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© Katzen Magazin 1/13 8 Text: Andreas Krebs Wir sind sprichwörtlich von allen guten Geistern verlassen, wenn wir meinen, dass die Wirklichkeit nur das ist, was wir mit den Sinnen wahrnehmen können. Der Materialismus hat unser Leben weitestge- hend entgeistert und entseelt. Wir haben die Fähigkeit verloren, das Geistige als Wirklichkeit zu erleben. Wir haben keine Ahnung mehr von dem, was frühere Generationen und ältere Kulturen als das Reale schlechthin betrachtet haben. Dasjenige, was man nicht greifen kann. Für Menschen alter östlicher Kulturen ist die irdische, materielle Welt, in der wir so verhaftet sind, «Maja», eine Illusion. Wörtlich bedeutet Maja «das grosse Nichtsein». Der Geist, das Übersinnliche, war die einzige Wahrheit. Der Zins – des Übels Wurzel Wir können nicht ausschliesslich dem Geistigen frönen, sonst verlieren wir die Bodenhaftung. Wenn wir ande- rerseits nur dem Materiellen huldigen, streben wir ei- nem Alltag entgegen, in dem jeder gegen jeden kämpft. Wieso? Weil alles, was materiell ist, sich gegenseitig aus- schliesst. Der Hunderter in meinem Portemonnaie kann nicht gleichzeitig in Ihrem Portemonnaie sein. Und der Zins und Zinseszins treibt uns alle in einen globalen Teufelskreis. Woher das Geld nehmen, um den Zins zu bedienen? Aus Ihrem Portemonnaie? Beschönigend oder heuchlerisch nennen wir dieses Gegeneinander des Ma- terialismus «Konkurrenz» oder «Wettbewerb». An die Un- menschlichkeit der Ellbogengesellschaft haben wir uns gewöhnt, an das Leben mit Stress und Leistungsdruck. Aber diese Fixierung auf das Materielle erzeugt zuneh- mend Angst, Aggression und Depression. Schamanentum – unsere Wurzeln Was könnte helfen? Vielleicht ein Blick in die Vergangen- heit. Oder in eine Höhle. Oder in beides zusammen: in eine Höhle mit Spuren prähistorischer Menschen. Höh- lenmalereien und Steinschriftzeichen, sogenannte Pet- roglyphen, sind bis zu 40 000 Jahre alt. Und was zeigen sie vor allem? Tiere. Interessanterweise sind die meist- gejagten Tiere nicht am häufigsten abgebildet. Of- fenbar wurde damals einer spirituellen Fauna mehr gehuldigt als dem Jagdwild. Oder gehört beides zusammen, ist alles miteinander ver- woben, so wie es uns die Schamanen lehren? Die Fauna in steinzeitlichen Bildhöhlen Europas ist recht vielfältig: Vögel, Fische, Grosskatzen, Schlangen, Bär, Pferd, Hirsch, Steinbock, Wildschwein, Nashorn, Antilope, Rind. Diese Tiere gehören zu den wichtigsten Schamanen- tieren. In Nepal, wo das Schamanentum noch aus- Es gibt Menschen, die sich zu einem bestimmten Tier besonders hingezogen fühlen. Womöglich ist es unser Totem- oder Krafttier. Dieser «Verbündete» symbolisiert einen Teil unserer seelischen Kräfte. Wenn wir uns auf sie einlassen, können Totem- und Krafttiere treue und hilfreiche Begleiter sein. Krafttiere als Botschafter, Wegbegleiter und Ratgeber 8-14_Krafttiere.indd 8 10.01.13 10:29

Krafttiere als Botschafter, Wegbegleiter und Ratgeber · Schneehäschen, Partylöwen und Reh-augen sind uns lieber als Frechdachse, Zeitungsenten, Angsthasen, Ameisenhirne und Pistensäue

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Text: Andreas Krebs

Wir sind sprichwörtlich von allen guten Geistern verlassen, wenn wir meinen, dass die Wirklichkeit nur das ist, was wir

mit den Sinnen wahrnehmen können. Der Materialismus hat unser Leben weitestge-

hend entgeistert und entseelt. Wir haben die Fähigkeit verloren, das Geistige als Wirklichkeit

zu erleben. Wir haben keine Ahnung mehr von dem, was frühere Generationen und ältere Kulturen als das Reale schlechthin betrachtet haben. Dasjenige, was man nicht greifen kann.Für Menschen alter östlicher Kulturen ist die irdische, materielle Welt, in der wir so verhaftet sind, «Maja», eine Illusion. Wörtlich bedeutet Maja «das grosse Nichtsein». Der Geist, das Übersinnliche, war die einzige Wahrheit.

Der Zins – des Übels Wurzel

Wir können nicht ausschliesslich dem Geistigen frönen, sonst verlieren wir die Bodenhaftung. Wenn wir ande-rerseits nur dem Materiellen huldigen, streben wir ei-nem Alltag entgegen, in dem jeder gegen jeden kämpft. Wieso? Weil alles, was materiell ist, sich gegenseitig aus-schliesst. Der Hunderter in meinem Portemonnaie kann nicht gleichzeitig in Ihrem Portemonnaie sein. Und der Zins und Zinseszins treibt uns alle in einen globalen

Teufelskreis. Woher das Geld nehmen, um den Zins zu bedienen? Aus Ihrem Portemonnaie? Beschönigend oder heuchlerisch nennen wir dieses Gegeneinander des Ma-terialismus «Konkurrenz» oder «Wettbewerb». An die Un-menschlichkeit der Ellbogengesellschaft haben wir uns gewöhnt, an das Leben mit Stress und Leistungsdruck. Aber diese Fixierung auf das Materielle erzeugt zuneh-mend Angst, Aggression und Depression.

Schamanentum – unsere Wurzeln

Was könnte helfen? Vielleicht ein Blick in die Vergangen-heit. Oder in eine Höhle. Oder in beides zusammen: in eine Höhle mit Spuren prähistorischer Menschen. Höh-lenmalereien und Steinschriftzeichen, sogenannte Pet-roglyphen, sind bis zu 40 000 Jahre alt. Und was zeigen sie vor allem? Tiere. Interessanterweise sind die meist-gejagten Tiere nicht am häufigsten abgebildet. Of-fenbar wurde damals einer spirituellen Fauna mehr gehuldigt als dem Jagdwild. Oder gehört beides zusammen, ist alles miteinander ver-woben, so wie es uns die Schamanen lehren? Die Fauna in steinzeitlichen Bildhöhlen Europas ist recht vielfältig: Vögel, Fische, Grosskatzen, Schlangen, Bär, Pferd, Hirsch, Steinbock, Wildschwein, Nashorn, Antilope, Rind. Diese Tiere gehören zu den wichtigsten Schamanen-tieren. In Nepal, wo das Schamanentum noch aus-

Es gibt Menschen, die sich zu einem bestimmten Tier besonders hingezogen fühlen. Womöglich ist es unser Totem- oder Krafttier. Dieser «Verbündete» symbolisiert einen Teil unserer

seelischen Kräfte. Wenn wir uns auf sie einlassen, können Totem- und Krafttiere treue und hilfreiche Begleiter sein.

