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Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht DOA Lehrplan 21 / Kartenset Entwicklungsorientierte Zugänge Körper, Gesundheit und Motorik (1) Kinder erleben ihren Körper als Zentrum und entdecken die Welt durch ihr Handeln. Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten unterstützen ihre gesunde physische und psychische Entwicklung.

Körper, Gesundheit und Motorik (1) -

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Page 1: Körper, Gesundheit und Motorik (1) -

Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht DOA Lehrplan 21 / Kartenset Entwicklungsorientierte Zugänge

Körper, Gesundheit und Motorik (1) Kinder erleben ihren Körper als Zentrum und entdecken die Welt durch ihr Handeln. Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten unterstützen ihre gesunde physische und psychische Entwicklung.

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• Kann verschiedene Bewegungsformen dosiert ausführen, z.B. ein- und beidbeinig hüpfen, schnell rennen, rollen, auf unebenem Boden sicher gehen.

• Verfügt über koordinative Fähigkeiten, z.B. auf einem Bein stehen, auf einer schmalen Unterlage balancieren, schaukeln, klettern.

• Zeigt Selbstvertrauen und ist mutig, z.B. Rutschbahn, Klettergerüst, Schaukel, Rollgerät.

• Kann einen Ball einhändig in die Weite werfen, beidhändig aufwerfen und wieder fangen.

• Kann die Bewegung zu Musik anpassen, z.B. langsam, schnell, sanft, kräftig, gross, klein.

• Kann seine Körperveränderungen beschreiben und einordnen, z.B. grösser werden, stärker werden, sich anstrengen und erholen.

• Kann Werkzeuge und Geräte sachgerecht und vorsichtig einsetzen, z.B. Schere, Farbstift, Pinsel, Webrahmen.

• Kann feinmotorische Fertigkeiten exakt ausführen, z.B. malen, zeichnen, schneiden, kleben, kneten.

• Kann Grundbewegungen der Schrift ausführen, z.B. gerade Linien in verschiedene Richtungen, Bögen, Wellen, Ovale, Kreise.

Text: Lehrplan 21/DOA Bild: Copyright Karolin Weber, Schulverlag plus AG 2017

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Wahrnehmung (2) Über die Wahrnehmung treten Kinder mit sich selbst und ihrer Lebenswelt in Kontakt. Sie nehmen sich selbst, ihren Körper, die Mitmenschen und die Umwelt über die verschiedenen Sinne wahr. Sie sehen, hören, riechen, schmecken und spüren. Alle Bereiche sind eng miteinander verknüpft.

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• Kann die Sinneseindrücke differenziert wahrnehmen und beschreiben; sehen, hören, riechen, schmecken, tasten.

• Kann seinen Körper differenziert wahrnehmen und benennt die verschiedenen Körperteile.

• Fokussiert seine Aufmerksamkeit und übt das genaue Beobachten und Hinhören.

• Kann Gefühle wahrnehmen, beschreiben und damit umgehen, z.B. Erfolg, Misserfolg, Freude, Trauer, Schmerz, Geborgenheit, Angst.

• Kann Spiel- und Verkehrsflächen voneinander unterscheiden und sich diesbezüglich verhalten.

Text: Lehrplan 21/DOA Bild: Copyright Karolin Weber, Schulverlag plus AG 2017

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Zeitliche Orientierung (3) Kinder müssen lernen, Zeitdauern abzuschätzen, Zeit zu planen und Zeitressourcen zielgerecht einzusetzen, da es keinen angeborenen Zeitsinn gibt und Zeit ein soziales Konstrukt ist. Das Erfassen der Zeit ist ein langwieriger und komplexer Prozess. Kinder lernen diese durch vielfältige Anregungen kennen und einschätzen.

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• Kann Geschehnisse und Erlebnisse in eine Zeitabfolge bringen, z.B. vorher, nachher, jetzt, gestern, vorgestern, letzten Sonntag.

• Kann verschiedene Tagesstrukturen erkennen und unterscheiden, z.B. Schultage, Wochenende, Ferien, geführte und freie Sequenzen.

• Kennt Feste im Jahreslauf, z.B. Geburtstage, Fasnacht, Ostern, Samichlaus, Weihnachten, Brauchtum anderer Kulturen.

• Kann Wochentage und Jahreszeiten in der richtigen Reihenfolge aufzählen, benennen und zuordnen.

• Denkt sich Handlungsabfolgen aus, führt sie durch und reflektiert sie, z.B. Theater, Rollenspiel, Experimente.

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Räumliche Orientierung (4) Kinder bauen über Erfahrungen eine kognitive Vorstellung ihrer näheren und weiteren Umgebung auf, die es ihnen erlaubt, sich zu orientieren. Durch vielfältige Erfahrungen in Räumen erwerben Kinder grundlegende Fähigkeiten der Orientierung.

