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AMTSINTERN SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
Juni 2000
Konzeptionsstudie 1
Grundlagen dermilitärstrategischen
Doktrin
AMTSINTERN
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS................................................................................. 3LITERATURVERZEICHNIS...................................................................................... 5EXECUTIVE SUMMARY D/F....................................................................................6/9EINLEITUNG............................................................................................................. 12KAPITEL 1: MILITÄRSTRATEGISCHE KONZEPTION........................................... 151.1. ZUR ROLLE DER STREITKRÄFTE............................................................... 15
1.2. MILITÄRDOKTRIN......................................................................................... 17
1.3. MODERNE KONFLIKT- UND KRIEGSBILDER............................................. 19
1.4. PRINZIPIEN DES STRATEGISCHEN HANDELNS....................................... 22
1.5. GRUNDSÄTZE ZUR VERWENDUNG DER STREITKRÄFTE....................... 25
1.6. DAS KONZEPT DES „INTEGRIERTEN ARMEEEINSATZES“...................... 28
KAPITEL 2: LEISTUNGEN DER ARMEE XXI.................................................. 332.1. METHODISCHER ANSATZ............................................................................ 33
2.2. RISIKOANALYSE........................................................................................... 35
2.3. AUFTRAGSANALYSE.................................................................................... 36
2.4. DAS LEISTUNGSPROFIL.............................................................................. 40
2.5. TYPOLOGIE DER OPERATIONEN............................................................... 42
2.6. DAS SYSTEM DER ABGESTUFTEN BEREITSCHAFT................................ 47
2.7. DER ASPEKT DER BEREITSCHAFT............................................................ 48
2.7.1. „Operational Readiness“...................................................................... 48
2.7.2. „Fitness for Mission“ und „Fitness for the Mission“.............................. 49
2.8. SPANNUNGSFELD AUTONOMIE – KOOPERATION.................................. 49
2.8.1. Kooperation im Inland.......................................................................... 50
2.8.2. Kooperation mit dem Ausland.............................................................. 50
2.9. DER ASPEKT DER INTEROPERABILITÄT.................................................. 52
2.10. AUFWUCHS UND AUFWUCHSFÄHIGKEIT................................................. 55
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KAPITEL 3: SONDERASPEKTE DER AUFTRAGSERFÜLLUNG........................ 573.1. INFORMATION WARFARE........................................................................... 57
3.2. SONDEROPERATIONEN............................................................................. 59
3.3. LOGISTIK...................................................................................................... 61
3.3.1. Grundforderungen an das Logistiksystem.......................................... 61
3.3.2. Definitionsansatz „Logistik“.................................................................. 61
3.3.3. Ebenen des Logistiksystems............................................................... 61
3.3.4. Logistikprozess und logistische Teilprozesse..................................... 62
3.3.5. Weiterentwicklung des Logistiksystems.............................................. 64
3.4. BALLISTIC MISSILE DEFENSE.................................................................... 66
ZUSAMMENFASSUNG DER ANTRÄGE................................................................ 67
BEILAGE: GLOSSAR DOKTRIN ARMEE XXI
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ABKÜRZUNGSVERZEICHNISBM Ballistic Missile (ballistische Boden-Boden Lwf)
BMD Ballistic Missile Defense
BODLUV Bodengestüzte Luftverteidigung
CASEVAC Casualty Evacuation
CIMIC Civil Military Cooperation
CJTF Combined Joint Task Force
CMO Civil Military Operation
DCA Defensive Counter Air
EKF Elektronische Kriegführung
FST GSC Führungsstab Generalstabschef
GWK Grenzwachtkorps
IO Information Operation
IT Information Technology
KAMIBES Kampfmittelbeseitigung
LUV Luftverteidigung
LW Luftwaffe
MOOTW Military Operations Other Than War
MRBM Medium Range Ballistic Missile (ballistische Mittelstrecken Lwf)
NEO Non-Combatant Evacuation Operation
NGO Non-Governmental Organization
OCA Offensive Counter Air
OIW Operations in War
PARP PfP Planning and Review Process
PSO Peace Support Operation
ROE Rules of Engagement
SAR Search and Rescue
SEAD Suppression of Enemy Air Defense
SIPOL B 2000 Sicherheitspolitischer Bericht 2000 (vom 7. Juni 1999)
SKH Schweizerisches Katastrophenhilfekorps
SND Strategischer Nachrichtendienst
SOF Special Operations Forces
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SOK Sonderoperationskräfte
SRBM Short Range Ballistic Missile (Ballistische Kurzstrecken Lwf)
TMD Theater Missile Defense
UFS Umfassende Flexible Sicherheitskooperation
UNHCR United Nations High Commissioner for Refugees
USIS Untersuchung des Systems Innere Sicherheit der Schweiz
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LITERATURVERZEICHNISNeue Bundesverfassung inkl Rechtsgutachten von Prof. Dr. Schindler
Prospektivstudien, abgeschlossen per 15.4.99, Fassung grün
Optionenpapier Fassung „ROT“ vom 2.7.99
Planungsweisung 3
Weisungen des GSC für die Entwicklung des Projektes Armee 200X (GSC, 27.3.98)
Militärische Kernaussagen zur zukünftigen Armee (GSC, 3.8.98)
SIPOL B 2000 „Sicherheit durch Kooperation“ vom 7.6.1999
NATO Glossary of Terms and Definitions for Military Use, AAP-6(V), NATO 1998
Allied Joint Operations Doctrine, NATO 1995
NATO Logistics Handbook, NATO 1997
BI-MNC Concept for Implementation of the Military Aspects of Partnership for Peace, 1997
Interoperability Objectives for Switzerland, Annex I to PfP (DPAO) WP (99) 303
Civil-Military Co-Operation Doctrine (THIRD DRAFT), NATO 2000
DoD „Dictionary of Military and Associated Terms“, The Joint Chiefs of Staff
„Operations“, Headquarters US Army, 1993
„Information Operations“, Headquarters US Army, 1996
„Peace Operations“, Headquarters US Army, 1996
British Defence Doctrine, 1996
Führungsbegriffe, Bundesminister für Verteidigung, 1997
Militärisches Studienglossar, Englisch Teil I, Bundessprachenamt Hürth (D), April 1996
Doctrine interarmées d’emploi des forces en opération, EMA, Paris, Juni 1999
Doktrin Luftwaffe XXI (6. Entwurf, 12.8.1999)
Die Militärökonomie im internationalen Vergleich sowie Militärbetriebslehre
Military Doctrine, Royal Netherlands Army, 1996
Kurzstudie Team KS 1 „Ballistic Missiles Defence“ vom 24.3.00
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EXECUTIVE SUMMARY (DEUTSCH)Militärstrategische ÜberlegungenZiel der vorliegenden Konzeptionsstudie ist es, die Doktrin der Armee XXI auf militär-strategischer Stufe zu skizzieren und damit die Rahmenbedingungen zu setzen, die eserlauben sollen, die alle Stufen umfassende Gesamtdoktrin der Armee XXI zu erar-beiten. Der SIPOL B 2000 definiert die strategische Marschrichtung dazu, die Doktrinist die formative Darstellung militärischen Wissens und Denkens über das Wesen ak-tueller und zukünftiger Konflikte und über die Vorbereitung und Einsatzverfahren derArmee, um diese Konflikte erfolgreich bestehen zu können.
Aus der Analyse unserer Sicherheitspolitik ergeben sich vier für uns relevantePrinzipien strategischen Handelns:• Der Schutz ist die statische Komponente der Doktrin. Er umfasst den Schutz der
Bevölkerung, des Territoriums, der Güter und der nationalen Interessen in derSchweiz und im Ausland.
• Intervention bedeutet die Fähigkeit, zur Erreichung sicherheitspolitischer Zieleangemessene Kräfte im In- und Ausland lagegerecht einzusetzen. Die Interventionreicht von der subsidiären Zurverfügungstellung von personellen und materiellenMitteln zugunsten der zivilen Behörden bis hin zu klassischen militärischen Opera-tionen, im Alleingang oder in Kooperation.
• Die Kooperation ist das wichtigste strategische Mittel, das uns zur Interaktion imeuropäischen Sicherheitsraum befähigt und Synergien im Bereich der Verteidigungnationaler Interessen schafft. Sie wird zu einem Eckpfeiler unserer Sicherheits-strategie – in einem Umfeld von Nachbarstaaten, mit welchen auf absehbare Zeitein friedliches Zusammenleben möglich sein wird.
• Die Prävention umfasst die Gesamtheit der sicherheitspolitischen Mittel, welcheKonfliktausbrüche verhindern sollen. Sie erstreckt sich auf das ganze Spektrum derSicherheitspolitik und reicht von diplomatischen Bemühungen bis hin zu Son-deroperationen. Sie bedingt ein enges Zusammenwirken nachrichtendienstlicher,diplomatischer und militärischer Massnahmen.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird die Kunst der Kriegführung im wesentlichen vondrei Faktoren bestimmt:• der Beherrschung von Information und Kommunikation, sowohl in den Belangen
Nachrichtendienst und Aufklärung als auch zum Erringen von Überlegenheit imInformationsumfeld (inkl der Medien);
• der Beherrschung und besseren Nutzung des Faktors Zeit und damit der Fähigkeit,Ziele innerhalb kürzester Frist zu erreichen;
• der Fähigkeit, räumlich und zeitlich begrenzt jene Überlegenheit zu erlangen, diees erlaubt, operative und taktische Erfolge strategisch nutzen zu können.
„Integrierter Armeeeinsatz“Die militärstrategische Konzeption des „Integrierten Armeeeinsatzes“ ist die Antwortauf den sich aus dem erweiterten Aufgabenspektrum ergebenden Zwang zur Multi-funktionalität der Armee XXI und auf die finanziellen, demographischen und politi-schen Einschränkungen, welche die Verfügbarkeit präsenter, leistungsfähiger undmodern ausgerüsteter Streitkräfte in Zukunft noch mehr begrenzen werden. Daher
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sind im Rahmen des “Integrierten Armeeeinsatzes” überall wo möglich Arbeitsteilun-gen und Synergiewirkungen verschiedenster Art anzustreben: beim zivil-militärischenZusammenwirken im Inlandeinsatz, in der bilateralen und multinationalen (PfP) Aus-bildung sowie im kooperativen Handeln mit ausländischen Streitkräften, internationa-len Organisationen, befugten zivilen ausländischen Behörden und allenfalls Vertreternvon NGOs. Der "Integrierte Armeeeinsatz" hat zum Ziel:• Das globale Informationsumfeld aufzuklären und zu nutzen. Die Armee XXI soll
das militärische Informationsumfeld für die eigene Operationsführung beherr-schen können und mithelfen, die Handlungsfähigkeit unserer politischen Führungzu erhalten sowie ausreichende Vorkehrungen gegen Information Warfare undasymmetrische Kriegführung zu treffen;
• im globalen Aktionsfeld Beiträge zur Implementierung internationaler Abkommen(zB Inspektion, Verifikation, Entsendung von Militärbeobachtern, Missionen, etc),zum Schutz unserer Interessen im Ausland (zB Bewachung von Botschaften, Eva-kuation von Schweizerbürgern und andere Sonderoperationen, etc) sowie zur Hil-feleistung und Unterstützung im Bereich „Civil Affairs“ (zB „Mine Action“, demokra-tische Kontrolle der Streitkräfte, etc) zu leisten;
• zur Stabilisierung unseres strategischen Umfeldes unter möglichst guten, unsernMöglichkeiten und spezifischen Qualitäten angemessenen Bedingungen beizutra-gen, hierzu vorzugsweise von unsern Partnern als für sie wichtig anerkannte Auf-gaben zu übernehmen;
• im Falle einer schwerwiegenden Destabilisierung unseres strategischen Umfeldes– die wir gegenwärtig trotz fehlender Indizien nicht ganz ausschliessen können –drohender militärischer Gewalteinwirkung in Koalition mit bereits bekannten undvertrauenswürdigen Partnern, möglichst früh und bereits im operativen Vorfeldentgegenzutreten, um die Schweiz gar nicht erst zum Schauplatz von Kriegshand-lungen werden zu lassen;
• Schlimmstenfalls einen militärischen Angriff auf die Schweiz auf eigenem Territo-rium aufzufangen und im Zusammenwirken mit verbündeten Streitkräften denStatus quo ante wiederherzustellen;
• Subsidiäre Einsätze der Armee zur Existenzsicherung in sinnvollem Zusammen-wirken mit Partnern der UFS (Bevölkerungsschutz, Polizei, Katastrophenhilfekorps,Grenzwachtkorps, etc) durchzuführen.
Die Konzeption des "Integrierten Armeeeinsatzes" trägt den heutigen Sicher-heitsstrukturen auf unserem Kontinent und den modernen politischen, gesellschaftli-chen und sozialen Bedingungen in der Schweiz und in Europa gleicherweise Rech-nung. Sie erfüllt die Vorgaben des SIPOL B 2000 in optimaler Weise (strategischeEntwicklung seit 1989/90, neues Risiko- und Bedrohungsspektrum sowie knapperwerdende personelle und materielle Ressourcen des Kleinstaates Schweiz). Sieschliesst überdies autonomes militärisches Handeln, wo es sinnvoll oder unumgäng-lich ist, nicht aus.
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Von der Risikoanalyse zum LeistungsdiagrammAusgehend von den erkennbaren Risiken, ihrer jeweiligen Eintretenswahr-scheinlichkeit und potentiellen Auswirkung auf die Schweiz sowie von den im SIPOL B2000 definierten Armeeaufträgen, lässt sich die an die Armee gestellte Leistungser-wartung ableiten. Die im Vergleich zu anderen Risiken tiefe Wahrscheinlichkeit einesgesamteuropäischen Krieges erlaubt es, diesen aus heutiger Sicht als Restrisiko ein-zustufen.
Sämtliche Armeeleistungen können in Form von militärischen Operationen prä-zis und nachvollziehbar definiert werden (Leistungsprofil). Diese militärischen Opera-tionen basieren auf international anerkannten Definitionen und erlauben es, eine An-nahme für die Mittel zu treffen, die für die Erbringung der Leistung erforderlich sind.Der Einbezug der Vorwarnzeit und der für die Auslösung der Leistungserbringung er-forderlichen Reaktionszeit im Leistungsdiagramm führen schliesslich zu den Erforder-nissen in Bezug auf die operationelle Bereitschaft und den Einsatz der Armee.Abgestufte Bereitschaft und AufwuchsDie Konsequenz aus dem Leistungsdiagramm ist das System der abgestuften Bereit-schaft, welches drei unterschiedliche Ressourcenpotentiale für die entsprechendenZeitsegmente (Wochen, Monate, Jahre) sowie den Aufwuchs für das Restrisiko vor-sieht:• Aus dem Stand verfügbare Bereitschaftsverbände bestehend aus Berufspersonal,
Zeitsoldaten sowie Durchdienern (Wochen);• nach kurzer bis mittlerer Vorbereitung verfügbare WK-Verbände bestehend aus
WK-Truppen und den restlichen Durchdienern (Monate);• nach längerer Vorbereitungszeit die Reserven (Jahre).Voraussetzung für den Aufwuchs ist eine angemessene Verteidigungsfähigkeit alsKernkompetenz der Armee XXI. Diese Kernkompetenz ist zudem unverzichtbareGrundlage zur Erfüllung der übrigen Aufträge. Die Gesamtheit der notwendigen Lei-stungen zur Abdeckung des militärischen Restrisikos werden durch den Aufwuchs si-chergestellt, welcher einer Erweiterung der politischen, finanziellen und wirtschaftli-chen Rahmenbedingungen der Armee XXI durch das Parlament bedarf.
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EXECUTIVE SUMMARY (FRANZÖSICH)
Réflexions militaro-stratégiquesL'objectif de cette étude est d'esquisser la doctrine stratégique d'AXXI et ainsi de fixerle cadre devant permettre l'élaboration d'une doctrine englobant tous les niveaux opé-rationnels. Le Rapport de Politique de Sécurité 2000 (RAPOLSEC 2000) en définit eten esquisse les lignes stratégiques. La doctrine militaire représente une référencequant aux connaissances militaires des conflits actuels et futurs et quant à la prépara-tion de l'armée et à la philosophie de l’emploi de ses forces pour les affronter avecsuccès.Du RAPOLSEC 2000, on tire quatre axes, qui constituent les principes d’actionstratégique.
• La protection est la composante statique du dispositif doctrinal. Elle comprend laprotection de la population suisse, de ses biens, ainsi que des intérêts nationauxen Suisse ou à l’étranger.
• L’intervention est la capacité de déployer, dans des délais rapides, en fonction dela situation et de la taille des moyens engagés, une force, sur le sol national ou àl’étranger, pour mettre en œuvre des objectifs de politique de sécurité.L’intervention va de la mise à disposition de moyens à l’autorité civile à titre de lasubsidiarité jusqu’à l’opération militaire classique, de manière autonome ou en co-opération,.
• La coopération est la manière dont on envisage d’une part l’engagement del’armée en matière de défense du territoire, et d’autre part notre participation activeaux efforts de la communauté internationale pour promouvoir la paix et la sécurité.
• La prévention concerne l’ensemble des outils de la politique de sécurité qui con-courent à éviter l’éclatement des conflits. Elle s’étend sur tout le continuum de lapolitique de sécurité et comprend l’action diplomatique et l’emploi des opérationsspéciales. Elle présuppose une collaboration étroite entre les services de renseig-nements, l’action diplomatique et l’action militaire à l’étranger.
