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Mittwoch. 18. Juli 1906. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreis: 'für Brasilien halbjährlich ............................ ... 4$000, fürs Ausland jährlich ...................................... 10 Mark. Abonnements werden jederzeit angenommen, endigen edoch nur mit Semejterichluh. — Bei birettqi Bestel lungen, Zahlungen und Zuschriften adressiere m an: A‘ redacção do ,,l>cr Kotupa#*** Calxa do Corroio Nr. 82 Praça da Ropublloa Nr. 8 Curlt.vUa — Eata do do Paranà Verantwortlicher Redakteur: JEmil Heins. Lurityba — Staat Paraná — Brasilien. 5. Jahrgang. — Nr. 5 . _ Anzeigen werden In C u rltq b a bis Dienstag bezw. ffreitag mittag angenommen in der Redaktion und bei Herrn Alfred Hoffmann, Rua do Riackuelo Nr. 34; außerhalb Turitybas von den Agenten des Blatte». Anzeigenpreis: m Die Petitzeile oder deren Raum .... 100 Rs. Mindestpreis einer Anzeige .................. 1*000. Bei wiederholter Veröffentlichung entsprechender Rabatt. Veröffentlichungen auf Verlangen die Zeile . . 100 Rs. Redaktion und (Expedition: Praça (la Republica N. 3. Caixa do Corrcio Nr. 32.___________ Telephon - Anschluss: A>. 188. Agenten des „Kompaß": Ewald Eaertner. — uarapuava: Staat Paraná. - Ponta Grosso: Peter Schamber. - Pellado: Jorge D-chandt. - Castro: Ewald mirabD- Karl Pärchen. — Jm bituv.a (Cupirn) Jakob Brenner. Prudentopolis: Miguel Roth. - *».». d. -;..à .z J “XS£äS! Sa-ra,£u.7„.‘“SS«. LWL Paffatres: Rio Rcgro Max Oehrlem. teerr Antonina Fluminenser Streiszüge. Rio de Janeiro, 8. 7. 1908. Am 30. Ju n i ist die Frist abgelaufen, binnen wel cher der erste Teil der Rniaitlagen des Hafens von i Rio de Janeiro in einer Ausdehnung von 500 m i fertiggestellt sein mußte. Die betreffende Firm a iUalfec ' i <fc Lomp. hat indessen bereits 700 m des Rtauerwer- f kes mit den betreffenden Verbindungen ausgeführt. : Die 550 in, die schon gedeckt sind, sind aus Blöcken í von ca. 24 m Länge auf 27 Eisenkasten gebaut, wo- , zu noch zwei weitere kommen, die eigens dazu tonsrru- ; iert sind, die Verbindung zwischen der Kaimauer mit j i dem Mauerwerk des M angudanals herzustellen und * : die Eingangsmündung des letzteren zu bilden. Ueber i dem Rasten Nr. 2 hat man mit dem B au einer gro- : ßen Landungstreppe begonnen. Auf allen Mauerblök- ! ken befinden sich in der M itte starke Ducdalbrn, die I fest eingerammt und mittels tiefliegender Platten und I Schrauben gesichert sind. Rleine eiserne Treppen in Ab- ; ständen von je 150 m, die in den Raimauereinschnit- i ten angebracht sind, erleichtern das Anlegen der kleine ren Fahrzeuge und das Aussteigen der Passagiere. Eine genügende Anzahl von Wasserrohren dient zur Ableitung des Wassers des dem schon vollendeten Mauerwcrke gegenüberliegenden Geländes. Die ganze zwischen dem 'Mauerwerk und dem Litorale liegende Fläche, die stellenweise 150 in matz, ist teils mit der Erde der Hügel der früheren 2lhas das M oças und dos Melões, teils mit dem aus dem Hafen ausgebagger ten Sande ausgefüllt und geebnet worden. Die er wähnten Hügel der genannten Inseln, welche 200 000 cbm darstellten, die jetzt fast ganz abgetragen sind, haben eine grotze Fläche bloßgelegt, die sich bis in die Nähe der Bahn hinzieht und zur Anlage neuer Stra- tzen und zu neuen Bauten dienen kann. Die den Rai entlang bereits ausgefüllte Fläche hat eine Ausdehnung ! von mehr als 400 m mit 100 m Breite und ist be- . ! stimmt für die Anlage von Bahnen, Rranen, Maga- ! | zinen und für den B au der Avenida do Cckes, dessen . j Arbeiten in Bälde in Angriff genommen werden. Die ; Í Magazine werden vorläufig provisorischen Charakters ! sein bis die Zusammenppesjung des Terrains erfolgt - j ist. Die Ausbaggerungsarbeiten haben einen regelma- - ; tzigen Verlauf genommen. Längs des Mauerwerkes - ; ist bereits eine Strecke von 150 m Breite bis auf 8 I m vertieft worden, wie es kontraktlich festgelegt w a r ; : diese Vertiefung wird demnächst noch um 2 m geslei- - i gert werden. Wie man sicht, ist innerhalb eines 2ah- - ! res — die Arbeiten wurden am 1. M ai 1905 begonnen — - : bereits Tüchtiges geleistet worden. 2m M onat 'November _ wird wahrscheinlich schon der erste transatlantische D am p fer am neuen Rai anlegen und die direkte Landung der ; Passagiere und Ausladung der W aren bewerkstelligen - ! können. - 2n der Bundeshauptstadt gibt es auch einen Circulo - : Catholico, der an der Nua da Alfandega Nr. 143 sei» ^ ; nen Sitz hat. Präsident des Vereins, der eine erhedli- i che Anzahl von Mitgliedern hat, ist gegenwärtig der j Deputierte 2gnacio Tosta, dessen Name jüngst wegen Staat S. Paulo. S . P a u lo : Oscar Kalikos f (Mosteiro de S. Bento), Praça de S . Bento. Campinasund Itaicy : Antonio Ming, Kolonie Hcfoctia. — R ocinha: Jalob Sprenger. — P iracicaba: D. A. Pieper. Staat Rio de Janeiro. — Petropotis: PP. Franziskaner. Staat Bahia. — B ahia. P I. Franziskaner. Staat Espirito Santo. — Sta. Jzabel: P. Pedro Benzeraih. — Tttold^Sta^cop^ldina^^Paulo^ömber^ seiner Fürsorge für die brasilianische Landwirtschaft mit Wohlwollen genannt wurde. Am vorigen S am s tag abends 8 Uhr fand in dem Circulo eine Ron» ferenz statt unter der Präsiden; des hochw. Herrn B i schofs von Olinda Mons. D. Luiz de Brito, der einige Tage zu Besuch in Nio de Janeiro weilte, wo er lange Jahre gewohnt hat und sich großer Popularität und Beliebtheit erfreute. Redner der Versammlung war Dr. Oscar Naroal de Gouoöa, der über das Pro blem des öffentlichen Unterrichtes und der öffentlichen Erziehung in Brasilien sprach, ein Gegenstand, über den sich viel jagen laßt. Die Ronserenz war befriedi gend besucht und fand lebhaften Beifall seitens des Auditoriums. — Unter den katholischen Unterrichtsan stalten von Rio nimmt jetzt nach Aussage von Sach verständigen das in Tijucas.vor einiger Zeit eröffnete Rol- leg der französ.Frauengenvsjenschafl »D am es d u aacré- coeur« die erste Stelle cm. Zahlreiche Töchter vorneh mer brasilianischer Familien empfangen in dem erwähn ten Rolleg ihren Unterricht uno ihre Erziehung. Die Genossenschaft der Damen vom Heiligsten Herzen Jesu ist 1800 von der chrw. Schwester Sophie Baral ge gründet worden. Die Zahl der Mitglieder beträgt ge gen 6000 mit ungefähr 150 Häusern in den verschie denen Erdteilen. Die E-taluten, welche denen der Ge- j sellschaft Jesu nachgebildet sind, sind 1826 von Papst Leo XÍ1. bestätigt worden. F ür die Entwickelung des religiösen Lebens m Brasilien sind derartige Unterrichts- anjlalten von weittragender Bedeutung. Die Liebenswürdigkeit der Brasilianer gegen die Pankees treibt bereits jetzt schöne Blüten. Die gegenwärtige R e gierung steueri eifrig im Fahrwasser des M onroisnius, und niemand kann zurzeit sagen, wohin die Reise ge hen wird. B or kurzem ist auch das Dekret veröffent licht worden, welches die 2mportzölle verschiedener A r tikel nordamerikanischer Herkunft herabsetzt in der Ab sicht, die Handelsbeziehungen Brasiliens mit den Ver einigten Staaten 'Nordamerikas zu entwickeln, im Hin blick darauf, daß dieses Land der größte Abnehmer des Raffees ist — Der Ronjum beträgt daselbst 5 kg pro Ropf — der freien Eintritt aus seine Märkte hat und daß der Art. 6 des Gesetzes Nr. 1141 vom 30. Dezember 1903 neu in Rrafl gesetzt durch den Art. 18 des Gesetzes Nr. 1452 vom ,30. Dezember 1905 die Regierung ermächtigt, einen Differentialtarif für eine oder mehrere W aren fremder Produktion einzu führen als Vergütung für etwaige den W aren brasi lianischer Produktion .gemachte Vergünstigungen. Die Artikel, welche während des laufenden Rechnungsab schnittes, angefangen vom 1. I. M . bis zum 31. De zember, eine Reduzierung der Importzölle von 20.% erhalten, sind nach dem Dekrete Weizenmehl, konden sierte 'M ilch, Gummiwaren des Art. 1023 des Zoll tarifs, Uhren, Tinten des Art. 173 des Zolltarifs, (ausgenommen Schreiblinte) Firniß, Schreibmaschinen, Rälleerzeugungsmaschinen, Pianos, Wagen und W ind mühlen. M it diesen Rußhändchen seines Neffchens kann Onkel Sam vorläufig zufrieden sein. Die Re pressalien der anderen 'Nationen, die durch die Bevor zugung Nordamerikas geschädigt werden, dürsten indes Staat Santa Catharina. — S ão Bento: F. Fendrich jr.— Lençol: Engelbert Stüber. — Cantpo Alegre: Gfteoão Buschle. — J o in v ille : P. Carlos Boegershaufen. — J a r a g u ä : Franz Fischer. — J ta ja h y : Joseph Diiirich. — L u iz A lv e, Lehrer H. Butts hart. — G aspar: PP. Franziskaner. — Blum enau: PP. Franziskaner. — S alto (Blumenau): Ww. Wilh. Engelke. Indayal: Lehrer Heinrich Weber. Brusque: P. Gabriel Lux. — Florianopolis: P. Carlos Schmces. — S. José: PP. Franziskaner. — Palhoça: Joseph Gr. Lrebs. — Sant’ Amaro do Cubatäo: PP. Franziskaner. — São Pedro d'Alcantara: Pedro Rtafen. S ta . P h ilo m e n a : Lehrer Schnitzler. Therefopolis: P. João Bapt. Steiner. — Laguna: Antonio Brandt. — Borgern do Ccdro: Anton Effting. — S ão M artinho do Capivary: Edmund Hoepers und João Hoepers. — Arm azem (Capivary): Henrique Berkenbrotk. — G ra v a ta : Jakob May. — T u b arão : Her mann Siebert. B raço tso R otte (Munizipium Tubarão): P. Frederico Tombrotk. São Joaquim da Costa da Serra: João Jorge Dom. — Soges: PP. Franziskaner. — Curitybanos: PP. Franziskaner. Staat Minas Geracs. — Estação M ariano Procopio: Luiz Dilly. — Bello Horizonte: Pedro Schinning«. Staat Amazonas. — M anáos: Francisco Lulnig. Deutschland: Lehrer B . Lange, Ofteruburg, Ejchjtr. 10, O ld e n b u rg Im Herzogtum. sen nicht lange auf sich warten lassen. W ie sagt doch Goethe? „Denn alle Schuld rächt sich auf Erden." Am 3. Ju li fand in der außerordentlichen General versammlung im Banco do Brazil die W ahl der D i rektoren, des Fiskalrals und der Supplenten statt. Schon seit mehreren Tagen waren in den fluminenser Zeitungen Randidaten in Hülle und Fülle angepriesen worden. W ie aber bereits vorauszusehen war, wurden zu Direktoren erwählt: D r. Leopoldo Duque Estrada mit 1598, Dr. Leopoldo Bulhões mit 1590, Kommen» dador Luiz Aloes da Silva Porto mit 1548 Stimmen. Zu Mitgliedern des Fislalrates wurden erwählt die Herren: Gustavo de Araujo M aia mit 1484, Barão de Alencar mit 1459, Gabriel W anna mit 1289, A r thur M oura mit 1111, Vicente Coelho Cabral mit 1529 Stimmen. Die Supplentenwahl ergab folgendes Resultat: Barão de Aguas Claras mit 1694, Anto nio M artins da Silva Junior mit 1366, Joaquim Mello Franco mit 1349, João de Deus Freitas mit 1202 Stimmen. Die W ahl des jetzigen Finanzminijters Dr. Leopoldo Bulhões zum Direktor des Banco do Brazil ist seitens der Aktionäre von großer Bedeutung, da der Finanzminijter es gewesen ist, der das Bank institut wieder auf fester Grundlage reorganisiert hat zu einer Zeit, wo alle Welt in dem Glauben war, daß es von einem Augenblick zum anderen verkrachen würde. Dr. Leopoldo Bulhões wird wahrscheinlich, solange er noch Finanzminister bleibt, um Urlaub von dem Direktorposten einkommen. Der Abgeordnete Mellv M altas hat in der Depu tiertenkammer folgenden Gesetzentwurf eingebracht: In Anbetracht: 1 ) D aß die Dekrete, welche die gegenwärtigen der Regierung obliegenden Dienste der Berwaliungshygiene organisieren, ver- juchsweije und nur für eine bestimmte Zeilsrist erlassen worden sind, in der Absicht zu verifizieren, ob das neue prophylaktische Verfahren, welches die Regierung eingeschlagen hat, die ihm zugeschriebenen Ergebnisse zeitigte oder nicht; 2) daß die Erfahrung den augenscheinlichen Beweis geliefert hat, daß die durch dieses Verfahren gezeitigten Ergebnisse sehr günstig ausgefallen sind, sodaß man das Gelbe Fieber als epidemische Erscheinung in Rio de Janeiro als ausgerottet an sehen kann; 3) daß diese Schutzmaßnahmen,^die die Regierung getroffen auf den Gesundheitszustand der e-iadt nicht nur