14
1 Müller & Sohn Marktbericht 8 MARKTBERICHT 01.2013 MARKTBERICHT 05.2015

Marktbericht 201505 2

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Marktbericht, Wirtschaft

Citation preview

Page 1: Marktbericht 201505 2

1

Müller & Sohn Marktbericht

8

MARKTBERICHT

01.2013

MARKTBERICHT 05.2015

Page 2: Marktbericht 201505 2

2

Müller & Sohn Marktbericht

DIE WELTWIRTSCHAFT � China in dem Wachstumsdilemma Die letzten Konjunkturdaten aus China haben eine für chinesische Verhältnisse bescheidene Entwicklung angedeutet und Zweifel aufkommen lassen, ob das angepeilte Wachstum von 7,0 Prozent überhaupt erreicht werden kann, oder ob dieses sogar noch geringer ausfallen könnte. Die chinesische Regierung selbst erwartet für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent, was den schwächsten Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert bedeuten würde. Die aktuellen Daten lassen Zweifel aufkommen, denn so ist z. B. die Industrieproduktion im April im Vergleich zum Vorjahr nur um 5,9 Prozent gewachsen und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Die Wirtschaft leidet auch unter einer sinkenden Nachfrage im Inland sowie in der Exportbranche. Bereits 2014 hatte sich das Wirtschaftswachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf 7,4 Prozent abgekühlt und markierte damit das geringste Plus seit 24 Jahren. Schon damals hatten sich die Anzeichen für eine noch weitere Abkühlung der Konjunktur verdichtet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet jeweils mit einem Wachstumsplus von 6,8 Prozent 2015 und 6,25 Prozent für 2016. Die Notenbank in China hat bereits reagiert und den Leitzins innerhalb eines halben Jahres zum dritten Mal gesenkt, um der Wirtschaft neue Impulse zu verleihen und das Wachstum so anzukurbeln. Der Schlüsselzins ist zuletzt auf 5,1 Prozent von zuvor 5,35 Prozent heruntergesetzt worden, so informierte die Zentralbank in Peking. In der Hoffnung auf weitere Aktivitäten zur Ankurbelung der chinesischen Konjunktur haben sich Anleger mit Industriemetallen eingedeckt, das auch einen Einfluss auf die Metallpreisentwicklung haben wird. � USA – Zinspolitik beherrscht den Markt Die immer wahrscheinlicher werdende Zinswende in den Vereinigten Staaten beherrscht die internationalen Geldmärkte und drückte zuletzt nicht nur den Euro, sondern auch viele andere Währungen wie z. B. den japanischen Yen. Zwischenzeitlich war ein Dollar mit 122,8 Yen so viel wert wie zuletzt vor acht Jahren. Einen Grund für die Stärke des Dollars sehen die Finanzexperten in den Aussagen der amerikanischen Notenbank-Chefin Janet Yellen.

Page 3: Marktbericht 201505 2

3

Müller & Sohn Marktbericht

Nach den zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA hatten viele Investoren keinen Zinsschritt der Fed mehr in diesem Jahr erwartet. Dieser Ansicht hat Yellen nun zuletzt klar widersprochen und eine Zinserhöhung in diesem Jahr als angemessen bezeichnet. Eine weitere Verlängerung der Nullzinspolitik erhöht ihrer Ansicht nach die Gefährdung einer Überhitzung der amerikanischen Wirtschaft. Der Zinsvorsprung in den USA ist für viele der Schlüssel für die Stärke des US-Dollars, denn die höheren Zinsen in den Vereinigten Staaten, auch im Vergleich zu Japan und der Schweiz, treiben die Anleger noch immer in die amerikanische Währung.