Au début du XXIe siècle, l’art de la guerre est dominé par trois facteurs :
• la maîtrise de l’information, à la fois pour le « renseignement » et la maîtrise del’environnement informationnel ;
• la maîtrise du temps et la capacité d’atteindre des objectifs dans des délais brefs ;
• la capacité d’atteindre des supériorités limitées dans l’espace et dans le tempspour permettre d’exploiter de manière stratégique des succès opérateurs et tac-tiques.
L'engagement intégré de l'arméeLa conception militaire d'un engagement intégré de l'armée est la réponse à la com-plexité de l'environnement sécuritaire actuel. Il s'agit de recourir aux synergies et à larépartition des tâches partout où cela est possible – action combinée civile et militaire,formation internationale et/ou bilatérale (PfP), coopération avec des forces armées
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étrangères, avec des autorités civiles étrangères voire avec des représentants d'ONG.La conception d'un engagement intégré de l'armée a pour objectif :
• d'explorer et d'exploiter l'environnement informationnel global afin de mener àbien la conduite des opérations et renforcer la liberté de manoeuvre de la conduitepolitique ainsi que prendre des mesures suffisantes contre la guerre de l'informati-on et la conduite de la guerre asymétrique;
• de contribuer à la mise en oeuvre d'accords internationaux dans le champ d'acti-ons global (Inspection, vérification, envoi d'observateurs militaires , missions), as-surer la protection de nos intérêts à l'étranger (Garde d'ambassades, évacuationde citoyens suisses et autres opérations particulières) ainsi qu'apporter une contri-bution dans le domaines des "Civil Affairs" (Mine Action, contrôle démocratique desforces armées)
• de contribuer à la stabilisation de notre environnement stratégique dans la mesu-re de nos possibilités et de nos qualités spécifiques en assumant des tâches re-connues par nos partenaires;
• en cas de déstabilisation grave de notre environnement stratégique – que nous nepouvons pas exclure, malgré le manque d'indices – d'affronter une menace militai-re suffisamment tôt, sur l'avant-terrain opératif, dans le cadre d'une coalition etavec des partenaires reconnus et dignes de confiance pour préserver le territoirenational;
• en dernier recours, d'affronter une attaque contre la Suisse sur le territoire natio-nal et de rétablir le statu quo ante en collaboration avec les forces armées alliées.
• de mener à bien des engagements subsidiaires de l'armée au profit de la sauve-garde des conditions d'existence en collaboration avec des partenaires de l'UFS(Protection de la population, police, corps d'aide en cas de catastrophe, Corps desGardes Frontières, etc...);
La conception d'un engagement intégré de l'armée tient compte des structures sécu-ritaires continentales ainsi que des conditions politiques et sociales en Suisse et enEurope. Elle répond aux directives du RAPOLSEC 2000 de manière optimale (déve-loppement stratégique depuis 1989/90, nouveau spectre des risques et menaces, res-sources limitées d'un petit Etat tel que la Suisse). Enfin, elle n'exclut pas une actionmilitaire autonome pour autant qu'elle soit sensée et réalisable.De l’analyse des risques au diagramme de prestationsL'analyse des risques permet de tracer une courbe décroissante, qui met en évidencela probabilité d’occurrence la plus basse pour les risques dont l’impact est le plusdommageable pour la société. Ainsi, les catastrophes ou conflits majeurs en Europe,avec leur relativement faible probabilité d’occurrence, entrent dans la catégorie desrisques résiduels.Pour un risque donné, chaque réponse attendue (prestation) des forces armées peutêtre fournie par la combinaison d’un certain nombre d’opérations militaires, réperto-riées selon une typologie reconnue sur le plan international. Cette prestation peut êtreassociée à un délai d’alerte, et donc, à un temps de réaction.
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Chaque risque présente un délai d’alerte, qui détermine un délai de réaction auquelchaque prestation de l’armée est associée. Le diagramme des prestations associe lesprestations de l’armée aux délais dans lesquels elles doivent être apportées (semai-nes, mois et années).État de préparation échelonné et montée en puissanceLe diagramme des prestations permet de dégager les exigences quant à l'état depréparation à l'engagement de l'armée à temps et en fonction de la situation. Il enrésulte un système d'état de préparation échelonnée, qui définit 3 potentiels de res-sources disponibles en fonction de 3 créneaux temps spécifiques ainsi qu'en fonctionde la montée en puissance incluant les risques résiduels:
• Troupes d'intervention, composées de personnel professionnel, de sdt service longet de sdt contractuels, disponibles au pied levé (Semaines);
• Troupes CR, composées des troupes en CR et du reste des sdt service long, dis-ponibles après une préparation à court ou à moyen terme (Mois);
• Enfin, disponibilité des réserves après une préparation à long terme (Années).La condition indispensable à la montée en puissance est une capacité de défenseadéquate (compétence centrale). Cette compétence centrale est par ailleurs indis-pensable à la réalisation des autres missions. La montée en puissance couvre l'en-semble des prestations nécessaires pour répondre aux risques résiduels militaires.Elle implique un élargissement par le Parlement du cadre politique, financier et éco-nomique.
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EINLEITUNGZiel der vorliegenden Konzeptionsstudie ist es, die Doktrin der Armee XXI auf militär-
strategischer Stufe zu skizzieren und damit die Rahmenbedingungen zu setzen, die es
erlauben sollen, die alle Stufen umfassende Gesamtdoktrin der Armee XXI zu erar-
beiten. Ausgangspunkt für die Doktrinschöpfung ist der Auftrag, den es zu erfüllen gilt.
Der SIPOL B 2000 weist der Armee – wie bereits der Bericht 90 – einen dreiteiligen
Auftrag zu. Er umfasst
• ”Beiträge zur internationalen Friedensunterstützung und Krisenbewältigung,
• die Raumsicherung und Verteidigung sowie
• subsidiäre Einsätze zur Prävention und Bewältigung existenzieller Gefahren”.
Generell wird die Aufrechterhaltung einer glaubwürdigen militärischen Sicherungs-,Schutz- und Verteidigungsfähigkeit gefordert. Die Forderung nach Glaubwürdig-keit unserer zukünftigen militärischen Anstrengungen tangiert die Sinnfrage der Ar-
mee und wird damit zu einem doktrinellen Leitmotiv der Armee XXI.Damit stellt sich die Frage, was Glaubwürdigkeit in der Doktrinschöpfung be-
deutet. Landläufig wird etwas als glaubwürdig erachtet, was dem Vergleich mit aner-
kannten Werten standhält. Mit andern Worten: Glaubwürdigkeit setzt Vergleichswerte
voraus. Die Verteidigungsfähigkeit der Armee XXI wird daher nur glaubwürdig sein,
wenn sie anerkannten militärischen Standards unseres sicherheitspolitischen Umfel-
des entspricht, d.h. unser Massstab sind europäische Leistungsstandards. Die Forde-
rung nach Glaubwürdigkeit im Vergleich zu dem in unserem näheren sicherheitspoliti-
schen Umfeld geltenden und anerkannten militärischen Niveau zwingt dazu, die zu-
künftigen Leistungen der Armee XXI an dieser Grösse (”Benchmark”) zu messen. Das
ist denn auch die Grundlage zur Schaffung jener Interoperabilität, wie sie im SIPOL B
2000 als ”notwendige Voraussetzung zur multinationalen Zusammenarbeit” gefordert
wird.
Glaubwürdig muss die Sicherungs-, Schutz- und Verteidigungsfähigkeit auch
sein in Bezug auf unsere Risikoanalyse, indem sicherzustellen ist, dass die Armee XXI
auf die erkannten, sicherheitspolitisch relevanten Risiken – nicht nur auf die potenzi-
ellen der Zukunft, sondern ebenso auf die aktuellen – gebührend Antwort geben kann.
Daraus ergibt sich zunächst einmal die Notwendigkeit, zeitgerecht und mit hinreichen-
dem Mittelansatz auf kurz- und mittelfristig mögliche Risiken mit hoher Eintretens-
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wahrscheinlichkeit (natur- und zivilisationsbedingte Risiken, Gewaltextremismus, Ter-
rorismus etc.) reagieren zu können. Hingegen ist das Grossereignis eines europawei-
ten Krieges aus heutiger Sicht von geringer Wahrscheinlichkeit und – wenn überhaupt
– nur längerfristig denkbar. Diese Sicht der Dinge wird von allen zugänglichen Risiko-
analysen anderer europäischer Länder bestätigt. Dennoch kann nicht auf eine ange-
messene Verteidigungsfähigkeit verzichtet werden, entspricht sie doch der Kernkom-
petenz einer jeden Armee, die diesen Namen verdient. Zudem ist diese Kernkompe-
tenz unverzichtbare Grundlage zur Erfüllung der übrigen Aufträge und für einen allfäl-
ligen Aufwuchs der Armee. Logischer Ausfluss dieser Überlegungen ist das System
der abgestuften Bereitschaft.
Glaubwürdigkeit ist schliesslich erforderlich in Bezug auf den Auftrag. Dieser
besteht gemäss SIPOL B 2000 grundsätzlich ”im Schutz von Volk und Staat gegen
Gewaltanwendung strategischen Ausmasses”. Schützen vor Gewalteinwirkung heisst
primär Gewaltanwendung von Volk und Staat fernhalten; verhindern, dass es zur di-
rekten militärischen Gewaltanwendung gegen unser Land kommt. Letzteres wäre
zweifellos der weitaus beste Schutz und ist in der aktuellen sicherheitspolitischen Lage
in Europa am ehesten zu erreichen, wenn wir mithelfen, unser strategisches Um-feld möglichst stabil zu halten. Glaubwürdigkeit in Bezug auf den Auftrag der Armee
ruft somit wesentlich nach Kooperation. Um alle Optionen der Zusammenarbeit – in
extremis auch im Verteidigungsfall – für unsere Regierung offenzuhalten, muss die
Armee XXI kooperationsfähig sein, und das beginnt mit kompatiblen Einsatzverfahren.
Die Forderung nach Kooperationsfähigkeit wird deshalb zum gestaltenden Prinzipder Doktrinschöpfung der Armee XXI.
Es ist offensichtlich, dass wir ohne Kooperation in Zukunft weder den ausbildungs-
und führungsmässigen Stand moderner mitteleuropäischer Armeen erreichen, noch
deren technologischen Entwicklung folgen könnten. Allerdings hat auch die im SIPOL
B 2000 geforderte ”verstärkte Kooperation mit internationalen Sicherheits-
organisationen und befreundeten Staaten” viele Facetten, und es ist keineswegs an
neutralitätspolitisch heikle Absprachen à La Charité-sur-Loire (Aktenfunde über Ab-
sprachen General Guisans mit den Franzosen vor und während des Zweiten Weltkrie-
ges) oder gar an einen schleichenden Beitritt zu einem Verteidigungsbündnis gedacht.
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Ein Verzicht auf die Neutralität der Schweiz steht nicht zur Diskussion! Sinn der Stra-
tegie der ”Sicherheit durch Kooperation” ist vielmehr, in Zukunft ein möglichst breites
Spektrum an Optionen offenzuhalten, ohne auf den Neutralitätsstatus zu verzichten.
Das heisst, es geht in der Armee XXI in erster Linie um die Entwicklung und denAufbau einer vernünftigen europäischen Kooperationsfähigkeit. Diese ist selbst-
verständlich nur zu erreichen, wenn in vielen Bereichen eng mit befreundeten europäi-
schen Ländern zusammengearbeitet wird. Eine der weitaus besten, effizientestenund militärisch einträglichsten Möglichkeiten, Kooperationsfähigkeit zu schaf-fen, ist die aktive Teilnahme an internationalen friedensunterstützenden Opera-tionen, was unserer militärstrategischen Zielsetzung, zur Stabilisierung des strategi-
schen Umfeldes beizutragen, ideal entspricht.
Im Sinne dieser generellen Ausrichtung des Projektes Armee XXI auf Koopera-
tionsfähigkeit wurde – wenn immer möglich – denn auch auf Standards der NATO ba-
siert, wie es auch dem bereits angelaufenen PARP Prozess im Rahmen von PfP ent-
spricht. Wo dies nicht möglich war, wurde nach optimalen nationalen Lösungen bei
europäischen Staaten mit ausgewiesener Einsatzerfahrung auf dem entsprechenden
Gebiet gesucht. In diesem Zusammenhang wurde auch darauf verzichtet, die engli-
schen Bezeichnungen in jedem Fall durch deutsche zu ersetzen.
Wollte man die sicherheitspolitische Maxime ”Sicherheit durch Kooperation“ aufdie Stufe der Doktrinschöpfung der Armee XXI herunterbrechen, dann würde dieKurzformel lauten: ”Glaubwürdigkeit durch Kooperationsfähigkeit”.
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KAPITEL 1: MILITÄRSTRATEGISCHE KONZEPTION1.1. ZUR ROLLE DER STREITKRÄFTENur in Ausnahmefällen können Ursachen von Risiken und Konflikten durch Einsatz
von Streitkräften behoben werden. Mit militärischen Kräften können jedoch oft die er-
forderlichen Voraussetzungen geschaffen werden, unter welchen nicht-militärische
Instrumente zur ursachenorientierten Krisen- und Konfliktbewältigung wirksam werden
können. So erfordern Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Zukunft einen ganz-
heitlichen Ansatz, der sowohl den Aspekt des Schützens als auch denjenigen des si-
cherheitspolitischen Gestaltens mit einzubeziehen hat. Für das Gestalten der Sicher-
heitspolitik hat die Armee einen wachsenden Stellenwert. Denn Ihre Existenz verhin-
dert nicht nur das Entstehen eines militärischen Vakuums in Europa, sie bleibt auch
notwendiges sicherheitspolitisches Instrument, um Risiken und Konflikte bewältigen,
Chancen wahrnehmen und solidarisch reagieren zu können. Sie kann entscheidend
dazu beitragen, die Handlungsfähigkeit der Schweiz zu erhalten. Sie kann die Trans-
versalen sichern − Luftkorridore, Bahn- und Strassenverbindungen, Energieträger, etc.
− und die zivilen Behörden bei der Abwehr schwerwiegender Bedrohungen der innern
Sicherheit sowie bei der Bewältigung anderer ausserordentlicher Lagen unterstützen.
Sie kann zur Katastrophenhilfe eingesetzt werden und überdies Beiträge zur Fortset-
zung eines stabilitätsorientierten Rüstungskontrollprozesses leisten. Damit erbringt sie
wesentliche Beiträge zur innern Stabilität Europas und letztlich auch zur Gestaltung
und Festigung europäischer Sicherheitsstrukturen.
Chancen und Risiken können im veränderten Umfeld von keinem Land und kei-
ner sicherheitspolitischen Institution mehr völlig autonom wahrgenommen werden.
Daher sind auch für uns kooperative Ansätze gefordert. Wenn die internationale
Rechtsordnung gebrochen wird oder der Frieden gefährdet ist, muss die Schweiz im
ureigensten Interesse auf Anforderung der Völkergemeinschaft auch militärische Soli-
darbeiträge leisten können. Denn Qualität und Quantität der Beiträge unserer Armee
helfen den politischen Handlungsspielraum der Schweiz und das Gewicht zu bestim-
men, mit dem unsere Sicherheitsinteressen international zur Geltung gebracht werden
können.
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Der Verfassungsauftrag „Die Schweiz hat eine Armee. Diese ist grundsätzlich nach
dem Milizsystem organisiert“, bleibt politischer Legitimationsrahmen für die Armee und
die Militärdienstpflicht. Verteidigung des Landes und seiner Bevölkerung ist auch künf-
tig Sache aller Bürger. Eine an die neuen Rahmenbedingungen und langen Vorwarn-
zeiten angepasste Verteidigungsfähigkeit wird auch in Zukunft Grundlage unserer Si-
cherheitsvorsorge bleiben. Soll die Bevölkerung geschützt und unser Territorium vor
doppelten Kollateralschäden − die durch den Gegner verursachten und jene unserer
Einwirkung auf den Gegner − bewahrt werden, sind alle Anstrengungen darauf zu
verwenden, die Schweiz gar nicht erst zum Schauplatz von Kriegshandlungen werden
zu lassen. Allein sind wir dazu jedoch immer weniger fähig. Dem neuen Verständnis
von Schutz und Sicherheit folgend, muss die Armee XXI zum Einsatz ausserhalb der
Schweiz befähigt sein. Grundvoraussetzung dazu ist Kooperationsfähigkeit unserer
Armee „joint“ und „combined“.
Heute wird das Anforderungsprofil der Armee XXI nicht mehr prioritär durch die Fähig-
keit zur umfassenden Verteidigung gegen eine drohende Aggression bestimmt. Als
derzeit vorrangige Aufgaben sind Beiträge zur Erhaltung des Friedens und zur Krisen-
bewältigung im erweiterten geographischen Umfeld sowie die Unterstützung ziviler
Behörden bei der Abwehr schwerwiegender Bedrohungen der inneren Sicherheit und
bei der Bewältigung anderer ausserordentlicher Lagen zu gewichten. Das erweiterte
Aufgaben- und Fähigkeitsspektrum zwingt zu einer Schwergewichtsverlagerung. Mul-
tifunktionalität der Armee einerseits, Multidimensionalität der Risiken und Einsätze an-
dererseits, erfordern, dass die Armee XXI handlungsorientierter gestaltet wird. Dieses
Erfordernis wächst mit dem Intensitätsgrad der Risiken, der sich aus der Kombination
von Gefährlichkeit und Wahrscheinlichkeit ergibt. Die Armee XXI ist demnach vor-
dringlich auf die Beherrschung derjenigen Risiken zu optimieren, die einen hohen In-
tensitätsgrad aufweisen. Derzeit und auf absehbare Zeit hinaus sind dies jene, die
frühzeitiges Krisen- und Konfliktmanagement erfordern. Wesentliche Merkmale der
dazu erforderlichen militärischen Kräfte sind rasche Verfügbarkeit sowie ein hohes
Mass an Flexibilität und Mobilität. Der Qualität ist dabei Vorrang vor schnell erreichba-
rer Quantität zu geben, auch wenn der Aufbau dann nur schrittweise erfolgen kann.