bezüglich des Gelben Fiebers Einfluß ausgeübt haben, sondern auch hinsicht lich der übrigen anjtedenben Kranthciten, so daß der gegen wärtige Gesundheitszustand von Rio der oentbar oeste ist; 4) daß es nach den Informationen der Regierung zur Erhal tung eines so befriedigenden Gejundhcitszunandes unbedingt notwendig ist, die gegenwärtige Organisation des Sanitäts dienstes nicht umzuändern; dekretiert der Rationiongreß: Art. 1. Die gegenwärtige Organisation bet der Bundesregierung obliegenden Dienste der Verwaltungshygiene, wie sie vorgese hen ist in den Dekreten R r. 1151 vom 5. Januar 1904 und Ult. blöti und 5157 vom 8. M ärz desselben Jahres, wird auf weitere vier Jahrer verlängert. Art. 2. Zuwiverlaufende Bestimmungen werden aufgehoben. Bekanntlich hat Dr. Thaumaturgo de Azevevo, der Präsekt des Alto Juruá, ein M ann, der laut verschie denen fluminenser Blättern wegen seiner ehrlichen Ver waltung alles Lob verdient, im Centro Brasileiro je nes Gebietes den B au einer Stadl in Angriff nehmen lassen, welche den Namen Cruzeiro do S u l erhalten wird. Auf einem Höhenzug des „Festlandes" (mit diesem Namen bezeichnet man in jenen Gebieten das jenige Land, welches nicht den Ueberfchwemmungen der Flüsse ausgesetzt ist), der sich in gewissen Entfer nungen längs des linken Ufers des Ju ru á zwei Rilo- meter unterhalb des Zusammenflusses dieses mit dem Rio Aköa hinzieht, in einer Lage, die einen weiten Ausblick gewährt und in ihrer ganzen Fülle die S trah len einer glänzenden Sonne empfängt unter einem azurnen Himmel, reichlich ersehen mit Licht und Lust, ist bereits der Grundstein zu den ersten Gebäuden ge legt worden. Nach näheren Mitteilungen liegt die tm Werden begriffene Stadt unter dem 7,24 Gcad süd licher Breite umgeben von einer aus Jahrhunderte zu rückschallenden Vegetation und erfreut sich eines R it mas, das man nach bisherigen Erhebungen als einiger maßen gesund und angenehm bezeichnen kann. Die Tem peratur schwankt zwischen einem Maximum von 33 Grad und einem 'Minimum vom 19 Grad, sodaß man eine mittlere von 25,5 Grad annehmen kann. Die Feuchtigkeit ist verhältnismäßig betiächilich infolge der unmittelbaren Nähe der Wälder. Der Regen, der im Sommer weniger stark ist, fällt in Strömen in der Zeit von November bis April. Der Wind, der im 20intet manchmal stürmisch ist, ist im Sommer frisch und milde, w as dazu beiträgt, die Temperatur zu lindern. Die Nächte sind fast immer ruhig und ziem lich frisch und angenehm, worauf auch der von den Anden her wehende Wind seinen Einfluß ausübt. 2m Ju n i des vorigen Jahres existierten nur zehn Baraken an dem Orte, an welchem man heute bereits zahlreiche Häuser sieht, die sich in Gruppen über das wellenför mige Gelände hinziehen. Dazu gehören die Escola Ro drigues Aloes, die Bibliothek, das Forum, das Ge bäude der 2mprensa Qfsicial, die Usina de Electrici dade usw. Beruhen alle diese Nachrichten in ihrem vol len Umfange auf Wahrhen, so wäre ja ein guter An fang gemacht, der hoffentlich auch ein gutes Ende ha ben wird. M it der Pastorierung und Missionierung des Alto Juruá hat der HI. Stuhl jüngst den Franziskaneror- den beauftragt. 2n nächster Zeit werden deshalb be reits einige deutsche Franziskanerpricster aus der P ro vinz des Hl. Antonius nach Manaus und von dort zum 'Alto Juruá abreisen, um ihre Mission zu be ginnen. Auf Ersuchen der Raijeriicheii Regierung und des hochw. Herrn Bischofs von ParL waren bereits 1870 die italienischen Franziskaner P . Samuel M an- cini und P. Jesualdus Macchetti nach Manaus ge kommen, woselbst sie eine (jetzt unbewohnte) Nieder- lassung gründeten. 'Nachdem sich ihnen noch mehrere Missionare zugesellt hatten, eröffneten sie unter den Uaupcs-Jndianern, -.die in 21 Stämme geteilt, welche 16 verschiedene Dialekte sprechen, an den Ufern des Uaupäs, eines 'Nebenflusses des Rio Negro wohnen, 16 Missionen. 2nfolge der Slaatsumwälzung in B ra silien konnten die Missionen nicht in ihrem ganzen Um fange aufrecht gehalten werden, auch fehlte es an Zu- zug von neuen Missionaren, sodaß schließlich der hochw. p ! Jesualdus allein übrig blieb, der noch als Greiz eo e< : i A 'V Feuilleton. z, A®» A i y&öi V »@ oe J&ie 6er SSüôíee* Von Maximilian Dieters. ir r im (Fortsetzung.) [22] „Unsmn, Wohltäter! Glauben Sie's ihm nicht, Herr Leutnant" sagte Herr Brix. nachdem Holmstedt ihn a nt gemacht Halle. „2ch bin 2hrem pe ßo uugen Rameraden weniger Wohltäter, als „Dorn im Auge" gewesen." nPiSn5inUpl!lem e^ Mann nun durchaus nicht nabrn iiim .'t1 ,Maii r ei-ni9Cn Dafür- und Dawiderreden Ä ä Th , V ^ Leß 4 h^üchen Abschied von Herrn i. ßat ihn, Gruße von ihm an VJtiß Ellen auszu- ichten und ne) m.t dem Hut aus dem Boot schwen kend: „A uf baldiges Wiedersehen'" Herr Brix zog die Augenbrauen in die Höhe: „Das wird so bald nicht sein können", entgegnen: er. „Sie Horten ja, morgen schon geht der „Albatroß" wieder m See. Also G ood b y e ! Air. Holmstedt!" Damit ritt er weiter, der Faktorei der Handelshäuser zu wo er Geschäfte zu erleoigen hatte. „Ah jo — richtig", murmelte Holmstedt und seine Stirn umwölkte sich. Fragend sah er den Rameraden an- «Ja, was jvll's, bedeuten? Es ist mir alles un verständlich." „N un", versetzte dieser, „wohl gehen wir morgen Linker auf — ich vermute, dieser beiden Rasten da we- 9®n ' ~ er deutete nach der „Rattlesnakc" und dem A^*Naner hinüber — „unser Rommandaiit, wir alle, sind Gift und Galle — die deutsch gesinnten Ranaker, ja, manche der Deutschen selber an Land dürfen sich nicht mehr aus ihren Häusern heraus wagen — sie werden beschuldigt, Umtriebe zu halten und vergewal tigt — und wir, wir müssen ohnmächtig, zusehen! — Aber, gehen wir morgen auch weg, so ist das nur ein Scheinmanöver, denke ich mir," sagte er leise dem R a meraden ins Ohr. „Bei Nacht und Nebel kommen wir wieder." 11. Rapitel. Und bei Nacht und Nebel kamen sie wieder! Aber, o J a m m e r ! W as war aus der friedlichen 2nsel ge worden? Aufruhr, Mord und Brand durchzogen die paradiesischen Gefilde, zogen von Dorf zu Dorf, von Pflanzung zu Pflanzung. Das in der englischen Mis sion erzogene Ranakerkind — das Rönigsknäblein — sollte partout, in Sawai, Upolu, Tutuila, Ma- nua, über den ganzen Archipel als Herrscher eingesetzt werden. Aber diese Rinder der Südsee sind wahrhaft wie die Rinder! „Sie leben ohne Sorge wie die Lilien aus dem Felde, tanzen lachend durch das Leben hin, stets heiter wie der blaue Himmel über ihnen . . - Die Finsternis, die Nacht ist ihr Freund nicht, nur bei Sonnenschein fühlen sie sich wohl. 2hr 2lberglau- ben bevölkert jeden Strauch, jeden Fluß mit Geistern." . . . Und diese Südseeinsulauer, die für das Gute so empfänglich, die mit Wahrheit und Gerechtigkeit so leicht wie Rinder zu leiten sind, sie hassen auch, wie die Rinder, die Luge und das Unrecht. S o wurden dieselben. Ranaker, angesichts der Verge waltigung und der Brutalitäten, die man ihnen antat, als sie nicht willig Lüge und Unrecht ertragen woll ten, zu bluttriefenden Bestien, die blindwütend Freund von Feind nicht mehr zu scheiden vermochten. Den Archipel umkreuzend, hatte der „Albatroß" aus den Niederlassungen des nahe gelegenen Sawai — bald bei M atautu im Norden, bald bei Tanga im S ü den oder bei einem der zahlreichen Plätze der Ostküste: Puapua, Fanga, Sapapalu, Salelawalu seine bewaff neten Ruller landend — die bedrohten deutschen H änd ler und Raufleute aufgenommen. 2n Salelawalu, das leine zwölf Seemeilen oder drei deutsche Meilen von der Wejtspitze von Upolu entfernt liegt und näher noch durch kleine dazwischen liegende Eilande, durch die 2nselchen Apolima und Manono, mit der Hauptinsel des Llrchipels verbun den ist, erfuhr der Rommandaiit des deutschen Rreu- zers von der bedrohlichen Lage der deutschen Planta gen aus Upolu. D ort hatte er, durch die 'Anwesenheit der Schiffe der anderen Mächte, das Leben wenig stens der Deutschen als am wenigsten gefährdet anneh men können. Und wer meldete ihm jene Nachricht? Nun, wer anders, als der um das Schicksal dieser Plantagen und ihrer Angehörigen so sehr besorgte Holmstedt! M it den anderen Offizieren abwechselnd, hatte auch er die Ruttersahrten an Land zu führen gehabt; und da er durch seinen längeren Aufenthalt im Archipel und die ihm hier gewordene M uße im Studium der Landessprache sehr viel weiter war als seine Ramera den, so konnte er auch an Land und von den Fischern und Bootsleuten in den Einbäunlen, die gelegentlich Proviant an Bord brachten, gar manches hören und erfragen, was den anderen ferner lag. S o lief eines Abends, als es schon dunkelte, der „Albatroß" in die Fangaloa-Bucht ein, die ungefähr zwanzig Seemeilen vom Apia-Hafen nach Osten zu an der 'liordküste von Upolu liegt. Ziemlich in der 'Mitte, eher näher an Fangaloa als an Apia, lag die 23rix’- sche P la n t a g e . Direkt vor ihr zu ankern, war wegen der Rorallenriffe, die dis weit in die See hinaus fast überall die Rüste umlagern, nicht möglich. Auch das Fahrwasser in die Fangaloa-Bucht hinein war gefähr lich genug, und so näherte sich dann der Rreuzer, vorsich tig lotend, langsam dem Lande, bis er einen geschütz ten 'Ankerplatz hinter einem von dichtem Buschwerk ge krönten Felsen fand, mit schmalem Strand von ange spültem Sand davor. Noch in der 'Nacht brach das Landungskorps des „Albatroß" auf zum Entsatz der — so hatte Helm stedt erfahren — in ihren Farmhäusern gegen die be lagernden W ilden verschanzten deutschen Pflanzer auf. Der Nachtmarsch war nun zu wagen, weil kurz nach dem Anlandsetzen der kleinen Truppe um drei Uhr der M ond aufgehen mußte, und weil Holmstedt, der na türlich als Führer ausersehen war, jeden Weg und Steg dort kannte; halte er doch seine Spaziergänge und Spazierritte mit Ellen oft von der BriLschen Farin bis zur Fangaloa-Bucht und darüber hinaus ausgedehnt. W as den Rommandantcn aber vor allem bestimmte, den Nachtmarsch für das Landungskorps-zu wählen, war die bekannte Furcht der Eingeborenen vor den Nachtgespenstern. Denn gerade dies und die Heimlich keit des 'Anrückens mit einer verhältnismäßig der Zahl nach so schwachen Truppe von kaum fünfzig M ann — mehr durfte und konnte der kleine Rreuzer nicht abge ben _ machte einen Ueberfall im Walde, einen Hin terhalt von seiten der Ranaker jetzt sehr viel weniger wahrscheinlich als bei Tage. 2mmerhin mochte die Tour nicht nach jedermanns Geschmack sein. Sie war aber ganz nach dem Geschmack unserer blauen Jungens, die weder wildgewordene Ranaker, noch ihre 'Nachlgespenster auf der fremden 2nsel, die selbst den Teufel in der Hölle nicht fürchten; hatten sie doch so oft schon dem Tod bei manchem „Alle M ann auf:" furchtlos ins Angesicht geschaut! Lautlos, ohne ein W ort zu sprechen, waren die fünfzig M ann des Landungkorps nach Mitternacht ausgeschifft worden; lautlos setzte sich der Zug, als eben der M ond, ein letztes Viertel, aufging, vom blei chen Strand in den finsteren W ald hinein in Bewe gung. Damit die breiten Entermesser und die scharfgelade nen Rarabiner der 'Matrosen nicht gegeneinander stie ßen und klapperten, mußte auf dem schmalen, oft hol prigen und fast dunklen Pfade in offener Reihe im Gänsemarsch marschiert werden, mit der Linken das Seitengewehr an der Hüfte, mit der Rechten die Büchse fest umspannt: Jede Unterhaltung, jedes Singen oder auch nur Summen war aufs strengste untersagt. W ie Schemen huschten die dunkeln, sehnigen Gestatten da hin, in ihr dunkles M arineblau gekleidet, denn jedes „W eiß" hatte man wohlweislich an Bord gelassen. Und flüsternd nur wurden gelegentlich die Rumman- dos von der Tele, nach hinten, von M ann zu Mann gegeben: eine Geisterschaar, die wahrlich Schrecken in die Herzen der Ranaker gejagt hätte, wenn zufällig sie des Weges gekommen wären. (Schluß folgt.) V V r /^ zthW .