EUROPA � Frankreich Klassenbester im 1. Quartal - weiter Sorge um Griechenland Inzwischen sind nicht nur die guten Wirtschaftsdaten aus Deutschland allein bestimmend für Europa, denn die französische Wirtschaftsleistung hat im 1. Quartal 2015 stärker zugenommen und die deutsche Wirtschaft überholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Frankreich stieg in der Zeit von Januar bis März um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Ökonomen hatten zuvor einen Zuwachs von 0,4 Prozent erwartet, und nicht eine doppelt so hohe Rate wie in Deutschland. Denn nach Berichten des Statistischen Bundesamts legte in Deutschland das BIP im ersten Quartal 2015 um 0,3 Prozent zu und somit hat sich die Wachstumsrate gegenüber dem Schlussquartal des vergangenen Jahres verringert. Ende 2014 war die deutsche Wirtschaftsleistung noch um 0,7 Prozent gegenüber dem dann vorangegangenen Vierteljahr gestiegen. Aber auch andere europäische Länder scheinen auf den Wachstumspfad zurückzukehren. So hat Schätzungen zufolge in Italien die Wirtschaftsleistung nach drei rückläufigen Jahren nun im ersten Quartal 2015 um 0,6 Prozent zulegen können. Für das Jahr 2016 erwartet die EU-Kommission für die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft sogar ein Plus von 1,4 Prozent. Von den Märkten wurde positiv aufgenommen, dass die EU-Kommission die Wachstumsprognosen für die europäische Wirtschaft insgesamt angehoben hat.

Page 4: Marktbericht 201505 2

4

Müller & Sohn Marktbericht

Auf das gesamte Jahr 2015 gesehen erwartet die EU-Kommission in ihrer jüngsten Prognose für die Europäische Währungsunion insgesamt eine Wachstumsrate von 1,5 Prozent und im nächsten Jahr um 1,9 Prozent. So sagt die Prognose, dass die deutsche Wirtschaft aufs Jahr gesehen stärker wächst als die französische: Für Deutschland sieht sie eine Wachstumsrate von 1,9 Prozent, für Frankreich eine von 1,1 Prozent. Entscheidend für die Anleger scheint jedoch die Gesamtentwicklung in Europa zu sein. Unklar bleibt derzeit die Lage in Griechenland, wo weiterhin Zweifel vorherherrschen, inwieweit die Regierung um die Linkspartei Syriza die am 05.06.15 fälligen Rückzahlung einer Kreditrate in Höhe von 305 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds erfüllen kann. Das Hilfsprogramm der Euro-Staaten läuft Ende Juni aus. Bislang scheint völlig schleierhaft zu sein, ob und wie das Land das Geld hierfür aufbringen könnte. Die EU-Kommission sieht die wirtschaftliche Entwicklung in Griechenland auch skeptisch und erwartet ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum in diesem Jahr als noch vor drei Monaten. In ihrer Frühjahrs-Prognose sagt sie für das laufende Jahr nur noch ein Plus um 0,5 Prozent voraus, nach der Vorhersage aus Anfang Februar von 2,5 Prozent Zuwachs. Für das kommende Jahr sieht die Kommission nun eine Wachstumsrate von 2,9 Prozent nach zuvor erwarteten 3,6 Prozent. Ein „Grexit“ scheint zuletzt wieder in aller Munde zu sein.

DEUTSCHLAND � Die Steuereinnahmen steigen stärker als geplant Bundesfinanzminister Schäuble kann sich freuen. Die neueste Steuerschätzung für Deutschland lässt weiter Geld in den deutschen Haushalt sprudeln. In der letzten Schätzung aus November 2014 waren für das laufende Jahr 2015 Steuereinnahmen des Gesamtstaates von 660,2 Milliarden Euro veranschlagt worden. Im April stiegen die Steuereinnahmen nach Angaben des Finanzministeriums um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Jetzt rechnen die Experten allein für dieses Jahr mit einem zusätzlichen Einnahmeplus für den Staat von 3,6 Prozent, also zwischen sieben und neun Milliarden Euro.

