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Pfingstgemeinde in Österreich MAGAZIN DER F REIEN C HRISTENGEMEINDE AUSGABE 9-10 | SEPTEMBER/OKTOBER 2014 EINE TÜRKEIREISE MIT DEM „EXTRAKICKSeite 3 FAMILIEN STÄRKEN Seite 5

Magazin der Freien ChristengeMeinde Pfingstgemeinde in

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Magazin der Freien ChristengeMeinde

AusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014

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AusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ich

Während ich diese Zeilen schreibe, tobt ein Stellungskrieg im Gaza-streifen. Israel wehrt sich gegen die permanenten Angriffe der Hamas und schlägt mit militärischen Mit-teln zurück. Die Welt sieht gespannt zu, viele sehen in Israel den Aggres-sor und halten Mythen aufrecht, dass Israel ja selbst schuld an allem sei.

Israel und das gesamte Umfeld des Nahen Ostens wird in den letz-ten Tagen eine große Rolle spielen. Gespannt schauen Christen auf den „vorrückenden Zeiger“ der großen

Ereignisse der letzten Zeit. Merkbar ist das Aufkeimen fundamentalis-tischer Hardlinergruppen, die fast unbehelligt morden, plündern und den ganzen Nahen Osten aufrüh-ren.

Der Islam ist neben dem wach-senden Säkularismus eine große Herausforderung für die Weltbevöl-kerung und insbesondere für die gläubigen Christen. Bei den Gewalt-akten in Afrika, Asien und dem Na-hen Osten flüchten massenweise Menschen moslemischen Glaubens nach Europa und Österreich.

Was einerseits zum Fürchten anregt, ist andererseits auch eine Chance. Noch können wir frei unser Zeugnis weitergeben, Menschen aus allen Religionen aufnehmen und ihnen die Liebe von Jesus wei-tergeben. Und genau das soll - und muss - unsere Intention sein. Jesus kam in eine Welt der Ablehnung, wurde verachtet und ausgestoßen. Doch er brachte uns seine grenzen-

lose Liebe und macht es möglich, selbst die Feinde zu lieben und ih-nen zu vergeben. n

In eigener Sache:

Liebe Leser der IMPULS-Zeitschrift!Ab Herbst 2014 wird die IMPULS-Zeit-schrift zweimonatlich erscheinen. Wir wollen weiterhin eine ansprechende Zeitschrift gewährleisten. Doch aus personellen Gründen, und auch um parallel dazu den Internetauftritt der FCGÖ zu verbessern, ist es ratsam, diesen Schritt zu setzen. Weiterhin werden wir uns sehr bemühen, die gern gelesene IMPULS-Zeitschrift mit ansprechenden Artikeln und aktu-ellen Berichten aus den Gemeinden und der „Freikirchen in Österreich“ herauszugeben. Wir danken für das Vertrauen.

Der vorrückende Zeiger

E D I T O R I A L

IMPRESSUMHerausgeber:Freie Christengemeinde - PfingstgemeindeJulius-Fritsche-Gasse 44, 5111 BürmoosTel. + 43 (0)676 8969 8969

Redaktion:Anton Bergmair, Daniel Fankhauser, Sigrid Herscht, Edwin Jung, Monika Stecher

Konzeption und Gestaltung:wildmanDesign, David Wildman

Redaktionsadresse:E-Mail: [email protected]

Inserate:Bei Bedarf senden wir euch eine Liste mit Formaten und Preisen zu.

Redaktionsschluss:Der 1. des Vormonats

Druck:Gutenberg, Linz

Internet:www.fcgoe.at

Abo-Bestellung:ImPulsc/o FCG, Reuchlinstr. 324020 [email protected]

Jahresabonnement:25,00 € (Österreich) inkl. Porto30,00 € (Europa) inkl. Porto

Spendenkonto:Empfänger: FCGÖVolksbank OberndorfVOBOAT21XXXAT42 4448 0000 0004 8380Vermerk: ZK ImPuls

Titelbild: Christiane Bütschi

ImPuls Nr. 9-10 / September-Oktober 2014

67. Jahrgang (vormals Lebensbotschaft)

6-10 x jährlich

Magazin der Freien Christengemeinde

Österreich

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M I T T E N D R I N

Von Roswitha KarlFreie Christengemeinde Wels

Gott hat die Familie als kleinste Zelle gemacht. In 1. Mose 2,24 heißt es: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden.“ Das bedeutet, Mann und Frau sollen eine Familie gründen und sich vermehren.

Je stärker die Familien in einer Gemeinde sind, desto stärker ist die Ge-meinde selbst. Denn die Gemeinde besteht aus Menschen, und Menschen binden sich als Familie zusammen. Die Welt will uns weismachen, dass die Kernfamilie nicht mehr lebbar ist, weil sich jede Person individuell entwi-ckelt und orientiert. Gott jedoch sagt, dass wir uns gegenseitig ermutigen und wie einen Rohdia-manten schleifen lassen sollen, damit wir den Plan erfüllen, den er für uns hat. Dazu brauchen wir uns gegenseitig.

Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder. Zum Groß-teil lernen Kinder nicht davon, was ihnen gesagt wird, sondern davon, wie ihre Eltern leben und sich

verhalten. Zum Beispiel kann man seinem Kind noch so oft sagen, dass Zigaretten schlecht für die Gesundheit sind, solange man selbst raucht, wird das Kind diesen Ratschlag nicht ernst nehmen.

Kernfamlien brauchen Ermutigung, um den Plan Gottes zu leben und um ihre Kinder im Wort Gottes zu erziehen. Denn das Fa-milienleben kann zugleich herausfordernd und sehr bereichernd sein. Einer kann dem anderen helfen, seine Begabungen und Talente zu erkennen und zu sehen, wie unterschied-lich Gott uns geschaffen hat. Es kann erfüllend und hilfreich sein, sich in einer Familie zu ergänzen und sich auszutauschen. Jedoch ist es eine große Herausforderung, richtig

zu kommunizieren und sich wertschätzend zu be-gegnen, ohne einander zu manipulieren oder kritisie-ren. Wir müssen uns auch dessen bewusst werden, wie Kommunikationsmo-delle, Angewohnheiten und Eigenschaften von den Eltern auf die Kinder übertragen werden.

Jede Familie lebt an-ders, und es ist wichtig, seinen eigenen Weg zu finden, wie man Familie lebbar gestalten und im Willen Gottes gehen kann. Wie eine Blume ist jede Familie farbenfroh und besonders, und gemein-sam sind wir ein bunter Blumenstrauß. So gestal-tet sich die Gemeinde aus wunderbaren Menschen und einzigartigen Famili-en. Sie ist kreativ, bunt und wunderschön.

Christliche Familien soll-ten in jeder Hinsicht Vor-bilder in unserer Gesell-schaft sein und ihr Licht leuchten lassen, aber sie brauchen Unterstützung und Ermutigung, damit sie jeden Tag neu von der Kraft unseres Herrn Jesus leben können und seine bedingungslose Liebe erfahren und spüren kön-nen. n

Familien stärken!

F R A U E N K O N F E R E N Z

10. - 11. OKT. / FCG WELS

MIT SPRECHERINNEN

JUDY LAMBERT

ADRIANNEJENSEN

Du bist so schön ... so makellosHohelied 4,7

Entdecke die Frau, zu der dich Gott erscha�en hat.

Eine Frau nach Gottes Herzen!

