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LANDESVERBAND FÜR AMPHIBIEN - UND REPTILIENSCHUTZ BAYERN e.V. c/o Zool ogische Staat ssammlung Munchhausenstr. 21 8000 Munchen 60 MITT EILUNGEN Band 8 li eft I 31. Marz 198'7 lnha I t: AMI'IIIßlEN - LAil.IIPLATZ - KARTIERUNG LA NDKREIS OSTALLGÄU 1986 von Dc t Juf Sc h 1111 ng und Frank Gnoth Auftraggeber: Landesamt fur Umweltschutz, Mun c; hen Lo llun11 und l)urchfuhrung: Dipl. Bio!. Detlef Schilling, Ne ubiberg Dip!. Bio !. Frank Gnoth, Munchen unt e r· Mi tarbel t von: Dipl. Bio!. Ingrid v. Brandt, Percba ßirgit App el , Munchen Andr eas ßaur, Ottobruno Gunter 'iimsc hneider, Nune hen l usummcnfnGsung Seite 3 Meth ode n Eqj c bnl e>se rui t Diskussio n Allgcmnines N ac t.wei s llauf l gkci ten der Lur c harten Die Art en im Einzelnen 3 '1 '1 'l 7 7 Alpensa lamander Um gmo l e h Ka mmolch rei c hmo ich 9 Kart e S. 8 LI ter. llur Ge l bbau c lJJJn!r e Erdl11 o le Kr euz ltrote Lnubtrosc h Gra s fro sch 'i3 ssc rfro sc h, Kleiner Tei c htrosc h Sre trn sch Znsu mme nfa sse nde Ucwe rtungcn 9 13 13 !5 15 15 15 19 i <J l 10 J 1 12 14 16 17 18 20

LANDESVERBAND FÜR AMPHIBIEN UND REPTILIENSCHUTZ … · Ocr Landkre1 G OSTALLG11U

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LANDESVERBAND FÜR AMPHIBIEN -UND REPTILIENSCHUTZ BAYERN e.V. ~ c/o Zoologische Staatssammlung Munchhausenstr. 21 8000 Munchen 60

MITTEILUNGEN Band 8 lieft I 31. Marz 198'7

lnha I t:

AMI'IIIßlEN - LAil.IIPLATZ- KARTIERUNG LANDKREIS OSTALLGÄU 1986

von Dc t Juf Sc h 1111 ng und Frank Gnoth

Auftraggeber: Landesamt fur Umweltschutz, Mun c; hen Lo llun11 und l)urchfuhrung: Dipl. Bio!. Detlef Schilling, Neubiberg

Dip!. Bio ! . Frank Gnoth, Munchen unte r· Mi tarbel t von: Dipl. Bio!. Ingrid v . Brandt, Percba

ßirgit Appel , Munc hen Andreas ßaur, Ottobruno Gunter 'iimschneider, Nune hen

l usummcnfnGsung ~Jnlcllung

Seite 3

Methode n Eqjc bnl e>se rui t Diskussion

Allgc mnines Nac t.we i s llauf l gkc i ten der Lurc harten Die Art en im Einzelnen

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'1 '1 'l 7 7 Alpensa lamander

Um gmo l e h Ka mmo l c h re i c hmo i c h

9 Kart e S. 8

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Karte 1: Landkre i s Ostallgau Politische Grenzen, geologi sehe Gliederung und Ar·eale der TOP- Karten 1:25000; s i ehe Ducb Einleitung S. 3 und 4.

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ZUSAJ!JoiE!lFASSUNG

Bel der im Jahre 1986 im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz durch­geführten Ampbiblenkartlerung im Landkreis Ostallgau wurde gemaß den in fruheren Kartierungen <BEUTLER 1983, SCHILLING & BEUTLER 1985> gewonne·­nen Erfahrungen vorgegangen . In mehreren Kartierungs gangen wurden Adult ­tiere, Larven und Laich nachgewiesen . TDgkartierungen führten in erster Lini e zu Sichtnac hweisen, vorwiegend durch Kescherfiinge. Abend- und Nachtkar tierungen erbrachten aku s tische Nachwelse der Froschlurcharten. Die Daten zu de n nachgewiesenen Amphibienlaichplatzen und - Iebensräumen wurden in die vorgegebe nen Erfass ungs bögen des LfU eingetragen, ihre Lage 1110gli c hst genau in TOP- Karten 1: 25ooo festgehalten. Die Erfassungen erstreckten s ich von Ende März bis Mitte Juli 1986.

Folgende Arte n wurden nachgewiesen: Alpens alamander <1 Fundort>, Berg­IDOl e h <34 Fundorte), Kammolch <8), Teichmolch ( 13), Gel bbauc bunke <12), Erdkrote (67), Kreuzkrote <9>, Laubfrosch <49>, Grasfrosch <118> , Was­ser Jroscb <131) . Von den nachgewiesenen Arten gelten Kammolch, Gelb­bauchunke, Laubfrosch und Kreuzkrote in Bayern als gefiihrdet . Auc h bei de n mei s ten ubrigen Arten si nd Bestandsrückgange zu verzeichnen. In 623 Objekten wurd on ube r 1ooo Einzelstrukturen untersucht . In 239 Objekten kount en Amphibien nachgewiesen werden. Aus Sicht des A111phibienschutzes ka nn et nc Reihe der untersuchten Objekte als wertvoll eingestuft werden .

