1
Muthmaassliche Silberscheidungsmelhode der Alten. 59 2) Die Mutterlauge von 1,2613 spec. Gew. enthalt in 100' Theilen : Schwefelsanren Kalk . . 0,0448 Chlorcalcium ...... 12,3026 Chlorniognesiuni. .... 5,9506 Chlorkalium ....... 1,2032 Chlornatrium. ...... 9,8200 Jodmagnesium. ..... 0,0112 Brommagnesiuni ..... 0,0980 Summa der fixen Bestandtheile 29,4306. 3) Der Pfannenstein enthalt in 100 Theilen: Schwefelsauren Kallc . . 74,1171 Kohlensauren Kalk ... 7,1591 Clilornatrium ....... 12,6701 Kohlensnore Magnesia. . 0,34G8 Kieselerde. ....... 0,2371 Wasser ......... 4,8264 Summa . . 99,1108. - Zur Analyse des Pfannensteins war ein schones weis- ses Stuck desselben benutzt. welches von dunklern eisen- haltiwn Theilen ganz frei war. fAnnal. d. Chem. u. Pharm. Muthmaassliche Silberscbeidnngsmethode der Alten. Dass in den allen Bcrgwerken von Laurium, denen Athen sein Emporkommen verdankte, silberhaltige Blei- erze ausgebeutet wurden, ist hinreichend bekannt. Ueber die Art und Weise der Abscheidung des Silbers aus dem- selben ist aber noch nichts- bekannt. Um hieruber Auf- klarung zu erhalten, sammelte L a n d e r e r aus Athen an Ort und Stelle eine Partie der sich noch in Nenge im Lau- riongebirge findenden Schlacken. Nach der von ihm damit angestellten Analyse elithalten dieselben Thonsilicate und sehr vie1 Eisensulfuret mit Eisenoxydul, nebst Spuren von Silber. Die Alten schcinen das Bleierz aus dem Mutter- gestein durch Saigerung ausgeschieden und tlas erhaltene Bleisulfuret mit Elsen verschmolzen zu haben. Es bil- dele sich dadurch die eisenhaltige Schlacke, die die Alten 2xwpa nannten, und somit wurde das silberhaltige Blei von der Schlacke eschieden. Zur Abscheidung des Sil- bers wurde dassel 'g e wahrscheinlich auf eigenen ,Treib- heerden abgetrieben, die mail aus Thon bereitete. Diese Meinung grundet L a n d e r e r auf einen ahnlichen ausThon gefertigten Ofen, von dem man hedeutende, vollkommen mit Bleioxyd impra nirte Stucke in Laurium vor einigen Monaten auffand. /%uchn. Repert. Bd. 43. Heft 1J Bd. 6%. pag. 100--11O.j G. -+u+-- Overbeck.

Muthmaassliche Silberscheidungsmethode der Alten

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Muthmaassliche Silberscheidungsmethode der Alten

Muthmaassliche Silberscheidungsmelhode der Alten. 59

2) Die Mutterlauge von 1,2613 spec. Gew. enthalt in 100' Theilen :

Schwefelsanren Kalk . . 0,0448 Chlorcalcium . . . . . . 12,3026 Chlorniognesiuni. . . . . 5,9506 Chlorkalium . . . . . . . 1,2032 Chlornatrium. . . . . . . 9,8200 Jodmagnesium. . . . . . 0,0112 Brommagnesiuni . . . . . 0,0980

Summa der fixen Bestandtheile 29,4306. 3) Der Pfannenstein enthalt in 100 Theilen:

Schwefelsauren Kallc . . 74,1171 Kohlensauren Kalk . . . 7,1591 Clilornatrium . . . . . . . 12,6701 Kohlensnore Magnesia. . 0,34G8 Kieselerde. . . . . . . . 0,2371 Wasser . . . . . . . . . 4,8264

Summa . . 99,1108.

-

Zur Analyse des Pfannensteins war ein schones weis- ses Stuck desselben benutzt. welches von dunklern eisen- haltiwn Theilen ganz frei war. fAnnal. d. Chem. u. Pharm.

Muthmaassliche Silberscbeidnngsmethode der Alten. Dass in den allen Bcrgwerken von Laurium, denen

Athen sein Emporkommen verdankte, silberhaltige Blei- erze ausgebeutet wurden, ist hinreichend bekannt. Ueber die Art und Weise der Abscheidung des Silbers aus dem- selben ist aber noch nichts- bekannt. Um hieruber Auf- klarung zu erhalten, sammelte L a n d e r e r aus Athen an Ort und Stelle eine Partie der sich noch in Nenge im Lau- riongebirge findenden Schlacken. Nach der von ihm damit angestellten Analyse elithalten dieselben Thonsilicate und sehr vie1 Eisensulfuret mit Eisenoxydul, nebst Spuren von Silber. Die Alten schcinen das Bleierz aus dem Mutter- gestein durch Saigerung ausgeschieden und tlas erhaltene Bleisulfuret mit Elsen verschmolzen zu haben. Es bil- dele sich dadurch die eisenhaltige Schlacke, die die Alten 2 x w p a nannten, und somit wurde das silberhaltige Blei von der Schlacke eschieden. Zur Abscheidung des Sil- bers wurde dassel 'g e wahrscheinlich auf eigenen ,Treib- heerden abgetrieben, die mail aus Thon bereitete. Diese Meinung grundet L a n d e r e r auf einen ahnlichen ausThon gefertigten Ofen, von dem man hedeutende, vollkommen mit Bleioxyd impra nirte Stucke in Laurium vor einigen Monaten auffand. /%uchn. Repert. Bd. 43. Heft 1J

Bd. 6%. pag. 100--11O.j G.

-+u+-- Over beck.