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Migros magazin 37 2015 d lu

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  • Spenderherz an 9/11

    Als inNewYork

    3000Menschen starben,

    begann fr Jessi

    Habegger ein zweites

    Leben. Seite 20

    Citron DS: Die Gttin

    wird 60 Jahre alt.

    Seite 10

    Mit Pflanzen gegen

    lstige Insekten.

    Seite 92

    MM37, 7.9.2015 | www.migrosmagazin.ch

    Gewinnen

    Sie eine

    Spritzfahrt

    in einem

    Citron DS

    Seite 10

    Bild:MichaelSieber

  • WEditorial

    Freudund

    Leid an 9/11

    Wissen Sie noch,wo Sie waren, als islamis

    tische Terroristen zwei Verkehrsflugzeuge in

    die Twin Towers inNewYork steuerten? Es

    gibt Ereignisse, die graben sich tief in unser

    Bewusstsein, so tief, dass wir auch Jahre

    spter genau sagen knnen, womit wir gerade

    beschftigt waren, wowir waren, als es ge

    schah. 9/11 ist so ein Ereignis: Der 11. Septem

    ber 2001 forderte ber 3000Menschenleben,

    er hinterlsstWunden undNarben.

    Auch bei Jessi Habegger (30). Seit jenem

    Tag schlgt ein neuesHerz in ihremKrper

    (siehe Seite 20). FrMillionen vonMenschen

    ist 9/11 ein Trauertag. Fr Jessi ein Freuden

    tag. Die Bernerin lebt seit 14 Jahrenmit dem

    Herzen eines Spenders. DankMedikamenten

    problemlos, ja, sogar erfolgsgekrnt: 18 golde

    ne Plmpu hat sie als Schwimmerin an

    Wettkmpfen gewonnen.

    EinmedizinischesWunder und ein grosser

    Akt der Solidaritt stecken dahinter. Gbe es

    nicht diese eine Person, die sich zu einer

    Organentnahme imTodesfall bereit erklrt

    htte, wre Jessi wohl nichtmehr amLeben.

    Haben Sie einen Spenderausweis im Por-

    temonnaie?Haben Siemit Ihrer Familie

    darber gesprochen, wasmit Ihren

    Organen imTodesfall geschehen soll?

    Tun Sie es! Denn auch Sie knnten einmal

    auf ein Organ angewiesen sein, das Ihnen

    eine neue Lebensqualitt, ein neues Leben

    schenkt.

    ZweiMenschen proWoche starben

    letztes Jahr, weil kein Organ rechtzeitig

    zur Verfgung stand. Die Spenderrate

    in der Schweiz ist immer noch tief.

    Befremdend ist frmich, dassmir sogar

    rzte sagen, sie trgen keinen Ausweis

    auf sich.Warumbloss? Trauen sie ihren

    Berufskollegen in der Transplantations

    medizin nicht ber denWeg?Wie dem

    auch sei: Dies ndert nichts anmeinem

    Entscheid, dassmeine Organe dereinst

    zur Verfgung stehenwerden. Seit

    ich bei einer Nierentransplantation

    fr eine Reportage fr dasMigros

    Magazin dabei gewesen bin, weiss ich,

    was ein gespendetes Organ fr einen

    krankenMenschen bedeuten kann.

    Sabine Lthi, Ressortleiterin Reportage

    [email protected]

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    Menschen

    8DieseWoche

    DerNationalrat debattiert

    ber ein neues Asylgesetz.

    10Reportage

    DerCitronDSwird 60.

    Fnf Fans zeigen ihreGttin.

    16Portrt

    Verkauftwird ber Facebook:

    Heimarbeiterinnen imPortrt.

    20Portrt

    Jessi Habegger erhielt an

    9/11 ein Spenderherz.

    23Bnz Friedli

    24Portrt

    Ein Zrcher ist deutscher

    Hotelier des Jahres.

    26 Interview

    StaatssekretrMauroDell

    Ambrogio ist fr einmglichst

    dezentrales Bildungssystem.

    30Leser-/Onlineforum

    Migros-Welt

    38 Serie: Vonuns.Vonhier.

    Innovationen derM-Industrie.

    DieseWoche: Fruit Ice.

    47Adoro jetzt auch inBlond

    48Brot desMonats

    51Nachhaltiger Fischfang

    54SammelnmitSuisseMania

    57 Saisonkche

    Feine Rezeptemit Bohnen.

    73 Zahnpasta fr Junioren

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    80Alles frs Einmachen

    82AdR:Regionentreffen

    85Neues aus IhrerRegion

    Aktionen, Reportagen

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    denGenossenschaften.

    Leben

    92Garten

    Wegmit lstigen Schdlingen!

    95Migros-Bank-Ratgeber

    96Familie

    Damit Kinder gut einschlafen.

    98Zootierrztin

    100Ernhrung

    102Gesundheit

    105Digital

    106Kinder

    109Beauty

    111 Bittemeldedich

    115Glcksgriff

    117Rtsel/Impressum

    122Cumlus

    124MeineWelt

    Francine Jordi freut sich auf

    ihre erste Stadlshow.

    M-Infoline: Tel. 0800 840848oder Fax 0041 44 277 20 09

    (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

    Cumulus:Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152,

    Postfach 1766, 8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.

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  • Darauf freuenwir uns

    Aktion 72 StundenVom 10. bis

    13. Septemberwerden 30000

    Kinder und Jugendliche gleich

    zeitig rund 700 gemeinntzige

    Projekte schweizweit umsetzen.

    StatusQuo imHallenstadion

    Die lteren Semester erfreuen

    sich am 12. September an einer

    der langlebigsten Rockgruppen.

    UnntzesWissen

    Von Flaggen

    und Parfms

    Vor demOlympia

    Frauenfussball

    spielNordkorea

    Kolumbien 2012

    erschien auf der

    Anzeigetafel die

    Flagge Sdkoreas.

    Erst nach einer

    Entschuldigung

    derOrganisatoren

    trat Nordkorea an.

    Bis 1936 hatten

    Liechtenstein

    undHaiti identi

    sche Flaggen,

    was erst bei den

    Olympischen

    Spielen in Berlin

    aufgefallenwar.

    Liechtenstein fg

    te einen goldenen

    Frstenhut hinzu.

    Litauenhat neben

    FlaggeundHymne

    aucheinNational

    parfm,dasunter

    anderemZeder,

    Sandelholz und

    Moschus enthlt.

    Quelle: Neon/Stern

    Mein Bild derWoche Vor ein paar Tagen war ich in Iseltwald am Brienzersee und

    sah ein Gebude, das mich sofort werweissen liess: Luxushotel, Milliardrsfamilie,

    Privatbank? Nein, ich lag komplett daneben, wie meine Recherche ergab. Das

    elegante Haus Seeburg wurde zwar 1907 als Privatresidenz geplant und gebaut,

    ging aber 1927 in den Besitz eines Diakonieverbands ber, der daraus ein

    Heimmachte. Seit 1987 ist es Kongress, Erziehungs und Kurzentrum. Ist es nicht

    wunderbar, in einem Land zu leben, in dem die schnsten Orte nicht nur ein

    paar wenigen zugnglich sind, sondern Menschen aller Couleur geffnet werden?

    Diese Grsse sollten wir bewahren. Sie ist urschweizerisch.

    Hrprobe

    Entschuldigen Sie, was hren Sie gerade?

    LucaMeier (28), Informatiker aus Bern

    a) Rapper Kollegah

    b)HardRockBandAC/DC

    c) R&BMusiker TheWeeknd

    Auflsung:a)WeilseineRaptechnikaufeinemextremhohen

    Niveauist.

    RegulaBhrer

    Fecker (37) ist

    Mitinhaberin der

    Werbeagentur

    RodKommuni

    kation und

    zweifacheMutter.

    Bilder:Keystone,seeburg.ch,MarcoZanoni

    Menschen

    MM37

    Welches ist Ihr

    Lieblingsgebude

    in der Schweiz?

    Schicken Sie uns

    Ihr Bild!

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  • DieseWoche

    Das Parlament diskutiert

    eine weitere Asylreform

    Die aktuellen Flchtlingsstrme werden in der Herbstsession zu reden geben. Der

    Nationalrat bert diese Woche die Asylreform zur Beschleunigung der Verfahren.Der

    Bundesrat rechnet mit 29000 Asylgesuchen fr das Jahr 2015.

    Text: Anne-Sophie Keller

    F

    r den Bundesrat ist die

    Schweiz weit von einer

    Krisensituation entfernt.

    Er rechnetmit 29000

    Asylgesuchen in diesem Jahr. Zu

    viel, finden einige, sie sprechen von

    Asylchaos und fordern Grenz-

    schliessungen. Doch es gibt auch

    Stimmen der Solidaritt. Die

    Flchtlingsstrme reissen derweil

    nicht ab, und die Asylfrage rckt

    ins Zentrum: National- und Stn-

    derat werden in derHerbstsession

    eine Sonderdebatte fhren. Der

    Nationalrat wird amMittwoch die

    Reform des Asylgesetzes beraten.

    Mit der aktuellen Revisionwill

    der Bundesrat die Asylverfahren

    rascher und dennoch fair ab-

    wickeln. So sollen 60 Prozent der

    Asylgesuche innert 140Tagen

    entschiedenwerden. Es sollen

    Bundeszentrenmit einer Kapazi-

    tt von 5000 Pltzen entstehen.

    Die Revision sieht weiter eine

    kostenlose Beratung und Rechts-

    vertretung fr Asylbewerber vor.

    Der Nationalrat drfte die

    Revision absegnen.Denn erste

    Erfahrungen in einemTestzent-

    rum in Zrich sind positiv verlau-

    fen. Und nachdem bereits die Kan-

    tone, Stdte undGemeinden die

    Neustrukturierung gutgeheissen

    haben, stimmte der Stnderat der

    Reformmit einer Ergnzung in der

    Sommersession zu: Er beschloss,

    dass renitente Asylsuchende

    zwingend in besonderen Zentren

    untergebracht werden sollen.

    Seit seinem Inkrafttreten 1981

    ist das Asylgesetz zehnMal teil-

    und einMal totalrevidiert worden.

