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UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
Campus Lübeck
Klinik für Dermatologie, Allergologie und
Venerologie
Lasertherapie in der Dermatologie
Mariella Fleischer
L A S E R
L ight
A mplification by =
S timulated
E mission of
R adiation
Licht
im
Gleichschritt
mit hoher
Energie
auf ein Ziel
gerichtet
Laser in der Dermatologie bei:
• Gefäßveränderungen
• Pigmentablagerungen
• Gutartige Hauttumoren
• Bösartige Hauttumoren
• Falten, Narben
• zur Haarentfernung
• bei Schuppenflechte, Neurodermitis
Wann lasern?
Absolute Indikation:
Keine oder nur schlechte Therapiealternativen.
Hautveränderung muss entfernt werden
Relative Indikation:
Gute alternative Therapiemöglichkeiten.
Entfernung der Hautveränderung wird gewünscht ist
aber nicht zwingend
Wichtige Fragen vor Behandlung:
• Diagnose eindeutig
• Indikation klar, Erwartungen des Patienten
• Vorbehandlung
• Hauttyp, Bräunung, Lichtschutz
• Grunderkrankungen/ Medikamente
• Herpes in der Vorgeschichte
• hypertrophe Narben/ Keloide
• alternative Therapien
• Alexandrit-Laser
• Argon-Laser
• CO2-Laser
• Dioden-Laser
• Erb:YAG-Laser
• Eximer-Laser
• Blitzlampen
• Farbstoff-Laser
• KTP-Laser
• Nd:YAG-Laser
• Kupferdampf-Laser
• Krypton-Laser
• Rubin-Laser
Lasertypen:
Melanin
Gefäße
Pigment (z.B. Tätow ierung)
Epidermis
Dermis
Subkut is
Ablat ion
Laserzielstrukturen:
Vaskuläre Hautveränderungen:
Nävi flammei: Angeborene „Feuermale“
Teleangiektasien: Erweiterte Äderchen, oft im Laufe
des Lebens erworben, nach starker
Sonneneinstrahlung
Spider-Nävi: Teleangiektasien mit zentralem dickeren
Blutgefäß
Hämangiome: „Blutschwämme“, z.B. kleine an der
Lippe älterer Leute, groß im Gesicht bei Kindern.
Blitzlampengepumpter gepulster Farbstoff-Laser
Wellenlänge: 585 nm
Eindringtiefe: 1-2 mm
Absorbtion im Oxyhämoglobin, selektive Photothermolyse
Koagulation der Kapillaren über Wirkung auf Hämoglobin,
Hämatombildung
Selten Pigmentstörungen oder Narben
Geringe Schmerzhaftigkeit (EMLA)
Therapie von Hämangiomen bei Kindern:
• Watchfull waiting
• Kryotherapie
• Lasertherapie
(Farbstofflaser, Nd:YAG)
• Chirugische Therapie
• Embolisation
• Steroide
• Interferon alpha
• Vincristin/ Cylophosphamid
Therapie zwingend:
• Wachstum
• Ulceration/Blutung
• Genital
• Einschränkung Sicht,
Atmung, Bewegung
• Gesicht ?
Rosacea
(=Couperose)
Teleangiektasien, flächige
Rötung
teilweise auch Papeln und
Pusteln
Behandlung der
Entzündung mit Cremes
oder Tabletten.
Lasertherapie der
verbleibenden Gefäße
Keloid
(= Narbe die über das
behandelte Areal hinauswächst)
Behandlung mit
Unterspritzung mit Steroiden
(Abflachen)
Alternativ: Vereisung,
Narbenpflaster.
