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S. 32 S. 33-40 S. 13 S. 8/9 S. 72 S. 15 Allacher/Menzinger Werbe - Spiegel Fürstenrieder Str. 7–11 · 80687 München · Fax 089/54 65 54 · www.muenchenweit.de Nr. 41 Jahrgang 13 8. 10. 2014 Anzeigen Tel. 089/546555 Zustell-Service 089/546 55-138 Münchner Wochen Anzeiger München · „Ich habe mein Freiwilliges soziales Jahr im Herzzentrum gemacht. Das hat mir Spaß gemacht, so et- was wollte ich weitermachen“, erzählt Tim Stoibl (links). Er und Philipp Reibert, Veronika Niederwinkler und Julia Fi- scher (von links) werden eines Tages als Gesundheits- und Krankenpfleger arbeiten. In der Berufsfachschule für Kran- kenpflege Maria Regina wer- den sie für diesen verantwor- tungsvollen Beruf ausgebildet. „Ich möchte einen Beruf, in dem ich täglich gefordert wer- de,“ so Philipp Reibert. „Das Soziale ist mir wichtig“, er- gänzt Veronika Niederwinkler, „ich möchte mit Menschen zu tun haben.“ Julia Fischer hat zuerst Pädagogik studiert, „aber dann habe ich gemerkt, dass ich viel lieber im Kran- kenhaus arbeite.“ Foto: job S. 3 S S S S S S. S. S. S. S S S S S 3 Beste Angebote – jede Woche! Ich freu’ mich drauf! BUCHE – Brennholzverkauf H. Folkinger 089 / 88 15 61 Pippinger Straße 55 81245 München ¤ 112, 50 je Ster (m 3 ) inkl. Lieferung München-West getrocknetes, ofenfertiges, Kaminholz www.brennholz-folkinger.de Schragenhofstraße 8113290 Schirmerweg 8112811 Allacher Bahnhof 8126334 Allacher-/Briegerstraße 14 33 48 88 TAXI in Obermenzing/Allach „Man muss die Menschen mögen“ Pflege wird immer häufiger benötigt – die Anerkennung derer, die sie leisten, hinkt hinterher Diese Ausgabe Ihres Wochen- anzeigers dreht sich um die Pflege. Die Anzeigenblätter in ganz Deutschland greifen unter dem Motto „Das geht uns alle an“ derzeit gemeinsam das Thema Pflege auf. 212 Verlage mit 900 Titeln gehören zu ihrem Bundesverband Deutscher Anzeigen- blätter (BVDA), darunter die Münchner Wochenanzeiger mit Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger und Samstagsblatt. Lesen Sie mehr auf den Seiten 41 bis 57. Ticket-Service Karten gibt’s bei uns: Lenny Kravitz 15.11.2014 • Bryan Adams 10.12.2014 … und vieles mehr Werbe-Spiegel Fürstenrieder Straße 9 80687 München Telefon 089/546 55-115 Karten gibt’s bei uns: Info: Frau Jutta Balg Telefon: 0175/8 60 57 61 www.bj-immobilien.com Express-Lieferservice Tel. 089/8 11 70 10, Fax: 089/81 00 91 97 Menzinger Straße 83 zwischen Basic und Bäckerei Schuhmair Wir kommen wie gerufen: Montag – Mittwoch – Donnerstag – Freitag Bestellung bis 12 Uhr – Lieferung ab 12.30 Uhr (Ladenpreise sind keine Lieferpreise) FESTE FEIERN! Schulen-, Firmen-, Straßenfeste? Wir verleihen Bierzeltgarnituren, Gläser, Kühlschränke! B J & Immobilien EFH, DHH, Wohnungen, Grundstücke mit/ohne Haus auch Abriss oder Sanierungsobjekte. Ihr Tipp ist uns 1000.- Euro wert! (Auszahlung nach notarieller Beurkundung) Kaufgesuche von Privatkunden Die neue Dimension des Einkaufens in München Montag bis Samstag 7 - 20 Uhr geöffnet! g ge eö öf ff fn ne et t! ! gültig vom 9. 10. bis 15. 10. 14 Milk Milk Filialen: V-Markt München · Balanstr. 50 · 81541 München-Ost V-Markt München · Maria-Probst-Str. 6 · 80939 München Firmensitz: Georg Jos. Kaes GmbH, Am Ring 15, 87665 Mauerstetten Milka Schokolade 0. 59 Milka Schokolade verschiedene Sorten -40% je 100 g-Tafel statt 0. 99

Münchner Allacher/Menzinger - Startseite : … · Freiwilliges soziales Jahr im Herzzentrum gemacht. Das ... V-Markt München · Maria-Probst-Str. 6 · 80939 München ... tal fr

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S. 32 S. 33-40 S. 13 S. 8/9 S. 72 S. 15

Allacher/Menzinger

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Nr. 41Jahrgang 13 8. 10. 2014

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MünchnerWochenAnzeiger

München · „Ich habe mein

Freiwilliges soziales Jahr im

Herzzentrum gemacht. Das

hat mir Spaß gemacht, so et-

was wollte ich weitermachen“,

erzählt Tim Stoibl (links). Er

und Philipp Reibert, Veronika

Niederwinkler und Julia Fi-

scher (von links) werden eines

Tages als Gesundheits- und

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den sie für diesen verantwor-

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„Ich möchte einen Beruf, in

dem ich täglich gefordert wer-

de,“ so Philipp Reibert. „Das

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tun haben.“ Julia Fischer hat

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„Man muss die Menschen mögen“Pflege wird immer häufiger benötigt –

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auf. 212 Verlage mit 900 Titeln gehören zu

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Pflege & 41Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41„Zahlen, wie die Pflegezeit

in Anspruch genommen

wird, liegen uns nicht vor“

(Bay. Familienministerium).

Seniorenservice Christa Pfeiffer· Die sinnvolle Ergänzung zur Betreuung

durch Angehörige oder Pflegedienst

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Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Nein, bisher noch nicht. Da das Leben aber leider oft nichtvorhersehbar ist, wäre es wohl auch in meinem Alter schonsinnvoll darüber nachzudenken. Und hoffentlich pflegt michjemand, der es gerne macht und gut dafür bezahlt wird. Ich be-komme bei der Generation meiner Eltern mit, wie schwierig esist möglichst lange unabhängig zu bleiben und gleichzeitig fürden Moment vorbereitet zu sein, in dem man sich nicht mehrselbst versorgen kann und Hilfe benötigt. Ich hoffe es gelingtLösungen zu entwickeln, die diesen Übergang ermöglichenund nicht vom Geldbeutel abhängig sind – aber es ist eine rie-sige Aufgabe.“ sb

Anna Hanusch,

Vorsitzende Bezirksausschuss

Neuhausen-Nymphenburg

„Sinnvoll darüber

nachzudenken“

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Ich habe das Formular bei mir liegen, schiebe es aber ständigvor mir her. Im Alter würde ich gerne selbstständig bleibenund nicht auf Pflege angewiesen sein. Was ich mir allerdingsvorstellen könnte wäre eine Senioren-WG.“ hö

Elfriede Peil,

Karlsfeld

„Senioren-WG kann

ich mir vorstellen“

München · „Man muss die Men-schen mögen“, sagt AdrianaKlomp über ihre Tätigkeit - unddas tut sie: Die 42-Jährige istSchülerin der Ev. PflegeAkade-mie in Obersendling und wirdbald eine der dringend benötig-ten Gesundheits- und Kranken-pfleger sein. Ihre Berufsaussich-ten sind hervorragend, dennFachkräfte wie sie werden hän-deringend gesucht.

Mehr Bedürftige,

weniger Fachkräfte

Die Menschen in Deutschlandwerden immer älter - und jemehr ältere Menschen es gibt,umso mehr pflegebedürftigesind unter ihnen (unter den 70-bis 75-Jährigen ist nur einer von20 pflegebedürftig, aber mehrals jeder Zweite von den 90-Jäh-rigen und Älteren ist es).Auf der anderen Seite mangeltes an Fachkräften: Die entste-henden Lücken sind in den So-zialberufen bereits schmerzhaftzu spüren: In München könnenKrippen- und Kita-Gruppennicht eröffnet werden, weil Er-zieher fehlen; das Klinikum der

LMU kann mangels Fachkräftenin der Kinderonkologie „nichtalle Betten so betreiben, wie wires wünschen“, wie Pflegedirek-torin Helle Dokken erklärt; unddie rückläufige Belegung vonPflegeheimen führt das Sozial-referat der Stadt München nichtnur darauf zurück, dass immermehr Menschen immer längerzuhause leben können, sondernauch darauf, dass PflegekräfteMangelware sind.Bei der Agentur für Arbeit Mün-chen waren im September le-diglich 36 Fachkräfte in der Al-tenpflege als arbeitslos gemel-det, aber 60 werden gesucht.Die Lücke klafft bereits in der

Ausbildung: 650 Ausbildungs-plätze boten die vollstationärenPflegeheime in München 2012an - 171 davon blieben (lautMarktbericht Pflege der StadtMünchen) unbesetzt. „Sicherist, dass in München ein deutli-cher Fachkräftemangel in denGesundheits- und Pflegeberufenherrscht“, bestätigt der Sozial-verband Deutschland (SoVD),„denn 2013 lag die Vakanzzeitin München bei diesen Jobs 40Prozent über dem Bundes-durchschnitt aller Berufe. Diesist ein Alarmsignal.“

Die Belastung

nimmt zu

Wer im Pflegebereich arbeitet -sei es in der Altenpflege oder imKrankenhaus - kommt schnellan seine Grenzen. Der Job be-deutet eine hohe Verantwor-tung, unterstreicht Gabriela Re-ger, die Leiterin der Berufsfach-schule für Krankenpflege MariaRegina: „Die Ausbildung zumGesundheits- und Krankenpfle-ger ist sehr umfangreich und aufeinem hohen Niveau. Die Pfle-gefachkräfte haben eine hohefachliche Qualität und könnensich auf komplexe Pflege- undKrankheitssituationen einstel-len. Durch die kurze Verweil-dauer der Patienten im Kran-kenhaus müssen Pflegekräftesehr flexibel sein, eine schnelleReaktionszeit haben und einkompetentes Wissen anwendenkönnen.“ Auch Helle Dokken,als Pflegedirektorin des LMU-Klinikums für gut 3.400 Arbeit-nehmer verantwortlich, weistauf die steigende Belastung desPersonals hin: Krankenpflege istweitaus komplexer als es denmeisten bewusst ist. Lesen Sie weiter auf Seite 42

„Man muss die Menschen mögen“Pflege wird immer häufiger benötigt -

die Anerkennung derer, die sie leisten, hinkt hinterher

Schwerstarbeit: Patienten richtig betten und be-

wegen: Schüler der LMU-Krankenpflegeschule

üben gemeinsam. Foto: Klinikum LMU

Arbeitsagentur-Chef Ha-

rald Neubauer: „Pflege

ist ein anspruchsvoller

Beruf, der neben den nö-

tigen intellektuellen Fä-

higkeiten, guten Sprach-

kenntnissen und einer

guten körperlichen wie

seelischen Gesundheit

und Belastbarkeit noch

eine Menge mehr voraus-

setzt.“ Foto: Archiv

Fortsetzung von Seite 41

Gerade Spezialbereiche wie In-tensivpflege verlangen viel Wis-sen, längere Einarbeitungszei-ten, höhere Verantwortung.In Norwegen müsse sich eineKlinik-Pflegekraft (im stationä-ren Bereich) im Schnitt um 3,7Patienten kümmern - in deut-schen Kliniken sorgt dieselbePflegekraft für zehn Patienten.„Unser Pflegepersonal wird überGebühr strapaziert“, schildertDokken die aktuelle Situation inmanchen Bereichen. Eine Folge: „Wir reduzieren dieAufnahmen.“ Mittelfristig for-dert sie eine Akademisierungder Pflegeberufe, damit die Pa-tienten auch bei komplexerenFällen sicher betreut werden.

Drei von vier werden

zuhause gepflegt

5.132 Personen waren 2011 lautPflegebericht bei den 213 inMünchen tätigen Pflegediensten

beschäftigt, 5.046 Pfleger arbei-teten in den Heimen. Doch in derRegel übernimmt die Familie dieBetreuung von Angehörigen:Drei von vier Pflegebedürftigenleben zuhause. Das Sozialreferatist stolz auf diesen hohen Anteil(in anderen Großstädten werdenbis zu 50 % in Heimen versorgt),denn er kommt dem Wunsch derMenschen entgegen, möglichstlange in ihrer vertrauten Umge-bung bleiben zu können. DiesesZiel unterstützt die Stadt mit Be-ratungs- und Servicestellen. „InMünchen ist es daher kein Pro-blem, einen Platz in einem Pfle-geheim zu bekommen“, so einSprecher des Sozialreferats. DasAngebot - das in den letzten Jah-ren kontinuierlich erweitert wur-de - sei ausreichend (aktuellweist die Datenbank der Münch-ner Pflegebörse allerdings kei-nen einzigen freien Platz in Stadtund Landkreis München aus).Für den SoVD sind „in der Haupt-sache die Familien DeutschlandsPflegedienstleister“. Wie dieFachkräfte seien auch die pfle-

genden Angehörigen hohen Be-lastungen ausgesetzt. SoVD-Prä-sident Adolf Bauer fordert daherspürbare Entlastungen für dieAngehörigen. „Sie deutlich stär-ker zu unterstützen, wäre einwichtiges Signal!“

Anfragen werden

anspruchsvoller

Dass diese Unterstützung einge-fordert wird, zeigt der Jahresbe-richt 2013 der Münchner Pflege-börse, die wachsende Zahlen ver-zeichnet. „Die Anfragen der An-gehörigen werden immerdifferenzierter und anspruchs-voller“, stellt die Pflegebörse fest.Ging es früher meist um einenstationären oder Kurzzeitpflege-platz, so werden heute häufig al-ternative Wohnformen angefragtwie z.B. Senioren-Wohngemein-schaften, Wohnen mit Serviceoder Wohnen für Hilfe. Nicht al-len kann die Börse helfen: „AuchAnfragen für jüngere Patientenhäufen sich, die wir aber leidermit unseren Angebot kaum ab-decken können“ (drei Prozent al-ler Pflegebedürftigen in Deutsch-land sind Kinder unter 15 J.).

Familienpflege

ist ein Fehlschlag

Eine bessere Vereinbarkeit vonBeruf und Pflege in der Familiefordert auch der VdK seit lan-gem. Die 2011 eingeführte „Fa-milienpflegezeit“, die Arbeitneh-mern die Pflege von Angehöri-gen ermöglichen sollte, hatnichts dazu beigetragen. Als„nicht praxistauglich“ bewertetVdK-Präsidentin Ulrike Mascherdie Regelung. Sie wurde von sowenigen Arbeitnehmern in An-spruch genommen, dass die zu-ständigen Ministerien in Landund Bund den Wochenanzeigerndazu keinerlei Zahlen nennenmochten. Der VdK verweist auf

eine Abfrage 2012: Danach hattez.B. bei der Deutschen Post le-diglich ein einziger der 150.000Beschäftigten eine Familienpfle-gezeit durchsetzen können.„Sich nur auf den guten Willender Unternehmen zu verlassen,war der falsche Weg“, so Mascher, „leider haben wir da-durch wieder einige wertvolleJahre für die pflegenden Ange-hörigen verloren.“ Diese leisten„über Jahre hinweg physischeund psychische Schwerstarbeitund entlasten Beitrags- undSteuerzahler um Milliardenbe-träge. Deshalb ist die Verbesse-rung der Vereinbarkeit von Pfle-ge und Beruf ein wichtigerSchritt, damit unser Pflegesy-stem nicht kollabiert“, betont dieVdK-Präsidentin.

Was können

Arbeitgeber?

Manche Arbeitgeber haben ver-standen, dass Mitarbeitern ande-re Dinge wichtiger sind als Sta-tus und Gehalt. So bieten dieSWM etwa ein Online-Pflegepor-tal für Mitarbeiter an, in dem sieUnterstützung für ihre Familien-arbeit erhalten. Dies ergänzt diebetrieblichen Maßnahmen, die

die SWM für pflegende Angehö-rige bereits ergriffen haben. EinEltern-Kind-Büro bietet Väternund Müttern zudem die Möglich-keit, kurzfristige Ausfälle in derKinderbetreuung zu überbrük-ken.Auch das LMU-Klinikum bietetfamilienfreundliche Teilzeitzjobsan - ab 3,75 Stunden pro Wocheist jedes Modell dabei. 50 Pro-zent der Pflegekräfte in der Hau-nerschen Kinderklinik sind Teil-zeitkräfte.

Die Verbraucherzentrale (Mo-

zartstr. 9, Tel. 539870) be-

antwortet in einem aktuellen

Ratgeber Fragen zur Patien-

tenverfügung - inklusive der

nötigen Formulare. Foto: Vz

Pflege Nr. 41 · Mittwoch, 8. 10. 201442 &

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Aktuell habe ich noch keine Betreuungs- oder Patienten-verfügung unterschrieben. Ich möchte mich aber bald mitdem Thema auseinander setzen, da es Sinn macht, solcheDinge zu regeln, solange sie noch weit genug weg scheinen.Ich denke, man kann aus einer Sicherheitsdistanz herausrationalere Entscheidungen treffen. Für meinen Lebens-abend habe ich ein spezielles privates Modell. Mir schwebteine größere WG mit vielen Freunden und deren Frauen(falls vorhanden :-)) vor. Dabei setze ich primär auf gegen-seitige Unterstützung. Und wenn es brennt, muss sich dieGemeinschaft halt entsprechend mit externen Pflegekräftenbehelfen. So wär der Plan, der hoffentlich realisierbar wird.“

sb

Michael Franke,

1. Vorsitzender

der FT Gern

„Mir schwebt eine

größere WG vor“

Datenbank der Pflegebörse

Die Pflegebörse sammelt Informationen über freie Pflegeplätzein der Stadt München und im Landkreis (im Web steht ihre Da-tenbank zur stationären Pflege offen), sie gibt einen Überblicküber die Einrichtungen der Altenpflege in Stadt und Landkreissowie Informationen zu Beratungsstellen, Pflegedienste, Kurz-zeitpflege, Wohnformen im Alter uvm.Münchner Pflegebörse, Tel. 089 / 62000222 (Mo-Fr 9-12

Uhr), www.muenchnerpflegeboerse.de.

LMU-Pflegedirektorin

Helle Dokken: „Ver-

antwortung muss sich

monetär besser dar-

stellen.“ Foto: job

In deutschen Kliniken istein Pfleger im Schnitt für10 Patienten zuständig (in Norwegen nur für 3,7).

Doch in einem Bereich, in demder lebenswichtige Betrieb rundum die Uhr laufen muss, kön-nen solche Modelle nicht allesauffangen. Das Klinikum ver-sucht, u.a. mit Fortbildungen imeigenen Haus seine Mitarbeiteran sich zu binden und auch äl-tere Fachkräfte zu halten. Da-neben stehen rund 1.400 Woh-nungen für das Klinikpersonalzur Verfügung - nicht genug.

