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09/2010 September 2010 Kiosk-Preis: € 2, 20 RADIO | JOURNAL | INTERNET Loro Parque – Gorillas und Pinguine Teneriffas historische Pflanzenentwicklung Duftstars - Parfum des Jahres 2010 Alles Banane! Glaskunst aus Arico Viejo Die Höhle von Chinguaro Loro Parque Fundación Spix-Ara Pinolere Was sind Romerias Faszination Nachthimmel Ein Hauch von Nichts cueva del viento 40 Jahre Opernfestival Aguardientes de Orujo Der Pareo Kunst im Parkhaus Die Kanarische Zeder Zeitreise durch fünf Jahrhunderte Orcas im Loro Parque

Megawelle Journal September 2010

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Das deutschsprachiche Journal für Teneriffa

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09/2010 September 2010Kiosk-Preis: € 2, 20

RADIO | JOURNAL | INTERNET

Loro Parque – Gorillas und Pinguine

Teneriffas historische Pflanzenentwicklung

Duftstars - Parfum des Jahres 2010

Alles Banane!

Glaskunst aus Arico Viejo

Die Höhle von Chinguaro

Loro Parque

Fundación

Spix-Ara

Pinolere

Was sind Romerias

Faszination Nachthimmel

Ein Hauch von Nichts

cueva del viento

40 Jahre Opernfestival

Aguardientes de Orujo

Der Pareo

Kunst im Parkhaus

Die Kanarische Zeder

Zeitreise durch fünf Jahrhunderte

Orcas im Loro Parque

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Inhaltsverzeichnis

Editorial 3 Loro Parque - Orcas 6

Das weltgrößte Papageienergeignis in Puerto de la Cruz 8

Icod de los Vinos - Kunst im Parkhaus 10

Wandertipp - Fortaleza 12

Das Ende der Kanarischen Zeder 14

Bewilligung für die Gipfelbesteigung 16

Größtes Sonnenteleskop der Welt auf den Kanaren 17

Ausstellungen - Messen - Konzerte 18

Veranstaltungskalender 19

Opera Grande - 40 Jahre Opernfestival auf Teneriffa 20

Der Pareo , nur ein Stück Stoff - aber vielseitig 22

Inselkarte 24

Zeitreise durch fünf Jahrhunderte 26

“Fiestas del Santisimo Cristo” in La Laguna 29

Aguardientes de Orujo - Tresterbrand der Extraklasse 30

Kirche und Gemeinde 32

Seitenblicke 33

Märkte und regelmäßige Veranstaltungen 34

Gambas al Ajillo - Knoblauchgarnelen 35

Buchbesprechung 36

Horoskop 37

Altern ist keine Krankheit 38

Physiotherapie mit Maiyland Konzept 40

Rätselseiten 42

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Herausgeber:CCC Clever Comunication Canarias s.l.Avda. Claudio Delgado, 9138639 Las Chafiras CIF: B-38 643 359

Geschäftsführer: Hans-Georg Scholz [email protected]

Büro: Angeles Fernandez RobaynaFon: (+34) 922 736 118 / Fax: (+34) 922 703 [email protected]äftszeiten: Mo- Fr 9 – 15 h

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Chefredakteur: Hans-Georg Scholz [email protected]: Günther Müller [email protected]

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Desposito legal: TF-303/2002ISSN: 1699 - 3071Fotos: Günther Müller, Ulrich BroddeCabildo Tenerife, PresseagenturenTitelbild: Günther MüllerKunsthandwerksmesse PinolereDruck: Graficas SabaterAnzeigenschluss für AusgabeOktober: 20.09.2010

impressum

Wir übernehmen keine Haftung für unverlangt eingereichte Manuskripte und Fotos.Alle Artikel, Informationen, Hintergrundwissen und Empfehlungen wurden nach besten Wissen und Recherchen der einzelnen Redakteure und freien Mitarbeiter erstellt. Für Fehler und Irrtümer wird nicht gehaftet. Beiträge der freien Mitarbeiter, Leserbriefe und Anzeigentexte geben nicht unbedingt die Meinung von Clever Comunication Canarias s.l. wider. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur nach schriftlicher Genehmigung mit dem Herausgeber bzw. mit den freien Mitarbeitern möglich. Das Kopieren, Speichern und Wiederverwenden in elektronischer Form, auch auszugsweise, ist ebenfalls nur nach schriftlicher Genehmigung mit dem Herausgeber bzw. mit den freien Mitarbeitern möglich.

Verehrte Leser,

vielen Dank für die vielen lobenden Rückmeldungen die wir in den letzten Monaten

erhalten haben. Besonders freuen uns natürlich Anfragen , mit der Bitte um Heftver-

sandt nach Deutschland und ins deutschsprachige Ausland. Sehen wir doch so, dass

wir mit unserer Zeitschrift auch außerhalb Teneriffas gelesen und geschätzt werden.

Es wurde allgemein als sehr positiv gewertet, dass wir die Philosophie der Zeitschrift

dahingehend verändert haben, mehr zeitneutrale Berichte zu bringen. Wir möchten,

dass Sie das MEGAWELLE Journal als eine Art Lexikon , als Sammelwerk, nutzen kön-

nen. Sie sollen nachschlagen können, was die Insel zu einem Kontinent im Kleinen,

mit dieser außerordentlichen Vielfalt und bezaubernder Schönheit, macht.

Mit unserem mehrteiligen Bericht “Zeitreise durch fünf Jahrhunderte Teneriffa”, der

in dieser Ausgabe startet, möchten wir Ihnen die Geschichte der Insel näher bringen.

Auch die Kunst soll nicht zu kurz kommen. So habe ich in vielen Gesprächen fest-

stellen müssen, dass es kunstvolle Bauten und interessante Einrichtungen gibt, die

selbst langjährigen Residenten noch unbekannt sind. Ein Artikel über das Parkhaus

in Icod de los Vinos, das gänzlich als Galerie umgebaut wurde, ist ein Beispiel hierfür.

Kulinarisches möchten wir in jeder Ausgabe hervorheben. Ein Bericht über den spa-

nischen “Grappa”, den Orujo, und die Gambas in Knoblauch sollen Ihnen Lust ma-

chen, “Einheimisches” auszuprobieren. Sollten Sie, verehrte Leser, ein Rezept haben,

das für Gourmets der kanarischen Küche interessant sein könnte, lassen Sie es uns

wissen, gerne veröffentlichen wir Ihre Kreationen.

Wir wurden auch gefragt, warum wir keine aktuellen zeitkritischen Themen aus aller

Welt abdrucken. Die unterschiedlichsten Medien sind täglich voll von dem was um

uns herum an Negativem passiert. Hierfür sind tagesaktuelle und Wochenzeitungen

prädestiniert. Wir möchten die Urlauber, die ihre wertvollsten Wochen des Jahres

auf unserer wunderschönen Insel verbringen nicht noch zusätzlich mit all diesen

Negativnachrichten und Weltproblemen konfrontieren, sondern mit Informationen

versorgen, die sie sowohl unterhalten, aber auch Impulse geben, um bevorstehende

Kulturveranstaltungen und Messen zu besuchen.

Genießen Sie die Zeit auf unserer wunderschönen Insel, von der Homer schon 800

v.Chr. als Garten Eden und Insel der Glückseligen schwärmte !

Das MEGAWELLE Journal möchte Sie begleiten, egal ob Sie Urlauber oder Dauergast

sind .

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Besuchen Sie uns auch auf unserer Internetseite: www.megawelle.fmHier können Sie ältere Ausgaben des MEGAWELLE Journals online lesen, herunter laden , Radio MEGAWELLE hören, Teneriffa-Impressionen erleben . . . und vieles mehr!

Die Loro Parque Fundación

Spix - Ara, der seltenste Vogel

Was sind Romerias?

Cueva del viento

Konzertveranstaltungen

Kunsthandwerksmesse in Pinolere - La Orotava

Kunstausstellungen

Vier kleine Dreiecke - ein Hauch von Nichts: Der Bikini

Inselkarte

Geschichte und Geschichten Teneriffas

Faszination am Nachthimmel

Leser für Leser

Kirche und Gemeinde

Seitenblicke

Märkte und Veranstaltungen

Buchbesprechung

Bei Hitze viel trinken

Übungen zum Entspannen und Kräftigen der Muskulatur

Gesunde Zähne - aber wie?

Horoskop

Rätselseiten

In unserer aktuellen Augustausgabe finden Sie:

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Loro Parque - einer der schönsten Naturparks der WeltTeil3: Orcas

Die Möglichkeit für Wissenschaftler aus der ganzen Welt, Studien über die Kommunikation der Orcas, ihr

Verhalten und ihre Fütterung durchzu-führen, sind für die Erhaltungsprogram-me von entscheidender Bedeutung.

OrcaOcean ist die größte und modernste Orca-Anlage der Welt. Durch die große Plexiglaswand ist ein direkter Blick zu den Tieren unter Wasser möglich. Es gibt auf dem Globus nur wenige Gelegenheiten den Tieren so nah zu begegnen wie hier auf Teneriffa. Wal und Mensch trennen nur wenige Zentimeter.

Die Becken, die acht bis zwölf Meter tief und 120m lang sind, setzen weltweit neue Maßstäbe. Mit einem Fassungsver-mögen von 22 Millionen Litern kristall-klarem Salzwasser, das in einer Tiefe von 65 Metern aus dem Atlantik entnommen wird, garantieren optimale Bedingungen für die Tiere. Mittels Sandfilteranlagen werden sechs Millionen Liter pro Stunde gereinigt. Die Wassertemperatur wird permanent auf 13 Grad Celsius gehalten, wofür die Entwicklung einer dem neues-

ten Stand der Technik entsprechenden Anlage notwendig war, auch in Bezug auf die Energieversorgung.

Die schwarzen Ozean-Schönheiten mit weißer Kehle und Bauch und 1,80 m langer Schwanzflosse finden in Wolf-gang Kiesslings OrcasOcean einen großzügigen und komfortablen Spiel- und Tummelplatz, sauberer als das offene Meer.

Aber auch der Besucher kommt nicht zu kurz. Die Zuschauertribüne ist über-dacht, um nicht nur die Zuschauer, sondern insbesondere die Tiere vor schädlichen Sonnenstrahlen zu schüt-zen und den Energieaufwand zu redu-zieren, um die Wassertemperatur kon-stant zu halten. Die Dachkonstruktion allein ist 4.000 m2 groß.

Die Aufgänge und die Tribünen wurden so perfekt konzipiert, dass eine unbeeinträchtigte Sicht auf die Anlage und das Meer gewährleistet ist. Darüberhinaus projektieren sechs Kameras, davon drei Unterwasserka-

meras, Bilder von den Tieren und ihren Trainern auf eine riesige Leinwand und lassen die Orcavorführung zu einem einzigartigen Erlebnis werden.

Es ist sehr wichtig, dass die Besucher mit mehr Verständnis und größerem Wissen über die Lebensweise der Orcas den Park verlassen. Im Bildungszentrum „Aula del Mar“ können kleine und große Parkbesucher das Meer und seinen Botschafter, den Orca, entdecken und fragen stellen.

Auch außerhalb der offiziellen Vorfüh-rungen sind die Orcas zu betrachten. Sie sind sehr verspielt und vollführen gelegentlich Kunststücke. Relativ oft ist zu beobachten, wie sie an Land schwim-men, hier einige Sekunden verweilen und sich dann langsam wieder ins Wasser begeben.

Alle Orcas stammen aus SeaWorld, USA und sind auch deren Eigentum. Es sind die zwei Männchen Keto (15 Jahre alt) und Tekoa (6), dazu zwei jüngere Weib-chen, nämlich Kohana (8) und Skyla (6).

Ein Projekt das vom Loro Parque in Zusammenarbeit mit SeaWorld –USA realisiert wurde, ist eine Einrichtung die das Wohlbefinden der Tiere mit den Bedürfnissen der Biologen, Tierärzte und Betreuer kombiniert.

Wirklich faszinierend zu sehen, wie die Diplom-Biologin und Tiertrainerin Claudia Vollhardt mit der Orcadame „Kohana“, nur durch eine Glasscheibe getrennt, kommuniziert. Das riesige, tonnenschwere Tier reagiert erstaunlicherweise besonders auf ein winziges, sich bewe-gendes Kinderspielzeug. Sie beobachtet das Spielzeug und stößt dabei die typischen Ruflaute der Orcas aus (zu sehen an den Luftblasen).

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Durch die mehr als 30-jährige Erfah-rung von SeaWorld USA, wurden bereits die Orcas des Loro Parque sowie deren Eltern in Menschenobhut geboren. Des-wegen können wir von Orcas in der drit-ten Generation sprechen.

Wolfgang Kiessling hatte seine Toptrai-ner aus der Delphin- und der Seelöwen-Arena 18 Monate lang vor Ort zu den Orcas in den USA vorausgeschickt, Mensch und Tier behutsam aneinander gewöhnen lassen, seine Trainer in mo-dernsten Haltungs- und Trainingsme-thoden ausbilden und Eigenerfahrung mit den anvertrauten Tieren sammeln lassen.

Zur Biologie: Orcas (Orcinus orca) sind die größte Art der Delfinfamilie (Delphi-nidae). Fälschlicherweise werden sie auch manchmal Killerwale genannt. Männliche Tiere können bis zu 10 m lang sein und über 5.500 kg wiegen. Die Rückenflosse kann bis 1,3 m hoch sein. Weibli-che Tiere sind etwas kleiner (8,5 m, 3.800 kg). Sie bekommen alle 4-5 Jahre Nachwuchs. Ein geborenes Kalb ist 2,5 m lang und wiegt bereits etwa 200 kg. Orcas schwimmen in kleineren Gruppen in Küstennähe und auf hoher See. Die normale Schwimmgeschwindigkeit beträgt 7 km/h; sie können jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erreichen. Weibliche Tiere werden bis 60 Jahre alt, männliche Tiere nur 30. Orcas haben ein ausgeprägtes soziales Verhalten. Jede Familie oder Gruppe hat ihre eigenen Laute. Sie können bis 100 m tief tau-chen und bis 15 Minuten unter Wasser bleiben.

Der ausgestreckte Finger von Claudia ist ein Kommando die Zunge zu zeigen. Für Kohana ein Spiel, für die Betreuer wichtig um etwaige Infek-tionen oder Krankheiten zu erkennen.

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Splash - Zone: Hier sitzen Sie in der ersten Reihe - nicht immer die optimale Lösung.

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Es gibt unzählige Gründe, wes-halb man diese Veranstaltung auf keinen Fall verpassen darf und un-

bedingt dabei sein muss, einige davon haben wir für Sie zusammengetragen:

– weil man bei diesem Event Papagei-enfreunde aus aller Welt kennenlernen kann, beim letzten Kongress waren Teil-nehmer aus über 40 Ländern dabei,

– weil es nirgends einen größeren Papa-geienkongress gibt, als auf Teneriffa.,

– weil Top-Referenten aus aller Welt in-teressante Neuigkeiten aus der Welt der Papageien vortragen werden,

– weil die Teilnehmer die neusten Er-kenntnisse in den Bereichen Papageien-schutz, -haltung, -zucht, -forschung und -medizin erfahren,

– weil man aus den Referaten praktische Tipps für die eigene Papageienhaltung und -zucht bekommmen kann,

– weil alle Referate des Kongresses stets simultan in die Sprachen Deutsch, Eng-lisch, Spanisch und Fränzösisch über-

setzt werden und somit die Teilnehmer in ihrer Muttersprache alle Präsentatio-nen verfolgen können,

– weil sich die Papageienfreunde welt-weit nur alle vier Jahre einmal treffen,

– weil man wertvolle Kontakte zu Papa-geien-Zuchtfreunden in aller Welt knüp-fen kann, die sich nur positiv für den ei-genen Bestand auswirken können,

– weil an zwei Kongresstagen wieder das bewährte Kongresszentrum in Puerto der la Cruz genutzt wird und dort zahlreiche Stände von Firmen rund um das Papageienhobby ihre Produkte vorstellen,

– weil man im Loro Parque unbedingt die neue Attraktion „Katandra Treetops“, eine der größten Papageienvolieren der Welt mit ihrem unglaublich wertvollen und abwechslungsreichen Papageien-und Vogelbesatz mit über 120 Vögeln entdecken kann,

– weil man als Mitglied der Loro Parque Fundación die einmalige Möglichkeit erhält, die Zuchtstation „La Vera“ zu be-

suchen und in einem geführten Rund-gang einen Überblick über 1.200 Voli-eren erhält (diese Zuchtstation ist für den normalen Besucherverkehr nicht geöffnet und dort werden mit Spix- und Lear-Aras auch die seltensten Papageien der Welt gehalten),

– weil vor dem 7. Internationalen Pa-pageienkongress erstmals ein zweitä-giger wissenschaftlicher Kongress über Papageien durchgeführt wird, zu dem man sich bei Interesse als Kongressteil-nehmer ebenfalls zusätzlich anmelden kann,

– weil nach dem 7. Internationalen Pa-pageienkongress wieder ein praktischer Papageien-Workshop von den Biologen und Tierärzten des Loro Parques sowie ausgewählten weiteren Experten durch-geführt wird (Themen Kunstbrut und Handaufzucht von Papageien, Ernäh-rung von Papageien, Krankheiten von Papageien).

