Upload
aleit-zemp
View
105
Download
2
Embed Size (px)
Citation preview
ManagementVorlesung, 10.12.2011, Bad Vöslau
Mag. Ingrid PreisseggerTrigon Entwicklungsberatung Klagenfurt, Graz, Wien, MünchenRadetzkystraße 2, 9020 [email protected]
Tourismusmanagement
Institut für Berufsbegleitende Studien – Karriere im Tourismus
2
Die Themen im Überblick
• Personalmanagement• Personalentwicklung• Führung und Motivation• Organisationsentwicklung und Change Management• Organisationstypen• Aufbau- und Ablauforganisation• Planen und Steuern
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Personalmanagement
4
Ablaufdiagramm zu den PE-Funktionen
Mitarbeiter-auswahl
Einführungneuer Mitar-beiterInnen
Beurteilung und Förderung
Auswahl von Füh-rungs-kräften
FK-Entwick-lung und Karriere
Personalplanung
Auswahl
Anforde-rungs-profil
Personal-Marketing
Persön-lichkeits-Training
Funktions-Vorberei-
tung
Verwal-tungs-
überblick
Potenzial-Beurtei-
lung
Manage-ment by
Objectives
Leistungs-Beurtei-
lung
Funktions-entwickl.
(OE)
Rotation,Projekte
Laufbahn-planung
Weiter-bildung
Beratung
externeBewerber
Stellen-markt
Nach-wuchs-
Pool
AuswahlEinführ.
Spezial-Programm
Potenzial-Beurtei-
lung
Rolle derFührungs-
kraft
Funktionauf Zeit
Karriere-wege
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
5
Personalbedarfsplanung
Aktuelle Situation:1. Aktueller Personalstand in Bezug auf...
Alter, Geschlecht, Beschäftigungsdauer, Gehalt, Schlüsselfunktionen
2. Entwicklung der Fluktuation; Krankheitsraten
3. Relation von aktuellen Anforderungen und Potenzialen/Qualifikation
Welche Veränderungen sind zu erwarten bezüglich:Alter, Karenzen, Karrieresprünge, anhaltende Überforderung, Kalkulation von „Unvorhergesehenem“
Zukünftige Anforderungen:
1. Wirtschaftliche Entwicklung
2. Zusätzliche, neue Qualifikationen
3. Strategie des Unternehmens
Stehen für die zukünftige Entwicklung einer Organisation ausreichende Mitarbeiterpotenziale zur Verfügung?
Analyse und Ableitung von Richtwerten zur quantitativen und qualitativen Planung
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
6
Anforderungsprofil
Was ist ein Anforderungsprofil?
Summe von Anforderungen (Qualifikationen und Kompetenzen), die jemand erfüllen muss, um einer spezifischen Stelle gut gerecht zu werden.
© Mag. Brigitte Huemer
Wie entsteht ein Anforderungsprofil?• Detaillierte Erhebung der Tätigkeiten• Zeitliche Bewertung und Priorisierung der Tätigkeiten• Ableitung von Fähigkeiten (Was muss ich können, um die Aufgabe xy zu erfüllen?)• Bündelung der Fähigkeiten/Anforderungen
- Fachkompetenz- Leistungsverhalten- Sozialkompetenz- Führungskompetenz- Persönlichkeit
• Ev. Ergänzung/Abgleich: „Kritische Ereignisse“
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
7
Beschaffungsmöglichkeiten
• Personalgewinnung– Intern (Mehrarbeit, Aufgabenumverteilung)– Extern (Neueinstellung, temporäre Arbeitskräfte)
• Personalwerbung– Inserate, Personalberater, PR
• Personalauswahl– Leistungsfähigkeit, Leistungswille, Entwicklungsmöglichkeiten, Leistungspotenzial
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
8
Personalauswahl
• Vorselektion – Selektion schriftlicher Unterlagen, Bewerbungsbogen
• Selektion – eingesetzte Instrumente abhängig von der zu besetzenden Stelle
– Telefonische Vorgespräche– Interviews (Erstgespräche, Zweitgespräche)– Spezielle Auswahlverfahren (Hearings, AC´s, Potenzialanalyse, Tests)– Arbeitsproben– Referenzen
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
9
Beispiel: Grobstruktur halbstrukturiertes Interview
1. GesprächseröffnungEinstieg, Atmosphäre schaffen, Gesprächsverlauf erklären
2. Bewerber-Präsentation2.1. Lebenslauf (erzählen lassen)2.2. Ausbildung und berufliche Stationen (erzählen lassen und besprechen)
3. Info über Unternehmen, Stelle3.1. Infos über Unternehmen und Stelle (erzählen, Möglichkeit zur Nachfrage)3.2. Themenbereiche aus Anforderungsprofil
4. „Heikle Themen“4.1. Offene Fragen4.2. Privates, Persönliches4.3. Bedenken besprechen (Bedenken aktiv ansprechen)
5. Bewerber-Fragen6. Rahmenbedingungen
Kündigungsfrist, Gehalt, Sozialleistungen
7. GesprächsabschlussPositiver Gesprächsausklang, Klärung weiterer Vorgangsweise
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
10
Personalbeurteilung
• Personalbeurteilung ist ein Hilfsmittel für die Entwicklung des Mitarbeiters und der Organisation. Sie verschafft Anhaltspunkte für das, was im Fortgang der Arbeit möglich ist zu fordern und zu fördern.
• Die Kraft, durch die das Mögliche wirklich wird, ist die Motivation. Beurteilung sollte darum auch motivierend, d. h. anspornend und ermutigend sein.
• Beurteilt wird im Hinblick auf zu erwartende(s) Verhalten und Leistungen, nicht Personen und deren Eigenschaften.
© Dr. Hans von Sassen
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
11
Mögliche Beurteilungsfehler bei der Personalauswahl (1)
Klassifikation übernommen aus: Eckhard Gros (1994): Anwendungsbezogene Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie
1. Vorurteile als Fehlerquelle
1.1. Hierarchie-Effekt:Urteile werden von der Stellung des Beurteilten in der Hierarchie einer Organisation beeinflusst (hierarchisch höher gestellte Bewerber werden leicht überschätzt; Inhaber einfacher Positionen leicht unterschätzt).