„Die Top-Krankenschwester ausHannover, die Familie hat,kommt so nicht her“, weiß Dok-ken. Statt über gefühlt hoheMieten zu klagen, fordert siemehr Geld für die Fachkräfte:„Verantwortung muss sich mo-netär besser darstellen!“ Dazubenötigen die Kliniken abermehr Geld.

Anerkennung und

Geld fehlen

„Die Anerkennung der Pflege-kräfte in Deutschland muss sichdurch mehr gesellschaftlicheWürdigung und durch bessereBezahlung ausweisen“, ergänztGabriela Reger, „ich wünschemir für meine Schüler, dass sieihr Wissen anwenden könnenund entsprechend bezahlt wer-den. Außerdem muss der Ver-antwortungsbereich für die Pfle-ge erweitert werden, so dass sieihre Kompetenzen auch anwen-den können.“„Pflege ist ein anspruchsvollerBeruf“, betont Arbeitsagentur-Chef Harald Neubauer. Neubau-er, „wer täglich Menschen in au-ßergewöhnlichen Situationenunterstützt, benötigt mehr alseine solide Ausbildung mit Ab-schluss. Erforderlich sind hohepsychosoziale und medizini-sche Kompetenz. Man musskommunikations- und bezie-hungsfähig sein, die Nähe zuMenschen zulassen. Gerade

dann, wenn sie sich in Krisen-situationen befinden. ManuelleGeschicklichkeit und die Bereit-schaft, lebenslang zu lernen,sind unverzichtbar. Ganz wich-tig ist soziale Empathie. Pflegeist nichts, das man nur ableis -tet.“

Würdevolle Pflege

sicherstellen

Für die Politik bleibt also vielzu tun. „Das Erwachen kommtimmer erst dann, wenn man inirgend einer Form selber betrof-fen ist“, bedauert Lisa Hirdes,die Leiterin der Ev. PflegeAka-demie. Zwar wird ein neuesPflegestärkungsgesetz im Ok-tober im Bundestag beraten (essoll am 1. Januar 2015 in Krafttreten), doch der VdK kritisiertden Entwurf. Beispiel: „Für die1,5 Millionen Demenzkrankenund ihre pflegenden Angehöri-

gen ist immer noch keine wirk-liche Entlastung in Sicht“, soUlrike Mascher. Auch der SoVDfordert grundlegende Refor-men. „Es geht darum, eine wür-devolle und bedarfsgerechtePflege heute und künftig sicher-zustellen“ sagte SoVD-Präsi-dent Adolf Bauer und warntevor den Folgen einer fortwäh-renden „Notpflaster-Politik“ zuLasten der Millionen Pflegebe-dürftigen und Pflegenden inDeutschland.Für die Politik bleibt viel zu tun.Aber dazu muss man, wieAdriana Klomp weiß, „die Men-schen mögen“.

Pflege & 43Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41In München gibt es

55 Pflegeheime mit

7.416 vollstationären

Plätzen (2012).

Pflege heißt,Ihnen mit einem Lächeln zu begegnen.

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PFLEGE

JohannesBeetz

Am wenigstenPflegebedürftige

Freising und München ha-ben die niedrigste Pflege-quote in Deutschland:Während landesweit 3,1Prozent der Bevölkerungpflegebedürftig sind, sindes in Freising nur 1,6 Pro-zent (in keinem anderenKreis leben weniger Men-schen über 75 J.). Die StadtMüchen folgt auf Rang 2mit 1,8 Prozent, der Land-kreis München mit 2,2,Prozent.Diese Quoten nennt diePflegestatistik der statisti-schen Ämter des Bundesund der Länder von 2011(aktuellere Zahlen wird ererst im Januar geben - undauch die werden dann be-reits mindestens zwei Jah-re alt sein).

25.128 Menschen werden gepflegt

Das Bayer. Landesamt für Statistik weist in seinen aktuellenZahlen für München 25.128 Pflegebedürftige (2011) aus.Laut Sozialreferat der LHM werden von diesen 75,3 Prozent(etwa 19.000) zuhause betreut (und von diesen wiederum60 Prozent allein von ihren Angehörigen).Die Zahl der vollstationären Heimplätze in München (7.416)reicht rechnerisch für die 6.683 Pflegebedürftigen in die-sem Bereich. Diese Zahlen nennt der Marktbericht Pflegedes Sozialreferats von 2013 (aktuellere Zahlen werden erstdiese Woche dem Stadtrat vorgelegt).

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Mit der Betreuungsverfügung kann man vorsorglich festlegen,wer vom Gericht als Betreuer bestellt werden soll, wenn manmöglichweise krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage ist.Bei der Betreuungsverfügung können dem Betreuer auch in-haltliche Vorgaben gemacht werden, wie z.B. ob im Pflegefalleine Betreuung zu Hause oder im Pflegeheim erfolgen soll.In einer Patientenverfügung hingegen trifft man bestimmteEntscheidungen im Bereich der medizinischen Versorgung imVoraus für den Fall, dass man später nicht mehr in der Lageist, diese Entscheidung wirksam zu treffen. Ein Beispiel hierfürist die Frage, ob lebensverlängernde Maßnahmen bei unheil-baren Krankheiten durchgeführt werden sollen.Als Ärzte sind wir oft mit diesen Themen konfrontiert und sehrfroh, wenn bereits entsprechende Verfügungen vorliegen, da wirim Interesse und Sinne des Patienten handeln wollen. Insbeson-dere in unserem Palliativbereich, wo wir Schwerstkranke betreu-en, sind dies Fragen, die wir regelhaft abklären müssen.“ job

Prof. Brigitte Mayinger,

Chefärztin Med. Klinik II,

Helios Klinikum Mü-West

„Als Ärzte frohüber Verfügungen“

Atem als Spiegel des Befindens

Isarvorstadt · Das Alten- und Service-Zentrum Isarvorstadt (Hans-Sachs-Str. 14) bietet jeden Mittwoch von 11 bis 12 Uhr den Kurs„Atemtherapie 55 plus“ an. In Verbindung mit der Stimme und me-ditativen Bewegungen erfährt man das Ureigene – den Atem. Er istder Spiegel des leiblichen, geistigen und seelischen Befindens. Ineinfachen Übungen zeigt ein Atemtherapeut, wie man zu einem in-neren Rhythmus gelangt. Der 10er-Block kostet 36 Euro, Schnup-perstunde ist kostenlos. Anmeldung und Info unter 232398840.

Pflege Nr. 41 · Mittwoch, 8. 10. 201444 &

„Nicht praxistauglich“ (Vdk-Präsidentin Ulrike Mascher über das Familienpflegezeitgesetz).

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Ausstellungsbesichtigung nach Terminabsprache!

München · Demenzkrankenstehen je nach Pflegestufe be-stimmte Leistungen zu. Wie diePflegeversicherung die Leistun-gen erbringt, entscheiden dieBetroffenen beziehungsweisederen Angehörigen selbst.Grundsätzlich kann zwischenPflegegeld, professionellen Pfle-gedienstleistungen oder eineKombinationsleistung gewähltwerden. Pflegende Angehörigekönnen zudem Verhinderungs-und Kurzzeitpflege in Anspruchnehmen. Über die Pflegeversi-cherung sind sie sozial abgesi-chert.Leistungen der Pflegekasse gibes grundsätzlich nur auf An-trag. Dafür braucht man keinenVordruck, er muss in der Regelaber schriftlich gestellt werden.Manchmal reicht es jedochauch, das Ganze mündlich mitseiner Pflegekasse zu bespre-chen. Leistungen gibt es ab demTag, an dem der Antrag gestelltwurde. Wer seine Angelegen-heiten nicht mehr alleine regelnkann, für den kann eine vertrau-te Person – am besten mit Voll-macht – die Antragsformalitä-ten regeln.

„Pflegeeinstufung

ist oft schwierig“

Soweit so, so klar. Doch, was ist,wenn die Kranken- beziehungs-weise die Pflegeversicherungdie Leistungen nicht über-nimmt? „Uns sprechen vieleLeute an, wenn es darum geht,dass zum Beispiel Hilfsmittelwie etwa Pflegerollstühle vonden Kassen nicht bezahlt wer-den“, sagt Stephan Nuding,Fachberater Krankenversiche-rung der VerbraucherzentraleBayern e.V. „Und auch die Pfle-geeinstufung ist oft schwierig.Allerdings möchte ich betonen,dass das meine subjektive Mei-nung ist. Das sind nur wenigeEinzelfälle.“Bei der Pflegeeinstufung lässtdie Pflegekasse ein Gutachtenvom MDK, dem MedizinischenDienst der Krankenkasse,schreiben. Erfahrungsgemäßkann der MDK-Mitarbeiter wäh-rend des oft doch sehr kurzenBesuchs die Lage nicht immerrichtig einschätzen. Wer mitdem Ergebnis des Gutachtensunzufrieden ist, sollte sich umeine Kopie des MDK-Gutach-tens kümmern und das Ergeb-

nis noch einmal mit seinem be-handelnden Arzt besprechenoder Widerspruch einlegen.Dieser muss spätestens einenMonat später bei der Pflegekas-se ankommen.„Der Pflegeservice Bayern bie-tet Pflegeberatung im Auftragder Pflegekassen an“, erklärtRuth Wermes, Referentin Un-ternehmenskommunikationdes MDK Bayern. „Wie auch je-der Pflegestützpunkt ist auchdie telefonische Pflegeberatungüber den Pflegeservice Bayernein Serviceangebot der Kran-kenkassen gemäß § 7a/7b SGBXI.“ Es verstehe sich von selbst,dass man darüber, ob die Kas-sen versuchen, bestimmte Lei-stungen zu vermeiden, keineAussage treffen könne.

Ombudsmann

schlichtet

Wer privat versichert ist, kannsich an einen Ombudsmann

wenden. Er ist der außergericht-liche Streitschlichter für die private Kranken- und Pflegever-sicherung und nimmt zu Mei-nungsverschiedenheiten zwi-schen Versicherten und ihrenVersicherungsunternehmenunabhängig Stellung. Im ver-gangenen Jahr hat sich bei-spielsweise ein älteres Ehepaaran den Ombudsmann gewandt,weil sie in ihrem Einfamilien-haus elektronische Rolllädennachrüsten lassen wollten. Auf-grund seiner gesundheitlichenSituation, beide waren pflege-bedürftig im Sinne der Pflege-pflichtversicherung, war dasEhepaar nicht mehr in der Lage,die Rollladen-Gurte zu bedie-nen. „Daher sollte auf einenelektrischen Betrieb umgestelltwerden, was in Form einerWohnraumumfeldverbesse-rung im Rahmen der Pflege-pflichtversicherung geltend gemacht wurde“, erklärt Dr.Helmut Müller, der bis zum ver-gangenen Jahr als Ombuds-

mann tätig war. Da sich der Ver-sicherer nicht an den Kostender Umbaumaßnahme beteili-

gen wollte, habesich das Paar anden Ombuds-mann gewandt.„Nach den All-gemeinen Ver-sicherungsbe-d i n g u n g e n

sind Zuschüsse für Maßnah-men zur Verbesserung des in-dividuellen Wohnumfeldes derversicherten Person möglich,wenn dadurch im Einzelfall diehäusliche Pflege ermöglichtoder erheblich erleichtert odereine möglichst selbstständigeLebensführung der versicher-ten Person wiederhergestelltwird“, betont Müller weiter. Un-ter Berücksichtigung der pfle-gerischen Situation wurde ärzt-lich festgestellt, dass die Bedie-nung der Rollläden in keinemZusammenhang mit den pflege-rischen Maßnahmen stand. „Beider Prüfung wurden auch si-cherheitsbedingte Aspekte unddie Sonneneinstrahlung be-rücksichtigt. Die Umrüstungder Rollläden-Antriebe war alsreine Modernisierungsmaßnah-me für das Haus einzuordnen.Da kein Zusammenhang mitden pflegerischen Maßnahmenfestgestellt werden konnte, wardie Haltung des Versicherersnicht zu beanstanden.“

Haben Sie Fragen?

Bei der Verteilung der zulässi-gen Beschwerden wird jedochdeutlich, dass sich die Versi-cherten mit Fragen rund um diePrivate Pflegeversicherung nurselten an den Ombudsmann ge-wandt haben (1,6 Prozent). Diesgeht es aus dem Tätigkeitsbe-richt 2013 hervor.Wer Fragen hat, kann weitere

Information im Internet unter

www.pkv-ombudsmann.de

abrufen. Der Medizinische

Dienst der Krankenkasse ist

im Internet unter www.mdk.de

zu erreichen.

„Wenige Einzelfälle“Welche Leistungen die Kassen beim Thema Pflege zu vermeiden

versuchen, lässt sich nur schwer sagen

Nach Angaben der Verbraucherzentrale Bayern

kommt es nur in Einzelfällen vor, dass die Kassen

bestimmte Leistungen beim Thema Pflege ver-

meiden, zum Beispiel Hilfsmittel wie Rollstühle.

Foto: RainerSturm/pixelio.de

Verdistraße 45 · 81247 MünchenTel.: 089/85 68 38-95 · Mobil: 0157/38 79 24 33

[email protected]

Gerne kommen wir zu ihnen nach Hause und beraten sie vor Ort!

Ihr Pflegedienst in Obermenzing

Vortrag für

Angehörige

Solln · Pflegende Angehörigezwischen Fürsorge, Pflicht-gefühl und Entlastungsbe-darf stehen im Blickpunkt ei-nes Vortrages am Mittwoch,29. Oktober, von 18 bis 19.30Uhr im SeniorenzentrumMartha-Maria, Wolfratshau-ser Straße 101. Referentin istSabine Tschainer (Diplom-Psycho-Gerontologin). DerEintritt ist frei.

Simone

Bauer

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Jetzt haben Sie mich erwischt! Bis vor einem Jahr hat unsere Fa-milie das Thema stündlich beschäftigt, da meine Schwiegermutteran Demenz erkrankt war, was uns sehr belastete. Auch die eigenerechtliche Vorsorge mittels Betreuungs- oder Patientenverfügungwar da oft Gesprächsthema, sogar die Formblätter für eine Pa-tientenverfügung hatten wir schon aus dem Internet herunterge-laden. Leider trat das Thema dann in den Hintergrund.Auf Grund der aktuellen Thematisierung im Münchner Wochen-anzeiger machen wir nun ‘Nägel mit Köpfen’ und schieben dieseFragen nicht länger auf die lange Bank. Damit wir im Alter mög-lichst keine Pflege benötigen, achten wir auf eine vernünftige,gesunde Lebensführung und wenn doch der Pflegefall eintritthoffe ich, dass unsere Familie, unterstützt von professionellenKräften und Einrichtungen meiner Frau und mir einen gutenletzten Lebensabschnitt ermöglichen können.Beim Thema Pflege und Betreuung bedarf es aber noch großergesellschaftlicher Anstrengungen, nicht nur wegen der finan-ziellen Anforderungen. Das ist auch ein Thema der aktuellen Po-litik: Stichwort Solidarität!“ tab

Hans Bauer,

Bezirksausschuss 19

(SPD)

„Jetzt machen wir

Nägel mit Köpfen!“

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Ja, meine Frau und ich haben gegenseitig eine Patienten- undPflegevereinbarung abgeschlossen. Auch unsere Kinder wis-sen darüber Bescheid. Gott sei Dank erfreuen wir uns beidenoch guter Gesundheit. Wenn es aber einem von uns malschlechter gehen sollte, ist es selbstverständlich, dass der an-dere hilft. Unterstützung erhalten wir dann auch von unserendrei Kindern.“ ah

Günter Keller, Vorsitzender

Bezirksausschuss

Sendling-Westpark (SPD)

„Die Kinder

unterstützen uns“

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Sich Gedanken um Alter, Krankheit und Tod zu machen, kannbelastend sein und wird oft verdrängt. Dennoch ist es wichtig,Vorsorge zu treffen! Wer soll für mich die Dinge des täglichenLebens regeln, wenn ich selbst auf Grund von Krankheit, Alteroder einem Unfall keine Entscheidungen mehr treffen kann?Möchte ich immer die medizinische Maximalversorgung odersollen Ärzte in bestimmten Fällen die lebenserhaltenden Maß-nahmen unterlassen? Für junge und alte Menschen – und fürAngehörige – ist es letztlich entlastend, die Zukunft geplantzu haben!“ job

Manuela Aigner,

Alten- und Service-Zentrum

Sendling

„Es ist letztlich

entlastend“

Pflege & 45Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41„Anerkennung und bessere

Bezahlung“ wünscht sich

Fachschulleiterin Gabriela

Reger für die Pflegekräfte.

Eltern auf Zeit - Kindern ein zweites Zuhause

geben: Das Pflegekinder-Team des Landrats-

amts ist unter Tel. 6221-2699 oder per Mail

[email protected] erreichbar.

Foto: lra

Haben Sie eine

Beschwerde?

Ombudsmann Private Kranken- und Pflege-

versicherung , Tel. 0800-2550444 (kostenfrei

aus deutschen Telefonnetzen),

www.pkv-ombudsmann.de.

Der Ombudsmann ist eine Schlichtungsstelle, dieStreitigkeiten bei Versicherungsverträgen (Kran-ken- und Pflegeversicherung) mit Verbrauchernaußergerichtlich beizulegen versucht. Er ist un-abhängig und ohne Weisungen sowie für die Be-teiligten kostenlos tätig.

Landeshauptstadt München, Beschwerdestel-

le für Probleme in der Altenpflege, Burgstra-

ße 4, Tel. 233-96966.

Die Anlaufstelle für Anliegen zu Münchner Ein-richtungen und Diensten der Altenpflege berät,prüft Beschwerden und schlägt Verbesserungenvor. An sie können sich pflegebedürftige alte Men-schen, ihre Angehörigen, rechtliche Betreuer, Be-kannte, Nachbarn und Pflegekräfte wenden.

Pflegekassen (sind den einzelnen Kranken-

kassen angegliedert)

Die Pflegekassen sind zuständig, wenn Pflegebe-dürftige gegen ihre Einstufung (Pflegestufen 0 bisIII) durch den MDK-Gutachter Widerspruch einle-gen wollen. Daneben beraten sie zur Pflege.

Möchten Sie

anderen beistehen?Betreuungsverein des Sozialdienstes katho -

lischer Frauen e.V. München (SkF), Christa

Eusterholz, Tel. 089/55981-261,

Mail [email protected].

Der Verein sucht ehrenamtliche Betreuer. Dassind gesetzliche Vertreter von Menschen, die psy-chisch krank, altersgebrechlich, körperlich odergeistig behindert sind und ihr Leben nicht mehrselbständig organisieren können. Betreuer sindz.B. für finanzielle Angelegenheiten zuständig(Miete überweisen, Renten- und Pflegekassenan-träge stellen).

Caritas-Freiwilligen-Zentrum München Süd,

Königswieser Straße 12, Tel. 74 5595-18, Mail

[email protected].

Familienpaten unterstützen Familien bei der Be-wältigung ihres Alltags. Sie können bei Behörden-gängen oder Arztbesuchen helfen, Ausflüge orga-nisieren oder mit den Familien kochen. Auch beiSchulproblemen können die Ehrenamtlichen zumBeispiel durch Gespräche helfen.

Wie geht man mit

Demenz um?