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FR. 10.10. - START UM 14:00 UHRSA. 11.10. - START UM 9:30 UHR

JUDY JUDY ADRIANNEADRIANNE

Ein

tritt

fre

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www.fcg-wels.at

…ist ein Arbeitszweig der Freien Christengemeinde Österreichs. Mittendrin möchte Familien helfen zu entdecken, wie sie ihren Glauben gemeinsam und ganz persönlich auch zu Hause leben können.Neugierig geworden? Dann komm doch am 27.9.2014 zum Mittendrin Brunch zum Thema „Gemeinde und Familie – gemeinsam stark!“ Mehr Information unter mittendrin.freiechristen.at

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AusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichN E W S

Zehn Jahre Trinity in Leoben

Am 6. Juli 2014 feierten wir unse-ren ersten Open-Air-Gottesdienst im Braunauer Palmpark. Bei herrli-chem Sommerwetter fand er regen Zustrom. Edwin Jung ermutigte uns in seiner Predigt, das Leben und das „Christsein“ zu genießen - vor allem auch im Hinblick auf die Zuversicht, am Ende unseres irdischen Daseins heimgehen zu dürfen. Deshalb müs-sen wir nicht jedem weltlichen An-gebot nachjagen, sondern dürfen mit Ruhe und Freude genießen, was uns zufällt. Ein Leben im Vertrauen auf Gott und mit seinen guten Gaben ist tatsächlich ein Genuss!

Genießen durften wir anschlie-ßend auch noch Einiges in kulinari-scher Hinsicht. Dank der Royal Ran-gers und vieler fleißigen Hände gab es Würstel und Getränke. Es folgte eine Muppetshow für die Kinder und Erwachsenen. Und nach dem Gottes-dienst lagen Perlen zum Fädeln bereit. Die Teilnehmer waren durchwegs be-geistert von den tollen Abwechslun-gen im schönen Park. Immer wieder

konnte man Zaungäste sehen, die interessiert das hier ungewohnte Ge-schehen beobachteten - möge ihnen doch das eine oder andere Wort Got-tes ins Herz gefallen sein!

Ich denke, es war ein kräftiges Le-benszeichen unserer Gemeinde in der Braunauer Öffentlichkeit, dem bestimmt noch viele Aktionen folgen werden, damit im Sinne Jesu zu den Menschen in der Dunkelheit das Licht getragen wird! n

Margit F.

Open-Air-Gottesdienst im Palmpark

Mit einem gebührenden Fest und in Anwesenheit von Gemeinderätin Margit Keshmiri (rechts im Bild in Vertretung des Bürgermeisters) feierte der Verein „Trinity“ im Juni sein zehnjähriges Bestehen. Viel mehr als Festreden standen diejenigen mit vielfäl-tigen Darbietungen im Mittelpunkt, um die sich bei Trinity alles dreht: die Kinder. Der Verein führt die konfessionelle „ABC-Privatschule“ („ABC“ für „allge-mein bildend und christlich“) bis zur sechsten Schul-stufe und den Kindergarten „Entenhaus“ für Kinder ab eineinhalb Jahren. Gesamt vierzig junge Men-schen besuchen mittlerweile diese Einrichtungen. Der Verein zählt rund fünfzig aktive und fördernde Mitglieder.

Die Schule geht nach einem eigenen Konzept für christliche Bildung und Erziehung vor. „Neben der Wissensvermittlung geht es uns um die Her-zensbildung“, erklärt die pädagogische Leiterin und Gründerin von Trinity, Petra Plonner. „Wir lösen die klassischen Schulstunden auf und unterrichten fächerübergreifend, in alterserweiterten Gruppen und mit Praxisbezug. Wir fördern die individuellen Talente. Christliche Werte spielen eine zentrale Rolle; wir schließen jedoch keine Konfession aus. Auch ein muslimisches Kind fühlt sich bei uns bereits wohl. Auf die Frage nach unserer Methode antworte ich: ,Wir haben die Kinder lieb.’ Sie als einzigartig und be-gabt wahrzunehmen und anzunehmen, wie sie sind, schafft eine Atmosphäre der Lernbereitschaft. Mit Dankbarkeit dürfen wir sagen: Wir eröffnen ihnen Zuversicht und Möglichkeiten und öffnen ihnen die Türen zu ihrer Zukunft.“2004 hat der Verein mit einer kleinen Spielgruppe begonnen. „Trinity“ steht für das Miteinander von Kindern, Eltern und Pädagogen. 2011 konnte man den Unterricht in eine Privatschule mit Öffentlich-keitsrecht und somit allen Rechten einer staatlichen Schule überführen. Nächstes Ziel ist es, dass die gesamte Pflichtschulzeit bei Trinity möglich wird. Wovon Petra träumt? „Dass wir die Kinder eines Ta-ges bis zur Matura begleiten können.“ Petra leitet gemeinsam mit ihrem Mann Helge auch die LIFE Church Leoben. n

www.trinity.co.at

Von Sigrid Herscht

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ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichAusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014 R E P O R T A G E

Christiane Bütschi war mit einigen Leuten aus der Lin-zer Freien Christengemeinde unterwegs und gibt hier ihre persönlichen Eindrücke wie-der: Was wie eine Reise ins Ungewisse mit viel Unbeha-gen aussah, entwickelte sich zu einem Erlebnis, das von Gott reich gesegnet wurde.

Der erste Tag begann schon in den frühen Morgen-stunden - gegen fünf Uhr. Die Reisegruppe wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen, und zwar einerseits durch den Gebetsruf der Muezzin, ande-rerseits durch das Hupen der Autofahrer und weiters durch das Geschrei der Möwen, die unmittelbar vor dem Fenster ihr Nest hatten. Es machte den Geschwistern dann aber nicht so viel aus, denn so nutzten sie die Gelegenheit, um gemeinsam ins Gebet zu gehen. „Es fühlte sich an, wie zur Zeit der ersten Jünger“, findet Christiane.

Wovon wir in Österreich wenig wissen, ist die Traditi-on der Türken, einmal im Jahr zu einer Insel vor der Stadt Istanbuls zu pilgern, um dort für sich beten zu lassen. Den Gebetsdienst übernehmen Christen für sie. Dies war das Highlight dieser Reise. Ziel der Pilger ist eine kleine Ka-pelle der orthodoxen Kirche. Eine Tradition, die mit diesem Gebet einhergeht ist, Fäden bis zur Kapelle zu spannen. Und wenn der Faden nicht reißt, so sind die türkischen Menschen überzeugt, hätten sie einen Extrawunsch frei. An

diesem Tag kamen zwischen siebzigtausend bis neunzig-tausend Menschen zusam-men, um ein Gebet zu erhal-ten. Christiane und ihre Reise-gruppe nutzten die Möglich-keit, um mit den Menschen zu beten und ihnen Traktate oder Plakate mit Bibelversen zu schenken. Und wenn es sich ergab, kamen sie mit ih-nen ins Gespräch. Sami1 war voll in seinem Element. Als gläubiger Christ mit türki-schen Wurzeln, hüpfte er vor Freude, gerade so als hätte er einen Energydrink intus. Er gab seiner Freude offen Aus-druck, indem er rief: „Das ist so cool, dass ich für mein Volk so offen beten darf. Die kom-men einfach! In Österreich wäre das nicht möglich!“

Für die Betenden gab es Getränke und Essen. Bei dieser Hitze war es gut, so versorgt zu werden. Als Chris-tiane auf ihre Uhr schaute, waren es noch drei Stunden, bis sie mit dem Schiff von hier wegfahren würden. Sie wun-derte sich, dass sie müde und erschöpft war, während Sami noch voller Kraft und Freude agierte. Während Christiane darüber nachdachte, wie sie die Zeit überbrücken könne, wurde sie von einem türki-schen Pastor gebeten, für die wartenden Frauen zu beten. Eine Herausforderung, vor der sie sich ein wenig fürchte-te, die sie aber doch annahm. So betete sie, und als sie wie-der auf ihre Uhr sah, war die Zeit so rasch vergangen, dass

1 Name von der Redaktion geändert.

es ihr gar nicht aufgefallen war. Sie empfand auch keine Müdigkeit und nun verstand sie, warum Sami nicht müde geworden war. Es war das Wirken des Heiligen Geistes, der beiden diesen „Extrakick“ gab.