Weitere Informationen und Anmeldun-gen im Internet unter:www.loroparque-fundacion.org.

7. Internationaler Papageienkongress Teneriffa - Weshalb man unbedingt dabei sein muss!Vom 22. bis 25. September 2010 findet in Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien, der 7. Internati-onale Papageienkongress statt. Er wird wieder in bewährter Form vom Team des Loro Parque und der Loro Parque Fundación organisiert und ist das Top-Ereigniss der Papageienfreunde weltweit.

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Модель Сундукова Галина, Фотограф Нина Ковалёва , Cтилист Сундукова Людмила

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Fast keiner mag Parkhäuser, sie sind meist pure Zweckmäßigkeit, not-wendiges Übel, und man versucht

sie so schnell wie möglich zu verlassen oder sie ganz zu meiden. Wichtig sind nur die horizontalen Flächen als Abstell-raum.

Nicht jedoch so in Icod! Hier entdeckte der kanarische Künstler Eric Cichosz vor fünf Jahren wie viel Möglichkeiten die vertikalen Flächen, sprich Wände, un-genutzt bieten. So entstand damals ein ungewöhnliches Projekt:

Auf Initiative von César Estévez wurde das Parkhaus „El Drago“ im Zentrum des Ortes in eine Galerie umgestaltet.

Die Autos parken inmitten einer Galerie. Viele der sonst unansehnlich schmutzig weißen Wände wurden von dem kanari-schen Künstler Eric Cichosz mit riesigen Wandgemälden verschönert. „Ycoden Tradicional” nennt sich das Projekt, und

Wer Icod de los Vinos besucht hat meist nur ein Ziel, den „Drago Millenium“. Ein Foto vom legen-dären Drachenbaum zu schießen gehört zum Pflichtprogramm jedes Urlaubers. Die meisten eilen an dem in unmittelbarer Nähe des Drachenbaumgeländes liegenden Parkhaus vorbei ohne ihm nur die geringste Beachtung zu schenken. Warum auch? Parkhäuser sind seelenlose Betonklötze.

Icod de los Vinos - Kunst im Parkhaus

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die bis zu 30m breiten Arbeiten zeigen Szenen aus Tradition und Brauchtum von Icod und Umgebung.

Spezielle überlieferte Bräuche, die nur in bestimmten Orten gepflegt werden, wie die „Hachitos“, große, schwere, fa-ckelgeschmückte Votivtafeln, die jedes Jahr in der Johannisnacht von La Vega nach Amparo getragen werden, oder das Korb- und Bollo-Fest von Santa Bár-bara. Bollos sind Naschwerk, Figuren aus Zucker, die die unverheirateten Frauen auf dem Kopf zum Dorfplatz tragen. Auch der „Diablo“, der Teufel und seine Frau, eine Tradition aus Las Angustias, das Fest des San Marco am Meer oder die „Tablas“ fehlen nicht. Selbstverständ-lich sind auch der Wein, die Feldarbeit, die Romerías und Bodegafeste gewür-digt.

Wer also Icod besucht, der sollte sich etwas Zeit nehmen und durchs Park-haus bummeln. Die Bilder sind nicht nur mit deutlicher Zuneigung des Künstler zu seinen Motiven gestaltet, sie geben auch einen Überblick über das reiche Brauchtum der Gegend, das dank der Traditionsverbundenheit des Volkes mit jedem Jahr mehr gepflegt wird.

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Wer keine Probleme mit der Höhe hat für den ist es eine unvergleichlich schöne Wanderung, ge-ringe Höhenunterschiede, stets den mayestätischen Teide vor Augen, eine Vulkanlandschaft der besonderen Art.

Wandertipp - Fortaleza

Wir starten unsere Wanderung am Besucherzentrum – Centro de Visitantes in El Portillo bei

einer Höhe von 2050 m. 15°C erwarten uns heute, strahlende Sonne und wol-kenloser blauer Himmel und wir können kurzärmlig – jedoch empfehlenswert: gut eingecremt – starten.

Gleich links neben dem Besucherzent-rum gehen wir auf dem zuerst gepflas-terten Weg – Sendero Nr. 1 – leicht bergauf. Kurz darauf kommen wir auf den mit Steinen links und rechts gut gekennzeichneten Pfad und lassen alle links oder rechts abgehenden Pfade un-beachtet.

Nach geraumer Zeit kommen wir an einem Eisenzaum vorbei, öffnen das Eisentörchen und von nun an ist es ein steter Wechsel von leichtem An- und Abstieg, jedoch von der Bodenbeschaf-fenheit her sehr gut zu gehen. Wir gehen durch die mit den Büschen des zum Teil schon violett-blühenden Teidelacks und den grünen, kugeligen Büschen des be-haarten Federkopfs, der Teide-Skabiose, von uns Deutschen so bezeichnet, die Canarios sagen liebevoll “Rosalito salva-je” dazu. Mächtige Ginsterbüsche und zum Teil – rechter Hand - Kiefernwald-bestand begleiten uns. Und natürlich: Stets im Blick der Pico del Teide und linker Hand Montaña Blanca.

Nach einer Stunde kommen wir in die

langgezogene sandige Ebene – Cañada de los Guancheros – von der aus der kurze, ca. 10 Minuten dauernde Aufstieg bis zur Kapelle – Cruz de Fregel – rechts abzweigt.

Vor dem Brand befand sich hier ein Pick-nickplatz mit Tischen und Bänken, die jedoch ein Opfer der Flammen wurden.Erstaunlich: Die um die Kapelle wachsen-den Kiefern sind schön grün, unmittelbar rechter Hand, hinter dem Mäuerchen, wütete der Brand und die verkohlten Kie-fernstämme geben mit ihrem zarten Neu-austrieb Hoffnung.

Hier, auf der Anhöhe, endet die Wan-derung – Sendero 1 – die vom Veröf-fentlichungsdienst des Nationaparks in einer Karte dargestellt wird.

Wir wollen aber noch etwas in dieser herrlichen Landschaft verweilen.Nach einer kurzen Rast gehen wir im Rücken der Kapelle auf dem breiten, leicht ansteigenden Weg, an einer kleinen Gedenkstätte vorbei, auf-wärts. Links geht ein kleiner Pfad ab, den wir unbeachtet lassen. Wir folgen dem gut sichtbaren Pfad, der sich vorbei an vereinzelten Exemplaren der “Kanarischen Zeder” – die keine echte Zeder, sondern eine seltene, endemische Wacholder-Art ist – und Ginsterbüschen entlang schlängelt – stets leicht rechtshaltend – bis wir einen schönen Blick in das Orotava-Tal haben. Wir genießen den Blick auf den Pico Teide, Montaña Blanca, auf die vorgelagerten Vulkane und gehen nun zurück bis kurz vor einer alleinste-henden Kiefer, durch Steinmännchen gekennzeichnet, ein schmaler, kaum zu erkennender Weg abzweigt. Dem folgen wir bergauf, zum Teil über dicke Felsbrocken und –platten, schlecht zu gehen, bis wir wieder rechts von den Felsen einen phantastischen Blick in die beigefarbene Sandebene und auf bizarre Felsformationen haben.

Oben, am höchsten Punkt des Pico de la Fortaleza, freuen wir uns über unsere Abenteuerlust und den gran-diosen Überblick.

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Wir haben den Risco de la Fortaleza ge-macht! 2159 m hoch!

Den Abstieg vom “Steilen Felsen” = “Risco” finden wir – Dank Steinmänn-chen – recht gut, es empfiehlt sich jedoch, ihn äußerst vorsichtig zu gehen, da Rutschgefahrt, und kommen wieder bei der Kapelle aus.Links von der Kapelle führt ein Weg un-terhalb des Pico de la Fortaleza entlang. Auf diesem Weg gelangt man in einem größeren Bogen in die Sandebene und erreicht dann wieder unseren Hinweg, der von hier aus auch der Rückweg ist.Wir haben uns diesen Bogen gespart und sind gleich – wie wir gekommen sind – nach unten gegangen.

Auf dem Rückweg – immer den majes-tätischen Teide im Blick -muss man sich nicht von den abgehenden Wegen ab-lenken lassen.

Wir halten auf den Kiefernwald zu, kommen an den “Natur-Steinbänken” vorbei, die ich auf dem Hinweg nicht erwähnt habe, erkennen das Hinweis-schild „portillo“, durchqueren das Eisen-törchen und wissen: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Haben wir unsere Wanderung links des Besucherzentrums begonnen, be-enden wir sie rechts, das gibt uns die Möglichkeit durch den hier angelegten sehr lehrreichen Botanischen Garten zu gehen und können dabei die Pflanzen, die uns unterwegs begegnet sind, na-mentlich identifizieren.

Tipp:Man sollte soviel Zeit einplanen, dass man sich in dem sehenswerten und informativen Besucherzentrum, unter anderem mit einer Filmvorführung über den Vulkanismus, „schlau“ machen lassen kann sowie über Flora, Fauna und Gesteine.

Botanik:Besen-Schöterich, Teidelack (Erysimum scoparium ) „Alheli del Teide“.Es handelt sich um einen graugrünen Halbstrauch mit anliegender Behaa-rung. Blätter schopfig unterhalb der Blütentrauben, lineallanzettlich, granz-

randi, auf Ober- und Unterseite mt überwiegend zweiarmigen Haaren, bis 8 x 0,7 cm. Blüten hellviolett, 2-4 mm lang gestielt. 2 der 4 Kelchblätter ander Spitze mit kleinem Anhängsel. Schoten 3-6 cm lang. vor allem mit dreiarmigen Haaren und ausdauerndem, 2-4,5 mm langem Griffel..

Anfahrt:Es gibt mehrere Möglichkeiten, um in die Cañadas zu fahren. Wir hatten uns für die Anfahrt aus Richtung Los Cristi-anos über die TF 28 / TF 51 nach Arona und weiter über Vilaflor und dann die TF 21 zum Nationalpark Teide entschie-den. Von Boca de Tauche folgen wir der Straße vorbei am Parador und Seilbahn bis zum Besucher-Center El Portillo.

Wander-Wegstrecke: gut 3 Stunden mit Abstechern

Irmgard und Manfred Rothwww.mundi-roth.de

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Einige Kanarische Zedern (Juniperus cedrus) sind noch im Nationalpark in der Caldera zu bewundern. Ein beson-

ders schönes Exemplar steht nahe der Fels-formation “La catedral”. Dieser Felsen erhebt sich in den Himmel und gleicht, daher auch der Name, dem Turm einer großen Kathe-drale. Er besteht aus Phonolith Gesteinen, die beim Erkalten ihr Volumen vermindert haben und prismenartige Formen annah-men. Der Erosionsprozess setzt unaufhalt-sam sein Werk fort und schafft riesige Ge-röllkegel zu Füßen des Felsens.

Die dort noch wachsende Zeder zeigt uns sehr anschaulich, wie durch unbedachte Eingriffe in die Landschaft das empfindliche Gleichgewicht der Natur gestört werden kann. Die Zeder ist ein diözischer Baum, das

heißt, dass es Exemplare gibt, die nur weibliche Blüten hervorbrin-gen und andere nur männliche, wodurch ihre Fortpflanzung erheb-lich erschwert wird, da es sein kann, dass die Bäume in recht weiter Ent-fernung voneinander stehen.

Die Frucht braucht zwei Jahre um zu reifen und nach dieser Zeit ist es notwendig, dass die Verdau-ungssäfte irgendeines Tieres ihre äußere Schale aufweichen, damit sie keimen können. Im Falle der Cañadas sind es die Raben, die für den Verzehr der Zedernfrüchte verantwortlich sind, die sie danach dann an einem anderen Ort wieder “aussähen”.

Als das Gebiet 1954 zum Nationalpark erklärt wurde, bestand eine der ersten getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Vegetation in einem Weideverbot innerhalb der Cañadas. Eine negative Folgeerscheinung dieser Anordnung war, dass die Raben das Gebiet weitge-hend verließen, da sie sich als Aasfresser vor allem von den Körpern toter Ziegen ernährt hatten und nun nicht mehr ge-nügend Nahrung vorfanden, sich also andere Aufenthaltsgebiete suchen mussten. Die Folge: Das Entstehen neuer Zedernbäume wurde zu einer Sel-tenheit.Die durch das Weideverbot entstandene Situation stellt ein hervorragendes Bei-spiel der wechselseitigen Abhängigkeit ökologischer Prozesse dar.

Das Ende der Kanarischen Zeder

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Da die Anzahl Besucher pro Tag auf 200 beschränkt ist, ist es not-wendig, für die Besteigung des

Gipfels vorher eine Bewilligung einzu-holen. Bisher musste diese Antragstel-lung persönlich in Santa Cruz durchge-führt werden.

Diese Bewilligung ermöglicht die Be-steigung des Gipfels zu Fuß. Die Be-willigung kann seit August 2010 auch online im Internet beantragt werden. Sie hat nur für ein bestimmtes Datum und einen bestimmten Zeitabschnitt Gültigkeit.

Es wird darauf hingewiesen, dass der Antrag für die Bewilligung bis 14:00 am Vortag der gewünschten Gipfelbestei-gung eingereicht werden muss.

Die Ausstellung der Bewilligung ist je-derzeit von der Anzahl Plätze abhängig, die noch zur Verfügung stehen. Eben-falls wird darauf hingewiesen, dass die Bewilligung sofort ungültig ist, wenn die Verwaltung des Nationalparks den Wanderweg schließt. Nur Personen, die über diese Bewilligung verfügen, wird die Gipfelbesteigung erlaubt. Es ist dem Besucher jedoch stets untersagt, vom Weg abzugehen und sich in den Krater zu begeben.

Die weiteren zwei Wanderwege, welche von La Rambleta neben der Bergstation der Seilbahn abgehen und zu den Aus-

sichtspunkten Pico Viejo und La Fortale-za führen, von wo aus man einen wun-derbaren Blick über die Cañadas und die ganze Insel Teneriffa hat, sind frei betret-bar.

Die letzten Meter bis zum Gipfel des Vulkans führen über den Wanderweg Nr. 10 des Wanderwegnetzes des Natio-nalparks. Dieser trägt den Namen “Wan-derweg Telesforo Bravo“, nach dem be-rühmten Geologen aus Teneriffa, der so viel dazu beigetragen hat, die Ursprün-ge und Geheimnisse dieses mystischen Ortes bekanntzumachen. Während der Gipfelbesteigung erreicht man nach einem Fußmarsch von ca. 650m einem Höhenunterschied von 163 m. Der Besu-cher beginnt den Aufstieg bei einer Höhe von 3.555 m am Anfang des Wanderwe-ges (La Rambleta) und erlangt am höchs-ten Punkt 3.717,98 m den Pico Teide.

Zur Gewährleistung einer besseren Kon-trolle über die Gruppen werden für die Gipfelbesteigung Zeitabschnitte von je-weils zwei Stunden zugeteilt. Der Antrag-steller muss einen der folgenden, festge-legten Zeitabschnitte auswählen: - Von 09:00 bis 11:00 Uhr - von 11:00 bis 13:00 Uhr - von 13:00 bis 15:00 Uhr - von 15:00 bis 17:00 Uhr (vor allem die Personen, die diesen letzten Zeitabschnitt wählen, seien darauf aufmerksam gemacht, dass die letzte Talfahrt gewöhnlich um 16:30 startet, in den Wintermonaten eventuell sogar etwas früher).

GANZ WICHTIG: Es ist für alle und jede der auf der Bewilligung aufgeführten Personen zwingend erforderlich, dass sie das Original des Personalauswei-ses, des Reisepasses oder eines an-deren offiziellen Identitätsausweises mit sich führen, um den Wanderweg „Telesforo Bravo“ begehen zu dürfen. In dem Falle, dass der Antragsteller seinen Ausweis nicht vorweist, erlischt die ausgestellte Bewilligung sowohl für den Antragsteller selbst, als auch für seine Begleitpersonen. Falls der Antragsteller selbst nicht erscheint, verliert die Bewilligung ebenfalls ihre Gültigkeit.

Um Missverständnisse zu vermeiden, der Besuch des Teide mit der Seilbahn und die Besteigung zu Fuß bis zur Aussichtsplattform ist weiterhin von diesem Bewilligungsverfahren nicht betroffen.

Der Teide Nationalpark hatte vor längerer Zeit bereits beschlossen die Besichtigung dieses symbo-lischen Gipfels zu regulieren und das empfindliche Gebiet zu schützen und somit gleichzeitig das Erlebnis eines jeden Besuchers qualitativ zu steigern und seine Sicherheit zu verbessern.

Bewilligung für die Gipfelbesteigung des Teides jetzt online möglich

www.reservasparquesnacionales.es

Die Reservierung können Sie online im Internet beantragen unter:

Neben spanisch steht die Seite auch in deutsch, englisch und französisch zur Verfügung.

Quelle: Teide-Nationalparkverwaltung

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Als Standort kommen sowohl Izaña auf Teneriffa als auch der Roque de los Muchachos auf La

Palma in Frage. Beide wären nach Aus-sage des Astrophysikalischen Institutes der Kanaren IAC gleich gut geeignet.