Alzheimer-Telefon, Tel. 01803-17 10 17 (bei

Anrufen aus dem deutschen Festnetz 9 Cent

pro Minute) oder 030 / 259379514.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat für An-gehörige, Betroffene aber auch professionelle Hel-fer ein Alzheimer-Telefon zum Thema Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzen eingerichtet.Beratungszeiten sind Montag bis Donnerstag von9 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 15 Uhr.

Reichen die Leistungen

nicht aus?

Sozialbürgerhaus Sendling - Westpark,

Meindlstraße 20 , Tel. 233-96809.

Sozialbürgerhaus Laim - Schwanthalerhöhe,

Dillwächterstraße 7 , Tel. 233-96801.

Sozialbürgerhaus Neuhausen - Moosach,

Ehrenbreitsteiner Straße 24, T el. 233-96802.

Sozialbürgerhaus Plinganserstraße, Plingan-

serstraße 150 , Tel. 233-96800.

Sozialbürgerhaus Pasing, Landsberger Straße

486, Tel. 233-96804.

Wenn die hauswirtschaftliche Versorgung oderdie Pflegeleistung nicht selbst finanziert wer denkönnen oder die Leistung der Pflegeversicherungnicht ausreicht, gibt es unterschiedli che Anlauf-stellen. Bei Fragen zum Erhalt von Sozialhilfe fürdie Versorgung zu Hause, den Besuch der Tages-pflege, die Versorgung in einer besonderen Wohn-form nennen die Sozialbürgerhäuser Ansprech-partner. Es ist das Sozialbürgerhaus zuständig, indessen Bereich die pflegebedürftige Person wohnt.

Brauchen Sie Entlastung?Betreuungsgruppen (Adressen unter

www.stmgp.bayern.de/pflege/pflege_zu

_hause)

Betreuungsgruppen entlasten pflegende Angehö-rige stundenweise und bieten betreuungsbedürf-tigen Personen Kontaktmöglichkeiten in familiärgestalteter Umgebung. Sie werden in der Regelgegen einen geringen Kostenbeitrag wöchentlichoder 14-tägig angeboten. Bayernweit existierenderzeit rund 270 Betreuungsgruppen, viele davonin und um München.

Müttergenesungswerk, Kurtelefon

030/33002929

Familie und Pflege kostet Kraft. Die Kurmaßnah-men im Verbund des Müttergenesungswerkessind medizinische Maßnahmen mit dem Ziel, dieGesundheit von Müttern zu stärken. Kuren gibtes auch für pflegende Frauen und Väter sowie Va-ter-Kind-Kurmaßnahmen.

Was ist Kindertagespflege?

Sozialreferat LHM, Stadtjugendamt

Kindertagespflege ist eine familienähnliche Be-treuungsform vor allem für Kinder unter drei Jah-ren. Eine Tagesmutter bzw. ein Tagesvater betreutein fremdes Kind bei sich Zuhause in einer kleinenKindergruppe zu flexiblen Zeiten im Umfang vonmindestens zehn Stunden wöchentlich. Infover-anstaltungen des Stadtjugendamtes für Eltern fin-den in den Sozialbürgerhäusern Schwanthaler-straße 62 (15. Oktober) und Orleansplatz 11 (19.November) statt (immer Mi 15-17 Uhr). Info: Tel.233-49800.

Können Sie Eltern

auf Zeit sein?

Pflegekinder-Team des Landratsamts Mün-

chen, Tel. 62212699, Mail elternaufzeit@

lra-m.bayern.de, www.elternaufzeit.land-

kreis-muenchen.de.

Immer mehr Kinder können von ihren Eltern nichtmehr versorgt werden. Das Pflegekinder-Team desLandratsamts kümmert sich um ca. 100 Kinder imJahr. Oft sind „Eltern auf Zeit“ die beste Hilfe, umKinder aus schwierigen Umfeldern aufzunehmen- sei es auf kurze oder lange Zeit. Das Team suchtneue „Eltern auf Zeit“, die Kindern ein zweitesZuhause geben möchten. Das können Familien,Paare, aber auch alleinstehende Personen sein.

Tageseltern-Service des Sozialdienstes

Germering, www.tageseltern-service.de.

Der Service startet einen Qualifizierungskurs zurTagesmutter oder zum Tagesvater (100 Stundenvom 5. November bis 21. März ). Info und Anmel-dung bis 3. November unter Tel. 84005716 wäh-rend der Sprechzeiten Mo 14-18 Uhr, Mi und Fr 9-12 Uhr.

Kommt ein

Pflege-Job in Frage?

Bündnis für Ausbildung und Fachkräftenach-

wuchs in der Altenpflege,

www.herzwerker.de.

Das Bündnis bündelt in seiner Kampagne „Herz-werker“ Informationen für Schulabgänger, Aus-zubildende und deren Eltern. Wie sieht die Aus-bildung im Bereich Pflege aus? Für wen kommtsie in Frage? Welche Möglichkeiten eröffnet dasBerufsfeld?

Wo sind Pflegeplätze frei?

Münchner Pflegebörse, Bayerstraße 77 Rgb.,

Tel. 62000222 (Montag mit Freitag 9-12 Uhr),

www.muenchnerpflegeboerse.de

Die Münchner Pflegebörse bietet einen Überblicküber freie Pflegeplätze (stationäre Pflege) in derStadt und im Landkreis. Außerdem gibt sie Infor-mationen zu weiterführenden Beratungsstellensowie zu ambulanten Pflegediensten, Wohnen mitService, Kurzzeitpflege, Gerontopsychiatrie, Al-ten- und Service-Zentren, häuslicher Versorgung,hauswirtschaftlicher Versorgung und Altenhei-men.

Pflegen Sie Angehörige?

Fachstelle für pflegende Angehörige der

AWO München, Gravelottestraße 16,

Tel. 66616330.

Fachstelle für pflegende Anghörige des BRK

Kreisverbandes, Seitzstraße 8, Tel. 2373111.

Fachstelle für pflegende Angehörige des Caritas-

verbandes der Erzdiözese, München-West und

Würmtal, Paul-Gerhardt-Allee 24, Tel. 82 99 200.

Aufgabe der Fachstellen für pflegende Angehörigeist es, durch psychosoziale Beratung, Unterstützungund Entlastung der pflegenden Angehörigen ältererpflegebedürftiger Menschen zu verhindern, dass dieAngehörigen durch die oft lang andauernde Pflegeselbst erkranken und zum Pflegefall werden.

Haben Sie Fragen?VdK-Kreisgeschäftsstelle München, Grillpar-

zerstr. 16, Tel. 8908320.

VdK-Ortsverband Hadern-Neuried, Stiftsbo-

gen 93, Tel. 7003013.

Der VdK berät seine Mitglieder im gesamten So-zialrecht (Rentenrecht, Schwerbehindertenrecht,gesetzliche Krankenkassen usw.), erledigt denSchriftverkehr in diesen Rechtsgebieten und führtWiderspruch- und Klageverfahren vor dem Sozi-algericht.

Verbraucherzentrale, Mozartstr. 9,

Tel. 539870.

Die Verbraucherzentrale Bayern ist ein unabhän-giger und gemeinnütziger Verein. Mitglieder sindverbraucherorientierte Verbände. Die Leistungender Organisation (Tipps zu Wohnen im Alter, Pa-tientenverfügung, Klinikaufenthalt, Pflegestufenuvm.) stehen allen Verbrauchern in Bayern offen.

SoVD Sozialverband Deutschland, Landesver-

band Bayern, Bodenehrstr. 20, www.sovd.de.

Der SoVD bietet Beratung in allen sozialrechtli-chen Fragen, zum Beispiel zur gesetzlichen Kran-kenversicherung, zur gesetzlichen Rentenversi-cherung, zur Pflegeversicherung oder in behin-dertenrechtlichen Fragen. Er hilft seinen Mitglie-dern, damit sie die ihnen zustehenden Leistungenauch erhalten. Öffnungszeiten: Mo bis Do von 8bis 14 Uhr, Fr von 7.30 Uhr bis 11 Uhr.

Gesundheitsladen München, Waltherstr. 16a,

80337 München, Tel. 77 25 65, www.gl-m.de.

Der Gesundheitsladen München ist ein gemein-nütziges Informationszentrum. Er bietet seit 1980eine Anlaufstelle für Ratsuchende und Patientensowie ein Forum für alle, die im Gesundheitswesenaktiv werden wollen.

Suchen Sie Hilfe im Viertel?

ASZ Allach-Untermenzing, Manzostraße 105,

Tel. 17119690.

ASZ Aubing, Am Aubinger Wasserturm 30,

Tel. 86466810.

ASZ Fürstenried, Züricher Straße 80,

Tel. 7595511.

ASZ Isarvorstadt, Hans-Sachs-Straße 14,

Tel. 232398840.

ASZ Kleinhadern-Blumenau, Alpenveilchen-

straße 42, Tel. 5803476.

ASZ Laim, Kiem-Pauli-Weg 22, Tel. 575014.

ASZ Neuhausen, Nymphenburger Straße 171,

Tel. 13998283.

ASZ Obermenzing, Packenreiterstraße 48,

Tel. 891681711.

ASZ Pasing, Bäckerstraße 14, Tel. 8299770.

ASZ Sendling, Daiserstraße 37, Tel. 779254.

ASZ Solln-Forstenried, Herterichstraße 58,

Tel. 750754708.

ASZ Thalkirchen, Emil-Geis-Straße 35,

Tel. 74127790.

ASZ Westend, Tulbeckstraße 31,

Tel. 54030820.

ASZ Westpark, Badgasteiner Straße 5,

Tel. 7609824.

Die 32 Alten- und Service-Zentren (ASZ) in Mün-chen vermitteln und organisieren Hilfeleistungen,koordinieren Dienste der häuslichen Versorgungund stellen selbst Leistungen (z.B. Mittagstisch)oder Betreuungsangebote für Menschen mit psy-chischen Veränderungen oder Demenzerkrankun-gen zur Verfügung. tab / job

Hilf

e auf einen Blick

Adressen

undTipps rund um und die Pfle

gein

derFa

milie

Pflege Nr. 41 · Mittwoch, 8. 10. 201446 &1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz.

„Ja, die habe ich bereits vor etwa achtJahren gemacht. Ich halte die Verfü-gungen für selbstverständlich und fürnotwendig. Schließlich will ich am Ende meines Lebens nichtvon der Kunst der modernen Medizin traktiert werden. AlsSingle braucht man zudem eine Vertrauensperson, die sich imFall des Falles kümmert, und dafür sorgt, dass die behandeln-den Ärzte die Verfügung auch bekommen. Als Chef der Diako-niestation Westend denke ich doch, bei Bedarf gut gepflegt zuwerden. Ich kenne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter japersönlich. Sollte ich mal gar nicht mehr alleine zurechtkom-men, würde ich - eventuell zusammen mit anderen Pflegebe-dürftigen im Bezirk - privat eine Pflegekraft anstellen.“ ah

Ludwig Wörner,

Vorsitzender der

Diakoniestation Westend

„Bei Bedarf in

besten Händen“

Die Münchner Wochenanzeiger fragten:

„Haben Sie eine Betreuungs- oder Patientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?“

Lesen Sie, welche Antworten die Münchner gaben.

Wer wird Sie im Alter pflegen?

Weitere Standpunkte finden Sie im Internet:

www.mehr-wissen-id.de mitder Nummer 68072.

„Ja, ich habe vor einiger Zeit zusammenmit meiner Frau eine Patientenverfü-gung unterschrieben. Zugegeben, eswar nicht ganz einfach, sich mit diesem Thema auseinander-zusetzen. Das verdrängt man ja gerne. Aber ich will dieseschwere Entscheidung, sollte sie einmal verlangt sein, nichtmeiner Frau oder den Kindern überlassen. Ich selbst kann mirein Leben, das nur durch künstliche Ernährung und medizini-sche Apparate erhalten wird, nicht vorstellen. Zu einem Lebenin Würde gehört für mich auch ein würdevolles Sterben. Na-türlich muss das jeder für sich ganz persönlich entscheiden.Sollte ich einmal auf Pflege angewiesen sein, würde ich michgern in die Hände von ausgebildeten Pflegern begeben – undmich über Besuche meiner Kinder und Enkelkinder immerfreuen.“ job

Dieter Reiter,

Münchner

Oberbürgermeister

„Es war nicht

ganz einfach“

„Pflegebedürftigkeit kann in jedem Al-ter eintreten. Ein Unfall oder eineschwere Krankheit kann ebenso ein-schränkend wirken wie hohes Alter, deshalb wäre eine Patien-tenverfügung schon notwendig. Ich sollte eigentlich auch schonlängst eine gemacht haben. Umgekehrt wird man im hohenAlter aber auch nicht automatisch pflegebedürftig. Viele Men-schen können und wollen ihren Lebensabend in der eigenenWohnung verbringen.Wie die Münchnerinnen und Münchner hoffe auch ich, möglichstlang selbstständig in vertrauter Umgebung leben zu können.Wenn es nicht mehr allein geht, gibt es in München glücklicher-weise ein breites Angebot vom betreuten Wohnen (auch inWohngemeinschaften) bis hin zu Altenpflegeheimen.“ job

Christine Strobl,

dritte Bürgermeisterin

München

„Ich sollte auch

schon längst ...“

„Ich kümmere mich derzeit um die Be-treuung meiner Mutter und organisiertevor drei Jahren für sie die Nachbar-schaftshilfe durch das Deutsche Rote Kreuz. Über meine Pflege-bzw. Betreuungsmöglichkeiten im Alter werde ich mir sicherlichin den nächsten Monaten verstärkt Gedanken machen. Wermich im Alter pflegen wird, kann ich noch nicht sagen, ich hoffeaber, dass mich jemand aus der Familie betreuen oder mich zu-mindest in Alltagssituationen unterstützen kann.“ job

Dr. Claus Lehner,

Vorsitzender der

Geschäftsführung GBW GmbH

„Ich hoffe auf

die Familie“

„Jeden von uns kann es jederzeit tref-fen. Durch Krankheit, Unfall oder al-tersbedingt können wir unsere Fähig-keit zur Selbstbestimmung verlieren.Nicht mehr in Lage zu sein, über Dinge des täglichen Lebenswie Geldausgaben, Kündigung von Verträgen oder die eigenemedizinische Behandlung entscheiden zu können, macht ein-fach Angst. Angst ist aber ein schlechter Berater. PersönlicheWünsche und Vorstellungen sollten besser frühzeitig durchPatientenverfügung, Vorsorgevollmacht und einer Betreuungs-verfügung rechtsverbindlich formuliert werden. Die Verbrau-cherzentrale bietet hierzu einen Ratgeber zur Patientenverfü-gung mit allen wichtigen Informationen sowie Formulare undTextbausteine an.“ job

Sascha Straub,

Verbraucherzentrale Bayern

„Angst ist ein

schlechter Berater“

„Ich, und auch mein Mann, haben einePatientenverfügung und eine Vorsor-gevollmacht mit den jeweils eigenenWünschen und Vorstellungen verfasst.Beides soll den anderen befähigen, im medizinischen Ernstfallfür den Erkrankten handeln zu können. Und falls eine rechtli-che Betreuung notwendig werden sollte, haben wir uns gegen-seitig als einzusetzenden Betreuer angegeben.Wie ich selbst im Alter gepflegt werden möchte, habe ich dage-gen noch nicht abschließend für mich geklärt. Bei relativ leichterPflegebedürftigkeit würde ich mir aus heutiger Sicht wünschen,zuhause von einem Pflegedienst versorgt zu werden. Bei um-fangreicherer Pflegebedürftigkeit ziehe ich aber auch stationärePflege, also einen Heimplatz, in Betracht. Ich möchte wedermeinen Partner noch meinen Sohn mit der Pflege belasten. Fi-nanziell sind jedoch die ambulante wie auch die stationäre Ver-sorgung kostenintensiv, so dass im Einzelfall entschieden wer-den muss, was finanziell für uns machbar ist.“ job

Katja Graf, gesetzliche

Betreuerin beim Sozialdienst

katholischer Frauen e.V.

„Uns gegenseitig

angegeben“

Foto

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„Betreuungs- und Patientenverfügungund Pflege? Ganz wichtige Fragen undich habe die Vorsorgevollmacht - sogardie aktuelle Version - schon zu Hause, aber noch nicht ausge-füllt. Warum ‘noch nicht?’ Der Gedanke ist unangenehm, sobeeinträchtigt zu sein, dass man seine eigenen Angelegenhei-ten nicht mehr erledigen kann. Bei meinem Vater war es aller-dings entscheidend, dass er die Patientenverfügung unter-schrieben hatte und so in Frieden einschlafen konnte.Jetzt habe ich einen Termin vereinbart, an dem ich mich übereine Pflegeversicherung informieren werde. Das gehe ich jetztaktiv an. Deshalb finde ich es ganz prima, dass der Wochen-anzeiger auf diese Themen aufmerksam macht.“ job

Gerlinde Wouters,

Förderstelle Bürgerschaftliches

Engagement (FöBE)

„Ich gehe das

jetzt an“

„Ich habe schon vor einigen Jahren eineBetreuungs- und Patientenverfügungverfasst. Zwar ist eine solche Verfü-gung – ohne ein drohendes Krankheits-bild – teilweise allgemein gehalten, aber trotzdem ganz wichtig.Vor allem kann die Verfügung jederzeit geändert und ange-passt werden. Schon deshalb sollte niemand Angst haben, hiereine langfristige Bindung und Verfügung einzugehen. Viel-mehr ist dies eine sinnvolle Vorsorge.Wer mich im Alter mal pflegen wird, kann ich schwer sagen.Schließlich hängt dies natürlich ganz entscheidend von einerKrankheit oder einem Krankheitsverlauf ab. Wünschen tun wiruns sicher alle, dass dies im häuslichen Umfeld erfolgt.“ job

Michael Mattar,

Stadtrat in München

(FDP)

„Kann jederzeit

angepasst werden“

„Zunächst einmal gleich das Wichtig-ste: Ja. Ich habe eine Patientenverfü-gung unterschrieben! Darüber hinausgibt es auch eine Vorsorgevollmacht, in der festgelegt ist, wermich – im Falle des Falles - vertreten kann. Ich bin 40 und na-türlich ist es nicht ganz einfach, sich mit gerne verdrängtenDingen wie Alter, Gebrechen und Tod – kurz: mit der Hinfäl-ligkeit unseres Seins – auseinanderzusetzen. Da gehört schonein Quäntchen Mut dazu. Aber wer sich dieser Verantwortungnicht stellt, riskiert, dass die Angehörigen mit einer ‘Hausauf-gabe’ belastet werden, die nicht die ihrige ist.“ job

Andreas Lotte,

Landtagsabgeordneter (SPD)

„Ein Quäntchen

Mut gehört dazu“

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„Über das Thema Älterwerden und al-les, was damit zu tun hat, also auchden Aspekt Pflege und die Frage nacheiner Betreuungs- oder Patientenver-fügung, denkt man nicht täglich nach. Gerade wenn man sichfit und gesund fühlt, verdrängt man gerne, dass man selbst na-türlich auch älter wird und sich mit diesen Fragen auseinan-dersetzen muss. Den ersten Schritt haben meine Frau und ichschon gemacht: Wir haben beide eine Patientenverfügung.Und ich habe mir fest vorgenommen, dieses Thema in nächsterZeit für mich persönlich noch intensiver anzugehen, um fürden Ernstfall gut vorbereitet zu sein. Denn schließlich lässtsich eine Krankheit oder der Eintritt eines Pflegefalls nichtvorhersehen. Meist geschieht das unerwartet und dann mussplötzlich alles ganz schnell gehen.Häufig wird einem erst bewusst, wie wichtig es ist, sich mitdiesem schwierigen Thema zu beschäftigen, wenn in der Ver-wandtschaft oder im Freundeskreis jemand Unterstützung be-nötigt. So wie bei uns in der Familie meine Schwiegermutter,um die meine Frau und ich uns kümmern.“ sb

Klaus-Michael Dengler,

Geschäftsführer

der GEWOFAG

„Das verdrängt

man gerne“

Pflege & 47Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41Die meisten Pflegebedüfti-

gen sind 85 bis 89 Jahre

alt. Drei Prozent sind aber

Kinder unter 15 Jahre.