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ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
1.2. MILITÄRDOKTRINDoktrin ist die formative Darstellung militärischen Wissens und Denkens über das We-
sen aktueller und zukünftiger Konflikte sowie über die Vorbereitung und Einsatzverfah-
ren der Armee, um diese Konflikte erfolgreich bestehen zu können1. Aufgabe der Mili-
tärdoktrin – als Doktrin der obersten militärischen Hierarchiestufe – ist es unter ande-
rem, Wissen und Verständnis über Konflikte als Grundlage für Methodik und Einsatz-
verfahren von Streitkräften zu vermitteln. Doktrin auf dieser Stufe muss Antworten auf
folgende Fragen geben können:
• Wozu unterhalten wir Streitkräfte,
• welcher Art sind die Konflikte, in welchem die Streitkräfte zu kämpfen haben
werden, und
• wie müssen die Streitkräfte eingesetzt werden, um Erfolg zu haben.
Die Doktrinschöpfung unserer Armee erfolgt auf drei Ebenen: der militärstrategischen,
der operativen und der taktischen Führungsebene. Die Militärdoktrin soll den intel-
lektuellen Rahmen bilden und Ausrichtung und Leitlinien für die unteren Stufen bieten.
Die operative Kunst vermittelt das Verständnis für die operative Führungsebene und
gibt Weisungen für das operative Verhalten. Die Taktik soll Grundsätze für die Ausbil-
dung, die Führung auf taktischer Stufe und zum Verhalten im Gefecht vermitteln.
Krieg ist eine Wissenschaft, deren Umsetzung sich auf Kriegskunst abstützen muss.
Die Militärdoktrin muss die Art beeinflussen, wie Offiziere über den Einsatz der
Streitkräfte denken sollen. Nicht nur, was sie denken sollen, sondern auch wie sie
darüber denken, muss gelehrt werden. „How you think about war is how you fight it!“
Nur dies eröffnet den Weg zur Kriegskunst. Die Militärdoktrin basiert auf Konstanten,
die als Grundwerte und Interessen der Schweiz vorgegeben sind. Sie zielt auf erkenn-
bare Handlungserfordernisse für die absehbaren Herausforderungen unserer Zeit.
Und sie bietet Leitlinie und Orientierung für die langfristige Gestaltung von Planung
und Einsatz der Streitkräfte.
1 Die NATO definiert Doktrin als: „fundamental principles by which the military forces guide their actions in support of objectives. Itis authoritative but requires judgement in application“.
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Die Militärdoktrin soll Referenz sein für die Philosophie des selbständigen Einsatzes
der Streitkräfte, für deren Integration in ein nationales Sicherheitssystem sowie deren
Interaktion mit internationalen Sicherheitssystemen. Als Doktrin bildet sie eine flexible,
lebendige Gesamtheit von Überlegungen und soll eine fortlaufende Anpassung der
Sicherheitspolitik der Schweiz ermöglichen. Die Militärdoktrin steht im Spannungsfeld
zwischen den Vorgaben SIPOL B 2000 und dem Bedarf an langfristiger Orientierung.
Sie muss einerseits eine tragfähige Grundlage und Planungssicherheit für den über-
schaubaren Zeitraum bieten; andererseits muss sie als Teil eines dynamischen Über-
gangsprozesses begriffen werden. Die Militärdoktrin begleitet die Umsetzung des SI-
POL B 2000 aufgrund der Prioritäten, die durch die politische Führung gesetzt werden,
mit der inhärenten Flexibilität, den Einsatz der Streitkräfte den Erfordernissen der Poli-
tik anpassen zu können.
Doktrin verlangt Betreuung, Pflege und stetige Weiterentwicklung. Die Fort-
entwicklung der Militärdoktrin wird massgeblich von Veränderungen in folgenden Be-
reichen bestimmt:
• Verteidigungsverpflichtungen und Verfügbarkeit von Ressourcen;
• Entwicklung von Risiken, Gefahren und Bedrohungen;
• Technologieentwicklung;
• Forschung, Entwicklung und Experimentierung;
• Erfahrungen aus Einsätzen, Tests und Übungen.
Die Militärdoktrin hat schliesslich die verschiedenen Leistungen der Armee in ein ko-
härentes doktrinelles Ganzes zu integrieren, welches den Anforderungen des SIPOL B
2000 Rechnung trägt und gleichzeitig mit Doktrin und Terminologie unserer Nachbarn
kompatibel ist.
Bei Vorgaben im Bereich der Militärdoktrin handelt es sich um die Kodifizierung von
grundsätzlich interdisziplinären („joint“ und „combined“), allgemein anerkannten und
geteilten Grundsätzen zur Verwendung der Armee und des vorherrschenden Ver-
ständnisses von militärischen Operationen. Doktrin ist nicht dogmatisch, soll aber zu
einer gewissen Standardisierung des operativen und taktischen Verhaltens führen und
die Dimension des Führungsspielraums definieren, ohne diesen qualitativ einzu-
schränken. Im chaotischen Umfeld einer Krise oder von kriegerischen Auseinander-
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
setzungen sind verinnerlichte Kenntnis der Doktrin, die Verwendung allgemein ver-
ständlicher und einheitlicher Terminologie, eingespielte Prozessabläufe, klar struktu-
rierte Organisationseinheiten und definierte Verantwortlichkeiten geeignet, eine kohä-
sive und regulative Wirkung zu erzielen und der Führung zu erlauben, nur noch situa-
tiv bedingte Anweisungen zu erteilen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
1.3. MODERNE KONFLIKT- UND KRIEGSBILDERAn der Schwelle des 21. Jahrhunderts sind Konflikt- und Kriegsbilder in einem grund-
legenden Wandel begriffen. Einerseits verändern wirtschaftliche, ökologische, soziale
und politische Umwälzungen die Gründe für gewaltsame Auseinandersetzungen, ver-
vielfachen deren Zahl, die Akteure und deren Zielsetzungen. Andererseits erweitert die
Technologie-Revolution die Möglichkeiten und Mittel zur Konfliktaustragung und macht
ua die Konfliktführung mit Informationskrieg möglich. Beide Entwicklungen verändern
sowohl die Erscheinungsformen von Konflikten und Kriegen als auch die Kampfwei-
sen.
Aufgrund der politischen und militärstrategischen Veränderungen ist sowohl ein
umfassender militärischer Schlagabtausch zwischen Nuklearmächten als auch ein
Krieg um das nationale Überleben der Schweiz auf absehbare Zeit hinaus unwahr-
scheinlich geworden. Weltweit nehmen jedoch ethnische, religiöse, soziale, ökologi-
sche und andere Spannungen und Streitigkeiten zu. Für politische Ziele oder die Er-
ringung wirtschaftlicher Vorteile instrumentalisiert, führen diese Auseinandersetzungen
vermehrt zu innerstaatlichen, lokalen und zT regionalen bewaffneten Konflikten. Diese
zwingen die internationale Gemeinschaft einerseits zu grösseren Anstrengungen,
Feindseligkeiten zu begrenzen, zu bewältigen, zu vermeiden oder abzuschrecken.
Andererseits erwachsen daraus zunehmende Erfordernisse, die Vorkehrungen gegen
die mit Umweltschäden, Ressourcen-, Wasser- und Nahrungsmittelmangel sowie Ar-
mutswanderungen verbundenen Risiken zu verstärken. Den Auftrag, zusammen mit
andern Staaten Beiträge zur Friedensförderung und Krisenbewältigung zu leisten,
hat die Armee XXI in diesem Kontext zu erfüllen.
Gleichzeitig sind nichtstaatliche Zentren der Machtentfaltung entstanden, die
von ethnischen, religiösen und fundamentalistischen Gruppen aller Art über transna-
tionale Konzerne bis zu mafiösen Organisationen und Drogenkartellen reichen. In der
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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Konfliktaustragung geht der Trend dahin, dass diese Akteure Gesetzen, Kriegsrechts-
bestimmungen oder „rules of engagement“ immer weniger Beachtung schenken, sich
immer öfters auch nicht mehr um Verringerung von Kollateralschäden oder Verlusten
unter der Zivilbevölkerung bemühen. Ein Einbezug der Medien erfolgt nur dort, wo de-
ren Nutzen gesichert ist. Immer mehr unterscheiden sich Konfliktparteien daher nicht
mehr nur in Grösse, struktureller Komplexität und Ausrüstung und Bewaffnung, son-
dern auch in Vorstellungen, Werten und Motivation. Daraus ergeben sich zunehmende
Unausgewogenheiten in dem Nutzen militärischer Macht, der Mittel und in der Kon-
fliktaustragung für die beteiligten Parteien. Dies in wachsendem Masse zum Nachteil
nationaler Streitkräfte, die Konflikte in möglichst kurzer Zeit, unter minimalen Verlu-
sten, engster politischer Kontrolle und ständiger Medienpräsenz zu beenden haben.
Neben Hilfeleistung bei natur- und zivilisationsbedingten Katastrophen wird die Armee
XXI in diesem Kontext den Auftrag zu erfüllen haben, zur Prävention und Bewälti-gung existenzieller Gefahren beizutragen. Dies insbesondere, wenn Akteure dieses
Typs mit Gewaltanwendung strategischen Ausmasses Ruhe und Ordnung grenzüber-
schreitend und im Innern gefährden sollten.
Die Fortentwicklung der sicherheitspolitischen Lage wird von schneller erfol-
genden Veränderungen, mehr Unwägbarkeiten und wachsenden Unsicherheiten be-
stimmt bleiben. Daher ist es nicht möglich, klare Voraussagen über mögliche Kriegs-
und Konfliktparteien, Raum oder gar Zeitpunkt zukünftiger Auseinandersetzungen zu
machen. Ebenso schwierig ist es, zukünftige Erscheinungsformen von Kriegen, Kon-
flikten und Kampfweisen vorherzusagen. Grob zeichnen sich jedoch zwei gegensätzli-
che Entwicklungslinien deutlich ab:
• Anlassfälle und Zahl zwischenstaatlicher Kriege und Konflikte − heute weltweit we-
niger als 20 Prozent, die im Durchschnitt 20 Monate dauern − dürften sich weiter
verringern, in Europa zum seltenen Ausnahmefall werden. Nationalstaaten werden
jedoch weiterhin Streitkräfte unterhalten und diese so weit wie möglich modernisie-
ren. Aufgrund des in Europa vorhandenen militärischen Potentials sind daher Kon-
flikte oder Kriege zwischen gut gerüsteten und ausgebildeten Streitkräften nicht
auszuschliessen. Allerdings müsste einer solchen Situation eine schwerwiegende
Destabilisierung unseres strategischen Umfeldes aufgrund einer totalen Zerrüttung
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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der bestehenden Sicherheitsstrukturen in Europa vorausgehen. Für beides fehlen
gegenwärtig die Indizien.
• Anlassfälle und Zahl innerstaatlicher Kriege und Konflikte − heute weltweit über 80
Prozent, die im Durchschnitt 120 Monate dauern − werden weiter zunehmen. Ver-
ursacher dürften immer mehr transnationale, halb- und nichtstaatliche Organisatio-
nen bis hin zu paramilitärisch organisierten Gruppen oder Bewegungen sein. In der
Verfolgung ihrer Ziele werden diese direkte Konfrontationen mit Streitkräften wenn
immer möglich meiden, Konflikte daher vorzugsweise asymmetrisch austragen.
Dies ua mit Mitteln der indirekten Kriegführung und des Information Warfare, durch
Unterwanderung, mittels Terrorismus und kriminellen Anschlägen, Handstreichak-
tionen, Sabotage, Aufruhr, Massendemonstrationen etc, die mit Polizeikräften al-
lein weder zu verhindern noch einzudämmen sind. Streitkräfte müssen daher auf
asymmetrische Kriegführung vorbereitet sein.
In der Realität wird sich unsere Armee nicht mit der einen oder andern Form in ihrer
Absolutheit konfrontiert sehen. Will die Armee XXI jedoch wirksames Mittel der Politik
bleiben und den unterschiedlichen Herausforderungen der strategischen Lage gerecht
werden können, so muss sie in Doktrin, Struktur, Bewaffnung und Leistung beiden
Entwicklungslinien, ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit entsprechend, ausgewogen
Rechnung tragen. Dem Auftrag Raumsicherung und Verteidigung hat die Armee in
diesem Sinne gerecht zu werden.
Folgende Aspekte stellen neue und höhere Anforderungen an die Armee XXI:
• ein weiterer Abbau der Streitkräfte,
• komplexere, diffusere und schwerer identifizierbare Risiken und Bedrohungen,
• zunehmende Abhängigkeiten des staatlichen, militärischen und zivilen Sektors von
friktionslos funktionierender kritischer nationaler Informationsinfrastruktur,
• grösserer Einfluss der Politik auf den Bereich der Sicherheit sowie
• ein weiter wachsender Stellenwert von Information und Kommunikation zur Füh-
rung von Operationen aller Art.
Soll die Armee XXI diesen Herausforderungen gerecht werden können, sind einerseits
ein Ausbau der Aufklärungs- und Nachrichtenbeschaffungsmittel, eine Erweiterung
sicherer Datenverarbeitungsnetze und Informationsinfrastruktur sowie eine massive
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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Qualitäts- und Leistungsverbesserung in Zeit und Raum der Führungssysteme erfor-
derlich. Andererseits müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, Kräfte und
Mittel der Armee XXI in fein auf die jeweilige Bedrohung abgestimmten Modulen be-
reitstellen und einsetzen zu können. Diese Herausforderungen konvergieren mit der
Konzeption einer darauf ausgelegten Strategie zur Entwicklung und Beschaffung von
Hochtechnologie.2
1.4. PRINZIPIEN DES STRATEGISCHEN HANDELNSAus der Analyse unserer Sicherheitspolitik ergeben sich vier relevante Prinzipien
strategischen Handelns:
SchutzDer Schutz ist die statische Komponente der Doktrin. Er umfasst den Schutz der Be-
völkerung, des Territoriums, der Güter und der nationalen Interessen in der Schweiz
und im Ausland. Er geht über die rein militärische Problematik hinaus und beinhaltet
alle aktuellen und potentiellen Sicherheitsaspekte wie beispielsweise den Schutz der
kritischen nationalen Infrastruktur, der Führungs- und Kommunikationsmittel, Schutz
gegen Einsatz von Massenvernichtungswaffen und Trägermitteln sowie auch Beiträge
zum Kampf gegen die Organisierte Kriminalität.
InterventionIntervention bedeutet die Fähigkeit, zur Erreichung sicherheitspolitischer Ziele ange-
messene Kräfte im In- und Ausland lagegerecht einzusetzen. Die Intervention reicht
von der subsidiären Zurverfügungstellung von personellen und materiellen Mitteln zu-
gunsten der zivilen Behörden bis hin zu klassischen militärischen Operationen. Sie
kann demzufolge mit einem variablen Kräfteaufwand im Alleingang oder in Kooperati-
on erfolgen.
KooperationDie Kooperation ist das wichtigste strategische Mittel, das uns zur Interaktion im euro-
päischen Sicherheitsraum – dem wir de facto angehören – befähigt und Synergien im
Bereich der Verteidigung nationaler Interessen schafft. Sie ist nicht nur ein Eckpfeiler
unserer Verteidigung – in einem Umfeld von Nachbarstaaten, mit welchen auf abseh-
2 Siehe „Technologiestrategie Armee XXI“, VERTRAULICH, GST, UG Plan, 14.4.2000.
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bare Zeit ein friedliches Zusammenleben möglich sein wird. Sie entspricht auch den
Zielen der Sicherheitspolitik, die eine aktive Teilnahme an den Friedens-, Sicherheits-
und Stabilisierungsbemühungen der internationalen Gemeinschaft fordert, und ist da-
mit Grundlage des künftigen strategischen Handelns.
PräventionDie Prävention umfasst die Gesamtheit der sicherheitspolitischen Mittel, welche Kon-
fliktausbrüche verhindern sollen. Sie erstreckt sich über das ganze Kontinuum der Si-
cherheitspolitik und reicht von diplomatischen Bemühungen bis hin zu Sonderopera-
tionen. Sie bedingt ein enges Zusammenwirken nachrichtendienstlicher, diplomati-
scher und militärischer Massnahmen.
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Abb.: Militärdoktrin: Konzept und Grundsätze
Prinzipien desstrategischen
Handelns
strategie
Taktik
Umfeld
Prävention
Schutz
Intervention
Kooperation
OperationelleIntegration
Maîtrisede la force
FokussierteÜberlegenheit
StrategischeAntizipation
Militärische Doktrin -
Konzept und Grundsätze
Militär-strategie
M i l i t ä r d o k t r i n
OperativeKunst
SIPOL B2000
Grundsätze zurVerwendung der
Streitkräfte
StrategischeBedeutung
des Menschen
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1.5. GRUNDSÄTZE ZUR VERWENDUNG DER STREITKRÄFTEStreitkräfte werden kleiner, sie werden aber mehr Feuerkraft und Mobilität aufweisen.
Eine Kombination kleiner Strukturen, hochmobil, mit zunehmend verbesserten Senso-
ren und Informationsmöglichkeiten, weitreichenden präzisen Bekämpfungsmöglich-
keiten, umfassenderer Nutzung der dritten Dimension, rund um die Uhr unter nahezu
allen Witterungsbedingungen, werden die Leere des Gefechtsraumes, Raum für freie
und bewegliche Operationsführung sowie die insulare Struktur des Gefechts fördern.