Page 5: Marktbericht 201505 2

5

Müller & Sohn Marktbericht

Auch für die Jahre 2016 bis 2019 wird mit ähnlichen Korrekturen der Prognosen nach oben gerechnet. Somit könnte sich ein Zusatzplus über die fünf Jahre gerechnet von insgesamt 35 bis 45 Milliarden Euro ergeben. Gründe für die nach oben korrigierte Einnahmeprognose sind vor allem die gute Konjunktur, die stabile Beschäftigungslage sowie die Einkommenssteigerungen. Davon profitiert vor allem das Aufkommen aus der Umsatz- und der Lohnsteuer, die allein im April um 7,2 Prozent anstiegen. Der Bund hat die möglichen Mehreinnahmen bereits verplant, u.a. auch für zusätzliche Investitionen. � Ifo-Geschäftsklima trübt sich leicht ein Erstmals seit einem halben Jahr hat sich die Stimmung bei den deutschen Unternehmen eingetrübt. Doch es ist immer noch erstaunlich, wie robust sich die deutsche Wirtschaft präsentiert. Der Ifo-Geschäftsklima Index ging im Mai 2015 gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 108,5 Punkte zurück und zeigte den ersten Rückgang seit Oktober 2014. Aufgrund der schwächeren Konjunkturdaten aus dem 1. Quartal 2015 hatten die meisten Volkswirte allerdings einen etwas stärkeren Rückgang auf 108,3 Punkte erwartet und sind dementsprechend positiv überrascht. Mit Blick auf die kommenden Monate nahmen die befragten Unternehmen den Optimismus jedoch etwas zurück. Der Teilindex hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung ging zurück und die Geschäftserwartungen trübten sich für den Monat Mai von 103,4 Punkten im Vormonat auf 103,0 Punkte ein. Die aktuelle Lage hingegen wird vergleichsweise überraschend positiv eingeschätzt und der entsprechende Ifo-Indikator verbesserte sich von 114,0 Punkten im Vormonat auf nun 114,3 Punkte.

Page 6: Marktbericht 201505 2

6

Müller & Sohn Marktbericht

Aktueller Ifo Geschäftsklimaindex Mai 2015

Quelle: finanzen.net

NE-METALLE ALUMINIUM ���� Globale Produktion steigt weiter Die Kursbewegungen bei Aluminium haben sich bis Mitte Mai 2015 in Grenzen gehalten und die Gegenbewegung beim US-Dollar sorgte dafür, dass die Preise in diesem Zeitraum stabil blieben. Im weiteren Monatsverlauf hat der Rohstoffsektor insgesamt wieder Verluste erlitten. Grund dafür war die starke Erholung des US-Dollars, die nahezu sämtliche Rohstoffsektoren in Mitleidenschaft gezogen hat. Dem konnte sich auch Aluminium nicht entziehen. Der Aluminiumpreis rutschte am 19.05.15 mit 1.788 USD unter die 1.800-USD-Linie und erreichte am 27.05.15 ein 14-Monatstief von 1.738,50 USD.

Page 7: Marktbericht 201505 2

7

Müller & Sohn Marktbericht

Nach dem Fünf-Monatshoch Anfang Mai mit 1.937,50 USD hat sich das Leichtmetall mittlerweile um rund 200 USD, d. h. um 10 Prozent verbilligt. Zum Berichtsmonatsende musste für Aluminium 1.745 USD gezahlt werden. Der Preisanstieg von Anfang Mai wurde von den Marktteilnehmern skeptisch bewertet, weil er größtenteils der Stärke der anderen Basismetalle zu verdanken war und diese durchschnittlich um 21,8 Prozent stiegen, wogegen Aluminium seit seinem Tief nur um 13,3 Prozent zulegen konnte. Eigene fundamentale Faktoren konnten am Markt nicht ausgemacht werden. Neben den Währungsaspekten sind aber auch andere Faktoren für die derzeitige Schwäche am Aluminiummarkt auszumachen. So verweisen Analysten seit einiger Zeit auf das beträchtliche globale Überangebot am Aluminiummarkt. Den Daten des International Aluminium Institute für April zufolge lag die globale Aluminiumproduktion mit 4,733 Millionen Tonnen nur geringfügig unter dem im März erzielten Allzeithoch. Auf Tagesbasis gesehen wurde mit 157.800 Tonnen allerdings ein neuer Rekordwert erreicht. Allein die chinesische Produktion wurde dabei im Vorjahresvergleich um fast 19 Prozent auf 2,587 Millionen Tonnen ausgeweitet. Hier kommt China wieder eine Sonderrolle zu, da weiterhin über Bedarf produziert wird. Mittlerweile scheint sich das Land als großer Netto-Exporteur von Aluminium zu behaupten. Ein Teil der Überproduktion soll eingelagert werden, ebenso wie in Japan, wo die Bestände genauso weiter aufgebaut worden sind. Experten sagen eine Steigerung der Exporte von Aluminiumprodukten in China in diesem Jahr um fünf bis sieben Prozent voraus. In den lizenzierten Lagerhäusern der Londoner Metallbörse LME ist die Entwicklung der Lagerhausbestände aber entgegengesetzt. Hier reduzierten sich die Vorräte wie schon im Vormonat weiter, sie gingen im Berichtsmonat um 81.275 t von 3.814.825 t auf 3.733.550 zurück. Ein weiterer Grund für den Preisrückgang ist in dem Verhalten der spekulativen Finanzinvestoren zu sehen, die sich nach der LME-Statistik Ende Mai spürbar aus Aluminium zurückgezogen haben und somit ihre Netto-Long-Positionen auf ein Vier-Wochentief abbauten. Das Leichtmetall scheint derzeit für die Anleger wenig attraktiv zu sein. Der schwache physische Aluminiummarkt unterstreicht das reichhaltige Angebot und verhindert ein anziehen der Preise.