München · „Mit Fragen rund

um das Thema Pflege beschäf-

tigen sich die meisten Men-

schen erst, wenn sie selbst da-

von betroffen sind – sprich:

Wenn sie selbst oder ein An-

gehöriger im Alltag nicht

mehr alleine zurechtkommt

und Unterstützung benötigt“,

weiß Rolf Scheu aus langjähri-

ger Erfahrung. Der stellvertre-

tende Leiter der Abteilung

Pflegebegutachtung beim Me-

dizinischen Dienst der Kran-

kenversicherung (MDK) in

Bayern weiß auch, dass viele

dann eine Menge Energie ver-

schleudern mit Aktionen und

Versuchen, die nicht wirklich

effektiv sind.

Frühzeitig beraten

lassen

Dabei bräuchte sowohl der Be-

troffene als auch dessen Familie

alle Kräfte und Ressourcen, um

den Herausforderungen der neu-

en Situation gerecht werden zu

können. Deshalb empfiehlt der

Experte dringend: „Wenden Sie

sich frühzeitig an kompetente

Beratungsstellen – beispielswei-

se an die Deutsche Alzheimerge-

sellschaft – und auch an die Pfle-

gekasse. Denn diese vermögen,

gangbare Wege aufzuzeigen, also

zielgerichtete Hilfe bei der Orga-

nisation und der Finanzierung

der Pflege zu organisieren.“

Finanzielle Unterstützung von

der Pflegekasse, die stets der

Krankenkasse angegliedert ist,

erhalten Menschen, die Pflege

benötigen. Ausschlaggebend ist

jedoch nicht der Bedarf an Hilfe

im Haushalt, sondern ein Hilfe-

bedarf bei der

Grundpflege –

beispielsweise

beim Waschen,

Anziehen, Es-

sen eingeben

oder beim Ge-

hen. Neben den

Pflegestufen 1 bis 3 gibt es auch

die Pflegestufe „Null“ für Pflege-

bedürftige, deren Fähigkeiten

zur Bewältigung des Alltags er-

heblich eingeschränkt sind (z.B.

Demenzerkrankung). Die „Pfle-

gestufe 0“ verlangt zwar auch,

dass der Betroffene Hilfe bei der

Grundpflege benötigt; diese Un-

terstützung muss aber nicht das

für „Pflegestufe 1“ erforderliche

Maß erreichen.

Wer pflegt, soll beim

Gutachter dabei sein

Ein Anruf bei der Pflegekasse ge-

nügt, um ein Antragsformular zu

erhalten. Wurde dieses einge-

reicht, beauftragt die Pflegekas-

se den MDK, ein Gutachten zu

erstellen. Der MDK-Mitarbeiter

wird dann einen Hausbesuch

durchführen, der Termin wird in

der Regel schriftlich dem An-

tragsteller mitgeteilt.

„Wenn irgend möglich sollte

der/die Pflegende – sei es ein

Angehöriger oder die Nachbarin

– bei dem Termin mit dem Gut-

achter anwesend sein“, rät Rolf

Scheu: „Denn der Gutachter soll

einen Eindruck bekommen, wel-

cher Pflegeaufwand im Alltag be-

steht.“ Dafür ist es hilfreich,

wenn die pflegende Person vorab

zwei bis drei Tage lang ein soge-

nanntes Pflegetagebuch führt, al-

so aufschreibt, welche Art von

Unterstützung genau notwendig

war. Zudem sollte man die aktu-

ell verordneten Medikamente,

und – falls vorhanden – auch re-

levante Unterlagen zur Hand ha-

ben, etwa die Dokumentation des

Pflegedienstes, ärztliche Atteste

oder Krankenhausberichte.

Gutachter kennen

die „Fassadierung“

Und selbst wenn der Betroffene

beim Besuch des MDK-Mitarbei-

ters plötzlich Fähigkeiten zeigt,

zu denen er lange nicht mehr im-

stande war, brauchen Angehöri-

ge nicht zu erschrecken. Die er-

fahrenen MDK-Mitarbeiter ken-

nen dieses Phänomen durchaus.

„Kommt eine fremde Person ins

Haus und stellt intime Fragen,

geben sich Pflegebedürftige oft

große Mühe, um möglichst fit zu

wirken. Denn mitunter fürchten

sie, sonst in ein

Heim zu kom-

men“, erklärt

Scheu: „Dieses

Verhalten nen-

nen wir ‚Fas-

sad i e rung ’ .

Dann wird der

Gutachter durchaus wissen, wie

er die Fassade des Patienten auf-

rechterhält, um ihn nicht zu be-

schämen, dennoch aber dessen

Defizite erkennt.“

Hilfsmittel

erleichtern den Alltag

Der MDK fasst die Ergebnisse

der Begutachtung sowie eine

Empfehlung zur Einstufung in

eine Pflegestufe in einem schrift-

lichen Gutachten zusammen,

das er an die zuständige Pflege-

kasse weiterleitet. Darüber hin-

aus kann das Gutachten Hinwei-

se zu sinnvollen Pflegehilfsmit-

teln oder Verbesserungsmög-

lichkeiten im Wohnumfeld

enthalten. Denn große Erleichte-

rung im täglichen Leben kann

beispielsweise bereits ein Hock-

er in der Dusche bringen, ein

Rollator oder ein höhenverstell-

bares Pflegebett.

Widerspruch

ist möglich

Die Entscheidung über die Pfle-

gestufe und damit über die Lei-

stungen der Pflegeversicherung

trifft die Pflegekasse und schickt

darüber einen schriftlichen Be-

scheid. Das MDK-Gutachten

kann der Betroffene bei seiner

Pflegekasse anfordern. Wer mit

dem Bescheid der Pflegekasse

nicht einverstanden ist, kann bei

der Pflegekasse

W i d e r s p r u c h

einlegen.

Hilfsmittel – beispielswei-

se ein Rollator – verschaf-

fen Erleichterung im All-

tag und sorgen für mehr

Sicherheit.

Foto: Matchka / pixelio.de

Rolf Scheu (MDK Bayern)

rät: „Wenn irgend mög-

lich, sollte der Pflegende

beim Termin mit dem Gut-

achter anwesend sein.“

Foto: MDK Bayern

Drei Stufen für 2,5 Millionen

MenschenMünchen · Welche Pflegestufen gibt es? Und wie viele

Menschen sind in welchen Pflegestufen registriert? Das

Bundesgesundheitsministerium nennt Zahlen für ganz

Deutschland zum Stichtag 31.12.2013 (die einzelnen Pfle-

gestufen geben die Statistikämter bei Zahlen für Mün-

chen oder Bayern nicht getrennt an):

Pflegestufe 0

Fähigkeiten zur Bewältigung des Alltags sind erheblich ein-

geschränkt (z.B. bei Demenzerkrankung).

Pflegestufe I

Erhebliche Pflegebedürftigkeit

Zeitaufwand: mindestens 90 Minuten täglich

Hilfebedarf täglich bei mindestens zwei „Verrichtungen“ der

Grundpflege (z.B. Körperpflege und Essen).

Betroffene in Deutschland: 1.410.646 Menschen (57 %).

Pflegestufe II

Schwerpflegebedürftigkeit

Zeitaufwand: mindestens drei Stunden täglich

Mindestens dreimal täglich ist zu verschiedenen Zeiten Hilfe

bei der Grundpflege nötig.

Betroffene in Deutschland: 779.903 Menschen (31 %).

Pflegestufe III

Schwerstpflegebedürftigkeit

Zeitaufwand: mindestens fünf Stunden täglich

Hilfe wird jederzeit gebraucht (rund um die Uhr).

Betroffene in Deutschland: 289.041 Menschen (12 %).

Das Bundesgesundheitsministerium zählt die Menschen,

die Leistungen aus den sozialen Pflegekassen erhalten:

insgesamt knapp 2,48 Millionen. Sie machen den Lö-

wenanteil der Pflegebedürftigen aus (94,3 %), denn die

noch dazu kommende Zahl der privat Versicherten ist

mit rund 151.000 relativ klein. job

AnnaHaugg

Welcher Pflegeaufwand besteht im Alltag?So entscheidet der MDK-Gutachter / Frühzeitige Beratung ist wichtig

Pflege bedeutet für uns……dass der Mensch bei uns immer im Mittelpunkt steht

…dass Warmherzigkeit und Fürsorge die Basis unserer Arbeit ist

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Eine Erkrankung ist nicht nur für den Betroffenen selbst,

sondern auch für Angehörige eine schwere Belastung. In

dieser Situation können wir hilfreiche Unterstützung leisten:

Von der Versorgung mit Hilfsmitteln wie Pflegebetten,

Dekubitus-Produkte und Rollstühle bis hin zur Inkonti-

nenz-, Stoma- und Wundversorgung sind wir der richtige

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In besten Händen!

Pflege Nr. 41 · Mittwoch, 8. 10. 201448 &

Münchner Pflegeheime bieten 1.023 Plätze für Demenzkranke(2004 waren es erst 394).

Obersendling · Warum wird

man Altenpfleger? Es ist eine

Berufung, darüber sind sie sich

einig: zwei Schülerinnen und

ein Schüler der Evangelischen

PflegeAkademie, die mit den

Münchner Wochenanzeigern

über die Motive ihrer Berufs-

wahl sprechen. Alle drei sind

per Zufall zu diesem Tätigkeits-

feld gekommen, und sie haben

für sich erkannt: „Der Beruf ist

vielseitig und anspruchsvoll.

Vor allem ist er sehr sinnstif-

tend und erfüllend.“

Adriana

Klomp (42)

„Wenn mir jemand noch vor 15Jahren gesagt hätte, dass ich indie Pflege gehen würde, hätte ichihm einen Vogel gezeigt“, sagtAdriana Klomp, 42. Geboren undaufgewachsen ist sie in Polen,hat dort Abitur gemacht und fünfSemester Jura studiert – eine völ-lig andere Welt. Seit 18 Jahrenlebt sie in München, hat einen15-jährigen Sohn. Als der nochklein war, wurde sie von einerFreundin um Unterstützung ge-beten bei der Betreuung einerdementen Frau. Da spürte Adria-na Klomp ihre Berufung undmachte eine Ausbildung zur Pfle-gefachhelferin. Jetzt, 13 Jahrespäter, ermöglicht ihr ihr Arbeit-geber die Ausbildung zur Alten-pflegerin.

Wolfgang

Weihrauch (28)

Auch bei Wolfgang Weihrauch,28, war es Zufall, dass es im Be-kanntenkreis einen Pflegefallgab, bei dem er mithalf. Ur-sprünglich war er Industrieme-

chaniker und dann acht Jahre beider Bundeswehr. Statt nach derBundeswehrzeit seinen Meisterzu machen, ging er zum Prakti-kum in ein Altenheim, „und eshat mir super gefallen.“

Ann-Kathrin

Holland-Jopp (19)

Ann-Kathrin Holland-Jopp isterst 19, hat aber schon einigeJobs ausprobiert und weiß, dasssie sich in einem Büro oder aneiner Kasse nicht wohl fühlenwürde. Eine Ausbildung zur

Krankenschwester hat sieschnell abgebrochen, dann Bun-desfreiwilligendienst in einemAltenheim gemacht. Da spürtesie: hier bin ich richtig. „Mit altenLeuten komme ich gut klar, daswar schon immer so. Ich war mitdrei Jahren zum ersten Mal in ei-nem Altenheim“ – mit ihrer Mut-ter, denn die ist Altenpflegerinund Lehrerin für Altenpflege.Zum Teil ist Ann-Kathrin bei ih-rer Oma groß geworden und ver-stand sich auch mit deren Be-kanntenkreis immer gut. Der Un-terschied zwischen Kranken-und Altenpflege ist für Holland-

Jopp riesig: „Die Patienten imKrankenhaus wechseln schnell,dagegen lernt man die Leute imAltenheim richtig kennen, dasist viel schöner.“

„Wir begleiten

die Menschen“

Altenpflege ist bekannt dafür,auch körperlich sehr belastendzu sein. „Da gibt es inzwischenrecht gute Hilfsmittel“, entgeg-net Adriana Klomp. „Manbraucht viel mehr seelischeKraft.“ Für sie das Wichtigste:„Man muss die Menschen mö-gen.“ Zu dieser Grundvorausset-zung hinzu kommt dann der pro-fessionelle Umgang mit heraus-fordernden Situationen, der auchzur Ausbildung gehört. Etwawenn es um Ausscheidungengeht: „Da kümmere ich mich na-türlich erst mal um das Befindendes Bewohners.“Auch Ann-Kathrin Holland-Jopphält die psychische Belastung fürbedeutender als die körperliche.„Dieser Beruf ist so viel mehr alsnur Körperpflege. Wir begleitendie Menschen. Wir begleiten sieauch beim Sterben.“

„Das kann kein Geld

der Welt aufwiegen“

Für das, was sie leisten, könntedie Bezahlung schon üppigersein, darüber sind sich die dreiangehenden Altenpfleger, alleim zweiten Ausbildungsjahr, ei-nig. Verglichen etwa mit ande-ren Berufsgruppen. „Piloten ge-hen streiken. Das machen wirnicht, weil wir unsere Bewohnerniemals unversorgt lassen wür-den“, erklärt Adriana Klomp.Und solange man seine Rech-nungen begleichen könne, habedie Bezahlung auch nicht oberstePriorität: „Was ich von den Be-wohnern an Zuwendung undWärme bekomme, kann keinGeld der Welt aufwiegen.“

Zeit für

Menschlichkeit?

Der Fachkräftemangel in derPflege ist längst schon Gegen-wart. Haben die Pflegenden imAlltag denn genügend Zeit, umsich um ihre Schützlinge so zukümmern, wie es ihr Anspruchist? „Es gibt gute Tage und esgibt schlechte Tage“, bringt esHolland-Jopp auf den Punkt.Wolfgang Weihrauch ergänzt:„Manchmal hat man schon Zeit,mit den Bewohnern zu redenund auch Quatsch zu machen –das ist ganz wichtig.“ Er erzähltvon einem Patienten, der norma-lerweise nur in seinem Pflege-rollstuhl saß ohne zu reden. „Aufeinmal sagte er zu mir: ,Könntestdich auch mal wieder rasieren.’Und dann hat er so gelacht. Die-ses Lachen – das sind die Mo-

mente, für dieman es macht.“

„Manchmal machen wir auch Quatsch“Eine Berufung: die Ausbildung zum Altenpfleger

Wolfgang Weihrauch (links) und Ann-Kathrin Hol-

land-Jopp (rechts) versorgen die im Bett liegende

„Patientin“ Adriana Klomp, Akademieleiterin Lisa

Hirdes leitet an. Foto: ds

Obersendling · Über 200 Schüler im Jahr lassensich an der Evangelischen PflegeAkademie derHilfe im Alter gGmbH, einer Tochtergesellschaftder Inneren Mission München, in der Alten-pflege ausbilden. Mit der persönlichen Eignungihrer Bewerber ist Akademieleiterin Lisa Hirdeszufrieden. „Die Zahl deutscher Schüler ist je-doch rückläufig. Für eine Gesellschaft ist es na-türlich schade, wenn die jungen Menschennicht mehr für die älteren sorgen.“ Doch habesie auch große Freude am Multi-Kulti-Charmeder PflegeAkademie: „Unsere Schüler kommenaus 33 verschiedenen Nationen und sind groß-artige Menschen.“ Die Akademie bietet parallelzur Ausbildung Sprachkurse an.

Selbstbestimmt und normal

Das Wort „Fachlichkeit“ fällt oft, wenn Lisa Hir-des von der Altenpflege spricht: „Die Fachkraftmuss erkennen, was zu tun ist. Das erforderteine Menge Aufmerksamkeit. Ziel ist es, dassdie alten Menschen so selbstbestimmt und nor-mal wie möglich leben können.“ Was manch-mal, wie etwa bei demenziellen Veränderun-gen, der Quadratur des Kreises gleichkomme.Die Rolle der Altenpflege-Fachkraft könne man

sich dabeivorstellenwie die ei-nes Haus-arztes, deri m m e rüber dasWohl des Patienten wache und bei Bedarf Fach-ärzte oder Physiotherapeuten hinzuziehe. Ne-ben der persönlichen Eignung brauche mandie kognitiven Fähigkeiten, um komplexe Si-tuationen zu koordinieren.

Nur wer betroffen ist, erwacht

Dass Berufe, die eine zentrale Bedeutung fürdie Gesellschaft haben, schlechter bezahlt seienals Berufe in der Wirtschaft, das sei noch einegroße Aufgabe für die Politik: „Es herrscht nochzu sehr das Bild vor: Pflegen kann jeder. DasErwachen kommt immer erst dann, wenn manin irgend einer Form selber betroffen ist.“ Nie-mand würde ja auch sein Auto jemandem zurReparatur bringen, der mal eine Woche langzugeschaut hat. „Es ist noch nicht durchge-drungen, dass auch Zuwendung Geld kostet.“

ds

DorisStickelbrocks

Erkennen, was zu tun istAkademieleiterin Lisa Hirdes erklärt Altenpflege

Akademieleiterin Lisa Hirdes (links) mit den Schülerinnen Ann-Kathrin

Holland-Jopp, Adriana Klomp und Schüler Wolfgang Weihrauch (von links).

Foto: ds

Haben Sie eine Betreuungs- oder Patientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Wenn Sie mich so fragen, dann wird mir bewusst, dass ich schon lange eine Patientenverfügungunterschreiben wollte. Ich halte das für notwendig, da die Gesetzeslage die Ärzte verpflichtet,mich auch dann am Leben zu erhalten, selbst wenn das Leben in der dann gegebenen Form fürmich keinen Sinn mehr macht, d.h. nach meinen Vorstellungen kein Leben, sondern nur nochein Vegetieren darstellt. Dies aber genau auszudifferenzieren soll die Patientenverfügungleisten und da habe ich noch Nachholbedarf.Wer mich im Alter pflegen wird, ist schwer zu beantworten. Ich hoffe natürlich, dass einePflege – wenn überhaupt – nur kurzzeitig an meinem Lebensabend notwendig wird und dassdann meine Familie mir zur Seite steht. Aber wenn der tägliche Pflegebedarf aufwendiger seinsollte, dann kann es auch sein, dass ich mich in die Hände von geschulten Pflegekräfte begebenmuss, alleine schon um meine Familie zu entlasten. Insgesamt Gedanken, die man gerne malvor sich hinschiebt; gleichwohl ist es wichtig, sich mit diesen Themen zu beschäftigen.“ sb

Ulrich Rothdauscher,

Leiter der Polizeiinspektion Neuhausen (PI 42)

„Habe noch Nachholbedarf“

Pflege & 49Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41„Pflegende Angehörige

leisten Schwerstarbeit“

(Ulrike Mascher,

Präsidentin des VdK).