1.2. Kleber-Effekt:MitarbeiterInnen, die lange an einer Position verweilen, laufen Gefahr, unterbewertet zu werden.
1.3. Überflieger-Effekt:MitarbeiterInnen, die auffallend schnell aufgestiegen sind, werden zusätzlich begünstigt.
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
12
Mögliche Beurteilungsfehler bei der Personalauswahl (2)
1.4. Alterseffekt:Stereotype können Wahrnehmungen beeinflussen.Jugendlichkeit: Leistungsfähigkeit, Beweglichkeit, Unerfahrenheit, Ungeduld...Alter: Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Erfahrung, Rückständigkeit, Unbeweglichkeit, geringe Belastbarkeit
1.5. Geschlechter-Effekt:Noch immer werden Frauen tendenziell benachteiligt.
1.6. Nationalitäten-Effekt:Nationale Vorurteile können durchschlagen. – „Kroaten sind ausdauernd.“ – „Deutsche sind genau.“
1.7. Übernahme von Urteilen anderer:Insbesondere von Vertrauenspersonen oder hierarchisch hoch gestellten Personen.
1.8. Analogieschlussfehler:Aus der (scheinbaren) Ähnlichkeit eines Mitarbeiters oder Bewerbers mit einem anderen wird geschlossen, dass dieser sämtliche Eigenschaften teilt.
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
13
Mögliche Beurteilungsfehler bei der Personalauswahl (3)
2. Färbung des Gesamtbildes durch dominierende Einzeleindrücke und -merkmale
2.1. „Primocy-Effekt“:Bedeutung des ersten Eindrucks für Urteilsbildung
2.2. „Recency-Effekt“:Bedeutung des jeweils letzten und aktuellen Eindrucks
2.3. „Halo-Effekt“:Die Urteile werden auf Grund eines besonders hervorstechenden positiven Merkmals, das alle anderen Merkmale überstrahlt, aufgewertet (z. B. Expertenstatus auf einem Spezialgebiet).
3. Emotionalisierung der Urteile
Vereinheitlichung der Beurteilung durch vorherrschende Gefühlsreaktionen,z. B. starke Sympathie, starke Antipathie.
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
14
Mögliche Beurteilungsfehler bei der Personalauswahl (4)
4. Maßstabfehler
4.1. Maßstabwillkür:Persönliche Standards und Ansprüche des Urteilers werden als Maßstab angelegt.
4.2. Positive oder negative Kontrasturteile: Bestehende Abweichungen zur Bezugsgruppe werden überhöht. Z. B. Unter Blinden ist der Einäugige König.
4.3. Angleichungsurteile:Das Niveau der Beurteilung wird maßgeblich durch die bloße Zugehörigkeit zu einer Bezugsgruppe bestimmt.
5. Persönliche Urteilstendenzen
Milde Fehler (milde Beurteilungen)Strenge Fehler (strenge Beurteilungen)Enge Fehler (Tendenz zur Mitte)
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
15
Mögliche Beurteilungsfehler bei der Personalauswahl (5)
6. Gezielte FehlbeurteilungenRegelkreise der Urteilsbestätigung bei der Personalauswahl.
Self-fulfilling-prophecyz. B. Jemand ist eingestellt mit dem Kommentar, er ist der Beste, den wir kriegen konnten, aber wir sind uns nicht sicher, ob er wirklich den Anforderungen gerecht wird.Der neue Mitarbeiter wird in allen seinen Aktionen sehr gezielt hinterfragt und reagiert verunsichert. Man schließt daraus, dass er den Anforderungen nicht gewachsen ist.
Andorra-EffektInnere Annahme von Rollen, die einem vom sozialen Umfeld zugewiesen werden, z. B. Blender, Versager vom Dienst, immer der Beste.
Pygmalion-EffektPositive Erwartungen und Urteile führen unter bestimmten Bedingungen zu effektiven Leistungssteigerungen.
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Personalentwicklung
17
Personalentwicklung ist...
... die systematische Erkennung und Entwicklung von MitarbeiterInnen-Potenzial
(Einzelpersonen, Teams, Organisationsbereiche, Gesamtorganisation, externe
NahtstellenpartnerInnen), um die Organisation und die betroffenen Mitarbeite-
rInnen zu befähigen, die heutigen und zukünftigen Anforderungen ihrer Kunden zu
erfüllen.
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
18
Personalentwicklung bedeutet, ...
... Bedingungen zu schaffen, dass Menschen und die Organisation als Ganzes
lernen können und sich ihre Lernprozesse weitgehend selbst organisieren.
Als Ziel liegt die lernende Organisation vor uns, worin die Menschen sich ihre
Entwicklungsziele selbst definieren und auch Wege gestalten, diese Ziele
gemeinsam mit anderen zu erreichen.
Dies bedingt eine analoge Vorgangsweise bei der Entwicklung der Unterneh-
mensziele.
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
19
Trigon-Verständnis von Personalentwicklung
PE sollte nicht isoliert betrachtet werden.
PE-Aktivitäten müssen mit Struktur und Kultur des Unternehmens korrelieren.
• Platzierung der richtigen Person an die richtige Stelle.
• Förderung der Eigenverantwortung der MitarbeiterInnen für die eigene Entwicklung.
• Stärkung der PE-Verantwortung der Führungskräfte.
• Messung von Leistung und Erfolg.
• „Maßschneiderung“ von PE-Maßnahmen, orientiert an unternehmerischen Anforderungen.
• Einbettung von PE-Maßnahmen in Gesamtunternehmen (Strategie-entwicklung und OE).
