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KONSTRUKTION & AUTOMATISIERUNG www.ke-next.de Einzelpreis 30,- € Mai 2017 30484 5/2017 Cloud-Platformen wie Azure und Hana erobern die Industrie. Was ist heute schon möglich? 20 Interviews mit Experten von Kaspersky, Talend und Aucotec rund ums Thema Security in der Cloud 34 News von der Cebit: Die ehemalige Consumer-Mes- se mausert sich zu einem Marktplatz für die Industrie 26 Schwerpunkt Big Data und Cloud 38 Controller für Kleinmotoren... ...bieten wir als komplette Geräte, einbaufähige Module oder in kundenindividueller Anpassung“, erklärt Jürgen Wagenbach von Maxon Motor.

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KO N S T R U K T I O N & AU TO M AT I S I E R U N G

www.ke-next.de

Einzelpreis 30,- €

Mai 2017

30484

5 / 2017

Cloud-Platformen wie Azure und Hana erobern

die Industrie. Was ist heute schon möglich? 20

Interviews mit Experten von Kaspersky, Talend und Aucotec rund ums Thema

Security in der Cloud 34

News von der Cebit: Die ehemalige Consumer-Mes-se mausert sich zu einem Marktplatz für die Industrie26

Schwerpunkt Big Data und Cloud

38

Controller für Kleinmotoren...

...bieten wir als komplette Geräte, einbaufähige Module oder in

kundenindividueller Anpassung“, erklärt Jürgen Wagenbach

von Maxon Motor.

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Serie CX2000CPU: bis Intel® Core™ i7, quad-core

Der Beckhoff IoT-Controller. Mit den kompakten Embedded-PCs der CX-Serie und dem Softwaremodul TwinCAT IoT ermöglicht

Beckhoff die Steuerung komplexer Maschinen mit gleichzeitiger Cloud und Big Data Connectivity.

Dabei profi tieren Anwender gleich doppelt vom Prinzip der offenen Steuerungstechnik: nach unten

ins Feld durch variable Feldbusschnittstellen und Anbindung aller gängigen I/O-Signale; nach oben

ins Internet of Things durch freie Wahl einer Private oder Public Cloud über die Standardprotokolle

AMQP, MQTT und OPC UA. www.beckhoff.de/IoT-Controller

Für die einfache Kommunikation mit der Cloud …

Serie CX9020CPU: ARM Cortex™ A8

Serie CX8000CPU: ARM9

| EC1

1-15

G |

… und die Steuerung komplexer

Maschinen.

Halle 16, Stand C05

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5 / 2017 3

TITELTHEMA

Die Fähigkeiten des Motors ausnutzenDas Controller-Portfolio von Maxon Motor

Maxon Motor bietet eine breite Palette an leistungsstarken Kleinmotoren samt der dazugehörigen Servosteue-rungen. Letztere gibt es vom Modul zur Integration in die eigene Elektronik bis hin zur kundenindividuellen Komplettlösung – bei Bedarf sogar mit integriertem Motor.

Auf der Hannover Messe 2017 stellte Maxon Motor unter anderem eini-

ge Neuheiten rund um das Thema Motor-Controller vor: Zum einen wur-

de ein neues Escon-Modul für raue Umgebungsbedingungen präsen-

tiert. Die Escon Module 50/8 HE (Harsh Environment) ist ein kompaktes,

leistungsstarkes 4-Quadranten-PWM-Servokontroller-Modul zur An-

steuerung von bürstenbehafteten DC-Motoren und bürstenlosen EC-

Motoren bis 400 Watt Nenn- und 750 Watt Spitzenleistung. Es hat einen

erweiterten Temperaturbereich von -40 bis 92°C. Die Platine hat eine

Beschichtung, die höhere Resistenz gegen Staub und Kondenswasser

verspricht, zudem wurde das Modul nach Militärstandard auch für starke

Vibrationen spezifi ziert. Als weitere Messeneuheit zeigte Maxon die

kompakte Epos4 50/5, eine dynamische, anschlussfertige Positionier-

steuerung im robusten Gehäuse. Abgestimmt ist sie auf bürstenbehafte-

te DC-Motoren mit Encoder und bürstenlose EC-Motoren (BLDC) mit

Hallsensoren und Encoder bis 250 Watt / 750 Watt. Der Controller bietet

einen Steckplatz für Bus-Erweiterungen. Bis zum Jahresende soll ein Mo-

dul für Ethercat verfügbar sein. Welche Philosophie Maxon mit seinem

Controller-Portfolio verfolgt und warum das Modul-Konzept der Schwei-

zer oft besser ist, als den Controller selbst zu bauen, lesen Sie in unserem

Titelinterview ab Seite 38.

1 2 3

maxon motor ag

Brünigstrasse 220

CH 6072 Sachseln, Switzerland

www.maxonmotor.com

[email protected]

2

3

Die Escon-Reihe sind 4-Quadranten-PWM-Servo-kontroller zur Ansteuerung von permanentmagneterreg-ten DC- und BLDC-Motoren. Als Betriebsmodi sind Dreh- zahlregler, Drehzahlsteller und Stromregler verfügbar.

Integrierte Systeme: MCD (Maxon Compact Drive), ein leistungsstarker EC-Motor mit Epos-Positioniersteuerung in einem Gehäuse.

Die Controller von Maxon Motor gibt es auf Wunsch fertig im Gehäuse, hier die neue Epos4 50/5. Unter der Klappe haben Steckmodule Platz, ab Jahresende auch für Ethercat.

1

Controllerfür Klein-motoren...

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WARUM SIE DIESES HEFT LESEN SOLLTEN...

IN DIESEM HEFT: Großes Special Big Data, Cloud & Security

ab Seite 18

„In Zeiten......der zunehmenden Vernetzung müssen Cybersicher-

heitsansätze aus mehreren Ebenen bestehen.“

Holger Suhl, Kaspersky Lab

„Es geht nicht......nur darum, die Anlage zu planen und

zu bauen, sondern ihren Betrieb so effizient wie

möglich zu gestalten.“

Uwe Vogt, Aucotec

„Die Azure IoT Suite......erweckt das Internet der Dinge

zum Leben.“

Laura Geier, Microsoft

„Mit Watson......IoT Platform verschmilzt das Internet

mit kognitiven Elementen.“

Rainer Hochecker, IBM

„Der Data Lake......bietet den Vorteil, dass Sie unstrukturierte

Daten erstmals auswerten können.“

Otto Neuer, Talend 35

22

24

34

36

30

„Nachhol-bedarf......besteht bei der Vernetzung.“

Hans Wiedemann,

Sensortechnik Wiedemann28

„Unsere Kunden......wollen seit jeher ihre Maschinen

digitalisieren, um sie anhand von

Daten besser verstehen zu können.“

Kai Gilbert, IMC Messsysteme

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Die große UnbekannteAufgeklärt in die Cloud

Liebe Leser, die eine Cloud gibt es nicht, hat uns ein

schlauer Mensch einmal gesagt – und damit wohl den

richtigen Nerv zum Th ema Vernetzung getroff en. Si-

cher: In Berührung mit der Datenwolke mögen viele

von uns im privaten Alltag bereits gekommen sein.

Spätestens dann, wenn das eigene Smartphone nicht genügend

Speicherplatz für die nächsten Urlaubsfotos hergibt. Und be-

stimmt haben Sie sich dabei schon einmal bei der Überlegung er-

tappt, ob Sie Ihre Daten denn nun wirklich irgendwo auf einem

Server in Kalifornien in guten Händen wissen. Alleine dies wird

jedoch der Komplexität des Th emas keineswegs gerecht.

Vor allem in der Industrie nicht: Cloud-Lösungen gibt es mitt-

lerweile viele. Wer den Überblick nicht verlieren und Sicherheits-

risiken minimieren möchte, sollte deshalb früh aufstehen und

gegebenfalls Rat einholen. Komponentenhersteller und IT-Spezi-

alisten stehen längst in den Startlöchern. In unserem großen Spe-

cial Big Data, Cloud & Security ab Seite 18 haben wir deshalb ei-

nige Spezialisten zu den brennendsten Th emen wie Big Data und

Konstruktion, Datensicherheit und dem Leistungsspektrum heu-

tiger Clouds für Sie befragt. Welche spannenden Lösungen und

Erkenntnisse wir gewinnen konnten, erfahren Sie beim Durchstö-

bern – nur so viel: Das Potenzial ist riesig.

Überzeugen können Sie sich davon nicht nur in einer Messe-

nachlese zur Cebit 2017, sondern auch in einem Technologie-

check zum Th ema Cloud-Plattformen. Zum Th ema Security ha-

ben wir die Top-10-Sicherheitsbedrohungen für Unternehmen

für Sie zusammengefasst und außerdem mehrere Interviews zu

den Th emen Big Data, Security und Cloud-Beratung geführt.

Viel Spaß beim Lesen!

Bild

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??? Felicitas Heimann,

Redakteurin für Software, Automotive, Medizintechnik und Geschichte

[email protected] [email protected]

Florian Blum,Redakteur für Industrie 4.0, Automatisierung und Elektrotechnik

Herbert Waldmann GmbH & Co. KG ∙ Telefon 07720 [email protected] ∙ www.waldmann.com

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5/20176

INHALT

5020

MASCHINENBAU & ZUKUNFT

8 Wie nachhaltig ist der Maschinenbau?Die grüne Maschine

12 Sensor + Test 2017Messen heißt wissen

INNOVATION & MANAGEMENT

16 Interview mit Annette Elias, Interim Profis„Ich kaufe mir Erfahrungen ein“

SPEZIAL: BIG DATA, CLOUD & SECURITY

18 Die Top-10-Sicherheitsbedrohungen für UnternehmenAus der Vergangenheit lernen

20 Das können die großen Cloud-PlattformenAzure, Watson IoT & Co.

26 Praxis IoT auf der Cebit 2017Internet der vielen Dinge

30 Interview mit Hans Wiedemann, Sensortechnik Wiedemann„Viel Nachholbedarf“

32 Interview mit Kai Gilbert, IMC Test & Measurement„Lösungslieferant...“

34 Interview mit Holger Suhl von Kaspersky Lab„Security ist ein Basiselement von Safety“

35 Interview mit Otto Neuer von Talend„Die Wertschätzung der Daten hat sich geändert“

36 Interview mit Uwe Vogt von Aucotec„Der Ingenieur wird zum Dienstleister“

KOMPONENTE & ANWENDUNG

38 Titelstory: Interview mit Jürgen Wagenbach, Maxon Motor„Die Fähigkeiten des Motors ausnutzen“

42 Cube67-Diagnosegateway ermöglicht eine schnelle AuswertungDiagnose leichtgemacht

44 Modellbasierte SimulationMaschinen schnell in Betrieb nehmen

46 Die Kunst der Leitungsproduktion für Big DataStaufrei auf der Datenautobahn

48 Eine Rückkühlanlage für den SpritzgussWie aus einem Guss

50 Rittal stellt Prototypen für Integrationslösung vorSchaltschrank = Kühlschrank

52 Die richtige Materialwahl verhindert Korrosionsschäden durch KühlwasserSicherer Anschluss

PRODUKTNEUHEITEN

55 Komponenten & Lösungen55 Hard- und Software

58 Antriebstechnik

60 Fluidtechnik

61 Automatisierungstechnik

67 Elektrotechnik

70 Werkstoffe und Verbindungstechnik

71 Maschinenelemente

8

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5/2017 7

INHALT

SERVICE

4 Editorial

73 Das schwarze Brett

81 Impressum

INHALTMAI 2017

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SPEKTRUM

76 Diversität in Unternehmen steigert den ErfolgLieber Rabenmutter oder Businessfrau?

78 MeldungenUnternehmen und Märkte

80 BuchtippsFür Sie gelesen

82 Eins noch...Normal ist das nicht

Besuchen Sie uns: LIGNA, Hannover - Halle 16 Stand D06 / ABTT Theatre Show 2017, London - Stand B30

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MASCHINENBAU & ZUKUNFT NEUE MASCHINENKONZEPTE

Die grüne MaschineWie nachhaltig ist der Maschinenbau?

Der Hype um Nachhaltigkeit hat politisch Spuren hinterlassen. Und im Maschinenbau? „Grüne“ Konstruk-tionen sind nicht nur gut fürs Marketing, sondern haben oft handfeste Vorteile, zum Beispiel höhere Produktivität.

kommen von Paris trat im November 2016 in Kraft . Die

Vereinbarungen bilden nun den Rahmen für eine ganze Reihe – teil-

weise noch zu erarbeitender – rechtlicher Vorschrift en mit dem Ziel,

Ressourcen möglichst effi zient einzusetzen. Darüber hinaus haben

verschiedene Organisationen Orientierungshilfen für Unternehmen

verfasst. Dazu zählt beispielsweise der Leitfaden Ressourceneffi zienz

des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

In den Durchführungsverordnungen der EU geht es bisher vor

allem um Energieeffi zienz. Nun versucht die EU-Kommission,

auch Materialeffi zienzaspekte stärker zu berücksichtigen. Die

Ökodesign-Richtlinie regelt Mindesteffi zienzanforderungen an

Produkte, die in Europa auf den Markt gebracht werden, und ad-

ressiert somit Neuprodukte. Der Bestand werde dabei nicht be-

rücksichtigt, gibt Mitglied der VDMA-Hauptgeschäft sführung,

Naemi Denz, zum regulatorischen Rahmen zu bedenken.

Das Th ema Nachhaltigkeit hat nach der Reaktorka-

tastrophe von Fukushima in Deutschland einen

bis dato nicht bekannten und ebenso unerwarte-

ten wie anhaltenden Hype durchlaufen. Leitmes-

sen wie zum Beispiel die K 2013 in Düsseldorf

widmeten sich intensiv dem Th ema. Der Vorsitzende des Ausstel-

lerbeirates und Geschäft sführer der Reifenhäuser Maschinen-

fabrik, Ulrich Reifenhäuser, bilanzierte bei der Abschlusspresskon-

ferenz auf der K: „Lösungen für Ressourcenschonung und

Energieeffi zienz dominierten viele Produkteinführungen, das Be-

streben, umweltverträglich und zugleich preisgünstig zu produzie-

ren, prägt die Branche.“

Debatten um den Klimawandel und Klimaschutz begleiteten die-

se Entwicklungen. Besondere Bedeutung hatte die UN-Klimakonfe-

renz in Paris 2015, kurz COP21. Das dort beschlossene Überein-

5 / 2017 8

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Was bedeutet Ressourceneffi zienz im Unternehmen?Sprechen die Kommunikationsabteilungen der Unternehmen von

Nachhaltigkeit, dann heißt das in der Sprache der Manager: Ge-

schäft smodell Ressourceneffi zienz. Hier ist der Quotient aus Er-

gebnis und Aufwand entscheidend. Das heißt, eine hohe Ressour-

ceneffi zienz erreicht ein Unternehmen durch maximalen

Produktnutzen und minimalen Ressourcen-Aufwand.

Kurzfristige Ressourcenengpässe wie zum Beispiel Edelstahl-

krisen seien heute keine Seltenheit mehr, berichtet Denz. Eine Stu-

die, die der VDMA beauft ragt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass

in diesem Bereich nicht alle Unternehmen den Überblick haben.

Dabei ist das Th ema relevant: Denn Gewinne sprudeln dann, wenn

die stoffl ichen und energetischen Ressourcen bestmöglich ausge-

nutzt werden.

Ressourceneffi zienz als GeschäftsmodellBei der Realisierung sind vor den Technikern die Manager gefragt.

Sie müssen die benötigten Prozesse langfristig im Unternehmen

implementieren. Dazu gehört zunächst einmal, die Ressourceneffi -

zienz in das Geschäft smodell einzubeziehen. Dann sollten Pro-

duktkennzahlen entwickelt werden, die den Einsatz der Ressource

näher spezifi zieren. Wichtig ist es, ein Entscheider- und Experten-

team zu bilden, das über ausreichende Kompetenzen zum Th ema

verfügt.

Die möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Ressour-

ceneffi zienz sind Aufgabe der Technik und erstrecken sich über die

komplette Bandbreite konstruktiver Maßnahmen. Mit der techni-

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Die Betrachtung der Zustandsgröße Energie rückt bei den Produktionsprozessen in den Vordergrund, deswegen wird sie visualisiert.

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Gerade bei Spritzgießmaschinen haben elektrische Antriebe Vorteile. Dieses belegt eine gesteigerte Produktivität. Sie zeigt sich auch durch höhere Absätze bei den elektrisch angetriebenen Maschinen im letzten Jahr.

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5/201710

über dem der Hydraulik. Allerdings wiegt ein Motor mehr als ein

Hydrauliksystem und teurer ist er derzeit auch noch. Das Ergebnis

ist also durchaus differenziert zu sehen. Vom Projektpartner Deut-

sche Bundesstiftung Umwelt bilanziert Fachreferent Jörg Lefèvre

zu dem Projekt: „Es wurde ein Ergebnis erzielt, welches als weg-

weisend für zahlreiche andere Anwendungsfälle gelten darf.“

Gerade veröffentlichte Zahlen von Arburg belegen eine dazu

passende Bewegung des Marktes: Bei den elektrischen Spritzgieß-

maschinen legte die wertmäßige Steigerung des Auftragseingangs

(auf Euro-Basis) gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent zu. Um-

satzbezogen betrug ihr Anteil 27 Prozent, das entspricht einem

Plus von fünf Prozent.

Unternehmen steigern mit Leichtbau die ProduktivitätNeben Entwicklungen und Erkenntnissen bei der Antriebstechnik

findet der Leichtbau ersten Eingang in den Maschinen-, Anlagen-

und Gerätebau. Bislang ist der Leichtbau vor allem im Transport-

sektor eine Schlüsseltechnologie, die maßgeblich Produktqualitä-

ten und Leistungsfähigkeiten bestimmt. Im Dezember 2016 hat

Prof. Thomas Bauernhansl von der Universität Stuttgart und als

Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Auto-

matisierung IPA hierzu eine Studie vorgelegt. Im Vorwort schreibt

Dr. Walter Begemann, Projektleiter VDMA Arbeitsgruppe Hybri-

de Leichtbau Technologien, hierzu: „Im Maschinenbau steigt der

Bedarf, Komponenten leichter und dynamischer auszulegen sowie

durch kleinere Antriebe Anlagen energiesparender und insgesamt

produktiver einzusetzen. Im Fokus steht dabei weniger die Materi-

alsubstitution, sondern vielmehr die Umsetzung intelligenter Kon-

struktionen zu angemessenen Kosten.“

Im Visier der Entwickler steht dabei zunächst einmal die Steige-

rung der Produktivität. Bislang waren Energieeinsparungen für

den Leichtbau von untergeordneter Bedeutung. Insbesondere wer-

den Leichtbautechnologien da eingesetzt, wo mit konventionellen

Techniken und Werkstoffen keine Lösung zu erzielen ist.

Die Studie diskutiert eine Vielzahl von Beispielen. Dabei domi-

nieren Anwendungen, in denen kohlenstofffaserverstärkter Kunst-

stoff Stahlwerkstoffe substituiert. Die Steifigkeit bleibt hier gleich.

schen Seite der Ressourceneffizienz befasst sich beispielsweise

Heinz Gaub. Er ist Geschäftsführer Technik bei Arburg aus Loßburg

im Schwarzwald. Das Familienunternehmen mit weltweit 2700 Mit-

arbeitern ist einer der Branchenführer im Spritzgießmaschinenbau.

Beim Spritzgießen werden zwei Werkzeughälften hydraulisch oder

elektrisch zusammengepresst, um flüssigen Kunststoff beim Abküh-

len in Form zu bringen. Hier sieht Gaub einen Trend hin zu elektri-

schen Maschinen. Diese sind meist energieeffizienter, benötigen

weniger Ressourcen und besitzen einen geringeren Kühlbedarf als

herkömmliche hydraulische Maschinen, erklärt er.

Hydraulischer oder elektrischer Antrieb?Auch im Bereich der Emissionen, bezogen auf die Abwärme, Ge-

räuschpegel und Betriebsmittel, haben die elektrischen Maschinen

Vorteile. So benötigen sie beispielsweise kein Hydrauliköl. Die Ma-

schinen haben eine höhere Produktionseffizienz, also einen höhe-

ren Output bei gleicher Leistung. Anders formuliert: Ein Unterneh-

men erreicht gleiche Jahresstückzahlen mit weniger Maschinen und

weniger Energiebedarf.

Jedoch merkt Gaub an: „Eine elektrische Maschine muss nicht

zwangsläufig die beste Wahl sein.“ Der Hersteller arbeitet parallel

auch an seiner hydraulischen Maschinentechnik und hat seit etwa

1993 alternative Antriebskonzepte zur klassischen Hydraulik im Pro-

duktportfolio. Dazu zählen unter anderem energieoptimierte Antrie-

be und eine Servohydraulik. Energieoptimiert und wirtschaftlicher

werde der Betrieb von hydraulischen Spritzgießmaschinen mit zwei

Regelpumpen, indem die Drehzahl des Pumpenmotors via Frequenz-

umrichter bedarfsabhängig angepasst wird, sagt Gaub.

Vergleich von Wirkungsgraden begünstigt ElektromotorenEine analoge Betrachtung aus dem Bereich der Landtechnik bestä-

tigt seine Einschätzung. Die Untersuchung hierzu führte Agrarsys-

temtechnik-Professor Hermann Auernhammer von der TU Mün-

chen durch. Das Ergebnis des mehrjährigen Forschungsprojekts:

Der Wirkungsgrad der elektrischen Antriebe liegt bis zu 30 Prozent

„Eine elektrische Maschine muss nicht zwangsläufig die beste Wahl sein.“

Heinz Gaub, Arburg

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MASCHINENBAU & ZUKUNFT NEUE MASCHINENKONZEPTE

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Aber durch ihre geringe Masse können CFK-Bauteile entweder

höher beschleunigt oder mit geringerer Energieumwandlung be-

wegt werden. In der Regel stehen schnellere Bewegungen zur Stei-

gerung der Produktivität nach wie vor weit oben auf den Agenden;

in Bezug auf Energieeinsparung hat also kein signifikantes Um-

denken stattgefunden. In der Schlussfolgerung zeigt die Studie auf,

dass es trotz erfolgreicher kommerzieller Beispiele mit eindeuti-

gem Mehrwert noch einiges an Aufklärungsarbeit bedarf, um den

Leichtbau flächendeckend im Maschinenbau zu etablieren. Von

einem Durchbruch kann noch nicht die Rede sein.

Möglichkeiten und Probleme der Ökobilanzen Ein Parameter, der auf die Produkteigenschaften abzielt, sind Öko-

bilanzen. In der Vergangenheit haben unterschiedliche For-

schungsinstitute hierzu Analysetools entwickelt. Auch haben eini-

ge Unternehmen komplette Ökobilanzen für einige ihrer Produkte

erstellen lassen. Naemi Denz vom VDMA sieht die Ökobilanzen

allerdings kritisch. Das sei in erster Linie viel Aufwand, das Ergeb-

nis sei leider nur in Teilen belastbar, und sobald das Produkt ver-

ändert werde, sei es hinfällig, warnt sie.

Momentan diskutiert die Europäische Kommission im Rahmen

der Ökodesign-Richtlinie ein Punktesystem zur Materialeffizienz,

das letztendlich alle Lebensphasen berücksichtigen soll. Auch hier

ist der Aufwand vor allem für kleine und mittlere Unternehmen

sehr hoch. „Wir gehen von mindestens drei Personenwochen aus“,

schätzt Denz. Darüber hinaus stelle sich die Frage, ob dem Pro-

duktentwickler alle erforderlichen Informationen und Daten zur

Verfügung stünden. Oft sei dies nicht der Fall. Was bleibt rund

sechs Jahre nach dem auch durch die Reaktorkatastrophe ausgelös-

ten Hype? Für die meisten Unternehmen stehen Produktivitäts-

steigerungen mit Abstand ganz oben auf der Agenda. Dabei gibt es

inzwischen ausgereifte Konzepte, die zur Ressourceneffizienz und

zur Gewinnsteigerung beitragen können, und so Win-win-Situati-

onen erzeugen. Ein Beispiel, bei dem dies gelungen ist, sind elekt-

risch angetriebene Spritzgießmaschinen. do ■

Autor Thomas Isenburg, freier Autor für ke NEXT

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5/201712

MASCHINENBAU & ZUKUNFT MESSEVORSCHAU

Wenn es darum geht hochwertige Produkte zu

garantieren, wenn die Industrie intelligent

vernetzt werden soll oder Roboter nach ihrer

Befreiung aus Gitterkäfigen wissen sollen, wo

sie sich befinden, kommen Sensoren zum

Einsatz. Messen heißt wissen, unter diesem Motto könnte die Sen-

sor + Test auch dieses Jahr wieder stehen. Ohne die kleinen Daten-

pumpen werden Daten, die für eine smarte Vernetzung so wichtig

sind, nicht generiert werden und genau deshalb führt kein Weg an

den Sensoren vorbei, wenn das Internet der Dinge Wirklichkeit

werden soll.

Dass es Sensoren jedoch nicht alleine tun, sieht man am promi-

nenten Beispiel des Teslasunfalls, der letztes Jahr nicht nur die

Menschen in den Vereinigten Staaten, sondern weltweit erschüt-

terte. Dort hatte ein Zukunftsenthusiast in vollem Vertrauen auf

die Technik, die als Autopilot tituliert in das Elektroautomobil ein-

gebaut war die Kontrolle seinem Wagen

überlassen. Die Software jedoch wertete

die eingehenden Daten der Sensoren nicht

korrekt aus und so kollidierte der Wagen

mit einem querenden Lkw. Deshalb wird

auf der diesjährigen Sensor + Test auch das

Sonderthema Vernetzte Messtechnik für

mobile Anwendungen diskutiert werden.

Auf dem Sonderforum Vernetzte Messtechnik für mobile Anwendungen

in Halle 5, Stand 106 werden unter anderem das Fraunhofer-Insti-

tut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), Schildknecht sowie

auch Enginesens Motorsensor zeigen, was in einer zunehmend

vernetzten Industrie, dank Sensorik möglich sein wird. Auch 2017

wird es darüber hinaus die Möglichkeit geben, sich zum Son-

derthema im Vortragsforum über aktuelle und zukünftige Her-

ausforderungen zu informieren. Außerdem wird es den Themen-

stand Sensoren und Systeme für die Bildverarbeitung geben, um

deren Bedeutung für die bildverarbeitenden Anwendungen her-

vorzuheben. Dort werden Unternehmen und Institute sich mit in-

teressanten Produkten und Lösungen präsentieren.

Kongresse und InnovationspreisDie Kongresse Sensor und IRS werden durch die AMA organi-

siert und sollen den Austausch zwischen Fachleuten ermöglichen.

Doch am Vormittag wird alles im Licht der Verleihung des AMA-Innovationspreis 2017 stehen. Bisher ist ein-

zig der Sonderpreis Junges Unternehmen ver-

geben, der das Team um Jens Karsten Lange

von der SLT Sensor- und Lasertechnik in

Wildau geht. Gemeinsam entwickelte das

Team Detektoren zur absoluten Leistungs-

messung im Terahertz-Spektralbereich. Die

besondere Herausforderung sah das Entwick-

lerteam darin, dass es bis vor kurzem keine

kalibrierten Detektoren gab.

InfoDas Wichtigste in KürzeOrt: Messezentrum Nürnberg

Termin: 30.5.-1.6.2017

Öffnungszeiten

Di 30.5. - 9 - 18 Uhr

Mi 31.5. - 9 - 18 Uhr

Do 1.6. - 9 - 17 Uhr

Messen heißt wissenSensor + Test 2017

Vom 30. Mai bis 01. Juni öffnet die Sensor + Test in Nürnberg wieder ihre Pforten. Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Sonderthema Vernetzte Messtechnik für mobile Anwendungen. ke NEXT mit einer kurzen Übersicht zur Messe.

1 Die Vernetzung der mobilen Maschinen wird in diesem Jahr einer der Schwerpunkte der Messe sein.

2 Der AMA-Innovationspreis wird auf der Sensor + Test im Rahmen des Kongress-programms zum 17. Mal verliehen.

1 2

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MASCHINENBAU & ZUKUNFT MESSEVORSCHAU

Interview mit Dr. Thomas Simmons vom Sensorverband AMA

Intensiven Austausch nutzenEin Gespräch über die Entwicklung der Sensorbranche, den virtuellen Zwilling, die Kooperation zwischen Mensch und Maschinen und den Grund dafür, warum der Innovationspreis des AMA-Verbandes für Entwickler attraktiv ist.

Welche Rolle spielt die Sensor+Test bei der Entwicklung zum

IoT?

Am Internet der Dinge sehe ich als wirklich zentral das sogenannte

Ding, das Erfassen der Parameter jedes dieser Dinge und seiner

Umwelt sind dabei Dreh- und Angelpunkt. Viele dieser Dinge sind

bewegt oder beinhalten bewegliche Teile, daher wird die Erfassung

häufig die mobile Anwendung von Messtechnik erfordern, ob bei

mobilen Landmaschinen oder ganzen Produktionsanlagen. Die

Sensor + Test ist mit ihrem anwendungsübergreifenden Ansatz

und dem dialogfreundlichen Charakter der ideale Ort für den in-

tensiven Austausch mit der Fachwelt.

Die intelligente Kooperation zwischen Mensch und Maschine

wird nur funktionieren, wenn Sensoren gut vernetzt werden. In

welchen Bereichen sehen Sie hier das größte Potenzial?

