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Lebensatem. - heilige-gianna.chheilige-gianna.ch/Informationsschrift-web.pdf · 2004. 5. 18. · Archiv Fondazione Gianna Beretta Molla, Mesero, Gebets- und Freundeskreis Gianna Beretta

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  • Seite 4 Die italienische Ärztinund Mutter Gianna Beretta Mollawird am 16. Mai 2004 in Romheilig gesprochen.Seite 7 Wer war GiannaBeretta Molla?

    Seite 14 Das letzte grosseOpfer: die vierte Schwangerschaft

    Seite 17 Die Lebensdatenvon Gianna Beretta Molla

    Seite 18 Ein Wunder, welchesauf die Fürbitte Gianna BerettaMolla zur Heiligsprechung führte

    Seite 20 Der Wallfahrtsortzu Ehren Gianna Beretta Molla

    Für alle unsere Mitglieder,Freunde und Wohltäter desGebetskreises Gianna BerettaMolla wird jeden Monat eineheilige Messe gefeiert.

    Impressum:Informationsschrift zur Heilig-sprechung von Gianna Beretta Mollavom 16. Mai 2004 in Rom,Erscheinungsdatum April 2004

    Herausgeber:Gebets- und FreundeskreisesGianna Beretta MollaPostfach, CH-8730 UznachTel. +43 (0)55 280 39 52oder +43 (0)55 280 29 71Fax +43 (0)55 280 29 36www.selige-gianna.chFür den Text verantwortlich:Pius Stössel-KesslerSekretariat G.B.M.CH-8730 UznachTexte:«In der Freude der Liebe»von Sr. Hildegard Brem OCistÜbersetzung:Jean-Paul Rochat, Küsnacht ZHBilder:Archiv FondazioneGianna Beretta Molla, Mesero,Gebets- und FreundeskreisGianna Beretta Molla, UznachGrafische Gestaltung:Bräm Grafik & Kunst, SargansDruck:Schmid-Fehr AG, Goldach

    Bitte verbreiten Sie unsereInformationsschriftzur Heiligsprechung diesergrossen Ärztin, Gattin undMutter des 20. Jahrhunderts.Verlangen Sie kostenlosweitere Exemplare für denSchriftenstand und zur Ver-breitung in Ihrem Bekannten-und Freundeskreis. Wir sagenIhnen ein herzliches«Vergelt’s Gott».Für freiwillige Spendenan die Unkosten unserer Infor-mationsschrift sowie den Kirchen-bau «Heiligtum der FamilieHeilige Gianna Beretta Molla»(Santuario della Famiglia),sowie für das «Zentrum derSpiritualität und Dienst desLebens», danken wir Ihnenherzlich.Postcheckkonto:Gebets- und FreundeskreisGianna Beretta MollaUznachKonto 87-117717-8

    Inha

    ltDie Mutter und ÄrztinGianna Beretta Molla,die für das Leben ihrgrösstes Opfer, ihreigenes Leben, gab.

  • Das Lebendes Menschen

    kommt aus Gott,es ist

    sein Geschenk,sein Abbild und

    Ebenbild,Teilhabe an seinem

    Lebensatem.Daher ist Gott

    der einzige Herrüber

    dieses Leben,der Mensch kannund darf darübernicht verfügen!

    «Evangelium vitae» Papst Johannes Paul II.

    Ausdruck der Liebe des heiligenVaters für Gianna Emanuela,für die Mutter Gianna ihr Leben gab.

  • Bereits am 24. April 1994 hatPapst Johannes Paul II. in Rom,Gianna Beretta Molla selig gespro-chen. Das Leben der neuenSeligen und ihr heroisches Opferwerfen Licht auf die Bedeutungder christlichen Familie, derchristlichen Schule und derKatholischen Aktion für dieBildung einer wahrhaft christli-

    chen Persönlichkeit. Papst Johan-nes Paul II. sagte wörtlich:

    «Es gibt keine grössere Liebe,als wenn einer sein Leben hingibtfür den anderen (Joh. 15.13), dasgeschieht in einzigartiger Weise,wenn eine Mutter ihr Leben für IhrKind hingibt, wenn sie um denPreis des eigenen Daseins demMenschenkind, das aus ihr gebo-ren werden soll, das Lebenschenkt.

    Wir erheben heute zur Eh-re der Altäre eine italienischeFrau: Gianna Beretta Molla.

    Gianna BerDie italienische Ärztin und Mutter

    wird am 16. Mai 2004 in Romheilig gesprochen

    42 Jahre nach ihrem Lebensopfer für ihr viertes Kind wirddie selige Gianna Beretta Molla in Rom von Papst JohannesPaul II. in Rom heilig gesprochen. Ihr 92jähriger Gatte PietroMolla ist noch am Leben und wird, so Gott will, dieHeiligsprechung seiner Frau auf dem Petersplatz in Rommiterleben dürfen! Ein einmaliges Erlebnis in der Kirchen-geschichte!

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  • Es war eine Frau heroischer Liebe,eine beispielhafte Gattin und Mut-ter, die im täglichen Leben dieanspruchsvollen Werte des Evan-geliums bezeugen wollte. GiannaBeretta hat es verstanden, als Krö-nung ihres vorbildlichen Lebensals Studentin in der Gemeinschaftder Kirche als engagiertes Mäd-chen und glückliche Mutter ihrLeben zu opfern, damit das Kind,das sie in ihrem Schosse trug unddas heute unter uns weilt, lebenkonnte. Sie war sich als Ärztin undChirurgin sehr wohl dessen be-wusst, dem sie entgegenging dochsie ist vor dem Opfer nicht zurück-gewichen und hat damit den hero-ischen Grad ihrer Tugendenbekräftigt.

    Wenn wir heute diese Frau alsVorbild christlicher Vollkommen-

    heit hinstellen, wollen wir allemutigen Mütter ehren, die sichohne Vorbehalt der eigenenFamilie widmen, die leiden,um ihre eigenen Kinder zur Welt zu bringen, und dannbereit sind, jede Mühe aufsich zu nehmen und jedesOpfer zu bringen, um ihnendas Beste weiterzugeben,was sie in sich tragen.

    Ja, die Vorbilder der Zivili-sation, wie sie oft von denMedien vorgestellt und ver-breitet werden, fördern nichtdie Mutterschaft. Im Namendes Fortschritts und derModerne werden die Werteder Treue, der Keuschheitund des Opfers heute alsüberholt hingestellt, und dochhaben sich in diesen Werten

    Wir danken Euch,heroische Mütter, für Eureunüberwindliche Liebe!

    Wir danken Euchfür Euer unerschrockenesVertrauen auf Gott und

    seine Liebe!

    Wir danken Euchfür das Opfer Eures Lebens.

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    ganze Scharen von christlichenGattinnen und Mütter ausgezeich-

    net und tun es weiter.»

    retta Molla

  • 6

    Gottes- und Nächstenliebe

    Jesus istam Kreuz ausLiebe für unsgestorben und

    hat uns mitseinem Blutbezeugt undbekräftigt,

    dass eruns liebt!

    SeligeGianna Beretta Molla

    «Was ist diegrosse Neuheit

    des Christentums?Diese Frage wird im-

    mer wieder gestellt. Ichhabe dafür eine kurzeAntwort:

    Was im Alten Testament schonanklang, das verkündet und lebtJesus Christus im Neuen Bund aufdie ganze Menschheit hin. Die bei-den Liebesgebote bilden sowohldie Zusammenfassung als auchden Gipfel des Gesetzes und derPropheten.