Page 8: Marktbericht 201505 2

8

Müller & Sohn Marktbericht

Die Prämien in allen wesentlichen Absatzmärkten sind im Mai 2015 noch weiter gefallen und scheinen nun ihre Talsohle gefunden zu haben. Der Aluminiummarkt sieht sich in einer Contango-Situation, was neue Finanzierungsgeschäfte oder die Verlängerung vorhandener Transaktionen begünstigt. Das Leichtmetall scheint an einem Scheidepunkt angekommen zu sein und Marktteilnehmer sehen mehrheitlich nun eine Phase steigender Preise, wenn auch keine großen Sprünge zu erwarten sind. Sicherlich wird vieles von der Entwicklung der globalen Produktionen abhängen, aber auf der anderen Seite ist auch die Erwartungshaltung hinsichtlich des Aluminiumverbrauchs groß und eine gute Nachfrageentwicklung wurde für Aluminium schon zu Jahresbeginn prognostiziert. KUPFER � Reaktion von China wird Kupfermarkt weiter beeinflu ssen Das Industriemetall Kupfer konsolidierte im Berichtsmonat Mai 2015 und so zeigte sich eine tendenziell seitwärts gerichtete Preisentwicklung. Der etwas schwächere US-Dollar wirkt sich stützend auf die Notierungen der LME aus. Die offiziellen LME-Kurse weisen bei Kupfer auf eine abwärts gerichtete Tendenz hin, mit einem Monatsverlust in Summe von mehr als 300 USD. Zu Berichtsbeginn notierte das rote Metall am 05.05.15 mit 6.408 USD und mit 6.445 USD wurde am 12.05.15 die höchste Notierung im Mai erreicht. Zum Berichtsende kam Kupfer nicht höher als auf 6.095 USD. Derzeit wird die Nachfrage nach Kupfer allen voran in China neu bewertet, was auch die zwischenzeitliche Aufwärtsbewegung des roten Metalls teilweise erklärt. So hat sich die Einstellung einiger Marktteilnehmer bezüglich der Angebotslage geändert. Von dem erwarteten Metallüberschuss dürfte Ende 2015 kaum etwas übrig bleiben, da die Produktionsdaten in einigen wichtigen Minen im ersten Quartal enttäuschend ausfielen. Ebenso scheint die Lage in China nicht so schlecht zu sein, wie die Konjunkturdaten erwarten lassen. Die chinesische Nachfrage wuchs auf Basis der ersten vier Monate dieses Jahres weiter und im April lagen die Importe auf dem höchsten Niveau seit einem Jahr.