Mittwoch. 18. Juli 1906. 5. Jahrgang. — Nr. 5. · 2019. 3. 27. · Fläche, die stellenweise 150 in matz, ist teils mit der Erde der Hügel der früheren 2lhas das Moças und dos

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Page 1: Mittwoch. 18. Juli 1906. 5. Jahrgang. — Nr. 5. · 2019. 3. 27. · Fläche, die stellenweise 150 in matz, ist teils mit der Erde der Hügel der früheren 2lhas das Moças und dos

Mittwoch. 18. J u li 1906.Erscheint jeden M ittw och und S a m s ta g .

B ezu g sp re is :'fü r B rasilien halb jährlich ............................ ... 4$000,fürs A usland jäh rlich ...................................... ’ 10 M ark .

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V erantw ortlicher R edakteur: JEmil Heins. Lurityba — Staat Paraná — Brasilien.

5. Jahrgang. — Nr. 5 ._Anzeigen werden In C u r l t q b a bis D ienstag bezw.

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m ira b D - Karl Pärchen. — J m b i tu v .a (Cupirn) Jakob Brenner. — P r u d e n t o p o l i s : M iguel Roth.- *».». d. -;..à .zJ “XS£äS! Sa-ra,£u.7„.‘“SS«. LWLP a f f a t r e s :— R io R c g roM ax Oehrlem.t eer r

A n to n in a

Fluminenser Streiszüge.R io de J a n e i r o , 8. 7. 1908.

Am 30. J u n i ist die F rist abgelaufen, binnen w el­cher der erste T eil der Rniaitlagen des H afens von

i R io de J a n e iro in einer A usdehnung von 5 0 0 m i fertiggestellt sein mußte. D ie betreffende F irm a iU alfec

' i <fc Lomp. hat indessen bereits 700 m des R tauerw er- f kes mit den betreffenden V erbindungen ausgeführt.: D ie 550 in , die schon gedeckt sind, sind a u s Blöcken í von ca. 24 m Länge auf 27 Eisenkasten gebaut, wo- , zu noch zwei weitere kommen, die eigens dazu tonsrru- ; iert sind, die V erbindung zwischen der K aim auer mit

j i dem M auerw erk des M a n g u d a n a ls herzustellen und * : die E ingangsm ündung des letzteren zu bilden. Ueber

i dem Rasten N r. 2 hat m an mit dem B a u einer gro- : ßen Landungstreppe begonnen. A uf allen M auerblök- ! ken befinden sich in der M itte starke D ucdalbrn, die I fest eingerammt und mittels tiefliegender P la tten und I Schrauben gesichert sind. R leine eiserne T reppen in A b- ; ständen von je 15 0 m , die in den Raimauereinschnit- i ten angebracht sind, erleichtern das A nlegen der kleine­

ren Fahrzeuge und das Aussteigen der Passagiere. Eine genügende A nzahl von W asserrohren dient zur Ableitung des W assers des dem schon vollendeten M auerw crke gegenüberliegenden G eländes. D ie ganze zwischen dem 'M auerwerk und dem L itorale liegende Fläche, die stellenweise 150 in matz, ist teils mit der E rde der Hügel der früheren 2 lh a s d as M o ç a s und dos M elões, teils mit dem a u s dem H afen ausgebagger­ten S a n d e ausgefüllt und geebnet w orden. D ie er­w ähnten H ügel der genannten In se ln , welche 2 0 0 0 00 c b m darstellten, die jetzt fast ganz abgetragen sind, haben eine grotze Fläche bloßgelegt, die sich bis in die N ähe der B a h n hinzieht und zur A nlage neuer S t r a - tzen und zu neuen B au ten dienen kann. D ie den R a i entlang bereits ausgefüllte Fläche hat eine A usdehnung

! von mehr a ls 400 m mit 100 m B reite und ist be- . ! stimmt fü r die A nlage von B ah n en , R ranen , M ag a - ! | zinen und für den B a u der A venida do Cckes, dessen . j Arbeiten in B ä ld e in A ngriff genommen werden. D ie ; Í M agazine werden vorläufig provisorischen C harakters

! sein bis die Zusammenppesjung des T e rra in s erfolgt- j ist. D ie A usbaggerungsarbeiten haben einen regelma-- ; tzigen V erlauf genommen. L ä n g s des M auerw erkes- ; ist bereits eine Strecke von 150 m B reite b is au f 8

I m vertieft worden, wie es kontraktlich festgelegt w a r ;: diese Vertiefung wird demnächst noch um 2 m geslei-

- i gert werden. W ie man sicht, ist innerhalb eines 2 ah -- ! res — die A rbeiten w urden am 1. M a i 1905 begonnen —- : bereits Tüchtiges geleistet worden. 2 m M o n a t 'November _ w ird wahrscheinlich schon der erste transatlantische D a m p ­

fer am neuen R a i anlegen und die direkte L andung der; Passagiere und A uslad u n g der W aren bewerkstelligen

- ! können.- 2 n der B undeshaup tstad t gibt es auch einen Circulo- : Catholico, der an der N u a da A lfandega N r. 143 sei» ^ ; nen S itz hat. P räs iden t des V ereins, der eine erhedli-

i che A nzahl von M itgliedern hat, ist gegenwärtig der j D eputierte 2gnacio Tosta , dessen N am e jüngst wegen

S ta a t S . P a u lo . — S . P a u l o : O scar Kalikos f (Mosteiro de S . Bento), P ra ç a de S . Bento. — C a m p in a s u n d I t a i c y : Antonio M ing, Kolonie Hcfoctia. — R o c i n h a : J a lo b Sprenger. — P i r a c i c a b a : D . A. Pieper.

S ta a t R io de J a n e iro . — P e t r o p o t i s : P P . Franziskaner. — S ta a t B a h ia . — B a h i a . P I . Franziskaner.S ta a t Espirito S an to . — S t a . J z a b e l : P . Pedro Benzeraih. — T t t o l d ^ S t a ^ c o p ^ l d i n a ^ ^ P a u l o ^ ö m b e r ^

seiner F ürsorge fü r die brasilianische Landw irtschaft mit W ohlw ollen genannt w urde. A m vorigen S a m s ­tag abends 8 U hr fand in dem Circulo eine Ron» ferenz statt unter der P rä s id en ; des hochw. H errn B i ­schofs von O lin d a M ons. D . Luiz de B rito , der einige T age zu Besuch in N io de J a n e i r o weilte, wo er lange J a h r e gew ohnt hat und sich großer P o p u la r i tä t und Beliebtheit erfreute. R edner der V ersam m lung w ar D r. O sc a r N aro a l de G ouoöa, der über d a s P r o ­blem des öffentlichen Unterrichtes und der öffentlichen Erziehung in B rasilien sprach, ein G egenstand, über den sich viel jagen laß t. D ie Ronserenz w ar befriedi­gend besucht und fand lebhaften B e ifa ll seitens des A udito rium s. — U nter den katholischen U nterrich tsan­stalten von R io n im m t jetzt nach A ussage von S ach ­verständigen d as in T ijucas.vo r einiger Z e it eröffnete R ol- leg der französ.Frauengenvsjenschafl » D a m e s d u a a c r é - c o e u r « die erste S te lle cm . Zahlreiche Töchter vorneh­mer brasilianischer F am ilien em pfangen in dem erw ähn ­ten Rolleg ihren Unterricht uno ihre Erziehung. D ie Genossenschaft der D am en vom Heiligsten Herzen J e s u ist 1 800 von der chrw . Schw ester S o p h ie B a r a l ge­gründet w orden. D ie Z a h l der M itg lieder beträgt ge­gen 6 0 0 0 mit ungefähr 1 50 H äusern in den verschie­denen Erdteilen. D ie E-taluten, welche denen der G e- j sellschaft J e s u nachgebildet sind, sind 1 8 2 6 von P ap s t Leo X Í1 . bestätigt w orden. F ü r die Entwickelung des religiösen L ebens m B rasilien sind derartige Unterrichts- an jlalten von w eittragender B edeu tung .

D ie Liebensw ürdigkeit der B rasilian e r gegen die P ankees treibt bereits jetzt schöne B lü ten . D ie gegenw ärtige R e ­gierung steueri eifrig im Fahrw asser des M o n ro is n iu s , und niem and kann zurzeit sagen, w ohin die Reise ge­hen w ird. B o r kurzem ist auch d as Dekret veröffent­licht w orden, welches die 2m portzölle verschiedener A r ­tikel nordamerikanischer H erkunft herabsetzt in der A b ­sicht, die H andelsbeziehungen B rasilien s mit den V e r­einigten S ta a te n 'N ordam erikas zu entwickeln, im H in ­blick darauf, daß dieses L an d der größte A bnehm er des R affees ist — D er R on jum beträgt daselbst 5 k g pro R opf — der freien E in tritt aus seine M ärk te hat und daß der A rt. 6 des Gesetzes N r. 1141 vom 30. Dezember 1 903 neu in R ra f l gesetzt durch den A rt. 18 des Gesetzes N r. 1 4 5 2 vom ,30. Dezember 1905 die R eg ierung ermächtigt, einen D ifferen tia ltarif fü r eine oder mehrere W a re n frem der P roduk tion einzu­führen a ls V ergü tung fü r etwaige den W a re n brasi­lianischer P roduk tion .gemachte V ergünstigungen. D ie Artikel, welche w ährend des laufenden R echnungsab­schnittes, angefangen vom 1. I. M . b is zum 31. D e­zember, eine R eduzierung der Im portzö lle von 20.% erhalten, sind nach dem Dekrete W eizenm ehl, konden­sierte 'M ilch, G um m iw aren des A rt. 102 3 des Z o ll­ta rifs , U hren, T in ten des A rt. 173 des Z o llta rifs , (ausgenom m en Schreiblinte) F irn iß , Schreibmaschinen, Rälleerzeugungsm aschinen, P ia n o s , W agen und W in d ­mühlen. M it diesen Rußhändchen seines Neffchens kann O nkel S a m vorläufig zufrieden sein. D ie R e ­pressalien der anderen 'Nationen, die durch die B e v o r­zugung N ordam erikas geschädigt w erden, dürsten indes­

S ta a t S a n ta C a th a rin a . — S ã o B e n t o : F . Fendrich j r .— L e n ç o l : Engelbert S tüber. — C a n tp o A le g re : Gfteoão Buschle. — J o i n v i l l e : P . Carlos Boegershaufen. — J a r a g u ä : Franz Fischer. — J t a j a h y : Joseph Diiirich. — L u i z A l v e , Lehrer H. Butts hart. — G a s p a r : P P . Franziskaner. — B lu m e n a u : P P . Franziskaner. — S a l t o (B lum enau): W w. W ilh. Engelke. — I n d a y a l : Lehrer Heinrich W eber. — B r u s q u e : P . Gabriel Lux. — F l o r i a n o p o l i s : P . Carlos Schmces. — S . J o s é : P P . Franziskaner. — P a l h o ç a : Joseph G r. Lrebs. — S a n t ’ A m a ro do C u b a t ä o : P P . Franziskaner. — S ã o P e d r o d 'A l c a n t a r a : Pedro Rtafen. — S t a . P h i lo m e n a : Lehrer Schnitzler. — T h e r e f o p o l is : P . J o ã o B ap t. S teiner. — L a g u n a : Antonio B randt. — B o rg e rn do C c d ro : A nton Effting. — S ã o M a r t in h o do C a p iv a r y : Edmund Hoepers und J o ã o Hoepers. — A rm a z e m (Capivary): Henrique Berkenbrotk. — G r a v a t a : Jakob M ay. — T u b a r ã o : Her­m ann Siebert. — B r a ç o tso R o t t e (Munizipium T u b arão ): P . Frederico Tombrotk. — S ã o J o a q u im d a C o s ta d a S e r r a : J o ã o Jo rg e Dom . — S o g e s : P P . Franziskaner. — C u r i ty b a n o s : P P . Franziskaner.

S t a a t M in a s G eracs. — E s t a ç ã o M a r i a n o P r o c o p io : Luiz Dilly. — B e l lo H o r iz o n te : Pedro Schinning«.S ta a t A m azonas. — M a n á o s : Francisco Lulnig.D eutschland: Lehrer B . Lange, Ofteruburg, Ejchjtr. 10, O l d e n b u r g Im Herzogtum.

sen nicht lange au f sich w arten lassen. W ie sagt doch G o e th e ? „D enn alle S chuld rächt sich au f E rden ."

