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Lehrveranstaltungen des Faches Philosophie im Sommersemester 2009 mit Erläuterungen und Literaturhinweisen

Lehrveranstaltungen des Faches Philosophie im ... · 14-16, hs 1 A) Vorhersagbarkeit, Ordnung, zeitliche Symmetrie und Gleichgewicht zählten in der Neuzeit zu den Grundbegriffen

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Lehrveranstaltungen

des Faches Philosophie

im Sommersemester 2009

mit Erläuterungen und Literaturhinweisen

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Philosophische Bibliothek

Eine aktuelle Auswahl

Pimärtexte für StudierendeRENÉ DESCARTESMeditationes de prima philosophia. Meditationen über die Grundlagen der PhilosophieLateinisch-deutsch. Vollständig neu über-setzt, mit einer Einleitung hrsg. von Chris-tian Wohlers. PhB 597. 2008. lvii, 214 S.978-3-7873-1887-2. Kart. 14.80

AL-FARABI Über die WissenschaftenÜbersetzt, mit einer Einleitung undAnmerkungen hrsg. von Franz Schupp.PhB 568. 2008. LXXXIV, 365 Seiten.978-3-7873-1877-3. Kart. 19.80

J . G. FICHTEReden an die deutsche NationHrsg. von Alexander Aichele.PhB 588. 2008. 254 Seiten.978-3-7873-1856-8. Kart. 19.80

JÜRGEN HABERMASErkenntnis und InteresseIm Anhang: »Nach dreißig Jahren. Rück-blick auf ›Erkenntnis und Interesse‹«. Mit einem Nachwort von Anke Thyen.PhB 589. 2008. 422 Seiten.978-3-7873-1862-9. Kart. 22.80

G. W. F. HEGEL Wissenschaft der Logik. Erster Teil. Die objektive Logik. Erster Band. Die Lehre vom Sein (1832)Nach dem Text von GW, Bd. 21 neu heraus-gegeben von Hans-Jürgen Gawoll miteiner Einltg. von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke. PhB 385. 2., verb. Aufl age 2008. xxxvi, 509 Seiten.978-3-7873-1663-2. Kart. 18.80

EDMUND HUSSERLLogische UntersuchungenMit einer Einführung und einem Sach- und Namenregister von Elisabeth Ströker.PhB 601. 2009. lxxiv, 1.076 Seiten.978-3-7873-1893-3. Ln. 48.00

IMMANUEL K ANTMetaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre.

Metaphysik der Sitten IIMit einer Einführung ›Kants System der Pfl ichten in der Metaphysik der Sitten‹ von Mary Gregor. Neu hrsg. und eingeleitet von Bernd Ludwig. PhB 430. 2008. lxx , 169 S.978-3-7873-1861-2. Kart. 18.80

K ARL MARXÖkonomisch-philosophische ManuskripteHrsg. und mit einer Einleitung versehen von Barbara Zehnpfennig.PhB 559. 2008. lxxxix , 210 Seiten.978-3-7873-1890-2. Kart. 18.80

JOHN S. MILL Über die FreiheitEin Essay. Auf der Grundlage der Über-setzung von Else Wentscher neu hrsg. von Horst D. Brandt.PhB 583. 2009. Ca. 220 Seiten.978-3-7873-1810-0. Ln. 28.00

BL AISE PASCALKleine Schriften zur Religion und PhilosophieÜbers. von Ulrich Kunzmann. Mit einer Einltg. und Anm. hrsg. von Albert Raffelt.PhB 575. 2008. lxviii, 396 Seiten.978-3-7873-1874-2. Kart. 29.80

PL ATON PhaidonGriechisch–deutsch. Übersetzt und hrsg. von Barbara Zehnpfennig.PhB 431. 2., durchgesehene Aufl age 2008. lix , 217 S. 978-3-7873-1859-9. Kart. 18.80

BERTRAND RUSSELLUnser Wissen von der AußenweltAuf der Grundlage der Übersetzung von Walther Rothstock bearb. von Michael Otte unter Mitarbeit von Maureen Lukay und Mircea Radu. Mit einer Einleitung hrsg. von Michael Otte.PhB 561. 2008. xlviii, 279 Seiten.978-3-7873-1875-9. Kart. 19.80

meiner.de

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Aktuelle Änderungen in den Lehrveranstaltungen des Faches

Philosophie im Sommersemester 2009:

1.) Zusätzliches Hauptseminar: "Epiktet, Encheiridion und Dissertationes" von Herrn Dr. Hubert Benz, Mi. 16-20 (14-tägl.) B9

2.) Zusätzliches Hauptseminar von Herrn Dr. Bouillon: "Hobbes: Leviathan".

Blockveranstaltung von 24.-28. August 2009. Vorbesprechung: 07.05.2009 3.) Zusätzliche Vorlesung von Herrn Dr. Boswell: „Semantik und Arithmetik“, Fr., 14-16 in B13. 4.) HS Albrecht "Leibniz: Theodizee" wird von Di. 12-14 auf Do. 12-14

verschoben. Neuer Raum: C429 5.) Termintausch Fischer: Das Proseminar "Sprache, Interpretation und

Wirklichkeit" wird verlegt auf Di., 12-14 in B19. Das Hauptseminar "Determinismus - Chaos - Selbstorganisation" wird verlegt auf Mo., 12-14 in A 12.

6.) Termintausch Bermes: Die Vorlesung "Anthropologie oder Ethik? Zur

Begründung des gelingenden Lebens" wird verlegt auf Di., 18-20 Uhr in HS 9. Das Hauptseminar "Philippa Foot" wird verlegt auf Di., 10-12 Uhr in B9.

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Vorlesungen Anthropologie oder Ethik? Zur Begründung des gelingenden Lebens. Bermes, Di, 18-20, HS 9 A) Die Frage nach dem Menschen wird sowohl in der Ethik als auch in der philosophischen

Anthropologie direkt gestellt und thematisiert. Die Vorlesung geht der Frage nach, inwieweit diese Disziplinen unabhängig voneinander sein können oder ob und in welchem Sinne die Perspektiven miteinander zusammenhängen bzw. aufeinander aufbauen. Dazu wird im Ausgang von klassischen Konzeptionen der Philosophiegeschichte das Problem thematisiert, inwiefern eine Beschreibung des Menschen das normative Gerüst seines Selbstverständnisses umfassen muß bzw. inwieweit eine solche Beschreibung unabhängig von normativen Grundlagen sein kann. Weiterhin wird die Struktur teleologischer Erklärungen diskutiert, die eine zentrale Rolle in der Beschreibung der menschlichen Lebensform als auch in der Rechtfertigung von Handlungen spielen.

Semantik und Arithmetik. Boswell, Fr. 14-16, B13 A) Die Begriffsverbindung ''Semantik und Arithmetik'' kann einmal die semantische

Untersuchung der Zahlwörter und der Operationsbezeichnungen wie "+" bedeuten, aber auch die arithmetische Untersuchung der Bedeutungsbeziehung im allgemeinen. Diese beide Arten von Untersuchungen sind weder entgegengesetzt noch unverwandt, und ihre Eignung als Stoff einer philosophischen Vorlesung bedarf weniger Rechtfertigung als man vielleicht zunächst annehmen würde. Einerseits kommt der Arithmetik als dem Kernstück der Mathematik eine überragende wissenschaftstheoretische Bedeutung schon allein in Folge der Mathematisierung der Naturwissenschaft insgesamt zu. Andererseits lässt sich zeigen, dass jede Theorie gewisser grundlegender Art ohne Wahrheitsverlust auf einen Zahlenbereich bezogen werden kann. Wenn man zudem angelernte wissenschaftskulturelle Voreingenommenheit beiseite zu legen versucht und sich einer Phänomenologie primitiver semantischer Vorgänge widmet, sind das Zählen und das Nennen schwerlich, wenn überhaupt, voneinander zu unterscheiden, sondern scheinen vielmehr in einer Urgestalt der Bedeutung zu verschmelzen.

B) Literatur: David Hilbert. Grundlagen der Mathematik. Berlin 1934. Gottlob Frege. Die Grundlagen der Arithmetik. Herausgegeben von Christian Thiel.

Hamburg 1986. Gottfried Wilhelm Leibniz. Fragmente zur Logik. Ausgewählt, übersetzt und erläutert von

Franz Schmidt. Berlin 1960.

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Code und Interpretation Fischer, Mi. 14-16, C22 A) Die Vorlesung ist als Ergänzung zum Proseminar „Sprache, Interpretation und

Wirklichkeit“ gedacht, kann jedoch auch unabhängig davon gehört werden. Es werden klassische und neuere Positionen der Sprachphilosophie und der Hermeneutik behandelt. Dabei soll die Rolle von symbolischen Codes bei der Konstruktion von "Realität", bzw. der Konstitution unseres Wissens (unserer Weltsicht) sowie der darauf aufbauenden Handlungsrepertoires untersucht werden. Das Verstehen von symbolischen Produkten jedweder Art wird als hermeneutischer Prozess verstanden, der voraussetzungsreich ist und eine analysierbare Struktur mit benennbaren Komponenten und Konsequenzen hat. Sowohl die Voraussetzungen als auch die Struktur, die Komponenten und die Konsequenzen dieses Prozesses werden herausgearbeitet.

B) Willard V. Quine, Wort und Gegenstand. Stuttgart 1980; George Lakoff, Women, Fire, and Dangerous Things. What categories reveal about the mind. Chicago 1987; Stephen Schiff, Remnants of Meaning, Cambridge & London 1987; Geoffrey C. Bowker & Susan Leigh Star, Sorting Things Out. Classification and Its Consequences, Cambridge & London 1999; Ulric Neisser (ed), Concepts and Conceptual Development. Cambridge 1987; Nelson Goodman, Sprachen der Kunst, Frankfurt 1995; ders.; Weisen der Welterzeugung, Frankfurt 1990; Umberto Eco, Streit der Interpretationen, Konstanz 1987; ders., Kritik der Ikonizität, in: ders., Im Labyrinth der Vernunft, Leipzig 1999, S. 54-88; Peter Winch, Die Idee der Sozialwissenschaft, Frankfurt Frankfurt 1966; Zenon W. Pylyshyn, Computation and Cognition, in: Behavioral and Brain Sciences (1980), 3: 111-132. (Vgl. auch die unter dem Proseminar „Sprache, Interpretation und Wirklichkeit“ angegebene Literatur.)

