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[15- At'Rtz. x946] Communications provisoires - Comunieazioni provvisorie 147 hervorgerufen war: Nach einer vorausgehenden Dose yon ,0,5--1,0 mg/kg Pilocarpin bewirkt Aleudrin an Katzen in Numalnarkose oder an der dekapitierten Katze eine Blutdrucksteigerung, die in der Form der Adrenalinwirkung ahnlich, quantitativ dieser aber ebenso stark iiberlegen ist wie die broncholytische Wir- kung (Abb. lc und d). An Kaninchen wird die blut- drucksenkende Wirkung des Aleudrins dutch Piloearpin m a b c d Abb. 1. Katze dekapitiert, Karotisdruck, Membranmanometcr. a 0,002 mg/kg Adrenalin; b 0,001 mg/kg Aleudrin. Zwischenb und c: 0,Smg/kg Pilocarpin; c 0,001 mg/kg Aleudrin; d 0,002mg/kg Adrenalin. Zeitlicher Abstand zwischen b und c: 18 Min. Oben: Zeit in Minuten. nur stark abgeschw~cht, ohne dab eine Steigerung er- reicht wird. Durch Atropin wird die durch Pilocarpin bewirkte Umkehr der Blutdruckwirkung des Aleudrins an der Katze aufgehoben und die blutdrucksenkende Wirkung wiederhergestellt: 11. Februar 1946, Katze dekapitiert. normal ........ 0,002 mg/kg Aleudrin : nach Pilocarpin 0,002 mg/kg Aleudrin 0,001 mg/kg Aleudrin: nach Atropin... 0,001 mg/kg Aleudrin: ~nderungen des Karotisdrucks in mm Hg: 20 35 -t-15 --15 Auch durch andere parasympathisch erregende Gifte wird die Blutdruckwirkung des Aleudrins in Steigerung umgekehrt, wenn auch nicht immer in gleicher St~rke: 27. Februar 1946, Katze dekapitiert. Auderungen des normal ........ 0,002 mg/kg Aleudrin: 0,002 mg/kg Adrenalin: 0,002 mg/kg Aleudrin: 0,001 mg/kg Adrenalin : 0,002 mg/kg Aleudrin: Katze dekapitiert. 0,001 mg/kg Adrenalin: 0,001 mg/kg Aleudrin : Karotisdrueks in mm Hg: -- 20 + 50 +30 ~- 45 -- 20 +45 --15 0,001 mg/kg Adrenalin : + 45 0,001 mg/kg Aleudrin: -F 15 0,001 mg/kg Aleudrin: + 35 nach Prostigmin nach Atropin ... 18. Februar 1946, normal ........ nach dzetylckolin- Dauerinfusion O,03/kg/Min. . . nach Pilocarpin Die blutdrucksteigernde Wirkung des Aleudrins ver- schwindet mit dem Abklingen der Wirkungen der parasympathisch erregenden Gifte, nach Pilocarpin nach 1-1 ½ Stunden. Nikotin beeinflul3t die blutdrucksen- kende Wirkung des Aleudrins nicht. Andrerseits bleibt die blutdrucksteigernde Wirkung des Aleudrins nach Piloearpin auch am vollst~indig nikotinisierten Tiere be- stehen: 15. M/~rz 1946, Katze dekapitiert. Dutch ctappenweise Daucrinfusion yon Nikotin vorbehandelt bis zum Versehwinden der blutdruek- steigernden Nikotinwirkung; dann 0,5 mg/kg Pilocarpin intraven6s unter weiterer Nikotininfllsion, 0,1 mK/kg/Min.: 0,3 mg/kg Nikotin: Karotisdruck: + 10 mm Hg 0,001 mg/kg Aleudrin: ,, + 65 mm Hg Auch unter diesen Bedingungen wird die bIutdruck- steigernde Wirkung des Aleudrins dutch Atropin auf- gehoben. Die blutdrucksteigernde Wirkung des Aleudrins ist demnach keine nikotinartige, also auch keine ganglionare Wirkung. Da sic durch parasympathisch erregendc Gifte hervorgerufen, dutch Atropin aber aufgehoben wird, ist sic als cholinergisch aufzufassen. Die Feststellung einer cholinergischen blutdrucksteigernden Wirkung darf nicht mehr iiberraschen, nachdem FORST t (1943) nach- gewiesen hat, dab die blutdrucksteigernde Wirkung des Cholins auch nach vollstttndiger Nikotinisierung er- halten bleibt, abet dutch Atropin aufgehoben wird. Auch diese Wirkung ist demnach weder als ganglionar noch allgemeiner als nikotinartig, sondern als choliner- gisch aufzufassen. Erregende Fasern des Parasympa- thicus ffir Kreislauforgane sind seit langem bekannt, und es liegt nahe, dab es sich dabei auch um choliner- gische handelt. Es sind indessen auch cholinergische End- apparate ohne parasympathische Nervenverbindungen denkbar. Durch StSrung des normalen Gleichgewichts im autonomen System durch eine einseitige L/ihmung oder Erregung des einen der antagonistischen Teil- systeme k6nnen unerwartete Erscheinungen yon Wir- kungsumkehr durch Manifestwerden normalerweise un- terdriickter Funktionen verstanden werden. K. FROMHERZ Pharmakologisches Laboratorium der Firma F. Hoff- mann-La Roche & Co. AG., Basel, den 19. M~irz 1946. Summary N-Isopropyl-nor-adrenaliiae (aleudrine), which nor- mMly reduces the blood pressure, exerts after treatment with parasympathetic stimulants, especially after pilocarpine, an increase of the blood pressure, which is considerably stronger than that produced by adrenaline. This pressor effect of aleudrine is, contrary to the hypotensive action, cholinergic as it is abolished by atropine, whereas it remains fulIy unaffected by nico- tinization. The pressor effect of aleudrine ~thus corre- sponds to the analogous action of choline, the me- chanism of which was elucidated by FoRsr, t A.W.Fol~sx, Arch. exper. Path. u. Pharm. ~Ol, "261 (1fl48}. Rdponse ~, la remarque de M. C. SANZ: l an sujet de notre communication provisoire~: Microm~thode potentiorn~trique pour la d~terminatlon de la cholinest~rase Au moment de la rddactiolx d'une communication provisoire nous n'avions nuUement l'intention de donner une revue &ensemble ~les m6thodes potentio- mdtriques, parues jusqu'k ce jour, pour la ddtermina- 1 M. C. SANz, Exper. o, 111 (1946). 2 A. I.. DslJ.td.'NOtS et H. CAGIER,Exper. '2, 67 (19.16).