Kurzfristig liegt das größte Potenzial in der Optimierung der Ma-

schinen-Performance und der leichten Benutzbarkeit. Maschinen

werden somit immer mehr Aufgaben selbständig erledigen und

sich von der Steuerung durch den Menschen emanzipieren. Lang-

fristig sehe ich großes Potenzial im virtuellen Zwilling für die Pro-

duktionssteuerung, sowie die horizontale und vertikale Integration

von Maschinen und Abläufen.

Auf der Sensor+Test werden Sie den Preisträger des Innovati-

onspreises küren. Was macht ihn besonders?

Der AMA Innovationspreis zieht jedes Jahr Entwicklerteams mit

spannenden Projekten aus der ganzen Welt der Sensorik und

Messtechnik an. Er bietet uns eine gute Gelegenheit, die Köpfe hin-

ter den Innovationen zu würdigen. Der Wettbewerb und die Bro-

schüre mit allen Einreichungen verschafft einen Blick in die Ent-

wicklungen auf dem Gebiet der Sensorik und Messtechnik.

Die Sensor + Test ist mit ihrem anwendungsübergreifenden Ansatz und dem dialogfreund-lichen Charakter der ideale Ort für den intensiven Austausch mit der Fachwelt.

AutorSebastian SchmidtRedaktionsvolontär in den Bereichen Industrie 4.0 und Erneuerbare Energien

ESX-TC1 Konnektivitäts- und Datenmanagementplattform

Sensor-Technik Wiedemann GmbH

Innovationen jetzt vernetzen!

MessetermineSensor + Test

Agritechnica

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5 / 2017 14

Piezoelektrische Messketten

Komfortabel testen und kalibrieren

Mit dem Ifta-Charge-Generator, einem Funktions- und Ladungsgenerator,

präsentiert IfTA einen kompakten und vielseitigen Simulator für das Tes-

ten von piezoelektrischen Messketten. Das Gerät mit den Abmessungen

33mm x 150mm x 107mm und einem Gewicht von etwa 270 Gramm kann

wahlweise Piezo-Druck- und Piezo-Beschleunigungssensoren simulieren

oder ein Spannungssignal bereitstel-

len. Für das Ausgangssignal kann eine

Frequenz von einem Hertz bis 20 Kilo-

hertz sowie eine Amplitude von 0,1 bis

1000 pC (Ladung) oder 0,1 bis 1000 mV

(Spannung) gewählt werden, jeweils

in Schritten von 0,1 pC oder 0,1 mV.

Neben sinusförmigen bietet der Simu-

lator auch asymmetrische Wellenfor-

men für Polaritätschecks an. Auf Grund

seiner hohen Genauigkeiten von +/-

einem Megahertz für die Frequenz sowie +/- 0,5 Prozent für die Ladung

und +/- 0,1 Prozent für die Spannung kann der IfTA Funktions- und La-

dungsgenerator auch für Kalibrierzwecke eingesetzt werden. Der Genera-

tor verfügt über ein 2,7 Zoll Display mit intuitiver Bedienoberfl äche und

lässt sich über vier AA-Batterien oder USB versorgen. Für den Ladungsaus-

gang stehen Lemound BNC-Stecker, für die Spannung ein BNC-Ausgang

zur Verfügung.

Halle 1

Stand 420

Lasersensoren

Ausgezeichnete Messtechnik

Die neuen Laser-Trian-

gulationssensoren Opto-

NCDT 1320 und 1420

von Micro-Epsilon las-

sen sich ab sofort noch

vielfältiger einsetzen.

Die zusätzlichen Mess-

bereiche von 100 und

200 Millimeter schaffen

noch mehr Anwen-

dungsmöglichkeiten in

der Weg-, Abstands- und Positionsmessung. Die Laser-Triangulationssensoren Op-

to-NCDT 1320 und 1420 messen berührungslos und verschleißfrei Weg, Abstand

und Position. Dank der zusätzlichen Messbereiche können sie für Messaufgaben

eingesetzt werden, bei denen ein großer Messbereich gefordert ist. Der Opto-NCDT

1320 ist ab sofort auch mit 100 mm Messbereich erhältlich, der Opto-NCDT 1420

mit 100 und 200 mm. Die Opto-NCDT Sensoren liefern hochpräzise Ergebnisse bei

kleiner Baugröße. Sie bieten dabei eine große Performanz und eine breite Anwen-

dungsvielfalt. Das innovative Design in Kombination mit der Funktionalität wurde

mit dem Red Dot Award Industrial Design 2016 ausgezeichnet. Die Laser-Triangu-

lationssensoren werden in der Elektronikproduktion, Verpackungsindustrie, Holz-

industrie, Logistik, Medizintechnik, in Lasergravieranlagen und im Maschinenbau

verwendet.

Halle 1

Stand 320

IO-Link

Sensoren, die mitreden

Mit dem Drucksensor D-Trans

P35 und dem Temperatursensor

D-Trans T1000 sind jetzt die ers-

ten Jumo-Produkte mit einer

IO-Link-Schnittstelle auf dem

Markt. Beide Sensoren haben

ein breites Einsatzspektrum,

das von Werkzeugmaschinen

bis zur Lebensmittelindustrie

reicht. Der Drucksensor Jumo dTRANS p35 deckt einen Messbereich von -1

bis 600 bar ab. Die Genauigkeit bei +20 °C Umgebungstemperatur liegt

bei 0,5 Prozent der Messspanne, die Langzeitstabilität bei weniger als 0,2

Prozent. Der Temperatursensor Jumo D-Trans T1000 arbeitet mit einem

bewährten Pt1000 Elementarsensor von Jumo. Der Messbereich beträgt

-50 °C bis 260 °C. Beide Sensoren verfügen über verschiedene Schaltfunk-

tionen wie Schaltpunkt, einstellbare Hysterese, Schaltverzögerung oder

Fensterfunktion. Beide sind mit IO-Link-Schnittstellen augelegt und kön-

nen mit einer identischen Software konfi guriert werden. Mit Hilfe des Pe-

ka-Prozess-Anschlussadaptersystems von Jumo kann der Drucksensor

auch in der pharmazeutischen Industrie und in der Lebensmittelbranche

eingesetzt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Über einen Dreileiter-

Anschluss mit einer M12-Steckverbindung ist die einfache Integration

möglich.

Halle 5

Stand 247

Diff erenzdrucksensor

Kleines Multitalent

Sensirion präsentiert den, nach eigenen Angaben, weltweit kleinsten

Diff erenzdrucksensor. Der neue digitale Diff erenzdrucksensor SDP3x misst

5mm x 8mm x 5mm und ermöglicht damit neue Integrations- und An-

wendungsmöglichkeiten. Durch die kleinen Maße kann der Sensor in Ge-

räte eingebaut werden in denen mangels Platz keine Sensorik möglich

war, bestehende Geräte können kleiner gestaltet werden. Der Sensor SD-

P3x misst Diff erenzdruck und ist geeignet für die Messung von Massen-

fl uss in einer Bypass-Konfi guration. Neben seiner minimalen Größe soll er

auch mit Genauigkeit und Langzeitstabilität überzeugen und ist frei von

Nullpunktdrift. Der neue SDP3x ist refl ow-lötbar und in einem Pick- und

Place-Package auf Tape und Reel für die industrielle Fertigung erhältlich.

Die kalibrierten und temperaturkompensierten Diff erenzdrucksensoren

sind in unterschiedlichen Versionen erhältlich. Der SDP31 ist digital mit

einer I2C-Schnittstelle und der SDP36 hat ein analoges Ausgangsignal.

Beide Versionen messen bidirektional einen Flussbereich bis zu 500 Pa. Der

Diff erenzdrucksensor SDP3x basiert auf der neusten Generation von Sensi-

rions CMOSens Chips. Auch beim SDP3x das Sensorelement und die Aus-

werteelektronik auf einem einzigen winzigen CMOS-Siliziumchip integ-

riert. Dadurch entsteht ein

langzeitstabiles, hochpräzi-

ses System für anspruchs-

volle und kostensensitive

Anwendungen.

Halle 1

Stand 316

MASCHINENBAU & ZUKUNFT MESSEVORSCHAU

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MASCHINENBAU & ZUKUNFT MESSEVORSCHAU

Piezoresistive Messzellen

Feinste Messung schnell integriert

Das Kernstück eines jeden Drucktransmitters ist die Druckmesszelle, so STS

Sensors. Bei piezoresistiven Drucktransmittern ist das im Wesentlichen die

Wheatstonesche Messbrü cke. Hier geschieht die primäre Druckmessung durch

Verformungen der Dehnungsmessstreifen. Diese Sensorzelle lässt sich auch in

bestehende Anwendungen wie Druckschalter oder Druckregler integrieren.

Der häufi gste Grund für den Einbau einer Sensorzelle anstelle eines Druckmes-

sumformers ist Platzmangel. Aufgrund Platzmangels gehen einige Anwender

den Weg, einen externen Sensor zu nutzen, der an die bestehende Anwendung

angefl anscht wird. Diese Herangehensweise ist allerdings umständlich. Bei der

Wahl der passenden Messzelle für individuelle Anwendungen gelten die glei-

chen Fragen wie bei der Auswahl eines vollständigen Drucktransmitters. Ge-

klärt werden müssen also zumindest der zu messende Druckbereich, die Tem-

peraturbedingungen sowie die Medienkompatibilität. Bei der Verwendung

piezoresistiver Mess-

zellen in bestehen-

den Anwendungen

kommen noch zwei

weitere Auswahlkri-

terien hinzu: Dies sind mechanische und elektrische Überlegungen zur Integ-

ration der Sensorzelle. Das mechanische Auswahlkriterium bezieht sich auf

den Einbau der Messzelle in die jeweilige Anwendung. Je nach Bedarf werden

diese eingeschraubet, verschweisst, eingesteckt oder verklemmt. Auf elektri-

scher Seite muss geklärt werden, welche Elektronik in der Anwendung genutzt

wird, um die elektrische Signalanbindung zu leisten. Ist die vorhandene Elekt-

ronik nicht für die Integration einer Druckmesszelle ausgelegt, muss eine elek-

trische Signalwandlung separat integriert werden.

Halle 5

Stand 320

Drucktransmitter M01

Für die mobile Maschine

Die Drucktransmitter der

M01-Serie von Sensor-Tech-

nik Wiedemann sind für den

Einsatz unter rauen Umge-

bungsbedingungen konzi-

piert. Daher eignen sie sich

besonders für die Messung

von pneumatischen und hyd-

raulischen Drücken an mobi-

len Arbeitsmaschinen. Die mechanischen und elektronischen Eigenschaften

der M01-Serie wurden speziell hierfür ausgelegt, ebenso wurde auf eine hohe

Widerstandsfähigkeit gegenüber aggressiven Medien Wert gelegt. Zudem er-

laubt das Baukastenprinzip der M01-Serie eine große Anzahl von Kombinatio-

nen von Druckanschluss, Druckbereich, elektrischem Ausgangssignal und

elektrischem Anschluss, sodass für fast jede Anwendung der richtige Druck-

transmitter gefunden werden kann. Darüber hinaus bietet Sensor-Technik

Wiedemann auch die Möglichkeit, OEM-Versionen zu fertigen und zu liefern.

Für niedrige Druckbereiche von 0,25 bis 4,0 bar werden in den Drucktransmit-

tern Silizium-Messzellen verwendet. Diese können bei Medientemperaturen

von -40 °C bis 85 °C eingesetzt werden. Für Druckbereiche von 10 bis 2000 bar,

die oft für den Einsatz bei mobilen Arbeitsmaschinen gefordert werden, kom-

men verschweißte Edelstahl-Messzellen zum Einsatz, die für Medientempera-

turen von -40 °C bis 150 °C geeignet sind. Je nach Messzellentyp und medien-

berührendem Werkstoff sind die M01-Drucktransmitter gegen aggressive oder

nicht-aggressive Gase und Flüssigkeiten beständig. Spezialversionen sind da-

bei auch für den Einsatz zur Druckmessung von Wasserstoff geeignet. Neben

CE und UL Zertifi katen besitzt jeder Vertreter der M01-Serie eine E1-Zulassung

für die problemlose Nutzung in Kraftfahrzeugen.

Halle 5

Stand 314

digiSENS-F02 Safety Drucktransmitter

Sensor-Technik Wiedemann GmbH

Messbar mehr Sicherheit!

MessetermineSensor + Test

Agritechnica

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5/201716

INNOVATION & MANAGEMENT INTERIMSMANAGEMENT

Was genau verbirgt sich hinter der

Bezeichnung Interim Manager?

Eine konkrete Definition ist gar nicht so ein-

fach, da es keine zertifizierte Jobbezeich-

nung ist. Der Einsatzbereich ist breit gefä-

chert und auch das Verständnis der Kunden

von einem Interim Manager ist nicht immer

identisch. Wir verstehen unter einen Inte-

rim Manager jemanden, der operativ beim

Kunden vor Ort innerhalb kürzester Zeit

Aufgaben übernimmt. Er wird innerhalb

von 48 Stunden im Unternehmen platziert

und muss aufgrund eines breiten Erfah-

rungsschatzes die Dinge vorantreiben.

Was haben Interim Manager bei Ihnen

für eine Qualifikation?

Wichtig sind Berufs- und Lebenserfah-

rung. Wir versuchen von den Kompeten-

zen her ein größtmögliches Match hinzu-

bekommen, und in den meisten Fällen

betrachtet. Aufgrund seines abweichenden

Hintergrunds, sieht dieser die Prozesse

und Dokumentation differenzierter und

kann neues Know-how ins Unternehmen

einbringen. Wichtig ist aber die Erfahrung

eines jeden Interim Managers. Sie müssen

die Aufträge, Tagesgeschäfte und Projekte

beim Kunden schon zig Mal durchgeführt

haben, um eben auch schnell in dieser

Funktion wirken zu können. Das ist mit Si-

cherheit entscheidend. Wir erwarten des-

halb auch starke Führungskompetenzen

von unseren Managern, weil sie Verant-

wortung und meist auch eine Führungsrol-

le übernehmen müssen. Für den Projekter-

folg sind sie darauf angewiesen, dass die

Mitarbeiter vor Ort, die festangestellt im

Unternehmen tätig sind, auch folgen. Ideal

ist es, wenn diese sogar die Veränderungs-

prozesse aktiv mitgestalten.

Wenn ein Unternehmen bei Ihnen einen

Interim Manager anfragt, wie läuft dieser

Prozess ab?

Ein gutes Briefing ist hier sehr wichtig.

Dazu gehört, dass geklärt werden muss,

welche Kompetenzen und Erfahrungen der

Interim Manager mitbringen muss. Zu-

sätzlich müssen natürlich auch die Rah-

menbedingungen festgelegt sein, wie bei-

spielsweise wann der Interim Manager

spätestens vor Ort sein muss, ob es über-

haupt ein Vollzeitthema ist und ob eventu-

ell Homeoffice möglich wäre. Denn oft

reicht es je nach Projekt vielleicht auch aus,

wenn der Manager nur drei oder vier Tage

in der Woche im Kundenunternehmen tä-

tig ist. Das ist vor allem vor dem Kosten-

hintergrund manchmal eine gute Überle-

gung, die Unternehmen einfach treffen

müssen. Lieber sollten diese einen erfahre-

nen Manager für nur vier Tage pro Woche

„Ich kaufe mir Erfahrungen ein“

Wenn Projekte oder Umstrukturierungen schnell vorangehen müssen, aber es bei Unternehmen hakt, dann werden Sie gerufen: die Interim Manager. Sie helfen mit ihrer Erfahrung bei der Chaos-

Bewältigung. Welche Vorteile ein Interim Manager Unternehmen noch bringen kann, erklärt Annette Elias, Geschäftsführerin bei Interim Profis.

Interview mit Annette Elias, Interim Profis

gelingt uns das auch. Aber bei dem einen

oder anderen Kernthema kann es eventuell

auch mal spannend sein, einen Manager

im Haus zu haben, der vielleicht Erkennt-

nisse aus einer anderen Branche mitbringt.

Zum Beispiel beim Thema Qualitätsma-

nagement. Da sehen wir oft noch große

Unterschiede im Bereich Maschinenbau

und der Automotive-Branche. Einige Din-

ge sind im Automotive-Bereich schon teil-

weise über Jahre, wenn nicht sogar über

Jahrzehnte, anders im Unternehmensalltag

integriert, als wir das vielleicht bei man-

chen Sondermaschinenbauern sehen. Bei-

spielsweise im Bereich Prozesse und Doku-

mentationen ist im Maschinenbau oft noch

Nachholbedarf.

Hier kann es manchmal ganz spannend

sein, mal einen Automotive-Experten ins

Unternehmen zu holen, weil dieser die

Prozesse aus einem anderen Blickwinkel

„Ich kopiere den Erfahrungsschatz, den ein Interim Manager ins Unternehmen mitbringt, um dadurch schneller in Veränderungsprozesse zu kommen.“

Annette Elias, Interim Profis

Bild

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Pro

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Mit Systemen und Lösungen von Schmersal.

Vernetzung, Digitalisierung, Flexibili-sierung und eine zunehmende Ko-operation von Mensch und Maschine kennzeichnen die Industrieproduktion von morgen. Industrie 4.0 birgt große Herausforderungen für den Arbeits-schutz und die Maschinen- und Anla-gensicherheit.

Wir entwickeln innovative Sicherheits-systeme und -lösungen und bieten Ihnen die Safety Services unseres tec.nicums an – damit Sie zukunfts-fähige Konzepte mit sicheren und leistungsfähigen Produktionsanlagen realisieren können.

Philip Schmersal und Michael MandelGeschäftsführung

www.schmersal.com

Wir machen Ihre Maschine sicher.

unter Vertrag nehmen, als aufgrund des

Preises einen günstigeren Manager einzu-

kaufen und deshalb auf eine kommunikati-

onsstarke Persönlichkeit, dessen Kompe-

tenzen und Know-how zu verzichten.

Außerdem müssen wir verstehen, wel-

cher Typ Manager in diesem Unternehmen

funktioniert. Also welche Persönlichkeit

stellt sich das Unternehmen für die Positi-

on vor. Das alles geht nur, wenn wir die

Aufgabe verstanden haben. Wir fragen

zum Beispiel ganz gezielt nach, warum

jetzt Druck auf dem Thema ist, was mit

dem vorherigen Stelleninhaber passiert ist

oder wie lange diese Funktion im Unter-

nehmen vielleicht schon nicht besetzt ist.

Wir müssen die Rahmenbedingungen ge-

nau kennen, um auch zu verstehen, wel-

cher Manager der Richtige sein könnte.

Denn nur wenn die richtige Persönlichkeit

vor Ort ist, kann diese die Mitarbeiter rich-

tig einbinden, abholen und dauerhaft mit-

nehmen.

Was sind die Vorteile für ein Unterneh-

men, einen Interim Manager ins Projekt

zu holen?

Mit Sicherheit ist ein großer Vorteil die

schnelle Verfügbarkeit. Im Prinzip könn-

ten wir in den meisten Anfragen innerhalb

von 48 Stunden mit einem Manager vor

Ort sein, der die Aufgabe übernimmt.

Meistens dauern allerdings die Besetzungs-

prozesse in den Unternehmen dann doch

einfach ein bisschen länger, weil mehrere

Entscheider involviert sind, die Sie nicht

innerhalb von 48 Stunden unter einen Hut

bekommen. Denn der eine ist vielleicht ge-

rade im Ausland bei einem Tochterunter-

nehmen unterwegs und der nächste hat

andere wichtige Kundentermine. Aber die

Projekte, die schnell starten sollen, starten

tatsächlich auch innerhalb von zwei Wo-

chen. Ein Interim Manager ist mit Sicher-

heit auch vor dem Kostenhintergrund kein

„nice to have“. Es muss ein wirtschaftlicher

Druck auf dem Thema lasten. So sind es

meist Projekte, Themen oder Aufgaben, die

schon in akuter Schieflage sind und bei de-

nen das Unternehmen dringend agieren

muss. Da gehört die schnelle Verfügbarkeit

erfahrener Interim Manager mit Sicherheit

zu den wichtigsten entscheidungsgeben-

den Punkten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Interim

Manager im positiven Sinne gesehen keine

Historie im Unternehmen haben und gar

keine Zukunft in diesem verfolgen. Das

führt dazu, dass ein Interim Manager wirk-

lich sehr schnell objektiv in den operativen

Themen eingearbeitet ist. Er muss keine

Rücksicht auf Seilschaften nehmen, und

vor allem muss er alle Dinge, die er ent-

scheidet, nicht mit dem Hintergedanken

machen, ob das seiner eigenen Karriere

schaden könnte. Somit können Interim

Manager sehr objektiv Veränderungspro-

zesse vorantreiben.

Ein weiterer Punkt ist, dass Unterneh-

men die Aufgaben meistens selbst lösen

könnten, aber dafür nicht genügend Zeit

oder Managementressourcen haben. Es

gibt hier zwei Theorien, wie ich einen Fort-

schritt, Innovationen oder Veränderungen

AutorinFelicitas Heimann,Redakteurin für Software, Automotive, Medizintechnik und Geschichte

in ein Unternehmen hineintragen kann.

Die eine Möglichkeit ist „try and error“.

Also ich setze zum Beispiel jemanden auf

eine Funktion und durch „Versuch und Irr-

tum“ probiere ich so lange herum, bis ich

eine akzeptable Lösung habe. Man geht da-

bei immer wieder einen Schritt zurück,

nimmt seine Erkenntnisse und startet ei-

nen neuen Versuch. Das ist eine hervorra-

gende Möglichkeit, um Wissen aufzubau-

en, dauert aber lange und kostet auch

deutlich mehr Geld, weil ich eben nie weiß,

an welcher Stelle ich jetzt tatsächlich bei

einer guten Lösung angekommen bin.

Interim Management bedeutet eigent-

lich eher ein anderes Lernmodell, ein „Mo-

delling of Excellence“. Ich kopiere Wissen

oder einen Prozess, den andere schon tau-

sendfach erfolgreich durchgeführt haben.

Dabei habe ich dieses Wissen nicht selbst,

sondern hole mir das Prozess-Know-how

einfach über einen Interim Manager her-

ein. Ich kopiere diesen Erfahrungsschatz,

den der Interim Manager mitbringt, um

dadurch schneller in Veränderungsprozes-

se zu kommen. Ich kaufe mir also Erfah-

rungen.

Sie kennen die Fehler beispielsweise

beim Umzug von Produktionsstraßen und

können dadurch den Kunden davor be-

wahren, diese Fehler selber machen zu

müssen. ■

Das vollständige Interview finden Sie unter

www.ke-next.de/37931

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

Aus der Vergangenheit lernenDie Top-10-Sicherheitsbedrohungen für Unternehmen

Dank der Digitalisierung leben Hacker in einem Schlaraffenland. Nie war es so einfach, Daten zu ergaunern. Schon 2016 gab es zahlreiche Attacken gegen bedeutende Industrieunternehmen. Und die Lage wird weiter gefährlich bleiben – das zeigt die Fujitsu Bedrohungsprognose.

Datenwiederherstellung2017 wird es mehr Investoren, Gesellschafter und Be-

hörden geben, die sichergehen wollen, dass vertrau-

liche Daten sorgfältig geschützt werden. Das wird

auch im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung

ganz besonders wichtig sein. Spezielle Data Loss Pre-

vention (DLP)-Tools funktionieren gut, wenn sie rich-

tig verwendet werden. Unternehmen müssen Risiken

genau unter die Lupe nehmen, die wichtigsten

Daten identifizieren und schützen.

Vermeidbare SchädenIn den meisten Fällen werden die

Cybersicherheitsprobleme von Un-

ternehmen nicht durch neue Cy-

ber angriffstechniken oder Insider

verursacht. Eine erstaunlich große

Zahl von Unternehmen machen die

einfachsten – und dennoch überle-

benswichtigen – Hausaufgaben

nicht, um die Risiken zu reduzieren.

Sie haben keine effektive Methode,

um Sicherheitslücken zu schließen

oder Bedrohungen zu erkennen.

Das wird leider so bleiben.

Angriff Smart CitiesDa die Zahl der Internet-der-Dinge-

Geräte exponenziell ansteigt, wer-

den neue Sicherheitsfragen aufge-

worfen. IoT-Hersteller, die Video-

überwachungs-, DVR-Kameras

und SoHo-Routern gebaut haben,

müssen sichere Smart-Geräte bau-

en und diese auch überwachen.

Das schließt auch die Sicherheits-

kontrollen der Lieferkette mit ein,

die für die Lieferung und Steue-

rung jedes einzelnen Teils dieser

Smart City verantwortlich sind.

Banken im FokusAuf Kernbankanwendungen hatten

es Kriminelle bereits 2016 abgese-

hen. Es kam zum Diebstahl von 81

Millionen US-Dollar aufgrund von

Schwachstellen im globalen SWIFT-

Zahlungsnetzwerk. Außerdem neh-

men die Banking-Trojaner zu. Wis-

senschaftler haben Ende 2016 den

Odinaff-Trojaner entdeckt, der auf

SWIFT abzielte, und für 2017 wer-

den neue Angriffsvarianten und

-methoden erwartet. Für den Bank-

sektor bleibt es gefährlich.

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

WiderstandsfähigkeitCyberangriffe sind mittlerweile so

mächtig, dass sie auch die sichers-

ten Unternehmen treffen könnten.

2017 stellt sich nur eine Frage –

wie schnell lassen sie sich wieder-

herstellen? Eine schnelle und voll-

ständige Wiederherstellung er-

zeugt Sympathie und Respekt der

Märkte, wohingegen eine schlech-

te Wiederherstellung Kritik und

Rechtsstreitigkeiten bedeutet. Ko-

ordination von Schutz, Erkennung

und Reaktion sind wichtig.

Angriff SmartphoneSicherere Betriebssysteme und die

zunehmende Verwendung von

Smart-Geräten für persönliche und

Geschäftsdaten machen mobile

Plattformen 2017 zu einem noch

beliebteren Angriffsziel. Viele

Unternehmen machen jetzt ein Up-

grade der Microsoft-Legacysyste-

me, die wegen ihrer Sicherheitslü-

cken schon oft angegriffen wurden.

Trotzdem sollten geschäftlich ge-

nutzte Geräte zusätzlich geschützt

werden.

Sichere LieferkettenDie meisten Unternehmen müssen

ihre sensiblen Daten nicht nur in-

tern speichern, sondern auch in ih-

rer Lieferkette. Oft besteht jedoch

ein großer Unterschied zwischen

dem, was Unternehmen von ihren

Lieferanten erwarten, und dem,

wozu die Lieferanten vertraglich

verpflichtet sind. Mit steigendem

Bewusstsein der Cyberrisiken ver-

langen immer mehr Unternehmen

verlässliche Datensicherheit als Be-

dingung der Partnerschaft.

SicherheitslückeViele Unternehmen haben eine Si-

cherheitslücke: Angriffe über ver-

schlüsselte Kanäle werden auf-

grund der fehlenden Kapazitäten

von SSL-Inspektionen nicht er-

kannt. Unternehmen werden ihre

Überwachungskapazitäten und

Protokollierungsstufen überdenken

müssen, um zukünftig Hackeran-

griffe wie zum Beispiel über Mi-

crosoft Powershell (standardmäßi-

ge Skriptsprache auf allen Win-

dows-Computern), festzustellen.

Thema IT-SicherheitMit so vielen Cyberangriffen gegen

wichtigste Unternehmen können

auch die technikfeindlichsten

Geschäftsführer diese Angelegen-

heit nicht mehr ausschließlich der

IT-Abteilung überlassen. Vorstände

müssen verstehen, wie unzurei-

chende IT-Sicherheit ihren Unter-

nehmen schaden könnte. Sie müs-

sen leitende IT-Angestellte schulen,

um die Anforderungen des Vor-

stands zu verstehen und IT einfach

zugänglich zu machen.

Neue KI-AnalyseDa Unternehmen immer mehr

künstliche Intelligenz (KI) und ma-

schinelle Lernfähigkeit verwenden,

ändert sich die Art und Weise, wie

Unternehmen Sicherheitsvorfälle

analysieren. Es werden Kernnetz-

werke mithilfe von KI nach abwei-

chendem Verhalten wie erste Ver-

suche, Zugriff zu einer Datenbank

zu erlangen, überwacht. Dies ver-

ändert die Herangehensweise der

Security Operations Center, die in-

telligenter agieren müssen.

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

5/201720

Azure, Watson IoT & Co.Das können die großen Cloud-Plattformen

In der vernetzten Produktion von morgen wird das Internet der Dinge zur größten Datensenke der Welt. IT-Giganten und Automatisierer haben längst Lunte gerochen und drängen mit intelligenten Cloud-Platt-formen in die Industrie. ke NEXT hat sich in der Branche umgehört. Was können die Großen heute schon?

Wissen ist Macht: So oder so ähn-

lich könnte man das Potenzial

von Big Data und dem In-

ternet der Dinge wohl

umschreiben – wenn aus

Daten Informationen werden. „Allerdings

werden 90 Prozent dieser Daten gegenwär-

tig überhaupt nicht genutzt“, mahnt Harriet

Green, General Manager Watson IoT und

Education bei IBM, und spricht damit ein

Dilemma an, das für IBM bereits 2015

Grund genug war, mehrere Milliarden US-

Dollar in das Thema IoT zu investieren.