Die Ordnung der Welt – Gesetz, Chaos, Selbstorganisation Fischer, Do. 14-16, HS 1 A) Vorhersagbarkeit, Ordnung, zeitliche Symmetrie und Gleichgewicht zählten in der

Neuzeit zu den Grundbegriffen der Naturanschauung. Eine überlegene Intelligenz (der Laplacesche Dämon), der Positionen, Geschwindigkeiten und Massen aller Partikel des Universums kennt, könnte im Prinzip nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft beliebig genau vorhersehen. In dieser Sicht der Natur hat sich im letzten Jahrhundert ein drastischer Wandel vollzogen, in dem die Begriffe Nichtlinearität, Chaos, Selbstorganisation und Unvorhersagbarkeit eine prominente Rolle spielen. In der neuen Sicht ist die Natur kein „Uhrwerk“ mehr, sondern eine schöpferische Macht, deren zukünftige Erzeugnisse vielleicht (im klassischen Bereich) noch determiniert, nicht aber vorhersehbar sind.

B) Michael Hampe, Eine kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffes, Frankfurt 2007; Bernulf Kanitscheider, Von der mechanistischen Welt zum kreativen Universum, Darmstadt 1993; Erich Jantsch, Die Selbstorganisation des Universums. Vom Urknall zum menschlichen Geist, München & Wien 1979; Benoit B. Mandelbrot, Die fraktale Geometrie der Natur, Basel/Boston/Berlin 1991;Günter Küppers (Hg.), Chaos und Ordnung. Formen der Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft, Stuttgart 1996; Peter Coveney & Roger Highfield, Anti-Chaos. Der Pfeil der Zeit in der Selbstorganisation des Lebens, Reinbek 1992; Friedrich Cramer, Chaos und Ordnung. Die komplexe Struktur des Lebendigen, Frankfurt 1993 (Stuttgart 1988); David Peak & Michael Frame, Komplexität. Das gezähmte Chaos, Basel 1995; Hermann Haken, Maria Haken-Krell, Erfolgsgeheimnisse der Wahrnehmung. Synergetik als Schlüssel zum Gehirn, Stuttgart 1992; Hermann Haken und Arne Wunderlin, Die Selbststrukturierung der Materie. Synergetik in der unbelebten Welt, Braunschweig 1991; Robert B. Laughlin, A Different Universe, New York 2005.

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Einführung in die Kritik der reinen Vernunft Hinske, Mo. 18-19 und Mi. 18-19, B14 Der Aspekt des Theoretischen (Vorlesung mit Übung) Krieger, Mi. 10-12, HS 10, E 139 A) Die Vorlesung befaßt sich mit dem Verständnis des Theoretischen. Näherhin geht es um

die Themen „Denken“, „Erkennen“ und „Wissenschaft“. Insoweit bietet die Veranstaltung eine Einführung in die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Im Besonderen wird auf das antike Verständnis (Platon, Aristoteles), die Auffassungen des Empirismus (D. Hume) und der Transzendentalphilosophie (I. Kant) sowie Ansätze bei M. Heidegger und L. Wittgenstein eingegangen werden. Methodisch werden zu den jeweiligen Abschnitten der Vorlesung Übungen durchgeführt.

B) G. Krieger: Wissenschaftstheorie, in: L. Honnefelder, G. Krieger (Hg.), Philosophische Propädeutik 1, Paderborn u.a. 1994, 239-306; H. M. Baumgartner, Art. Wissenschaft, in: Handbuch philosophischer Grundbegriffe, 1740-1764; Art. Theorie, in: Hist. Wörterbuch der Philosophie, Bd. 10, 1128-1154.

Die Gottesfrage heute (Vorlesung mit Diskussion) Krieger, Di. 14-16, HS 10 A) Die Vorlesung gibt eine Einführung in die zeitgenössische Diskussion des Thema „Gott“.

Dies geschieht in historischer und sachlicher Perspektive. Die Überlegungen orientieren sich dabei insgesamt an der Verhältnisbestimmung von Theologie und Philosophie im Zusammenhang wissenschaftlicher Weltorientierung. Methodisch vollzieht sich die Veranstaltung im Zusammenspiel von Vorlesung und Übung. Dementsprechend wird den Teilnehmern ein Textreader zur Verfügung gestellt werden, der im Sinne einer Arbeitsgrundlage eingesetzt werden wird.

B) R. Spaemann: Das unsterbliche Gerücht. Die Frage nach Gott und die Täuschung der Moderne, Stuttgart 2007; C.-F. Geyer (Hrsg.): Religionsphilosophie der Neuzeit. Klassische Texte aus Philosophie, Soziologie und Politischer Theorie, Darmstadt 1999; W. Löffler: Einführung in die Religionsphilosophie, Darmstadt 2006; A. Franz: Art. Gott, in: Ders., W. Baum, K. Kreutzer (Hrsg.), Lexikon philosophischer Grundbegriffe der Theologie, Freiburg 2003, 178-180; N. Fischer: Die Gottesfrage als Aufgabe der Metaphysik, in: G. Krieger, L. Honnefelder (Hrsg.), Philosophische Propädeutik. Bd. 3: Metaphysik und Ontologie, Paderborn 2001, 213-288.

Einführung in die Metaphysik (Vorlesung mit Diskussion) Schüßler, Di. 16-18, HS 10 A) Die Vorlesung sucht unter begriffsgeschichtlichen, historischen und systematischen

Gesichtspunkten eine Einführung in diese Grunddisziplin zu geben. B) Schaeffer, R.: Ontologie im metaphysischen Zeitalter, Freiburg/Br. 2008; Weissmahr, B.:

Ontologie, Stuttgart 2. Aufl. 1991. Einführung in die Religionsphilosophie (Vorlesung mit Diskussion) Schüßler, Do. 10-12, E 51 A) In der Vorlesung werden Antworten auf die Frage nach dem Wesen der Religion und der

religiösen Sprache diskutiert, wie sie sich in der Moderne herausgebildet haben. B) Schüßler, W. (Hg.): Religionsphilosophie, Freiburg/Br. 2000; Wagner, F.: Was ist

Religion?, Gütersloh 2. Aufl. 1991.

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Die Philosophie der Antike Welsen, Di. 14-16, HS2 A) Angesichts der Tatsache, daß die antike Philosophie nicht einfach nur den historischen

Beginn des abendländischen Denkens darstellt, sondern darüber hinaus auch Begrifflichkeit und systematische Stoßrichtung desselben entscheidend geprägt hat, erscheint es unerläßlich, sich mit dieser Epoche eingehender zu beschäftigen. Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die wichtigsten Ansätze der antiken Philosophie zu vermitteln. Es liegt auf der Hand, daß ein besonderes Gewicht auf Platon und Aristoteles gelegt wird, doch auch das Denken der Vorsokratiker sowie der ver-schiedenen Schulen der späteren Antike soll vorgestellt werden.

B) W. Röd: Geschichte der Philosophie, Bd. I: Von Thales bis Demokrit. München 1988; A. Graeser: Geschichte der Philosophie, Bd. II: Sophistik und Sokratik, Platon und Aristoteles. München 1993; M. Hossenfelder. Geschichte der Philosophie, Bd. III: Epikureismus, Stoa und Skepsis. München 1985; W. L. Gombocz. Geschichte der Philosophie, Bd. IV: Die Philosophie der ausgehenden Antike und des frühen Mittelalters. München 1997; W. K. C. Guthrie. A History of Greek Philosophy. Cambridge 1962-79; J. Hirschberger. Geschichte der Philosophie, Bd. I: Altertum und Mittelalter. Freiburg 1974; W. Röd: Kleine Geschichte der antiken Philosophie. München 1998.

Philosophie – Ethik – Lebenskunst: Die Grundlagen der Philosophiedidaktik Werle, Mo. 10-12, B12 A) Die Fachdidaktik der Philosophie dient nicht der bloßen Bereitstellung von Techniken,

mit deren Hilfe universitäre Ergebnisse des Faches Philosophie lehrbar gemacht werden können. Die Fachdidaktik der Philosophie ist vielmehr zu verstehen als eine eigenständige philosophische Teildisziplin, die einen philosophisch-systematischen Begründungszusammenhang von Erziehungszielen, Inhalten, Methoden, Lernvorgängen und Lernkontrollverfahren des Philosophierens erarbeitet. Dabei muß sie der historischen Mannigfaltigkeit der Philosophie ebenso Rechnung tragen wie der Pluralität der Inhalte und Methoden philosophischen Arbeitens. In diesem Zusammenhang thematisiert die Fachdidaktik die möglichen Leistungen der Philosophie für das menschliche Selbstverständnis und für die Orientierungen in den menschlichen Lebensverhältnissen. Insofern ist die Fachdidaktik zugleich Selbstbestimmung der Philosophie in ihren lebensweltlichen Möglichkeiten und Aufgaben. Die Vorlesung führt in diese fachdidaktischen Grundfragen der Schulfächer Philosophie und Ethik ein. Die direkten unterrichtspraktischen und vermittlungstechnischen Fragen, die sich für die Fächer Philosophie und Ethik stellen, werden in den beiden Proseminaren des Moduls Fachdidaktik behandelt. (Didaktische Grundmodelle, Lehr-/Lernprozesse, Lernorganisa-tion, Leistungsmessung etc.)

B) Literatur Arbeitsbücher für die Vorlesung und die Didaktik-Proseminare, zur Anschaffung empfohlen: Volker Steenblock: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. Berlin, 3. Aufl. 2007. Volker Steenblock: Praktische Philosophie/Ethik. Ein Studienbuch. Berlin, 3. Aufl. 2007. Josef M. Werle (Hrsg.): Klassiker der philosophischen Lebenskunst. Von der Antike bis zur Gegenwart. Ein Lesebuch. München: Goldmann TB 2000. Weiterführende Literatur finden Sie im Dauersemesterapparat.