Die Planung des neuen „Europäischen Solarteleskops“ EST soll bis Ende diesen Jahres abgeschlossen werden. Die Fertigstellung des 150 Millionen Euro

teuren Teleskops ist für 2018 vorgese-hen.Mit der Entscheidung, wo genau das EST denn nun gebaut werden soll, ist nicht so schnell zu rechnen. Fest steht nur, dass es eine der beiden Kanarenin-seln sein wird.

Das neue EST wird mit einem Spiegel durchmesser von 4,10 m das größte Sonnenteleskop der Welt werden, größer als die US-Version auf Hawaii.

Größtes Sonnenteleskop der Welt wird auf den Kanaren gebaut

Page 18: Megawelle Journal September 2010

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Am Freitag dem 3. September geht

die Museumsnacht in La Orotava „Las

noches de mait“in die dritte Runde.

Nachdem bereits im Juni und Juli die

Veranstaltungen auf großes Interesse

gestoßen sind, erwartet die Besucher

wieder eine interessante Mischung aus

Kultur, Musik und kulinarischen Köst-

lichkeiten, bei denen im Iberoameri-

kanischen Museum in der Altstadt La

Orotavas der Rundgang beginnt. An-

schließend geht es zum Sandteppich

Museum. Ein Orgelkonzert im sakralen

„Las noches del mait“ in La Orotava

Die alljährlich im Herbst auf Tenerif-

fa stattfindende Iberoamerikanische

Kunsthandwerksmesse kündigt sich in

diesem Jahr mit wesentlichen Verände-

rungen an.

Vom 7. bis 12. Oktober, also früher als

sonst üblich, findet in Puerto de la Cruz

die diesjährige Iberoamerikanische

Kunsthandwerksmesse statt. Jedoch

nicht wie bisher im Messe- und Kon-

gresszentrum von Santa Cruz de Teneri-

fe, sondern erstmalig auf dem Parkplatz

am Hafen von Puerto de la Cruz.

Ebenfalls neu wird in diesem Jahr sein,

dass ein dritter Kontinent, Afrika, mit

dem Senegal als Gastland vertreten sein

wird. Eine Veränderung des Messena-

mens ist jedoch bislang nicht vorgese-

hen.

Grund für die Einladung senegalesi-

scher Kunsthandwerker, ihre Arbeiten

im Rahmen der Iberoamerikanischen

Kunsthandwerksmesse auf Teneriffa

vorzustellen, ist ein Kooperationsab-

kommen, das Teneriffa bereits vor eini-

gen Jahren mit dem westafrikanischen

Staat geschlossen hat.

„Iberoamerikanische Kunsthandwerksmesse“ mit neuem Standort

Museum in der Kirche La Concepción

beendet die dreistündige Führung. Der

Beginn der Veranstaltung ist 19.30 Uhr,

Teilnahmegebühr € 9,00. Die Teilneh-

merzahl ist begrenzt, deshalb sollten

die Tickes bereits im Vorfeld beim Tou-

rismusbüro in La Orotava oder im Ibe-

roamerikanischen Museum erworben

werden.

Am Freitag dem 1. Oktober geht die „Las

noches de mait“ mit den Märchenerzäh-

lern zu Ende. Für diese Veranstaltung

wird ein Eintritt von € 5,00 erhoben.

„Pinolere“ gilt als die bekannteste der

jährlich stattfindenden Kunsthand-

werksmessen auf den Kanaren. Die

Ausstellung vereint Kultur und Tradition

und ist eine hervorragende Gelegenheit

einen Einblick in die Kunst der einheimi-

schen Handwerker zu bekommen. ME-

GAWELLE Berichtete ausführlich in der

August Ausgabe.

Die Messe findet nun zum 25. Mal statt.

Vom 3. bis 5. September werden 185

Vertreter des traditionellen Kunsthand-

werks ihre Arbeiten auf dem Gelände

des Parque Etnográfico de Pinolere in

Orotava ausstellen

„Pinolere“ ist an den drei Tagen von

10.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Die offiziel-

le Eröffnung findet am 3. September im

Beisein lokaler, insularer und regionaler

Vertreter um 12.30 Uhr statt.

Der Eintritt kostet 2,50 Euro (ermäßigt

1,50 Euro).

Den Ortsteil Pinolere erreichen Sie über

die Hauptstraße, die von La Orotava

zum Teide-Nationalpark führt. Die Ab-

zweigung Pinolere ist ausgeschildert.

Kunsthandwerksmesse „Pinolere“

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16AM Ausstellung

“Die Ruhe der Objekte”

Sammlung von Ordóñez Falcón de Fotografía COFFTage: vom 16. September bis 6. Januar 2011Zeit: 10.00 bis 20.00 (außer Montag)Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057

16AM

Bücherei des Cabildos

Lesung der akkustischen Gruppe Transitor One

Zeit: 20.00Ort: Librería del CabildoGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 151 650 www.culturatenerife.net

17AM Theater Produktion

2RC : “Die bewohnten Meere”

Tanz- und Theaterzirkel von Teneriffa

Zeit: 20.30Ort: Teatro GuimeráGemeinde: S/C Tenerifewww.culturatenerife.net

10AM Kino TEA

“Das Pferd mit den zwei Beinen”

Tage 10., 11. und 12.Zeit: 19.00 und 21.30Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

3AM Konzert des

Synphonieorchesters und der Los Sabadeños

Fiestas del Cristo

Zeit: 21.00Ort: Plaza del CristoGemeinde: La LagunaInformation: 922 849 080www.ost.es

Ausstellung “Et in arcadia ego”

Nahes Paradies

Tage: Bis 1. NovemberZeit: 10,00 a 20,00 (excepto los lunes)Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

23AM

Bücherei des Cabildos

Ausstellung von Aquarellas von Carmen González

Zeit: 20.00Ort: Librería del CabildoGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 151 650 www.culturatenerife.net

21AM Theater Reciclown:

“Die Gebrüder Gepetti…”

Tanz- und Theaterzirkel von Teneriffa

Zeit: 17.00Ort: Casa de los CáceresGemeinde: Icod de los Vinoswww.culturatenerife.net

17AM

Kino TEA“Maria und Ich”

Tage: 17., 18. und 19. Zeit: 19.00 und 21.30Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

22AM Konferenz von Juan

Ángel Vela über “Falstaff”

Opern Festival von Teneriffa

Zeit: 20.30Ort: Auditorio de TenerifeGemeinde: S/C TenerifeInformation: 902 317 327www.auditoriodetenerife.com

21AM Theater Reciclown:

“Der Flug der Worte”

Tanz- und Theaterzirkel von Teneriffa

Zeit: 21.30Ort: Casa de los CáceresGemeinde: Icod de los Vinoswww.culturatenerife.net

23AM

Oper: “Falstaff”

Opern Festival von Teneriffa

Tage: 23. und 25.Zeit: 20.30Ort: Auditorio de TenerifeGemeinde: S/C TenerifeInformation: 902 317 327www.auditoriodetenerife.com

30AM

Bücherei des Cabildos

Vorstellung des Buches Afrikanische Episoden, von Ricardo García Luis

Zeit: 20.00Ort: Librería del CabildoGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 151 650 www.culturatenerife.net

27AM

Ausstellung Área 60 “Buhardilla”

Néstor Delgado & Diego VitesTag: 27. September bis 14. NovemberZeit: 10.00 bis 20.00 (außer Montag)Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

Ausstellung Área 60 “Perpetuum Mobile”

Abel Herrera García, Abel Herrera Garrido y Javier Herrera GarridoTage: Bis 2. SeptemberZeit: 10.00 bis 20.00 (außer Montag)Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057

Ausstellung “Neue Besatzung für Pequod”

Werke der La Caixa Stiftung

Tage: Bis 3. OktoberZeit: 10.00 bis 20.00 (außer Montag)Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

9AM Ausstellung

“Stationen”

Horacio ConcepciónTage: vom 9. September bis 23. April 2011 Zeit: 9.00 bis 21.00 (außer Montag) Ort: Casa del Vino La BarandaGemeinde: El SauzalInformation: 922 572 535www.tenerife.es/casa-vino

Ausstellung “Si quebró el cántaro”

Missbrauch und Misshandlung in der KindheitTage: bis 31. Januar 2011Zeit: 10.00 bis 20.00 (außer Montag)Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

2AM

Bücherei des Cabildos

Bilderausstellung der Kinderwerkstatt Futuro

Zeit: 20.00Ort: Librería del CabildoGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 151 650 www.culturatenerife.net

7AM

Erfahrungsaustausch “Perpetuum Mobile”

Área 60

Zeit: 20.00 Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

9AM

Bücherei des Cabildos

Lesung von Jaime Rodríguez Torres

Zeit: 20.00Ort: Librería del CabildoGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 151 650 www.culturatenerife.net

3AM Cine TEA

“Wut”

Tage: 3., 4. und 5.Zeit: 19.00 y 21.30Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

25AM Juglarteatro:

“El camarón encantado”

Tanz- und Theaterzirkel von Teneriffa

Zeit: 19.00Ort: Plaza de la IglesiaGemeinde: San Miguel de Abonawww.culturatenerife.net

24AM Kino TEA

“Das Vorhaben von Elly”

Tage: 24., 25. und 26. Zeit: 19.00 und 21.30Ort: TEAGemeinde: S/C TenerifeInformation: 922 849 057www.teatenerife.es

25AM Konzert von Luis

Morera: “Meine Seele hört nicht auf zu singen”

Zeit: 21.00Ort: Auditorio MunicipalGemeinde: El Sauzal Information: 922 560 427www.culturatenerife.net

26AM

Entredanza: “Eindrücke”

Tanz- und Theaterzirkel von Teneriffa

Zeit: 18.00Ort: Casa de los CáceresGemeinde: Icod de los Vinoswww.culturatenerife.net

Und außerdem…nach Voranmeldung) Telefon: 922 825 949 / 43Workshops: Während des Schuljahres betreute Workshops vom Historischen und Anthropologischen Museum von Teneriffa mit Sitz in der Casa Lercaro und in der Casa de Carta. Unbedingt voranmelden.

Casa Lercaro 922 825 949 / 43 und Casa de Carta 922 546 300Geführte Besuche: Im TEA jeweils samstags um 18.00 und sonntags um 12.00 Uhr. Information unter Telefon 922 849 098 (Montag – Freitag 10.00 – 14.00) oder an der Kasse im TEA.

Führung der Schlösser: Geführter Besuch zu den unter Denkmalschutz stehen-den Schlössern und historis-chen Bauten von Teneriffa. Schulgruppen von Oktober bis Juni (eine Führung pro Woche, immer am Mittwoch). Für andere Gruppen: das ganze Jahr (jeweils Samstag

Änderungen vorbehalten. www.whatsontenerife.eu

Veranstaltungskalender Kulturelle Veranstaltungen und Freizeitangebote der Inselregierung SEPTEMBER

Page 20: Megawelle Journal September 2010

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Mit großer Spannung erwarten die Opernfreunde unserer Insel das traditionelle Bühnenevent des Herbstes. Zwei große Komponisten: Giuseppe Verdi mit seiner letzten und reifsten Oper „Falstaff“ und Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“. Diesmal durch das Ensemble Monte Carlo unter der Regie von Jean-Louis Grinda in Szene gesetzt. Außerdem noch ergänzt durch Opernkonzerte für die Jugend.

Besonders das spanische Publi-kum ist noch eng mit der Tradi-tion der volkstümlichen „Zarzu-

ela“, einem singspielartigem Vorläufer der italienischen Oper mit burleskem Charakter verbunden. Es wird unter anderen Liebhabern besonders den Festsaal im Auditorium füllen. Manche große Opernbühne würde sich solche Begeisterung wünschen, obwohl kein Opernhaus einen Verdi oder Puccini im Repertoire auslässt. Warum ? Weil heute die Oper Regisseuren und Darstellern Freiraum lässt für neue Interpretation und Kreativität, sich ihnen ein neues Experimentierfeld öffnet. Die Oper, ein eigenständiges Musikgenre ist eine Fas-zination seit Jahrhunderten. In Italien geboren, begonnen bei Monteverdi – seiner ersten Oper „Orpheo (1607) mit großem Orchester. Damals spielten die Streicher noch auf den heutigen Muse-ums- Instrumenten der Instrumenten-bauer Stradivari, Amati oder Guaneri. Was muss das für ein klanglicher Genuss gewesen sein! Neue Spieltechniken führte Monteverdi ein, wie das Orches-tertremolo und das Pizzicato als neuen Klangeffekt.

Verdis VitaGiuseppe, Fortino, Francesco als Vorna-men (so steht es in seinem Taufregister), wurde im Dorf Rancole bei Parma im Oktober 1813 geboren. Der Vater war Gastwirt, die Mutter Spinnerin. Ersten

Unterricht erhielt der musikbegeisterte Giuseppe beim Organisten des Dorfes. Aufmerksam auf ihn wurde der begü-terte Kaufmann Antonio Busetto. Er sponserte sein weiteres Studium. Das Mailänder Konservatorium erkannte nicht seine Begabung. So nahm der Musikus Privatunterricht bei Vicenzo Lavigna, Dirigent und Organist an der Mailänder Scala. Durch ihn öffnete sich für Verdi die Welt der Oper. Er schrieb im Jahre 1840 seine erste Oper „Oberto“. Daraufhin erhielt er Aufträge von der Mailänder Scala, wurde selbst Dirigent und Organist. Als seine Frau (Toch-ter seines Gönners Busetto) und zwei seiner Kinder starben - jahrelange tiefe Depression. Jedoch seine Schaffens-kraft litt nicht darunter . Er war berühmt, neue Aufträge folgten. So zur Eröffnung des Suezkanal mit der Oper „Aida“. Durch die Belagerung von Paris konnten die Requisiten und auch die Regisseure nicht rechtzeitig eintreffen. Erst ein Jahr später erfolgte die Uraufführung 1871 in Kairo, in Berlin 1874.Verdis Schaffen lässt sich in verschiede-ne Epochen gliedern. Zuerst bevorzug-te er dramatische Themen in seinem um Einheit ringenden Heimatland. „La Traviata, „Nabucco“, „Rigoletto“ re-flektieren seine Schöpferkraft. Verdis Lettern erscheinen als kämpferisches Symbol. V= Vittorio, E= Emanuele, R= Re, De`=D, I=talia. Zum „Risorgimento“ wurden seine patriotischen Ambitionen

erhoben. In seiner zweiten Periode löst er sich mehr von alten Traditionen, wie den Da-capo Arien, Rezitativen, Belcan-to-Gesang . Er versuchte in Paris Fuß zu fassen. Fremde Einflüsse, wie in der „Sizi-lianischen Vesper“ lassen sich erkennen.

Sein StilVerdi orientierte sich stark an literari-schen Vorlagen wie Schiller, Shakes-peare oder Dumas. Oft wurde er zum eigenen Dramaturg. Das Versmaß nahm er akribisch genau, oft zum Ärger seiner Regisseure und Interpreten. Eine Anleh-nung an Bellini, Donizetti und Rossini sind zwar noch erkennbar, doch seine Musik hatte einen kraftvolleren Stil. Das Orchester gewinnt mehr an Bedeutung.

Opera Grande40 Jahre Opernfestival auf Teneriffa

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Seine Charakterzeichnung vertiefte er psychologisch. Die Orchestrierung hat motivische Gliederung, mehr Dialoge und große Melodiebögen. Alte Formen des Belcantostils wurden über Bord geworfen. Auch Verdis „Buffostil“ hatte einen ganz anderen Charakter als zum Beispiel bei Otto Nikolai. Dieser griff auch schon die Shakespearevorlage in den „Lustigen Weibern von Windsor“ auf, seine Figuren trugen jedoch ober-flächlichen, nur amüsierenden komödi-antischen Charakter. Bei Verdis Charak-terisierung ist der Ritter Falstaff nicht nur Komiker, sondern auch liebenswer-ter Philosoph.

Das „Szenario“Lyrische Komödie in 3 Akten hat Verdi seinen „Falstaff“ genannt. Um 1400, in der Regierungszeit Heinrich des IV. spielt die Handlung in Windsor. 1893 vollen-det Verdi die Oper, deren Stoff er schon lange mit sich herumtrug. Im gleichen Jahr war in Mailand die Uraufführung ein halbes Jahr später im deutschen Stuttgart. Als 80jähriger wandelt Verdi die alten Elemente der „Opera Buffa“ in eine neue Form, mit alten Elementen der Koketterie, Liebestollheit und amü-santem Verwandlungsspiel. Von seinem Lieblings-Librettisten Orrigo Boito, nach dem Handlungsstoff von Shakespeares „The Merry Wives of Windsor“ nach seinen Vorstellungen getextet, wurde es weltweit ein großer Erfolg. Sparsamer ist die Orchesterbesetzung, der Monolog tritt in den Vordergrund. Großangelegte Arien sind seltener, dafür kunstvolle En-semblepartien.