Intelligente Datenanalyse„Die Daten werden nicht genutzt, weil sie

bislang von traditionellen Computersyste-

men nicht verarbeitet werden konnten“, er-

klärt Rainer Hochecker, Leading Technical

Sales Professional bei IBM, das Problem. Hoch-

ecker betreut die Watson IoT Platform, ein in der

Cloud gehosteter Service, mit dem Anwender laut IBM

auf einfache Weise Wert aus ihren Geräten im Internet der

Dinge schöpfen können. „Dazu gehören unter anderem Kom-

ponenten für die sichere Anbindung, Informationsmanagement,

Datenanalyse und nicht zuletzt Services für die kognitive Daten-

verarbeitung“, fährt Hochecker fort.

Pate steht hierzu die KI eines gut bekannten Supercomputers:

„Mit Watson IoT bringt IBM Intelligenz in das Internet der Dinge.

Die Watson-Technologie steht für kognitive Lösungen, die verste-

hen, lernen und schlussfolgern. Ein wichtiges Tool ist dabei das

Machine Learning, mit dem ein System selbstständig lernen kann.

Damit leiten die Algorithmen aus den Daten eigenständig Regeln

ab – das gilt für die Erkennung von Bauteilen auf Fotos ebenso wie

für die Verarbeitung von natürlicher Sprache. Auf der Watson IoT

Platform verschmilzt das IoT sozusagen mit kognitiven Elemen-

ten“, erklärt Hochecker den neuen Dienst. Entwickler sollen damit

sehr schnell und effizient Geräte anbinden und diese Daten weite-

ren Systemen für die Analyse bereitstellen können. So soll es wie-

derum für Nutzer möglich sein, bereits nach kurzer Zeit neue Er-

kenntnisse aus Daten zu gewinnen, um ihre Produkt- und

Prozessqualität zu verbessern.

Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen, Mehrwerte daraus zu zie-

hen, Informationen also, die die industrielle Entscheidungsfin-

dung nachhaltig unterstützen sollen – darum geht es. Immer wie-

der fällt dabei ein Buzzword, das besonders seit der Hannover

Messe 2016 in aller Munde ist: Predictive Maintenance. „Nach der

Anbindung von Maschinen zur Datengewinnung erfolgt im ersten

Schritt die Analyse und Visualisierung in Dashboards. Aus den Er-

gebnissen werden Schlussfolgerungen abgeleitet, die in die Syste-

me zurückgespielt werden und so mittels Machine Learning zu ei-

ner automatischen Optimierung führen. Dieses maschinelle

Lernen ist ein wichtiges Instrument etwa für die vorausschauende

Wartung – ein sehr wichtiger Anwendungsfall von Industrie 4.0“,

erklärt Hochecker. Ein Bonus bei Watson: Durch das Machine

Learning System mittels Feedback zu den Analysen wird das Sys-

tem immer besser, immer genauer.

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Einfache Anbindung„Niemand sollte sich bei der Vernetzung seiner Maschinen und

Dinge von fehlenden Schnittstellen abhalten lassen, dafür gibt es in

der vernetzten Produktion und Wartung für jedes einzelne Unter-

nehmen zu viel zu gewinnen“, meint Laura Geier, Commercial

Lead IoT & Advanced Analytics bei Microsoft. Geier ist Expertin

für Microsoft Azure, eine Cloud- und Data-Plattform mit Angebo-

ten für Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Ser-

vice (PaaS): Bei IaaS stellt ein Cloud-Provider alle Infrastruktur-

Komponenten wie Server, Rechenleistung, Netzkapazitäten,

Kommunikationsgeräte, Speicher, Archivierungs- und Backup-

Systeme zur Verfügung. PaaS meint eine Plattform für die Ent-

wicklung, das Testen und das Ausrollen von Anwendungen. Die

Azure IoT Suite bündelt verschiedene Dienste von Microsoft für

das Internet der Dinge, zum Beispiel das Sammeln von Daten aus

Cloud ComputingDie Cloud-Nutzung in der Wirtschaft

boomt: Zwei von drei Unternehmen

(65 Prozent) haben in Deutschland im

Jahr 2016 Cloud Computing einge-

setzt. (Quelle: Bitkom)

Vielfältig einsetzbar: Detagtive Logistics ist eine Lösung von Openmatics, die auf Microsoft Azure basiert und operative Geschäftsprozesse in der Logistik verbessert.

2015: 54 %

2016: 65 %

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

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Um ihre Dienste ständig weiterzuentwickeln und auf die Be-

dürfnisse der Industrie anzupassen, kooperiert IBM unter ande-

rem mit Cisco: Die Partnerschaft mit Cisco habe zum Ziel, IBM

Watson IoT-Technologie und Edge-Analyse-Technologien als

hybride Lösung vor Ort zusammenzubringen, so Hochecker.

Dies sei wichtig, um etwa hohe Latenzzeiten zu vermeiden.

Schließlich können Produktionsprozesse oder ein Auto nicht

einfach stehen bleiben, nur weil beispielsweise die Verbindung

zum Internet nicht funktioniert. „In beiden Fällen muss auch ge-

gebenenfalls im Millisekunden-Bereich auf eine Sensormeldung

reagiert werden, um Schaden oder Stillstand zu vermeiden. Mit

einem Edge-Ansatz kann etwa in der Produktion die Balance

zwischen lokaler Automation mit geringster Latenz und gleich-

zeitig weniger zeitkritischer zentraler Verfügbarkeit von Maschi-

nendaten bei vergleichsweise geringen Kosten sichergestellt wer-

den“, erklärt Hochecker.

Microsoft hingegen zeigte auf der SPS IPC

Drives im November 2016 Partnerbeispiele

für die Integration der Azure IoT Suite mit

OPC Unified Architecture, darunter von

Beckhoff Automation. „Viele Beckhoff-Ge-

räte, die auf dem Azure IoT Gateway SDK-

und dem OPC-UA-Modul laufen, werden

aus der Cloud gesteuert und senden Tele-

metriedaten über das Gateway an die

Cloud“, erklärt Laura Geier.

Bleibt die Frage, wie sicher die Kom-

munikationswege in die Cloud sind. Mi-

crosoft setzt hierzu auf sein Trusted

Cloud Prinzip, das laut Unternehmensan-

gaben für Sicherheit, Datenschutz, Com-

pliance und Transparenz steht. Die globa-

len Microsoft-Cloud-Angebote nutzen

unter anderem Multi-Faktor-Authentifi-

zierungen, biometrische Scans, Smart-

Geräten, das Analysieren von Datenströmen während des Betriebs

oder das Anzeigen von Echtzeit- und Verlaufsdaten. „Die Azure

IoT Suite erweckt das Internet der Dinge zum Leben und bietet

Unternehmen eine vollständige End-to-End-Suite für das Vernet-

zen von Geräten und Sensoren mit der Cloud sowie die Analyse

und Visualisierung von Daten“, erklärt Geier.

Für die Anbindung von Maschinen und Komponenten setzt sich

Microsoft genauso wie IBM intensiv für die Weiterentwicklung von

Standards und die Interoperabilität im Internet der Dinge ein. „In

der Industrie unterstützen wir insbesondere den Industrie-4.0-

Standard OPC Unified Architecture, kurz OPC UA, der unabhängi-

gen OPC Foundation, um Millionen von Anwendungen und In-

dustrieanlagen, die mit dem OPC-UA-Standard kompatibel sind,

Cloud-fähig zu machen und damit effizienter sowie flexibler zentral

steuern zu können“, erklärt Geier. Dies führe zu kürzeren Reakti-

onszeiten für Wartungsarbeiten, weniger Verwaltungsaufwand und

niedrigeren Kosten im laufenden Betrieb. Zu-

sätzlich erleichtern die OPC-UA-kompatib-

len Telemetriedaten, die in die Cloud ge-

schickt werden, die Umsetzung von

Industrie-4.0-Szenarien, wie zum Beispiel

die vorausschauende Wartung, selbst wenn

die Maschinen quer über den Globus ver-

teilt sind. Hochecker bestätigt dieses Prin-

zip für Watson IoT: „Für die Kommunikati-

on werden alle gängigen Protokolle, wie

zum Beispiel OPC UA unterstützt. Eine

weitere Möglichkeit ist die Integration über

Partnerlösungen, zum Beispiel kann das

Edge Gateway von Hilscher direkt mit der

IBM Watson IoT Cloud kommunizieren.

Ebenso einfach ist die Integration über das

Cisco Netzwerk oder Harting Mica, eine

kleine Box, mit der die Anbindung an die

Plattform ebenfalls möglich ist.“

Vereinfachte Darstellung der hochverfügbaren, weltweiten Cloud-Infrastruktur von Talk2M.

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„Die Azure-IoT-Suite erweckt das Internet der Dinge zum Leben.“

Laura Geier, Microsoft

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

5/201724

HMS Industrial Networks und Ewon unterhalten jeweils ein

Fernwartungsportal auf Cloud-Basis: Ewon das Portal Talk2M,

dessen Schwerpunkt laut Horst Lange, Business Development bei

Ewon, auf dem Routing liegt, und HMS das Netbiter-Argos-Portal,

das seinen Fokus hauptsächlich auf das Daten-Management lenkt.

Lange: „Der Netbiter ist auf der einen Seite mit dem Internet und

auf der anderen Seite mit dem Anlagennetz des Kunden verbun-

den. Der Netbiter sendet Logdaten beispielsweise einer Maschine

an das Netbiter-Argos-Portal, wo sie in Dashboards visualisiert

werden und für weitere Auswertungen bereitstehen. Talk2M ist ein

Remote Service Rendezvous Server. Rendezvous Server heißt, es

treffen sich Maschinen und Servicetechniker im Internet auf ei-

nem Portal und werden miteinander verbunden. Das Prinzip des

Rendezvous Servers hat man deswegen gewählt, weil er aus sicher-

heitstechnischen Gründen das sicherste ist, weil ich nur ausgehen-

de Verbindungen habe.“

Bereits auf der Hannover Messe 2016 stellte Beckhoff Twincat

IoT vor. Mit dem Twincat IoT unterstützt Beckhoff standardisierte

Protokolle für die Cloud-Kommunikation und für das Versenden

von Push-Nachrichten an Smart Devices. Einfach und schnell kon-

figurierbar, stellt Twincat IoT diverse Funktionen zur Verfügung,

um Prozessdaten über Kommunikationsprotokolle wie AMQP,

MQTT und OPC UA auszutauschen und auf spezielle Daten- und

Kommunikationsdienste von Public- oder lokalen Cloud-Syste-

men zuzugreifen. Es ermöglicht eine voraus-

schauende Wartung und die Minimierung

von Maschinenstillstandzeiten. Einfach

und schnell konfigurierbar, stellt Twincat

IoT, zusammen mit einem Industrie- oder

Embedded-PC als IoT-Controller, eine

nahtlose Verbindung zwischen dem IoT

und dem Internet of Services her.

„Das Internet der Dinge verändert sich

nicht nur ständig selbst, sondern auch al-

les um uns herum“, ist sich Dr. Rainer Kal-

lenbach, CEO von Bosch Software Inno-

vations, sicher. Wer dabei sein möchte,

sollte sich vernetzen. Big Data ist ein

Schatz, der nicht nur gehoben, sondern

auch und vor allem verwaltet werden will.

Cloud-Lösungen bergen dabei ein gewal-

tiges Potenzial für die industrielle Ent-

scheidungsfindung. ■

cards, Datenverschlüsselungen nach SSL/TLS-Protokollen, phy-

sische Sicherheitsmaßnahmen sowie Sicherungen gegen

Naturkatastrophen und Stromausfälle. Und auch Watson von

IBM hat hier seine Stärken: So sind kognitive Security-Systeme

in der Lage, Security-Trends zu analysieren. Sie destillieren er-

forderliche Informationen aus Unmengen von strukturierten

und unstrukturierten Daten. Dies helfe zum Beispiel, unwesent-

liche von echten Bedrohungen zu unterscheiden, so IBM.

Mit der Industrie in die ZukunftKomponentenhersteller haben längst die Zeichen der Zeit erkannt

und entwickeln Lösungen, die den Weg in die Cloud ebnen. Für

den Datentransfer von der Sensorebene aus steht etwa seit Neuem

die LR Box von ifm Electronic als intelligente Lösung bereit. Diese

Box ist in der Lage, Daten zu sammeln, die richtigen Daten auszu-

wählen und über alle Ebenen hinweg zur Verfügung zu stellen.

Damit ist laut ifm eine Durchgängigkeit der Daten vom Sensor bis

in die Cloud und zum ERP-System einfach und kostengünstig zu

realisieren. Um Vorbehalte gegenüber Cloud-Lösungen auszuräu-

men, bietet die ifm-Cloud hohe Standards in Bezug auf Daten-

schutz und Sicherheit. Ein Zertifikatemanagement und eine E2E-

Verschlüsselung der Daten schützen vor unberechtigten Zugriffen.

Neu sei vor allem, dass die Datenhoheit nur beim Kunden verblei-

be. Eine Nutzung oder der Verkauf der Daten an Dritte werde aus-

geschlossen.

Ebenfalls auf der SPS IPC Drives 2016

stellte Siemens seine Cloud-Plattform

Mindsphere vor. Dr. Florian Beil, Mind-

sphere-Experte bei Siemens: „Mindsphere

ist ein offenes Operating System. Es ist eine

Plattform, die effizient und schnell Daten

sammelt, beispielsweise aus einer Produk-

tionsanlage oder anderen Bereichen, zum

Beispiel in der Energieversorgung. Mit die-

sen Daten lassen sich wiederum schnell

und effizient Applikationen und Geschäfts-

modelle aufbauen, die der Kunde nutzen

kann. Zum Beispiel können Maschinen-

und Anlagenbauer die Mindsphere nutzen,

um aus ihren verkauften Maschinen global

Daten zu sammeln und daraus Analysen

und Predictive-Maintenance-Applikatio-

nen zu erarbeiten.“

„Auf der Watson-IoT-Platform verschmilzt das IoT sozusagen mit kognitiven Elementen.“

Rainer Hochecker, IBM

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

4

3

1 Bereits auf der Hannover Messe 2016 hat Microsoft angekündigt, noch enger mit der OPC Foundation zusammenzuarbeiten.

2 Am 16. Februar 2017 hat IBM offiziell den neuen globalen Hauptsitz für ihren neuen Geschäftsbereich Watson IoT in München eröffnet. Insgesamt hat das Unternehmen rund 200 Millionen US-Dollar in den neuen Hauptsitz investiert.

3 Frage Watson! Watson von IBM basiert auf hochentwickelter künstlicher Intelligenz.

4 IBM zeigte auf der Hannover Messe 2017, wie ihre neue App Repair Experience with Watson mithilfe von Bilderkennung analysiert, auf welche Ursachen ein Maschinenproblem zurückzuführen ist und Vorschläge für deren Beseitigung macht.

AutorFlorian Blum, Redakteur für Industrie 4.0, Automatisierung und Elektrotechnik

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

nationalen Vergleich eine der führenden Nationen bei

der Digitalisierung. Bundeskanzlerin Angela Merkel

(CDU) und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe war-

ben in Hannover für eine intensivere internationale

Kooperation und einen freien und fairen Welthandel.

Internetbasierte Wirtschaft brauche offene Grenzen,

allein um die Datensicherheit zu gewährleisten seien

internationale Vereinbarungen notwendig. Auf der Ce-

bit vereinbarten beide die Hannover-Deklaration, in

der eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Zu-

kunftstechniken festgelegt wurde.

Eines wurde auf der Cebit 2017 deutlich: Die

für das IoT notwendigen höheren Band-

breiten sowie Sicherheitsarchitekturen für

die vernetzte Produktion sind einsatzbe-

reit.

Partnerland der Messe war dieses Jahr Japan. „Japan

ist ein Labor der Zukunft, das wir von hier in Deutsch-

land mit der Lupe anschauen sollten“, erklärte der Prä-

sident des Branchenverbands Bitkom, Thorsten Dirks.

Jeder Vierte der weltweit führenden Technologiekon-

zerne habe seinen Sitz in Japan, das Land sei im inter-

Internet der vielen DingePraxis IoT auf der Cebit 2017

Selbstfahrende Autos, Drohnen, Vernetzung, Cloud, Roboter, Sicherheitslösungen. Auf der jüngsten Cebit zeigten Aussteller den Sprung von reinen Konzepten und Prototy-pen hin zu praktischen Anwendungen und zur Einsatzreife.

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Mensch und RoboterFujitsu-Chef Masami Yamamoto sagte, dass der

Mensch bei allen technologischen Umbrüchen im Fo-

kus bleiben müsse. In Hannover stellte Fujitsu unter

dem Moto „Human Centric Innovation: Digitale Co-

Creation“ zusammen mit Ecosystem eine Plattform zur

Bündelung von Wissen, Erfahrung und Ressourcen

vor. Diese Ethik-IoT-Plattform bietet Datenaggregati-

on und -management sowie Anwendungsentwick-

lungsdienste und Geräteverwaltungsfunktionen. Allei-

ne könne kein Unternehmen die differenzierten

Anforderungen zur Schaffung des IoT erfüllen, so ein

Fujitsu-Sprecher. Daher arbeite der japanische Kon-

zern mit zahlreichen Partnern wie Cisco, Microsoft

und Intel zusammen.

Roboter prägten die japanische Länderbeteiligung.

Japan legte den Schwerpunkt bei seiner Partnerland-

Präsentation vor allem auf humanoide Roboter, die im

Servicebereich oder in der Pflege zum Einsatz kom-

men sollen. 115 Unternehmen kamen aus Japan – aus

China stellten 511 Unternehmen aus. Der japanische

Spezialist für Blechbearbeitungsmaschinen Amada

zum Beispiel zeigte eine Hochgeschwindigkeits-Hoch-

druck-Servo-Abkantpresse mit der weltweit ersten

Dual-Servo-Presse (DSP). Die Abkantpresse ist mit ei-

nem Roboter kombiniert, der beim Biegen von Klein-

teilen die gleiche Geschwindigkeit wie menschliche

Bediener erzielt. Die Presse soll besonders für Kleintei-

2

3

1 Vom Eingang West aus konnte der Weg durch die Halle 13 mit dem selbst fahrenden Postauto zurück gelegt werden.

2 Die diesjährige Cebit machte die rasant fortschreitende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft erlebbar wie nie.

3 Sicherheitslösungen interessierten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe besonders bei ihrem Messerundgang.

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

le, die bei manueller Handhabung Verletzungsgefahr

bergen, zum Einsatz kommen.

Yaskawa präsentierte auf der Cebit den neuen Ro-

boter Motoman HC10, der eine flexible Interaktion

zwischen seinem Roboterarm und seiner Umgebung

ermöglicht. In der gezeigten Konzeptstudie montierten

Miniroboter Modellautos. Der Besucher konnte hier-

bei über ein Tablet einen Konstruktionsplan erstellen.

Die Produktion des gewünschten Autos startete im sel-

ben Moment automatisch. Zusätzlich konnte die Leis-

tung aller Komponenten und Sensoren innerhalb der

Produktionslinie in Echtzeit überwacht werden.

Der chinesische Netzwerkspezialist Huawei präsen-

tierte auf der Cebit eine Fülle von Industrieanwendun-

gen und Lösungen für Smart Citys. „Wir können die

neuen Technologien nicht alleine entwickeln. Dazu

brauchen wir gute Partner“, erklärte Victor Yu, Presi-

dent der Abteilung Industry Marketing & Solution bei

Huawei. Unter dem Motto „Leading New ICT, The

Road to Digital Transformation“ entwickelt Huawei

mit etwa hundert Partnerunternehmen innovative

IKT-Produkte und -Lösungen aus den Bereichen

Cloud Computing, Big Data, Internet der Dinge und

SDN. In München und an einigen weiteren Standorten

arbeitet das Unternehmen am Global-Open-Lab-Pro-

gramm zur Schaffung eines offenen Ökosystems. Das

Investment wird sich insgesamt auf 200 Millionen US-

Dollar belaufen, erklärte Yu auf der Messe.

Der IoT/M2M-Themenpavillon bildete eines der

Herzstücke der Cebit 2017. Die M2M Alliance zeigte

dort Lösungen rund um die digitale Transformation

und die Vernetzung von Maschinen und Geräten. „Un-

ter dem Slogan ‚Rise of the Machines, powered by

M2M/IoT connectivity‘ zeigen wir unter anderem an-

hand eines humanoiden Roboter von IOX LAB, was

beim Thema Rapid Prototyping bereits machbar ist“,

sagte Dr. Andreas Fink von der M2M Alliance.

Netzanbieter im SpielZusammen mit Huawei will die Telekom schrittweise

in der Open Telekom Cloud (OTC) die Platform as a

Service (PaaS) einführen und zugleich die OTC um

Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) einschließlich

Big-Data-Analysen und künstliche Intelligenz erwei-

tern, erklärten Sprecher beider Konzerne auf der Ce-

bit. Telekom-Vorstandsvorsitzender Timotheus Hött-

ges zeigte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der

Messe eine ungewöhnliche IoT-Lösung: Einen ver-

netzten Bienenstock. Dieser überträgt mithilfe von

NB-IoT (Narrow Band Internet of Things) laufend

zentrale Eckdaten aus dem Stock auf das Smartphone

des Imkers. Die Sensoren messen zum Beispiel Tempe-

ratur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht und Aktivi-

tät der Insekten. Viele der Präsentationen bestanden

aus solchen Spielereien, welche jedoch die praktischen

Einsatzmöglichkeiten meist besser verdeutlichten als

hochkomplexe Modelle.

Autonomes Fahren und Versand 4.0Vom Eingang West konnte der Weg durch die Halle 13

mit dem selbst fahrenden Postauto zurück gelegt wer-

den. Die Smart Shuttles sind bereits seit Sommer 2016

in Sion im Linienbetrieb unterwegs. Das Smart Shuttle

ist klein, kompakt und bietet dabei Platz für elf Fahr-

gäste. Es ist dabei nicht nur ein Fahrzeug für enge, we-

niger in Anspruch genommene innerstädtische Lini-

en. Es soll auch Möglichkeiten für autonomes Fahren

und selbst fahrende Logistiksysteme auf Firmengelän-

den aufzeigen.

Die Zukunft der Cebit zeigte sich wahrscheinlich

am deutlichsten in Halle 9, die der amerikanische

Cloud-Computing Anbieter Salesforce zusammen mit

Partnerunternehmen völlig belegte. Salesforce ist auf

cloudbasierte Internetanbindung und virtuelle Han-

delssysteme spezialisiert. Mit Unternehmensapplikati-

onen möchte Salesforce in direkte Konkurrenz zu SAP

treten. Noch sind die Amerikaner auf Verkaufslösun-

gen spezialisiert. Vor der Halle 9 hatte Amazon eine

große aufblasbare Wolke als Ausstellungsraum instal-

liert. „Wir haben weltweit mit die meiste Erfahrung in

der Aufbereitung und Sicherung gewaltiger Datenströ-

me. Diese Erfahrungen möchten wir jetzt auch Unter-

4 Die vernetzte Fabrik wird Realität. Dies zeigte der IoT/M2M-Themenpa-villon.

5 Auf der Cebit waren fast alle großen japanischen Elektronik-Konzerne vertreten.

6 Roboter – vor allem auch humanoide – präg-ten die japanische Länderbeteiligung.

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

nehmen zur Realisierung von Industrie 4.0 zur Verfü-

gung stellen“, erklärte Robert Belle, Pressesprecher von

Amazon Web Service.

Cebit erfindet sich neu„Wir werden die Cebit zu Europas führender Event-

plattform und zum Festival für digitale Technologie,

digitale Innovation und Geschäftsanbahnung der digi-

talen Wirtschaft umbauen“, erklärte Cebit-Chef Oliver

7 Der chinesische Telekommunikations-Spezialist Huawei hatte einen der größten Messestände auf der Cebit.

8 Japanische Konzerne sind weltweit führend bei der Produktion von Hightech-Maschinen und Qualitätsmaterialien.

7 8

Frese. Künftig soll die Messe nun im Sommer stattfin-

den. Frese kündigte einen radikalen Strategiewechsel

an, bei dem für den Blick in die Zukunft die Atmo-

sphäre eines Universitäts-Campus geschaffen werden

soll. Von der „größten Veränderung seit der Ausgliede-

rung aus der Hannover Messe 1986“ sprach Oliver Fre-

se. bf ■

Autor Dr. Thomas Kiefer, freier Autor für ke NEXT

Gemeinsam auf dem Weg zur Smart FactoryIndustrial Connectivity geht ins NetzwerkLet’s connect.

www.weidmueller.de/industrie40

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

Wie begleitet Sensor-Technik Wiede-

mann den Hype um Industrie 4.0?

Zum einen beschäft igen wir uns mit dem

Th ema Telematik, und zwar schon seit vie-

len Jahren. Das heißt, wir haben die richti-

gen Endgeräte dafür, um ins Internet kom-

munizieren zu können. Zum anderen

haben wir seit einigen Jahren an einer eige-

nen Cloud-Lösung, einer IoT-Plattform

gearbeitet, die wir aber nicht selber entwi-

ckelt haben, sondern auf einer Partner-

plattform aufsetzen. Dort kümmert man

sich darum, dass die Kommunikation und

die Sicherheit funktioniert, dass hier also

die Basis stimmt. Der Mehrwert, den wir

bieten, ist, dass wir darin die Funktionen

unserer Sensoren, unserer Steuerungen

oder aber darüber hinaus die Funktionen

der Maschinen unserer Kunden abbilden.

Und genau darum geht es: Wir wollen un-

sere Kunden beraten, sie befähigen, jede

Maschine in die Cloud zu bringen.

Wie machen Sie das?

Das Wichtigste ist, erst einmal zu hinter-

fragen, was möchtest du erreichen, was

möchtest du machen? Das Erste, was wir

oft von Kunden hören, ist: Ich brauche alle

Daten in der Cloud. Das ist aber nicht das,

was rauskommen soll, es soll ja am Ende

„Viel Nachholbedarf“Das Thema Cloud funktioniert für Sensor-Technik Wiedemann (STW) nur über intensive Kommunikation mit dem Kunden. ke-NEXT-Redakteur Florian Blum hat sich mit Hans Wiedemann über neue Beratungshe-rausforderungen unterhalten.

Interview mit Hans Wiedemann, Sensor-Technik Wiedemann

ein Mehrwert für den Kunden entstehen.

Beispiel Predictive Maintenance: Ich muss

aus Mustern erkennen, ob in Kürze ein

Fehlerfall eintritt. So etwas kann die Cloud

natürlich leisten. Aber ich kann auch ganz

einfache Sachen erfassen, wie zum Beispiel:

Wie viele Betriebsstunden ist die Maschine

gelaufen? Ist sie am Wochenende gelaufen?

Solche Sachen versuchen wir, mit unserem

Kunden früh auszudiskutieren und ihm

dann mit einem schnellen Prototypen das

Ganze zu ermöglichen und zu zeigen. Da-

mit sieht der Kunde unmittelbar, A) das

geht schnell, und B) da komme ich sofort

zu einem Ergebnis. Also das Th ema „Daten

mit denen ich etwas anfangen kann“ – das

überzeugt am ehesten.

Das heißt, Sie bieten nicht nur das

Produkt an sich, sondern darüber hinaus

auch die Dienstleistung an, dem Kunden

aufzuzeigen, was kann ich mit diesen

Sensoren machen und was kann ich vor

allem mit den Daten machen?

Genau, das wird meistens in einer Art

Workshop zusammen erarbeitet. Wir ken-

nen zwar einen Kunden grob, kennen grob

seine Applikation, aber wie ein Rasenmä-

her funktioniert, wie eine Kehrmaschine

funktioniert, wie eine Baumaschine funkti-

oniert – das weiß unser Kunde am besten,

er hat das Know-how. Wir geben ihm unse-

re Sichtweise mit, er erzählt von seiner und

im Workshop wird das dann gemeinsam

zusammengefasst.

Wie erleben Sie das Know-how, die

Expertise und das Wissen um die

Möglichkeiten mit diesen Daten beim

Kunden? Wie ist da der Stand? Herrscht

hier noch Aufklärungsbedarf, oder wie

sehen Sie die Branche gerüstet?

Das ist wirklich unterschiedlich. Viele un-

serer Kunden sind noch wirklich von der

Mechanik, von der Hydraulik getrieben.

Im Maschinenbau setzt sich noch nicht je-

Hans Wiedemann (rechts) ist Experte für Telematik- und Cloud-Lösungen bei STW.

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„Das Erste, was wir oft von Kunden hören, ist: Ich brauche alle Daten in der Cloud. Das ist aber nicht das, was rauskommen soll, es soll ja am Ende ein Mehrwert für den Kunden entstehen.“

Hans Wiedemann, Sensortechnik Wiedemann

European Headquarter ATC Italia S.r.l. - Via Manzoni 20 - 20020 Magnago (MI) - Tel: +39 0331 307204 - Fax: +39 0331 307208 - www.airtac.com - [email protected]

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36

der mit dem Th ema Automatisierung aus-

einander, was ja auch die Grundlage ist für

die Vernetzung – da ist also noch viel

Nachholbedarf. Gerade deswegen ist am

Anfang unserer Workshops eine Schulung

zu den Th emen Telematik und Cloud not-

wendig. Ich kann nicht beliebig viele Daten

von einer Maschine irgendwo mitten in

Russland ständig online übertragen – das

geht nicht, dazu muss ich vorher eine Ver-

dichtung vornehmen und ich kann erst im

Nachhinein auswerten. Solche Kleinigkei-

ten, die für uns selbstverständlich sind, wie

zum Beispiel überall LTE-Netz zu haben,

ist für eine Baumaschine oder eine Forst-

maschine natürlich nicht selbstverständ-

lich, die dann irgendwo im Wald draußen

steht.