Klare Abgrenzungen zwischen gegnerischen Streitkräften werden aufgelöst: Unter-
scheidungen zwischen Front und rückwärtigem Raum, Luft und Land unschärfer.
Tempo des Gefechts, Geschwindigkeit und Beweglichkeit der Waffensysteme, die
Notwendigkeit zur Beherrschung von Chaos und Ungewissheit sowie steigende physi-
sche und psychische Herausforderungen stellen heute auch höhere Ansprüche an
Fähigkeiten, körperliche und moralische Kräfte der Soldaten und ihrer Führer.
Auch die Zunahme asymmetrischer Konflikte, deren Art und geografische Ver-
breitung lassen den Schluss zu, dass dem Menschen im modernen Konflikt ein noch
nie erreichter Stellenwert zukommt, während die Angemessenheit der Antwort auf ei-
nen erfolgten Gewaltausbruch immer mehr zur Schlüsselkomponente für die politische
Akzeptanz einer Operation wird. Daraus ergibt sich, dass die Kunst der Kriegführung
im wesentlichen von drei Faktoren bestimmt wird:
• der Beherrschung von Information und Kommunikation, sowohl in den Belangen
Nachrichtendienst und Aufklärung als auch zur Erringung von Überlegenheit im
Informationsumfeld (inkl der Medien);
• der Beherrschung und besseren Nutzung des Faktors Zeit und damit der Fähigkeit,
Ziele innerhalb kürzester Frist zu erreichen;
• der Fähigkeit, räumlich und zeitlich begrenzt jene Überlegenheit zu erlangen, die
es erlaubt, operative und taktische Erfolge strategisch nutzen zu können.
Daraus lassen sich fünf Grundsätze zur Verwendung von Streitkräften von der strate-
gischen bis hin zur taktischen Stufe ableiten:
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Strategische AntizipationStrategische Antizipation bedeutet die Fähigkeit, Risiken zu entdecken, zu identifizie-
ren, zu analysieren und zu beurteilen, bevor sie zur Bedrohung werden. Diese Fähig-
keit impliziert die Schaffung eines nachrichtendienstlichen Apparates, der den Bedürf-
nissen der vier Prinzipien strategischen Handelns vollumfänglich Rechnung tragen
kann.
Angemessener Kräfteansatz (besser: Maîtrise de la force)Angemessener Kräfteansatz bedeutet die Fähigkeit, die Kräfte als Antwort auf ein vor-
liegendes Gewaltniveau zu gestalten und dynamisch anzupassen. Im Bereich der
kurz- und mittelfristig wenig wahrscheinlichen Gefahren mit grossem Schadenpotenzi-
al für die Schweiz kann es darum gehen, im Alleingang genügend Kräfte bereitzustel-
len, was beispielsweise im Gedanken der Aufwuchsfähigkeit zum Ausdruck kommt.
Bei der Informationskriegführung kann es um den Entscheid gehen, ob die Entgeg-
nung nur mit nicht-physischen („Soft Kill“) oder auch mit physischen Mitteln („Hard
Kill“) erfolgen soll.
Operationelle IntegrationOperationelle Integration bedeutet die Fähigkeit, die funktionellen Komponenten der
Kräfte (vertikale Integration, zB verschiedene Waffengattungen oder -systeme) sowie
die Handlungsfähigkeit der eingesetzten Kräfte (horizontale Integration, „Joint“ und
„Combined“/Führung) miteinander zu verbinden.
Durch die Anwendung des Grundsatzes der operationellen Integration soll insbe-
sondere die für den militärischen Einsatz benötigte Mischung verschiedener Operati-
onstypen (Land-, Luft-, Informations-, Logistik- und Sonderoperationen) erreicht wer-
den. Das Prinzip der Integration geht davon aus, dass jede militärische Operation aus
einer variablen Kombination dieser Operationstypen resultiert. Die optimale Kombina-
tion für jeden strategischen Fall zielt einerseits auf das zu erreichende Resultat der
Aktion (Prinzipien strategischen Handelns) und anderseits auf die zu erreichenden
sicherheitspolitischen Ziele.
Fokussierte ÜberlegenheitMit fokussierter Überlegenheit können strategische Ziele mittels Aktionen auf operati-
ver und/oder taktischer Stufe erreicht werden. Sie bedeutet die Fähigkeit, örtlich und
zeitlich begrenzt sowie fristgerecht eine entscheidende Überlegenheit herzustellen.
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Dies hängt in hohem Mass von einem integrierten Gebrauch der Aufklärungs- und In-
formationsmittel zur Schaffung von „Transparenz des Gefechtsraumes“ ab. Durch fo-
kussiertes Vorgehen sollen zudem Kollateralschäden sowie Verluste unter der Zivilbe-
völkerung minimiert werden.
Der gegenwärtige und künftige Gefechtsraum weist keine homogene Konsi-
stenz mehr auf, sondern wird durch eine ununterbrochene Folge von gezielten Aktio-
nen gegen die „Centers of Gravity“ des Gegners charakterisiert. Der kombinierte und
permanente Einsatz von Kräften und Mitteln zur physischen Vernichtung („Hard Po-
wer“) und Mitteln des Informationskrieges („Soft Power“) dürfte dabei Voraussetzung
für den Operationserfolg sein.
Strategische Bedeutung des MenschenEs geht darum, das Potential und die strategische Bedeutung des Menschen umfas-
send zu erkennen und im modernen Konflikt bzw in der Konfliktprävention zu berück-
sichtigen. Dabei ist nicht nur der Qualität der Ausbildung und der Professionalität des
Soldaten Beachtung zu schenken, sondern auch die Minimierung jeglicher menschli-
cher Verluste auf allen Seiten anzustreben. Die Natur von Konflikten und die Zugäng-
lichkeit der Informationen weisen dem einzelnen Menschen eine Einflussgrösse stra-
tegischer Art zu. Der zunehmende Vernetzungsgrad von Führungs-, Informations- und
Kommunikationssystemen führt dazu, dass jedes beteiligte Individuum potentiell eine
unentbehrliche Komponente zur Erreichung strategischer Ziele werden kann. Die Ver-
antwortung für Erfolg oder Misserfolg einer Operation kann somit auf den einzelnen
Menschen zurückfallen.
Der moderne Soldat muss in der Lage sein, eine Schnittstellenfunktion zwischen
den militärischen Kräften und dem zivilen Umfeld einzunehmen. Diese wachsende
Verantwortung des Einzelnen manifestiert sich insbesondere im Rahmen von frie-
densunterstützenden und humanitären Operationen sowie bei anderen zivil-
militärischen Aufgaben. Im weiteren muss der moderne Soldat neue Funktionen im
Gefechtsraum wahrnehmen. Durch sein eigenes Handeln und seine Integration in den
Führungs-, Informations- und Kommunikationsverbund, wodurch „Transparenz des
Gefechtsraumes“ angestrebt wird, wird das Individuum sowohl zu einem Informations-
vermittler zuhanden der Führung („Upper End“) als auch zu einem Informationsemp-
fänger am Ende des Führungszyklus („Lower End“).
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1.6. DAS KONZEPT DES „INTEGRIERTEN ARMEEEIN-SATZES“
Die militärstrategische Konzeption des „Integrierten Armeeeinsatzes“ ist die Antwort
auf den sich aus dem erweiterten Aufgabenspektrum ergebenden Zwang zur Multi-
funktionalität der Armee XXI und auf die finanziellen, demographischen und politi-
schen Einschränkungen, welche die Verfügbarkeit präsenter, leistungsfähiger und
modern ausgerüsteter Streitkräfte in Zukunft noch mehr begrenzen werden. Daher
sind im Rahmen des “Integrierten Armeeeinsatzes” überall wo möglich Arbeitsteilun-
gen und Synergiewirkungen verschiedenster Art anzustreben:
• beim zivil-militärischen Zusammenwirken im Inlandeinsatz,
• in der bilateralen und multinationalen (PfP) Ausbildung sowie
• im kooperativen Handeln mit ausländischen Streitkräften, internationalen Organi-
sationen, zivilen ausländischen Behörden und allenfalls Vertretern von NGOs.
Die Prinzipien strategischen Handelns und die Grundsätze zur Verwendung der Streit-
kräfte sind folgenden 4 Sphären zuzuordnen:
• der Informationssphäre
• dem globalen Aktionsfeld
• dem strategischen Umfeld
• dem operativen Vorfeld um unser Land und dem schweizerischen Territorium
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Abb.: Konzept des „Integrierten Armeeeinsatzes“
1. Kreis: Informationssphäre
Das globale Informationsumfeld − die weltweit nutzbare Architektur von Informati-
onsinfrastruktur und Netzwerken von Quellen, Archiven und Konsumenten − eröffnet
eine beispiellose, alle nationalen und institutionellen Grenzen sowie die hierarchischen
Ebenen durchbrechende Interkonnektivität, welche die noch verbleibenden Unter-
schiede zwischen staatlichen, militärischen und zivilen Sektoren weiter verwischt. Die
Armee XXI muss das globale Informationsumfeld aufklären und nutzen lernen, will sie
das militärische Informationsumfeld für die eigene Operationsführung beherrschen
können und mithelfen, die Handlungsfähigkeit unserer politischen Führung erhalten
sowie ausreichende Vorkehrungen gegen Information Warfare und asymmetrische
Konfliktführung treffen zu können.
§Beitrag zur Implementierung internationaler Abkommen (Verifikation)§Schutz der Interessen der Schweiz im Ausland§Civil Affairs (Mine Action, demokratische Kontrolle der Steitkräfte)
•Diplomatische Aktion§Entwicklungshilfe
§Aktiver Beitrag zu Sicherheit und Frieden in Europa (OSZE, PSO)§Kooperation im Sicherheitsbereich (ND, usw)§Integration in internationale Mechanismen und Organe ( PfP, usw)
•Beitrag zu Europa-Institutionen§Zusammenarbeit
§Organisation von internationalen Konferenzen§Teilnahme an internationalen Aktionen (CIVPOL)
§Unterstützung der zivilen Behörden (Subsidiarität)§Existenzsicherung§Raumsicherung und Verteidigung§Grenzschutz§Katastrophenhilfe im Vorfeld§Operationen im op Vorfeld (nach politischem Entscheid)
§Soziale Politik§Polizei und Justiz§Wirtschaftspolitik
§Regionale Zusammenarbeit§Katastrophenhilfe
Zivile Mittel Armee-Mittel
§Infosurance§Information Warfare - C2 Warfare
§Infosurance
4. Kreis (Operatives Vorfeld und die Schweiz)
3. Kreis (Strategisches Umfeld)
2. Kreis (Globales Aktionsfeld)
1.Kreis (Informationssphäre)
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2. Kreis: Globales AktionsfeldIm globalen Aktionsfeld erbringt die Armee XXI ihre Beiträge zur Implementierung in-
ternationaler Abkommen, zum Schutz unserer Interessen im Ausland sowie zur Hilfe-
leistung und Unterstützung im Bereich „Civil Affairs“.
3. Kreis: Das Strategische Umfeld
Geographisch umfasst das strategische Umfeld denjenigen Raum, in welchem sicher-
heitspolitisch destabilisierende Ereignisse, Spannungen und Konflikte direkte und un-
mittelbare Auswirkungen auf die Sicherheit der Schweiz haben könnten. In der Essenz
ist dies Kontinentaleuropa, einschliesslich der maritimen Zugänge. Das Strategische
Umfeld ist der Raum, in dem die Schweiz aktiv beiträgt, um Frieden und Stabilität in
Europa zu gewährleisten. Vorrangig hier leistet die Schweiz Beiträge zu Aktivitäten im
Rahmen von PfP und beteiligt sich an PSO unter der Leitung der OSZE, der UNO
oder anderer Organisationen. Voraussetzungen dazu sind durch enge Kooperation mit
den jeweiligen Partnern zu schaffen, insbesondere in den Bereichen Informations-
austausch und Technologie. Der Grad unserer Kooperationsfähigkeit wird dabei vom
erreichten Stand an Interoperabilität bestimmt.
4. Kreis: Das Operative Vorfeld und das eigene Territorium
Das nationale Territorium ist das Herzstück des strategischen Sicherheitssystems, das
den Schutz von Volk und Staat vor Gewaltanwendung strategischen Ausmasses zum
Ziel hat. Fusion der militärischen und zivilen Mittel in ein integriertes Sicherheitskon-
zept, das unseren politischen Traditionen Rechnung trägt, kennzeichnen dieses auf
die neuen Herausforderungen, Risiken und Gefahren ausgelegte Sicherheitssystem.
Die Verteidigung des eigenen Territoriums ist dabei letzter Teil der Sicherheit. Sie soll
– wenn und wo immer möglich, in Kooperation mit Nachbarstaaten – vorrangig bereits
im operativen Vorfeld geführt werden, um die Schweiz gar nicht erst zum Schauplatz
von Kriegshandlungen werden zu lassen. Grob umfasst das Operative Vorfeld den
Raum Karlsruhe – Innsbruck – Parma – Valence – Nevers – Troyes. Verteidigung in
diesem Raum setzt eine lagegerechte mobile Abwehrfähigkeit mit flexibler Führungs-
struktur, dynamischer Logistik und mit Kräften voraus, die in der Lage sind, in einem
internationalen Umfeld „combined“ zu kooperieren. Letzteres ist auch für Fälle erfor-
derlich, wo es darum geht, ein Übergreifen von Gewaltanwendung strategischen Aus-
masses auf unser Territorium grenzüberschreitend zu verhindern. Ebenso ist regionale
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Kooperation mit Nachbarstaaten im Rahmen der Katastrophenhilfe Bestandteil dieses
Sicherheitssystems.
Die Konzeption "Integrierter Armeeeinsatz" hat zum Ziel:
• Das globale Informationsumfeld aufzuklären und zu nutzen. Die Armee XXI soll
das militärische Informationsumfeld für die eigene Operationsführung beherr-
schen können und mithelfen, die Handlungsfähigkeit unserer politischen Führung
zu erhalten sowie ausreichende Vorkehrungen gegen Information Warfare und
asymmetrische Kriegführung zu treffen;
• im globalen Aktionsfeld Beiträge zur Implementierung internationaler Abkommen
(zB Inspektion, Verifikation, Entsendung von Militärbeobachtern, Missionen etc),
zum Schutz unserer Interessen im Ausland (zB Bewachung von Botschaften, Eva-
kuation von Schweizerbürgern und andere Sonderoperationen, etc) sowie zur Hil-
feleistung und Unterstützung im Bereich „Civil Affairs“ (zB „Mine Action“, demokra-
tische Kontrolle der Streitkräfte, etc) zu leisten;
• zur Stabilisierung unseres strategischen Umfeldes unter möglichst guten, unsern
Möglichkeiten und spezifischen Qualitäten angemessenen Bedingungen beizutra-
gen, hierzu vorzugsweise von unsern Partnern als für sie wichtig anerkannte Auf-
gaben zu übernehmen;
• im Falle einer schwerwiegenden Destabilisierung unseres strategischen Umfeldes
– die wir gegenwärtig trotz fehlender Indizien nicht ganz ausschliessen können –
drohender militärischer Gewalteinwirkung in Koalition mit bereits bekannten und
vertrauenswürdigen Partnern, möglichst früh und bereits im operativen Vorfeldentgegenzutreten, um die Schweiz gar nicht erst zum Schauplatz von Kriegshand-
lungen werden zu lassen;
• schlimmstenfalls einen militärischen Angriff auf die Schweiz auf eigenem Territori-
um aufzufangen und im Zusammenwirken mit verbündeten Streitkräften den Status
quo ante wiederherzustellen;
• subsidiäre Einsätze der Armee zur Existenzsicherung in sinnvollem Zusammenwir-
ken mit Partnern der UFS (Bevölkerungsschutz, Polizei, Katastrophenhilfekorps,
Grenzwachtkorps, etc) durchzuführen.
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Die Konzeption des "Integrierten Armeeeinsatzes" trägt den heutigen Sicherheits-
strukturen auf unserem Kontinent und den modernen politischen, gesellschaftlichen
und sozialen Bedingungen in der Schweiz und in Europa gleicherweise Rechnung. Sie
erfüllt die Vorgaben des SIPOL B 2000 in optimaler Weise (strategische Entwicklung
seit 1989/90, neues Risiko- und Bedrohungsspektrum sowie knapper werdende per-
sonelle und materielle Ressourcen des Kleinstaates Schweiz). Sie schliesst überdies
autonomes militärisches Handeln, wo es sinnvoll oder unumgänglich ist, nicht aus.
Handeln im strategischen Umfeld erfordert in erster Linie einen hohen Grad an
Interoperabilität mit multinationalen Streitkräften und die Fähigkeit zu friedensunter-
stützenden Operationen. Die Vorbereitung zur Koalitionskriegführung im operativen
Vorfeld muss sich im jetzigen Zeitpunkt und auf absehbare Zeit auf die Erlangung all-
gemeiner Kooperationsfähigkeit beschränken. Das Ausmass der Kooperation wird
durch die politische Führung bestimmt. Hingegen sind wir in Bezug auf das eigene
Territorium völlig frei, die Verteidigung der Schweiz – soweit heute schon sinnvoll – im
Rahmen der Doktrinschöpfung und anhand von Szenarien und dergleichen vorzube-
reiten.
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KAPITEL 2: LEISTUNGEN DER ARMEE XXI
2.1. METHODISCHER ANSATZ
Abb.: Methodischer Ansatz
Im Rahmen der Konzeptionsstudie 1 ging es darum, das Aufgabenspektrum3 für die
künftige Armee in ein definiertes Leistungsprofil der Armee XXI zu überführen. Ausge-
hend von den im SIPOL B 2000 definierten Armeeaufträgen sowie von den erkennba-
ren Risiken, ihrer jeweiligen Eintretenswahrscheinlichkeit und potentiellen Auswirkung
auf die Schweiz, lässt sich die an die Armee gestellte Leistungserwartung ableiten.