    Im «neuen Gebot» liegt dieNeuheit, die Jesus Christus unsgebracht hat. Er hat nicht nur vonder Liebe gesprochen, er hat siegelebt bis zur Hingabe seinerselbst. Seit der Gottmensch aufdieser Erde gelebt hat, steht unseralltäglicher Einsatz als Christenunter der Verheissung:

    Gottes- undNächstenliebegehören eng

    zusammen.

    Man kann Gottnicht lieben, wenn mandie Brüder und Schwesternnicht liebt.

    Was ihr für einen meiner gering-sten Brüder getan habt, das habtihr mir getan.»

    (Generalaudienz vom 20.10.99)

    Das Leben des Menschenkommt aus Gott, es ist sein Ge-schenk, sein Abbild und Ebenbild,Teilhabe an seinem Lebensatem.

    Daher ist Gott der einzige Herrüber dieses Leben, der Menschkann und darf darüber nicht verfü-gen!

    «Evangelium vitae»Papst Johannes Paul II.

  • 7

    Gianna Beretta Molla –ein Weg der Heiligkeit:

    Wer war Gianna Beretta Molla?Gianna ist eine normale

    Frau ihrer Zeit. Sie liebtihren Mann, ihre Kinderund ihren Beruf als Ärztin.

    Sie zeichnet sich nicht durchbesondere mystische Gnaden oderasketische Frömmigkeitsformenaus. Ihr Leben ist das einer gutenEhefrau und Mutter, sowie einergewissenhaften, christlichenÄrztin. Doch etwas zeichnetsie besonders aus:

    Es ist ihre grosse Liebe zuJesus Christus in der hl. Eucha-ristie, den unerschütterlichenGlauben an die göttliche Vor-sehung und die Liebe zur Gottes-mutter Maria.

    Gianna wurde am 4. Oktober1922 als zehntes von dreizehn Kin-dern in Magenta geboren, in einerKleinstadt, 15 Kilometer nördlichvon Mailand. Ihre Eltern hiessenAlberto und Maria, geborene DeMicheli. Der Vater war ein vorbild-licher, ausgeglichener und glaubens-starker Mann. Die Eltern wolltenden Kindern möglichst gute Voraus-setzungen mitgeben, damit sieden Menschenfruchtbringenddienen könnten.Auch hier wirkte sich die selbstlose,christliche Einstellung aus, von derdie Familie Beretta ganz durch-

  • drungen war. So wurden je zweiSöhne und Töchter Ärzte undChirurgen, eine Tochter Doktorder Pharmazie und drei weitereKinder Ingenieure, ein BruderPriester. Nach Möglichkeit feier-ten die Eltern täglich die hl. Messemit, denn die hl. Eucharistie warfür sie in der Tat der Mittelpunktund die Quelle ihrer Kraft. Derstärkste Liebesanruf des Herrngeht von der hl. Eucharistie aus.Zum Abschluss des Tages wurdeder Familienrosenkranz gebetet.

    «Die Grosszügigkeit den Mit-menschen gegenüber, gehörte zuden Grundsätzen unserer Erzie-hung», bestätigte die Schwestervon Gianna. «Unsere Eltern warenstreng, aber sie erklärten uns dieGründe, um uns zu überzeugen. Eswar wunderbar, in einer so grossenFamilie zu leben: wir freuten unsmiteinander und litten miteinan-der, und einer half dem andern inden Schwierigkeiten des Lebensund des Studiums.»

    Erste heilige Kommunion.

    Vorbereitet durch das vorbildli-che christliche Leben der Familieempfing Gianna schon mit fünf-einhalb Jahren zum ersten Mal denLeib des Herrn. Es war der 14.April 1928. Von diesem Tage anbegleitete sie ihre Mutter täglichzur Morgenmesse, sodass die hl.Eucharistie im wahrsten Sinne desWortes ihr tägliches Brot wurde.

    Im Opfer der heiligenMesse besitzt dieKirche ihr erhabenstesGut, ihren grösstenReichtum, die höchsteForm ihrer Frömmig-keit. Gianna besuchtedie Volksschule inBergamo, die Unter-stufe des Gymnasiumsim Liceo Paolo Sarpi.

    Die Katholische Aktion –Gianna, die begeisterteJugendführerin

    Sehr wichtig für die geistige undgeistliche Entwicklung vonGianna war ihre Mitgliedschaft beider Katholischen Aktion. Schonmit zwölf Jahren liess sie sich ein-schreiben, um zu lernen und ein-zuüben, wie sie den Glauben, densie selbst als Geschenk empfangenhatte, durch aktiven Einsatz, Gebetund Opfer auch anderen Menschenweitergeben konnte. Das war nichtschwierig, da ihr religiöses Lebenschon damals eine grosse Strahl-kraft hatte.

    Sie übernahm bereits währendihrer Schulzeit 1940 eine Jugend-gruppe. Kein Wunder, wenn sieschon 1944 zur Delegierten fürdie Kinder- und Jugendgruppender Katholischen Aktion berufenwurde.

    Sie empfahl den Jugendlichen,die heilige Messe, die Meditation,das öftere Besuchen des Allerhei-ligsten und den Rosenkranz.

    Vor allem betonte sie:Ich werde es euch immer

    wiederholen: lebt vonJesus und geht oft zur hei-ligen Kommunion, trenntdas Gebet nicht vom Apos-tolat, denn das Apostolatfruchtet nicht ohne dasGebet. Ihr wisst ja, dassdie erste Aufgabe einesMitgliedes der Katholi-

    schen Aktion das Gebetist. Wir müssen glauben,dass Gott die Macht hat,dass er helfen kann. Dennwenn der Glaube fehlt, istdas Gebet leer.

    Sie mahnte, die Leidenden mitgrosser Ehrfurcht als Brüder undSchwestern zu behandeln und inihnen Christus zu sehen, der sichbesonders mit ihnen identifiziert.Die Kraft für diese Liebestätigkeit– so betonte sie – könnten sie beiJesus finden, der in der heiligenEucharistie unter uns ist, um in unszu wohnen und selbst die Quelleunserer Liebe zu sein. DieEhrfurcht vor Gott begründet auchdie Ehrfurcht vor dem Menschen.

    Das Kreuz, das Gott unsschickt, ist stets das Beste zu unse-rer Heiligung. Am Kreuz hat Gottdie Welt und die Hölle besiegt.Auch wir werden siegen, wenn wiruns von unserem Kreuz nicht los-machen.

    Kreuz und Leiden sind der sicher-ste, der kürzeste und verdienstvoll-ste Weg zum Himmel.

    Gianna (stehend, vierte von links) engagiertesich in der Katholischen Aktion.

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  • Je näher jemand bei Gott ist, jenäher er ihm in seinem eigenenHerzen ist, desto wirksamer kanner Gutes tun, Denn die Vereini-gung mit Gott ist Frucht derSammlung des Gebetsgeistes.Warum ist die Tätigkeit oftunfruchtbar? Weil man nichtgenug betet, oder besser, nichtgenug auf Gott hört in der innerenSammlung des Herzens. Nur wennunsere Seele reich an Gnade ist,können wir viel weiterschenken.

    Ein entscheidendesErlebnis

    Ihre Gymnasialausbildung setzesie bei den Dorotheaschwesternfort. In dieser Zeit hielt ein Jesui-tenpater Exerzitien. Diese Tage derBesinnung sollten für Gianna vongrosser Bedeutung für ihr weiteresLeben werden. Sie war als fünf-zehnjähriges Mädchen im Glaubengefestigt. Sie sprach in dieser Zeitihr ganz persönliches «Ja zu Gott».