Am Ende der Reise konnte Christiane feststellen, was sie am meisten beeindruckt hat-te: Es waren die persönlichen Geschichten der Christen und Pastoren in der Türkei. Jede einzelne Geschichte wäre eine Biographie wert. Sie erleben Druck von außen, Morddrohungen, behördli-che Schikanen, Einschüch-terungen durch die Polizei und vieles mehr. Und das nur deshalb, weil sie in der Türkei ihr Christsein leben. Was die Christen verbindet, ist die Kombination des Ge-betes mit dem Fasten - eine Form der Glaubenspraxis, die wir uns von ihnen ab-schauen könnten. Christia-ne kommt zu dem Schluss, dass es manchmal eine Reise braucht, um Dinge wieder klarer zu sehen. Dann wird es ihrer Meinung nach auch in Österreich möglich sein, „Sa-maria“ zu erreichen. n

Eine Türkeireise mit dem „Extrakick“ Von Christiane Bütschi

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AusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichK O M M E N T A R

Nach einer längeren Durststrecke sind 2014 wieder einige Filme auf

biblischer Basis angesagt. Den Start machte Darren Aronofskys „Noah” der im Frühjahr die christ-lichen Gemüter erregte. Der Stein des Anstoßes war die Tat-sache, dass sich der Produzent beim Schreiben des Drehbuchs relativ große künstlerische Frei-heit nahm, die Action-Kompo-nente wurde besonders groß geschrieben. Die Person Noahs wurde zwiespältig dargestellt; ei-nerseits Ökoaktivist, andererseits religiöser Fundamentalist - man stelle sich eine Kreuzung von Alexander Van der Bellen und Ayatollah Khomeini vor. Im Laufe des Films steigert sich Noah in einen rechthaberischen Wahn hinein und ist sogar bereit, seine eigene neugeborene Enkelin zu töten, um seine Vorstellungen von Gottes Willen umzusetzen. Andere Aspekte des Films sind eher als fantastisch zu bezeich-nen: Beispielsweise wurden ge-fallene Engel als Helfer Noahs in der Form von Steinmonstern dargestellt, die schlussendlich als Belohnung für ihre guten Ta-ten von Gott begnadigt wurden.

Gegen Ende des Jahres läuft der nächste „biblische“ Film in den Kinos an. Ridley Scott, der

uns vor beinahe 15 Jahren mit Gladiator beglückte, wagt sich darin an die Geschichte Moses. In „Exodus: Götter und Könige“ wird die Person Mose (gespielt von Christian Bale) ebenfalls als Ac-tionheld dargestellt. Laut Trailer scheinen monumentale Schlach-ten im Stil von „300“ oder „Kampf der Titanen“ zu überwiegen. Ob damit wesentliche Momente wie die Berufung Moses übergangen werden oder nicht, werden wir im Dezember sehen.

Weitere Filme sind im Entste-hen. Angeblich arbeitet Ridley Scott bereits an einer Adaption von König David, auch ein Re-make von Ben Hur ist angedacht. Ein weiterer Film über Jesus, „Son of God“ war im ersten Halb-jahr 2014 ein mäßiger Erfolg in den USA, und könnte auch im deutschsprachigen Raum ge-zeigt werden.

Soll man als Christ diese cine-astische Entwicklung begrüßen? Hier gehen naturgemäß die Meinungen auseinander. Wenn man die Anforderung hat, dass sich ein Film penibel an die Ori-ginalvorlage halten muss, dann hat die Antwort ‘nein’ zu lauten. Jede Szene, die nicht eindeutig biblisch belegbar ist, wird von vielen als inakzeptabel gesehen. Filme sind jedoch immer eine

Interpretation und Adaptierung der Originalgeschichte, und Diskussionen, ob der Film der Vorlage genau folgt, besser ist oder auch nicht, sind müßig. Ich meine daher, dass die Antwort auf die oben gestellte Frage ein klares ‘Ja’ sein muss.

Für Christen ergeben sich mit (guten) filmischen Adaptierun-gen immer neue Interpretati-onsmöglichkeiten altbekannter Texte. In Noah hat der Produzent keine Sonntagsschulversion von der Geschichte Noahs inklusive lächelnder Tierpaare offeriert. Stattdessen wechseln sich Wun-der und Fabelwesen ab und die bildgewaltige Grausamkeit der menschlichen Vernichtung wird schonungslos gezeigt. Viele sto-ßen sich daran, dass Noah als beinah manisch-depressive und gewalttätige Person dargestellt wird. Doch die Bibel gibt nur wenig über den Charakter von Noah preis, und es stellt sich die Frage, wie wir reagieren würden, wenn wir den Glaubenssprung machen müssten, einen gött-lich befohlenen Genozid durch-zuführen. Die Steinmonster, angelehnt an die Nephilim (1. Mose 6,4), kommen in der Bibel in dieser Weise nicht vor, und so hat Aronofsky seine eigenen jüdischen Texte als Inspiration

herangezogen. Wenn man sich nun an die Figur des Mose her-anwagt, sieht der durchschnitt-liche Freikirchler oftmals eine Figur vor seinem inneren Auge, die eher Charlten Heston aus den 1950er Jahren entspricht, – einen älteren, bärtigen und zumeist grimmigen Patriarchen. Ist es aber nicht auch vorstellbar, als etwas jüngerer, dynamischer Feschak den Kampf gegen die Ägypter anführt?

Die eigene Tradition, ob frei-kirchlich, evangelisch oder ka-tholisch, prägt, auch und vor allem, was das Bild der Bibel und der biblischen Figuren anbe-langt. So ist es oftmals hilfreich, mittels fremder Hilfe, auch via Medium Film, mit alternativen Ideen befruchtet zu werden. Ge-rade bei biblischen Filmen ist das Faszinierende oftmals, nicht was der Produzent aus dem bibli-schen Stoff gemacht hat, (im Fall von Noah hat er sich sogar recht genau an die spärliche Vorlage von drei Kapiteln gehalten), son-dern womit er oder sie die Lü-cken auffüllt. Es ist immer leicht, Kritikpunkte (auch berechtigte) an Hollywoodproduktionen zu finden, aber gerade Filmprodu-zenten können uns dabei helfen, Aspekte der Bibel neu zu entde-cken. n

Wennbiblische Filme

sich nicht andie Vorlagen

halten

V o n S a m A d a m s

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ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichAusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014 N E W S

Religionslehrer der Freikirchen startklar

Information und Anmeldung: www.fcgoe.at/athg [email protected]

25.+26. September 2014 (Do./Fr.)

Studien-Einführungstage mit Geistlicher Formation II (Charisma & Charakter)Dozenten: Nicole und Immanuel Fiausch MA Ort: FCG Salzburg Zeiten: Do 9:30 Uhr bis Fr 18:00 Uhr

23.+24. Oktober 2014 (Do./Fr.)

Dienst in der Gemeinde (Pastoraltheologie)Dozenten: Dr. Fritz Peyer-Müller und Walter Bösch BA Ort: FCG Salzburg Zeiten: Do 16:00 Uhr bis Fr 16:00 Uhr

24.+25. Oktober 2014 (Fr./Sa.)

Predigtlehre Teil 1Dozenten: Nicole und Immanuel Fiausch MA Ort: FCG Salzburg Zeiten: Fr 17:30 Uhr bis Sa 17:00 Uhr

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Rund hundert hochmotivier-te freikirchliche Lehrkräfte er-hielten im Juli die Unterwei-sungen für den mit Herbst 2014 startenden Religions-unterricht der „Freikirchen in Österreich“. Mit den Fachper-sonen der Entwicklung des Unterrichts erarbeiteten die angehenden Lehrkräfte in

Seminaren in Wien und Spital am Pyhrn wesentliche Unter-richtsaspekte. Wichtig ist ih-nen ein ansprechender und abwechslungsreicher Un-terricht für die jungen Men-schen. „Diese erfahrene und kreative Mannschaft sieht den Religionsunterricht als Berufung und nicht als Job zum Geldverdienen“, zeigt sich Reinhold Eichinger, Ko-ordinator für die Entwicklung des Schulwesens, begeistert. Darüber hinaus sehen die Freikirchen im Unterricht eine große Chance, lebendi-gen christlichen Glauben in die Öffentlichkeit zu tragen.