Microméthode potentiométrique pour la détermination de la cholinestérase

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[ 15- At'Rtz. x946] Communications provisoires - Comunieazioni provvisorie 147

hervorgerufen war: Nach einer vorausgehenden Dose yon ,0,5--1,0 mg/kg Pilocarpin bewirkt Aleudrin an Katzen in Numalnarkose oder an der dekapitierten Katze eine Blutdrucksteigerung, die in der F o r m der Adrenal inwirkung ahnlich, quant i ta t iv dieser aber ebenso stark iiberlegen ist wie die broncholytische Wir- kung (Abb. l c und d). An Kaninchen wird die blut- drucksenkende Wirkung des Aleudrins dutch Piloearpin

m

a b c d

Abb. 1. Katze dekapitiert, Karotisdruck, Membranmanometcr. a 0,002 mg/kg Adrenalin; b 0,001 mg/kg Aleudrin. Zwischen b und c: 0,Smg/kg Pilocarpin; c 0,001 mg/kg Aleudrin; d 0,002mg/kg Adrenalin. Zeitlicher Abstand zwischen b und c: 18 Min. Oben:

Zeit in Minuten.

nur stark abgeschw~cht, ohne dab eine Steigerung er- reicht wird. Durch Atropin wird die durch Pilocarpin bewirkte Umkehr der Blutdruckwirkung des Aleudrins an der Katze aufgehoben und die blutdrucksenkende Wirkung wiederhergestellt:

11. Februar 1946, Katze dekapitiert.

normal . . . . . . . . 0,002 mg/kg Aleudrin : nach Pilocarpin 0,002 mg/kg Aleudrin

0,001 mg/kg Aleudrin: nach A t r o p i n . . . 0,001 mg/kg Aleudrin:

~nderungen des Karotisdrucks

in mm Hg: 20 35

-t-15 --15

Auch durch andere parasympathisch erregende Gifte wird die Blutdruckwirkung des Aleudrins in Steigerung umgekehrt, wenn auch nicht immer in gleicher St~rke:

27. Februar 1946, Katze dekapitiert. Auderungen des

normal . . . . . . . . 0,002 mg/kg Aleudrin: 0,002 mg/kg Adrenalin: 0,002 mg/kg Aleudrin: 0,001 mg/kg Adrenalin : 0,002 mg/kg Aleudrin:

Katze dekapitiert.