    Meist handelt es sich dabei umVer-

    schrfungen. Die letzte Revision

    wurde am9.Juni 2013 vomVolk

    angenommen. Sie schaffte zum

    Beispiel das Botschaftsasyl ab. MM

    Asylpolitik in Zahlen

    60

    MillionenMenschen

    sindweltweit auf

    der Flucht vor Krieg

    undVerfolgung.

    600

    TausendAsylgesuche

    wurden 2014 in Europa

    gestellt. 3,8 Prozent,

    also rund 23000, davon

    in der Schweiz.

    47513

    Personen stellten 1999

    aufgrund des Kosovo-

    kriegs in der Schweiz ein

    Asylgesuch.

    Quellen: UNHCR, Staatssekretariat

    frMigration

    Umfrage

    LetzteWoche fragten

    wir:

    Halten Sie tiefere

    Rabatte fr hhere

    Franchisen fr unfair?

    60% Ja, wermehr als

    andere darauf bedacht

    ist, wenig Kosten zu

    verursachen,wird so

    bestraft.

    19%Nein. Sowird die

    Solidarittmit kranken

    und rmerenMenschen

    erhht.

    14%Ohne eine strikte

    Staatskontrolle ist

    jedes Krankenkassen-

    Tarifsystemunfair.

    7%Fairwre nur ein

    Vertragssystem

    zwischenVersicherern

    undVersicherten, in das

    der Bund nicht eingreift.

    Bild:DominicSteinmann/Keystone

    8 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

    Soll die

    Schweiz mehr

    Menschen

    aufnehmen?

    Migrosmagazin.ch

  • Experteninterview

    Auf gesellschaftlicher

    Ebenewnsche ichmirmehr

    Solidaritt

    Strassenumfrage

    Sollen wir mehr

    Menschen aufnehmen?

    JrgAemmer (45),Kreativdirektor,

    Zrich: Ja. DieWelt ist global.

    Vor 200 Jahren sind die Schweizer

    ausgewandert, jetzt geht es anderen

    schlecht.Man kann niewissen,wann

    man selber dran ist.

    ElianaBaudet (46),

    psychologischerCoach, Baar ZG:

    Auf jeden Fall.Wir haben in der

    Schweiz alles, wasman zumLeben

    braucht.Wir knnen ohne Probleme

    teilenmit denen, dieHilfe brauchen.

    FlorianWyss (39), technischer

    Gebudemanager,Hinwil ZH:

    Ich bin dafr, dassmandie

    Aufnahmebegrenzt. Irgendwann

    sind zu viele hier. Arbeits- und

    Platzmangel sindmgliche Folgen

    einer zu grossen Zuwanderung.

    Peter Arbenz, der Stnderat hat der

    Asylgesetzreform bereits zu

    gestimmt.Wie stehen die Chancen,

    dass auch der Nationalrat die Revi

    sion in der Herbstsession gutheisst?

    Ich hoffe sehr, dass nun auch die

    grosse Kammer dieser Revision ohne

    grssere Abstriche und Verschr

    fungen zustimmt. Gerade in der

    heutigen angespannten Situation

    wre dies wichtig.

    60 Prozent der Asylgesuche sollen

    innert 140 Tagen entschiedenwer

    den. Ist das realistisch?

    Die Zrcher Pilotversuchemit den

    neuen Empfangs und Verfahrens

    zentren des Bundes haben bewiesen,

    dass diesmglich ist. Entscheidend

    ist, dass dafr gengend Fachkrfte

    zu Verfgung stehen und eine

    zweckmssige Triage der Gesuche

    vorgenommenwird.

    Wird die vorgesehene kostenlose

    Beratung und Rechtsvertretung fr

    Asylsuchende die Verfahren nicht

    noch weiter in die Lnge ziehen?

    ImGegenteil: Die kostenlose Rechts

    beratung ist ein wichtiger Faktor des

    beschleunigten Asylverfahrens. Auch

    hier haben die Pilotversuche

    bewiesen, dass dies funktioniert.

    Die Revision sieht Pltze fr 5000

    Menschen vor. Die Reaktionen auf

    Asylzentren waren oft negativ, etwa

    in Deitingen SO oder Giffers FR.

    Oft entstehen dort, wo neue Bundes

    zentren und Asylunterknfte erffnet

    werden, zunchst Abwehrreaktionen.

    Deshalb ist eine frhzeitige Kommu

    nikationmit denGemeindebehrden

    und der Bevlkerung sowichtig.

    Erfahrungsgemss entsteht zwi

    schen Asylsuchenden und

    Einheimischen ein entspanntes

    Verhltnis, sobald sich der Betrieb

    dannmal eingespielt hat.

    Der Anteil Asylantrge in der

    Schweiz imVergleich zu Europa

    sank von 8,2 (2012) auf 3,8 Prozent

    (2014). 1999wurden durch den

    Kosovokrieg doppelt so viele Antr

    ge gestellt wie 2014.Warumalso

    sprichtman von Asylchaos?

    Das Asylchaos ist politisch herbei

    geredet. Sowohl der Bundwie die

    meistenKantone sprechen von einer

    angespannten Situation, die aber

    bisher gut gemeistert werden konnte.

    Auf gesellschaftlicher Ebenewnsche

    ichmirmehr Solidaritt. Es gibt

    hierfr auch ermutigende Anstze.

    Viele Leserbriefe rufen zumehr

    Solidaritt auf. Und verschiedene

    humanitre Organisatoren, wie das

    Rote Kreuz oder die Caritas, bieten

    Untersttzung an.

    Und doch haben einige angesichts

    der vielen Asylantrge Angst. Ver

    stehen Sie dies?

    WennEinzelnemit Asylsuchenden

    schlechte Erfahrungen gemacht

    haben, sowird darber schnell

    berichtet.Dabei vergisstman aber,

    dass sich die grosseMehrheit der

    Asylsuchenden bei uns korrekt ver

    hlt. ngste lassen sich abbauen durch

    offene und ehrlicheKommunikation

    und sachliche Berichterstattung.

    Mazedonische Truppen blockieren

    die Grenze zu Griechenland, in

    Sddeutschlandwird der Ruf nach

    geschlossenen Grenzen laut, und

    Ungarn hat die Grenze zu Serbien

    dichtgemacht. Zeichnen sich

    Grenzschliessungen auch in der

    Schweiz ab? Das Tessin hat dies im

    Sommer gefordert.

    Geschlossene Grenzen bedeuten ja

    lediglich, dass die offiziellenber

    gnge fr Asylsuchende blockiert

    wrden.Mit oder ohne Schlepper fin

    denMenschen inNot jedoch immer

    wieder Umgehungsmglichkeiten,

    um in ein Transit oder Gastland zu

    gelangen. Alle diese Staaten haben die

    internationale Flchtlingskonven

    tionmitunterzeichnet und sind somit

    verpflichtet, Asylgesuche entgegen

    zunehmen und nach rechtsstaat

    lichen Prinzipien zu prfen. Soge

    nannte Grenzschliessungen sind des

    halb illusorisch undwidersprechen

    sowohl demVlkerrecht wie auch der

    nationalen Gesetzgebung. MM

    PeterArbenz (77)

    war der erste

    Schweizer Flcht-

    lingsdelegierte

    undDirektor des

    Bundesamts fr

    Flchtlinge.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 9

  • DerWeg zur Ikone ist

    meist ein langer.

    DasDS-Modell von

    Citron hingegenwar

    praktisch schon bei der Lancie-

    rung eine Legende. AmMorgen

    des 8.Oktobers 1955wurde die

    Desse amPariser Autosalon

    enthllt, 45Minuten spter wa-

    ren 750 Stck verkauft, abends

    waren es 12000 und bis zum

    Ende des Salons beinahe 80000.

    DieDS bot bahnbrechende

    Neuerungen: ein hydraulisches

    System fr Kupplung, Schaltung,

    Steuerrad und Bremspedal.

    Heute Standard, damals eine

    Sensation und bis heute einzig-

    artig.Und dannwar da natrlich

    noch die Federung, die auf der-

    selben Technik beruhte, aber

    noch heute einzig von der fran-

    zsischen Automarkemit dem

    Doppelwinkel im Logo einge-

    setzt wird. Die Luftfederungmit

    der automatischenNiveauregu-

    lierung liess das Automobil ber

    Schlaglcher und Bodenwellen

    schweben. Sie bescherte ihm

    nicht nur denKosenamen Snf-

    te, sondernmachte auch den

    Radwechsel ohneWagenheber

    mglich. Und rettete vielleicht

    sogar ein wichtiges Leben: Im

    August 1962 schossen Attentter

    auf die Limousine von Charles

    de Gaulle. Zwei Reifen gingen

    platt, aber die Federung kom-

    pensierte den Schaden und der

    Chauffeur konnte den Staats-

    prsidenten trotz des Defekts in

    Sicherheit bringen.

    Futuristischbis heute

    Neben der Funktion erregte

    auch die Form viel Aufmerksam-

    keit: Das windschnittige

    Designwar unkonventionell und

    geht bis heute als futuristisch

    durch. Oder wie sonst liesse sich

    erklren, dass dieDS zahlreiche

    Rollen in Science-Fiction-

    Streifen erhielt wie etwa als

    schwebendes Taxi imBlock-

    buster Zurck in die Zukunft

    II (1989)?

    Nicht zuletzt ist da noch

    der geniale Name, der beinahe

    zufllig entstand. Die frhen

    Prototypen derDS liefen im

    Citron-Werk unter D1, D2

    und soweiter. Der Legende nach

    soll jemandmal ein Plural-S

    angehngt haben was klanglich

    identisch istmit Desse (franz-

    sisch fr Gttin).

    Heute kannman sich keinen

    passenderenNamen fr dieses

    Auto vorstellen, das bis 1975

    produziert und in verschiedenen

    Versionen rund eineinhalbMil-

    lionenMal verkauft wurde.

    Reportage

    Und sie schwebt

    noch immer

    Das legendre DS-Modell von Citron wird 60 Jahre alt. La Desse war ihrer Zeit punkto Design und Technik

    weit voraus und hat bis heute nichts von ihrem Charme verloren. Fnf Fans zeigen ihre geliebte Gttin.

    Text: Andrea Freiermuth Bilder: Holger Salach

    In Zahlen

    1,5

    Millionen Fahrzeuge

    derDS-Reihe bauten

    die Citron-Werke

    zwischen 1955 und 1975.

    35

    MeterHydraulikleitun-

    gen sind in einerDSmit

    Halbautomatik verbaut.

