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FrauSabine SchenkeHohe Str. 100-38312 ACHIMDEUTSCHLAND

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Wien, 25. Juni 2014

Betrifft: Ihr Schreiben vom 27.4.2014 an Hrn BM Rupprechter

Sehr geehrte Frau Schenke!

Herr Bundesminister DI. Rupprechter hat als zuständiger Ressort-Minister Ihr Schreiben anmich, in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Spanischen Hofreitschule,weitergeleitet.

Ich darf Ihnen daher namens der Gesellschaft antworten.

Wie Sie in Ihrem Schreiben auf Seite 3 ausführen, muss es das Bestreben jedesWirtschaftskörpers sein, zumindest ausgeglichen zu bilanzieren. Sie weisen auchrichtigerweise darauf hin, dass das Spanische Hofreitschulgesetz im Paragraph 2 dieAufgaben der Spanischen Hofreitschule klar definiert, die unter anderem auch sind:

1.) die dauerhafte Erhaltung und traditionsgemäße Zucht der Pferderasse Lipizzaner, ZuchtUnd Bereitstellung bestgeeigneter Hengste für die Spanische Hofreitschule;

2.) die Ausübung und Bewahrung der klassischen Reitkunst sowie der historischenTraditionen der Spanischen Hofreitschule.

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Ich muss zu Ihrem Punkt "Gewinn oder zumindest ausgeglichenes Ergebnis" feststellen, dassdieser Forderung bei Erfüllung der mit den von der Gesellschaft per Gesetz definiertenAufgaben bisher leider nicht entsprochen werden kann.Da einerseits Gesetze erfüllt werden müssen und andererseits die aktuelle Finanzlage desStaates keinen großzügigen Verlustausgleich zulässt, musste die Spanische Hofreitschuleneben ihrer Kernkompetenz, der Ausbildung von Reitern und Pferden und in der Folge derenVermarktung, in neuen Geschäftszweigen, wie dem Vermietungs- und Eventgeschäft, demHandelsgeschäft (Shop) und der Vergabe von Lizenzen aktiv werden.

Oberste Priorität haben dabei immer das Wohl und die Gesundheit unserer Pferde. So ist esfür uns - anders als in der nostalgisch, glorifizierten Vergangenheit - nicht akzeptabel, Pferdein einer Vorführung für 2 Programmpunkte einzusetzen (siehe die in Ihrer Beilageaufscheinenden Doppeleinsätze von Neapolitano Kitty jSiglavy Materia jConversanoToscana). Bedenkt man, dass bei der damals 20 Minuten dauernden Schulquadrille alleFiguren in den verschiedenen Gangarten mehrmals wiederholt wurden, dabei auch derGroßteil der eingesetzten Pferde über 20 Jahre alt war, und wie C.Toscana vorher zusätzlichauch noch für alle Gänge und Touren eingesetzt wurden, so ist diese alte Praxis wohl sehr zuhinterfragen.

Auch wurden die Pferde zu Zeiten von Oberst Podhajsky in maximal 4 Jahren fertigausgebildet, wohl um den bestehenden Mangel an vorhandenen Pferden rasch zu beheben.Heute dauert diese Ausbildung im Sinne der klassischen Reiterei bis zu 8 Jahren.

Entsprechend den Tierschutzgesetzen verbringen unsere Hengste - um eine artgerechteHaltung mit freiem Auslauf zu ermöglichen - im Turnus mindestens 3x jährlich mindestens 4Wochen in unserem Trainingszentrum Heldenberg. Klarerweise fallen die Pferde, aber auchderen Reiter in diesen Wochen für Vorführungen aus.

Wir bieten derzeit - um die vorhandenen Pferderessourcen nicht zu überfordern - sowohllange als auch kürzere Vorführungen an, was den Wünschen unserer Besucher entsprichtbzw. durch die entsprechend differenzierten Eintrittspreise auch marktgerechter ist. Nach wievor ist bei langen Vorführungen das gesamte Repertoire zu sehen, die damals 20 minütigelange Schulquadrille zeigen wir allerdings aus Rücksicht auf die Pferde heute nur in einer 11minütigen Länge (auch ein Grand Prix überschreitet 10 Minuten nicht), was qualitativkeinerlei Verschlechterung bedeutet.

