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Motion HAND IN HAND MIT DEM ROBOTER INDEPTH Energieefzienz bei der UNITED GRINDING Group INTERVIEW Haug, Horn, Putz: Lernen von der Formel 1 INTERNATIONAL Unsere Marken auf der EMO in Mailand Anwendungs- techniker Dieter Höckh, Tübingen (Deutschland) 02.2015 Das Kundenmagazin der UNITED GRINDING Group Automatisierungslösungen bringen entscheidende Vorteile für Präzision und Bearbeitungsgeschwindigkeit

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Rücken 3,5 mm

Motion

United Grinding (Shanghai) Ltd.1128, Tai Shun RoadAnting TownJiading DistrictShanghai 201814, ChinaFon +86 21 3958 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Beijing Branch Of ceRoom 202, Building 18Tower B, Universal Business ParkNo.10 Jiuxianqiao RoadChaoyang DistrictBeijing 100015, ChinaFon +86 10 8526 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Chongqing Branch Of ce15-11 Building 4,No.18 Jinshan Road,Longxi Street, Yubei District, Chongqing 401147, ChinaFon +86 23 6370 [email protected]

United Grinding GmbHIndia Branch Of ceNo. 487 - D1 & D2A4th Phase, KIADB Main RoadPeenya Industrial AreaBangalore 560058, IndienFon +91 80 30257 612 [email protected]

United Grinding GmbHMoscow Of cePuschkinskaja nab., 8a119334 Moskau, RusslandFon +7 495 956 93 [email protected]

Irpd AGLerchenfeldstrasse 59014 St. Gallen, SwitzerlandTel. +41 71 274 [email protected]

United Grinding North America, Inc.510 Earl Blvd.Miamisburg, OH 45342, USAFon +1 937 859 [email protected]

United Grinding North America, Inc.5160 Lad Land DriveFredericksburg, VA 22407, USAFon +1 540 898 [email protected]

United Grinding Mexico S.A. de C.V.Blvd. Bernardo Quintana No. 7001Of. 1003Querétaro, Qro. 76079, MexikoFon [email protected]

UNITED GRINDING Group International

FLACH- UND PROFIL RUND WERKZEUG Mägerle AG MaschinenfabrikAllmendstrasse 508320 Fehraltorf, SchweizFon +41 43 355 66 [email protected]

Blohm Jung GmbHKurt-A.-Körber-Chaussee 63–71 21033 Hamburg, DeutschlandFon +49 40 7250 [email protected]

Blohm Jung GmbHJahnstraße 80–8273037 Göppingen DeutschlandFon +49 7161 612 [email protected]

Fritz Studer AG3602 Thun, SchweizFon +41 33 439 11 [email protected]

Fritz Studer AG Lengnaustrasse 122504 Biel, SchweizFon +41 32 344 04 [email protected]

Schaudt Mikrosa GmbHSaarländer Straße 2504179 Leipzig, DeutschlandFon +49 341 4971 [email protected]

StuderTEC K.K.Matsumoto Bldg. 2F4-10-8, Omorikita, Ota-kuTokio 143-0016, JapanFon +81 3 6801 [email protected]

Walter Maschinenbau GmbHJopestraße 572072 Tübingen, DeutschlandFon +49 7071 9393 [email protected]

Ewag AGIndustriestrasse 44554 Etziken, SchweizFon +41 32 613 31 [email protected]

Walter Kuřim s.r.o.Blanenská 128966434 Kuřim, TschechienFon +420 541 4266 [email protected]

Walter Ewag Japan K.K.1st oor MA Park BuildingMikawaanjo-cho 1-10-14Anjo City 446-0056, JapanFon +81 556 71 [email protected]

Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd.25 International Business Park#01-53/56 German Centre609916 SingapurFon +65 6562 [email protected]

Walter Ewag UK Ltd.2 St. Georges Business Park, Lower Cape, Warwick CV34 5DRWarwickshire, GroßbritannienFon +44 1926 4850 [email protected]

Walter Ewag Italia S.r.l.Via G. Garibaldi, 4222070 Bregnano (CO), ItalienFon +39 31 7708 [email protected]

Walter Ewag do Brasil Ltda.Avenida XV de Agosto, 5-060 Jd. Leocádia18 085-290 Sorocaba, BrasilienFon +55 15 3228 [email protected]

United Grinding Group AG Jubiläumsstrasse 95

3005 Bern, Schweiz

Fon +41 31 356 01 11 Fax +41 31 356 01 12

[email protected]

HAND IN HAND MIT DEM ROBOTER

INDEPTH Energieef zienz bei der UNITED GRINDING Group

INTERVIEW Haug, Horn, Putz: Lernen von der Formel 1

INTERNATIONAL Unsere Marken auf der EMO in Mailand

Anwendungs-techniker Dieter Höckh, Tübingen (Deutschland)

02.2015Das Kundenmagazin der

UNITED GRINDING Group

Automatisierungslösungen bringen

entscheidende Vorteile für Präzision

und Bearbeitungs geschwindigkeit

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IMPRESSUMHERAUSGEBER United Grinding Group AG, Jubiläumsstraße 95, 3005 Bern VERANTWORTLICH Sandro Bottazzo OBJEKT LEITUNG Philippe Selot CHEF REDAKTION Michael Hopp (V.i.S.d.P.) ART DIRECTION Jessica Winter OPERATION MANAGER Niels Baumgarten BILDREDAKTION Julia Peukert AUTOREN Markus Huth, Klaus Jopp, Heinz-Jürgen Köhler (Textchef), Claudia Pirotta, Ira Schoers, Anja Steinbuch SCHLUSSREDAKTION Kathrin Lilienthal LAYOUT Marcel Grein, Claudia Knye HERSTELLUNG Claude Hellweg (Ltg.), Stefanie Albrecht VERLAG UND ANSCHRIFT DER REDAKTION HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH, ein Unternehmen der GANSKE VERLAGSGRUPPE Harveste hu der Weg 42, 20149 Hamburg, Tel. +49.40.44 188-457, Fax +49.40.44 188-236 GESCHÄFTSFÜHRUNG Christian Breid, Christian Schlottau ACCOUNT MANAGER Niels Baumgarten LITHO PX2, Hamburg DRUCK Neef-Stumme premium printing, Wittingen. Gedruckt auf FSC®-zertifi ziertem Papier (FSC® - C 1857).

Alle mit ® gekennzeichneten Marken sind mindestens in der Schweiz oder in Deutschland als Basismarke registriert und somit berechtigt, das Zeichen zu führen.

IN DIESER MOTION FINDEN SIE:3 WELCOME

Stephan Nell, CEO der UNITED GRINDING Group, über Effi zienz in der gesamtheitlichen Betrachtung

4 NEWS

Tool Event in Fredericksburg; Produktivitätstrophäe der Blaser Swisslube; Innenschleif-Event; Joint Venture zur additiven Fertigung; Swiss Made Precision Seminar; Höchste Präzision für Fischer Werkzeugbau; Lösungen für die Komet Group; HELITRONIC TOOL STUDIO erweitert

8 INNOVATION

Schnell und präzise – dank Automatisierung: Wie Roboter und Ladesysteme bei Schleif- und Messmaschinen die Qualität erhöhen und Nebenzeiten reduzieren

14 INDEPTH

Energieeffi zienz verbessern: Die Unternehmen der UNITED GRINDING Group beteiligen sich an der Initiative Blue Competence. STUDER mit der Aktion BluePlus

18 INSIDE

Was machen Sie hier gerade? Mitarbeiter der UNITED GRINDING Group über ihren Beitrag zum Unternehmen

20 INTERVIEW

Wettrennen in die Zukunft: Was Effi zienz für den Motor-sport, für die Schleifmaschinenbranche und generell für die industrielle Produktion bedeutet

26 A DAY WITH …

…Peter Keimling. Wir begleiten den STUDER-Service-techniker beim Kundeneinsatz vor Ort in Shanghai

29 TOOLS & TECHNOLOGY

Der Auftritt der UNITED GRINDING Group auf der EMO in Mailand. Und weitere Highlights aus dem aktuellen Maschinenportfolio

36 INTERNATIONAL

Hightech trifft Bella Italia: Zur EMO blickte die Maschinen-bauwelt nach Mailand. Die UNITED GRINDING Group ist auf dem italienischen Markt seit Jahrzehnten aktiv

40 IDEAS

Who’s the boss? Wie Teamwork heute gelingt. Das erläutert der Sozialforscher Professor Rolf van Dick

43 INTOUCH

Der Motion-Kalender: wichtige Messen und Termine

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„EFFIZIENZ MESSBAR MACHEN“

Stephan NellCEO, United Grinding Group AG

„Wir zeigen unseren Kunden Potenziale zur Effi zienzerhöhung auf,

die nicht nur in der Schleifmaschine

liegen, sondern im ganzen Bearbeitungs-

prozess.“

LIEBE LESERINNEN UND LESER!

Angesichts einer rasant anwachsenden Weltbevölkerung ist Effi zienz zu einer Art Grundgesetz der Entwicklung geworden. Dazu kommt der heute schon ansteigende Ressourcenver-brauch in den Schwellenländern, aber auch in den entwickelten Ländern. Es muss mit geringerem Einsatz an Ressourcen mehr geschafft werden – wenn man nur an die Ernährung denkt, die Energieversorgung oder komplexere Themen wie den Anspruch auf Mobilität.

Diese Anforderung ist allerdings nicht ganz neu, sondern fast so alt wie die Welt. „Die technische kennt ebenso wie die biologische Evolution Gewinner und Verlierer und die Geschwindigkeit der Anpassung ist ein entscheidender Faktor“, heißt es in einem Papier der Fraunhofer-Gesellschaft. Die Forscher begründen Effi zienz als unausweichlichen evolutionären Vorgang: Wer ein bestimmtes Ziel erreicht, ohne alle seine Ressourcen dafür zu verbrauchen, ist im Vorteil gegenüber demjenigen, der das Ziel zwar ebenfalls erreicht, aber dann keine Reserven mehr hat.

Wie in der Evolution kommt man auch in der Technologie nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung weiter. So gesehen ist auch die Frage nach der Erhöhung der Effi zienz von Schleif-maschinen falsch gestellt. Bei der UNITED GRINDING Group

fragen wir uns eher, was unsere Maschinen dazu beitragen können, dass unser Kunde die Effi zienz und damit die Nachhaltig-keit seiner Produktion erhöhen kann? Das bedeutet, dass wir es schaffen müssen, dem Kunden Potenziale aufzuzeigen, die nicht nur in der Maschine begründet liegen, sondern in der gesamten Bearbeitungsprozesskette.

In dieser Motion fi nden Sie eine Reihe von Beispielen, wie die Unternehmen der UNITED GRINDING Group ihren Kunden bei diesem Thema zur Seite stehen. Das Spektrum reicht hier von produktivitätssteigernder Automatisierung bis zur Entwicklung eines Programms, das Effi zienzsteigerungen vergleichbar und sogar messbar macht. Damit nicht so viel geredet und disku-tiert werden muss. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

WELCOME

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UNITED GRINDING GROUP NEWS

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THUN/SCHWEIZ

AUSGEZEICHNETE PROZESSSICHERHEIT

DIE FRITZ STUDER AG WURDE IM MÄRZ DIESES JAHRES

vom Schweizer Schmiermittelhersteller Blaser Swisslube mit der Produktivitätstrophäe in der Kategorie Prozesssicherheit ausgezeichnet. Blaser Swisslube vergibt diesen Preis im dritten Jahr in Folge in den Kategorien Nachhaltigkeit, Prozess-sicherheit, Kühlschmierstoffoptimierung, Produktivi-tät und Prozessoptimierung. Ausgezeichnet werden jene Kunden, die durch die Wahl des optimalen Kühlschmierstoffs in ihrer Kategorie den höchsten Mehrwert erzielten. STUDER wechselte die bisherige Emulsion gegen einen Schmierstoff von Blaser Swisslube und konnte damit nicht nur das Risiko ungeplanter Maschinenstillstände senken, sondern spart jetzt auch 75 Prozent des vorher verwendeten Kühlschmierstoffs ein.

FREDERICKSBURG/USA

MASCHINEN FÜR KOMPLEXE WERKSTÜCKE

WALTER UND EWAG PRÄSENTIERTEN SICH am 22. und 23. Juli 2015 beim Tool Event bei UNITED GRINDING North America in Fredericksburg. Im Mittelpunkt stand die Einführung der neuen Two-in-One-Erodier- und Schleifmaschine HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION von WALTER in den nordamerikanischen Markt. Außerdem sahen die Gäste aus Kanada, Mexiko und 15 Staaten der USA die LASER LINE ULTRA von EWAG in Aktion. Neben den Maschinen für die Bearbeitung komplexer, superharter Werkstoffe wurden die konventionellen Werkzeugschleif-maschinen HELITRONIC MICRO, COMPACT LINE und HELITRONIC POWER sowie die Messmaschinen HELICHECK PRO mit Robotlader und HELICHECK 3D gezeigt.

KONTAKT [email protected]

75% AN KÜHLSCHMIERSTOFF kann STUDER jetzt einsparen.

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

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Die UNITED GINDING Group und die inspire AG, ein Gemeinschafts-unternehmen der Schweizer Industrie und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich), haben das Joint Venture Irpd AG gegründet. Die aus dem früheren Institut für Rapid Product Development (IRPD) mit Sitz in St. Gallen hervorgegangene Irpd AG konzentriert sich auf die Herstellung industrieller Metall- oder Kunststoffprodukte mittels additiver Fertigungsverfahren (AF) wie Selective Laser Sintering (SLS), Selective Laser Melting (SLM) und 3D-Druck. Motion sprach mit den Geschäftsführern Stephan Nell, UNITED GRINDING Group, und Dr. Jürg Krebser, inspire AG.

Was wird die Aufgabe der Irpd AG sein, Herr Dr. Krebser?Dr. Jürg Krebser: Unser Joint Venture entwickelt ein zukunfts-weisendes Produktionsverfahren weiter. Da die ETH Zürich maßgeblich daran beteiligt ist, werden wir von aktuellen Forschungsergebnissen profi tieren.

Was verspricht sich die UNITED GRINDING Group von der Kooperation, Herr Nell?Stephan Nell: Wir erweitern unsere Kompetenzen bei additiven Fertigungsverfahren und laserbasierter Fertigungstechnik. Gemeinsam mit dem technischen Know-how der Irpd AG in den Bereichen Reverse Engineering sowie Design und Produktion komplexer AF- und 3D-Bauteile wollen wir dieses Zukunftsfeld weiter ausbauen.

Und wie profi tiert die inspire AG, Herr Dr. Krebser?Dr. Jürg Krebser: Die UNITED GRINDING Group wird mit ihrer Erfahrung Weiterentwicklung und Professionalisierung der AF-Produktionsabläufe voranbringen und die Technologie schneller auf den Markt bringen.

BIELEFELD/DEUTSCHLAND

DEN NACHWUCHS BEGEISTERN

SEIT ANFANG AUGUST ist die UNITED GRINDING Group AG offi zielles Förder -mitglied der VDW-Nachwuchsstiftung. Mit ihrem Engagement in der Stiftung will die Gruppe dazu beitragen, junge Leute für den Werkzeugmaschinenbau zu begeistern, das Lehrangebot zu ver bessern und Lehrkräfte zu unter-stützen. „Gerne bringen wir uns hier mit unserer langjährigen Erfahrung und unserem Know-how ein“, betont Stephan Nell, CEO der UNITED GRINDING Group AG.

KONTAKT [email protected]

ADDITIVE FERTIGUNG

„RELEVANTES ZUKUNFTSFELD“

Schädelimplantate können per additiver Fertigung passgenau

während der Behandlung

hergestellt werden. Das Verfahren dazu

hat sich die IRPD patentieren lassen

BIEL/SCHWEIZ

KOMPETENZ INNENSCHLEIFEN

Bei einem Event am 19. August begrüßte die Fritz Studer AG ausgewählte Fachpressevertreter im Kompetenzzentrum „Innenschlei-fen“ in Biel. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich noch vor der Markteinführung anlässlich der EMO in Mailand über die moder-nisierte Innenschleifpalette und die neuesten Entwicklungen von STUDER zu informieren.