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
20
Handlungsebenen der PE und Aufgabenfelder
• Makrosoziale, gesellschaftliche Ebene
ArbeitszeitmodelleEntlohnungsmodelleFörderung der beruflichen Mobilität
• Mesosoziale, gesamtunternehmerische Ebene
Mitwirkung an SteuerungsprozessenUnterstützung der LeistungsprozesseDienstleistung für Führungskräfte und MitarbeiterInnen
• Mikrosoziale Ebene
PE-SchlüsselinstrumenteMitarbeitergespräche und ZielvereinbarungenPotenzialanalysenCurriculaNeue LernformenMD-ProgrammeVerankerung der PE-Instrumente und Controlling
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
21
Die Entwicklungsphasen eines Unternehmens
Umwelt-probleme
4. Assoziationsphase
1. Pionierphase
Impulsieren einer informellenOrganisation rund um Personen System-
transparenz
2. Differenzierungsphase
Aufbauen eines beherrschbaren,steuerbaren Apparates
menschlicheBeziehungen
3. Integrationsphase
Entwickeln einesganzheitlichen Organismus
Vernetzung des Unternehmensmit den Umwelten
Macht-blöcke
Randproblem
Randproblem
Randproblem
Kernaufgabe
Kernaufgabe
Kernaufgabe
Kernaufgabe
Randproblem
© Dr. Friedrich Glasl
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
22
PE in den Entwicklungsphasen der Organisation
Personalauswahl
Pionierphase
Differenzierungsphase
Integrationsphase
Assoziationsphase
- Durch Bekanntschaften- Durch Anziehungskraft des Pioniers- „Apostelsyndrom“
- Systematisiert in Personalabteilungsfunktionen- Personalbeschaffungsfirma bzw. Stellenanzeige- Stellenbeschreibung als Grundlage
- Auswahl nach erarbeiteten AuswahlkriterienWeiterbildungsbereitschaft = Auswahlkriterien
- Assessmentcenter, Potenzialanalyse u. ä.
- Umfeld (Kunden etc.) wird international einbezogen- Professionelle PE-ler eingeschaltet (interne und externe)- Unternehmerische, selbstverantwortliche Führungskräfte odER Spezialisten werden gesucht
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
23
PE in den Entwicklungsphasen der Organisation
Einführung
Pionierphase- Durch Chef; mittun – wer Zeit hat, hilft- Wächst hinein durch Zuschauen und Eigeninitiative
Differenzierungsphase- Standardisierte Form, z. B. Broschüre, Einführungstag für alle durch PE-Verantwortlichen- Am Arbeitsplatz: Stellenbeschreibung, fachliche Einführung
Integrationsphase- Gestaffelte Einführung:
a) allgemeine Info für alle (Einführungstag), auch über Leitbildb) funktionsbezogene Info durch Vorgesetzte mit Entwicklungsplanc) persönliche Hilfen bei Alltagsproblemen + Feedback durch Paten/Patin
Assoziationsphase- Zugeschnitten auf Position und Aufgabenfeld mit klaren Verantwortlichkeiten- Selbstständige Gestaltung und Führung- Klare „Benchmarks“ und Rahmenbedingungen, Vernetzungen wahrnehmen können
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
24
PE in den Entwicklungsphasen der OrganisationWeiterbildungPionierphase- Abhängig vom Chef, z. B. Seminarbesuch
Differenzierungsphase- Für alle verbindliche Aus- und Weiterbildungsprogramme- Veranstaltungskalender Tage und Kosten pro MitarbeiterIn allgemein festgelegt- BeraterIn- und TrainerInauswahl nach Erfahrung in der Branche und fachlichem Know-how + Seminarkontroll- bzw. Auswertungsformulare- Auswahl nach festgelegten Kriterien und Präsentation, „Wer drin ist, ist drin“
(Dauerversorung, standardisiert)
Integrationsphase- Nach regelmäßig durchgeführter Bildungsbedarfserhebung und Vorgesetzten-Wünsche (auf Grund
der Potenzialanalyse), Weiter- und Ausbildungskonzept- In die Laufbahn integriert- BeraterInauswahl nach phasenspezifischen Kriterien, öffentliche Ausschreibung, transparente Auswahl, Transfererklärung Hilfe zur Selbsthilfe
Assoziationsphase- Selbstständig organisiert, budgetiert und durchgeführt, internationaler Rahmen- Self-Assessments; individuell und nach Bedarf abgestimmt- Coaching (konkret, spez.) und Mentoring- Schwerpunkt: globales, vernetztes, ganzheitliches Denken
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
25
Verantwortungsteilung
MitarbeiterInnen(Eigenverantwortung!!!)
Führungskräfte(„fordern und fördern“)
Supportbereiche(PE-Bereiche, OE-Bereiche,
HR-Management... als „Profis“ und als Dienstleister für Führungskräfte
und MitarbeiterInnen)
© Mag. Brigitte Huemer
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
26
Marktwirksame Mitarbeiterentwicklung
Imagebildung am Arbeitsmarkt
MitarbeiterInnen-Auswahl
Einführung neuer MitarbeiterInnen
Führen und Fördern
Bewusste Imagebildung
Bewerberaktivieren
Rückwirkungen auf Image
Personalplanungquant./qual.
Auswahl
Anforderungen- Profil -
Information
Eintritt undEinarbeitung
Unterstützungen, Nutzung des Inno-vationspotenzials
Delegieren
Laufbahnkonzept
Arbeitsplatz-gestaltung
MA-Gespräche
Weiterbildung
MbO etc.
Als Führungskraft in Bewegung bleiben. Führungskräfte-Entwicklung.
Zeitmodelle und Austrittsvarianten, Beteiligungsformen etc.