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Theodor W. AdornoGerhard SchweppenhäuserGiorgio AgambenEva GeulenHans AlbertEric HilgendorfKarl-Otto ApelWalter Reese-SchäferHannah ArendtKarl-Heinz BreierAristotelesChristof RappAugustinusJohann KreuzerRoland BarthesGabriele Röttger-DenkerGeorges BataillePeter WiechensJean BaudrillardFalko BlaskWalter BenjaminSven KramerHenri BergsonGilles DeleuzeHans BlumenbergFranz Josef WetzPierre BourdieuMarkus SchwingelJudith ButlerHannelore BublitzErnst CassirerHeinz PaetzoldStanley CavellElisabeth BronfenE.M. CioranRichard ReschikaAuguste ComteGerhard WagnerCharles DarwinJulia VossGilles DeleuzeMichaela OttJacques DerridaHeinz KimmerleRené DescartesPeter PrechtlJohn DeweyMartin SuhrMircea EliadeRichard ReschikaNorbert EliasBaumgart/EichenerEpikurCarl-Friedrich GeyerAmitai EtzioniWalter Reese-SchäferJohann Gottlieb FichteHelmut Seidel

Michel FoucaultPhilipp SarasinGottlob FregeMarkus StepaniansSigmund FreudHans-Martin LohmannHans-Georg GadamerUdo TietzArnold GehlenChristian ThiesJohann Wolfgang GoethePeter MatussekJürgen HabermasMatthias Iser und David StreckerNicolai HartmannMartin MorgensternFriedrich August von HayekHans Jörg HenneckeG.W.F. HegelHerbert SchnädelbachMartin HeideggerGünter FigalJohann Friedrich HerbartMatthias HeeschJohann Gottfried HerderJens HeiseThomas HobbesWolfgang KerstingMax HorkheimerRolf WiggershausDavid HumeHeiner F. KlemmeEdmund HusserlPeter PrechtlKarl JaspersWerner SchüßlerC.G. JungMicha BrumlikImmanuel KantJean GrondinSören KierkegaardKonrad Paul LiessmannFriedrich KittlerGeoffrey Winthrop-YoungHeinz KohutRalph J. ButzerKonfuziusXuewu GuSiegfried KracauerGertrud KochJacques LacanGerda PagelGottfried Wilhelm LeibnizHans Poser

Emmanuel LévinasBernhard H.F. TaureckClaude Lévi-StraussThomas ReinhardtJohn LockeWalter EuchnerNiklas LuhmannWalter Reese-SchäferJean-François LyotardWalter Reese-SchäferNiccolò MachiavelliQuentin SkinnerKarl MannheimWilhelm HofmannKarl MarxRolf Peter SieferleMaurice Merleau-PontyChristian BermesMichel de MontaignePeter BurkeThomas MorusDietmar HerzFriedrich NietzscheWiebrecht RiesCharles Sanders PeirceHelmut PapeJean PiagetIngrid ScharlauPlatonBarbara ZehnpfennigHelmuth PlessnerKai HauckeWillard Orman QuineGeert KeilJohn RawlsWolfgang KerstingPaul RicœurJens MatternRichard RortyWalter Reese-SchäferJean-Jacques RousseauGünther MenschingJean-Paul SartreMartin SuhrMax SchelerAngelika SanderFriedrich W. J. SchellingFranz Josef WetzCarl SchmittReinhard MehringArthur SchopenhauerVolker SpierlingAdam SmithMichael AßländerSokratesChristoph KniestBaruch de SpinozaHelmut Seidel

Leo StraussClemens KauffmannThomas von AquinRolf SchönbergerChristian ThomasiusPeter SchröderPaul TillichGerhard WehrAlexis de TocquevilleMichael HerethMichael WalzerSkadi Krause undKarsten MalowitzMax WeberVolker HeinsAlfred North WhiteheadMichael HauskellerLudwig WittgensteinRichard RaatzschSlavoj ZizekRex Butler

T H E M A T I S C H E E I N F Ü H R U N G E N

Analytische PhilosophieAlbert NewenAntike und moderne SkepsisMarkus GabrielAntike politische PhilosophieWalter Reese-SchäferArgumentationstheorieJosef KopperschmidtÄsthetikStefan MajetschakBiophilosophieKristian KöchyBiopolitikThomas LemkeBuddhismusJens SchlieterComputerphilosophieKlaus MainzerErkenntnistheorieHerbert SchnädelbachDie europäischen MoralistenRobert ZimmerFeministische EthikSaskia WendelFeministische TheorienRegina Becker-Schmidt undGudrun-Axeli KnappFilmtheorieThomas Elsaesser undMalte Hagener

Theorien der FotografiePeter GeimerGeschichtsphilosophieJohannes RohbeckGrundbegriffe der EthikGerhard SchweppenhäuserHermeneutikMatthias JungHistorische AnthropologieJakob TannerHistorische EpistemologieHans-Jörg RheinbergerInterkulturelle PhilosophieHeinz KimmerleIslamPeter HeineKulturphilosophieRalf KonersmannKulturwissenschaftliche GedächtnistheorienNicolas PethesPhilosophie der LebenskunstFerdinand FellmannLiteraturtheorienOliver SimonsMedientheorienDieter MerschPhilosophie der MenschenrechteChristoph Menke undArnd PollmannMoralbegründungenKonrad OttPhänomenologieFerdinand FellmannRechtsphilosophieDetlef HorsterTaoismusFlorian C. ReiterTierphilosophieMarkus WildWissenschaftstheorieMartin Carrier

»Die Einführungsbände des Junius Verlags lassen Experten zu Wort kommen, die ein Feld so überblicken,dass sie es auf eigene Verantwortung, gründlich und mit Gründen, aufzuklären verstehen.« die zeit

Reihe zur Einführungwww.junius-verlag.de

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Hauptseminare Leibniz: Theodizee Albrecht, Do. 12-14, C 429 A) Wie lassen sich die Übel in der Welt mit der Allmacht und Allgüte Gottes vereinbaren?

Leibniz entwarf eine Theodizee, d. h., eine philosophische Rechtfertigung Gottes. In dem gleichnamigen umfangreichen Buch werden zahlreiche andere metaphysische Fragen, die mit dem Theodizee-Problem zusammenhängen, erörtert (vgl. den Semesterplan). Das Seminar wird eine Auswahl des Textes zugrunde legen.

Semesterplan: 23.04. Einführung und Arbeitsverteilung 30.04. Glauben und Vernunft 07.05. Gott und das Übel 14.05. Menschliche Freiheit und das Böse 28.05 Eingeschränkte Freiheit? 18.06 Seele und Körper 25.06. Monadenlehre 02.07. Prästabilierte Harmonie 09.07. Gottes Vorherwissen 16.07. Gott und die Sünde 23.07. Vorsehung und Willensfreiheit

B) Text: Gottfried Wilhelm Leibniz: Die Theodizee (Philosophische Schriften, Bd. 2 in 2

Teilbdn. [stw 1265]). Französisch und deutsch, hrsg. von Herbert Herring. Frankfurt a. M. 1996.

Literatur: Adelheid Thönes: Die philosophischen Lehren in Leibnizens Théodicée. Halle a. d. Saale 1908 (Nachdruck Hildesheim 1980). – Hans-Gerd Janßen: Gott – Freiheit – Leid. Das Theodizeeproblem in der Philosophie der Neuzeit. Darmstadt 1989. – Lothar Kreimendahl: Gottfried Wilhelm Leibniz. Die Theodizee. In: ders.: Interpretationen. Hauptwerke der Philosophie. Rationalismus und Empirismus (Reclams UB 8742). Stuttgart 1994, S. 351-384. – Stefan Lorenz: De mundo optimo. Studien zu Leibniz’ Theodizee und ihrer Rezeption in Deutschland (1710 - 1791). Stuttgart 1997.

Platon: Politeia Bermes, Mi. 18-20 B11 A) Im Ausgang von der Frage nach der Gerechtigkeit und im Horizont der

Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Problemen der theoretischen Philosophie entwickelt Platon im Staat die Konturen einer politischen Verfassung, in der sich tugendhaftes Handeln realisieren kann. Im Seminar werden die Grundzüge der Platonischen Philosophie vorgestellt, indem zentrale Abschnitte des Dialogs diskutiert und analysiert werden.

B) Textgrundlage zur Anschaffung: Platon: Politeia – Der Staat, gr./dt., übers. v. Rudolf Rufener, eingeführt und erläutert von Thomas Alexander Szlezák, Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf/Zürich 2003. – Lektüreempfehlungen zur Vorbereitung des Seminars: Walter Bröcker: Platos Gespräche, Frankfurt/M. 51990; Klaus Held: Treffpunkt Platon, Stuttgart 21991; Gottfried Martin: Platon, Reinbek bei Hamburg 201997; Wolfgang Wieland: Platon und die Formen des Wissens, Göttingen 1982.

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Philippa Foot: Die Natur des Guten Bermes, Di. 10-12, B 9 A) Ein zentrales Thema der Moralphilosophie bildet die Frage nach der begrifflichen Struktur

von Bewertungen menschlicher Handlungen. Philippa Foot diskutiert diese Frage, indem sie eine ‚naturalistische Theorie’ der Ethik vorstellt, in der die Charakterisierung menschlichen Handelns gemäß dem Modell der Beschreibung und Bewertung von Lebewesen insgesamt verstanden wird: „Leben wird im Mittelpunkt meiner Erörterungen stehen, und die Tatsache, daß eine menschliche Handlung oder Disposition gut ist, werde ich einfach als eine Tatsache verstehen, die ein bestimmtes Merkmal einer bestimmten Art von Lebewesen betrifft.“ Im Seminar wird der Gedankengang Philippa Foots analysiert, indem zum einen die Reichweite und die Grenze der traditionellen Differenzierung zwischen Sein und Sollen Thema wird, zum anderen der Zusammenhang zwischen Ethik und Anthropologie.

B) Textgrundlage des Seminars zur Anschaffung: Philippa Foot: Die Natur des Guten, übers. v. Michael Reuter, Frankfurt/M. 2004.

Weiterführende Literatur: Philippa Foot: Die Wirklichkeit des Guten, hg. v. Ursula Wolf, übers. v. Anton Leist, Frankfurt/M. 1997; Rosalind Husthouse (Ed.): Virtues and Reasons. Philippa Foot and Moral Theory. Essays in Honour of Philippa Foot, Oxford 1995.

Epiktet, Encheiridion und Dissertationes Benz, Mi. 16-20 (14-tägl.), B9 A) Epiktets in Aufzeichnungen seines Schülers Arrianos überliefertes "Handbüchlein der

Moral" und seine "Unterredungen" sind zentral für die Ethik der jüngeren Stoa. Epiktets Sprüche und Abhandlungen haben einen großen wirkungsgeschichlichen Einfluß auf die spätantike und mittelalterliche Ethik. Im Seminar soll den Fragen nachgegangen werden,

was die Grundlagen der stoischen Ethik sind, welche Anschauungen als sinnvoll bzw. unhaltbar gelten können und inwieweit sich Epiktet zu Recht auf die antike Ethik, insbesondere auf Sokrates, berufen kann.