Page 9: Marktbericht 201505 2

9

Müller & Sohn Marktbericht

Ungeklärt bleibt weiterhin, wie die Regierung in Peking auf die gegenwärtige Konjunkturschwäche neben den Zinssenkungen mit Investitionsprogrammen reagiert. Prägend für den Kupfermarkt sind insbesondere die anhaltenden Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung in China. Die Einschätzungen der Marktteilnehmer dazu gehen weit auseinander. So erwartet beispielsweise die Schweizer Bank UBS eine Aufwärtsbewegung des Kupferpreises in der zweiten Jahreshälfte. Ein Analyst von Morgan Stanley erwartet dagegen, dass die Nachfrage nach dem traditionell starken zweiten Quartal wieder abrutschen könnte. Es ist bei der zukünftigen Einschätzung des Marktes zu beachten, dass die Regierung in Peking viele Infrastrukturprojekte angekündigt hat, die zusammen mit den bereits umgesetzten Zinsmaßnahmen tatsächlich einen Aufschwung bewirken könnten. Auch sehen einige Experten den Kupfermarkt gegenwärtig in einem Überschuss, was in wenigen Wochen auch zu steigenden Lagerbeständen in London führen würde. Noch spiegeln die Kupferbestände in den Lägern der LME dies nicht wider, denn im Mai gingen diese weiter auf zuletzt 322.150 t zurück. Insgesamt sanken sie im Berichtmonat um 19.175 t. Nach einer gesunden Korrektur dürften die Kupferpreise einen Aufwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte starten, was dann mit der fundamentale Lage bei Kupfer für deutlich für höhere Preise sprechen sollte. Doch ist der nächste Bullenmarkt bereits in Sicht? NICKEL � Bestände der LME erreichen neues Rekordhoch Der Start in den Berichtmonat Mai gab den Marktteilnehmern, die auf steigende Preise hofften, zunächst Recht. Da sich die Fundamentaldaten seit einer Weile etwas aufhellen und dies in den Notierungen noch nicht eingepreist war, konnten sich die LME-Notierungen auf 14.470 USD am 06.05.15 und 14.350 USD am 11.05.15 festigen. Doch im weiteren Monatsverlauf verlor der Nickelpreis immer mehr und fiel mit 12.645 am 27.05.15 wieder auf das niedrigste Niveau seit knapp einem Monat zurück.

Page 10: Marktbericht 201505 2

10

Müller & Sohn Marktbericht

Der Hauptgrund war schnell gefunden: Die Bestände von Nickel sind im Mai geklettert und haben immer wieder neue Rekordhochs erreicht. Somit markierten die Bestände zunächst bei 446.640 t am 20.05.15 und dann bei 465.624 t jeweils einen erneuten Höchststand. Gleichzeitig teilte die International Nickel Study Group (INSG) mit, dass sich der weltweite Nickelüberschuss im März 2015 auf nunmehr 100 Tonnen verringert habe. Im ersten Quartal 2015 hat insgesamt ein Angebotsüberschuss von 19,2 Tausend Tonnen bestanden. Neben dem Angebotsüberschuss bei Primärnickel wirkten vor allem spekulative Einflüsse preisdämpfend auf den Nickelpreis. Auch von Seiten der Nachfrage kamen keine gute Nachrichten für den Nickelmarkt. So sieht das International Stainless Steel Forum (ISSF) für dieses Jahr ein deutlich dünneres Nachfragewachstum nach Edelstahl als im letzten Jahr. Folglich soll 2015 die Edelstahlnachfrage auf globaler Ebene nur noch um 2,6 Prozent zulegen, nach einem Nachfrageplus von 9,2 Prozent im Vorjahr. Auch in China stabilisieren sich die Preise aufgrund eines sinkenden Bedarfs aus der Stahlbranche bislang nicht. Es ist für die Marktteilnehmer fraglich, ob die zurückgenommene Prognose der Nachfrageentwicklung ausreicht, um dem Nickelpreis wieder auf die Sprünge zu helfen. Aufgrund der indonesischen Nickel-Ausfuhrbeschränkungen bekam der Markt weit weniger Unterstützung, als von vielen Marktteilnehmern erwartet worden war. Im Zuge der ausbleibenden Effekte der indonesischen Export Restriktionen verlor der Nickelpreis kontinuierlich. Trotz bestehender Risiken sehen Metallmarktanalysten eine sich erholende Situation für Nickel. Mittelfristig könnten positive Impulse auch von China ausgehen. Die Trendwende sollte jedoch nicht unmittelbar eintreten. Nur wenn die Lagermengen der LME mit einer fallenden Tendenz aufwarten sollten, ist die Erholung des Nickelmarktes um vieles wahrscheinlicher. Somit verbleibt der Markt auf der Prognose für das zweite Quartal von 13.700 USD, was dann auch eine Basis für weitere Anstiege im dritten und vierten Quartal sein könnte.