ActionDer wohlbeleibte Ritter Sir John, allen leiblichen Genüssen zugetan, sitzt im 1. Akt in seiner Kneipe „Zum Hosen-band“. Liebestoll schreibt er an zwei Auserwählte, Frau Ford und Meg Page wortgleiche Briefe um für ein Stell-dichein zu werben. Das kann doch nicht gut gehen! Die zwei Weiber, halb be-lustigt halb empört, sinnen auf Rache an dem nicht nur feisten, sondern auch geldgierigen Dickwanst. Eine Freun-din der Frauen, Frau Quickly wird nun das Schäferstündchen arrangieren. Die Diener sollen die Liebesbriefe für das Treffen überbringen während die Ehe-gatten außer Haus sind.

Doch im 2. Akt tappt Falstaff in die Falle. Er glaubt sich erhört und verehrt. Gutgelaunt sitzt er wieder in seinem Stammlokal beim Humpen Wein. Dazu gesellt sich „Mister Born“ als verkleideter Ehemann um zu sehen was aus der Ver-abredung wird. Falstaff schmückt und staffiert sich aus. Doch beim Treffen wird er enttarnt. Die Diener, selbst schockiert, verstecken den Ritter in einem Wasch-korb und werfen ihn in einen vorbei flie-ßenden Wassergraben. „Welt voller Gemeinheit“ klagt der Ritter im 3. Akt, wieder vor seiner Stamm-kneipe. Doch Frau Quickly besänftigt ihn ob seiner Panne. Nur sein dicker Wanst hatte ihn über Wasser gehalten. Ein neues Treffen? Um Mitternacht, ver-kleidet als Hirsch im Park von Windsor könnte sie ihm die Gunst und Liebe der Verehrten versprechen. Da gibt es für ihn kein Zögern um die Verkleidung zu organisieren.

Großes FinaleWie es sich für eine burleske Oper gehört: Großer Tumult, Spektakel, viel Verkleidung, Kobolde, Elfen und Ge-foppte. Auch das verkleidete junge Lie-bespaar, Nanetta und Fenton als Mönch verkleidet, finden gegen den alten Dr. Cajus als Bewerber zusammen. „ Alles ist Spaß auf Erden“ ist Falstaffs Philosophie. So der gemeinsame Schlussgesang aller Akteure im Finale. – Schön, wenn es Rea-lität auch heute wäre. Verdis Worte dazu: “Meine Noten seien sie nun schön oder hässlich, nicht zufällig schreibe ich, Cha-raktere möchte ich darstellen“.

Beliebte Opernszenen im Konzert –„ en familia“

„Un baùl lleno de opera“

Seit vielen Jahren kann man eine Initia-tive des Cabildos, des Auditorium in Zu-sammenarbeit mit dem Orchesta Sinfo-nica (OST) und der Asociacion Tinerfena

de Amigos de la Opera (ATAO) beob-achten, die das frühzeitige Erleben von Musik zu vermitteln versuchen.

Anfang Oktober öffnet sich eine Truhe (baùl lleno) voll von Überraschungen mit berühmten Opernarien vom höchs-ten Sopran bis zur tief Bassstimme. An szenischen Darstellungen und Ver-wandlungen wird es nicht fehlen. Nur so ist es möglich Jugend frühzeitig an das große Erlebnis von dramatischen und komischen Opern heranzuführen.

Man kann es als weitere Bereicherung der „Conciertos Didacticos verstehen. Dabei sind diesmal nicht nur die Lehrer Begleiter, sondern die ganze Familie, Freunde und die ohnehin für Oper be-geisterten abuelos.

Das alles zu einer angenehmen Tages-zeit und mit kurzweiliger Abwechslung.3 Konzerte am 1. 10. 18:30, am 2. 10. 12:00 und 18:00 Uhr im Auditorium Santa Cruz.

Musikfreunde, öffnet eure Herzen einer vielschichtigen Musikwelt. Adelgund Renelt

Die Aufführungen der Oper „Fallstaff“ finden im Auditorium jeweils 20:30 Uhr am 23. und 25. September statt.

Eintrittskarten an der Kasse des Audito-riums, oder im Internet unter www.generaltickets.com

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Alles Banane!ZWISCHEN OZEAN UND HÖCHSTEM GIPFELTENERIFFAS HISTORISCHE PFLANZENENTWICKLUNG

Aus Feuer geboren sind die Kanaren, das ist wohl die glaubhafteste Version, geschehen vor 30 Mil-lionen Jahren. Ohne mythologische Überlieferungen geht da wohl nichts – schriftliche Dokumente sind immer subjektiv und emotional geprägt. Homer glaubte im 8. Jhd. v. Chr. in seinen „Dialogen“ von dem vielgesuchten, versunkenen sagenumwobenen Erdteil Atlantis zu sprechen: „....ewig weht das Gesäusel des leise atmenden Windes, den der Ozean sendet, um die Menschen erfrischend zu kühlen“. Das könnte auf die Kanarischen Inseln zutreffen. Doch Herodot und Platon hielten das für Phantasterei. Bis heute konnte das kein Forscher überzeugend verifizieren.

Etwas vergessen? Dem läßt sich ab-helfen, denn ob nun auf Jamaika, den Balearen, Hawaii, Tahiti oder

den Kanarischen Inseln – die Händler jedes Reisezieles wissen, was Sie un-bedingt brauchen: Einen Pareo. Er ist das Kleidungsstück mit phantastischer Wandlungsfähigkeit.

Hat man den Strand seiner Träume er-reicht, gibt man sich schnell dem neuen Lebensstil hin. Man genießt die Wärme, blinzelt am Strand durch den Sombrero auf das tiefblaue Meer oder es wird am Pool gedöst. „Kommst du mit an die Bar auf einen Drink?“, erklingt es plötzlich. Dabei hat das praktische Stück Stoff, der Pareo, seinen großen Auftritt – auf dem Weg zur Bar. Angezogen muß man durch die Hotelhalle oder an die Strand-Bar gehen, so verlangen es die guten Sitten. Und wie anziehend kann man mit diesem Allround-Verwandlungs-stück schließlich sein. Hat man es schon von zu Hause mitgebracht, auf einer früheren Reise erworben, kennt man die Tricks, wie man Ruck-Zuck, eben noch Badenixe, im völlig neuem Outfit gewandet, seinen Partner überrascht. Ein schnell übergestreiftes T-Shirt kann dieses raffinierte Wickeltuch in seiner Wirkung nicht ersetzen. Der Pareo ist vielleicht das universellste Kleidungs-stück im Reisegepäck, wenn Sie sich für

eine vom Meer umspülte Insel entschie-den haben. Das geringe Volumen, das kaum spürbare Gewicht und die künst-lerische Vielfalt der Farben und Designs verleiten dazu, mehr als nur ein solches Zaubertuch zu besitzen.

Hiva Oa-Tänzer im Pareo, um 1909

Aber nicht nur am Strand, auch bei einem Stadtbummel macht man eine gute Figur mit ihm. Ist noch eine Bade-ausflug danach geplant, braucht man keine Badekabine. Ein bißchen Schau-laufen ist schon erlaubt, schließlich macht das modische Verwandeln Ver-gnügen. Nur um die Hüfte gewickelt, lässig über der Hose geknotet oder um den ganzen Körper geschlungen, er-setzt ein Pareo ein sommerlich duftiges, kurzes oder langes Kleid. Als Top gerafft oder beim abendlichen Event als Stola um die Schultern gelegt kann man den im Trend liegenden Pareo so richtig in Szene setzen, besonders mit den für die Insel Teneriffa landestypischen handge-

stickten großen Fransentüchern. Glatt anliegend und ausgebreitet, kommt die schöne Musterung erst voll zur Wirkung.Doch zuvor möchte man doch gerne wissen, wo das eigentlich simple Tuch seinen Ursprung hat, aus welchem Land wir diese Sitte übernommen haben.

Wenn Sie Südseeinseln, Sri Lanka, Ja- maika oder Tahiti bereist haben, sind Sie sicher schon perfekt im Drapieren und Wickeln. Keine Strand-Animation läßt es sich entgehen, die Kunst des Verwan-delns trickreich zu demonstrieren, nicht ohne Geschäftsgedanken dabei.

Damit kommen wir dem Ursprung nahe. Schauen wir in der Kunstgeschichte bei dem Maler Paul Gaugin nach. Seine Gemälde zeigen uns die Frauen Tahitis, schulter- oder busenfrei in farbkräftigen, großblumigen Gewändern (Hauptmotiv ist die Hibiskusblüte), die nichts ande-res als Pareos sind. „Pareu“ ist der Name für ein tahitianisches Umschlagtuch, das anfänglich nur von Frauen getra-gen wurde. Eigentlich müßte man das „a“ sehr lang aussprechen. Die Männer trugen den „maro“, ähnlich dem Sarong. Die Frauen Tahitis tragen je nach Tages- oder Jahreszeit, der Temperatur entspre-chend bei der Arbeit den „Pareu“, lang wie ein Kleid hinter dem Nacken gekno-tet. Bei steigender Sonne als kurzen, ge-falteten, gewickelten Rock. Die Männer

Was sind Romerías?

Ferienzeit, Badelust, Reisesehnsucht – weg mit allem Alltagsfrust – Koffer einpacken und aus- packen. Was ist am wichtigsten, was muß auf jeden Fall mit? Die Badeutensilien, möglichst mehre-re Varianten, nehmen noch den geringsten Platz im Gepäck ein. Schließlich wechselt man ja auch zu Hause sein Outfit.

Der PareoNur ein Stück Stoff -aber sehr vielseitig

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1. Die einfachste Form ist das im Nacken gehaltene Kleid. Die Stoffmaße ent-scheiden über die Effekte, die Sie er-zielen wollen. Das Stoffstück sollte 1m breit, eine Länge von mindestens 1m bis 2,50 m haben. Die breite Fläche wird von hinten unter den Armen im Schul-terbereich nach vorne gezogen, die Enden über, oder unter der Brust ge-kreuzt und im Nacken mit einem Kno- ten verschlungen. Lockerer Faltenwurf kaschiert Rundungen.

2. Für ein Top wird das Tuch diagonal zum Dreieck gefaltet, von vorn über den Busen gezogen und im Rücken verkno-tet. Die schräge Stofflage umspielt jede BH-Größe.

3. Für einfache knie- oder bodenlange Röcke (ein attraktiver BH oder Top vor-ausgesetzt), wird, je nach gewünschter Länge, die breite Stoffseite umgeschla-gen. Im Hüft- oder Taillenbereich wird das Tuch entweder von hinten oder von vorne gelegt, die Zipfel verknotet oder mit einer Spange gehalten: Ergibt einen aktuellen Zipfelrock.

4. Noch raffinierter ist folgende Varian-te: Die Schmalseiten hinter dem Nacken verknoten. Wie ein Wasserfall faltet sich der Stoff im Brustbereich. Danach zieht man den herunterfließenden Stoff zwi-schen den Beinen hindurch nach hinten und verknüpft die Enden über den Po nach vorne gezogen in der Taille. Das ergibt eine tolle Drapierung.

5. Wenn Sie jedoch abends ausgehen, wählen sie einen Pareo mit größerer Stofflänge. Ein Abendkleid ist da leicht gezaubert, wenn sie von vorne einen Stoffzipfel um den BH- oder Bikini- träger wickeln und dann den Stoff nach hinten schlank am Körper legen, mit dem oberen Ende des Stoffes im Rücken über einer Schulter verknoten. Schauen Sie sich auch mal etwas von den bud-dhistischen Mönchen ab. Jeder von ihnen wickelt, schlingt den Stoff anders in der traditionellen orangefarbenen oder gelben Gewandung.Für mich gibt es noch mehr als 10 weite-

re Verwandlungen. Suchen Sie sich Ihre bevorzugte Lieblingsvariante ebenso aus wie Ihre favorisierte Insel. Es kann doch wohl nur Teneriffa sein: Einmal hier gewesen – wie ich – und nicht mehr davon losgekommen. Wieder zu Hause, weckt ein Pareo unvergeßliche Erinne-rungen.

Adelgund Renelt

bevorzugen für Fischfang und Beinfrei-heit eher die kurze Form des Sarong „Samoan lavala“, in der Taille gefaltet und als Bund nach innen geschlagen, oder mit einem Gürtelband gehalten. Wird es kalt tragen sie es wie die Frauen als langen „Pareu“.

Verwandt mit dem Pareo ist der indische

Sari. Dazu braucht man eine Stoffbreite von 1m, eine Länge von 5 bis 8 m. Über Kopf und Brust gelegt, bodenlang über engem Oberteil gerafft, zeigt er soziale und lokale Herkunft an.

Viele Modedesigner kopierten sowohl den griechischen „Teplos“, auch ein Tuchstück, ebenso wie den „Chiton“. Der Unterschied zum Pareo ist die Raffung mit Spangen an den Schultern. Gerafft, geknotet, gewickelt, das wurde uns schon lange vor unserer heutigen Mode zelebriert.

Pareos sind noch nicht allzu lange in eu-ropäischen Landen in Mode. Sie werden heute schon oft mit dem Bikini als Wi-ckeltuch passend im Dessin und Materi-al zu den Badethemen der Saison ange-boten. Für eine nahtlose Bräune sorgen neue Materialien im „tan thru“-Prinzip. All zuviel Durchblick sollte man bei den zarten, fließenden und geschmeidigen Stoffen jedoch vermeiden.

Was muß man beachten, um nicht „schief gewickelt“ zu sein? Dazu einige Vorschläge, die man vor einem großen Spiegel ausprobieren sollte. Fangen wir im traditionellen Stil aus Tahiti an:

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Zeitreise durch fünf Jahrhunderte

Geschichte und Geschichten Teneriffas

Einen wunderbaren Rahmen bietet uns hierfür das Haus Lercaro, dessen Baubeginn im Jahre 1593

datiert. Es ist eines der seltenen Gebäu-de, das die Zeiten überdauert hat und im Laufe der Jahre immer wieder restau-riert wurde. Es befindet sich nunmehr im Besitz der Inselregierung von Tenerif-fa und hier ist das Historische und An-thropologische Museum von Teneriffa untergebracht.

Versuchen wir uns in Jerónimo Lerca-ro, den Großvater des Erbauers dieses Hauses, Francisco Lercaro, hineinzuver-setzen. Was mag einen wohlangesehe-nen Italiener aus der Handelsmetropole Genua im 16. Jahrhundert bewogen haben, die unsichere Reise auf die Ka-narischen Inseln zu unternehmen? Wir werden nicht ergründen können, ob es reine Neugierde, Geschäftsinteressen oder das Abenteuer war, das ihn lockte.

Die Familie LercaroIn der italienischen Republik Genua lebte die gesellschaftlich bedeutende Adelsfamilie Lercaro, die im Besitz eines der führenden Bankhäuser Genuas war und auf den Routen des Gewürzhandels wichtige finanzielle und wirtschaftli-che Verbindungen geschaffen hatte. Als Papst Clemens VI. im 14. Jahrhun-dert alle Herrscher des Abendlandes zu einem „Kreuzzug der Evangelisierung“ aufforderte, unterstützen die Genueser in den letzten Jahrzehnten des 15. Jahr-hunderts die Evangelisierung der In-selgruppen und nach Abschluss dieses Prozesses ließen sie sich auf den Inseln nieder, um sofort wieder eine führende Rolle zu übernehmen.

1550 siedelt Jerónimo Lercaro sich mit seinem Sohn Ángel Lercaro in der Stadt Las Palmas de Gran Canaria an, wo Ángel bis ins Amt des Stellvertretenden Statthalters von Gran Carnaria aufsteigt. Er heiratet Doña Leonor de León. Sein erstgeborener Sohn Francisco Lercaro

Lassen Sie sich einladen und auf eine Zeitreise durch fünf Jahrhunderte mitnehmen, die uns die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung hier auf Teneriffa zeigt. ( Teil 1 von 3)

de León setzte die Ahnenreihe fort und siedelte sich in der Stadt San Cristóbal de La Laguna an. Hier ehelichte er Cata-lina Justiniani y Justiniani, die ebenfalls genuesischer Abstammung war, wurde 1589 zum Stellvertretenden Statthalter von Teneriffa ernannt und ordnete 1593 die Errichtung dieses Hauses – oder man kann auch sagen Palastes – an. Schnell zählt auch hier die Familie wieder zur gesellschaftlichen Elite der Kanaren. Die Familie Lercaro entwickelte eine über-aus rege, wirtschaftliche Tätigkeit. Auch wusste sie sich geschickt zu verheiraten und dadurch gelang es ihr, enge Verbin-dungen zu den führenden Adelshäu-sern auf den Kanaren herzustellen und den Familienbesitz durch die Einverlei-bung großer Mayoratsgüter zu vergrö-ßern. Das Majoratsrecht garantiert, da es sich hierbei um ein Erstgeburtsrecht handelte, dass der älteste Sohn jeweils den Großteil des elterlichen Vermächt-

nisses erbte.Dass die Lercaros auch vielfache Ver-bindungen zur religiösen Welt herstell-ten, indem sie Schirmherrschaften für Kirchen und Klöster übernahmen und exklusiven Bruderschaften angehörten, verwundert nicht. Damit bauten sie ihre Vormachtsstellung gegenüber den übri-gen sozialen Schichten aus.

Mythen und LegendenKommen wir auf den Aspekt von Lerca-ros Neugierde.