Eins ist sicher: Die

Zahl der auf Pflege an-

gewiesenen Menschen

wird weiter steigen.

Experten gehen davon

aus, dass die Zahl der

Pflegebedurftigen bis

2050 um 50 Prozent

zunehmen wird. Und

Pflege ist teuer! Das

hat auch die Politik er-

kannt. Seit dem 1.1.2013 fördert

der Staat die zusätzliche private

Absicherung mit der so genann-

ten Pflege-Bahr-Versicherung.

Diese staatliche Zulage von 60

Euro im Jahr erhält, wer mindes-

tens 15 Euro in eine förderungs-

fähige Pflegezusatzversicherung

zahlt. Damit erhält der Versi-

cherte dann monatliche Leistun-

gen von mindestens 600 Euro

pro Monat in der Pflegestufe III.

„Dies ist ein Schritt in die richtige

Richtung“, sagt Carsten Intel-

mann, der Gesundheitsexperte

der DKV. „Aber das reicht bei wei-

tem immer noch nicht,

um die tatsächlichen

Kosten im Pflegefall

komplett abzudecken.“

Die Pflegekosten liegen

bei einer stationären

Versorgung bei mehr

als 3.000 Euro pro

Monat. Die gesetzliche

Pflegeversicherung

zahlt jedoch nur bis zu

1.550 Euro in der Pflegestufe III,

in Härtefällen bis zu 1.918 Euro.

Die Mehrkosten mussen dann

vom Pflegebedurftigen getragen

werden. Reicht sein Vermögen

nicht aus, sieht der Gesetzgeber

vor, dass unter bestimmten Vo-

raussetzungen die Angehörigen

hierfur aufzukommen haben.

Intelmann warnt: „Die monatli-

chen Pflegekosten werden von

vielen Menschen unterschätzt.

Da reicht eine Pflege-Bahr-Versi-

cherung allein nicht aus. Eine

private Pflegezusatzversicherung

kann hier helfen.“ Der Pflege-

bedurftige oder seine Familie

haben dann einen Spielraum, um

eigene Wunsche bei der Pflege

zu finanzieren. Ganz gleich, ob es

um eine private Pflege zu Hause

oder eine umfassende stationäre

Betreuung geht.

Dieser Rat gilt ubrigens fur alle!

Egal ob gesetzlich versichert

oder in der privaten Pflege-

pflichtversicherung. Und egal ob

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DKV Deutsche

Krankenversicherung AG

Carsten Intelmann

Lindwurmstr. 193

80337 München

Telefon 089/7433020

Telefax 089/7693325

Email: [email protected]

www.intelmann.de

Geld vom StaatTrotz neuer Förderung: Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht nicht aus

Was wurde versprochen?

Wer sich um die Pflege von Vater oder Mutterkümmern will, muss jede Menge organisieren –vor allem, wenn der Pflegefall plötzlich eintritt.Da wäre jede unkomplizierte Unterstützunghöchst willkommen. Arbeitnehmer können seit2012 z.B. Pflegezeit in Anspruch nehmen (undbis zu zwei Jahre lang ihre Arbeitszeit verrin-gern, um Angehörige zu pflegen). Beruf und Fa-milie sollten so im „Familienland Bayern“ (sodie Bezeichnung seitens des Müller-Ministeri-ums) endlich besser vereinbar werden.

Und was wurde gemacht?

Ein Anspruch auf Familienpflegezeit existiertnicht. Wie klärt man den Fall also mit seinemArbeitgeber? Wir fragten das bayerische (Gesundheits- und)Pflegeministerium nach den Regelungen imGesetz und erfuhren, wie hilfreich „Noch besser,noch sozialer“-Versprechen im Ernstfall sind:

Antwort Pflegeministerium: „Wir beantwor-

ten Ihre Anfrage so schnell wie möglich.“

Nach einer Woche Sendepause haken wir nach.

Antwort Pflegeministerium: „Für das Pflege-

zeitgesetz ist das bayerische Familienminis-terium zuständig.“

Wir leiten unsere Anfrage an das Familienmi-nisterium weiter.

Antwort Familienministerium: „Die Zustän-

digkeit für den Bereich Pflege liegt beim

Bayerischen Staatsministerium für Gesund-

heit und Pflege. Wir bitten Sie, sich direkt

dorthin zu wenden.“

Wir verweisen das Familienministerium dar-auf, dass das Pflegeministerium glaubt, dassdas Familienministerium ...

Antwort Familienministerium: „Wir fragen

nochmal nach.“ Und schließlich: „Für die

Umsetzung des Familienpflegezeitgesetzes

ist das Bundesamt für Familien und zivilge-

sellschaftliche Aufgaben (Bafza) zuständig.“

Das „Bafza“ verweist uns an das Bundesfami-lienministerium, das unsere Anfrage bislangnicht beantwortet hat (inzwischen irrt die Frageseit 25 Tagen durch den Behördendschungel).

Gelogen hat Emilia Müller nicht. Bayerns Pfle-geministerin Melanie Huml („Ziel sind Lösun-gen für alle Lebensbereiche“) auch nicht. UndBundesfamilienministerin Manuela Schwe-sig („Mein Ziel ist, die Menschen bei der Ver-einbarkeit von Pflege, Familie und Beruf zu un-terstützen“) ebenso wenig. Die zugesagte Un-terstützung blieben die drei Damen und ihreMinisterien indes schuldig. Unsere Anfrage ver-sandete in der Behördenendlosschleife –ziellos.

Wer’s glaubt…

„Ziel ist es, Bayern noch besser zumachen: noch stärker, noch sozialer.“

Bayerns Familienministerin Emilia Huml auf der

Internetseite ihres Ministeriums

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Nicht alles, was Politiker verspre-

chen, erfüllen sie. Manches lässt sich nicht durchsetzen, manchmal verändern sich Um-

stände – und mitunter wird gelogen, dass sich die stärksten Balken biegen. Kann man glau-

ben, was Politiker sagen? Unser Pinocchio-Test verrät es!

„Schwupps! wuchs die Nase so lang, dassPinocchio sich nicht mehr im Zimmer um-drehen konnte. Die Fee aber setzte sich ineinen goldenen Sessel und lachte laut undlustig. ‘Warum lachst du?’ fragte Pinocchioängstlich. ‘Über deine vielen Lügen!’ Pinoc-chio wollte davonlaufen, aber seine Lügen-nase versperrte ihm den Weg. Da fing er bit-terlich zu weinen an.“ (Carlo Collodi, Die Abenteuer des Pinocchio)

Unsere Pinocchio-

Wertung

für Müller,

Huml und

Schwesig: 5 (Augenwischerei)

Bayerns FamilienministerinEmilia Huml: „Ziel ist es, Bayern noch besser zu machen: noch stärker, noch sozialer.“Foto: StmAS

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

München · Das Leben läuft

nur selten wie geplant. Auf

der sicheren Seite ist der, der

für alle Fälle vorsorgt – auch

für den Fall, dass er selbst

nicht mehr in der Lage ist,

Entscheidungen zu treffen.

Während eine schwerwiegendeErkrankung dem Betroffenenmeist noch Zeit lässt, Vorsorgezu treffen, kommt ein Unfall oh-ne Vorwarnung. Treffen kannes alle gleichermaßen und des-halb sollte sich auch jeder dannGedanken machen, wenn ernoch Entscheidungen treffenkann, in „guten“ Zeiten. Sei eshinsichtlich seiner Geschäftsfä-higkeit mit einer Vorsorgevoll-macht. Oder sei es hinsichtlichärztlicher Eingriffe und thera-peutischen Maßnahmen mit ei-ner Patientenverfügung.Vorsorge treffen bislang nur we-nige. Warum an Krankheit undPflege denken, wenn doch allesgut läuft? Und wenn der Falldoch eintritt, kümmert sichschon die Familie. In den mei-sten Fällen stimmt das auch.Aber wie sollen die Familien-mitglieder den genauen Willendes Patienten kennen, wenndieser ihn nie ausführlich for-muliert hat?Was der Patient in einer Vorsor-gevollmacht, in einer Betreu-ungsverfügung und in einer Pa-tientenverfügung nieder-schreibt, gilt als Ausdruck despersönlichen Willens und musszunächst respektiert werden. Inder Patientenverfügung erklärtder Patient, welche ärztlichenBehandlungen er zulässt undwelche er ablehnt. Am bekann-testen ist der Fall des Einsatzesvon lebenserhaltenden Maßnah-men. Mit einer Patientenverfü-gung kann der Patient erklären,dass die Mediziner alles für dieErhaltung seines Lebens unter-

nehmen sollen – was sie ohne-hin müssen – oder er kann dielebenserhaltenden Maßnahmenablehnen, wenn er zum Beispielbefürchtet, im Koma oder Wach-koma dahinzuvegetieren, weil erohne maschinelle Unterstützungnicht mehr lebensfähig wäre.Eine Patientenverfügung sollteso flexibel sein wie der mensch-liche Wille selbst. Wer hat nichtschon mal seine Meinung geän-dert? Ebenso sollte man seinenWillen vor der Niederschrift aus-führlich prüfen und regelmäßigkontrollieren, ob die Patienten-verfügung noch mit dem sichverändernden Willen überein-stimmt. Eine Patientenverfügungbedarf nicht unbedingt einer wei-teren Person, die den Willen desPatienten erklärt und durchsetzt.Anders bei einer Betreuungs-verfügung, die einer oder meh-reren Personen die Entschei-dungsvollmacht über die medi-zinische Betreuung des Patien-ten gibt. Solch ein Betreuerkann durchaus in der Lage seinzu entscheiden, ob der Wille desPatienten sich im Vergleich zuseiner vielleicht veralteten Pa-tientenverfügung verändert hat.Dennoch kommen Ärzte an ei-ner Patientenverfügung nicht soeinfach vorbei. In einem akutenNotfall, zum Beispiel einem Un-fall, kann es sein, dass ein Arztder Patientenverfügung zuwi-der handelt. In diesem Fall aber

kann der Arzt nicht erst abwar-ten, bis geklärt ist, welchen Wil-len der Patient im Vorfeld aus-gedrückt hat. Wenn es um Le-ben und Tod geht, muss der Arztunverzüglich handeln. Erfolgteine solche Zuwiderhandlungjedoch im Wissen um eine ge-genteilige Patientenverfügung,so macht sich der Arzt der Kör-perverletzung schuldig.Niemand kann den Patienten –besonders, wenn sie noch garkeine sind – die Entscheidungüber Leben und Tod abnehmen.Daher sollte sich jeder, der sichnoch nicht mit den Themen Vor-sorgevollmacht, Betreuungsver-fügung und Patientenverfügungbefasst hat, darum kümmern.Denn einer anderen Person die-se Entscheidungen alleine zuüberlassen, bedeutet vielleichtein Handeln gegen den eigenenWillen und Unsicherheit beidenjenigen, die die Entschei-dung auf einer vagen Grundlagetreffen müssen. Hierbei sollteman seinen Willen so genau wiemöglich formulieren. Aber Ach-tung: Man begibt sich durchausauf juristisches Glatteis. Wersich informieren möchte, findetRat beispielsweise bei der Be-treuungsstelle der Landes-hauptstadt München (www.mu-enchen.de/betreuungsstelle)und beim Bundesministeriumfür Justiz und Verbraucher-schutz (www.bmjv.de). cr

Wenn man selbst nicht mehrentscheiden kann

Die Patientenverfügung: eine Entscheidung fürs Leben

Patientenverfügung: Hier sollte man seinen Willenso genau wie möglich formulieren. Foto: cr

Verfügung: Was hat sich geändert?

Sendling · Die Stiftung BSW (Stiftung Bahn - Sozialwerkfür Rentner, Pensionisten und deren Hinterbliebenen derBSW - Seniorenstelle München-Südwest) lädt zur Ver-sammlung am Mittwoch, 15. Oktober, um 14 Uhr im Wirts-haus Zum Isartal (Brudermühlstr. 2) ein. Neben Erläuterungen zu den neuen SEPA-Überweisungenstehen Patienten- und Betreuungsverfügung im Mittelpunkt: Sparda-Bank-Direktor a.D. ErnstMenzel erläutert, was sich geändert hat. job

Pflege Nr. 41 · Mittwoch, 8. 10. 201450 &

Das LMU-Klinikum hat3.400 Pflegekräfte. Davonsind nur 890 Männer (etwa ein Viertel).

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Dorothea Rupprecht, HPrG für Psychotherapie, Kinderkrankenschwester, Aromapflegeexpertin, Klangtherapeutin

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München · „Als ich von demProgramm ‚Wohnen im Viertel‘gehört habe, wusste ich: Jetzthabe ich eine Perspektive“, er-zählt Rosemarie Lochner, dievor drei Jahren eine Wohnungder GEWOFAG in Harlachingbezogen hat. „Ich kann in meinereigenen Wohnung tun und las-sen, was ich will, bin aber trotz-dem Teil einer Gemeinschaft.Und wenn ich etwas brauche,rufe ich die Sozialstation an.Das ist schön.“ Das Projekt„Wohnen im Viertel“ der GE-WOFAG verbindet das Lebenin der eigenen Wohnung fürhilfs- oder pflegebedürftige Mie-ter mit der Versorgung durcheinen ambulanten Pflegedienstvor Ort. „Da sich die Fachkräftedes ambulanten Pflegedienstsder Sozialstation Berg am Laimund Trudering, darunter Sozi-alpädagogen, Pflege- und Rei-nigungskräfte, um alle notwen-digen Maßnahmen kümmern,ermöglichen wir den Menschenein selbstbestimmtes Leben inden eigenen vier Wänden“, be-tont Ruth Kleininger, die stell-vertretende Sachgebietsleitung„Soziale Quartiersentwicklung“bei der Wohnforum GmbH, ei-nem Tochterunternehmen derGEWOFAG.

Acht weitere

Standort geplant

Die GEWOFAG hat das Wohn-und Versorgungsmodell „Woh-nen im Viertel“ in ihren Sied-lungen in München bereits anfünf Standorten mit unterschied-lichen Kooperationspartnern rea-lisiert – neben Harlaching auchin Berg am Laim, Obergiesing,Riem und in Gern. In den kom-menden beiden Jahren sind nochacht weitere Standorte geplant,unter anderem in der Mitter-feldstraße in Pasing, am Rein-marplatz in Gern und in derSaherrstraße in Laim.

Rosemarie Lochner ist 75 Jahrealt und hat praktisch ein ganzesGEWOFAG-Leben hinter sich.„Ich bin 1939 in einer GEWO-FAG-Wohnung zur Welt gekom-men und habe auch in einer GE-WOFAG-Wohnung geheiratet“,

erzählt die 75-Jährige, „undauch im Alter bin ich noch in ei-ner GEWOFAG-Wohnung.“ Seitdrei Jahren lebt RosemarieLochner in ihrer 45 Quadratme-ter-Wohnung in der ruhig gele-genen Rotbuchenstraße, unmit-telbar hinter dem Trainingsge-lände des FC Bayern. „Mir ge-fallen die Räumlichkeiten sehrgut.“ Denitsa Popova, Fachbe-reichsleitung Soziales der Sozi-alstation Berg am Laim und Tru-dering, ergänzt: „Die Projekt-wohnungen sind an die indivi-duellen Bedürfnisse angepasstund wenn nicht barrierefrei,dann zumindest barrierearm.“

„ Entscheidung

eigen ständig

getroffen“

Die Entscheidung, am Wohn-und Versorgungsmodell „Woh-nen im Viertel“ teilzunehmen,hat Rosemarie Lochner eigen-ständig getroffen. „Das war mirsehr wichtig. Meine vorherigeWohnung war mit über 100Quadratmetern einfach zu großund auch mein Sohn hat sichaufgrund meiner gesundheitli-chen Probleme Sorgen um michgemacht“, erzählt sie. „DieseSorgen wollte ich ihm nehmen.“Und das, obwohl ihr Sohn sieeigentlich zu sich nach Gröben-zell holen wollte. „Aber ich habeihm gleich gesagt, dass ichnicht aufs Land ziehe. Hier inder Stadt und in meiner Woh-nung fühle ich mich richtig da-heim.“Jeden Montag geht sie zumWeißwurstfrühstück in denNachbarschaftstreff, in demmittwochs und freitags ein ge-sundes, abwechslungsreichesMittagessen angeboten wird.„Da gehe ich aber nicht so ofthin, denn ich koche nochselbst“, sagt Rosemarie Loch-ner, „und backen tue ich auchleidenschaftlich gerne.“ DreiKuchen backt sie mindestenspro Woche – für die Nachbarn,für Freunde, die Mitarbeiter derSozialstation, für ihre Familie

und für Aktionen des Alten- undService-Zentrums in Berg amLaim – alles ehrenamtlich.„Grundsätzlich habe ich nochsehr viele soziale Kontakte, dieich auch intensiv pflege. Das istwichtig“, so die dreifache Groß-mutter.

„Bekomme die Pflege

und Hilfe,

die ich brauche“

Rosemarie Lochner, die über 50Jahre als selbstständige Fuß-pflegerin gearbeitet hat, schätzt

die Unterstützung durch dieGEWOFAG und die Sozialstati-on, die ihr im Wohn- und Ver-sorgungsmodell „Wohnen imViertel“ zuteil wird. „Die Du-sche wurde vor knapp einemMonat von der GEWOFAG ein-gebaut. Vorher hatte ich eineBadewanne, aber da bin ichnicht mehr so gut reingekom-men. Jetzt ist es besser undauch optisch schaut es gut aus“,erzählt die 75-Jährige, die anParkinson leidet. „Hier bekom-me ich die Pflege und Hilfe, dieich brauche – zum Beispielbeim Duschen oder beim Put-zen. Sonst mache ich alles janoch selbst.“ Bei Bedarf wirdden Mietern auch Unterstüt-zung bei behördlichen Angele-genheiten und die Erledigungvon Schriftverkehr angeboten.Rosemarie Lochner ist trotz ih-rer Einschränkungen eine Po-werfrau geblieben. „MeineSchwester sagt über mich, ichsei eine quirlige Alte. Und ichmuss sagen, für mich war es diebeste Entscheidung, hier in dieWohnung zu ziehen und Teildes Projekts zu sein.“Im Rahmen von „Wohnen imViertel“ arbeitet die GEWOFAGmit anerkannten, sozialenDienstleistern zusammen. Einambulanter Pflegedienst stelltsicher, dass die Bewohner Tagund Nacht qualifizierte Hilfe er-halten – in diesem Fall der am-bulante Pflegedienst der Sozial-station Berg am Laim und Tru-

dering. Außerdem steht er imHinblick auf Hilfsmöglichkeitenund Finanzierung koordinie-rend und beratend zur Seite undvermittelt bei Bedarf weitereUnterstützungsmöglichkeiten,zum Beispiel von therapeuti-schen Diensten oder Selbsthil-fegruppen.Auch allen anderen Bewohnernim Umkreis von 800 Meternsteht der ambulante Dienst zurVerfügung. Er arbeitet dabei mitÄrzten, Betreuern, sozialpsychi -atrischen Diensten und Ange-hörigen zusammen. Mit ande-ren Worten: Die Mieter des Vier-tels genießen rund um die Uhr

Versorgungssicherheit ohne ei-ne Betreuungspauschale für dasVorhalten der Leistungen be-zahlen zu müssen. Bezahlt wer-den müssen nur die Leistungen,die auch tatsächlich in An-spruch genommen werden.