Krafttiere als Botschafter, Wegbegleiter und Ratgeber

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Krafttiere

geprägt ist, sind es heilige Tiere der Götter. Die Schamanen in Nepal und an-deren Kulturen haben mehr mit unseren Wurzeln zu tun, als wir ahnen.

Tiere als mächtige Verbündete

In fast allen menschlichen Gesellschaften – seien es kleine Jägerhorden oder grosse Staaten – existiert die Vorstellung von einer anderen, transzendentalen Welt: Was wir mit dem Auge sehen, ist Ausdruck eines Geis-tigen, Verkörperung eines Unsichtbaren. Das Irdische und Geistige, die Aussen- und Innen- oder Imagination-welt hatten bei unseren Vorfahren selbstverständlich Platz nebeneinander. Das galt für die Griechen und Römer, für die Germanen und Kelten ebenso wie für Naturvölker im Dschungel und in der Wüste. Und bei allen spielten Tiere eine wesentliche Rolle, die bis tief ins Geistige hineinwirkt. Indianer etwa glauben, dass ein Mensch ohne seinen Tierverbündeten nicht überleben könne, dass jeder Mensch bei seiner Geburt ein Krafttier bekomme. Die Kinder lernen früh, ihr Krafttier bewusst wahrzuneh-men und den Kontakt zu pfl egen, um so sicherzustellen, dass es bei ihnen bleibt. Für die Indianer ist das Krafttier eine Art Schutzgeist, der über das Leben des Menschen wacht. Krankheiten gelten als Anzeichen dafür, dass der Mensch von seinem Krafttier verlassen wurde.Auch unsere keltisch-germanischen Vorfahren achteten Tiere als mächtige Verbündete. Manche Stämme und Clans waren überzeugt davon, direkt von Tieren abzustammen, ohne lange Evolution – etwa die Katzenmenschen in Schottland oder die Wolfsstämme und Hundeköpfe in Ir-land. Und in Nepal können Schamanen sich willentlich in Trance versetzen und dann in Tiere verwandeln.

Nachrichten aus uralter Zeit

Wir müssen nur den Schleier des materi-alistischen Denkens und Glaubens

etwas durchdringen, um zu ent-decken, dass auch wir innig mit Tieren verbunden sind. Märchen und Fabeln, Gleich-nisse und Legenden berichten

davon. Da tritt Rübezahl in Tiergestalt auf und aus dem Frosch wird ein Prinz. Der Bärenhäuter, Jorinde und

Joringel, Die sieben Raben, Schneeweisschen und Rosen-

rot – sie alle erzählen von Menschen, die sich in Tiere verwandeln. «Märchen» leitet sich vom mittelhoch-deutschen Wort «mär» ab und bedeu-

tet «Kunde». Es sind Volkserzählungen, Nachrichten aus uralter Zeit. Dass angsterregende Verwandlungen von Menschen in Tiere dominieren, zeugt von der Ent-fremdung zwischen Mensch und Tier und von einer lang zurückreichenden Diskreditierung der schama-nischen Weltsicht durch dominante monotheistische Religionen. Die Kirche hat die Tiergötter mit der Inqui-sition dämonisiert und den Menschen gleichzeitig als Krönung der Schöpfung proklamiert.

Von Partylöwen und Pistensäuen

Heute herrschen sprachliche Stereotypen von der eitlen Gans, der blöden Kuh, der falschen Schlange, dem ver-rückten Huhn, dem sturen Esel, dem schlauen Fuchs, der falschen Katze oder dem feigen Hund. Wir sprechen vom Pleitegeier und von Bankstern, die wie Heuschre-cken über Staaten herfallen, vom Katzenjammer und von Bärenkräften. Schneehäschen, Partylöwen und Reh-augen sind uns lieber als Frechdachse, Zeitungsenten, Angsthasen, Ameisenhirne und Pistensäue. Die nerven. Und Sie? Sind Sie eine graue Maus oder eher ein wilder Hengst? >

Verbindungen von Mensch und Tier

• Körperseele – Wohnt jedem Menschen inne. Im Schlaf, Traum und in der Trance kann sie den Körper verlassen und jede beliebige Gestalt annehmen, auch jene von Tieren.• Tierverbündeter – Spontan offenbartes Tier oder Tiergeist, der sich in gefähr- lichen Situationen mit dem Schamanen verbündet. So erlangt der Schamane die Kraft und Fähigkeit des Tieres und Einsichten, die dem Menschen ansonsten verborgen bleiben.• Tiernatur/Tieridentität – Ein Tier, in das sich der Schamane in Trance willentlich verwandeln kann.• Nahual – Alter Ego: aztekisches Wort für einen Zauberer, der sich willentlich in ein Tier verwandeln kann.• Tiergeist – Wird mit jedem Menschen geboren. Er ist schicksalhaft mit ihm verbunden und wird weder willentlich noch spontan erwählt, sondern vererbt.• Totemtier – Das Tier, von dem der Mensch nach mythologischen Über- lieferungen abstammt. Der Ursprung und Ahne des jeweiligen Clans.• Seelentier – Entspricht dem Charakter eines Menschen, angeborene Verwandtschaft mit einem Tier.• Krafttier – Persönlich erwähltes Tier, das individuellen Wunschvorstellungen nach spiritueller Kraft entspricht. Inbegriff des Schamanismus aus esote- rischer Sicht. Authentische schamanische Gesellschaften bezeichnen Kraft- tiere eher als Tierverbündete.

Quelle: Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch: «Tiere der Schamanen. Krafttier, Totem und Tierverbündete», AT-Verlag 2011

GLOSSAR

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Wieso eigentlich bezweifeln wir, dass nepalesische Schamanen sich in Tiere verwandeln können? Wieso betrachten wir es zwar mit Interesse, aber dennoch so, als würde es uns nichts angehen?

Unerklärliche Heilungen

Schamanische Gesellschaften achten und würdigen Tiere als Verwandte, als gleichrangige Mitgeschöpfe im verwo-benen und vernetzten Kreislauf des Lebens. Der Schama-nismus ist präreligiös; er ist keine Religion in unserem Sinne. Keine Theologen und Priester entzweien Mensch und Gott. Der Schamanismus ist eine magische Praxis aus der Welt der Jäger, Nomaden, Tiergeister. Seit mehr als 30 000 Jahren entwickeln Schamanen Methoden, um Dä-monen und anderen Gefahren aus der unsichtbaren Welt erfolgreich zu begegnen, sie zu bannen und so Kranke zu heilen. Wilde Tänze, Gesänge, Beschwörungen und Trommeldonner versetzen den Schamanen in Trance, in der er Schutzgeistern und Tierverbündeten begegnet und sie bittet, ihm zu helfen. Die Geistwesen in Tiergestalt schützen, führen und unterstützen ihn. Sie schenken dem Schamanen Kraft und die Botschaft, die er braucht, um im Ringen, Verhandeln und Kämpfen mit Geistern, Göt-tern und Dämonen zu obsiegen.

Techno-Schamanen

Wie der Schamane erleben auch wir im-mer wieder tranceähnliche Zustände.