KONTAKT [email protected]

SINGAPUR / INDIEN (BANGALORE, PUNE, AHMEDABAD)

PRÄZISION „MADE IN SWITZERLAND“

SWISS MADE PRECISION (SMP) SEMINAR – so lautet der Titel einer Vortragsreihe, die die Fritz Studer AG gemeinsam mit vier weiteren Schweizer Unternehmen gehalten hat. Die Seminare fanden im Juni dieses Jahres in den drei indischen Städten Bangalore, Pune und Ahmedabad sowie in Singapur statt. Die behandelten Themen „Total Cost of Ownership“ und „Blue Competence“ stießen bei den insge -samt mehr als 400 Teilnehmern auf großes Interesse. Mit der neuen Vortragsreihe möchten die Schweizer Industrieunternehmen in direk-ten Austausch mit potenziellen Kunden treten. Dies gelang in Singapur und Indien erfolgreich. Weitere SMP-Seminare werden folgen.

WEITERE INFORMATIONEN www.smp-seminar.com/de

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UNITED GRINDING GROUP NEWS

BEI DER FERTIGUNG VON WERKZEUGEINSÄTZEN und Auswerfern für Spritzgusswerkzeuge ist allerhöchste Präzision und Reproduzier-barkeit gefragt. Fischer Werkzeugbau vertraut deshalb beim Schleifen seit 40 Jahren auf Flach- und Profi lschleifmaschinen der Marke JUNG. Um seine Produktion von Werkzeugeinsätzen und Auswerfern für Spritzgusswerkzeuge zu erweitern, ergänzte Werner Fischer, geschäftsführender Gesellschafter der Fischer GmbH & Co. KG, seinen Maschinenpark um die neue J600. Als Pilotkunde konnte Fischer die neue Flach- und Profi lschleifmaschi-ne zuvor auf Herz und Nieren prüfen. „Wir haben die J600 wirklich herausgefordert und waren von den Ergebnissen so begeistert,

BEIM KUNDEN

J600: HÖCHSTE PRÄZISIONNicht nur für die Herstellung von Kleinserien spielen die Qualitäten der Schleifmaschine von JUNG eine entscheidende Rolle

Bei der J600 wurde die JUNG-Bedienphilosophie konsequent weitergeführt

Ralf May, Gebietsverkaufsleiter der Blohm Jung GmbH (l.), und Helmut Fischer, Leiter Werkzeugbau bei Fischer Werkzeugbau (r.), zeigen sich hochzufrieden mit den hervorragenden Testergebnissen der J600

dass wir sie auf jeden Fall in die eigene Fertigung übernehmen wollten“, sagt Werner Fischer. Er stellt hohe Anforderungen an die Maschine und den Schleifprozess. Neben Oberfl ächengüte und Präzision spielt auch die verlässliche Reproduzierbarkeit bei der Herstellung von Kleinserien – beispielsweise von Auswerfern für Spritzgusswerkzeuge – eine entscheidende Rolle. Sie sorgt dafür, dass die Auswerfer einer Serie identisch sind und im Fall einer Beschädigung problemlos gegeneinander ausgetauscht werden können. Dadurch sinken die Stillstandzeiten der Spritzgussma-schinen auf ein Minimum.

VERLÄSSLICHE REPRODUZIERBARKEIT

„Die J600 ist präziser, schneller und leistungsstärker als jede unserer anderen Schleifmaschinen“, erklärt Fischer, der auf der neuen Maschine mit einer Aufspannfl äche von 300 x 600 Millime-tern auch Einzelstücke fertigt. Fischer verwendet die J600 zusam-men mit dem CNC-gesteuerten Überkopfabrichter PA-K37 für das Abrichten der Schleifscheibe im Prozess. Das erleichtert die Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe und verkürzt die Schleifzeit maßgeblich.

Das Traditionsunternehmen Fischer ist seit mehr als 40 Jahren auf die Entwicklung und Fertigung hochwertiger Spritzgussbauteile aus Kunststoff spezialisiert. Zu den Kunden gehören Unternehmen aus der Automobilindustrie sowie aus der Maschinenbau-, Elek tronik-, Pharma- und Consumerbranche.

WEITERE INFORMATIONEN www.fi scherwzb.de

J600 – AUF EINEN BLICK Arbeitsraum: 300 mm x 600 mm einzigartige Präzision und Oberfl ächengüte maximale Flexibilität bei den Einsatzmöglichkeiten große Werkstückvielfalt Handräder für die manuelle Zustellung der Achsen Kurzhubfunktion mit 330 Hüben auf 25 mm Länge

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HELITRONIC TOOL STUDIO ERODIEREN

KOMPLEXE GEO METRIEN PROGRAMMIEREN

Der deutsche Werkzeug-hersteller Komet schleift seine Wendeschneid-platten erfolgreich auf vollständig automatisierten COMPACT LINE-Maschinen von EWAG

Integrierte Roboter erledigen das Be- und Entladen von Rohlingen und fertig geschliffenen Schneidplatten

VIELE VERSCHIEDENE TYPEN von Wende-schneidplatten für Standard- und Sonder-werkzeuge schleift Komet in raschem Wechsel und stark differierenden Losgrö-ßen. Eine wirtschaftliche Fertigung gelingt am Standort Deutschland nur mit fl exiblen, automatisierbaren Maschinen. Daher ersetzte man ältere Sonderschleif-maschinen durch COMPACT LINE-Anlagen mit integrierten Robotern. Angebaute Palettensysteme ermöglichen einen unbeaufsichtigten Betrieb über mehrere Stunden. Inzwischen arbeiten die Maschi-nen bei Komet an sieben Tagen in der Woche jeweils 24 Stunden lang.

Geschliffen werden Umfangsgeometrie und Spannut der Platten in einem kombi-nierten Arbeitsablauf in einer Aufspannung. Das Ergebnis sind deutlich verkürzte Durchlaufzeiten. Liegezeiten zwischen den beiden Arbeitsgängen entfallen. Zudem

erhöht das Schleifen beider Geometrien in einer Aufspannung Genauigkeit und Qualität der Schneidplatten.

Durch die stark variierende Größe der Werkstücke und die minimalen Losgrößen von fünf bis zehn Teilen sind kurze Rüstzeiten unumgänglich. Die COMPACT LINE punk-tet dabei durch schnellen Schleifscheiben-wechsel und die Option, unterschiedliche Schleifscheiben zu Paketen zu kombinieren.

Die Komet Group ist einer der führen-den Komplettanbieter für Präzisionswerk-zeuge und zählt seit über 90 Jahren zu den Innovationsführern der Branche. Die international erfolgreiche Unternehmens-gruppe beschäftigt mit ihren 22 Tochterge-sellschaften über 1600 Mitarbeiter und ist in rund 50 Ländern vertreten.

WEITERE INFORMATIONEN www.kometgroup.com

BEIM KUNDEN

SCHLEIFEN VON WENDESCHNEIDPLATTEN

BIS ZU 500unterschiedliche Schneidplatten mit Innenkreis-Durchmessern zwischen 3,9 und 10,5 Millimetern bearbeitet Komet.

ALS SYSTEM- UND LÖSUNGSANBIETER stellt WALTER seinen Kunden innovative Lösungen zur Verfügung. Deshalb erweitert das Unternehmen jetzt seine erfolgreiche Schleifsoftware HELITRONIC TOOL STUDIO für das Erodieren. Die Software mit der bewährten Bedien-oberfl äche wurde dazu um die Generatorverwaltung, das Elektrodenabrichten und die 3D-Live-Simulation komplexer PKD-Rohlinge (s. Abb.) ergänzt. Die Auswirkungen von Parameteränderungen sind damit sofort in der Simulation ersichtlich und eine Kollisions-betrachtung senkt Material- und Zeitverbrauch.

HELITRONIC TOOL STUDIO Erodieren ist für Voll-PKD-Werkzeuge wie Fräser, Bohrer und Reibahlen geeignet. Die Software steht ab Januar 2016 zusammen mit den Two-in-One-Erodier- und Schleifmaschinen als Option zur Verfügung.

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UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

SCHNELL UND PRÄZISE – 24 STUNDEN AM TAG

Wohin geht die Reise in der Produktion? Auch bei hochpräzisen Bearbeitungs- und Messprozessen kommen inzwischen Roboter zum Einsatz. Sie sorgen für Tempo bei der Bearbeitung von Bauteilen wie Nockenwellen. Die Bearbeitung bleibt weiter die Hauptarbeit der Maschinen

FOTOGRAFIE: MARTIN WAGENHAN

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Der Roboterarm der HELICHECK PRO von WALTER hat zwei Klau-en: Er macht das schnelle und effektive Schleifen von präzisen Bauteilen erst möglich

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Hand in Hand: Dieter Höckh, Anwendungstechniker bei WALTER, und der Robotlader der HELICHECK PRO von WALTER

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UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

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Mit einem automatischen Beladesystem

kann eine HELICHECK

PRO bis zu 7500 Werkzeu-ge automatisch

messen und protokollieren

DAS GESCHEHEN HINTER DER SCHEIBE ist nur zu erahnen: Synthetisches Öl klatscht im Sekundenrhythmus gegen das Glas, läuft in Schlieren herunter und versperrt die Sicht. Was sich im Inneren der Maschine abspielt, lässt sich am besten an der Laderzelle daneben ablesen. Unaufhörlich schaufelt der stählerne Gesell fertige Teile aus der Schleuse, gleichzeitig bestückt er die Greifer, die mit nimmermüder Energie zwischen Außen- und Innenwelt hin und her pendeln, mit neuen Rohteilen.

Schleiftechnik und Automation in Vollendung demonstriert die neue CamGrind L im ersten Produktionsschliff von SCHAUDT in Leip-zig. Erprobt wird hier der Ernstfall – das blitzschnelle Beschleifen von gebauten Nockenwellen für Pkw-Motoren. „Unsere Produktivität ist mit diesem Modell im Vergleich zu seinem Vorgänger etwa doppelt so hoch“, freut sich Paul Roser, Verfahrenstechniker bei der Schaudt Mikrosa GmbH. Neu an dem Vorzeigemodell der sächsischen Ma-schinenbauer ist vor allem die Tatsache, dass in die Maschine ein seitlich einfahrender Lader integriert ist, der mit höchster Präzision die Rohteile in die Haltevorrichtungen legt und sie nach erfolgtem Schleifgang wieder in die „Schublade“ ausschleust. Der eiserne Arm ist nicht nur ein Muster an Zuverlässigkeit und Präzision, son-dern macht auch keinen Millimeter Weg umsonst. Das Aufnehmen der fertig bearbeiteten und das Einlegen der neuen Welle erfolgt sozusagen mit einem Griff, auch wenn der Lader aus dem Hause SCHAUDT mit zwei „Klauen“ ausgestattet ist. Ein hohles Rohr, das mit geschmiedeten Nocken bestückt wird – eine ideale Lösung für die Bearbeitung von Nockenwellen.

Auch dieses Bauteil muss angesichts der Forderung nach immer weniger Gewicht im Automobil leichter werden, um die Einspar ziele bei Kraftstoff und Schadstoffemissionen zu erreichen. Deshalb kom-men Hohlrohre zum Einsatz. Die Nockenwelle wird in einer Aufspan-nung geschliffen. Dabei werden Lagerstellen und Nocken profi le zum

„DER ERSTE VERTRETER DIESER NEUEN LADERZELLE STEHT BEREITS ERFOLGREICH BEIM KUNDEN IM EINSATZ.“ Paul Roser, Verfahrenstechniker, Schaudt Mikrosa GmbH

größten Teil simultan mit zwei Schleifscheiben bearbeitet. So dauert die gesamte Nockenwellenbearbeitung gerade noch 90 Sekunden.

Das liegt nicht nur am fl inken Lader, sondern vor allem am Fort-schritt im Schleifprozess. Filmaufnahmen in Zeitlupe zeigen nicht nur das hochpräzise Zusammenspiel von Lader und Schleifschei-ben, sondern auch den enormen Kraftaufwand beim Schleifen: Wenn bis zu 1,5 Millimeter Material in Sekundenschnelle von den Nocken weggeschliffen werden, dann fl iegen im wahrsten Sinne des Wortes die Funken – trotz des permanenten Ölregens.

Auch die Qualitätsprüfung der Teile ist direkt in das Verfahren integriert: Die Messsteuerung gleicht das Werkstück noch während des Schleifens im Prozess ab, eine 100-prozentige Messprüfung an allen relevanten Positionen erfolgt dann außerhalb nach der Trock-nungsprozedur – auch diesen Vorgang bearbeitet ein Roboter, der dadurch ebenfalls bestens ausgelastet ist.

Die neuen CamGrind-Maschinen von SCHAUDT zeigen, wel-che enge Verzahnung heute Maschinenbau und Automatisierung eingegangen sind – ein Trend, der sich ohne Zweifel fortsetzen wird. Steigender Kostendruck in der Fertigung – selbst bei mittle-ren Stückzahlen – führt immer häufi ger dazu, die kostenintensive

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„EINER UNSERER ERSTEN KUNDEN FÜR BELADE AUTOMATIK HAT BEREITS GROSSE ERFOLGE REALISIERT UND SPART RUND 200 MANNSTUNDEN PRO JAHR.“Jürg Bill, Projektierung Automation, Fritz Studer AG

90SEKUNDEN

benötigt die komplette Bearbeitung von Nockenwellen im innovativen Testbetrieb bei

SCHAUDT – dank eines in die „Nasszelle“ integrierten Laders.

Technik-Check: Produktmanager Ulrich Brändle und Anwendungs-techniker Dieter Höckh beurteilen die Leistung des automatischen Beladesystems

Be- und Entladung von Hand abzulösen. Die Entwicklung geht deshalb in die Richtung von Mehrfachmaschinenbedienung, Mann-los-Fertigung und automatisierter Verkettung mehrerer Maschinen. Ganz in diesem Sinne hat STUDER kürzlich eine besondere Produk-tions-Rundschleifmaschine S11 an einen Kunden ausgeliefert, der in der Dentaltechnik zu Hause ist.

„Wir haben die S11 mit einer automatischen Zuführung von Rohteilen verbunden, die zu Spannzangen für medizinische Bohrer geschliffen werden und bisher händisch auf Dorne gesteckt wur-den“, erklärt Jürg Bill von der Projektierung Automation bei STUDER. Die Teile sind von Verschleiß betroffen und müssen entsprechend regelmäßig ausgetauscht werden.

Die S11 hatte STUDER als Überraschung auf der EMO 2013 vor-gestellt, sie ist die kompakteste Maschine im Programm des Thuner

Unternehmens und für Werkstücke bis 200 Millimeter Länge wie maßgeschneidert. Im Dreischichtbetrieb schafft der „Kraftzwerg“ bis zu 1300 Teile am Tag mit der automatischen Be- und Entladung.

STUDER hat fast für alle Maschinen hochstehende standardisier-te Lader-Lösungen im Programm, an denen dann die kundenspezifi -schen Anpassungen vorgenommen werden. Sehr stark nachgefragt ist das Beladesystem ecoLoad mit Shuttle bei der STUDER S22, das sich vor allem für das HSG-Schleifen bewährt hat. Für ecoLoad ste-hen mit dem Drehteller als Teilespeicher inklusive Schwenkgreifer sowie dem Einlegeprisma-Shuttle inklusive V-Greifer zwei verschie-dene Peripherie-Werkstückaufnahmen zur Verfügung.

Der Lader arbeitet im Übrigen auch direkt in der Nasszelle, das Handling ist passend zum Einsatzbereich der S22 für alle Kühl-schmierstoffe geeignet. Mit derartigen Lösungen unterstützt STUDER die Tendenz einer Arbeitsteilung für Schleifmaschinen, die sich immer mehr abzeichnet: Tagsüber werden Spezialteile mit hän-discher Unterstützung bearbeitet, nachts schleift die Maschine dann einfache Teile mannlos.

