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die h lzschmiede Aktionsangebote, Lagerverkauf zu Superpreisen Futterhäuschen bauen.... ..... und mitnehmen Weihnachtsausstellung mit Verlosung von wertvollen Massivholzmöbeln und Lagerverkauf zu Sonderpreisen Freitag, 8. Dezember Samstag, 9. Dezember Sonntag, 10. Dezember zeitgleich zum Thurnauer Töpfermarkt an allen Tagen von 12 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Sonntag: Gewinner der Ver- losung werden um 16 Uhr gezogen. Waffeln, Lebkuchen, Glühwein ANZEIGE MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2017 9 Kulmbach Stadt Kulmbach Stadt Das CVG hatte zum Adventskonzert geladen KULMBACH STADT, SEITE 11 VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED ANDREAS SCHMITT Kulmbach — Es ist das klassische Prinzip der freien Marktwirt- schaft: Die Nachfrage regelt das Angebot. Oder anders: Wer das besitzt, was viele wollen, kann viel dafür verlangen. Ein einfa- cher Kreislauf, der auf dem Mietmarkt in besonderem Maße seine Richtigkeit hat. In Bal- lungs- und Regionalzentren, wo sich die Menschen drängen, stei- gen die Preise. In der Peripherie hingegen stehen nicht selten die Häuser leer. Kulmbacher Mietpreise steigen Deutscher Meister in Sachen Mietpreis ist München, wo der Quadratmeter im Schnitt über 15 und bei Neuvermietungen nicht selten über 17 Euro kostet. Dahinter folgen Frank- furt/Main, Stuttgart und Ingol- stadt mit Kaltmieten zwischen elf und 13 Euro im Schnitt pro Quadratmeter. Und Kulmbach? Die Bierstadt ist von solchen Di- mensionen weit entfernt. Doch die Preise steigen auch hier. Innerhalb der neun größten oberfränkischen Städte liegt Kulmbach preistechnisch zwar nur auf dem sechsten Rang (sie- he Grafik). Das aber ist nur die eine Seite der Medaille. Denn in puncto Preissteigerungen steht Kulmbach in Oberfranken an der Spitze. Ein nicht repräsenta- tiver Vergleich verschiedener In- ternetportale ergab, dass der Quadratmeter in Kulmbach seit Anfang 2015 im Schnitt um 1,55 Euro teurer wurde. Doch wie sind die Werte ein- zuordnen? Sind sie bereits be- denklich? „Im Verhältnis zu der Lebensqualität, die Stadt und Landkreis Kulmbach bieten, sind die Mieten sehr günstig“, sagt Udo Petzoldt, Vorstand der Baugenossenschaft Kulmbach und Umgebung. Dies höre er immer wieder von Besuchern und Zugereisten. „Wenn wir über Mieterhöhungen sprechen, kommt es immer auf die Per- spektive an.“ Zustimmung erhält Petzoldt von Katharina Steffen, der Vor- sitzenden des Mietervereins Kulmbach und Umgebung. „Der Kulmbacher Mietmarkt ist moderat und relativ entspannt“, sagt die Rechtsanwältin, die ihre Kanzlei in Lichtenfels hat. Und auch Matthias Koch vom Kulm- bacher Immobilienbüro Jöna stuft die Stadt im Vergleich zum restlichen Bayern immer noch als „günstigen Standort“ ein. Doch so zufriedenstellend der Ist-Zustand noch immer ist: Für die Zukunft sehen alle Experten Alarmsignale. „Die Nachfrage übersteigt derzeit das Angebot deutlich“, sagt Udo Petzoldt, obwohl es Neubauten – wie die 14 Wohnungen, die die Bauge- nossenschaft, im Frühjahr in der Hollergasse fertigstellt – gebe. Nachfrage übersteigt das Angebot Das reiche aber nicht. „Es gibt einen sehr hohen Bedarf, vor al- lem an altersgerechten Wohnun- gen“, sagt Petzoldt, dessen Un- ternehmen