Etwa wenn wir von Musik davonge-tragen werden oder uns in

die Arbeit vertiefen, während die Welt

um uns herum versinkt; oder beim Abtanzen bis zum Umfal-

len. Stundenlanges Tagträumen und der

Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlafen – wir kennen das.

Schamanen haben solche natürlichen Phäno-mene zu einer Kunst entfaltet. Mühelos stos-

sen sie mit Hilfe bestimmter Techniken in eine psychosomatische Erlebnisdimension vor, in eine

andere, transzendentale Welt. Schamanen nutzen pharmakologische und psychologische Methoden. Erstere umfasst die grosse Gruppe der Halluzino-

gene, die in allen Kulturen anzutreffen sind. Zu den psychologischen Methoden gehören Fas-

ten, Schlafentzug, Tanz und Trommelwirbel. Techno- und Goafreaks kennen das: treibende Musik mit hämmerndem Bass, Blitzlicht-Stroboskop, stundenlanges, wildes Tanzen, allenfalls ein paar Pilze dazu – eine Methode, um aus dem Alltagsbewusstsein abzuheben. Die Anhänger dieser Musik bedienen sich da uralter Trance-Techniken.

Mittler zwischen den Welten

Und tatsächlich verwandelt sich auch so mancher Tech-nogänger in ein wildes Tier mit weit aufgerissenen Au-gen, starrem Blick und Schaum vor dem Mund. Aber im Unterschied dazu oder auch zur chaotischen Besessen-heit des Mediums im Voodoo kontrolliert der Schamane seine Trance-Reise. Er ist ein Mittler zwischen den Wel-ten und kann in beiden gleichzeitig und bewusst walten. In Trance reist der Schamane zu seiner Tieridentität und bittet diese um Beistand. Krafttiere bringen den Schama-nen in Verbindung mit den Eigenschaften, die die Tiere repräsentieren – der Schamane adaptiert deren Eigen-schaften, wird selbst zum Tier. Dann beschnüffelt er den Kranken wie ein Wildschwein, um die Krankheit zu er-riechen, und er kämpft gegen die krankmachenden Dä-monen mit den Kräften eines Bären oder Löwen. Der aus Mammutelfenbein geschnitzte, 350 00 Jahre alte «Löwen-mensch» vom Hohlenstein-Stadel im Lonetal (Schwäbi-sche Alb) ist vermutlich eine der ersten Darstellungen der schamanischen Tierverwandlung.

Was uns die Schnecke lehrt

Viele der zentralen Krafttiere im Schamanismus sind auch in der esoterischen Literatur hoch im Kurs. Ich war mit dem Thema noch nicht näher vertraut, als ich mich erstmals auf eine geführte schamanische Reise begab. Der Wolf und das Reh erschienen mir. Der Wolf, natür-lich! Aber ein Reh? Ich war düpiert. Wer will schon ein Reh als Krafttier? Oder gar eine Schnecke, Spinne oder einen Schmetterling? Doch auf geistiger Ebene können auch diese Tiere machtvolle Begleiter sein. Der Wolf und das Reh sind eine wunderbare Kombination. Und Spin-nen gehören in vielen schamanischen Kulturen zu den heiligen Tieren und Freunden des Menschen. Viele Scha-manen achten die Spinne als Lehrmeister, als Schöpferin der Welt. Denn das Netz spinnen bedeutet so viel wie den Kosmos erschaffen und ihn ordnen. Falter wiederum gelten als Seelentiere und Boten der Schamanen; in Asien gilt der Schmetterling bis heute als Glück verheissendes Symbol – wie bei uns das Schwein. Ein Schneckenhaus im Auto kann uns daran erinnern, langsamer zu fahren. Für Schamanen stellt die Spirale die Entwicklung des

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Bewusstseins, die Entfaltung des Lebens und der kosmischen Evolution dar. Die Spirale eines Schne-ckenhauses weist den Weg in die schamanische Anderswelt – und bitte, testen Sie das nicht beim Autofahren …!

Ein Nehmen und ein Geben

«Jeder Mensch hat von Geburt an eine Beziehung zu den Totemtieren, eine Verwandtschaft, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Diese Bezie-hung wird ihn letztlich zu seinem Krafttier oder Totem führen, von dem er selbst längst erwählt worden ist», schreibt John Matthews in seinem Buch «Celtic Totem». Wenn wir lernen, mit dem Geist des Tieres in Verbindung zu treten, können Krafttiere unsere Führer und Begleiter sein, denn sie stehen für verschiedene Teile unserer eigenen seelischen Kräfte. Je nach Zustand dieser Kräfte kann es dem Tier sehr gut gehen, es kann aber auch schüchtern, verletzt, hungrig oder gefangen sein und unsere Hilfe benötigen. Indem wir unserem Krafttier helfen, helfen wir auf spiritueller Ebene dem ihm entsprechenden Seelenanteil. So können Krafttiere helfen, die uns innewohnende Kraft zu erkennen und heilsam einzusetzen; sie können uns zu einem gesunden Gleichgewicht verhelfen und unsere Selbstheilungskräfte aktivieren. Denn in-dem wir mit unserer Innenwelt in eine Beziehung treten, kommen wir in Verbindung mit unserem tiefen, weisen Kern – mit dem Ort, wo wir unsere Bestimmung fi nden können.

Ab dieser Ausgabe startet das Katzen Magazin mit der Serie

«Krafttiere». Lesen Sie auf den folgenden Seiten über das erste katzenverbündete Krafttier: die Hauskatze.

«Kinder entdecken ihre innere Kraft. Integrative Imaginationsarbeit» Christian Lerch, Arbor Verlag 2007

«Tierboten. Was uns Begegnungen mit Tieren sagen» Angela Kämper, Goldmann Arkana, 2005

«Die heutige Weltlage und ihre geistigen Hintergründe» Pietro Archiati, Archiati Verlag 2007

«Krafttiere begleiten dein Leben» Jeanne Ruland, Schirner Verlag 2010, 13. Aufl age

LITERATUR

Fotos: fotolia.de

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«Kein Stress, das Leben läuft auch ohne dich, das lernst du hier und jetzt durch mich;relaxe, relaxe, relaxe – das sag ich dir, die Katze.(…)schnurre, brumme voll Genuss,fauche und schlage, wenn ich muss; vereinige den Gegensatz, hier liegt die Kraft der wahren Katz’!» Aus «Krafttiere» von Jeanne Ruland

Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Freiheitsliebe, siebter Sinn

Die Hauskatze als Krafttier

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Krafttiere

Kaum ein Tier polarisiert so sehr wie die Katze. Sie wird vergöttert und verteufelt. Im pharaonischen Ägypten betrachtete man die Mäusejäger als willkommene Hüter von Kornkammern und vergötterte sie als katzenköp-fige Göttin Bastet. Mumifizierten Katzen erwies man über den Tod hinaus besondere Ehre. Griechen und Rö-mer verehrten die Katze als Begleiterin der Jagd- und Geburtsgöttin Artemis/Diana. Germanen huldigten Katzen als Inbegriff der Fruchtbarkeit und als Begleite-rin der Liebesgöttin Freya. Einer Legende nach soll die M-förmige Zeichnung, die getigerte Katzen auf ihrer Stirn tragen, vom Fingerabdruck des Propheten Moham-med stammen, der seine Katze über alles liebte.Die kirchlichen Verfechter des christlichen Glaubens hingegen verteufelten sämtliche magischen Kontakte mit tierischen Kräften und Fähigkeiten. 1233 liess Papst Gregor IX. verlauten, dass die Abtrünnigen der Kirche, die Häretiker und mit ihnen die Hexen, den Teufel in Gestalt eines schwarzen Katers verehren. So landeten zur Zeit der Hexenverfolgung unzählige Katzen mit den «Hexen» auf dem Scheiterhaufen. Katzen mit rein schwarzem Fell seien heute vergleichsweise selten, konstatiert der englische Verhal-tensforscher Desmond Morris. Diese signifikante Reduzierung des Genpools führt er darauf zurück, dass vor allem schwarze Katzen dem Hexenwahn zum Opfer fielen.