Können sich eine solche Beratung denn

am Ende nicht nur größere Sensorikher-

steller leisten? Oftmals haben doch die

Kleinen noch gar nicht wirklich die

Möglichkeit, Experten aus vielen

anderen Fachbereichen einzustellen, wie

beispielsweise aus den Bereichen

Software und so weiter?

Das sehe ich schon so. Wenn Sie Sensoren

herstellen, dann fehlt Ihnen zunächst der

zusätzliche Blick in die Cloud. Wir haben

jetzt extra Teams, Spezialisten im Bereich

Sensorik, Spezialisten beim Bereich Cloud

oder Kommunikation, die eng

zusammenar beiten.

Wie arbeiten die zusammen? Wie kann

man sich das vorstellen?

Auch in internen Workshops. Wir haben

eine extra Abteilung dafür geschaff en: Sys-

teme und Lösungen. Gerade die bringt die-

se ganzen Welten zusammen. Da kommen

natürlich auch Steuerungen mit dazu, und

es kommen andere Sensoren mit dazu, Ra-

dar-Sensoren, Lidar-Sensoren, alles tech-

nisch Mögliche für die Umfelderkennung

zum Beispiel. Wir aus unserem Hause pro-

duzieren in erster Linie Drucksensoren,

aber auch Wegsensoren, Kraft sensoren,

Dehnungssensoren. Das ist unsere Experti-

se. Es kommen aber immer weitere Senso-

ren hinzu, und diese Sensoren müssen wir

miteinander vernetzen und müssen sie in

eine Cloud bringen. Und da ist es natürlich

gut, dass wir wirklich einen eigenen Ge-

schäft sbereich haben, der sich mit Konnek-

tivität, Vernetzung und Datenmanagement

beschäft igt. Maschinensicherheit und die

IT-Welt, die wachsen da zusammen. Und

diese Expertise beider Welten, die haben

wir im Haus. ■

AutorFlorian Blum,Redakteur für Industrie 4.0, Automatisierung und Elektrotechnik

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

Inwieweit ist gerade Ihre Softwareseite seit dem Hype um

Industrie 4.0 noch mehr gefragt?

Dem Hype um Industrie 4.0 liegen ja die Themen Digitalisierung

und Vernetzung zugrunde. Für uns als Messtechnik-Spezialist sind

diese beiden Aspekte auch gleichzeitig die Grundlagen unseres

Geschäftsmodells und das seit Gründung vor bald 30 Jahren. Un-

sere Kunden, die vorwiegend aus Forschung und Entwicklung

stammen, wollen seit jeher ihre Maschinen, Anlagen und Fahrzeu-

ge digitalisieren, um diese anhand von Daten besser zu verstehen

und dadurch zu optimieren. So haben wir zum Beispiel bereits

Ende der 90er-Jahre Schiffsdiesel von MAN mit Monitoringsyste-

men ausgestattet und vernetzt – damals noch mit lückenhafter

Mobilfunkverbindung. Daraus haben wir dann den IMC-Cloud-

Server entwickelt – nur dass es damals noch keiner Cloud genannt

hat. Man sieht also, dass solche Softwarelösungen im Forschungs-

und Entwicklungsumfeld bereits vor 20 Jahren gefragt waren.

Nichtsdestotrotz löst natürlich der Hype auch eine stärkere Nach-

frage aus – vor allem nach Echtzeit-Software-Plattformen, Cloud-

Speicherlösungen und Big-Data-Analysewerkzeugen.

Typische Cloud-Anfragen aus dem Maschinenbau sind...?

Die Aufgaben lassen sich grob in drei Bereiche einteilen. Erstens:

Sammeln von realen Felddaten in der Cloud zur Validierung, Op-

timierung und Weiterentwicklung der Maschine oder Anlage. Der

zweite Bereich ist die vorbeugende Instandhaltung. Und drittens:

cloudbasiertes Monitoring von Windanlagen und Smart Grids.

Inwiefern hat sich das Vertriebsmodell von IMC mit der

Diskussion um Industrie 4.0 verändert?

Das Vertriebsmodell, das jetzt gefragt ist, ist ein Modell, das wir

seit 20 Jahren erfolgreich betreiben – nämlich das des Lösungslie-

feranten. Bedingt durch knappe Zeitpläne und umfangreiche Auf-

gaben sinkt bei unseren Kunden das Messtechnik-Know-how. Im

Vorteil ist also der, der jetzt nicht nur als reiner Produktlieferant

agiert, sondern seine Kunden als Partner beraten und eine passge-

naue Lösung entwickeln kann. Als Systemhaus sind wir dazu bes-

tens aufgestellt und helfen unseren Kunden von der Sensorik über

die Datenerfassung bis hin zu IT- und Tele-

kommunikationstechnik. In den letzten

Jahren gehört dazu auch ein verstärktes

Dienstleistungsangebot. Angefangen bei

der Auswahl und Installation von Sensorik,

dem Konfigurieren und Einrichten von

Messgeräten, der Erstellung von Echtzeit-

Analyse-Programmen, dem Aufsetzen ver-

schlüsselter Telekommunikationsstrecken

bis hin zum Betrieb von Cloud-Speicher-

Lösungen mit Big-Data-Analysen. ■

„Lösungslieferant...“IMC Messsysteme fertigt Hard- und Softwarelösungen im Bereich der physikalischen Messtechnik. Auf der Ama-Pressekonferenz zur Sensor+Test referierte das Unterneh-men zum Thema Cloud. ke-NEXT-Redakteur Florian Blum sprach mit Kai Gilbert, Ge-schäftsführer, über neue Vertriebswege im Zeitalter des Internet der Dinge.

„Unsere Kunden wollen seit jeher ihre Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge digitalisieren, um diese anhand von Daten besser zu verstehen.“

Kai Gilbert, IMC Messsysteme

AutorFlorian Blum, Redakteur für Industrie 4.0, Automatisierung und Elektrotechnik

Interview mit Kai Gilbert, Geschäftsführer, IMC Test & Measurement

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Passen immer. Laufen immer.

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

„Security ist ein Basiselement von Safety“Wollen Unternehmen Daten senden, müssen diese Secure sein. Das heißt, dass Unternehmen ein ausge-klügeltes Sicherheitssystem benötigen, um wertvolle Daten zu schützen. Wie das gelingen kann, erklärt Holger Suhl, General Manager DACH von Kaspersky Lab, exklusiv bei ke NEXT.

Interview mit Holger Suhl von Kaspersky Lab

Im Zeiten von Big Data, Vernetzung und Datenspeicherung in

der Cloud wird das Thema Security immer wichtiger. Wie

können Firmen diesem komplexen Thema gerecht werden?

In Zeiten der zunehmenden Vernetzung müssen Cybersicherheits-

ansätze aus mehreren Ebenen bestehen. Dazu gehören Sicherheits-

technologien, -Schulungen und -Services wie Sicherheitsaudits

oder Penetrationstests. Beim Thema Industrie 4.0 oder dem IoT

kommen noch Speziallösungen und -Services dazu. Ein hoher Au-

tomatisierungsgrad stellt höchste Anforderungen an die IT-Sicher-

heit. Die Herausforderung ist, dass industrielle Umgebungen in

der Regel individuell an den Kunden angepasst werden und daher

extrem komplex aufgebaut sind. Hier kommen proprietäre Tech-

nologien genauso zum Einsatz wie Scada-Server, HMI-Schnitt-

stellen, speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) sowie veral-

tete Teilsysteme. Eine so heterogene Umgebung kann nur über auf

industrielle Bedürfnisse angepasste Sicherheitsstrategien cyberge-

schützt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Einsatz fortschritt-

licher Schutzmethoden wie Default-Deny-Szenarien für Scada-

Systeme, regelmäßige Integrationsüberprüfungen, spezialisierte

Netzwerküberwachung sowie passende IT-Sicherheitslösungen.

Welche Komponenten in der Maschine wie zum Beispiel die

SPS sind von Cyber-Angriffen besonders bedroht?

Bei SPS- oder ICS-Komponenten gibt es zwei große Problemfelder.

Zum einen haben diese Geräte und Systeme Schwachstellen, die

für Cyberattacken ausgenutzt werden können. Zwischen 2010 und

2015 sind die Schwachstellen innerhalb von ICS-Komponenten

um das Zehnfache gestiegen. Die verwundbarsten ICS-Kompo-

nenten waren Benutzerschnittstellen beziehungsweise „Mensch-

Maschine-Schnittstellen“, elektronische Geräte und Scada-Syste-

me. Zum anderen sind industrielle Kontrollsysteme oftmals über

das Internet remote erreichbar, was Angreifern Zugriff auf solche

Geräte und somit kritische Systeme ermöglicht. So zeigt eine Ana-

lyse von Kaspersky Lab, dass zwei von fünf im industriellen Um-

feld eingesetzte Computer im zweiten Halbjahr 2016 Cyberatta-

cken ausgesetzt waren. Die größten Infektionsrisiken gehen hierbei

von einer Anbindung zum Internet, Wechseldatenträger und E-

Mails mit infizierten Anhängen und eingebetteten Skripten aus.

„In Zeiten der zunehmenden Vernetzung müssen Cybersicherheitsan-sätze aus mehreren Ebenen bestehen, wie aus Sicherheits-technik, Schulungen und Services.“

Holger Suhl, Kaspersky Lab

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AutorinFelicitas Heimann,Redakteurin für Software, Automotive, Medizintechnik und Geschichte

Werden vernetzte Maschinen angegriffen, können diese zur

Bedrohung werden. Wie wichtig ist Security im Safety-Bereich?

Früher wurden Security und Safety isoliert betrachtet. In Zeiten

der Digitalisierung gilt das nicht mehr, denn wenn Automations-

systeme mit IT-Systemen gekoppelt sind, kann ein Cyberangriff

direkte Auswirkungen auf die Safety haben, beispielsweise wenn

ein Roboter remote ferngesteuert werden kann und so zur direkten

physischen Gefahr für die Arbeiter wird. Daher ist das Thema Se-

curity im Safety-Bereich sehr wichtig. Heute ist Security ein Ba-

siselement von Safety und muss in die Cybersicherheitsstrategie

integriert werden. Da hier zwei früher einander fremde Welten

zusammentreffen, besteht zum Teil noch Erklärungsarbeit.

Wie schätzen Sie das Security-Bewusstsein in der Industrie ein?

Früher wurden kritische Systeme einfach vom Internet abgeschot-

tet. In Zeiten von Industrie 4.0 ist das nicht mehr möglich. Desk-

top-Computer von Ingenieuren, die industrielle Kontrollsysteme

(ICS) verwenden, benötigen etwa keinen direkten Zugang zum

Internet. Daneben gibt es allerdings Nutzer, die gleichzeitig Zu-

gang zum Internet und zum ICS-System haben, ohne Einschrän-

kungen. Hier besteht eine Cybergefahr.

Das vollständige Interview lesen Sie auf www.ke-next.de/37937

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

Herr Neuer, Sie sind seit 17 Jahren im

Datenmanagement tätig. Wie hat sich

dieses Thema in den letzten Jahren

verändert?

Eine der größten Veränderungen der letz-

ten Jahre ist, dass Daten mittlerweile ein ei-

genständiges Asset in Unternehmen gewor-

den sind. In der Vergangenheit waren

Daten auch wichtig, aber sie waren eigent-

lich immer Teil einer Lösung, einer Daten-

bank oder einer dazugehörigen Anwen-

dung. Heute sind Daten davon losgelöst, sie

werden nach wie vor zum Beispiel in Da-

tenbanken verwendet, sind aber von ihrer

Bedeutung eigenständige Unternehmens-

Assets geworden. Unternehmen erkennen,

dass die Art und Weise, welchen Nutzen sie

aus den Daten ziehen, dem Unternehmen

einen massiven Wettbewerbsvorteil ver-

schaffen kann. Das ist, neben all den tech-

nischen Veränderungen, eine der größten

fundamentalen Veränderung: die Wert-

schätzung von Daten. Wir haben es mittler-

weile mit einer extrem hohen Anzahl an

verschiedenen Datenformaten oder Daten-

quellen zu tun. In der Vergangenheit war alles eher strukturiert:

wir hatten je nach Datenbank unterschiedliche Datenformate;

dann kamen die Data Warehäuser, wo man Daten logisch zusam-

mengeführt, gespeichert und verwaltet hat. Und mittlerweile spre-

chen wir von Big Data.

Und hier kam dann der Begriff Data Lake auf?

Genau. Data Lake ist im Grunde ein neues Konzept mit darunter-

liegender Architektur, die primär auf diese Art von Daten ausge-

richtet ist. Da geht es um Daten aus sozialen Netzwerken, aus Da-

tenbanken, die nicht strukturiert sind, aus der Cloud oder zum

Beispiel aus dem E-Commerce. Bei Zalando oder Amazon zum

Beispiel werden andauernd Daten produziert, die abgebildet und

in Echtzeit ausgewertet werden müssen. Und hier brauchen wir ei-

nen Data Lake. Die Architektur darunter ist ein Open Source Pro-

dukt, und zwar Hadoop.

Welche Vorteile bietet ein Data Lake für

Unternehmen?

Ein Data Lake bietet den Vorteil, dass Sie

unstrukturierte Daten erstmals auswerten

können. Sie müssen sich vorstellen, das sind

Daten mit unterschiedlichsten Formaten,

die sie erst mal zusammenführen müssen.

Das ist zum Beispiel eines der Punkte, wo

Talend auf den Plan kommt. Wir sind unter

anderem für die Datenbeschaffung zustän-

dig. Wir sorgen dafür, dass die Daten aus

den unterschiedlichsten Quellen in das

Data Lake mit einfließen und vorgehalten

werden können. Das nennt man Data Inges-

tion. Der nächste Schritt ist dann, was wir

mit „understand and improve“ bezeichnen.

Es geht darum erst mal zu verstehen, um

welche Art von Daten es hier geht und diese

mit Datenqualitätswerkzeugen und Maß-

nahmen entsprechend zu verbessern. Der

nächste Schritt ist die Data Governance, die

gesamte Organisation in einem Unterneh-

men, die festlegt, wem welche Daten gehö-

ren, wer welche Verantwortung hat und wer

welche Daten sehen darf.

In der Vergangenheit wurden die Daten

fast ausschließlich über die IT-Abteilung zur Verfügung gestellt.

Heute ist Self Service ein wichtiger Ansatz, der eben dem Fachbe-

reich, dem Business User bereits Werkzeuge an die Hand gibt, um

in einem gewissen Umfang Daten in Echtzeit selbst auszuwerten.

Das ist einer der großen Unterschiede und Fortschritte, die jetzt

mit Data Lake und mit Big Data einhergehen. Wir als Talend be-

schaffen die Daten, führen sie im Data Lake zusammen und sorgen

dafür, dass sie entsprechend ausgewertet werden können und dass

sie dem Nutzer zur Verfügung stehen. Self-Service ist also mittler-

weile ein wichtiger Aspekt.

Das vollständige Interview lesen Sie auf www.ke-next.de/37938

„Die Wertschätzung der Daten hat sich geändert“Bei der Datensammlung hört es nicht auf. Unternehmen müssen aus großen Datenmengen Nutzen generieren. Doch wo kann man Big Data sinnvoll speichern und wer hilft bei der Analyse? Der Data Lake bietet genug Platz und eine intelligente Software hilft bei der Nutzenmaximierung. Wie, erklärt Otto Neuer, Leiter Sales-Organisation bei Talend in Deutschland.

Interview mit Otto Neuer von Talend

„Der Data Lake bietet den Vorteil, dass Sie unstrukturierte Daten erstmals auswerten können.“

Otto Neuer, Talend

AutorinFelicitas Heimann,Redakteurin für Software, Automotive, Medizintechnik und Geschichte

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SCHWERPUNKT BIG DATA, CLOUD & SECURITY

Herr Vogt, wie hat sich die Entwicklung von Maschinen und

Anlagen in den letzten Jahren verändert?

Das Engineering hat sich insgesamt massiv verändert. In der Ver-

gangenheit wurde es im Prinzip durch die CAD/CAE-Systeme de-

finiert. Sie haben den Ingenieur beim Erstellen der Dokumente

unterstützt, die für den Bau einer Anlage oder Maschine entschei-

dend waren. Heute sind Themen wie Predictive Maintenance, die

eng mit dem Engineering verknüpft sind, aber weit darüber hin-

ausgehen, hinzugekommen. Es geht nicht mehr nur darum, die

Anlage oder Maschine zu planen und zu bauen, sondern auch da-

rum, ihren Betrieb so effizient wie möglich zu gestalten. Dazu

müssen riesige Datenmengen erfasst und analysiert werden. Dies

beginnt schon im Angebotsprozess und bei der Anlagen-Konzipie-

rung. Wenn man hier nicht gleich auf Systeme aufsetzt, die in der

Lage sind, die in dieser Phase generierten Daten flexibel zu hand-

haben und im späteren Prozess zur Verfügung zu stellen, wird es

problematisch. Die alten CAD-Systeme, die, wie erwähnt, als reine

Dokumentations-Werkzeuge dienten, sind für die heutige Kom-

plexität und für disziplinübergreifendes Denken nicht gemacht.

Das heißt also, der Konstrukteur muss heute weiter denken?

Ja, sogar viel weiter! Sie müssen nicht mehr nur konstruieren, son-

dern Daten zur Verfügung stellen, die einen hocheffizienten Be-

trieb der Anlage oder Maschine ermöglichen und so deutlich grö-

„Der Ingenieur wird zum Dienstleister“Nicht nur Unternehmen stehen mit Big Data und Industrie 4.0 vor neuen Herausforderungen, sondern auch Konstrukteure. Sie müssen schneller Maschinen und Anlagen entwickeln und dabei noch an mögli-che Service-Leistungen im Betrieb denken. Was sich in der Engineering-Software tut, erklärt Uwe Vogt, Vorstandsmitglied und Leiter Software Entwicklung bei Aucotec, exklusiv im ke-NEXT-Interview.

Interview mit Uwe Vogt von Aucotec

ßeren Nutzen für den Betreiber generieren, als durch Einsparungen

im Engineering-Prozess je möglich wäre. Früher ging es darum,

besonders schnell zu zeichnen oder zu konstruieren, Vorlagen

oder Formblätter zu verwenden. Es ging um reine Zeitersparnis

im Engineering. Heute sollte das Engineering auch für den Betrieb

der Anlage Benefit liefern. Daher ist ein Ingenieur heute mehr ein

Dienstleister für den kompletten Anlagen-Lifecycle.

Wie kann sich der Konstrukteur von heute auf diese neuen

Anforderungen vorbereiten? Gibt es irgendwelche Hilfsmittel?

Zusammenarbeit ist ein entscheidendes Stichwort. In der Vergan-

genheit hat man beim Engineering nach dem Wasserfall-Modell

gearbeitet. Das heißt, die verschiedenen Disziplinen haben „gera-

deaus“ ihre Tätigkeiten umgesetzt. Heute müssen die Themen von

den verschiedenen Disziplinen parallel bearbeitet werden, um Zeit

zu sparen. Gleichzeitig gibt es aber sehr viele Änderungswünsche

in so einem Planungsprozess.

Dazu ist es nötig, dass die Disziplinen stark vernetzt arbeiten.

Früher hat man einfach miteinander gesprochen, heute ist das

sehr viel komplexer. Engineering-Systeme müssen alle beteiligten

Disziplinen unterstützen, Änderungen erkennen und die Abhän-

gigkeiten dieser Änderungen voneinander abbilden. Das geht nur,

wenn man ein durchgängiges Datenmodell der kompletten Anlage

pflegt.

„Es geht nicht mehr nur darum, die Anlage zu planen und zu bauen, sondern auch darum, ihren Betrieb so effizient wie möglich zu gestalten.“

Uwe Vogt, Aucotec

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otec

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Jeder spricht über das IIoT

www.moxa.com

… wir setzen es einfach um.

Netzwerke und Computer für eine „smartere“ Industrie.

Sozusagen also, dass moderne Engineering-Software mehr als

eine Konstruktions-Hilfe sein sollte?

So ist es. Deswegen dieser Paradigmen-Wechsel. Während es frü-

her darauf ankam, dem Ingenieur das beste CAE-Tool mit den bes-

ten Features für die Dokumentation an die Hand zu geben, brau-

chen Ingenieure heute eine Plattform, die sie befähigt, mit

verschiedensten Bereichen zu kooperieren, Änderungen zu erken-

nen und dabei jederzeit die komplette Datensicht auf die Anlage zu

haben. Diese Übersicht ist für Themen wie Predictive Maintenance

nötig. Die reinen CAE-, CAD- und Desktop-Tools zur Zeich-

nungsunterstützung werden also durch Systeme abgelöst, die dank

eines zentralen und flexiblen Datenmodells in der Lage sind, Mul-

ti-User-Zugriffe entsprechend multidisziplinär zu managen.

So ein System ist zum Beispiel die Engineering Base von

Aucotec?

Ja. Wir decken mit Engineering Base (EB) einen großen Bereich

der kompletten Prozesskette ab. Das beinhaltet sowohl das Ange-

bots- als auch das Auftragsengineering und reicht von Front End

Engineering Design (FEED) über Prozess-Design, Instrumentie-

rung, Automatisierung (Leitsystem) bis zur Elektrotechnik. All das

bilden wir auf dieser einen Plattform ab. EB unterscheidet sich von

anderen CAE-Systemen im Wesentlichen dadurch, dass wir ein

flexibles, beliebig erweiterbares Objekt- beziehungsweise Daten-

modell in den Vordergrund stellen. Zusätzlich verfügt EB über

eine skalierbare Dreischicht-Architektur, die auch in der Cloud

abbildbar ist und die es ermöglicht, dass die verschiedenen Diszip-

linen und Standorte gleichzeitig und global auf denselben Daten

arbeiten können.

Wie wird sich das Engineering in Zukunft noch verändern?

Es wird sich drastisch weiter verändern. Die reine Konstruktion

gerät weiter in den Hintergrund, dafür rücken andere Geschäfts-

modelle und Dienstleistungen in den Fokus des Engineerings. Da-

mit ändert sich auch die Tool-Landschaft massiv, und die Arbeits-

weise der Ingenieure wird sich dem noch weiter anpassen. Es geht

mehr und mehr darum, zentral verfügbare Daten zu schaffen,

strukturierte Daten zu hinterlassen, damit der Betrieb der Anlage

besser gewährleistet werden kann.

In der Vergangenheit war auch Aucotec ein klassischer CAD/

CAE-Anbieter. Etwa um 1999, also weit vor Industrie 4.0, haben

wir mit Engineering Base eine neue Plattform aufgesetzt, in der

alles zusammenläuft, was wir bis dahin in verschiedenen Produkt-

linien aufgebaut hatten. Das kommt uns heute, im Zeitalter von

IoT, sehr zugute. Bei EB stehen die Daten und das Datenmodell im

Zentrum, nicht die Dokumentation oder einzelne Funktionen.

Alle Abteilungen arbeiten damit gemeinsam, gleichzeitig und welt-

weit auf einem zentralen Datenmodell. Hier entsteht der digitale

Zwilling der Anlage. Das ist der entscheidende Unterschied! Dafür

haben wir EB entwickelt und damit ist das System sehr erfolgreich.

Das vollständige Interview lese Sie auf www.ke-next.de/37939

AutorinFelicitas Heimann,Redakteurin für Software, Automotive, Medizintechnik und Geschichte

[email protected] www.parker.com

Mithilfe von Parker Technologien kann ein Formel-1-Team

höhere Geschwindigkeiten erreichen und ein Großraumjet

auf einem Überseeflug tausende Liter Kraftstoff sparen.

Wechselrichtersysteme von Parker versorgen das Stromnetz

mit erneuerbarer Energie und ein Elektromotorrad wird von

Parker Motoren angetrieben, so dass es weniger Schadstoffe

ausstößt ohne dabei an Geschwindigkeit einzubüßen.

Parker ist der weltweit führende Hersteller in der Antriebs- und Steuerungstechnologie

Entwicklung von technischen Lösungen für die Elektromobilität

Die Herausforderung

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KOMPONENTE & ANWENDUNG TITELSTORY

Interview mit Jürgen Wagenbach, Maxon Motor

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„Die Fähigkeiten des Motors ausnutzen“Das Schweizer Unternehmen Maxon Motor bietet eine breite Palette an leis-tungsstarken Kleinmotoren samt der dazugehörigen Servosteuerungen. ke NEXT sprach mit Jürgen Wagenbach, Head of Customer Support im Corporate Center Motion Control bei Maxon Motor.

Herr Wagenbach, wie hat sich die Erwartungshaltung Ihrer

Kunden in den vergangenen Jahren entwickelt?

Der Kunde erwartet eine einfach nutzbare Funktionalität, die für

die Lösung seiner konkreten Anwendung benötigt wird. Nicht

mehr und nicht weniger, also für den konkreten Einzelfall klar ab-

zugrenzen. Die Funktionalität sollte zudem intuitiv verständlich

und mit anderen Systemen kompatibel sein, um eine einfache Sys-

temintegration zu ermöglichen. Je nach Einsatzbereich ergeben

sich hier spezifische Erwartungen: In der Medizintechnik ist neben

der Baugröße und der Geräuschentwicklung des Motors häufig

auch die Energieeffizienz wichtig, weil viele Geräte batteriebetrie-

ben sind. Der Aerospace- und der Automotive-Bereich sind sehr

stark von spezifischen Normen geprägt. Und im Industriebereich

ist die Konnektivität, die Verbindung zu SPS-Systemen über Bus-

Schnittstellen wie Canopen und Ethercat entscheidend.

Sehen Sie auch übergeordnete, globale Trends?

Der Trend geht heute ganz klar zu bürstenlosen Antrieben, einfach

aufgrund der Lebensdauer. Unsere bürstenbehafteten Motoren be-

sitzen eine sehr hohe Qualität und Einsatzdauer, aber man muss

ehrlich sein: Die Bürste ist das lebensdauerbestimmende Element.

Ansonsten: Industrie 4.0 ist sicher relevant, wobei wir feststellen

mussten, dass das Thema nicht mehr nur ein Schlagwort ist, son-

dern konkreter wird. Die Anforderung möglichst viele Geräte zu

vernetzen und den Datenaustausch sicherzustellen ist hochaktuell.

Wenn ich zum Beispiel eine Schraube anziehe, möchte ich im Rah-

men der Qualitätssicherung wissen, wie viel Moment denn jetzt

wirklich auf der Schraube war, als ich sie angezogen habe – ich

möchte also nicht nur den Vorgabewert, sondern auch die Ist-In-

formation. Auch vorausschauende Wartung ist ein großes Thema:

Ist der Motor schon dicht an seinem Lebensende, ist ein Austausch

des Motors erforderlich? Außerdem ist Safety ein Trend, der vor

einigen Jahren gerade bei größeren Antrieben sehr stark forciert

wurde und der auch für uns relevant ist.

Safety bei kleinen Antrieben von wenigen Watt?

Absolut. Denken Sie an erweiterte Sicherheitsfunktionen wie Safe

Torque Off (STO). Bei kleineren Antrieben war das vor Jahren

noch kein Thema, heute sehr wohl. Werfen Sie zum Beispiel einen

Blick auf unsere Epos4-Baureihe, die einheitlich STO bietet. Die

Maschinenbauer wissen heute, was hinter diesen Funktionen

steckt und erwarten die gleichen Sicherheitsfeatures sowohl bei

AutorWolfgang Kräußlich,Chefredakteur der Konstruktionsmedien ke NEXT und fluid

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Die Controller von Maxon Motor gibt es auf Wunsch fertig im Gehäuse, hier die neue Epos4 50/5. Unter der Klappe haben Steckmodule Platz, ab Jahresende auch für Ethercat.

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Controller für Kleinmotoren...

...bieten wir als komplette Geräte, einbaufähige Module oder in kundenindividueller Anpassung“,

erklärt Jürgen Wagenbach.

Die Escon-Reihe sind 4-Quadranten-PWM-Servokontroller zur Ansteuerung von permanentmagneterregten DC- und BLDC-Motoren. Als Betriebsmodi sind Drehzahlregler, Drehzahlsteller und Stromregler verfügbar.

Von Escon und Epos4 gibt es auch steckbare Module zur Integration in eigene Elektronik. Die Module lassen sich zudem mit einem Connector-Board zu einer anschlussfertigen Kompaktlösung kombinieren.

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KOMPONENTE & ANWENDUNG TITELSTORY

Module für die Integration in eigene Elektronik: Links das Escon Module 24/2, ein Strom- und Drehzahlregler mit 24V / 6A Spitze auf 36 x 27 mm Baugröße, rechts Epos4 Module 50/8, ein Strom-, Drehzahl- und Positionsregler mit USB, RS232, Can. Er bietet 50V / 30A Spitze auf 60 x 46 mm.

großen, als auch bei kleinen Antrieben. Zudem ist Energieeffizienz

ein Trend, dem wir sehr positiv gegenüberstehen, da wir mit unse-

ren Motoren und Controllern Wirkungsgrade von über 90 Prozent

bieten, die auch für Batterieanwendungen gut geeignet sind.

Glauben Sie, dass es strengere gesetzliche Energierichtlinien in

Zukunft auch für Kleinmotoren geben wird?

Da haben wir bisher keine Bestrebungen festgestellt. Das ist eher

ein Thema bei größeren Antrieben, wo offensichtlich sehr viel

Energie eingespart werden kann. Bei kleineren Antrieben ist die

Frage der Ersparnis eher von der Applikation getrieben – bei Bat-

terieanwendungen zum Beispiel, wo Kunden sehr konkret fragen:

Wie läuft die Stromaufnahme des Controllers, kann ich ihn in den

Sleep-Modus versetzen und so weiter. Da wollen Kunden schon

von sich aus in Effizienzbereiche hinein, die deutlich unter denen

liegen, über die man in Normungsgremien redet.