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Führung und Motivation
28
Kernaufgaben einer Führungskraft
Interne und externe
Lieferanten
Markt undKunden
MitarbeiterInnen
Konzernleitung, Geschäftsleitung
Veränderun-gen gestalten
An der Zukunft arbeiten
Ergebnis-verantwortung
tragen
Aktiv auf Kunden zugehen
Leistungs-prozesse
verbessern
Mitarbeite-rInnen führen
Mich selbst
entwickeln
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Das Zusammenspiel von Makro-, Meso- und Mikro-Ebene
29
Makro-Ebene
Meso-Ebene
Mikro-Ebene
unternehmenspolitische Richtungs- und Ziel-entscheide, Schaffung von Rahmenbedingungen
unternehmensstrategische Umsetzungsmaß-
Pflege und Entwicklung des Personals,
operative Maßnahmen,
für Entwicklungsmöglichkeiten
nahmen, leistungsbezogener Ressourceneinsatz,
strategische Marktarbeit
Abwicklung des Tagesgeschäftes
© Dr. Friedrich Glasl
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
30
Situativ führen
UnterstützenCoachenTrainieren
DelegierenMandatierenVerantwor-tungübergeben
AnweisenDirigierenAustauschen
BeteiligenVerantwor-tung gebenImpulsieren
gering hoch
gering
hoch
Fähigkeiten, bezogen auf die Aufgabe
En
gag
emen
t
© Mario Weiss 2011
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
31
Entscheidungsspielraum des Vorgesetzen
Entscheidungsspielraum der Gruppe
Autoritärer Führungsstil Kooperativer Führungsstil
Tannenbaum/Schmidt (1958): S. 95-101
autoritär patriarcha-lisch
beratend kooperativ partizipativ
Vorgesetzter entscheidet und ordnet an; die Unterge-benen führen aus, ohne zu hinterfragen
Vorgesetzter entscheidet; ist aber be-strebt, die Untergebenen von seinen Entscheidun-gen zu über-zeugen, bevor er sie anord-net; die Unter-gebenen kön-nen Rückfra-gen stellen und führen aus
Vorgesetzter entscheidet; er gestattet je-doch Fragen zu seinen Ent-scheidungen, um durch de-ren Beantwor-tung deren Akzeptierung zu erreichen
Vorgesetzter informiert sei-ne Untergebe-nen über sei-ne beabsich-tigten Ent-scheidungen; die Unterge-benen haben die Möglich-keit, ihre Mei-nung zu äu-ßern, bevor der Vorge-setzte die endgültige Entscheidung trifft
Die Gruppe entwickelt Vorschläge; aus der Zahl der gemein-sam gefunde-nen und ak-zeptierten möglichen Problemlösun-gen entschei-det sich der Vorgesetzte für die von ihm favori-sierte Lösung
Die Gruppe entscheidet, nachdem der Vorgesetzte zuvor das Problem aufgezeigt und die Gren-zen des Ent-scheidungs-spielraums festgelegt hat
Die Gruppe entscheidet, der Vorge-setzte fungiert als Koordina-tor nach innen und nach au-ßen
demokratisch
Führungsstile
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
32
MotivationstheorieBedürfnispyramide nach Maslov
SicherheitsbedürfnisseSelbstver-wirklichung
Soziale Bedürfnisse
Ich-Bedürfnisse
Physiologische Bedürfnisse
Wachstums-motive
Defizit-motive
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
33
Zwei Faktoren-Theorie von Herzberg
Motivatoren
• Anerkennung
• Verantwortung
• Aufstiegsmöglichkeit
• Selbstentfaltung
Zufriedenheit beiVorhandensein
Hygienefaktoren
• Führungsstil
• Arbeitsbedingungen
• Gehalt
• Status
• Sicherheit des Arbeitsplatzes
Unzufriedenheit bei Nicht-Vorhandensein
Nicht-Unzufriedensein bei Vorhandensein
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
34
Traditionelle Motivationstheorien:Mitarbeiter müssen bewegt werden(nach Buchner und Gattinger)
Führungs-kraft
als Zauberer(manipuliert)
als Herkules(schiebt)
als Zugpferd(zieht)
als Rattenfänger(lockt)
als Pin-up(verführt)
als Schulmeister(bedroht)
© Reinhard Sprenger
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
35
Theorie Y
1. Der Durchschnittsmensch hat keine angeborene Abneigung gegen Arbeit; es hängt von den Bedin-gungen ab, ob er Arbeit als Quelle der Zufriedenheit oder der Strafe erkennt.
2. Wenn der Mensch sich mit den Organisationszie-len identifiziert, so unterwirft er sich der Selbstkon-trolle und entwickelt Initiative. Externe Kontrollen sind unnötig.
3. Die wichtigsten Arbeitsanreize sind das Streben nach Anerkennung und Selbstverwirklichung.
4. Der Mensch sucht bei entsprechender Anleitung und unter geeigneten Bedingungen eigene Verant-wortung.
5. Die zur Lösung von organisatorischen Problemen erforderlichen Veranlagungen sind weit verbreitet und nicht nur hier und da anzutreffen.
6. Die intellektuellen Fähigkeiten, über die der Durchschnittsmensch verfügt, werden in industriellen Organisationen nur zum Teil genutzt.
Die X-Y-Theorie von McGregor (Motivation)
Theorie X
1. Der Durchschnittsmensch hat eine angeborene Abneigung gegen Arbeit und versucht, ihr soweit wie möglich aus dem Weg zu gehen.
2. Um ihn zu bewegen, einen produktiven Beitrag zur Erreichung der Organisationsziele zu leisten, muss er zumeist gezwungen, gelenkt und kontrolliert werden.
3. Der Mensch möchte gerne geführt werden; er vermeidet es, Verantwortung zu übernehmen, hat wenig Ehrgeiz und ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis.
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Management by Objectives
36
Führen durch Delegieren
Führen mit Zielen
Führen mit dynamischer Aufgabenbeschreibung
Führen durch MAG
Führen mit FragenFühren mit Feedback
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Formale Grenzen (Berechtigungen etc.) und kulturelle Normensowie geheime Spiel-regeln
Der selbst definierte Handlungsspielraum wird häufig deutlich enger gesetzt.
Anregen und zulassen, dass der Handlungsspiel-raum ausgenutzt wird.
Empowerment
© Dr. Mario Weiss
Empowerment:Den eigenen Handlungsspielraum erkennen und nutzen
• Die selbst gesetzten Grenzen erkennen und erweitern.
• Die definierten Rahmen-bedingungen ausloten und zur Diskussion stellen.
• Unter Berücksichtigung des Risikos an die gesetzten Grenzen gehen.