A m 3. J u l i fand in der außerordentlichen G en era l­versam m lung im B an co do B raz il die W a h l der D i­rektoren, des F isk a lra ls und der S up p len ten statt. S chon seit mehreren T ag en w aren in den flum inenser Z eitungen R and idaten in H ülle und F ü lle angepriesen w orden. W ie aber bereits vorauszusehen w ar, w urden zu D irektoren e rw ä h lt: D r . Leopoldo D uque E stradamit 1598 , D r. Leopoldo B u lh õ e s mit 1590 , Kommen» dado r Luiz A loes da S i lv a P o r to mit 1 5 4 8 S tim m en . Z u M itg liedern des F is la lra te s w urden erw ählt die H e rren : G ustavo de A rau jo M a ia mit 1484 , B a r ã o de A lencar mit 1459, G ab rie l W a n n a mit 1289 , A r ­th u r M o u ra mit 1 1 1 1 , Vicente Coelho C ab ra l mit 1529 S tim m en . D ie S u p p len ten w ah l ergab folgendes R esu lta t: B a r ã o de A g u a s C la ra s mit 1694 , A n to ­nio M a r t in s da S i lv a J u n io r mit 1366 , J o a q u im M ello F ran co mit 1 349 , J o ã o de D e u s F re ita s mit 1 2 0 2 S tim m en . D ie W a h l des jetzigen F inanzm in ijte rs D r. Leopoldo B u lh õ e s zum D irektor des B anco do B ra z il ist seitens der A ktionäre von großer B edeutung, da der F inanzm in ijte r es gewesen ist, der d a s B an k ­institut w ieder au f fester G ru n d lag e reorganisiert hat zu einer Zeit, wo alle W e lt in dem G lauben w ar, daß es von einem Augenblick zum anderen verkrachen w ürde. D r . Leopoldo B u lh õ e s w ird wahrscheinlich, solange er noch F inanzm inister bleibt, um U rlaub von dem Direktorposten einkommen.

D er A bgeordnete M ellv M a lta s ha t in der D epu ­tiertenkammer folgenden G esetzentwurf eingebracht:

I n A n b e t r a c h t :1 ) D a ß d ie D ek re te , welche d ie g e g e n w ä r t ig e n d e r R e g ie ru n g

o b lie g e n d e n D ie n s te d e r B e rw a l iu n g s h y g ie n e o rg a n is ie re n , v e r- juchsw eije u n d n u r fü r e ine b e s tim m te Z e i ls r is t e rlassen w o rd e n sind, in d e r A bsich t zu v e r if iz ie re n , o b d a s n eu e p ro p h y lak tisch e V e r f a h r e n , w elches d ie R e g ie ru n g e ingesch lagen h a t , d ie ih m zugesch riebenen E rg eb n isse z e itig te o d e r n ic h t ;

2 ) d a ß d ie E r f a h r u n g d e n augenschein lichen B e w e is g e lie fe r t h a t , d a ß d ie d u rch d ieses V e r f a h r e n g e z e itig te n E rg eb n isse sehr g ü n s tig a u s g e fa l le n sind, so d a ß m a n d a s G e lb e F ie b e r a l s epidem ische E rsch e in u n g in R io de J a n e i r o a l s a u s g e r o t t e t a n ­sehen k a n n ;

3 ) d a ß diese S c h u tz m a ß n a h m e n ,^ d ie d ie R e g ie ru n g g e tro f fe n a u f d e n G e s u n d h e its z u s ta n d d e r e - i a d t nicht n u r bezüglich d e s G e lb e n F i e b e r s E in f lu ß a u s g e ü b t h a b e n , so n d e rn auch h insich t­lich d e r ü b r ig e n a n j te d e n b e n K r a n th c i te n , so d a ß d e r g e g e n ­w ä r t ig e G e s u n d h e i ts z u s ta n d v o n R io d e r o e n tb a r oeste i s t ;

4 ) d a ß e s nach d e n I n f o r m a t i o n e n d e r R e g ie ru n g zu r E r h a l ­t u n g e in e s so b e f r ie d ig e n d e n G e ju n d h c i t s z u n a n d e s u n b e d in g t n o tw e n d ig ist, d ie g e g e n w ä r t ig e O r g a n i s a t i o n d e s S a n i t ä t s ­d ie n s te s nicht u m z u ä n d e r n ;d e k re tie r t d e r R a t i o n i o n g r e ß :

A r t . 1 . D ie g e g e n w ä r t ig e O r g a n i s a t i o n b e t d e r B u n d e s r e g ie r u n g o b lie g e n d e n D ie n s te d e r V e r w a l tu n g s h y g ie n e , w ie sie v o rg e se ­h en ist in d e n D ek re te n R r . 1 1 5 1 v o m 5 . J a n u a r 1 9 0 4 u n d U lt. b l ö t i u n d 5 1 5 7 v o m 8 . M ä r z desse lb en J a h r e s , w ird a u f w e ite re v ie r J a h r e r v e r lä n g e r t .

A r t . 2 . Z u w iv e r la u fe n d e B e s t im m u n g e n w e rd e n a u fg e h o b e n .Bekanntlich hat D r. T h au m atu rg o de Azevevo, der

P räsekt des A lto J u r u á , ein M a n n , der lau t verschie­denen flum inenser B lä tte rn wegen seiner ehrlichen V er­w altung alles Lob verdient, im Centro B rasileiro je­nes G ebietes den B a u einer S ta d l in A ngriff nehmen lassen, welche den N am en Cruzeiro do S u l erhalten

w ird. A u f einem Höhenzug des „F estlandes" (m it diesem N am en bezeichnet m an in jenen Gebieten d a s ­jenige L and , welches nicht den Ueberfchwemmungen der Flüsse ausgesetzt ist), der sich in gewissen E n tfer­nungen län g s des linken U fers des J u r u á zwei Rilo- meter unterhalb des Zusam menflusses dieses mit dem R io A köa hinzieht, in einer Lage, die einen weiten Ausblick gew ährt und in ihrer ganzen F ü lle die S t r a h ­len einer glänzenden S o n n e em pfängt unter einem azurnen Himmel, reichlich ersehen mit Licht und Lust, ist bereits der G rundstein zu den ersten G ebäuden ge­legt w orden. Nach näheren M itteilungen liegt die tm W erden begriffene S ta d t unter dem 7 ,2 4 G cad süd­licher B reite umgeben von einer aus Jah rh u n d e rte zu­rückschallenden V egetation und erfreut sich eines R it­m as, d as m an nach bisherigen Erhebungen a ls einiger­m aßen gesund und angenehm bezeichnen kann. D ie T em ­pera tu r schwankt zwischen einem M axim um von 33 G rad und einem 'M inim um vom 19 G rad , sodaß m an eine mittlere von 25 ,5 G rad annehm en kann. D ie Feuchtigkeit ist verhältn ism äßig betiächilich infolge der unm ittelbaren N ähe der W älder. D er Regen, der im S o m m e r w eniger stark ist, fällt in S tröm en in der Z e it von N ovem ber b is A pril. D er W ind , der im 2 0 in tet manchmal stürmisch ist, ist im S om m er frisch und milde, w a s dazu beiträgt, die T em peratur zu lindern. D ie Nächte sind fast im mer ruhig und ziem­lich frisch und angenehm, w orauf auch der von den A nden her wehende W in d seinen E in fluß ausüb t. 2 m J u n i des vorigen J a h r e s existierten nu r zehn B araken an dem O rte , an welchem m an heute bereits zahlreiche H äuser sieht, die sich in G ruppen über das wellenför­mige G elände hinziehen. D azu gehören die Escola R o ­d rigues A loes, die Bibliothek, d as F o rum , das G e­bäude der 2m prensa Q fsicial, die U sina de Electrici­dade usw. B eruhen alle diese Nachrichten in ihrem vol­len U m fange au f W ahrhen , so w äre ja ein guter A n ­fang gemacht, der hoffentlich auch ein gutes Ende h a ­ben w ird.

M it der P asto rie rung und M issionierung des A lto J u r u á hat der HI. S tu h l jüngst den F ranziskaneror- den beauftragt. 2 n nächster Z e it werden deshalb be­reits einige deutsche Franziskanerpricster a u s der P r o ­vinz des Hl. A n to n iu s nach M a n a u s und von dort zum 'Alto J u r u á abreisen, um ihre M ission zu be­ginnen. A u f Ersuchen der Raijeriicheii R egierung und des hochw. H errn Bischofs von P a rL w aren bereits 1 870 die italienischen F ranziskaner P . S a m u e l M a n - cini und P . J e s u a ld u s M acchetti nach M a n a u s ge­kommen, woselbst sie eine (jetzt unbew ohnte) Nieder- lassung gründeten. 'Nachdem sich ihnen noch mehrere M issionare zugesellt hatten, eröffneten sie unter den U a u p c s -Jn d ia n e rn , -.die in 21 S täm m e geteilt, welche 16 verschiedene Dialekte sprechen, an den U fern des U au p äs , eines 'Nebenflusses des R io N egro w ohnen, 16 M issionen. 2n fo lge der S laa tsu m w älz u n g in B r a ­silien konnten die M issionen nicht in ihrem ganzen U m ­fange aufrecht gehalten werden, auch fehlte es an Z u - zug von neuen M issionaren, sodaß schließlich der hochw. p ! J e s u a ld u s allein übrig blieb, der noch a ls G re iz

e o e < : i A ' V Feuilleton. z, A ® » A i y&öi V

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J&ie 6er SSüôíee*Von M a x i m i l i a n D i e t e r s .

i r r im (Fortsetzung.) [ 2 2 ]„U nsm n, W o h ltä te r! G lauben S i e 's ihm nicht, H err

L eutnant" sagte H err B rix . nachdem Holmstedt ihn a nt gemacht Halle. „2ch bin 2h rem

pe ßo uugen R am eraden w eniger W ohltäter, a ls „D o rn im Auge" gewesen."n P i S n 5 inUpl!lem e^ M a n n nu n durchaus nichtnabrn i i im . 't1,Maii r ei-ni9Cn D afü r- und D aw iderreden Ä ■ ä Th , V ^ Leß 4 h ^ ü c h e n Abschied von H errn i . ßat ihn, G ruße von ihm an VJtiß E llen auszu-

ichten und ne) m .t dem H ut a u s dem B o o t schwen­kend: „ A u f baldiges W iedersehen'"

H err B rix zog die A ugenbrauen in die H ö h e : „ D a s w ird so bald nicht sein können", entgegnen: er. „ S ie Horten ja, m orgen schon geht der „A lba troß" wieder m S ee . Also G o o d b y e ! A ir. H olmstedt!" D am it ritt er weiter, der Faktorei der H andelshäuser zu wo er Geschäfte zu erleoigen hatte.

„A h jo — richtig", murm elte Holmstedt und seine S t i r n umwölkte sich. F rag en d sah er den Ram eraden an - « J a , w as jvll's, bedeuten? E s ist m ir alles u n ­verständlich."

„N u n " , versetzte dieser, „w ohl gehen w ir morgen Linker auf — ich vermute, dieser beiden Rasten da we- 9®n ' ~ er deutete nach der „R attlesnakc" und dem A ^ * N a n e r hinüber — „unser R om m andaiit, w ir alle, sind G ift und G alle — die deutsch gesinnten Ranaker, ja , manche der Deutschen selber an L and dürfen sich nicht mehr a u s ihren H äusern heraus w agen — sie werden beschuldigt, Umtriebe zu halten und vergew al­tigt — und w ir, w ir müssen ohnmächtig, zusehen! — A ber, gehen w ir morgen auch weg, so ist das n u r ein Scheinm anöver, denke ich m ir," sagte er leise dem R a ­meraden in s O h r. „ B e i Nacht und Nebel kommen w ir wieder."

11. Rapitel.U nd bei Nacht und Nebel kamen sie w ieder! A ber,

o J a m m e r ! W a s w ar a u s der friedlichen 2nsel ge­w o rd en ? A u fru h r, M o rd und B ra n d durchzogen die paradiesischen Gefilde, zogen von D o rf zu D orf, von P flan z u n g zu P flan z u n g . D a s in der englischen M is­sion erzogene Ranakerkind — d as R önigsknäblein — sollte p a r t o u t , in S a w a i , U polu, T u tu ila , M a - nua, über den ganzen Archipel a ls Herrscher eingesetzt werden.

A ber diese R inder der S üdsee sind w ahrhaft wie die R in d e r! „ S ie leben ohne S o rg e wie die Lilien aus dem Felde, tanzen lachend durch d as Leben hin, stets heiter wie der blaue H imm el über ihnen . . - D ie F instern is, die Nacht ist ihr F reu n d nicht, nu r bei Sonnenschein fühlen sie sich wohl. 2 h r 2lberglau- ben bevölkert jeden S trauch , jeden F lu ß mit G eistern.". . . U nd diese Südseeinsulauer, die fü r d as G ute so empfänglich, die mit W ahrhe it und Gerechtigkeit so leicht wie R inder zu leiten sind, sie hassen auch, wie die R inder, die Luge und d as Unrecht.

S o w urden dieselben. Ranaker, angesichts der V erge­w altigung und der B ru ta litä ten , die m an ihnen antat, a ls sie nicht w illig Lüge und Unrecht ertragen w oll­ten, zu bluttriefenden Bestien, die blindw ütend F reund von F eind nicht mehr zu scheiden vermochten.

D en Archipel umkreuzend, hatte der „A lb a tro ß " a u s den Niederlassungen des nahe gelegenen S a w a i — bald bei M a ta u tu im N orden, bald bei T a n g a im S ü ­den oder bei einem der zahlreichen P lätze der Ostküste: P u a p u a , F an g a , S a p a p a lu , S a le la w a lu seine bew aff­neten R uller landend — die bedrohten deutschen H ä n d ­ler und R aufleute aufgenom m en.

2 n S a le law a lu , d as leine zwölf Seem eilen oder drei deutsche M eilen von der Wejtspitze von U polu entfernt liegt und näher noch durch kleine dazwischen liegende E ilande, durch die 2nselchen A polim a und M an o n o , mit der H auptinsel des Llrchipels verbun­den ist, erfuhr der R om m andaiit des deutschen R reu- zers von der bedrohlichen Lage der deutschen P la n ta ­gen aus U polu. D o rt hatte er, durch die 'Anwesenheit der Schiffe der anderen M ächte, d as Leben w enig­

stens der Deutschen a ls am wenigsten gefährdet anneh­men können.