in Kulmbach, Main- leus, Marktschorgast, Neuen- markt und Thurnau gut 1300 Wohnungen verwaltet. In der Stadtverwaltung sieht man die erhöhte Nachfrage grundsätzlich nicht negativ. „Wenn mehr Menschen in die Stadt kommen“, sagt Tobias Günther aus der Presseabtei- lung, „belebt das nicht nur Ein- zelhandel und Gastronomie, sondern gibt der ganzen Stadt einen Impuls, der sich positiv auf die Entwicklung auswirkt“. Der Herausforderung, die der steigende Wohnraumbedarf mit sich bringe, wolle sich die Stadt gerne stellen. „Mit der Städte- bau GmbH verfügen wir über ein leistungsstarkes Wohnungs- unternehmen, das kurzfristig zusätzliche Wohnungsangebote für Studenten schaffen kann. Aktuell sind wir dabei, zu prü- fen, auf welchen städtischen Grundstücken eine bauliche Entwicklung vorangetrieben werden kann. Mit dem neuen Baugebiet Forstlahm haben wir Grundstücke für junge Familien geschaffen, die großen Absatz finden. Zudem laufen auch im Bereich der Sozialwohnungen verschiedene Fördergespräche.“ „Oberbayerische Verhältnisse“ Immobilienmakler Matthias Koch merkt die Veränderung. „Vor einigen Jahren hielten sich Angebot und Nachfrage noch relativ die Waage.“ Heute sei die Konkurrenz viel größer. „Teilweise haben wir ober- bayerische Verhältnisse. Wenn wir eine Wohnung ausschreiben, sind 20 bis 30 Anfragen in kür- zester Zeit ganz normal – bei Wohnungen mit einem gewissen Standard auch 40 bis 50.“ Am stärksten nachgefragt seien der- zeit Drei-Zimmer-Wohnungen. Die Kulmbacher Situation, so Koch, sei kein Einzelfall, son- dern spiegele den bundesweiten Trend wider. „Dazu trägt auch die Flüchtlingssituation bei. Wir erhalten fast täglich Anfragen in diese Richtung – nicht selten aus ganz anderen Regionen.“ Hinzu kommt ein Kulmbach- spezifischer Grund, der die Mie- ten deutlich steigen ließ. „Zu- letzt musste sehr viel moderni- siert werden. Es gab viele Woh- nungen, an denen jahrzehnte- lang nichts getan wurde. Dem- entsprechend gering waren die Mieten. Und wenn wir von un- terdurchschnittlichen 3,80 Euro auf 5 Euro anheben, dann ist das natürlich prozentual viel.“ Studenten als Herausforderung Als große Herausforderung se- hen die Experten den Zustrom von rund 1000 Studenten und 400 Personen Personal, sobald Kulmbach wie zugesagt Univer- sitätsstandort wird. „Es gibt momentan in der Stadt nur einen kleinen Markt für kleine Woh- nungen“, sagt Immobilienmak- ler Matthias Koch. „Hier könnte es zu Problemen kommen“, stimmt Katharina Steffen vom Mieterverein zu. Und auch Udo Petzoldt warnt: „Wenn wir jetzt anfangen, zu planen, können wir die historische Chance für Kulmbach nutzen. Wenn wir warten, bis die Uni gebaut ist, werden wir Probleme kriegen.“ Tobias Günther aus der Stadt- Pressestelle sagt dazu: „Wir be- finden uns derzeit gemeinsam mit dem Studentenwerk Ober- franken sowie potenziellen Pri- vatinvestoren in der Sondie- rungsphase. Ziel ist es, natürlich schon vorab genügend Wohn- raum für die Studenten zu schaf- fen. Wer konkret welches Pro- jekt angeht, lässt sich im Mo- ment aber noch nicht sagen.