B) Textgrundlage: Epiktet, "Handbüchlein der Moral" (Griech./Deutsch), übers. u. hg. v. K. Steinmann, Reclam Univ.-Bibl. Nr. 8788 (Stuttgart 1992/1998)

Epiktet, "Handbüchlein der Moral und Unterredungen", hg. v. H. Schmidt, Kröners TB-Ausgabe, Bd. 2 (Stuttgart, 10. Aufl. 1978)

Hobbes: Leviathan Bouillon, Blockveranstaltung, Vorbesprechung am 7. Mai 2009 A) Leviathan von Thomas Hobbes zählt zu den Klassikern der Politischen Philosophie. Das

Buch hat das neuzeitliche Staatsverständnis, insbesondere die Idee der Rückführung des Staates auf das Eigeninteresse seiner Bürger, maßgeblich geprägt. Im Seminar werden wir uns Schritt für Schritt der Ideen Hobbes’ annehmen und die Fähigkeit, den Text angemessen darzustellen sowie kritisch zu analysieren, systematisch ausbilden.

Jede(r) Teilnehmer(in) bereitet vereinbarte Textpassagen vor und stellt diese in einer Kurzpräsentation vor, um sie anschließend mit den anderen Seminarteilnehmern in einer von ihr/ihm vorbereiteten Diskussion zu erörtern.

Wir verwenden im Seminar die bei Suhrkamp erschienene und von Iring Fetscher herausgegebene und eingeleitete Ausgabe.

B) Thomas Hobbes, Leviathan, hg. von Iring Fetscher, suhrkamp taschenbuch wissenschaft 462 Sekundärliteratur: Wolfgang Kersting, Thomas Hobbes zur Einführung, Hamburg 1992; Jean Hampton, Hobbes and the Social Contract Tradition, Cambridge 1988; Dieter Hüning (Hg.): Der lange Schatten des Leviathan. Hobbes' politische Philosophie nach 350 Jahren, Berlin 2005.

Die Veranstaltung wird in der Woche vom 24.-28. August 2009 als Blockseminar angeboten. Vorbesprechung ist am Donnerstag, 7. Mai, 10-12 Uhr in A12. Bei Terminproblemen ist eine Kontaktaufnahme per E-Mail möglich: [email protected]

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Determinismus - Chaos - Selbstorganisation Fischer, Mo. 12-14, A12 A) Das Seminar ist als Begleitveranstaltung zu dem Seminar über „Die Ordnung der Welt“

(siehe Kommentar dazu), konzipiert, kann jedoch auch unabhängig besucht werden. B) Mario Bunge, Kausalität, Tübingen 1987; Michael Hampe (Hg.), Naturgesetze, Paderborn

2005; James Gleick, Chaos. Making a New Science, London 1990; David Ruelle, Zufall und Chaos, Heidelberg & New York 1994; Ilya Prigogine und Isabelle Stengers, Das Paradox der Zeit. Zeit, Chaos und Quanten, München 1993; Ilya Prigogine, Vom Sein zum Werden. Zeit und Komplexität in den Naturwissenschaften, München: Piper 1979; Ivars Peterson, Was Newton nicht wusste. Chaos im Sonnensystem, Basel u.a. 1994; Ivar Ekeland, Das Vorhersehbare und das Unvorhersehbare, München 1985; Hermann Haken, Erfolgsgeheimnisse der Natur. Synergetik: Die Lehre vom Zusammenwirken, Stuttgart 1981; Hermann Haken, Maria Haken-Krell, Gehirn und Verhalten. Stuttgart 1997; Heinz-Otto Peitgen, Hartmut Jürgens und Dietmar Saupe, Bausteine des Chaos: Fraktale, Heidelberg u.a. 1992; Heinz-Otto Peitgen, Hartmut Jürgens und Dietmar Saupe, C.H.A.O.S. Bausteine der Ordnung, Heidelberg u.a. 1994; Miloš Vec u.a. (Hg.), Selbstorganisation, Köln u.a. 2006; Ludolf Herbst, Komplexität und Chaos. Grundzüge einer Theorie der Geschichte, München 2004; Sandra Mitchell, Komplexitäten, Frankfurt 2008.

Erhard Scheibe: Die Reduktion physikalischer Theorien Gómez Tutor, Mi. 8-10, DM 32/35 A) Das Seminar befasst sich mit der Arbeit von Erhard Scheibe über die Reduktion

physikalischer Theorien, die der Autor als einen Beitrag zur Einheit der Physik versteht, weil die Reduktion einiger Theorien auf eine einzige diese Theorien in der zweiten vereinheitlicht. Zugleich sind viele Beispiele von Reduktionen in der Physikgeschichte für den Autor Beispiele von Fortschritt in der Theorienentwicklung. Nach Scheibe stehen Reduktion, Fortschritt in der Theorienentwicklung und Einheit der Physik in einem Zusammenhang, der in der Reduktion physikalischer Theorien sein Zentrum hat. In seiner Untersuchung entwickelt der Autor eine allgemeine Theorie der Reduktion, die er mit einer Reihe von Beispielen aus der Physik erläutert. Ziel des Seminars wird sein, Scheibes Theorie der Reduktion zu analysieren.

B) Text: E. Scheibe: Die Reduktion physikalischer Theorien. Ein Beitrag zur Einheit der Physik, 2 Bde., Berlin [u.a.] 1997-1999. Literatur: R.M. Yoshida: Reduction in the physical sciences, Halifax 1977; M. Spector: Concepts of Reduction in physical science, Philadelphia 1978; C.F. von Weizsäcker: Die Einheit der Natur, München 1971, 2. Aufl. 1981; E. Scheibe: Die Philosophie der Physiker, München 2006, Neudruck 2007.

Der ontologische Gottesbeweis und seine Kritik Krieger, Do. 14-16, E139 A) Anselm von Canterburys sogenanntes ontologisches Argument zum Beweis der Existenz

Gottes hat bis in die Gegenwart immer wieder Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Im Seminar sollen sowohl das Argument selbst als auch zwei seiner prominentesten Kritiker (Thomas von Aquin, I. Kant) vorgestellt und diskutiert werden.

B) Löffler, W.: Anselm von Canterbury - Das ontologische Argument für Gottes Existenz, in: Klassiker der Philosophie heute, hrsg. v. Ansgar Beckermann u. Dominik Perler, Stuttgart 2004, 121-142.

Mojsisch, B.: Anselm von Canterbury. Gottesbeweise, in: Philosophen des Mittelalters. Eine Einführung, hrsg. v. Theo Kobusch, Darmstadt 2000, 42-53. Röd, W.: Der Gott der reinen Vernunft. Die Auseinandersetzung um den ontologischen Gottesbeweis von Anselm bis Hegel, München 1992. Verweyen, H.: Zum Verhältnis von Offenbarung und Philosophie bei Anselm von Canterbury, in: Wozu Offenbarung? Zur philosophischen und theologischen Begründung von Religion, hrsg. v. Bernd Dörflinger, Gerhard Krieger u. Manfred Scheuer, Paderborn 2006, 12-20.

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Spinoza: Kurze Abhandlung über Gott, den Menschen und dessen Glück Welsen, Mo. 14-16, A 308 A) Zusammen mit Descartes und Leibniz zählt Spinoza (1632-1677) zu den führenden

Vertretern der rationalistischen Philosophie des 17. Jahrhunderts. Anders als Descartes, der von einer strikten Trennung der körperlichen und der geistigen Substanz ausgeht, nimmt Spinoza an, daß es nur eine Substanz gibt, die der gesamten Wirklichkeit inne-wohnt. Damit wird er zum Wegbereiter eines Pantheismus, auf den sich Denker wie Schelling und Hegel berufen können. Ferner ist von Interesse, daß Spinoza eine de-terministische Position – also die Auffassung, daß alle Ereignisse notwendig bestimmt sind – vertritt. Schon in seiner frühesten Schrift, der „Kurzen Abhandlung“, die erst im vorigen Jahrhundert entdeckt wurde, skizziert Spinoza die wichtigsten seiner Gedanken zur Erkenntnistheorie, Metaphysik und Tugendlehre.

B) Primärliteratur: B. de Spinoza: Kurze Abhandlung von Gott, dem Menschen und dessen Glück. Hamburg 1991. Sekundärliteratur: W. Bartuschat: Spinoza. München 1996; E. Cassirer: Das Erkenntnisproblem. Bd. II. Darmstadt 1974, 73-125; W. Röd: Benedictus de Spinoza. Eine Einführung. Stuttgart 2002; R. Specht: „Spinoza.“ In: O. Höffe (Hg.). Klassiker der Philosophie. Bd. I. München 1985, 338-359.

Heidegger: Sein und Zeit Welsen, Mi, 14-16, A7 A) Das 1927 erschienene Buch ist eines der originellsten und einflußreichsten philo-

sophischen Werke des 20. Jahrhunderts und übt immer noch eine Wirkung aus, die weit über die phänomenologische Bewegung hinaus reicht. Im Mittelpunkt des Textes steht die Frage nach dem Sein, die Heidegger im Ausgang vom menschlichen Dasein in seiner konkreten Gegebenheit zu beantworten versucht. Nach dessen Auffassung zeichnet sich menschliches Dasein dadurch aus, daß es ihm als Existenz um sein eigenes Sein geht, das er je selbst zu sein hat. Im Zuge dieser Weichenstellung weist Heidegger den Menschen als ein Wesen aus, das weniger durch seine theoretischen als durch seine praktischen Bezüge geprägt ist. Dies wird insbesondere im ersten Abschnitt der veröffentlichten Partien des Fragment gebliebenen Werks deutlich, in dem Heidegger eine „vorbereitende Fundamentalanalyse das Daseins“ präsentiert. Die Lehrveranstaltung ist eine Fortsetzung der beiden in den letzten Jahren angebotenen Hauptseminare und setzt entsprechende Vorkenntnisse voraus.

B) Primärliteratur: M. Heidegger: Sein und Zeit, Tübingen 1927. Sekundärliteratur: R. Becker: Martin Heidegger in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Würzburg ???; G. Figal: Martin Heidegger zur Einführung, Hamburg 42003; G. Figal: Heidegger – Phänomenologie der Freiheit, Frankfurt a. M. 1988; O. Pöggeler: Der Denkweg Martin Heideggers, Pfullingen 21983; E. Tugendhat: Der Wahrheitsbegriff bei Husserl und Heidegger, Berlin 1970; E. Tugendhat: Selbstbewußtsein und Selbstbestimmung, Frankfurt a. M. 1979.

