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Liebe Hamburgerinnen, liebe Hamburger,
die bisher größte Katastrophe der Bundesrepublik Deutschland traf Hamburg im Jahr 1962. Bei dieser verheerenden Sturmflut kamen über 300 Menschen ums Leben. Bis heute gab es acht Sturmfluten, deren Scheitelwasserstände höher lagen als die der Katastrophensturmflut. Durch diese Fluten waren keine Opfer zu beklagen. Das
liegt auch daran, dass der Hamburger Katastrophenschutz gut aufgestellt ist.
Hamburg ist mit 103,8 Kilometern Hauptdeichlinie vor den Sturmfluten der Nordsee geschützt. Erddeiche, Hochwasserschutzwände und Bauwerke wie Schleusen und Sperrwerke bilden zusammen die Hochwasserschutzanlagen, die aktuell bis zu einem Wasserstand von 7,30 Meter über Normalhöhennull Schutz bieten. Ein solcher Wasserstand ist bisher noch nie eingetreten.
Seit 2017 werden die Deiche und die anderen Hochwasserschutzanlagen schrittweise um mindestens 80 Zentimeter erhöht. Bis 2050 soll dieses Bauprogramm abgeschlossen sein. Damit bleibt der bisherige hohe Sicherheitsstandard weiter erhalten, wenn der Meeresspiegel als Folge eines sich verändernden Klimas steigt.
Ihr Senator für Umwelt und EnergieJens Kerstan
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
wann immer die Gefahr einer schweren Sturmflut droht, koordiniert die Innenbehörde die Einsatzorganisation des bewährten Hamburger Katastrophenschutzes.
Hochprofessionell wirken hier die regionalen Katastrophendienststäbe der Bezirke und des Hafens sowie die Einsatzkräfte von
Polizei, Feuerwehr, THW, der Hilfsorganisationen, der Bundeswehr, der Deichwacht und viele freiwillige Helfer zur Sturmflutabwehr und zum Schutz der Bevölkerung erfolgreich zusammen. Je nach vorhergesagtem Wasserstand werden weit über 1000 Einsatzkräfte zur Abwehr der Flut aktiviert.
Sie sehen, der Schutz der Bevölkerung ist durch umfangreiche Maßnahmen gewährleistet. Im Fall einer Sturmflut kommt es aber entscheidend auch darauf an, dass Sie als Bewohnerinnen und Bewohner der sturmflutgefährdeten Gebiete Hamburgs wissen, was Sie selbst tun müssen, um sich bestmöglich vor Gefahren zu schützen. Daher bitte ich Sie, sich mit den Informationen in dieser Broschüre eingehend vertraut zu machen und die betreffenden Verhaltensregeln unbedingt zu beachten.
Ihr Senator für Inneres und SportAndy Grote
STURMFLUT
Informationen in dieser Broschüre
Mit der Karte auf dem Umschlag dieser Broschüre erhalten Sie einen Überblick über die sturmflutgefährdeten Bereiche von Hamburg. Bitte beachten Sie dabei, dass ein Großteil dieser Gebiete durch die Hauptdeichlinie (in Rot eingezeichnet) geschützt ist und nur im sehr unwahrscheinlichen Falle eines Versagens oder eines Überströmens der Hochwasserschutzanlagen gefährdet werden könnte.
Die Innenseite des Umschlages dieser Broschüre informiert Sie über den sturmflutgefährdeten Bereich, in dem Sie leben. Hier erhalten Sie wichtige Hinweise für Ihren Wohnort.
Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie spezielle Informationen zum Thema Sturmflut, zum Beispiel, wie Sie gewarnt werden und wie Sie sich im Falle einer Sturmflut richtig verhalten.
Hinweise für die Bevölkerung in Hamburg
Allgemeine Hinweise bei einer Sturmflut
Rechtzeitig vor dem Eintritt einer Sturmflut werden Sie gewarnt durch:
» Böllerschüsse (Hafengebiet),
» Lautsprecherdurchsagen
» Rundfunkwarnungen,
» Untertitelungen im Fernsehen,
» Sirenensignal (auf- und abschwellender Heulton von einer Minute Dauer).