Sämtliche Armeeleistungen können in eine Kombination bestimmter militärischer Ope-
rationen unterteilt werden (Prinzip der operationellen Integration). Das Leistungsprofil
3 Als Aufgabenspektrum wird bezeichnet die "Gesamtheit der von den verschiedenen politischen Führungsebenen (Bund, Kanto-ne gemeinsam), vom Souverän sowie von der internationalen Staatengemeinschaft erwarteten resp geforderten Leistungsbeiträ-
Risiken
Aufgabenspektrum
Leistungsprofil
NATO DefinitionTypologie der Operationen
Spektrum
Umfeld
Faktoren
Ansatz
Können
Machen
Risikoanalyse
Restrisiko
Kosten Zeit Mittel Weitere
Autonomesmilitärisches Handeln
Kooperativesmilitärisches Handeln
Leistungsdiagramm
AMTSINTERN
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
wird dazu mit den militärischen Operationen verknüpft, die auf international aner-
kannten Definitionen basieren und erlauben, eine Annahme für die Mittel zu treffen,
die für die Erbringung der Leistung erforderlich sind.
Der Einbezug der Vorwarnzeit und der für die Auslösung der Leistungserbringung er-
forderlichen Reaktionszeit im Leistungsdiagramm ermöglicht es schliesslich, je nach
Lage und entlang der Zeitachse die Erfordernisse in Bezug auf die operationelle Be-
reitschaft und den Einsatz der Armee abzuleiten. Die Konsequenz daraus ist das Sy-
stem der abgestuften Bereitschaft, welches drei unterschiedliche Ressourcenpoten-
tiale für die entsprechenden Zeitsegmente (Wochen, Monate, Jahre) sowie den Auf-
wuchs für das militärische Restrisiko vorsieht.
ge der Armee. Damit werden weder Aussagen zur Machbarkeit noch zum quantitativen und qualitativen Umfang des Leistungs-beitrages der Armee gemacht. Dies erfolgt erst mit dem Leistungsprofil."
AMTSINTERN
35
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
2.2. Risikoanalyse
Ein Risiko ist eine potentielle Gefahr, welche nationale Interessen treffen kann. Bedro-
hung ist eine Aggressionsmöglichkeit gegen nationale Interessen, konkretisiert durch
politischen Willen und vorhandene Mittel.
Abb.: Risikoanalyse
Die Risikoanalyse ergibt sich aus dem Vergleich der Eintretenswahrscheinlichkeit ver-
schiedener Kategorien von Risiken mit dem Ausmass der Auswirkungen auf die
Schweiz. Die im Vergleich zu anderen Risiken tiefe Wahrscheinlichkeit eines europäi-
schen Krieges erlaubt es, diesen aus heutiger Sicht als Restrisiko einzustufen.
Offene militärische Aggression
Proliferation
Folgen von Konflikten (Ethnische Konflikte)
Konflikte in Randgebieten Europas
Regionale Naturkatastrophen
Gewaltextremismus
Internationaler Terrorismus
Regionale Destabilisierung in der Welt
Organisierte Kriminalität
Existentielle Auswirkung auf die Schweiz
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Unruhen im Innern
Information Warfare
Regionale Destabilisierung in Europa
Gewaltanwendung im Luftraum
Restrisiko
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AMTSINTERN
36
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
2.3. AUFTRAGSANALYSEAUFTRAG DER ARMEEDer Auftrag der Armee in Kurzform:
• Leistet Beiträge zur internationalen Friedensunterstützung und Krisenbewältigung,
• Gewährleistet Raumsicherung und Verteidigung,
• Leistet subsidiäre Einsätze zur Prävention und Bewältigung existenzieller Gefah-
ren.
Neues Element gegenüber den praktisch gleich lautenden Aufträgen für die Armee 95
ist die Kooperation, welche aufgrund des gewandelten strategischen Umfeldes, des
Risikospektrums und unserer Ressourcenlage bei allen drei Teilaufträgen eine gestei-
gerte Bedeutung hat.
ANALYSE DES AUFTRAGES
• Die drei Teilaufträge der Armee sind gleichwertig, wenn auch unterschiedlich be-
züglich Aufwand.
• Der Beitrag zur Prävention und Bewältigung existenzieller Gefahren wird von der
Armee subsidiär wahrgenommen, bei überregionalen oder besonderen Gefahren-
lagen kann ihr die Einsatzverantwortung übertragen werden.
• Die drei Teilaufträge können personell und materiell ineinandergreifen und müssen
unter Umständen gleichzeitig erfüllt werden.
• Der dreiteilige Auftrag kann je nach Lageentwicklung vom Bundesrat durch aktuelle
strategische Aufträge ergänzt werden.
ANALYSE: BEITRÄGE ZUR INTERNATIONALEN FRIEDENSUNTERSTÜTZUNGUND KRISENBEWÄLTIGUNG
• Die Beiträge der Armee zur internationalen Friedensunterstützung und Krisenbe-
wältigung bezwecken die Stabilisierung von Konfliktherden, vor allem in Europa.
Sie dienen der ausgreifenden schweizerischen Interessenwahrung, der Prävention
von Gewalt und Beeinträchtigungen strategischen Ausmasses gegen unser Land
sowie der Solidarität mit den Staaten in dem für unsere Sicherheit relevanten stra-
tegischen Umfeld.
AMTSINTERN
37
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
• Die Beiträge sind im multinationalen oder bilateralen Verbund mit andern Streit-
kräften mit modulartig aufgebauten Verbänden nach kurzer Vorbereitung und über
längere Zeit zu leisten. Die Einsatzführung obliegt in der Regel supranational zu-
ständigen Oberinstanzen.
• Das Personal besteht aus Freiwilligen, die von der Armee rekrutiert, ausgerüstet
und interoperabel ausgebildet werden. Deren Einsätze, Art und Dauer sowie die
Einsatzregeln werden vom Bundesrat, nach Anhörung der Armeeführung und den
sicherheitspolitischen Kommissionen der Räte, bis zu 100 Angehörige der Armee
(AdA) und bei einer Dauer bis zu drei Wochen direkt angeordnet. Sie bedürfen bei
grösseren Kontingenten oder längerer Dauer auch der (ev. rückwirkenden) Zu-
stimmung des Parlaments.
• Friedensichernde Einsätze im Ausland haben eine zusätzliche staats- und sicher-
heitspolitische Dimension. Einerseits erfordern sie zur Kooperation mit fremden
Streitkräften und im Kontakt mit Mitgliedern von NGO zusätzliche Qualitäten von
Kadern und Truppe. Andererseits beeinflussen sie sehr wesentlich die Wahrneh-
mung der Schweiz als verlässlicher und solidarischer Partner und die der Schwei-
zer Armee als schlagkräftige und einsatzfähige militärische Organisation.
ANALYSE: RAUMSICHERUNG UND VERTEIDIGUNG
• Die Armee XXI hält eine der Entwicklung vielfältiger Bedrohungen und Gefahren
lagegerecht Rechnung tragende, glaubwürdige militärische Sicherungs-, Schutz-
und Verteidigungsfähigkeit permanent aufrecht. Die graduelle Verlagerung von der
vollen Einsatzbereitschaft zu einer differenzierten Bereitschaft ist erlaubt, sofern
die zeitlichen Vorgaben dieser Verlagerung – sowohl die Reaktions- als auch die
Aufwuchsfähigkeit – sich an realistischen Vorwarnzeiten orientieren und auch den
Zeitbedarf für die politische Entscheidfindung berücksichtigen.
• In Lagen, die von Unruhen, Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung strategi-
schen Ausmasses in Nachbarstaaten gekennzeichnet sind, ist die Armee XXI in
der Lage, nach Vorbereitung gleichzeitig mehrere Raumsicherungseinsätze durch-
zuführen. Sie bezwecken neben Kontrolle und Schutz des eigenen Luftraumes und
Territoriums die Wahrung des militärischen Zusammenhangs mit allfälligen Siche-
AMTSINTERN
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
rungsdispositiven von Nachbarn, die Sicherung grösserer Grenzabschnitte, den
Schutz von Schlüsselräumen, Schlüsselinfrastruktur und von Alarm-, Informations-
und Führungseinrichtungen, das Offenhalten von Transversalen sowie, wenn und
wo immer angezeigt, grenzüberschreitende Einsätze in Kooperation mit Partnern
im operativen Vorfeld, um Gewalt strategischen Ausmasses von unserem Territori-
um und unserer Bevölkerung möglichst fernzuhalten.
• Bei sich abzeichnenden offenen Konflikten im strategischen Umfeld geht es um
lagegerechte demonstrative, je nach Entscheid der Landesregierung in Kooperati-
on mit Partnern, allenfalls allein durchzuführende Aufmärsche, welche unsere
Verteidigungsfähigkeit und Verlässlichkeit unterstreichen und damit zur Glaubwür-
digkeit unserer Anstrengungen beitragen.
• Im Falle militärischer Gewaltanwendung durch einen starken Gegner in unserem
operativen Vorfeld und gegen unseren Staat kann sich unsere Landesregierung für
die Option der kooperativen Verteidigung entschliessen. Die Armee XXI setzt in
diesem Falle alles daran, zusammen mit einem oder mehreren Partnern jeden
Konflikt möglichst im operativen Vorfeld rasch zu beenden, allenfalls verlorene
Teile unseres Territoriums wieder in Besitz zu nehmen. Der Entschluss, den Neu-
tralitätsstatus der Schweiz zu beenden oder allenfalls als Folge eindeutiger Bedro-
hung oder Angriffshandlungen als beendet zu erklären, obliegt den höchsten Be-
hörden der Exekutive und Legislative. Der Bundesrat ermächtigt in der Folge den
Oberbefehshaber der Armee, die nötigen Konventionen abzuschliessen, und erteilt
ihm Weisungen für die Kriegführung.
ANALYSE: EINSÄTZE ZUR PRÄVENTION UND BEWÄLTIGUNG EXISTENZIEL-LER GEFAHREN
• Es geht um subsidiäre Sicherungseinsätze zum Schutz von lebenswichtigen und
risikobehafteten Objekten, sowie um Hilfseinsätze zur Bewältigung von natur- oder
zivilisationsbedingten Katastrophen. Mittels subsidiären Einsätzen kann es aber
auch darum gehen, dem organisierten Verbrechen grossen Stils, der Sabotage,
dem Terrorismus und gewaltsamen Störungen der innern Sicherheit strategischen
Ausmasses entgegenzutreten oder dafür zu sorgen, dass die kritische nationale
Informationsinfrastruktur nicht ausfällt bzw erforderliche Redundanzen geschaffen
AMTSINTERN
39
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
werden. Derartige Einsätze bezwecken, die Polizeikorps zu entlasten, die Hand-
lungsfähigkeit der politischen Behörden zu gewährleisten, wichtige Räume, Orte
und lebenswichtige Einrichtungen zu sichern sowie ganz generell die Bevölkerung
vor massiver Gewalt zu schützen.
• Die Armee XXI ist in der Lage, nach Vorbereitung gleichzeitig mehrere subsidiäre
Einsätze im Rahmen der Umfassenden Flexiblen Sicherheitskooperation (UFS)
über längere Zeit durchzuführen. Sie ist ferner bereit, zum Schutz und eventuell zur
Evakuation gefährdeter schweizerischer Staatsbürger oder von Einrichtungen im
Ausland beizutragen.
FOLGERUNGUm die im SIPOL B 2000 geforderte Glaubwürdigkeit und Effizienz der Sicherungs-,
Schutz- und Verteidigungsfähigkeit der Armee XXI gewährleisten zu können, erhält
der Gedanke der Kooperation einen markant höheren Stellenwert als bisher. Das Gros
der Armeeaufträge kann unter den gegebenen Bedingungen nur mehr in enger Zu-
sammenarbeit mit in- und ausländischen Partnern erfüllt werden.
AMTSINTERN
40
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
2.4 DAS LEISTUNGSPROFILDas Leistungsprofil entspricht dem Pflichtenheft der Armee XXI auf operativer Stufe.
Abb.: Leistungen
Proliferation
Folgen von Konflikten(Ethnische Konflikte)
Konflikte in Randgebieten Europas
Regionale Naturkatastrophen
Gewaltextremismus
Internationaler Terrorismus
Regionale Destabilisierungin der Welt
OrganisierteKriminalität
Existentielle Auswirkung auf die Schweiz
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Unruhen im Innern
Regionale Destabilisierung in Europa
Gewaltanwendung im Luftraum
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Information Warfare
Internationaler Terrorismus
Katastrophenhilfe
Ustü der zivilen Behörden
Schutz gegen Gewaltanwendung
Humanitäre Hilfe
Informationsüberlegenheit
Beteiligung an Friedensförderung
Fähigkeit zur Beteiligung an int Op
Ustü der zivilen Behörden durch Si Ei
Ballistic Missile Defence
Schutz von Raum & Infrastruktur
Kontrolle & Schutz des Luftraums
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AMTSINTERN
42
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
2.5. TYPOLOGIE DER OPERATIONENIm oben dargestellten Leistungsprofil der Armee XXI werden die Aufgaben in einer
allgemeinen sicherheitspolitischen Sprache umschrieben. Zur Weiterbearbeitung auf
militärischer Stufe muss dieses Leistungsprofil in militärisch definierte Operations-
begriffe umgesetzt werden. Ausgangspunkt bildet die Erkenntnis, dass jede militäri-
sche Aktivität in Form einer Operation präzis und nachvollziehbar definiert werden
kann4. Die Typologie der Operationen stellt eine Begriffshierarchie dar und schafft da-
mit klare Vorgaben, indem sie die Aufgaben des Leistungsprofils mit den entspre-
chenden, militärisch definierten Operationen verknüpft.
Die Hierarchie der Typologie unterscheidet drei Ebenen: Operationstypen, Operati-
onsformen und Operationsarten5. Untenstehende Darstellung zeigt nur Operationstyp
und Operationsform als militärstrategische Vorgabe für die nächste Bearbeitungsstufe.
4 Bezüglich der Definition des Begriffs „Operation“ wird von derjenigen der NATO ausgegangen; vgl Anhang Glossar.5 Die Definitionen von Operationstyp, Operationsform und Operationsart finden sich im Anhang Glossar.
AMTSINTERN
43
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
Abb.: Typologisierung der Operationen
Die für die Doktrin der Armee XXI gewählte Typologie der Operationen übernimmt die
bereits bestehende und international gebräuchliche Operationsterminologie des eu-
roatlantischen Sicherheitsraumes. Die bewusste Anlehnung an die Begriffe der ent-
sprechenden ausländischen Streitkräfte drängt sich aus folgenden Gründen auf:
• Eine zentrale Voraussetzung zum Erreichen der erforderlichen Kooperations-
fähigkeit mit ausländischen Streitkräften ist die Schaffung mentaler Interoperabili-
tät. Eine harmonisierte Terminologie für gemeinsame Ausbildung und multinatio-
nale Operationen ist deshalb unerlässlich.
• Die Begriffslogik im Rahmen der NATO ist bereits auf kooperatives militärisches
Handeln ausgerichtet. Zudem deckt sie die gesamte Palette der sicherheits-
politischen Aufgaben einer Armee, auch die im SIPOL B 2000 definierten, ab.
Special Operations
Defensive Operations Offensive Operations
Domestic Emergencies Military Aid to Civil Authority
Peace Support Operation Humanitarian Assistance
Public & Ceremonial
Ground Operations
C2 Warfare Civil Affairs Operation
Public Affairs Operation PSYOP
Information Operations
Logistical Operations
Operations
Aerospace Control Force Application
Force Enhancement Force Support
Air Operations
AMTSINTERN
44
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
• Die international gebräuchlichen und akzeptierten Definitionen sind bereits vorhan-
den und können mit minimalen Änderungen auf die Bedürfnisse der Armee XXI
angewandt werden.
Aus diesen Gründen wird als Regel die NATO-Terminologie verwendet. „Helvetische“
Begriffe kommen nur dort zur Anwendung, wo spezifisch schweizerische Verhältnisse
eine Übertragung der NATO-Begriffe nicht erlauben.
Jede von der Armee erwartete Leistung kann mittels Kombination von Elementen er-
bracht werden, die Teile von 5 Operationstypen sein können. In Funktion der Lage
können die verschiedenen Kombinationen gewählter Leistungselemente entweder in
„Operations in War“ oder „Operations other than War“ unterteilt werden.
AMTSINTERN
45
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
Abb.: Leistungsprofil
Jedem Risiko ist eine Vorwarnzeit eigen, die die Reaktionszeit bestimmt, mit der jede
Leistungserbringung der Armee verbunden werden kann. Aus der Gegenüberstellung
der eingangs dargelegten Risikoanalyse mit den Leistungen ergibt sich das Leistungs-
diagramm, das aufzeigt, in welcher Zeitspanne die Leistungen als „militärische Ant-
wort“ erbracht werden müssen (Tage, Wochen, Monate oder Jahre).
Ballistic Missile DefenseUstü der zivilen Behörden durch Si Ei
Schutz von Raum & InfrastrukturKontrolle & Schutz des Luftraumes
Katastrophenhilfe Ustü der zivilen Behörden
Schutz gegen GewaltanwendungSchutz CH-Interessen im Ausland
Humanitäre Hilfe
Beteiligung an FriedensförderungFähigkeit zur Beteiligung an int Op
Typologie der OperationenGround Ops Air Ops Info Ops Spec Ops Log Ops
Informationsüberlegenheit
Operations In War
Operations Other Than War
AMTSINTERN
46
SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
Abb.: Leistungsdiagramm
Dieser Vergleich legt dar, auf welche Weise und mit welcher Reaktionszeit die Armee
XXI zur Bewältigung der bestehenden Risiken beitragen kann, woraus sich das Sy-
stem der abgestuften Bereitschaft ableitet.