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Proseminare Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung Bermes, Mi. 10-12, HS 2 A) Wie kein anderer diskutiert Hans Jonas die Herausforderungen für die Ethik, die sich aus

der Technikentwicklung im 20. Jahrhundert ergeben haben und auch heute unser Handeln betreffen. Mit seiner Grundlegung einer Ethik der Verantwortung, die ihre Motivation aus einer in einem radikalen Sinne unsicher gewordenen Zukunft des Menschen bezieht, versucht er das Rüstzeug für einen adäquaten Umgang in und mit der Technik zu gewinnen. Im Zentrum des Seminars stehen insbesondere die ontologische Verankerung der Ethik, die Technikanalysen sowie die Analytik und Hermeneutik des Verantwortungskonzepts.

B) Textgrundlage zur Anschaffung: Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt/M. 1984. – Lektüreempfehlungen zur Vorbereitung des Seminars: Wolfgang Erich Müller: Hans Jonas. Philosoph der Verantwortung, Darmstadt 2008; Franz Josef Wetz: Hans Jonas zur Einführung, Hamburg 1994.

Religionsphilosophie - Einführende Gedanken Delfosse, Mo. 16-18, A 7 A) Nach Klärung einiger wichtiger Begriffe aus dem Bereich der Religionsphilosophie und

der Religionsgeschichte wird versucht, einen kleinen Einblick in die derzeitige Bedeutung der Religionswissenschaft, der Religionssoziologie und nicht zuletzt Religionsphilosophie als unterschiedliche akademische Disziplinen zu verschaffen. Sie treten ins Rampenlicht, seit die Öffentlichkeit (etwa durch den 11. September) mehr als je zuvor auf neutrale oder zumindest "nicht-konfessionelle" Erklärungen und Erläuterungen zum "Phänomen Religion" angewiesen ist. Zu wissen, was Religion eigentlich ist, kann Debatten strukturieren, Diskurse auf die entscheidenden Punkte bringen und Vorurteile gegenüber institutionellen und gesellschaftlichen Ausdruckformen von Religion zugunsten einer sachlicheren Sicht überwinden helfen. Ob das Seminar das alles schaffen kann, wird nicht zuletzt von den Seminarteilnehmern selbst abhängen.

Jean-Paul Sartre - Eine Hinführung Delfosse, Di. 18-20, B13 A) Das Proseminar wird sich nicht ausschließlich mit den philosophischen Schriften Sartres

beschäftigen, sondern auch zur Veranschaulichung der Gestimmtheiten des Existentialismus auf Literarisches von Albert Camus, André Malraux, Antoine de Saint-Exupéry und Simone de Beauvoirs neben Theaterstücken von Sartre wie die Geschlossene Gesellschaft beschäftigen. Ziel des Seminar ist ein Einblick in den französischen Existenzialismus. Jeder, der am Proseminar teilnehmen möchte, sollte einen Text von den genannten Autoren gelesen haben.

Philosophie(geschichte) als Problem der Philosophie Delfosse, Do. 18-20, B18 A) An Hand eines Überblicks über die Geschichte der abendländischen Philosophie wird

versucht, die unterschiedlichen Gestalten von Philosophie zu erfassen, um damit die Möglichkeit und das Material zu erhalten, die Philosophie als solche selbst als Problem der Philosophie zu begreifen.

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Rousseaus politische Philosophie Euler, Mi. 14-16, B10 A) Die staatsphilosophischen Schriften von Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) wirken bis

in die heutige Theorie und Praxis der Gesellschaft fort. Dabei sind sie im Spannungsfeld zwischen liberalen und autoritären Auslegungsmustern politischer Herrschaft, zwischen Aufklärung und Gegenaufklärung immer noch der genauen Textanalyse bedürftig und bilden nach wie vor ein Aufgabengebiet der philosophischen Forschung.

In dem Seminar sollen die Hauptaspekte der politischen Philosophie Rousseaus durch gemeinsame Lektüre und Diskussion erarbeitet werden. Den Ausgangspunkt bilden die anthropologischen Voraussetzungen des Autors sowie seine Gesellschafts- und Kulturkritik in dem Essay Über den Ursprung der Ungleichheit (1755). Im Mittelpunkt wird die Staatsrechtslehre des Gesellschaftsvertrages (1762) mit ihren einschlägigen Themenbereichen und der Ausrichtung auf eine Verwirklichung menschlicher Freiheit in einer idealen Staatsrepublik stehen. Darauf folgt die Auseinandersetzung mit kritischen Fragestellungen zum Eigentum im Kontext der politischen Ökonomie sowie mit den Verfassungsentwürfen für Korsika und Polen. Abschließend wird die Frage nach dem Einfluß der politischen Philosophie Rousseaus auf die Zielsetzungen im politischen Diskurs des vorrevolutionären Frankreich des 18. Jh. in Erwägung gezogen.

Ein Seminarplan und ein Literaturverzeichnis werden in der ersten Unterrichtsstunde verteilt. Zum ersten Termin ist eine deutsche oder französische Textfassung von Rousseaus „Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen“ (z. B. aus den „Schriften zur Kulturkritik“ – s. Textausgaben) mitzubringen.

B) Textausgaben: Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des

Staatsrechts. Hg. und übersetzt von Hans Brockard. Stuttgart 1986 (Reclam: UB 1769). Jean-Jacques Rousseau: Schriften zur Kulturkritik. Fz.-dt, hg. von Kurt Weigand. Hamburg 51995. J.-J. Rousseau: Politische Schriften. Übersetzung und Einführung von Ludwig Schmidts. Paderborn 21995 (UTB 667).

Literatur: Georg Holmsten : Jean-Jacques Rousseau. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Hamburg 2005. Dieter Sturma: Jean-Jacques Rousseau. München 2001 (Becksche Reihe Denker). Iring Fetscher: Rousseaus politische Philosophie. Zur Geschichte des demokratischen Freiheitsbegriffs. Frankfurt a. M. 1975. Wolfgang Röd: Jean-Jacques Rousseau und die Anfänge der sozialen Romantik. In: Wolfgang Röd (Hg.): Geschichte der Philosophie VIII. München 1984. Kap. XI, S. 379-408.

Husserl: Philosophie als strenge Wissenschaft Gäb, Mo. 10-12, B18 A) In dieser 1910 erschienenen kleinen Schrift skizziert Husserl das Programm, das er mit

seiner Phänomenologie verfolgt: Philosophie in Anlehnung an die Naturwissenschaften als strenge, d.h. auf universalen Grundsätzen aufbauende Wissenschaft zu etablieren und sie gegen die Vereinnahmung durch die „naturalistische“ und die „Weltanschauungs-philosophie“ zu verteidigen. Die Kürze und der programmatische Charakter dieses Essays machen ihn zu einem idealen Einstieg in Husserls Phänomenologie.

B) Literatur: Husserl, E.: Philosophie als strenge Wissenschaft. Frankfurt/Main, 1996

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Aktuelle und klassische Texte der analytischen Philosophie Gäb, Mo. 16-18, HS 8 A) Die analytische Philosophie ist, besonders in der englischsprachigen Welt, eine der

einflußreichsten Strömungen der Gegenwartsphilosophie und grundlegende Kenntnisse über sie sind unerläßlich zum Verständnis vieler aktueller philosophischer Debatten. Daher werden wir in diesem Seminar versuchen, uns durch die Lektüre ausgewählter (originalsprachlicher) Texte einen gründlichen Überblick über die analytische Philosophie, ihre Vertreter und ihre Entwicklung zu erarbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Fragen der Erkenntnistheorie und Philosophie des Geistes, es werden aber auch die Bereiche Metaphysik, Sprachphilosophie, Ethik und Religionsphilosophie zur Sprache kommen.

Die Veranstaltung gilt für die alten Magisterstudiengänge als englische Sprachübung. B) Literatur: Primärtexte werden online bzw. als Kopiervorlage gestellt. Sekundärliteratur:

Kanterian, E.: Analytische Philosophie. Frankfurt/Main, 2004. Newen, A.; von Savigny, E.: Analytische Philosophie. Eine Einführung. München, 1996. Baldwin, T.: Contemporary Philosophy. Philosophy in English since 1945. Oxford, 2001. Siepmann, D. et al.: Writing in English. A Guide for Advanced Learners. Tübingen, 2008.

Sprache, Interpretation und Wirklichkeit Fischer, Di. 12-14, B19 A) Untersucht wird die Rolle von symbolischen Codes, insbesondere der Sprache, bei der

Konstruktion von "Realität", bzw. in der Konstitution unseres Wissens (unserer Weltsicht) sowie der darauf aufbauenden Handlungsrepertoires. Das Verstehen von symbolischen Produkten jedweder Art wird als hermeneutischer Prozess verstanden, der voraussetzungsreich ist und eine analysierbare Struktur mit benennbaren Komponenten und Konsequenzen hat. Sowohl die Voraussetzungen als auch die Struktur, die Komponenten und die Konsequenzen dieses Prozesses sollen herausgearbeitet werden.