    928

    Zentimeter betrgt die

    manuell verstellbare

    Bodenfreiheit einerDS.

    110

    Mitglieder hat der

    DSClub Suisse,

    wobei lngst nicht alle

    DS-Besitzer in

    der Schweiz demClub

    angehren.

    Quelle: DSClub Suisse

    VomBlinker ber denHhen

    verstellhebel bis zurRadkappe:

    FormundFunktion inPerfektion.

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    10 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

  • Die Luxurise

    Das erste und

    einzige Auto von

    Angelina Bucheli

    (60) ist ihre DS21

    Pallas (Baujahr 1969),

    eine Luxusversion des

    Urmodells. Sie hat ihre

    Gttin 2007 ber

    einen pensionierten

    Garagisten gefunden:

    Eigentlich bin ich

    berhaupt kein Auto

    fan, aber diese

    Polstergruppen

    auf vier Rdern haben

    mich schon als Kind

    fasziniert. Vielleicht,

    weil mein inzwischen

    verstorbener Vater

    stets von ihnen

    schwrmte, sich sel

    ber aber kein solches

    Auto leisten konnte.

    Der ehemalige

    Zweitwageneines

    Baslerrztepaars

    war in einem super

    Zustand, als ihn Ange

    lina Bucheli bernahm

    bis auf den rostigen

    Tank. Die Rostpartikel

    verstopften regel

    mssig den Filter, was

    dazu fhrte, dass kein

    Benzinmehr in den

    Vergaser gelangte und

    das Auto stehen blieb.

    Es istwahnsinnig,

    wie tolerant die Leute

    sind,wennmanmit

    einerDS unterwegs ist.

    Nie hat jemand ge

    hupt, selbstwenn ich

    die ganze Kreuzung

    blockierte.

    ImGegenteil:Manch

    einerwollteder ad

    retten Boutiquebesit

    zerin aus Baar ZGmit

    Rat und Tat zur Seite

    stehen. Diewusste

    sich aber immer selber

    zu helfen, was die

    Herren der Schpfung

    zuweilen in Erstaunen

    versetzte. Bei einer

    DS kannman eben

    noch selberHand an

    legen. Bei den neuen

    Autos bleibt einembei

    einer Pannemeist nur

    der Abschleppdienst.

    Ein schnes Paar:

    Angelina Bucheli

    mit ihrer Desse.

    ImHintergrund:

    EhemannKurt

    Schrer (55).

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 11

  • Die Knigin

    Das Coup DS 21

    Chapron von Robert

    Hrzeler (58) ist so

    was wie die Knigin

    unter den Gttinnen:

    ein Zweitrer, der

    vom franzsischen

    Meisterkarossier

    Henri Chapron um

    gebaut worden ist.

    CitronKunden

    beauftragten Chapron

    in den 60erJahren

    immer wieder mit

    Spezialanfertigungen.

    InAuftrag gegeben

    wurdedas Sonder

    modell 1967 von einem

    deutschen Industriel

    len, der imBerner

    Oberland ein Ferien

    haus besass. Dortwar

    Hrzeler als Bub oft

    bei seinemOnkel zu

    Besuch. Das schnittige

    Auto des reichen

    Nachbarn faszinierte

    ihn unglaublich. Als

    derMann starb, er

    innerte sich dieWitwe

    an die Schwrmereien

    des Buben undbot

    ihmdieDS zumKauf

    an: Ichwar damals in

    der Lehre als Auto

    mechaniker. Die Frau

    wusste, dass ich kein

    Geld hatte. Siemeinte,

    wenn ich ihr verspre

    chenwrde, das Auto

    nicht gleichwieder

    zu verkaufen,wrde

    sie esmir zu einem

    guten Preis ber

    lassen. Frwie viel,

    will Hrzeler nicht

    verraten.

    Derdamals 20-Jhri-

    ge kratzte den letz-

    tenRappen seines

    Stiftenlohns zusam

    menund hielt sich an

    sein Versprechen.Die

    Witwe besuchte das

    Auto oftund liess sich

    vomeinstigenNach

    barsbuben auf kleine

    Spritztouren entfh

    ren. Sie ist inzwischen

    verstorben, undHr

    zeler knnte verkau

    fen: Unmglich. Die

    DS gehrt zur Familie.

    Fastwie Ferien in Frankreich:

    Robert Hrzelermit seiner

    Frau Brigitte (53) an ihrem

    Wohnort in Lyss BE.

    Da schlgt das

    Herz des Kenners

    hher: schlankes

    Steuer, schnittiges

    Heck und eine

    schlichteHenri-

    Chapron-Plakette.

    12 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

  • Die Sympathietrgerin

    Mit einerDS fhrtman nicht, man schwebt, be

    schreibt Eugen Fricker (52) das himmlische Fahrgefhl

    im legendren Citron-ModellDS 20 Pallas, Baujahr 1972.

    Das liege nicht nur an der komfortablen Luftfederung,

    sondern auch an der Form. Da gibt es nichts Eckiges,

    alles ist rund undweich, in perfekter Harmonie.

    Um ein Beispiel zu nennen: Der Teppichboden seiner

    Pallas seimit einer vier Zentimeter dicken Schaumstoff-

    schicht unterlegt.Ein Auto, in demman sich im

    Strassenverkehr so sicher fhle wie auf demOhren

    sessel imWohnzimmer.

    Etwa zehnMal im Jahr besucht Eugen Fricker ein

    Oldtimertreffen,wobei er auch offen fr andereMarken

    ist: Ich finde es faszinierend, wieman frher noch Sinn

    fr Schnheit hatte. Heutemsse alles zweckmssig oder

    der Norm entsprechend sein. Zierleisten, um eine Linie

    zu betonen, oder ein Blinker amEnde einer Flucht:

    So was findetman in der Regel nur noch an alten Autos.

    Toll findet das Vorstandsmitglied desDSClub Suisse auch,

    wie ermit seinemAuto auf der Strasse wahrgenommen

    wird: DieDS ist ein Sympathietrger, die Leute winken

    und lcheln. Frher sei das fr seine Zeit unglaublich

    innovative Franzosenauto in der Schweiz weit verbreitet

    gewesen, viele htten Kindheitserinnerungen, wie er

    selber auch: Schon sein Vater fuhr beziehungsweise

    schwebte in einer Gttin durch die Gegend.

    ImDetail liegt

    die Schnheit:

    Eugen Fricker

    schwrmt von

    den Blinklichtern,

    Zierleisten und

    der Innenaus

    stattung seiner

    DS 20 Pallas.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 13

  • Die Exklusive

    oben ohne

    Zehn fr eine:Das

    warBeatBhlers (54)

    Einsatz, umaneine

    DS21Cabriolet zu

    kommen. Er vermach-

    te 1986 einemFreund

    seineDS-Limousinen,

    die er ber die Jahre

    gesammelt hatte. Die

    restaurationsbedrfti-

    genAutos dientendem

    spterenGtti seiner

    Tochter alsGrundstock

    zur Firmengrndung.

    Denndieserwollte

    sich als Spezialist fr

    die Restauration von

    Oldtimern selbstndig

    machen.

    Ein Jahr spter kam

    dieBelohnung fr

    den Freundschafts-

    dienst: Beat Bhler

    durfte seinDS 21Cab-

    riolet (Jahrgang 1966)

    entgegennehmen,

    tadellos instand ge-

    setzt. Der hohe Einsatz

    lsst sich so erklren:

    Weltweit gibt es heute

    nur noch etwa 300

    Gttinnen, die oben

    ohne unterwegs sind.

    DenWert seines Autos

    schtzt der Finanz-

    planer ausMattenBE

    auf zwischen 100000

    und 200000 Franken.

    Aber umkeinen Preis

    derWeltwrde er

    den Flitzer hergeben:

    Allein die Radkappen

    sind unbezahlbar, weil

    es die einfach nicht

    mehr gibt.

    Wiediemeisten

    DS-Fans ist auch Beat

    Bhler fasziniert von

    der Technik und dem

    Design seines Autos:

    Die Aerodynamik und

    dieHydraulik, daswar

    damals absolute

    Avantgarde. Undwie

    so viele Besitzer einer

    DS fhrt er auch im

    Alltag eine Zitrone,

    einenCitronC6. So

    schwebe ich tglich

    wieGott in Frankreich

    durch dieWelt.

    Beat und Elisabeth (59) Bhler

    sind in einer Raritt unter-

    wegs. DasDS-Cabriolet

    wartetmit Exklusivittenwie

    den Jaeger-Armaturen auf

    (oben), die sonst nur in Kampf-

    flugzeugen vorkommen.

    14 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

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    Eine Seele von einem Auto

    Die Liebe zurMarke Citron wurde Daniel Kammer-

    mann (67) praktisch in dieWiege gelegt. Sein Vater

    fuhr ihn kurz nach der Geburt im Jahr 1948mit einem

    Citron Traction Avant 11 Lgre vom Spital nachHause.

    Kaumhatte Kammermann den Fhrerschein, erstand

    er sich selber eines dieserModellemit Vorderradantrieb.

    Die ID 20FBreak, ein Kombi-Modell derDS, stberte

    er in den 80er-Jahren in der Fundgrube auf. Der Fnf-

    pltzermit Baujahr 1969 und zwei Notsitzen imHeck

    gehrte damals einemMilchhndler imFricktalAG.

    Das Auto roch suerlich nachMilch, und der Laderaum

    war durch dieMilchsure total verrostet. Er habe

    das ganze Fdli neu aufbauenmssen, verbundenmit

    vielen Karosseriearbeiten.

    Kammermann empfand das Schrauben undHmmern

    an seiner Gttin stets als wohltuenden Ausgleich zu

    seinemBeruf. Der Teilrentner ist seit 40 Jahren Zahnarzt:

    Frher hatten die Autos

    noch eine Seele, aber im

    Gegensatz zumeinen

    Patienten knnen sie nicht

    Aua schreien.Oft htten

    sich die Leute gewundert,

    wie er als Zahnarzt

    ein Hobby pflegen knne,

    bei dem die Hnde so

    schmutzig wrden: Zum

    Glck gibt es Handschuhe.