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger 37
Organisationsentwicklung und Change Management
39
Organisationsentwicklung
… ist ein Veränderungsprozess einer Organisation und der darin tätigen Menschen (Baumgartner, I./W. Häfele/M. Schwarz/Kuno Sohm, 1988)
Dabei geht es darum, die Veränderungen so zu gestalten, dass sie nicht nur als unvorhergesehene bzw. spontane Nebenwirkungen technologischer, wirtschaftlicher oder personeller Neuerungen auftreten, sondern dass sie anhand klarer Prinzipien, Ziele und Werte vorbereitet, eingeleitet und durchgeführt werden. Und es geht darum, die betroffenen Menschen entsprechend ihrer organisatorischen Verantwortung in den Prozess der Veränderung einzubinden.
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
7 Basisprozesse der Organisationsentwicklung
Diagnoseprozesse Bewusstseinsbildung
Zukunftsgestaltungsprozesse Willensbildung
Psycho-soziale
Änderungsprozesse Emotionale Veränderungen
Lernprozesse (im engeren Sinn) Wissen und Fähigkeiten
Informationsprozesse Informieren über Neues
Umsetzungsprozesse Planen, lenken
Changemanagement-Prozesse Tun!
© Dr. Friedrich Glasl
40Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Diagnosen erstellen können – Bewusstseinsbildung und Bildgestaltung
• Diagnostizieren bedeutet eigentlich „durchschauen“.
• Durch die Diagnose gelangt man zu Einsichten darüber, welche Kräfte und Ursachen zur gegenwärtigen Situation geführt haben und welche Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen sind.
• Diagnose heißt also neben Datensammlung und Datenanalyse auch Interpretation und Bildgestaltung.
Toolbox: Kraftfeldanalysen, SWOT-Analyse, Delta-Diagnose, Selbstdiagnosen zu „lean“, Self Assessment,
Kundenkonferenzen etc.
© Dr. Mario Weiss
41Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Zukunftsvorstellungen entwickeln – Willensbildung und Entscheidungen
• Richtungsaussagen, Vision, Leitbild und Ziele entwickeln
• Ein tiefgreifender Veränderungsprozess wird nur erfolgreich sein, wenn die Führungskräfte selbst auf authentische und glaubwürdige Art ihre Zukunftspläne vorbringen und gegenüber den MitarbeiterInnen glaubhaft zum Ausdruck bringen.
Toolbox: Entwicklungsziele, Leitbild und Vision, Zielvereinbarungen, Szenariotechnik etc.
© Dr. Mario Weiss
42Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Psycho-soziale Änderungsprozesse begleiten – emotionale Seite berücksichtigen – Konflikte bearbeiten
• Auftretende Missverständnisse klären
• Spannungen und Konflikte bearbeiten
• Bisherige Rollenauffassung überwinden, neue Rollenbilder entwickeln
• Machtbeziehungen besprechbar machen
• Konfrontieren, irritieren
Toolbox: Rollenverhandeln, Intervisionen, Supervisionen, Dialoge, Konfliktgespräche etc.
© Dr. Mario Weiss
43Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Lernprozesse gestalten und lenken – Wissen, Fähigkeiten vermitteln – Trainer und Coach sein
• Verlernen alter Handlungsmuster und Gewohnheiten
• Verbindung von Seminar-Lernen mit praktischem Erfahrungs-Lernen
• Wissensmanagement-Systeme und Prozesse so gestalten, dass Wissen entwickelt und gepflegt wird.
Toolbox: Mastery-Learning, Entwicklungsprogramme, Intervisionen und Supervisionen, Seminare, Fach-Coaching etc.
© Dr. Mario Weiss
44Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Gezielt informieren – Informationsstratege sein
• Veränderungen lösen immer einen hohen Bedarf an Information aus.
• Während Veränderungsprozessen ist man ständig mit dem Vorwurf konfrontiert, dass Menschen glauben, zu wenig Information zu haben – aus Unsicherheit.
• Informationen vor allem über den Sinn und Zweck der Veränderungen.
Toolbox: Visual Management, Informationsmärkte, Dialoge, Kundenkonferenzen, Large Scale
Interventions, alle Arten von Medien wie Zeitungen, Videos etc.
© Dr. Mario Weiss
45Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Den Umsetzungsprozess lenken und planen
• Lenkungsorgane bilden und personell besetzen.
• Projektorganisation aufbauen (Parallelorganisation zur bestehenden Struktur).
• Ressourcen zur Verfügung stellen.
• Veränderungsprozess kontrollieren und evaluieren.
• Auswirkungen auf das Ganze im Auge haben.
Toolbox: Meilensteine im Veränderungsprozess, Entwicklungspapier in Form eines „living paper“ etc.
© Dr. Mario Weiss
46Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Vorbildlich umsetzen – Pionier der Umsetzung sein - tun
• Rasche erste Schritte, nicht erst nach Monaten der Diagnose und Zieldiskussion
• Hautnahe Umsetzungsbegleitung
• Symbolhandlungen
Toolbox: Die ersten 100 Tage des ..., Monitoring der Veränderungen, Visual Management, Quick-Win-Liste etc.
© Dr. Mario Weiss
47Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
48
Principle of Creative Tension
© P. Senge 1989
V I S I O N (future state)
T E N S I O N (energy, motivation)
C U R R E N T R E AL I T Y (status quo)
Leaders role (in a change process) is to manage creative tension!
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Change: Thoughts of Peter Senge• Learning arises from
- watching- trial & error- crisis- motivation Learning takes time No learning without judging progress
• Reduce the numbers of interventions at the same time (compare to medicine prescribed by a doctor)
• “Gardener picture” for Change- Change cannot be driven by somebody- Seed has the potential- Grow needs interaction between seed and environment- Don’t treat their seeds to grow- For some time most of the change is underground- Only push change leads to burn out- Attention of the gardener is water, sunlight … Conditions
© P. Senge
49Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
• The reality – how we recognise it – is influenced by our personal history
• Critical groups of an organisation must learn (individual learning) requirement is, that an organisation can learn
• You can’t force people to change how they think; it’s better to give people tools to get new perspectives
• Leadership means the answer to the question “What are we doing here?” – give “guide lines”
• Profit for a company is like oxygen for living creatures; profit is necessary to stay in the game. But long term wealth needs guiding ideas!