B) Benjamin Lee Whorf, Sprache - Denken - Wirklichkeit. Reinbek 1994; Adam Schaff, Sprache und Erkenntnis. Wien 1964; Edward E. Smith/Douglas L. Medin, Categories and Concepts, Cambridge & London 1981; Willard V. Quine, Ontologische Relativität und andere Schriften. Stuttgart 1975; Hans Lenk, Schemaspiele. Über Schemainterpretationen und Interpretationskonstrukte. Frankfurt 1995; Hans G. Kippenberg/Brigitte Luchesi (Hg.), Magie. Die sozialwissenschaftliche Kontroverse über das Verstehen fremden Denkens, Frankfurt 1987; Peter Berger & Thomas Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Frankfurt; Mary Douglas, Implicit Meanings, London & Boston 1975; Umberto Eco, Die Grenzen der Interpretation, München 1992; Ingolf U. Dalferth/Philipp Stoellger (Hg.), Interpretation in den Wissenschaften, Würzburg 2005; Thomas Haussmann, Erklären und Verstehen: Zur Theorie und Pragmatik der Geschichtswissenschaft, Frankfurt 1991; Wolfgang Stegmüller, Walther von der Vogelweides Lied von der Traumliebe und Quasar 3C273, in: ders., Rationale Rekonstruktion von Wissenschaft und ihrem Wandel, Stuttgart 1979, S. 27-86; Hans Albert, Kritik der reinen Hermeneutik, Tübingen 1994; Paul Watzlawick, Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn – Täuschung – Verstehen, München 1978

Kognitive Ethologie - Ausgewählte Beiträge Hoffmann, Fr. 10-12, B17 A) Die Texte, die im Proseminar besprochen werden, repräsentieren Positionen zur

Diskussion um das Thema Geist bzw. mentale Kapazitäten bei Tieren. Wie diese Begriffe in diesem Zusammenhang zu verstehen sind, wird im Verlauf des Proseminars zu klären sein. Die Frage nach Geist, Bewusstsein oder mentalen Kapazitäten bei Tieren reicht in verschiedener Ausprägung bis an die Anfänge der abendländischen Philosophiegeschichte zurück. Im Proseminar werden wir uns jedoch hauptsächlich mit einer Richtung der Ethologie (der klassischen Verhaltensforschung) beschäftigen, die in der zweiten Hälfte

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des letzten Jahrhunderts, beginnend mit dem Werk des amerikanischen Zoologen Donald Griffin (1915-2003), ihren Anfang nahm, nämlich mit der so genannten kognitiven Ethologie. Laut Marc Bekoff, einem ihrer heute führenden Vertreter, ist „die kognitive Ethologie [...] die vergleichende, evolutionäre und ökologische Erforschung des Geistes von nicht-menschlichen Tieren – Denkprozesse, Überzeugungen, Vernunft, Informationsverarbeitung und Bewusstsein mit eingeschlossen“. Im Unterschied zu den Vertretern der klassischen Ethologie, die sich gegenüber Fragen des tierischen Bewusstseins oder des tierischen Denkens und Meinens zurückhalten, interessiert sich die kognitive Ethologie nicht vorrangig für das Instinktverhalten und verwendet mentales Vokabular sowohl zur Erklärung als auch zur Beschreibung und zur Interpretation des Verhaltens von Tieren. Im Poseminar werden wir uns mit grundlegenden und bedeutenden Texten der kognitiven Ethologie beschäftigen, werden aber auch auf Kritikpunkte an dieser jungen, interdisziplinär geprägten Wissenschaft zu sprechen kommen.

B) Literatur: Bekanntgabe der Texte für das Seminar und weitere Literaturhinweise in der Veranstaltung. Zur vorbereitenden Lektüre eignet sich gut:

Wild, Markus: Tierphilosophie zur Einführung, Junius Verlag, Hamburg 2008. Kant - Von der Wahrnehmung zur Erfahrung Hoffmann, Di. 8-10, B11 A) Das Proseminar beschäftigt sich mit Grundzügen der Lehre von der menschlichen

Erkenntnis, wie Kant sie entwickelt hat, also mit Aspekten seiner theoretischen Philosophie. Dabei werden wir hauptsächlich die Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, 1783 erstmals erschienen, als Textgrundlage verwenden, jedoch auch auf relevante Textpassagen des Hauptwerks Kants, der Kritik der reinen Vernunft (1. Aufl. 1781/2. Aufl. 1787) eingehen. Die Prolegomena wurden von Kant als allgemeinverständlichere Fassung der Gedanken der Kritik der reinen Vernunft konzipiert. Sie sind zwar nicht so ausführlich wie sein Hauptwerk, dafür aber übersichtlicher und als Einstieg in Kants Denken geeignet.

In eingehender Textarbeit soll im Seminar herausgearbeitet werden, welche Grundlagen und Grenzen für das menschliche Erkennen und damit für metaphysische Erkenntnisansprüche des Menschen nach Kant bestimmend sind. Menschliche Erkenntnis zeigt sich dabei als auf zwei Grundquellen notwendigerweise angewiesen, und zwar auf die Anschauung sowohl als auf den Verstand. In diesem Zusammenhang werden auch der Begriff der Wahrnehmung und der der Erfahrung in ihrer näheren Bedeutung verständlich werden.

B) Immanuel Kant: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, hrsg. von Karl Vorländer, 7. Aufl., Meiner Verlag, Hamburg 1993.

Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, Reclam-Ausgabe, Stuttgart 1966. Weitere Literaturhinweise in der Veranstaltung Einführung in die Wissenschaftstheorie Jäckels, Mo. 12-14, B21 A) Wissenschaft generiert Wissen und Wissen ist die Übereinstimmung unserer Theorien mit

den realen Gegebenheiten und Sachverhalten in der Welt. – So oder in ähnlicher Weise könnte eine unvoreingenommene Explikation des Wissenschaftsbegriffes formuliert werden, doch die philosophischen Probleme dieser naiv-realistischen Auffassung liegen offen zutage: Was ist eigentlich „Wissen“ und wann kann man mit Recht von „Übereinstimmung mit der Realität“ sprechen? Gibt es überhaupt objektive Erkenntnis? Existieren eindeutige Abgrenzungskriterien, die es gestatteten, zwischen Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft zu unterscheiden? In welchem Sinne kann man von wissenschaftlichem Fortschritt sprechen? Wie lassen sich wissenschaftliche Kontroversen entscheiden? Welche Vorgehensweise, d.h. welche Methode ist dem wissenschaftlichen

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Erkenntnisstreben angemessen? Gibt es nur eine solche Methode, oder ist hier von einer Pluralität derselben auszugehen? Sind wissenschaftstheoretische Untersuchungen rein deskriptiv, oder übernehmen sie im im Rahmen des Wissenschaftsbetriebes auch die Funktion einer normativen Grundlegung?

Diese und weitere Fragen sollen vor dem Hintergrund einschlägiger wissenschafts-theoretischer Grundpositionen zur Sprache kommen.

B) Chalmers, Alan F.: Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie. 5. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin: Springer 2001.

Weitere Literaturangaben zu Beginn des Seminars.

Karl Popper Jäckels, Do. 10-12, B10 A) Karl R. Popper gilt als einer der einflussreichsten Wissenschaftstheoretiker des 20.

Jahrhunderts. Die sein umfangreiches Werk durchdringende Fragestellung richtet sich auf das Problem, wie trotz der vernichtenden Kritik des Induktivismus durch David Hume sowohl die alltägliche als auch die naturwissenschaftliche Erkenntnis gegen die Beliebigkeit des Relativismus geschützt werden, und wie ohne gesichertes Fundament dennoch ein brauchbarer Begriff des Fortschritts bzw. der „Verbesserung“ unseres Wissens gebildet werden kann. Seine unter dem Schlagwort des kritischen Rationalismus bekannte Programmatik ist gleichermaßen ein Plädoyer für die Kraft vernünftiger Argumente als auch eine Appell an die intellektuelle Bescheidenheit, denn jedes Wissen ist grundsätzlich und immer hypothetisches Wissen. Gegenstand des Proseminars wird eine Auswahl aus dem umfangreichen Werk Poppers sein, die sowohl wissenschaftstheoretische, als auch politische und naturphilosophische Texte enthält. Da auch die jeweilige Kritik an den Thesen Poppers zur Sprache kommen soll, trägt die Veranstaltung den Charakter einer generellen Einführung in wissenschaftstheoretische Probleme.

B) Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Platon: Protagoras Kugelstadt, Mi. 12-14, A7

A) Gegenstand sind die unterschiedlichen sokratischen und sophistischen Auffassungen von

der Tugend, vor allem die Fragen nach ihrer Vielheit oder Einheit sowie nach ihrer Lehrbarkeit. Besonders reizvoll ist der Dialog durch die Dynamik seines Gesprächverlaufs, indem sich anfangs von den Gegnern vertretene Thesen schließlich genau umkehren. Zum festen sokratischen Bestand zählt allerdings die Behauptung einer notwendigen Zusammengehörigkeit von Wissen und Tugend, aus der sich zugleich die wesentliche Einheit der letzteren in Gestalt der Weisheit (oder Klugheit etc.) ergibt.

B) Text: Platon: Protagoras. Griechisch u. deutsch. Übers. u. komm. von Hans-Wolfgang Krautz. Stuttgart 2000.

Literatur: Peter Stemmer: Platons Dialektik. Die frühen und mittleren Dialoge. Berlin, New York 1992; Barbara Zehnpfennig: Platon zur Einführung. Hamburg 1997; Hans-Ulrich Baumgarten: Handlungstheorie bei Platon. Platon auf dem Weg zum Willen. Stuttgart, Weimar 1998.

Ausgewählte Texte zum Freiheitsproblem Oberhausen, Fr. 8-10, A7 A) Die Frage nach der Freiheit des Menschen wird seit der Antike bis hinein in die modernen

Neurowissenschaften auf philosophischer, theologischer und naturwissenschaftlicher Ebene viel und breit diskutiert. Das Seminar konzentriert sich demgegenüber auf einige wenige Grundpositionen der klassischen philosophischen Diskussion, wie sie etwa an die Namen Cicero, Crusius, Hume, Kant u.a. geknüpft ist. Deren divergierende Auffassungen

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darüber, was Freiheit sein kann - und was sie nicht ist -, sollen samt ihrer Voraussetzungen und Konsequenzen erarbeitet werden.

B) Literatur: Walter Warnack / Otto Hermann Pesch / Robert Spaemann: Artikel: "Freiheit". In: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 2, hrsg. v. Joachim Ritter, Basel / Stuttgart 1972, Sp. 1064-1098; Jost Eckerst, Klaus Demmer, Hubert Windisch: Artikel "Freiheit". In: Lexikon für Theologie und Kirche, hrsg. v. Walter Kasper u.a., Bd. 4, Freiburg 31995, Sp. 95-107; Geert Keil, Willensfreiheit (Grundthemen Philosophie), Berlin / New York 2007.

Metaphysik als Schwärmerei? Kants "Träume eines Geistersehers" Oberhausen, Fr. 12-14, A7 A) In den 1766 anonym erschienenen und für ein allgemeines Publikum bestimmten Träumen

eines Geistersehers, erläutert durch Träume durch Metaphysik widmet sich Kant den spiritistischen Lehren des damals viel beachteten Okkultisten Emanuel Swedenborg (1688-1772). Kant benutzt dessen Visionen von einer jenseitigen Welt zu einer grundsätzlichen Kritik an der Möglichkeit einer wissenschaftlichen Metaphysik. Diese im Ton ironische, spottende und bisweilen bissige Kritik stellt eine entscheidende Etappe auf dem Weg Kants hin zur Transzendentalphilosophie dar: In der Kontrastierung von Okkultismus und Metaphysik entwickelt Kant sehr weitreichende Einsichten in die Grenzen unserer Vernunft und legt zugleich den Keim für seine spätere kritische Ethik und Religionsphilosophie.