AUTOMATISCHE BELADUNG SPART MANNSTUNDEN Ladesysteme gehören auch bei den Maschinen von WALTER und EWAG zum Standardrepertoire. Bei der HELITRONIC POWER, der weltweit meistverkauften Werkzeugschleifmaschine von WALTER zum Beispiel, gibt es gleich mehrere Automatisierungsoptionen: Der Eco-Lader bietet bis zu 20 Werkzeugplätze (Eco-Lader Plus: 165 ), wobei der Greifer am Schleifkopf integriert ist. „Bei diesen Lader-typen werden die Linearachsen für den Ladevorgang verwendet. Dies führt zu kurzen Nebenzeiten“, erläutert Torsten Wörner, Pro-duktmanager Schleifen bei der Walter Maschinenbau GmbH. Der Disc lader verfügt über 40, 56, 90 oder 120 Werkzeugplätze, die auf einem runden Teller angeordnet sind. Diese Lösung ist ebenfalls bes-tens für Einzelstücke oder mittlere Losgrößen geeignet. Die Effi zienz des Schleifbetriebs wird durch die Möglichkeit des „chaotischen” Beladens mit unterschiedlichen Werkzeugen erheblich gesteigert.

Auch für die Messmaschinen HELICHECK PRO und HELICHECK PLUS hat WALTER einen Robotlader entwickelt und damit das mann-lose Messen in der Werkzeug-Endkontrolle deutlich fl exibilisiert. Durch die automatische Beschickung der Messmaschine können bis zu 7500 Werkzeuge vollautomatisch gemessen und protokol-liert werden. Jedem gemessenen Werkzeug wird automatisch der

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UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

Stationen zum Schleifen und

Messen, Laden und Entladen sind im Grinding Center

der MFP 50 untergebracht

Status Gut- beziehungsweise Ausschussteil zugeordnet. Durch die Entkopplung von Robotlader und Messmaschine wird jede Vibrati-onsübertragung ausgeschlossen und höchste Genauigkeit erreicht. Das maximale Werkzeuggewicht beträgt bei einem Doppelgreifer zwei Kilogramm pro Werkstück, die maximale Länge 280 Millimeter.

INNOVATIVE UND INDIVIDUELLE LÖSUNGENAufgrund ihrer komplexen Geometrie gehören Turbinenschaufeln zu den größten Herausforderungen beim Schleifen. Und sie sind zudem eine besondere Herausforderung bei der wirtschaftlichen Produktion und damit für die Automatisierung. Dieser Herausfor-derung nimmt sich seit Jahren MÄGERLE an. Das Unternehmen hat den konventionellen Prozess, der noch auf viel Handarbeit ba-siert, durch innovative automatisierte Lösungen ersetzt, die auf die Wünsche und Anforderungen der Kunden – Turbinenherstellern in der ganzen Welt – maßgeschneidert werden. Ausgangspunkt sind verschiedene Layouts für das MFP 50 Grinding Center, die unter-schiedliche Anordnungen für den zentralen Roboter zur Bewegung der Schaufeln, Mess- und Schleifmaschinen, Lade- und Entladesta-tionen, Speicherplätze für Roh- und Fertigteile sowie die Reinigungs-einheit aufweisen.

„Wir vermessen die Vorrichtungen und Teile vor dem Schleifen, prüfen, ob richtig aufgespannt ist, und messen nach dem Schlei-fen und dem Reinigungsdurchgang erneut“, erklärt Stefan Zür-cher, Leiter Verkauf und Marketing bei MÄGERLE. Treiber für diese Entwicklung mit einem Höchstmaß an Automatisierung ist nicht nur die Beladung beziehungsweise Entladung der Maschine mit

„WIR GEHEN SEHR KONSEQUENT AUF DIE AUTOMATISIERUNGSWÜNSCHE UNSERER KUNDEN EIN UND ARBEITEN MIT VERSCHIEDENEN HERSTELLERN VON AUTO MATISIERUNGSTECHNIK ZUSAMMEN.“ Stefan Zürcher, Leiter Verkauf und Marketing,Mägerle AG Maschinenfabrik

Turbinenschaufeln, sondern auch die permanente Verbesserung des Prozesses selbst. So werden die gemessenen Daten ständig an die Schleifmaschine weitergegeben und der Schleifvorgang ge-gebenenfalls nachjustiert.

„Auf diese Weise steht ein lernender Prozess zur Verfügung, der die Herstellung von Leitschaufeln für Flugzeug- und Energieturbinen immer mehr in Richtung Optimum annähert“, sagt Zürcher. Die An-forderungen sind hier deshalb so hoch, weil eine optimale geome-trische Anordnung der Leitschaufeln ein entscheidendes Kriterium für die Leistungsfähigkeit der Turbine ist. Dabei ist der Prozess so organisiert, dass die Schleifmaschine den Takt für alle anderen

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„GERADE BEI SEHR FILIGRANEN, DRUCK EMPFIND LICHEN BAU TEILEN WIE TURBINENSCHAUFELN AUS TITAN ALUMINID KANN DAS VERFAHREN ZUR RATIONA LISIERUNG DES SCHLEIF PROZESSES BEITRAGEN.“ Peter Oppelt, Leiter der Technologie-Beratung, Blohm Jung GmbH

Im Inneren des Grinding Centers der MFP 50 übernimmt der zentrale Roboter die Verteilung des Werkstücks zwi-schen den einzelnen Bearbeitungsstufen

Dabei werden die komplex geformten Schaufeln mithilfe einer han-delsüblichen Spritzgussmaschine mit einem Kunststoffmantel um-spritzt. „Grundsätzlich erleichtert das Spannsystem erheblich die Werkstückhandhabung und die Zugänglichkeit zu einzelnen Schleif-operationen“, sagt Peter Oppelt, Leiter der Technologie-Beratung, Blohm Jung GmbH.

Damit ist es auch möglich, eine Turbinenlaufschaufel in einer Aufspannung in der PROKOS XT zu schleifen. Im vergangenen Jahr hat BLOHM zudem das neue Softwarepaket SmartCAM entwickelt, das für Komplettbearbeitungszentren wie die PROKOS XT maßge-schneidert wurde und wesentlich Rüst- und Einfahrzeiten reduziert. Mit diesen Bausteinen lässt sich die Automatisierung bis hin zu einer kompletten Gesamtanlage weiter vorantreiben, die über eine ent-sprechende Peripherie und einen Zellcomputer verfügt. Die ersten voll automatisierten Schleifzentren wurden von BLOHM schon 1983 ausgeliefert. In den letzten Jahren waren es acht Anlagen für die au-tomatisierte Bearbeitung von Triebwerksteilen, die inzwischen voll im Mehrschichtbetrieb arbeiten.

Selbst Länder wie China mit vergleichsweise geringen Lohn-kosten setzen immer stärker auf die Automatisierung. Die UNITED GRINDING Group arbeitet mit Herstellern im Bereich Automatisie-rung und Robotik zusammen und entwickelt eigene Lösungen. Viele Projekte, die Schleifmaschinen integrieren, lassen sich in enger Ver-zahnung zwischen Hersteller und Kunde nur durch hoch automati-sierte Prozesse realisieren. Die weitere Entwicklung wird sicher von der Unternehmensgruppe mit vorangetrieben werden.

KLAUS JOPP

Systembestandteile wie Teilepuffer, Messung oder Reinigung vor-gibt. Weil die Schleifeinheit die teuerste Komponente im Prozess ist, laufen alle anderen Teilprozesse parallel. Die Schleifmaschine kann zudem über die Steuerung die Auswechslung von verbrauch-ten Schleifscheiben auslösen, die automatisch per Roboter ausge-tauscht werden.

AUCH CHINA SETZT AUF AUTOMATISIERUNGMÄGERLE hat mit Kunden zusammen verschiedene Layouts erar-beitet und realisiert, bis Ende 2015 werden bereits über 20 automa-tisierte Schleifzellen für Turbinenschaufeln ausgeliefert sein. Das be-sondere Know-how von MÄGERLE liegt vor allem im ausgefeilten Zusammenspiel zwischen Schleif- und Messmaschine. Eine Lösung, die für einen führenden Turbinenhersteller erstellt wurde, ist beson-ders eindrucksvoll: Jeweils zwei Schleif- und Messmaschinen arbei-ten mit nur einem Roboter im Zentrum und einer Lade- beziehungs-weise Entladestation zusammen. „Das war bisher das komplexeste Automatisierungsprojekt, das wir umgesetzt haben“, so Zürcher.

Um die automatisierte Bearbeitung komplexer Werkstücke geht es auch bei der Schleifmaschine PROKOS XT von BLOHM. Beson-ders effektiv arbeitet die Maschine dank des Schnellhub-Schleif-verfahrens und ihres schnellen Werkzeugwechslers mit 24 Statio-nen. Das Mehrachsschleifzentrum kann neben dem Schleifen auch Bohr- und Fräsoperationen ausführen, die Komplettbearbeitung von Werkstücken ist in nur einer Aufspannung möglich. Das sogenann-te GreenCap®-Spannverfahren reduziert die Bearbeitungskosten zum Beispiel von aufwendig zu schleifenden Turbinenlaufschaufeln.

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ENERGIEEFFIZIENZ MESSBAR VERBESSERNTrotz gegenteiliger Bemühungen steigt der weltweite Energiebedarf stetig weiter. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss die verfügbare Energie zwingend effi zienter eingesetzt werden. STUDER hat unter der Bezeichnung BluePlus eigene Ansätze und Maßnahmen entwickelt, um Nachhaltigkeit im Schleifprozess zu realisieren. In allen Unternehmen der UNITED GRINDING Group gibt es solche Initiativen

Die CNC-Universal-Rundschleifmaschine STUDER S41 stand im Zentrum einer intensiven Versuchsreihe zur Verbesserung der Energieeffi zienz

DIE BESTE ENERGIE ist die, die gar nicht erst aufgebracht werden muss – wer diesen Blickwinkel auf die Prozesskette der Bearbeitung anwen-det, macht schon mal nichts falsch. Für jedes Werkstück muss die optimale Bearbeitungsstrategie und die effi zienteste Produktions-technologie ermittelt werden. Aber in welchen Schritten kommt man hier voran? Wie kann man sich dem Ziel annähern? Und vor allem – lässt sich der Erfolg hier auch messbar gestalten? Behauptet wird ja viel. Vertrauen beim Kunden entsteht aber erst durch nach-weisbare Fortschritte.

ANALYSE DES GESAMTEN PROZESSESSTUDER ist seit September 2014 nach ISO 14001 zertifi ziert, erfüllt also die weltweit anerkannten Anforderungen an ein Umweltmanagement-system. Unter der Bezeichnung BluePlus hat STUDER eigene Ansätze und Maßnahmen entwickelt, um Nachhaltigkeit im Schleifprozess zu realisieren. Dafür wurden sechs Grundsätze defi niert:

Ressourcenschonende Bauweise der Maschinen, Engineering berücksichtigt gesamten Lebens zyklus

Optimierung der Maschinenstruktur und -dynamik Optimierung der Maschinen hinsichtlich Energieverbrauch und weiterer laufender Kosten

Erhöhung der Energieeffi zienz der eigenen Produktion innovative Fluid- und Thermikkonzepte Unterstützung des Maschinenbedieners bei der energetischen Optimierung seiner Prozesse

Unter der Bezeichnung BluePlus hat das Unternehmen vier Schrit-te entwickelt, die dabei helfen sollen, Energieeffi zienz greifbar und vergleichbar zu machen. „BlueStep“ 1 beschäftigt sich intensiv mit den Maschinenkomponenten. Durch entsprechende Messvorrich-tungen wurden Verbesserungspotenziale etwa in den Bereichen Kühlschmiermittelpumpe, Schleifnebelabsaugung und Hydrau-likpumpe evaluiert. Am Beispiel einer STUDER-Universal-Rund-schleifmaschine S41 wurden überzeugende Ergebnisse ermittelt. Durch entsprechende Umbauten werden beträchtliche Einsparpo-tenziale gehoben, die benötigte Leistung sinkt von 8,5 auf 7,24 Kilo-watt, das bedeutet eine Einsparung von 14,8 Prozent.

Im Schritt 2 geht es um eine innovative Softwarelösung für das Stand-by-Management. Das Konzept ist einer Start-Stopp-Automatik ähnlich: „Energie wird nur verbraucht, wenn sie wirklich gebraucht

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„STUDER HAT IN VERSCHIEDENEN FORSCHUNGS-PROJEKTEN UNTER ANDEREM MIT DER ETH ZÜRICH VORAUSSETZUNGEN GESCHAFFEN, UM ENERGIEEFFIZIENZ MESSBAR NACH ZUWEISEN.“Wolfgang Labus, Bereichsleiter Product Engineering bei STUDER

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wird“, beschreibt Wolfgang Labus, Bereichsleiter Product Enginee-ring bei STUDER, diesen Ansatz. Welche Möglichkeiten darin ste-cken, zeigt wieder die S41: Leistungsspitzen werden geglättet, Dau-erleistungen immer wieder unterbrochen und zurückgenommen.

REDUZIERTE BEARBEITUNGSZEITENInsbesondere beim Stromverbrauch der Außenschleifspindel, der In-nenschleifspindel und der Achsantriebe kann gespart werden – in der Summe kommen so weitere fünf Prozent zusammen. Die Bezeich-nung „ Studer Technology“ steht für den dritten Schritt, eine Software-Lösung, für die STUDER 2012 den PRODEX-Award für Innovation und 2013 den Intec-Preis gewonnen hat. Die Software reduziert und optimiert die Bearbeitungszeiten um bis zu 50 Prozent, indem der Rechner den Prozess optimiert und damit auch den Energieverbrauch der Schleifmaschinen senkt. Auch bei diesem dritten Schritt beträgt die Energieersparnis rund fünf Prozent. Alle drei Schritte zusammen ermöglichen also eine Gesamtersparnis von beachtlichen 25 Prozent.

Zusammen mit der ETH Zürich hat STUDER unter dem Kür-zel EE4C im vierten BlueStep ein Konzept entwickelt, um die

Die Maschinen der HELITRONIC-Familie etwa stehen für Spitzenqualität beim Produzieren und Nach-schärfen rotationssymmetrischer Werkzeuge – und für besondere Energieeffi zienz. Beispiel Kühlmittel: Hier kommen frequenzgeregelte Pumpen ebenso zum Einsatz wie Motoren mit hohem Wirkungsgrad (EFF1 Klasse 0,92), die Pumpenschaltung ist über das CNC-Programm gesteuert. Beispiel Antriebe: Diese sind besonders sparsam durch optimale Auslegung, die Rückspeisung von Energie ins Stromnetz beim Bremsen der Achsen und der Schleifspindel sowie den hohen Wirkungsgrad von 0,97. Ebenfalls optimiert sind die Bereiche Hydraulik, Zentralschmierung und Mechanik. Von Vorteil sind zudem das Warmlaufpro-gramm und die Feierabendschaltung. Die Maschinen können über Datum und Uhrzeit gestartet werden, im erweiterten Stand-by-Betrieb bleiben Kühlmittel-pumpen, Absaugung, Hydraulik, Schleifspindel und Achsantriebe abgestellt beziehungsweise gesperrt. Simulationswerkzeuge verringern den Testbetrieb und die Anzahl von Testteilen. „Trotz dieser vielfachen Maßnahmen bleiben wir innovativ und werden auf diesem Feld intensiv weiterarbeiten“, verspricht Heinz Häckh, Leiter Elektrokonstruktion bei WALTER.

HOHER WIRKUNGSGRADWie alle anderen Unternehmen der UNITED GRINDING Group ist auch WALTER Mitglied in der Initiative „Blue Competence“, die sich um den besonders sparsamen und effektiven Umgang mit Energie bemüht

Das Stand-by-Management bei der S41, durch das notwendige Software-Anpassungen während der Schleifzyklen stattfi nden, spart fünf Prozent Energie ein

14,8PROZENT

Einsparpotenzial durch Optimierung der Maschinenkomponenten

bei der STUDER S41

Gesamtersparnis am Beispiel der STUDER S41

-15 %Maschinen-komponenten

-5 %Stand-by-Management

-5 %Studer -Tech n ology

-25%

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Maschinenkonfi guration im Hinblick auf den Energieverbrauch pro gefertigtem Werkstück zu optimieren. EE4C steht für Energy Evalu-ation for Customer Quotation – dahinter verbirgt sich ein Mess- und Auswertesystem zum Nachweis der Wirksamkeit von Energieeffi -zienzmaßnahmen auf Schleifmaschinen. Mit dem System können beim Kunden Messungen im Vergleich zu STUDER-Maschinen durchgeführt und einfache Auswertungen automatisch generiert werden.