Zusätzlich haben wir ein neues Produkt mit den Wiener Sängerknaben entwickelt: "A Tributeto Vienna". Der Ursprung beider Institutionen ist dem Kunst- und Repräsentationsbedürfnisdes österreich ischen Kaiserhauses zu danken. Auch die Sängerknaben hatten ursprünglicheine Militäruniform mit Zweispitz. Mit diesem neuen Produkt soll künftig neben denDarbietungen der Spanischen Hofreitschule alle 2-3 Jahre ein neuer, typisch wienerischerMusikpartner (Wiener Philharmoniker, der Star-Pianist Rudolf Buchbinder, Opernsänger etc.)

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präsentiert werden, um im Sinne von .varlatio deleetat" für jene Gäste attraktiv zu sein, diedie klassische Vorführung der Spanischen Hofreitschule schon gesehen haben und deshalbansonsten keinen weiteren Besuch einplanen würden. Die Anzahl dieser Besuchergruppe istsehr groß, denn nur wenige Besucher sind in Ihrem Sinne fachkundig und wollen dieselbeVorführung mehrmals besuchen.

Sehr geehrte Frau Schenke, somit haben die Veränderungen bzw. Erweiterungen unseresProgrammangebotes nichts mit Qualitätsverlust zu tun, sondern sind die einzige Möglichkeit,dem modernen Tierschutz zu entsprechen, die Gesundheit der Pferde nicht zu riskieren undgleichzeitig die finanziellen Notwendigkeiten nicht zu vernachlässigen: Eine 10 minütigeQuadrille ist nicht minderwertig, sondern für "alte" Pferde schonender, eine Vorführung mitnur 5 Programmpunkten ist ticketpreismäßig billiger als eine Vorführung mit 7Programmpunkten, entspricht dem Bedürfnis vieler Gäste und ist deshalb nicht von mindererQualität. Wer das gesamte Repertoire sehen will, kann laut unserem neuen Programm fürdas Jahr 2015 die sogenannten Galavorführungen buchen.

Wenn Kritik an "Alle Touren und Gänge" geübt wird, mit dem Verweis, dass diese früher von2-3 Oberbereitern geritten wurden, so muss uns bzw. dem l.Oberbereiter wohl überlassenwerden, wer und welche Pferde bzw. Reiter da eingesetzt werden. Im Übrigen wird dieserProgrammpunkt auch heute oft in der Besetzung l.Oberbereiter Eder, OberbereiterHausberger, Bereiter Rostek, Bereiter Bacher geritten. Gerade unsere jungen Reiter habensich hervorragend entwickelt, ihre Pferde korrekt ausgebildet und können mit ihren älterenKollegen mithalten und wir wollen sie daher nicht abqualifizieren lassen.

Das Solo von Bereiter Florian Bacher mit seinem Amabila als nicht von adäquater Qualität zubezeichnen, ist ungerecht und entspringt wohl Ihrer aus der Verklärung der Vergangenheitheraus negativen Einstellung zur Spanischen Hofreitschule.

Sehr geehrte Frau Schenke, ich kenne Ihre Expertise nicht, die Sie zu dieser Abqualifikationeines Teams berechtigt, allerdings hat sich dieses Team sein Fachwissen über jahrelangePraxis erworben. Sie tun ihr bestes, allen Notwendigkeiten, die zum Teil auchwidersprüchlich sind - im Sinne von 449 Jahren Spanische - zu entsprechen und dieses Erbein der heutigen Zeit mit höchster Verantwortung zu bewahren.

Ich übe in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender ein Ehrenamt für mein HeimatlandÖsterreich aus, in meinem Brot-Beruf leite ich ein weltweit tätiges Unternehmen. Eines kannich Ihnen mit dieser Erfahrung aber versichern: ich habe in meinem gesamten mittlerweilefast 40jährigen Berufsjahren nicht derartige Schmutzkübelkampagnen erlebt, wie sie dieSpanische in 5 Jahren ertragen musste.

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Ich ersuche höflichst, doch auch den Balken im Auge der Kritiker zu sehen, neben den sicherdort und da gegebenen Splittern in jeden der Spanischen.Vergessen Sie bitte nicht die in den letzten 7 Jahren erbrachten Leistungen - wie Aufbaueiner zweiten Equipe und jenes Feuerwerk an Ideen, um die Spanische für denösterreichischen Staat leistbar und politisch ihre Existenzberechtigung erklärbar sowie ihrenpositiven Beitrag zum Image Österreichs erlebbar zu machen.

Mit reundliche

-4U2~Johann Marihart

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