In welchen Einsatzbereichen werden Motorcontroller denn

vorwiegend eingesetzt? Einen Motor kann man im Grunde ja

auch einfach einschalten und er läuft...

Für bürstenbehaftete Motoren stimmt das prinzipiell, aber schon

bei bürstenlosen Motoren dreht sich ohne Controller nichts, der

Controller sorgt erst dafür, dass die Motorwicklungen entspre-

chend bestromt werden. Außerdem sollen Motoren in Maschinen

oft auch unter Last konstant drehen. Mit einer reinen Spannungs-

versorgung ist das nicht zu gewährleisten. Daneben muss ich mich

als Anwender fragen, ob ich nur eine Drehzahl regeln oder kons-

tant halten möchte, oder ob ich auch eine Stromregelung oder Po-

sitionierfähigkeit benötige. Die Positionsregelung etwa ist im Ro-

botik-Bereich sehr wichtig, die Drehzahlregelung besonders in der

Medizintechnik. Regler müssen heute immer schneller arbeiten,

Informationen koordiniert zusammenbringen und sich mit über-

geordneten Systemen austauschen. Denn sie haben in der Regel

nicht nur einen Motor in Betrieb, sondern mehrere, und es können

Abhängigkeiten in der Bewegung dieser Antriebe bestehen. Gera-

de in der anspruchsvolleren Antriebstechnik wird es meiner Mei-

nung nach keine Motoren ohne Controller mehr geben.

Könnten nicht auch übergeordnete Steuerungen die Control-

lerfunktion übernehmen?

Sehen Sie, übergeordnete Steuerungen haben meistens eine ganze

Menge andere Aufgaben. Bei einer klassischen Maschine haben Sie

jede Menge digitale Ein- und Ausgänge, Sensordaten, die erfasst

und bearbeitet werden müssen, Aktoren, die angesteuert werden.

Das kann eine übergeordnete SPS sehr gut handeln. Sie ist es auch,

die Daten sammelt, auf einer Festplatte ablegt und über das Inter-

net weiterleitet. Was sie aber nicht mehr so gut kann, auch weil ihr

schlicht die Rechenleistung dafür fehlt, ist spezifisch auf die An-

triebstechnik, auf einzelne Antriebe einzugehen. So übernimmt

die übergeordnete SPS heute vielleicht noch die Positionsregelung

– spätestens die Drehzahlregelung und die Stromregelung, die

übernimmt der Controller, der direkt dem Motor zugeordnet ist.

In einer solchen Systemlösung können wir unser Knowhow mo-

derner Regelalgorithmen, dem Endstufen-Design und der Motor-

technologie in der Anwendung optimal nutzbar machen.

Nun lässt sich ein Motorcontroller ja auch selbst bauen, und

viele Firmen haben eigene Elektronikentwickler. Sehen Sie

einen Trend zum Selbstbau?

Natürlich gibt es jede Menge Firmen, die einiges an Elektronik-

Know-how mitbringen – wenngleich oft auch nicht für Leis-

tungsendstufen. Es gibt den Spruch: Der schärfste Konkurrent ist

der Kunde selbst. Vor allem im bürstenlosen Bereich gibt es eine

breite Palette an Elektronikbausteinen zur Motoransteuerung, aber

Integrierte Systeme: MCD (Maxon Compact Drive), ein leistungsstarker EC-Motor mit Epos-Positioniersteuerung in einem Gehäuse.

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KOMPONENTE & ANWENDUNG TITELSTORY

schließlich die Anforderungen in ein kundenspezifisches Produkt

hinein designen. Diese Spezifikationserstellung ist übrigens kos-

tenlos für den Kunden. Am Ende bekommt der Kunde ein Ange-

bot, wo klar drin steht, das sind die Fixkosten für die Entwicklung

– wir reden wirklich von Fixkosten – und das sind die Kosten für

die Serie bei der definierten Stückzahl.

Dann schauen wir uns Ihre Controller doch einmal genauer an.

Was haben Sie im Angebot?

Ich greife jetzt mal zwei Produktlinien heraus. Das eine ist die

Escon-Produktreihe. Es gibt noch viele Anwendungen, in denen

eine einfache analoge Ansteuerung des Antriebs gewünscht ist. Die

Escon-Produktreihe zielt auf diesen Markt ab. Sie hat einen digita-

len Kern und eine sehr schnelle Regelungstechnik. Die Konfigura-

tion läuft über eine USB-Schnittstelle, womit Sie in der Lage sind,

Tausende Controller identisch zu konfigurieren. Die Kommandie-

rung jedoch, also die Vorgabe des Strom- oder Drehzahlwerts,

kann über eine bewährte +/-10V Schnittstelle oder ein PWM-Sig-

nal erfolgen. Eine solche Sollwertvorgabe ist bereits mit einem Po-

tentiometer oder von einer SPS oder einem Mikrocontroller-Sys-

tem ohne Bus-Schnittstelle möglich. Die Anforderungen an

Testequipment sind ebenfalls reduziert: Auch ohne Bus-Analyzer

lassen sich alle Steuersignale einfach messen und kontrollieren.

Die andere Baureihe, die ich erwähnen möchte, ist die soge-

nannte Epos4, die wir kürzlich neu am Markt platziert haben. Die-

se Reihe bietet außer der Strom- und Drehzahlregelung auch noch

eine Positionsregelung und vor allem weitere Kommunikations-

schnittstellen wie USB, RS232 und Can. Es stehen somit alle Mög-

lichkeiten des Datenaustausch mit einem übergeordneten System

offen. Zum Jahresende folgt auch noch ein Anschlussmodul für

Ethercat, sodass wir da im schnellen Ethernet-Bereich unterwegs

sind. Unsere Antriebssysteme werden typischerweise mit Span-

nungen bis 70V DC betrieben. Wenn Sie an unsere kleinsten Mo-

toren mit vier Millimeter Durchmesser denken, reden wir viel-

leicht über ein paar Milliwatt. Die Herausforderung ist es hier, sehr

kleine Ströme exakt zu regeln. Wenn Sie unsere größeren Motoren

betrachten, die bis 60 mm Durchmesser gehen, sind wir bei 500

Watt Dauerleistung, aber durchaus auch Spitzenleistungen, die in

den Bereich bis zwei Kilowatt gehen. Zu guter Letzt möchte ich

noch erwähnen, dass wir auf Wunsch auch integrierte Systeme bie-

ten, sprich Motor und Controller in einem Gehäuse. ■

das ist letztlich nur die halbe Wahrheit. Die Entwicklung ist ja da-

mit noch nicht abgeschlossen. Es benötigt zusätzliche Komponen-

ten, wie zum Beispiel Motorfilter, die auf den Motor abgestimmt

sind. Auch die Motorstromauswertung und Regelung ist nicht tri-

vial und wirft dann häufig Fragen auf: Wie mache ich das am bes-

ten? Zu welchem Zeitpunkt messe ich den Strom, sodass ich am

Ende auch den richtigen Motorstromwert habe? Wie gestalte ich

den Regler? Dazu benötigen Sie natürlich auch eine entsprechende

Testumgebung. Zu guter Letzt ist Elektronik leider sehr kurzlebig,

Elektronikbauteile gibt es oft schon nach zwei Jahren nicht mehr in

identischer Form. Wenn Sie das Produkt über Jahre produzieren

möchten, müssen Sie frühzeitig wissen, wann das Bauteil abgekün-

digt wird und den Ersatz testen. Das alles sind gewisse Overhead-

Kosten, erfahrungsgemäß macht das schon noch einmal 30 Pro-

zent aus. In kommerzieller Hinsicht ist es auf den ersten Blick

verlockend, weil viele erst einmal nur die Komponentenpreise zu-

sammenrechnen. Aber bei unseren Controllern steckt eben mehr

dahinter. Für all die Kunden, die einen Zwischenweg wählen wol-

len, haben wir unsere Controller ja auch in Modulbauweise.

Modulbauweise?

Genau. Unsere Controller gibt es als Komplettgerät im Gehäuse,

aber auch als fertiges Modul mit Leistungselektronik zur Integrati-

on auf einem Elektronik-Board des Kunden. Für diese Controller

bieten wir außerdem ein Connector-Board an, eine zusätzliche

Platine, auf der alle Anschlüsse steckbar ausgeführt sind, sodass

der Kunde eine schnelle Testmöglichkeit hat, bevor er das Modul

in seine Elektronik integriert. Und dann bieten wir natürlich noch

kundenindividuelle Lösungen, bei denen wir dem Controller be-

liebige Formen geben, gezackte Platinen mit Flex-Stücken, was

auch immer. Kunden haben was die Kombination unserer Katalog-

Controller mit unseren Motoren angeht nahezu freie Wahl. Der

Controller muss natürlich leistungsmäßig passen. Bei den kunden-

spezifischen Lösungen versuchen wir immer auf Basis eines Stan-

dardcontrollers zu entwickeln. Das hat für den Kunden den Vor-

teil, dass wir ihm häufig den Tipp geben können: Es gibt hier

eventuell eine Produktreihe Escon oder Epos4, die deine benötigte

Funktionalität abdeckt. Probiere es damit schon mal aus, schließ-

lich ist für den ersten Test die Baugröße nicht entscheidend. Wenn

Motor und Controller die Anwendungsanforderungen an Präzisi-

on, an Regelgenauigkeit erfüllen, können wir auf dieser Basis

Technik im DetailMesseneuheiten in Hannover 2017

Auf der Hannover Messe 2017 stellte Maxon

Motor einige Neuheiten vor. Neben einer Mo-

torreihe, die bis zu 1000 mal sterilisierbar ist,

gab es auch zwei Neuheiten rund um das The-

ma Motor-Controller: Zum einen wurde ein

Escon-Modul für raue Umgebungsbedingun-

gen präsentiert. Die Escon Module 50/8 HE

(Harsh Environment) ist ein kompaktes, leis-

tungsstarkes 4-Quadranten-PWM-Servokont-

roller-Modul zur Ansteuerung von bürstenbe-

hafteten DC-Motoren und bürstenlosen EC-

Motoren bis 400 Watt Nenn- und 750 Watt

Spitzenleistung. Es hat einen erweiterten Tem-

peraturbereich von -40 bis 92°C. Die Platine

hat eine Beschichtung, die höhere Resistenz

gegen Staub und Kondenswasser verspricht,

1 Die Escon Module 50/8 HE für raue Umgebungs- beding ungen von -40°C bis + 92°C und bis maximal 50V und 15A Spitzenstrom.

2 Epos4 50/5: Ein Strom-, Drehzahl- und Positions-regler mit USB, RS232, Can sowie optional Ethercat.

zudem wurde das Modul nach Militärstandard

auch für starke Vibrationen spezifiziert.

Als weitere Messeneuheit zeigte Maxon die

kompakte Epos4 50/5, eine dynamische, an-

schlussfertige Positioniersteuerung im robus-

ten Gehäuse. Abgestimmt auf bürstenbehaf-

tete DC-Motoren mit Encoder und bürstenlose

EC-Motoren (BLDC) mit Hallsensoren und En-

coder bis 250 Watt / 750 Watt. Der Controller

bietet einen Steckplatz für Bus-Erweiterungen.

Bis zum Jahresende soll ein Modul für Ethercat

verfügbar sein.

1 2

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KOMPONENTE & ANWENDUNG AUTOMATISIERUNG

terschiedliche Steuerungen jeweils andere

Diagnosekonzepte erfordern, war diese Ar-

beit häufig für jede Anlage neu zu erledigen.

Bei diversen Steuerungen konnte der kom-

plette Diagnoseumfang bis dato nicht ausge-

schöpft werden. Daraus resultierte, dass

Fehler nicht schnell genug lokalisiert wer-

den konnten. Im ungünstigsten Fall entstan-

den lange Ausfallzeiten. Das kostete Zeit,

Geld und Nerven.

System beseitigt alte FehlerquellenMit dem neuen Cube67-Diagnosegateway

steht ein praktisches Tool zur Verfügung, das

die Diagnosedaten aus dem Cube-System

auf einfache und schnelle Weise ausliest und

zur Verfügung stellt. Mit seiner robusten

Bauform und dem bewährten Vollverguss ist

dieses Diagnosegateway für den Einsatz in

rauer industrieller Umgebung ausgelegt. Es

wird in die Linie zwischen dem Cube-Feld-

busknoten und den (bis zu) vier Strängen

eingebunden. Über eine Standard-Ethernet-

Schnittstelle wird das Diagnosegateway mit

der Kommunikationsebene verbunden.

Komplette TopologiedarstellungWird das Cube-System gestartet, dann liest

das Diagnosegateway die gesamte Topologie

aus und fortan die komplette Prozesskom-

munikation sowie sämtliche Diagnosemel-

Die Murrelektronik-Lösung

ist einfach zu implementie-

ren, sorgt für klare Ansagen

im Fehlerfall und ermög-

licht durch eine beschleu-

nigte Fehlerbehebung eine hohe Verfügbar-

keit von Maschinen und Anlagen. Das

Cube-System ist ein leistungsstarkes, dezen-

trales Feldbussystem, das in vielen Maschi-

nen und Anlagen eingesetzt wird. Es ist mo-

dular aufgebaut. Installationskonzepte

können mit einer großen Anzahl an Ein-

gangsmodulen, Ausgangsmodulen und ge-

mischten Modulen sowie einer breiten Pa-

lette an Funktionsmodulen (beispielsweise

IO-Link, RS 485 etc.) auf die konkreten An-

forderungen einer Applikation zugeschnit-

ten werden. Mit einer Systemleitung wer-

den sowohl Kommunikationsdaten wie

auch Versorgungsspannungen übertragen.

Dabei können an den vier Strängen ei-

nes jeden Busknotens bis zu 32 Module an-

geschlossen werden. Die entscheidenden

Pluspunkte des Cube-Systems sind die

steckbaren Anschlüsse, der Vollverguss der

Module, die ausgeprägte Multifunktionali-

tät der Kanäle sowie die umfangreichen

Diagnosemöglichkeiten.

Um die Diagnosedaten auszuwerten und

nutzbar zu machen, war bisher ein großer

Programmieraufwand zu leisten. Weil un-

Diagnose leichtgemachtCube67-Diagnosegateway ermöglicht eine schnelle Auswertung

Das Cube-Feldbussystem von Murrelektronik bietet umfangreiche Diagnosemöglichkeiten. Ein neues Diagnosegateway macht den Zugriff auf diese Daten nun noch einfacher.

dungen mit. Das Modul bereitet diese Daten

visuell auf und stellt alle Informationen –

unabhängig von der Steuerung und ohne

zusätzliche Software – in jedem Browser

und auch unabhängig von der Plattform in

identischer Weise dar. Jeder, der eine Zu-

gangsberechtigung zum Kommunikations-

netzwerk hat, kann nun auf diese Daten zu-

greifen, zum Beispiel am HMI, mit einem

Tablet oder am fest installierten Rechner im

Leitstand.

Auf dem Bildschirm wird die Anord-

nung der Module automatisch als übersicht-

liche Topologie dargestellt und zusätzlich in

tabellarischer Form angezeigt. Dort werden

alle Prozessdaten ausgegeben, zum Beispiel

die Schaltzustände der einzelnen Ein- und

Ausgänge. Diagnosemeldungen des Systems

werden sowohl in der Topologie angezeigt

wie auch in übersichtlicher Tabellenform.

Ein großer Vorteil des Tools ist ein Diag-

nosespeicher (Logbuch). Er erfasst flüchtige

Fehler. Das sind Fehler, die nur temporär

auftreten, beispielsweise wenn bei einem

Kabelbruch in der Leitung einer Schlepp-

kette bei bestimmten Verfahrwinkeln kein

Kontakt besteht oder wenn ein Sensor im-

mer just zu einer bestimmten Tageszeit

durch Sonneneinstrahlung überhitzt wird.

Bei einer Steuerung wird ein flüchtiger Feh-

ler, wenn er nicht mehr akut auftritt, nicht

1

5/201742

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mehr angezeigt. Er ist quasi behoben. Das

ist schlecht, denn oft ist ein solcher Fehler

der Vorbote zu einem sich anbahnenden

größeren Problem.

Modulbezeichnungen und Fehlermeldungen im KlartextDas Tool stellt eine übersichtliche Tabelle im

CSV-Format zum Download bereit, die eine

Übersicht über die Module und Komponen-

ten sowie über alle Ein- und Ausgänge der

ausgelesenen Installationslösung enthält. In

dieser Tabelle können Namen für die Kom-

ponenten vergeben und Bezeichnungen für

alle möglichen Fehler im Klartext gepflegt

werden. Diese Tabelle wird wieder impor-

tiert und das Tool greift daraufhin auf diese

Namen und Bezeichnungen zurück.

Der Nutzer erhält damit – sowohl in der

Topologiedarstellung wie auch in der tabel-

larischen Auflistung – keine „kryptischen“

Fehlermeldungen mehr, sondern klare An-

sagen wie „Kurzschluss am Hydraulikaggre-

gat“ oder „Drahtbruch am Analogsensor

von Steckplatz zwei der Fördereinheit“. Mit

dieser Information sind Fehler schnell zu

finden.

Um sie auch schnell zu beheben, können

über die CSV-Datei sogar Handlungsanwei-

sungen mit konkreten Lösungsvorschlägen

in die Systematik importiert werden, bei-

spielsweise „Ventil schließen“ oder „Leitung

austauschen“. Im Idealfall wird sogar die Ar-

tikelnummer des Austauschteils in der Ta-

belle mit angelegt. Das beschleunigt die

Fehlerbehebung.

Die Logdaten des Cube67-Diagnosega-

teways können für den Versand oder für

statistische Erhebungen abgespeichert wer-

den. Das bietet beispielsweise die Möglich-

keit, Schaltzyklen von Ein- und Ausgängen

zu zählen und diese Information für die

strukturierte Wartung in zyklischen Inter-

vallen zu nutzen. Über ein Austauschformat

können die Daten auch für weitere Systeme

genutzt und direkt in unterschiedliche An-

wendungen wie beispielsweise ERP- oder

Cloudsysteme eingebunden werden.

Unterschiedliche MöglichkeitenVom Cube67-Diagnosegateway profitieren

unterschiedliche Prozessbeteiligte im Le-

benszyklus von Maschinen und Anlagen.

Hierzu gehört der Inbetriebnehmer, der mit

dem Diagnosegateway die Topologie durch-

leuchtet und Schwachstellen wie Kurzschlüs-

se oder Topologiefehler (also Differenzen

zwischen der Soll- und der Ist-Konfigurati-

on) frühzeitig erkennt. Auch für IO-Tests ist

das Modul sehr hilfreich.

Ebenfalls profitiert das Servicepersonal

des Maschinen- oder Anlagebauunterneh-

mens, das Fehler durch eine temporäre Inte-

gration des Diagnosegateways schnell loka-

lisieren und im Sinne einer hohen

Maschinenverfügbarkeit flott beheben

kann. Auch eine dauerhafte Integration ist

interessant, um über einen Remotezugriff

Einblicke in die Maschine oder Anlage er-

halten zu können und beispielsweise den

Elektriker vor Ort aus der Ferne anleiten zu

können. Den Nutzen hat auch der Betreiber

einer Maschinen oder Anlage, der das Diag-

nosegateway dauerhaft einbettet und auf

sich anbahnende Problemsituationen früh-

zeitig reagieren kann. Im günstigsten Fall

hat er Handlungsanweisungen für den Feh-

lerfall in seine Systematik eingebunden, und

der Monteur kann auf dem Weg zur Ma-

schine schon das richtige Ersatzteil aus

dem Lager mitnehmen. eh ■

Autoren Alexander Hornauer und

Michael Engel, Murrelektronik

21 Klare Aussagen machen das Cube-System besonders nutzerfreundlich. Pluspunkte sind die steckbaren Anschlüsse, der Vollverguss der Module, die ausgeprägte Multifunktionalität der Kanäle sowie die umfangreichen Diagnosemög-lichkeiten.

2 Mit dem dezentralen Feldbussystem Cube-System von Murrelektronik können Module auf konkrete Applikationsanwendungen zugeschnitten werden.

Bilder: Murrelektronik

Mico Pro®

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modularer AufbauÜberwachung bis 20 A/Kanalintegrierte Potenzialverteilungumfangreiche Diagnosen

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KOMPONENTE & SYSTEM HARD & SOFTWARE

5 / 2017 44

Maschinen schnell in Betrieb nehmenModellbasierte Simulation

Die kostenfreie Multidomain-Simulationsplattform Simster ermöglicht Maschinenbau-ern ein durchgängig digitales Engineering.

Umformaschinen schnell und sicher in

Betrieb nehmen – dieses Ziel erreichen

Maschinenbauer durch modellbasierte

Simulation mit der Lösung Simster von

Bosch Rexroth. Das Prinzip: Noch vor

Aufb au der realen Maschine wird ein virtuelles Abbild

sicher und ausgiebig mit allen Regelungsstrukturen bis

hin zur virtuellen Inbetriebnahme getestet. Im Ergeb-

nis fällt weniger Programmierarbeit an, die Enginee-

ring-Qualität steigt und die Time-to-Market verkürzt

sich. Dies zeigt sich am Beispiel einer Servo-Presse.

Multidomain-SimulationsumgebungSimster ist eine kostenfrei verfügbare Multidomain-

Simulationsumgebung, mit der sich geregelte An-

triebssysteme innerhalb von Werkzeugmaschinen effi -

zient modellieren und optimieren lassen. Um schnell

einen digitalen Zwilling erstellen zu können, bringt die

Simulationsplattform eine umfassende Modellbiblio-

thek aus verschiedenen Domänen mit, darunter Hyd-

raulik, Mechanik und Regelungstechnik. Über die

Schnittstellentechnologie Open Core Interface lässt

sich das Simster-Modell direkt mit einer Steuerung als

Hardware-in-the-Loop (HiL) verknüpfen. So können

alle Regelungsstrukturen inklusive integrierter SPS-

Programme mit dem virtuellen Abbild getestet wer-

den. Auf diese Weise lassen sich Auslegung und Pro-

grammcodes frühzeitig und mit weniger

Rekursionsschleifen optimieren. Mittels Rapid-Con-

trol-Prototyping können die Steuerprogramme auf der

Simulationsplattform einfach über einen Generator

erstellt werden. Auch für spätere Tests und Modifi kati-

onen lassen sich die Modelle heranziehen, etwa bei ge-

änderten Rahmenbedingungen in der Produktion.

Beispiel aus der PraxisEin konkretes Praxisbeispiel ist eine Presse mit hybri-

dem Antriebskonzept, welches in Verbindung mit

Simster und der universellen Modellierungssprache

Modelica entstand. Weitere modellbasierte Funktio-

nen, wie die Zustandsüberwachung und Diagnose,

können ebenfalls mit Simster erzeugt werden. Als Mul-

tidomain-Simulationsumgebung mit intuitivem Bedi-

enkonzept eignet sich Simster gleichermaßen für Si-

mulationsexperten und Einsteiger. Zahlreiche

Programmhilfen und systemtechnische Erläuterungen

sorgen für schnelle Erfolgserlebnisse. Integrierte

Schnittstellen erlauben auch Co-Simulationen mit an-

deren Systemen wie mit Matlab, Simulink und anderen

Partnerlösungen aus dem Open-Core-Engineering-

Ökosystem. Zur Visualisierung der Ergebniskurven

gibt es einen leistungsfähigen Plotter. bj ■

Autorin Manuela Keßler, Bosch Rexroth

Maschinenbauer können mit Open Core Engineering und Simulationsumgebun-gen die Time-to-Market verkürzen.

Bild

: Bos

ch R

exro

th

✓ Maschine

✓ Process

✓ Drive

✓ Control

✓ Motion

Virtual Machine - VM

HiL with OCE ✓

Code Export ( ST/C++) ✓

Sercos III ✓

Real World - RW

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Von der Vision ...

... zur Umsetzung

PLATTFORM FÜR EXPERTEN

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KOMPONENTE & ANWENDUNG ELEKTROTECHNIK

5/201746

Staufrei auf der DatenautobahnDie Kunst der Leitungsproduktion für Big Data

Unternehmen gieren nach Daten – besonders in Zeiten der Industrie 4.0 und Digitalisierung. Der Markt für Industrial Ethernet und Feldbussysteme wächst. Ein Trend, der auch für die Lapp-Gruppe wichtig ist. Deswegen hat das Unternehmen die Firma Ceam Cavi Speciali, einen Hersteller von Datenleitungen für industrielles Ethernet und Feldbus, übernommen.

Ceam Cavi Speciali soll in der

Lapp-Gruppe zum Kompe-

tenzzentrum für die indust-

rielle Datentechnologie mit

Forschung und Entwich-

lung sowie einem Testzentrum werden.

Dort werden unter anderem Lösungen zur

schnellen und industrietauglichen Daten-

übertragung für Industrie 4.0 vorangetrie-

ben. Schon heute entwickeln und fertigen

110 Mitarbeiter am Standort im italieni-

schen Monselice bei Padua Unitronic- und

Etherline-Leitungen für alle gängigen Feld-

busysteme und industrielles Ethernet wie

Profinet.

Dahinter steckt ein ausgeklügelter und

hochautomatisierter Herstellungsprozess.

Die Fertigung der industriellen Datenlei-

tungen erfolgt in mehreren Schritten. Zu-

nächst müssen die einzelnen Leiter, die aus

dünnen Kupfer-Einzeldrähten bestehen, zu

einer Litze verseilt werden. Während ande-

re Hersteller die fertig verseilten Litzen von

Zulieferern beziehen, übernimmt diesen

Prozess Ceam selbst. Damit garantiert das

Unternehmen eine gleichbleibend hohe

Qualität, denn geringste Abweichungen bei

der Rundheit würden sofort zu Einbußen

bei der Übertragungsqualität, insbesondere

auf längeren Distanzen, führen. Je nach An-

forderung an Flexibilität und Querschnitt

variieren beim Verlitzen die Anordnung

und die Zahl der Drähte. Ceam bevorzugt

eine Struktur aus konzentrisch verseilten

Drähten. Das heißt, es befindet sich ein

Draht in der Mitte und die anderen drum

herum. Dadurch wird das Bündel perfekt

rund über die ganze Leitungslänge. Auch

auf die Auswahl des Kupferleiters kommt es

an. So werden für die dünnen, leistungs-

fähigen Ethernet-Leitungen feindrähtige

Kup ferleiter der Klasse 6 verarbeitet.

Im nächsten Schritt werden die einzelnen

Adern isoliert. Dabei wird Kunststoff, meist

Polyolefin, um das Bündel extrudiert. Aus

drei Extrudern werden simultan drei Schich-

ten aufgebracht. Die Extruder 1 und 3 erzeu-

gen innen an der Litze sowie außen auf dem

Isolator eine glatte Haut. Die dazwischen lie-

gende Schicht wird im Moment des Extru-

dierens mit Stickstoff aufgeschäumt. Das

bringt nicht nur hohe Übertragungsge-

schwindigkeiten auch über größere Distan-

zen, sondern erlaubt zudem eine dünnere

Isolation. Das reduziert den Durchmesser

der Leitung. Der italienische Hersteller hat

für diese Methode über viele Jahre ein hohes

Die Adern werden paarweise verseilt. Der Aufbau als Sternvierer ist ideal für besonders kompakte Leitungen.

Bild

er: L

app

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Prozesswissen erarbeitet, denn die richtige

Größe und die gleichmäßige Verteilung der

Stickstoffblasen ist essenziell.

Alle isolierten Leiter werden verseiltAnschließend werden die isolierten Leiter

verseilt. Dabei ist auf zwei wichtige Punkte

zu achten: So muss die Schlaglänge, also

die Distanz für eine volle Umdrehung der

ineinander verschlungenen Adern, stets

gleich bleiben; und damit die Adern auf

Dauer nicht brüchig werden, dürfen sie

selbst keine Torsion erfahren. Üblicher-

weise werden die Adern zu Paaren verseilt,

die dann mit einem anderen oder drei an-

deren Paaren verseilt wer-

den. Wenn beispiels-

weise 100 Mbit/s

nicht schnell genug

sind – etwa bei Lei-

tungen mit Cat.6A

oder Cat.7 mit 10

Gbit/s – reichen

zwei Leiterpaare

nicht aus. Dann

werden vier Ader-

paare verseilt, wo-

durch ein kompak-

tes und flexibles

Bündel entsteht.

Generell ist für be-

sonders kompakte

Leitungen mit Da-

tenraten bis 100

Mbit/s der Stern-

vierer der beste

Aufbau. Dort be-

trägt der Durch-

messer nur das

2,4-Fache des

Durchmessers der

einzelnen Adern im Inne-

ren, was die Leitung 30 Prozent dünner

macht als Leitungen mit zwei separaten

Leiterpaaren. In Sternvierern bilden ge-

genüberliegende Leiter die beiden Paare.

In der Flechterei wird definiert, wie gut

eine Leitung gegen elektromagnetische

Störungen geschützt ist. Bei diesem Pro-

zess werden dünne Drähte aus Kupfer oder

verzinntem Kupfer um das Aderbündel ge-

flochten, das sogenannte Abschirmge-

flecht. Die Drähte laufen von Rollen, die

sich schnell umeinander bewegen und so

das erforderte Flechtmuster zu erzeugen.