Neben der elektrischen Leistung wird auch die Versorgung mit Druckluft gemessen und bei den Auswertungen berücksichtigt. Das Messsystem kann punktuell um weitere Größen wie die Kühlwas-sermenge erweitert werden. „Bei dieser Methode geht es um eine konkrete Beratung des Kunden unterlegt mit echten Messwerten“, betont Labus. Mit entsprechenden Werten können staatliche För-dermittel besser eingeworben oder Banken bei der Finanzierung von Maschinen überzeugt werden.

Ein zweiter Ansatz beschäftigt sich mit den Gesamtbetriebs-kosten (Total Cost of Ownership, TCO). Durch Einsparungen im Energiebereich amortisieren sich Investitionskosten schneller.

Einsparungen bei den Maschinenkomponenten (STUDER S41) in Prozent

Kühlschmiermittelpumpe 76.9

Schleifnebelabsaugung 76

Hydraulikpumpe 67

Die höchsten Einsparungen von über 75 Prozent konnten bei der Kühlschmiermittel-pumpe realisiert werden

OPTIMIERTE PROZESSEEnergierückgewinnung und -ersparnis sowie eine insgesamte Produktivitätssteigerung – das sind die Ansatzpunkte der Unternehmensmarken der UNITED GRINDING Group

Zudem bieten sie insbesondere dem Mittelstand die Chance einer Energieeffi zienzfi nanzierung. Auch hier kann STUDER aufgrund entsprechender Untersuchungen Hinweise auf bessere Leasing-konditionen und staatliche Förderungsmaßnahmen geben. Erfolge in diesem Sinne wurden bereits in den USA, in Deutschland und Bulgarien erzielt.

STUDER hat das Thema Nachhaltigkeit mit BluePlus auf eine messbare Basis gestellt. „Bei steigenden Energiepreisen gewinnt der Faktor Energieeffi zienz immer stärker an Bedeutung“, so Labus. Deshalb verfolgt STUDER dieses Thema gleich auf mehreren Ebe-nen: Zum einen wendet das Unternehmen selbst energieeffi ziente Fertigungs- und Produktionsverfahren an, zum anderen sind alle Ma-schinen besonders ressourcenschonend ausgelegt. Zudem werden Maschinenbediener bei der energetischen Optimierung ihrer Pro-zesse unterstützt und ältere Maschinen durch Retrofi tmaßnahmen in ihrer Energiebilanz verbessert. KLAUS JOPP

Auch BLOHM und JUNG, MÄGERLE, SCHAUDT, MIKROSA und EWAG sind Mitglieder der Branchen-initiative Blue Competence. „Unsere Anstrengungen gehen dahin, die Energievorteile unserer Maschinen für unsere Kunden noch besser zu visualisieren und so zusätzliche Anreize zum sparsamen Umgang mit Energie zu bieten“, erklärt Torsten Runkowski, Leiter Technik bei BLOHM und JUNG. Die PROKOS von BLOHM für die automatisierte Bearbeitung komplexer Werkstücke etwa verfügt gleich über eine ganze Reihe von Features zur Steigerung der Energieeffi zienz. Dazu zählen die Reduzierung von bewegten Massen wie beim Maschinentisch aus Aluminium, der Einsatz energieoptimierter Komponenten (Asynchronmotoren) und die Rückgewinnung von Energie.

„Die größten Hebel für energieeffi ziente Schleif -systeme sehen wir in der weiteren Produktivitäts-

steigerung durch hohe Prozessleistung, Neben-zeitenreduktion und Integration von Automation“, sagt Martin Preisig, Leiter Technik bei MÄGERLE. Das um-fasst ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Die Minimie-rung von Stand-by- und Wartezeiten, eine strömungs-technische Überarbeitung der Wasserführung in der Prozesskühlung, Optionen wie Früheinschaltung mit entsprechenden Warmlaufprogrammen und Weiteres mehr reduzieren den Energiebedarf der Maschinen. Darüber hinaus verbessern diese Maßnahmen das thermische Verhalten der Maschinen und senken die Kosten für die Kühlung.

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UNITED GRINDING GROUP INSIDE

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DER SPACEBALL IST EINE 3D-MAUS und mein hauptsäch liches Arbeits-gerät. Damit bewege ich dreidimen sio nale Maschinenteile im virtuellen Raum. Als Konstrukteur-Lehrling im dritten Jahr meiner vierjährigen Ausbildung arbeite ich selbstständig mit CAD-Programmen und SAP-Datenbanken.

Ich lerne alle Konstruktions abteilungen bei STUDER kennen. Ich bearbeite Schleifgeometrien, setze spezielle Kundenwünsche um und nehme Änderungen und Verbesserungen an Standardma-schinen sowie an Neukonstruktionen vor. Aktuell arbeite ich an einem Entwicklungsprojekt. Dabei geht es um eine neue, komplexe Rundschleifmaschine, ein echtes Zukunftsprojekt.

An meiner Ausbildung schätze ich sehr das Vertrauen, das mir meine Kollegen entgegenbringen. Ich kann selbstständig und kreativ an Lösungen arbeiten und auf diesem Wege das in der Berufsschule Erlernte anwenden. Mir gefallen Aufträge, bei denen Ideen und Kreativität gefragt sind. Ob es sich um eine Änderungs-arbeit oder um eine Neukonstruktion einer Maschine handelt – es sind immer verschiedene Lösungen möglich. Die Technik – nicht nur im Maschinenbau – entwickelt sich derzeit rasant. Das macht meine Arbeit spannend.

DIE LIEFERTREUE – sprich die termingerechte Auslieferung von Maschinen – ist eines der essenziellen Kriterien für unsere Kunden. Als Leiter des Qualitätsmanagements und als einer der Multipli-katoren unserer internen Optimierungsinitiative PuLs® ist die Ver besserung von internen Prozessen daher ein wesentliches Ziel für mich. Daran arbeite ich bei der Walter Maschinenbau GmbH in Tübingen und am tschechischen Produktionsstandort Kuřim.

Zuletzt konnte ich mit meinem Team die Lieferzeit der HELITRONIC MICRO deutlich reduzieren, indem wir die Durch-laufzeit des Maschinentyps bei der internen Abnahme verbessert haben. Im Rahmen einer Verschwendungsanalyse haben wir mög-liche doppelte Tätigkeiten identifi ziert und eliminiert. Bestimmte Tätigkeiten und Prüfschritte erledigen wir nun zeitgleich, andere konnten wir aus späteren, zeitkritischen Produktionsphasen in frühere verlegen. Im Ergebnis ist nun die Durchlaufzeit nicht nur um acht Tage reduziert worden, die terminliche Streuung wurde ebenfalls deutlich verkleinert.

KONSTRUIEREN FÜR DIE ZUKUNFT

RAHEL RUEF

POSITION: Konstrukteur-Lehrling im dritten Jahr, Fritz Studer AG, Steffi sburg, Schweiz

KONTAKT: [email protected]

BERN

Steffi sburg

STETIG DIE LIEFERTREUE VERBESSERN

BERND LANGE

POSITION: Leiter Qualitäts management, Walter Maschinenbau GmbH, Standorte Tübingen und Kuřim

KONTAKT: [email protected]

WAS MACHEN SIE HIER GERADE?Über 2300 Menschen sind weltweit für die UNITED GRINDING Group tätig. Woran arbeiten sie genau? In jeder Motion stellen wir vier Mitarbeiter vor – wie Rahel Ruef aus Steffi sburg oder Antonino Coniglio aus Bregnano

Tübingen

BERLIN

Kuřim

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FAST 70 000 KILOMETER bin ich als Verkäufer für WALTER und EWAG in Italien pro Jahr im Nordwesten des Landes unterwegs. Ich besuche Kunden und Interessenten und erkläre ihnen die Besonderheiten und Vorzüge unserer Maschinen. Gemeinsam entwickeln wir maß geschneiderte Lösungen für spezifi sche Anforderungen. Durch meine Erfahrung im Vertrieb habe ich ein gutes Verständnis für Kunden entwickelt und kann ihre spezifi schen Produktionsan-forderungen problemlos nachvollziehen und ihnen helfen, eine passgenaue Lösung zu entwickeln.

Angefangen habe ich vor 14 Jahren bei WALTER als Applika-tions- und Serviceingenieur und habe dabei sowohl die Mess- als auch die Schleif- und Erodiermaschinen des Unternehmens kennen gelernt. Dadurch bin ich mit dem gesamten Produktange-bot vertraut und in der Lage, Interessenten die ideale Maschine für ihre Zwecke zu empfehlen.

Gerade arbeite ich an einem spannenden Projekt. Ein lang-jähriger Kunde möchte seinen Tätigkeitsbereich in Richtung Kleinwerkzeuge erweitern und braucht dafür zwei neue Maschinen. Auf diesem Wege will er seinem Unternehmen neue Märkte und zusätzliche Chancen erschließen – und wir unterstützen ihn natürlich dabei.

KAUFEN KUNDEN EINE MASCHINE, wird diese exakt auf die Anforderun-gen der jeweiligen Produktion eingestellt. Diesen gewünschten Prozess zu erstellen und zu programmieren, das ist meine Aufgabe. Dazu gehört es auch, den Ablauf des Prozesses und erlaubte Pro duktionstoleranzen zu defi nieren, Tests durchzuführen und Korrekturen vorzunehmen. Entscheidend dabei ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden, um spezifi sche Wünsche und Anforderungen zu erfassen und umzusetzen. Flexibilität, Offenheit und die Bereitschaft zum Zuhören sind dafür wichtig.

Mit den Maschinen bin ich bestens vertraut. Bevor ich zur UNITED GRINDING Group kam, war ich bei einem anderen Unternehmen in der Produktion tätig. Bei MÄGERLE habe ich vor zweieinhalb Jahren dann auch erst in der Produktion begonnen, seit einem Jahr bin ich in der Verfahrenstechnik.

Aktuell arbeite ich an einem spannenden Projekt: Es besteht aus zwei Automatisierungszellen mit je einer Schleif- und Mess-maschine, einem Roboter, einer Reinigungsstation und fünf Belade-stationen. Dazu kommen noch zwei separate Schleifmaschinen. Die Zellen laden selbstständig Werkstücke in die Schleifmaschine, nach dem Schleifen werden sie automatisch gereinigt und ver messen. Die Korrekturen werden automatisch an die Schleif-maschine gesendet und verrechnet.

PASSGENAUE LÖSUNGEN FÜR DIE KUNDEN

ANTONINO CONIGLIO

POSITION: Gebietsleiter Nordwest-Italien,Walter Ewag Italia S.r.l. Bregnano, Italien

KONTAKT: [email protected]

Bregnano

ROM

ENG MIT DEM KUNDEN ZUSAMMENARBEITEN

DOMINIK HONEDER

POSITION: Verfahrenstechniker, Mägerle AG Maschinenfabrik Fehraltorf, Schweiz

KONTAKT: [email protected]

BERN

Fehraltorf

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UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

IM GESPRÄCHMICHAEL HORNMichael Horn, seit 2007 für die UNITED GRINDING Group tätig, verantwortet seit 2010 die Bereiche Produktion und Supply-Chain-Management. 2011 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung der Fritz Studer AG, seit 2013 ist Horn Chief Operating Offi cer (COO) der UNITED GRINDING Group und betreut Themen wie Lean Excellence und Effi zienz.

NORBERT HAUGNorbert Haug gilt als Architekt der Formel-1-Erfolge des Mercedes-Motorsport-Teams. Der ehemalige Journalist leitete 22 Jahre lang erfolg-reich den Mercedes-Motorsport und prägte eine neue Ära der Silberpfeile mit großen Namen wie Michael Schumacher und Nico Rosberg.

PROF. DR. MATTHIAS PUTZProf. Dr. Matthias Putz ist Institutsleiter und Leiter des Wissenschaftsbereichs Werkzeugma-schinen, Produktionssysteme und Zerspanungs-technik am Fraunhofer-Institut für Werkzeugma-schinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz. Sein Ziel: industrielle Produktion neu denken.

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WETTRENNEN IN DIE ZUKUNFT

Die Formel 1 macht es vor: Rennwagen müssen aerodynamisch und leicht sein, ihre Motoren so effi zient wie nur möglich.Ähnliches gilt für Schleifmaschinen. Im Motion-Gespräch diskutieren der langjährige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, Prof. Dr. Matthias Putz, Experte für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik am Fraunhofer-Institut, und Michael Horn, Chief Operating Offi cer der UNITED GRINDING Group, über Erfolg durch Effi zienz

TEXT: MICHAEL HOPP FOTOGRAFIE: MARKUS HINTZEN

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UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

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Welche Rolle spielt die Effi zienz im

Motorsport?

Norbert Haug: Die absolut zentrale Rolle. Ein Rennfahrzeug, das auf maximalen An-trieb ausgelegt, aber aerodynamisch nicht effi zient ist, würde keinen Blumentopf ge-winnen. Beispiel Treibstoffverbrauch: Das Limit für die Renndistanz liegt bei der For-mel 1 aktuell bei 100 Kilo. Schafft es ein Starter, mit fünf Kilogramm weniger Treib-stoff über die Runden zu kommen als die Wettbewerber und trotzdem konkurrenzfä-hige Rundenzeiten zu fahren, verbessert er diese durch das Mindergewicht der Fuhre von vornherein um zwei Zehntel Sekunden pro Runde. Bei einem Rennen über 70 Run-den sind das 14 Sekunden und in den um-kämpften Zeiten der Formel 1 haben 14 Sekunden schon über Sieg oder Platz fünf

entschieden. Effi zienz ist also das Ein und Alles im Motorsport – wer nicht effi zient ist, gewinnt nichts.

Herr Horn, wie wichtig ist Effi zienz für die

UNITED GRINDING Group?

Michael Horn: Der gezielte Umgang mit Ressourcen spielt auch bei uns eine große Rolle. Wir durchleuchten unsere Prozesse, um Verschwendung zu identifi zieren. Mit dem Label „Blue Competence“ wecken wir das Bewusstsein für den Umgang mit Ener-gie und vor allem mit Verschwendungs-prozessen. Dabei reicht es nicht aus, allein den Schleifprozess zu betrachten, um die Effi zienz einer Maschine zu bewerten – wir müssen vielmehr die gesamte Wertschöp-fungskette überblicken, bis hin zum Prozess unserer Kunden mit dem Endprodukt.

„MOTORSPORT IST EIN LERNPROZESS FÜR INGENIEURE, TECHNIKER UND MECHANIKER. WENN SIE MIT WENIG AUFWAND VIEL ERREICHEN KÖNNEN, DANN IST DAS IHR ZIEL.“

Norbert Haug

Herr Professor Putz, wo sehen Sie

die Parallelen vom Motorrennsport zu

Werkzeugmaschinen?

Prof. Matthias Putz: Ähnlich wie bei einem Fahrzeug darf man auch bei Werkzeug-maschinen nicht nur eine Komponente betrachten – man muss den Rahmen groß setzen, um etwas zu erreichen. Vor zehn Jahren haben wir aufgehört, von „Wir-kungsgrad“ zu sprechen – das war zu kurz gedacht – und den Begriff „Effi zienz“ einge-führt. Damals erschienen Studien, auch aus unserem Haus, die pauschal sagten, dass man überall 30 Prozent einsparen könne. „Blue Competence“ war die Antwort des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau), der sagte, dass wir nicht allein die Maschine betrachten dürften, sondern das ganze System, zumindest die Maschine

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und die Technologie. Unter diesem Aspekt haben auch wir unseren Betrachtungsrah-men erweitert auf die drei zentralen Themen in der Produktion: Qualität, Zeit und Kosten.

Herr Haug, wie haben sich im Motorsport

die Parameter im Hinblick auf Effi zienz

verschoben?