Den Einführungsveran-staltungen waren ausführli-che Bewerbungsgespräche vorausgegangen. Neben der fachlichen Eignung, dem persönlichen Glaubensleben und Empfehlungen durch die jeweilige Leitung der Kirchengemeinde legen die

Schulexperten besonderen Wert auf die pädagogische Eignung. „Viele der ange-henden Lehrkräfte stehen ohnedies bereits lange im Schulwesen“, so Eichinger. „Andere haben über viele Jahre in ihrer Freikirche in einem verwandten Umfeld mitgewirkt. Oft sind Kinder

aus Freikirchen daher bereits im fremden Religionsunter-richt mit ihrem Bibelwissen aufgefallen.“ Ergänzende theologische oder pädago-gische Ausbildung erlangen Lehrkräfte der „Freikirchen in Österreich“ ab Herbst 2014 berufsbegleitend.

Die Kirche will den Un-terricht von Beginn an allen angemeldeten Kindern und Jugendlichen ermöglichen. Willkommen sind insbeson-dere auch junge Menschen aus freikirchlichen Gemein-den außerhalb der „Freikir-chen in Österreich“ oder ohne religiöses Bekenntnis. Wo erst wenige Schüler zu-sammenkommen, sind die Organisatoren um individuel-le Lösungen bemüht.

Mit der staatlichen Aner-kennung als Kirche im Som-mer 2013 ist den „Freikirchen in Österreich“ Religionsunter-richt an öffentlichen Schulen

möglich. Diesen möchte die Kirche in ihrer Verantwor-tung für die Gesellschaft zum frühestmöglichen Zeitpunkt wahrnehmen. Verschiedene Ausschüsse investierten mo-natelange Arbeit in die Vor-bereitung der Lehrpläne und des hochwertigen Schulwe-sens. Nun werden die Lehr-kräfte für September 2014 mit ihrem Amt betraut. „Für

die ,Freikirchen in Österreich’ ist dies ein historischer Start-schuss“, so der Vorsitzende, Walter Klimt. n

Infos und Anmeldung zum Unterricht: freikirchen.at/freikirchen/religionsunterricht

Von Sigrid Herscht

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P O R T R A I T

Das war der Anfang des acht-jährigen Krieges zwischen dem Iran und dem Irak. Jeden Tag erlebten die Menschen nun die Bombardierung ihrer Städ-te und bangten um ihr Leben. Die Regierung kündigte den „Heiligen Krieg“, den Jihad an - jeder, ohne Ausnahme, musste daran teilnehmen. Allein durch diesen Krieg starben Hundert-tausende Menschen in beiden Ländern.

Durch die islamische Revo-lution unter der Führung von Ayatollah Khomeini waren der islamische Einfluss und die Bereitschaft der Iraner für den Islam in einer enorm kurzen Zeitspanne als Religion und islamische Ideologie tief in ihre Gedanken, in die Familien, die Gesellschaft und die Politik eingedrungen und im ganzen Iran dramatisch gewachsen. Hamid erzählt, dass dies wie ein Schatten auf dem ganzen Land läge.

Fragen über FragenIn dieser Zeit wuchs Hamid in Teheran auf, mit vielen Fragen in seinem Kopf. „Warum wol-len die Iraker uns umbringen?“ „Warum machen wir das mit?“ „Was ist der Jihad eigentlich?“ „Warum soll ich lernen, wie man eine Waffe benutzt?“

Eines Tages kam er mit all diesen Fragen zu seiner Mutter, doch sie antwortete nur: „Das ist der Jihad, von Allah, und du darfst hier keine Fragen stel-len.“ Irgendwie fühlte Hamid, dass seine Mutter die gleichen Fragen hatte, ihm aber keine Antwort geben konnte und ihn nur beruhigen wollte.

Seine Mutter wusste, zu vie-le Fragen zu stellen kann das Leben kosten, offenbar wollte sie ihren Sohn nur beschützen. Trotz allem quälten diese Fra-gen Hamid unaufhörlich. Am liebsten wollte er Gott treffen und von ihm all dies erfahren: „...warum der Krieg, warum

müssen so viele Menschen in seinem Namen sterben?“

Acht Jahre Krieg ermüdete die gesamte iranische Nation. In der Zwischenzeit machte sich Hamid Gedanken um sei-ne Zukunft. Mehr als drei Jahre lang rumorte es in seinem In-neren, wie er denn einen gu-ten Weg für sein Leben finden könnte. Doch die islamische Regierung war so stark, dass man sein Leben nicht selbst planen konnte.

Auf der FluchtDen einzigen Weg für seine Zukunft sah Hamid darin, sein Heimatland zu verlassen und in ein anderes Land zu ge-hen. Für seine Eltern war es am Anfang sehr schwer, diese Entscheidung zu akzeptieren, schließlich gaben sie Hamid ihre Erlaubnis. Es war Ende des Jahres 1999, als er eines Nachts von seiner Familie Abschied nahm und in Richtung Westen

B O M B E N A L A R M

Es war dEr 2. sEptEmbEr 1980 nach dEm mittagEssEn, als hamid in sEinEm ZimmEr sass und mit EinEm spiElZEug bEschäftigt war, da drang das ErstE mal dEr Klang EinEr bombE an sEin ohr. diE ganZE familiE liEf ZusammEn, um fEstZustEllEn, ob jEmand von ihnEn vErlEtZt wordEn war. diE bombE war Etwa sEchs KilomEtEr EntfErnt am intErnationalEn flughafEn in tEhEran hochgEgangEn.

Von Edwin Jung

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ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichAusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014 P O R T R A I T

loszog. Zuerst ging es in die Tür-kei, dann weiter nach Bosnien, Italien und schließlich nach Ös-terreich. In Österreich wollte Ha-mid gar nicht bleiben, er wollte in die USA weiterziehen. Aber in Österreich veränderte sich dann plötzlich sein ganzes Leben.

In Linz, in einem Flüchtlings-heim, wo er mit vielen anderen Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern zusammen war, hörte Hamid zum ersten Mal von Je-sus. Er wurde zu einem Hauskreis eingeladen, den Christen in die-sem Flüchtlingslager abhielten. Da einige Iraner dorthin gingen, schloss sich Hamid an ohne zu wissen, was ihn da erwartete. Er fand Menschen vor, die sich zum Gebet trafen, miteinander die Bi-bel lasen und, was ihn faszinierte, Gott als „Vater“ ansprachen und scheinbar aus tiefstem Herzen mit Gott kommunizierten.

Und vor allem verstand er das Gebet, weil es nicht in Arabisch oder einer anderen Sprache war. Und später lasen sie aus „dem Buch“ und ermutigten einander. Das alles gab eine großartige At-mosphäre.

Wer bist du?Noch nie hatte Hamid in seinem Leben so eine Gemeinschaft ge-sehen, geschweige denn erlebt. Das berührte ihn stark, aber sein Verstand konnte es nicht akzep-tieren. „Wie kann das möglich sein, dass Jesus der Herr ist?“ Diese und viele andere Fragen quälten ihn. In jener Nacht konn-te er kein Auge zutun und fühlte einen mächtigen Kampf in sei-nem Herzen.

Tag für Tag verging in die-sem Flüchtlingslager in Linz, ein Leben ohne Sinn und Ziel. Alle Türen waren verschlossen. Kein Weiterkommen. Gerade in dieser Zeit erkannte Hamid ein großes Vakuum in sich selbst. In einer Nacht, als ihn die Gedanken wieder beunruhigten, fing er an, nach Gott zu fragen.

Er erinnert sich noch an die-ses Gespräch mit Gott, in dem er Gott fragte:

„Wo bist du und wer bist du? Die Menschen hier im Hauskreis sagen, dass du wie ein Vater bist, ein Gott, der Gebete erhört, ein Gott, der Interesse an seiner Schöpfung hat?“ Er verspürte aber auch diese Zweifel im Her-zen, meinte, dass es falsch sei, so zu Gott zu kommen und mit ihm zu reden.