    Eines ihrer Hefte mit den Eintragungen.

    Sie weihte ihre Kinderder Mutter Gottes vomGuten Rat

    Gianna weihte jedes ihrerKinder gleich nach der Geburt derMutter vom Guten Rat und zeigteauch damit, welch unbedingtesVertrauen sie in die mütterlicheSorge Mariens hatte. Maria war fürsie die grosse Helferin in allenWechselfällen des Lebens.

    Von Ihr, dem Urbild allerMütter, erhoffte sie gerade alsMutter Wegweisung und Kraft fürein gesegnetes und fruchtbaresFamilienleben. Wir lesen in ihremHeft folgendes Gebet:

    «Maria, ich lege mich ganz inDeine mütterlichen Hände undüberlasse mich Dir. Ich vertraue

    darauf, zu erlangen, was ich vonDir erbitte.

    Ich vertraue Dir, denn Du bistmeine liebe Mutter.

    Ich vertraue mich Dir an, weilDu die Mutter Jesu bist.

    In diesem Vertrauen übergebeich mich Dir und bin sicher, inallem erhört zu werden. Mit die-sem Vertrauen im Herzen grüsseich Dich als meine Mutter undmeine Hoffnung.

    Ich weihe mich Dir ganz undbitte Dich, daran zu denken, dassich Dein bin und dass ich Dirangehöre, bewahre und behütemich, gute, liebe Mutter, jedenAugenblick meines Lebens undstelle mich Deinem Sohne Jesusvor.

    Amen.»

    Dieses Gebet, in dem bekannteTexte und eigene Formulierun-gen frei zusammengefügt wurden,zeigt deutlich den Schritt Giannashin zur bewussten und selbstver-antwortlichen Glaubensentschei-dung.

    «Herr Dein Wille geschehe. Lieben wir das Kreuz und den-

    ken wir daran, dass wir es nichtallein tragen, sondern dass Jesusuns hilft und wir in ihm alles ver-mögen, weil Er uns die Kraft dazugibt.»

    Zu ihrem Nachmittagspro-gramm gehörte nun inskünftig einkurzer Besuch bei Jesus im Aller-heiligsten Altarsakrament zwi-schen den Schulaufgaben und denFreizeitbeschäftigungen.

    Ihre grosse Liebe und Hingabe zur Gottesmutter Maria

    In einem Heft schrieb Giannadie Gedanken und Gebete nieder,die sie in diesen Tagen bewegten.Vor allem bat sie Jesus, er mögesie seinen Willen erkennen lassen.Sie schrieb in ihr Heft:

    «Jesus, ich verspreche dir,alles anzunehmen, wasmir widerfahren wird.Lass mich nur deinen Wil-len erkennen.»

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  • Schwere Schicksalsschlägeblieben ihr nicht erspart

    Am 29. April 1942 erreichte sieplötzlich die Nachricht, dass ihreliebe Mutter im Alter von 53 Jah-ren beim Sticken eines Altartuchesfür die Missionen zusammenge-brochen war. Leider konnte sie diegeliebte Mutter nicht mehr lebendantreffen.

    Nur vier Monate später, am 10.September 1942, folgte ihr gelieb-ter Vater seiner Gattin ins ewigeLeben. Sie weinte viel und konnteden gütigen Blick ihrer vorbildli-chen und treubesorgten Elternnicht vergessen.

    1942 war das Jahr der grossenBedeutung und Entscheidung fürdie Familie Beretta.

    Zwei der drei Söhne entschie-den sich für den Priesterberuf undbegannen die Ausbildung imSeminar. Gianna hatte nur wenigeWochen nach dem Tod ihrerMutter mit gutem Erfolg dieReifeprüfung bestanden. Sie stu-dierte nun an der medizinischenFakultät in Mailand.

    Gianna nützte ihre Zeit trotzaller Belastungen gut und gewis-senhaft für das Studium.

    Grosse Freuden für dieFamilie Beretta

    In der Prüfungszeit legte siesich gewissenhaft einen Stunden-plan fest:- Heilige Messe um 7.30 Uhr- von 9.00 bis 12.00 Uhr Studium, - ebenso von 15.00 bis 19.00 Uhr,- nach dem Abendessen betete sie

    den Rosenkranz.1946 wurde ihr Bruder Giusep-

    pe im Dom von Bergamo zumPriester geweiht.

    Zwei Jahre später empfing auchEnrice, der jetzt den Namen P.Alberto trug, mit 32 Jahren diePriesterweihe. Da er gleichzeitig

    Arzt war, sollte er Missionar inBrasilien werden.

    Gianna selbst schloss ihrStudium 1949 ab und wurde am30. November 1949 mit gutemErfolg zum Doktor der Medizinpromoviert.

    Giannas PersönlichkeitAlle Freunde von Gianna waren

    sich darin einig, dass sie nicht nureine vorbildliche junge Frau, son-dern auch äusserst sympathisch,charmant und im guten Sinnelebenslustig und lebensbejahendwar.

    Ihre tiefe Liebe zu Gott war diegeheime Mitte ihres Lebens undihrer Freude.

    Berufen zur Liebe – im Diensteder Kranken und Leidenden –helfen und heilen war ihr einHerzensbedürfnis.

    Nach der Promotion in Medizinund Chirurgie im November 1949absolvierte Gianna noch eine Zu-satzausbildung zur Kinderfach-ärztin. Am 7. Juli 1952 erhielt siedie offizielle Zulassung für diesenBeruf mit sehr gutem Erfolg.

    In Mesero, einem Vorort vonMagenta, etwa fünf Kilometervom Stadtzentrum entfernt, eröff-nete sie eine Praxis. Ihre Ankunftwar eine spürbare Entlastung fürihren Bruder Ferdinando, der bis-her allein die Aufgabe des Ge-meindearztes ausgeübt hatte.

    Nun ging Giannas Wunsch inErfüllung, den sie während derganzen langen Ausbildung vorAugen gehabt hatte, nämlich:

    Den Menschen zu dienen mit allden Gaben und Fähigkeiten, diesie von Gott empfangen und durchviele Jahre des Studiums geschultund ausgebildet hatte.

    Gianna betrachtete ihren Berufals eine Sendung. Von 1950 bis zuihrem frühen Tod arbeitete Giannain ihrer Arztpraxis. Nach ihrerHeirat übernahm sie zusätzlichund ohne Bezahlung die Verant-wortung für die Kinderkrippe undden Kindergarten von PonteNuovo di Magenta. Dazu kamennoch die Aufgaben eines Schul-arztes in der Volksschule.

    Gerne und bereitwillig erfülltedie junge Ärztin ihre Pflichten, zudenen auch nächtliche Hausbesu-che gehörten. Schnell gewann siedie Zuneigung der kleinen undgrossen Patienten, denn sie begeg-nete allen mit grosser Liebe undAufmerksamkeit und hatte einbesonderes Herz für die Alten, dieArmen und besonders für dieKinder. Als Frau konnte sie sichauch besonders gut in die Freudenund Sorgen von Mutter und Kindhineinfühlen und heilend, tröstendund helfend wirken. Von ihrerBerufung hatte sie eine sehr hoheAuffassung.