Rund um die Uhr

Versorgungssicherheit

Um eine Projektwohnung von„Wohnen im Viertel“ zu bezie-hen, müssen bestimmte Vor-aussetzungen erfüllt werden.Das heißt, es muss ein erhebli-cher Pflege- und/oder Unter-stützungsbedarf, in der Regelmindestens Pflegestufe 1, sowieein Registrierbescheid vom Amtfür Wohnen und Migration mitmindestens Rangstufe 2 (gerin-ges Einkommen und/oder Lei-stungen nach SGB XII 58 oder61) vorliegen. Die GEWOFAGHolding GmbH mit den Toch-terunternehmen Heimag Mün-chen GmbH und WohnforumGmbH ist ein Unternehmen derLandeshauptstadt München.Rund 35.000 Wohnungen ver-waltet die GEWOFAG im ge-

samten Stadtge-biet. sb

„Hier fühle ich mich daheim“„Wohnen im Viertel“: Rosemarie Lochner nimmt am

Wohn- und Versorgungsmodell der GEWOFAG teil

Simone

Bauer

Rosemarie Lochner lebt

seit drei Jahren in ihrer

GEWOFAG-Wohnung in

der Rotbuchenstraße.

Foto: sb

Die auf Sie abgestimmte

Pflege und Betreuung.

Obermaier Pflege UG · Franz Obermaier

Fürstenrieder Str. 16 · 80687 München

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In ihrer Küche kocht und backt Rosemarie Lochner noch selbst. Foto: sb

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Auch für mich als jungen Menschen ist das Thema Pflegedurchaus interessant. Da ich bereits an meinen beiden Omasgesehen habe, wie wichtig die Pflege im Alter ist und vor allemwie wichtig eine Patientenverfügung ist, wollen mein Freundund ich unsere Patientenverfügungen demnächst fertigstellen.Leider vergisst man solche eigentlich extrem wichtigen Dingeim Alltag immer viel zu oft, doch die Unterlagen liegen bereitsauf dem Schreibtisch.Wer mich im Alter einmal pflegen soll, kann ich heute leidernoch nicht sagen. Ich wünsche mir allerdings, dass ich meinenzukünftigen Kindern keine große Last sein werde. Meine eineGroßmutter litt an Demenz und war die letzten drei Jahre ihresLebens in einem Seniorenheim. Auch wenn es nicht immerschön war, meine Oma in einem Altersheim besuchen zu müs-sen, so war sie dort doch sehr gut aufgehoben und mein Opawar jeden Tag bei ihr. Generell finde ich es sehr wichtig, dasssich auch junge Menschen schon mit diesem Thema auseinan-dersetzen, denn wir alle werden früher oder später mit diesemThema konfrontiert.“ pst

Lena Eberl,

Stadtmarketing Germering

„Wir werden alle

damit konfrontiert“

Pflege & 51Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41„Als Ärzte sind wir froh,

wenn Verfügungen

vorliegen“ (Prof. Brigitte

Mayinger, Helios Klinikum).

Laim · „Ich habe mich sehr ge-freut, dass ich die Kommuniontrotzdem empfangen kann, auchwenn ich nicht in die Kirche ge-hen konnte“, erklärt die 90-jäh-rige Laimerin. Etwa ein Jahr langbesuchte die Seniorin „ihre“ Kir-che nicht, da sie nach einer Ope-ration gezwungen war, sich mitEssen auf Rädern und familiärerUnterstützung zu Hause zu er-holen. Dafür, dass ehrenamtlicheHelfer ihr in dieser Zeit die soge-nannte Hauskommunion zuteil-werden ließen, ist die gläubigeKatholikin überaus dankbar. Vie-le Gemeindemitglieder wissenbis heute nicht, dass es die Mög-lichkeit gibt, die Eucharistieauch zu Hause zu empfangen.Dabei gehört die Hauskommuni-on seit jeher zur festen Traditionder katholischen Kirche. „Nichterst seit Franziskus auf demStuhl Petri ist es der erste Auf-trag, zu denen zu gehen, diekrank sind“, erklärt dazu PfarrerGeorg Rieger, Leiter des Pfarr-verbands Laim. Der gesunde Teilder Gemeinde müsse stets umdie Kranken Sorge tragen. „Dasist der Auftrag Gottes, der unsim Evangelium gegeben ist.“ Ei-ne feierliche Stimmung herrscht,wenn die ehrenamtliche Kom-munionshelferin Emma Vollmardas Haus betritt. Auf dem Tischbrennt bereits eine Kerze, dane-ben sind Heiligenbildchen undKreuz gelegt. Gemeinsam wirdgesungen, gebetet oder aus der

„Feier der Krankensakramente“gelesen, bevor Emma Vollmardie geweihte Hostie überreicht.

„Der verlängerte

Tisch des Altars“

Für die 90-jährige Laimerin istdieser Besuch ein wichtigerMeilenstein in der Woche. Seitmehr als 20 Jahren lebt die Se-niorin nun schon in Laim undfast ebenso lange besuchte sie

die Gottesdienste in der katholi-schen Kirche „Zu den heiligenzwölf Aposteln“ in der Schro-benhausener Straße 1. Als dieHüftoperation sie zwang dasHaus zu hüten, nahm sie dieMöglichkeit der Hauskommuni-on in Anspruch. Denn seit jehergehört die heilige Kommunionfür sie zu einem wichtigen Be-standteil ihrer Religiosität. „Ichbin damit aufgewachsen.“ Fürdie ehrenamtliche Kommuni-onshelferin Emma Vollmar istdas bürgerschaftliche Engage-ment gleichsam ein Teil ihresVerständnisses von Nächsten-liebe: „In der Zeit, die ich zurVerfügung habe, möchte ichMenschen helfen, die auf Hilfewarten oder jemanden zum

Sprechen möchten. Man kannnicht nur nehmen, man mussauch geben.“ Ältere oder auchpflegebedürftige Gemeindemit-glieder fallen nicht aus der Ge-meinde, nur weil sie nicht mehrzum Gottesdienst kommen kön-nen. So fungiert die Hauskom-munion als „der verlängerteTisch des Altars“, wie PfarrerRieger erklärt: „Auf dem Landist das soziale Netz oft enger, dawerden alte Menschen noch indie Kirche gefahren. In der Stadtbesteht eher die NotwendigkeitHauskommunionen durchzu-führen.“ Doch nicht nur dieHauskommunion sondern auchdie Krankensalbung gehört zueinem wichtigen Bestandteil dergeistlichen Hausbesuche.

Krankensalbung zu

Hause

„Geht zu den Kranken und salbtsie“, so heißt es in der Bibel. Öleaus Minze, Zitrone und Rose hatPfarrer Rieger im Gepäck, wenner zu einer Krankensalbung dieGemeindemitglieder zu Hauseaufsucht. Als „die letzte Ölung“wird die Krankensalbung imVolksmund benannt, dies träfejedoch nicht zu, klärt Pfarrer Rie-ger auf: „Die Krankensalbungkann man immer wieder empfan-gen.“ In Zeiten der Not, bei Nie-dergeschlagenheit, Bedrängnisoder vor einem Krankenhausauf-enthalt kommt Pfarrer Rieger mitden drei Salbungs-Ölen vorbei.Die 90-jährige Laimerin kann inder Zwischenzeit wieder denGottesdienst besuchen. Trotz-

dem sie die Zuwendung durchdie ehrenamtlichen Gemeinde-helfer sehr zu schätzen weiß, ge-nießt sie es nun wieder vor Ortdabei sein zu dürfen und „wiederunter Leute zu gehen“. Sollte esaber dennoch einmal wieder nö-tig werden, wird sie gerne dieKommunionshelfer bei sich imWohnzimmer empfangen. Diesekommen jederzeit nach Abspra-che nach Hause: „Je nachdemwie die Leute es wünschen,sonntags oder auch an einem an-deren Tag“, erklärt Birgit Gam-mel, Pastoralreferentin undgleichfalls ehrenamtliche Kom-munionshelferin.Mehr Informationen zum The-

ma vermittelt das Zentralbüro

des Pfarrverbands Laim: „Zu

den Heiligen Zwölf Aposteln“

Tel. (089) 5472713, E-Mail:

[email protected] sowie die

Pfarrbüros vor Ort. kö

„Zu denen zu gehen, die krank sind“Hauskommunion bindet Gläubige in ihre Gemeinde ein

Die ehrenamtlicheKommunionshelferinEmma Vollmar (l.)bringt die geweihte Ho-stie mit, wenn sie Lai-mer Senioren zur Haus-kommunion zu Hausebesucht. Foto: kö

Die Krankensalbung mit drei Ölen kann immerwieder empfangen werden, erklärt Pfarrer Rieger.

Foto: kö

Senioren, die Immobilienei-

gentümer sind, stehen oft vor

der Problematik, dass der

weitaus größte Teil ihres Ver-

mögens in ihrer Immobilie ge-

bunden ist. Ein Verkauf

kommt jedoch nicht in Frage,

da sie ihren Lebensabend in

dieser eigenen Immobilie ge-

nießen möchten.

Die Lösung für diese Proble-

matik heißt „HausplusRente“.

Die geringen Rentenerhöhun-

gen einerseits (in 2013 um

0,25 %) und der permanente

Anstieg der Lebenshaltungs-

kosten andererseits, insbe-

sondere für Lebensmittel,

Energie und Gesundheitsleis-

tungen, haben dazu geführt,

dass sich die Senioren immer

häufiger ein schränken müs-

sen.

Dies lässt sich jetzt ändern:

Jetzt gibt es für Senioren mit

Immobilieneigentum die

Möglichkeit, ihren Lebens-

standard deutlich zu verbes-

sern – ohne jegliche Verän-

derung ihrer derzeitigen

Wohnsituation.

Die Lösung ist, das in der Im-

mobilie gebundene Kapital in

flüssiges Kapital umzuwan-

deln.

Die giv GmbH in München

bietet seit über drei Jahren

mit ihrem Produkt „Haus-

plusRente“ eine derartige Lö-

sung an.

Beispiel:

Das Ehepaar Emma und Max

Huber, beide 74 Jahre alt, ist

Eigentümer einer Vierzimmer-

wohnung in München. Der

aktuelle Wert der Immobilie

beträgt ¤ 480.000. Eine „mo-

ralische Verpflichtung“ diese

Immobilien vererben zu

„müssen“, ist nicht gegeben.

Im Rahmen einer kostenfreien

Beratung bei der giv GmbH

(Tel. 089-2900730) erfährt es,

dass es im Rahmen einer Ver-

rentung mit HausplusRente

eine Einmalzahlung in Höhe

von ¤ 260.000 erhält und

dennoch wirtschaftlicher Ei-

gentümer seiner Immobilie

bleibt. Somit kann es seine

Immobilie weiterhin ohne Ein-

schränkungen lebenslang

nutzen, was für das Ehepaar

Huber besonders wichtig ist.

Der Auszahlungsbetrag von ¤

260.000 steht dem Ehepaar

in voller Höhe zur freien Ver-

fügung.

Nachdem dieses Ehepaar je-

doch eine deutliche Aufbes-

serung seiner monatlichen

Einnahmen wünscht, wird der

größte Teil der Einmalzah-

lung, ¤ 200.000, bei einer

großen deutschen Versiche-

rungsgesellschaft in einer so-

fort beginnenden privaten

Rentenversicherung ange-

legt. Nun erhält das Ehepaar –

bis zum Ableben beider Ehe-

partner – eine zusätzliche

monatliche Rente in Höhe

von ¤ 1.013.

Endlich genügend Geld, um

sich im Alltag nicht mehr ein-

schränken zu müssen und

immer wieder Wünsche in Er-

füllung gehen zu lassen.

Sie wünschen weitere

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einbaren Sie einen kostenfrei-

en Beratungstermin oder las-

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Pflege Nr. 41 · Mittwoch, 8. 10. 201452 &

In deutschen Kliniken istein Pfleger im Schnitt fürzehn Patienten zuständig (in Norwegen nur für 3,7).

der Geschmacksinn gelitten hat.Einmal bin ich von einer Senio-rin gefragt worden: „Wieschmeckt eine Mango?“ Sie hattedies im Fernsehen bei einer Tier-parksendung gesehen. Nicht malKirschen hatte sie im Heim be-kommen!Einem Nachbarn wurde vom Me-dizinischen Dienst die Pflegestu-fe aberkannt, weil die Pflege an-geblich nur 27 Minuten betragenwürde, dies bei der Diagnose Par-kinson! Dies mag nicht für allePflegeeinrichtungen zutreffen,eventuell habe ich aber auch dasein oder andere nicht erwähnt.Fakt jedoch ist, es muss sich beider Pflege etwas ändern.

Oft genügt

schon wenig

Es ist ein Hohn und ein Skandal,wie wir unsere älteren und kran-ken Mitmenschen am Ende ih-res Lebens behandeln. Es kannnicht sein, dass man sie einfach„liegen lässt“! Wollen wir unserDasein so beenden?Einsamkeit und Ausgrenzungsind schrecklich, dazu kommtmeistens noch finanzielle Not.Wenn wir in Würde unser Lebenbeenden wollen, müssen wir unsrechtzeitig um ein soziales Netzbemühen, wenn Familie undFreunde nicht mehr da sind. Oftgenügt es schon, wenn ein Nach-bar zum „Mensch ärgere dichnicht“-Spielen oder einfach zumPlaudern kommt.

Mischen Sie

sich ein!

Als meine Mutter mit 97 Jahrenim Krankenhaus starb, infor-mierte man mich nicht, dass eszu Ende gehen würde, obwohlich bis abends spät an ihrem Bet-te saß. Noch heute - nach Jahren- tut es mir weh, dass ich nichtbei ihr sein konnte und ihreHand halten durfte. Ich vermute,ich hätte den Krankenhausab-lauf gestört.Helfen Sie mit und mischen Siesich ein bei der Diskussionenüber die geplante Neufassungder Pflegeversicherung. Es gehtuns alle an!

Um ausländische Pflegerschneller anzuerkennen,stockt die Regierung vonOberbayern Personal auf.

Ulrike Mascher ist seit2008 die Präsidentin desSozialverbandes VdKDeutschland, der sich fürRentner, Behinderte,chronisch Kranke, Pfle-gebedürftige, ältere Ar-beitnehmer und Arbeits-lose stark macht.

Winfried Bürzle istbeim Bayerischen Rund-funk tätig und Dozent imBereich journalistischeNachwuchsförderung /Erwachsenenbildung.Der Fachbuchautor be-schäftigt sich u.a. mit Me-dien, Sprache, Rhetorik.

Ingrid Appel ist Senio-renbeirätin in Hadern.Sie engagiert sich u.a. inder Mieterinitiative Ha-derner Stern, organisiertSicherheitsberatungenfür Senioren und Lesepa-tenschaften mit der Gu-ardinischule.

Helmut Zöpfl war Pro-fessor für Schulpädago-gik an der LMU. Der Er-ziehungswissenschaftlerund Schriftsteller wurdeu.a. mit der Ehrendoktor-würde der Moskauerund der Lateran-Univer-sität ausgezeichnet.

Erfahrung trumpft aufPflege:

Und morgen

sind es Sie und ich!

Rund um die Pflege dreht sich

diese Ausgabe des Wochenan-

zeigers. Viele Menschen haben

mit uns ihre Ansichten über

die Pflege und das Alter geteilt.

Auch unsere „Trümpfe“ haben

sich Gedanken über dieses

Thema gemacht, das unaus-

weichlich auf jeden von uns

zukommt.

Winfried Bürzle:

„Ich empfinde

es als Geschenk“

Ich halte sanft ihre Hand, flüstereihr liebevolle Worte zu. Seit Stun-den hat sie die Augen geschlos-sen, den Mund halb geöffnet. Siekämpft um jeden Atemzug. Dannwerden die Züge schwächer.Plötzlich ist alles still. Totenstill.Meine Mama ist gegangen. Ichempfinde es bis heute als ein Ge-schenk und eine tiefe Gnade,dass ich meine Mutter bei ihremletzten Weg aus diesem Lebenbegleiten durfte. Dass ich es nochrechtzeitig von meinem heutigenWohnort zu meinem Elternhausauf dem Land geschafft habe.Dass meine Mutter zuhause ster-ben konnte, das verdanke ich mei-nen Geschwistern mit Frauen,Männern, Kindern und Kindeskin-dern, die sich um meine Mutter

gekümmert haben. Sie besucht,mit ihr gekocht, gelacht, Geschich-ten erzählt und gehört haben, mitihr spazieren gegangen sind, Kar-ten gespielt haben und eben auchoft nachts zu ihr kamen, wenn sieHilfe gebraucht hat.

Der Tod

gehört zum Leben

Der Tod gehört zum Leben. DieseErkenntnis war für die Men-schen in früheren Jahrzehnteneine selbstverständliche. Zu Zei-ten, als noch drei oder gar vierGenerationen unter einem Dachgelebt haben. Zuhause sterbenwar der Normalfall. Aber die Zeiten haben sich geändert. DieFamilienstrukturen bröckeln.Wenn man sich vor Augen hält,dass allein in der bayerischenLandeshauptstadt die Hälfte derHaushalte Single-Haushaltesind, dann ist das der beste Belegdafür.

Jeder einzelne

ist gefragt

Es geht nicht darum, die Uhr zu-rückzudrehen. Es geht darum,den Herausforderungen der heu-tigen Zeit ins Auge zu sehen undentsprechend zu handeln. Im-

mer weniger Kinder, immermehr Ältere, Alleinlebende. Ja,die Politik ist gefragt mit neuenKonzepten wie z.B. Mehrgenera-tionenhäusern, menschenwürdi-gen Heimen. Aber ich will unsnicht aus der Verantwortungentlassen. Es geht darum, dasssich jeder einzelne von uns fragt,was er tun kann. Sich fragt, obes nicht doch eine andere Lö-sung gibt, als seine Angehörigendem „Schicksal“ zu überlassen.Oft gibt es gute Gründe, warumeine Pflege zuhause nicht (mehr)möglich ist. Was aber nicht geht,dass die Menschen in Pflegehei-me „abgeschoben“ werden wiealte Maschinen, die ausgemus -tert werden.