» Ergänzend können Sie sich per App auf ihrem Smartphone warnen lassen, wenn Sie diese installiert haben.
Checkliste
Rundfunk einschalten!
Suchen Sie im Warngebiet höher gelegene Stockwerke auf!
Auf Lautsprecherdurchsagen achten!
Verlassen Sie die gekennzeichneten Evakuierungsgebiete!
Anweisungen der Behörden befolgen!
Höher gelegene Stockwerke aufsuchen, wenn Sie das Evakuierungsgebiet nicht mehr verlassen können!
Kranke, Gebrechliche, Behinderte, die keine andere Hilfe haben, können sich an 112 wenden, um das Gebiet bei einer Evakuierung zu verlassen.
Nachbarn informieren!
Nehmen Sie wichtige Dokumente, wichtige Medikamente und Geld mit! ›› wichtige
Dokumente›› Geld›› Medikamente
Bewahren Sie dieses Merkblatt
griffbereit auf!
Falls Sie noch Zeit haben:
» Strom und Gas abstellen!
» Taschenlampe bereithalten!
» Schützen Sie Ihren Besitz und bringen Sie wertvolle Sachen in obere Stockwerke!
» Chemikalien, Farben, Kraftstoffe etc. in obere Stockwerke umlagern!
» Heizöltanks ggf. mit Wasser füllen, um ein Aufschwimmen zu verhindern!
Richtiges Verhalten bei Vorhersage einer sehr schweren Sturmflut mit mehr als +7,30 m über Normalhöhennull
Sie sollten dann folgende Maßnahmen treffen:
Für den Fall einer sehr schweren Sturmflut von mehr als +7,30 m über Normalhöhennull gelten die folgenden Hinweise:
Wenn Sie im Evakuierungsgebiet wohnen, müssen Sie auf jeden Fall Ihre Wohnung / Ihr Haus verlassen!
Wenn Sie im Warngebiet wohnen, prüfen Sie bitte, ob Ihre Wohnung / Ihr Haus ausreichenden Schutz bietet. Die nachstehende Grafik soll Ihnen dabei eine Hilfestellung geben.
Ermitteln Sie die Höhenlage Ihrer Wohnung / Ihres Hauses, sofern Ihnen diese nicht bekannt sein sollte.
Hilfreich können dabei die Verwendung von InternetGeoportalen, GPSGeräten, Apps für Höhenmessung sowie Landkarten mit Höhenangaben sein.
Mit dieser Grafik soll die Formulierung „Flucht in obere Stockwerke“ näher erläutert werden. Sie gilt nur für das Warngebiet und bezieht sich auf eine Geschosshöhe von 2,50 m. Haben Sie abweichende Geschosshöhen, müssen Sie diese berücksichtigen.
Bitte beachten!Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) geben die Sturmfluthöhen in „Meterüber dem mittleren Hochwasser“ (MHW) an.Für Hamburg müssen Sie noch +2,13 m dazurechnen. Es gilt: MHW + 2,13 m = NHN.Beispiel: Bei einer Vorhersage von 2 Meter bis 2,50 Meter über dem mittleren Hochwasser ergibt sich daraus 4,13 m bis 4,63 m über Normalhöhennull (NHN).Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hamburg.de/katastrophenschutz
Flucht in obere Stockwerke
Geländehöhe + 2,50 m über NHN und tiefer
Geländehöhe mindestens + 5,00 m über NHN
Geländehöhe mindestens + 7,50 m über NHN
1. OG
EG
1. OG
EG
1. OG
EG
Legende
sicher
unsicher
Sturmfluten sind Naturereignisse. Die Vorhersagen sind abhängig von den vorherrschenden Witterungsbedingungen. Diese können sich innerhalb kürzester Zeit grundlegend verändern. Informieren Sie sich daher laufend über die aktuellen Vorhersagen.