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• Kann Raumlagen beschreiben und definierte Orte finden, z.B. oben-unten, innerhalb-ausserhalb, vor-hinter, in der Mitte, in der Ecke.

• Kann sich in bekannten Räumen orientieren, z.B. Schatz im Kindergartengelände verstecken und wieder finden.

• Malt, zeichnet und beschreibt Wege und Räume aus seiner Lebenswelt, z.B. Schulareal, Schulweg, Wanderung, Spielplatz.

• Kann aus Geschichten und Darstellungen nahe und ferne Lebensräume unterscheiden und darüber erzählen, z.B. Wald, See, Berge, Wüste, Strand.

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Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten (5) Kinder haben ein natürliches Interesse an der Welt. Sie entwickeln früh eigene Vorstellungen über die unbelebte und belebte Natur sowie über menschliche Beziehungen. Sie werden dazu angeregt, ihr Handeln selbst zu initiieren, erhalten Gelegenheit zum individuellen und gemeinsamen Spielen und Explorieren und tauschen ihre Beobachtungen und Erfahrungen in Gesprächen aus.

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• Kann Gegenstände vergleichen und nach ihren Eigenarten ordnen, z.B. grösser-kleiner, mehr-weniger, schwerer-leichter.

• Kann Oberbegriffe erkennen, z.B. Apfel und Birne zu Früchten, Hammer und Zange zu Werkzeugen, Jacke und Mütze zu Kleidung.

• Kann Kreis, Dreieck, Viereck, Würfel und Kugel erkennen, voneinander unterscheiden und benennen.

• Kann Würfelbilder erkennen und kleine Mengen simultan erfassen.

• Kann sich im Zahlenraum von 0 - 10 orientieren: zählen, erkennen und benennen.

• Kann Spiel- und Lernmaterialien nach verschiedenen Kriterien ordnen, zählen und zeichnen, z.B. Steine nach Farben: 3 rote und 5 grüne Steine.

• Kann sich Gelerntes merken und wiedergeben, z.B. Verse, Fingerreime, Tonabfolgen, Bewegungen, Geschichten.

• Weiss, was Pflanzen und Tiere zum Leben und Wachsen brauchen: Licht, Wärme, Luft, Wasser, Lebensraum.

• Kann über Erlebnisse und Erfahrungen mit unterschiedlichem Wetter erzählen, z.B. Sonne, Wolken, Regen, Schnee, Wind, Sturm.

• Kann über bekannte Arbeitswelten berichten, z.B. Arbeitsorte, Berufe, Arbeitsgeräte, Arbeitskleider.

• Kann Sachen oder Waren tauschen, die Rollen von Verkäufer/in und Einkäufer/in spielen, sowie die Handlungen beim Tauschen und Bezahlen beschreiben.

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Fantasie und Kreativität (6) Kreative Prozesse verlaufen bei Kindern vorwiegend unstrukturiert, teilbewusst und spontan. Die Kinder reagieren auf innere und äussere Wahrnehmungen, indem sie diese deuten und in einen Zusammenhang mit ihren Vorstellungen und ihrem Wissen stellen. Ein fantasievolles Kind verfügt über eine grosse Vielfalt an inneren Bildern und Vorstellungen. Freiraum, Anregung und Unterstützung fordern kreative Ausdrucksformen heraus.

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• Nutzt das Angebot für freies Spiel und freie Tätigkeiten.

• Probiert Darstellungsformen für Erlebtes und Erdachtes aus, z.B. verkleiden, malen, musizieren, tanzen, spielen.

• Kann Personen, Gegenstände, Orte und Handlungen umdeuten, z.B. die Haarbürste wird zum Mikrofon, die Garderobe wird zum Urwald.

• Kann mit seinem Körper Inhalte aus Liedern, Versen und Bildern improvisierend darstellen.

• Entwickelt Spiel- und Lernideen und will diese umsetzen, z.B. abmessen, verteilen, zum Fliegen bringen.

• Erkennt und benennt die Grundfarben.

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Lernen und Reflexion (7) Kinder erweitern im Verlaufe ihrer Entwicklung die eigenen Lern-möglichkeiten: Sie lassen sich auf unterschiedliche Themen ein, nehmen Anregungen und Aufträge an, erforschen, erkunden, üben, beobachten, vergleichen, ordnen, ahmen nach, wenden an, prüfen, vermuten, interpretieren usw. Vieles davon erfolgt in einer spielerischen Auseinandersetzung, die sukzessive durch systematische Lernformen ergänzt wird. Im 1. Zyklus spielen insbesondere das Lernen durch Beobachten und Nachahmen und das Vorzeigen und Nachmachen (Modelllernen) eine zentrale Rolle. Dabei lernen Kinder von Erwachsenen und ausgeprägt auch von- und miteinander. In der Reflexion werden Handlungen, Bilder, Sprache, Symbole und Gedanken aufeinander bezogen, um zu Klärung, Einordnung und Übersicht zu gelangen.