“ Vorschlag der Regierung Auch bei der Regierung von Oberfranken ist der Kulmbacher Mietmarkt ein Thema. „Das Angebot an qualifizierten und bezahlbaren Wohnungen ist zu gering“, sagt Christoph Reichl, Leiter des Sachgebiets Woh- nungswesen. Für Durch- schnittsverdiener, die keine un- sanierte Wohnung möchten, sich aber auch kein Hochpreisniveau leisten können, gebe es wenig Auswahl. Dies treffe oft Men- schen mittleren Alters, die sich überlegen, wo sie sich ihre Zu- kunft aufbauen möchten. Deshalb schlägt Reichl einen Kulmbacher Wohnungsgipfel vor, auf dem Stadt, Wohnungs- unternehmen und Regierung Ideen entwickeln, um „voraus- schauend eine Entwicklung zu gesunden Wohnstrukturen an- zustoßen“. Bedarf sei, so Reichl, in Kulmbach wie in anderen Or- ten Oberfrankens vorhanden. W er dienstags in der Blaicher Straße die Schlangen vor der Ausgabestelle der Tafel sieht, der weiß: Auch bei den hiesi- gen Mietpreisen, auf die Münchner oder auch Bamber- ger nur neidvoll blicken, reicht vielen Menschen das Geld nicht über den Monat. Oft sind auch Ältere mit geringer Rente dabei. Für sie ist es viel Geld, wenn die Miete in drei Jahren um 1,36 Euro pro Qua- dratmeter steigt. Und der Trend ist ja nicht neu. Seit Jahren strömen Menschen in Großstädte und Regional- zentren; die Mieten steigen rasant. Doch erst als die Flüchtlingskrise die Lage noch verschärfte, gab es eine politische Reaktion. Der Wohnungsbau wurde ange- kurbelt. Vielerorts zu spät, um moderate Preise zu halten. In Kulmbach nicht! Hier hat sich der Markt zuletzt nicht nur durch Zuzug, sondern auch durch Modernisierungen verteuert. Wenn nun aber Stu- denten hinzu kommen, könn- te es dramatisch werden. Des- halb der Appell an die Ent- scheidungsträger: Erkennt die Zeichen der Zeit und stemmt euch mit verstärktem Neubau und schärferen Regulierungs- maßnahmen gegen die stei- genden Mieten. Es geht um ein Grundbedürfnis des Men- schen – ein Dach über dem Kopf zu haben. Udo Petzoldt Matthias Koch Foto: fotomek/fotolia.com „Wenn wir warten, bis die Uni gebaut ist, werden wir Probleme kriegen.“ Kulmbachs Mietpreise im Vergleich Durchschnittlicher Wert aller Mietkategorien in Euro/m 2 Anstieg seit Januar 2015 Einwohnerzahl Quelle: immowelt.de/wohnungsboerse.net/ miet-check.de | Grafik: Carolin Höfler xx xxx xx xxx 6,22 6,22 1,55 1,55 Kulmbach 26 000 26 000 6,29 6,29 0,17 0,17 Kronach 17 000 17 000 5,47 5,47 0,21 0,21 Hof 45 000 45 000 9,05 9,05 0,06 0,06 Bayreuth 72 000 72 000 5,50 5,50 1,39 1,39 Oberfranken Oberfranken Die Orte außerhalb Oberfrankens wurden ausgewählt, da sie wie Kulmbach Kreisstädte sind und ungefähr die gleiche Einwohnerzahl haben. Die Orte außerhalb Oberfrankens wurden ausgewählt, da sie wie Kulmbach Kreisstädte sind und ungefähr die gleiche Einwohnerzahl haben. Marktredwitz 17 000 17 000 8,38 8,38 1,48 1,48 Forchheim 31 000 31 000 7,22 7,22 Roth (Mittelfranken) 25 000 25 000 6,14 6,14 Bad Kissingen (Unterfranken) 22 000 22 000 5,81 5,81 Saalfeld (Thüringen) 25 000 25 000 4,44 4,44 Zittau (Sachsen) 25 000 25 000 9,68 9,68 1,35 1,35 Bamberg 75 000 75 000 5,71 5,71 0,22 0,22 Lichtenfels 20 000 20 000 7,08 7,08 0,48 0,48 Coburg 41 000 41 000 UDO PETZOLDT Baugenossenschaft WOHNUNGSMARKT Noch sind die Preise verhältnismäßig niedrig – trotz eines zuletzt spürbaren Anstiegs. Der künftige Uni-Standort könnte die Situation erschweren. Die Regierung von Oberfranken schlägt deshalb einen Wohnungsgipfel vor. Das kosten Mieten in Kulmbach KOMMENTAR von Andreas Schmitt Zeichen der Zeit erkennen

MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2017 Kulmbach Stadt...QMIGNVEXJYXN GP %( cUJ VXBMVXN# a\ WWX QNu lX [RGZUXNu rQ 4 UEXTN $1=(,*(MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2017 9 ... Und der Trend ist ja nicht neu

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Futterhäuschen bauen....

..... und mitnehmen

Weihnachtsausstellungmit Verlosung von wertvollen Massivholzmöbeln

und Lagerverkauf zu Sonderpreisen

Freitag, 8. DezemberSamstag, 9. DezemberSonntag, 10. Dezember

zeitgleich zumThurnauer Töpfermarkt

an allen Tagen von 12 Uhrbis 18 Uhr geöffnet.Sonntag: Gewinner der Ver-losung werden um 16 Uhrgezogen.

Waffeln,Lebkuchen,Glühwein

ANZEIGE

MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2017 9

Kulmbach StadtKulmbach Stadt Das CVG hatte zumAdventskonzert geladen

KULMBACH STADT, SEITE 11

VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED

ANDREAS SCHMITT

Kulmbach — Es ist das klassischePrinzip der freien Marktwirt-schaft: Die Nachfrage regelt dasAngebot. Oder anders: Wer dasbesitzt, was viele wollen, kannviel dafür verlangen. Ein einfa-cher Kreislauf, der auf demMietmarkt in besonderem Maßeseine Richtigkeit hat. In Bal-lungs- und Regionalzentren, wosich die Menschen drängen, stei-gen die Preise. In der Peripheriehingegen stehen nicht selten dieHäuser leer.

Kulmbacher Mietpreise steigen

Deutscher Meister in SachenMietpreis ist München, wo derQuadratmeter im Schnitt über15 und bei Neuvermietungennicht selten über 17 Euro kostet.Dahinter folgen Frank-furt/Main, Stuttgart und Ingol-stadt mit Kaltmieten zwischenelf und 13 Euro im Schnitt proQuadratmeter. Und Kulmbach?Die Bierstadt ist von solchen Di-mensionen weit entfernt. Dochdie Preise steigen auch hier.

Innerhalb der neun größtenoberfränkischen Städte liegtKulmbach preistechnisch zwarnur auf dem sechsten Rang (sie-he Grafik). Das aber ist nur dieeine Seite der Medaille. Denn inpuncto Preissteigerungen stehtKulmbach in Oberfranken ander Spitze. Ein nicht repräsenta-tiver Vergleich verschiedener In-ternetportale ergab, dass derQuadratmeter in Kulmbach seitAnfang 2015 im Schnitt um 1,55Euro teurer wurde.

Doch wie sind die Werte ein-zuordnen? Sind sie bereits be-denklich? „Im Verhältnis zu derLebensqualität, die Stadt undLandkreis Kulmbach bieten,sind die Mieten sehr günstig“,sagt Udo Petzoldt, Vorstand derBaugenossenschaft Kulmbachund Umgebung. Dies höre erimmer wieder von Besuchernund Zugereisten. „Wenn wirüber Mieterhöhungen sprechen,kommt es immer auf die Per-spektive an.“

Zustimmung erhält Petzoldtvon Katharina Steffen, der Vor-sitzenden des MietervereinsKulmbach und Umgebung.„Der Kulmbacher Mietmarkt istmoderat und relativ entspannt“,sagt die Rechtsanwältin, die ihreKanzlei in Lichtenfels hat. Undauch Matthias Koch vom Kulm-bacher Immobilienbüro Jönastuft die Stadt im Vergleich zumrestlichen Bayern immer nochals „günstigen Standort“ ein.

Doch so zufriedenstellend derIst-Zustand noch immer ist: Fürdie Zukunft sehen alle ExpertenAlarmsignale. „Die Nachfrageübersteigt derzeit das Angebotdeutlich“, sagt Udo Petzoldt,obwohl es Neubauten – wie die14 Wohnungen, die die Bauge-nossenschaft, im Frühjahr in derHollergasse fertigstellt – gebe.

Nachfrage übersteigt das Angebot

Das reiche aber nicht. „Es gibteinen sehr hohen Bedarf, vor al-lem an altersgerechten Wohnun-gen“, sagt Petzoldt, dessen Un-ternehmen in Kulmbach, Main-leus, Marktschorgast, Neuen-markt und Thurnau gut 1300Wohnungen verwaltet.