EINI.IHTUNG

Die Lurc he oder Amphibien nehmen, wie viele Untersuc hunge n der letzten Jahre gezeigt haben, fa s t überall in Bayern und auch in anderen Bundes ­landern ln Ihren Bes ttinden ab <BLAB 1984, SCIIMIDTLE!l & GRUBER 1980, l.El'cMEL 19'17, IIEU.SSER 1968, BEUTLER 1983, SCHOLL & STöCKLEIN 1980> . Dardu u ergibt s t e h die Notwendigkeit, die Bestände dieser Art en lliOg ­lJcbt. t f loc he ndec kend zu ertassen, um Schutzmaßnahmen einleiten zu kon­nen. Dabel konuot unter den gegebenen finanziellen und technischen llaluoonbed!ngungen im wes ent U che n nur die llrtassung der Laichplatze in Frage. IJora rllge Erfas sungen wurde n in fruheren Jahren schon in anderen L<~•Hikn: l sen durc hgeiuhrt <vgl. SCIIMIDTLER & GRUBER 1980, BEUTLER 1983, SGII f l.L f NG & lli!UTLER 1985).

Ocr Landkre1 G OSTALLG11U <Karte 1, S. 2) erstrec kt s t eh von den Lecl•­niede runge n bel Du c hloe im Norde n nac h Suden bis zur Staa t sgrenze , nach .Sudu~te n bi s Ins Am1oorgeblrge, nac h Südwesten bis zum Kempter Wald. Er hat Teil an de n Naturra ume n o46 <lller- Lech- Schotterplatten) , o35 l!l'ler l, o36 <Le r:: h- Vorberge> und o21 <Vilser- Gebirge>. In nords udlieber Ri c htung laUt e i c h de r Landkreis geologisch gliedern in die parallel zueinander verlauf e nden Abflußtal er des lloc h- und des !H ede rterasse n­schotte r s , die ab der !lohe Altrang einse t zenden Jungmoriinen, in die wei ­t e r Gudll c h Sullwa t.aerrJJOiassebereiche eingesprengt si nd, und schlielllich di e alpinen Flysc h- und Kalkgebirge.

Ou G nordli e he Geb i et um Bucbloe i s t vorwi egend nnmooriges Grunland. In rlun l•o:ul e '"' i tge he nct von Fichte nmouokul turen bes tandenen lluge ilogen der

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riß- und würmzeitlichen Schotterbereiche waren urs prüngli c h Buc henmi sc h­wälder vorherrsc hend. In den Tälern überwiegt inte ns iv genutztes Grün­land. YeJter südlich, in der Moränenlandschaft des Vorgebirges, findet sich eine große Vielfalt an besonders für Amphibl. e narten geeigneten Lebensräumen: u . a. auch Hoch- und Niedermoore s owie bes onders viele stehende Gewässer

Zur Kenntnis der Amphibienbestände des Allgaus lagen uns zu Beginn der Kartieruns nur relativ wenige Arbeiten vor, und zwar von YlEDEMANN <1887>, RIEDEL < 1949> und KUHN <1984 und 1986>. Nach KUllN <1986> finden s ieb im Landkreis Os tallgau folgende Arten: Alpensalamender <Sa lamandrn atra>, Be rgmolch <Triturus alpest ris>, Tei c hmol c h <T. vulgaris), Kamm­Mol ch <T. c ri s tatus), Gelbbauchunke <Bombina variegata>, Laubfrosc h <llyla arborea), Erdkröte <Bufo bufo>, Kreuzkröte <Bufo ca lami ta ), Gras­frosch <Rann temporaria> , Yasserfroscb <Rann esculenta> . Fu r alle di ese Arte n existierten bis dato allerdings nur relativ wenige Nac hwe i se. Aus de n Nachbarlandkrei se n sind darüberhinau s wenige Nac hwei se für den Springfrosc h und de n Seefrosch bekannt <ANDRii und BOGER in BEUTLER et al. 1984>. De r Seefrosch <Rann ridibunda) besc hrä nkt s i ch im wes entli­chen wohl a uf den Einzugsbereich der Donau und des nördli c he n Lechs . Der Moorfrosch <Rana arvali s) wurde 1985 bei Donauwörth wi ederentdeckt <KUHN 1986>. iil tere Nachwe l se s ind aus dem Landkreis Starnberg bekannt. DJ e Yec hse lkröte <Bufo viridi s) wurde an zwei Fundorten nördli ch Augs­burgs nachgewiesen. Für den Landkrei s OAL s Jnd Nachweise der drei zuvor­genannte n Arten zwar eher unwahrscheinli ch, j edoch ni cht ausgeschlossen .

Der Feuersalalll1lnder <Salarnandra s alamandra> hat nach bisheriger Kenntni s in Südbaye rn, etwa zwischen Mlmgfa ll und lller, eine Verbr e itungslücke. Yeitere vi e r in Mitteleuropa vorkommende Lurcharten si nd Fadenmol c h <Triturus helveticus), Rotbauchu nke <Bombina bombina>, Geburt s toelferkrö ­te <Pelodytes obstreticans> und Knoblauchkröte <Pelobates f uscus>. Die nüc hste n, jüngeren Nac hwei se für di e Knoblau c hkTi:ote l.ieg'Oln im Bereich Ne uburg/Donnu. Nachweise im OAL sind unwahrsche inlich. Die Verbreitu ngs­gebiete von Rotbauc bunke, Fadenmol c h und Geburts helferkröte si nd weit vom Allgäu entfernt . Nachwei se s ind da he r nicht zu erwarte n . Allenfalls könnten sieb lokale Populationen entwi ckelt haben, die auf ausgesetzte Tiere zurückgehen.

Von de n zu erwartenden Arten stehen folgende auf der Roten Li ste bedroh­ter Tiere in Bayern <BAYSTMLIJ 1982>: Kammol c b, Laubfrosch, Gelbbauchunke und Kreuzkröte. Jn diesem Zusammenhang i s t zu bemerke n, da ß fü r fast alle Amphibi e narten s tarke Bestandsrüc kgänge zu verzeichnen s ind.