B) Text: Immanuel Kant, Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik, textkritisch hrsg. und mit Beilagen versehen v. Rudolf Malter (Reclams Universalbibliothek, 1320), Stuttgart 1976.

Paul Tillich: Biblische Religion und die Frage nach dem Sein Schüßler, Do. 16-18, E 51 A) Der dem Seminar zugrunde liegende Text thematisiert das Verhältnis von Glaube und

Wissen, von biblischem Personalismus und der ontologischen Frage. B) Textgrundlage: Paul Tillich: Biblische Religion und die Frage nach dem Sein, in: Ders.,

Gesammelte Werke, hg. R. Albrecht, Bd. 5, Stuttgart 1964, 138-184. Literatur: Schüßler, W./Sturm, E.: Paul Tillich: Leben - Werk - Wirkung, Darmstadt 2007.

Descartes´ Leidenschaften der Seele Weber, Mo. 14-16, B11 A) Man kann Descartes’ letztes Werk auf manche Art lesen: es scheint ein Leichtes, sich auf

Grund der heutigen Wissenschaft über die cartesische Psychophysiologie lustig zu machen: etwa über die These, daß die menschliche Seele durch die kleine Zirbeldrüse im Gehirn auf den Körper wirkt oder darüber, daß für Descartes Hunde und Katzen nicht mehr als Automaten sind, die genau wie unsere Uhren funktionieren. Man kann aber auch mit Descartes’ Leidenschaften der Seele moderne naturwissenschaftliche Erklärungen hinterfragen bzw. ihnen einen Spiegel vorhalten. Der Bestimmungsversuch von Leben und Tod, die Erklärungen zu den Funktionen des Körpers, das einheitliche Verständnis von „Seele“ (im Gegensatz zur aristotelischen Dreiteilung) leiten eine Affektenlehre ein, die sowohl diejenige der Scholastik, als auch die des Stoizismus überwindet. So unterstreicht Descartes die Nützlichkeit der Leidenschaft und er versucht deren richtigen Gebrauch zu bestimmen, im Hinblick auf den richtigen Gebrauch der menschlichen Freiheit.

Französischkenntnisse von Vorteil, aber nicht notwendig. Proseminarschein auf Grund eines Referats mit schriftlicher Ausarbeitung. Es besteht die

Möglichkeit, bei entsprechender Leistung (Klausur auf Grund des französischen Textes) einen Sprachübungsschein zu erwerben. Offen für Studierende aller Fächer.

B) Text: René Descartes (1596-1650): Les passions de l’âme (Die Leidenschaften der Seele)

1649

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Ausgaben : Französischer Originaltext: René DESCARTES: Les passions de l’âme. In : Oeuvres de Descartes. publ. par Charles Adam & Paul Tannery. Paris (J. Vrin) 21974 (Neudr. 1996), Bd. XI. –Textvorlage im Seminar:: Die Leidenschaften der Seele = Les passions de l’âme. Hrsg. und übers. von Klaus Hammacher. 2., durchges. Aufl. 1996. Hamburg (F. Meiner) 1996 (Philos. Bibl. ; 345).

E-Text: http://www.hs-augsburg.de/~harsch/gallica/Chronologie/17siecle/Descartes/des_intr.html und http://www.ac-nice.fr/philo/textes/Descartes-Passions.htm Literatur : GUENANCIA, Pierre: Lire Descartes. Paris (Gallimard) 2000 (Folio essais;

354). – KAMBOUCHNER, Denis : L'homme des passions : commentaire sur Descartes. Paris (A. Michel) 1995. 2 Bde. (Bibliothèque du Collège international de philosophie). – SORELL, Tom: Descartes. Übers. von Reiner Ansén. Freiburg im Breisgau (Herder) 1999 (Herder-Spektrum ; Bd. 4756 : Meisterdenker). Neuausg.: Wiesbaden (Panorama Verl.) 2004. – The Cambridge companion to Descartes. Ed. by John Cottingham. Cambridge ; New York (Cambridge University Press) 1992. Weitere Literaturempfehlungen werden im Laufe des Seminars mitgeteilt.

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Übungen Fachdidaktik Philosophie/Ethik Werle, Di. 8.30-10, A 11 A) Thema/Inhalt: s.o. Vorlesung Werle: Philosophie – Ethik - Lebenskunst B) Weitere Arbeitsbücher für das Proseminar Didaktik der Ethik:, zur Anschaffung

empfohlen: Zugänge zur Philosophie I, Schülerbuch. Neubarbeitung. Berlin: Cornelsen Verlag 2004. Zugänge zur Philosophie, Ergänzungsband. Berlin: Cornelsen Verlag 2002.

Fachdidaktik Philosophie/Ethik Hering, Mi. 16-18, B13 A) Thema/Inhalt: s.o. Vorlesung Werle: Philosophie – Ethik - Lebenskunst B) Weitere Arbeitsbücher für das Proseminar Didaktik der Ethik (zur Anschaffung

empfohlen): Standpunkte der Ethik. Lehr- und Arbeitsbuch für die Sekundarstufef II, Schöningh 2005. (Hrsg.) Franz Josef Wetz, Kolleg Praktische Philosophie Bd. 1: Ethik zwischen Kultur- und Naturwissenschaft, Stuttgart: Reclam 2008. (Hrsg.) Volker Steenblock, Kolleg Praktische Philosophie Bd. 2: Grundpositionen und Anwendungsprobleme der Ethik, Stuttgart: Reclam 2008. (Hrsg.) Volker Steenblock, Kolleg Praktische Philosophie Bd. 3: Zeitdiagnose, Stuttgart: Reclam 2008.

Ricoeur: Interpretation Theory Welsen, Do. 12-14, B14 A) Paul Ricœur (1913-2005) zählt zu den bedeutendsten französischen Philosophen der

Gegenwart. Sein überaus facettenreiches Denken läßt sich sowohl als phänomenologisch wie auch als hermeneutisch charakterisieren. Dabei dehnt Ricœur im Laufe seiner philosophischen Entwicklung das „hermeneutische Feld“ von den Symbolen auf Texte und Handlungen aus, um schließlich in den neunziger Jahren eine breit angelegte Hermeneutik des Selbst zu veröffentlichen. Der aus in den Vereinigten Staaten gehaltenen Vorlesungen hervorgegangene Band Interpretation Theory dokumentiert die Überlegungen, die Ricœur Anfang der siebziger Jahre zu den Begriffen des Textes, des Symbols und der Metapher angestellt hat.

B) Literatur: Paul Ricœur: Interpretation Theory. Discourse and the Surplus of Meaning. Fort Worth 1976; Paul Ricœur: Intellektuelle Autobiographie: In: Vom Text zur Metapher. Hermeneutische Aufsätze (1970-1999). Hamburg 2005; Bernhard Waldenfels: Phänomenologie in Frankreich. Frankfurt a. M. 1983.

Descartes´ Leidenschaften der Seele Weber, Mo. 14-16, B11 A) Das Proseminar von Herrn Weber kann für Magister-Studierende als französische Sprachübung angerechnet werden. Details zur Veranstaltung unter der Rubrik

„Proseminare“ (s.o.).

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Aktuelle und klassische Texte der analytischen Philosophie Gäb, Mo. 16-18, HS 8 A) Das Proseminar von Herrn Gäb kann für Magister-Studierende als englische Sprachübung angerechnet werden. Details zur Veranstaltung unter der Rubrik

„Proseminare“ (s.o.). Philosophische Terminologie Delfosse, Mi. 16-18, B14 A) Das Historische Wörterbuch der Philosophie ist ein umfangreiches deutschsprachiges

begriffgeschichtliches Wörterbuch philosophischer Begriffe. Dessen zwölf Bände sind von 1971 bis 2005 erschienen. Es versteht sich als "völlig neubearbeitete Ausgabe des Wörterbuchs der philosophischen Begriffe von Rudolf Eisler". Die Teilnehmer der Veranstaltungen werden sich je nach Neigung und Interesse jeweils mindestens drei Begriffe wählen, die sie in Kurzreferaten den anderen Teilnehmern (auch schriftlich) vermitteln. Ein Schwerpunkt der Übung wird auf dem Begriff "Philosophie" selbst liegen.

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Kolloquien / Oberseminare Kolloquium/Oberseminar für Magistranden und Doktoranden Krieger, Do. 18.15-20.30, 14-täglich, Predigerstr. 11 A) Das Kolloquium dient dem Austausch und der Diskussion allgemein interessierender

philosophischer Fragen. Interessenten werden um Rücksprache mit dem Veranstalter gebeten.

Cusanus Kolloquium W.A. Euler, Di. 19:30-21, Cusanus-Institut, Domfreihof 3 A) Lektüre und Diskussion der Schrift De Genesi des Nikolaus von Kues sowie Vorstellung aktueller Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Cusanus-Forschung. Lektüre- und Gesprächskreise Gesprächskreis zu alltagsnahen philosophischen Themen Delfosse, Mo. ab 20 Uhr, 14täglich, Ort nach Absprache A) Auf Wunsch biete ich auch in diesem Semester wieder einen Gesprächskreis zu

philosophischen Themen des Alltags an. Im Dialog werden Themen und deren Antworten als vorläufige Lösungen des je eigenen Lebens besprochen. Die vielfältigen Bezogenheiten von philosophischen Fragestellungen auf den Alltag, die Möglichkeiten, durch philosophische Gedanken ein erweitertes Verständnis für sich selbst und andere zu entwickeln, werden in freiem und offenen Diskurs respektvoll besprochen.

Texte zur Philosophie der Sozialwissenschaften Wimmer, Di. 16-18, B 11 A) In diesem Lektürekurs werden Texte gelesen und besprochen, die die Logik der Sozial-

wissenschaften im weiteren Sinne betreffen. Zum Beispiel stehen Texte zur Debatte „Erklären und Verstehen“ zur Diskussion sowie über die Kausalitätsproblematik in den Sozialwissenschaften. Weiterhin widmen sich andere Texte beispielsweise der Diskussion des Funktionalismus und seiner Logik.