Dabei kommt es insbesondere auf den

Flechtwinkel an. Ist der Winkel groß, wird

mehr Drahtmaterial pro Länge aufge-

bracht. Für besonders EMV-kritische An-

wendungen kann noch eine Alufolie unter

das Geflecht eingebracht werden.

Zuletzt wird alles ummanteltZuletzt wird ummantelt. In diesem Schritt

spritzt ein Extruder erwärmtes und durch-

mischtes Kunststoffgranulat in einen Spritz-

kopf. Der Kunststoff legt sich wie ein enger

Schlauch um das Abschirmgeflecht. Senso-

ren überwachen dabei, dass die Menge des

zugeführten Kunststoffs und die Durchlauf-

geschwindigkeit harmonieren und die Lei-

tung exakt zentriert in der Mitte des Spritz-

werkzeugs läuft. Gleich danach kommt die

rund 200 Grad Celsius heiße Leitung zur

Abkühlung in ein zehn Meter langes Wasser-

bad. Dahinter entfernt ein Gebläse die

Feuchtigkeit, damit die fertige Leutung dann

völlig trocken auf die Trom-

mel gewickelt werden

kann. Für Industrie-

leitungen gibt es

eine große Variation

von Mantelmateria-

lien, die großen Ein-

fluss auf die Lebens-

dauer haben. Sie

schützen gegen me-

chanische und che-

mische Beanspru-

chung wie

verschiedene Öle,

Wetter oder UV-

Licht. Für Hochleis-

tungsleitungen in

bewegten Anwen-

dungen wird Poly-

urethan als Mantel-

stoff verwendet.

Eine weitere Option

für harte Einsatzbe-

dingungen ist Lapps

eigenentwickeltes

Robust-Material: Es

wi dersteht sehr hohen und

niedrigen Temperaturen, mechanischer Be-

anspruchung, Bioölen und aggressiven Rei-

nigungsmitteln, wie sie zum Beispiel in

Maschi nen zur Nahrungsmittelproduktion

verwendet werden.

Zu guter Letzt läuft die abgekühlte Lei-

tung unter einem Druckkopf durch, der

die Bezeichnung der Leitung aufbringt.

Die ensprechende Beschriftung gibt der

Operator an einem Terminal ein. Danach

werden die Leitungen auf Spulen aufgewi-

ckelt und mit einer Folie umhüllt, die als

Schutz und Kennzeichnung des Produkts

dient, außerdem kommen Kappen auf die

beiden Kabelenden. Und so sind die Da-

tenleitungen für Industrie 4.0 und Digitali-

sierung bereit. hei ■

Autor Ralf Moebus, Lapp

KOMPONENTE & ANWENDUNG ELEKTROTECHNIK

Die Leiter industrieller Datenleitungen bestehen aus dünnen Drähten aus Kupfer, die zu einem Leiterbündel verseilt werden.

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5/201748

KOMPONENTE & ANWENDUNG ELEKTROTECHNIK

Wie aus einem GussEine Rückkühlanlage für den Spritzguss

Für die anspruchsvolle Kühlung von Spritzgießmaschinen eignen sich anwendungsspezifisch ausgelegte Rückkühlanlagen besonders gut. Um dabei Unter- oder Überdimensionierung zu vermeiden, ist eine passgenaue Auslegung auf die benötigte Kühlleistung erforderlich. Wie eine maßgeschneiderte Kom-plettlösung aussehen kann, zeigt das Beispiel der Pfannenberg-Rückkühlanlage, die im Testlabor von PolymerEngineering zum Einsatz kommt.

rung kostspielige Ausfälle oder Stillstände

der Spritzgießanlage.

Wasserkühlung als SystemJetzt kühlt eine Rückkühlanlage EB 130

WT CE STD mit einer Kühlleistung von

12 kW bei maximal 35 Grad Umgebungs-

temperatur den Spritzgießprozess von drei

Spritzgießmaschinen verschiedener Her-

steller, darunter Battenfeld und Arburg.

Die Durchflussmenge beträgt zehn Liter

Wasser pro Minute und die Vorlauftempe-

ratur liegt festwertgeführt bei 20 °C. Die

anwendungsspezifisch ausgelegte Rück-

kühlanlage ist zusätzlich mit einem hyd-

raulischen Bypass ausgestattet.

Für den Aufbau eines Kompe-

tenzzentrums zum Thema Po-

lymerforschung in Hamburg

suchte PolymerEngineering ei-

nen Partner für die effektive

Kühlung von Spritzgießmaschinen und

den eingesetzten Werkzeugen. Dabei sollte

ein Partner gefunden werden, der nicht

nur das entsprechende Aggregat liefern,

sondern auch Wartung und Installation

übernehmen kann.

Fündig wurde das Unternehmen beim

Hamburger Spezialisten für Kühllösungen

Pfannenberg. Im ersten Schritt ging es um

die Wasserkühlung von drei Spritzgieß-

maschinen.

Trotz unterschiedlicher Voraussetzun-

gen sollten alle drei Maschinen mit nur

einem Gerät gekühlt werden. Doch bevor

die passende Rückkühlanlage bestimmt

werden konnte, analysierten die Experten

von Pfannenberg die örtlichen Gegeben-

heiten und berechneten den tatsächlichen

Kühlbedarf sowie die erforderliche Vor-

lauftemperatur. Denn nur, wenn die Leis-

tung der Rückkühlanlage passend auf die

Anwendung abgestimmt ist, kann ein stö-

rungsfreier Betrieb gewährleistet werden.

Ansonsten drohen bei Überdimensionie-

rung der Kühlanlage erhöhte Stromkosten

und eine verringerte Lebensdauer des

Rückkühlers und bei Unterdimensionie-

Spritzguss-Know-howDas KompetenzzentrumDas Kompetenzzentrum PolymerEngi-

neering gehört zur TU Tech Innovation

GmbH und beschäftigt sich mit der

Weiterentwicklung thermoplastischer

Kunststoffe. Das Team arbeitet anwen-

dungsspezifische Lösungen heraus; so

wurde beispielsweise das Wärmema-

nagement von Hochleistungs-LED-

Bauteilen durch gezieltes Hintersprit-

zen wärmeleitfähiger Kunststoffe op-

timiert.

Bild

er: P

fann

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Die Rückkühlanlagen in der Produktion bei Pfannenberg in Hamburg-Allermöhe.

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Pfannenberg hat von der Auslegung

über die zeitnahe Lieferung bis zur Inbe-

triebnahme inklusive Drehfeldmessung,

Funktionsprüfung und Begleitung bei der

Verrohrung alle Services durchgeführt.

Eine anschließende Wartung ist ebenfalls

sichergestellt.

Alles aus einer Hand„Die Kühlung durch die Pfannenberg-

Rückkühlanlagen sind Grundvorausset-

zung dafür, dass die Spritzgießmaschinen

überhaupt betrieben werden können“, er-

klärt Sven Polatzek, zuständig für das Pro-

jekt bei PolymerEngineering. „Wir sind

froh, mit Pfannenberg einen regionalen

Partner gefunden zu haben, der nicht nur

schnell geliefert hat, sondern alle erforder-

lichen Services aus einer Hand anbietet.“

Darüber hinaus ergeben sich weitere

Syner gieeffekte. Zunächst stellt Pfannen-

berg die erforderliche Prozesssicherheit im

Spritzgussverfahren her. Im Gegenzug

kann PolymerEngineering dem Unterneh-

men, das selbst Spritzgießmaschinen in der

eigenen Produktion für Filterlüfter und Si-

gnalgeber im Einsatz hat, beim Thema

Spritzguss beratend zur Seite stehen.

Weiterhin führt das Kompetenzzent-

rum Seminare zum Thema Spritzgießen

durch. Die Teilnehmer können anhand der

bestehenden Anlage lernen, wie Prozess-

kühlung funktioniert. Neben der Rück-

kühlanlage liefert Pfannenberg als Techno-

logiepartner zu diesem Zweck auch

Filterlüfter und Signalgeräte zur Anzeige

von Betriebszuständen der Maschinen. jl ■

Autoren Vincent von Wieding und

Andreas Berberich, Pfannenberg

Jetzt können die Spritzgießmaschinen effizient arbeiten: Eine der drei gekühlten Spritzgießmaschinen im Testlabor von TU Tech.

Über die Zusammenarbeit freuen sich bei der Übergabe der Anlage (v.l.n.r.) Jan-Hendrik Keller, Uni Bayreuth, Sven Polatzek, PolymerEngi-neering, Vincent von Wieding und Andreas Berberich von Pfannenberg.

Anwendungsbeispiel: TU Tech mit einer Wasserkühlung von Pfannenberg

Durchflussmengenregler

Optionale Statusleuchte von Pfannenberg Optionale Statusleuchte von PfannenbergRückkühlanlage von Pfannenberg

Zuluft

Abluft

Spritzgießanlage A Spritzgießanlage BRückkühlanlage

EB 130 WT CE STD

Tmax

=+ 35 °C

Das Kühlkonzept von Pfannenberg für TU Tech.

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KOMPONENTE & ANWENDUNG ELEKTROTECHNIK

5/201750

Beim Aufbau von Schaltschränken

muss es schnell gehen. Dazu müssen

sich Komponenten möglichst ein-

fach nach dem Plug-&-Play-Prinzip

installieren lassen. Je weniger Hand-

griffe, desto besser. Die Zauberformel heißt Inte-

gration aus einer Hand. Den Prototypen einer

neuen Integrationslösung von Schaltschrank und

Kühllösung stellt Rittal vor. Die integrierte Kühl-

lösung zeigt, wie die zeitaufwendige Montage

von Kühlgeräten an Seiten- und Dachbereichen

nahezu komplett entfällt.

„Wir stellen mit der integrierten Lösung ein

technologisches Highlight für den Steuerungs-

und Schaltanlagenbau vor“, sagt Steffen Wagner,

Abteilungsleiter Climate Control bei Rittal. Die

Integrationslösung ist eine Symbiose aus hoch-

wertigem Schaltschrank und optimaler Klimati-

sierungstechnik. Vorgestellt werden dabei zwei

integrierte Kühllösungskonzepte: zum einen das

Konzept einer horizontalen Einschublösung im

Dachbereich und zum anderen das einer vertika-

len, seitlichen Einschublösung.

„Die Integration stellt eine zukunftsweisende

Lösung dar: Das Kühlgerät ist Teil des Schalt-

schranks und keine klassische Komponente

mehr, die zeitaufwendig eingebaut werden

muss“, so Wagner. „Vergleichbar mit einem han-

delsüblichen Kühlschrank erhalten unsere Kun-

den aus einer Hand ein Produkt auf Basis einer

Bestellnummer – mit allen Zeit- und Kostenvor-

teilen durch einfachere Bestellung, reduzierten

Montageaufwand und bessere Zugänglichkeit im

Servicefall.“

Bei der horizontalen Einschublösung wird ein

2 kW-Kühlgerät mit Blue e+-Technologie mit ei-

ner Höhe von 400 mm in den oberen Bereich des

Schranks auf Schienen einfach eingeschoben –

ohne Montageaufwand und -ausbrüche. Als Basis

dient der TS-8-Schaltschrank von Rittal mit

800 mm Breite und 600 mm Tiefe. Da der Luft-

ein- und -austritt an der Front der Kühleinheit

vorgesehen ist, sind keine Mindestabstände seit-

lich des Schranks oder nach hinten notwendig.

Das seitliche Konzept ist eine schmale Ein-

schublösung eines 2,5 kW-Kühlgerätes mit Blue

e+-Technologie mit einer Modulbreite von

300 mm für Einzelschränke oder Schrankreihen

zur einseitigen Kühlung. Als Basis dient der TS-

8-Schaltschrank mit 2000  mm Höhe und

600 mm Tiefe. Weit auseinanderliegende Luftöff-

nungen sorgen für optimale Durchströmung. Da

auch hier der Luftein- und -austritt an der Front

vorgesehen ist, sind keine Mindestabstände zur

Schaltschrankseite bei geschlossener Seitenwand

oder nach hinten erforderlich. Die Anreihung

von Schaltschränken ist wie bei herkömmlichen

Lösungen weiterhin ohne Probleme möglich.

Die Blue e+-Technologie arbeitet mit einer

Kombination aus einem Kompressorkühlgerät

und einer Heat Pipe, die für eine passive Küh-

lung sorgt. Dank der Invertertechnologie, mit

der über eine Spannungsregelung die Drehzahl

von Kompressor und Lüfter eingestellt werden

Schaltschrank = KühlschrankRittal stellt Prototypen für Integrationslösung vor

Der schnelle Aufbau von Schaltschränken wird durch Integration aus einer Hand erleichtert. Hierzu zählen Kühlgeräte, die ohne großen Aufwand montiert sind.

„Das Kühlgerät ist Teil des Schalt-schranks und keine klassische Kompo-nente mehr, die zeitaufwendig eingebaut werden muss.“t

Steffen Wagner, Rittal

Bei der horizontalen Einschublösung lässt sich ein 2 kW-Kühlgerät der Serie Blue e+ mit einer Höhe von < 400 mm in den oberen Bereich des Schranks auf Schienen einfach einschieben.

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KOMPONENTE & ANWENDUNG ELEKTROTECHNIK

kann, wird immer exakt die Kühlleistung zur

Verfügung gestellt, die aktuell benötigt wird.

Das grafische Touchdisplay bietet zudem alle re-

levanten Informationen auf einen Blick und er-

möglicht intelligente Schnittstellenfunktionen

und Kommunikationsmöglichkeiten. Der Ein-

schub der Kühleinheiten kann per Plug-&-Play

bereits vom Hersteller vorgenommen werden,

sodass Steuerungs- und Schaltanlagenbauer

nur noch den elektrischen Anschluss vorneh-

men müssen. Das ergibt eine deutliche Zeiter-

sparnis. eh ■

Autorin Regina Wiechens-Schwake, Rittal

Das vertikale, seitliche Konzept ist eine schmale Einschublösung eines Blue e+ Kühlgerätes mit 2,5 KW Kühlleistung für Einzel-schränke oder Schrank- reihen zur ein- oder beidseitigen Kühlung.

Bild

er: R

ittal

jetzt auch auf

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5/201752

KOMPONENTE & ANWENDUNGEN MASCHINENELEMENTE

Das richtige Material auswählenJe nach Anwendungsfall können Kühlwasseranschlüs-

se aus Messing, Edelstahl oder Aluminium hergestellt

werden. Die Messinganschlüsse der Liquidline beste-

hen bei Medienkontakt aus entzinkungsbeständigem

Material. Auf diese Weise ist ein hoher Korrosions-

schutz in den meisten gängigen Anwendungen gege-

ben. Sie wurden für Einsatzfälle konzipiert, in denen

die Verwendung eines teuren, säurebeständigen Edel-

stahls noch nicht erforderlich ist. Denn Kühlwasser ist

mit einem pH-Wert in einer Bandbreite von 5 bis 6 nur

leicht sauer. In der Pharmaindustrie oder in Lackiere-

reien beispielsweise werden stärker saure Substanzen

verarbeitet, für die Edelstahlanschlüsse besser geeignet

sind. In Kreisläufen, die mit Aluminiumkühlkörpern

arbeiten, sind hingegen auch Anschlüsse aus Alumini-

um notwendig, damit es nicht zu elektrolytischer Kor-

rosion am Aluminiumkühler kommt.

Flüssigkeitskühler werden wegen der hohen Wär-

meleitfähigkeit des Materials häufig aus Aluminium

hergestellt und sind auf eine Einsatzdauer von mehre-

ren Jahren ausgelegt. Um über die gesamte Zeit eine

sichere Anschlusstechnik zu garantieren, müssen mit-

einander verträgliche Werkstoffe eingesetzt werden.

In der Serie 2500 der Liquidline sind bewährte

Konstruktionsprinzipien der Ganzmetallsteckver-

schraubungen verwirklicht. Sie wurden für diese An-

Korrosionsschäden durch aggressive Medi-

en sind ein bekanntes Problem. Doch

auch eine vermeintlich harmlose Flüssig-

keit wie Kühlwasser verhält sich je nach

regionaler oder lokaler Zusammenset-

zung aggressiv und kann Korrosionsschäden an ge-

schlossenen Kühlwasserkreisläufen führen.

Kühlwasserkreisläufe stellen eigene Anforderungen

an die verwendeten Anschlüsse und Leitungen. Um

diesen gerecht zu werden, hat Eisele mit der Liquidline

eine eigene Produktlinie für Kühlwasseranwendungen

im Programm. Welche Materialien und Bauformen die

richtigen sind, hängt dabei von der Anwendung und

den geförderten Medien ab.

Rost durch Kühlwasser?Die Bauform eines Kühlwasseranschlusses richtet sich

unter anderem nach dem abzuführenden Wärme-

strom, der Einbausituation und der erwartenten

Druckbeaufschlagung. Beim Material gilt es, einen

Kompromiss zu finden, der bei vertretbaren Kosten die

chemische Beständigkeit über die geplante Nutzungs-

dauer sicherstellt. Hier stellt gerade ein scheinbar

harmloses Medium wie Kühlwasser hohe Ansprüche,

da die Korrosionsgefahr stark von den örtlichen Gege-

benheiten und der Zusammensetzung des zur Verfü-

gung stehenden Kühlwassers beeinflusst wird.

Sicherer AnschlussDie richtige Materialwahl verhindert Korrosionsschäden durch Kühlwasser

Bei Kühlwasseranschlüssen muss die Materialauswahl an die Gegebenheiten am Einsatzort angepasst werden, um Korrosion zu vermeiden.

31

2

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KOMPONENTE & ANWENDUNGEN MASCHINENELEMENTE

Die Einschraubanschlüsse der Serie 2600 sind mit

einer hochwertigen Dichtung aus FPM (Viton) ausge-

stattet, alle Dichtstellen an Schlauch, Gewinde und Ge-

häuse sind auf lebenslange Dichtheit ausgelegt. Die

Anschlüsse der Serie 2400 verfügen sogar über zwei

Dichtungen und sind für höhere Drücke bis zu 24 bar

konzipiert. Mit dieser Dichtungsausstattung kann die

Liquidline beispielsweise sogar direkt in Schaltschrän-

ken oder in Reinräumen ihren Dienst verrichten – Le-

ckagen sind bei vorschriftsgemäßer Montage nicht zu

befürchten.

Der Problemfall EntzinkungEntzinkung ist seit Langem bekannt und kann unter

anderem zu Korrosionsschäden an Kühlwasseran-

schlüssen führen. In Ausnahmefällen wird sie an Bau-

wendungen eigens auf korrosionsbeständiges Alumi-

nium in der Serie 5500 übertragen. Dafür verarbeitet

Eisele das Sondermaterial EN AW-AlSi1MgMn. Her-

kömmliche Aluminiumwlegierungen erreichen nicht

die gewünschte Wasserbeständigkeit, weshalb auch die

Hersteller von Flüssigkeitskühlern verstärkt dieses Ma-

terial wählen.

Sicherheit durch absolute DichtigkeitKommt es – zum Beispiel aus Sicherheitsgründen – auf

absolute Dichtigkeit der Kühlwasserkreisläufe an, steht

hier insbesondere die verwendete Anschlusstechnik

im Blickpunkt: Gute Druck- und Temperaturbestän-

digkeit bei hohen Durchflussraten ist unabdingbar.

Auch für die Lösung dieses Problems wird man bei den

Serien 2400 und 2600 der Liquidline fündig.

41 Die Serie 5500 der Liquidline umfasst auch Steckverschraubungen aus korrosionsbeständigem Aluminium, um elektrolytische Korrosion an Alukühlkörpern zu vermeiden.

2 Korrosion durch Entzinkung kann bei bestimmten Kühlwasser-zusammensetzungen ein Problem sein. Die Liquidline wird deshalb auch aus entzinkungsbe-ständigem Messing angeboten.

3 Der gekammerte O-Ring an der Gewindeseite sorgt für garantierte Dichtigkeit bei geschlossenen Kühlwasserkreisläufen. Der Dichtring auf der Gegenseite sitzt gut geschützt in der Lösehülse.

4 Leicht saure Kühlwässer können schnell zu Korrosionsschäden an herkömmlichen Kühlwasseranschlüssen führen. Die hochwertigen Materialien der Eisele-Liquidline beugen dem vor.

Das Fachmagazin „Instandhaltung“ bietet wertvolle Fachinfor-mationen rund um Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Verbesserung von Maschinen, Anlagen und Industriebauten. Die Rubrik „Markt & Kontakt“ ermöglicht dem Instandhalter schnellen und sicheren Zugriff auf Instandhaltungsprodukte und deren Anbieter. Aktuelle Marktübersichten zu verschiedenen Aspekten der aktuellen Technik ergänzen das kompakte Informationsangebot.

www.instandhaltung.de

Ausgabe 7/2016 - November - www.instandhaltung.de

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18

TITELSTORY Eine Industriehalle wird

zum Testbereich für moderne

Ausrüstungen S.12

AUSBILDUNG Auf dem Weg zum

„Ingenieur für Smart

Maintenance“ S.18REINIGUNG

Eine Maschine,

die meistens freitags

genutzt wird. S.32

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Perspektiven und Anforderungen, Grundsätze

und Prinzipien, Angebote von Studien-

und Lehrgängen, Spezialausbildungen

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Ausgabe 8/2016 - Dezember - www.instandhaltung.de

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die Industrie 4.0 S.12

NEUE TECHNOLOGIENStark gefragt: Fertigungs-

unterlagen für obsolete Ersatzteile

S.18DOKUMENTATION

Enterprise Search: Wo wurde welches Doku-

ment abgelegt? S.30

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Markt 2017 ■ Die wichtigsten Trends ■ Die neuesten Produkte und Dienstleistungen

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Ausgabe 1/2017 - Februar - www.instandhaltung.de

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der Instandhaltung in der

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Confresco fordert eine

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Ausgabe 2/2017 - März - www.instandhaltung.de

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Die maintenance 2017 in

Dortmund und die Zukunft

der Instandhaltung S. 6

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Reibungslose Produktions-

prozesse automatisch

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INFRASTRUKTUR

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Mobilität S. 36

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Instandsetzung

Reparatur von Anlagenkomponenten,

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Methoden und Werkzeuge 38

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5/201754

KOMPONENTE & ANWENDUNGEN MASCHINENELEMENTE

teilen aus Messing beobachtet, die in ständigem Kon-

takt mit Wasser stehen. Die angegriffene Stelle verfärbt

sich hierbei kupferrot und weist dann praktisch keine

Eigenfestigkeit mehr auf. Vereinfacht dargestellt lösen

sich bei der Entzinkung die Hauptlegierungsbestand-

teile des Messings auf: Kupfer und Zink werden zu

wasserlöslichen Salzen oxidiert.

Das Zink wird vom Kühlwasserstrom weggeführt,

das Kupfer dagegen als schwammartige Masse wieder

abgeschieden. Die Voraussetzung für diesen Vorgang

ist ein stark chloridhaltiges und in der Regel weiches

Wasser mit niedriger Karbonathärte.

Man kann die Entzinkung durch sachgerechte

Werkstoffwahl und die richtige Handhabung der Bau-

teile – zum Beispiel durch Einhaltung der vorgeschrie-

benen Anzugsmomente – vermeiden. Die durchfluss-

optimierten Anschlüsse der Liquidline werden daher

aus einer speziellen entzinkungsbeständigen Messing-

legierung hergestellt. Entzinkungskorrosion durch ho-

hen Chloridgehalt und niedrige Karbonathärte kann

so ausgeschlossen werden. Die Entzinkungsbeständig-

keit wird nach ISO  6509 überprüft. Die Anschlüsse

sind demnach gut beständig in allen Brauchwässern,

Wasserdampf, verschiedenen Salzlösungen und vielen

organischen Flüssigkeiten. Der Werkstoff ist bei Lloyd’s

Register für bestimmte Bauteile im Schiffbau zugelas-

sen. Die Anschlüsse sind nickelfrei und stellen eine

preiswerte Alternative zu Edelstahllösungen dar.

Wenn es hart kommt: EdelstahlIn Ausnahmefällen sind jedoch Kühlwasseranschlüsse

aus Edelstahl vorzuziehen. Überall, wo die in der An-

schlusstechnik gängigen Standardmaterialien wie

Kunststoff, Messing und Aluminium an ihre Grenzen

stoßen, steht mit den Serien 4500 und 4600 der Eisele-

Inoxline eine wirtschaftliche Lösung aus Edelstahl

zur Verfügung. Edelstahl bietet ausgezeichne-

ten Korrosionsschutz auch bei aggressiven

Medien und hohen Temperaturen. An-

schlusskomponenten aus Edelstahl sind

daher besonders langlebig und ausfallsi-

cher. Sie können auch problemlos mit al-

len anderen Werkstoffen kombiniert wer-

den. Hinzu kommt ihre gute Reinigungs-

fähigkeit. Sie sind deshalb vor allem für den

Einsatz in hygienesensiblen Bereichen bestens

geeignet. Edelstahl widersteht besonders gut sauren

Medien und aggressiven Reinigern. Bei der Auswahl

des richtigen Materials sind nicht nur die eingesetzten

Medien, sondern auch die Umgebungsbedingungen

wie Temperatur und Atmosphäre zu beachten.

Insbesondere bei pH-Werten unter 5 sind An-

schlüsse aus Edelstahl erforderlich. Gleiches gilt, wenn

im Medium selbst, in verwendeten Reinigungsmitteln

oder in der Installationsumgebung Ammoniak oder

sehr hohe Nitrat- und Chloridgehalte vorliegen. Spezi-

ell in Gegenden mit intensiver, landwirtschaftlicher

Nutzung kann Nitrat zum Problem werden.

Problemfall ElektrokorrosionDurch Elektrokorrosion können sich Kühlwasseran-

schlüsse aus Metall binnen kurzer Zeit regelrecht zer-

setzen, ohne dass es auf den ersten Blick einen Grund

dafür gibt. Bei der sogenannten Elektrokorrosion füh-

ren Gleichströme oder Gleichstromanteile in Wechsel-

spannungen zu Schäden an Leitungen und Armaturen.

Werden zwei identische Metallelemente durch ei-

nen externen Strom zu einem galvanischen Element

verbunden, wird das als Anode fungierende Metallteil

abgebaut. Die Zersetzung beginnt mit dem unedelsten

Legierungsbestandteil. Der Grund für Elektrokorrosi-

on sind oft unbemerkte Erdungs- oder Fehlerströme.

Lässt sich die Ursache solcher Probleme nicht ohne

Weiteres beseitigen, sollte ebenfalls auf Edelstahl zu-

rückgegriffen werden.

Durch den Wechsel zu Edelstahlanschlüssen der Ei-

sele-Inoxline konnten zum Beispiel bei einem namhaf-

ten Kunden aus der Automobilindustrie Korrosionspro-

bleme auf einen Schlag gelöst werden. Vorher musste

der Anwender regelmäßig undichte Anschlüsse austau-

schen und hatte bereits ein Jahr lang versucht, die Prob-

leme durch entsprechende Brauchwasseraufbereitung

zu beheben. Der Wechsel zu Edelstahlanschlüssen aus

der Eisele-Inoxline löste die Problematik.

Generell sollten vor der Materialauswahl für Kühl-

wasseranschlüsse immer die konkret vorliegenden Ge-

gebenheiten am Installationsort geprüft werden. Dabei

sind nicht nur die eingesetzten Medien, sondern auch

Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Atmo-

sphäre zu beachten. eh ■

Autor Thomas Maier, Eisele Pneumatics

entzinkungsbeständiges

MESSINGEDELSTAHL

seewasserbeständiges

ALUMINIUM

Die Eisele-Liquidline bietet für jedes Kühlwasser eine haltbare Lösung. Bei besonders ungünstigen Randbedingungen wird auf besonders haltbaren Edelstahl zurückgegriffen.

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5/2017 55

PRODUKTNEUHEITEN HARD & SOFTWARE

Software

Sicheres Netzwerk

Advantech bringt WebAccess 8.2 auf

den Markt und vervollständigt seine

End-to-Cloud-Applikationen. Da sich

MQTT zu einem der wichtigsten

Übertragungsprotokolle im IoT-Bereich

entwickelt, ermöglicht dessen

Unterstützung Anwendern die Senkung

ihrer Netzwerkkosten. Außerdem

können die Anforderungen an die Netz-

werk-Bandbreite gesenkt und verbes-

serte Netzwerk-Sicherheitsmechanis-

men zum Schutz der wichtigen Anwen-

derdaten realisiert werden. Durch sein

Übertragungsverfahren kann das Pro-

gramm als Gateway agieren und große

Datenmengen sammeln; damit werden

Integratoren und Partner bei ihren Vor-

haben unterstützt, ihre Systeme durch

Entwicklung von Cloud-Anwendungen

zu erweitern.

Software

Für Rohrleitungen

M4 ISO von CAD Schroer ist eine für den

Rohrleitungsbau entwickelte Isometrie-

Software, die der Erzeugung von un-

maßstäblichen Rohrleitungsisometrien

dient. Die Software für PTC Creo Piping

verwendet 3D-Daten aus Creo und er-

stellt daraus unmaßstäbliche Rohrlei-

tungsisometrien mit dazugehörigen

Bemaßungen, Notizen und Stücklisten.

Die neue Version 2.2 unterstützt nun

auch die Erzeugung von Isometrien aus

3D-Rohrleitungsdaten, die mit oder oh-

ne dahinterliegenden Rohrleitungs-

Spezifikationen erzeugt wurden. Außer-

dem kann der Anwender eine große

Anzahl von Rohrleitungen gleichzeitig

in Isometrien umwandeln. Die erzeug-

ten Isometrien beinhalten dann Stan-

dardsymbole für unbekannte Rohrlei-

tungskomponenten.