Katzenmedizin

Die Katze ist Meisterin der Achtsamkeit und Me-ditation. Menschen mit einer Katze als Krafttier sind aufgerufen, dem Weg ihrer Seele zu folgen. Mit ihrer Neugier und ihrem unbändigen Jagd- und Spieltrieb ist die Katze eine gute Lehrerin für das Spiel des Lebens.Katzen können sich unauffällig und geschmeidig zwischen den Welten bewegen. Sie verleihen ihren Schützlingen den siebten Sinn: Antennen in über-sinnliche Bereiche. Als Krafttier überträgt die Katze die Fähigkeit der scharfen, wachen Beobachtung, der völligen Entspannung, aber auch des Abwartens des richtigen

Augenblicks. Die Katze kann stundenlang fast regungs-los vor dem Mausloch warten. Wenn sich die Maus zeigt, schlägt sie blitzschnell zu. So lehrt sie uns, ruhig und geduldig zu bleiben und die sich uns bietenden Chancen ohne Zögern zu nutzen.Wenn die Katze in unser Leben kommt, dann erinnert sie uns daran, dass wir freie Wesen sind. Wir sollen das Leben in Eigenverantwortung unabhängig gestalten. Die Katze rät uns, mehr Rücksicht auf unsere Bedürfnisse zu nehmen, zu entspannen und in der Ruhe wieder zur intuitiven Kraft zurückzufinden. Mit zunehmender in-nerer Ruhe werden die Umstände des Lebens und das ei-gene Sein nicht mehr ständig in Frage gestellt. Die Dinge sind, wie sie sind. Indem der Mensch seine innere Ruhe findet, findet er seine Kraft. Aus dieser Kraft heraus kann er anderen Menschen offener und empfänglicher begegnen. Er ist aufmerksam für seine Umgebung, ohne sein Zen-trum zu verlassen oder sich von seiner betriebsamen Umwelt anstecken zu lassen. Die Katze lehrt uns, die-sem inneren Weg zu folgen und der instinkthaften Führung im Inneren zu vertrauen. Sie fordert uns auf,

wachsam zu sein und selbstbestimmt zu handeln. Es geht darum, unsere Freiheit zu bewahren. Kein

fremder Wille soll über dem eigenen stehen, die letzte Entscheidungsinstanz dürfen wir

niemals abtreten. >

Der Kontakt zu einem Krafttier wird erst dann seine Wirkung entfalten, wenn wir uns bewusst auf die Qualitäten des Tieres einlassen. Wir können das Tier in seiner natürlichen Umgebung oder – wenn das nicht möglich ist – im Zoo beobachten. Wir können darüber lesen und meditieren … Das Katzen Magazin stellt in der Serie «Krafttiere» Katzenverbündete vor. Heute: die Hauskatze.

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Die Botschaft der Katze

Es ist an der Zeit, dich selbst mehr wertzuschätzen, vor allem was deine sensitiven Fähigkeiten angeht. Stehe zu dir, verwöhne dich selbst und zeige ruhig auch mal deine «Krallen», natürlich so, dass du keinem einen Scha-den zufügst.Folge deiner inneren Stimme und bleibe dir selbst treu. Vertraue deiner eigenen Kraft und deiner Fähigkeit, das Wahre vom Unwahren zu unter-scheiden. Die Welt kann dich locken – also sei acht-sam! Lass dich nicht von den begehrenswert erschei-nenden Wesen und Dingen verführen, mit denen du um-worben wirst. Lass dich nicht in Träume hüllen, sondern prüfe sorgsam, ob du wirklich bereit bist, diese Träume mit deiner Freiheit zu bezahlen. Deine Seele will und muss frei sein, um hier auf Erden ihren Weg zu gehen! Binde dich nicht, wenn man dich in geistige Ketten legen will. Binde dich nur, wenn du wei-terhin deine seelischen Flügel ausbreiten kannst.

Weitere Informationen

Katzen schlafen bis zu 16 Stunden am Tag. Al-lerdings sind sie bei Gefahr unmittelbar hell-wach. Eine Katze zu streicheln und dabei ihr wohliges Schnurren zu hören, beruhigt unge-mein. Katzen haben Samtpfoten, können aber auch Krallen zeigen. Sprichwörtlich geworden, ist auch die verschmuste Katze und die fauchende Katze. Menschen mit dem Krafttier Katze sind entspre-chend freiheitsliebend, eigenwillig, schlagfertig und intuitiv. Sie haben meist einen ausgeprägten Sinn für das Schöne und die Kunst, lieben die Musse und Entspannung und haben ein grösseres Schlafbedürf-nis als andere. Auf manche Mitmenschen wirken sie geheimnisvoll, auf andere launisch. Die Katze kann schmusen und kuscheln, aber genauso fauchen und kämpfen. Menschen mit dem Krafttier Katze können sanft und anschmiegsam sein oder wild und unbändig gegen Regeln und Normen verstossen, wenn diese ei-nem die Freiheit rauben.

Lesen Sie im nächsten Heft über das Krafttier Löwe. Fotos: fotolia.de

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Der Löwe ist der «König der Tiere». Mit seiner Mähne strahlt er Würde aus und flösst Respekt ein. Löwen wurden schon in der Steinzeit künst-

lerisch dargestellt. Der aus Mammutelfenbein geschnitzte «Löwenmensch» vom Hohlenstein-Stadel (Schwäbische Alb) ist 32 000 bis 35 000 Jahre alt. Das 28 Zentimeter hohe Artefakt ist die bisher älteste figürliche Darstellung eines anthropo-zoomorphen Mischwesens; es weist wohl auf die schamanische Tierverwandlung hin. Noch heute beherrschen nepalesische Schamanen die Kunst, sich in Trance in Tiere zu verwandeln – etwa in Shingaraj, den

Doppellöwen in symmetrischer Anordnung an Tem-peln aus der Vorantike, Palastportalen, Aufgängen und Kathedralen unterstreichen die Macht über Leben und Tod bzw. irdisches und himmlisches Reich. Löwen an Brunnen, Wasserspeiern symbolisieren das sich aus sich selbst erneuernde Leben, auch des geistlichen.Der Löwe kommt auch in zahlreichen Märchen und Fa-beln vor, etwa bei Grimms «Der Löwe und der Frosch» oder «Der König mit dem Löwen» oder bei Aesop, dem berühmten griechischen Dichter von Fabeln und Gleich-nissen aus dem 6. Jahrhundert vor Christus.Der geflügelte Löwe des Evangelisten Markus ist seit Jahrhunderten das Wahr- und Hoheitszeichen Venedigs. Der Löwe gehört zu den bekanntesten Motiven der He-raldik, wobei er meist stark stilisiert dargestellt wird. Löwen zieren unter anderem Wappen der Stadt Zürich und des Freistaats Bayern. Auch auf dem Wappen des englischen Königshauses erscheint ein Löwe.