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Übersicht der Module im Sommersemester 2009 Die Auflistung enthält die im Sommersemester angebotenen BA/MA- bzw. B.Ed/M.Ed.-Module und die jeweils zugeordneten Lehrveranstaltungen. In der Regel sind mehr Angebote vorhanden, als das jeweilige Modul erfordert, sodass das vorgesehene Kontingent (z.B.: eine Vorlesung, zwei Proseminare) aus den genannten Titeln frei zusammengestellt werden kann (Wahlpflichtveranstaltungen). Die Masterstudiengänge für das Lehramt an Gymnasien/Realschulen (M.Ed.) starten erst zum Wintersemester 2011/12. B.A. - Module im Sommer 2009 : 1.) Aktuelle und klassische Fragen der philosophischen Forschung (1 Vorlesung, 2 Proseminare) - VL Welsen: Die Philosophie der Antike - VL Krieger: Der Aspekt des Theoretischen - PS Euler: Rousseaus Politische Philosophie - PS Hoffmann: Kant – Von der Wahrnehmung zur Erfahrung - PS Hoffmann: Kognitive Ethologie: Ausgewählte Beiträge zur Frage nach mentalen Kapazitäten bei Tieren - PS Gäb: Aktuelle und klassische Texte der Analytischen Philosophie - PS Oberhausen: Metaphysik als Schwärmerei? - Kants „Träume eines Geistersehers“ 2.) Grundlagen und Grundfragen der Ethik (1 Vorlesung, 2 Proseminare) - VL Bermes: Anthropologie oder Ethik? Zur Begründung des gelingenden Lebens. - PS Bermes: Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung - PS Oberhausen: Ausgewählte Texte zum Freiheitsproblem - PS Kugelstadt: Platon: Protagoras - PS Weber: Descartes´ Leidenschaften der Seele 3.) Theoretische Philosophie II (1 Vorlesung, 2 Proseminare) - VL Fischer: Code und Interpretation - VL Krieger: Aspekte des Theoretischen - PS Fischer: Sprache, Interpretation und Wirklichkeit - PS Jäckels: Einführung in die Wissenschaftstheorie - PS Jäckels: Karl Popper

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4.) Phänomenologie und Hermeneutik (1 Vorlesung, 1 Proseminar) - VL Fischer: Code und Interpretation - PS Fischer: Sprache, Interpretation und Wirklichkeit - PS/Übung Welsen: Ricoeur: Interpretation Theory - PS Gäb: Husserl: Philosophie als strenge Wissenschaft 5.) Ästhetik und Religionsphilosophie (2 Proseminare) - PS Schüßler: Paul Tillich: Biblische Religion und die Frage nach dem Sein - PS Delfosse: Religionsphilosophie. Einführende Gedanken - PS Welsen: Ricoeur, Interpretation Theory B. Ed. - Module (Bachelor Lehramt) im Sommer 2009: 7.) Fachdidaktik (1 Vorlesung, 2 Proseminare) - VL Werle: Fachdidaktik Philosophie/Ethik - Übung Werle: Didaktik des Philosophie/Ethik-Unterrichtes - Übung Hering: Didaktik des Philosophie/Ethik-Unterrichtes 8.) Grundlagen und Grundfragen der Ethik (1 Vorlesung, 1 Proseminare) - VL Bermes: Anthropologie oder Ethik? Zur Begründung des gelingenden Lebens. - PS Bermes: Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung - PS Oberhausen: Ausgewählte Texte zum Freiheitsproblem - PS Kugelstadt: Platon: Protagoras - PS Weber: Descartes´ Leidenschaften der Seele 9.) Theoretische Philosophie II (1 Vorlesung, 2 Proseminare) - VL Fischer: Code und Interpretation - VL Krieger: Aspekte des Theoretischen - PS Fischer: Sprache, Interpretation und Wirklichkeit - PS Jäckels: Einführung in die Wissenschaftstheorie - PS Jäckels: Karl Popper

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M.A. Module im Sommer 2009: 8.) Theoretische Philosophie I (1 Hauptseminar, 1 Kolloquium/Hauptseminar) - HS Welsen: Spinoza: Kurze Abhandlung über Gott, den Menschen und dessen Glück - HS Krieger: Der ontologische Gottesbeweis und seine Kritik - HS Albrecht: Leibniz: Theodizee 9.) Theoretische Philosophie II (1 Hauptseminar, 1 Vorlesung mit Übung) - VL Fischer: Die Ordnung der Welt – Gesetz, Chaos, Selbstorganisation - VL Boswell: Semantik und Arithmetik - HS Fischer: Determinismus – Chaos – Selbstorganisation - HS Gomez-Tutor: E. Scheibe: Die Reduktion wissenschaftlicher Theorien

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Zuordnung der Lehrveranstaltungen im SS 2009 (Betrifft ausschließlich die Magister-Studiengänge) Vorlesungen Anthropologie oder Ethik? Zur Begründung des gelingenden Lebens. Bermes, Di, 18-20, HS 9, Zuordnungen: Erkenntnistheorie, Ethik / Philosophische Anthropologie, Geschichtstheorie / Sozialtheorie / Ideologielehre Semantik und Arithmetik. Boswell, Fr. 14-16, B13, Zuordnung: Logik Code und Interpretation Fischer, Mi. 14-16, C22, Zuordnungen: Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Hermeneutik Die Ordnung der Welt – Gesetz, Chaos, Selbstorganisation Fischer, Do. 14-16, HS 1, Zuordnungen: Wissenschaftstheorie, Naturphilosophie / Theorie der Naturwissenschaft / Technik Einführung in die Kritik der reinen Vernunft Hinske, Mo. 18-19 und Mi. 18-19, B14, Zuordnungen: Erkenntnistheorie, Metaphysik Der Aspekt des Theoretischen (Vorlesung mit Übung) Krieger, Mi. 10-12, HS 10, E 139, Zuordnungen: Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie Die Gottesfrage heute (Vorlesung mit Diskussion) Krieger, Di. 14-16, HS 10, Zuordnungen: Erste Philosophie (Metaphysik / Ontologie), Religionsphilosophie Einführung in die Metaphysik (Vorlesung mit Diskussion) Schüßler, Di. 16-18, HS 10, Zuordnungen: Erste Philosophie (Metaphysik / Ontologie) Einführung in die Religionsphilosophie (Vorlesung mit Diskussion) Schüßler, Do. 10-12, E 51, Zuordnung: Religionsphilosophie Die Philosophie der Antike Welsen, Di. 14-16, HS2, Zuordnung: Philosophie der Antike Hauptseminare Leibniz: Theodizee Albrecht, Do. 12-14, C 429, Zuordnung: Erste Philosophie (Metaphysik, Ontologie) Platon: Politeia Bermes, Mi. 18-20 B11, Zuordnungen: Ethik / Philosophische Anthropologie, Sozialtheorie, Erste Philosophie (Metaphysik/Ontologie), Erkenntnistheorie

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Philippa Foot: Die Natur des Guten Bermes, Di. 10-12, B 9, Zuordnungen: Ethik / Philosophische Anthropologie, Geschichts- theorie / Sozialtheorie / Ideologielehre, Sprachphilosophie Epiktet, Encheiridion und Dissertationes Benz, Mi. 16-20 (14-tägl.), B9, Zuordnung: Ethik / Philosophische Anthropologie Hobbes: Leviathan Bouillon, Blockveranstaltung, Zuordnung: Geschichtstheorie / Sozialtheorie / Ideologielehre Determinismus - Chaos - Selbstorganisation Fischer, Mo. 12-14, A12, Zuordnungen: Naturphilosophie / Theorie der Naturwissenschaft/Technik, Wissenschaftstheorie Erhard Scheibe: Die Reduktion physikalischer Theorien Gómez Tutor, Mi. 8-10, DM 32/35, Zuordnungen: Naturphilosophie / Theorie der Naturwissenschaft/Technik, Wissenschaftstheorie Der ontologische Gottesbeweis und seine Kritik Krieger, Do. 14-16, E139, Zuordnungen: Erste Philosophie (Metaphysik, Ontologie), Religionsphilosophie Spinoza: Kurze Abhandlung über Gott, den Menschen und dessen Glück Welsen, Mo. 14 16, A 308, Zuordnungen: Erste Philosophie (Metaphysik, Ontologie), Hermeneutik / Ästhetik Heidegger: Sein und Zeit Welsen, Mi, 14-16, A7, Zuordnungen: Erste Philosophie (Metaphysik, Ontologie), Erkenntnistheorie, Ethik / Philosophische Anthropologie Proseminare Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung Bermes, Mi. 10-12, HS 2, Zuordnung: Ethik / Philosophische Anthropologie, Metaphysik / Ontologie, Natur- / Technikphilosophie Religionsphilosophie - Einführende Gedanken Delfosse, Mo. 16-18, A 7, Zuordnung: Ethik / Philosophische Anthropologie Jean-Paul Sartre - Eine Hinführung Delfosse, Di. 18-20, B13, Zuordnung: Ethik / Philosophische Anthropologie Philosophie(geschichte) als Problem der Philosophie Delfosse, Do. 18-20, B18, Zuordnung: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie Rousseaus politische Philosophie Euler, Mi. 14-16, B10, Zuordnung: Ethik / Philosophische Anthropologie Husserl: Philosophie als strenge Wissenschaft Gäb, Mo. 10-12, B18, Zuordnung: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie

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Aktuelle und klassische Texte der analytischen Philosophie Gäb, Mo. 16-18, HS 8, Zuordnungen: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie, Logik / Sprachphilosophie Sprache, Interpretation und Wirklichkeit Fischer, Di. 12-14, B19, Zuordnungen: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie, Logik / Sprachphilosophie Kognitive Ethologie - Ausgewählte Beiträge Hoffmann, Fr. 10-12, B17, Zuordnungen: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie, Metaphysik / Ontologie Kant - Von der Wahrnehmung zur Erfahrung Hoffmann, Di. 8-10, B11, Zuordnungen: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie, Metaphysik / Ontologie Einführung in die Wissenschaftstheorie Jäckels, Mo. 12-14, B21, Zuordnung: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie Karl Popper Jäckels, Do. 10-12, B10, Zuordnung: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie Platon: Protagoras Kugelstadt, Mi. 12-14, A7, Zuordnung: Ethik / Philosophische Anthropologie Ausgewählte Texte zum Freiheitsproblem Oberhausen, Fr. 8-10, A7, Zuordnung: Ethik / Philosophische Anthropologie Metaphysik als Schwärmerei? Kants "Träume eines Geistersehers" Oberhausen, Fr. 12-14, A7, Zuordnung: Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie Paul Tillich: Biblische Religion und die Frage nach dem Sein Schüßler, Do. 16-18, E 51, Zuordnung: Metaphysik/Ontologie, Erkenntnistheorie Descartes´ Leidenschaften der Seele Weber, Mo. 14-16, B11, Zuordnungen: Ethik / Philosophische Anthropologie