U nd wer meldete ihm jene N achricht? N u n , wer anders, a ls der um d as Schicksal dieser P lan tag en und ihrer A ngehörigen so sehr besorgte Holmstedt!

M it den anderen O ffizieren abwechselnd, hatte auch er die R u ttersahrten an L and zu führen gehabt; und da er durch seinen längeren A ufenthalt im Archipel und die ihm hier gewordene M u ß e im S tu d iu m der Landessprache sehr viel w eiter w a r a ls seine R am era ­den, so konnte er auch an L and und von den Fischern und B oo tsleu ten in den E inbäun len , die gelegentlich P ro v ia n t an B o rd brachten, gar manches hören und erfragen, w as den anderen ferner lag.

S o lief eines A bends, a ls es schon dunkelte, der „A lb a tro ß " in die F angaloa-B uch t ein, die ungefähr zwanzig Seem eilen vom A pia-H afen nach Osten zu an der 'liordküste von U polu liegt. Ziemlich in der 'Mitte, eher näher an F an g a lo a a ls an A pia, lag die 23rix’- sche P lan tag e . Direkt vor ihr zu ankern, w ar wegen der R orallenriffe , die d is weit in die S e e h in a u s fast überall die Rüste um lagern, nicht möglich. Auch d as Fahrw asser in die F angaloa-B uch t hinein w ar gefähr­lich genug, und so näherte sich dann der R reuzer, vorsich­tig lotend, langsam dem Lande, b is er einen geschütz­ten 'Ankerplatz hinter einem von dichtem Buschwerk ge­krönten Felsen fand, mit schmalem S tr a n d von ange­spültem S a n d davor.

Noch in der 'Nacht brach d as L andungskorps des „A lb a tro ß " au f zum Entsatz der — so hatte H elm ­stedt erfahren — in ihren F arm häusern gegen die be­lagernden W ilden verschanzten deutschen P flan zer auf.

D er Nachtmarsch w ar n un zu wagen, weil kurz nach dem Anlandsetzen der kleinen T ruppe um drei U hr der M o n d aufgehen mußte, und weil Holmstedt, der n a ­türlich a ls F ü h re r ausersehen w ar, jeden W eg und S te g dort kannte; halte er doch seine S paziergänge und Spazierritte mit E llen oft von der BriLschen F a r in b is zur F angaloa-B uch t und darüber h inaus ausgedehnt.

W a s den R om m andantcn aber vor allem bestimmte, den Nachtmarsch fü r d a s L andungsko rps-zu w ählen,

w ar die bekannte Furcht der E ingeborenen vor den Nachtgespenstern. D enn gerade dies und die Heimlich­keit des 'Anrückens mit einer verhältn ism äßig der Z a h l nach so schwachen T ruppe von kaum fünfzig M a n n — m ehr durfte und konnte der kleine Rreuzer nicht abge­b e n _ machte einen U eberfall im W alde, einen H in ­terhalt von seiten der R anaker jetzt sehr viel weniger wahrscheinlich a ls bei T age. 2m m erhin mochte die T o u r nicht nach jederm anns Geschmack sein. S ie w ar aber ganz nach dem Geschmack unserer blauen J u n g e n s , die weder wildgewordene Ranaker, noch ihre 'Nachlgespenster au f der fremden 2nsel, die selbst den T eufel in der H ölle nicht fürchten; hatten sie doch so oft schon dem T od bei manchem „A lle M a n n a u f : " furchtlos in s Angesicht geschaut!

L au tlos, ohne ein W o rt zu sprechen, w aren die fünfzig M a n n des Landungkorps nach M itternacht ausgeschifft w o rden ; lau tlos setzte sich der Z ug , a ls eben der M o n d , ein letztes Viertel, aufging, vom blei­chen S tr a n d in den finsteren W ald hinein in B ew e­gung.

D am it die breiten Entermesser und die scharfgelade­nen R arab in er der 'M atrosen nicht gegeneinander stie­ßen und klapperten, mußte au f dem schmalen, oft hol­prigen und fast dunklen P fa d e in offener Reihe im Gänsemarsch marschiert werden, mit der Linken d as S eitengew ehr an der Hüfte, mit der Rechten die Büchse fest umspannt: J e d e U nterhaltung, jedes S in g e n oder auch n u r S u m m e n w ar a u fs strengste untersagt. W ie Schem en huschten die dunkeln, sehnigen G estatten d a ­hin, in ihr dunkles M arin e b lau gekleidet, denn jedes „W eiß " hatte m an wohlweislich an B o rd gelassen. U nd flüsternd nu r w urden gelegentlich die Rum m an- dos von der T e le , nach hinten, von M a n n zu M a n n gegeben: eine Geisterschaar, die wahrlich Schrecken in die Herzen der Ranaker gejagt hätte, w enn zufällig sie des W eges gekommen w ären .

(S ch luß folgt.)

V V r / ^z t h W .

Page 2: Mittwoch. 18. Juli 1906. 5. Jahrgang. — Nr. 5. · 2019. 3. 27. · Fläche, die stellenweise 150 in matz, ist teils mit der Erde der Hügel der früheren 2lhas das Moças und dos

Jdex íKormmit meinen Haaren von Bahia aus, wohin er zur Erholung gekommen war, wiederholt zum Norden reiste, bis auch er von Gott abberufen wurde. Die Vorse­hung scheint jetzt neuerdings jene Gegenden mit Prie* strrn versehen zu wollen. Bekanntlich ist auch dem Be­nediktinerorden ein unermeßliches Gebiet am Rio Branco übertragen worden, das jedenfalls in absehbarer Zeit von den Söhnen des hl. Benedikt, die unter andern auch in Australien so Großes für die Zivilisierung und Christianisierung der Ureinwohner geleistet haben, missioniert werden wird.

in so ungerechter und niederträchtiger Weise verdächtigt, angeklagt und verurteilt wurde.

Dreyfus-Prozetz.„Der Kassationshof hat mit großer Stimmenmehr­

heit sein Urteil dahin abgegeben, daß der Ex-Haupt- mann Dreyfus unschuldig ist an all den ihm bis jetzt zur Last gelegten Verbrechen," diese Nachricht wurde vor einigen Tagen von Paris mit großem Zabel in die ganze Welt hinausgedrahtet. Alfred Dreyfus, ein israelitischer, dem Generalsjab der französischen Armee zugeteilter Artiileriehauptmaim. war bekanntlich im Jahre 1894 des laiidesverräterischen Verkehrs mit ausländi­schen Militärbevollmächtigten angeklagt worden. Er sollte verschiedene Schriftstücke mit einem von ihm ge­schriebenen Begleitschein (Bordereau), welcher aber tat­sächlich von einem Belastungszeugen, dem M ajor Ester­hazy, verfaßt war, an die deutsche Botschaft in Paris ausgeliefert haben. 2m Dezember 1894 wurde Drei)« fus von einem nichtöffentlichen Kriegsgericht zu Paris aus dem Heere ausgestoßen und zu lebenslänglicher Verbannung verurteilt. Alan brachte ihn zur Teufels­insel bei Cayenne in Französisch-Guyana, welches nörd­lich vom brasilianischen Staate Amazonas liegt. Hier wurde er in grausamer Haft gehalten.

Dieser Prozeß hatte damals in der ganzen zivilisier­ten Welt großes Aufsehen erregt und wurde, da er die herrschenden militärischen Kreise Frankreichs sehr bloß­stellte, zu einem politischen Ereignisse ersten Ranges. Wenn Dreyfus besonders in Frankreich viele Gegner halte, so fehlte es doch nicht an Männern, welche er­kannten, daß er unschuldig und ein Opfer der In t r i ­guen antisemitischer, nationalistischer und militärischer Cliquen geworden sei. Besonders verdächtig war es, daß der damalige Kriegsminister Mercier, welcher Gegner des Dreyfus war, die vermeintlichen Schriftstücke dem Gerichtshof zustellen, aber wider jegliches Gesetz dem Angeklagten und seinem Advokaten vorenthalten ließ. Freunde und Verwandte des verbannten Dreyfus ga­ben sich nun alle Mühe, die Unschuld desselben dar­zutun. 2m Jahre 1897 fingen der Senator Scheu- rcr-Kestner, der Schriftsteller Zola, Mathieu Dreyfus und besonders der Oberst Picquatt an, die Revision des Prozesses zu verlangen. 3m Lager der Feinde des Dreyfus erregte dieses selbstverständlich großen Aerger, und sie bemühten sich deshalb, die Revision zu verhin­dern, indem sie die jetzt zum Angelpunkt der ganzen inneren Politik Frankreichs gewordene Angelegenheit als emen Angriff auf die Ehre und den Bestand des französischen Heeres hinstellten. Oberstleutnant Henry, welcher 1894 gegen Dreyfus als Zeuge aufgetreten war, hatte aber unterdessen am 30. August 1898 er­klärt, daß er die Beweise für die zweifellose Schuld durch Fälschungen verstärkt habe. Diese Erklärung, durch wel­che auch der Kriegsminister Cavaignac und der Gene­ralstabschef Doisdeffre schwer belastet und zum A b­danken gezwungen wurden, bewirkte, daß die Revision zustande kam.

Zuerst wurde die Cache vor der Strafkammer des Kassationshofes allein verhandelt; als aber diese von den antisemitischen und nationalistischen Blättern, wie alle, die sich für die gerechte und unparteiische Unter­suchung erklärten, in niederträchtiger Weise angefeindet und als parteiisch verklagt wurde, übertrug die Regie­rung durch ein Ausnahmegesetz den drei vereinigten Kammern des Kassationshofes die Wetterführung der Untersuchung. Die Verhandlungen wurden geheim ge­führt, später jedoch veröffentlicht, und es ergab sich, daß trotz aller Anstrengungen der Zeugen nicht e in vollgültiger Beweis für die Schuld des Hauptmanns Dreyfus konnte vorgebracht werden, wohl aber wurde ge­nug Belastendes für Esterhazy (welcher jetzt seine Schuld zugestanden hat), Henry und andere hohe Persönlichkeiten zu Tage gefördert. Der Spruch des Kassationshofs, welcher am 3. Ju n i 1899 erfolgte, lautete auf Revi­sion. Aus Rücksicht auf die Heeresleitung verwies man die Angelegenheit vor ein Kriegsgericht, welches in Rennes ab­gehalten wurde. Dreyfus war unterdessen von seinem Ver- bannungsort, wo er fast 5 Jahre zugebracht hatte, zurückge­holt und nach Rennes gebracht worden. Vor diesem Kriegs­gerichte erneuerten sich die alten Intriguen von seiten seiner Gegner. Fünf Kriegsminister hatten früher vor der Kammer, eine ganze Reihe von Generälen und Offizieren hatten vor Gerichten auf Dreyfus Schuld geschworen; auch jetzt traten diese wieder gegen ihn auf. Die Richter mußten wohl einsehen, daß der Ex- Hauptmann unschuldig war, aber sie wollten allen ge­recht werden und glaubten dies zu tun, wenn man Dreyfus verurteile und zugleich mildernde Umstände zugestehe. M it 5 gegen 2 Stimmen wurde er am 9. September 1899 zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Regierung ließ dann am 21. September desselben Jahres volle Begnadigung folgen. Die Anhänger Dreyfus' waren aber hiermit nicht zufrieden; sie woll­ten, daß seine Unschuld anerkannt und erklärt werde. Fortgesetzt protestierten sie deshalb gegen das Urteil. 3n einer großen Kammerrede am 6. und 7. April 1903 gelang es dem Deputierten Jaurês, die Feinde Drey­fus' wieder bloßzustellen und eine Untersuchung inner­halb der gerichtlichen Sphäre zu erwirken, wobei man jedoch zu keinem besonderen Resultat kam. Da sich in letzter Zeit die klarsten Beweise für die offenbare Unschuld Dreyfus' mehrten, wurde Mitte Jun i vom Kas­sationshof die Revision des Urteils von Rennes wieder aufgcnommen.Wie früher, so trat auch jetzt Oberst Picquatt energisch für Dreyfus ein. Das Endresultat der Revision war, daß das Urteil annulliert und Dreyfus von all den ihm zur Last gelegten Verbrechen freigesprochen wurde. Diese Entscheidung des Kassationshofes stützte sich besonders auf drei unwiderleglich bewiesene Tatsachen, nämlich 1. daß in dem Aktenstück Nr. 371 der Buch­stabe P ausgekratzt und durch ein D ersetzt worden ist; 2. daß im Aktenstück Nr. 26 nach der Verurtei­lung des Dreyfus vom Obersten Henry ein Zusatz ge­macht worden ist, und 3. daß man ein Schriftstück be­treffend die Verteilung der schweren Artillerie, welches Dreyfus aus der Kanzlei entwendet und verkauft ha­ben sollte, ebendaselbst wiedergefunden hat. Ueberdies hat Esterhazy selbst eingestanden, das Bordereau ge­schrieben zu hoben. So ist denn endlich nach 12 Jah- ren einem Manne Gerechtigkeit widerfahren, welcher

Berliner Briefe.(Schluß.)

I n der bayer i schen A b g e o r d n e t e n k a m m er versuchte der liberale Abgeordnete Dr. Müller das be­drängte Vaterland zu retten, indem er extra von Ber­lin herbeigcrcist war und eine niedliche Kulturkampfs­debatte gegen die Konfessionsschulen losließ. Zur Ab- kühlung wies der Abgeordnete Dr. Pichler nach, daß Dr. M üller die bayerischen Schuloerhältnisse gar nicht kennte, und auch der Kultusminister Dr. v. Wehner zeigte wenig Verständnis für die rettende Tat des Herrn Müller, wofür ihn dieser zum Centrumsminister p a r exellence stempelte.