Löwenmedizin

Menschen mit einem Löwen als Krafttier sind aufgeru-fen, in ihre Mitte zu kommen und aus ihrem Wesenskern zu handeln. Denn im Zentrum liegen Kraft, Ruhe, Selbst-beherrschung, Konzentration, Stärke und Weisheit. Der Löwe mahnt uns, nicht immer sofort zu handeln, son-dern die Dinge erst einmal in Ruhe zu beobachten, sie wirken zu lassen, ohne gleich Schlussfolgerungen zu zie-hen. Denn so manches regelt sich von ganz allein, wenn man in seiner Mitte bleibt und alles ruhig betrachtet, statt sich hinein zu verwickeln. Handlungen, die wir aus unserer Mitte heraus vollziehen, haben Kraft und brau-chen wenig Aufwand, um wirkungsvoll zu sein.Der Löwe steht auch für Selbstvertrauen. Er ruft uns auf, uns kennen und verstehen zu lernen, indem wir in die Welt ziehen und unsere Kräfte erproben. Dabei richte man sich stets nach dem Höchsten aus, der Kraft und Herrlichkeit der Sonne. Sie steht für die göttlicher Quelle. Der Löwe lehrt uns, das Feuer der Wahrheit zu entfachen, zu hüten und, wenn es nötig ist, damit or-dentlich einzuheizen. Er steht für Kraft, Siegeswillen, Tapferkeit, Weisheit, Autorität und Mut. Auch erinnert er an die Stärke und den Schutz der Gemeinschaft und daran, dass alles seinen Platz und seine Aufgabe hat. Als Schutztier verscheucht er die Schatten der Finsternis. Der Löwe steht aber auch für Stolz, Ausschweifung, Selbstgefälligkeit, Autoritäts- und Machtprobleme, für Omnipotenzphantasien, Egomanie, Geltungssucht, un-beherrschte Emotionalität und Rücksichtslosigkeit. Man hüte sich vor der Wut, dem Zorn und den allzu aggressi-ven Handlungen eines Löwen; sie können grossen Scha-den anrichten.

Löwenkönig, oder Bag, den Tiger. Mit Hilfe der Kraft der Raubkatzen können die Schamanen gefürchtete Krank-heiten bekämpfen und besiegen.Bei den alten Ägyptern wurden Pharaonen und mäch-tige Anführer oft in Löwengestalt dargestellt; die Kriegs-göttin Sekhmet hatte einen Löwenkopf. Buddha wie-derum wird oft auf einem Löwenthron sitzend gezeigt. Der Löwe gilt im Buddhismus als Hüter und Verteidiger der kosmischen Gesetze. Im Christentum verkörpert der Löwe Macht und ist ein Symbol für Könige (Richard Löwenherz) und die Menschwerdung Gottes.

Die Botschaft des Löwen

Tritt der Löwe in dein Leben, so möchte er dir von gol-denen Zeiten, Kraft, Macht und Stärke berichten, und dass es nun an der Zeit ist, in deine Autorität zu gehen. Diese erlangst du, wenn du authentisch bist und kom-promisslos zu dir stehst. Übe dies jeden Tag. So baust du dein Selbstvertrauen auf und verbessert deinen ganzen Auftritt, insbesondere deine Ausstrahlung. Der Löwe erinnert dich an die Kraft und Stärke deines Herzens und dass Absicht, Mut und Zielgerichtetheit zum Erfolg führen. Gelassen und voller Selbstvertrauen in dir selbst zu ruhen, das ist das Wichtigste. So findest du wieder zu deinem höheren Selbst; so kannst du dich wieder mit Mutter Erde und Vater Himmel verbinden. Um aus dieser inneren Zentrierung und Gelassenheit agieren zu können, musst du Dinge geschehen lassen, ohne gleich zu han-deln. Erinnere dich: Die Zeit ist deine Verbündete.

Weitere Informationen

Löwen dösen bis zu 20 Stunden am Tag. Sie können Entfernungen sehr gut ein-schätzen und sehen auch nachts her-vorragend. Die Ohren dienen der Orientierung und ermöglichen ein hervorragendes räumliches Hören. Das bestausgebildete Sinnesorgan des Löwen ist aber der Geruchssinn. Die Rudelgrösse kann je nach Grösse des Reviers und Anzahl der Beutetiere schwanken, zwischen 3 und 30 Tieren. Für gewöhnlich gibt es in einem Rudel drei bis vier ausgewachsene Männchen, die in der Rangordnung über den Weibchen stehen, ausnahmsweise bis zu sieben, in seltenen Fällen nur eines. Die dominanten Männchen sind in der Regel miteinander verwandt.

Im westlichen Tierkreis ist der Löwe das fünfte Zeichen (23. Juli bis 23. August), ein festes, kardinales und maskulines Feuerzeichen, das von der Sonne regiert wird. Löwengeborene sind tapfer, grosszügig, kreativ, energisch und willensstark. Im Feng-Shui steht der Löwe für Mut und Stärke; er gilt als Haus- und Türwächter. Das Löwenamulett steht für Selbstver-trauen, Macht und Stärke.

Lesen Sie im nächsten Heft über das Krafttier Luchs. Text: Andreas Krebs, www.aufrad.ch, Fotos: fotolia.de

In der letzten Ausgabe berichtete das Katzen Magazin ausführlich über das Thema Krafttiere, auch darüber, wie man es finden kann – oder wie man von ihm gefunden wird. In einer Serie «Krafttiere» werden Katzenverbündete vorgestellt. Heute: der Löwe.

Autorität, Selbstvertrauen, Kraft

Der Löwe als Krafttier

«Ich weiss um meine Kraft und Stärke, gehe gar nicht lang zu Werke:

Einmal gebrüllt, dann kurz zugeschlagen.Ich (...) glaube an mich zu allen Zeiten,

mein Rudel wird mich stets begleiten. Der Kosmos versorgt uns mit allem,

in diesem Vertrauen kann das Leben gefallen.(...)

Das Löwenherz kennt weder Furcht noch Tadel, darin liegt die Kraft von Macht und Adel.»

Aus «Krafttiere» von Jeanne Ruland

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Der in West- und Mitteleuropa aus-gerottete Eurasische Luchs (Lynx lynx)

wurde 1971 trotz zum Teil massiven Wi-derständen wieder in der Schweiz angesie-

delt. Zu dieser Zeit gab es in den angrenzen-den Ländern keine etablierten Luchspopulationen

mehr. Somit war eine Rückkehr auf natürlichem Weg nicht möglich. Vor allem in den Nordwestalpen und im

Jura leben heute kleine Populationen; aufgrund vieler Hin-dernisse wie Agglomerationen sowie Strassen- und Schienen-

netz stagniert die weitere Ausbreitung. Wichtig ist deshalb der Ausbau funktionierender Wildtierkorridore.