MET !lODEN

Die Freilanderfa ssunge n mJrden zwischen dem 28. März und dem 13. Juli 1986 durchgeführt. Die Karti erungs gange erfolgte n jeweils von Norden nac h Süden . Bearbeitet wurde n Sti llge wasse r, l a ngsam fließende Gewässer wi e etwa Gräben oder Altwasser , Sa nd- und Ki esgrube n und Feuchtbiotope. Gearbe itet wurde auf der Basis folg e nde r topographisc he r Karte nblätter <1 :25000): 793o, 8o28, 8o29 , 8o3o, 81 28 , 8 129 , 813o, 8228 , 8229, 823o, 8328, 8329 , 833o , 84 29 und 843o.

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Yeitgehe nd au sgespart wurden die s üdli chsten, alpinen Bereiche . Die Be­arbe itung in derartigen Gebieten liegender Gewässer i s t aufgrund der Topographie nur schwer lllDglich und würde e ine n sehr hohe n, im Rahmen des Projekts ni c ht finanz ierbare n Ze itaufwand e rforde rn. Zude m sind derarti ­ge Objekte in ihrer Existenz meist we niger gefa hrdet und ihr Artenspek­trum weist a uch meist keine der selteneren und bedrohten Arten auf. Ihre Bearbeitung ist daher zugu ns t e n wichtigerer und besser zugangl i eber Ob­j ekte als e ntbe hrli e b einzustufen. Im übrigen wurden fast alle in den Ka rte n ve rz e i c hnete n Tumpel, Teiche, ~eiher, Seen, Entnabmegruben, Quellgebiete , etc . , auch intensiv genutzte Fischteiche , mindestens ein­mal aufgesucht . Im Laufe der Kartierung wurden auch Obj e kte gefunden, die noch nicht in de n topographischen Karten verzeichnet waren. Auch sie wurde n auf Lurc hvorkommen unters uc ht .

Die Daten wurde n in die einschlägigen Erfassungsbögen des LfU eingetra-­ge n, die Fundor t e bzw. sc hutzwurdigen Areale nach Lage und Form ßlÖg­lJ c hs t gena u 1 n ungefa ltete TOP--Karten 1: 25000 eingezeichnet . Die in diese m Bericht e r arbel. t e ten Verbrei tungslrarten geben ein möglichst genaues Dild der Vertei lungs mus ter sowohl der gesamten Laichplätze bzw. Nach we ise <Karte 2> a l s a uc h der e inzelnen Arten <Karten 3 - 11>.

Je nach Bedeutung der Objekte wurden diese bi s zu 5 llldl begange n . Die Begehungen fanden dann in größere n Zeitabständen s tatt, um ein moglichst großes Spe ktrum der im Jahresablauf vorkommenden Arten und Entwicklungs­s tadien zu e rfassen. Die Nachweise erfolgten durch Si cht <Begehungen, Knsc horfange> oder akustisch <Registrieren de r Rufe, vorwi ege nd nac ht s>. Au f di ese Yei s e wurden vorallem Laubfrosc h, Kreuzkröte, Gelbbauchunke und 1/.l sse r!rosc h nachgewi esen . Soweit möglich wurde n sowohl Adultti.ere als auc h Jlupfer linge, Larven und Laich regi st riert und bestimmt. Im Fall e kleine r er Destb nde wurde n männliche und weibli che Tiere zahlen­mullig getrennt erfaßt.

ln ihren Landlebensräume n konnt e n die Arten nur in sehr geringem Umfang nachgewiese n werde n. Meist handelte es s i c h hi e rbei um Zufallsbeobac h-­tungen . Dies betrifft besonders Nac hweise von Alpensalallld nd er und Grns-­trosch . J'" Rahmen ei ner derartigen Lnichplatzkartierung ist es kaum mOg--­lich , die he 1 ml se he n Sa l amanderarten adaq uat zu erfasse n. Der lebendge-­barende Alpens alamander benottgt al s e inz ige r he imi scher Lurch zur Fort-­pflanzung kei ne Gewasser. De r im Allga u ni cht vorkommende Fe uersa l ama n­gcbart Larven und s uc ht hierz u meist Gumpen kleiner Fliellgewasser a uf, die kllum von anderen Lurcharten zur Fortpflanzung genutzt werden.

Mit der sk izzi erten Methode laßt s i c h ein beträchtli c her Te il der Laic h­ge wasser, ins beso nde r e der bedeutenden, erfassen. Für ei ne annahernd komplette Erfassung der Bestande waren allerdings wesentli ch intensivere Unters uc hunge n erforderlich <s. BEUTLER & HECKES 1983, BEUTLER 1083>. Nebe n den Amphl bienerfassungn n konnten auch einige Nachwei s e von Repti ­li e n und sel t e ne n Vogelarten e rbracht werde n.

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Karte 2: Amphibiennachweise OAL 1986

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ERGEBNISSE

Allgemeines

Insgesamt wurden über 1000 Strukturen untersucht, die zu 623 Objekten zusammengefaSt wurden . Ein Objekt umfaßt hierbei ein oder mehrere nahe beieinander liegende Laichgewässer . 126 der in den TOP- Karten verzeich­neten Objekte waren unzuganglich bzw. e ntl egen, da z. D. eingezäunt oder im alpinen Bereich, 142 nicht oohr vorhanden, da z. D. verfüllt. In 240 Objekten <Karte 2, S. 6) wurden Amphibien nachgewiesen. 11 dieser Objek­te wiede rum waren neu, nicht in den Karten verzeichnet. Ein großer Tell der ~brigen 115 Objekte s ind Fisc hteiche oder andere Intensivnutzungen: 16 inte ns iv genutzte Fischteic he, 7 Klaranlagen, 14 Stillgewässer, die entweder frisch au s gehoben waren oder steile Ufer besaßen, 26 total eu­trophierte oder fast troc kene Objekte, 2 Fließgewilsserstaubereiche, und schli eßli ch 5o al s Amphibienlai c hplatze geeignete Objekte, in denen je­doch keine Nachweise erhoben werden konnten. Von 290 geeigneten Objekten waren s omit 210, das sind 02, 7 :4 mit Amphibien besetzt, In 116 d! eser Obj e kte wiederum fand sich nur eine einzige Amphibienart, in 74 Objekten konnt en 2 , in 33 Objekten 3, in 10 Objekten 4, in 5 Objekte n 5 und in 2 Objekten 6 Lurc harten festgestellt werden.