    Am Ende Ihrer Ausbildunghatte sie sich vier Punkte als Ärz-tin aufgeschrieben, an die sie sichzu halten suchte:« • Mache es so gut als möglich.

    Bleib auf der Höhe der Wissenschaft und renne nicht dem Geld nach, wie es heute Mode ist.

    • Seien wir ehrlich. Seien wir Ärzte aus dem Glaubenheraus.

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  • • Sei liebevoll im Umgang mit den Kranken, denk daran, dass es unsere Brüder und Schwestern sind, habe ein Feingefühl.

    • Da uns Vertrauen entgegen-gebracht wird, müssen wir darauf achten, es nicht zu missbrauchen. Achte auf schnell hingeworfene Worte.

    Für sie war der Arztberuf einebesondere Form der Seelsorge, wiesie selber sagte:

    «Wir haben Gelegenheiten, dieder Priester nicht hat. UnserAuftrag ist nicht erfüllt, wenn dieMedikamente nicht mehr weiter-helfen.

    Da ist die Seele, die zu Gott hin-geführt werden muss. Da hat dasWort des Arztes grossen Einfluss.

    Jeder Arzt soll den Kranken aufden Priester verweisen. Wie sehrbedürfen wir der katholischenÄrzte. Wie der Priester Jesusberühren kann, so berühren wirÄrzte Jesus im Körper derKranken: ob arm oder reich, jungoder alt. Möge Jesus sichtbar wer-den mitten unter uns. Möge erviele Ärzte finden, die sich ihmhingeben.»

    In diesen Gedanken kommt dashohe ärztliche Ethos von Giannazum Ausdruck und ihre ganz vomGlauben durchdrungene Einstel-lung. Sie konnte tatsächlich nochüber den ärztlichen Dienst hinausLebenshilfe bieten und mancheMenschen sogar zur Versöhnungmit Gott anleiten.

    Den Müttern, die in Erwartungwaren und mit vielen Problemenund Schwierigkeiten zu ihr in diePraxis kamen, machte sie Mut, siewirkte ansteckend in ihrer Freudeam Kind als Gabe Gottes und alswunderbares Geschenk der eheli-chen Liebe. Sehr oft konnte siedurch ihre positive und lebensbeja-

    hende Einstellung Abtreibungenverhindern. Ihre Ehrfurcht undAchtung vor dem heranwachsen-den Leben ist ein stummes, aberberedtes Zeugnis für das Lebens-recht eines jeden Menschen, in derdieses täglich Tausenden vonKindern verwehrt wird.

    Bianca, eine Freundin vonGianna, erinnert sich an folgendeEreignisse:

    «Gianna hatmeine Mutter undmeine Schwesterwährend ihrer lan-gen Krankheit be-handelt und zwarmit sehr viel Ein-satz- und Opfer-breitschaft. Sie er-munterte sie un-aufhörlich, ganzauf Gott und dieheilige JungfrauMaria zu vertrau-

    «Man klagt oft, Gott sei so fern.Doch er ist uns ganz nah: Er istin jedem unserer Mitmenschen.»Selige Gianna Beretta Molla

    en. Einen ganzen Monat lang kamsie jeden Abend trotz Kälte undNebel mit ihrem Fahrrad undnahm einen Liter Milch mit füreine Ordensschwester, die krankwar. Manche konnten auch dieMedikamente nicht kaufen.Gianna erliess ihnen nicht nur dieBehandlungskosten, sondern gabihnen auch noch Geld für diejeweils notwendige Medizin.»

    Giannas Praxis in Mesero wurde in ihremOriginalzustand bis heute erhalten.

    Das Ringen um die BerufungDrei Geschwister von Gianna

    hatten sich bereits für den Priester-oder Ordensberuf entschieden.Sollte nicht vielleicht auch sie ihrLeben ganz dem Herrn schenkenund als Laienmissionarin fürMenschen dasein, die noch ärmerwaren als ihre Landsleute inMesero?

    Diese Frage beschäftigte Gian-na sehr, als sie ihre Ausbildungabgeschlossen hatte und ihrenBeruf auszuüben begann.

    Giannas Brüder Enrico undFrancesco hatten ein Krankenhausin Maranhao (Brasilien) gebaut,wo die medizinische Versorgungder Bevölkerung sehr zu wünschenübrig liess und viele Kinder ver-hungerten. Könnte sie nicht alsMissionsärztin dort viel Gutes tun,mehr vielleicht als in Italien?

    Giannas Schwester Virginia, diemit ihr an der gleichen medizini-

    schen Fakultät studiert hatte,arbeitete bereits in Indien auf einerLeprastation.

    In Gianna wurde die Sehnsuchtimmer stärker, auch in die Missionzu gehen. Sie betete weiterhin vielum Licht für ihre Entscheidung.

    Gianna weist in ihren Notizenauf drei Punkte hin, die es bei derSuche nach der Berufung zu ach-ten gilt:

    1925 Betend Gott um Rat fragen.1926 Einen geistlichen Begleiter

    wählen und fragen.1927 Nach innen horchen, unsere

    Neigungen beobachten unduns selber fragen.

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    »

  • Anstatt zu verzagen, verstärkte sieihr Gebet, um den Willen Gottesbesser zu erkennen. Nach vielNachdenken und Gebet sagte ihrgeistlicher Begleiter zu Gianna:

    «Ich glaube wirklich dieMission am Aequator ist nicht deinWeg. Deine Gesundheit ist nichtsehr stabil. Warum denkst du nichtdaran, eine eigene Familie zugründen, eine wirklich christlicheFamilie, wie jene, in der du aufge-wachsen bist? Denk daran, wievielGutes deine Mutter in ihrer Fa-milie getan hat.» Ihr Beichtvaterrät ihr: «Gründe eine Familie, wirbrauchen so dringend gute Müt-ter.»

    Gianna nahm dieses Wort alsBotschaft Gottes an. So viel es sieauch kostete, auf ihren Missions-traum zu verzichten. Sie legte dasOpfer zu Füssen des Gekreuzigtennieder und wartete auf ein ZeichenGottes, was sie nun weiter tunsollte.

    Man ist im Leben berufen,Gutes zu tun!

    Im Juni 1954, im marianischenJahr, begleitete sie eine Kranken-wallfahrt nach Lourdes. Als Ärz-tin mit einer tiefen Beziehung zurunbefleckten Gottesmutter Maria,beeindruckte sie das Geschehen ander Grotte von Masabielle.

    Gianna trug in ihrem Herzenauch die Bitte um Hilfe undFührung hin zu dieser Gnaden-stätte. Ihre Hoffnung wurde nichtenttäuscht.

    Für jeden Menschen hat Gotteinen Weg vorgezeichnet, eineBerufung im physischen Lebenwie auch im Leben der Gnade.

    Zur Ehe berufen –die entscheidendeBegegnung

    Am Hochfest der UnbeflecktenEmpfängnis, am 8. Dezember1954, feierte ein Neupriester seine

    Primiz in Mesero. Bei diesemAnlass traf Gianna IngenieurPietro Molla, der in Ponte Nuovodi Magenta eine grosse Fabrik lei-tete.

    In seinen persönlichen Auf-zeichnungen hielt Herr Mollaseine damalige Einschätzung derneuen Gemeindeärztin wie folgtfest:

    «Ich wusste in diesen Jahrenschon, dass du eine in jederHinsicht wunderbare junge Frauwarst», schrieb er der Studentinder Medizin, später Ärztin undausserdem führenden Mitarbeite-rin in der Katholischen Aktion undin der Vinzenskonferenz. «Es warmir auch bekannt, dass du alsDelegierte der Region von Zeit zuZeit in meine Pfarrei von Meserokamst um Vorträge für dieJugendgruppen der KatholischenAktion zu geben.