    Kammermanns Leiden-

    schaft hat auf seine vier

    inzwischen erwachsenen

    Shne abgefrbt. In Fami-

    lienbesitz befinden sich

    mehrereOldtimer, diemeis-

    ten davonCitrons. MM

    Hatmehr Stauraumals ein

    Offroader: Das Kombi-Modell

    vonDaniel Kammermann,

    der hiermit seinen Zwillings-

    shnenChristian undGuido

    (35) unterwegs ist.

    Fr alle Flle gerstet: Die

    klappbarenNotsitze im Fond.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 15

  • Sie warmeistMutter und

    Hausfrau, lebte auf einem

    Bauernhof und versuchte,

    in den kaltenWintermona-

    ten dasHaushaltsbudgetmit Nh-

    arbeiten aufzustocken. Heute gibt

    es solche klassischenHeimarbeite-

    rinnen praktisch nichtmehr.

    Trotzdem stirbt die Heimarbeit

    nicht aus. ImGegenteil. Dank des

    Internets feiert sie derzeit eine

    Renaissance. Auf Dawanda.de

    vertreiben insgesamt rund 2000

    Schweizerinnen und ein paar

    Schweizer ihreHand- undWerk-

    arbeiten. Das Onlinewarenhaus ist

    spezialisiert auf Selbstgemachtes

    auf Gestricktes, Genhtes, Gehkel-

    tes oder Gebasteltes.

    Die Plattform existiert seit Ende

    2006, hat inzwischen 5Millionen

    registrierte User und ber 20Milli-

    onen Visits imMonat. JedeMinute

    geht bei Dawanda.de eine Tasche

    ber den virtuellen Ladentisch, alle

    30 Sekunden ein Produkt fr

    Kinder und alle 20Sekunden ein

    Schmuckstck. Noch beein-

    druckender sind die Zahlen bei

    Etsy.com, demUS-amerikanischen

    Vorbild vonDawanda.de, das im

    deutschsprachigen Raum allerdings

    weniger User hat.

    Handarbeit gleich altbacken, gar

    peinlich das war einmal: Heute

    grenztman sichmit Selbstgemach-

    tem von uniformerMassenware

    ab, sagt TrendforscherinMartina

    Khne (36) vomGottlieb-Duttwei-

    ler-Institut. Selbst Luxuslabel htten

    ihrenGlanz verloren, seit es davon

    berall billigeKopien gebe.Mit dem

    selbst gestrickten Pullover knne

    man imVergleich noch richtig punk-

    ten: DasKultivieren einesHand-

    werks kannman in unserenTagen

    durchaus als Statussymbol betrach-

    ten. Stricken erfordereWissen und

    Zeit, und die koste bekanntlichGeld.

    Die Renaissance des Selbst-

    gemachten begann 1998 in den

    USA. Damals ging Jean Railla mit

    Getcrafty.com online und bot

    den bis anhin versprengten Fans

    von Handarbeit einen virtuellen

    Treffpunkt. In Anlehnung an

    den Begriff frModeverrckte

    fashionistas nannten sich die

    neuen Handarbeiterinnen

    Craftistas. Spter entstanden

    Forenmit verwegenen Namen wie

    Revolutionary Sewing Circle

    oder Church of Craft.

    Das Internet ist frmoderne

    HeimwerkerinnenwieMartina

    Betschart, AnnikaWagner oder

    Sandra Bull nicht nur einmglicher

    Absatzmarkt, sondern immer auch

    eine Inspirationsquelle. Alle drei

    haben ursprnglich keinen gestal-

    terischen Beruf erlernt und sich

    diemeisten Fertigkeiten selbst

    beigebracht, amComputer.

    Verdienen tun sie unterschied-

    lich gutmit ihren Arbeiten Spass

    macht es allen.

    Portrt

    Die neue

    Heimarbeit

    Heimarbeit feiert derzeit dank des Internets

    eine Renaissance. Die Heimwerkerinnen

    der jngsten Generation bringen ihre Produkte

    via Social Media an den Kunden. Zu Besuch

    bei drei Jungunternehmerinnen.

    Text: Andrea Freiermuth Bilder: Sonja Ruckstuhl

    AnnikaWagnermit

    ihrem jngsten Sohn

    Florin (2), der immer

    wieder alsModel dient.

    16 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

    Verkaufstipps

    fr Social-

    Media-Kanle.

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    Von Babyfinken zu E-Books

    AnnikaWagner (26) ausWlf-

    linswilAG ist derzeit Haupt

    ernhrerin ihrer Familie. Sie hat

    drei Kinder und einenMann,

    der noch studiert. Die gebrtige

    Deutsche wurde kurz nach dem

    Abitur schwanger. Damals be

    gann AnnikaWagner Babyfinken

    aus BioRindsleder zu fertigen

    und entdeckte, dass sichmit N

    henGeld verdienen lsst. Heute

    erwirtschaftet siemit ihren

    Handarbeiten rund 2000

    Franken proMonat.Wenn das

    Einkommen, das sie zustzlich

    als Tagesmutter aufbessert,

    nicht reicht, helfen die Schwie

    gereltern aus, die der jungen

    Familie auch dasHaus berlas

    sen haben.

    Alles, was ich kann, habe ich

    mirmit Internet-Tutorials bei-

    gebracht, sagt die junge Frau,

    die auf den ersten Blick wie

    ein unbedarfter Teenager wirkt.

    Das jugendliche Aussehen

    tuscht: ImGesprch entpuppt

    sich AnnikaWagner als prag

    matische Geschftsfrau, die

    nicht etwa ein nettes Hobby,

    sondern ein echtes Business be

    treibt: An einemFinkli nhe

    ich eine Stunde, nach Abzug

    derMaterialkosten bleibenmir

    25Franken.Fr eine Frau ohne

    Ausbildung ein guter Stunden

    lohn und das ohne Chef,

    Anfahrtszeit und Stundenplan.

    Vor einem halben Jahr hat

    AnnikaWagner eine zustzliche

    Einnahmequelle entdeckt:

    digitale Schnittmuster, die sie

    als EBooks auf ihrem Mama

    Nhblog fr plus/minus 7 Euro

    verkauft: Die Schnittmuster in

    den Printmagazinen versteht

    niemand.Weil Papier kostet,

    mssen die alles auf kleinstem

    Raum erklren. ImEBook kann

    ich jeden Arbeitsschritt mit

    einemFoto illustrieren, erklrt

    sie ihren Erfolg.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 17

  • Die Idee kam

    mit den Likes

    MartinaBetschart

    (29)wohnt auf einem

    Bauernhof imEmmen-

    talBE.Wer nun eine

    Heimarbeiterinwie

    annodazumal erwar-

    tet, liegt falsch. Die

    gelernte Konditor-

    Confiseurin trgt hft-

    lange Rastalocken,

    hat zahlreiche Tattoos

    und teilt dasHaus

    nichtmitMann und

    Kindern, sondernmit

    ihremWG-Kollegen.

    Auf die Idee,mit

    ihrenNharbeiten

    Geld zu verdienen,

    kam sie dank Face-

    book: Als ich vor vier

    Jahren damit begann,

    war das nur fr den

    Eigengebrauch.Wenn

    ichwas fertig hatte,

    postete ich oft ein Bild

    und erhielt dafr im-

    mer viele Likes und

    auch Kommentare

    wie: Daswott ig au!

    DieKreationenvon

    MartinaBetschart

    haben etwas feenhaft

    Vertrumtes. Sie ver-

    wendet hufig Spitzen

    und natrliche Fasern.

    Oft frbt sie die Stoffe

    selbermit Tee,Wur-

    zeln oder Krutern.

    Undwhrend sie ber

    ihre Kleider spricht,

    bentzt sie keine

    gestelzten Begriffe aus

    derWelt derMode,

    sondern spricht bloss

    von ihrerMotivation,

    etwas Schnes und

    Magisches zu schaffen.

    Ihr Label Swamp

    Nymph hat rund

    2000 Followers auf

    Facebook. Zudembe-

    treibt die Autodidaktin

    einen virtuellen Shop

    auf Etsy.comund ver-

    kauft ihreWaren an

    Goa-Partys. Seit Kur-

    zembetreibt sie einen

    Laden an der Kram-

    gasse 68 in Bern. Sie

    nimmt proMonat rund

    1500 Franken ein.

    Autodidaktin

    Martina Betschart:

    Die gelernte

    Bckerin hat im

    Nhen eine

    neue Leidenschaft

    entdeckt.

    18 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

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    Bis zu acht Stunden sitzt Sara

    Bull (43) amWochenende

    jeweils an ihremComputer und

    betreut den Internetauftritt

    ihres Schmucklabels ChaNoJa:

    Wenn duLikes und damit Kun-

    den undKundinnenwillst, musst

    duwas dafr tun, sagt die Bro-

    angestellte aus Zrich-Oerlikon,

    die 90Prozent bei einem inter-

    national ttigenTransportunter-

    nehmen arbeitet.

    Sara Bull hat sich auf die

    Modelliermasse Fimo spezia-

    lisiert, mit der sie Halbedel-

    steine wie Bergkristall, Mond-

    stein oder Labradorit ornamen-

    tal umfasst undGesichter von

    Gnomen, Gttinnen oder ande-

    ren Charakterkpfen kreiert.

    Die Fimo-Knstlerin ist in

    ber 100 Facebook-Gruppen

    prsent.DieMitgliedschaft hat

    sie konsequent nach Zielgruppe

    ausgewhlt: Ich bin nur dort

    dabei, wo auchmeine Kunden

    sein knnten.Hat sie wieder

    ein paar Stcke fertig, postet sie

    in diesenGruppen ein Bild der

    neu erschaffenen Anhnger und

    verweist jeweils auf ihren Etsy-

    Shop und die Facebook-Seite.

    Gibt es Kommentare, beantwor-

    tet sie diese oder reagiert zu-

    mindestmit einemLike: Das

    braucht alles unheimlich Zeit,

    frdert aber die Verbreitung im

    Netz und ist kundenfreundlich.

    Ihre Facebook-Seite hat

    inzwischen rund 4500Fans.

    Sara Bull fhrt keine Buch-

    haltung ber ihren Nebenver-

    dienst und betrachtet das Ganze

    eher als Hobby: Ich hatte

    mit der Zeit einfach sehr viele

    Schmuckstcke zuHause

    und htte wohlmit demModel-

    lieren aufgehrt, wenn ich

    keinen Absatz gefunden htte.