Bereits in der Antike finden wir bei so berühmten Personen wie Homer, Hesiod, Hesekil, Plato, Plinius der Ältere und Ptolomäus Legenden niederge-schrieben, die sich um die Kanarischen Inseln ranken. Auch das verschwundene Atlantis und die geheimnisvolle Insel San Borodón könnten Lercaros Neugier-de geweckt haben.

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Homer besang sie ca. 800 v. Chr. in seiner Odyssee als die elysische Gefilde, den Garten Eden und den Teide als den Träger des Himmelsgewölbes. Die Elyse-engärten oder auch Inseln der Glückse-ligkeit genannt, waren der Wohnort ver-schiedener Helden bzw. der Ort, wo ihre Seelen nach dem Tod hinzogen.

Die Elysischen Gefilde sind daher als ein komfortabler Rückzugsort anzusehen, wo absolute Glückseligkeit herrscht und in einem Klima des ewigen Frühlings dichte Wälder mit einer großen Vielfalt an Bäumen, Weideland und Blumen wachsen. In diesem Paradies ist ein Leben ohne Mühsal möglich, ohne die Notwenigkeit der Arbeit. Man ist frei von jeglichen Krankheiten und es gibt – wie im Gelobten Land auch – außergewöhn-liche Bäche in denen Wein, Milch und Honig fließt. Es ist offensichtlich, dass die Alten Griechen übertrieben haben, aber sie kannten offenbar dieses Land am Rande ihrer Welt mit dem hohen Berg, der mit dem afrikanischen Atlas konkurrierte. Auch kannten sie offenbar das frühlingshafte Klima der Kanaren sowie die reichhaltigen Ernten und den Überfluss an Wasser.

Hesiod, ca. 700 v. Chr. soll mit seinen Hesperidischen Gärten die Kanaren ge-meint haben. Die ewige Jugend schen-kenden, goldenen Früchte die zu rauben Herakles den Auftrag hatte, könnten die Früchte des kanarischen Erdbeerbau-mes gewesen sein. Der Drache, der die Früchte verteidigte, ist er nicht symboli-siert im sagenhaften Drachenbaum, aus dessen Rinde tiefroter Saft fließt?

Hesekil, ca. 570 v.Chr. erwähnt im Alten Testament die phönizischen Purpurin-seln, gibt ihnen den Namen Elisa. Meint er damit die elysischen Gefilde Homers? Jedenfalls wäre damit die Verbindung zu den Phöniziern verdeutlicht, die seit etwa 1100 v. Chr. die Inseln regelmäßig

besucht habenDas wiederum deckt sich mit der Nie-derschrift von Plinius dem Älteren, der in seinen Schriften zur Naturgeschichte – 37 Bücher - die „Inseln der Glückseli-gen“ erwähnt. Hinweisen bei Plinius zu-folge erreichten mauretanische Schiffe, die von König Juba als Expedition aus-gesandt wurden, Purpurarien, das sind die zwei östlichen Inseln La Palma und El Hierro, wo eine Purpurfärberei einge-richtet wurde. Einige Forscher schreiben Plinius auch die heute noch gültige Na-mensgebung des Archipels zu, da der Chronist eine der Inseln als Gran Canaria bezeichnete und damit auf die großen Hunde auf dem Eiland angespielt haben soll, von denen einige als Andenken an das Abenteuer König Juba mitgebracht wurden. (Hund = lat. canis, Gran Canaria = Große Hundeinsel.)

Plato, 428/427 v. Chr. schrieb in einer unvollständigen Erzählung, man er-zähle, es hätte einmal einen Kontinent namens Atlantis gegeben, den man nach heutiger Sicht zwischen Amerika und Afrika vermuten könnte, denn es lag jenseits der Säulen des Herakles – also jenseits von Iberien, d.h. im oder am Atlantik. Aber bitte, wo hat man nicht schon Atlantis angesiedelt???Und die Legende von der verschwun-denen Insel San Borondón gehört auch hierher. „Dem irischen Mönch, Sankt Brendan (484 – 577 n. Chr.) erschien ein Engel und befahl ihm, in die Ferne zu segeln um die Insel zu finden wo Gott einen Ort geschaffen hatte, an dem die Seelen der Heiligen nach ihrem Tod leben könnten. Tief beeindruckt von der Erscheinung macht er sich mit vierzehn seiner Schüler auf die Reise, um diesen Ort zu finden. Sie navigierten sieben Jahre lang durch den Atlantik bis sie schließlich an einem Ostertag zu dem Land kamen, von dem der Engel ge-sprochen hatte. Sie verweilten auf den sieben Inseln und sammelten während

dessen Edelsteine und ernteten wun-derbare Früchte. Eines Tages erschien erneut ein Engel und befahl ihnen wieder zu verreisen. Sie luden so viele Edelsteine und Früchte in ihr Schiff, wie sie konnten. Sieben weitere Jahre dau-erte ihre erneute Fahrt. Brendan betete zu Gott, damit er trockenes Land fände, wo sie ungestört eine Messe abhalten könnten. Und es geschah, dass Gott ihre Gebete erhörte und eine Insel aus dem Meer emporstieg. Dort landeten sie, stellten einen Altar auf und feierten eine Messe. Als sie die Messe beendet hatten, begaben sie sich zum Mahl, aber dann begann die Erde zu beben, sich zu be-wegen und vom Schiff abzudriften. Alle stürmten ins Schiff und segelten hastig davon. In der Ferne sahen sie noch wie die Insel – einem riesigen Wal ähnlich – wieder im Meer versank.

Oder war es gar keine Insel sondern ein Wal auf dem sie gelandet waren? Haben Sie vielleicht auch schon einmal diese verschwundene Insel hinter El Hierro gesehen?

Jedoch das Ganze löste sich aus dem Bereich der Sagen und Legenden als Claudius Ptolemäus um 150 n. Chr. den Nullmeridian an die westlichste Grenze der damals bekannten Welt legt. Er ver-läuft durch die Punta de Orchilla, das Westkap El Hierros.

Jahrhunderte lang waren danach die Kanarischen Inseln vergessen, da sich Macht und Handel auf den Mittelmeer-raum konzentrierten. Der Verfall der antiken Kultur, die Völkerwanderung (375), das Ende des Weströmischen Rei-ches (476), später die Kämpfe zwischen Papsttum und Kaiserreich banden die Energien der Mächtigen an Europa. Vielleicht war dies der Grund, dass die „Glücklichen Inseln“ und mit ihm die Mythen, die sich um den Kanarischen Archipel rankten, in Vergessenheit ge-rieten. Die Ureinwohner konnten so – ungestört durch Überfälle aus der so-genannten zivilisierten Welt – ihr stein-zeitliches Leben weiterführen.

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Der geographische RahmenWenn es nicht die Mythen und Legen-den waren, die Lercaro reizten, das Land kennen zu lernen, vielleicht waren es die Beschreibungen, die es über diese Inseln gab?

Teneriffa nimmt eine zentrale Rolle in der Schifffahrt ein, es lag zwischen Afrika und Europa. Und ab dem 16. Jahr-hundert kam dann auch noch Amerika dazu. Es wurde von Piraten, Eroberern und Händlern „heimgesucht“.

Signore Lercaro hatte sicher auch vom Wasserreichtum der Insel gehört. War auch er neugierig, die Quelle, die unter keinen Umständen den Eroberern verraten werden durfte, ausfindig zu machen?

Lassen Sie uns nun hier einen Moment verweilen und über das Haus an sich

sprechen, das der General von Teneriffa, Francisco Lercaro de León 1593 erbau-en ließ. Die Fassade weist einen zent-ralen Körper aus Stein auf, an dem das Wappen des ersten Besitzers zu erken-nen ist. In der Gestaltung der Mauern, durch Backsteine und Zeichnungen, wird die italienische Renaissance nach-geahmt. Das Haus ist ein Spiegelbild des Hauses der Lercaros in Genua. Auffällig sind im Inneren die Füllungen aus ge-schnitztem Holz mit stilisierten Pflan-zenmotiven und alle Zimmer haben wertvolle Kassettendecken.

Mehrfach wurde das Haus umgebaut und erweitert. So z.B. wurde der kleine Hof, auch „Sklavenhof“ genannt, ver-kleinert um neue Räume, so auch eine Küche zu gewinnen. Diese weist eine in-teressante Besonderheit auf: die Treppe. Die erste Stufe besteht aus einem Grab-stein und wenn man den oberen Teil der

Treppe betrachtet, stellt man fest, dass hier die Stufen aus Holz statt aus Stein sind. Man konnte diesen Teil hochklap-pen. So wurde verhindert, dass geraubt wurde und dass Tiere eindringen konn-ten. Der Kamin im Wohnraum der Fami-lie ist einzigartig in der Dimension. Er ist einer der größten auf den Kanarischen Inseln. Hier im Wohnraum steht auch eine italienische Krippe, die zwei Beson-derheiten aufweist: Zum einen werden zwei Marien mit dem Jesuskind in zwei unterschiedlichen Altersstufen gezeigt und zum ande-ren sitzen die Heiligen Drei Könige auf Pferden statt auf Kamelen. Auch finden wir hier die Aufzeichnung des Stamm-baums der Familie Lercaro und das Wappenschild. Das Wappen zeigt eine Herzogkrone, die an die Ausübung des höchsten Richterstandes in der Republik Genua erinnert. Dieses Schild repräsen-tiert auch die Vereinigung der Wappen beider Familien durch die Eheschlie-ßung von Francisco Lercaro de León mit Catalina Justiniani y Justiniani im 16. Jahrhundert. Ganz sicher hat „unser“ signore Lerca-ro auch von der Eroberung der Inseln gehört und vermutlich sogar die Er-oberungszüge mit seinem Geld unter-stützt Sicher haben Sie bereits gelesen oder gehört, wie erbittert die Guanchen sich auf Teneriffa gegen die Eroberung gewehrt haben. Teneriffa war die letzte eroberte Insel des Archipels. Mit diesem Abschnitt der Geschichte Teneriffas werden wir uns im nächsten Heft befas-sen: Die Eroberung.

Irmgard Rothwww.mundi-roth.de

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Seit 1607 wird in San Cristóbal de La Laguna am 14. September das „Fiestas del Santísimo Cristo“ gefeiert. Dieser Tag ist der höchste Feiertag des Jahres in der Gemeinde.

„Fiestas del Santísimo Cristo“ in La Laguna

Das silberne Kreuz mit der Figur

Jesu wurde im Jahr 1520 auf

Wunsch des Eroberers Alonso

Fernández de Lugo nach Teneriffa ge-

bracht.

Das silberne Prachtstück im gotischen

Stil wurde in Sevilla hergestellt. Es ist

im Königlichen Sanktuarium im Fran-

ziskanerkloster San Miguel ausgestellt.

Aber zweimal im Jahr wird das Kreuz

durch die Straßen der Innenstadt ge-

tragen. Einmal in den Morgenstunden

des Karfreitags, wo es auf einen schlich-

ten Holzkreuz getragen wird, und das

andere Mal am 14. September zur Fiesta

del Santsímo Cristo. An dieser Prozes-

sion nehmen politische, militärische,

zivile Würdenträger und sogar Vertreter

des spanischen Königshauses teil.

Gegen 10 Uhr morgens wird die Figur

zur Kirche Nuestra Señora de la Concep-

ción getragen. Dort findet eine feierliche

Eucharistiefeier statt und im Anschluss,

etwa um 12 Uhr, eine weitere Prozession

durch die Straßen der Innenstadt.

Diese Fiestas, die vom 3. bis 21. Septem-

ber in La Laguna stattfinden, sind für das

breite Publikum bestimmt. Sie beinhalten

schöne, traditionsreiche Feiern, wie die

Batalla de Flores (Blumenschlacht) und

die Cabalgata de la Pandorga (Ritt der Pa-

pierdrachen) auf ihren Feuerpferdchen,

sowie ein umfangreiches Programm an

Kultur- und Musikveranstaltungen, unter

anderem volkstümliche Festivals und

Jugendkonzerte. Sehenswert auch das

atemberaubende Feuerwerk am 14. Sep-

tember.

Das volkstümliche Festival Sabandeño am

4. September am Plaza del Cristo zählt zur

Tradition der Feierlichkeiten des Cristo de

La Laguna. Die berühmteste Volksmusik-

gruppe der Kanarischen Inseln bietet ihr

bestes Repertoire der kanarischen und der

lateinamerikanischen Folklore dar, wobei

sie bei diesen Darbietungen stets von

Künstlern internationalen Rufes begleitet

werden. In diesem Jahr sind es Armando

Manzanero und das Quinteto Santa Fe.

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Das volkstümliche, bürgerliche und preiswerte Getränk hat sich im Laufe der Jahre in ein Luxus-

produkt verwandelt. Das edle Gewerbe des umherziehenden Schnapsbrenners wurde von der industriellen Herstel-lung verdrängt und erlangte weltweiten Ruhm.

Der Tresterschnaps und auch der Käse aus Galizien sollen der Legende nach zwei Produkte gewesen sein, die in den Vorratsräumen der Seeleute und der Bauern nie fehlten. Der potente Trunk wurde in das Leben voll integ-riert; schließlich heizt es in den kalten Nächten ordentlich ein, vertreibt die Traurigkeit und hält obendrein noch die

Stimme geschmeidig. Auch heute noch wird das farblose Ge-tränk, auf das die Galizier sehr stolz sind, zu jedem Anlass getrunken. Teilweise wird es noch zu Hause selbst gebrannt. Ein Teil der über Generationen hinweg überlieferten Braukunst konnte so in Galizien bewahrt werden. Mehrere Hundert Jahre Erfahrung in der Herstel-lung dieser nach alten, überlieferten Rezepturen hergestellten Köstlichkeit garantiert ein einmaliges Geschmack-serlebnis. Denn für den spanischen Tres-terbrand der Extraklasse gibt es einen Kontrollrat, der das Gütesiegel „Deno-minación Específica (D.E.) de Orujo de Galicia“ vergibt. So müssen eine Reihe von strengen Vorschriften eingehalten

werden, um das Gütesiegel, das den klaren Schnaps in ein Luxusgut verwan-delt, zu erhalten.

Die Herstellung„Aguardientes de Orujo“ oder kurz „Orujo“ ist ein hochprozentiges Destillat aus Traubentrester, der aus Rückstän-den der Weinherstellung (ausgepresste Traubenschalen) hergestellt wird. In offenen Gärbottichen wird der Trester zunächst fermentiert, häufig auch unter Zugabe von Wein oder Most. Anschlie-ßend erfolgt die Destillation. In einem Kupferkessel wird der vergorene Trester langsam über offenem Feuer gebrannt. Dieser Brennvorgang dauert in der Regel sechs Stunden. Sowohl die Destil-lation des Tresters als auch die Reifung des Destillats müssen im Erzeugerge-biet der besonderen Herkunftsbezeich-nung „Orujo de Galicia“ stattfinden.

Dieses Gebiet unterteilt sich in neun Bereiche der Schnapsproduktion, die mit den D.O. (Herkunftsbezeichnungen)

Aguardientes de OrujoTresterbrand der Extraklasse

Längst überholt ist der gastronomische Mythos vom unbekannten, unkontrollierten, bitteren und trockenen Orujo, der in manchen Fällen dazu imstande war, den unvorsichtigen Trunkenbold in den Abgrund zu stürzen. Der spanische Tresterbranntwein „Orujo“ konkurriert heute mit den besten italienischen Grappas.

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der Weine Galiciens oder mit den tradi-tionellen Weingegenden identisch sind (Ribeiro, Valdeorras, Rías Baixas, Ribeira Sacra, Val do Miño-Orense, Val do Mon-terrei, Betanzos, Ulla und Portomarín).

Das AromaDas Verkosten dieses Tresterbranntweines bedeutet ein echtes Erlebnis für alle Sinne. Die Aromakomposition des Aguardientes de Orujo ist sehr komplex. Oft besticht er durch eine starke und milde Duftmi-schung mit blumigen und fruchtigen Anklängen und einer äußerst eleganten Erinnerung an die Trauben, aus denen er gewonnen wird. Der kristallklare Schnaps hat einen sehr vollen aber sehr angeneh-men Geschmack nach frischen Trauben, Rosinen und Vanille.

Man unterscheidet zwischen dem glas-klaren, einfach als „Orujo“ bezeichneten Tresterbrand und der mindestens zwei Jahre im Eichenfass gereiften Variante, „Orujo envejecido“, der eine bernstein-gelbe Farbe hat. Der Alkoholgehalt eines Orujos kann zwischen 37 % und 50 % liegen. Der Tresterschnaps wird ebenfalls für die Likörherstellung genutzt. Die am meisten konsumierten Liköre sind der „Licor de Orujo y de Hierbas“ (Kräuterlikör) und der Kaffeelikör.