Nac hwe i s - llauflgkei ten de r einzelnen Lurcharten :

Art

Alpe nsa lamand er, Sa lamandra atra Bergmolch, Triturus alpestris Knmmol c h, Tr!turus cristatus Teichmolch, TrJturus vulgaris Ge lbba uchunke, Bombina variegata Erdkrote, Dufo bufo Kreuzkrote, Bufo ca lamita Laubfrosch, llyla arborea Grasfrosch, Rona temporaria Wasse rfrosch, Rana escul e nta Seef rosc h, Rana ridi bunda

Die Art e n im Einzelnen:

Alpe ns a lalllilnd e r, S;:~ lamandra atra:

Anzahl der Fundorte

34 8

13 12 67

')

48 118 131

<Zufall s fund, Landlebe ns rauru)

<2, fraglich, noc h zu uberpruf e n>

Eln Zufa ll s nachweis <Einzeltier> a uf einem Parkplatz a m Alat see bei Fu s ­se n in 868 m ll obe , Ump,ebu ng DergJDisch wald. Nac h allgemeiner Ans lebt ist dies e Art in ihren Vorkonune ns gebieten ni cht bedroht . Die Art i s t in ß.1yern nur in d'"' holoeren und mittl ere n Loge n der Alpe n ve r br e itet . Da di e Art ni c ht ;:~ u f l.oi c h p;e >~u sse r· ant)ewie c.e n i s t, wurde sie Im Ra hme n der K.lr-tieru n!l ni Lhl s ys t e uuti s c h erfaUt . ßL,i geeigneten We tte rbedingungen

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Karte 3: Bergmolch, OAL 1986

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sind in den Alpengebieten meist gute Bestände nachzuweisen. Die Verhält ­nisse 1m südlichen, alpinen Dereich des Ostallgäus sind, in erster Linie durch Befragung der Forstämter, noch zu überprüfen.

Bergmolch, Triturus alpestris <Karte 3, S. 8>:

Mit insgesamt 34 Nachweisen fünfthäufigst festgestellte, in allen Natur­räumen des Landkreises vorkommende Lurchart . Obwohl Insgesamt noch nicht selten, überrascht doch die im Vergleich zum Landkreis Miesbach 181 Nachweise, SCHILLING & BEUTLER <1985> deutlich geringere Zahl an Nach­welsen; dies umso mehr, wenn man den Flächenunterschied der beiden Land­krei se miteinbezieht.

Die Nac hwei se verteilen sich relativ gleichmaßlg über den Landkreis . Dei fast de r Halfte der Nac hwelse handelt es sieb um Tümpel, \Ieiber und Lac he n in Kies gruben . Di e Bestände sind offensichtlich durch häufig vor­kommende Veranderungen bzw. VerfiJ !Jungen der Entnahmestellen beel ntrach·­tigt . Daneben land s i c h die Art auch in alten Wasserbehaltern und eherna·· Iige n oder extensiv genutzten Schwimmbadern , hier teilweise auch zu meh­reren hundert Tieren .

Der Be rgmolch I s t nahezu in ganz Bayern verbreitet und lokal noch haufig bis se hr haufig, die Bestandsentwicklung jedoch vielerorts ruc klaufig. Zur Fortpflanzung sucht die Art kleine, auch flachere Gewässer wie etwa Tumpel, Graben, Moorgumpen und Weglachen auf. Es ist dahe r schwierig zu be urteil e n, wie hoch der im Rahmen vorliegender Kartierung geleistete Erfassungsgrad ist . Sicherlich I s t die Art etwas hauflger, als die ver­glei c hs wei s e geringe Anzahl an Nachweisen vorgibt . In großeren Gewäs­sern, Teic hen und FlieBgewassern wurde die Art nicht nachgewiesen.

Kammol eh, Triturus cristatus <Karte 4, S. 10>:

Di e Bestandsentwicklung der Art i s t in ganz Bayern rucklaufig. Es find e n s ich nurmehr kl e ine, inse lartige Vorkommen. Die kriti sche Bes tand sgroße ist wohl bald e rrei cht <s. a. DAYSTMLU 1982>. Wohl di e se ltens te Lurc h­art im Landkre i s OAL . Die insgesamt nur 8 nachgewiese ne n Vorkommen lm Ostallgau waren s t ets individue narm. In drei Objekten kamen all e drei Molc hart e n geme insa m vor . Der Kammol ch besiedelt nicht zu fla c he Tümpel und Teiche, Im Ostallgäu mei s t Tumpe l und Lachen mit maßlger bis spar­li e he r V ~ge tation . Von den 8 Vorkommen liegen 5 in Kies- ode r Sandgru ­ben. 2 diese r Objekte sind durc n Ve rfüllung oder Aus troc kne n bedroht .

Die relativ ge1·1nge Zahl an Nac hwel se n hält sieb vergli c hen mit anderen Landkre i se n a m Alpe nrand wie e twa Miesba ch <.SCIIILLING & BEUTLER 1985> oder Trauns t e i n <M>.SMANN 1986> durchaus in gewohntem RahiDe n und verdeut · li c ht e inllldl me hr , daß es s l ch landes weit um eine bes tands bedrohte, nur­mehr inse l artig vorkommende Art handelt.