Reaktionszeit
Ein
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Katastrophenhilfe
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Schutz gegen Gewaltanwendung
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Humanitäre Hilfe
Ballistic Missile Defense
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Fähigkeit zur Beteiligung an int Op
Ustü der zivilen Behörden durch Si Ei
Schutz von Raum & InfrastrukturKontrolle & Schutz des Luftraums
WochenWochen MonateMonate ++ 3 Jahre 3 Jahre
Beteiligung an Friedensförderung
AMTSINTERN
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
2.6. Das System der abgestuften Bereitschaft
Abb.: System der abgestuften Bereitschaft
Innerhalb des Leistungsprofils der Armee XXI werden zur zeit- und lagegerechten Er-höhung der Einsatzbereitschaft drei unterschiedlich verfügbare Ressourcenpoten-
tiale unterschieden:
• Aus dem Stand verfügbare Bereitschaftsverbände, bestehend aus Berufspersonal,
Zeitsoldaten sowie einem Teil der Durchdiener;
• Nach kurzer bis mittlerer Vorbereitung verfügbare Verbände, bestehend aus
WK-Truppen und den übrigen Durchdienern;
• Nach längerer Vorbereitungszeit zusätzlich die Reserven.
In jedem Fall besteht der erste Schritt im Rahmen der Erhöhung der Einsatzbereit-
schaft darin, das Können bezüglich des erwarteten/geforderten Auftrages sicherzu-
AufwuchsAufwuchs
ReserveReserve
WKWKTruppenTruppen&& Durchdiener Durchdiener
WKWKTruppenTruppen& & DurchdienerDurchdiener
Ber VbBer VbBerufspers
ZeitsoldatenDurchdiener (-)
Reaktionszeit
Ein
tret
enw
ahrs
chei
nlic
hkei
t
Restrisiko
100 %
Ope
rati
onel
le B
erei
tsch
aft
Ber VbBer VbBerufspers
ZeitsoldatenDurchdiener (-)
Ber VbBer VbBerufspers
ZeitsoldatenDurchdiener (-)
WochenWochen MonateMonate ++ 3 Jahre 3 Jahre
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stellen. Dies ist nur über angemessene Ausbildung zu erreichen, die in jedem Fall la-
ge- und auftragsgerecht zu erfolgen hat. Damit ist auch offensichtlich, dass das bishe-
rige System der Mobilmachung durch Instrumente zur Steuerung der Bereitschaft er-
setzt werden muss.
2.7. DER ASPEKT DER BEREITSCHAFT
2.7.1. „OPERATIONAL READINESS“Die heute gültige „Bereitschaft der Armee“ ist in den Weisungen des Generalstabs-
chefs vom 30.6.97 (Rev. 22.11.99) festgelegt. Die darin enthaltenen Regelungen wer-
den fortlaufend angepasst. Die Bereitschaft der Armee XXI ist nach Massgabe des
Systems der abgestuften Bereitschaft und der Interoperabilität neu zu gestalten. Dabei
ist die Einsatzbereitschaft der Formationen und Stäbe der Armee XXI auf die gefor-
derte Leistungsfähigkeit auszurichten. Die Leistungsfähigkeit ist das Produkt aus fol-
genden 4 Komponenten:
• Doktrin und Gestaltung [Struktur] (Operationen, Prozesse und Organisationsfor-
men)
• Technologiestand (Waffen, Munition, Ausrüstung)
• „Operational Readiness“
• Duchhaltefähigkeit oder Sustainability
„Operational Readiness“6 ist das Produkt aus folgenden 5 Komponenten:
• Bestandesbereitschaft (Differenz Ist/Sollbestand)
• Ausbildungsbereitschaft (Differenz zum definierten Standard)
• Materielle Bereitschaft (Zustand, Vollständigkeit und Regenerationskapazität)
• Logistische Bereitschaft (Differenz zur definierten Duchhaltefähigkeit)
• Doktrin- und Aufmarschbereitschaft (räumliche und zeitliche Verfügbarkeit einer
Formation für eine spezifische Operationsform)
6 Definition Operational Readiness: Vorbereitungsgrad der Armee oder einer militärischen Formation (bzw eines Moduls) in Bezugauf eine spezifische Aufgabe. Dieser Vorbereitungsgrad ist das Produkt von Bestandes-, Ausbildungs-, materieller, logistischersowie Doktrin- und Aufmarschbereitschaft.
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2.7.2. „FITNESS FOR MISSION“ UND „FITNESS FOR THE MISSION“Ein glaubwürdiger und erfolgversprechender Einsatz der Armee XXI oder von Teilen
ist nur nach Erlangung der generellen "Fitness for Mission“ bzw der spezifischen „Fit-
ness for the Mission“ möglich. „Fitness for the Mission“ ist einsatz- und auftragsab-
hängig. „Fitness for (the) Mission“ erreicht nur, wer über eigene Einsatzerfahrung
(Force-on-Force Training7) verfügt und in der Lage ist, diese permanent zu verifizieren.
Diese Erfordernisse sind für Einsätze der Stufen Brigade und Truppenkörper unerläss-
lich (im Falle von PSO gar auf Stufe Kp8) und effizient nur im Ausland zu realisieren.
Vorgaben und Erfahrungen zur Validierung und Überprüfung der „Fitness for
Mission“ können als direkte oder indirekte Fremdleistungen bei einem oder mehreren
Partnern eingefordert werden. Der eigentliche Einsatz als zertifizierter Verband wird in
der Regel als Eigenleistung unter Integration in fremde Verbände erbracht.
Die Forderung nach „Fitness for (the) Mission“ bedingt interoperables, profes-
sionelles Fachpersonal und entsprechende Strukturen der Führung, Ausbildung, Vali-
dierung, Verifizierung und Zertifizierung. „Fitness for (the) Mission“ ist nur in Koopera-
tion erreichbar und setzt Interoperabilität der betroffenen Verbände oder Truppenkör-
per der Armee XXI voraus. Die notwendigen Strukturen für die Erreichung der „Fitness
for (the) Mission“ gehören zum Mengengerüst der Armee XXI.
2.8. SPANNUNGSFELD AUTONOMIE – KOOPERATIONDie Gesamtheit der von der Armee XXI zu erbringenden Leistungen setzt sich aus
autonomem und kooperativem militärischem Handeln zusammen. „Sicherheit durch
Kooperation“ verlangt von der Armee eine Intensivierung der Kooperation sowohl im
Inland als auch mit dem Ausland. Eine hohe Eigenleistung ist für beide Handlungsfel-
der, das autonome wie das kooperative, unabdingbar. Von der erwarteten Leistungs-
palette kann die Armee nicht mehr das volle Spektrum ohne Kooperation mit Partnern
erfüllen. Kooperationsgrad und -art sind in hohem Mass von der zu erbringenden Lei-
stung abhängig. Die grundsätzliche Kooperationsfähigkeit gegen innen wie gegen au-
ssen wird somit zu einem zentralen Eckwert der Armee XXI.
7 Definition Force-on-Force Training: Den Bedürfnissen und der Lage angepasste Verbandsschulung in freier Führung und aufGegenseitigkeit mit dem Ziel, einen definierten Ausbildungsstand sicherzustellen.8 Force-on-Force Training auf Stufe Kp für PSO-Einsätze ist auch als Eigenleistung innerhalb der Schweiz möglich.
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2.8.1. KOOPERATION IM INLANDBei der Kooperation im Inland ist die Armee Teil des Systems der Umfassenden Flexi-
blen Sicherheitskooperation (UFS); sie kooperiert nach folgenden Grundsätzen:
• Mit Leistungsbeiträgen zur „Prävention und Bewältigung existenzieller Gefahren“
auf Begehren und in der Regel unter der Einsatzverantwortung der zivilen Behör-
den. Leistungsbeiträge erfolgen, wenn zivile Mittel zur Bewältigung einer Notlage
ausgeschöpft sind oder nicht ausreichen (Brechen der Belastungsspitze) nach dem
Prinzip der Subsidiarität.
• Im Rahmen der „Raumsicherung und Verteidigung“ unter eigener Einsatzverant-
wortung, aber unter Mitwirkung ziviler Instanzen.
Das Prinzip der Subsidiarität bedeutet, dass die Armee den Kräfteansatz aufgrund der
von den zivilen Behörden erwarteten Leistung festlegt. Dabei gilt es zu berücksichti-
gen, ob ein „qualitativer“ (Know how, Spezialausrüstung) oder „quantitativer“ (primär
Personal) Leistungsbeitrag erwartet wird. Mit der Schaffung eines professionellen
„Joint Staff“ auf Stufe Armee kann die Machbarkeit der subsidiären Leistungsbeiträge
aus militärischer Sicht beurteilt sowie die Beratung der Verantwortungsträger sicher-
gestellt werden („subsidiärer Dialog“). Mittels permanenten regionalen Komman-
dostrukturen wird der regionalen Besonderheit von subsidiären Einsätzen Rechnung
getragen. Da diese Stäbe befähigt sein müssen, innert kurzer Zeit mit den zivilen
Partnern zusammenzuarbeiten, bestehen sie mit Vorteil aus einem professionellen
Kern und aus Milizkader im Alarmstatus.
2.8.2. KOOPERATION MIT DEM AUSLANDDie Kooperation mit dem Ausland stellt mit Blick auf die Armee XXI die wichtigste
Neuerung dar. Das Ineinandergreifen der Eigenleistung der Armee und der Fremdlei-
stung ausländischer Partner stellt hohe und neue Anforderungen an die Armee. Eine
erfolgreiche Umsetzung bedingt, dass der Umwandlungsprozess von der Ausbildungs-
zur Einsatzarmee beschleunigt, die Einbindung der Armee XXI in den sicherheits- und
verteidigungspolitischen Informationsaustausch in Europa ermöglicht und die Ausbil-
dungszusammenarbeit im multinationalen und bilateralen Rahmen vertieft wird. Eine
schweizerische Mitwirkung in internationalen PSO als verlässlicher Partner und auf
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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gleichberechtigtem Niveau ist dazu unerlässlich. Das heisst, dass die Schweiz den
hohen Ansprüchen an die politische und militärische Verlässlichkeit im Rahmen ge-
meinsamer Operationen gerecht wird und auch die Bewaffnung zum Schutz eigener
Kräfte und Einrichtungen sowie zur Erfüllung des übernommenen Auftrages sicherzu-
stellen vermag.
Bezüglich Umfang und Qualität der Fremdleistung werden grundsätzlich zwei
Bereiche unterschieden: direkte Fremdleistung, welche einen in der Regel abge-
schlossenen Leistungsbeitrag des Partners umfasst, und indirekte Fremdleistung,
welche sich auf Leistungen bezieht, die zwar von der Armee XXI eigenständig ausge-
führt werden können, bei deren Vorbereitung insbesondere im Ausbildungsbereich
aber auf Fremdleistungen basiert werden muss (zB internationale Stabsausbil-
dung/CJTF-Fähigkeit, „Force-on-Force Training“ und „Zertifikation“ zur Erlangung der
„Fitness for Mission“ bzw „Fitness for the Mission“, Erarbeiten der „Rules of Engage-
ment“, etc).
Die Kooperation bei Operationen mit dem Ausland findet primär im Rahmen der fol-
genden drei, hinsichtlich Zielsetzung und Kooperationsgrad deutlich unterscheidbaren
Bereiche statt:
• Teilnahme an internationalen Aktionen zur Schaffung von Frieden und Stabi-litätIm SIPOL B 2000 vorgesehener Kooperationsfall mit Beiträgen im Rahmen von
friedensunterstützenden Operationen unter der Führung der UNO oder der OSZE.
Zudem Beteiligung an humanitären oder Rettungsaktionen im Rahmen von PfP
sowie weitere bi- und multilaterale Zusammenarbeit mit Partnerstaaten.
Art und Umfang dieser Beteiligungen an internationalen Aktionen variieren. In ihrer
grundlegenden Zielsetzung sind jedoch alle auf die Schaffung von Frieden und
Stabilität primär im strategischen Umfeld und ohne direkte Gewaltanwendung aus-
gerichtet.
• Aktionen im Verbund mit Nachbar-/europäischen Staaten zur gemeinsamenVerteidigungMilitärische Aktionen, deren Ziel die aktive Verteidigung des Landes ist, die jedoch
aus Gründen operationeller Zweckmässigkeit und Solidarität ausserhalb des natio-
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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nalen Territoriums stattfinden können, in der Regel im operativen Vorfeld und in
Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn. Dabei ist die formelle Teilnahme der
Schweiz an einem Militärbündnis nicht unabdingbare Voraussetzung für das Zu-
standekommen eines derartigen Verbundes. Denn gemeinsame Verteidigungsan-
strengungen basieren primär auf der beiderseitig bestehenden Erkenntnis, dass
eine sich in oder gegen Europa abzeichnende Aggression auch unser Land in Mit-
leidenschaft ziehen könnte und eine ausgreifende Kooperation der Schweiz mit ih-
ren Nachbarn für alle beteiligten Partner von Nutzen wäre. In diesem Kontext von
Zusammenarbeit sind auch militärische Beiträge des Auslandes auf schweizeri-
schem Territorium denkbar, ein entsprechender Entscheid der politischen Führung
vorausgesetzt.
• Integration in ein Netzwerk von technischen FrühwarnsystemenBei dieser Art von Kooperation, bei welcher die technische Komponente im Vor-
dergrund steht, geht es im wesentlichen um die Integration in einen Informations-
verbund zwecks Erhalt und Zurverfügungstellung zentraler und zeitkritischer Infor-
mationen für den Schutz von Staat und Bevölkerung. An erster Stelle ist dabei der
Bereich der Ballistic Missile Defense (BMD) zu nennen (vgl dazu Ziff 3.4.).
2.9. DER ASPEKT DER INTEROPERABILITÄTDie neue sicherheitspolitische Strategie "Sicherheit durch Kooperation", sowie die
daraus abgeleitete Doktrin verlangen von der Armee die Schaffung militärischer Ko-
operationsfähigkeit − also Interoperabilität. Interoperabilität ist unabdingbare und zen-
trale Voraussetzung für kooperatives militärisches Handeln mit armeeexternen Part-
nern sowohl im Inland als auch mit dem Ausland.9
Im für die Schweiz relevanten strategischen Umfeld, dem euroatlantischen Sicher-
heitsraum, kann Interoperabilität nur auf die NATO ausgerichtet sein, weil sich auch
die UNO ausschliesslich auf NATO „procedures and format“ abstützt und dies dem
bereits angelaufenen PARP Prozess innerhalb von PfP entspricht. Auch die Arbeits-
9 SIPOL B 2000, S. 52: "Mit dem Aufbau der Interoperabilität schafft die Armee die notwendige Voraussetzung zur multinationalenZusammenarbeit. Sie erwirbt und festigt diese Fähigkeit durch die Anpassung ihrer Gliederung, Struktur, Ausrüstung und Ausbil-dung der Stäbe, im Rahmen von gemeinsamen Truppenübungen der Partnerschaft für den Frieden sowie auf Grund ihrer Erfah-rungen in Ernstfall-Einsätzen". Optionenpapier zH von Chef und GL VBS. Leitlinien für die Erarbeitung der Konzeptionsstudien.Eckwert 3, S. 12: "Die Armee XXI ist auf Interoperabilität auszurichten". Rechtsgutachten Prof. Schindler, Optionenpapier, S. 5:"Die Herstellung der Interoperabilität - auch für die ganze Armee - ist verfassungsrechtlich grundsätzlich zulässig".
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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verfahren im Rahmen der europäischen Sicherheitskooperation beruhen − allein
schon aus Kostenersparnisgründen − auf den allgemein gültigen NATO-Standards.
Die NATO setzt derzeit überdies ihr Konzept der Combined Joint Task Forces(CJTF) um, das für alle künftigen multinationalen Operationen im genannten Raum
Modell werden soll. Interoperabilität mit der NATO, bzw CJTF-Fähigkeit, bedeutet
deshalb die Handlungsfreiheit zu erlangen, um mit sämtlichen potenziellen militäri-
schen Partnerorganisationen im relevanten Umfeld kooperieren zu können. Die allge-
mein gültige NATO-Definition der Interoperabilität10 ist für den langfristigen Interopera-
bilitätsprozess von Bedeutung. Sie steht im Zusammenhang mit dem NATO-
Standardisierungsprozess, wobei vier Stufen der Standardisierung mit aufsteigender
Zusammenarbeitseffizienz unterschieden werden: Compatibility, Interoperability,Interchangeability (Austauschbarkeit) und Commonality (Gleichartigkeit). Die Com-
patibility-Stufe stellt noch keine echte Zusammenarbeit sicher, sondern beschreibt le-
diglich den Zustand, in dem zwei Systeme störungsfrei nebeneinander wirken. Grund-
sätzlich strebt die NATO bei ihren multinationalen Strukturen folgende Standardisie-
rung an: Commonality bei Sprache, Doktrin und Arbeitsverfahren, Interchangeability
bei Logistik/Versorgungsgütern sowie Interoperability bei Führungs- und Kommunika-
tionssystemen11. Für die unmittelbaren Interoperabilitätsanstrengungen der Schweiz
sind folgende Richtlinien massgebend12:
"Partner Interoperability with NATO requires:
• Personnel and units trained in NATO doctrine, procedures and practices.