Er wollte Gott aber treffen und ihm alle seine Fragen stel-len! Er suchte nach Antworten! Hamid hörte nicht auf, ihn zu su-chen. Und genau in dieser Nacht kam der Heilige Geist und be-rührte sein Herz ganz tief. Und so konnte er mit ihm ins Gespräch kommen. Die Worte, die Hamids

Herz besonders berührten, wa-ren die gleichen Worte, die er be-reits im Hauskreis gehört hatte.

Gleich am nächsten Tag such-te er seine christlichen Freunde auf, um mit ihnen über das Erleb-te zu reden. Sie nahmen ihn ger-ne auf und verbrachten viel Zeit miteinander.

Endlich in der lang ersehnten FreiheitHamid war richtig hungrig nach Gottes Wort. Er erinnert sich, dass er in nur kurzer Zeit das ganze neue Testament las und immer mehr von Jesus wissen wollte. Nun endlich wurde dieses Vaku-um in seinem Herzen gefüllt.

Der Hauskreis im Flüchtlings-heim wurde etwas ganz Wesent-liches für Hamid. In vollen Zügen genoss er die Gemeinschaft mit den Christen. Hamid zitiert den Bibelvers aus 1. Korinther 5, 17: „... ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung ...“ Er fing an zu leben und sah, was Gott mit ihm gemacht hatte. Er spürte plötzlich diese neu gewonnene Freiheit, von der er schon immer geträumt hatte.

Von Anfang an verstand Ha-mid, dass er Jesus brauchte, aber das galt nicht nur für ihn, son-dern auch für die anderen Men-schen, darum versuchte er, mit anderen Flüchtlingen über das Evangelium zu reden und sie in die Gemeinde einzuladen.

Wieder zurück in den Osten2003 öffnete Gott eine neue Tür in Hamids Leben. Er besuchte für dreieinhalb Jahre eine Bibel-schule und nahm sich viel Zeit zum Studieren des Wortes Got-tes.

Schließlich, es war im Jahr 2006, rief Gott ihn für einen Dienst in Zentralasien. Das war am Anfang gar nicht leicht für Hamid, aber nach längerem Zö-

gern akzeptierte er den Ruf Got-tes und entschied sich, Folge zu leisten. So reiste er im August 2007 dorthin und begann sei-nen Dienst unter einem Volk, das mehr als dreiunddreißig Jahre Krieg hinter sich hatte, ein Land, das alles verloren und auch geistlich keinen Zugang zum Evangelium von Christus hatte.

In Zentralasien traf Hamid eine Frau, mit der er gemeinsam seine Zukunft gestalten wird. Corrie, eine Mitarbeiterin eines Konsulats, und Hamid bereiten sich zurzeit für die Hochzeit vor und werden im Oktober 2014 in den USA heiraten. Wenn es Gottes Führung ist, werden die beiden 2015 gemeinsam nach Zentralasien gehen, um dort für Gott zu arbeiten. n

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AusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ich

Sandra und James Chinnery mit ihren vier

Kindern sind Missionare von

AMPuls in Kathmandu, Nepal.

Sandra ist Krankenschwester,

und ihr Herz brennt für die

medizinische Betreuung der

Ärmsten. James ist Leiter des

„Communication Team“ bei

INF (International Nepal Fel-

lowship) und in Gemeindebau

und Bibelschule tätig.

A M P U L S

Immer wieder kommen „brandneue“ Missionare in Nepal an, um bei INF (International Nepal Fellowship) zu arbeiten. Sandra hilft mit, ihnen die Ankunft im Land zu erleichtern. Eine der ersten Fragen an sie lautet dabei stets: „Warum arbeitest du bei INF?“ Lassen wir heute einmal James diese Frage beantworten.

Warum ich bei INF in Nepal arbeite

In der Schule war ich so schlecht in den Sprachen, dass die Leh-rer mir den Vorschlag machten, Design zu stu-dieren. Mir war jedoch bewusst, dass Gott mir

meine Fähigkeiten (und Schwächen) gegeben hat, um die Menschen ihm und einander näher

zu bringen. Das ist sein Plan, ja seine „Mission“ für mich und für dich! Ich wollte nicht Dinge für Leute designen, die ohnedies schon genug hatten. Lieber wollte

ich Menschen mit wirklichen Be-dürfnissen dienen. Menschen mit B ehinderungen unterstützen oder denen helfen, die am Rande stehen. Ja, vielleicht sogar irgendwo in einem Entwicklungsland arbeiten.

Während ich halb schlafend in einem Gottes-dienst saß, er-

wähnte der Sprecher plötzlich „Nepal“. Ich hörte die Predigt nicht, aber ich wusste, dass

das Wort „Nepal“ wich-tig war. Die Unibüche-rei informierte mich, dass es keine Insel war, jedoch ein Land, das ei-nen Designer brauchen könnte. In den folgen-den zwei Jahren traten viele kleine Ereignisse ein, die meinen Ruf nach Nepal bestätigten. Als ich das Land 1996 für drei Wochen besuchte, fühlte sich die Entschei-dung einfach „richtig“ an. Ich flog zurück nach England, absolvierte die Bibelschule „All Na-tions“, fand dort auch meine Frau und bereite-te mich für den Dienst in Nepal vor.

Abwechslung garan-tiertNun sind wir schon mehr als 14 Jahre hier in

Nepal. Die Tätigkeiten und Dienste verändern sich immer aufs Neue. Zuerst half ich in einem Rehabilita-t i o n s p r o -jekt. Später wurde ich Projektlei-ter, dann Pr o j e k t d i -rektor. Mei-

ne jüngste Rolle ist die des „Communication Team Leaders“ für INF. Dazwischen durfte ich in Bibelschulen unter-richten, in mehreren Gemeinden predigen, Gespräche zur Ehevor-bereitung führen und vieles mehr. Ich hätte nicht erwartet, dass Mis-sion so viele verschiede-ne Facetten bietet.

In jedem „Term“ mit INF, also jeweils nach rund zwei Jahren, fragen Sandra und ich Gott: „Willst du uns wirklich immer noch in Nepal haben?“ Und bisher war die Antwort immer noch ein Ja. Manchmal war es einfach ein Ein-druck, manchmal hatte jemand ein propheti-sches Wort oder eine Ermutigung für uns, manchmal zeigte es uns eine wirklich unerwar-tete finanzielle Großzü-gigkeit von Unterstüt-zern. Ich weiß nicht, was morgen passiert. Aber heute weiß ich, dass ich auf dem richtigen Platz bin.

Natürlich tauchen auch Zweifel auf: Braucht Gott heute wirklich noch Missio-nare? Missionare, die unter hohen Kosten in ein Land gehen, in dem

Ort auf fast 3000 Metern

Monsun in Kathmandu

Mit dem Communication Team dienstlich in den Bergen

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ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichAusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014 A M P U L SA M P U L S

HIS GLORY

H

K O N F E R E N ZFreie Christengemeinde Wels

Mit Sprecher

MatthiasJordan

hMittwoch - Freitag um 19:30 UhrSamstag um 10:00 und 19:30 Uhr

_Freie Christengemeinde WelsWiesenstraße 52 · 4600 Wels

Tel.: (+(43) 7242 465 78 · [email protected] W

erb

un

g

Warum macht das ein Europäer? Karriere? Nein! Spitzenverdienst? Nein.

Äthiopien. Die Kartoffeln sind noch roh, als ich mittags heimkomme. Da meint die neue Haushaltshilfe: „Aus-länder essen Kartoffeln doch roh, oder? Wie auch den Salat oder so, wie wir das Fleisch manchmal essen.“ Das Thermometer steigt auf 40 Grad, allerdings ist es diesmal das Fieber-thermometer.