Software

3D-MID-Funktion in Target 3001

Beta Layout, Anbieter von Leiterplat-

ten und Platinen, stellt seinen PCB-

POOL-Kunden eine ECAD-Software zum

Designen von elektronischen Schaltun-

gen auf 3D-Schaltungsträgern zur Ver-

fügung. Das Designtool wurde vom Ko-

operationspartner Ingenieurbüro Fried-

rich als 3D-MID-Funktion in die aktuelle

Software Target 3001 Version 18 integ-

riert. Damit können Entwickler, Ingeni-

eure und Designer ohne Umwege Lei-

terbahnen auf dreidimensionalen Kör-

pern platzieren.

Die Firma nutzt anschließend die vom

generierten Designs zur Fertigung von

3D-MID-Prototypen auf Basis von laser-

gesinterten 3D-Druck-Modellen, herge-

stellt mit dem Eos-Formiga-P110-Sys-

tem.

Ssoftware

Virtuelle CAD-Daten

Der Software-Hersteller Core Technolo-

gie hat die CAD-Konvertierungssoft-

ware 3D Evolution weiterentwickelt. Mit

Hilfe des FBX-Formates können ab so-

fort CAD-Daten direkt in virtuelle

Realitäten übertragen werden. Die neu-

este Version verfügt über eine FBX-

Schnittstelle, mit der CAD-Daten direkt

in Virtual Reality Tools wie 3D Studio

Max, Cinema 4D und Maya übertragen

werden können. Speziell für Rendering-

und Animation-Software ist FBX ein

weit verbreitetes Format, das zur Visua-

lisierung und Animation von Produktda-

ten immer häufiger zum Einsatz kommt.

Mit der neuen Ausführung verarbeitet

das Programm die neusten Versionen

der gängigen CAD-Formate wie CATIA

V5/V6, NX, Creo, Solid Works, STEP und

JT.

Software

Schutz gegen Cyber-Attacken

Industrie 4.0 steht für die Vernetzung

von Industrieanlagen mit dem Internet.

Die Kehrseite dieses Trends bilden neue

Manipulationsmöglichkeiten von au-

ßen. In Kernkraftwerken sichern seit

Jahren zertifizierte Softwarelösungen

sensible Anlagen wie die Lademaschine

vor unbefugtem Zugriff. Die Lösungen

stehen für alle SPS-Steuerungen zur

Verfügung und können in bestehende

Anlagen integriert werden. Die Areva-

Software Opanasec verriegelt und

überwacht die Integrität der Systeme.

Während der Integritätsschutz verhin-

dert, dass die Software in SPSen gelesen

und überschrieben wird, sorgt die

Integritätsüberwachung dafür, dass

Änderungen erkannt und gemeldet

werden.

Hardware

Freier Zugang

Der 3D-Drucker RF500 von Renkforce

bietet passionierten Nutzern Freiheiten,

die kreatives Arbeiten und das Lösen

technischer Herausforderungen erfor-

dern. Der Drucker verfügt über ein De-

sign, das ihn von allen Seiten zugänglich

macht und während des Druckprozesses

einen freien Blick auf den Bauraum

gewährt. Ein durchgängiges Nutenprofil

erlaubt individuell erforderliche Erwei-

terungen am Rahmen. Der Drucker wird

mit einer angepassten Marlin Firmware

betrieben, sodass Modifikationen und

Anpassungen möglich sind. Bei der

Software wird auf die Open-Source-

Software Repetier Host zurückgegriffen,

wobei auch andere Slicer nutzbar sind.

Im Bauraum können bei Schichtdicken

von 0,05 mm bis 0,3 mm Modelldetails

erschaffen werden.

Wöchentlich donnerstags

erscheint der TECHNIK+

EINKAUF Newsletter mit

wichtigen Informationen

rund um das Thema Einkauf

und Technik. Dazu Nachrich-

ten, Trends und Neuheiten.

Registrieren Sie sich jetzt

kostenlos unter:

www.technikundeinkauf.de

Der Newsletter von

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PRODUKTNEUHEITEN HARD & SOFTWARE

5/201756

Simulation

Transparenz in 3D

Das Unternehmen Dualis zeigt sein

neuestes Release 4.0.2 der 3D-Simulati-

onsplattform Visual Components. Diese

dient zur Anlagendimensionierung, Va-

lidierung der Planung und deren Visua-

lisierung. Abläufe werden transparent,

können optimiert und effizient gestal-

tet werden. Die neue Version wurde um

ein Statistik- und Reporting-Tool, einen

Materialeditor, ein Gruppierungswerk-

zeug und ein Textur-Mapping-Tool er-

weitert. Ab sofort bietet die Firma einen

entsprechenden Netzwerklizenzserver.

Die 3D-Simulation unterstützt Verant-

wortliche, die durch die Industrie 4.0

veränderten Bedingungen zu beherr-

schen. Größere Variantenvielfalt, kürze-

re Produktlebenszyklen und steigende

Komplexität der Erzeugnisse erfordern

die präzise Planung der Prozesse.

Software

Detailliert aussparen

Die Berücksichtigung der Planetenträ-

gergeometrie mit dem parametrisierten

Ansatz für die Deformation und Breiten-

lastverteilungsrechnung von Kisssoft

wurde im Release 03/2016 erweitert. Es

können nun auch Aussparungen detail-

liert festgelegt sowie Flansche mit gera-

den Flanken vorgegeben werden. Für

eine Nachrechnung der Planetenträger-

deformation kann die tatsächlich einge-

setzte Geometrie aus einem Step-Mo-

dell eingelesen werden. Dieses wird mit

der FE-Software der Code Aster vernetzt

und hinsichtlich seiner Deformationen

gerechnet. Zur Überprüfung der Resul-

tate ist auch die grafische Auswertung

mit dem FEM-Postprozessor Salome

möglich. Außerdem kann die Planeten-

trägerdeformation aus einem Abaqus-

File direkt eingelesen werden.

Hardware

Software-Hardening

Der wachsende IoT-Markt treibt die Si-

cherheit von Embedded Devices voran.

Sie ist nur mit besserer Technik realisier-

bar. Hier setzt Grammatech mit seinen

Hardware-Hardening-Techniken an: Sie

ergänzen das Knowhow bei statischer

Analyse, um die Stabilität von Embed-

ded Software zu erhöhen. Über die Ana-

lyse von Binäranwendungen können die

Rewriting-Tools den Einsatz von proble-

matischen Codemustern, Bibliotheken

und OS-Funktionen auffinden. Die um-

geschriebenen Binaries vermeiden feh-

lerhaftes Verhalten mithilfe von Hüllen

um den Code. So kann über den Einsatz

des Function Call Stacks ein Stack Over-

flow und Code-Injektion vermieden

werden. Das Umschreiben in eine stabi-

le gehärtete Version bietet Qualitätssi-

cherung für jede Version.

Software

Erweiterte Funktionen

Die programmierbaren Versionen des

integrierten Schrittmotorantriebs „Lexi-

um MDrive“ von Koco Motion haben

eine neue Firmware bekommen. Die

Softwareversion 6.006 von Schneider

Electric Motion USA wurde insbesonde-

re für die Motion Control- und Ethernet-

Produkte sowie die Motion Control-Ver-

sion der Lexium Motion Module konzi-

piert. Die darin enthaltenen neuen

Funktionen sorgen für geschmeidigere

Bewegungsabläufe, sind genauer, flexi-

bler und bieten eine bessere Program-

mierbarkeit. Neben einer S-Kurve für die

Beschleunigungs- und Bremsrampe

lässt sich das Umkehrspiel ausgleichen

und man erhält einen spielfreien Be-

trieb. Eine weitere Funktion gleicht das

Umkehrspiel aus und verbessert die Po-

sitioniergenauigkeit.

Simulation

Schneller simulieren

Mathworks stellt neue Funktionen im

HDL-Verifier zur Beschleunigung der

Verifikation durch FPGA-in-the-Loop

(FIL) vor. Dank der neuen FIL-Funktio-

nen sind eine schnellere Kommunikati-

on und eine Simulation mit höherer

Taktfrequenz möglich. Systemingenieu-

re können sicher verifizieren und vali-

dieren, ob ein Entwurf genau so im Sys-

tem arbeitet wie erwartet. Angesichts

der Komplexität in der Signalverarbei-

tung, Bildverarbeitung und bei den

Steuerungsalgorithmen unterstützt die

Simulation der Hardware-Implementie-

rung auf einer Platine die Validierung

des Entwurfs in seinem Systemkontext.

Der HDL-Verifier für die FIL-Verifikation

automatisiert das Setup und die Verbin-

dung von Matlab- und Simulink-Test-

umgebungen mit Entwürfen.

CAD-Datenbank

Fertige 3D-Module

MK hat die eigene CAD-Online-Daten-

bank um seine Transfersysteme Versa-

move und SPU 2040 erweitert. Ab sofort

können alle zugehörigen Module her-

untergeladen werden. Bei der Konstruk-

tion von Produktionsanlagen werden

ßverschiedenste Maschinentypen und

Arbeitsplätze durch Förderstrecken mit-

einander verkettet. Fertig konstruierte

3D-Module werden importiert und per-

formant zu einer ganzheitlichen Pla-

nung verbunden. Für eine effiziente

Layouterstellung bietet die Firma die

Konstruktionsdaten aller Einzelmodule

der folgenden Werkstückträgersysteme

zum Download an: Versamove Sstan-

dard, Plus, SPU 2040. Diese sind im

Step-Format. Für die Integration sind

die Module in vordefinierten Breiten,

nach gängigen Standards angelegt.

Software

Neue Versionen

Das integrierte Programmpaket von

Mecsoft Europe wurde in seiner neuen

Version VisualCAD/CAM 2017 überarbei-

tet und enthält in den Modulen Visual

Mill, Visual Turn, Visual Nest und Visual

Art Erweiterungen. Die NC-Program-

merstellung wird durch Feature-basier-

te Bearbeitung in Solids und Mesh-Mo-

dellen gewährleistet. Simultane 4-Ach-

sen-Barbeitung wird durch 4-Achsen-

Fräsen mit Führungsfläche

gewährleistet. Alle drei linearen und ei-

ne Drehachse können bei dieser Metho-

de simultan verfahren. Simulationen für

Zentrierbohrungen und Bohren mit

Spanbrechen, sowie Materialüberbleib-

sel können entfernt werden, Kanten

können im simulierten Modell darge-

stellt, Farben können für Bearbeitungs-

operationen eingestellt werden.

Software

Vernetzte Daten

Das Handling von Daten und Daten-

punkten erlaubt neue Anwendungen,

Services und Geschäftsmodelle im in-

dustriellen Internet der Dinge. Mit der

icom Data Suite bringt Insys icom, Tech-

nologiepartner für M2M- und IoT-Lö-

sungen, ein flexibles, skalierbares und

vorintegriertes Softwarepaket für das

Vernetzen und Verarbeiten von Daten-

punkten auf den Markt. Die mit der icom

SmartBox, einer integrierten Linux-

Umgebung, ausgestatteten Profi-Rou-

ter der Serien MRX und MRO erhalten

damit ein Werkzeug zur Realisierung

von Edge-Computing-Anwendungen.

Die zur Verfügung gestellten Funktio-

nen ermöglichen es, softwarebasierte

Applikationen protokoll- und herstelle-

runabhängig, ohne spezielle Program-

mierkenntnisse zu realisieren.

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[email protected]

Spannen

Clamping

Positionieren

Positioning

Greifen

Gripping

Umformen

Forming

Schweißen

Welding

Dosieren

Dosing

Drehen

Rotating

Fördern

Conveying

Transportieren

Transporting

Auch als APP erhältlich: für iPhone für Android

5/2017 57

ANZEIGE

Automationstechnik ist der Schlüssel

zur kosteneffizienten und qualitätsop-

timierten Produktion von Serienpro-

dukten. Ein Beispiel ist hierfür die Au-

tomobilindustrie, die z. B. in der Karos-

seriefertigung auf einen fast 100%igen

Automatisierungsgrad setzt.

In den Anfängen verstanden sich Auto-

mationslinien als Sonderanlagen. Ent-

sprechend wurde jede Komponente,

jede Funktion durch individuelle kons-

truktive Lösung realisiert. Erst die stär-

kere Modularisierung und Standardi-

sierung hat aus der “Sondermaschine

Automation” eine beherrschbare Anla-

ge gemacht. Den Schlüssel hierzu bil-

det als Kernzelle der Industrie Roboter,

der heute das Herz fast jeder Automa-

tionslinie darstellt.

Mit diesem Modularisierungsansatz

lassen sich alle Automationsaufgaben

in einfache, immer wiederholende

Funktionen gliedern. In der Regel geht

es darum, ein Werkstück zu fixieren, zu

spannen, dieses Werkstück zu bearbei-

ten, mit weiteren Werkstücken zu ver-

binden und dieses Halberzeugnis an

die nächste Station zu übergeben, zu

transportieren.

Aus diesen erforderlichen Schritten hat

TÜNKERS die 9 Bausteine der Automati-

on abgeleitet. Die 9 Bausteine umfassen

standardisierte Lösungen für die Prozes-

se Spannen, Positionieren, Verfahren,

Umformen, Fördern, Greifen, Drehen,

Schweißen, Transportieren mit einem

ausgeprägten Fokus auf die Blechverar-

beitung, hier im Besonderen dem Ka-

rosseriebau in der Automobilindustrie.

Vor dem Hintergrund, dass immer wie-

derkehrende Funktionen wie das

Spannen auch gleiche und damit stan-

dardisierbare Produkte erforderlich

machen, ist ein Werkzeugkasten ent-

standen, mit dem nahezu alle Funktio-

TÜNKERS AUTOMATISIERT

Standardisierung minimiert Kosten und Risiko

nen dieser 9 Bausteine realisiert wer-

den können.

Mit diesem Werkzeugkasten rückt das

Ziel näher, Vorrichtungen nicht mehr

individuell zu konstruieren, sondern

entsprechend der benötigten Funktio-

nen im CAD-System modular zusam-

menzufügen.

So entsteht eine effiziente Anlagen-

technik mit drei entscheidenden Vor-

teilen:

SchnellerUnter konsequenter Verwendung von

fertigen Bausteinen lassen sich Anla-

gen schneller modellieren und zeitin-

tensive Sonderlösungen werden über-

flüssig.

FlexiblerStandards lassen sich einfach neu

komponieren und auf geänderte Rah-

menbedingungen leicht anpassen.

SichererIm Kern wird immer wieder auf Be-

währtes aus den Funktionsbausteinen

zurückgegriffen.

TÜNKERS® Maschinenbau GmbH

Telefon: +49 (0) 21 02/45 17-0

www.tuenkers.de

Die Universalspanner von TÜNKERS.

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5 / 2017 58

PRODUKTNEUHEITEN ANTRIEBSTECHNIK

Harting hat die Reihe Han-Power T um

einen Verteiler für die Leistungsversor-

gung im Spannungsbereich bis 48 Volt

erweitert. Mit dem Han-Power T mit

drei Harting Push-Pull Power Anschlüs-

sen lassen sich Aktoren und Sensoren an

die Peripherie von industriellen Ferti-

gungen anbinden.

Beim jüngsten Modell der Han-Power T

Serie steht jeweils ein Push-Pull-An-

schluss für den Leistungseingang, den

Leistungsausgang und die Anbindung

des Verbrauchers zur Verfügung. Ausge-

legt ist das System auf einen Bemes-

In der Antriebstechnik spart die Bauteil-

integration Platz und Gewicht: Nach

diesem Grundsatz hat NSK mehrreihige

Kegel- und Zylinderrollenlager entwi-

ckelt, die ohne Außenring gefertigt und

direkt in die Planetenstufen von Getrie-

ben für Windenergieanlagen integriert

werden. Antriebskomponenten in

Windenergieanlagen müssen extreme

Anforderungen erfüllen: hohe dynami-

sche Belastungen und eingeschränkte

Zugänglichkeit führen zu hohen An-

sprüchen an die Standzeit aller Kompo-

Verteiler

Schnelle Netzerweiterung

Wälzlager

Bauteilintegration bei Windenergieanlagen

sungsstrom von 12

Ampere und eine Be-

messungsspannung

von 48 Volt. Das Leis-

tungsspektrum der

Serie reicht damit von

12 bis 40 Ampere, die

Bemessungsspan-

nungen liegen zwi-

schen 48 und 690

Volt.

In der Push-Pull Pow-

er Ausführung ver-

hindert eine in den Isolierkörper einge-

lassene Polarisation unkorrektes Ste-

cken. Sie wirkt als Sperre, wenn Stift-

und Buchsenkontakte mit falscher

Ausrichtung ineinander gesteckt wer-

den. Der korrekte Anschluss wird dem

Benutzer durch ein akustisches ‚Click‘

vermittelt. Die Verbindung ist vibrati-

onssicher und kann nicht unbeabsich-

tigt gelöst werden – denn vor jedem

Öff nen muss erst das Gehäuse inklusive

der darin integrierten Verriegelungsme-

chanik zurückgezogen werden (Push-

Pull-Technologie).

nenten im Antriebsstrang.

Auch wünschen die Anlagen-

hersteller möglichst kompakte

und leichte Antriebselemente.

So bietet es Vorteile, die Wälz-

lager im Hauptgetriebe der

Windenergieanlagen in die je-

weilige Umgebungskonstruk-

tion zu integrieren. Diese Bau-

einheiten leisten einen Beitrag

zu Bauraum- und Gewichtein-

sparung und vereinfachen die

Montage. Aus diesen Gründen

hat NSK in Zusammenarbeit

mit einem Hersteller von Getrieben für

Windenergieanlagen zweireihige Ke-

gelrollenlager in O-Anordnung entwi-

ckelt, die in den Planetenstufen der Ge-

triebe zum Einsatz kommen. Diese La-

ger werden ohne Außenring gefertigt

und direkt ins Getriebe integriert. Die

einzelnen Planetenräder sind innen mit

den Laufbahnen für die Wälzkörper ver-

sehen. In einer ähnlichen Anwendung

werden statt Kegelrollenlagern vierrei-

hige Zylinderrollenlager als integrierte

Lager ohne Außenring verwendet.

Dünnringlager

Einsatz in FliegenrollenDünnringlager zeichnen sich durch ihre

schlanke Bauform bei großen Durch-

messern aus. Aufgrund dieser Eigen-

schaften können sie in vielen Anwen-

dungen Probleme lösen – so auch in

den Highland-Fliegenrollen des nieder-

ländischen Unternehmens L.H. Design.

Dieser wurde bei Rodriguez fündig.

Heute kommen in den Flyreels der Bau-

reihe „Highland“ die Ultra-Slim Dünn-

ringlager von Rodriguez zum Einsatz.

Flyreels sind spezielle Fliegenrollen, die

mit passenden Fliegenruten kombiniert

werden. Die Dünnringlager überzeugen

bei Durchmessern von 35 bis 200 Milli-

metern mit einem kleinen Querschnitt

von nur 2,5 bis 3 Millimetern. So kom-

men diese auch in Anwendungen wie

der Raumfahrt, der Halbleiterindustrie

und der Medizintechnik zum Einsatz.

Sicherheitskupplung

Für geringe Einbauräume

Die Sicherheitskupplungen von Enemac

unterbrechen in Sekunden-Bruchteilen

die Drehmomentübertragung. Die Tren-

nung von An- und Abtrieb erfolgt me-

chanisch, ist unabhängig von Stromaus-

fällen und ähnlichen Störungen. Eine

für engen Einbauraum konzipierte Vari-

ante: die axial kurz gebaute Sicherheits-

kupplung ECU. Sie trennt punktgenau

durch den Einsatz von Tellerfedern, die

ohne Tellerfederwechsel einen großen

Einstellbereich garantieren. Ein Rast-

punkt pro Umdrehung im ausgereiften

Kugelrastprinzip sorgt für eine Trennung

des Antriebsstrangs binnen weniger

Winkelgrade und das automatische

Wiedereinrücken nach 360°. Der Hub

der Kugeln kann durch Einsatz eines Nä-

herungsschalters abgefragt werden.

Profi le

Führungen aus GFKIgus hat seinen Drylin-W-Baukasten

erweitert und bietet nun Linearführun-

gen mit Schienen aus glasfaserverstärk-

tem Kunststoff an. Diese metallfreie Al-

ternative hilft, Gewicht von Gesamtkon-

struktionen einzusparen. Glasfaserver-

stärkter Kunststoff hat im Vergleich zu

metallischen Alternativen ein geringes

Gewicht, eine hohe Medienbeständig-

keit und ist unmagnetisch. Bei der neu-

en Schiene aus GFK kommt ein Kunst-

stoff schlitten zum Einsatz. So bietet die

GFK-Linearführung eine Alternative für

den Einsatz im Fahrzeug- und Flugzeug-

bau wie auch in medizinischen Vorrich-

tungen oder Messsystemen. Die Paa-

rung aus GFK und Kunststoff eignet sich

außerdem für Branchen, in denen hoch-

dynamische Bewegungen eine Rolle

spielen, wie in der Robotik.

Servomotorbremsen

Für beengte Platz-verhältnisse

Der am weitesten verbreitete Bremsen-

typ für Servomotoren ist die Federkraft-

bremse. Im Betrieb wird die Bremse

durch eine an eine Spule angelegte

Gleichspannung gelüftet, während sie

im spannungsfreien Zustand anspricht.

Die Produktreihe Matrix 1EB von Matrix

International stellt ein Beispiel für

Bremsen dieses Typs dar. Bei der Ent-

wicklung werden neue und alternative

Werkstoff e getestet. Mithilfe der Finite-

Element-Methode (FEM) werden der

magnetischer Kraftfl uss innerhalb der

Bremse optimiert, das Bremsmoment

maximiert und die Leistungsaufnahme

auf ein Mindestmaß reduziert. Die

Bremsen erreichen trotz ihrer kompak-

ten Bauweise Bremsmomente bis 500

Nm ohne Überhitzungsprobleme.

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(+49) 07123 960-192

Auchmit speziellenÖsenformen

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Katalog Berechnung Anfrage Blog

federnshop.com

Info

blog.federnshop.com/oesenformen-zugfedern

Edelstahlketten

Immer trocken

Iwis Antriebssysteme stellt wartungsfreie Edelstahl-

ketten der Marke B Dry vor. Die rostfreien Ketten sind

trocken, verschleißbeständig und dynamisch belastbar.

Sie sind wartungsfrei und benötigen kein Schmiermit-

tel. Damit sind sie für Anwendungen in aggressiven

Umgebungsbedingungen und Umgebungen mit Was-

ser- oder Dampfapplikationen und strengen Reini-

gungsvorschriften, wie zum Beispiel in der Lebensmit-

tel- und Pharmaindustrie, in Reinraumanwendungen

oder in Lackierstraßen geeignet. Die Hülsen aus

Hochleistungspolymer sind be lastbar, reibungseffizi-

ent und FDA-konform, der Kontakt mit Lebensmitteln

oder hygienischen Artikeln ist unbedenklich. Die Trä-

gerhülsen aus Edelstahl sind dünnwandig, nahtlos und

kugelkalibriert.

Industriegetriebe

Mehr Baugrößen

Nord Drivesystems präsentiert zwei neue Industriege-

triebe für Nenndrehmomente von 15 beziehungsweise

20 kNm. Die Baureihe umfasst elf Getriebegrößen, die

Abtriebsmomente bis 250 kNm erreichen. Der modula-

re Systembaukasten umfasst Doppelgetriebe, Hilfsan-

triebe, Bremsen, Drehmomentstützen, Rücklaufsper-

ren, Motorschwingen und ab sofort auch Extruderflan-

sche. Zudem gibt es vielfältige Optionen für Dichtun-

gen, Temperaturmanagement und Überwachung. Die

Getriebe können auf allen sechs Seiten aufgestellt

werden. Übersetzungen können mit zwei, drei oder

vier Getriebestufen und bei Bedarf mit Vorgetriebe im

Bereich von 5,54:1 bis über 30.000:1 feingestuft konfi-

guriert werden. Alle Industriegetriebe werden mit ei-

nem einteiligen Blockgehäuse gefertigt.

Der Automatisierungsspezialist IAI Industrieroboter

stellt eine neue Generation von Linearantrieben vor.

Die neue Generation der IAI-Linearantriebe ist unter

der Serienbezeichnung RCP6 erhältlich. Aus 92 ver-

schiedenen Modellen können sich die Kunden nun

geeignete Antriebe auswählen. Alle Linearantriebe

dieser neuen Serie zeichnen sich durch die stark er-

höhte mechanische Stabilität sowie der extrem ver-

besserten Positioniergenauigkeit aus. Bei der Hoch-

präzisionsversion werden nun Positionier-Wiederhol-

genauigkeiten von ± 5 μm realisiert. Von der stark

verbesserten mechanischen Belastbarkeit profitieren

vor allem die Schubstangen dieser neuen Produktse-

rie. Die eingebauten linearen Kugelumlaufausfüh-

rungen nehmen die radialen Lasten und Lastmomen-

te auf. Schwingungen beim Anhalten werden effektiv

unterdrückt und Hübe ohne externe Führung von 50

mm bis zu 700 mm stehen zur Auswahl. Eine Funktion

zur Kollisionserkennung wurde ebenfalls in diese

neue Baureihe integriert.

Linearantriebe

Stark erhöhte mechanische Stabilität

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PRODUKTNEUHEITEN FLUIDTECHNIK

5 / 2017 60

Flachdichtungen

Maßgeschneidert, auch mit IP-Schutz

Zur Abdichtung gegen HF- und Umwelt-

einfl üsse bietet Infratron neben seinem

Standardprogramm auch maßgeschnei-

derte Lösungen an. Das Basismaterial ist

ein wasserdichter Neoprenschaum, der

je nach Bedarf mit verschiedenen leitfä-

higen Materialien kombiniert wird. Da-

für kommen Drahtgestricke, Textilien,

Metallfolien oder auch leitfähige Siliko-

ne in Frage. So können binnen weniger

Tage und fl exibel Flachdichtungen ge-

fertigt werden. Auf diese Weise werden

hohe und höchste HF-Dämpfungswerte

und bei Bedarf auch Umweltdichtigkeit

bis IP69k erzielt. Neben der Design-Un-

terstützung bietet die Firma auch die

Möglichkeit an, die benötigte Dichtung

werksseitig an einen vorhandenen

Prototyp anzupassen.

Druckluft

Energie sparen

Wer industriell lackiert, braucht eine ef-

fi ziente Druckluftversorgung durch leis-

tungsstarke Produkte für alle Liefer-

mengen und Reinheitsklassen. Kaeser

Kompressoren präsentiert Lösungen

für jede Betriebsgröße und zeigt, wie

die Druckluftversorgung fi t für Industrie

4.0 wird. Die neue maschinenübergrei-

fende Steuerung Sigma Air Manager 4.0

(SAM 4.0) sorgt für Energiekostener-

sparnis bei gleichzeitig effi zienter

Drucklufterzeugung. Für hohe Ansprü-

che beim Thema Druckluft sind die tro-

cken verdichtenden Schraubenkom-

pressor CSG-2 und DSG-2 mit integrier-

tem Rotationstrockner i.HOC eine gute

Wahl. Sie liefern stabil selbst unter un-

günstigen Umgebungsbedingungen

Druckluft mit Drucktaupunkten bis mi-

nus 30 Grad Celsius.

Ventile

Selbstüberwachung

IMI Precision Engineering stellt Sys-

temlösungen für die Sicherheitstechnik

und Funktionale Sicherheit der Marken

IMI Herion, IMI Norgren, IMI Buschjost

und IMI Maxseal vor. Präsentiert wird

unter anderem das neue Sicherheits-

ventil SCVA 10 und das überarbeitete

Sicherheitsventil SCSQ 10. Diese Ventile

machen dank ihres redundanten und

pneumatisch selbstüberwachenden

Aufbaus einen SI-Baustein und Auswer-

teelektronik sowie zyklische Überwa-

chungen überfl üssig. Dies reduziert den

Aufwand und vereinfacht den Steue-

rungsaufbau. Bei entsprechender Appli-

kation und Einbindung in die Steuerung

wird für die Sicherheitsfunktion mit

Druckaufbau von 1 nach 2 und Druckab-

bau von 2 nach 3 der Performance Level

e nach DIN EN ISO 13849-1 erreicht.

Druckluft

Schrauben auf See

Platz ist auf einem Schiff Mangelware.

Deshalb hat Kaeser mit den Schrauben-

kompressoren der DSDX Marine-Serie

kompakte Kraftpakete entwickelt, die

sich klein machen mit weniger als einen

Meter Breite und rund 2,75 m² Grund-

fl äche, aber große Leistung erbringen.

Sie sind gemäß den Anforderungen al-

ler Marine-Abnahmegesellschaften

zertifi ziert. Hohe Zuverlässigkeit und

Energieeffi zienz bei niedrigem Energie-

und Wartungsbedarf sollen weiter ver-

besserte Sigma Schraubenblöcke und

Motoren mit Wirkungsgradklasse IE 4

garantieren. Die interne Kompressor-

steuerung Sigma Control 2 sorgt nicht

nur für den energieeffi zienten Betrieb

des Kompressors, sondern berücksich-

tigt auch Ansaug- und Kompressortem-

peratur.

Druckschalter

Zweizeiliges Display

Die digitalen Druckschalter der Serie

ZSE20/ISE20 von SMC liefern auf einen

Blick den aktuellen Ist-Wert und die ein-

gestellten Sollwerte: Ihr zweizeiliges

Display kann neben dem momentanen

Druckwert gleichzeitig zwei weitere der

folgenden Parameter anzeigen: Schalt-

punkt (Grenzwert), Hysteresewert, An-

sprechzeit, Höchstwert und Tiefstwert.