0,001 mg/kg Adrenalin: 0,001 mg/kg Aleudrin :

Karotisdrueks in mm Hg:

- - 20 + 50 + 3 0 ~- 45 - - 20

+ 4 5 --15

0,001 mg/kg Adrenalin : + 45 0,001 mg/kg Aleudrin: -F 15 0,001 mg/kg Aleudrin: + 35

nach Prostigmin

nach Atropin . . .

18. Februar 1946,

normal . . . . . . . .

nach dzetylckolin- Dauerinfusion O,03/kg/Min. . .

nach Pilocarpin

Die blutdrucksteigernde Wirkung des Aleudrins ver- schwindet mit dem Abklingen der Wirkungen der parasympathisch erregenden Gifte, nach Pilocarpin nach 1 - 1 ½ Stunden. Nikotin beeinflul3t die blutdrucksen- kende Wirkung des Aleudrins nicht. Andrerseits bleibt

die blutdrucksteigernde Wirkung des Aleudrins nach Piloearpin auch am vollst~indig nikotinisierten Tiere be- stehen:

15. M/~rz 1946, Katze dekapitiert. Dutch ctappenweise Daucrinfusion yon Nikotin vorbehandelt bis zum Versehwinden der blutdruek- steigernden Nikotinwirkung; dann 0,5 mg/kg Pilocarpin intraven6s unter weiterer Nikotininfllsion, 0,1 mK/kg/Min.:

0,3 mg/kg Nikotin: Karotisdruck: + 10 mm Hg 0,001 mg/kg Aleudrin: ,, + 65 mm Hg

Auch unter diesen Bedingungen wird die bIutdruck- steigernde Wirkung des Aleudrins dutch Atropin auf- gehoben.

Die blutdrucksteigernde Wirkung des Aleudrins ist demnach keine nikotinartige, also auch keine ganglionare Wirkung. Da sic durch parasympathisch erregendc Gifte hervorgerufen, dutch Atropin aber aufgehoben wird, ist sic als cholinergisch aufzufassen. Die Feststellung einer cholinergischen blutdrucksteigernden Wirkung darf nicht mehr iiberraschen, nachdem FORST t (1943) nach- gewiesen hat, dab die blutdrucksteigernde Wirkung des Cholins auch nach vollstttndiger Nikotinisierung er- halten bleibt, abet dutch Atropin aufgehoben wird. Auch diese Wirkung ist demnach weder als ganglionar noch allgemeiner als nikotinartig, sondern als choliner- gisch aufzufassen. Erregende Fasern des Parasympa- thicus ffir Kreislauforgane sind seit langem bekannt , und es liegt nahe, dab es sich dabei auch um choliner- gische handelt . Es sind indessen auch cholinergische End- apparate ohne parasympathische Nervenverbindungen denkbar. Durch StSrung des normalen Gleichgewichts im autonomen System durch eine einseitige L/ihmung oder Erregung des einen der antagonistischen Teil- systeme k6nnen unerwartete Erscheinungen yon Wir- kungsumkehr durch Manifestwerden normalerweise un- terdriickter Funkt ionen verstanden werden.

K . FROMHERZ

Pharmakologisches Laboratorium der Firma F. Hoff- mann-La Roche & Co. AG., Basel, den 19. M~irz 1946.

Summary

N-Isopropyl-nor-adrenaliiae (aleudrine), which nor- mMly reduces the blood pressure, exerts after t r ea tment with parasympathet ic st imulants, especially after pilocarpine, an increase of the blood pressure, which is considerably stronger than tha t produced by adrenaline. This pressor effect of aleudrine is, contrary to the hypotensive action, cholinergic as it is abolished by atropine, whereas it remains fulIy unaffected by nico- tinization. The pressor effect of aleudrine ~thus corre- sponds to the analogous action of choline, the me- chanism of which was elucidated by FoRsr,

t A.W.Fol~sx, Arch. exper. Path. u. Pharm. ~Ol, "261 (1fl48}.