Das nächste wirklich gute Kran-kenhauslabor liegt zweieinhalb Stunden Fahrt auf einer Rumpelpiste entfernt. Für uns Ausländer eine Her-ausforderung, für die meisten ande-ren hier eher normal und kein Grund zum Murren. Letztendlich muss ich diesmal doch schmunzeln wegen der Kartoffeln. Für die 40 Grad bin ich Gott erstaunlicherweise auch dank-bar. Er zieht mich zu sich, besonders in solchen Situationen, und zeigt mir, wie es anderen dabei ergeht.

In Zeiten, in denen hier in Afri-ka nicht alles nach Plan läuft, halte ich mir bewusst vor Augen, dass wir allein im deutschen Sprachraum unzählige Bibelver-sionen haben. Hier hingegen hat so manche Sprache noch keine einzige. In unserem Kinder-zimmer türmen sich die Bücher, doch hier haben viele Kinder kein einziges Buch. In etlichen Gebieten sind Kinderbücher

einfach nicht in einer Sprache vor-handen, die die Jüngsten auch ver-stehen würden. Und dieser Mangel an Kinderbüchern hat tatsächlich gröbere Auswirkungen auf die Bil-dungschancen des Volkes. In der Zay-sesprache, einer regionalen Sprache Äthiopiens, gibt es nun zumindest die ersten Bücher für Kinder und ein paar Bibelteile. Gott hat uns hier eine Not aufgezeigt. Wir wollen auf sie re-agieren und ihm vertrauen, dass er uns weiterhin führt. n

die sprachlichen und kulturellen Barrieren die Wirksamkeit einschrän-ken? Wie auch immer, ich glaube, dass Gott immer noch Menschen zum Dienst in anderen Ländern beruft. Sie dür-fen den Einheimischen ihre Ideen und Gedan-ken nicht aufzwingen. Doch sie können die von Gott erhaltenen Gaben und den Reichtum ihrer Kultur ins Land bringen und den Nepalesen die Chance geben, zu wäh-len. Und alle können wir voneinander lernen, miteinander wachsen und dabei Gott und ei-nander näher kommen.

Ich sehe es als großes Vorrecht, dem Schöpfer mit meiner Familie in Nepal dienen zu dürfen. Denk darüber nach, wie du in Gottes Mission wir-ken kannst! Als Salz und Licht lebend? Deine Ga-ben in ein anderes Land bringend?

Übrigens: Warum brin-gen sich Menschen aus aller Welt bei INF ein? In diesem kurzen Video findet ihr die Antwor-ten. Viel Freude da-mit! http://youtu.be/ PFSP83wjhXY n

Die prächtige Bergwelt belohnt den Dienst von Ort zu Ort.

Leben in Afrika Von Andreas Bauer

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AusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichL E H R E

Chance und Herausforderung

Etwa eine Milliarde Moslems lebt auf dieser Erde. Eine Milliarde Menschen, die Jesus als Erlöser brauchen, um nicht verloren zu gehen, die aber nichts von ihm wissen oder nur ein verzerrtes Bild von ihm haben. Etwa drei Millionen Moslems wohnen di-rekt vor unserer Haustür, arbeiten Seite an Seite mit uns zusammen, kaufen in den gleichen Läden ein, gehen zum gleichen Friseur ... (Anm. d. Redaktion: Diese Zahl stammt aus Deutschland. Schät-zungen zufolge leben im deut-schen Sprachraum ca. fünf Millio-nen Moslems.)

Wie haben wir sie bisher gese-hen? Als Fremde, Geduldete? Als verschlossene Menschen, die sich weigern, sich uns anzupassen? Deren Fremdartigkeit sogar be-drohlich ist?

Die Herausforderung annehmen

Jesus sendet seine Jünger zu al-len Völkern oder Volksgruppen (Griech.: ta ethnä - ethnische Volksgruppen). Wenn wir den Missionsbefehl ernst nehmen wollen, müssen wir alles Erdenk-liche versuchen, um Moslems für Jesus zu gewinnen.

Das ist keine einfache Auf-gabe. Denn zum einen ist die Beziehung belastet durch Religi-onskriege und Kreuzzüge. Dann handelt es sich, anders als beim Kommunismus, beim Islam nicht um eine übergestülpte materia-listische Ideologie, sondern um eine tief im Herzen und in Kultur und Tradition verankerte Religi-on. Ihre Lehrer preisen die Über-

legenheit des Islam gegenüber dem Christentum, denn sie hal-ten die Bibel für gefälscht und die Moral des Westens für vollkom-men dekadent. Bekehrte Mos-lems müssen überdies mit Ver-folgung rechnen, im schlimmsten Fall mit dem Märtyrertod.

Wie also vorgehen?

Evangelisation unter Moslems, auch unter solchen, die schon lange in Europa leben, ist in der Regel „Außenmission“ oder bes-ser: „interkulturelle“, also kultur-überschreitende Mission. Wer Moslems gewinnen will, muss daher auch bereit sein, sich in eine andere Kultur hineinzuden-ken und, wo nötig, auch kulturelle Grenzen zu überschreiten. Das Evangelium ist nicht „westlich“. Warum sollte ein türkischer Christ im Gottesdienst nicht die Schuhe ausziehen dürfen? Oder seine Musik spielen?

1. Information

Jeder Missionar, der erfolgreich arbeiten will, macht sich erst mit den Menschen, ihrer Lebenswei-se, Kultur, Religion, Geschichte, Gesellschaft, Sprache vertraut. Dadurch wird er Fehler vermei-den und das Vertrauen der Men-schen gewinnen. Er weiß, was „erlaubt“ ist und was die „Regeln“ verletzt. Wer zum Beispiel die Vor-liebe von Türken für Süßes kennt, wird für einmal die Diätvorschrif-ten vergessen und Süßigkeiten als „Türöffner“ verwenden. Und warum sollte man nicht wenigs-tens ein paar Höflichkeitsformeln auf Türkisch lernen? Qualifizier-te Informationen über den Is-lam sind notwendig - am bes-

ten, man sammelt sie aus erster Hand: Warum nicht durch kluges Nachfragen echtes Interesse am Gesprächspartner zeigen? So nimmt man seine Mitmenschen ernst und schafft eine gute Ge-sprächsbasis.

2. Gebet

„Der Islam kann als eine - im in-haltlichen wie im chronologi-schen Sinne - nachbiblische und nachchristliche Religion bezeich-net werden, die ihre Anhänger von ihrer Kindheit an durch eine dem Evangelium ähnliche Bot-schaft gegen das wahre Evange-lium ‘immunisiert’. Nur der Geist des lebendigen Gottes vermag das christliche Zeugnis zur Wir-kung zu bringen und den Musli-men die Augen für die ‘Herrlich-keit Gottes im Angesicht Jesu Christi’ zu öffnen (2. Korinther 4, 6).“ So urteilt die Lausanner Bewegung, Deutscher Zweig in einer Erklärung zu „Christlicher Glaube und Islam“ und macht damit die Notwendigkeit des Gebets deutlich. Das „Bollwerk“ Islam kann nur durch Gebet über-wunden werden. Der harte Boden bricht auf, und die gute Saat des Evangeliums kann gesät werden. Eine Vielzahl von Erfahrungsbe-richten zeigt: Moslems sind offen für das übernatürliche Wirken Gottes. Wunder im Namen Jesus sind Anlass für sie, intensiv über Jesus und das Evangelium nach-zudenken.

Gebetsinitiativen wie „30 Tage Gebet“ können von sehr ermuti-genden Erfahrungen berichten, wie vermehrtes und gezieltes Ge-bet Türen und Herzen von Mos-lems geöffnet hat.

Moslems unter uns

Hans Harter, 58, verwitwet.

Pastor der Volksmission Sulz am Neckar.

Regelmäßige Einsätze an Bibelschulen im

Ausland (u.a. in Pakistan).