2n Anwesenheit des deutschen Kaisers, des Staats- sekretärs v. Tirpitz und anderer hoher Gäste fand in Danzig auf der Schichau-Werft der S t a p e l l a u f des Linienschiffes „ S c h le s i e n " statt. Der Oberpräsi­dent hielt die Taufrede; die «Herzogin v. Pleß nahm in üblicher Weise die Taufe vor.

(E in f u r c h t b a r e r O r k a n , der fünf Minuten dauerte und von starkem Regenschauer und Hagel be­gleitet war, wütete in N i e d e r b a y e r n und traf na­mentlich die drei Gemeinden Rimbach, Reicheneibach und Seemanshausen sehr schwer. Auch vom Rhein und M ain treffen ähnliche Meldungen ein.

Die Familie des Kaufmanns W. M e i ß n e r, beste­hend aus Mann, Frau und drei Kindern, wurde jinsolge von Gasvergiftung in ihrer Wohnung zu Stuttgart tot aufgefunden.

Am 30. M a i wurde der Expräsident von Argenti­nien, G e n e r a l R o c a , vom Kaiser empfangen. Am folgenden Tage wohnte derselbe der Frühjahrsparade über das Gardekorps auf dem Tempelhofer Felde bei.

Ueber Nacht zum M i l l i o n ä r geworden ist der E ü t e r e x p ed i en t Z a s t r o w in Köpenil. Ein steinreicher Onkel, der 10—12 Millionen M . besaß, tat ihm den Gefallen zu sterben und ihm die Hälfte seines Mammons zu vererben.

Unter Teilnahme des Kaisers wurde am 2. 2uni ein Meisterwerk der neueren Wasserbaukunst eröffnet, nämlich der T e I t o w - K a n a I, der die Havel mit der Oberspree verbindet und so eine südliche Umgehung Berlins darstellt. Rund 5l/2 Jahre hat man an dem 37 Kilometer langen Kanal gebaut und dabei alle Neuerungen, die sich in der letzten Zeit beim Wasser- straßenbau bewährt haben, zu verwerten gesucht. Zu r Vollendung des Kanals fehlt übrigens noch ein Mittelstück von etwa 700 Meter Länge in der Nähe von Groß-Lichterfelde. Erst wenn auch dieses Stück in Betrieb genommen werden kann (etwa im Oktober), wird der Kanal seine eigentliche Ausgabe, den riesigen Schiffsverkehr zwischen Oder und Elbe von Schlesien bis Hamburg dadurch, daß fortan der ebenso kostspielige wie weite Umweg durch Berlin, Charlottenburg und Spandau samt den Schleusen ver­mieden wird, zu entlasten, zu erfüllen vermögen. Der neue Kanal hat nur eine einzige Schleuse. M it der idyllischen Ruhe wird es allerdings in Teltow vorbei sein, und da wo bisher die Teliower Rüben gewach­sen sind, werden jetzt die Terrainwerte steigen als si­cherstes Zeichen dafür, daß die „K u ltu r" ihren siegreichen Einzug gehalten hat.

I n der Nacht vom 31. M a i bis 1. Ju n i ist auf dem hiesigen Z e u gha u s e ein Orden, der türkische N i schan I m t i a z - O r d e n , gestohlen worden. Der Orden ist ein achtmahliger goldener Stern mit 16 gro­ßen Brillanten, der in der Mitte den Namenszug des Sultan trägt. Die zum Orden gehörende Medaille ist ein kleiner Stern mit 18 kleinen Brillanten. Es sind 1000 Mark Belohnung ausgesetzt für Mitteilungen, die zur Ermittelung des Diebes oder zur Wiedererlangung des Ordens beitragen. Wer Lust hat, kann sich auch 3000 Mark verdienen, wenn er nämlich den Fälscher der.6 nach gemachten H u n d e r t m a r k s c h e i n e ermittelt, die in den letzten Wochen im Verkehr hier- selbst angehalten wurden.

Gleich beim Beginn des Jun i treffen vom Eichsfelde Nachrichten über ve rhee cen de U n w ett erein. 3n der Nähe der Stadt Heiligenstadt ging eine Wasser - hose nieder, und infolgedessen wurden Häuser und Straßen unter Wasser gesetzt. Schwere Schäden wurden zwar hier nicht verursacht, aber um so schlimmeren Ver­heerungen waren das Dorf Birkenfeld und die Rittergü­ter Ober-'und Unterstem ausgesetzt. Ein großes M a­schinen- und Scheunengebäude wurde vom Wirbelsturm wie ein Kartenhaus zusammengefegt. Der Schaden, der den Besitzer trifft, ist auf mehr als 30 000 M . zu be­rechnen. Bäume wurden entwurzelt oder abgeknickt, Saatfelder verwüstet, die Fenster der Kirche und Häu­ser demoliert, Dächer abgedeckt; kein Haus ist vorhan­den, an dem das Dach noch heilgeblieben wäre. I n kaum zehn Minuten war das Zerstörungswerk voll­bracht. Daß kein Menschenleben zu beklagen ist, muß als ein wahres Wunder angesehen werden. Der Ge­samtschaden wird mit 100 000 M . eher zu niedrig als zu hoch angegeben. — Noch schlimmer lauten die Nachrichten aus N o r d h a u s e n . Eine W i n d h o s e brach den Kirchturm in Uthleben wie ein Streichholz mitten entzwei; massive Bauten wurden zusammenge­worfen ; doch wurde auch hier zum Glück niemand ver­letzt. Gärten und Höfe sehen aus wie ein Wald, in dem Holz gefällt ist: alles liegt wild durcheinander.

In demselben Augenblick, da die Frage der Kon- fessionsschule in Preußen einem vorläufigen Abschlüsse entgegengeht, rüstet sich dasjenige Schulparlament, das sich Allgemeiner Deutscher Lehrertag nennt, zu ei­nem Vorstoße gegen die konfessionelle und gegen die christliche Volksschule überhaupt. Aber wessen Geistes Kind die Herren sind, zeigte klar und deutlich derA l l g e m e i n e Deutsche L e h r e r t a g . der am 5. und 6. Jun i in München stattfand. Die Versammlunggestaltete sich zu einem wahren Hexensabbat, indem am ersten Tage die Lehrer und Leherinnen scharf an ein­ander gerieten und am zweiten ^age die Lehrer selbst

..... c a — w Simultanschulsrage.unter einander bei Beratung der ..... , . ,Tosender Lärm, sodaß die Redner unverständlich bl u- den, „Liebenswürdigkeiten" erster^ a p ^ d t ^ m a n j ic hgegenseitig an den Kopf wirft, und schließlich em fönn-L 'große^Kräch, das ist das wesentliche Ergebnis des Münchener Lehrertages. . . . . . . . . ... £ e h ,

Da machten die Tagungen deskathol chen^ey r e r v e r b a n d es in Berlin und des katholischen i e y r e r " n n e n o e r b a n d e s in Straßburg doch einen gan andern Eindruck. Dort war man ganz modern, voll

Der Nachfolger des zu Beginn der Unruh Dcutsch-Ostafrika bei Livale von den Emgebormordeten Bischofs Spics, Hr. ® l i d) 0 c t L r env S p r e i t c r wurde am Dienstag (o.) vom Kaiser em pfangen. Der Bischof reist über Rom wo r vom H ^ ligcn Vater empfangen werden wird, nach Genua, u sich daselbst nach Ostafrika einzuschiffen.

Da mein Brief schon etwas ungebührlich lang ge-•oa mein jonei |ujun uwu- - a „ : .worden ist, soll die Rei se des deut schen K a i ' e r s nach W i e n hier nur erwähnt werden Aus lifcriiAprp« smfii» ick, im nächsten Briefe Mitteilen zu

«Uttel» word-n war. w à n M i ®,t

?n nächster Nummer aus diese Vorstellung zurück^

te „ Untcrljaltungsalicnb = „Nte,e am S » .

sichtlicheres hoffe ich im nächsten Briefe

t0nnUZum Schlüsse möchte ich noch einige Meldim- gen über die jüngsten Ereignisse m D e u t s c h - S u d w es t a f r i k a beifügen. Wie b e r e its gemeldet wur , ist einer der berüchtigsten Rebellenführer, 'Morenga g * sangen worden. Morenga ist ein intelligenter Man , spricht Holländisch. Deutsch und Englisch und wurde von einem Missionär erzogen, mit dem er 18 Monaie in Europa reiste. — Anfangs M a i war es gelungen, einen beitäglichen Teil der Aufständischen in den Kar­rasbergen einzuschließen. (Vgl. Lcrl. Brief v. 4. M m .) Einer Hollentottenbande jedoch gelang es auszubrechen und nach dem Gr. Fijchfluß zu ziehen. Bel Rostng- busch halten am 10. M at Joh. Christian, M orris und ein dritter Führer, namens Vielding^ ihre L eute ver­einigt und verfügten so über 300 Gewehre. Aber den­noch entzogen sie sich dem Angriff der Truppen und zogen in östlicher Richtung ab. Am 19. M ai griff jte Leutnant Engter mit wenigen Reitern bei Gats an, fiel aber selbst nebst einem Reiter. Die Hottentotten zo­gen weiter nach Osten ab und kreuzten am 20. M m die Pad nördlich Kalksonlain. Umwelt dieses Ortes wurde am folgenden Tage ein Reiter erschossen. Ober­leutnant v. Milczewski, der mit seiner Funkenstation unterwegs war, hörte das Gewehrfeuer und eilte her­bei. Bei Kubuk stellte er eine starke Hottentottenbande und griff sie an. Drei Reiter sielen. Am selben Abend noch gelang es dem Oberleutnant, Lichtoerbindung mit der Abteilung des M ajor Rente! aufzunehmen. Dieser trat sofort den Vormarsch an, holte den Gegner am 23. M ai ein und stellte ihn zwischen Amas und Spring- püts zum Kampfe. Nach heftigem Widerstand räumte der Feind das Feld und zog nach Süden ab, wohin ihm M ajor Rentei folgte. Unsere Verluste betragen: 4 Retter tot, 1 Offizier und 15 Netter verwundet. M a ­jor Sieberg, der in der Gegend von Hudab stand, war auf den Kanonendonner losmarschiert und er­reichte bei Groendoorn die Abteilung Rente!; beide setzten vereint den Vormarsch nach Süden fort. Am 25. früh wurden in Tsamab Leutnant Fürbringer und 8 Reiter erschossen aufgefunb«? die wahrscheinlich bei Herstellung der Signallinie Kubub-Ukamas vom Fein­de überwältigt worden waren. M ajor Sieberg und die Abteilung Rente! erreichten des Nachmittags den Feind bei Nutais am Ham-Revier und lieferten ihm ein erfolgreiches Gefecht. I n der Dunkelheit zog der Gegner nach Osten ab. S.

Inland.

Curityba.Der Apostolische Nuntius, Monsenhor Ju lio Tonti,

ist nach 'achttägigem Aufenthalt in unserer Stadt vor­gestern morgen 81/, Uhr mittels Extrazuges nach Pa­ranaguá abgefahren, um nach S . Katharina weiter zu reisen. Ein Reiterpikett vom 14. Kavallerieregiment gab dem hochw. Herrn das Ehrengeleit zum Bahnhof, woselbst sich die verschiedenen Auktoritäten, zahlreiche Priester und andere Personen zur Verabschiedung ein­gefunden hatten. Auf dem Bahnsteig spielte die Kapelle des 39. Infanterieregiments. I n Begleitung des Herrn Nuntius befindet sich der hochw. Herr Diözesanbischof, welcher die Reife nach S. Katharina mitmacht. W ir können mit großer Genugtuung konstatieren, daß die Teilnahme an den Festlichkeiten zu Ehren des Vertre­ters des Vatikans sowohl von seiten der offiziellen Welt als auch der Bevölkerung eine sehr rege gewe­sen ist.

„Der Kompaß". Die „Nachrichten" aus Petropolis übersandten uns ihre Glückwünsche zum Antritt des 5. Jahrganges unseres Blattes. W ir danken der Kollegin vielmals.

Eine Postkarte liegt in der Redaktion für Herrn Albert Dickern.

Der Teuto-Brasilianische Landwirtschaftliche- Verein hält am nächsten Sonntag bei Herrn Franz Schaffer in Pilarzinho eine Versammlung ab. Bezüglich alles Näheren beachte man die betr. Anzeige!

Die Sociedade Catharinense de Agricultura in Flo­rianópolis übersandte uns das Ergebnis der Wahl des neuen Direktoriums. Es wurden gewählt Dr. Gustavo Lebon Regis Präsident, Coronel Antonio Pereira da Silva e Oliveira 1. Vizepräsident, Coronel Raulino Julio Adolpho Horn 2. Vizepräsident, Coronel Ger­mano Wendhausen 3. Vizepräsident, Capitão Manoel dos Santos Lostada Generalsekretär, Flavio Queiroz Nascimento 1. Sekretär, José Bueno Villela 2. Se­kretär, Egydro Noceti 3. Sekretär, Dr. Giovanni Rojsi Director de Culturas, Jeronymo Rocha 1. Thesoureiro, José de Senna Pereira 2. Thesoureiro.

Für die gütige 'Mitteilung besten Dank.Schwurgericht. Montag fand auf dem Forum Fe­

deral die Schwurgerichtsverhandlung gegen Firmo Antonio de Oliveira Junior und Pedro Aloes do Amaral stall, welche verdächtig waren, die den Pro­zeß Mattana-Borja betreffenden Gerichtsakten und das auf dem Bundesgericht deponierte falsche Geld unter­schlagen zu haben. Zur Verhandlung, in welcher der Bundesrichter Dr. Carvalho de 'Mendonça den Vor­sitz führte, hatten sich 43 Geschworene eingefunden Die Angeklagten wurden von Dr. Azevedo Macedo verteidigt. Die Sitzung verlief lebhaft und endete mit der einstimmigen Freisprechung der Angeklagten

General Caetano de Faria, Kommandant des 5 Militärdistrikts, reiste am Sonntag früh nach Parana guá, um sich zur Bundeshauptstadt einzuschiffen Siek Offiziere der hiesigen Garnison hatten sich am Bahnho- fe eingefunden, woselbst auch verschiedene Militärka. pellen spielten. Die Artillerie gab die üblichen Salven ab. Wie es heißt, beabsichtigt General Fa rk vom Kommandantenposten des 5. Mililärdistrikts zurückruir- kn. Coronel Müller de Campos hat votiäu ig basO n m m n n h n fm p m n m m n rt 1 oKommando übernommen.