• Equipment which interfaces with that of NATO, complying where possible with
NATO standards.
• Staff officers trained in NATO language, doctrine and procedures. Such officers
would be capable of filling appointments with a NATO HQ (for specific events or as
international staff officers at Partnership Staff Elements, PSE), the HQ of a NATO-
led operation or national posts dealing with NATO/Partnership matters.
10 AAP-6 (V) NATO Glossary of Terms and Definitions, 2-I-6: "The ability of systems, units or forces to provide services to andaccept services from other systems, units or forces and to use the services so exchanged to enable them to operate effectivelytogether".11 NATO Logistics Handbook, NATO Headquarters Brussels, October 1997, S. 161.12 Zur Partner Interoperability vgl BI-MNC Concept for Implementation of the Military Aspects of Partnership for Peace, 7 Novem-ber 1997, Art. 15, S. 5.
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• Capabilities to integrate units declared for PfP mission areas with NATO forces in a
NATO-led formation".
Erste Schritte der Umsetzung sind gemacht. Die Schweiz nimmt im Rahmen der Part-
nerschaft für den Frieden seit Oktober 1998 am PfP Planning and Review Process
(PARP) teil. Die ersten spezifischen Interoperabilitätsziele für die Schweiz sind im
Frühjahr 1999 in bilateralen Gesprächen mit der NATO festgelegt worden.13
Der Schaffung von Interoperabilität liegen folgende militärstrategischen Zielsetzungen
zugrunde:
• Sicherstellung der grundsätzlichen militärischen Kooperationsfähigkeit als Beitrag
zur Umsetzung der sicherheitspolitischen Aufträge (SIPOL B 2000).
• Schaffung und Aufrechterhaltung militärischer Kooperationsfähigkeit als zentrale
Voraussetzung primär für den Teilauftrag "Friedensunterstützung und Krisenbe-
wältigung" (Mitarbeit in multinationalen friedensunterstützenden Operationen mit
schweizerischen Einsatzelementen und -funktionen) und mittel- bis langfristig auch
für potenzielle gemeinsame Einsätze mit Partnerstaaten im Rahmen der Teilauf-
träge "Raumsicherung und Verteidigung" sowie "Prävention und Bewältigung exi-
stenzieller Gefahren".
• Schaffung von CJTF-Fähigkeit für Führungsstäbe und Schlüsselpersonal aus Ar-
mee und Verwaltung sowie ihre Ausrichtung auf die multinationale Zusammenar-
beit des euroatlantischen Raumes.
• Sicherstellung des Anschlusses an die Technologie- und Organisationsentwicklung
moderner Streitkräfte (Revolution in Military Affairs, RMA), insbesondere im Be-
reich von vernetzten Führungs-, Kommunikations- und Informationssystemen so-
wie bei militärischen Kapazitäten, deren Entwicklung und Beschaffung durch rein
nationale Investitionen nicht gewährleistet werden können.
13 Interoperability Objectives for Switzerland, Annex I to PfP (DPAO) WP (99) 303. Die in diesem Dokument festgelegten Zielegelten als Richtlinien für die Schaffung von Interoperabilität für die Armee.
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2.10. AUFWUCHS UND AUFWUCHSFÄHIGKEITDer geforderte Aufwuchs der Armee XXI muss allenfalls in Kooperation mit in- und
ausländischen Partnern gestaffelt, selektiv oder aber in einem Zug erfolgen können.
• Er deckt schwergewichtig die „Restrisiken“ ab.
• Zur Auslösung eines Aufwuchses bedarf es der Erweiterung der politischen, finan-
ziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Armee durch das Parlament,
was seinerseits den Aufwuchs als einen qualitativen und strukturellen Quanten-sprung stipuliert.
• Die Vorwarnzeit eines Aufwuchses besteht aus der Reaktionszeit, der politischen
Entscheidfindung und aus dem Zeitbedarf für den definierten Aufwuchs. Im Mini-
mum beträgt diese Vorwarnzeit 3 Jahre.
• Der auslösende Faktor eines Aufwuchses ist die definierte Differenz zwischen der
maximalen Bereitschaft der Armee XXI und dem bedrohungsgerechten Sollzu-
stand. Droht die maximale Bereitschaft nach einer definierten Vorwarnzeit unter
den bedrohungsabhängigen Sollzustand zu sinken, so ist der Zeitpunkt einer Aus-
lösung erreicht. Umfang und Substanz des Aufwuchses wird durch diese Differenz
der beiden Grössen vorgegeben.
• Der SIPOL B 2000 verlangt als Grundlage eines Aufwuchses der Armee XXI die
Aufrechterhaltung von glaubwürdigen Kernfunktionen in den Bereichen Siche-
rungs-, Schutz- und Verteidigungsfähigkeit. Somit gehört die Aufrechterhaltung
dieser Kernfunktionen zum Mengengerüst der Armee XXI.
Um die Aufwuchsfähigkeit sicherstellen zu können, müssen also Führung, Strukturen,
Ausrüstung und Ausbildung der Armee XXI die Aufrechterhaltung der Kernfunktionen
in glaubwürdigem Umfang ermöglichen. Zur Sicherstellung der Aufwuchsfähigkeit ge-
hören auch die kontinuierliche Planung und die Strukturen der Führung eines Auf-
wuchses. Die Vorbereitung ist eine interdisziplinäre Aufgabe auf strategischer Stufe.
Sie beinhaltet die Bereiche: Strategischer Nachrichtendienst, Politik, Rüstung und Ar-
meeführung. Diese „Arbeitsgruppe Aufwuchs“ sollte von der departementalen Aufga-
benstellung her im VBS eingegliedert werden. Dieser Arbeitsgruppe obliegt eine konti-
nuierliche Lagebeurteilung, die Vorbereitung und Auslösung der politischen Ent-
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ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
scheidfindung und die Formulierung von strategischen Vorgaben zu Handen der Dok-
trinschöpfung, Armeeplanung und Rüstung.
Der geforderte Aufwuchs der Armee XXI setzt seine Aufwuchsfähigkeit voraus. Dies
beinhaltet ein strategisches Führungs- und Planungsinstrument sowie die Aufrechter-
haltung einer angemessenen Kernkompetenz. Somit ist das Mengengerüst der Armee
XXI von der Aufwuchsfähigkeit in den Bereichen Führung, Strukturen, Einsatz, Ausbil-
dung und Ausrüstung betroffen.
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KAPITEL 3: SONDERASPEKTE DER AUFTRAGS-ERFÜLLUNG3.1. INFORMATION WARFAREJeder Einsatz von Streitkräften setzt die Sicherstellung einer dauernden Führungs-
fähigkeit voraus. Mit interoperabler und koalitionsfähiger C4I2-Fähigkeit über das Ge-
samtspektrum der Armee XXI sind Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Einsätze
auf allen Stufen − strategisch, operativ und taktisch − simultan, über alle Hierarchien
koordinierbar und möglichst zeitverzugslos geführt werden können. Unausweichliche
Folge davon sind wachsende Abhängigkeiten von friktionslos funktionierender Infor-
mationstechnologie. Gleichzeitig entstehen aus diesen Abhängigkeiten aber auch
neue Verwundbarkeiten, welche allein schon aufgrund zunehmender Vielfalt der im
Rahmen von Information Warfare14 erwachsenden Einwirkmöglichkeiten für immer
mehr Akteure prioritäre Ziele werden dürften. Unter jenen, die Information Warfare
schon heute zur Erringung wirtschaftlicher, politischer und weiterer Vorteile nutzen,
finden sich Akteure unterschiedlichster Provenienz und Motivation: staatliche Institu-
tionen, transnationale und nicht-staatliche Organisationen, kriminelle Vereinigungen,
Hacker und Vandalen, etc. Gegen diese Akteure und deren Aktivitäten kann Neutrali-
tät im Information Warfare weder Schutz noch Vorteile bieten. Selbst Kriegsrechtbe-
stimmungen bleiben wirkungslos.
Die mit der Weiterentwicklung und globalen Verbreitung der Informationstech-
nologie beispiellos wachsende Interkonnektivität verwischt nicht nur alle nationalen
und institutionellen Grenzen, sondern letztlich auch die Unterschiede, die noch zwi-
schen dem zivilen und militärischen Sektor verbleiben. Praktisch ist es schon heute
so, dass die Leistungserbringung der Armee von der sicheren Funktion der Informatik-
und Kommunikationsinfrastruktur des zivilen Bereichs abhängt, dieser und die zivile
Verwaltung wachsenden Schutzbedarf aufweisen, um zentrale Funktionen des Staa-
tes gewährleisten zu können. Zeitkritikalität und „Vernichtungspotential pro Zeiteinheit“
14 Zivile Definition: „Information Warfare is the offensive and defensive use of information and information systems to deny, exploit,corrupt, or destroy, an adversary’s information, information-based processes, information systems, and computer-based networkswhile protecting one’s own. Such actions are designed to achieve advantages over military and business adversaries“. Institute forthe advanced Study of Information Warfare, IASIW. Militärische Definition: „Information operations conducted during time of crisisand conflict to achieve or promote specific objectives over a specific adversary or adversaries“. Joint Pub 3-13, 9 October 1998,GL-7.
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machen den Schutz vor Angriffen auf die neuen Verwundbarkeiten − insbesondere auf
jene der national kritischen Infrastruktur − zur grossen Herausforderung der Zukunft.
Weil diesen neuen Risiken und dem Schutz dagegen sicherheitspolitisch wachsende
Bedeutung zukommen, wird die Armee XXI mindestens zur Gewinnung und Erhaltung
der strategischen Handlungsfreiheit beizutragen haben. Art, Umfang und Modalitäten
dieser Beiträge sind zu definieren − auch für Fälle, in denen die Führung von zivilen
Instanzen wahrgenommen wird − und Leitlinien dazu von der obersten politischen
Führung einzufordern.
Weil technische Schutzvorkehrungen allein jedoch nie ausreichen können,
muss die Armee XXI sowohl zur interoperablen als auch autonomen Führung von de-
fensiven und offensiven Information Operations15 befähigt sein. Grundvoraussetzun-
gen dazu sind einerseits mit permanenter Netzaufklärung, Frühwarnung und Früher-
kennung, andererseits mit Information Assurance16 zu schaffen. Aufbauend darauf
muss sich die Armee XXI als Kernkompetenz Fähigkeiten zur Sicherstellung von In-
formation Superiority17 aneignen. Information Superiority ist wiederum Voraussetzung
zur Fähigkeit − zumindest zeitlich, allenfalls auch räumlich begrenzt − Information Do-
minance18 erringen zu können. Denn Information Dominance ist Schlüssel zur „Battle-
space Dominance“ und für den Erfolg der Operation von entscheidender Bedeutung.
Letztlich kann sie für alle Operationstypen relevant sein.
Für den doktrinellen Prozess wird damit der sowohl autonom als auch inter-operabel zu führende Operationstyp Information Operations sowie alle zur Be-herrschung des Command and Control Warfare19 (C2W) auf strategischer, opera-
15 Definition: „Actions taken to influence decision makers in support of political and military objectives by affecting adversary infor-mation and/or information systems“. Joint Pub 3-13, 9 October 1998, GL-7.16 Definition: „Information Operations that protect and defend information and information systems by ensuring their availability,integrity, authentication, confidentiality, and nonrepudiation. This includes providing for restoration of information systems byincorporating protection, detection, and reaction capabilities“. Joint Pub 3-13, 9 October 1998, GL-7. Erklärungen: Availability:Assured access by authorized users; Integrity: Protection from unauthorized change; Authentication: Verification of originator;Confidentiality: Protection from unauthorized disclosure; Nonrepudiation: Undeniable proof of participation.17 Definition: „The capability to collect, process, and disseminate an uninterrupted flow of information while exploiting or denyingan adversary’s ability to do the same“. Joint Pub 3-13, 9 October 1998, GL-7.18 Definition: „The degree of information superiority that allows the possessor to use information systems and capabilities to achie-ve an operational advantage in a conflict or to control the situation in operations other than war while denying those capabilities tothe adversary“. FM 100-6, August 1996.19 Definition: „The integrated use of operations security, military deception, psychologigal operations, electronic warfare, andphysical destruction, mutually supported by intelligence, to deny informations to, influence, degrade, or destroy adversary com-mand and control capabilities, while protecting friendly command and control capabilities against such actions“. Joint Pub 3-13, 9October 1998, GL-4.
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tiver und taktischer Stufe zu schaffenden Fähigkeiten zum Schwergewichtsbe-reich für die Armee XXI.
3.2. SONDEROPRATIONENSonderoperationen werden in der Regel zur Unterstützung anderer Operationen militä-
rischer oder humanitärer Natur geführt, sowohl in einem nationalen wie in einem inter-
nationalen Rahmen. In besonderen Fällen können sie unabhängig erfolgen, wobei die
vom internationalen Recht oder Kriegsvölkerrecht gesetzten Grenzen eingehalten
werden müssen (zB bei Evakuation von Schweizer Bürgern aus dem Ausland). Son-
deroperation sind folglich praktisch im ganzen Spektrum des Leistungsprofils der Ar-
mee XXI denkbar. Eine Kooperation in diesem Bereich setzt aber die Interoperabilität
von Ausrüstung und operativen Verfahren voraus.
DefinitionSpecial Operations (Sonderoperationen) sind militärische Aktionen kleineren Ausmas-
ses, welche in allen Lagen geführt werden können, um strategische Ziele politischer
oder militärischer Natur zu erreichen. Solche Aktionen müssen mit den allgemeinen
sicherheitpolitischen Zielen vereinbar sein. Sie können unabhängig oder im Rahmen
von grösseren militärischen Operationen in einem nationalen oder multinationalen
Rahmen erfolgen. Sie werden durch militärische, eigens dafür eintrainierte Formatio-
nen (Sonderoperationskräfte, SOK) durchgeführt. Diese Formationen können aber
auch mit Spezialisten ergänzt werden, deren spezifische Kenntnisse für die Auftrags-
erfüllung notwendig sind.
Sonderoperationen sind kleinere Einsätze, welche durch einen taktischen Erfolg
oft strategische oder operative Gewinne erbringen können; oft sind es unspektakuläre
Einsätze, welche mehr Sachverstand als Feuerkraft erfordern und einen hohen Ver-
traulichkeitsgrad bei der Ausbildung, Ausrüstung und Einsatzplanung voraussetzen.
Sonderoperationen können geführt werden:
• Bei einer in der Schweiz oder im Ausland herrschenden Vorkonfliktsituation mit
zunehmenden Spannungen und gewalttätiger Radikalisierung. Sonderoperationen
umfassen Nachrichtenbeschaffung zugunsten der militärischen oder politischen
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ESERCITO SVIZZEROARMADA SVIZRA
Führung oder zugunsten einer internationalen Koalition, Situationsanalyse in einer
besonderen Zone oder Evakuation von Schweizer Bürgern oder andern Personen
aus gefährdeten Gebieten.
• In einer Konfliktlage, wo Teile oder das Gros der Schweizer Armee autonom oder
multinational, in der Schweiz oder im Ausland eingesetzt werden. In einer solchen
Lage werden Sonderoperationskräfte prioritär zur Unterstützung von terrestrischen
Operationen und von Einsätzen aus der Luft eingesetzt. Sie erlauben eine Optimie-
rung der Operationsführung, indem die gezielte Gewaltanwendung verhältnismäs-
sig gehalten werden kann und damit Kollateralschäden vermieden werden.
• Bei einer Nachkonfliktsituation in einem Gebiet, wo eine friedenserhaltende Ope-
ration durchgeführt wird, unterstützen die Sonderoperationskräfte die eingesetzten
Verbände und tragen zur Wiederherstellung der zivilen Ordnung des Gastgeber-
landes beispielsweise durch Aufklärung und Überwachung von Waffenstillstands-
und Entwaffnungsabkommen bei.
• In einer Stabilisierungsphase in Gebieten, deren soziales und demokratisches
Gleichgewicht gefährdet ist und wo die Schweiz aus prioritären aussen- und si-
cherheitspolitischen Gründen optimale Voraussetzungen für eine soziale und wirt-
schaftliche Entwicklung zu schaffen beabsichtigt. Im Bereich der demokratischen
Kontrolle von Streitkräften können Sonderoperationskräfte zur Ausbildung von
Streitkräften in Entwicklungsländern einen wichtigen Beitrag leisten (Kriegsvölker-
recht, internationale Abkommen etc). Sonderoperationen können aber auch die
Hilfe zu Infrastrukturarbeiten oder die Erstellung von Übermittlungskapazitäten in
unzugänglichen Gebieten abdecken.
In der normalen Lage erfolgt die operationelle Führung durch das Armeekommando,
meistens in enger Zusammenarbeit mit den mitbetroffenen Instanzen von EJPD und
EDA. Die Ausführung von Sonderoperationen – insbesondere der Einsatz von Son-
derkräften auf grosse Entfernung und in unfriedlichen Gebieten – setzt eine entspre-
chende Führungs- und logistische Kapazität voraus. Ausrüstung, Ausbildung und Ein-
satz müssen durch ein "Kommando SOK" wahrgenommen werden, damit die strategi-
schen Ziele und die eingesetzten Mittel in Einklang gebracht werden können.
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3.3. LOGISTIK3.3.1. Grundforderungen an das LogistiksystemInfolge der neuen Doktrin des „Integrierten Armeeeinsatzes“ muss das gegenwärtige
Logistiksystem grundsätzlich überdacht werden. Für die Neugestaltung stehen die
Schaffung der Kooperationsfähigkeit im Inland sowie im multinationalen Umfeld und
die Effizienz des Logistiksystems im Vordergrund.