Page 11: Marktbericht 201505 2

11

Müller & Sohn Marktbericht

ZINK � Marktbilanz kann sich sehen lassen Auf dem Zinkmarkt schlugen sich im ersten Quartal 2015 die Sorgen um das chinesische Wirtschaftswachstum und den starken US-Dollar insgesamt in einem Preisrückgang nieder. Trotzdem zeigte der Zinkpreis eine überdurchschnittlicher Performance gegenüber den anderen Industriemetallen. Die Notierungen konnten sich zunächst von 2.337 USD auf 2.377 USD am 08.05.15 verbessern. Im Zuge der belastenden Faktoren durch den USD-Wechselkurs verlor der Zinkmarkt zwar bis auf 2.177 USD am 22.05.15, doch zum Berichtsmonatsende konnte das Industriemetall die Verluste wieder teilweise aufholen und notierte abschließend bei 2.214 USD. Bei Zink zeigen sich die Analysten optimistischer hinsichtlich der weiteren Entwicklung. Gründe sind hier der hohe Bedarf Chinas für den Ausbau der Infrastruktur und des Automobilsektors und die verhältnismäßig geringeren Auswirkungen durch die Dollar-Stärke sowie die Schließung wichtiger Minen, z. B. der australischen Century Mine, die zuletzt noch rund 500.000 Tonnen Zink produzierte. Es ist bereits beschlossen, Century, die immerhin 4 Prozent der Weltproduktion ausmachte, zum Jahresende hin stillzulegen. Die Märkte gehen davon aus, dass die chinesische Regierung Maßnahmen ergreift, um eine zu starke Verlangsamung der Konjunktur zu verhindern, was auch ein zu starkes Abrutschen der Zinknotierungen verhindern wird. Nach den Daten der ILZSG (International Lead and Zinc Study Group) wurden im vergangenen Jahr weltweit 13,6 Mio. Tonnen Zink nachgefragt. China ist mit einem Anteil von rund 46 Prozent auch auf dem Zinkmarkt der weltweit größte Verbraucher. Auch in diesem Jahr kann man davon ausgehen, dass die Nachfrage nach Zink das Angebot übertreffen wird. Die Höhe des Angebotsdefizits dürfte jedoch unterhalb des Vorjahreswertes liegen, denn beispielsweise China hat das Angebot zuletzt deutlich erhöht und dürfte dies bei entsprechender Preisentwicklung weiter fortsetzen.

Page 12: Marktbericht 201505 2

12

Müller & Sohn Marktbericht

Ein preisstützender Faktor wird bei den vergleichsweise niedrigen LME-Lagerbeständen gesehen. Im Berichtmonat Mai reduzierten diese sich zunächst von 468.425 t am 01.05.15 auf 433.350 t am 19.05.15. Die dann einsetzende Gegenbewegung endete zum Monatsende mit 454.575 t. Bei Zink wird das größte Angebotsdefizit seit mehreren Jahren gesehen, was auch nachhaltig die Preisentwicklung beeinflussen wird. So sind insbesondere bei einer gleichzeitig steigenden Nachfrage Preissprüngen nach oben zu erwarten.

Page 13: Marktbericht 201505 2

13

Müller & Sohn Marktbericht

IMPRESSUM Herausgeber:

Müller & Sohn GmbH & Co. KG

Metall-Aufbereitungswerk

Harkortstraße 22

D-45549 Sprockhövel-Haßlinghausen

Telefon: +49 (0)2339-605-5

Fax: +49 (0)2339-605-888-88

E-Mail: [email protected]

Internet: www.aluminiumonline.de

Redaktionsleitung: Matthias Kämper (V.i.s.d.P.) Rainer Kämper Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet ncht für abgeleitete Folgen.

Page 14: Marktbericht 201505 2

14

Müller & Sohn Marktbericht