Rdponse ~, la remarque de M. C. SANZ: l an sujet de notre communicat ion provisoire~:

M i c r o m ~ t h o d e p o t e n t i o r n ~ t r i q u e p o u r la d ~ t e r m i n a t l o n de la c h o l i n e s t ~ r a s e

Au moment de la rddactiolx d 'une communicat ion provisoire nous n 'avions nuUement l ' in ten t ion de donner une revue &ensemble ~les m6thodes potentio- mdtriques, parues jusqu 'k ce jour, pour la ddtermina-

1 M. C. SANz, Exper. o, 111 (1946). 2 A. I.. DslJ.td.'NOtS et H. CAGIER, Exper. '2, 67 (19.16).

14 8 Bficherbesprechungen - Reviews [ExPEmE~ rln VoL. 1I ~.li

t ion de la cholinest6rase, une bibliographie complete cadrant mieux duns un travail in extenso.

Certes la li t t~rature que nous avons h notre dispo- sition n'est pas tout ~ fair compl+te v u l e s circonstances actuelles et nous nous excusons auprb~s de M. C. SANZ, si nous avons omis, h notre insu, de citer sa m6thode.

Quant .~ la m6thode de ALL~.:S et HAwks ~ nous ne poss6dons q u ' u n r~sum6 paru duns les ,Chemical Ab- stracts 1940~ qui v iennent de nous parvenir. I1 n 'y a question que du ,glass electrode potentiometer,, .

E~I parcourant la litt~rature, nous n 'avons trouv~ aucun travail ment ionnant l 'emploi de l'~lectrode d 'an- t imoine que nous avons utilisde, b. moins q u ' u n travail paru pendant la guerre nous 6chappe. Duns notre des- cription nous avons voulu mettre en 6vidence la possi- bilit6 de mesurer la cholinest~rase au moyen d 'une m6thode simple et qui permet d 'employer une installa- tion potentiom~trique prgsente dans chaque labora-

t G. A. ALLES et R. C. HAWES, J. biol. Chem. i~3, 375 (19t0).

toire. Nous sommes d'aceord pour dire que la mesure de la cholinest~rase avec l'61ectrode de verre est tr~s exacte, mais la d6terminat ion n6cesMte une installa- t ion toute sp~ciale, cofiteuse et fragile. En plus fl faut une certaine habilit6 et habitude.

Le fair d 'uti l iser 0,2 cm 3 de s~rum ne pr~sente, croyons nous, aucun d6savantage. SANZ n'ut i l ise que 0,05--0,01 ems. Nous dirons que sa m6thode est une ,, micro-microm6thode ~.

SANZ objecte qu ' i l y a une erreur dans le calcul et que les r6sultats devraient ~tre multiplies par 4. Ceci est inexact. II n ' y a pus d'erreur de calcul, mais une faute s'est glissfie dans le texte. II Saudra remplacer N/200 par O,02N. C'est ce dernier t i t re que nous avons employ~ duns nos calculs. Nous nous excusons pour cette petite erreur. A.L. DV:LA~INOIS et H. eASIER

Ins t i tu t J. F. Heymans de Pharmacodynamie de l 'Universit6 de Gand, le 28 mars 1946.

Biicherbesprechungen - Compte rendu des publications Resoconti delle pubblicazioni - Reviews

E i n f i i h r u n g i n die physiologische E m b r y o l o g i e

F. E. LEHMANN, 414 Seiten, 132 Abbildungen (Verlag Birkh~tuser, Basel 1945)

(Fr. 34.-- broschiert, Fr. 38.- - gebunden)

Seit dem im Jahre 1936 herausgegebenen Buch yon H. SI~EMAI~'N , Experimentelte Beitriige zu einer Theorie der Entwicklung~, erschien in deutscher Sprache keine zusammenfassende Darstellung entwicklungsphysiolo- gischer Probleme mehr. L~HMAr~NS Werk ist daher eine iiberaus willkommene und notwendige Leistung, um so mehr, als es keine Wiederholung der SPEMANNschen Zusaramenfassung br ingt und auch gegeniiber den neuen Bfichern yon NEEDHAM (1942; ~ ~Biochemistry and Morphogenesis,) und BRACHET (1944; ,,Embryologie chimique,~) v611ige Selbst~ndigkeit wahrt.