    So aber inspiriere sie jeder Ver-

    kauf, mit Freudeweiterzuma-

    chen. Krzlich hat sie an einem

    Tag gleich fnf Bestellungen

    erhalten unter anderem aus

    denUSA undChina.

    Die Zrcherin ist eine auf-

    merksame Beobachterin der

    Fimo-Szene undweiss, dass es

    Kolleginnen imAusland gibt,

    die tatschlich von ihrer Kunst

    leben. Sie selber wrde ihre

    Festanstellung dafr nicht kn-

    digen, kann sich aber durchaus

    vorstellen, eines Tages ihrer

    Kreativitt nochmehr Raum zu

    geben. MM

    Fimo-Knstlerin Sara Bull:

    Wenn du Likes und damit

    Kundenwillst, musst du etwas

    dafr tun.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 19

  • Es ist der 11. September

    2001. Jessi Habegger (16)

    liegt in einemOpera

    tionssaal des Berner

    Inselspitals. In NewYork steu

    ern islamistische Terroristen

    zwei Verkehrsflugzeuge in die

    beiden Trme desWorld Trade

    Centers, knapp 3000Menschen

    sterben. Ein Trauertag fr die

    Welt. Fr Jessi Habegger jedoch

    ist es ein Tag der Freude. Drei

    langeWochen hat sie nach

    einemHerzstillstand im knst

    lichenKoma gelegen, vonMa

    schinen amLeben erhalten. Drei

    Wochen lang stand ihr Name auf

    einerWarteliste fr Organspen

    den. Ausgerechnet an 9/11 taucht

    ein passendesHerz auf, das die

    rzte ihr sogleich einsetzen.

    Ich habe erst einen Tag

    spter erfahren, was da auch

    noch passiert ist, erzhlt Jessi

    Habegger (heute 30). Und

    wie seltsam es fr meine

    Eltern gewesen ist, imWarte-

    zimmer auf dem Fernsehbild-

    schirm die schrecklichen

    Bilder aus denUSA zu sehen,

    whrend ihrer Tochter das

    Leben gerettet wurde. 9/11 ist

    fr sie trotz allem ein Freuden

    tag. Ich habe das grsste

    Geschenkmeines Lebens be

    kommen. Aber die Ereignisse

    damals zeigen wie nahe bei

    einander Leben und Tod sind.

    Zu Beginn htten sie sich auch

    gar nicht richtig getraut, sich zu

    freuen.

    Dass sich berhaupt so schnell

    ein passendesHerz finden liess,

    war grosses Glck. Noch Anfang

    August 2001war Jessi Habegger

    ein frhliches, sportlichesMd

    chen. Die begeisterte Schwim

    merin trainierte zehnMal pro

    Woche. Kurz nach dem Start

    ihrer Brolehre jedoch fing es

    an. Ichwurde schnell mde,

    und bald wurden sogar kleinste

    Anstrengungen zur Tortur.

    IhrHausarzt schick

    te sie schliesslich ins

    Berner Inselspital,

    wo siemitten in den

    Untersuchungen

    einen pltzlichen

    Herzstillstand erlitt.

    MeinVatermusste

    entscheiden, ob die

    Maschinen ab

    geschaltet werden

    sollten oder ob ich

    auf dieWarteliste

    fr eineOrgan

    spende komme.

    WessenHerz

    heute in ihr schlgt,

    weiss sie nicht. In der Schweiz

    passierenOrganspenden vllig

    anonym, sagtHabegger. Klar ist

    nur, es gehrte jemandem, der

    zwischen 14 und 18 Jahre alt war.

    Einzig einenDankesbrief an

    unbekannt kannman verfassen,

    das habe ich auch getan. Sie

    hofft, dass ihreDankbarkeit den

    Eltern jenes jungenMenschen,

    der damals sein Leben verlor, ein

    wenig Trost gegeben hat.

    So froh und dankbar sie ist ber

    ihr zweites Leben, die Ein

    schrnkungen sind gross. Sie

    muss jeden Tag zahlreiche Pillen

    schlucken. Unter anderem,

    um ihr Immunsystem zu unter

    drcken, welches das fremde

    Organ sonst abstossenwrde.

    Entsprechend anfllig ist sie

    auf Krankheiten.Weil sie neben

    guten Phasen auch immer

    wieder schlechte hat, kann sie

    keinemBeruf nach

    gehen und erhlt

    eine IVRente.

    Vor allem aber:

    Ein Spenderherz

    funktioniert in

    der Regel 10 bis

    12Jahre, dann

    droht erneut der

    Tod, falls sich kein

    neues findet.

    Ich lebe jedoch

    schon 14Jahre

    damit und hoffe,

    dass es noch

    weiter gut geht.

    Sie kennt viele

    andere Transplantierte, einigen

    geht es deutlich schlechter als

    ihr. Viele haben stndig Angst

    vor Abstossung undmachen sich

    ganz verrckt damit. Und im

    mer wieder sterbenMenschen,

    die zu Freunden geworden sind.

    Ich habemit demTod zu leben

    gelernt, sagt Habegger, ich

    habe auch keine Angstmehr vor

    ihm. Das liegt einerseits daran,

    dass sie so hufigmit ihm kon

    frontiert ist, anderseits aber

    auch an ihremGlauben anGott.

    Sie hatte 2001 das klassische

    Nahtoderlebnis. Ich habemich

    selbst undmeine Angehrigen

    von oben gesehen, und dawar

    auch dieses helle Licht

    Jessi Habegger hat ihre

    eigeneWohnung in Flamatt FR,

    wo siemit ihrenHunden Sheila

    undDior lebt. Sie arbeitet

    immerwiedermal ehrenamtlich

    und liebt es, mit ihremBruder

    am Steuer auf demTff zu sitzen

    und durch die Schweiz zu brau

    sen. Auch ihre alte Leidenschaft,

    das Schwimmen, pflegt sie

    noch immer. Seit 2004 nimmt

    sie regelmssig an denWorld

    Transplant Games teil und hat

    schon ber 30Medaillen

    gewonnen. An denWeltmeister

    schaften in Argentinien im

    August holte sie erstmals Gold

    fr die Schweiz, worauf sie sehr

    stolz ist.

    Es gehe jedoch nicht so sehr

    umsGewinnen, als darum, dabei

    zu sein, Gleichgesinnte zu

    treffen und Aufmerksamkeit zu

    schaffen. Es gibt noch immer

    viel mehrMenschen, die auf

    ein Organwarten, als Spender.

    Sie hat kein Problem damit,

    wenn jemand sich nach reif

    licher berlegung gegen eine

    Organspende entscheidet.

    Aber es wre schn, wenn sich

    die Leute wenigstens Gedanken

    darbermachenwrden. Jedes

    Organ rettet ein Leben. MM

    Der Terroranschlag

    inNewYork am

    11. September 2001

    schockierte dieWelt.

    Portrt

    Ihr zweites Leben

    begann am

    Tag des Terrors

    Die meisten Menschen denken mit Trauer und Schrecken an den 11. September 2001 zurck.

    Fr Jessi Habegger war es ein Freudentag. Sie erhielt an jenem schicksalshaften Datum das Herz

    eines unbekannten jungen Organspenders. Das hat ihr das Leben gerettet. Vorerst.

    Text: Ralf Kaminski Bilder:Michael Sieber

    Bild:Keystone

    20 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

  • Schwimmen ist ihre

    Leidenschaft: An denWorld

    Transplant Games gewann

    Jessi ber 30Medaillen.

    Zahlen & Fakten

    Zu wenig

    Organspender

    1370Personen standen

    in der Schweiz Ende

    letzten Jahres auf der

    Warteliste fr ein Spen

    derorgan (160brauchten

    einHerz). Nur 504haben

    2014 ein neuesOrgan er

    halten (darunter 36Her

    zen). Jedes Jahr sterben

    ber 100Patienten,weil

    nicht rechtzeitig einOr

    gan zur Verfgung steht.

    Prinzipiell kann jeder

    Organspender

    werden, auch bis ins

    hoheAlter. Ambesten

    dokumentiertman

    diese Bereitschaftdurch

    eine Spendekarte, die

    man stets bei sich trgt.

    Wichtig ist auch, die

    Familienmitglieder dar

    ber zu informieren.

    Die Spendekarte

    kann in denmeisten

    Apotheken, Drogerien,

    Arztpraxen und

    Spitlern oder bei

    Swisstransplant.ch

    bezogenwerden.

    Weitere Infos:

    Transplant.ch,Wtgf.org

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 21

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    Dessie Abate (65),

    Witwe aus thiopien

    Das Richtige tun

    Wenn Armut

    ihr Gesicht zeigt

    Lesen Sie Dessies Geschichte auf

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    Bnz Friedli (50)

    wurde freudig

    berrascht.

    N

    Bnz Friedli

    Stucki Christian fhrt Zug

    Nicht schonwieder, denk ich, bitte nicht

    schonwieder! Ein Strenfried lrmt durch

    den Bahnwaggon, lallt ein ums andereMal:

    Dnn verlangeds na Gld frs Altpapier!,

    weil ihm offenbar eine herumliegende

    Zeitungmissfllt. verlangeds na Gld fr

    dee SichMan kennt diese Figuren:

    Kritisieren und predigen und kommentieren

    auf ffentlichen Pltzenwild drauflos, noch

    lieber in ffentlichen Verkehrsmitteln, denn

    da ist fr die gentigte Zuhrerschaft kein

    Entkommen, also hat der Strenfried, was er

    will: Auf-merk-sam-keit! In denWagen der

    Tramlinie, an der ich wohne, fhrt oft ein

    Brtiger Runden, von einer Endhaltestelle

    zur anderen undwieder zurck, meist ein

    Bchsenbier imAnschlag und auchwinters

    stets barfuss in Schlarpen, und ruft seinem

    Clochard-Look zumHohnmit gurgelnder

    Stimme gegen das Gesindel, das Pack, die

    Dreckmuslime aus, die linken Sauhunde,

    und der Blocher werde jetzt dann schon

    aufrumen, jawoll!

    Bitte nicht schonwieder!, denk ich also, als

    im Interregio Richtung Flughafen einer zu

    lallen anhebt. Sunnigs Tgli, tralla-laa! Ja,

    gll: DasWandern ist desMllers Lust Aber

    dnn verlangeds na Gld frs Altpapier.