Der Luchs ist ein ausgeprägter Einzelgänger. Er beansprucht bis zu 40 000 Hektaren für sein Revier, eine Fläche grösser als Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden zusammen. Für das langfristige Überleben einer Population braucht es mindestens 500 Individuen. Deshalb müssen nicht nur die Luchsareale im Jura und in den Al-pen verbunden werden. Es gilt auch, Routen zu den Luchsen in der Steiermark und in Slowenien zu konzipieren. Bei Braunbär und

Wolf stellen sich ähnliche Herausforderungen.

Geistkräfte, Geheimnis, Verborgenheit

Der Luchs als Krafttier

«Komme ich in dein Revier, lernst du es zu pflegen mit mir.

Ich bin der gute Jäger im Land,arbeite mit dir Hand in Hand,

beobachte scharf, hör’ genau, schleich’ mich an –

ich weiss genau, was wo ist dran!zeige mich nur selten,

bleibe lieber unentdeckt.Komme ich zu dir,

sind die vitalen Lebensgeister geweckt.» Aus «Krafttiere» von Jeanne Ruland

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Krafttiere

Der Luchs ist ein geschickter, sehr heimlicher Jäger; nur ab und zu tappt er in eine Fotofalle. Er jagt Mäuse, Laufvögel, aber auch fast ausgewachsene Hirschkäl-ber, die schwerer sind als er selbst. Bei uns schlägt er vor allem schwache Rehe. Wie Hauskatzen lauert der Luchs seinem Opfer auf, schleicht sich an und sprintet dann mit bis zu 70km/h auf die Beute los. Mit einem Biss in die Kehle erstickt der Luchs seine Beute.Der Luchs geht dem Menschen aus dem Weg und ist deshalb häufig in der Nacht aktiv, obwohl er eigentlich tag- und dämmerungsaktiv ist. Dank der Haarpolster zwischen den Ballen kann er fast geräuschlos gehen; er hat extrem gute Augen; seine Ohrpinsel ermögli-chen ihm eine exakte Orientierung über das Gehör.Luchse werden bis zu 18 Jahre alt. Sie pflanzen sich ein-mal im Jahr fort und werfen nach einer Tragezeit von 70 Tagen bis zu vier Jungtiere. Diese werden nach vier Monaten entwöhnt und mit einem Jahr geschlechtsreif.

Luchsmedizin

Manche Menschen sind noch nicht bereit, dem Luchs wieder einen Lebensraum zu gewähren. Wir sollten aber den Luchs und damit seine Symbolkraft wie-der in unser Leben einladen. Denn der Luchs ist ein intelligenter, kreativer, schützender Seelenführer. Er steht für die Mystik des Wissens und der Erkenntnis. Zeigt er sich dir, so fordert er dich auf, nach innen zu gehen und dich mit deiner Kreativität zu beschäfti-gen. Der Luchs zeigt, wie du dich aus Abhängigkeiten, Konditionierungen, behindernden Glaubenssätzen und seelischen Nöten befreien kannst. In dir liegt der Schlüssel zur Freiheit, zu deinem inneren Licht und deiner Führung. Auch fordert dich der Luchs auf, der wahren Quelle einer Sache nachzuspüren, damit du Selbsterkenntnis und Bewusstsein erlangst. Der Luchs ist ein ausdauernder Läufer. Er schenkt dir Ausdauer und die Beharrlichkeit, deine Ziele zu ver-folgen. Er vertraut seinem ausgezeichneten Geruchs- und Gehörsinn und lehrt dich auf diese Weise innere Wachsamkeit und verleiht dir die Fähigkeit, Signale und Wegweiser aufzuspüren und zu erkennen. Er kann ausgezeichnet klettern, schwimmen und auch im tiefen Schnee laufen – es gibt eben verschiedene Möglichkeiten, deinen Weg zu verfolgen. Da der Luchs nur schwer zu entdecken ist, symbolisiert er auch Schutz und Tarnung.Der ausgesprochene Einzelgänger steht aber auch für mangelnde Zusammenarbeit und Kommunikations-bereitschaft, für Unruhe, Einsamkeit, Scheu, Hinter-hältigkeit, Egozentrik und für Sich-unwohl-Fühlen in der Gesellschaft.

Die Botschaft des Luchses

Solltest du das seltene Glück haben, einem Luchs zu be-gegnen, darfst du das als grosse Botschaft betrachten. Der Luchs fordert dich auf, die grossen Mysterien in dir zu entdecken. Nimm diese Botschaft ernst, denn die geistige Welt will dir eine wichtige Mitteilung machen. Dem Luchs traut man übernatürliche Sehkraft zu, man glaubte, dass er Irrtümer, Lügen, Geheimnisse und alles Verborgene sehen könne. Wenn ein Luchs in deinem Leben auftaucht, so solltest du nach Verbor-genem suchen. Trau dabei deinen Instinkten, anstatt anderen blind zu glauben.Der Luchs steht für die Magie der Stille. Mit dieser Kraft kannst du die Mysterien der Natur enträtseln. Sei bereit, deine Sinne zu öffnen und auf die Sprache der Natur zu achten. Wenn der Luchs in deinem Leben auftaucht, wirst du bemerken, dass häufiger Menschen ihre Ge-heimnisse mit dir teilen, dass sie sich dir anvertrauen. Denk dann an die Botschaft des Luchses: Halte dich an die Kraft der Stille und schweige. Denn wenn vertrau-liche Informationen weitergegeben werden, so führt dies oft zu heftigen Folgen.

Weitere Informationen

In der griechischen Mythologie wird Dionysos (röm. Bacchus) – dem Gott der Fruchtbarkeit, des Rausches und der Wildheit – unter anderem der Luchs zugeord-net. Mit Luchs und Rabe in Verbindung gebracht wird der keltische Lichtgott Lugh, bei dessen Fest Lugnasad (1. August) der Beginn der Ernte gefeiert wird. Der Luchs ist ein Tier von Netzach, der siebten Sephira in der Kab-bala; sie steht für verborgene intelligenz, den strahlen-den Glanz der kreativen Vorstellung und die Inspiration. Im Jahre 1603 schlossen sich italienische Forscher zu der «Akademie der Luchse» zusammen, die sich der Suche nach Wahrheit und dem Kampf gegen den Aberglauben verschrieb. Ihr gehörte auch Galileo an, der als Wappen einen Luchs hatte, welcher den Höllenhund Kerberos mit seinen Klauen zerreisst. Der Kerberos bewachte den Eingang zur Unterwelt; Galileos Wappen deutet an, dass Wissen Dunkelheit und Leiden besiegen kann.Jemandem etwas abluchsen steht für «jemandem mit List etwas wegnehmen oder jemanden zu etwas über-reden». Augen respektive Ohren haben wie ein Luchs steht für «ungewöhnlich gut sehen/hören können». Und aufpassen wie ein Luchs steht für «ganz genau aufpassen, sehr wachsam sein».Lesen Sie im nächsten Heft über das Krafttier Panther. Text: Andreas Krebs, www.aufrad.ch, Foto: fotolia.de

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Krafttiere

Panther-Medizin

Dem Panther werden phantastische Fähigkeiten nach-gesagt wie Heilkunst, Sternenkunde oder Kontakt mit dem Jenseits. Er gilt als Magier und Mystiker unter den Tieren, als Bote der Unterwelt und Führer in der Nacht. In Afrika und Südamerika gilt der Leopard – insbeson-dere die Variante Panther – als mächtiges Schamanen-tier. Mobutu, der Ex-Präsident Zaires (heute Demokra-tische Republik Kongo) trug in der Öffentlichkeit stets eine Leopardenfellmütze als Zeichen seiner Macht.