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K6rte 6: Gelbbauchunke, OAL 1986

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Teichmolch, Triturus vulgaris, <Karte 5, S. llJ:

Insgesamt nur 13 Nachweise, die ebenfalls relativ gleichmäßig, wenn­gleich extrem inselart!g, uber den Landkreis OAL verteilt sind . ln Bayern ist die Art nur noch lokal häufig, die Bestandsgröße im Allge­meinen noch nicht kritisch, die Bestandsentwicklung jedoch rückläufig. Laichgewasser sind Tümpel, Teiche, Gumpen und etwas tiefere Lachen. Die Vorgebirge dürften die Verbreitungssüdgrenze der Art darstellen . lm OAL wurde der Teichmolch vorallem in Tümpeln und tieferen Pfützen gefunden, sowohl mit als auch ohne Vegetation. Etwa 50% der Nachweise liegen im Bereich von Ent.nahmestellen. ln über 60% der Fundorte kam er gerneinsam mit dem Bergmolch vor . Im außeralpinen Bereich liegen die höchsten Fund­orte mit 870 m lihnl ich hoch wie beim Bergmolch. Höchster Nachweis in Bayern nach ASSMANN <1977) auf 890 m Hohe.

Gelbbauchunke, Bombina variegata <Karte 6, S. 12J:

Mit 12 Nac hweisen gehört die Gelbbauchunke wie der Teichmolch schon zu den seltener gefundenen Arten im Landkreis OAL . In Bayern fehlt die Art heute bereits in vielen Gebieten, in anderen ist sie sehr selten und findet sich dann meist nur noc b in unbedeutender Individu enzahl <BAYST­MLU 1982J. Sie findet sich mei s t in Klein- und Kleinstgewasse rn, wie etwa Ti.ompeln, Gumpen, Graben, Schlenken, \lagenspuren und Lachen. Eine Reproduktion erfolgt jedoch meist nur in sonnenexponierten, lehmigen Gewässern mit hohem Rohbodenanteil. Außerhalb der Fortpflanzungszeit lebt die Gelbbauchunke weitgebend an Land <KAPFBERGER 1982). Die Erfas·· sung der Gelbbauchunke ist insofern problematisch, als der Großteil de r genutzten Gewässer nicht im TOP- Kartenmaterial verzeichnet ist, die Art mit der verwendeten Kartierungsmetbode demnach kaum vollständig erfaßt werden kann .

Der s üdli c hste Nachwei s im OAL liegt in der Nähe von Bernbeuren . Die ge-­fundenen Populationen waren zumeist klein, die Vorkommen recht verein­zelt . Di e Fundorte waren vorwiegend Kiesgrubenlachen und - tümpel, meist mit relativ hohem Anteil verdi c htenden Material s <Lehm und Ton) . Dies entspr icbt anderen Befunden, etwa aus de m Landkreis Miesbach <SCHI LLl NG & ßEUTLER 1986). Größere Bestände von etwa 50 bis 100 Tieren fanden sieb in einem exte ns iv genutzten Fischteich bei Oggenried <TK 8029J und im Bereich der Kiesgrube am Galgenberg in Marktoberdorf <TK 8229J. Klei nP.re Bestande fanden s ich in der Abbaus telle s i.odllclt \lenglingen <TK 8129> und im Steinbaubetrieb Strobl <TK 8028J.

Da die Gelbbauchunke vorallem Gräben , Pfutzen und Schlenken bes iede lt, i s t s ie mit der gewählten Methodik nur tellweise zu erfassen. Dennoch kann aufgrund der wenigen Na chweise davon ausgegangen werden, daß die Ar-t i m OAL s elten oder in starkem Bes t1lndsruckgang begriff e n i s t. Da die Bes tlinde z um großten Tell in voneinander entfernten Entnahmestellen lebe n, besteht rlle Gefahr, daß die Art im Zuge der in diesen Arealen häufig durchgefuhrten Material - Einbringungen oder Um~chichtungen weiter in Mitl eide nschaft gezogen und an den Rand Ihres Fortbe~ tands gebracht wird . llesonder s im Hinbl Iek auf die Erhaltung dieser Art waren daher Au fhlarun!l saktlone n s owie Planungs-absprachen und · auflagen zu begrüßen.

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Karte 7: Erdkröte, OAL 1986

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Erdkröte, Bufo bufo <Karte 7, S. 11):

Mit insgesamt 67 Nachwe i se n wurde d ie Art am dritthäufigsten im Land­krei s OAL nac hgewiese n . Sie ist wohl noc h baufig und fläc hendeckend vorhanden . ln Baye rn i st di e Art noc h häufig bis sehr häufig . Die Bestandsentwicklung i s t jedoc h regional ruckläufig, mit der Tendenz zur Bildung von Verbreitungs inse ln .

Di e Lai c hge wässe r der Erdkröte s ind vielfältig, von Lac hen, Tümpe ln und Gump••n bi s bin zu We ibern und Seeufern . In Fischtei c hen und mit Forellen bese tzten See n schei nt jedoch das geringe Aufkommen von Jungtieren de n Fortbes tand der Art nicht zu gewährleisten . Dies gilt in noc h größere m Ma ße fur andere Lurc ba rten . Im Landkre i s Ostallgäu bevorzugt die Erd ­krrite tiefe r e und pflanzen<:~noc Teiche. Vorkommen auch gerne in a lte n Sc hwimmbecken und Wa sserbeba ltern sowie in Karpfenteiche n .