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ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichAusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014 L E H R E

Die Zahl der MuslimInnen am 15.01.2001

Bundesland Zahl der MuslimInnen

Anteil an der muslimischen Bevölkerung in Österreich

Anteil an derBevölkerung

des Bundeslands

Wien 121,149 35.70% 7.80%Vorarlberg 29,334 8.70% 8.40%Tirol 27,117 8% 4.00%Steiermark 19,007 5.60% 1.60%Salzburg 23,137 6.80% 4.50%Oberösterreich 55,581 16.40% 4.00%Niederösterreich 48,730 14.40% 3.20%Kärnten 10,940 3.20% 2.00%Burgenland 3,993 1.20% 1.40%

Österreich (gesamt) 338,988 100% 4,2 %

Quelle: Statistik Austria 2001

3. Persönliche Begegnung

Persönliche Begegnungen, Gastfreund-schaft, Zeit miteinander verbringen sind Selbstverständlichkeiten in islami-schen Ländern. Dazu gehört Offenheit für den Gesprächspartner ohne durch ein falsches Toleranzverständnis in die synchretistische Falle zu tappen, die Abstriche am Evangelium macht. Mus-lime so zu sehen, wie es Jesus Christus tat, als von Gott geliebte Menschen, ist Voraussetzung, um die Mauern des Misstrauens zu überwinden. Durch be-hutsame und gute Schriften können Missverständnisse über den christli-chen Glauben ausgeräumt und Inter-esse an einer lebendigen Beziehung zu Jesus geweckt werden.

In einem Vortrag warnte der christli-che Psychologe Prof. Michael Dieterich (BTS) davor, im Gespräch mit Moslems auf Konfrontation zu gehen, weil das die Fronten nur verhärten würde. Statt-dessen warb er dafür, die Leistung der Moslems anzuerkennen, um dann, im weiteren Verlauf des Gesprächs, den Kern des Evangeliums zu erklären: Dass wir Vergebung und Erlösung nicht „leis-ten“ können, sondern dass sie Jesus für uns erbracht hat. n

Die Einschätzung des Integrationsfonds vom 01.01.2009

Seit der Volkszählung 2001 wurden keine Statistiken mehr bezüglich des Religionsbekenntnisses erhoben.

Eine Hochrechnung der Zahl der Muslimen in Österreich leistete allerdings der Österreichische Integrati-

onsfonds im Jahre 2009 (Marik-Lebeck 2010). Diese Berechnungen basieren auf der Anzahl von Muslimen

in Österreich, die beim Mikrozensus von 2001 errechnet wurden. Zu diesen Zahlen werden die Zunah-

mefaktoren Nettomigration aus den islamischen Ländern und die Geburtenbilanz der Muslimen hinzu-

gerechnet. Nach diesen Hochrechnungen beläuft sich die Zahl der Muslimen, die in Österreich leben, am

01.01.2009 insgesamt auf 515.914 Personen. Die Hälfte (49 %) der in Österreich lebenden Menschen mit

muslimischem Glauben - d.h. insgesamt 252.845 Personen - hatte am 1. Jänner 2009 die österreichische

Staatsangehörigkeit. Bei der Volkszählung 2001 traf dies hingegen nur auf 28 % zu.

Quelle: Institut für Islamische Studien,

Projekt „Muslimische Milieus in Österreich“,

http://muslimische-milieus-in-oesterreich.univie.ac.at/zahlen-und-fakten/ (Zugriff am 5. August 2014)

Wer

bu

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AusgAbe 9-10 | september/OktOber 2014ImPuls | M agazin der Fre ien C hr istengemeinde Österre ichT E R M I N E

FREIE CHRISTENGEMEINDE

Pastoren und Mitarbeiter Retreat15. – 17. September 2014Seehotel Rust,Am Seekanal 2-4, [email protected]

Marsch für Jesus20. September 2014Wieninfo.marschfuerjesus.com

Impact 20144. – 11. Oktober 2014Zypernwww.impact-now.de

Schritte zur inneren Heilung mit Karin Ebert28. – 31. Oktober 2014Jufa Grundlsee, Gössl 149, 8993 Grundlseewww.praxis-karin-ebert.de

Einführungstage mit Geistlicher Formation II (Charakterbildung)25. – 26. September 2014Freie Christengemeinde Salzburg, Vogelweiderstraße 78, 5020 Salzburgwww.fcgoe.at/athg

Dienst in der Gemeinde (Pastoraltheologie)23. – 24. Oktober 2014Freie Christengemeinde Salzburg, Vogelweiderstraße 78, 5020 Salzburgwww.fcgoe.at/athg

Predigtlehre Teil 124. – 25. Oktober 2014Freie Christengemeinde Salzburg, Vogelweiderstraße 78, 5020 Salzburgwww.fcgoe.at/athg

Lehre über den Hl. Geist (Pneumatologie)21. – 22. November 2014Vienna Christian CenterBaumgasse 72, 1030 Wienwww.fcgoe.at/athg

AKADEMIE FÜR THEOLOGIE UND GEMEINDE

BEGEGNUNG IN DER EHE

Brunch & Workshop „Gemeinde und Familie – gemeinsam stark!“27. September 2014, 09:30 – 12:00Freien Christengemeinde Wels,Wiesenstraße 52mittendrin.freiechristen.at

MITTENDRIN

Ekklesiologie11. – 13. September 2014Freie Christengemeinde Wels, Wiesenstraße 52, 4600 Wels

Autorität des Gläubigen11. – 13. September 2014Freie Christengemeinde Braunau, Laabstraße 36, 5280 Braunau am Inn

Hermeneutik18. – 20. September 2014novum Veranstaltungszen-trum, Kagraner Platz 12, 1220 Wien

Christus der Heiler25. – 27. September 2014Freie Christengemeinde Klagenfurt, Morogasse 5, 9020 Klagenfurt

Unterordnung & Autorität9. – 11. Oktober 2014novum Veranstaltungszen-trum, Kagraner Platz 12, 1220 Wien

Bibliologie16. – 18. Oktober 2014Freie Christengemeinde Wels, Wiesenstraße 52, 4600 Wels

Geistliche Leiterschaft16. – 18. Oktober 2014Freie Christengemeinde Braunau, Laabstraße 36, 5280 Braunau am Inn

Ekklesiologie23. – 25. Oktober 2014Freie Christengemeinde Klagenfurt, Morogasse 5, 9020 Klagenfurt

Theologie der Erlösung6. – 8. November 2014Freie Christengemeinde Wels, Wiesenstraße 52, 4600 Wels

Ehe, Familie und Dienst13. – 15. November 2014novum Veranstaltungszen-trum, Kagraner Platz 12, 1220 Wien

Einführung Weltmission13. – 15. November 2014Freie Christengemeinde Klagenfurt, Morogasse 5, 9020 Klagenfurt

Hermeneutik13. – 15. November 2014Freie Christengemeinde Braunau, Laabstraße 36, 5280 Braunau am Inn

RHEMA AUSTRIA

www.rhema-austria.org

Begegnung in der Ehe10. - 12. Oktober 2014Fügenwww.bide.at

Begegnung in der Ehe17. - 19. Oktober 2014St. Gilgenwww.bide.at

Begegnung in der Ehe24. - 26. Oktober 2014Neufeldwww.bide.at

NEXT Modul 117. – 18. Oktober 2014FCG Christliches Zentrum Amstetten,Arthur-Krupp-Straße 1, 3300 Amstettenwww.nexttraining.at

NEXT TRAINING

IMPuls Gemeindegrün-dungs- und Visionstreffen15. November 2014Landzeit Autobahnraststation Voralpenkreuz

IMPULS

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Menschen erfahren in ihrem Leben nicht bloß Liebe, sondern auch Verletzungen. Wir alle sind bis zu einem gewissen Grad verletzte Menschen, manche mehr, man-che weniger. Wenn wir dann die Liebe Gottes kennenlernen, erfahren wir ihn, wir tun Buße und wachsen in unserer Beziehung zu Ihm. Dabei übertragen wir jedoch häufig die kaputten Beziehungs-muster unserer Vergangenheit wieder auf Gott und die Menschen in unserer Umgebung - auch und gerade in unserer Gemeinde.