Danach Lasertherapie
KTP-Laser
Wellenlänge: 532 nm, frequenzverdoppelter Nd:YAG-Laser
Eindringtiefe: Variabel
Absorption im Oxyhämoglobin, selektive Photothermolyse
Selten Pigmentstörungen oder Narben
Geringere Effektivität für oberflächliche Hämangiome als
der Farbstofflaser
Geringe Schmerzhaftigkeit (EMLA)
Nd:YAG-Laser
Wellenlänge: 1064nm
Eindringtiefe: 4-6 mm, mit Eiskühlung bis 1 cm
Thermische Koagulation
Direkte Lasertherapie
Percutane Lasertherapie mit Oberflächenkühlung
Interstitielle Lasertherapie
Narben häufiger
Lokal- oder Allgemeinanästhesie
Argon-Laser
Wellenlänge: 488-514nm
Eindringtiefe: 1mm
Absorption in Oxyhämoglobin und Melanin, semi-selektiv
Geringe Schmerzhaftigkeit (EMLA)
Häufig Narben (bei 40% der behandelten Kinder mit
Hämangiomen!) und Hypopigmentierungen
Kaum mehr verwendet, z.B.bei hartnäckigen Spider-Nävi
Dioden-Laser
Wellenlänge: 980nm
Absorption in Hämoglobin und Melanin, semi-selektiv
Oberflächen- und interstitielle Behandlung
Endoluminale Verizentherapie
Wenige Berichte zu vaskulären Tumoren
Pigmentablagerungen
(Tätowierungen, Melanin)
je nach Farbstoff:
• Alexandritlaser
• Rubinlaser
• Nd:YAG-Laser
Lentigines (= „Altersflecken“)
Behandlung mit
Bleichcremes oft
unbefriedigend
Therapie mit dem Nd:YAG-
Laser als Alternative
Ablation
(Tumoren, Narben, Falten)
• CO2-Laser (auch thermische Wirkung)
• Erbium:YAG-Laser (reine Ablation)
Fraktionierte Photothermolyse
- Er:GLASS-Laser - Er:YAG-Laser - Co2-Laser 125-250 Mikrothermische Schädigungszonen/cm2, 100 μm Durchmesser, bis zu 300 μm Tiefe → Kollagensynthese ↑ Hyperpigmentierungen↓
MTZ Ausschleusung von Pigment
Enthaarung
3,7 Mio. Frauen in Deutschland leiden an
übermäßiger Gesichtsbehaarung
1,1 Mio. davon entfernen mindestens 1x pro
Woche Haare im Gesicht
Emnid-Umfrage 2000
Ursachen der Hypertrichose:
• Medikamente (z.B. Minoxidil, Steroide)
• Stoffwechselstörungen (z.B. Porphyrien)
• Endokrinologische (z.B. Androgene)
• Entzündungs- oder verletzungsbedingt
Schnell Chem. Depilation
(„Enthaarungs-
cremes“)
Schnell
Billig
Wachsepilation
(kalt oder warm)
Schnell
Kosten
variabel
Mech. Epilation
(Pinzette,
elektr.Epilierer)
Kurzer anhaltender Erfolg
Hautreizungen
Allergien
Schmerzhaftigkeit
Hypopigmentierungen
Hyperpigmentierungen
Pili recurvati
Follikulitis
Schnell
Billig
Rasur
Nachteile Vorteile
Methoden der Enthaarung
Medikamentöse Hemmung
des Haarwachstums:
• Antiandrogene oder die
Androgenauschüttung hemmende
Medikamente
• Eflornithin: Enzym Ornithindecarboxylase
wird gehemmt
Laser-Epilation Selektive Photothermolyse
Maximale Schädigung von Haarfollikel, dermaler
Papille und Haarwulst, dabei möglichst
Schonung des umgebenden Gewebes.
Zielchromophor ist Melaninpigment, von dem im
Haarfollikel wesentlich mehr vorhanden ist als in
der Epidermis.
Eine nachhaltige Schädigung ist in der
Anagenphase des Haarwachstums am
wahrscheinlichsten.
Laser-Epilation Selektive Photothermolyse
Zielchromophor Melanin Maximale Schädigung von Haarfollikel, dermaler Papille und Haarwulst Schonung des umgebenden Gewebes
12-38 3-6 Monate 4-6 Monate Unterschenkel
17-36 2-3 Monate 1-2 Monate Oberschenkel
14-28 2-4 Monate 1-3 Monate Arme
66 1,5 Monate 2-5 Monate Oberlippe
6-15 3-4 Monate 1-2 Monate Augenbrauen
85-90 3-4 Monate 2-6 Jahre Kopfhaut
Anagen (%) Dauer
Telogen
Dauer
Anagen
Region
Mod. Nach Olsen 1999
Wachstumszyklus Haare
8x35, 10x45 2,5-7,0 590-1200 EpiLight
8x5, 8x35 0,5-25 515-1200 PhotoDerm
4-7 0,01-4 1064 Nd:YAG-Laser
9x9 5-30 800 Dioden-Laser
5-15 2-40 755 Alexandrit-Laser
2-10 0,5-5,0 694 Rubin-Laser
Fleckgröße (mm) Impulsdauer
(ms)
Wellenlänge
(nm)
Dirschka et al 2003
Laser-Epilation
Wellenlänge: Melanin absorbiert gut von 600-1100 nm,
bei kleineren Wellenlängen Absorption in Hämoglobin und
Proteinen, bei längeren in Wasser.