• Team learning needs infrastructure and practice (compare sports, theatre, …) learning laboratories
• No theory – no learning
Change: Thoughts of Peter Senge
© P. Senge
50Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Organisationstypen
52
Die Organisationstypen im Vergleich
© Dr. Hans von Sassen
ProduktorganisationDienstleistungs-organisation
Professionelle Organisation
Kernleistung:
Liefern eines materiellen Produktes (z. B. Autofabrik)
Verrichten einer Arbeit für Kunden (z. B. Taxiunterneh-men)
Entwickeln einer Fähigkeit der Kunden (z. B. Fahrschule)
Innerbetrieblich:
Fertigung, Produktionspro-zess, Arbeitsvorbereitung
Verkauf, Verwaltung,Instandhaltung, Kantine...
Strategie-/Marktentwicklung, Personal-/Organisations-/Produktentwicklung
Qualität der Leistung:
Eigenschaften des Produktes – vor der Leistung prüfbar
Arbeitsvorgang und Begeg-nungsqualität während der Leistung wahrnehmbar
Fruchtbarkeit bei zukünftiger Anwendung nach der Leistung erfahrbar
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
53
Die Organisationstypen
Professionelle Organisation
• Die professionelle Organisation wird auch „schöpferische Organisation“ oder die „Organisation der Professionals“ bezeichnet.
• Das Entwickeln von eigenständigen, individuellen Lösungen steht im Mittelpunkt der Leistungserbringung.
• Der Kernprozess kann in Bezug auf das Ergebnis nicht vollkommen determiniert werden.
• Der Nutzen ist vor dem Kauf schwer zu beurteilen. Die Beurteilung erfolgt vor allem durch die Wirkung während oder nach dem Abschluss des Kernprozesses und bei künftigen Anwendungen.
• Der Kernprozess kommt nur dann zu Stande, wenn der Kunde beteiligt ist (Weiterbildung, ärztliche Behandlung, juristische Beratung etc.).
• Die Lernorganisation, oft gemeinsam mit Kunden, spielt eine wichtige Rolle in der Organisationsgestaltung.
© Dr. Hans von Sassen
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
54
Die Organisationstypen
• Es werden vorwiegend immaterielle Bedürfnisse befriedigt, wie Sicherheit (Wachdienst), Problemlösungen bei Reisen (Reisebüro) oder Zuverlässigkeit (Bank).
• Es gibt immer eine direkte Wechselwirkung zum Kunden. Der Kunde bringt sich oft selbst oder materielle Dinge mit ein.
• Der Nutzen kann von Kunden vor dem Kauf mehr oder weniger gut beurteilt werden.
• Produktion auf Vorrat ist nur beschränkt möglich. Dienstleistungsorganisationen müssen Ressourcen bereit stellen.
• Viele MitarbeiterInnen haben direkten Kontakt mit den Kunden.
Dienstleistungsorganisation
© Dr. Hans von Sassen
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
55
Die Organisationstypen
• Gestaltungsprinzip: zusammen fassen, was für den Kunden eine Einheit ergibt.
• Die einzelnen Arbeitsschritte in Dienstleistungsorganisationen enthalten immer auch Elemente von Planung und Kontrolle.
• Kontrolle durch Dritte ist als Verfahrenskontrolle angelegt kaum als Ergebniskontrolle.
• Kernprozesse sind Standardprozesse mit individuellen Abstimmungsmöglichkeiten im Prozess. Einflussmöglichkeiten für den Kunden bleiben bestehen.
• Die Kunden können in bestimmten Grenzen und zu bestimmten Zeitpunkten in die Kernprozesse aktiv eingreifen. Bei vielen Prozessen ist die aktive Mitarbeit des Kunden für die Durchführung unbedingt erforderlich.
Dienstleistungsorganisation
© Dr. Hans von Sassen
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
56
Die Organisationstypen
Produktorganisation
• Durch die Produktorganisation werden vor allem materielle Bedürfnisse von Kunden befriedigt, wie z. B. Autos, Möbel etc.
• Die produzierte Qualität und Quantität steht üblicherweise schon am Beginn des Kernprozesses fest. Leistungsprozesse sind hoch determiniert.
• Die Kunden können in den Kernprozess selbst nur sehr beschränkt bis überhaupt nicht eingreifen.
• Der Nutzen für den Kunden ist in hohem Maße vor dem Kauf beurteilbar.
• Die Produktion kann vom Kunden meist losgelöst erfolgen.
• Viele MitarbeiterInnen haben kaum oder gar keine Kundenbeziehung.
• Innerhalb der Organisation ist die Arbeitsteilung fortgeschritten. Planung, Ausführung und Kontrolle sind häufig voneinander getrennt.
© Dr. Hans von Sassen
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Aufbau- und Ablauforganisation
Organisationsverständnis
Verstehen wir Organisationen als offene, dynamische Systeme, so bedeutet dies:
• es gibt Teile oder Elemente,• die miteinander in Beziehung stehen, sich wechselseitig beeinflussen und• insgesamt ein Ganzes darstellen, somit Grenzen bilden, • sie sind im kontinuierlichen Austausch mit der Umwelt (offen) und verändern sich
laufend (dynamisch).
58Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
59
Organisationen strukturieren
Organigramme vermitteln ein genaues Bild der Arbeitsteilung und verdeutlichen auf den ersten Blick, welche Positionen es in der Organisation gibt, wie diese in verschiedene Einheiten zusammengefasst sind und wie die Hierarchien formaler Autorität angeordnet sind.
G e s c h ä f t s f ü h r u n g
BereichsleitungFunktion A
BereichsleitungFunktion B
BereichsleitungFunktion C
Stab
Abteilungs-leitung A1
Abteilungs-leitung A2
Abteilungs-leitung B1
Abteilungs-leitung B2
Abteilungs-leitung C1
Abteilungs-leitung C2
Traditionell funktional-hierarchisches Organigramm
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
60
Aufbauorganisation
Das „Kästchen-Phänomen“
Werden Organisation vor allem über die einzelnen Funktionen (Kästchen) beschrieben, gestaltet und gelebt, sind in der Folge oft Auswirkungen analysierbar, die als „Kästchen-Phänomen“ beschrieben werden können:
• Funktionsübergreifendes Denken wird gebremst. • Es kommt zu Suboptimierungen innerhalb einzelner Funktionen.• Probleme an den Schnittstellen zwischen den Funktionen sind schlecht
gelöst.• Die Verantwortungen beziehen sich auf Funktionen und nicht auf ein
Produkt, eine Dienstleistung oder den Kundennutzen.