Um den Anforderungen einer modernen und gut ausgebildeten Armee zu genügen,
muss das heutige Konzept der Holversorgung durch ein dynamisches Logistiksystem
abgelöst werden, welches auf dem Prinzip der bedarfsorientierten Bringversorgung
aufbaut. Dabei ist darauf zu achten, dass das Logistiksystem flexibel und dessen Or-
ganisation und Ausrüstung modular gestaltet werden. Damit soll gewährleistet werden,
dass für alle Arten von Operationen die notwendige Logistikleistung nahtlos über jede
Lage effektiv und effizient erbracht werden kann.
3.3.2. Definitionsansatz „Logistik“Die Logistik ist die Lehre von dem nach Grundsätzen gestalteten System von Prozes-
sen der Unterstützung, welches sowohl für die Ausbildung wie auch für alle Operatio-
nen der Teilstreitkräfte sowie des Bevölkerungsschutzes, Logistikleistungen nahtlos
über jede Lage, in nationaler und internationaler Kooperation, zu erbringen vermag.
Ziel des Logistiksystems ist es, die Mittel am Bedarf der Operation orientiert,
schnell und präzis den Leistungsempfängern zuzustellen, damit diese ihre bestmögli-
che Einsatzbereitschaft und Durchhaltefähigkeit zur Auftragserfüllung erreichen und
aufrechterhalten können.
3.3.3. Ebenen des LogistiksystemsAuf sicherheitspolitischer Ebene basiert das Logistiksystem der Armee auf einer
unterstützenden Wirtschaftspolitik und einer leistungsfähigen schweizerischen Volks-
wirtschaft. Dieses einheimische Industriepotential stellt mit Hilfe ausländischer Liefe-
ranten die notwendige Unterstützung sicher.
• Auf militärstrategischer Ebene geht es um die Fähigkeit der Armee im logisti-
schen Bereich, das reibungslose Zusammenwirken und die gegenseitige Unter-
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stützung, sowohl im nationalen wie auch im multinationalen Umfeld, sicherzustel-
len.
• Auf operativer Ebene plant und führt die Armee die Logistik im Verbund mit den
Teilstreitkräften und Einsatzkräften nach militärökonomischen20 Grundsätzen und
lässt Logistikleistung dezentral durch Elemente der taktischen Ebene erbringen.
• Auf taktischer Ebene sorgen Logistikformationen mit aktiver Miliz, allenfalls mit
Durchdienern und Zeitsoldaten, unterstützt durch zivile Elemente der Armee und
der Industrie, für eine bestmögliche logistische Unterstützung der militärischen
Verbände und allenfalls anderer Leistungsempfänger in der Ausbildung und im
Einsatz.
3.3.4. Logistikprozess und logistische TeilprozesseDer Logistikprozess ist eine Bündelung verschiedener logistischer Teilprozesse. Diese
sind darauf ausgerichtet, den Leistungempfängern optimal auf ihre Bedürfnisse abge-
stimmte Logistikleistungen zeit- und ortsgerecht zu erbringen.
20 Militärökonomie im Sinne des mikroökonomischen Begriffsinhaltes, verstanden als „Lehre vom wirtschaftlichenEinsatz der Streitkräfte“ oder auch „Betriebswirtschaftslehre der Streitkräfte“ (Oswald Hahn, Die Militärökonomie iminternationalen Vergleich sowie Militärbetriebslehre, Verlag Spitz, Berlin 1997)
AMTSINTERN
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Abb.: Logistikprozesse und logistische Teilprozesse
Die Logistikteilprozesse durchlaufen verschiedene räumliche Verantwortungsbe-
reiche.
Die Einsatzlogistik ist jene Logistik, über die die Einsatzelemente verfügen. Damit ist
die logistische Handlungsfreiheit der Einsatzelemente gewährleistet.
Die mobile Logistik ist die flexible Verbindung zwischen der stationären Logistik und
der Einsatzlogistik. Damit unterstützt die mobile Logistik die logistische Handlungsfrei-
heit und Beweglichkeit der Einsatzelemente.
Die stationäre Logistik ist die militärische Basis der Logistik. Damit wird die materi-
elle Bereitschaft sowie die Durchhaltefähigkeit der Einsatzelemente gewährleistet. Die
stationäre Logistik basiert ihrerseits auf den zivilen Ressourcen in nationaler und mul-
tinationaler Kooperation.
Logistik-Planungs- und Führungsprozess
Nachschub- und Rückschub-Prozess
Instandhaltungsprozess
Sanitätsprozess
Verkehrs- und Transportprozess
Infrastrukturprozess
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AMTSINTERN
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Abb.: Räumliche Gliederung der logistischen Teilprozesse
3.3.5. Weiterentwicklung des LogistiksystemsDie Weiterentwicklung des Logistiksystems XXI folgt sieben Leitlinien:
Die Herstellung der Fähigkeit zur Kooperation im Inland (Kantone, Koord. Dienste)
sowie mit dem Ausland (multinational) erfordert die Anwendung logistischer Grund-
sätze in der gesamten Armee, welche interoperabel sind.
Das heutige Versorgungskonzept (Holversorgung) muss durch ein prozessorientiertes
Logistiksystem abgelöst werden, welches auf dem Prinzip der bedarfsorientiertenBringversorgung aufbaut.
Die Teilstreitkräfte und die Einsatzkräfte brauchen eigene logistische Elemente,
um die geforderte Leistung zu erbringen.
MobileLogistik
Einsatz-Logistik
StationäreLogistik
Logistik-Planungs- und Führungsprozess (Joint Logistic Center)
Nachschub- und Rückschub-Prozess
Instandhaltungsprozess
Sanitätsprozess
Verkehrs- und Transportprozess
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AMTSINTERN
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SCHWEIZERISCHE ARMEEARMEE SUISSE
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Die Armee braucht eine gemeinsame logistische Basis für die Unterstützung der
Ausbildung sowie die Erhaltung der Bereitschaft und Durchhaltefähigkeit.
Der Wechsel „Alles auf Knopfdruck“ hin zur „abgestuften logistischen Bereitschaft“
bedingt eine andere Art der logistischen Planung und Führung als jene, welche die
heutige Mobilmachungs- und Versorgungskonzeption vorsieht. Die zeitverzugsarme
logistische Planung und Führung bedingt den Einsatz von militärischen Führungs-und Informationssystemen.
Die Planungs- und Führungsprozesse der Logistik müssen im Verbund der Teil-streitkräfte und Einsatzkräfte über alle Lagen nach denselben Grundsätzen undohne Wechsel der Verantwortlichkeiten geführt werden. In der logistischen Planung
und Führung sind die Kantone eingebunden sowie das Gewerbe und die Industrieals Partner der militärischen Logistik einbezogen.
Die militärische Verantwortung bezüglich der Logistikausgaben beträgt gemäss
Staatsrechnung mehr als 1 Mia SFr. Die Steuerung dieser Ausgaben muss nach ein-
heitlichen militärökonomischen Grundsätzen erfolgen, um eine Gesamteffektivität
und –effizienz zu erreichen.
Die Beurteilung der logistischen Machbarkeit aller Operationen muss im Sinne des
operativen Dialoges armeeweit (Heer, LW, JTF) nach denselben Grundsätzen sy-
stematisch erfolgen (Joint Logistics Competence and Co-operations Center). Das
heute wenig ausgeprägte operative logistische Denken und Handeln muss entwik-
kelt, eingeführt und nachhaltig trainiert werden.
Die weitere Detaillierung des Logistiksystems XXI, insbesondere dessen Teilprozesse,
die daran beteiligten leistungserbringenden Logistikmodule, deren Ausrüstung sowie
die Interoperabilitätsstufen werden in den nachfolgenden Konzeptionen der Logistik
vorgenommen.
AMTSINTERN
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3.4. BALLISTIC MISSILE DEFENSE21
Aufgrund der Risikoanalyse steht für die Schweiz die Abwehr von Mittelstreckenrake-
ten im Vordergrund (Medium Range Ballistic Missiles/MRBM mit einer maximalen
Reichweite von rund 5'000 km). Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines derarti-
gen Risikos für das europäische und damit das schweizerische Territorium wird gene-
rell auf den Zeitraum 2005-2010 geschätzt.
Der Bereich Ballistic Missile Defense (BMD) zeichnet sich wegen dem benötigten
Ausmass an direkter Fremdleistung durch einen hohen Kooperationsgrad aus. Lösun-
gen im Alleingang sind nicht zielführend und auch nicht finanzierbar. Sämtliche Ent-
scheide unterliegen auf schweizerischer Seite hingegen dem Neutralitätsrecht.
Grundsätzlich ist die Einbettung in einen europäischen BMD-Verbund anzustreben.
Bei diesem noch zu schaffenden gesamteuropäischen Aufklärungs-, Frühwarn- und
Abwehrsystem wird die NATO eine zentrale Rolle spielen. Nebst den durch Kooperati-
on erhaltenen passiven und aktiven Gegenmassnahmen sind auf nationaler Ebene
auch der Einbezug der Zivilschutzorganisation und eines nationalen Alarmsystems
vorzusehen. Die konkrete Definition der von der Schweiz einerseits benötigten und
anderseits erbringbaren Leistung muss im Rahmen einer noch festzulegenden „Ko-
operations-Policy“ erfolgen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Schweiz bei der Ko-
operation im BMD-Bereich permanent, also auch in der normalen Lage, Teil eines In-
formationsverbundes sein muss.
21 Vgl. dazu: Kurzstudie Team KS 1 „Ballistic Missile Defence“ vom 24.3.00
AMTSINTERN
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ZUSAMMENFASSUNG DER ANTRÄGEALLGEMEINE AUSRICHTUNGSoll die Armee XXI den zukünftigen Herausforderungen, wie sie in der vorliegenden
Konzesptionsstudie 1 dargestellt wurden, gerecht werden können, sind einerseits ein
Ausbau der Aufklärungs- und Nachrichtenbeschaffungsmittel, eine Erweiterung siche-
rer Datenverarbeitungsnetze und Informationsinfrastruktur sowie eine massive Quali-
täts- und Leistungsverbesserung der Führungssysteme in Bezug auf Raum und Zeit
erforderlich. Andererseits müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, Kräfte
und Mittel der Armee XXI in fein auf die jeweilige Bedrohung abgestimmten Modulen
bereitstellen und einsetzen zu können. Diese Herausforderungen konvergieren mit der
Konzeption einer darauf ausgelegten Strategie zur Entwicklung und Beschaffung von
Hochtechnologie.
BEREICH C4IRAufgrund der dargelegten sicherheitspolitischen, strategischen und militärstrategi-
schen Erfordernisse erhalten drei auftragsübergreifende Querschnittsfähigkeiten derArmee zentrale Bedeutung. Zur Erbringung der entsprechenden Leistung ergeben
sich daraus folgende Ausbauschwergewichte und Prioritäten für die Armee XXI:
• Befähigung zur Führung von Information Operations. Dies sowohl interopera-
bel als auch autonom, mit Kernkompetenz der Sicherstellung von Information Su-
periority und - darauf aufbauend - der Fähigkeit, zeitlich, allenfalls auch räumlich
begrenzt, Information Dominance erringen zu können. Für Raumsicherung und
Verteidigung ist diese Befähigung für den Erfolg der Armee und zur Führung von
Command & Control Warfare (C2W) von zentraler Bedeutung. Für Beiträge zur
Prävention und Bewältigung existenzieller Gefahren ist diese Fähigkeit in jenen
Teilen unverzichtbar, wo es um die Erringung und Erhaltung der Handlungfähigkeit
der politischen Behörden und um den Schutz der kritischen nationalen Informati-
onsinfrastruktur vor gegnerischen Einwirkungen mittels Information Warfare geht.
Je nach Rahmen, Lage und Umwelt, in welchen die Beiträge erfolgen sollen, kann
die Befähigung zur Führung von Information Operations schliesslich auch für Ein-
sätze zur Friedensunterstützung und Krisenbewältigung erforderlich werden.
AMTSINTERN
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• Befähigung der Aufklärung und des Nachrichtendienstes der Armee XXI zurSchaffung von „Transparenz des Gefechtsraumes“. Dies auf allen Stufen der-
gestalt, dass interoperabel, annäherungsweise auch autonom, die Nachrichtenbe-
schaffung „near-real time“ erfolgen kann. Diese Befähigung ist Grundvorausset-
zung und Schlüssel für die Erfüllung der drei Armeeaufträge. Für Beiträge zur Prä-
vention und Bewältigung existenzieller Gefahren wird diese Fähigkeit dort von
zentraler Bedeutung, wo Gewalt strategischen Ausmasses mit asymmetrischer
Kriegführung in die Schweiz hineingetragen oder verbreitet wird.
• Befähigung zur Führung aller Operationen „Joint“ und „Combined“ mit allenrelevanten Kooperationspartnern. Sie ist Voraussetzung für die effiziente Erfül-
lung der drei Armeeaufträge. C4-seitig muss diese Fähigkeit ermöglichen, dass
Einsätze zur Raumsicherung und Verteidigung auf allen Stufen − strategisch, ope-
rativ und taktisch − simultan, über alle Hierarchien koordinierbar, möglichst zeitge-
recht und zeitverzugslos geführt werden können. Für Beiträge zur Prävention und
Bewältigung existenzieller Gefahren ist diese Befähigung dort erforderlich, wo sich
Gewalt strategischen Ausmasses mit asymmetrischer Kriegführung ausbreitet.
MISSILE DEFENCEAufgrund des aktuellen Standes der Abklärungen in diesem Bereich geht es im we-
sentlich darum:
• Den neutralitätsrechtlichen Handlungsspielraum unverzüglich zu ergründen,
• eine Kooperationspolicy auf höchster Ebene zu definieren,
• die von den US Behörden angeregten Kontakte in naher Zukunft auf Botschafter-
ebene aufzunehmen,
• das BMD-Projekt weiterhin durch die Projektgruppe zu verfolgen; insbesondere
sind neu generelle Überlegungen zur Teilnahme an einer internationalen Alarm-
organisation und/oder zur Realisierbarkeit von Abschüssen von TBM über unserem
strategischen bzw operativen Vorfeld (Beispiel im italienischen Luftraum) anzu-
stellen, sowie ein Fact-sheet zu unterbreiten,
• vorzusehen, ab 2002 eine Machbarkeitsstudie betreffend Integration der Schweiz
in einen europäischen BMD-Verbund bei den US Behörden zu beantragen.
AMTSINTERN
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INTEROPERABILITÄTFolgende Grundsätze sind bei der Schaffung von Interoperabilität für die Armee XXI
zu beachten:
• Die Schaffung von Interoperabilität ist ein komplexer und langfristiger Prozess, der
ein schrittweises Vorgehen und eine Priorisierung erfordert.
• Priorität haben zwei Bereiche:
1. Schaffung mentaler und prozessorientierter Interoperabilität, um die CJTF-
Fähigkeit des Schlüsselpersonals in Verwaltung und Armee zu erreichen; es
geht um die Angleichung der Strukturen und Prozesse an die NATO sowie um
nachhaltige Sprachausbildung in der relevanten Arbeitssprache der euroatlanti-
schen Sicherheitskooperation, dem Englischen.
2. Schaffung technischer Interoperabilität in den materiellen Schlüsselbereichen,
um den Anschluss an den Führungs-, Aufklärungs- und Informationsverbund
unseres Umfeldes sicherzustellen; es geht um kompatible Schnittstellen bei
Führungs-, Kommunikations- und Informationssystemen, bei Frühwarn- und
Luftraumüberwachungs-, Freund-Feind-Erkennungs- oder auch Satellitennavi-
gationsmitteln.
• Die Armee ist als Gesamtsystem auf Interoperabilität auszurichten. Änderungen
bei der Gliederung und den Arbeitsprozessen von Stäben sowie der sprachlichen
und doktrinellen Ausbildung der Kader müssen für die ganze Armee durchgeführt
werden. Analog dazu müssen auch die Verwaltungsstellen des "V" auf Interopera-
bilität ausgerichtet sein bzw über entsprechend geschultes Personal verfügen.
• Im Bereich der "Friedensunterstützung und Krisenbewältigung" muss Interoperabi-
lität bis auf die unterste taktische Stufe gewährleistet sein. In den Bereichen
"Raumsicherung und Verteidigung" sowie "Prävention und Bewältigung existenzi-
eller Gefahren" muss in erster Linie die operative Stufe interoperabel sein.
• Der PfP-Planungs- und Überprüfungsprozess (PARP) ist als zentrales Hilfsmittel
zu nutzen. Die mit der NATO vereinbarten "Interoperability Objectives for Switzer-
land" gelten als Vorgaben für die mittelfristigen Interoperabilitätsanstrengungen der
Armee.
AMTSINTERN
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EINSATZBEREITSCHAFT DER ARMEE XXI
Für das erste Überführungsjahr − also ab 1.1.2003 − kann die Einsatzbereitschaft für
wahrscheinliche Einsätze mit den bestehenden Weisungen des Generalstabschefs
ohne Leistungseinbusse gegenüber heute sichergestellt werden. Damit bleibt auch die
minimale Leistungsfähigkeit bzw die Einsatzbereitschaft der Armee XXI definiert.
Auf den 1.1.2004 ist ein neues NATO-kompatibles Konzept zu schaffen, das den
Transformationsbedürfnissen insofern Rechnung trägt, als minimal ein abgestuftes,
fortschreitendes Vorgehen, maximal der zu erreichende Endzustand, entlang der Zei-
tachse definiert werden. Wichtige Steuergrössen sind dabei die Operationsbereitschaft
und der Grad der Interoperabilität.
In den Strukturen der Armee XXI ist dazu ein Steuerungselement auf Stufe General-
stabschef zu schaffen, das sowohl die Interoperabilität als auch die Operational Rea-
diness steuert.
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