In der Stadtverwaltung siehtman die erhöhte Nachfragegrundsätzlich nicht negativ.

„Wenn mehr Menschen in dieStadt kommen“, sagt TobiasGünther aus der Presseabtei-lung, „belebt das nicht nur Ein-zelhandel und Gastronomie,sondern gibt der ganzen Stadteinen Impuls, der sich positiv aufdie Entwicklung auswirkt“.

Der Herausforderung, die dersteigende Wohnraumbedarf mitsich bringe, wolle sich die Stadtgerne stellen. „Mit der Städte-

bau GmbH verfügen wir überein leistungsstarkes Wohnungs-unternehmen, das kurzfristigzusätzliche Wohnungsangebotefür Studenten schaffen kann.Aktuell sind wir dabei, zu prü-fen, auf welchen städtischenGrundstücken eine baulicheEntwicklung vorangetriebenwerden kann. Mit dem neuenBaugebiet Forstlahm haben wirGrundstücke für junge Familiengeschaffen, die großen Absatzfinden. Zudem laufen auch imBereich der Sozialwohnungenverschiedene Fördergespräche.“

„Oberbayerische Verhältnisse“

Immobilienmakler MatthiasKoch merkt die Veränderung.„Vor einigen Jahren hielten sichAngebot und Nachfrage nochrelativ die Waage.“ Heute sei dieKonkurrenz viel größer.

„Teilweise haben wir ober-bayerische Verhältnisse. Wennwir eine Wohnung ausschreiben,sind 20 bis 30 Anfragen in kür-zester Zeit ganz normal – beiWohnungen mit einem gewissenStandard auch 40 bis 50.“ Amstärksten nachgefragt seien der-zeit Drei-Zimmer-Wohnungen.

Die Kulmbacher Situation, soKoch, sei kein Einzelfall, son-dern spiegele den bundesweitenTrend wider. „Dazu trägt auchdie Flüchtlingssituation bei. Wirerhalten fast täglich Anfragen indiese Richtung – nicht selten ausganz anderen Regionen.“

Hinzu kommt ein Kulmbach-spezifischer Grund, der die Mie-ten deutlich steigen ließ. „Zu-letzt musste sehr viel moderni-siert werden. Es gab viele Woh-nungen, an denen jahrzehnte-lang nichts getan wurde. Dem-

entsprechend gering waren dieMieten. Und wenn wir von un-terdurchschnittlichen 3,80 Euroauf 5 Euro anheben, dann ist dasnatürlich prozentual viel.“

Studenten als Herausforderung

Als große Herausforderung se-hen die Experten den Zustromvon rund 1000 Studenten und400 Personen Personal, sobaldKulmbach wie zugesagt Univer-sitätsstandort wird. „Es gibtmomentan in der Stadt nur einenkleinen Markt für kleine Woh-nungen“, sagt Immobilienmak-ler Matthias Koch. „Hier könntees zu Problemen kommen“,stimmt Katharina Steffen vomMieterverein zu. Und auch UdoPetzoldt warnt: „Wenn wir jetztanfangen, zu planen, können wirdie historische Chance fürKulmbach nutzen. Wenn wirwarten, bis die Uni gebaut ist,werden wir Probleme kriegen.“

Tobias Günther aus der Stadt-Pressestelle sagt dazu: „Wir be-finden uns derzeit gemeinsammit dem Studentenwerk Ober-franken sowie potenziellen Pri-vatinvestoren in der Sondie-rungsphase. Ziel ist es, natürlichschon vorab genügend Wohn-raum für die Studenten zu schaf-fen. Wer konkret welches Pro-jekt angeht, lässt sich im Mo-ment aber noch nicht sagen.“

Vorschlag der Regierung

Auch bei der Regierung vonOberfranken ist der KulmbacherMietmarkt ein Thema. „DasAngebot an qualifizierten undbezahlbaren Wohnungen ist zugering“, sagt Christoph Reichl,Leiter des Sachgebiets Woh-nungswesen. Für Durch-schnittsverdiener, die keine un-sanierte Wohnung möchten, sichaber auch kein Hochpreisniveauleisten können, gebe es wenigAuswahl. Dies treffe oft Men-schen mittleren Alters, die sichüberlegen, wo sie sich ihre Zu-kunft aufbauen möchten.