    Ich wusste auch, wie sehr dichalle deine Kranken schätzten,Junge und Alte, vor allem aber diejungen Mütter und die alten chro-nisch Kranken, denen deine gedul-dige, liebevolle und eifrige Sorgeso gut tat.

    Ebenso war das viele Gutebekannt, dass du im Lichte desEvangeliums den Müttern und jun-gen Mädchen tatest, wenn sie mitSchwangerschaftskonflikten undProblemen zu dir kamen.»

    Die Vorbereitungszeit auf diegeplante Hochzeit war eine Zeitgrosser innerer Freude für beide.

    Gott war für sie der Urgrund,die Quelle und der Garant ihrerLiebe, ihn wollten sie aus ihremMiteinander nicht ausklammern,sondern durch und in ihm ihreLiebe leben.

    In ihrem ersten Brief vom 21.Februar 1955 sprach Gianna ihreSehnsucht aus, eine gute Ehefraufür Pietro zu werden. Sie schrieb:

    «Lieber Pietro Ich möchte Dich wirklich

    glücklich machen und die Frausein, die Du Dir wünschest – gut,

    Man kannnicht lieben,

    ohne zuleiden, unddas Leiden

    nichtertragen, ohne

    zu lieben.Selige

    Gianna Beretta Molla

    12

  • verständnisvoll und bereit auch zu den Opfern die das Leben ver-langt.

    Ich möchte mit Dir zusammeneine echt christliche Familie auf-bauen.»

    Pietro liess für Gianna eineneue, grössere Arztpraxis bauen,da er auf diese Weise ihre Arbeitund Sorge für die Kanken undLeidenden unterstützen wollte.

    Die Trauung fand am Vormittagdes 24. September 1955, einemSamstag in der Pfarrkirche SanMartino von Magenta statt, woGianna 33 Jahre früher getauftworden war.

    Eine glückliche Familie

    Die Familienweihe an dasHeiligste Herz Jesu wurdegleich nach der Rückkehrvon der Hochzeitsreise vor-genommen. Schon währendder Hochzeitsreise warendie Eheleute übereingekom-men, täglich gemeinsamden Rosenkranz zu beten.

    Am 19. November 1956brachte Sie ihren erstenSohn zur Welt, der in derTaufe den Namen Pier-Luigi erhielt.

    Die junge Mutter warvoll Glück und Dankbarkeitobwohl die Schwangerschaftschwierig gewesen war.Pier-Luigi wurde bei derhl. Taufe der Mutter vomGuten Rat geweiht.

    Am 11. Dezember 1957kam dann das zweite Kindzur Welt, mit dem NamenMaria Zita. Im Winter 1958kündigte sich die dritte Schwan-gerschaft an.

    Diesmal ging es der schwange-ren Mutter besonders schlecht, imachten Monat musste sie dringendzur Beobachtung ins Spitalgebracht werden. Am 15. Juli 1959brachte Gianna ihr drittes Kind,Laura zu Welt. Ein besonderesAnliegen war für Gianna die reli-giöse Erziehung, da in ihr derWunsch sehr lebendig war, dieseKinder Gott zuzuführen, der ihrdiese geschenkt hatte. Soweit esmöglich war, besuchte Giannaauch an Werktagen die hl. Messe.

    Bild links:Das glückliche Ehepaar inLondon.

    Bild rechts:Gianna mit der zweitältestenMariolina und deren jüngerenSchwester Laura in Courmayeur,Aostatal, im Winter 1960/61.

    Gianna war eine lebensfrohePersönlichkeit und einebegeisterte Bergsteigerin.

    Die Heiligensind die

    Freunde Gottes,sie warten

    darauf, auchunsere Freunde

    zu werden.

    Gianna liebte ihrenGatten und ihre Kinder.Dank ihrer vorbildlichen

    Gottesliebe durfte sieden Menschen helfenin ihrem Leben. Wir

    dürfen sie vertauensvollals Fürbitterin anrufen.

    13

  • Gianna Be

    Aquarell der KünstlerinAnna Pavesi zur

    Seligsprechung vonGianna Beretta Molla

    Rufen wirimmer wieder

    die seligeGianna Beretta

    Molla an.Sie ist uns

    Vorbild undFürbitterin inden grossen

    und schwerenAnliegen

    unserer Zeit.

    14

    Das letzte grosse Opfer:die vierte Schwangerschaft

    Im zweiten Monate entdeckteman eine grosse Geschwulst an derGebärmutter, die rasch wuchs unddas Wachstum des Kindes gefähr-dete.

    Die Hingabe bis zum Ganzopferwar für sie etwas, das ganz imRahmen des Möglichen stand,gleichsam schon zum voraus mit-einberechnet. So verstand sie denBeruf als Ärztin zwischen denKindern und den Ärmsten vorallem als mütterlichen Dienst, derebensowenig vom Opfer zu tren-nen war.

    Die Ärzte erklärten Gianna,dass es drei Möglichkeiten gebe:

    1. Entnahme der Gebärmutter mit-samt dem Tumor. Dann könntedie Mutter mit Sicherheit geret-tet werden, das Kind allerdingsmüsste durch die Entnahme derGebärmutter sterben und Giannakönnte in Zukunft keine Kindermehr bekommen. Das würdebedeuten, auch ihr Kind das inihr lebt und wächst, zu opfern.Das heisst, die Operation wärezugleich eine Abtreibung, dieTötung ihres eigenen Kindes!

    2. Man könnte den Tumor, nichtaber die Gebärmutter heraus-nehmen und die Schwanger-schaft beenden. Dann könnteGianna auch in Zukunft nochKinder bekommen, und gleich-zeitig würde aber die grosse Ge-fahr abgewendet, die durch dieFortdauer der Schwangerschaft nach der Operation drohenwürde.

    3. Die dritte Möglichkeit bestanddarin, nur den Tumor herauszu-

    nehmen. Die Ärzte machtender Mutter allerdings klar, dasssie von dieser Möglichkeit ent-schieden abrieten, da sie grosseRisiken beinhalte. Die frischeOperationsnarbe an der Gebär-mutter könnte während den Belastungen einer Schwanger-schaft leicht aufplatzen, waszum sicheren Tod von Mutterund Kind führen würde.

    Ich verlange, dass Siemein Kind retten!

    Für Gianna war es von Anfangan klar, dass alles getan werdenmusste, um das Kind zu retten. Sokam für sie nur die dritteMöglichkeit in Frage. DieOperation fand am 6. September1961 statt und gestaltete sich injener Zeit als äusserst schwierig.Der Chirurg bemühte sich mitgrossem Geschick, der Bitte diesertapferen, heroischen Mutter zuentsprechen und es gelang ihmtatsächlich, die Schwangerschaftzu erhalten. Die Geschwulst stelltesich als ein gutartiger Tumor her-aus, der ganz entfernt werdenkonnte.

    Noch vor der Einlieferung inden Operationssaal des Spitals inMonza schärfte sie den Ärzten ein:

    Wenn es darum geht, zwischenmir und dem Kind zu entscheiden,so zögern Sie nicht im mindesten:Ich verlange, dass Sie sich für dasKind entscheiden. Retten Sie es!