Laser-Epilation Energiedichte: Je höher die Energiedichte desto höher die
Zerstörung im Follikel, aber auch in der Umgebung.
Impulsdauer: Optimale Pulsdauer länger als die thermische
Relaxationszeit der Epidermis und kürzer als die
Relaxationszeit des Haarfollikels.
• Abhängig vom Haardurchmesser.
• Dicke Haare brauchen längere Impulsdauer als dünnere.
• Für das durchschnittliche Haar von
200-300 µm sind dies 40-100 ms.
Laser-Epilation Spotgröße: muss zur Tiefe des Haarfolikels passen,
größere Eindringtiefe der Laserenergie bei größerem
Spot.
Laser-Epilation
Kühlung: Ermöglicht Energieabtransprt aus und damit Schutz
der Epidermis.
• Luftkühlung
• Kontaktkühlung mit Gel, Eis
• Kryogenspray
IPL (Blitzlampe)
Wellenlänge: 515-1200nm, kein Laser
Selektive Photothermolyse, großes Behandlungsfeld
Schwierigkeit der Einstellung, nicht auf vorgebräunter Haut
Geringe Schmerzhaftigkeit
Nur Einzelberichte zu Hämangiomen, gute Ergebnisse bei
flächigen Teleangiektasien
Vorteile der Laserepilation:
• Schnelle Behandlung auch großer
Flächen
• Schmerzarmut
• Oft dauerhafte Entfernung der Haare oder
Reduzierung der Haardicke, Haardichte
und Aufhellung der verbleibenden Haare
Risiken und Probleme der
Laserepilation:
• Oft mehrere Behandlungen notwendig
• Dauerhaftigkeit des Erfolges kann nicht
garantiert werden
• Blasenbildung (akut)
• Hypo- und Hyperpigmentierungen (meist
reversibel)
• Narben (selten)
Wahl des Epilations-Lasers:
Festkörperlaser:
• Alexandritlaser
• Nd:YAG- Laser
• Rubinlaser
Diodenlaser
Hochenergetische Blitzlampen
• Alexandritlaser: Geringe epidermale Absorption,
größe Eindringtiefe, größere Energiedichten
aplizierbar, schnelle Frequenz, gute Effizienz.
• Diodenlaser: Neuester Epilationslaser, gute
Effizienz.
• Nd:YAG-Laser: Geringere Effektivität, sehr
Nebenwirkungsarm, für dunkle Hauttypen geeignet.
• Rubinlaser: Geringe Eindringtiefe, starke
Absorption in epidermalem Melanin.
• Blitzlampen: Auch für geringeren Kontrast
zwischen Haar und Haut geeignet, häufiger
Nebenwirkungen bei weiteren
Einstellungsmöglichkeiten.
Laser- Epilation: Problemfälle Helle und graue Haare: • Photodynamische Therapie • ELOS: Xenonlicht-Blitzlampe und hochfrequenter Strom • Eflornithin (Vaniqa®) Dunkle Haut: • Längere Wellenlängen: Nd:YAG-Laser, Dioden-Laser • Keine Blitzlampen • Lange Pulsdauer, niedrige Energiedichte • Lichtschutz, Hydrochinon (?) • Eflornithin (Vaniqa®)
Qualitätssicherung
Leitlinien der DDL www.ddl.de
• Facharztstandard
• Sachkundenachweis (Laserkurs)
• Fachkundenachweis (110 Laserbehandlungen) • bauliche Voraussetzungen
• Sicherheitsaspekte Vorgehen:
Dokumentation, Aufklärung, Anästhesie,
Vorbehandlung, Nachbehandlung
L A S E R
Pro:
Mit Lasern kann man sehr effektiv
und gezielt behandeln und das
umliegende Gewebe schonen.
Mit dem Laser lassen sich
Hautveränderungen behandeln die vor der
Laserära nicht oder nur unbefriedigend
therapierbar waren.
L A S E R
Contra:
Mit Lasern können bei falscher
Einstellung und falscher Indikation
schlimme Schäden angerichtet werden.
Beim Lasern wird Gewebe zerstört,
es kann keine mikroskopische
Untersuchung dieses Gewebes erfolgen.
Wann sollte man nicht lasern:
• Histologie erforderlich
• Randkontrolle erforderlich
• Malignome
• melanozytäre Nävi
• superinfizierte Haut