Entsprechend der Forschungsrichtung des Autors, be- sch~tftigt sich das Buch ausschlieBlich mit der Frfih- entwicklung de s Eies bis zur Erreichung der embryonalen Grundgestal t . Dabei beschr~inkt sich L~Zn.~IANN auf die Behandlung der Echinoderrnen und Arnphibien, d.h. jener beiden Entwicklungssysteme, bei denen die Ana- lyse am weitesten vorgedrungen is.t. Diese stark be- grenzte Stoffauswahl schafft die Voraussetzungen fiir eine monographische Bearbeitung, die entstellende Ver- einfachungen vermeidet und welt fiber eine lehrbuch- m~tBige Beschreibung hinausgeht. 0bera l l fiihrt der Text bis an die Grenzen des heute Bekannten. Die Diskussion der offenen Probleme ist ausgezeichnet ge- lungen und so geffihrt, dal] der zukiinftigen Forschung in hohem MaBe gedient ist durch gedanklich scharfe Analyse des Erreichten und fruchtbare Anregungen zu neuen Fragestellungen.

LEHmANN geht iiberalt aus yon der Entwickhrng der normalen Morphologie (Normogenese), beginnend mit der topischen Organisation der Eisubstanzen. Dann beschreibt er Furchung, Blastulabildung und Gastrula- tion. Anschliel3end wird der Seeigelkeim bis zur Voll- endung der larvalen Pluteusgestalt, der Amphibienkeim

bis zur Erreichung des Neurulastadiums verfolgt. Hier schon wird auf die groge Bedeutung der gegenseitigen r~iumlichen Lagerung (Topogenese) der embrTonalen Blasteme verwiesen. Die in diesen Abschni t ten ver- 6ffentlichten Normenta[eln werden vor allem dem Unter- richt zugute kommen.

Auf die Beschreibung der Normogenese folgt eine Besprechung der klassischen Entwicklungsmechanik, die mit Isolations- und Defektexperimenten, mit Transplan- ta t ion und Zentrifugierung arbeitet. Erstmals erfiihrt hier die Vaviabilitiit im Vevsuchsergebnis eine genfigende Beachtung. ¥iele Arbeiten der Entwicklungsmechanik begniigten sich mit tier Beschreibung des typischen, d. h. beweisenden Falles. LEHMA~N zeigt, wie gef~hrIich solche Vereinfachungen sind und dab eine ansehnliche Streuung geradezu charakteristisch sein kann fiir ex- perimentell ausgel6ste anormogenetische Entwicklungs- ablaufe. LErtMANN hat keine Miihe gescheut, auch alte Arbeiten aus der Frtihzeit der experimentellen Ent- wicklungsforschung genau zu studieren und zahlreiche vergessene Resultate neu zu interpretieren.

~V/~hrend das entwicklungsmechanische Exper iment die an der Embryogenese beteiligten Kr/ifte feststellen soll. ist es die Aufgabe der ,Physiologischen Embryo- logie,~, die stofflichen, feinbaulichen und enzymatischen Bedingungen dieser Kr~tfte aufzudecken. Diese yon LF.aMA~N durchgeftihrte Gegeniiberstellung yon , E n t - wicklungsmechanik~, und ~,Physiologischer Embryolo- gie, mug didaktische Vortcile bieten; dagegen glaubt tier Referent nicht, dab sich eine Abt rennung dieser bei- den eng verflochtenen Teilgebiete der Entwicklungs- physiologie bewAhren wird, da ja auch ein Eingriff mit Chemikalien als entwicklungsmechanisches Exper iment gelten darL

Die physiologische Embryologie des Seeigelkeims fin- det eine fiberaus anregende Wfirdigung. Die bekannten Ergebnisse der schwedischen Schule (H6~sTAOIUS, RUNNSTROM) werden yon LEHMANN. unter Verwendung anormogenetischer Typentabel len neu gruppiert und gedeutet.