    Gianna weiss was sie sagt, dennsie ist selbst Chirurgin und Kin-derärztin. Im zweiten Monat wird

    Die dreifache Mutter sehnte sich nach einem viertenKind. Im August 1961 kündigte sich schliesslich eineneue Schwangerschaft an, doch diesmal vervielfachtensich die gesundheitlichen Probleme.

  • retta Molla

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    das Fibromyom entfernt, aberGianna ist nicht geheilt. Vor ihrstehen sieben Monate grosserSchmerzen und verborgener psy-chischer und seelischer Last. Sieweiss um die Prognose: DieUeberlebenschance liegt bei nichteinmal 10%. Sie ist 39 Jahre alt.Der Gedanke, ihre Kinder undihren Ehemann allein zurücklassenzu müssen, belastete sie sehr. Siebetete sehr viel, um sich die ständi-gen Schmerzen nicht anmerken zulassen.

    Die Patientin erholte sicherstaunlich schnell von diesemäussert gefährlichen Eingriff. Siebetete, dass sie das Kind nicht ver-lieren möge. Gianna konnte dasKind tatsächlich behalten. DieUebelkeit, die unangenehmeBegleiterin Giannas während derSchwangerschaft, bereitete ihrdiesmal geradezu Freude, weil siefür die werdende Mutter einZeichen war, dass die Entwicklungdes Kindes normal verlief. Giannaging nach ihrer grossen Operationwieder ihrem Beruf als praktizie-rende Ärztin nach. Sie wirkteruhig und gefasst, doch spürte ihrGatte Pietro, der sie wie kein ande-rer kannte, die innere Spannung,unter der sie stand.

    Wiederholt bat sie ihren Mannum Verzeihung für alle Sorgen, diesie ihm machte, und um seineLiebe, die sie jetzt mehr denn jebrauchte.

    Eineinhalb Monate vor der Ge-burt gab es etwas, was mich sehrbewegte:

    «Pietro, ich bitte dich –wenn ihr zwischen mirund dem Kind entscheidenmüsst, so entscheidet euchfür das Kind. Nicht fürmich, ich bitte dich da-rum!»

    Man darf nicht glauben, derEntschluss, um den Preis ihresLebens das Kind zu retten, seiGianna leicht gefallen.

    Sie liebte ihre drei Kinder zärtlich,sie liebte ihren Mann aus ganzemHerzen, vor allem aber liebte siedas Leben. In ihren schönsten Jah-ren gehen müssen, einen Witwerund drei kleine Halbweisen zu-rückzulassen – oder sogar vier mitdem Kind, das sie erwartete – wareine heldenhafte Entscheidung.

    Eine andere Sorge quälte sie:Hatte das Kind in ihrem Schossdurch die Operation gelitten?Würde es behindert zur Welt kom-men? Aber niemals zeigte sie ihrenSchmerz und ihre Sorgen einemAussenstehenden.

    Der Entbindungstermin solltegerade in die Ostertage fallen.Mitte April 1962 verabschiedetesie sich von ihren Freundinnen undsagte zu ihnen:

    «Ich gehe ins Spital, aber ichbin nicht sicher, ob ich wiedernach Hause komme. DieEntbindung wird schwierig sein,wir werden vielleicht nur einenvon uns beiden retten können, aberich will, dass mein Kind lebt!Betet viel für mich, ich habeAngst. Betet, dass ich den WillenGottes gut erfülle.»

    Das Kind lebt –schwierige Geburt vonGianna Emanuela

    Am 20. April 1962, Karfreitag,kam sie auf die Entbindungsstationdes Spitals Monza, wo sie imVorjahr operiert worden war. Siehatte ihr Leben und das ihresKindes der göttlichen Vorsehunganvertraut und fühlte sich in dieserHingabe geborgen. «Ich bin zuallem bereit, was Gott will».

    Die Entbindung dauert langeund geschah unter grossenSchmerzen. Am Karsamstag umelf Uhr wurde ein gesundesMädchen geboren.

    In Erinnerung an die tapfereMutter gab ihm der Vater denNamen Gianna Emanuela.

    Ich fasseden festenEntschluss,

    alles ausLiebe zu Jesus

    zu tun.All mein Wirken,

    alle meineSchmerzen

    gebe ichIhm hin.

    SeligeGianna Beretta Molla

  • Sie liebte bis zur VollendungWenige Stunden nach der

    Geburt setzten schrecklicheSchmerzen ein. Leider traten dieim voraus geahnten und sogefürchteten Komplikationen auf.Das Fieber stieg an, der Puls warkaum zu spüren und die Patentinhatte öfters Schwächeanfälle. Sieschien nun endgültig zu wissen,dass Gott ihre Bereitschaft zumLebensopfer angenommen hat.Jetzt wollte sie sich zu einer letz-ten Gleichstellung mit demGekreuzigten führen lassen.

    Die Ärzte aber nahmen denKampf auf, um das Leben der tap-feren Mutter mit allen Möglich-keiten zu retten.

    Gianna flehte immer wiederihre Mutter an, dass sie kommeund sie zu sich in den Himmelheimhole, denn die Schmerzenüberstiegen ihre Kräfte zusehends.

    In den frühen Morgenstundendes Ostersamstag brachte man dieSterbende nach Hause. Sie hörtenoch die Stimmen ihrer liebenKinder, die gerade im Nachbar-zimmer aufstanden.

    Um acht Uhr ging sie inGegenwart ihres Gatten, zweierihrer Brüder und ihrer SchwesterVirginia ins ewige Leben ein.

    Gianna Beretta Molla hatte ihrirdisches Leben vollendet. Ihr Todwar tragisch und hinterliess einesehr schmerzliche Lücke in ihrerFamilie und bei den vielenMenschen, die sie bis zu ihremTod voll Hingabe betreut hatte –und doch war er von einem stillenGlanz umstrahlt. Nun war bei ihrselbst das Wort in Erfüllunggegangen, das sie einst alsJugendführerin ihren Kameradin-nen zugerufen hatte:

    Wenn wir im Kampf fürunsere Berufung sterbensollten, dann wäre diesder schönste Augenblick inunserem Leben.

    Vertrauen in die göttlicheVorsehung

    Von Jugend an hatte Gianna dasVertrauen auf die göttliche Vor-sehung eingeübt und in denschwierigen Wochen, in denen Sieum ihr Leben und das des Kindesbangen musste, öfters wiederholt:Der Mensch denkt und Gott lenkt.

    Gottes Vorsehung ging nochweiter. Er wollte nicht nur für dieFamilie Molla sorgen, sondern dasLeben und Sterben Giannas fürviele Menschen zum Segen wer-den lassen. Er hatte mit dieser jun-gen Frau grosse Pläne.

    Schon am Sterbetag, dem 28.April 1962, dem Samstag vor demWeissen Sonntag, vor dem Festtagder göttlichen Barmherzigkeit,leuchtet etwas davon auf:

    Nach Bekanntgabe des Todesder jungen, tapferen Ärztin undMutter setzte sich eine wahreWallfahrt zu ihrer Bahre inBewegung. In dankbarer Bewun-derung zogen ganze Scharen amaufgebahrten Leichnam vorbei:

    Mütter mit ihren Kindern, Ärzteund Kranke, Angestellte vonPietros Firma, Bauern, Jugend-liche, Alte und Kranke und einfa-che Leute.

    Der Pfarrer von Ponte Nuovohatte niemals zuvor so vieleMenschen bei der Beichte erlebt.Viele suchten die Versöhnung mitGott, bevor sie das Haus der Totenbetraten!