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
61
Aufbauorganisation
Die Darstellung von Organisationen als funktionale Aufbauorganisation verbirgt bestimmte Sichtweisen.
• Kunden und das übrige Umfeld der Organisation werden nicht mit einbezogen.
• Die Organisation wird als geschlossenes System dargestellt. Interaktionen zwischen Umfeld und System finden in dieser Darstellung keine Abbildung.
• Informelle Beziehungen lassen sich nicht erkennen. • Sie beinhaltet keine Information, wie die einzelnen Teile einer Organisation
zusammenwirken, um ihrer ursächlichen Aufgaben gerecht zu werden, Leistungen für ihre Abnehmer zu erbringen.
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
62
Die Prozessorganisation
Aufgaben und Tätigkeiten einer Organisation können nach durchgängigen, d.h. funktionsübergreifenden Kriterien geordnet werden.
Supportprozesse
Prozesse der direkten Wertschöpfung
Kundennutzen
Managementprozesse
Kernprozesse
Anforderung,
Kundeninput
Bedürfnisse
Lieferanteninput,
Vorleistungen,
Hilfsstoffe etc.
Output für Kunden
Prozessorganisation
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Prozesse und Strukturen verbinden
Geschäftsführung
Stab
Kunden-auftrag
Kunden-nutzen
63
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
In Netzwerken organisieren
64
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Ganzheitliche Organisationsmodelle verstehen
65
Menschen Gruppen Klima
3 Subsysteme:
Kulturelles Subsystem
Soziales Subsystem
Technisch-instrumentelles Subsystem
IdentitätSelbst-
verständnis
Struktur der Auf-bauorgani-sationen
Funk-tionen
ProzesseAbläufe
PolicyStrategien
PhysischeMittel
Quelle: Hannes Piber 2008: Seite 76
MenschenGruppen
Klima
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Primäre und sekundäre Strukturen beachten
Primärstruktur(Aufbauorganisation)
Sekundär- oder Querschnittsstruktur(Meetings, Projektorganisation etc.)
66
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
67
Horizontale und vertikale Organisationsperspektive
Vertikale Organisationsperspektive• Die vertikale Sicht beschreibt Organisationen über die einzelnen Hierarchiestufen
und Berichtsebenen und differenziert nach unterschiedlichen Funktionen.
Horizontale Organisationsperspektive• Eine zweite Möglichkeit, eine Organisation zu betrachten, ist die horizontale
Organisationssicht – also über die einzelnen Funktionsbereiche, vom Input über den Throughput zum Output für interne oder externe Kunden. Durch die horizontale Betrachtung werden die durchgängigen Leistungsprozesse der Organisation deutlich.
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
68
Möglichkeiten für Querschnittstrukturen
• Abteilungen auf Zeit (z. B. dezentralisierte Personaler treffen sich einmal monatlich, um Standards über das ganze Unternehmen sicherzustellen)
• Managementteams über die funktionalen Grenzen (z. B. Managementteams über mehrere Funktionsbereiche und Hierarchieebenen vereinbaren eine Meetingstruktur, bei der sie sich regelmäßig austauschen)
• Projektorganisationen (z. B. Projekte, die bewusst über die Organisationsgrenzen hinweg zusammengesetzt sind, um Aufgaben zu bewältigen, die die Möglichkeiten einzelner Bereiche oder Abteilungen überschreiten)
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Das Unternehmen im Umfeld
© Dr. Mario Weiss
Öffentlichkeit
Unsere Organisation
Mitbewerber
Kundender
Mitbewerber
pot. Kunden
Kunden
Medien
Lieferanten
Meinungs-bildner
Kooperations-partner
Meinungs-bildner
Banken,Eigentümer
69Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
70
Leistungsprozesse und Entwicklungsprozesse
Leistungsprozesse Entwicklungsprozesse
Definition: Transformation von Materie, Informationen, Ideen und Fähigkeiten zum Nutzen interner oder externer Kunden – also die Arbeit der Organisation für das Umfeld, die Kunden.
Transformation der Rahmenbedingungen der Organisation selbst. Entwicklungsprozesse sind die Arbeit der Organisation an sich selbst, an ihren Menschen, Gruppen. Abläufen, Strukturen etc.
Ziele/ Zweck:
Effiziente Herstellung von Sach- oder Dienstleistungen; Erreichung von Kundenzufriedenheit im operativen Geschäft.
Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der langfristigen Existenzberechtigung der Organisation durch Veränderung.
Determi-niertheit:
Leistungsprozesse sind in Bezug auf ein vorgegebenes Ergebnis in hohem Maße determiniert (dies gilt nicht bei Leistungsprozessen professioneller Organisationen).
Entwicklungsprozesse können ein vorgegebenes Ziel und den Prozess selbst in hohem Maße beeinflussen. Die Determiniertheit ist gering.
Ansätze/ Modelle:
Wertschöpfungsketten, Input-Throughput-Output-Modelle, Work-flow, Kernprozesse etc.
Change Management, Wandel, Organisationsentwicklung, Strategieentwicklung, Kaizen/KVP etc.