Haug: Effi zienz ist im Motorsport der Dreh-und Angelpunkt. Wer mit weniger mehr er-reicht, ist vorne. Weniger Gesamtgewicht –und zur Erreichung des vorgeschriebenen Mindestgewichts das Anbringen von Zu-satzgewichten an der tiefsten Stelle des Fahrzeugs – spart enorm viel Rundenzeit. Ein Gramm Gewichtsreduktion kostet in der Formel 1 sicherlich ungleich viel mehr als bei einer Werkzeugmaschine. Von schnellen und zielführenden Entscheidungen, wie sie im Motorsport tagtäglich getroffen werden müssen, wenn man nicht untergehen und von der Konkurrenz überholt oder gar über-rollt werden will, können andere Branchen nach meiner Einschätzung viel lernen.

Gibt es einen Wissenstransfer vom

Motorsport zum Maschinenbau?

Horn: Bei Rennen sind die Prozesse auf Mil-lisekunden genau getaktet. Der Motorsport kann Vorbild für Prozesse, aber auch für neue Materialien sein: Im Werkzeugmaschi-nenbau lässt sich mit Hochleistungswerk-stoffen noch mehr Effi zienz aus der Maschi-ne holen. Es gibt dabei nicht die eine Lösung, sondern viele kleine Ansatzpunkte in einem Gesamtsystem, die zu einer effi zienzstei-gernden Lösung kommen. Es ist unser An-spruch, das Gesamtsystem beim Kunden zu betrachten, um ihn erfolgreicher zu machen.Wo und für welche Arbeitsschritte werden unsere Produkte eingesetzt? Wo generieren diese für den Kunden einen Mehrwert?

Putz: Gerade die angewandte – also sehr praxisnahe – Forschung kann aus dem Mo-torsport viel gewinnen, wenn man lernt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Gera-de jetzt, wo es immer mehr um Flexibilität

„ES REICHT NICHT, ALLEIN DEN SCHLEIF-PROZESS ZU BETRACHTEN – WIR MÜSSEN DIE GESAMTE WERTSCHÖPFUNGSKETTE ÜBERBLICKEN, UM DIE EFFIZIENZ ZU BEWERTEN.“

Michael Horn

und Individualisierung geht. Als deutsche Ingenieure ist es seit vielen Jahren unser Alleinstellungsmerkmal, dass wir alles ma-chen, und das immer zu 100 Prozent. Dabei verlieren wir aber auch mal das Ziel des Kun-den aus den Augen, agil und wertschöpfend in den Wettbewerb zu treten.

Haug: Fünf Jahre lang nach der 100-Pro-zent-Lösung zu suchen, kann durchaus weit weniger effi zient sein, als stattdessen eine 70-Prozent-Lösung fünf Jahre lang in aller Entschiedenheit voranzutreiben. Nach fünf Jahren ist Vorgehen 2 in aller Regel unein-holbar vor Lösung 1.

Sind Energiekosten für den Kunden

ausschlaggebend?

Horn: Die Kunden fordern heute, dass wir den Gesamtprozess betrachten und Einspar-potenziale aufzeigen. Damit sind die reinen Maschinenkosten nur eine Teilbetrachtung, der Fokus liegt auf der Betrachtung der Total Cost of Ownership. Letztlich steht nur eine Frage im Vordergrund: „Was bringt unse-rem Kunden einen Mehrwert?“, denn dafür ist er bereit, Geld auszugeben. Wir müssen dem Kunden Potenziale aufzeigen, welche die gesamte Logistikkette einschließen.

Haug: Wenn die angestrebte Effi zienz-steigerung mehr kostet als der jetzige Stan-dard, fi ndet man dafür beim Kunden in aller Regel erst einmal wenig Begeisterung. Bei unseren zahlreichen Engagements im Mo-torsport war das nicht anders: Wer die Wahrscheinlichkeit der Verbesserung nicht eindrücklich nachweisen kann, wird sich schwertun, den Zuschlag zu erhalten für einen kostenintensiven Mehraufwand, der sich ja erst später auszahlt.

Herr Professor Putz, verfolgt Ihr Konzept

E3 einen ähnlich umfassenden Ansatz?

Putz: Wenn man darüber spricht, wie die Produktion der Zukunft gestaltet sein soll, muss man sich auch fragen, was man an-ders machen muss als bisher oder wo noch Reserven liegen. Vor diesem Hintergrund ist das E3-Konzept an unserem Institut entstan-den. Das erste E fußt auf unserer Kernkom-petenz, den energieeffi zienten Produktions-techniken, also Basistechnologien und Ma schinen. Das zweite E entstand aus der Frage, was passiert, wenn ich eine effi zien-tere Einzeltechnologie in eine bestehende Prozesskette integrieren oder Prozesse grundlegend neu gestalten will. Hier sind wir wieder bei der ganzheitlichen Betrachtung.

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UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

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Die „energieautarke, emissionsneutrale Fa-brik“ ist hier als Leitvision entstanden. Das dritte E kam aus der Angst, dass wir alle älter werden: Ergonomie. Inzwischen denken wir ganz grundlegend über neue Konzepte zur Einbindung des Menschen nach, den wir als kreativen Problemlöser in den Mittelpunkt der Produktion stellen. Wenn es uns gelingt, diese drei Es integrativ übereinander zu le-gen, dann sind wir bei wirklich zukunfts-trächtigen Innovationen.

Herr Horn, zahlen energieeffi ziente und

ressourcenschonende Schleifmaschinen

auf den Erfolg und damit das Wachstum

des jeweiligen Unternehmens ein?

Horn: Das schlägt sich sicher in der einen oder anderen Weise nieder. Viel wichtiger ist, das sehen wir etwa in starken Wachs-tumsregionen wie Asien, dass die Ressour-cenknappheit und -verschwendung aktiv angegangen wird. Wenn Sie heute einem Kunden eine Lösung anbieten, um damit einhergehende Risiken zu minimieren, wird er Ihnen dankbar sein: weil seine Maschine zum Erfolg beiträgt, bestimmte Ressourcen gar nicht mehr zu „verschwenden“.

Wie ist das Verhältnis der UNITED

GRINDING Group zum Motorsport?

Horn: Wir liefern beispielsweise Maschinen zur Herstellung von Nockenwellen. Der Vor-teil ist, dass wir heute schon im Entwick-lungsstadium mit eingebunden werden. So können wir den Gesamtprozess beeinfl us-sen und unsere Lösung gezielt auf die An-forderungen unserer Kunden ausrichten. Früher stand das Werkstück im Fokus und man versuchte schrittweise, die kundenop-timale Lösung zu erreichen. Die heutige ganzheitliche Sicht ist effektiver und bietet uns mehr Mitwirkungsmöglichkeiten.

Was waren die Evolutions- oder Innovati-

onssprünge bei hocheffi zienten Motoren?

Haug: Aktuell seit letzter Saison die soge-nannte Power Unit, ein hochinteressantes

„BEI VIELEN PROJEKTEN WERDEN WIR SCHON IM ENTWICKLUNGSSTADIUM MIT EINGEBUNDEN. SO KÖNNEN WIR DEN GESAMTPROZESS MIT BEEINFLUSSEN UND MASCHINE UND ANWENDUNG GEZIELT DARAUF AUSRICHTEN.“

Michael Horn

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

technisches Wunderwerk: nicht nur ein klassischer Verbrennungsmotor, sondern mit Systemen arbeitend, die aus Verlust-energie Zusatzleistung schaffen. Im Ver-gleich zum etwa gleich starken V8-Verbren-nungsmotor wurde von einem Jahr auf das andere über 30 Prozent weniger Treibstoff-verbrauch realisiert – ein Quantensprung also. Mercedes hat die seit vielen Jahren konsequent praktizierte, enge Zusammen-arbeit zwischen Serie und Motorsporttech-nik zur Marktführerschaft, zum anerkannt besten Antrieb der Branche, geführt. Bei AMG ist die Motorsportwettbewerbsdenke vom ersten Tag an existent und daraus wur-de eine weltweit viel beachtete Erfolgsge-schichte mit ganz enormer Nachfrage am Markt geschrieben. Ohne den im Motor-sport gelernten Spirit wäre dieser beein-druckende Erfolg sicher so nicht möglich gewesen.

Horn: Bei uns kommen Ansätze für Innovati-onen auch aus einem intensiveren Aus-tausch mit unseren Lieferanten durch deren Einbindung in unsere Wertschöpfungsket-te. Wie ist das im Motorsport?

Haug: Genauso. Wenn man sie so früh wie möglich in den Prozess integriert, haben zwei Köpfe im Idealfall bessere und kon-struktivere Ideen als einer. Im Motorsport muss immer ein paar Schritte vorausge-dacht werden und man ist im besten Sinne wettbewerbssüchtig. Diese Wettbewerbs-denke konsequent zu praktizieren ist nach meiner Überzeugung ein wichtiger Erfolgs-faktor. Zwei positiv rivalisierende Teams im Haus für ein und dasselbe Thema einzuset-zen, ist in der Konsequenz meist effi zient. Der Wettbewerbsgedanke steckt im Men-schen – wenn das positiv gelebt wird, geht es voran, wenn nicht, stagniert alles.

Ist die Elektrifi zierung des Rennsports

ein Schritt in Richtung Effi zienz?

Haug: Das ist eine gute und gut gemachte Initiative. Die Formel E in ihrer medialen Wir-kung mit der Formel 1 zu vergleichen, wäre

augenblicklich die Relation von einem Milli-meter zu einem Kilometer. Es gibt gute Ren-nen in der Formel E und gute Namen, da-runter viele ehemalige Formel-1-Fahrer. Die Rennautos haben wenig Abtrieb, fahren auch mal zu dritt durch die Kurve, es gibt spektakuläre Szenen, alles ist diesbezüglich gut. Doch – wie bei der automobilen Elektri-fi zierung insgesamt – fehlt es an Reichweite. Aber der Wettlauf um die leistungsfähige Batterie ist ja in vollem Gange. Die Batterie, ihr Gewicht, ihre Größe und ihre Leistungs-fähigkeit wird bekanntlich der Dreh- und An-gelpunkt für die Chancen der Elektrifi zie-rung von Automobilen sein.

Inwieweit kann die Digitalisierung

zur Erhöhung der Effi zienz beitragen?

Stichwort: Industrie 4.0.

Horn: Industrie 4.0, die Informatisierung der Fertigungstechnik, ist ein absolutes Effi zi-enzthema. Unsere Werkzeugmaschinen sollen zukünftig weit im Voraus wissen, wel-ches Werkstück auf sie zukommt. Zum Bei-spiel verwenden wir eine Schleifscheibe, die Informationen mitbringt. Porosität, gemes-sene Dichte, qualitative Eigenschaften, Kühlmedium – diese Informationen werden von der Maschine verarbeitet und im Pro - zess berücksichtigt. Das wird den Bauteilen

„IN DER FORSCHUNG HABEN WIR GELERNT, DASS MAN AUS DEM MOTORSPORT VIEL GEWINNEN KANN, WENN MAN LERNT, SICH AUF DAS WESENTLICHE ZU KONZENTRIEREN.“

Prof. Dr. Matthias Putz

für Nachfolgeprozesse mitgegeben, um dort das Optimum herauszuholen. Unter der Begriffl ichkeit „Industrie 4.0“ steht die Be-trachtung bereits bestehender oder neuer Technologien (Digitalisierung, neue Medi-en …) in Kombination mit bestehenden und neuen Anwendungen. Industrie 4.0 wird der Innovationstreiber der Zukunft.

Herr Professor Putz, kommt die Industrie

4.0 in Deutschland schnell genug voran?

Putz: Nein! Industrie 4.0 heißt, dass aus Daten durch intelligente Vernetzung Infor-mationen entstehen, aus denen Wissen und schließlich Wertschöpfung generiert wer-den kann – neue Produkte, neue Märkte. Wenn etwa in einer Studie unsere Industrie-partner sagen, dass sie glauben, in ihren Kernbereichen Maschinen- und Automobil-bau sei Industrie 4.0 in vier oder fünf Jahren für sie relevant, dann ist das meiner Mei-nung nach zu spät. Ich glaube, dass unser Gespräch heute gezeigt hat, dass wir das Thema Industrie 4.0 nicht nur schneller brauchen, sondern dass wir es sogar ganz konkret in einer zentralen Frage weiter-denken müssen: Wie wollen wir in Zukunft produzieren?

Vielen Dank für das Gespräch!

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UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH …

PETER KEIMLING IST FAST DAS GANZE JAHR UNTERWEGS. Zwar ist sein Arbeits-platz seit 15 Jahren die Zentrale der Fritz Studer AG in der Schweiz, die Einsatzorte des Servicespezialisten im Außendienst sind ebenso die Niederlassungen seiner Kunden weltweit. Der gelernte Zerspanungs-mechaniker aus Jena arbeitete schon in den 1980er-Jahren bei Carl Zeiss Jena mit Rundschleifmaschinen von STUDER. Heute kümmert er sich um die Reparatur und Wartung von STUDER-Maschinen sowie um deren Inbetriebnahme. Er ist spezialisiert auf CNC-gesteuerte Rund-schleifmaschinen für die Außen- und Innenbearbeitung. Außerdem schult Keimling die Kunden und vertritt STUDER auf Fachmessen. „Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und präzises Arbeiten erwarten un-sere Kunden von mir”, erklärt Peter Keimling. Während einer China-reise besuchte er die Service-Akademie der UNITED GRINDING Group, in der auch die 50 Servicetechniker der Gruppe vor Ort ge-schult wurden, und gab den jungen Ingenieuren viel von seiner langjährigen Erfahrung weiter. Natürlich besuchte Keimling auch Mapal in der Niederlassung in Shanghai. Der Hersteller für Präzisions-werkzeuge mit Hauptsitz in Aalen beschäftigt dort 290 Mitarbeiter.

KONTAKT [email protected]

EIN TAG MIT …

PETER KEIMLING

7:00IM HOTEL IN SHANGHAI beginnt Peter Keimlings Arbeitstag. Während der Taxifahrt zum Kunden Mapal, einem Hersteller für Präzisionswerkzeuge, geht er bereits die wichtigsten Schritte seines Einsatzes beim Kunden durch: Auf einer STUDER-Rundschleifmaschine muss die Prüfwelle geschliffen werden.

8:00TREFFPUNKT MAPAL-NIEDER-

LASSUNG in Shanghai: Hui Wu, Techniker bei UNITED GRINDING China, begrüßt seinen Kollegen. Die Rund-schleifmaschine ist korrekt geliefert und aufgebaut. Jetzt gilt es, die Maschine für das Schleifen der Prüfwelle vorzubereiten.

„Ein guter Draht zum Kunden ist die Basis für meine Arbeit”, erzählt der Servicetechniker im Außendienst von STUDER. Wir begleiten ihn einen Tag lang bei einem Besuch in der chinesischen Niederlassung von Mapal in Shanghai

FOTOGRAFIE: RAPHAEL OLIVIER

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

8:30BODO SCHERWAT, TECHNIKER SERVICE MAPAL,

erklärt, was er mit der Maschine plant: Mapal wird auf dem chinesischen Markt weiter expandieren. Voraus setzung dafür ist ein hochpräziser Schleifvorgang. Peter Keimling macht sich an die Arbeit. Alles wird dokumentiert.

„UNSERE MASCHINEN MÜSSEN ÜBERALL DIE GLEICHE QUALITÄT LIEFERN. DAFÜR SORGEN WIR.“11:OO

HERZSTÜCK DES QUALITÄTSCHECKS ist die Prüfwelle (r.). Peter Keimling spannt sie im Beisein des Mapal-Teams in die Schleifmaschine ein. Die Prüfwelle wird nach STUDER-Vorgaben geschliffen. Messstellen geben dann später Aufschluss darüber, ob die Maschine wirklich zylindrisch schleift.

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UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH …

15:00AUSTAUSCH MIT DEM KUNDEN.

Auch ein persönliches Gespräch mit den langjährig vertrauten Ansprechpartnern steht für Peter Keimling auf dem Programm.

12:00GROSSES MEETING mit dem Kunden vor Ort: Auf dem Laptop erscheinen erste Zahlen und Tabellen, die Aufschlüsse über den Schleifvorgang geben.

17:30FEIERABEND. Der Tag war erfolgreich, die STUDER-Rund-schleifmaschine hat alle Kriterien erfüllt. Zum Feierabend statt Tee wie schon den ganzen Tag nun endlich einen Kaffee!

„PRÄZISION, QUALITÄT UND KUNDEN ORIENTIERUNG –

DAS SIND DIE GRUNDSÄTZE MEINER ARBEIT.”