Panther haben für Katzen untypische runde Pupillen. Die Augen sind oft intensiv gelb oder grün und von exzellenter Sehschärfe. Auch sein Gehör ist äusserst gut entwickelt. So verleiht der Panther dem Men-schen die Fähigkeit des besseren Sehens und Hörens, so dass er mehr Details wahrnehmen und sie besser in das grosse Ganze einordnen kann. Weiter lehrt uns der Panther, bedingungslos auf die innere Stimme zu hören. Er bringt uns bei, wie wir mit unserer Ener-gie haushalten können, um mit wenig Kraftaufwand konzentriert und zielgerichtet das Beste zu erreichen. Er zeigt uns die Kraft, die in der Entspannung, in der Ruhe, im Abwarten und in der Geduld liegt – denn der Panther ist ein Meister der Meditation. Still und doch hellwach rührt er sich nicht, nimmt aber alles um sich herum wahr. So verleiht er uns die Fähigkeit, alles mitzubekommen, uns jedoch aus dem heraus-zuhalten, was uns nichts angeht. Der Panther lehrt uns die Konzentration auf den eigenen Weg.Wir können uns mit dem Panther verbinden, indem wir barfuss auf Pirsch gehen: langsam, bewusst und so lautlos wie möglich. Gehen Sie dabei im «Raubkat-zengang»: über die Fussballen statt wie gewohnt über die Ferse, am besten im feuchten Gras oder über Sand.

Die Botschaft des Panthers

Der Panther gilt als unsichtbarer Wächter und Herr-scher der Nacht. Weil er zuweilen unvermittelt und furchtlos in der Nähe von Menschen auftaucht, nennt man ihn auch «Geheimagent» der Tierwelt: perfekt getarnt, genügsam, konzentriert, und wenn sie zu-schlagen, geschieht das schnell und ohne viel Aufse-hen. Panther haben ein Gefühl für den richtigen Zeit-punkt, wissen, wann sie handeln und wann sie nichts tun müssen. Sie können warten und unbemerkt re-gungslos verharren, bis ihre Zeit gekommen ist. Sie haben stets den Überblick und bewegen sich unauf-fällig im Schatten der Nacht. Sie wissen: Schweigen ist Gold. So lehrt dich der Panther, in den richtigen

Als «Mythos auf vier Pfoten» wird der Schwarze Panther oft bezeichnet. Wenn auch nicht mystisch, so ist die Bezeichnung Panther doch zumin-

dest verwirrend. Panthera ist der lateinische Name für die Gattung Eigentliche «Grosskatzen». Im Ge-

gensatz zu ihren nächsten Verwandten bei den Gross-katzen können sie Brüll-laute von sich geben. Zur Gattung Panthera gehören:

• Tiger (Panthera tigris)• Jaguar (Panthera onca)• Löwe (Panthera leo)• Leopard (Panthera pardus)• Schneeleopard (Panthera uncia)In der Umgangssprache meint «Panther» jedoch etwas Anderes: eine schwarze Grosskatze. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine eigene Art, sondern um Leoparden und Jaguare mit Melanismus. Um das Wirr-warr noch zu vergrössern: In den Vereinigten Staaten wird auch der Puma «Panther» genannt. So-genannte Schwärzlinge treten insbesondere bei südostasiatischen Un-terarten des Leoparden, wie dem seltenen Java-Leoparden, vermehrt auf. Zahlreiche Zootiere, die als Schwarze Panther ohne Unterartstatus gehal-ten werden, dürften Java-Leoparden sein.

Momenten zu schweigen, insbesondere nicht über ein geplantes Projekt mit Nichtinvolvierten zu reden. Bitte den Panther um Hilfe, wenn du dich fürchtest oder bedroht fühlst und einen starken Schutz brauchst. Wenn du körperlich oder emotional verletzt wurdest, unterstützt der Panther deine Heilung.Von seiner dunklen Seite aus betrachtet, steht der Panther für Kontrolle, Macht (Panzer und anderes Kriegsgerät werden oft Panther, Leopard oder Puma genannt), Hinterhalt, Egoismus, Raubzüge und plötz-lichen, unerwarteten Energieabfall, ohne dass man weiss, woher.

Weitere Informationen

Der Panther verweist auf Schamanenwissen, die Wis-senschaft der Magie und die Kampfkunst. Der Panther verfolgt seine Beute nur selten. Vielmehr zeichnet er sich aus durch seine energiesparende, effiziente und flexible Schleichjagdtechnik: Er schleicht sich bis auf rund fünf Meter an die Beute heran und fällt sie dann mit einem gewaltigen Satz an. Er tötet schnell und schmerzlos und bringt seine Beute rasch in Sicherheit.Sein Fell ist der Reise- und Tarnumhang der Schama-nen, wenn sie in die jenseitige Welt reisen. Seine Au-gen schenken ein erweitertes Sichtfeld und die exakte Beobachtungsgabe. Seine Zähne und Krallen werden für Operationen in der geistigen Welt genutzt; sie sind exakte und präzise Arbeitswerkzeuge.

In der ägyptischen Mythologie gehörte der altägyp-tische Panther zu den göttlichen und heiligen Tieren. Der Pharao trug bei diversen Ritualen das Pantherfell. Der heraldische Panther hat mit dem natürlichen Panther keine Gemeinsamkeit. In der Wappenkunst ist der Panther ein feuerspeiendes, meist schlankes, oft geflügeltes Fabelwesen. Es entstammt dem Phy-siologus, einem frühchristlichen Kompendium der Tiersymbolik, und symbolisiert in der europäischen heraldischen Tradition das «starke und unschlag-bare Christentum». Stark stilisiert mit Drachenkopf kommt das Fabelwesen zum Beispiel in den Wappen von Ingolstadt und Bad Reichenhall vor. Das Pantheramulett steht für Tarnung und Schutz vor Dämonen und dunklen Kräften.

Lesen Sie im nächsten Heft über das Krafttier Tiger.

Text: Andreas Krebs, www.aufrad.ch, Foto: fotolia.de

Mut, Konzentration, Schutz

Der Panther als Krafttier«Wir hängen oft faul auf Steinen herum,

doch das täuscht, wir sind alles andere als dumm. Meister der Tarnung, Meister der Jagd,

Meister der Nacht, hier verbirgt sich unsere Pracht. Die Kunst der Handlung, das ist Magie;

Oh, wie gut beherrschen wir die!Wir kennen unser Gebiet genau, warten oft versteckt in Büschen,

der Reichtum, die Fülle, sie werden uns nicht entwischen. Das Leben bringt das, was wir brauchen werden,

darin liegt das Geheimnis auf Erden. Wir verlangen nicht viel, und darin liegt alles;

Die leere Hand hat die Zauberkraft, welche aus dem Nichts erschafft.»