Deshalb schlägt Reichl einenKulmbacher Wohnungsgipfelvor, auf dem Stadt, Wohnungs-unternehmen und RegierungIdeen entwickeln, um „voraus-schauend eine Entwicklung zugesunden Wohnstrukturen an-zustoßen“. Bedarf sei, so Reichl,in Kulmbach wie in anderen Or-ten Oberfrankens vorhanden.

Wer dienstags in derBlaicher Straße dieSchlangen vor der

Ausgabestelle der Tafel sieht,der weiß: Auch bei den hiesi-gen Mietpreisen, auf dieMünchner oder auch Bamber-ger nur neidvoll blicken, reichtvielen Menschen das Geldnicht über den Monat. Oftsind auch Ältere mit geringerRente dabei. Für sie ist es vielGeld, wenn die Miete in dreiJahren um 1,36 Euro pro Qua-dratmeter steigt.Und der Trend ist ja nicht neu.Seit Jahren strömen Menschenin Großstädte und Regional-zentren; die Mieten steigenrasant. Doch erst als dieFlüchtlingskrise die Lagenoch verschärfte, gab es einepolitische Reaktion. DerWohnungsbau wurde ange-kurbelt. Vielerorts zu spät, ummoderate Preise zu halten.In Kulmbach nicht! Hier hatsich der Markt zuletzt nichtnur durch Zuzug, sondernauch durch Modernisierungenverteuert. Wenn nun aber Stu-denten hinzu kommen, könn-te es dramatisch werden. Des-halb der Appell an die Ent-scheidungsträger: Erkennt dieZeichen der Zeit und stemmteuch mit verstärktem Neubauund schärferen Regulierungs-maßnahmen gegen die stei-genden Mieten. Es geht umein Grundbedürfnis des Men-schen – ein Dach über demKopf zu haben.Udo Petzoldt Matthias Koch

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„Wenn wir warten,bis die Uni gebautist, werden wirProbleme kriegen.“

Kulmbachs Mietpreiseim Vergleich

Durchschnittlicher Wert aller Mietkategorienin Euro/m2

Anstieg seit Januar 2015

Einwohnerzahl

Quelle: immowelt.de/wohnungsboerse.net/miet-check.de | Grafik: Carolin Höfler

xx xxxxx xxx

6,226,221,551,55

KulmbachKulmbach26 00026 000

6,296,290,170,17

KronachKronach17 00017 000

5,475,470,210,21

HofHof45 00045 000

9,059,050,060,06

BayreuthBayreuth72 00072 000

5,505,501,391,39

OberfrankenOberfranken

Die Orte außerhalb Oberfrankens wurden ausgewählt, da sie wie Kulmbach Kreisstädte sind und ungefähr die gleiche Einwohnerzahl haben.

Die Orte außerhalb Oberfrankens wurden ausgewählt, da sie wie Kulmbach Kreisstädte sind und ungefähr die gleiche Einwohnerzahl haben.

MarktredwitzMarktredwitz17 00017 000

8,388,381,481,48

ForchheimForchheim31 00031 000

7,227,22Roth (Mittelfranken)Roth (Mittelfranken)25 00025 000

6,146,14

Bad Kissingen(Unterfranken)Bad Kissingen(Unterfranken)

22 00022 000

5,815,81

Saalfeld(Thüringen)Saalfeld(Thüringen)

25 00025 000

4,444,44

Zittau(Sachsen)Zittau(Sachsen)

25 00025 000

9,689,681,351,35

BambergBamberg75 00075 000

5,715,710,220,22

LichtenfelsLichtenfels20 00020 000

7,087,080,480,48

CoburgCoburg41 00041 000

UDO PETZOLDTBaugenossenschaft

WOHNUNGSMARKT Noch sind die Preise verhältnismäßig niedrig – trotz eines zuletzt spürbaren Anstiegs. Der künftigeUni-Standort könnte die Situation erschweren. Die Regierung von Oberfranken schlägt deshalb einen Wohnungsgipfel vor.

Das kosten Mieten in Kulmbach KOMMENTAR

von Andreas Schmitt

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