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

INHALT

30 EMO 2015EWAG LASER LINE PRECISION WALTER HELITRONIC VISION 400 L Lösungen für alle Werkstoffe

32 EMO 2015STUDER S121, S141Breites Anwendungsspektrum

33 EMO 2015Von MÄGERLE MFP 50 bis MIKROSA KRONOS S 250 Bekannte Größen

34 BLOHM PROFIMAT RT 1000Pleuel von Hochleistungsmotoren

35 MÄGERLE MGCBearbeitung von Turbinen MIKROSA KRONOS S 250 Ideal für Hydraulikteile

TOOLS & TECHNOLOGY

NEUES AUS DER UNITED GRINDING GROUP

Die Gruppe auf der

EMO

2015

Für Kunden und Geschäftspartner: Die UNITED GRINDING Group präsentierte auf der EMO in Mailand vier neue Maschinen

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TOOLS & TECHNOLOGY

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VIER NEUHEITEN UND EIN STARKER AUFTRITT

SPEZIELL FÜR FOKUSSIERTE LASER-EINSTEIGER konzipierte EWAG die LASER LINE PRECISION und stärkt damit den Bereich der Laser-bearbeitung. Die Strahlquelle der neuen Fünf-Achs-CNC-Werkzeug-maschine basiert auf robuster Faserlaser-Technologie. Die LASER LINE PRECISION besitzt eine überlagerte, hochpräzise Zwei-Achs-Scan- Einheit zur Laserstrahlführung und bietet sich besonders für ultraharte Schneidstoffe wie CVD und PKD an und damit für die Bearbeitung von Rotations werkzeugen und Wendeschneid platten. Diese weisen eine stark gesteigerte Absorption von grünem Laser-licht (532 nm) auf und damit die doppelte Photonenenergie gegen-über herkömmlichem infraroten Laserlicht (1064 nm).

Die hocheffi ziente Gesamtbearbeitung von Schneiden, Hohl -räumen, Spanleitstufen und Beschriftung erfolgt auf der LASER LINE PRECISION in einer Aufspannung. Mit fünf CNC- und zwei über lagerten optischen Achsen sowie einem integrierten Sechs-Achs-Roboter bietet die kompakte Maschine ein Höchstmaß an Flexibilität. Bei Bedarf kann die LASER LINE PRECISION mit den bewährten Automationssystemen für EWAG-Schleifmaschinen ausgerüstet werden. Die Linearachsen sind mit Glasmaßstäben ver-sehen, die Drehachsen werden direkt angetrieben.

LÖSUNGEN FÜR ALLE WERKSTOFFE Die Werkzeugschleifer der UNITED GRINDING Group präsentierten zwei neue Maschinen: die LASER LINE PRECISION von EWAG und die HELITRONIC VISION 400 L von WALTER

LASER LINE PRECISION

Linearachsen

X-Achse 440 mm

Y-Achse 140 mm

Z-Achse 170 mm

Positionierungs geschwindigkeit max. 10 m/min

Rotationsachsen

B-Achse ± 110 Grad

C-Achse inf. Grad

Werkzeugdurchmesser max. 201 mm

Lasereinheit

Hochleistungs-Industrielaser 20/50 W

Wellenlänge 532 nm

Pulsfrequenz 10 ... 600 kHz

DIE UNITED GRINDING GROUP AUF DER EMO 2015

Der Einstieg in die Laserbearbeitung: LASER

LINE PRECISION

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HELITRONIC VISION 400 L

Linear Achsen

X-Achse 500 mm

Y-Achse 350 mm

Z-Achse 700 mm

Eilgangsgeschwindigkeit X, Y, Z 50 m/min

Werkstückdurchmesser max. 315 mm

Werkstücklänge max., Umfangschleifen 420 mm

Werkstücklänge max., Stirnschleifen 390 mm

Werkstückgewicht max. 50 kg

Schleifscheibendurchmesser max. 254 mm

Zweispindelantrieb max. 30 kW

Schleifspindel, Drehzahl 0 – 10 500 min-1

„DIE HELITRONIC VISION SETZTE DIE BENCHMARK FÜR DIE PRODUKTION VON PRÄZISIONS WERKZEUGEN. MIT DER HELITRONIC VISION 400 L SCHREIBEN WIR DIE ERFOLGS GESCHICHTE JETZT WEITER.“

Martin Hämmerle, Head of Product Management, Walter Maschinenbau GmbH

Das Motto der diesjährigen EMO in Mailand lautete „Let’s build the future“. Die Unternehmen der UNITED GRINDING Group waren auf der Leitmesse der Metallbearbeitung mit vier neuen Maschinen und vier bewährten Kundenlieblingen vertreten

MIT DER HELITRONIC VISION 400 L schreibt WALTER die Erfolgsgeschich-te der HELITRONIC VISION-Baureihe fort. Die effi ziente und hoch-produktive Maschine ist mit leistungsstarken und präzisen Linear-antrieben in der X-, Y- und Z-Achse sowie Torquemotoren in den A- und C-Drehachsen ausgerüstet. Sie ist dank der stabilen Portal-bauweise aus Mineralgussbeton ein Garant für makellose Werk-zeugoberfl ächen und Formgenauigkeit.

Das Anwendungsfeld der HELITRONIC VISION 400 L reicht von der Produktion rotationssymmetrischer Werkzeuge für die Metall- und Holzbearbeitung über Sonderwerkzeuge bis hin zur Bearbeitung komplexer Geometrien in einer Aufspannung. Darüber hinaus bietet sie sich für die Volumenproduktion in Produktions- und Nachschärf-betrieben an. Geschliffen werden können die Werkstoffe HSS, HM, Cermet und Keramik.

KONTAKT [email protected]

Effi zient und hoch-produktiv: HELITRONIC

VISION 400 L

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TOOLS & TECHNOLOGY

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Viel Leistung auf kleinstem Raum bietet die STUDER S121

VON KLEIN BIS MÄCHTIG

„DIE S121 IST FÜR EIN GROSSES SPEKTRUM AN INNENSCHLEIF -ANWENDUNGEN GEEIGNET – IN DER FERTIGUNG VON WERKZEUG-MASCHINEN UND ANTRIEBS-ELEMENTEN SOWIE IM FLUGZEUG- UND WERKZEUGBAU.“Antonio Bottazzo, Verkaufsleiter Central Europe, Fritz Studer AG

Eignet sich für alle Innenrundschleifbearbeitungen:

STUDER S141

DIE S121 IST EINE UNIVERSAL-INNENRUNDSCHLEIFMASCHINE für mittelgroße Werkstücke in der Einzel- und Kleinserienfertigung und noch klei-ner gebaut als ihre Schwestermaschinen S131, S141 und S151. Die ergonomische Hochleistungsmaschine bietet viel Leistung auf kleinstem Raum. Dabei ermöglicht die optimale Anordnung der Maschinenkomponenten einen vergleichsweise großen Schwing-durchmesser über dem Tisch von 400 Millimetern und eine maxi-male Werkstücklänge von 300 Millimetern bei einer maximalen Schleifl änge von innen 175 und außen 125 Millimetern. Mit ihrem Spindelrevolver, der wahlweise mit zwei Schleifspindeln oder einer festen Spindel ausgestattet werden kann, eignet sich die S121 ideal für das Innen-, Plan- und Außenschleifen von Futterteilen.

Die verbauten Hochtechnologien garantieren die exzellente Präzision der Maschine und die zuverlässige Wiederholbarkeit der Schleifergebnisse. Dazu trägt sowohl das Führungsbahnsystem StuderGuide® für die X- und Z-Achse bei, das über den gesamten Geschwindigkeitsbereich eine hohe geometrische Verfahr- und Füh-rungsgenauigkeit bei großer Tragfähigkeit und Dämpfung gewähr-leistet, als auch die Kombination aus StuderGuide®, Linearmotoren und Direktmesssystemen, die für außergewöhnliche Interpolations-genauigkeiten sorgen.

Mit der größeren Universal-Innenrundschleifmaschine S141, die sich auch für die Bearbeitung langer Werkstücke bis 1300 Millimeter Länge eignet, setzt STUDER eine neue Benchmark im Innenrund-schleifen, die auf der EMO viel Beachtung fand. Die neue Maschine ist uneingeschränkt für alle möglichen Innenrundschleifbearbeitungen in sämtlichen Industrien und Branchen geeignet. Sie verfügt eben-falls über das Antriebs- und Führungsbahnsystem StuderGuide®, ein Maschinenbett aus Granitan® sowie einen Kreuzschlitten und eine V-Flachführung und ist mit einem Vierfach-Spindelrevolver mit Direktantrieb ausgerüstet. Die Innen schleifspindel anordnung mit

bis zu 265 Millimeter langen Schleifdornen ermöglicht Längsschleif-operationen mit einer maximalen Bohrtiefe von 250 Millimetern.

Optional lässt sich der Revolver auch mit ein oder zwei Außen-spindeln mit Schleifscheiben bis 300 Millimeter Durchmesser aus-statten. Für die Längspositionierung oder die prozessunter stützende Durchmesserkontrolle sorgt ein integrierter Messtaster. Dank eines schwenkbaren Werkzeugtisches erlaubt die optimal zugängliche Maschine auch das achsparallele Schleifen von hochgenauen Konen und Kegeln in einer Aufspannung. Zudem verfügt sie über eine Vielzahl verschiedener Abrichtmöglichkeiten mit festen oder rotativen Abrichtwerkzeugen. Damit bietet sie für jede Anwendung die optimale Abrichtstrategie.

KONTAKT [email protected]

STUDER zeigte auf der EMO in Mailand die beiden neuen Universal-Innenrundschleifmaschinen S121 und S141 für ein breites Anwendungsspektrum

DIE UNITED GRINDING GROUP AUF DER EMO 2015

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BEKANNTE GRÖSSEN

Spitzenwerte bei Taktzeit und Wirtschaftlichkeit: KRONOS S 250

Keine neuen, sondern bewährte Maschinen stellt die UNITED GRINDING Group außerdem vor – etwa die MFP 50 von MÄGERLE

DAS AUF WINDOWS 7 BASIERENDE HMI Sinumerik Operate von Siemens wartet mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen auf. In Mailand demonstrierte MÄGERLE die Produktivität und Vielseitigkeit des Schleifcenters MFP 50 mit neuer Steuerung für unterschiedliche Anwendungen. In einer Aufspannung wurden neben verschiedenen fünfachsig simultanen Schleifoperationen auch Bohr- und Fräsope-rationen gezeigt.

Schnellere Achsen bei der PROFIMAT MC

DIE LEISTUNGSSTARKE UND AUSSERORDENTLICH KOMPAKTE Produktions-maschine PROFIMAT MC von BLOHM wurde grundlegend über-arbeitet: höhere Produktivität und noch kürzere Nebenzeiten sind das Ergebnis.

Ausgestattet mit dem patentierten Doppel-Schwenkkopf-abrichter und dem bewährten Schleifscheibenreinigungssystem RazorTec®, das zu geringeren Schleifkräften und 30 Prozent weniger Schleifscheibenverschleiß führt, bietet die Maschine alles, was mo-derne Produktionslösungen erfordern.

Flach- und Profi lschleifmaschine J600

MIT IHREM ARBEITSBEREICH VON 300 X 600 MILLIMETERN eignet sich die J600 von JUNG für die Einzelteilfertigung ebenso wie für die Kleinserien-produktion – in allen Branchen. Ihr ganzes Potenzial entfaltet sie vor allem beim Schleifen anspruchsvoller Anwendungen aus dem Werkzeug- und Formenbau. Dabei erschließt sich die Maschine durch die einzigartige Softwareerweiterung „Polygonschleifen“ wei-tere Anwendungsgebiete.

Die fl exible Spitzenlos-Schleifmaschine KRONOS S 250

DIE KOMPAKTE HOCHLEISTUNGSMASCHINE KONZIPIERTE MIKROSA speziell für die Mehrfachproduktion. Sie ist für das Einstech- und Durch-gangsschleifen von Werkstücken im Durchmesserbereich von 1,5 bis 35 Millimetern und einer Einstechbreite bis 245 Millimeter ausgelegt. Durch Versetzen des Werkstücks oder der Schleifspindel lassen sich auf der Maschine auch mehrere Operationen in einem Zyklus schleifen. Die KRONOS S 250 zeichnet sich durch Spitzen-werte in Taktzeit und Wirtschaftlichkeit, kurze Einricht- und Umrüst-zeiten sowie exakte Reproduzierbarkeit der Schleifergebnisse in Toleranzfeldern von ± 0,5 Mikrometer aus.

Entfaltet ihr Potenzial bei anspruchsvollen Anwendungen: JUNG J600

30% WENIGER SCHLEIFSCHEIBENVERSCHLEISS ermöglicht das RazorTec®-Reinigungssystem.

Neue Steuerung für die MÄGERLE MFP 50:

HMI Sinumerik Operate von Siemens

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TOOLS & TECHNOLOGY

34 Motion 02.2015

Durch RazorTec® bleibt die Schleifscheibe der

PROFIMAT RT 100 dauerhaft sauber.

Dadurch müssen zum Beispiel Werstücke aus

Titanlegierung nicht vorbearbeitet werden

Beim Schleifen der Trenn verzahnung in Pleuelstangen und -deckeln erfüllt die BLOHM PROFIMAT RT 1000 mit integrierter RazorTec®-Technologie höchste Ansprüche hinsichtlich Produktivität und Qualität

PLEUEL FÜR HOCHLEISTUNGSMOTOREN EFFIZIENT SCHLEIFEN

PLEUEL FÜR LEISTUNGSSTARKE MOTORENSYSTEME werden üblicherwei-se aus hochfesten Stahl- oder Titanlegierungen gefertigt. Um die Montage auf der Kurbelwelle zu ermöglichen, bestehen sie aus Pleuelstange und -deckel. Beide Teile werden passgenau gefräst und geschliffen. Für diese Bearbeitung bietet sich die Flach- und Profi lschleifmaschine vom Typ PROFIMAT RT 1000 mit integriertem RazorTec®-System von BLOHM an.

MINIMALE UMRÜSTZEITENDazu werden auf dem Rundtisch der PROFIMAT RT zwei automa-tische Spannvorrichtungen für jeweils mehrere Pleuelstangen und -deckel installiert. Ihr Wechsel erfolgt reproduzierbar und schnell mithilfe von Nullpunktspannsystemen. Der verwendete Schleif-scheibensatz ist insgesamt 200 Millimeter breit. Das Rundtakttisch-Prinzip erlaubt das Be- und Entladen der Schleifmaschine innerhalb der Hauptzeit und reduziert damit die Werkstückwechselzeiten auf ein Minimum.

Die Umrüstung von einem Werkstücksatz auf den nächsten dau-ert weniger als eine Stunde. Diese Zeit kann weiter verkürzt werden, da der Doppel-Schwenkkopfabrichter die Ausrüstung der Maschine mit zwei Diamantrollsätzen gestattet. Zudem erleichtert eine Wech-selhilfe dem Bediener das Rüsten der Schleifscheibensätze.

RAZORTEC® SENKT SCHLEIFSCHEIBENVERBRAUCHDie Werkstücke aus Titanlegierungen stellen besondere Heraus-forderungen an die Schleif bearbeitung: Einerseits ist bei dem vorliegenden Prozess ein vergleichsweise hohes Aufmaß abzu-schleifen. Andererseits verschmieren relativ weiche Titanlegierun-gen die Schleif scheiben stark. Die Profi le der Pleuelteile aus Titan-legierungen wurden daher bislang vorbearbeitet. Der Einsatz der

PROFIMAT RT 1000 mit RazorTec® eliminiert diese Vorbearbeitung. Das RazorTec®-System hält die Schleifscheiben dauerhaft sauber und scharf und trägt so maßgeblich zu einer höheren Maschinen-leistung und gleichzeitig geringerem Schleifscheibenverbrauch bei. Ein weiterer positiver Effekt der Technologie ist die nur sehr geringe Gratbildung beim Schleifen dieser Materialien. Ergänzend zum RazorTec®-System sorgt das Verfahren des volumetrischen Ab-richtens für eine zusätzliche Optimierung des Schleifscheibenver-brauchs. Es passt den Abrichtabtrag an die Schleifscheibengröße und den dadurch variierenden Schleifscheibenverschleiß an.