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• Kann Neues mit Bekanntem verknüpfen und auf frühere Lernerfahrungen zurückgreifen.

• Kann beobachtete Vorgehensweisen und Lösungsstrategien nachahmen und bei neuen Situationen anwenden (Modelllernen).

• Beteiligt sich bei der Planung und Umsetzung von Aktivitäten.

• Kann sich über eine längere Zeitdauer in eine Beschäftigung/Tätigkeit vertiefen und übt die Konzentration und Ausdauer.

• Will am Geschehen teilhaben, z.B. gehört und gesehen werden, mitwirken, mitentscheiden.

• Kann über seine Spiel- und Lernerfahrungen erzählen und sie einschätzen, z.B. ist gut gelungen, fand ich schwierig, hat mich gefreut oder geärgert.

• Kann seine Fähigkeiten und Leistungen gemäss seines Entwicklungsstandes einschätzen.

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Sprache und Kommunikation (8) Mit Sprache erschliesst und erklärt sich den Kindern die Welt, indem sie ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Empfindungen in Worte fassen. Die Sprache spielt bei der Entwicklung des Denkens, der Gestaltung sozialer Kontakte, bei Problemlösungen und beim Erwerb methodischer Kompetenzen und Strategien eine fundamentale Rolle. Um sich auszudrücken nutzen Kinder ein sehr breites Spektrum an Sprach- und Kommunikationsmitteln.

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• Spricht mit verständlicher Aussprache und angemessener Lautstärke.

• Beteiligt sich bei Gesprächen in der Kleingruppe und in der Grossgruppe, Z.B. kann zuhören, sich mitteilen, kann einfache Gesprächsregeln einhalten.

• Kann auf Fragen antworten und selber Fragen stellen.

• Kann Mitteilungen, Erklärungen und Aufträge verstehen und ausführen.

• Kann verständlich und zusammenhängend erzählen, z.B. Erklärungen, Begründungen, Nacherzählungen, Fantasiegeschichten, Erlebnisberichte.

• Verfügt über einen entwicklungsgemässen Wortschatz , kennt Begriffe und kann sich situationsgerecht ausdrücken.

• Erkennt und versteht bildnerische Ausdrucksformen und wendet sie an, z.B. Zeichen, Symbole, Darstellungen.

• Kann sich nebst der Sprache auch musikalisch und in Bewegung ausdrücken, z.B. Wind, Wasser, laut-leise, langsam-schnell.

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Eigenständigkeit und soziales Handeln (9) Kinder im 1. Zyklus erfahren sich als eigenständige Personen, welche die Welt erproben, die Initiative ergreifen, selbstständig Aufgaben lösen, Stärken entwickeln und ihre Selbsteinschätzung differenzieren. Zugleich erleben die Kinder das Sich-Einfügen in eine grössere Gruppe von Gleichaltrigen, erfahren unterschiedliche Beziehungen und lernen, diese zu gestalten. Sie lernen, Interessen und Wünsche anderer Kinder zu berücksichtigen, zu kooperieren und Konflikte mit und ohne Unterstützung zu lösen.

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• Hat Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten; ist mutig, traut sich etwas zu.

• Übernimmt Verantwortung für das eigene Handeln, z.B.wird aktiv und holt wenn nötig Hilfe.

• Kann sich an vereinbarte Regeln halten.

• Kann neue Situationen gelassen bewältigen, z.B. Ablösungsprozess meistern.

• Kann seine Bedürfnisse je nach Situation durchsetzen oder zurückstellen, z.B. warten, etwas wünschen, etwas teilen.

• Kann mit Frustrationen umgehen.

• Kann beim Spielen und Lernen Schwierigkeiten standhalten, Pläne schmieden und selber umsetzen.

• Nutzt Rückzugsorte, um sich zu erholen und Erlebtes zu verarbeiten.

• Spielt und lernt mit verschiedenen Kindern und kann bei Konflikten nach angemessenen Lösungen suchen.

• Ist hilfsbereit, übernimmt Arbeiten für die Gemeinschaft, z.B. aufräumen, Ämtchen.

• Ist bei Lernsequenzen aufmerksam und fühlt sich angesprochen.

• Kann Alltagshandlungen mit zunehmender Selbstständigkeit ausführen, z.B. Kleider anziehen, Sportkleider und Znünibox mitnehmen.

Text: Lehrplan 21/DOA Bild: Copyright Karolin Weber, Schulverlag plus AG 2017