Die FeuerzangenbowleEine Abhandlung über Orujo wäre un-vollständig brächte man nicht die „Quei-mada“ („die Verbrannte“) zur Sprache. Dies ist ein kraftvolles Gebräu aus Zucker, Zitronenschalen und Orujo. Der Legende nach haben die keltischen Krieger Galizi-ens Orujo getrunken, um sich Mut anzu- eignen. Als eine Festung eines Tages gestürmt und in Brand gesetzt wurde, brannte auch der hochprozentige Orujo in einer Schale. Mit dem nahe liegenden Zucker wurde der Brand gelöscht und später bemerkt, dass das kraftvolle Gebräu nun viel besser schmeckt und noch mehr Wirkung zeigt!

Der Brauch will es, dass die Feuerzangen-bowle in einem tiefen Steinguttopf zu-sammengemixt oder im Freien in einem großen Kessel über dem lodernden Feuer erhitzt wird. Das Teufelsgebräu wird nun in Brand gesetzt, während man keltische Conxuros – „den Bösen verwünschend“ – darüber anstimmt.

Hier das Rezept des Feuertrunks:

1 Liter Orujo 6 Esslöffel Zucker Schale von 1⁄2 unbehandelter Zitrone, dünn geschnitten

Den Schnaps in eine feuerfeste Schale geben, zuvor 3 Esslöffel davon abneh-men und beiseite Stellen. Zu dem Orujo 4 Esslöffel Zucker und die Zitronenscha-le geben und gut verrühren. Den restli-chen Zucker in eine Schöpfkelle geben, mit den 3 Esslöffeln Schnaps übergießen und anzün- den. Die brennende Flüssig-keit unter ständigem Umrühren lang-sam in die Schale träufeln. Zum löschen der Flamme einen Deckel auf die Schale geben. Die Queimada in kleinen Tonscha-len servieren.

Tipp: Als Geschmacksverbesserung kann Orangenlikör oder Portwein hinzu gege-ben werden.

Der GenussKonsumiert wird der Tresterbrand als Di-gestif – nach den für die nordspanische Küche typischen, opulenten Mahlzeiten. Am besten genießt man das Stück Ex-traklasse in einem klassischen Cognac-schwenker, damit das Bouquet und das außergewöhnliche Aroma erhalten blei-ben. Zum Aufwärmen in der kälteren Jah-reszeit ist der „Carajillo“ beliebt: schwarzer Kaffee mit einem ordentlichen Schuss heißem Aguardiente, darauf Sahne. Salud! Nicole Reuter

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Kirche & GemeindeLichtblicke....Deutschsprachige Kath. Seelsorge auf Teneriffa

Gottesdienste:In der Skandinavischen Touristenkirche in Puerto de la Cruz, Calle del Pozo, gegenüber des Busbahnhofes. Sonntag, 17.30

Parallel dazu Kinderprogramm. Anschlie-ßend gemütliches Beisammensein bei Tee und Kaffee. Jeden 1. Sonntag Abendmahl und Möglich-keit zur persönlichen Segnung.

Veranstaltungen: Einführung in biblische Bücher und offenes Gespräch über biblische Texte und Themen. Dienstag, 17.30h:

Offenes Singen für alle, ob mit oder ohne Vorkenntnisse. Leitung: Musikpädago-gin Irina Lerke. Dienstag 19.00h

Haus der Gemeinschaft in La MatanzaC/Benavides 61:Wandertreff. Leichte, geführte Wanderun-gen bis max. 3 Stunden. Treffpunkt an der Post/Rathaus in La Matanza. Donnerstag, 9.45 h

Jugendkreis (2wöchentlich)Freitag, 19.00 h:

Monatlich: Frauenfrühstück. Termine, weitere Veranstaltungen und Anfragen bezüglich Seelsorge etc. bitte an Pastor Marco Schlenker

Pastor Marco SchlenkerTel.: 922 57 72 36Email: [email protected]: www.gec-teneriffa.com

Es gibt ein Wort, wenn man das nicht kennt ist man „out“, gehört man nicht dazu. Denn es ist heutzutage fast in aller Munde und gehört schon zum Alltagston von uns Menschen dazu: „Stress!“ Ein Wort, das vor wenigen Jahrzehnten noch gänzlich unbe-kannt war, das aber heute aus unserem all-täglichen Sprachjargon nicht mehr wegzu-denken ist. Wenn Menschen heute über ihr Leben sprechen, dann stöhnen sie darüber, unter welchem enormen Stress sie stehen. Und interessant ist bei der genaueren Beob-achtung: Das tun nicht nur Erwachsene, das begegnet einem auch bei Jugendlichen, sogar selbst bei Kindern. Stress ist sozusa-gen ein allgemeines Phänomen, weil Men-schen sich unter Druck fühlen; sich selbst unter denselben setzen und nur noch ge-hetzt wirken. Vielen ist dabei die Anstren-gung ins Gesicht geschrieben.Nun kann man gewiss sagen: Der Stress ist vielfach hausgemacht, sprich: selbst verur-sacht. Und ich spüre das oft an mir selbst. Denn da passiert es häufig, dass ich das eine tue und in Gedanken schon beim nächsten bin. Bei der morgendlichen Tasse Kaffee denke ich bereits an den nächsten Termin; bei der Arbeit denke ich oft an Tage der Ent-spannung, den klammheimlichen Wunsch nach ein paar Tagen Urlaub und wenn ich Urlaub habe, dann passiert es mir häufig genug, dass ich mich mit Gedanken an die Arbeit ertappe. Genau damit aber setze ich mich selbst unter Druck und kann den Au-genblick nicht mehr genießen.Vielleicht spüren Sie: Selbst wenn man also um die Problematik weiß, lässt sie sich nicht immer verhindern. Es gibt eben Zeiten, in denen es wirklich hoch hergeht, sowohl im Beruf, als auch in der Familie. Wenn zu viele Dinge auf einmal auf mich einströmen, erle-digt werden wollen, so dass die Zeit kaum

ausreicht, alles unter einen Hut zu bringen. Gott sei’s getrommelt und gepfiffen, dass das nicht immer so ist. Und wie wohltuend emp-finde ich es, wenn es einfach auch Zeiten und Räume gibt, in denen ich mich ausruhen, in denen ich ausschnaufen und auftanken kann.In der Bibel ist zu lesen, wie die Jünger Jesu ganz ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Jesus hatte sie in die Städte und Dörfer aus-gesandt, um seine Botschaft dorthin zu brin-gen. Dann kommen sie zu ihm zurück und berichten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Doch Jesus lädt sie ein, erst einmal zur Ruhe zu kommen: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.“ Denn, so heißt es dann weiter: „Sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahl-reich waren die Menschen, die kamen und gingen“. „Kommt mit an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus.“ Diesen Satz aus dem Mund Jesu finde ich mehr als bemerkenswert. Viele sehen in ihm ja nur den, der lehrt und heilt, der fordert und die Menschen vor Entscheidun-gen stellt. Das gehört sicherlich auch zu ihm. Aber er ist auch der, der zur Ruhe kommen und den Menschen aufatmen lässt; der dem Stress die Ruhe entgegensetzt. „Lasst alles, ruht euch erst ein wenig aus!“ Das ist ein Wort, das gut tut und in dem etwas aufscheint von der Art, wie Gott mit uns Menschen umgeht. Und wie kann man jetzt zu einer solchen Ruhe kommen?Ich denke, es gibt viele Schritte, die Sie viel-leicht gerade jetzt in den Tagen des Urlaubs und des Sommers entdecken können. Der Sommer ist eine Zeit des Wachsens und Rei-fens – und das vollzieht sich in Ruhe und Ge-lassenheit, ganz ohne Stress. Die Hitze dieser Tage lässt einen langsamer werden, vielleicht auch gelassener. Und gelassen kann ich dann vielleicht auch die kleinen Dinge meines

Lebens wahrnehmen, die mich umgeben: Die Blume im Garten, wie sie ihre Knospe ent-faltet; den Schmetterling, wie er von Blume zu Blume schwebt oder die Ameise, die sich mit dem vielfach größeren Halm am Boden beschäftigt. Ich kann mir Zeit nehmen für das, was mir begegnet. Das kann ein Kind sein, das ich beobachte; die Nähe eines Men-schen, der mir zuhört und Zeit für mich hat. Ich kann auf die Landschaft achten, die mich umgibt; ein Kunstwerk bewundern und auf mich wirken lassen oder die Stille einer Kirche genießen, wie sie mich wohltuend umgibt.Die Zeit des Sommers, die Zeit des Urlaubs kann uns neu aufmerksam werden lassen – nicht nur für die kleinen, unscheinbaren Dinge des Lebens, sondern auch für das, was mir Ruhe und Gelassenheit schenkt. In diesem Sinne – genießen Sie die Zeit Ihres Hierseins auf Teneriffa.

IhrBertram Bolz, Diakon kath. Touristen- und Residentenseelsorger

Wenn Sie Fragen zu Veranstaltungen haben oder ein persönliches Gespräch mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger suchen, dann rufen Sie uns, Gemeindereferentin Andrea Bolz oder Diakon Bertram Bolz unter folgenden Rufnummern an : 922-384 829 oder 609 054 492

Die Gemeinde feiert ihre Gottesdienste in Puerto de la Cruz in der Kapelle San Telmo (direkt beim Meeresschwimmbad „Lago Mar-tiánez“).

Gottesdienste im Juli: Sonntags um 10.30 Uhr.

Darüber hinaus ist die Kapelle zum persönli-chen Gebet und zur Meditation immer diens-tags und donnerstag von 11 – 13 Uhr, mitt-wochs von 19 – 21 Uhr geöffnet.

Regelmäßige und Einzelveranstaltungen: In den Sommermonaten keine!

Sinnvoll Ausruhe will gelernt sein

Gemeinschaft Evangelischer Christen

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Evangelische Freie Gemeinde

ev. Kirchengemeinde Teneriffa-Süd

ev. Kirchengemeinde Teneriffa-Nord

Gottesdienste:Playa de las Americas ganzjährig jeden Sonntag 12 Uhr in der Kirche San Eugenio im Pueblo Canario.

Veranstaltungen:Gemeindezentrum Playa des las Americas, im Untergeschoss des Shopping Center Salytien in der Nähe des Busbahnhofs:

Wiederbeginn September 2010

Nach der Verabschiedung von Pastor Ulrich Kusche wird ab Oktober ein neuer Pfarrer nach Teneriffa Süd kommen. Im Juli und August übernimmt Pfarrer Harald Hoppe von Teneriffa Nord die Vertretung. Für weitere Informationen beachten Sie bitte auch die Veröffentlichungen in den Medien.

Gottesdienste:Puerto de la Cruz ganzjährig jeden Sonntag 17 Uhr in der Anglikanischen Kirche im Tao-ropark

Die deutschsprachige Gemeinde Teneriffa – Nord hat einen neuen Langzeitseelsorger. Ab dem 1. September wird Pfarrer Gotthard Weidel im Predigt- und Seelsorgedienst ein-gesetzt.

Am 5. September wird Pfarrer Gotthard Weidel im Gottesdienst um 17.00 Uhr in der Anglikanischen Kirche im Taoro – Park in sein Amt feierlich eingeführt.

Dazu laden wir Sie herzlich ein.

Email: [email protected]: Montag, Mittwoch und Freitag 12-14 Uhr

Sonntag, 14.00 h: Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst gibt es Kaffee und Kuchen und wir nehmen uns Zeit füreinander in unserer Cafetería.. 14.00 Uhr: Kindertreff. Ab geht der Spaß beim Basteln, Spielen, Stories, Feiern usw.

Mittwoch, 19.00 h: Talkrunde. Gedankenaus-tausch über aktuelle Bibeltexte, in der Regel nach Bibelabschnitten, die die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen anbietet.

Freitag: „Bibelsafari“ von 13 bis 99 Jahre. Alle Veranstaltungen finden, sofern nichts anderes angegeben in Las Américas, in den Räumlichkeiten der skandinavischen Touri-stenkirche in Puerto Colón (1. Stock) statt. Infos unter: www. efg-teneriffa.org

Pastor Olaf WulffTel./Fax 922 78 10 69Email: [email protected]

Eine monatliche Kolumne zu schreiben ist wie einen Brief an eine Freundin zu verfassen, der man eigene Gedanken und Überlegungen die aus dem Herzen kommen mitteilt und noch dazu der Inbegriff journalistischer Freiheit.

Aber weder der geneigte Leser wie auch die angesprochene Freundin teilen immer un-eingeschränkt die eigene Meinung. Vielleicht runzeln sie bei dieser oder jener Überlegung zu einem Thema die Stirn und halten meine Gedanken für überflüssig, absurd oder sogar für falsch. Manchmal jedoch lachen sie über meine beschriebenen Unzulänglichkeiten und überlegen, ob eine getätigte Aussage nicht doch einen realeren Hintergrund hat.

Die französische Schriftstellerin Anne Ger-maine de Stael (1766 – 1817), vor deren Schreibkunst sich sogar Napoleon Bonaparte fürchtete prägte den Satz „alles verstehen, heißt alles verzeihen.“ Ich bin weit davon entfernt den Begriff alles zu verstehen für mich in Anspruch nehmen zu können, und meiner eigenen Unzulänglichkeit ist es sicher auch zuzuschreiben, dass ich damit auch nicht alles verzeihen kann, aber ich habe in meinem Leben gelernt dass Toleranz und die Einschätzung der eigenen Schwachstellen und Fehlleistungen eine der wichtigsten Ei-genschaften ist.

„Die Canarios nehmen keine Rücksicht auf ruhebedürftige Ausländer“ höre und lese ich immer wieder. „Sie gehen ihrer Jagdlei-denschaft nach ohne zu bedenken, dass der eigene Hund sich vor Angst unterm Sofa verkriecht.“ „Sie feuern ihre Feuerwer-ke ab, obwohl Herr und Frau Ausländer sich doch gerade die 149. Folge von Wetten dass, anschauen wollen.“ „Sie betrügen die Ausländer.“ Es ist nur ein kleiner Auszug aus den immer wieder aufs Tapet gebrachten Aussagen und ich möchte nicht bezweifeln, dass so manches Geschichterl der Wahrheit entspricht, und schwarze Schafe gibt es halt überall.

Aber nicht nur, dass jede Medaille zwei Seiten hat müssen wir uns doch immer bewusst sein, dass wir Gast in einer fremden Kultur sind und das alte Sprichwort „wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück“ auch hier Gültigkeit hat.

Vor geraumer Zeit klingelte ein Briefträger an meine Tür, begrüßte mich mit der so typisch canarischen Herzlichkeit fröhlich mit „Seňora Irene, qué tal“ und überbrachte mir einen Geldbetrag. Wer schon einmal eine Überwei-sung per Post erhalten hat, wird wissen wie viele Papiere da unterschrieben gehören und Dokumente gesichtet werden müssen. Also, Brieftascherl herausgekramt, Ausweis vor-gelegt, das eine Zetterl unterschrieben, eine weitere Unterschrift in ein Formular gesetzt, vom Retourgeld das Trinkgeld abgezogen, die Scheine nachgezählt, dreimal im Kreis ge-dreht, auf dem Esszimmertisch liegen lassen, sich über den heißen Wüstenwind unterhal-ten, den Briefträger mit herzlicher Verab-schiedung zur Tür gebracht und das Geld in die Kassa zu den übrigen Scheinen legen, die darauf warten zur Bank gebracht zu werden. So weit so gut, bis auf den Moment, als es ungefähr 5 Minuten später es an der Tür klin-gelt, der Briefträger vollkommen aufgelöst davor steht und mir erklärt, dass er mir um 50,-- Euro zuviel gegeben hätte. „Schau nach“ flehte er mich an „Du hast doch das Geld auf den Tisch gelegt.“ Nur da lag es ja nicht mehr, sondern in einer Schatulle in der während der letzten Tage viele Scheine herausgenom-men und hineingegeben wurden. „Ich bin sicher, dass der Betrag den Du mir gegeben hast korrekt war“ erwiderte ich und trotz allem spürte ich eine leichte Unsicherheit in mir aufsteigen – was ist, wenn zwei Scheine aneinander geklebt waren? Nicht, dass 50,--

Euro für mich eine leicht zu verschmerzende Summe ist, aber er, der vor mir seine Hosen-taschen umdrehte, mir den Ablauf seiner heutigen Tätigkeit mit den unzähligen Papie-ren versuchte zu dokumentieren, tat mir leid und nachdem ich ihm das Gegenteil nicht beweisen konnte, gab ihm einen 50,--Euro Schein zurück, den er erleichtert annahm und mir versicherte im Postamt ebenfalls noch einmal alles nachzuprüfen.

Ich war verärgert. Verärgert über mich, weil ich unvorsichtig war und weil ich das Gefühl hatte über den Tisch gezogen worden zu sein und beschloss meinem Mann von dem Vor-fall gar nichts zu erzählen.Es war vielleicht eine weitere halbe Stunde vergangen, als es erneut an der Tür klingelte, mein Mann der zurück gekehrt war, öffnete, sich einer stürmischen Umarmung seitens des Briefträgers ausgesetzt sah, einen 50,-- Euro Schein in die Hand gedrückt bekam und den wortreich, auf spanisch geführten Redeschwall nicht folgen konnte. Verwun-dert beobachtete er, wie der Briefträger mich umarmte, mir erklärte, dass die ganze Sache geregelt sein und der Fehler in der Postzent-rale passiert war, die ein Formular falsch aus-gefüllt hatte.