Unter folgenden Rufnummern können Sie sich über den zu erwartenden Wasserstand informieren:
SturmflutAnsagedienstBundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
Automatische Wasserstandsansage Pegel St. Paulioder im Internet unter:
040 / 428 4755 51 oder 55 52 040 / 31 9031 90040 / 428 4732 85www.hamburgportauthority.de/de/wasser/hochwasserschutzwww.bsh.de/aktdat/wvd/lf/StPauli_lf.htm
Sturmflutvorhersagen – wer informiert?
Warnmeldungen auf Ihr SmartphoneMit zumeist kostenlosen WarnApps ist es möglich, sich über das Smartphone warnen zu lassen. Voraussetzungen sind, dass man Empfang hat, dass das Smartphone nicht ausgeschaltet, auf Flugmodus oder stumm geschaltet ist und dass in einer Krise die Netze der Mobilfunkanbieter nicht beeinträchtigt sind. Daher stellen WarnApps eine Ergänzung zu den anderen Warnmethoden dar, warnen aber weniger zuverlässig.Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betreibt gemeinsam mit den deutschen Bundesländern ein satellitengestütztes Modulares Warnsystem (MoWaS). Darüber werden amtliche Informationen und Gefahrenmeldungen an Rundfunk und Fernsehanstalten gesendet. Die vom BBK zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellte WarnApp
NINA (= NotfallInformations und NachrichtenApp) bringt diese Warnungen auch auf ihr Smartphone. Die Warnungen werden von der Polizei oder dem zentralen Katastrophendienststab der Hamburger Behörde für Inneres und Sport ausgegeben und enthalten Kurzinformationen zur Gefahr sowie Verhaltensempfehlungen. Über die App WarnWetter des DWD können Sie sich über die Wetterentwicklung informieren.Weitere Apps von kommerziellen Betreibern sollen demnächst ebenfalls an MoWaS angeschlossen werden. Eine weitere kommerziell betriebene App ist KATWARN. Diese ist jedoch nicht an das behördliche Warnsystem MoWaS angeschlossen. Im Bedarfsfall werden Warnungen auch über dieses System verbreitet.
Haben Sie noch Fragen?Dann wenden Sie sich bitte an den Katastrophenschutz Ihres Bezirksamtes oder an die Behörde für Inneres und Sport:
Für die sturmflutgefährdeten Bereiche Hamburg-Mitte /Veddel, HafenCity, Innenstadt und Wilhelmsburg:Bezirksamt Hamburg-Mitte – KatastrophenschutzCaffamacherreihe 1-3, 20355 HamburgTelefon 040 / 4 28 54-33 55 Für die sturmflutgefährdeten Bereiche in Altona:Bezirksamt Altona – KatastrophenschutzPlatz der Republik 1, 22765 HamburgTelefon 040 / 4 28 11-17 72 Für die sturmflutgefährdeten Bereiche in Bergedorf:Bezirksamt BergedorfWentorfer Straße 38, 21029 HamburgTelefon 040 / 4 28 91-20 37 Für die sturmflutgefährdeten Bereiche inHarburg und Finkenwerder:Bezirksamt Harburg – KatastrophenschutzHarburger Rathausplatz 1, 21073 HamburgTelefon 040 / 4 28 71-36 45 | -36 46
Für die sturmflutgefährdeten Bereiche im Alstergebiet:Bezirksamt Eimsbüttel – KatastrophenschutzGrindelberg 62 – 66, 20144 HamburgTelefon 040 / 4 28 01-34 04Bezirksamt Hamburg-Nord – KatastrophenschutzKümmellstraße 7, 20249 HamburgTelefon 040 / 4 28 04-27 49Bezirksamt Wandsbek – KatastrophenschutzRobert-Schuman-Brücke 8, 22041 HamburgTelefon 040 / 4 28 81-20 21 Für allgemeine Informationen zum Thema „Sturmflut“:Behörde für Inneres und SportAbt. Öffentliche Sicherheit, Brand- undBevölkerungsschutzJohanniswall 4, 20095 HamburgTelefon 040 / 4 28 28-0 Für den Hafen gibt es spezielle Broschüren, herausgegeben von der Hamburg Port Authority (HPA)Neuer Wandrahm 4, 20457 HamburgTelefon 040 / 4 28 47-22 88 | -28 87 | -13 33