Unser grundlegendstes Überlebens-muster bei einer Bedrohung ist der Reflex von Angriff oder Flucht, fight or flight. Er wird unterschiedlich ausgelebt, in Form von totaler Aggression, passiver Aggres-sion (Schweigen, Rückzug), oder Flucht-mechanismen wie Passivität, Depression, psychosomatischen Erkrankungen und wirklicher Flucht: in Geldverdienen, Sport oder Essen, Unterhaltung, Pornographie oder in die Mitarbeit in der Gemeinde.

Die daraus resultierenden Langzeit-folgen sind häufig schwierige, einsame oder erstarrte (und dann oft zerbroche-ne) Ehen, kaputte Beziehungen innerhalb der Kernfamilie und ein Mangel an echten Freundschaften.

Unsere Verhaltensmuster verschwin-den nicht automatisch mit der Bekeh-rung. Es braucht eine Erkenntnis, dass die-se Prägungen da sind und welche Form sie haben, eine radikale Kündigung (ein Abtöten), und schließlich das Erlernen neuer Reaktionsmuster, welche durch Einübung und Training in Gewohnheiten verwandelt werden.

Der erste Schritt dorthin, die Erkennt-nis dessen, was bei mir automatisch ab-läuft, ist nicht so einfach, wie es scheint. Unsichtbare und oft unausgesprochene Beziehungsmuster werden häufig über Generationen hinweg weitergegeben und automatisch gelebt. Sie erscheinen einem selbst als völlig normal und sind deshalb gar nicht so leicht zu erkennen oder zu benennen. Es braucht eine be-wusste Entscheidung, hinzuschauen, zu-rückzuschauen – sich mit sich selbst und seinem (Familien)Hintergrund und seinen Prägungen auseinanderzusetzen.

Dieser erste Schritt kann durch eine falsch verstandene Theologie bereits geistlich abgeblockt werden: „Wozu zurückschau-en? Ich bin doch in Christus ein neuer Mensch – zurückschauen hindert mich nur daran, Gottes Reich heute voranzu-treiben.“

Hinter dieser Aussage steckt jedoch ein geistlich getarnter Abwehrmechanis-mus – lieber tue ich etwas „Produktives“ und kann dabei weitermachen wie bisher, als dass ich ins Licht trete und offenbar werden lasse, welche Geheimnisse und Tabus in mir und meiner Familie zu bre-chen sind und welchem inneren Schmerz begegnet werden muss.

Mangelnder Wille zur Selbsterkennt-nis, die Weigerung, hinzusehen und an-zuerkennen hat schon Teresa von Avila als “Ursprung fast aller Probleme unse-res geistlichen Lebens“ benannt. Gott wohnt in unserem Herzen und möchte es gemeinsam mit uns erneuern. Doch dazu benötige ich die innere Bereitschaft, meinem Selbst zu begegnen. Wachsende Erkenntnis Gottes (nicht das Wissen über Gott, sondern eine Herzenserkenntnis) geht immer mit wachsender Erkenntnis über mein eigenes Herz, meine Gebro-chenheit, meine Sündhaftigkeit und mein Bedürfnis nach Erlösung einher. Sonst wird der Glaube getrennt vom Wesentli-chen: von der Liebe zu Gott, zu uns und zum Anderen.

Kein regelmäßiger Gottesdienstbe-such, kein Bibellesen und keine stille Zeit, kein Hauskreis, keine Mitarbeit in der Ge-meinde und kein Eheseminar kann die in-time Begegnung mit Gott, mir selbst und meiner Prägung ersetzen.

Familienmuster sind keine Erfindung der Psychologie – sie sind in der Bibel auf-gelistet: Abraham verleugnet, dass Sarai seine Frau ist, Isaak tut bei Rebekka das gleiche; Abraham bevorzugt Isaak; Issak bevorzugt Esau; Jakob bevorzugt Josef und später Benjamin.

Konkret erkenne ich mein Familien-erbe da, wo ich meine Gefühle anschaue und zulasse, dass sie mir ihre Botschaft entschlüsseln. Gefühle vermitteln mir die Wahrheit darüber, was meine innersten, oftmals unbewussten Bewertungen sind,

die mich so reagieren lassen, wie ich re-agiere.

Meinen Frust, meine Resignation, Ent-täuschung und Niedergeschlagenheit darf ich täglich mit Gott anschauen und Ihn einladen, mich in die Wahrheit zu füh-ren – nicht darüber zu grübeln, sondern offen und ehrlich zu sein vor Ihm, damit Er anfangen kann, mir meine falschen Muster zu zeigen, sie abzulegen und neue Muster einzuüben.

Ein persönliches Beispiel zum Schluss: Eines Tages wurde mir bewusst, dass ich an freien Tagen keine private Zeit mit Gott verbrachte. Obwohl ich mich eigentlich danach sehnte, kam es irgendwie nie dazu. Erst als ich vor Gott mein Herz öffnete und aufschrieb, was an Gedanken und Gefüh-len in mir waren, wurde mir bewusst, das ich innerlich von meiner Herkunftsfamilie so geprägt war, dass mein Mutter nie mit-bekommen durfte, wenn ich „frei“ hatte. Sonst bekam ich sofort neue Aufgaben zugeteilt, da meine Mutter der Meinung war, dass „Müßiggang aller Laster Anfang“ ist. Als ich dieses Familienerbe als alt er-kannt und abgelegt hatte, wurde ich frei, mit Gott meine freien Tage zu verbringen und zu genießen – schließlich hat Er hat ja den Sabbath und das Freihaben erfun-den. n

KOLUMNE

K O L U M N E

k arin ebert

... ist Supervisorin, Le-bens- und Sozialberaterin sowie Sprecherin in Lehr- und Konferenzveranstal-tungen der Freien Chris-tengemeinde Österreich.

Lieben Lernen Geliebte Menschen lieben, verletzte Menschen verletzen.

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N E W S

Religionsunterricht

Teilnehmende aus verschiedenen Gemeinden der „Freikirchen in Österreich“ besuchen den Unterricht gemeinsam in einer Gruppe.

Der Unterricht findet in den Räumen ihrer Schule im Rahmen des Stundenplans statt.

Je nach Größe der Unterrichtsklasse (Gruppe) gibt es ein bis zwei Unterrichts-stunden pro Woche.

Kinder und Jugendliche ohne religiöses Bekenntnis oder aus nicht anerkannten Freikirchen können den Unterricht als Freigegenstand besuchen.

Der Unterricht für Schülerinnen und Schüler

Du kommst als Religionslehreroder -lehrerin in Frage! Denn..

… du unterrichtest bereits an einer Schule. Du könntest im Rahmen deiner Lehrverpflichtung an deiner Schule freikirchlichen Religionsunterricht anbieten. Voraussetzung dafür ist eine theologische Zusatzausbildung.

… du bist leitend in einer Kirchengemeinde tätig und möchtest dir ein zweites berufliches Standbein aufbauen. Falls du im Rahmen deines Theologiestudiums keine päda-gogische Ausbildung abgeschlossen hast, benötigst du in diesem Bereich eine Zusatzausbildung.

… du hast dich für den Lehrberuf entschieden. Im Rahmen deiner pädagogischen Ausbildung ist es dir möglich, den Schwerpunkt Freikirchliche Religionspädagogik zu wählen.

… du kommst aus einem anderen Beruf oder aus der Karenz, interessierst dich für den Religionsunterricht und entsprichst dem genannten Profil für Unterrichtende.

… der Start deiner Unterrichtstätigkeit ist bereits während deiner Ausbildung möglich!

der Freikirchen in Österreich

Lehrerinnen und Lehrer gesucht!

Wir habendein Interesse geweckt?Dann freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme!Ansprechpartner: Armin WunderliArbeitsgruppe ReligionsunterrichtE-Mail: [email protected]

Oder kontaktiere uns unter:Freikirchen in ÖsterreichKrummgasse 7/41030 WienTel.: 01 - 713 68 28E-Mail: [email protected] findest du auch im Internet unter

www.freikirchen.atImpressumFreikirchen in ÖsterreichArbeitsgruppe Religionsunterricht

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