Ä Ä '-» M .anoern vmwuu. ~ der Zeit; dort prach am tootnsuig aus Anlaß des Nationalfeiertaaes tu

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V Ä E S u n t e Club in den Räumen be^Deutschen Sängerbundes". Zahlreiche Gäste waten ã freundlichen9 Einladung folgend erschienen; au*A r T n s u l ' H à ^ ^ M ^ r a u Gemahlin erfreuten $

^ L k ? d a s " â h â ü ^ 0 t r e f f l ^ gewählte P ro g à

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a u f etwas Gutes {chließen, so übertraf doch feine < führunq alle Erwartungen, und reichlicher Beifall lotmk jeden Teil des Programms, besonders wurden die Lebenden B ilder" und „Pyramiden" applaudier Mit'^Senugtuung kann der Radfahrer-Club, mit <Be, friedigung können die Gäste auf diesen genußrechn Abend zurückblicken; besondern Dank werden le|teti Herrn Hugo Rehbein wissen, durch welchen dieser W . à n d und sein vortreffliches Arrangement Hauptfach,lick zustande kam. . .

Brandunglück. Heute morgen gegen met m t brach in der Kaffeefabrik des Herrn Fortunato Pach an der Praça Tiradentes Feuer aus. Man rettete die Vorräte, vergaß aber ein Faß mit Oel zu entf«, neu. welches später explodierte, wodurch der Brand sich auch auf die Geschäftshäuser Taborda & 3rmao, und Macedo & Soares ausbreitete. 2m ersteren konnten die Waren gerettet werden, während tn letzterem alles durch Feuer vernichtet wurde.

Verschiedenes. Die Studenten Curttybas beschloß sen in einer am Samstag abgehaltenen Versammlung, für den Empfang des Dr. Affonso Penna sich eine besondere Uniform anzuschaffen. — Den Unternch. mern der hiesigen Wasserleitungsanlagen wurden oom Vizepräsidenten noch weitere 90 Tage konzediert für die Vollendung dieser Arbeiten. Also schon zum zwei- lenmale wird die Frist verlängert. Daß nach 90 Ta- gen die Anlagen fertig sein werden, ist kaum zu giau. ben — Auf der Chacara des Herrn Sukow in Arau- caria kam ein Schaf mit zwei Köpfen zur Welt, wel- ches jedoch bald nach der Geburt verendete. Da, Schaf soll dem Museum geschenkt werden. — 3n União da Victoria wurde am 4. J u li die Leiche des vor einigen Wochen im 3gvassrr ertrunkenen Paulina Monteiro aufgefunden. An demselben Tage ertrank im Rio Pintado der zwanzigjährige Iacintho Bueno de Camargo, welcher in jener Villa gewesen war wegen Be- sorgung notwendiger Papiere für seine bevorstehende Heirat.

S taat R io de Janeiro.

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P e t r o p o l i s . (Korresp.) Der bei der brasiliani­schen Regierung beglaubigte Kaiserliche Gesandte, Herr Baron von Treutier, empfing aus Anlaß der Geburt des Stammhalters im deutschen Kronprinzenhause von Deutschen und Brasilianern zahlreiche Glückwünsche.— Die Regierung des Staates Rio de Janeiro hat alle Eisenbahngesellschaften mit einer Geldstrafe belegen las­sen, welche Holz als Brennmaterial verwenden und in den Schornsteinen der Lokomotiven keine Funkenfängii angebracht haben, wie es ein jüngst erlassenes Gesetz bestimmt. Von den Eisenbahnen, die den Staat Rio de Janeiro bedienen, haben die Leopoldina Railway, Rio das Flores und Santa M aria Magdalena das Gesetz erfüllt. Die übrigen müssen eine Geldstrafe von monatlich 5008 für die Lokomotive bezahlen. — Dem Vernehmen nach wird Dr. Aloaro de Freitas Gui­marães, gegenwärtiger Munizipalrichter des Gerichts- termins Petropolis, zum Rechtsrichter der Komarke Therczopolis ernannt werden. — Wie es scheint, wird die Leopoldina Railway in Bälde zwei Expreßzüge auf der Nordlinie einführen, von denen der eine 91/. Uhr von der Station Petropolis, der andere um 10 Uhr abends von S. Francisco Lavier abfahren wird. — 3n den nächsten Tagen werden in Niclhervy an der Praia Icarahy die Ständer für die elektrische Beleuchtung aufge­stellt werden. Die Lampen werden 600 Kerzenstärke haben und einen Abstand von 35 m. Innerhalb weniger Monate hofft die Negierung an der Praia Icarahy elektrische Be­leuchtung zu haben. Auch mit elektrischen Straßenbah­nen wird Nictheroy binnen drei bis vier Morialen versehen sein. — Dr. Nilo Peçanha, erwählter Vize­präsident der Republik, wird am 31. Oktober sein Amt als Staatspräsident niederlegen, um am 15. Novem­ber seinen Ehrenposten einzunehmen. — Das Welt« ist hier in Petropolis andauernd schön und angenehm. Goldene Sonne und blauer Himmel. N ur am Sams­tag herrschte starker Wind, der sich indessen gegen Abend legte. Die Nächte sind jetzt, was bei der gegen trü g e n Jahreszeit begreiflich ist, kühl, ohne jedoch empfindlich kalt zu sein, wie es im Hochland von raná von Zeit zu Zeit der Fall ist. — Nach einet Mitteilung des „Estandarte Catholico" sind in bet Bundeshauptstadt Se. Bischöfliche Gnaden, der hocha. Herr Bischof von Parahyba. D. Adaucto A de Mi' i Ä eingetroffen, der im Benediktiner«»'ter als Gast Wohnung genommen hat. — Bei M

Í J I Í 13' am Sonntag (8.) ein Jos6 Rosa beim Besteigen der Barke „Visconde de Moraes" ins Meer mürbe aber von mehreren Personen gerettet.-c r „ j Jer onen gereuet.-beittoQft-“nTnMp°n,9enr 0 T tas stattgefundenen P ê oentichaftstuahlen unseres Staates siegte Alfredo SBek*

= t à Z m ,,X)eutsthen$ e ^ " 3 i r örni h mt ' r?? ‘ geplant. - Gutem Vernehmen nach Braaa in Ö * Bischof. D. João Franci-c-bis s tn n i^ if?! schiede,ie ^farreren im Innern q» , ates Rio de Janeiro besuchen. In betmurbe'nn, • 'à w c toofcró in der Rua Palatin­wurde am vorigen Sonntag (8.) um 10 Uhr int-o

* “ Ídem fF in k ,;..! I,CÄ .bürsten vielleicht dazu dienen­dem Eindrinqlina auf'hi* A G leicht dazu dienen- lizei waltet bereits i» x; c pur zu kommen. Die SF Vom 31 Oktob r l b eie,t\ 6inne ihres Amtes. '

Francisco Chaves ho A r ' 111 November wird &

Ichaft unseres (Staates j ! , ? olc^ die Präsides Grunde sein Mandai .Vernehmen und aus bie|e|f Distriktes niederlegen -1 ^""desabgeordneter dc» traf Vvrsichtsiiiastreo,>l„ Polizei von NicthG fitiö, Vianna unb i L U,"l - auf den Inseln M s "

««d Conceição Ruhestörungen 1-''-"'

Page 3: Mittwoch. 18. Juli 1906. 5. Jahrgang. — Nr. 5. · 2019. 3. 27. · Fläche, die stellenweise 150 in matz, ist teils mit der Erde der Hügel der früheren 2lhas das Moças und dos

der streikenden Arbeiter zu verhüten. — Z um Mili- täratachö der chiienischeu Gesandschast in Brasilien wur- de M ajo r Ricéhoro S tuardo , zum Zivilattachü Horu- cio Walker S a r ra in ernannt. D er chilenische Gesandte, D r. Anselmo Hevia Riquelme, gab am letzten Freitag (13.) in der P ensão Central Hierselbst zu Ehren des amerikanischen Botschafters Griseom ein Festmahl. D a s ­selbe tat der bolivianische Gesandte, Dr. Alberto Gut- tierrez, der im Gesandtschastspalais ein Bankett veran­staltete. D a bald der Panamerikanisch? K ongreß tagen wird, so sind die Bankette jetzt bereits; in der Tages- ordnuna. — V or kurzem verhelratete sich m der hiesigen Pfarrkirche ein Schwarzer, nam ens J o sä Congo, _ der im Alter von 108 Zähren steht und dabei noch ziem­lich rüstig ist. — Nach Telegrammen aus Rom r,t im S taa te S . P au lo in Botucatü eine neue Diözese kre­iert worden, zu deren Bischof der D om herr Antonio- P ereira R om ão ernannt wurde. — Die Einnahmen der M unizipal-Präfeklur von N idheroy für das erste Halbjahr des laufenden J a h re s betrug 553 741 $641 . Die B ilanz ergab einen S a lto von 58 461 $684 . — Die Kinder des B a rã o do R io Branco, D r. R au l do R io B ranco und Fräulein Hortencia do R io Branco, sind von ihrer Reise nach B uenos A yres zurückgekehrt.

Letzte Nachrichten.G<l I X »

R io . Der Präsident der Republik, D r. Rodrigues Aloes, trug sich mit Gedanken, seine Präsidentschaft niederzulegen, weil die Deputiertenkammer seinen P l ä ­nen betreffs M atto Grossos Widerstand entgegensetzte. Erst auf B itten seiner Freunde stand er von seiner Absicht ab.

— D er M inister des Aeußern, B a rã o do R io Branco, ist leicht erkrankt.

— I n politischen und militärischen Kreisen hat eine M itteilung des D r. P a e s B arreto großes Aufsehen erregt, dahin lautend, daß die in C uyabà stationierten Bundestruppen nur zwei Tage den Revolutionären Widerstand geleistet u ns darauf den unglücklichen P r ä ­sidenten verlassen hätten, trotz der O rdre des Kriegs- Ministers, die Regierung des Präsidenten aufrecht zu erhalten.

— Hier erklärten sich die Angestellten oller Schu­stereien in Ausstand.

B u en o s A y rss . Am 13. ds. reisten die argentini­schen Delegierten von hier ab, um am Panam erikani­schen Kongreß teilzunehmen.

— Eine heftige Feuersbrunst zerstörte vollständig das pädagogische Institu t. Die Polizei im Verein mit Sachverständigen hat eine Untersuchung über die U r­sachen des B randes eingeleitet.

N ew -P o rk . Edison hat dem „H erald" zufolge ei­nen Kobalt-Akkumulator erfunden, welcher das Gewicht der Akkumulatoren um die Hälfte verringert und den Kostenpreis für elektrische K raft aus die Hälfte des jetzigen Preises herabsetzt.

— Die Republiken G uatem ala und S . S a lo ad o rs haben sich den Krieg erklärt. B ereits hat ein Treffen, stattgefunden, in welchem die Truppen S . S a lo a d o rs siegreich waren, viele Gefangene machten und eine gro­ße M enge W affen und M unition eroberten.

— I n S . S alvador herrscht der größte J u b e l über den S ieg der nationalen Truppen. Die Regierung je­ner Republik beschloß, das Leichenbegängnis des in dem Kampfe gefallenen G enerals Regalado möglichst feier­lich zu begehen.

W ash ing ton . Nach einer dem S taatsdepartem ent au s China zugegangenen Depesche sind zwei englische Staatsangehörige 38 Meilen von Amoy entfernt ge­tötet worden.

— W ie Telegramme berichten, will die Republik H onduras teilnehmen an dem Kampfe gegen G uate­mala und hat letzterer Republik bereits den Krieg erklärt.

— Nach einem neueren Telegramme verloren die Euatemalenser in dem stattgehabten Treffen 2 400 M an n an Toten und Verwundeten.

— Die Republiken G uatem ala und S . S alvado r haben die Vermittlung Nordamerikas zur Beilegung der Feindseligkeiten angenommen.

B e rl in . Wegen Verhaftung eines Schnitterpaares kam es vor dem Polizeigefängnis in Pyritz zu einem Zusammenstoß zwischen 18 polnischen Schnittern und 3 Polizisten. D ie Beamten zogen blank und verw un­deten 8 Schnitter. Die unverletzten P o len wurden ver­haftet.

— W egen Weinfälschung wurde der W einhändler Schneider au s Neustadt an der H ardt zu 5 M onaten G efängnis und 3 000 Mk. Geldstrafe, sein Buchhalter Schober zu 2 M onaten G efängnis und 1 500 Mk. Geldstrafe verurteilt. I n Betracht kamen ca. 20 000 Liter W ein.

— Bei einem N eubau in Hamburg brach die B e ­tondecke der fünften Etage gleichzeitig an mehreren Stellen zusammen und stürzte aus die nächste Etage, -infolgedessen stürzte der ganze N eubau ein. B is jetzt find fünf Tote und vier Schwerverletzte geborgen; es ollen noch drei M an n unter den Trüm m ern begraben

sein. Drei Feuerwehrkolonnen sind an d e r Baustelle tätig.u , dlähe von Kattowitz erhielt der 29

J a h re alte Restaurateur W alter beim unvorsichtigen à » c h - n Schlag

, D ie Forderung der J a p a n e r für den U n­terhalt der russischen Kriegsgefangenen beläuft sich, wie

verschiedenen Seiten gemeldet wird, auf 15 M ill. P fb S terling. Gine Zcitung in Tokio berichtet, J a p a n übersandte kürzlich R uß land eine ausführliche Aufstel- lung der Unterhaltungskosten, R ußland weigere sich aber zu zahlen, da es die Kosten für übermäßig halte. Bezügliche Verhandlungen zwischen J a p a n und R u ß ­land dürften sich schwierig gestalten.