Anne Germaine de Stael sagte auch einmal „Es gehört viel Kraft dazu, Gefühle zu zeigen, die ins Lächerliche gezogen werden können“ und Sie, geehrter Leser können sich jetzt Ihre eigenen Gedanken zu dem Vorfall machen. Aber es sind nicht die 50,-- Euro die mein Leben bereichern, sondern das Gefühl ein Mensch unter Menschen zu sein, auch als Ausländerin unter den Canarios

meint Eure Irene-Christine Graf

Zu Hause sein im Ausland Seitenblicke . . . .

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Märkte und Veranstaltungen

Guaza (an der Tankstelle am Kreisverkehr) Sonntag 08:00 - 13:00Santa Cruz – (gegenüber Hafengelände) Sonntag 09:00 - 14:00

WochenmärkteLos Abrigos (Granadilla) – Nachtmarkt Dienstag 18:00 - 22:00San Isidro (Granadilla) – Nachtmarkt Freitag 17:00 - 21:00 Médano (Granadilla) – Samstag 09:00 - 20:00Los Cristianos (Arona) – Avda. Marítima Sonntag 09:00 - 14:00Torviscas (Costa Adeje) – (C.C. Duque) Donnerstag 09:00 - 14:00 Samstag 09:00 - 14:00Alcalá (Guía de Isora) – Plaza del Llano Sonntag 09:00 - 14:00

Flohmärkte

Santa Cruz – Mercado Nuestra Señora de Africa täglich 08:00 - 14:00 La Laguna - Plaza del Adelantado täglich 08:00 - 14:00 Tegueste – Mercadillo del Agricultor Samstag 08:30 - 14:00 Sonntag 08:30 - 14:00 Tacoronte – Mercadillo del Agricultor Samstag 08:00 - 14:30 Sonntag 08:00 - 14:30 La Matanza – Mercadillo del Agricultor Samstag 09:00 - 15:00 Sonntag 09:00 - 15:00 La Orotava – Mercadillo del Agricultor Samstag 09:00 - 14:30 Puerto de la Cruz – Plaza del Mercado Samstag 09:00 - 14:00 Icod de los Vinos – Mercado San Felipe täglich 09:00 -13:00 16:00 - 19:00 Santiago del Teide – Avda. General Franco 2 Samstag 08:00 - 14:00 Sonntag 08:00 - 14:00 Adeje - Mercadillo del Agricultor Samstag 08:00 - 14:00 Sonntag 08:00 - 14:00 Las Chafiras – Mercadillo del Agricultor Mittwoch 16:00 - 20:00 Samstag 08:00 - 14:00 Sonntag 08:00 - 14:00 San Isidro – (direkt an der Autobahn) Samstag 08:00 - 20:00 Sonntag 08:00 - 14:00 Arico - Mercadillo del Agricultor Sonntag 08:00 - 13:00 Güimar – (vor dem Rathaus) Sonntag 08:00 - 14:00 Candelaria (neben dem Rathaus) – Mittwoch 14:00 - 21:00 Samstag 09:00 - 17:00 Sonntag 09:00 - 17:00 Punta Larga (neben Centro Comercial) Samstag 09:00 - 14:00 El Rosario (an der Autobahn km 7,8) Samstag 08:00 - 17:00 Sonntag 08:00 - 17:00 Feiertag 08:00 - 17:00

Bauernmärkte

Regelmäßige Veranstaltungen

Schach in der Hotelanlage Bellavista in Puerto de la Cruz / La Paz, Calle Eu-calyptos 4 direkt am Promenadenweg jeden Montag und Freitag ab 20:00 h.Gäste sind herzlich willkommen, egal ob Anfänger oder Großmeister . Jedenersten Montag im Monat findet ein Schnellschachturnier mit 15 MinutenBedenkzeit statt. Infotelefon : 922 304 200

Skat mit dem Skatclub „El Teide“ in Puerto de la Cruz, jeden Dienstag und Donnerstag ab 15:00 h. Info bei Hans – Handy 610 974 974.

Brigde im Hotel RIU Garoe in La Paz (Puerto de la Cruz), jeden Dienstag und Donnerstag um 15:30 h. Info bei Frau Schrade – Tel. 922 362 692.

Preisskat für Urlauber und Residenten Jeden Dienstag 12:00 hCallao Savaje, Restaurant PEPC.C. Esmeralda Local 1+2Info Tel. 922 740 587 ( August )

Preisskat für Urlauber und Residenten Jeden Donnerstag12:00 UhrCosta Silencio, Restaurant SofiaInfo Tel. 922 731 935 ( Sabine )

Ateliertreff, Treffen von Kunstliebha-bern und Workshop für Skulpturen im Camino de la Calera, 5, in La Asomada (Puerto de la Cruz), jeden Mittwoch um 16:30 – 19:00 hGrosse KunstbibliothekTel. 922 383 828, per Fax: 922 373 613.

Qi-Gong-Kurse: im Haus Michael in Puerto de la Cruz. Die Kurse finden auf Spendenbasis statt. Info bei Birgit Kramer – Tel. 922 573 895, e-mail [email protected]

Med. Gesprächskreis Quantenlog, in der Praxis Dr. Viktor Lerke (Avda. Fernández de Lugo, 6 – Edif. Cordoba, Mayorazgo), Jeden 2. Mittwoch um 20:00 h

Der deutsch-kanarische Kulturkreis Teneriffa in Puerto de la Cruz, trifft sich jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat um 19:30 h. Info bei Frau Jutta Rauben-heimer – Tel. 922 389 884 / Handy 606 064 505

Jeden Samstag veranstaltet die Kat-zenherberge „Casa Felino“ in La Ro-saleda einen Flohmarkt auf der Dach-terrasse des „Mercado Municipal“ in Puerto de la Cruz, 09:00 – 14:00 h

Bogenschießenmit dem ehemaligen italienischen Na-tionaltrainer, auf dem Tennisplatz in Ten Bel, jeden Mittwoch um 19:00 h und auf dem Sportplatz in Tijoco Bajo, jeden Donnerstag um 18:00 h.Infos unter 670 447 824

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Wenn man sich auf den Kanaren zu Tisch setzt, erlebt man die Eigenschaften einer einfachen, leckeren Küche, welche durch ihre Schlichtheit immer wieder erstaunt.

In der Kanarischen Küche vereinen sich sämtliche Kulturen, die seit der Antike, Kontakt mit den Inseln hatten. Aber trotzdem hat die Kanarische Küche nie ihre Eigenheiten verloren.

Die Speisen der lokalen Küche gestall-ten jeden Aufenthalt auf den Inseln zu einem besonderen Erlebnis, wenn man selber in der Lage ist, die „Geschlossene Anstalt“ all inclusiv Hotel zu verlassen und sich auf kulinarische Entdeckungs-reise begibt, dann wird man merken, dass die Inseln eine Schatzkammer vor-züglichen Obstes, wunderbaren, wohl-schmeckenden Fleisches und dem le-ckersten Ziegenkäse sind.

Die Kanarische Küche ist trotz Ihrer zum Teil würzigen Art, stets bekömmlich, denn es werden nur selten schwer ver-dauliche Zutaten verwendet.

Auch wenn die meisten Speisen von sehr einfacher Machart sind, sollte jeder nach dem Essen befriedigt den Tisch verlassen.

Gambas al Ajillo – Knoblauchgarnelen

Zutaten für die Gambas:für 4 Personen

600 gr. frische Garnelen, mit Schale, ohne Kopf15 Knoblauchzehen2 getrocknete Chilischoten250 ml OlivenölSalz

Zubereitung der Knoblauchgarnelen:

Garnelen schälen, den Rücken aufschlit-zen und den Darm entfernen

Abwaschen und trocken tupfen

Knoblauch schälen und grob in Scheiben schneiden

Chili entkernen und zerdrücken

Das Olivenöl stark erhitzen und den Knoblauch darin goldgelb braten

Die Garnelen und die Chili zugeben und salzenUnter rühren die Garnelen ca. 3-4 Minu-ten braten

Mit frischem Weißbrot, sofort servieren

Tipp:

Anstelle der Garnelen kann man auch Miesmuscheln oder Jakobsmuscheln verwenden

Mit einem leckeren Blattsalat dazu, ein schönes Hauptgericht für 2 Personen

Quelle:www.cookies-kochrezepte.com

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Das Drachenbaum-Amulett

Buchvorstellung

Neuer Teneriffa-Krimi von Volker Himmelseher

Auf Teneriffa ereignen sich rätsel-hafte Serienmorde, vor denen auch Touristen nicht verschont

bleiben. Am Tatort bleibt jedes Mal ein kleines Drachenbaum-Amulett zurück: das Indiz für eine Opferweihe? Kriminal-psychologin Dr. Teresa Zafón zeichnet das Profil eines Ritualmörders, der schon bald wieder zuschlagen wird – Die Spur der Ermittler führt in den Souvenir-Groß-handel.

Neuer Autor im Zech-Verlag Teneriffa. Volker Himmelseher führt ein großes Unternehmen in Köln. Dem Ruhestand nahe, schreibt er nun historische und Kriminalromane. “Das Drachenbaum-Amulett” ist sein Erstlingskrimi.

Leseprobe:Doktor Zafón war eine gut aussehende Frau. Sie war gewohnt, dass ihr sofort alle Männerherzen mit Sympathie und Freundlichkeit entgegenschlugen. So war es auch dieses Mal. Sie traf in der Runde schließlich nur auf Männer. Ent-sprechend entspannt und selbstsicher trat sie auf. Der junge Álvarez konnte seinen Blick kaum von ihren weiblichen Konturen lassen. Als sie das bemerkte, blickte sie fest zurück, bis er die Augen niederschlug und errötete. Dem wach-samen Massagué blieb das nicht verbor-gen. Er schmunzelte mit der Erfahrung des Alters.

Broschiert: 200 Seiten

Verlag: Zech-Verlag

Auflage: 1 (2010)

Sprache: Deutsch

ISBN-13: 978-84-934857-8-8

Preis € 9,80 (auf den Kanaren)

Preis € 16,90

unverb. Preisempfehlung für Europa

Der Inspektor bot der Psychologin den einzigen Sessel im Raum an und fragte galant, ob sie Kaffee wolle. Dr. Zafón bat um eine genaue Schilderung der Sach-verhalte. Sie nahm ihr schwarzes No-tizbuch zur Hand, um sich Stichworte aufzuschreiben. Álvarez wurde für die Berichterstattung ausgewählt. »Er brach-te schließlich das Ganze ins Rollen«, warf Martín erklärend ein. Nach kurzer Be-denkzeit meldete sich die Psychologin mit ersten Schlussfolgerungen:»Viel geben die Fakten noch nicht her, aber ich werde versuchen, alles aufzuzäh-len, was sich schon daraus folgern lässt. Unser Täter ist mit ziemlicher Sicherheit ein Mann. Es dürfte kaum eine Frau geben, die ihre Opfer, selbst mit Überraschungs-effekt, ohne Spur von Gegenwehr ermor-den und dann noch wegschleppen kann. Im ersten und zweiten Fall ergibt sich ein solches Szenario. Der Täter scheint mir ein Pedant, ein Ordnungsfanatiker zu sein. Alles um das Opfer oder den Tatort wird jedes Mal klinisch sauber zurückge-lassen, ganz ohne Spuren. Ich will nicht annehmen, dass die noch auftauchen«, schränkte sie ein. »Jedes Mal gibt der Täter seinem Opfer das Amulett mit auf den letzten Weg. Das unterstreicht sein Bedürfnis nach Ordnung und Regelmä-ßigkeit. Vielleicht hat er einen Beruf, der ihm solche Eigenschaften abverlangt. Auf den Punkt gebracht, er scheint mir eine Buchhalterseele zu sein.« Die Doktorin wusste nicht, wie nahe sie mit ihrer Ein-schätzung der Wahrheit gekommen war.

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Monats-Horoskop September23.11.-21.12.

Bei der Stange bleiben

Im Job erreicht der Widder Höhen, die er sich nie erträumt hat. Er kann es gar nicht glau-ben, dass seine Aktivitäten derart gut ein-schlagen. Natürlich ist er darauf sehr stolz. Einen kleinen negativen Aspekt gibt es dabei: Was packt er Neues an, damit ihm nicht lang-weilig wird? Kommt Zeit, kommt Rat.

Sie sehen, es zahlt sich aus, wenn man auf dem Weg nach oben zwischendurch tief durchatmet und anschließend wieder weiter-macht. Ziele, die Sie erreichen wollen, sollen Sie erobern. Auch dem Schützen wird heut-zutage leider nichts hinterher geworfen oder leicht gemacht. Ausdauer gewinnt den Preis.

Gut gelaunt starten Sie in den Herbst. Die Fäden, an denen Sie ziehen, lassen sich so dirigieren, wie es Ihnen in den Kram passt. Ideen setzen Sie kreativ um und Sie schrek-ken auch vor größeren Verschönerungsarbei-ten in Haus und Hof nicht zurück, da Sie im Urlaub tolle Anregungen gefunden haben.

21.03.-20.04.Volle Power voraus

Wid

der

Löw

e

Schü

tze23.07.-23.08.

Schnörkel und Verzierungen

24.09.-23.10.Schachfiguren aufstellen

21.05.-21.06.Suche nach dem Glück

Auf der Suche nach dem Glück befindet sich jeder Mensch immer und dauernd, der Zwil-ling jedoch besonders. Der große Wurf wird oft überbewertet. Sie denken: Das Glück ist gerade da, wo ich nicht bin. Es wäre schade, wenn Sie den Zauber der kleinen Dinge über-sehen. Glückliche Momente sind „Jetzt“.

Im September quält sich die Waage durch den Berufsalltag. Es kommen immer mal wieder Querschläger durch ihren Arbeitsbe-reich geschossen, die sie gar nicht willkom-men heißen kann. So rauft sie sich durch die Tage und zwingt sich zur guten Mine beim blöden Spiel mit den höheren Etagen.

Zwill

inge

Waa

ge

Der Wassermann macht sich im September Gedanken um seine Beziehungskiste. Er möchte verwöhnt und gehätschelt werden, braucht aber seine ganz persönliche Ellenbo-genfreiheit. Da können Konfliktsituationen auftreten, die ausdiskutiert werden müssen. Ein toleranter Partner ist hier gefragt.

21.01.-19.02.Gehen oder bleiben

Was

serm

ann

Im September kommt der Fisch allmählich wieder aus seiner selbstgewählten Klausur heraus und wirft sich unter die Leute. Bei be-ruflichen Aktionen bleibt er weiterhin gerne im Hintergrund, um von dort aus die Strippen zu ziehen und bewahrt sich seine Energie für seine Begeisterung in Liebesdingen.

24.10.-22.11.Die Erde hat ihn wieder

20.02.-20.03.Auf Trophäenjagd

Der Krebs fährt im September eine gute Ernte ein und er kann stolz sein, was er bis jetzt alles geleistet hat. Die schönen Augenblicke nutzt er, um noch draußen Sonnenstrahlen und braune Haut zu tanken, da die Tage bald kürzer werden. Sie gestatten sich, ein unbe-schwertes Leben zu führen.

Der Alltag holt den Skorpion langsam wieder ein. Das ist auch gut so. Nach turbulenten Wochen sehnt er sich nach alltäglichem Gleichmaß und danach, sich auf den ge-wohnten Ablauf eines Tages auch verlassen zu können, ohne dass plötzliche, hektische Entscheidungen getroffen werden müssen.

22.06.-22.07.Über den Wolken

Kreb

s

Skor

pion

Fisc

he

Briefe schreiben ist heute nicht mehr so modern, jedoch flattern die Emails in Ihren Postkarten, dass es Ihnen eine Freude ist. Sie kommen mit den Antworten gar nicht nach, da Sie immer gleich einen Roman schreiben, die Empfänger freut das. Ihre Ideen sprudeln und die Gedanken überschlagen sich fast.

Stie

r

Jung

frau

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nboc

k

22.12.-20.01.Bücher stapeln sich

Das zähe Lernmaterial stapelt sich auf Tisch und Stühlen. Sie sollen sich fortbilden, jedoch wächst Ihnen die Papierflut über den Kopf. Wenn Sie sich immer mal wieder eine amüsante Auszeit gönnen, dann flutscht auch die trockene Arbeit besser. Nur nicht immer alles so verbissen vorantreiben.

Rennen Sie doch nicht immer nur der Arbeit hinterher. In der Hektik schleichen sich Fehler ein und das können Sie gar nicht ab. Legen Sie rechtzeitig Pausen ein, in denen Sie Ruhe und Sauerstoff tanken, dann geht es später viel flotter weiter und Sie schaffen Ihr Pensum schneller als Sie denken

21.04.-20.05.Organisation bringt Erfolg

24.08.-23.09.Reger Briefwechsel

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Es ist richtig, die durchschnittliche Lebenserwartung ist von Jahr-zehnt zu Jahrzehnt gestiegen,

aber nicht etwa, weil die individuelle und auch genetisch bedingte Lebens-erwartung des einzelnen gestiegen ist, sondern weil wir die Kindersterblichkeit in den Griff bekommen haben und nicht mehr durch Seuchen und Kriege hin-weggerafft werden. Die Angst zu altern beginnt vor dem

Spiegel, in dem man plötzlich die ersten Fältchen im Gesicht entdeckt, die davon künden, dass aus dem Teenager eine Persönlichkeit geworden ist.