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
71
Kritische Muster in Leistungsprozessen und Lösungsvorschläge
Kritische Muster Lösungsmöglichkeiten
Mehrgleisigkeiten, parallele Formen von Leistungsprozessen
Zusammenlegen, vernetzen, standardisieren
viele Schnittstellen, Prozesse fließen holprig, Staus an Schnittstellen
Aufgaben zusammenlegen, eine Person (ein Team) erledigt Aufgaben durchgängig, Mehrplatzfähigkeit
Nahtstellen statt Schnittstellen, mangelnde Anschlussfähigkeit
Vereinbarungen treffen, partnerschaftliche Kundenbeziehungen anstreben, Feedback, Feedforward
Prozessschritte ohne Wertschöpfung, ursprünglicher Sinn ist verloren gegangen
Prozessschritte ersatzlos streichen
Kontrollschleifen in der Hierarchie, die zu Scheinkontrollen geworden sind
Beseitigen, wo Kontrolle nur formal wahrgenommen wird, Leistungsprozesse online schalten
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
72
Kritische Muster in Leistungsprozessen und Lösungsvorschläge
sequentielle Prozessschritte, zu lange Durchlaufzeiten
parallele, überlappende Aufgaben erledigen, simultaneous engineering
viele zeit- und kostenkritische Prozessschritte
Unterstützung durch Standardi-sierung, EDV, Suboptimierung vermeiden
räumlich lange Wege zwischen einzelnen Prozessschritten (Maschinen, Arbeitsplätze), Anordnung nach funktionalen Kriterien
Arbeitsplätze und Geräte nach Kriterien der Leistungsprozesse anordnen, Prozesse als Gliederungs- und Gestaltungskriterien
MitarbeiterInnen kennen das Endergebnis des Prozesses, in dem sie tätig sind, nicht oder unzureichend
Beitrag zur fertigen Leistung bzw. zum Funktionieren des Ganzen jedem/r MitarbeiterIn deutlich machen. Prozessbewusstsein und -vertrauen schaffen
Selbstbeschäftigung, unklare Aufgabenverteilung, Erstes Parkinson’sches Gesetz
an der Unternehmenskultur arbeiten, marktwirksame Ziele klarer herausstellen, klare Aufgaben- und Kompetenz-verteilungen
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
73
Vorgehensweise einer Prozessoptimierung
• Stärkung der Kundenorientierung; Kundennutzen in den Mittelpunkt stellen
• Abbau von Verschwendung; Kostenstrukturen und Kostentreiber beeinflussen
• Aufzeigen und Beseitigen von Schwachstellen und Prozesshindernissen
Ziele
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
74
Vorgehensweise einer Prozessoptimierung
Vier Schritte zur Prozessoptimierung
1. Schritt: Definition und Auswahl relevanter Prozesse
2. Schritt: Prozess darstellen, kritische Muster erkennen
3. Schritt: Gestalten des Soll-Prozesses
4. Schritt: Neuen Prozess einführen, Mitarbeiter damit vertraut machen
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Planen und Steuern
Begriffe für Zukunftsgestaltung klären
GegenwartVergangenheit Zukunft
Vision
Maßnahmen
Strategie
Mission (Leitbild, Werte)
An
alys
en
&
Dia
gno
sen
Meilensteine
Ziele
Ziele
Trends & Entwicklungen im Umfeld
Ziele
76
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Das Zusammenspiel der Systemebenen initiieren
77
Austausch zwischen Makro- und Mikro-Perspektive
1Strategische Eckpfeilerder Makro-Ebene
2Teilkonzept der Mikro-Ebene
3
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
78
Integrierte Planung
Jan.
1.4.
1.7.
1.10.
1.1. Phase 6: LaufenderControlling- & Steuerungs-prozess
Phase 4:Budget +
Mittelfristplanung
Phase 3:Strategieklausur
Phase 2:Operative
TeilkonzeptePhase 1:
Strategische Orientierung
inkl. Strategie-evaluierung
Feb.
MärzApril
MaiJuniJuli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Phase 5: Zielverein-
barung
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger
Formale Grenzen (Berechtigungen etc.) und kulturelle Normensowie geheime Spiel-regeln
Der selbst definierte Handlungsspielraum wird häufig deutlich enger gesetzt.
Anregen und zulassen, dass der Handlungsspiel-raum ausgenutzt wird.
Empowerment
© Dr. Mario Weiss
Empowerment:Den eigenen Handlungsspielraum erkennen und nutzen
• Die selbst gesetzten Grenzen erkennen und erweitern.
• Die definierten Rahmen-bedingungen ausloten und zur Diskussion stellen.
• Unter Berücksichtigung des Risikos an die gesetzten Grenzen gehen.
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger 79
Fragen, um Grenzen herauszufinden:
• Was sind die formalen Grenzen und Beschränkungen an die ich mich halten muss?
• Was sind Spielregeln und Tabuthemen, die nur schwierig anzusprechen sind?• Was sollte man in dieser Organisation keinesfalls tun?
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger 80
Fragen, um den eigenen Handlungsspielraum innerhalb der Grenzen zu erweitern:
• Nutze ich den mir heute gegebenen Handlungsspielraum aus? • Wo definiere ich meinen eigenen Handlungsspielraum selbst zu eng?
Weshalb?• Welche Möglichkeiten habe ich, Grenzen, die ich mir selbst stecke oder
die mir vorgegeben sind, zu verändern, um meinen persönlichen Spielraum zu erweitern?
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger 81
Fragen, um die äußeren Rahmenbedingungen in Frage zu stellen und zu erweitern:
• Welche von außen definierten Rahmenbedingungen behindern mich bei der Erfüllung meiner Aufgaben?
• Wie kann ich unter Berücksichtung des Risikos die gesetzten Rahmenbedingungen verändern oder erweitern?
© Dr. Mario Weiss
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger 82
83
Literatur
Glasl, F./T. Kalcher/H. Piber (Hrsg.) (2005): Professionelle Prozessberatung. Das Trigon-Modell der sieben OE-Basisprozesse, Bern et al.
Gros, E. (1994): Anwendungsbezogene Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie
Häfele, W. (Hrsg.) (1988): OE-Prozesse initiieren und gestalten, Dornbirn.
Tannenbaum/Schmidt (1958): How to choose a leadership pattern. In: Harvard Business Review, 36/1958, S. 95-102
Weiss, M. (2003): Marktwirksame Prozessorganisation. Organisationen marktwirksam gestalten, Frankfurt et al.
Weiss, M. (2011): Management in Skizzen. Die Kraft der Bilder im Change Management, Bern et al.
Institut für Berufsbegleitende Studien – Vorlesung „Management“ 10. Dez. 2011, Mag. Ingrid Preissegger