MESSWERTRÜCKFÜHRUNGDie BLOHM PROFIMAT RT 1000 ist mit einer automatischen Mess-wertrückführung ausgestattet. Sie korrigiert die relevanten Ma-schinenachsen auf der Basis eines durch Postprozessmessung ermittelten Trends und hält auf diese Weise die Schleifergebnisse trotz eines unvermeidlichen Wärmegangs der Maschine in engen Toleranzgrenzen.

KONTAKT [email protected]

Düsennachführung

Reinigungsdüse

Kühlmitteldüse

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Die Schleifzentren der MGC-Baureihe von MÄGERLE garantieren höchste Präzision bei der Bearbeitung von Turbinenscheiben

IDEAL FÜR GROSSE ENERGIE TURBINEN

ENERGIETURBINEN SIND GROSS UND SCHWER. Um eine präzise Positionie-rung und Kraftübertragung zu gewährleisten, müssen die Hirth- und Bogenverzahnungen (Curvic Couplings) an den Turbinenradschei-ben und -wellen hochgenau gefertigt werden. Das stellt äußerste Anforderungen an die Schleif maschinen, auf denen diese Turbinen-teile bearbeitet werden.

HYDROSTATISCH GELAGERTMit den Maschinen der MGC-Baureihe mit Horizontal- und Vertikal-spindel kon zipierte MÄGERLE Schleifzentren speziell für die Schleif-bearbeitung großer Turbinen typen. Die Maschinen sind mit einem sowohl radial als auch axial hydrostatisch gelagerten Rundtisch mit einem Durchmesser von 2500 Millimetern ausgestattet.

Zur Aufnahme der mehrere Meter langen Turbinenwellen besitzt der Tisch eine Mittenbohrung mit 1200 Millimetern Durchmesser und die Maschine ein Untergeschoss, in das der größte Teil der Wel-le versenkt werden kann. Die maximale Tragkraft des direktange-triebenen Rundtisches beträgt 20 Tonnen. Seine Positioniergenau-igkeit liegt dabei unter drei Winkelsekunden (3600 Winkelsekunden = 1 Grad). Damit sind höchste Plan- und Rundlaufgenauigkeiten garantiert.

AUTOMATISIERTER SCHLEIFPROZESSDie Schleifzentren der MGC-Baureihe sichern einen effi zienten, sta-bilen und auto matisierten Schleifprozess. Ein ausfahrbarer Mess-taster ermittelt die Referenzpositionen automatisch direkt auf der Maschine, die danach die Positionierung vornimmt. Kürzere Rüst- und Fertigungszeiten sowie reproduzierbare Schleifqualitäten und sin kende Fertigungskosten sind die Folge. Nicht zuletzt deshalb ver-lassen sich zahlreiche renommierte Hersteller von Energieturbinen beim Schleifen von Hirth- und Bogenverzahnungen auf das erfolg-reiche Konzept von MÄGERLE.

KONTAKT [email protected]

STEUERSCHIEBER IN HYDRAULIKAGGREGATEN dienen dem periodischen Öff-nen und Schließen der Ölzuleitung beziehungs weise -ableitung. Um dabei absolute Dichtheit zu gewährleisten, müssen diese Hydrau-likelemente höchst präzise gefertigt sein. Die Steuerschieber sind mit 288 Millimetern sehr lang, mit einem Durchmesser von ma ximal 22 Millimetern sehr schlank. Daraus ergeben sich spezielle Herausfor-derungen für die Schleifbearbeitung: Die verwendeten Maschi nen müssen in der Lage sein, extrem niedrige Durchmessertoleranzen verlässlich über die gesamte Länge zu erzielen. Zudem sind scharfe und schnittfreudige Schleif scheiben gefragt. Nur so können even-tuell auftretende Rundlauffehler im Rahmen des Schleifprozesses abgebaut und ein absolut zylinderförmiges Teil erzeugt werden.

EXTREM KURZE RÜSTZEITENDie fl exible Spitzenlos-Schleifmaschine erreicht die geforderten To-leranzen – Durchmesser ± 1 Mikrometer, Zylinderform 2,5 Mikrome-ter, Rundheit 1 Mikrometer – problemlos. Außerdem lässt sich die Spitzenlos-Schleifmaschine schnell umrüsten. Viele der Einstellun-gen erfolgen elektronisch. Das garantiert außerdem hohe Prozess-sicherheit und wiederholbare Ergebnisse.

Für die wirtschaftliche Bearbeitung von Hydraulikteilen in un-terschiedlichen Losgrößen stattet MIKROSA die Spitzenlos-Schleif-maschine mit einem Beladeportal mit Greifer sowie einem Zu- und Abführtakt band aus.

KONTAKT [email protected]

Die fl exible Spitzenlos- Schleifmaschine KRONOS S 250 von MIKROSA eignet sich ideal für das Schleifen von Hydraulikteilen

FÜR DIE HOCHPRÄZISE BEARBEI- TUNG VON HYDRAULIKTEILEN

IN ANWENDUNG: Saleo ist ein renommiertes Industrieunternehmen aus Weißrussland. Das Unternehmen fertigt hydraulische Elemente und Bau-gruppen für Traktoren, Baumaschinen sowie andere industrielle Einsätze. Entsprechend groß ist die Bandbreite der zu bearbeitenden Werkstücke. Einige erfordern das Schleifen in mehreren Operationen. Hier kann die KRONOS S 250 ihre Vorteile ausspielen. Ihr Maschinenkonzept mit zwei Kreuzschlittensystemen auf der Schleif- und Regelscheibenseite erlaubt neben dem Durchgangs- und Einstechschleifen auch die Kombination mehrerer Arbeitsoperationen auf einer Maschine.

Hirth- und Bogenverzah-nungen (Curvic Couplings) präzise schleifen mit den Maschinen der MGC-Baureihe

Die KRONOS S 250 punktet mit extrem kurzen Rüstzeiten, hoher Prozesssicherheit und wiederholbaren Ergebnissen

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Die Welt blickt auf Mailand. Die Stadt ist nicht nur das Herz der europäischen Modewelt, sondern auch Treffpunkt für Industrie und Design, Kunst und Kultur. In diesem Jahr war sie gleichzeitig Gastgeber der Weltausstellung EXPO und der Werkzeugmaschinenmesse EMO

Ausstellungen gehören zu Mailand wie die Scala, der Dom und die atemberau-bende Glasdach-Konstruktion der Galleria Vittorio Emanuele II (r.). Das Wesen der Stadt ist jung, ihre Bewohner sind stilbewusst mit einem Faible für Technik

HIGHTECH TRIFFT DOLCE VITA

Mailand

Rom

Italien ist einer der größten Schleifmaschinen-märkte der Welt und gehört zu den wichtigsten Absatzmärkten der UNITED GRINDING Group. WALTER und EWAG führen eine Niederlassung in Bregnano. Die weiteren Marken sind mit Vertretun-gen vor Ort

AltavillaVicentina

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BresciaBregnano

Lissone Osio Sopra

Bologna

Florenz

Borgaro Torinese

Turin

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Einen majestätischen Blick über die Stadt (l.) erhält, wer die 200 Stufen zum Dach des Mailänder Doms schafft. Cafés, Bistros und Bars gehören zum Ambiente und die Schuhe aus dem 3D-Drucker (r.) zum guten Ton auf der Mailänder Designwoche

LEONARDO DA VINCI IST IN MAILAND ALLGEGENWÄRTIG. Umgeben von sei-nen Schülern thront der Wissenschaftler und Künstler als Statue auf dem malerischen Platz der Museen. Überragt wird das Genie der Renaissance, dem die Stadt ein großes Technikmuseum gewidmet hat, nur vom Mailänder Dom. Wer Mailand sehen will, muss das monumentale, 150 Meter lange Gebäude aus weißem Marmor mit seinen fünf Kirchenschiffen nicht nur von innen sehen. Besucher sollten auch den Weg auf das Dach nicht scheuen. Aus der Vogel-perspektive offenbart sich die ganze Schönheit dieser Stadt.

Zurück auf dem Boden führt einer der schönsten Stadt spazier-gänge durch eine der ältesten Einkaufspassagen der Welt, die Galleria Vittorio Emanuele II mit ihrem fi ligranen Dach aus Stahl und Glas, direkt auf die Skulptur des Technik-Genies zu. Gegenüber be-fi ndet sich ein weiterer Tempel der Kultur: die Mailänder Scala.

Die pulsierende norditalienische Metropole ist immer eine Reise wert. Nicht nur als Zentrum der europäischen Modewelt und Hei-mat zahlreicher international bekannter Designer und Modemarken. Massimo Giorgetti gehört zu den Stars der Szene – genauso wie das Mode label Dolce & Gabbana. Das Opernhaus, das Teatro alla Scala, sorgt mit internationalen Stars regelmäßig für Furore. Zahlrei-che Museen wie das Leonardo da Vinci Nationalmuseum, die Musei del Castello Sforzesco im Stadtschloss sowie Galerien und aktuelle Ausstellungen locken Millionen von internationalen Besuchern in die Stadt. Sie schätzen das Flair und den Stil der Milanesi und lassen sich entlang der Flaniermeilen, etwa den „Navigli“, den Wasserstraßen, treiben oder schlendern durch die Gassen im Künstlerviertel „Brera“.

EIN TAG IN MAILAND

VORMITTAGS: KULTURRund um den Dom beginnt der Tag am besten früh – mit wenig Touristen. Auch das Castello Sfor-zesco, das Mailänder Stadtschloss, und seine Museen sind noch nicht überfüllt. Ein Muss für Technik-Experten: das Leonardo da Vinci Nationalmuseum – mit wechseln-den Ausstellungen über das itali-enische Genie und nachgebauten Modellen aus dessen Feder. Eines seiner berühmtesten Gemälde, „Das letzte Abendmahl“, befi ndet sich in der Kirche Santa Maria delle Grazie. Alte und neue Kunst in festlichem Ambiente gibt es in der Pinacoteca di Brera zu sehen.

NACHMITTAGS: DESIGNMöbel, Mode und Kochaccessoires gehören zu den Hauptattraktionen für Design-Fans in Mailand. Nina Yashar ist ein Star der Szene mit internationalem Ruf. Sie hat für

junge Designer das „Nilufar Depot“ eröffnet. Hier gibt es fast für jeden Geschmack etwas. Im Zentrum der Stadt ist die Via della Spiga die erste Adresse für die Modewelt. Nobelboutiquen zum Beispiel von Dolce & Gabbana und von jungen Designern reihen sich hier aneinan-der. Auch das Modelabel Ferrucci Milano hat sich weltweit etabliert.

ABENDS: KULINARISCHESWenn in Mailand die Sonne unter-geht, beginnt auf den Straßen das Leben nach der Arbeit. Bars und Restaurants sind immer gut besucht. Gerichte wie Risotto Milanese oder Cassoeula gehören zu den Spezialitäten. Ausgezeich-nete Weinbars befi nden sich im Corso Garibaldi, Cocktails trinkt man im Corso Como und die Seitenstraßen im Künstlerviertel „Brera“ sind ebenfalls sehr zu empfehlen.

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„WIR VERSTEHEN UNS ALS SYSTEM- UND LÖSUNGS-ANBIETER FÜR DIE KOMPLETTE WERKZEUG-BEARBEITUNG – WELTWEIT, NICHT NUR IN ITALIEN.“Francesco Vassalli,Regional Manager, South Europe – South America, Walter Ewag Italia S.r.l.

Auch die Traditions-Automarke Alfa Romeo hat ihre Wurzeln in Mai-land. Außerdem haben sich zahlreiche kleine und mittlere Unterneh-men aus der Automobil- und Werkzeugmaschinenindustrie in Nord-italien niedergelassen.

MAILAND IST AUCH INDUSTRIELLES ZENTRUM Im Oktober stand die Stadt wieder ganz im Zeichen von Werk-zeugmaschinen, als die EMO ihre Tore öffnete und Tausende zur internationalen Fachmesse für Metallbearbeitung strömten. Die Zeichen im Land stehen auf Wachstum: Der Binnenmarkt und auch die Kaufl ust der Italiener sind wiederbelebt. Auch die italienische Werkzeug maschinenbranche konnte ihre Position in der Weltrang-liste der Hersteller und Exporteure festigen. Zu den Wachstums-treibern gehören umfangreiche Investitionen in neue Maschinen für die Produktion, bedingt durch neue Aktivitäten im Automobil- und Luftfahrtsektor. Der italienische Markt für Schleifmaschinen ist einer der größten weltweit, so Sandro Bottazzo, Head of Business Development & Marketing.

DIE UNITED GRINDING GROUP IN ITALIENItalien ist ein wichtiger Absatzmarkt der UNITED GRINDING Group. Mit einer Niederlassung und zehn regionalen Vertretungen sind die acht Marken der Gruppe hier gut aufgestellt. Der Rundschleifspezia-list STUDER ist seit Anfang der 1940er-Jahre in Italien aktiv und stark

am Markt vertreten. Ebenfalls eine gute Position hat sich MÄGERLE erarbeitet, bestätigt Stefan Zürcher, Leiter Verkauf und Marketing der Mägerle AG Maschinenfabrik. WALTER und EWAG bedienen mit ihrer Niederlassung in Bregnano unter anderem die Nachfrage nach Werkzeugschleifmaschinen.

KLEINSERIEN MIT HOHEN ANFORDERUNGEN„Der italienische Markt setzt vor allem auf hochpräzise und sehr fl exible Maschinen. Unsere Kunden produzieren oft Kleinserien mit hohen Anforderungen“, erklärt Francesco Buccieri, Vertriebsleiter Latin Europe bei der Fritz Studer AG. Die Region Emilia-Romagna trägt durch ihre fl orierende Motor- und Automobilindustrie auch den Spitznamen „Motor Valley“, so Buccieri. Hier verstärkte STUDER in den letzten Jahren ebenfalls die Präsenz.

Dass auch WALTER und EWAG in Italien einen sehr hohen Marktanteil aufweisen, kommt nicht von ungefähr. Viele italienische Kunden suchen eine langfristige Beziehung zu den Unternehmen und wünschen eine ganzheitliche Beratung, bestätigt Francesco Vassalli, Leiter der italienischen Niederlassungen in Bregnano. „Mit dem Maschinen- und Dienstleistungsportfolio bieten WALTER und EWAG alles aus einer Hand.“ Italien spielt auch weiter nicht nur durch die geografi sche Nähe zum Hauptsitz der UNITED GRINDING Group eine wichtige Rolle für die Unternehmensgruppe.

CLAUDIA PIROTTA

Visuelle Highlights wie auf der EXPO 2015 (o. l.) haben in Mailand Tradition. Die neueste Kollek tion von Armani (o.) sorgte auf der Fashion Week für Aufsehen

Eine Pracht aus weißem Marmor: Der Dom (l.) ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt und eine der größten Kirchen der Welt, sondern eines der berühmtesten Bauwerke in ganz Europa. 500 Jahre nahm der Bau in Anspruch

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UNITED GRINDING GROUP IDEAS

WHO’S THE BOSS? WIE TEAMWORK HEUTE GELINGT Weltweit zählt immer weniger eine hervor gehobene Einzelleistung. Das Team ist wichtig. Dabei ist die Zusammenarbeit in Gruppen nur dann effektiv, wenn einige Regeln beachtet werden. Dies gilt besonders in Zeiten globaler und virtueller Teams

ILLUSTRATION: STEFAN MÜCKNER

DER FAHRER BRINGT DEN RENNBOLIDEN aus hoher Geschwindigkeit punkt-genau zum Stehen und jeder Mechaniker im Team kennt seine Auf-gabe. Innerhalb weniger Sekunden sind alle vier Reifen gewechselt, der Tank ist gefüllt und der Rennbolide rast wieder davon.

Formel 1 ist perfektes Teamwork. Eine solch reibungslose Mann-schaftsleistung wünschen sich auch viele Unternehmen. Umfragen zufolge arbeiten circa 60 Prozent der europäischen Arbeitnehmer in Teams zusammen. Kaum eine Stellenanzeige, in der nicht von fl a-chen Hierarchien geschwärmt und die Teamfähigkeit des Kandida-ten eingefordert wird. Aber Formel 1 hin oder her – einige namhafte Experten sind skeptisch, ob Teamwork für Unternehmen wirklich effi zient ist.