— König Eduard V I I . w ird in nächster Zeit eine Reise nach W ien angetreten. S e in Besuch ist für den 5. September angesagt.

P a r i s . D er Kassationshof sprach den E r-H auptm ann ä t z f u s mit großer Stimmenmehrheit frei und erklärte 1 !L Un^ ! tli9 an allen ihm zur Last gelegten V er­brechen. Die Freude und G enugtuung der Bevölkerung »st unbeschreiblich. Die Zeitungen aller Länder begrü­ßen, Frankreich zu diesem Werke der Gerechtigkeit und beglückwünschen Dreyfus.

2 n der Deputiertenkammer wurde der Vorschlag ge­macht, den Ober,! P icquart zum G eneral und Drèy-

3,u ^ fö rdern und ihn außerdem zum Offizier der Ehrenlegion zu ernennen. D er Urteilsspruch, durch welchen D reyfus gerechtfertigt wurde, soll in 50 Zeitungen veröffentlicht werden.

— Die Regierung beschloß, die sterblichen Ueberreste

D e r

Em il Zolü’s ins Pantheon übertragen zu lassen in A n ­erkennung der Verdienste, die er sich durch die Vertei­digung des unglücklichen D reyfus erworben habe.

. — 2 n der Deputiertcnkammer spielten sich bei der B eratung über das Projekt betreffs der Ernennung des Oberst P icquart zum G eneral recht interessante Szenen a b ; die Abgeordneten S a r ra n t und Pressence traktierten sich sogar mit Ohrfeigen. Nichtsdestoweniger wurde das Projekt angenommen.

— D er Abgeordnete M ercier ist nach London ab­gereist, um den Feindseligkeiten, die ihm au s der Drey- fusfrage erwachsen könnten, au s dem Wege zu gehen.

— Einige Nationalisten veranlaßten verschiedene Konflikte, da sie mit dem A usgang des D reyfuspro- zesses nicht zufrieden sind.

W ien . W ie au s P ra g berichtet wird, wurden bei einer Hochwasserkatastrophe im Salzaw agcbiet 37 W ohn­gebäude, eine große A nzahl Wirtschaftsgebäude, mehre­re M ühlen und ebenso bei neun großen Fischteichen die Dämme zerstört und das Fischmaterial fortge­schwemmt. Auch die Parkanlagen des Konopifchter Schlosses des Erzherzogs F ranz Ferdinand wurden durch einen Dammbruch überschwemmt und schwer beschädigt. D er Schaden zählt nach Hunderttausenden. 16 Personen, meist F rauen und Kinder, sind ertrunken.

Lissabon. Nach einem hier eingelaufenen Telegram m kam es in Portugiesisch-Afrika zu einer Revolte. D ie S ta d t Ambrizette an der Küste A ngolas wurde von den Eingeborenen vollständig zerstört. Engli'che und portugiesische Kaufleute erlitten schwere Verluste. 3000 bewaffnete Rebellen umzingelten die S ta d t und began­nen, nachdem sich die schwache europäische Bevölkerung vor der Uebermacht zurückgezogen hatte, mit der Z e r­störung aller W arenlager und europäischen W ohnungen. A Is die Europäer in höchster G efahr schwebten, erschien der portugiesische Kreuzer „L im popo", der die A ufstän­dischen vertrieb.

P e te r s b u rg . Hier kam es zu ernsten Konflikten, da die Regimenter den Gehorsam verweigerten und trotz des Befehles nicht au s ihren Kasernen ausrücken wollten.

H aag . D a s niederländische Panzerschiff „ P re t Heic" hat in der Nordsee in der N ähe des Leuchtfeuers von Hoek van H olland den belgischen D am pfer „L a M eu- ne" angerannt. D er D am pfer sank innerhalb drei M i­nuten. D er K om m andant des Panzerschiffes ließ so­fort drei Boote fiotl machen, die sechs Personen rette­ten, darunter den K apitän, der aber inzwischen gestor­ben ist. Zehn Personen sind ertrunken. D er „ P re t Heic" hat den Hafen von Nieuwediep angelaufen. E r ist unbeschädigt.

R ig a . E in besonders frecher Ueberfail ist auf einem Flußdam pfer verübt worden, der zwifchen R iga und M itau verkehrt. I n einer Nacht gegen 1 U hr zwangen 7 mit Revolvern bewaffnete Reisende den K apitän, den D am pfer auf G rund laufen zu lassen, raubten das Schiff aus, nahmen einem Reisenden 150 Rubel weg und warfen 2 andere Reisende über B ord . Nach dem Ueberfail flüchteten 5 jvon den R äubern , 2 von ihnen blieben eine Zeitlang wachend an B ord . H ierauf überfielen dieselben R äuber einen nahen B auernhof, wo sie die W irtin und 2 S öhne antrafen. D ie R ä u ­ber erschossen den älteren und verwundeten den jün ­geren S o h n schwer. M ilitä r ist von R iga zur V erfo l­gung der Verbrecher abgesandt.

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Sollen Franca rauchen. Die F ord e ­rung, »Tabak für die Frauen», wird nicht von den Verfechtern der Frauen rechte erho­ben, sondern von Nervenärzten, die behaup­ten, es wirke nichts so beruhigend als der Genuss des Tabaks. Ein englischer Arzt erklärt auf Grund eigener Erfahrungen, wie leicht seine Gattin jene tausendfältigen Haus- hallungssorgen, die zu den Dornen auf dein Pfade des weiblichen Geschlechts gehören, spielend überwinde, und jeden Verdruss ver- gässo, sobald sie rauchen könne. Warum sollte man auch den Frauen das Rauchen verwehren, so fragt der Arzt, es gebe dafür, meint er, keinen vernünftigen Grund. Viel­leicht geben unsere Leserinnen dem Arzt Antwort und erklären sich über die Frage, ob die Frau rauchen solle oder nicht.

W ann Frauen altern. Etliche ameri­kanische Blätter diskutieren gegenwärtig die pikante Frage, wann für die Damen das Recht, sich als jung zu bezeichnen, als erlo­schen gelten muss. «-Vater» Fitzsimmons von der «Kathedrale des heiligen Namens» in Chicago hat alle Damen, die notorisch das Sch wabenaiter erreicht hatten, als aktive Mit­glieder der« Young Womens Sodality» erbar­mungslos gestrichen, in dem er darauf hinwies, dass^diesc eine Vereinigung «junger» Damen cpjii solle. Man begreift die Entrüstung der verschiedenen späten Fräuleins, die durch den ungalanten priesterhehen Ukas plötzlich

, c r Klubrechte beraubt wurden mul jetztlnici j-w Mustern in die Ocffenllich-nach berühmten Mustern *veibliche Wesen»,

S w S Ä a l t , und eine

optimistische F rau behält ihre Jugend oft lange über 40 Jahre hinaus. Und was die Nützlichkeit betrifft, so dürfte es schwer fal­len, nachzuweisen, dass ein junges Ding, das sich nur um seinen Putz und ums Flirten bekümmert, nützlicher sein soll als eine bra­vo Frau von Vierzig, die etwas Ordentliches gelernt hat.» Dieser Meinung stimmen viele b e i ; noch mehr Beifall wird aber einer Frau H arry Hammer gezollt, die folgende These aufstellt; «Alter ist der Mangel an Enthusi­asmus. Ein Mensch beginnt von dem Zeitpunk­te ab zu den Alten zu zählen, wo er sich nicht und für nichts mehr zu begeistern ver­mag. Ich kenne Frauen von Fünfundzwan­zig, die für mich zu alt sind.»

H e i t e r e » i iu # i t c i i S c h r e c k e n » t i lg e n v o n S stu F r n n - z ix l io . D ie K a ta stro p h e , d ie ü b e r d ie S ta d t am «G o ld en en T o r . h e r n ie d e r g e g a n g e n is t , hat n e b en d e n v ie le n S c h r e c k n isse n , d ie s ie b e g le ite te n , auch v ie le k o m isc h e , Z w isc h e n fä lle g e h a b t . S o h a lte n zum B e isn ic l d ie D a m e n , d ie g e r n m it d em R e ich tu m ih r es ü n n ig e n g o ld b lo n d e n H a a re s S ta a t m a ch ten , sc h w e r d a r u n te r zu le id e n , d a s s d e r V o rra t d e r D ro g er ien e r sc h ö p ft w ar u n d e s e in e g e r a u m e Z e it d a u e ite , b is n e u e s S u p e r o x y d e in tr a f. D ie F o lg e d a v o n w ar, d a s s m a n D a m en m it d en v e r sc h ie d e n s te n H a a rsc h a ttie ­r u n g e n a u f d e r S tr a ss e traf. B ra u n m it g e lb u n te r ­m is c h t sc h w a r z m it b lo n d , k a sta n ie n b ra u n u n d b lond , d ie s c h ö n s te n Z eb ra fa rb en w a ren e n tsta n d e n . L in R e u i e . g 3 b .rcn u , d a s v o n B itts te lle r n ü b er aufAn w a r h a tte an se in e T ü r e in P la k a t a n g e h e f t e t : «L s w ir d u eb eten u n s m it E r z ä h lu n g e n v o n g r o s se m por- sö n li oh ein U n g lü c k o d e r h e ld e n h a fte n R e ttu n g s ta te n

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w o llte d ie T ü re sc h lie sse t!, d o ch r a sch k le m m te d er S o ld a t se in G ew eh r d u rch d ie T ü rsp a lte u n d tra t in d a s l la u s e in . D er H er r g r if f n a ch s e in e m , a u f d em S c h r e ib t is c h l ie g e n d e n R e v o lv e r , d o ch e h e er sich v e r sa h , h a tte er e in en w o h lg e z ie lte n B o x e r sc h la g u n te r d a s K inn e r h a lte n , d er ih n zu B o d en s tr e c k te . D er S o ld a t lö sc h te d a s L ich t a u s u n d g in g se in e r W eg e . Am n ä c h s te n T a g e e r fu h r er, d a s s e s d e r r u s ­s is c h e G en er a lk o n su l g e w e s e n w ar, d en e r b ei A u sü ­b u n g s e in e r D ie n s tp fl ic h te n e tw a s u n s a n ft g e s tö r t h a tte .

SchhiSToslgkeit im Hochgebirge. Dr. Workman, der durch seine alpinistischen For­schungen im Himalaya-Gebirge bekanntst, hat nach seinen Erfahrungen die Behauptung aufgestellt, dass das eigentliche Hindernis der Ueberwindung sehr hoher Berge für den Menschen in der Schlaflosigkeit beruht, die eine Folge der Atombeschwerden ist. Die Schwierigkeit des Atmens in grossen Höhen infolge der starken Luftverdünnung zeigt sich besonders in liegender Stellun»-. Als Workman in einer Meereshöhe von fast 6000 Metern mit seiner Karawane ein Ea^er auf­schlug, konnte keine der beteiligten Perso­nen Schlaf finden, und wenn eine von ihnen auf einen Augenblick einnickte, wurde sie alsbald durch ein wahres Angstgefühl wie­der erweckt, das aus Atemnot entsprang Wenn jemand versuchen würde, in einer Meereshöhe von gar 7000 Metern oder noch mehr zu übernachten, so würde der Schlaf sicher ganz unmöglich sein und die dadurch entstehende Erschöpfung sich in solchem Grade einstellen, dass eine Fortsetzung (]Z Unternehmens sich von selbst verbieten würd Das ist die Ansicht eines Mannes, der selbst mit der grössten Begeisterung das höchste Geb.rgsland auf der E ide aufgesucht und eingehende Erfahrungen in der Alpinist allerersten Ranges gesammelt hat

Ei.» llo te l mit 27 Stockwerken r>no Hotel Belmont an der Ecke der Park und der 42. S t r a t i » No» York Ut Je u t ü rö t

fnet worden. In Anlage und Ausstattuni nimmt es dieses Hotel mit jedem anderei der Stadt auf, aber in der Höhe seiner Stock werke überragt es jedes andere Hotel de \\ elt. 27 Stockwerke erheben sich nämlicl 368 Fuss in die Höhe und fünf Stockwerk, fuhren noch unter die Erde hinab. Die Grund mauern des Baues sind auf festem Felsbo den aufgeführt und für das Stahlgerüst dei Wolkenkratzers sind fast 10,000 Tonnen Stah vei wandt worden. Granit, Kalkstein, ZiegeR und Terrakotta sind das Material, das zu; \ erkleidung des Gerüstes gedient hat. Viel Jahre lang hat der Bau gedauert, und vielt Ín v^nuí1 Dollf à â bis zur Vollendung an würrL L worden. Eine besondere Sehens de!- sind dm Kühlräume, die grösste!In ihnen’ia ln or ^ rt einzig dastehen Zicrari-nn " T " " à r anderem eine Milliotda? 7 \ wen vei'schiedonsten Sorten, vonneu U1’ 10 Cent an bis zu den fei-lar kostet nnn S’ ! ? ' ' denen à e einzige 5 Dol' ihnen creLb o können sich selbst dieenthält0 !OOP 7 ° 3 auswählen. Das Hotelgestellte Zlmmer uud beschäftigt 1000 A»'

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Tierärzte): Nun, H err Doktor denn eigentlich zu-es tossonT 'y g n e ç a r so bedenkliche “ ü L o

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M e r r A I x o h s $Z el>ei* le aus Stutt­gart wird im eigensten Interesse dringend ersucht, der Redaktion des «Kompass» seine Adresse mitzuteilen, weil ihm wichtige Nach­richten aus der Heimat zu übermitteln sind