    Kopfschtteln, Tuscheln reihum. Ein lteres

    Ehepaar nebenmir ist halb belustigt, halb

    peinlich berhrt. Sie flstert: Ob der wohl

    ein Billett hat? Er brummelt: Bestimmt

    nicht. Aber einenKnall hat er. Einer ruft:

    Ruhe!, doch der Strenfried strt weiter.

    Ja-haa, die Ruhe ist desMllers Lust,

    tralla-laa

    Da! Der Kondukteur.Wird er ihn aus dem

    Zugwerfen?Nein, offenbar prsentiert der

    frhliche Strer einen gltigen Fahrausweis,

    und als der Zugbegleiter schonweiter will,

    versucht er ihn zurckzuhalten: Sii, Sii! Han

    no e Frag VorigeWochewars, Christian

    Stucki hatte amVortag das Bernisch-

    Kantonale gewonnen, die Zeitungmit seinem

    Bild lag auf demNebensitz unseres reisenden

    Alleinunterhalters, und der spielte auf

    Stuckis Grsse und Leibesflle an. Sii! De

    Schwingerstucki, wie vil Sitzpltzmuen dee

    zahle, wnn er do ie chunnt? Der Kondi ist

    schon halb zur Tr raus, der wird den Laferi

    wohl lafern lassen Sged Sii! wie vil Sitz-

    pltzmuen deeDa dreht der Kondi sich

    umund sagt gelassen: Mit oder ohniMuni?

    Schallendes Gelchter im ganzenWaggon,

    der lallende Strenfried ist baff. Erwurde

    nicht ignoriert, hat auch keine Zurecht-

    weisung bekommen. Alle sind erleichtert, der

    Kontrolleur hat die ganze Beklemmung, die

    zuvor imGefhrt herrschte, mit seinem

    Schalk weggezaubert. Ichmchte ihm dafr

    danken. MM

    Bnz Friedli live: 7. 9. St. Gallen, 9. bis 12.9. Bern,

    13.9. Solothurn, 15. 9. Lenzburg AG.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 23

  • Sein Grossvater fhrte

    das Kurhaus Gyrenbad

    imTsstal ZH, sein Va-

    ter denGasthof Krone in

    Uster ZH undmehrere Betriebe

    in der Stadt Zrich. Nachkomme

    Rolf E. Brnnimann (59) ist seit

    2012Direktor des Luxushotels

    BudersandHotel Golf & Spa. Das

    5-Sterne-Haus befindet sich im

    Sden der Nordseeinsel Sylt, be-

    liebt beim deutschen Jetset. Nun

    hat die Jury von Rolling Pin,

    dem internationalen Fachmaga-

    zin fr die gehobene Gastrono-

    mie undHotellerie, den Zrcher

    zumHotelier des Jahres in

    Deutschland gewhlt.

    Ich bin jetzt bald 60. Diese

    Auszeichnungwar berfllig.

    Wenn ich dann auchnoch einen

    Award frmeinLebenswerk

    erhalte, ist es Zeit abzutreten,

    sagt Rolf E. Brnnimann augen-

    zwinkernd. Aber imErnst: Um

    eine solcheAuszeichnung zu er-

    halten, braucht es die richtigen

    Eigentmer und tolleMitarbei-

    tende.DieWella-ErbinClaudia

    Ebert, die Eigentmerin des Bu-

    dersand, lasse ihm freieHand.

    Was den stets adrett

    gekleideten Brnnimann

    wirklich auszeichne, sei sein

    Fingerspitzengefhl, urteil-

    te die Jury.Er schreibe jede Ge-

    burtstags- oderHochzeitskarte

    fr seine Gste des 77-Zim-

    mer-Hotelsmit einer persn-

    lichenWidmung selbst, so

    Brnnimann.Manchmal sei er

    zwei Stunden pro Tag damit

    beschftigt. Die Gste werden

    vor Anreise kontaktiert, um her-

    auszufinden, ob es noch offene

    Fragen gebe. Per SMSwnscht

    das Budersand eine gute

    Reise. Der Ferienaufenthalt

    muss dann starten, wenn der

    Gast zuHause abreist.Wir wol-

    len anders sein, persnlich.

    Dazu gehre, dass das Bett-

    mmpfeli tglich variiert: Ein-

    mal liegt auf demKopfkissen

    eineHandcreme, dann ein haus-

    gemachtes Pralin oder ein

    Reinigungstuch fr die Brille.

    50Prozent der Zeit beimKunden

    Brnnimann ist durch und durch

    Gastgeber. BeimFrhstck

    gehe ich vonTisch zu Tisch. Der

    Kontakt istmir wichtig, Guest

    Relation Sache des Chefs. Ich bin

    mehr als 50Prozent der Zeit an

    der Front, sagt der Zrcher.

    Genauigkeit, Sauberkeit und

    Zuverlssigkeit sind unsere

    Attribute. Ein Prozent des

    Umsatzes investiert er in die

    Personalschulung. DasHotel hat

    eine fr die Insel hohe Zimmer-

    auslastung von ber 60Prozent.

    EinDoppelzimmermitMeer-

    sicht kostet rund 300Franken.

    Rolf E. Brnnimann lebt al-

    lein auf Sylt. Seine Frau ist 2009

    gestorben. Die 25-jhrige Toch-

    ter tritt sozusagen in die Fuss-

    stapfen ihres Vaters:Momentan

    absolviert sie eine Lehre als

    Hotelfachassistentin im Victo-

    ria Jungfrau in InterlakenBE.

    Papa Rolf war dort von 1981 bis

    1991AssistantManager. Seine

    neue Partnerin wohnt in Frank-

    reich, im gemeinsamen 250 Jah-

    re altenHaus in der Provence.

    Ich habemeine Gste und im

    Sommermeine 140Mitarbeiten-

    den.Meine Freunde sind berall

    auf derWelt verstreut. Als

    Schweizer sei er auf Sylt gut auf-

    genommenworden. Dort hat er

    erst letztes Jahr die Platzreife

    erreicht. SeinHotel bietet einen

    Golfplatzmit 18 Lchern an.

    Seine Karriere begann der in

    Uster ZH aufgewachsene, fnf-

    sprachige Zrchermit einer

    Kochlehre, da der Vater auf ei-

    ner Berufslehre bestanden habe.

    Die erste Stelle trat er 1978 im

    Storchen in Zrich an.Von

    1995 bis 1999war er Geschfts-

    fhrer der Brgenstock-

    Hotels, die er sogar kaufen

    wollte, weil sie ein Kulturgut

    der Schweizer Hotellerie sind.

    Das Vorhaben scheiterte.

    Brnnimannmachte sich selb-

    stndig. AlsMitbegrnder und

    Mehrheitsaktionr der SH Swiss

    Hospitality Group fhrt er in

    StansNW eine eigene Firma.

    Noch heute reist er deshalb ein

    Mal proMonat in die Schweiz.

    Die Aktiengesellschaft kmmert

    sich umHotelneu- und -umbau-

    ten. Er habe laufende Projekte in

    der Schweiz, inHamburg, Ds-

    seldorf und sogar in derMongo-

    lei. FrHotelprojekte sei er auch

    schon in Oman, amFlughafen

    Zrich, in Sdfrankreich, Istan-

    bul, Kasachstan, Kroatien, Liby-

    en und aufMallorca unterwegs

    gewesen. Anfangs sei ermonat-

    lich 20 bis 25Tage auf Achse

    gewesen. Da habe er sich schon

    etwas einsam gefhlt.

    Vor ein paar Jahrenwollte er

    krzertreten und zu seiner Frau

    in dasHaus in der Provence

    umziehen. Doch 2006 hrte er

    vomProjekt desHotels Buder-

    sand und arbeitete amKonzept

    mit. 2009wurde das Lifestyle-

    Hotel erffnet. Ich fhre es

    heute, als ob esmein eigenes

    Haus wre. MM

    Portrt

    Erfolgreich

    auf Sylt

    Der Zrcher Rolf E. Brnnimann wurde in Deutschland zum Hotelier

    des Jahres gewhlt. Sein Baby, das luxurise Budersand

    Hotel Golf & Spa auf Sylt, fhrt er mit unkonventionellen Ideen.

    Text: Reto E. Wild

    Golfplatz, Meerblick und luxurise

    Zimmer: Rolf E. Brnnimann ist

    seit 2012Direktor des Budersand

    Hotel Golf & Spa auf Sylt.

    Zur Auszeichnung

    Frhere Preistrger

    sitzen in der Jury

    DieGastronomie-Awards

    Leaders of theYearwurden

    inMnchen in einerOscar-

    hnlichen Show frmehrere

    Kategorien verliehen. Dahinter

    stehen das inDeutschland,

    sterreich undder Schweiz

    ttigeGastro- undHotellerie-

    Magazin Rolling Pin und seine

    gleichnamigeOnlineplattform.

    Nebst der Jury,die aus frhe-

    ren Preistrgern besteht, stim-

    men auch dieMitarbeiterinnen

    undMitarbeiter derHotels ab.

    24 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

  • Bilder:Budersand

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 25

  • Interview

    Die Strke

    unseres

    Berufssystems

    besteht darin,

    dass es sich selber

    reguliert

    MauroDellAmbrogio verwaltet als Staatssekretr fr Bildung, Forschung und

    Innovation ein Budget von rund 7Milliarden Franken. Er ist berzeugt,

    dass der Bund nicht zu zentralistisch steuern darf und der Lehrplan 21 Sache

    der Kantone ist. Besonders stolz ist der siebenfache Vater auf seine

    Tochter, die sich als selbstndige Coiffeuse nicht vom Staat bezahlen lasse.

    Text:Andrea Freiermuth, Reto E.Wild Bilder:Michael Sieber

    26 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

  • 170Millionen Franken

    zahlenwir pro Jahr fr die

    europische Raumfahrt.

    DellAmbrogio: Fr die

    Schweiz ein guter Deal.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 27

  • Mauro DellAmbrogio, wie war Ihr

    Studentenleben?

    Erfolgreich. Ich hatte immer beste Noten

    und habe alles in Rekordzeit absolviert.

    Haben Sie gearbeitet neben dem Studium?

    Ja, als Aushilfslehrer an Tessiner Gymna

    sien. Ich habe von Sport berMathematik

    bis Griechisch praktisch alles unterrichtet.

    Sie sind ein Verfechter eines Teilzeit-

    Masters: Geht das auch auf Ihre eigenen

    Erfahrungen zurck?