    Am Weissen Sonntag,den 29. April 1962, wurdeGianna Emanuela getauftund der Mutter Gottesvom Guten Rat geweiht.

    Am nächsten Tag sammelte sichein riesiger Leichenzug vor derKirche in Ponte Nuovo, woGianna so oft die hl. Messe mitge-feiert hatte. Gianna wurde auf demFriedhof von Mesero bestattet.

    Gianna Beretta Mollastarb für das Leben!

    Ein erstes Licht in seinemSchmerz leuchtete für Herrn Mollaauf, als er erlebte, wie das Lebenund das Beispiel seiner Frauimmer grössere Kreise zu ziehenbegann. Damals begann er zuahnen, dass Gianna vielleicht vonGott für eine noch umfassenderSendung als die einer Familien-mutter ausersehen war.

    Der offizielle diözesane Selig-sprechungsprozess wurde bereits10 Jahre nach ihrem Tode, 1972eröffnet. Der Prozess in Romendete mit der feierlichen Selig-sprechung von Gianna BerettaMolla am 24. April 1994 auf demPetersplatz in Gegenwart ihresGatten Pietro und ihrer Kinder mitderen Familien.

    Die heroische Geste, mit derGianna Beretta Molla ihrenAuftrag als Frau, Gattin undMutter krönte – Papst Paul VInannte es «bewusste, durchmedi-tierte Ganzhingabe» – zeugt vonihrer aussergewöhnlichen Heilig-keit, die sie auf spontane und tiefeArt und Weise während ihres gan-zen Lebens auch in die Tat umsetz-te.

    Sie war eine Frau der starkenHoffnung: eine Hoffnung, dieaus dem Glauben erwächst,aus der christlichen Visionder Welt, der Menschenund der Dinge.

    Das Gebet ist für Gianna die unverzichtbare Grund-lage des geistlichenLebens. Es muss dannin der Haltung und inTaten der Liebe zumAusdruck kommen.

    Diese Liebe ist abernicht unsere Leistung,sondern Geschenk, daswir unaufhörlich vonGott her empfangen.

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  • LebensdatenGianna Beretta Molla

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    1922 04. Oktober Gianna Beretta wird in Magenta bei Mailandgeboren

    1922 11. Oktober Taufe in der Kirche St. Martin in Magenta aufden Namen Giovanna Francesca

    1925 Uebersiedlung der Familie nach Bergamo1928 04. April Erste hl. Kommunion in S.Grata 1928 Einschulung1930 09. Juni Firmung in der Kathedrale von Bergamo1933 Eintritt ins Gymnasium «Paolo Sarpi»

    in Bergamo1937 Uebersiedlung der Familie nach Genua-Quinto

    am Meer und Besuch der 5. Gymnasialklasse1939 Beginn des klassischen Lyzeums in Genua-Albaro1942 29. April Tod der Mutter1942 Juni Abitur1942 10. Sept. Tod des Vaters1942 Rückkehr nach Magenta ins Vaterhaus 1942 Besuch der Medizinischen Fakultät Mailand1945 Weiterstudium an der Universität Pavia1949 30. Nov. Promotion in Medizin und Chirurgie1950 20. Juni Eintrag ins Berufsregister der Ärzte in Mailand1950 1. Juli Eröffnung einer Arztpraxis in Mesero1952 7. Juli Diplom als Kinderärztin in Mailand1954 8. Dez. Begegnung mit dem Ingenieur Pietro Molla1955 11. April Offizielle Verlobung1955 24. Sept. Trauung in der Kirche St. Martin in Magenta

    und Umzug nach Ponte Nuovo bei Magenta1956 19. Nov. Geburt von Pier-Luigi in Ponte Nuovo bei

    Magenta1957 11. Dez. Geburt von Mariolina in Ponte Nuovo1959 15. Juli Geburt von Laura in Ponte Nuovo1961 6. Sept. Operation in Monza1962 20. April Karfreitag, Einlieferung in die Entbindungs-

    station des Spitals Monza1962 21. April Geburt von Gianna Emanuela1962 28. April Um acht Uhr stirbt Gianna Beretta Molla

    zuhause bei ihrer Familie1962 30. April Beerdigungsgottesdienst in Ponte Nuovo,

    Beisetzung in Mesero1972 6. Nov. Beginn des diözesanen Seligsprechungs-

    prozesses1978 27. April Uebergabe der Dokumente an die Kongregation

    für Selig- und Heiligsprechungsprozesse in Rom1991 6. Juli Dekret über ihren heroischen Tugendgrad1992 21. Dez. Anerkennung des Wunders1994 24. April Seligsprechung auf dem Petersplatz in Rom2004 16. Mai Heiligsprechung auf dem Petersplatz in Rom

    Gianna Beretta Molla alsHelferin der Mütter

    Als das beispielhafte Leben undSterben von Gianna Beretta Mollabekannt wurde, begannen vieleMenschen, sie in verschiedenstenfamiliären Sorgen um ihre Fürbitteanzurufen.

    Viele Menschen haben sich seit-her in ihren Anliegen und Nötenum Fürsprache an die Verstorbenegewandt und oft spürbare Hilfeerfahren.

    Als Familienmutter gewannGianna besonders das Vertrauender Ehefrauen, und sie erwies sichals Helferin bei gefährdetenSchwangerschaften, gefahrvollenGeburten und ehelichen Proble-men. Einige unerklärliche Heilun-gen, die von der Kirche und kom-petenten Fachärzten als Wunder

    anerkannt wurden und Gebetserhörungenhaben sich inzwi-schen ereignet.

    Bild:Gianna mitIhrem Ehe-mann Pietro,der heute nochlebt.

    Zur Heilgsprechung von Gianna Beretta Molla hat sich ein grossesWunder ereignet, das nun zur Heiligsprechung geführt hat. Den offiziellen,amtlichen Text veröffentlichen wir, nach freundlicher Genehmigung derFamilie Molla, auf der nächsten Seite.

  • Nach vorzeitigem Frucht-blasensprung in der 16.Woche (11.02.2000) dervierten Schwangerschaftund Verlust des gesamtenFruchtwassers ist FrauElisabete Arcolino Com-parini wieder völlig gene-sen, die weitere Schwan-gerschaft verlief danachproblemlos, in der 32.Woche (31.05.2000) ge-bar sie eine gesunde Toch-ter: Gianna Maria.

    Frau Elisabete ArcolinoComparini ist 33 Jahre alt undhatte drei Schwangerschaften hin-ter sich, zwei Entbindungen durchKaiserschnitt und das dritte Kind,auf Wunsch der Mutter, durch nor-male Geburt. Als die Menstruationbereits etwa eine Woche überfälligwar, kam es am 30. November1999 zu starken Zwischenblutun-gen. Die Mutter berichtet:

    «Der erste Blutverlust. MeinHerz fühlte bereits, dass mir eineschwierige Schwangerschaft be-vorstand, die viel Mut erfordernwürde. Trotz aller Vorsicht verlorich viel Blut.»

    Bei der Ultraschalluntersuchungam 30. November 1999 wurdefestgestellt, dass in der Gebärmut-

    terhöhle eine Fruchtblase von8 mm angelegt war, das entsprichtdem Entwicklungsstand der 5./6.Schwangerschaftswoche. Auf derGebärmutterhinterwand hatte sichein Hämatom gebildet. Frau Dr.Bicego Vieitez de Almeida be-stätigt in ihrem Bericht:

    «Die Patientin kam am30.11.1999 in meine Sprechstun-de, die Regelblutung war ausge-blieben und der Schwanger-schaftstest war positiv. Im Ultra-schall wurde eine Fruchtblase von0,8 cm Größe festgestellt sowieein 2,2 cm grosses Gerinnsel aufder Gebärmutterhinterwand. Fürdie weitere Entwicklung derSchwangerschaft war die Prognoseschlecht.»