Kre uzkrote , Bufo ca lamita <Karte 8, S. 16> :

Mit nur 9 Nac hwei se n zählt die Kreuzkröt e zu den selte ne n Arte n im Land­krei s. 6 der 9 Nac hwe i se lagen r ec ht eng beieinander <TK 7930) . Sie lai cht in de r Re gel in fl acheren Lachen, im Landkreis Ostallgau aus­schli eß li e b in Entnahmegruben . Hier fanden sieb z. T. auch größere Bestände. Die Funde im Silden des Os tallgä us dürften in et wa auch die südli ebste n Nac hwei se der Art in Bayern se in . Weiter im Norde n ist die wärmelie be nde Art hä ufiger anzutreffen.

Laubfrosch, llyla arborea <Karte 9, S. 17) :

Mit 49 Fundort e n die vie rthäufigst nac hge wi esene Art im Landkreis OAL . Die andernorts, auc h im Norden Schwabens, rare Art <KUJIN 1986) ist besonders in de n s udliehe n Gebieten des Landkreises noch r e lativ häufig, und dies z. T. auch noc h in größeren Bestanden . Lebensräume si nd hi er zumei st sch ilfums t a nde ne Tümpel und Tei c he sowi e Hoc hmoorweihe r .

ln Bayern gilt die Art ins gesa mt al s in Ihrer Bestandse ntwi c klung s tark rückläufig . ln vielen Gebieten i s t s i e bere i ts versc hwunde n <BAYST MLU 1982 , BEUTLER 1983). Im OAL wurde die Art sehr oft gemeinsam mit de m '"t'asserfrosc h" nac bgewi esen . Im Norde n des Landkreises ist die Art deutli c h s eltene r und bes iedelt primar Kiesgrube nbe r e i c he mit Tümpeln .

Gras frosch, Rana t e mporaria <Karte 10, S. 18 ):

Nach de m Wasse rfrosc h mit 118 Nachwe i se n die zwei thauf igs t fest geste llte Art im Land kre i s OAL.

In Baye rn I s t der Gr asf rosc h nur noc h r eg ional houfig. Di e Bes tandsgr öße I s t noc h ni c ht kriti sc h, die Bestandse nt wi cklu ng j edoc h r eg iona l ru c k­laufig bl s s tark ruc kl auflg , mlt z uweilen deutli c he r Tendenz z ur Bildung von Vcrbrn ltungs lnse ln <BE UTLE R 19831.

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Karte 8: Kreuz kröte, OAL 1986

Karte 9: Laubfrosc h, DAL 1986

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Karte 10: Gras fros ch, OAL 1986

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Konnte man i 1n Ra hn~n e ine r derar t igen einj ä hrige n Karti e rung alle La i ch­ge bi e t e de r ! ruh i m J a hr l a i che nden Ar te n mög l i c hs t zugleich aufs uche n, wä r e di e Art wohl z u sa mn~ n mit der Erdkrö t e di e häufigs t nachgewi ese ne. In vi e l en Obj ekte n nä ml ich kommt di e Art zwa r vor , pf la nz t s i ch abe r nic ht e rfolgre i c h for t und s tellt s omit keine La rven ode r Hüpf erlinge für s pä tere Kartierungs pbas e n "zur Ve rfügung" . Dies gilt ~:~uc h für andere Fruhlai c he r, etwa de n Springfros c h , Ra na dalma t ina . Au s diesen Grunden s ind besonders im Hinbli ck a uf di ese Arten Nachkarti e runge n im Frühjahr von Bedeutung .

Von all e n be imi s c he n Amphibi e na rte n bes itzt de r Gras frosc h wohl eines de r bre itest e n Spe ktre n an La ichbiotopen . Er be vorzugt zwar fla chere Tumpe l und Te i c he , lai c ht a be r a uc h in größe r e n Te i c he n und See n, ja soga r l a ngs am fli eße nd e n Bäche n ab . In Hoc hmooren wurde e r ni c ht nach­ge wi esen .

"1Jasser frosc h11• Rana escul enta, und

Kl e ine r Tei c hfrosch, R. l es s onae (Karte 11, S. 20 >:

Im Ra hme n des Proj ekts konnte n keine ge naueren Best! mmunge n im 111 nbli ck auf di e Untersc he idung des Kle ine n Teichf r oschs , Ra na l ess onae , und der grö ßere n Hybridformen , hier beze i chnet al s "\las se rfroscbe" , Ra na escu­l e nt a, vorge nomme n werden . Die Nac hwe i s e wurde n unter "Wasse rfrosch" zu­sa1J111!P.ngefa ßt.

Mit 131 Fund or t e n s ind die Was s e rfrösche di e bä ufigs t nac hgewi ese ne Lurebart im Landkre i s. Vergli che n mit ande r e n Ka r t i e runge n, e twa Mi es­bach <SCHI LL ING & BEUTL ER, 1985) , i s t di ese Zahl hoc h . Auße rde m i s t zu beme rke n, daß di e Wasserfroschpopulatione n des Ost a llgä us in a ll e r Re ge l kopi sta rk s ind.

In Ba yern i s t di e Art l oka l noch hä ufig, di e Best a nds e ntwi cklung 1s t je­doc h ri•c kl äufig bJ s s tark ruc lrl iwfig mit deutli c he r Te nde nz zur Bildung von Ve rbre itungs ins e ln . Di e Art be wohnt im All ge meine n große r e s t e he nde Gewäss e r a l s Ga nzja bres- l e be ns r ä ume, wie e twa Te i c he , Moortumpe l und See n.