    Arbeit ist die beste Art zu lernen. Deshalb

    finde ich die Idee gut, nur Studierende, die

    gleichzeitig arbeiten, zumMaster zuzulas

    sen. Berufsbegleitende Studiengnge sind an

    den Fachhochschulen die besten. Das wrde

    demFachkrftemangel vorbeugen.

    Hier wre das Bildungssystem gefordert,

    den richtigen Nachwuchs zu stellen.

    Unser System sttzt sich erstens auf die

    freieWahl des Individuums. Zweitens ist es

    unmglich vorauszusagen, was dieWirt

    schaft bermorgen braucht. Vor acht Jahren

    schrie noch alles nach Finanzspezialisten,

    und dieETHAbsolventen fehlten der

    Industrie. Sie wurden von den Banken abge

    worben.

    4000Maturandenmelden sich jhrlich

    fr einMedizinstudium an. Es gibt aber

    nur 1200 Studienpltze. Nicht einmal

    jeder Dritte, der Arzt werdenmchte,

    kann studieren.

    Der rztemangel ist ein Beispiel dafr, was

    passiert, wenn der Staat plant.Manwar vor

    20 Jahren berzeugt:Wennwir die Gesund

    heitskosten in denGriff bekommenwollen,

    mssenwir die Anzahl rzte einschrnken.

    Heute importierenwir viel mehr rzte aus

    demAusland, als wir selber ausbilden.

    Wiewollen Sie das Problem lsen?

    In den letzten Jahren haben die Kantone die

    Studienpltze um 30 Prozent erhht, und

    wir frdern eine weitere Erhhung. Aber das

    Studium dauert halt auch sechs Jahre.

    Sie haben sieben inzwischen erwachsene

    Kinder: Haben diese auch studiert?

    DieMehrheit hat eine Berufslehre absol

    viert. In der Familie galt:Entwederman

    gehrt zu den 20 Prozent Besten in der

    Schule und studiert, oderman lernt einen

    Beruf und entwickelt sich spter weiter.

    Einemeiner Tchter hat Coiffeuse gelernt.

    Sie fhrt nun einen Salon und ist die Einzi

    ge, die selbstndig ist. Sie lsst sich nicht

    vom Staat bezahlen und ist ihre eigene

    Chefin auf sie bin ich besonders stolz.

    Und dennoch haben viele Berufslehren ein

    schlechtes Image.

    Es gibt Berufe, die fast nur von Auslndern

    ausgebt werden auch im europischen

    Ausland, wo die Arbeitslosenquote hoch ist.

    Die grosseHerausforderung besteht darin,

    diese Berufe attraktiv zumachen.

    Wiewollen Sie vorgehen?

    Die Strke unseres Berufssystems besteht

    darin, dass es sich selber reguliert. Die

    Fleischbranche klagt nicht, der Staat liefere

    zuwenig Nachwuchs. Sie schaut selber,

    dass ihre Berufe attraktiver werden mit

    Technologie und besseren Arbeits

    bedingungen. Dies ist die effektivste Art und

    Weise, um es zu versuchen.

    Der Staat kann hier nicht viel machen?

    Wir fahren die grosse Berufsbildungs

    kampagne und untersttzen Projekte. Vor

    wiegend sind die Berufsverbnde gefordert.

    Demgegenber sollte der Staat sicher nicht

    den Fehlermachen, die Ansprche ans

    Gymnasium zu senken.

    Ein Argument frs Studium ist die Flexibi-

    litt. Mit einer breiten Allgemeinbildung

    ist esmeist einfacher, sich weiterzubilden.

    Meist, ja. Aber Fachidioten gibt es auch

    unter den Studenten.Wennman sein ganzes

    Leben in einem theoretischen Systemwar,

    heisst das nicht unbedingt, dassman flexibel

    wird. Zudem gibt es Berufslehren, die

    generalistische Fhigkeiten schulen. Ein

    Verkufer zumBeispiel versteht sehr viel

    von Psychologie undKommunikation.

    Eswurde Ihnen vorgeworfen, dass sie sich

    zu wenig um die Berufsverbnde kmmer-

    ten und lieber ins Ausland reisten.

    DieMehrheitmeiner Kinder hat eine

    Berufslehre absolviert, und ich habe eine

    Fachhochschule geleitet, also bitte! Ich lasse

    mich nicht von Leuten unter Druck

    setzen, die, oft mit Blick aufmehr Einfluss

    und Geld, sagen, DellAmbrogio sei Akade-

    miker und lebe imElfenbeinturm.Letztes

    Jahr war ich 30Tage dienstlich imAusland.

    Das ist nicht berdurchschnittlich oft fr

    einen Staatssekretr.

    Im erstenHalbjahr 2015 haben Sie

    an zehn internationalen Konferenzen

    teilgenommen.

    Das Bildungswesen in der Schweiz ist fde

    ralistisch organisiert: Die Schule ist Sache

    der Kantone. DieHochschulen und die For

    schung sind autonom. Operative Aufgaben

    hatmein Amt dagegen in der Berufsbildung

    und ganz besonders in der internationalen

    Zusammenarbeit. Bei allen internationalen

    Organisationen und Programmen, bei denen

    die Schweizmitmacht, mssenwir die

    Interessen der Schweiz vertreten.

    Was heisst das konkret?

    Wir zahlen zumBeispiel Beitrge fr Teles

    kope der EuropischenOrganisation fr

    Astronomie (ESO) oder arbeiten an den

    Raketen der europischenWeltraumagentur

    (ESA) mit. Bei Letzterer hat die Schweiz das

    CoPrsidium derMinister.Wirmssen uns

    regelmssig treffen, umnamentlich stra

    tegische und finanzielle Fragen zu klren.

    Mit welchemBetrag beteiligt sich die

    Schweiz derzeit an der Raumfahrt?

    170Millionen Franken jhrlich. Aber fr die

    Schweiz ist das ein guter Deal. DieESA be

    MauroDellAmbrogio:

    Ich finde die Idee gut, nur

    Studierende, die arbeiten,

    zumMaster zuzulassen.

    28 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

  • zieht fr rund 150Millionen

    Technologie von der Schweizer

    Industrie, die fr einMehrfaches

    dieses Betrags hnliche Produkte

    anweitere Abnehmer liefert. Die

    Hlle der Ariane wird in der

    Schweiz hergestellt und dasselbe

    Produkt unter anderem auch in die

    USA exportiert. In diesemBereich

    machenwir gewissermassen

    Industriepolitik.

    Warum ist es so wichtig, dass die

    Schweiz damitmacht?

    So bleibenwir an der Spitze, nicht

    nur in Technologie undKnow-how,

    sondern auchwissenschaftlich.

    Wir sind ein kleines Land, aber in

    der Spitzenforschung ganz vorn

    mit dabei. Der erste Exoplanet

    wurde vonMichelMayor, einem

    Genfer Forscher, entdeckt mit

    einemESO-Teleskop in Chile. Die

    Infrastruktur ist international,

    aber der Ruhm fllt auf die Schweiz

    zurck. Es geht letztlich umdie

    Attraktivitt der Schweiz als

    Standort fr Talente undUnter-

    nehmen und umArbeitspltze.

    Das Bildungssystem steht im

    Zusammenhangmit der Digitali

    sierung vor einem gewaltigen

    Umbruch:Wie treiben Sie die

    ntigen Vernderungen voran?

    Jeder kantonale Bildungsdirektor,

    jeder Schulleiter und bald jeder

    Lehrer stellt sich diese Frage. Die

    Wahrheit dazu gibt es nicht.Was

    wir auf Bundesstufe tun knnen,

    ist, das System so innovationsfhig

    wiemglich zu halten.

    Wie konkret?

    Wir drfen nicht zu zentralistisch

    steuern. Da ist die Berufsbildung

    ein gutes Beispiel: Neue Berufe

    entstehen in der Schweiz nicht,

    weil dasMinisterium glaubt,

    es wre gut, den Beruf x oder y zu

    kreieren. Dasmacht die Arbeits-

    welt selber.Wir spielen den

    Schiedsrichter wenn es zum

    Beispiel um die Diskussion geht,

    ob ein Landschaftsgrtner anders

    ausgebildet werden soll als ein

    normaler Grtner, mit allen

    Konsequenzen bei den Inhalten

    und Benennungen von Lehrgngen

    undDiplomen.

    In 13 von 21 Kantonen sind

    Initiativen gegen den Lehrplan

    21, also das Schulsystem inter

    kantonal zu harmonisieren, ge

    plant:Wie nehmen Sie da Ihre

    Schiedsrichterrolle wahr?

    Das ist eine interne Angelegenheit

    der Deutschschweizer Kantone.

    Die Verfassung gibt vor, was

    imBildungswesen in der ganzen

    Schweiz harmonisiert sein soll:

    das Schuleintrittsalter und die

    Schulpflicht, die Dauer und Ziele

    der Bildungsstufen und deren

    bergnge sowie die Anerkennung

    von Abschlssen.Wie die Kantone

    unter sich harmonisieren, steht

    ihnen frei. Damischt sich der Bund

    nicht ein. Es ist wie in der Natur:

    Selektion in der Evolution kann

    nur stattfinden, wenn esMutatio-

    nen und damit Unterschiede gibt.

    Wennwir von Beginnweg den

    Unterschied tten, sterbenwir aus.

    Wre es nicht Ihre Aufgabe,

    beimDisput um den Lehrplan 21

    einzugreifen?

    Ich bin kein Pdagoge: Ich bin ein

    Brokrat, mein Staatssekretariat

    verteilt Geld. Ich bin der Letzte,

    der sagen knnte, was in Lehr

    plnen zu stehen hat.Ein Beispiel

    dazu: DieETH Zrich und die

    ETHLausanne gehren beide dem

    Bund. Sie haben ganz unterschied-

    licheHaltungen, etwa zumFern-

    studium. Und das ist gut. Nur so

    sehenwir in 10 oder 20 Jahren, wer

    recht hatte.Wrdeman sie gleich-

    schalten, wrdeman vielleicht gar

    nichtmerken, dassman nicht auf

    die beste Idee gesetzt hat auch

    weil sich die Politik schwertut,

    Fehler einzugestehen.

    Das hrt sich so an, als ob in der

    Schweiz alles gut sei undwir vom

    Ausland nichts lernen knnten.