Das ist weder ein Grund zur Panik, noch ist es nötig, die Fältchen mit abenteu-erlichen Salben und Tinkturen wegzu-schmieren. Je mehr Elastizität der Haut versprochen wird, desto durchlässiger und damit allergieanfällig wird sie auch.

Der Preis der Wundermittel wird weni-ger von den Inhaltsstoffen bestimmt, als von der Verpackung und dem Namen des Herstellers. Zum Wahnwitz artet der Schönheitsdrang aus, wenn man sich ein Lebensmittelgift unter die Haut spritzen lasst, dass die Nerven lähmt. Man kann dann nicht mehr die Stirn in zornige Falten legen und behält ein simples nichtssagendes Teenagerge-sicht.

An anderer Stelle habe ich einmal ge-schrieben: „Ich liebe die freundlichen Lachfältchen meiner Frau – und auch die Sorgenfalten, an denen ich sicher nicht immer ganz unschuldig war.“

Die nächste Panikattake kommt dann, wenn Schweißausbrüche und Hitze-wallungen signalisieren, dass es nicht mehr ganz sinnvoll erscheint, mit der Aufzucht der Nachzucht nun noch zu beginnen. Das Fruchtbarkeitshormon Östrogen geht in den Keller und die von diesem Hormon geprägten sekundären Geschlechtsmerkmale nehmen andere Formen an.

Die Angst, der Ehemann könne sich dann einer jüngeren noch fruchtbaren Frau zuwenden, hat weniger mit deren Fruchtbarkeit zu tun, als mit der Tatsa-che, dass die jüngere noch nie seine Socken waschen musste und ihn unein-geschränkt anhimmelte. Tun Sie’s doch auch!

Den physiologischen Wechsel in einen anderen Lebensabschnitt mit Hilfe von Hormonpflastern vor sich herzuschie-ben, stiftet mehr Schaden als Nutzen. Und das süße Locken der Kirschen in Nachbars Garten verblasst schnell.

Möglichst alt werden ohne dabei zu altern – ein weit verbreiteter und vielleicht auch verständlicher Wunsch, mit dessen Verheißung trefflich Geschäfte gemacht werden. Die meisten teuer erkauften Hoffnungen bleiben jedoch Schall und Rauch.

Altern ist keine Krankheit

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Wenn nicht, sollten Sie sich fragen, ob er es denn wert ist.

Über viele Jahre haben wir dem Östro-gen zudem eine der Osteoporose vor-beugende Wirkung zugeschrieben. Die ist zwar nur minimal, aber um eine be-legbare Indikation für die Verordnung von Östrogen zu schaffen, werden jeder klimakterischen Frau inzwischen Kno-chendichtemessungen angeboten. Die Aussagekraft einer solchen Messung ähnelt dem Kaffeesatzlesen, denn den Standardwert, an dem sich die Diagno-se orientiert, gibt es überhaupt nicht. Mit Sicherheit hat der Schmiedemeister eine andere Knochendichte, als ein Bü-rohänfling. Und weil sich herumgespro-chen hat, dass Östrogen kreislaufschäd-lich ist, wären die teuren Knochendich-te-Apparate nutzlos, wenn man nicht flugs ein neues Medikament im Ange-bot hätte: Biphosphonate, die ursprüng-lich zur Festigung des Knochens bei Knochenkrebs gedacht waren, haben sich die Osteoporose erobert. Sie ver-hindern den Calciumabbau, allerdings auch den Calciumeinbau und legen den Knochenstoffwechsel weitgehend tot. Dass sie die Speiseröhre verätzen und sogar Speiseröhrenkrebs verursachen, steht der breiten Verordnung nicht im Wege.

Nun beginnt auch die Zeit, in der sich der Rücken meldet, oder die Hüfte, die Schulter, die Knie…Das kollagene Bindegewebe, also Bandscheiben, Ge-lenkknorpel, Sehnen, Bänder, Kapseln, verliert an Elastizität, ist besonders nach längerer Ruhepause auch schmerzhaft und weist röntgenologisch nicht selten „Verschleiß“ auf. Hier kann in der Tat Si-licea hilfreich sein. In der Schüßlerschen Biochemie, in der Homöopathie, in der Anthroposophie und auch in der Pflan-zenheilkunde zeichnen sich alle Pflan-zen, die wir mit solchen Indikationen anwenden, durch einen extrem hohen Silicea-Gehalt aus.

Arthrosen haben nichts mit „Rheuma“ zu tun. Darum sind so genannte Anti-rheumatika und Schmerzmittel auch

fehl am Platze. Sie betäuben für kurze Zeit den Schmerz, verschlechtern dauerhaft aber die Struktur des Bindegewebes. Auch die Gicht ist etwas anderes und bedarf nur dann einer Behandlung, wenn der Harn-säurespiegel im Blut weit über der Norm liegt, wohlgemerkt: weit!

Über den Blutdruck und den Cholesterin-spiegel habe ich mich oft genug ausgelas-sen. Dass der Blutdruck steigt, wenn Ärger und Gefahr mich in Fluchtbereitschaft ver-setzt, ist normal und sinnvoll und bedarf keiner Behandlung. Ist er dauerhaft hoch, genügt es nicht, ihn zu senken, es gilt die Ursache zu finden und zu beseitigen. Nur allzu leicht wird ein über Gebühr ge-senkter Blutdruck mit einer Depression verwechselt. Zeigt das Herz erste Erschöp-fungserscheinungen traut sich niemand mehr, es zu fordern und zu fördern. Mit Betablockern, Calciumantagonisten, Ent-wässerungsmitteln und Blutdrucksenkern wird das Herz geschont, anstatt es zu kräf-tigen und instand zu setzen, seine Arbeit wieder ordentlich zu erledigen. Das Herz schlägt nicht um seiner selbst willen, son-dern um genügend Blut ins Gehirn und in den großen Zeh zu pumpen.Wie möchte ich denn alt werden? Mir schweben da ein paar Beispiele aus meiner Klientel vor: Etwa der 82jährige Kieler Kaufmann, der trotz seiner Periar-

thritis humeroscapularis mit seinem Ruderdub eine Donau-Ruderwande-rung unternahm. Oder die 91jährige (!) Verlegerwitwe, die allmorgend-lich mit ihrem Schimmel ausreitet. Oder der pensionierte Zollinspektor, der ein Jurastudium begann, mit 81 Jahren promovierte und dann zu-frieden starb.

Auf jeden Fall wünsche ich mir statt der Tablettenschale auf dem Früh-stückstisch einen Blumenstrauß und ein freundliches Lächeln, ein Stück-chen Zweisamkeit und statt der töd-lichen Einsamkeit den notwendigen Streß eines Pflichtenkreises.

Hans-Heinrich Jörgensenwww.nam.de/themen.htm

San Eugenio Alto/Adeje, Urb. Villa Blanca Loc. 2, Avda. Austria, Рядом с входом в аквапарк Октопус

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In der Vielfältigkeit der Physiothe-rapie ist die Manuelle Therapie ein gesondertes Fachgebiet. Die MT be-

schäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung funktioneller Erkrankun-gen bzw. Funktionsstörungen des Be-wegungssystems, welches das Gelenk und/oder die Muskulatur und das Ner-vensystem betrifft. Dieser Grundsatz gilt für alle Manual-therapeuten gleichermaßen, jedoch sind die Herangehensweisen in den jeweiligen Behandlungsmodellen un-terschiedlich. Es gibt die MT z.B. nach Sachse, nach Mckenzie, nach Kalten-

born und das hier heute vorgestellte Maitland Konzept. Dieses Konzept ba-siert auf dem Abgleich des Fachwissens des Therapeuten mit den Symptomen des Patienten und den Befundergebnis-sen aus der Untersuchung. Mit Hilfe der Ergebnisse aus diesem Abgleich über-prüft der Therapeut seine Theorie über die krankmachende Struktur. Diese Art der Herangehensweise macht es dem Therapeuten möglich, die betroffene Struktur immer weiter einzukreisen und sie zu behandeln. Immer wieder erfah-ren wir in unserer Arbeit, dass Schmer-zort und Schmerzursache oft nicht das

Gleiche sind. Heute möchte ich Ihnen den Kollegen Christoph Engel von mir vorstellen, der sich 2007 auf La Palma niedergelassen hat. Er betreibt dort eine Physiothera-peutische Praxis zusammen mit seiner Frau. Herr Engels hat sich dem Maitland Konzept geöffnet und behandelt nur nach diesem Konzept. Bereits 1975 hat er seine Ausbildung zum Turn- und Sportlehrer an der Uni-versität in Bern absolviert und 1979 die Ausbildung zum Physiotherapeuten in Basel. Nach diversen Fortbildungen, u.a. Funktioneller Bewegungslehre nach Klein Vogelbach und dem Maitland Konzept unterrichtete er von 2002 bis 2006 als Fachdozent an der Physiothera-pieschule Bern. Seit 1995 ist er Teaching Assistent der IMTA. Die IMTA ( Interna-tional Maitland Teachers Association) ist eine internationale Vereinigung von spezialisierten Dozenten in Manueller Therapie. Sie haben sich zum Ziel ge-setzt, das Maitland Konzept zu standar-disieren und weiterzuentwickeln.Seine Ehefrau Marja Engels ist diplo-mierte Physiotherapeutin seit 1983. Sie hat eine abgeschlossene Vollausbildung in manipulativer Physiotherapie nach Maitland. Desweiteren hat sie diverse Weiterbildungen im Fachbereich der Osteopathie.Gemeinsam führte das Ehepaar über 20 Jahre lang eine Praxis in der Schweiz.

In der Vielfältigkeit der Physiotherapie ist die Manuelle Therapie ein gesondertes Fachgebiet. Die MT beschäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung funktioneller Erkrankungen bzw. Funkti-onsstörungen des Bewegungssystems, welches das Gelenk und/oder die Muskulatur und das Ner-vensystem betrifft.

Physiotherapie mit Maitland Konzept

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Michaela Hempel: Herr Engels, wie sind Sie zum Maitland Konzept gekommen?Christoph Engel: Meine Mitarbeiter in meiner Praxis hatten bereits den Grund-kurs über das Maitland Konzept absol-viert und hatten deutlich bessere und langfristige Erfolge in der Behandlung der Patienten,als ich. Darin sah ich mich motiviert und habe einige Behandlungs-techniken ausprobiert und hatte ebenso meine guten Erfolge. Also beschloss ich, die Fortbildung zu besuchen.

M.H.: Worin sehen Sie die Vorteile von dem Maitland Konzept ?C.E. : Ich erreiche schlichtweg die besten Resultate in der Behandlung des Patien-ten. Von all den Verfahren, die ich gelernt habe, war dies das Beste für eine schnelle Genesung und einer langfristigen Beibe-haltung des Erreichten.

M.H. : Mit was meinen Sie ist das Maitland Konzept vergleichbar ?C.E. : Für den Leser ist wahrscheinlich die Osteopathie das bekannteste. Das Maitland Konzept umfasst die gleiche He-rangehensweise wie die der Osteopathie. Eine umfangreiche Befundaufnahme ist für den Therapeuten ausschlaggebend und dominiert die Therapie. Betonen möchte und muss ich doch, dass die Osteopathie und das Maitland Konzept nicht das Gleiche sind. Einen weiteren Vorteil sehe ich darin, dass die Schmerz-verbesserung und die Beweglichkeit des Gelenkes schneller erreicht wird, dadurch die Kosten günstiger sind.

M.H.: Seit 2007 gibt es Ihre Praxis auf La Palma. Wie war der Start für Sie ?C.E.: Es war nicht leicht, alles lief nur über Mundpropaganda. Wir mussten uns an das andere System der Verordnungen gewöhnen.

M.H.: Wie sind Sie nach La Palma gekom-men ? C.E.: 1976 hatte ich die Möglichkeit, nach meiner Ausbildung zum Turn- und Sport-lehrer, 10 Monate nach Gran Canaria zu gehen um dort als Sportlehrer zu arbei-ten. In dieser Zeit habe ich die ganzen Ka-narischen Inseln besucht und bin deren Charme erlegen. Mein Jugendtraum war es einmal, in der Wärme zu leben. Und als ich La Palma besuchte, war klar: Hier möchte ich einmal leben.

M.H.: Haben Sie Schwerpunkte in Bezug auf Krankheitsbilder?C.E.: Ich bin ein Allrounder und behand-le alle Beschwerden, die mit dem Bewe-gungsapparat zusammenhängen. Meine Frau ebenso, sie nutzt auch viele Weich-teiltechniken und wendet auch osteopa-thische Techniken an.

M.H.: Wie kann man Sie erreichen ?C.E.: Wir haben auf La Palma stetig einen Anrufbeantworter geschaltet und rufen

gern zurück. Sie sprechen dann auch direkt mit mir oder meiner Frau. Wir sprechen Spanisch, Deutsch, Nieder-ländisch, Französisch und Englisch. Hin und wieder bin ich durch meine Dozen-tentätigkeit auch in Deutschland. Wenn möglich behandele ich nach Terminab-sprache auch dort.

M.H.: Wann sind Sie zurück auf La Palma?C.E.: Wir sind ab dem 01. September wieder zurück auf La Palma.

M.H.: Herr Engels ich danke Ihnen viel-mals für dieses Gespräch.C.E.: Ich danke Ihnen.

Für Interessierte, die mehr über das Maitland Konzept erfahren wollen, nachfolgend die Kontaktdaten der Phy-siotherapie auf La Palma:www.fisio-losleones.comEmail: [email protected] Telefonnummern lauten:0034 6620 48 964 ( Mobil Spanien)0034 922 40 60 16 ( Festnetz Spanien)

Herr und Frau Engels haben in liebe-voller Arbeit eine kleine Finca mit mehreren Wohneinheiten restauriert. Sie haben daher die Möglichkeit, die Patienten zu behandeln und, wenn ge-wünscht, sie günstig einzumieten.

Weitere Informationen dazu finden Sie über: www.finca-lacruz.com

Page 42: Megawelle Journal September 2010

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Auflösungen

Teneriffa Rätsel September

In unserer Augustausgabe stellten wir die Frage:

Einsendeschluss ist der 20. September

Mailen Sie ihre Antwort an:

[email protected]

oder senden Sie eine Postkarte an die Redaktion. Unter den richtigen Einsen-dungen verlosen wir jeweils ein interes-santes Buch.

Die Gewinnerin unseres August-Rätsels heißt: Ellenore Schrader. Sie darf sich über das „Kanarische Lesebuch“ freuen

Antwort:

Welchem Umstand ist es zu „verdanken“ , dass die Bäume nicht mehr nachwachsen?

siehe ausführlichen Bericht auf Seite 14

GV(SV) und GM (SM) , deren Sohn (2.V,S,K) dessen Gattin (2te M+ ST ) , deren 3 Kinder ( 2T 1S, 3 E ) . Also 7 Gedecke.

Weiß! Die einzige Möglichkeit, nach derartiger Laufrichtung, wieder am selben Punkt anzukommen, ist, wenn man am Nord-pol startet, da also das Haus steht, und da gibt´s nur Eisbären!

Diese Aufnahme entstand 1965

in welchem Ort?in welcher Straße?

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Kinderrätsel

Kreuzworträtsel 2 Logik-Rätsel

Sudoku

Hier findest du 14 Wörter zum Thema Musik.

Suche waagrecht und senkrecht.

Ein Mann kommt aus seiner Haustür, geht etwa einen Kilometer in genau südlicher Richtung, danach 4 km nach Westen. Da begegnet er einem Bären. Der Mann rennt um sein Leben, und zwar genau einen Kilometer weit nach Norden und stößt genau auf sein Haus.

Welche Farbe hat der Bär?

Am Mittagstisch sitzen ein Großvater(GV), eine Großmutter(GM), zwei Väter(V), zwei Mütter(M), vier Kinder(K), drei Enkel(E), ein Bruder(B), zwei Schwestern(Sch), zwei Söhne(S), zwei Töchter(T), ein Schwiegervater(SV), eine Schwiegermutter(SM) und eine Schwiegertochter(ST).

Wie viele Teller werden mindestens benötigt?

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Diese Fläche kostet ab € 49,00 + IGICinklusive grafischer Gestaltung.

Rufen Sie uns an Tel. 922 736 118

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HANDY–TARIFE nach ALEMANIA

im Vergleich aller seriösen Handy-Firmen in Spanien für ein Ein-Minuten-Gespräch* ruf an + spar! mobil (922 38 37 37) ab 4,80 Cent Direct Telecom (902 107 111) ab 5,30 Cent Happy Movil (902 007 599) ab 5,80 Cent Másmovil (1473) ab 7,00 Cent Viva mobile (901 440 088) ab 8,00 Cent Yoigo (1705) ab 30,00 Cent Vodafone (902 535 300) ab 35,00 Cent Orange (902 012 220) ab 42,00 Cent Movistar (638 900 900) ab 50,00 Cent

* zzgl. Verbindungsgebühr

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