    Es wurde also eine Schwanger-schaft festgestellt, die Aussichtenwaren jedoch eher beunruhigend.

    Eine erneute Ultraschalluntersu-chung am 9. Dezember 1999 er-gab, dass die Schwangerschaft aufdem Stand der 7. Woche war, aller-dings hatte sich die Blutansamm-lung im Uterus fast verdoppelt.

    «Bei einem Ultraschall vom19.12.1999 wurde eine gross-flächige Ablösung der Plazenta inder hinteren Gebärmutter festge-stellt ...»

    Da die Ursache für die Blut-ansammlung die Gebärmutterab-lösung war und zudem sich auchnoch mehr Blut gestaut hatte,schienen alle Zeichen dafür zusprechen, dass eine Fehlgeburt un-mittelbar bevorstand.

    «Aufgrund des grossen Blut-verlusts meinte die Ärztin, dass dieChancen sehr schlecht ständen,das Kind weiter auszutragen,eventuell käme es zu einer sponta-

    Das Wunder,welches aufdie FürbitteGianna Beretta Molla zurHeiligsprechung führte

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  • nen Fehlgeburt, dann könne manauf eine Ausschabung verzichten,»berichtet die Mutter.

    Am 11. Februar 2000 sprangdann auch noch die Fruchtblaseund Fruchtwasser trat aus, dadurcherschien ein Abort noch unaus-weichlicher.

    Der Fötus lebte ohneFruchtwasser

    «Am 11.02.2000, in der 16.Schwangerschaftswoche, erschiensie in der Sprechstunde und klagteüber einen erheblichen Fruch-wasserverlust. Sie wurde zur Über-wachung ins Krankenhaus einge-liefert und dort bestätigte maneinen vorzeitigen Fruchtblasen-sprung. Das Ultraschallbild zeigteeinen Zustand, der der 16.Schwangerschaftswoche ent-sprach, der Fötus lebte, aber ohneFruchtwasser. Sie blieb für eineWoche stationär zur Erholung undwegen Hyperhydration (4 LiterFruchtwasser am Tag).

    Blutverlust und Fruchtblasen-sprung führen fast zwangsläufigzum Abbruch einer Schwanger-schaft und diese traten bereits inder 7.Schwangerschaftswoche auf!

    «Unter diesen Bedingungenwird ein Abbruch der Schwanger-schaft empfohlen, aufgrund deserhöhten Infektionsrisikos für die

    Mutter und da die Leibesfruchtkeine Überlebenschancen hat.»

    Obwohl Frau Elisabete ArcolinoComparini bei ihrem Arztbesucham 13. Februar 2000 aufgrund derRisiken für Mutter und Kind zueinem Abbruch der Schwanger-schaft geraten wurde, entschiedsich die Mutter am 15. Februar2000 die Schwangerschaft fortzu-setzen im Vertrauen auf die Hilfeund die Fürsprache der seligenGianna Beretta Molla.

    «Nach 72 Stunden hatte sichnoch kein Fruchtwasser gebildetund die Ärztin teilte mir mit, dassdie Schwangerschaft nun abgebro-chen werden müsse, da es für michsonst lebensgefährlich werdenkönne. Auch andere Ärzte teiltenihre Ansicht, mein Herz jedochkonnte sich nicht damit abfinden,die Schwangerschaft abzubrechen.Die Ärztin kam auf mein Zimmerund wollte eine Entscheidung vonmir. Völlig niedergeschlagen batich meinen Mann, Carlos Cesar,einen Priester zu rufen.

    Frau Elisabete wurde wegenFruchtblasensprungs eingeliefert,

    und nachdem der Fötus nicht abge-stossen wurde, und die Mutter sichgegen die Abtreibung entschied,wurde sie am 18. Februar 2000entlassen.

    «Da die Blutwerte normal warenund strenge, klinische Unter-suchungen angeordnet wurden,konnte der Wille der Mutter re-spektiert werden, die Schwanger-schaft nicht abzubrechen und aufLebenszeichen des Kindes zu war-ten.»

    Die Schwangere stand zu Hauseunter ständiger ärztlicher Überwa-chung.

    «Der arterielle Druck und derHerzschlag des Fötus wurden täg-lich ambulant von einer ausgebil-deten Krankenschwester kontrol-liert. Wöchentlich wurde ein Blut-bild gemacht und Ultraschall-untersuchungen auf Video aufge-zeichnet. Es gab keine Anzeichenfür eine Infektion oder Zunahmedes Fruchtwassers.»

    Am 31. Mai wurde GiannaMaria mit Kaiserschnitt geboren,sie wog 1820 g und hatte keineProbleme des Respirationstrakts;das Einzige war ein angeborenerschiefer Fuss.

    «Ohne weitere Zwischenfälleerfolgte die Entbindung in der 32.Woche. Beim Ultraschall vom25.05.2000 wurde festgestellt,dass der Fötus die Kopflage einge-nommen hatte, etwa 1800 g wogund die Plazenta unreif war. Nachzwei Behandlungszyklen mitKortison zur Unterstützung derLungenreifung, erfolgte am31.05.2000 der Kaiserschnitt.Gianna Maria kam mit 1820 g aufdie Welt, sie hatte keinerleiAtmungsprobleme, die Ärztin stel-le lediglich links einen schiefenFuss fest.»

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    Im Vertrauen auf dieHilfe und Fürbitte der seli-gen Gianna Beretta Mollawill die Mutter die riskan-te Schwangerschaft aus-tragen.

    «31.05.2000 – Geburtvon Gianna Maria – nuram Füsschen hatte sieeine kleine Missbildung.Triumph für das Leben!»

  • Sehenswürdigkeiten

    Zahlreiche Sehenswürdigkeiten la-den zum Besuch ein: Magenta:Basilica di S. Martino. Ponte-nuovo: Casa della famiglia Be-retta; Kapelle «Madonna del BuonConsigli»; Grundschule der Se-ligen gewidmet. Mesero: Ambula-torium «la Dotoressa» GiannaBeretta Molla; Grab der SeligenGianna Beretta Molla und Kapelleder Familie Beretta. Corbetto:«Santuario della Madonna deiMiracolo».

    Der Wallfahrtsort zu EhrenGianna Beretta Molla

    Die Gedenk-stätten zuEhren der

    Seligen GiannaBeretta Molla

    laden zumGebet und zurAndacht ein.

    Informationen

    Der Gebets- und Freun-deskreis Selige Gian-

    na Beretta Mollaführt regelmässigWallfahrten zumGrabe von GiannaBeretta Molla durch.Wenden Sie sich andie im Impressumaufgeführte Adresse.Sie können auchInformationsmate-rial bestellen.

    Der Gebets- und Freundeskreis Gianna Beretta Molla in der Pfarrkir-che in Mesero, 2. v. rechts: Herr Molla, der Gatte der seligen Gianna.

    Die Anfahrt über die Autostrada Milano-Torino ersehen Sie auf demobenstehenden Plan. Im Parco del Ticino, der grünen Erholungszone,befinden sich gute Verpflegungsmöglichkeiten.