Sc hwe rpunkt de r Vorkomman im OAL s ind di e mit tleren und s udli e he n De r e i ­c he des La ndkr e i ses , wo es eine große Zahl meist schilfbes t a nd e ne r St i.l lgewasse r gibt . Da ne be n tritt di e Art a be r auc h in Moor ge wäs se rn, Ki esg rube nturnpe in und Gräbe n auf, s ofe rn e in Mindestbest a nd Dec kung bi e ­te nde r Struk t ure n vor ha nde n i s t . In sehr vi e l e n Fä llen wurde e r ge main s a m mit de m La ubfr os c h nachge wi ese n, j edoch a uch mi t a nde r e n Art e n w.ie Erdkröt e und Gra s Jros c h. In maßig genutzt e n Fi schte i e be n i s t de r Wa s se r ­frosch ni c l1 t s e lt e n d ie e inz ige <let z t e > vorkommende Amphibi e nart . Es i s t zu ve rmute n, daß es s ic h hi e rbe i zuwe il e n um r ei ne Adulttierbest a nde ha nde lt, we il de r Nac hwuc hs <La l.ch, Kaulqua ppe n und llupfe rlingel de m Fe indf raß durc h Fi s e he Pr li ege n.

See fr osc h, Rana rid lbunda

Zw·~ i a ku s ll sc he Hinwe i s e s ind noc h zu ube rpr iit e n .

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Karte 11: Wasserfrosch, OAL 1986

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Zusa mme nfa sse nde Bewe rtungen

Vergleicht man mit Ergebnissen anderer Landkreise, so fallen besonders positiv die erfreul i c h hohen Nac hwei s zahlen von Wasserfrosch und Laub­frosch auf. Dies betrifft vor allem di e ge wass eneichen , mi ttleren und s üdlichen Bereiche des !,andkreises.

Wiegewoh nli c h kommen auch Gras frosch und Erdkröte im Ostallgau in rela ­tiv gut en Besta nde n vor . Die Bes tände dieser früh im Jahr lai c henden Arten sind allerdings im Rahmen einer ei nzigen Jahreskartierung kaum vollstandig zu e rfasse n. Die Witterungs bedingungen in diese r Jahreszeit na mlicb verzögern und ersc hwere n die Kartierungsarbeit beträc htli c h. A•J s diesenGrunden s ollte bei Nac hkartierung auf Fruhlai c hende Arten pe r ­s onalintens iv vorgega nge n werde n.

Berg- und Teichmol ch, sowie Gelbbauc hunke wurde n verglei c hs we i se we ni ger al s in anderen, geographi sch und klimatologi sch in etwa vergleichbaren Landkreisen nachge wi esen. Bel einige n Populatione n, bes onders der Gelb­bauc hunke, fällt. zudem die offens i c htli c he Armut an Individue n auf. In vielen Fallen dürfte n derartig kleine Bes tände ni cht übe r la ngere Ze it uberl e bensfiihig se in <Bei s piel : Gelbbauchunkenbestand in Kiesgrube bei Thomabauer , TK 61 29> .

Daß der Kam.mol c h als inzwischen sehr seltene Art auch hi e r nur in weni ­gen Fundorten nac hgewiesen wurde, fällt ni c ht a us den Ve rgl e i chs rahmen mit andere n Kartierungen . Au c h die wenigen Nac hwei se der Kreuzkrote s ind ni cht nega tiv zu be urte il e n, da die wärmeliebende Art im Voralpengebiet J hre Grenzvorkommen hat . Ob der Seefrosch in we nigen Bes tanden vorko111111t, muß noc hmals überprüft werden. über Bestandszahlen und Verbreitung vom Al pens alamander im Ostallgäu kann im Rahmen de r bi s he r erhobenen Daten keine Aussage gegeben werden. Hinweise auf weitere Arten, etwa den Springfrosch, Rana dalmatlna, fanden s i ch ni cht.

Um ei ne n voll s tändigen überblick übe r die Bes tände aller Arten z u ge win­ne n, müßten auch die nicht in den Karte n abgebildeten Kl el nstblotope , wi e e twa Waldtumpel, Graben , Sc hle nken, Spurrinne n, Lache n und Pfutzen, unte r s ucht we rden . Dlec i s t mit der geleisteten Karti e rungs methode ni c ht voll s tändig zu r ealisieren . Desanders Arte n, die vorwiegend in Kleins t ­ge wassern la i c he n, werde n dahe r besta nds mäßig nur eingP.schriinkt e rf aßt . Es ha nde lt s i c h hierbei in ers ter Linie um Gelbbauchu nke und Bergmolch , abe r auc h um Erdkrote , Kre uz krote, Gras frosch und Teichmol c h.

Von den in der Rote n Li s te Bayern <BAYSTMLU 1982> al s s tark gefährdet einges tufte n Arten Geburtshe lferkröte (Ja >, Knoblauchkröt e <lb>, Moor ­frosch <lb) und Springfrosch <lb l ließ slcb im Landkreis keine e inzige Ar t nachweise n . Unter den als gefahrdet gelte nde n Ar ten konnten de r La ubfrosc h <2a) in ve rgl eic hs we i s e gute n Bestanden s owi e die Ge lbbau c hunk e <2a> , di e Kre uzkrote <2a > und der Ka mmolch <2a> in e he r ge ringe n Des tönden nachge wi esen werden . Die s tarke Bes tands bedrohung der mei s te n nach ßAYSTIILU <1982) ge fährdete n Arte n l aßt s i e b somi t durch die Ergebni sse vorliege nde r Kartl.erung bes tatige n.

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Die vorliegende Fassung der Roten Liste wird jedoch dem aktuellen Gefahrdungsgrad der Arten nicht in allen Fallen gerecht . Der Kammolch beispielsweise ware auch aufgrund vorliegender Kartierung als stark gefahrdet einzustufen. Angesichts der offensiebtlieben Bestandsverluste waren eventuell auc h der Berg- und vorallem der Teichmolch in die Liste gefahrdeter Arten aufzunehmen. Im OAL sind die Bestandssituationen fur Kamm- und Teichmolch als kritisch einzustufen. Nicht viel gunstiger sieht es fur wohl für die Gelbbauchunke aus . ~asserfrosch, Laubfrosch, Erdkröte und Grasfrosch kommen zumindest in Teilbereichen noch in guten Bes tanden vor . Ahnli ebes durfte für den Alpensalamander zutreffen.