Für den Managementberater und Buchautor Reinhard K. Spren-ger, einen studierten Philosophen und Betriebswirt, ist das jedenfalls blanker Aberglaube: „Der Teambegriff, wie wir ihn heute verwen-den, hat mit Verantwortungslosigkeit, Planlosigkeit und Mangel an Führung zu tun – von Zusammenarbeit ist dann keine Rede mehr.“ Und der US-Amerikaner Peter F. Drucker, der die Praxis des Ma-nagements seit den 1950er-Jahren wie kaum ein anderer geprägt hat, stellte kurz vor seinem Tod resigniert fest: „Teams richten mehr Schaden an, als sie Nutzen bringen.“ Bei all der Enttäuschung fragt man sich, wie das Team überhaupt den Einzug in die moderne Ar-beitswelt schaffen konnte.

TEAM STEHT URSPRÜNGLICH FÜR FAMILIEDas Wort Team stammt aus dem Altenglischen und bedeutet: Familie. Seine Bedeutung als dominierendes Arbeitsmodell in der Industrie hat das Team der japanischen Wirtschaft zu verdanken.

Von den 1960ern bis in die 90er-Jahre war Japan zum größten Auto-mobilproduzenten der Welt aufgestiegen. Hinter dieser Entwicklung stand das berühmte Produktionssystem, das Taiichi Ohno bei Toyota konzipierte. Seine Methode: Er unterteilte die langen Fließbänder in den Fabriken in kleinere Einheiten, deren Arbeiter die Produktion in ihrem Abschnitt selbstständig kontrollierten. Dadurch konnten bei gleichbleibender Qualität die Produktionskosten gesenkt werden. Fester Bestandteil des Toyota-Produktionssystems ist das bekannte Kanban-Logistiksystem, das eine effi ziente Versorgung der Arbeits-stationen gewährleistet.

KLARE HIERARCHIEN, DEUTLICHE VORGABEN Die internationale Konkurrenz begann bald, Toyotas Erfolgsrezept nachzuahmen. Für den schwedischen Volvo-Konzern endete der Versuch allerdings in einer Katastrophe. Die in sogenannten „Bo-xen“ weitgehend autonom arbeitenden Teams aus Konstrukteuren, Mechanikern und Sicherheitsbeauftragten sorgten nicht für einen Zuwachs an Effi zienz. Im Gegenteil: Weil das Volvo-Management die Hierarchien im Unternehmen radikal gestürzt hatte, wollte nun jeder überall mitreden. Die Folge waren explodierende Produktionskosten und sehr eigentümliche Designs der Fahrzeuge. 1993 beendete Vol-vo schließlich das Experiment.

Dieses Beispiel zeigt exemplarisch ein großes Missverständnis: Nicht allein die Teams hatten die japanischen Automobilbauer so erfolgreich gemacht. Ebenso wichtig waren klare Hierarchien mit deutlichen Vorgaben der Führungskräfte und guten fachlichen Leis-tungen der einzelnen Teammitglieder. Das ist der Punkt, den viele Kritiker des Team-Modells in der heutigen Zeit vermissen.

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LAUT DER UNTERNEHMENSBERATUNG ROBERT HALF IST DIE TEAMLEISTUNG IN 44 PROZENT DER UNTERNEHMEN MAXIMAL DURCHSCHNITTLICH

Ocytocin wird auch als „Kuschelhor-mon“ bezeichnet und beispielsweise beim Orgasmus ausgeschüttet. Laut aktuellen Forschungen wird das Hormon aber auch bei der Teamarbeit freigesetzt, sofern sich die Teammit-glieder miteinander verbunden fühlen

DIE IDEALE TEAMGRÖSSE:

BEI EINER LESERUMFRAGE DES MAGAZINS „MANAGER SEMINARE“ BEKLAGTEN SICH 84 PROZENT DER BEFRAGTEN, VON IHREN TEAMLEITERN KEINE KLARE AUFGABENSTELLUNG ZU ERHALTEN

RINGELMANN-EFFEKT: EIN FAULPELZ REICHT, UM DIE TEAMLEISTUNG ZU VERDERBEN

VERBUNDENHEIT IM TEAM SETZT OXYTOCIN FREI

WER KOLLEGEN HAT, DIE HELFEN, LEBT LÄNGER: Laut einer Studie der Tel Aviv Universität hat die gute Zusammenarbeit unter Kollegen eine lebensver-längernde Wirkung. Die Forscher werteten dazu die Krankenakten von mehr als 820 Arbeitnehmern aus

60%

DER ARBEITNEHMER IN EUROPA ARBEITEN IN TEAMS

5 BIS 9

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UNITED GRINDING GROUP IDEAS

„DU GEWINNST NIE ALLEIN. AN DEM TAG, AN DEM DU WAS ANDERES GLAUBST, FÄNGST DU AN ZU VERLIEREN.“Mika Häkkinen,Formel-1-Weltmeister

Der renommierte Teamforscher Rolf van Dick, Professor für Sozialpsychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie die Zusammenarbeit in Gruppen am effi zientesten funktioniert. Er möchte nicht so weit gehen, modernen Unternehmen die strengen Strukturen der japanischen Gesellschaft aus den 90ern zu empfeh-len. „Aber wer wann entscheidet, muss festgelegt sein“, betont er. Nur wenn die Rollen und Zuständigkeiten klar verteilt sind, kann effi -zient gearbeitet werden.

Van Dick, der Unternehmen auf der ganzen Welt über Teamarbeit und Teambuilding berät, hat deutliche Regeln für eine erfolgreiche Zusammenarbeit aufgestellt. Neben der klar defi nierten Hierarchie und Autorität in der Gruppe ist auch deren Größe entscheidend. Ein Team sollte nicht mehr als neun Mitglieder haben. Bei größeren Teams steigt der Kommunikationsaufwand und auch die Gefahr, dass sich Einzelne zurücklehnen und ihre Kollegen die Arbeit machen lassen.

VIRTUELLE TEAMS RUND UM DEN GLOBUSDer Wissenschaftler weist zudem darauf hin, dass mit der voran-schreitenden Digitalisierung ein ganz neues Phänomen auftaucht. Virtuelle Teams, deren Mitglieder über den ganzen Globus verteilt sein können, halten über E-Mails, Telefon, Chat oder Video Kontakt. Hierbei müssen Unternehmen zusätzliche Regeln beachten, wenn effi zient gearbeitet werden soll. Van Dick nennt das „Telekoopera-tion“. Bevor es an die virtuelle Arbeit gehen kann, müssen sich die Teammitglieder mindestens einmal persönlich treffen. „Nach einem solchen Kick-off-Meeting sollten alle Mitglieder Kenntnis ihrer Auf-gaben haben und die Ziele kennen“, erklärt van Dick.

Zudem kann der Leiter beim Kick-off-Treffen die Spielregeln der Zusammenarbeit klarmachen, die später in der virtuellen Umgebung gelten sollen. Entscheidend ist dabei auch, dass allen Teilnehmern eine gemeinsame Vision vermittelt wird. Erste Untersuchungen hät-ten gezeigt, betont van Dick, dass Menschen bei richtiger Anleitung auch virtuell sehr effi zient zusammenarbeiten können.

MULTIKULTURELLE TEAMS SIND ALLTAGMultikulturelle Teams mit Mitgliedern unterschiedlicher Herkunft ge-hören für global agierende Unternehmen wie die UNITED GRINDING Group längst zum Alltag. Hier ist bei allen Beteiligten interkulturelles Einfühlungsvermögen gefragt. Während es zum Beispiel in den USA völlig akzeptabel ist, offen Kritik zu üben und Fehler anzusprechen, gilt es in China eher als unhöfl ich. Kulturelle Vorbereitungskurse kön-nen helfen, solche Konfl ikte zu vermeiden.

Wenn Teamleiter diese Regeln beachten und Führungsstärke zei-gen, steht dem gemeinsamen Erfolg nichts im Wege. Doch Vorsicht: Auch im Erfolgsfall gilt es, Vorgaben zu beachten. Führungskräfte müssen dabei einen schwierigen Spagat schaffen – sie sollten die Leistungen sowohl der Gruppe als auch des Einzelnen richtig würdi-gen. Denn selbst in gut funktionierenden Teams gibt es herausragen-de Leistungsträger, die nicht demotiviert werden dürfen.

Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass zu starkes Loben Einzelner Neid und Missgunst im Rest der Gruppe weckt. Experte van Dick betont deshalb: „Teams brauchen Belohnungen.“ Wenn etwa variable Vergütungen vereinbart sind, sollten die Boni immer auch Teamerfolg berücksichtigen. Nur so wird die Mannschaftsleis-tung so perfekt wie in der Formel 1.

MARKUS HUTH

ROLF VAN DICK, MICHAEL A. WEST: TEAMWORK, TEAMDIAGNOSE, TEAMENTWICKLUNG. HOGREFE VERLAG, 2005.

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MOTION-KALENDER: DIE WICHTIGSTEN TERMINE DER NÄCHSTEN MONATE

Weitere Fachmessen fi nden Sie unter: www.grinding.ch

APRIL 2016

11. – 15.4.MACH, BIRMINGHAM, GB

Anbieter von Metall-bearbeitungsmaschinen,

Umformmaschinen und damit verbundenen

Technologien und Dienstleistungen

präsentierten Trends und Innovationen.

www.machexhibition.com

MAI 2016

23. – 27.5METALLOOBRABOTKA, MOSKAU, RUSSLANDDie russische Leitmesse für die metall-verarbeitende Industrie gehört zu den größten Europas. Aussteller aus mehr als 35 Ländern zeigen neue Technolo gien und Maschinen ausstattungen. Besucher aus 50 Ländern werden erwartet.www.metobr-expo.ru

JUNI 2016

22. – 26.6. CIMES, PEKING, CNLösungen für High-End-Metall-bearbeitung und industrielle Automatisierungstechnik sind auf der China International Machine Tool & Tools Exhibition in Peking zu erleben.www.cimes.net.cn

NOVEMBER 2015

18. – 21.11. METALEX, BANGKOK, THAILAND

Die größte internationale Fachmesse und Konferenz für Werkzeug- und

Metallverarbeitungsmaschinen der ASEAN-Staaten trägt das Motto:

„Infi nite Solutions. One Show.“ Mehr als 2700 Marken präsentieren sich

den Besuchern. www.metalex.co.th

MÄRZ 2016

16. – 19.3. GRINDTEC, AUGSBURG, DEDie internationale Fachmesse für Schleiftechnik widmet sich 2016 dem Schwerpunkt Industrie 4.0 und Smart Factory. Im Themenpark „Schleiftechnik 4.0“ werden Digitalisierungs lösungen für die Werkstatt vorgestellt. www.grindtec.de

13. – 17.4.SIMTOS, SEOUL, KR

Koreanische und internationale Hersteller der Maschinenbau-

branche stellen sich vor. Neben Maschinenneuheiten werden

Maschinenkomponenten, Industrieroboter, Messgeräte und

Steuerungen präsentiert. www.simtos.org

MÄRZ 2016

15. – 18.3.TECHNI SHOW, UTRECHT, NL

16. – 19.3. GRINDTEC, AUGSBURG, DE

MAI 201623. – 27.5.

METALLOOBRABOTKA, MOSKAU, RU

30.5. – 4.6.BIEMH, BILBAO, ES

NOVEMBER 2015

18. – 21.11. METALEX, BANGKOK, TH

APRIL 2016

11. – 15.4. CCMT, SHANGHAI, CN

11. – 15.4.MACH, BIRMINGHAM, GB

13. – 17.4.SIMTOS, SEOUL, KR

JUNI 2016

7. – 10.6. MACH-TOOL, POSEN, PL

22. – 26.6.CIMES, PEKING, CN

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Rücken 3,5 mm

Motion

United Grinding (Shanghai) Ltd.1128, Tai Shun RoadAnting TownJiading DistrictShanghai 201814, ChinaFon +86 21 3958 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Beijing Branch Of ceRoom 202, Building 18Tower B, Universal Business ParkNo.10 Jiuxianqiao RoadChaoyang DistrictBeijing 100015, ChinaFon +86 10 8526 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Chongqing Branch Of ce15-11 Building 4,No.18 Jinshan Road,Longxi Street, Yubei District, Chongqing 401147, ChinaFon +86 23 6370 [email protected]

United Grinding GmbHIndia Branch Of ceNo. 487 - D1 & D2A4th Phase, KIADB Main RoadPeenya Industrial AreaBangalore 560058, IndienFon +91 80 30257 612 [email protected]

United Grinding GmbHMoscow Of cePuschkinskaja nab., 8a119334 Moskau, RusslandFon +7 495 956 93 [email protected]

Irpd AGLerchenfeldstrasse 59014 St. Gallen, SwitzerlandTel. +41 71 274 [email protected]

United Grinding North America, Inc.510 Earl Blvd.Miamisburg, OH 45342, USAFon +1 937 859 [email protected]

United Grinding North America, Inc.5160 Lad Land DriveFredericksburg, VA 22407, USAFon +1 540 898 [email protected]

United Grinding Mexico S.A. de C.V.Blvd. Bernardo Quintana No. 7001Of. 1003Querétaro, Qro. 76079, MexikoFon [email protected]

UNITED GRINDING Group International

FLACH- UND PROFIL RUND WERKZEUG Mägerle AG MaschinenfabrikAllmendstrasse 508320 Fehraltorf, SchweizFon +41 43 355 66 [email protected]

Blohm Jung GmbHKurt-A.-Körber-Chaussee 63–71 21033 Hamburg, DeutschlandFon +49 40 7250 [email protected]

Blohm Jung GmbHJahnstraße 80–8273037 Göppingen DeutschlandFon +49 7161 612 [email protected]

Fritz Studer AG3602 Thun, SchweizFon +41 33 439 11 [email protected]

Fritz Studer AG Lengnaustrasse 122504 Biel, SchweizFon +41 32 344 04 [email protected]

Schaudt Mikrosa GmbHSaarländer Straße 2504179 Leipzig, DeutschlandFon +49 341 4971 [email protected]

StuderTEC K.K.Matsumoto Bldg. 2F4-10-8, Omorikita, Ota-kuTokio 143-0016, JapanFon +81 3 6801 [email protected]

Walter Maschinenbau GmbHJopestraße 572072 Tübingen, DeutschlandFon +49 7071 9393 [email protected]

Ewag AGIndustriestrasse 44554 Etziken, SchweizFon +41 32 613 31 [email protected]

Walter Kuřim s.r.o.Blanenská 128966434 Kuřim, TschechienFon +420 541 4266 [email protected]

Walter Ewag Japan K.K.1st oor MA Park BuildingMikawaanjo-cho 1-10-14Anjo City 446-0056, JapanFon +81 556 71 [email protected]

Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd.25 International Business Park#01-53/56 German Centre609916 SingapurFon +65 6562 [email protected]

Walter Ewag UK Ltd.2 St. Georges Business Park, Lower Cape, Warwick CV34 5DRWarwickshire, GroßbritannienFon +44 1926 4850 [email protected]

Walter Ewag Italia S.r.l.Via G. Garibaldi, 4222070 Bregnano (CO), ItalienFon +39 31 7708 [email protected]

Walter Ewag do Brasil Ltda.Avenida XV de Agosto, 5-060 Jd. Leocádia18 085-290 Sorocaba, BrasilienFon +55 15 3228 [email protected]

United Grinding Group AG Jubiläumsstrasse 95

3005 Bern, Schweiz

Fon +41 31 356 01 11 Fax +41 31 356 01 12

[email protected]

HAND IN HAND MIT DEM ROBOTER

INDEPTH Energieef zienz bei der UNITED GRINDING Group

INTERVIEW Haug, Horn, Putz: Lernen von der Formel 1

INTERNATIONAL Unsere Marken auf der EMO in Mailand

Anwendungs-techniker Dieter Höckh, Tübingen (Deutschland)

02.2015Das Kundenmagazin der

UNITED GRINDING Group

Automatisierungslösungen bringen

entscheidende Vorteile für Präzision

und Bearbeitungs geschwindigkeit

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