Angebunden

wie ein Tier im Stall

Ich höre und lese von alten Men-schen, die jahrelang keinen ein-zigen Besuch eines Angehörigenbekommen haben. Von Men-schen, die mit Medikamenten„ruhig“ gestellt und im Bett „fi-xiert“ werden (zu deutsch: ange-bunden wie ein Tier im Stall!).Gut, manchmal aus Fürsorge, oftgenug aber einfach aus Last, weilkeine Zeit ist, weil zu wenigePfleger da sind, weil sich keinerkümmern kann oder will.

Die Pfleger leisten oft Unmensch-liches. Aber sie stoßen an Gren-zen. Nicht, weil sie versagen, son-dern weil das System versagt,weil wir alle versagen. Es gehtum Geld, Ausbildung, Zeit, mehrPersonal, Willen, Zuwendung. Esgeht um unsere Mamas, Papas,Omas und Opas. Um Menschen,die uns jahrzehntelang geholfenhaben. Um Menschen, die jetztselbst Hilfe brauchen. Und mor-gen sind es Sie und ich!

Ingrid Appel: „Wollen

wir so enden?“

Meine Mutter durfte ichdie letzten Jahre ihres Lebens be-gleiten. Ich habe keinen Tag, ob-wohl es emotional nicht einfachwar, bereut. Zunächst erfolgtedie Pflege, besser die Betreuung,in ihrer eigenen Wohnung, spä-ter habe ich sie zu mir genom-men. Mit Hilfe eines Pflegediens -tes konnte ich die reine Pflegebewältigen.Was aber für Sonderausgabennötig war, dafür musste mansehr kämpfen und vieles wurdeabgelehnt. So z.B. der Umbau derBadewanne in eine Dusche; dasbekam ich nicht, weil ich derMieter war und deshalb auch da-von profitiert hätte. Schwierig istes, wenn man niemand hat, der

für einen spricht und kämpfenkann.

Einfach nicht mehr

angesprochen

Aus dem Familien- und Freun-deskreis habe ich viel erlebt, diePflege kümmert sich nur um dienötigste Hygiene, Medikamenteund Wundversorgung. Die Pfle-gekräfte haben keine Zeit, sichmal hinzusetzen und den Ge-schichten aus der Vergangenheitzu zuhören, die den Senioren sowichtig sind. Keine Zeit für einpersönliches Gespräch. MeineTante, die in einem Heim unter-gebracht war, hörte schlecht, dahat man sie einfach nicht mehrangesprochen. Nicht mal zum103. Geburtstag wurde ihr gra-tuliert, das Streicheln der Wangeoder der Hände hätte ihr schonFreude gemacht.

Wie schmeckt

eine Mango?

Die Pflegekräfte, und dies giltauch für die meisten Heime, ha-ben oft nicht mal Zeit, beim Es-sen zu helfen, dieses wird ofteinfach hingestellt. Auch ist dasEssen oft langweilig, man denktnicht daran, dass im Alter auch

Unsere vier Trümpfe sind:

Ulrike Mascher (VdK-Präsidentin)

Winfried Bürzle (Bayerischer Rundfunk)

Ingrid Appel (Seniorenbeirätin Hadern)

Helmut Zöpfl (Professor für Schulpädagogik)

Wer gesellschaftliche

Veränderungen selbst erlebt

hat, kann Herausforderungen

und mögliche Lösungen

klarer benennen als Jüngere.

In einer Welt, in der heute

nichts mehr so scheint wie

morgen, ist der

Erfahrungsschatz der „Alten“

ein Trumpf von unschätzbarem

Wert. In unserer Serie

„Erfahrung trumpft auf“ wollen

wir diesen Schatz teilen.

Pflege & 53Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41Im Jahr 2050 dürfte über

ein Drittel der deutschen

Bevölkerung älter als 65

Jahre sein.

Solln · Amela Katava dreht denSchlüssel im Schloss und kündigtsich schon unten im Flur an: „Hal-lo Frau Östreicher, ich bin da!“,ruft sie und geht dann hinauf insSchlafzimmer im ersten Stock, woihre Patientin sie schon erwartet.„Wie geht es Ihnen denn heute?“,fragt sie und hilft der 87-Jährigensich in den Kissen etwas aufzu-richten. Maria Östreicher ist seiteinigen Wochen bettlägrig, sie istin ihrer Wohnung gestürzt undkann sich seither kaum bewegen.Bis vor kurzem ist die alte Damenoch Auto gefahren, doch im Mo-ment ist es schon schwer für sie,ohne Hilfe aus dem Bett zu kom-men.Um so glücklicher ist sie, dass siein Amela Katava eine Pflegeringefunden hat, die nicht gehetztauf die Uhr schaut, sondern sichZeit nimmt – Zeit für für eineFahrt zum Arzt, Zeit für Besor-gungen – und vor allem Zeit fürGespräche. Die 37-jährige Kran-kenschwester ist nicht wenigereingespannt in ihren Beruf als an-dere in der ambulanten Pflege Tä-tigen, doch sie hat einen un-schätzbaren Vorteil. Anfang Märzhat sie sich mit ihrem Mann Zo-ran, der viele Jahre lang Pflege-dienstleitung in einem Altenpfle-geheim in Pullach war, mit ihremeigenen Pflegedienst SASEL inSolln selbstständig gemacht. Undin diesem wollen die Beiden ge-meinsam mit ihren Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern ihre Vor-stellungen von einer menschen-würdigen Pflege umsetzen, einerPflege, die mit Zuwendung und

menschlicher Wertschätzung ein-hergeht und nicht von Zeiteinhei-ten diktiert wird.

Für die Menschen

da sein

Für Amela und Zoran Katava ge-hört es einfach dazu, dass sie auchaußer der Reihe für ihre Patientenda sind, wenn diese ein Anliegenhaben oder zusätzliche Hilfe brau-chen. Maria Östreicher hatten siekennen gelernt, als diese im Märznach einer Grünen-Star-Operationsieben Mal am Tag Augentropfenbrauchte. „Die anderen Pflege-dienste haben abgelehnt, es warihnen wohl zu viel Aufwand“, be-richtet die alte Dame. „Mein Sohn

hat im Internet recherchiert, undso haben wir Gott sei Dank denPflegedienst SASEL gefunden. Icherzähle in meinem Bekannten-kreis oft von der Familie Katava,und dass wir fast befreundetsind.“ Im Laufe der Monate sei einwunderbares Vertrauensverhält-nis entstanden. „Wenn ich etwasSpezielles brauche, rufe ich FrauKatava an. Sie ist immer für michzu erreichen.“Nach der Augenoperation imMärz habe sie erkannt, dass siewohl über kurz oder lang mehrPflege brauche, erzählt MariaÖstreicher. Jetzt nach ihrem Sturzsei dieser Umstand eingetreten,doch sie wünsche sich, dass siebald wieder selbständig aufstehenund Dinge wieder eigenständig indie Hand nehmen könne. Bis dassoweit ist, wird sie dreimal amTag vom Pflegedienst SASEL be-sucht. Zumeist sind es die beidenjungen Pflegerinnen Andrea undValentina, die abwechslungswei-se die Betreuung übernehmen.Sie begleiten Maria Östreicher insBad, richten das Essen her undgeben die verordneten Medika-mente. Manchmal machen sieauch noch den Abwasch, bevorsie zum nächsten Patienten wei-terfahren. Maria Östreicher hatdie beiden jungen Frauen ins

Herz geschlossen, sie seien sofreundlich und liebenwürdig undbrächten Jugend ins Haus, sagtsie.

Nach der Tochter

benannt

Und wenn es etwas darüber hin-aus zu erledigen gibt, so ist AmelaKatava zur Stelle. So will sie sichjetzt um einen Physiotherapeutenkümmern, damit die Seniorin baldwieder ohne Hilfe das Bett verlas-sen kann. „Wenn man den Berufnicht mit Herz macht, sollte manlieber gleich aufhören, denn fürdas Geld, das man bekommt,lohnt es sich nicht“, erklärt AmelaKatava bestimmt. Dass sie und ihrMann mit dem Herzen dabei sind,macht schon der Name ihres Pfle-gedienstes deutlich. SASEL leitetsich vom Namen der fünfjährigenTochter des Ehepaars ab: Sarah-Selin. Und ebenso sehr wie ihreTochter liebe sie ihren Beruf, ver-sichert Amela Katava. Und ZoranKatava ergänzt: „Wenn einMensch in seinem Beruf glücklichist, so hat er nicht das Gefühl zuarbeiten. Mein Beruf erfüllt mich,ich freue mich auf neue Aufgaben.Und abends bin ich müde aberglücklich.“

„Wir pflegen gerne“ hat Zoran Ka-tava als Leitmotto über seinenPflegedienst gestellt. „Wir schau-en nicht auf die Uhr“, stellt er fest,gibt aber zu, dass dies ein Luxussei, den sie sich nur leisten könn-ten, weil er und seine Frau in derPflege mitarbeiteten und genaudiese zusätzlichen Aufgabenübernehmen würden. Natürlichmüsse auch er auf Wirtschaftlich-keit achten und dafür sorgen, dasssein Unternehmen stabil sei, er-klärt er. Aber es sei eben durch-aus möglich, Wirtschaftlichkeitund Menschlichkeit zu kombinie-ren. „Wenn man mit den Men-schen gut umgeht, kommt etwaszurück“, weiß der 48-Jährige.„Man kann Zeit finden und durchKleinigkeiten viel Gutes tun. Unddie Patienten haben auch Ver-ständnis dafür, wenn etwas nichtsofort geht.“

Gutes Klima

Respekt, Menschlichkeit und Mit-einander sind Werte, die nicht nurgegenüber den Patienten sondernauch innerhalb des Pflegeteamsgelebt werden. In den neun Mo-naten, die der Pflegedienst SASELnun exisitiert, ist die Anzahl derMitarbeiter auf 50 angewachsen.„Wir haben ein gutes Arbeitskli-ma. Das spricht sich herum.“ Mansieht Zoran Katava an, dass es ihnfreut, dass er mit seinem etwasanderen Konzept Erfolg hat unddass es ihn auch ein klein wenigstolz macht, dass er so viel Zu-stimmung und Zuwendung er-

fährt. Zum Team gehören Kran-kenschwestern und -pfleger, Kin-derkrankenschwestern, Alten-pfleger/innen, Pflegerhelfer/in-nen, Altenpflegerhelfer/innen,Hauswirtschafterinnen und Fami-lienpflegerinnen. Neben der häus-lichen Pflege ist ein weitererSchwerpunkt von SASEL diehäusliche Intensiv-Pflege und die-se hat einen sehr weitläufigenEinsatzbereich, rund 100 Kilome-ter im Umkreis sind die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter von SA-SEL aktiv.Während die Intensiv-PatientenHaus und Bett meist nicht verlas-sen können, sind die anderenKunden des Pflegedienstes dazumeistens zumindest in Beglei-tung in der Lage. Zoran Katavahat dieser Umstand bewogen, einSommerfest für die Patienten zuveranstalten, zum einen um ih-nen etwas Abwechslung zu bie-ten, zum anderen aber auch umihnen die Möglichkeit zu geben,Kontakte zu knüpfen. MariaÖstreicher hat dieses Fest sehrgenossen. Sie hatte sich sehr gutmit einigen anderen Damen un-terhalten und von einer sogar einsigniertes Buch erhalten. „Manhat gesehen, dass es auch ande-ren älteren Menschen so wie mirgeht“, resümiert die Seniorin.Und dass man sich deshalb nichtgleich aufgeben dürfe. Sie drücktAmela Katava die Hand. „Ich binsehr zufrieden“, sagt sie mit ei-nem Lächeln. „Ich habe einenwirklich menschlichen Pflege-dienst gefunden.“

bb

„Wer diesen Beruf nicht mit Herz macht, sollte lieber gleich aufhören“

Wertschätzung und Anteilnahme sind für den Pflegedienst SASEL Grundvoraussetzungen

„Sie ist immer für mich zu erreichen.“ MariaÖstreicher schätzt die herzliche, zugewandte Artvon Amela Katava. Fotos: bb

Damit der Augeninnendruck nicht zu hoch wird,braucht Marie Östreicher mehrmals am Tag Augen-tropfen.

Nach 13 Jahren Pflegedienstleitung wollte ZoranKatava eine neue Herausforderung. In seinem eigenen Pflegedienst SASEL verwirklicht er seineIdeen einer Pflege mit menschlichem Gesicht.

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Meine Frau und ich haben uns gegenseitig eine Vollmacht er-teilt. Eine solche Verfügung ist sehr wichtig, da man sonstspäter keine Möglichkeit mehr hat, durchzugreifen. Falls michmeine Frau nicht pflegen kann, würde ich mir wünschen, dassmeine Kinder das übernehmen. Aber was genau passierenwird, kann man ja nie sagen.“ hö

Stefan Kolbe,

Bürgermeister

Karlsfeld

„Gegenseitig Vollmacht erteilt“

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Nein – ich habe bisher noch nie an solche formellen Verfü-gungen gedacht. Gepflegt werden will ich nie, meine Kindermöchte ich auf keinen Fall damit belasten. Ich bin jedoch derfesten Überzeugung, dass ich mal unvermittelt sterbe, bei-spielsweise im Meer ertrinke oder mir ein ähnlich plötzlichesLebensende bevor steht.“ ah

Regine von Chossy,

Künstlerin,

Schwanthalerhöhe

„Rechne mit plötzlichem Ende“

Haben Sie eine Betreuungs- oder Pa-

tientenverfügung unterschrieben?

Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Nein. Nur geplant und verschoben. Aber ich will das noch vorWeihnachten machen, das ist unser diesjähriges Ziel. Meine Ehe-frau wird mich pflegen, weil die super Gene hat, da sind wir unssoweit handelseinig. Aber sie achtet jetzt schon so sehr auf mich,mit Fitness und Ernährung, dass ich vermutlich noch lange ge-sund bleibe und das Thema Pflege nicht zur Debatte steht.“ kö

Konrad Stöckl (61),

Rentner in Laim

„Das ist unserdiesjähriges Ziel“

Pflege- und Sozialberufe Mittwoch, 8. 10. 201454 &

„Pflege ist ein anspruchsvoller Beruf“ (Harald Neubauer, Chef der Arbeitsagentur München).

Die Pfarrei St. Markus München-Neuaubing

sucht für ihren 3-gruppigen Kindergarten

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Kath. Kirchenstiftung St. Markus, z. Hd. Frau Leising

Wiesentfelser Straße 49, 81249 München

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Die Arbeiterwohlfahrt München ist ein modernes Dienstleistungsunternehmenund seit über 90 Jahren ein anerkannter Träger der freien Wohlfahrtspflege undsucht für bewährte und neue Kindertageseinrichtungen ab sofort oder später

ErzieherInnen/SozialpädagogInnen, KinderpflegerInnen

in München und im Landkreis München.

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AWO München – Frau Ibel • Gravelottestr. 8 • 81667 München

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München · Nach drei Jahren

Ausbildung in Praxis und Theo-

rie haben sie es geschafft: 24

junge Menschen verlassen die

Berufsfachschule für Kranken-

pflege Maria Regina als staat-

lich geprüfte Gesundheits- und

Krankenpfleger.

Für 15 der Absolventen beginnt

jetzt der Berufsalltag, für neun

Abschlussschüler geht die Aus-

bildung noch weiter. Sie sind

an der Katholischen Stiftungs-

fachhochschule in Haidhausen

im Studiengang „Pflege dual“

eingeschrieben und können

diesen nach den jetzt folgenden

drei Semestern Vollzeitstudium

als „Bachelor in Science“ ab-

schließen. Die Schülerstuden-

ten kombinieren also eine be-

rufliche Ausbildung mit einem

akademischen Studium.

Händeringend

gesucht

Sowohl für Akademiker als

auch für Nichtakademiker in

der Pflege gilt: Sie haben bei

der Arbeitsplatzsuche eine gro-

ße Auswahl. Weil viele Kran-

kenhäuser händeringend qua-

lifiziertes Pflegepersonal su-

chen, können sie sich in der Re-

gel eines von mehreren

verschiedenen Stellenangebo-

ten aussuchen. Die Barmherzi-

gen Schwestern, Träger der Be-

rufsfachschule, freuen sich, dass

sich neun Absolventen für die

ordenseigenen Krankenhäuser

entschieden haben: das Kran-

kenhaus Neuwittelsbach (Fach-

klinik für Innere Medizin in

Neuhausen) und die Maria-The-

resia-Klinik (Fachklinik für Chir-

urgie am Bavariaring).

An Idealen festhalten

Auf der Abschlussfeier gratulier-

te Generalökonomin Schwes ter

M. Theodora Werner den Nach-

wuchs-Pflegefachkräften im

Namen der Ordensgemein-

schaft zur bestandenen Prü-

fung.

Sie empfahl ihnen den Ordens-

patron der Barmherzigen

Schwestern, den heiligen Vin-

zenz von Paul, als Vorbild für

ihre künftige Arbeit.

Schulleiterin Gabriela Reger

wünschte sich von den Absol-

venten, dass sie an ihren Idea-

len festhalten. „Sie haben das

Glück, einen schönen und viel-

seitigen Beruf ausüben zu dür-

fen“, sagte sie. red

Große Auswahl bei der Arbeitsplatzsuche

24 junge Pflegekräfte haben ihren Abschluss in der Tasche

Erzieher/innen betreuen Kin-

der und Jugendliche und för-

dern sie in ihrer individuellen

und sozialen Entwicklung. Sie

regen die Kinder oder Jugendli-

chen zum Spiel oder zur kreati-

ven Betätigung an. Beispiels-

weise basteln, singen und tur-

nen sie mit den Kindern, üben

kleine Theaterstücke ein oder

organisieren Ausflüge. Zu ihren

Aufgaben gehört es auch, mit

den Kindern und Jugendlichen

über Alltagsprobleme zu spre-

chen oder sie zu trösten. – So

beschreibt die Agentur für Ar-

beit den Beruf „Erzieher/in“

(Weiterführende Informationen

unter www.berufenet.arbeits-

agentur.de).

„Kinder sind

faszinierend“

Frederick macht eine Ausbil-

dung zum Erzieher. „Kinder

sind faszinierend“, sagt er. „Es

ist unglaublich, wie sie sich ent-

wickeln – erst können sie noch

gar nichts, und nur kurze Zeit

später so viel. Und wie unter-

schiedlich sie sind! So kleine

Knirpse, und doch ist jedes

Kind so einzigartig.“

Nach zwei Praxisjahren im Kin-

dergarten hat Frederick nun

zwei Schuljahre an der städti-

schen Fachakademie für Sozi-

alpädagogik in Giesing vor sich.

Anschließend folgt das Aner-

kennungsjahr im Kindergarten.

Dass die Ausbildung so lange

dauert und anschließend die

Gehaltsaussichten nicht gigan-

tisch sind, ist für viele junge

Leute das K.o.-Kriterium für

den Erzieherberuf.