    Ichwill nicht so berheblich sein

    und sagen, es gbe nichts zu ler-

    nen. Aber die Innovationspolitik

    der Schweiz besteht darin, dass wir

    keine explizite haben.

    Aber Ihr Departement fr Bil

    dung, Forschung und Innovation

    trgt diesen Begriff imNamen.

    Die ffentlicheHand investiert

    insgesamt umdie 5Milliarden in

    die Forschung in der Schweiz, die

    Firmen gut 11Milliarden, wobei sie

    weitere 25Milliarden in die

    Forschung ihrer Zweigniederlas-

    sungen imAusland stecken. Das

    heisst, wenn etwa unsere Gesund-

    heits- oder Umweltpolitik ungns-

    tige Rahmenbedingungen fr die

    Pharmaindustrie bestimmt, hat

    dies einen viel grsseren Einfluss

    auf die Schweiz als Forschungs-

    standort als die Entscheidungen in

    meinemKompetenzbereich.

    Was ist Ihr nchstes Ziel?

    Ich knnte Ihnen von einer Reihe

    laufender Projekte erzhlen. Aber

    ich werde in drei Jahren pen-

    sioniert. Diese Projekte dauern

    lnger, und ichmuss anmeine

    Nachfolge denken.

    Wer Ihr Nachfolger wird, knnen

    Sie nicht bestimmen.

    Nein, natrlich nicht. Aber ichmuss

    schauen, dass dasAmtunabhngig

    vonmeiner Person gut funktionie-

    renwird. Der neueChef kann

    imersten Jahr vielleicht 10Prozent

    derTtigkeiten beeinflussen.

    DieVerwaltung istwie einTanker.

    Umsowichtiger wre es, dass

    jemand am Steuer sitzt, der

    weiss, wo er hinfahrenmchte.

    Kein Schiff ist gleich zu fhren.

    Ich war Oberst imMilitr und Chef

    bei der Polizei imTessin. Da galt

    es, ber Nacht Entscheide zu

    fllen. In der Bildungspolitik

    geht das nicht. Auch Forschungs-

    programme dauern oft Jahrzehnte.

    Was raten Sie Eltern, die sich

    umdie berufliche Zukunft ihrer

    Kinder sorgen?

    Uns geht es immer noch besser als

    denmeisten Lndern.Wrden

    sie in Syrien leben, htten sie noch

    ganz andere Probleme. Zweitens:

    Die Planung einer Karriere

    gelingt nicht besser, wenn die

    Eltern drngen.Eltern knnen

    Werte vermitteln, Leidenschaft fr

    etwas erzeugen und viel anderes

    Positivesmehr.

    In einem Interviewmit

    Swissinfo.ch sagten Sie: Wir

    sollten nicht berbewerten, was

    aus denKindernwird.

    Heute setzen viele Eltern all ihre

    Hoffnung in ein Einzelkind oder

    vielleicht zwei.Was soll man tun:

    Mehr Kinder zeugen? Ich habe

    keine Antwort. Ich verstehe, dass

    sich die Eltern sorgen. Aber zu viel

    Sorge hilft denKindern nicht.

    Hatten Sie berhaupt Zeit fr die

    Erziehung Ihrer sieben Kinder?

    Nurwenig, vielleicht sind sie

    deswegen so schnell selbstndig

    geworden. MM

    Zur Person

    Richter,

    Polizeichef,

    Beamter

    MauroDellAmbrogio

    (61) ist seit bald drei

    Jahren Staatssekretr

    fr Bildung, Forschung

    und Innovation (SBFI).

    In dieser Funktion ist er

    Chef von rund 300

    Mitarbeitenden und

    verwaltet circa 7Milliar

    den Franken. Dem SBFI

    obliegt die Fhrung

    unddie Finanzierung

    des Bereichs der

    Eidgenssischen Tech

    nischenHochschulen,

    die Regelung unddie

    Mitfinanzierung der

    Fachhochschulen, der

    Berufsbildung undder

    Weiterbildung sowie

    die Frderung der kan

    tonalenUniversitten.

    DerTessinerDell

    Ambrogio erwarb nach

    demDoktorat das

    Anwaltspatent. Erwar

    alsGemeinderat von

    Giubiasco TI ttig und

    Bezirksrichter von Bel

    linzona, Polizeikomman

    dant des Kantons Tessin

    undGeneralsekretr

    imTessiner Bildungs

    departement, wo er die

    Grndung derUniver

    sitt imTessin umsetzte.

    Nachdiversen

    weiteren Jobs inder

    Privatwirtschaft und

    der Tessiner Verwaltung,

    unter anderemals

    Direktor der Fachhoch

    schule der Italienischen

    Schweiz, whlte ihn der

    Bundesrat per 2008 zum

    Direktor des damaligen

    Staatssekretariats fr

    Bildung und Forschung,

    das heute zum

    EidgenssischenDepar

    tement frWirtschaft,

    Bildung und Forschung

    gehrt.

    DellAmbrogiowohnt

    inGmligenBE, ist

    verheiratet und hat

    siebenKinder.

    MENSCHEN | MM37, 7.9.2015 | 29

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    MM36:Menschen Aussergewhnliche Perspektiven

    Reportage ber spezielle Stadtfhrungen

    Diese Rundgnge wecken unser

    Bewusstsein fr Solidaritt

    Diese ausgezeichnete

    Berichterstattung ver

    anschaulicht eindrcklich,

    wiewertvoll ein Seiten

    wechsel ist.Menschenmit

    besonderenBedrfnissen

    beziehungsweise Rand

    stndige fhren als Guides

    durch ihre Stadt. Dadurch

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    Teilnehmenden eine

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    Das Verstndnis frNot

    lagen undLebenslufe, die

    von derNorm abweichen,

    strkt das Bewusstsein,

    dass wir alle eine Solidar

    gemeinschaft bilden.

    Lonie Kaiser, via E-Mail

    MM36:DieseWoche

    Werden die Falschen zur

    Kasse gebeten?

    Es sollen

    jene bestraft

    werden, die

    weniger kosten

    Bundesrat Berset will die

    Wahlfreiheit bei der Fran

    chise einschrnken. Viele

    der Versichertenwhlen

    bei der Krankenkasse die

    grsste oder die kleinste

    Franchise. Jene, die eine

    hohe Franchisewhlen,

    verhalten sich recht solida

    risch, denn sie bezahlen

    eine immer noch hohe

    Prmie frmglichst wenig

    Inanspruchnahme der

    Medizin. Und da sollen sie

    mit tieferenRabatten noch

    bestraft werden, obwohl sie

    nachweislichweniger bis

    gar nichts kosten?Da tnt

    die Aussage des Sozialisten

    Berset geradezu zynisch:

    GesundeVersicherte

    nutzen das System, um

    Prmien zu sparen, was die

    Solidaritt schwcht. Die

    Solidaritt schwchen doch

    vielmehr jene, die ohneNot

    schnell zumArzt springen.

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    Sie fragen: Sind Fran

    chisen nicht generell

    unsozial,weil sich nur die

    Gutbetuchten eine hhere

    leisten knnen?Nach

    meiner Erfahrungwhlen

    jene Personen eine hhere

    Franchise, die sich sonst

    die Krankenkassenprmien

    Unter seinerFhrungbekommendieTeilnehmereinganzanderes

    Zrichzusehen:Ruedi,VerkuferdesStrassenmagazins Surprise.

    30 | MM37, 7.9.2015 | MENSCHEN

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    Familie, und es funktioniert

    noch heute. Stichwort:

    Selbstverantwortung.

    Didier Ruchet, online

    MM36:Menschen Reiten

    wieKaiserin Sissi. Portrt

    einer Reiterin imDamensattel

    Das Pferd hat

    sichtbar

    Schmerzen

    Nichts gegen euren Be-

    richt. Aber auf den Bildern

    ist das Pferdemaul weit

    geffnet. Das deutet nicht

    auf eine feine Reitweise hin

    und ist weder fr Pferde

    kenner noch fr Laien ein

    schner Anblick. Eine sol

    che Art zu reiten verur

    sacht demTier Schmerzen.

    Stefanie Galliard,

    per E-Mail

    MM35:DieseWoche

    Jugendliche undAlkohol:

    Wenn, dann in die Vollen

    Verteuern

    und verbieten

    macht

    keinen Sinn

    EineVerteuerung des

    Alkohols bringt einzig dem

    Staatmehr Einnahmen,

    und das auf demBuckel der

    Jugendprvention. Das ist

    pervers. Und esmacht auch

    keinen Sinn, Kindern und

    JugendlichenGefhrliches

    vorzuenthalten und zu ver

    bieten. So verschliessenwir

    die Augen vor der Realitt.

    Es geht wie bei allem um

    eine nachhaltige und sinn

    volle Erziehung. Die Eltern

    und ihreKindernmssen

    sichmit demThema aus

    einandersetzen und sie

    ihnen einenmassvollen

    Umgang lehren.

    Michael Bacher, online

    Weil Jugendliche eher

    in den Abendstunden

    trinken, knnteman den

    Alkohol amAbend teurer

    machen. Auch sollte in

    jedemLaden, Verkaufslokal

    oder Restaurant das Verbot

    deutlicher angeschrieben

    sein. Und dieMenge knnte

    man einschrnken. Esmuss

    fr die Jungen einfach

    generell schwieriger

    werden, an Alkohol heran

    zukommen.

    Peter Isler, online

    In Australien verliert eine

    Beiz oder ein Ladenwegen

    eines strengenGesetzes die

    Alkohollizenz, wenn

    Alkohol an Jugendliche

    verkauft wird. Im

    schlimmsten Fall wird das

    Lokal geschlossen. So sollte

    es auch in der Schweiz

    gehandhabtwerden.

    Barbara Freudiger, online

    Der Aufruf Je teurer der

    Alkohol, desto weniger

    trinken jungeMenschen

    ist eine Verallgemeinerung

    und unhaltbar. Junge, die

    denRausch suchen, trinken

    Hochprozentiges oder Bier.

    Es ist deshalb richtig, wenn

    man diese Alkoholika ver

    teuert. Esmacht aberwenig

    Sinn, wennman auchWein

    verteuert.Weinwird in den

    meisten Fllen als Genuss

    mittel konsumiert, nicht als

    Rauschmittel.Man darf das

    Kind nichtmit demBade

    ausschtten.

    Harald O. Siegrist,

    per E-Mail

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