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Fiir Durchsicht und Korre kture n danken wir Frau !). Batkov! c und l!e rrn Dlpl . Biol. A. Beutl e r.

Anschriften de r Verlnsse r: Dlpl. Bio]. Detlef Schilling, Albrec ht Durer Str. 13, 8014 Ne ubiberg Dipl . Biol. Fra nk Gnot b, ~ilde ri ch Lang 8t r . 11, 8000 Munc he n 19

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Liebe Lese r, liebe Mitglieder!

llier ein Aufruf in eigener Sache : Unse re Mitteilunge n sollten ve r s tarkt al s Medium gegenseitiger Information genutzt werde n.

Besonders Amphibien- , Repti -· li e n- und Naturschut z­r e levant e Kurzbe itrage sind von großem Inte r esse.

Tabellen, Grafiken und Zeich­nunge n s ollten druc kre if vor· ge l egt werden . 8o llten manche Autoren di e Moglichke it habe n, Ihre Texte bi s zur Endfassung in e ige ne r Tex tverarbeit un f, er · ste ll en zu konnen, s o konnen auc h di ese Vorl age n zum Druck direkt übernommen werde n.

Fur ei n s pateres LVAR Mitte ilungshe ft i s t be i s pielsweise geplant, ße ­l'i c hte zu m The ma "Amphi bi e nwa nderungen und Autoverke hr" gesa mmelt zu veroffe ntlichen . Di ese Be ri c hte sollten !DOglic hst kurzge iaßt die bPsonde r s inte r essante n :ach1l c he n und naturschutzpoliti sc he n As pe kte a ufze i ge n. An e iner dies bezup;ll c he n Autorenschaft Inte r ess ie rte Herde n ge be ten, bis zum 1. Oktober 198'7 ihr Thema und den vorauss ichtli c he n Umfang <Se itenzahl> de r Schriftleitung ode r dem Vorstand schriftli c h nnzukundigen . Be I qua 11 t a ti v und quanti ta t1 v 11 us re l e hende m Anr;ebot a n Be itrage n kann die Fertigs tellung di eses Heftes fur das Fruhjahr 1988 eingeplant werde n.

Natürli c t. l st di e Schriftl e itung auch dankbar fur alle sons tigen Theme n­vorschl age und Anregunge n aus den Reihen unserer Mitglieder , und Lese r .

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LAIIDESVERIJAND Full AKPII!BlEN- UND REPTILIENSCIIUTZ IN BAYERN e . V. <LVAR l

c /o Zoologi sc he Staatssammlung, Munc hhau se ns tr . 2 1, D 8000 Munc ben 60 .

MITTEILUNGEN DES LVAR

Di e Mitte ilungen ersche inen vierteljahrll c h . Manus kripte s ind zu richten an den Landesverba nd oder an di e Schriftle itung . Di ese entsc he idet Im Einverne hme n mit dem Vors tand ubü r diü Annahoo und behalt s i c h radaktio­nc llc Anderungen und Kurz ungen vor . Um der Schriftle itung Arbeit zu e r ­s p.l r en, wird ge be t en, l a uger e De itrage druc kfertig vorzul egen .

Z IELE UND AUFGABEN DES LVAil

De r !.VAII mac ht es s i c h ;,ur Aufgabe, den Amphibi en und Reptili enschut z o fr entll c h zu vertret en, für e ine sac hger echte Eins t e llung z u den Amphi laen und lleptll l ü n Sorge z u tragen, herpe talogi sche l' roj e kt e , ins beson ­dc r e sol c he des Na tur - und Urnwe l t schut zcc , z u unter s tutzen, be i Planun gc n mit zuwirken, Sc hadlgungen de r Amphibi en- und Reptili enbes tande mit a ll en gese t z li c hen Mitte ln z u be kampf en, fur e ine n konsequ ente n Voll z ug de r Na t ur schut zgese t ze e inz utre t ü n, fur de n Sc hutz de r Amphibi e n - und Roptili enbl o tope Sorge ;,u tragen, die Grundlage n der Amphibi e n- und R<' ptlli .:' no ko logl e z u e rforsc he n, zu Stiftunge n und sons·tlge n Zuwendungü n t ur d" n Natur - untl Umwe ltschutz unte r besonderer Deru c ks i c bti gung ct er Reptl 1 i en unct Aruphl bi en aufz urufen, be J d er Ert assung d'"r he imi sc hen Am phi bi c n- und Reptil i c nbe:st a ncle mitzuwirken unct a ll geine in tur Na tur -­und Umwe ltsc hu tz ei nz utr e t en .

l. Vo r s ! 1 zender: 2. Vorsi t ze nde r :

;:;chr i t tl.uhrer: Kussc nwart :

Se hr! ftl e ! l e r : Verba ndsdrbe l t :

of t c nt 1 i c hk e i t r:o .- bc i t: l<ech t s trage n:

l. Iug<' nd vertr e t e r : Jugendve rtt e t er:

VORSTAND des LVAN :

ll i pl . DJ ol. Axü l Deulle1· , 8000 Munc hc n ~

Priv . Dez . Dr . Gunte r Sc ho l l , Cc hwe lnfur t Eli sabe th Beutl er, 8000 Munc bc n J0 Kl aue Kubn, 89 00 Au~sburg Dipl . Diol . De tl e f Schill in~ , U01 4 Nc u b i be rg Eberhard An dr a , 8U3'l Nc ues t ing llipl . Fors ting . Chri s toph Uri s ken Jose f Schmidtl er, 8000 Munc hen 8 1 !Ji pl . lliol. Frank Gnoth, 8000 Munche n 19 Kürlhe lnz Sc hal l e , il859 uberh il usc n

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