Wichtig:

pädagogischer Input

Eine gründliche Ausbildung

hält Frederick auf jeden Fall für

sehr sinnvoll: „Viel pädagogi-

scher Input ist schon nötig, und

die praktische Ausbildung ei-

gentlich auch.“ Nach seiner

Ausbildung möchte Frederick

noch das Studium

„Erziehung und

Bildung im Kindes-

alter“ draufsetzen,

was auch die Kar-

riereaussichten

verbessert. Dass er

trotzdem wohl

nicht besonders

reich wird in sei-

nem Traumberuf,

das sieht er so:

„Seinen Job macht

man sein Leben

lang. Was nützt es

mir, wenn ich auf

dem Sterbebett

feststelle, dass ich zwar einen

Haufen Kohle habe, aber nie

richtig glücklich war.“

Dennoch hält er natürlich eine

bessere Bezahlung für notwen-

dig. Und vor allem wünscht er

sich ein besseres gesellschaft-

liches Ansehen: „In den nordi-

schen Ländern ist das Ansehen

von pädagogischen Berufen

viel höher. Hier gibt es zwar ei-

nen positiven Trend, aber es ist

schon noch ein Stückchen Weg

bis dahin.“

Glücklich sein geht vorWarum Menschen – auch Männer! – Erzieher werden

Vielseitiger Beruf: die Absolventen der Berufsfach-

schule für Krankenpflege Maria Regina. Foto: pi

Für ihre herausragenden Leistungen erhielten (von links) Stephanie Roitner

(Notenschnitt 1,5), Marie-Christin Hermann (1,15), Katharina Sonntag (1,17)

und Veronika Mayer (1,0) einen Staatspreis. Foto: pi

In München sind 25.128Pflegebedürftige erfasst.Fast 19.000 von ihnen leben zuhause.

Der Pfarrverband Laim sucht ab sofort oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt

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des christlichen Menschenbildes• Qualifizierte Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten• Einstellung und Vergütung nach ABD (entspricht TVÖD)

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oder gerne auch per Mail an: [email protected]

Falls Sie noch Fragen haben, können Sie Frau Gerum

unter der Telefonnummer 089 / 54 72 71-54 erreichen.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Pfarrverband LaimZu den Hl. Zwölf Aposteln . St. Ulrich . Namen Jesu . St. Philippus

Traumberuf Erzieher:

Frederick, 24, ist in der

Ausbildung. Fotos: ds

Pflege & 55Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41

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„Wir lassen unsere Bewoh-

ner niemals unversorgt“

(Adriana Klomp, Schülerin

der Ev. PflegeAkademie).

Muss ein Altenpflegeheim eintrostloser Ort sein? Nicht unbe-dingt, wenn dort ein motivier-ter, einfühlsamer, menschenlie-bender und humorvoller Alten-pfleger arbeitet. Volle Pflege-kraft voraus: Sven Bramert ist35 Jahre jung und seit 13 Jahrenim Beruf. Schon lange berichteter in einem Blog über seineskurrilen Erlebnisse mit denHeimbewohnern. Die lustigstenund neue Geschichten sindnun, thematisch gegliedert, alsTaschenbuch erschienen.Es gibt nichts, was er in seinemJob noch nicht gesehen, gehörtoder gerochen hätte – und SvenBramert kann sich keinen schö-neren Beruf vorstellen. Denn„seine“ Alten sind immer für ei-ne Überraschung gut: Zum Bei-spiel, wenn einer der Bewohnermit plötzlichem Entsetzen fest-stellt, er sei schwanger – „Nein,Max, ganz bestimmt nicht!“Oder wenn er bei dem Versuch,beim Aufstehen zu helfen, an-gemeckert wird – „NEIN! Vor-

sichtig! Mensch, Sven, ich binkomplett aus Glas.“ Oder wenner mit historisch heiklen Per-sönlichkeiten verwechselt wird– „Biste der Metzger!? Du hastdoch auch den Führer mal ra-siert!“Doch wo andere aus Sorge umdie Pietät unserer älteren Mit-bürger die Samthandschuheauspacken, kontert der passio-nierte Altenpfleger immer miteiner ordentlichen Portion Ironieund Humor. Er sieht seineSchützlinge nämlich zuallererstals Menschen und erst danachals Alte, Kranke und Pflegebe-dürftige. Und deshalb ist es fürBramert unerlässlich, mit ihnenzu lachen wie mit anderen Men-schen eben auch.

Unter altenheim-b l o g g e r . w o r d -press.com sammeltSven Bramert diewitzigsten und ku-riosesten Erlebnis-se aus seinem Be-rufsalltag. Im In-ternet hat er damitschon eine riesigeFangemeinde er-reicht.„Außenstehende“ bekommendurch Bramerts Erzählungeneine ganz neue Vorstellung da-von, was in so einem Heim allesabläuft. Man erfährt von der lie-ben Not des Pflegefachperso-nals mit Angehörigen, mit un-geeigneten Praktikanten, mitder Bürokratie.

Bei all seinen Anekdoten trifftBramert den richtigen Ton, dernie den nötigen Respekt ver-missen lässt. Am Ende bleibtals Leser das Gefühl: Also wennich wirklich mal pflegebedürf-tig werden sollte, dann wün-sche ich mir einen Pfleger wieSven! ds

Sven Bramert: „Ich habe den Führer rasiert –

Skurriles aus dem Altenheim“,

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So witzig kann es im Altenheim seinEin Altenpfleger plaudert aus dem

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Pflege Nr. 41 · Mittwoch, 8. 10. 201456 &

München · „Der Tod gehört zumLeben“ – der Satz ist schon ziem-lich abgegriffen, eine reine Bin-senweisheit. Und dennoch: Diemeisten Menschen machen essich nicht bewusst, dass jeder ir-gendwann sterben muss. Ab-strakt vielleicht. Aber konkret?Sterben kann auf viele verschie-dene Arten ablaufen. Glücklich,wer einschläft und einfach nichtmehr aufwacht. Doch Sterbenkann auch lange dauern. Elendlange. Ist es dann unpassend, dieletzten Tage so schön wie mög-lich zu gestalten? Nein, das Ge-genteil ist der Fall, weiß BrigitteFranz (58) aus München. Sie istehrenamtliche Hospizhelferin,„Sterbebegleiterin“. Doch was istdas eigentlich?Hospizhilfe, das hat fast nichtsmit Sterben zu tun. Das Sterbenist der Anlass für die Arbeit derHospizhelfer und das ist tragischgenug. Warum aber in der Trau-rigkeit versinken und die letztenTage mit schweren Gedankenverbringen? Hospizarbeit bedeu-tet Leben. Es bedeutet, mit demLeben, das man gehabt hat, sei-nen Frieden zu machen und vol-ler Glück zurückzublicken.

Die Betroffenen

nicht allein lassen

Brigitte Franz ist ein durch unddurch lebensfroher Mensch. Sieselbst hat vor zweieinhalb Jahrenihren Mann durch Krankheit ver-

loren. „Hospiz war für uns einFremdwort“, erzählt sie. „Wirwaren ganz auf uns allein ge-stellt.“ Diese Situation war fürdie 58-Jährige so prägend, dasssie den Entschluss gefasst hat,anderen Menschen in ähnlichenSituationen zu helfen. So hat siezum Christophorus Hospiz Ver-ein in der Effnerstraße gefunden.Über einJahr wurdesie auf ihreT ä t i g k e i tvorbereitet,machte einPrakt ikumund hattedann ihre erste Aufgabe. Daranist Brigitte Franz gewachsen. Siehat die Hospizarbeit als etwasWertvolles kennengelernt. Per-sönliche Erlebnisse bestärkensie dabei: „Ich habe hier ein Ehe-paar kennengelernt. Die Frauwar sehr krank und ist gestor-ben. Bei einer der Gedenkveran-staltungen, die beim Hospizver-ein regelmäßig stattfinden, habeich den Witwer wiedergetroffen.“Sie hätten sich unterhalten unddann habe der Mann gesagt:„Wir haben uns so gut aufgeho-ben gefühlt.“„Die beiden haben’s genossen“,bringt es Brigitte Franz auf denPunkt. Das Glück, noch ein paarschöne gemeinsame Stunden zuverbringen, überwiegt jedesLeid, jede Trauer.„Wir wollen gestalten und ge-meinsam erleben“, ergänzt SeppRaischl, Fachliche Leitung der

ambulanten und stationärenHospizhilfe und der Bildungbeim Christophorus Hospiz Ver-ein. Er hat erlebt, dass Menschenzu dem Verein kommen, diedann meinen, „andere ,machen‘mein Sterben“, doch das stimmtnicht. Im Haus an der Effnerstra-ße gibt es auch ein stationäresHospiz. Für Menschen, die Pfle-

ge brauchen. FürMenschen, de-nen die Schul-medizin nichtmehr helfenkann und diedeshalb nicht ineinem Kranken-

haus bleiben können. Diese Pfle-ge umfasst das volle Programmbis hin zur medizinischen Be-treuung.Voraussetzung für die Inan-spruchnahme der Hospizhilfe istdie Indikation einer unheilbarenErkrankung, die auf absehbareZeit zum Tod führen wird. Dasist technisch, eigentlich gefühl-los. Aber das Hospiz ist nicht nurein Ort des Lebens, sondern aucheine Einrichtung mit einer Ver-waltung, mit Richtlinien. Dasmiteinander zu vereinen, ist al-les andere als leicht.Eine weitere Voraussetzung istgeradezu banal, aber sie musserfüllt sein: Der Patient muss dieHospizhilfe selbst wollen. Wenndie Familie sich um alles küm-mert, der Betroffene selbst dieHilfe aber ablehnt, ist dessenEntscheidung maßgeblich.Hospizhilfe wird jedoch immermehr anerkannt. „Wir habenjährlich 1.000 Anfragen, etwa900 kommen tatsächlich für dieHospizhilfe infrage. 250 von ih-nen können wir aufnehmen“, er-klärt Raischl. Über 16 stationärePlätze verfügt das Hospiz – einoffenes Haus ohne feste Besuchs-zeiten. Obwohl den meisten Pa-tienten dort nicht mehr viel Le-benszeit bleibt, entwickeln sieund ihre Angehörigen oft ein„Zuhause-Gefühl“.Das Hospiz ist für die Betroffe-

nen völlig kostenlos. Dabei ver-ursacht die Arbeit immense Kos -ten. Rein betriebswirtschaftlichist das Hospiz ein Defizitbetrieb,der nicht zu tragen wäre. Kran-kenkassen, öffentliche Förderun-gen, Spenden – damit lässt sichder Betrieb aufrechterhalten. EinHospiz ist kein Geschäftsmodell,sondern gelebte Nächstenliebe.Nur deshalb funktioniert es.Das Hospiz wird von einer ge-meinnützigen GmbH betrieben,zur Absicherung des Trägerver-eins. Die festangestellten Mitar-beiter werden natürlich ganznormal bezahlt. Die ehrenamtli-chen Hospizhelfer arbeiten völlig

unentgeltlich. Auslagen werdenerstattet, das war’s. Es ist derIdealismus, der die Helfer an-treibt. Und dafür müssen sie sichauch mal ganz merkwürdigeThesen von Bekannten und Ver-wandten anhören.Eine Bekannte von Brigitte Franzhat den Wunsch geäußert, mit-einander doch nicht mehr so en-gen Kontakt zu pflegen.

Manche Menschen aus der Um-gebung des Hospizes betrachtendie Einrichtung als wertmin-dernd für ihre Immobilie. Übersolche Reaktionen können Bri-gitte Franz und Sepp Raischl nurbitter lachen. Verstehen könnensie sie nicht.

Den Tod akzeptieren,

das Leben leben

Der Tod muss einen Platz im Le-ben haben, dann verliert er sei-nen Schrecken. Viel einfacherist es natürlich, das Thema Todzu tabuisieren, zu verschweigen.

Aber es hilft nicht. Andere Dingehelfen. Den Tod auszulachen. Inseinem Angesicht dennoch fröh-lich zu sein. „Zuletzt hatte icheine Patientin, die sich nichtmehr gut bewegen konnte“, be-richtet Brigitte Franz. Vor lauterüberschäumender Freude undGlücksgefühlen hätten sie ein-mal dennoch quer durch denFlur getanzt. Die Patientin ist in-zwischen gestorben. Aber siehat gelebt und sie war trotz desnahenden Todes glücklich, viel-leicht nur für einen kurzen Mo-ment. Dafür sind die Hospizhel-fer da. Und sie sind nicht allei-ne.Der Hospizverein kümmert sichum die Helfer, ist rund um dieUhr als Ansprechpartner da.Denn die Arbeit kann belastendsein. Gleichzeitig ist sie erfül-lend. Das kann man nun glau-ben – oder selbst erfahren. DerChristophorus Hospizverein bil-det jährlich 35 bis 40 Hospizhel-fer aus.Wer sich für diese Aufgabe in-

teressiert, erfährt mehr im In-

ternet unter www.chv.org

oder direkt beim Verein unter

Telefon 0 89 / 13 07 87-0.

Carsten Clever-Rott

Brigitte Franz und Sepp Raischl stehen zu hundert

Prozent hinter dem Konzept der Hospizarbeit des

Christophorus Hospiz Vereins. Foto: cr

Für jeden Verstorbenen

wird dem Fluss der Er-

innerung im Garten des

Hospizes ein Stein mit

Namen und Lebensda-

ten hinzugefügt.

Foto: cr

Voller Glück zurückblickenHospizhelfer pflegen die Seele unheilbar Kranker

und erfahren Anerkennung, aber auch Unverständnis

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„Ich möchte einen Beruf, indem ich täglich gefordertwerde“ (Philipp Reibert,Krankenpflegeschüler).

Pflege & 57Mittwoch, 8. 10. 2014 · Nr. 41

Das Behandlungszentrum Kempfenhausen für Multiple Sklerose Kranke gemeinnützige GmbH betreibt eine Fachklinik für Multiple-Sklerose-Patientenmit einem medizinisch ganzheitlichen Ansatz, eine Tagesklinik sowie ein Pflegeheim, mit insgesamt 130 Betten.

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aber nicht Bedingung

Wir bieten:

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Wenn Sie eine vielseitige und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem gutenTeam reizt, freuen wir uns über Ihre vollständigen aussagefähigen Bewer-bungsunterlagen. Für evtl. Rückfragen steht Ihnen Frau Hohmann, Tel. 08151/261-161 zur Verfügung.

Ihre vollständige Bewerbung richten Sie bitte an:

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München · Jeder Mensch kannhilfsbedürftig werden - nichterst im Alter. Wenn man sichnicht mehr selbst um die Or-ganisation des Alltags küm-mern kann, sorgt das Betreu-ungsgericht für einen Betreu-er. Doch hauptamtlichen Be-treuern fehlt es oft an Zeit.Daher sucht der Betreuungs-verein des SkF (Sozialdienstkatholischer Frauen e.V.)ehren amt liche Betreuer, diesich um hilfsbedürftige Men-schen kümmern. Christa Eus-terholz ist seit 1992 gesetzli-che Betreuerin und seit 1998für die Beratung, Begleitungund Fortbildung der ehren-amtlicher Betreuer im Betreu-ungsverein zuständig. Mit ihrsprach Johannes Beetz.

„Zeit spielt eine sehr große Rolle“

Ehrenamtliche können haupt-amtliche Betreuer oder Pfle-gekräfte nicht ersetzen. Waskönnen sie beitragen?

Christa Eusterholz: Für denBetreuten ist ein ehrenamtlicherBetreuer ein besonderer Ge-winn, weil er sich viel intensiverum den Betreuten kümmernkann. Das heißt, er hat in derRegel mehr Zeit für den persön-lichen Kontakt, er kann besserauf die Bedürfnisse eingehen.Er kann ihn

auch mal auf ein Amt oder zumArzt begleiten.

Vielen Pflegekräften fehlt Zeitfür ihre Klienten ...

Christa Eusterholz: Aufgrundder demografischen Entwick-lung unserer Gesellschaft gibtes immer mehr Pflegebedürfti-ge. Die Zeit spielt dabei einesehr große Rolle. Der große Vor-teil unserer Ehrenamtlichen: Siemöchten und können auch Zeitaufbringen. Aber natürlich dür-fen sie sich dabei auch nichtselbst überfordern. Deshalb istwichtig, dass wir Berufsbetreue-rinnen den Ehrenamtlichen pro-fessionell zu Seite stehen. In re-gelmäßigen Abständen tau-schen wir uns über Erfahrungenaus, bieten Fortbildungen anund stehen ihnen auch bei wennmal Probleme auftauchen.

„Im Vordergrund stehen häufig

Ängste“

Woran fehlt es Pflegebedürf-tigen und ihren Familien Ih-rer Erfahrung nach am meis-ten?

Christa Eusterholz: Das Wis-sen um die Erkrankung und derentsprechenden Behandlungs-möglichkeiten. Im Vordergrund

stehen häufig nurÄngste: die Angst, denAngehörigen zu ver-lieren; die Angst, seinLeben nicht mehr soweiter führen zu kön-nen wie bisher. Undda ist es besonderswichtig zu wissen: Es

gibt Hilfe und ich kann mir dieHilfe auch holen.

„Es ist sehr bereichernd“

Welche Erfahrungen machenEhrenamtliche?

Christa Eusterholz: Der häu-figste Satz, den ich von unserenehrenamtlichen Betreuern höre,ist: „Ich habe das Gefühl, wirk-lich etwas Sinnvolles zu tun,und es freut mich, dass ich wirk-lich gebraucht werde und meineArbeit geschätzt wird.“ Es ist na-türlich ein aufwendiges Ehren-amt, aber auch sehr berei-chernd. Die Ehrenamtlichen ge-

winnen neue Kenntnisse im me-dizinischen, psychiatrischenund psychologischen Bereich.Sie haben Umgang mit unter-schiedlichen Behörden. Und ichhabe das Gefühl, dass ihnen ei-ne Betreuung auch die Angst da-vor nimmt, im Alter auf jeman-den angewiesen zu sein.

Kontakt: Betreuungsvereindes SkF, Christa Eusterholz,Tel. 55981-261, Mail [email protected].

„Es gibt Hilfe und ich kann sie holen“Ehrenamtliche stehen Hilfsbedürftigen zur Seite

Christa Eusterholz

(SkF) hält Vorträge

über Betreuungs-

recht und Vorsor-

gemöglichkeiten

wie Vollmachten,

Betreuungs- und

Patientenverfü-

gung. Foto: job

Haben Sie eine Betreuungs- oder Patientenverfügung unterschrieben?Und wer wird Sie im Alter pflegen?

„Nein, da habe ich mir noch gar keine Gedanken darübergemacht. Aber ich bin auch noch nicht krank, es ist alles inOrdnung. Ich habe auch gar keine Zeit dafür, weil ich immernoch sehr viele Aufgaben habe. Aber grundsätzlich ist daswichtig, ich weiß das schon. Ich habe eine Tochter. Die istzwar berufstätig, aber was in ihrer Macht steht und was manihr auch zumuten kann, das würde sie sicher tun. Wenn esfür sie aber zu anstrengend wird, dann würde ich auch in einnettes Altenheim gehen.“ kö

Ursula Lonk (71),

Rentnerin in Laim

„Ich bin noch

nicht krank“

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"Es freut mich, dass ich ge-

braucht werde!“ (Christa

Eusterholz über die Erfah-

rung vieler Ehrenamtlicher).

Krankenhaus- und Altenheimdirektion der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz

von Paul München

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Die Vergütung erfolgt nach AVR Caritas. Gerne steht Ihnen unsere Pflegedienstleitung Josef Kramhöller

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