Aus «Krafttiere» von Jeanne Ruland

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Krafttiere

Der Tiger (Panthera tigris) ist die grösste lebende Kat-zenart und ausschliesslich in Asien beheimatet. Das charakteristische dunkle Streifenmuster auf goldgel-bem bis rotbraunem Grund macht Tiger unverwech-selbar. Es gibt acht bis neun Unterarten, bei denen Festlandunterarten und Inselunterarten unterschie-den werden. Die grössten Unterschiede bestehen zwi-schen den kleinen, kontrastreichen Sumatratigern und den grossen, eher blass gefärbten Sibirischen Tigern, die auch als Amurtiger bezeichnet werden. Sumatrati-germännchen wiegen durchschnittlich etwa 120 Kilo-gramm; männliche Sibirische Tiger bringen es auf 250 Kilogramm. Damit ist der Sibirische Tiger nach Eis- und Braunbär das grösste landbewohnende Raubtier.

Tiger sind sehr anpassungsfähig, was die klimati-schen Bedingungen betrifft: Sie leben nicht nur in den Tropen, sondern auch in der Tundra und im Himalaja. Die meisten bevorzugen Wald- und Sumpfgebiete mit grossen Jagdrevieren, in denen sie Rehe, Sikhhirsche, Hasen, Fasane, Marderhunde und Schweine erbeuten. Tiger haben ausgezeichnete Sinnesorgane und jagen bei Tag und bei Nacht. Bis zu 20 Jahre alt werden die ausgesprochenen Einzelgänger. Nur in der Paarungs-zeit treffen Männchen und Weibchen aufeinander. Die Tragezeit beträgt zirka hundert Tage. Dann wirft die Tigerin zwischen zwei und fünf Jungen, die zwei Mo-nate lang gesäugt werden. Ist die Mutter wieder paa-rungsbereit, müssen sie die Jungen verlassen.

Ähnlich wie der Bär in Europa, der Eisbär in der Ark-tis und der Löwe in Afrika gilt der Tiger in asiatischen Kulturen als König der Tiere. Er steht für Kraft, Energie, Wildheit und Schutz. Den Schamanen ist er ein mäch-tiger Verbündeter. Säbelzahntiger wurden bereits vor 40 000 Jahren in Höhlenwände geritzt und gezeichnet. Im heutigen China gilt der Tiger auch als Wächter der Jagd, und er beschützt die Toten. Für Buddhisten ist der Tiger ein weiser Führer im «Dschungel des Lebens». Er gilt ihnen als Lichtbringer und – ähnlich wie der Fuchs in Europa – als Helfer in der Not, wenn man sich verlaufen hat. Im chinesischen Buddhismus steht der Tiger aber auch für Wut und Zorn. Die hinduistische Schutzgöttin Durga wiederum – sie schützt das Leben, indem sie Dämonen und Feinde der Devas, der Schutz-geister, besiegt – reitet auf einem Tiger.

Tigermedizin

Das Krafttier Tiger schenkt Mut und Durchsetzungs-kraft. Mit seiner Hilfe können wir uns von alten Ver-haltensmustern befreien. Der Tiger führt und beschützt

uns dabei. Er zeigt, wie man sein Revier absteckt und es im Notfall auch verteidigt. Darüber hinaus fordert der Tiger dazu auf, seiner Kampfeslust eine Richtung und ein Ziel zu geben: Wut, Hass, Zorn und Aggressio-nen müssen transformiert und zielgerichtet eingesetzt werden, damit wir davon profitieren können, ohne an-dere zu verletzen. Der Tiger lehrt dich, durchs Feuer zu gehen, deine Ängste, deine Blockaden, deinen Ärger, deinen Schmerz und deine Enttäuschung hinter dir zu lassen. Er zeigt dir, wie du aus Feuer Licht machen kannst. Der Tiger fordert dich auch auf, auszuruhen, Pausen zu machen, vor dich hin zu dösen und so Raum für göttliche Eingebung zu schaffen. Alleinsein, Rück-zug und Ruhe sind wichtige Kräfte gerade in Zeiten der Aufruhr. Denke stets daran: Rebellion ohne Ziel und Zweck führt zu nichts. Höre auf den Tiger: Er schenkt neue Ideen für den Wandel; er fordert dazu auf, dich einzusetzen für das, was du in deinem Herzen trägst. Mach es wie der Tiger, werde zu einem friedvollen Kämpfer, der das Kämpfen verabscheut und den Frie-den anstrebt, der sich aber zu verteidigen weiss, wenn es darauf ankommt. So lehrt das Krafttier Tiger nicht nur Mut und Durchsetzungsvermögen, sondern auch die so wichtige Zivilcourage. Die schärfste Waffe dabei ist dein Verstand und die Stärke deines Herzens.

Die Botschaft des Tigers

Die geschmeidige Raubkatze springt in dein Leben, um dich mehrere Dinge zu lehren: Lerne deine ani-malische Seite kennen – wild ist sie und impulsiv, aber auch ruhig und zurückgezogen. Dieses Wechselspiel ist wichtig. Ohne es tauchen unkontrollierte Kräfte und Triebe auf, die sich in deinem Leben möglicher-weise schon durch Gereiztheit, Aggression und Streit-sucht äussern. Der Tiger kann dich Harmonie lehren. Wenn im Traum ein Tiger Jagd auf dich macht, dann ist das eine Warnung vor rachsüchtigen Menschen, die dir Schaden zufügen wollen. Kannst du im Traum hin-gegen den Angriff eines Tigers abwehren, so verheisst das Erfolg in bisher erfolglosen Angelegenheiten. Ein freundlicher Tiger im Traum bedeutet, dass ein posi-tiver Wandel bevorsteht und der Tiger dich durch den «Dschungel des Lebens» sicher zurück auf deinen Weg führen wird. Das lehrt dich der Tiger: Folge deiner in-neren Stimme und handle erst, wenn du dir sicher bist, wohin dich dein nächster Schritt führt. Kämpfe für dich, für den Frieden und die Freiheit und für den Weg deines Herzens. Es lohnt sich.Lesen Sie im nächsten Heft über das Krafttier Wildkatze. Text: Andreas Krebs, www.aufrad.ch

«Lerne auf dem Tiger zu reiten, dann wird dich das Glück begleiten.

Mit mir bist du sicher auf allen Pfaden, auch wenn es mal heisst: Abwarten!

Denn das Schicksal kommt von ganz allein;doch bitte es her, lad es zu dir ein,

es versorgt dich hier im Sein. (...)

Dich abzugrenzen, das zeige ich dir, hüte ab jetzt dein inneres Quartier;

bringt dir das Feuer, das wird zum Licht,wenn du lernst das Gleichgewicht.»

Aus «Krafttiere» von Jeanne Ruland

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Begeisterung, Schöpferkraft, Rebellion

Der Tiger als Krafttier