Die Parameter lassen sich einstellen oh-

ne den Messvorgang zu unterbrechen.

Die kürzeste einstellbare Ansprechzeit

beträgt 1,5 ms. Die Druckschalter zeich-

nen sich durch eine Stromaufnahme von

maximal 25 mA aus. Sie messen den

Druck von Luft und nicht ätzenden Ga-

sen. Es gibt die Geräte für drei Nenn-

druckbereiche: Serie ISE20 für -0,1 bis 1

Mpa, Serie ZSE20 für 0 bis -101 kPa und

Serie ZSE20F für -100 bis 100 kPa.

Hydraulikaggregate

Energieeffi zienz im Aggregatebau

Wandfl uh entwickelt mit seinem Sys-

tem- und Aggregatebau Systemlösun-

gen für verschiedene Branchen. Auf-

grund der vielfältigen Einsatzgebiete

entstehen Aggregate von Kleinstformat

für den Einbau in Industrie- und Werk-

zeugmaschinen bis hin zu Großaggrega-

ten, welche etwa im Hochdruckbereich

eines Wasserkraftwerks zur Steuerung

und Regelung der Wasserkraft verwen-

det werden. Bei solch komplexen Pro-

jekten werden die Aggregate und Steu-

ereinheiten jeweils von Grund auf neu

ausgelegt, unter Berücksichtigung der

Platzverhältnisse und sonstiger Rah-

menbedingungen des jeweiligen Pro-

jekts. Bei Systemen, welche im Dauer-

betrieb eingesetzt werden, rechnet sich

eine solche Investition nach kurzer Zeit.

Rohrbiegemaschine

Automatisch wechseln

Transfl uid hat für die komplexe Bear-

beitung die Rohrbiegemaschine T Bend

DB 40120-CNC-VE entwickelt. Sie er-

möglicht bei Rohren Biegeradien von 1

x D und geringe Wandstärken. Den Auf-

bau des Biegesystems setzt der Herstel-

ler vollelektrisch um. Alle Bewegungs-

achsen sind ü ber die spezielle Sequenz-

steuerung miteinander synchronisiert

oder können gegeneinander gesteuert

programmiert werden. Darüber hinaus

besteht die Möglichkeit einer Ablaufop-

timierung ü ber diese Sequenzsteue-

rung. Bediener übernehmen sämtliche

Parameter aus dem CAD. Die entspre-

chenden Formspannstü cke werden au-

tomatisch nach Bedarf abgerufen. Um

die Folgekosten zu reduzieren, haben

die Ingenieure ein automatisches

Spannstü ckwechselsystem realisiert.

Vakuumpumpe

Schutzbeschichtet

Gardner Denver Medical bringt für den

Medizin-, Labor- und Life-Science-Be-

reich die neuste Generation an zweistu-

fi gen Drehschieber-Vakuumpumpen

auf den Markt. Die neue Produktreihe

CRVpro der Marke Welch steht für Zuver-

lässigkeit, Leistungsstärke und Wider-

standsfähigkeit. Die Pumpen bieten ei-

nen Enddruck von 5x10-4 mbar und

sind in sechs verschiedenen Versionen

mit einem maximalen Saugvermögen

zwischen 4 m³/h und 30 m³/h verfüg-

bar. Besondere Kennzeichen der robus-

ten Vakuumpumpenserie sind niedrige

Betriebstemperatur, Schutzbeschich-

tung des Pumpenkörpers und der Ölge-

häuse-Innenoberfl äche sowie ein extra

großes Ölreservoir. Die Zuverlässigkeit

der Geräte sorgt für einen stabilen Be-

trieb und eine lange Lebensdauer.

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PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

My.HANSA-FLEX ist die um-

fassende Dienstleistung für die

vorbeugende Instandhaltung

Ihrer Hydraulik-Schlauchleitun-

gen. Mit dem Portal wird unsere

alphanumerische Codierung

zum perfekten Werkzeug, um

sämtliche Schlauchleitungen

übersichtlich zu managen. 24/7,

immer und überall, auf einen

Klick verfügbar.

HANSA-FLEX AG

So geht Schlauch-management mit

My.HANSA-FLEX

Messtechnik

Komfortable Diagnose

Der Drehzahlwächter PNOZ S30 von Pilz verfügt über

einen konfigurierbaren Analogausgang, der die Diag-

nose komfortabler macht. Er überwacht Stillstand,

Drehzahl, Drehzahlbereich, Drehrichtung und Wellen-

bruch bis zur höchsten Sicherheitskategorie PL e/SIL CL

3. Dadurch ist ein sicheres Arbeiten bei geöffneter

Schutztür, reduzierte Rüstzeiten und ein schnellerer

Zugang zur Maschine nach Stillstandseinleitung mög-

lich. Der Wächter ist für alle marktgängigen Antriebs-

und Motorfeedbacksysteme und Näherungsschalter

geeignet. Der Analogausgang reicht die gemessene

Drehzahl als proportionales 0-20 oder 4-20 mA Signal

an die SPS-Steuerung zur direkten Verwendung der

Drehzahl zur Prozessüberwachung weiter. Die über-

wachte Drehzahl kann direkt auf Bedien- und Beobach-

tungsgeräten, angezeigt und nachverfolgt werden.

Sensorik

IO-Link-Gerät oder Standard-I/O-Modus

Die neuen HF-SLK mit IO-Link von Contrinex sind ei-

ne Erweiterung des HF-Systems im Bereich Industrie

4.0. Die RFID-Hochfrequenztechnologie (13,56 MHz)

ist ISO/IEC 15693 kompatibel. Die nicht bündig ein-

baubaren HF-SLK können als IO-Link-Gerät oder im

Standard-I/O-Modus (SIO) mit bedingt binären Aus-

gängen betrieben werden. Damit bieten sie dem An-

wender die Wahl zwischen zwei Betriebsarten. Im

Modus der eigenständigen SIO aktiviert der bedingte

Ausgangsschalter entweder die Tag-Erkennung oder

den Datenblock-Vergleich. Durch die beiden Betriebs-

weisen und ihre vereinfachte Plug-and-Play-Installa-

tion reduzieren die HF-SLK Installationen typischer-

weise in den Logistik-, Maschinenbau- und Automo-

bilbranchen.

Datenlogger kommen dort zum Einsatz, wo Messdaten

über einen bestimmten Zeitraum hinweg dokumen-

tiert werden sollen. Mit einem breiten Spektrum von

Datenloggern bedient Electronic Assembly nahezu

jeden Einsatzfall in Labor und Betrieb. Das Angebot

umfasst handliche USB-Geräte ebenso wie Ausführun-

gen zur Wandmontage mit Display und WLAN. Die USB-

Datenlogger der Produktfamilie EA SYLOG-USB-1,

-USB-2 und USB-4 sind für den Einsatz in der Pharma-

und Lebensmittelindustrie, in Logistik und Transport-

gewerbe sowie für Anwendungen in Laborumgebun-

gen konzipiert. Gemeinsame Merkmale sind die USB-

Schnittstelle für den unkomplizierten Anschluss an

Computer mit einem Windows-Betriebssystem. Je nach

Ausführung sind die Datenlogger für die Erfassung von

Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Taupunkt, Spannung,

Strom und den Kohlenmonoxidgehalt in der Umge-

bungsluft vorgesehen. Der Datenlogger EA SYLOG USB-

2 z.B. erfasst gleichzeitig Temperatur und Luftfeuchtig-

keit und berechnet den jeweiligen Taupunkt. Das Gerät

speichert bis zu 16.382 Messwerte. Die zeitlichen Ab-

stände zwischen den Messungen lassen sich auf Werte

zwischen 10 Sekunden und 12 Stunden einstellen. Da-

raus ergibt sich ein Überwachungszeitraum von fünf

Stunden bis zu einem Jahr. Der Startzeitpunkt für die

Messreihe lässt sich durch den Anwender programmie-

ren. Mehrere verschiedenfarbige LEDs zeigen den Be-

triebszustand der Geräte an und signalisieren, ob Mini-

mal- und Maximaltemperaturen im Verlauf der Mes-

sung unter- beziehungsweise überschritten wurden.

Messtechnik

Handliche Datenlogger im USB-Format

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5/201762

PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

Die AC/DC-Hochspannungsmessumfor-

mer der Serie VariTrans P42000 TRMS

dienen zur Messung des Echt-Effektiv-

werts und der Normsignal-Bereitstel-

lung von Eingangsspannungen im Be-

reich von 10 V bis 3600 V. Knick Elektro-

nische Messgeräte bietet die robusten

Messumformer mit 16 kundenspezifi-

schen, kalibriert umschaltbaren Ein-/

Ausgängen für beliebige Spannungen

zwischen 10V und 2,2 kV AC/DC oder

mit fest eingestellten Ein- und Ausgän-

gen für Eingangsspannungen bis 3,6 kV

AC/DC an. Durch die echte Effektivwert-

messung werden auch verzerrte, nicht-

sinusförmige Eingangssignale, die bei

Standard-Messumformern zu folgen-

ON Semiconductor bringt mit dem

KAE-08151 einen EMCCD-Sensor, der

sowohl bei extrem schwachen Licht wie

auch direkter Sonneneinstrahlung eine

sehr gute Bildqualität liefert. Der 8MP-

Sensor ist erhältlich über Framos und

bietet einen hohen Dynamikumfang

und geringes Bildrauschen, wovon ins-

besondere Anwendungen in ITS, Über-

wachung, Mikroskopie und Medizin-

technik profitieren. Der quadratische

4/3“-Sensor kombiniert mit Interline

Transfer und Electron Multiplying zwei

Messtechnik

Echt-Effektivwert-Messung bis 3600 Volt

Sensorik

Hohe Bildqualität bei schwachem Licht

schweren Messfehlern führen können,

korrekt ausgewertet. Die genaue True-

RMS-Wandlung mit einem Crest-Faktor

bis zu 5 bietet gute Übertragungseigen-

schaften. Beim Einsatz unter rauen Be-

dingungen, wie auf Schiffen, Schienen-

oder Landfahrzeugen, sorgt der Vaku-

umverguss für Langzeitschutz gegen

aggressive Umwelteinflüsse, Schock

und Vibrationen. Die hohe, für Arbeits-

spannungen bis 3600 V AC/DC erforder-

liche Isolationsfestigkeit erfüllt die si-

cherheitstechnischen Forderungen ge-

mäß DIN EN 61010-1 und EN 50124-1.

Zudem gewährleistet die sichere Tren-

nung gemäß DIN EN 61140 von Eingang

und Ausgang sowie der Hilfsenergie bis

zu 1800 V AC/DC Schutz vor gefährlichen

Körperströmen. Zum Nachweis der spe-

zifikationsgemäßen Isolation erfolgt ei-

ne 100-prozentige-Stückprüfung der

fest eingestellten oder umschaltbaren

VariTrans-Messumformer mit Spannun-

gen von 15 kV AC bzw. 10 kV AC. Dank

der TransShield-Technologie sind die

Umformer abhängig von der vorgesehe-

nen Eingangsspannung.

Bildgebungstechniken und er-

reicht bis zu 86db Dynamik

sowie ein minimales Rausch-

verhalten von unter 1 e- im

Intra-Scene-Mode. Je nach Art

des Lichteinfalls werden die

Pixelinformationen entweder

über den normalen CCD-Aus-

gang oder über den Elektro-

nen-Multiplikator geleitet.

Diese Auswahl gewährleistet

scharfe und kontrastreiche Bil-

der unter verschiedensten

Lichtverhältnissen.

Die Tag-Nacht-Fähigkeit ist günstig für

den 24/7-Einsatz in Fahrerassistenzsys-

temen, der Außenüberwachung und

Luftfahrt sowie in Verkehrsanlagen oder

Mautbrücken. Medizin und Wissen-

schaft profitieren von gestochen schar-

fen Bildern auch bei minimalem Licht-

einfall.

Gerade Mikroskopie, Fluoroskopie sowie

die Ophthalmologie und Dermatologie

profitieren von einer höheren Diagnose-

sicherheit durch Kontraststärke und

niedrigem Rauschverhalten.

Sensorik

Für kleinste ObjekteBei den Laser-Triangulationssensoren

Opto NCDT 1420 von Micro-Epsilon

liegt die abgestrahlte Leistung bei La-

serklasse 1 bei max. 390 μW. Die Senso-

ren messen berührungslos Weg und

Abstand und erfassen durch den kleinen

Messfleckdurchmesser auch kleinste

Objekte. Sie verwenden einen Halblei-

terlaser mit einer Wellenlänge von 670

nm und einer Ausgangsleistung von

max. 1 mW. Bei bestimmungsgemäßer

Verwendung erfordert die Laserklasse 2

keine besonderen Schutzmaßnahmen

und ermöglicht den Einsatz in industri-

ellen Messaufgaben sowie in der For-

schung und Entwicklung. In der Auto-

mobilfertigung werden Sensoren mit

Laserklasse 1 eingesetzt, wenn Hand-

lingsgeräte zum An- oder Einbau von

Interieurteilen genutzt werden.

Sensorik

Füllstand überwachen

Wika ergänzt sein Pegelsonden-Portfo-

lio. Typ LW-1 eignet sich für die Füll-

standsüberwachung von Wasser und

Abwasser, Typ LF-1 für Öle und Kraft-

stoffe. Beide Pegelsonden sind wegen

des geringen Gehäusedurchmessers für

den Einsatz in Rohren geeignet. Dank

neu entwickeltem Abdichtungskonzept,

Spezialkabel sowie Ex- und Überspan-

nungsschutz bei Blitzschlag arbeiten die

Geräte auch unter harten Bedingungen

zuverlässig. Sie sind mit verschiedenen

Ausgangssignalen verfügbar. Die Low-

Power-Signale ermöglichen einen Bat-

teriebetrieb ab 3,6 V, dessen Dauer

durch schnelle Ansprechzeiten und ei-

nen geringen Stromverbrauch enorm

erhöht wird. Die Überwachung der

Messstofftemperatur ist über einen op-

tionalen Analogausgang möglich.

Messtechnik

2-Gas-Detektion in 1Tyco Gas & Flame Detection stellt den

stationären Gas Detektor iTrans 2 vor,

der mit einer intelligenten Elektronik

die Gasdetektion von zwei Gasen mit

einem Gerät ermöglicht. Das Gerät kann

durch die Kombination der einzelnen

Messprinzipien (elektrochemisch, kata-

lytisch oder Infrarot) verschiedenste

Gaskombinationen überwachen. Der

iTrans 2 bietet Sicherheitsfunktionen

wie die automatische Sensorerkennung,

den geschützten Zugriff oder auch den

Schutz vor Kalibrierfehlern. Das Split-

Screen-LED-Display für einen oder zwei

Kanäle ermöglicht die Sichtbarkeit in

dunklen Bereichen.Der Benutzer kann

über einen Magnetstift auf das Gerät

zugreifen. Erhältlich ist das explosions-

sichere Gerät im Aluminium- oder im

Edelstahlgehäuse.

Sensorik

Kraftstoffkontrolle

Euroswitch präsentiert seinen neuen

resistiven Füllstandsensors mit Dauersi-

gnal Mod. IMRPB, der das Angebot an

elektromagnetischen Füllstandsenso-

ren erweitert. Erhältlich mit Befesti-

gungsflansch aus Nylon mit 5 oder 6

Löchern, mit möglicher Installation von

Saug- und Rücklaufrohren und in den

Ausführungen mit oder ohne Beruhi-

gungskammer, liefern die resistiven

Füllstandsensoren mit Dauersignal IM-

RPB eine effiziente und zugleich wett-

bewerbsfähige Lösung für die Füll-

standskontrolle von Kraftstoffen. Das li-

neare Ausgangssignal des resistiven

Typs, mit einer Auflösung von 5, 10 oder

20 mm, kann je nach Form des vom

Kunden verwendeten Tanks oder Anzei-

gegeräts „individuell zugeschnitten“

werden.

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5/2017 63

PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

TE Connectivity (TE) hat durch das

Industrial Internet Consortium (IIC)

die Anerkennung eines IIC-Test-

beds zu Sensor-to-the-Cloud-Kon-

nektivität mit der Bezeichnung

„Smart Manufacturing Connectivi-

ty for Brown-field Sensors Testbed”

erhalten. TE Connectivity (TE), An-

bieter von Verbindungstechnolo-

gie- und Sensorlösungen, hat

durch das Industrial Internet Con-

sortium (IIC) die offizielle Anerken-

nung eines IIC-Testbeds zu Sensor-

to-the-Cloud-Konnektivität mit

der Bezeichnung „Smart Manufac-

turing Connectivity for Brown-field

Sensors Testbed” erhalten. Diese

Experimentierplattform, die vom

IIC-Mitglied TE geleitet wird, wird

gemeinsam mit SAP, ebenfalls IIC-

Mitglied, ifm und der OPC Founda-

tion umgesetzt. Ziel der Sensor-to-

the-Cloud-Konnektivität ist, Sens-

ordaten nahezu in Echtzeit in IT-

Systemen verfügbar zu machen

und dadurch erweiterte Datenana-

lytik ermöglichen. Das ist vor allem

für Betreiber von bestehenden

Produktionsanlagen interessant,

da es ihnen Möglichkeiten eröff-

net, die Effizienz z. B. durch Verrin-

gerung des Energieverbrauchs zu

steigern. Denn anders als bei Neu-

installationen, in denen die ent-

sprechende Konnektivität von

Anfang an eingeplant werden

kann, sind für bestehende

„Brown-field“-Installationen in-

telligente Lösungen gefragt, um

eine einfache Integration sowohl

auf OT- (Operation Technology) als

auch IT-Ebene zu gewährleisten

und so Ausfallzeiten zu minimie-

ren und Kosten zu senken.

Das Smart Manufacturing Con-

nectivity for Brown-field Sensors

Testbed wird eine nachrüstbare

Hardwarelösung (das „Y-Gate-

way“) liefern, welche die vorhan-

dene Verbindungstechnik nutzt,

Sensordaten aus dem Automati-

sierungssystem extrahieren, ohne

den Betrieb zu beeinträchtigen

und die Sensordaten über eine si-

chere, auf OPC UA (IEC 62541) ba-

sierende OT/IT-Verbindung an die

IT-Plattform von SAP übertragen.

Es wird ein allgemeingültiges Ge-

rätemodell definieren und imple-

mentieren, das auf einem verfüg-

baren offenen Standard basiert,

um die einfache Integration eines

aus der Ferne konfigurierbaren

IO-Link-Sensors in die IT zu er-

möglichen.

Einfache Integration von Sensoren mit IT-Systemen

Neues IIC-Testbed für Sensor-to-the-Cloud-Konnektivität

Messtechnik

Messzellen testen

www.megadynegroup.com

POWERING GLOBAL INDUSTRY

MEGALINEAR QSTThe Sound of SilenceMegadyne has expanded its range of polyurethane products with the new MEGALINEAR QUIET SELF TRACK. The precise and continuous mesh between belt and pulley, delivers an improved reduction in noise level, versus traditional types of trapezoidal and curvilinear tooth designs. Additionally, MEGALINEAR QST products are self-tracking, eliminating the need for fl anged pulleys.

Main Applications Linear units

Elevators

Automatic warehouse

Automatic doors

Packaging

Optische 3D-Robotermessanlagen

können bei Topometric, dem Mess-

dienstleister und Entwickler auto-

matisierter Robotermessanlagen,

bereits vor dem Aufbau direkt am

geplanten Einsatzstandort virtuell

auf Machbarkeit und Ergonomie

getestet werden. Die nach Kunden-

wünschen maßgeschneiderten

Messzellen müssen hohen techni-

schen Anforderungen entsprechen

und genau an die vorhandenen

Platzverhältnisse angepasst wer-

den. Häufig ist der Platzbedarf sehr

begrenzt. Durch den Einsatz der

Virtual Reality wird die Messraum-

planung und Abstimmung zwi-

schen Kunden und Entwicklungs-

ingenieuren deutlich vereinfacht

und beschleunigt. Mit einem

Hochleistungs-3D-Laserscanner

wird der Messraum des Kunden

aufgenommen und in das topome-

tric-System integriert, so dass der

virtuelle Messraum entsteht.

Mit einer speziellen Brille können

sich nun Kundeen als auch die To-

pometric-Ingenieure im virtuellen

Messraum frei bewegen, Details

abstimmen und Prozesse optimie-

ren. Entwicklungszeiten werden

hierdurch deutlich reduziert und

nachträgliche, kostenintensive Op-

timierungen auf ein Minimum be-

schränkt.

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PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

5/201764

RS Components (RS), die Handelsmarke

der Electrocomponents plc, der globale

Distributor für Ingenieure und Techniker,

bietet zahlreiche Lösungen zur Nutzung

der vielen Vorteile des Ansatzes einer in-

telligenten, vernetzten Fabrik. Durch die

Nutzung der Funktionen des Industrial In-

ternet of Things (IIoT) und der Industrie

4.0 werden die Anwender in der Lage sein,

wichtige Produktionsdaten in Echtzeit zu

erfassen, zu sortieren, zu entschlüsseln

und auszuwerten. Geschäftliche Entschei-

Comp-Mall bietet mit dem Modell CV-

W121/P2000 einen lüfterfreien Touch Pa-

nel-PC mit 21,5“ Bildschirmdiagonale,

Full HD und Intel 6. Generation Core i5-

6300U CPU (15W) für vielseitige Darstel-

lungsmöglichkeiten, mit großer Rechen-

leistung und P-CAP- oder resistivem

Touch. Der Panel-PC besteht aus einer

Display-Einheit und einem gesteckten PC-

Modul. Dieser modulare Aufbau ermög-

licht die Anpassung an spätere Projekte,

reduziert den Wartungsaufwand, die Kos-

ten und bietet Investitionssicherheit. Ein

PC-Modul mit Intel Atom CPU E3845, Mo-

dell P1000, kann ebenfalls integriert wer-

Vernetzte Architektur

Harmonisierte Fertigungs- und Prozessdaten im Unternehmen weitergeben

Modularer Aufbau

Touch Panel-PC für den Einsatz im Produktionsbereich

dungen aufgrund einer besseren Informa-

tionsbasis und sofort umsetzbare Konse-

quenzen sind die Folge. Der Schlüssel zu

diesem neuen Paradigma zum Umgang

mit Daten ist, dass Produkte, Maschinen,

mobilfunkgestützte- und leitungsgebun-

dene Kommunikationseinheiten in der

Lage sind, harmonisierte Fertigungs- und

Prozessdaten schnell und effizient an ein

weiteres Umfeld innerhalb des Unterneh-

mens weiterzugeben. Diese Kommunika-

tion kann durch eine beliebige Anzahl von

Kanälen als auch auf verschiedenen We-

gen erfolgen – sei es Near Field Communi-

cation (NFC), Radio Frequency Identifica-

tion (RFID), Modbus, Ethernet, etc. Es geht

nur darum, dass gesammelt und verbun-

den wird. Ein neuer Bereich auf der RS-

Website zeigt, wie Benutzer problemlos

eine vernetzte Architektur erstellen kön-

nen, auch wenn sie mit Rohstoffen oder

„nicht intelligenten“ Produkten arbeiten.

Die Seite stellt Produkte und Lösungen

detailliert dar und macht diese Informati-

onen einem breiteren Netzwerk verfüg-

bar.

den. Das Modell CV-W121/

P2000 ist für den Einsatz im

Produktionsbereich, wie

z.B. in der chemischen In-

dustrie, Lebensmittelher-

stellung, in der Automati-

sierung oder für HMI-Lö-

sungen in der Werkshalle,

sowie bei medizinischen

Anwendungen einsetzbar.

Darüber hinaus ist er eine

ideale Lösung für Kiosk-Anwendungen,

Geldautomaten, Zugangskontrolle und im

Fahrzeugbereich.

Die Full-HD-Auflösung (1920x1080), Kon-

trast 5000:1 und 300 cd/m2 Helligkeit er-

leichtern die Betrachtung in unterschiedli-

chen Umgebungen. Ein resistiver 5-Draht-

Touch-Screen oder ein projected capaciti-

ve Touch Screen mit Multi-Touch-Funktion

erleichtern die Eingabe. Die völlig ebene

leicht zu reinigende Glasfrontfläche ver-

meidet Verschmutzungen in den Ecken

und entspricht frontseitig der Schutzklas-

se IP65. Der Einsatz kann sowohl im In-

nen- als auch im Außenbereich erfolgen.

Softwareprogrammierung

Sicher kommunizierenSerielle Schnittstellenkarten für den

PCI-Express und PCI-Bus bieten die VEX-

und VXC-Serien von Icpdas. Zwischen

zwei bis acht isolierte RS-232 oder RS-

422/RS485 Schnittstellen können aus

dem breiten Produktspektrum von 20

verschiedenen Einsteckkarten gewählt

werden. Es stehen Treiber für alle aktu-

elle Windows-Betriebssysteme zur Ver-

fügung und auch frühere Windows-Ver-

sionen werden unterstützt. Die innova-

tive „Self-Tuner“ Funktion von Icpdas,

die auch bei der VEX- und VXC-Serie zum

Einsatz kommt, kontrolliert automa-

tisch das Senden und Empfangen an

den RS-485 Ports und vereinfacht damit

die Softwareprogrammierung. Mit dem

„COM-Selector“ können die COM-Ports

automatisch oder manuell über DIP-

Switch ausgewählt werden.

Platzsparende Lösung

Neue Mini-PCs im Ultra Small Form Factor

bluechip erweitert seine Mini-PC-Serie

um zwei neue Systeme im USFF-Format.

Die energieeffizienten bluechip BUSI-

NESSline S3130 und S3150 basieren auf

der aktuellsten Intel Core Prozessor Ge-

neration. Trotz kompakter Abmaße von

197,5 x 196,3 x 61,9 mm (BxTxH) verfü-

gen die Mini-PCs über ein optisches

Laufwerk. Durch das integrierte Netzteil

eignen sich die neuen BUSINESSline

Modelle für alle Szenarien, in denen

platzsparende Lösungen gefragt sind.

Die Systeme werden aktuell in den Leis-

tungsklassen mit einem Intel Core i3-

6100T (S3130) oder einem Intel Core i5-

6400T (S3150) Prozessor. Zudem kön-

nen die Mini-PC-Lösungen auch wahl-

weise mit zwei Festplatten oder Solid

State Disks ausgestattet werden.

Passive Kühlung

Kompaktes SystemKompakte Bauform, Schnittstellenviel-

falt und Erweiterungsoption, dafür

steht das uIBX-250-BW. Das passiv ge-

kühlte Embedded System von ICP misst

137 x 103 x 52 mm mit einer Intel Cele-

ron N3160 Quad-Core-CPU und bis zu

acht GB großen DDR3L Arbeitsspeicher.

Zu den Schnittstellen gehören HDMI

und VGA mit Dual Display Support, zwei

GbE, vier USB 3.0 und zwei RS-

232/422/485 sowie Audio. Über einen

internen PCIe Mini Card Slot besteht ei-

ne Erweiterungsoption für ein WLAN-

Modul. Damit ist das System für den in-

dustriellen Einsatz bei Temperaturen

von -20°C ~ +60°C und Bedingungen

nach MIL-Standard ausgestattet. ICP

Deutschland liefert das System als Bare-

bone oder Ready-to-Use Embedded

System aus.

Für industrielle Anwendungen

Wenig Strom für Highspeed-Transmitter

Exar Corporation hat eine Produktreihe

der Highspeed-Transmitter RS-485/RS-

422 angekündigt, die niedrigen Stromver-

brauch, hohe Leistungsfähigkeit, kleine

Gehäuse und hohen ESD-Schutz mit ±15

kV vereinen. Sie eignet sich für industrielle

Anwendungen wie Multidrop-Taktvertei-

lung, Robotersteuerung und Prozessauto-

matisierung. Die Transmitter sind für den

Betrieb mit 3,3 V-Versorgung bei einem

Versorgungsstrom von 180 μA (maximal

375 μA) ausgelegt. Alle Transmitter verfü-

gen über einen Abschaltmodus, der weni-

ger als 2 μA verbraucht, wenn die Trans-

mitter deaktiviert sind. XR33193/94/95

benötigen eine nur 3 mm x 3 mm große

Grundfläche und bieten Datenübertragungs-

raten von 250 Kbit/s, 2,5 Mbit/s und 20

Mbit/s.

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5/2017

PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

65

Das neue COM Express Mini Modul TQM-

xE39M des Embedded-Spezialisten TQ ist

mit Intel Atom-, Pentium- und Celeron-

Prozessoren der neuesten Generation er-

hältlich. Es besticht durch verbesserte Re-

chenleistung und gute Leistungswerte im

Bereich Grafik- und Bildverarbeitung.

Kombiniert mit der kompakten Bauweise

und der niedrigen Verlustleistung eröffnet

das Modul neue Möglichkeiten in der In-

dustrieautomation, digitalen Überwa-

chung, Luftfahrt, Medizintechnik und vie-

len weiteren Anwendungsgebieten. Acht

USB Ports sowie bis zu vier PCIe Lanes, die

direkt von der CPU bereitgestellt werden,

bieten eine hohe Bandbreite für Erweite-

rungen und Zusatzfunktionen auf dem

Swissbit stellt die neuen S-46 und S-46u

Serien an SD und Micro-SD Memory-Kar-

ten vor. Die Speicherkarten sind für indus-

trielle Anwendungen geeignet, die hohe

Leistung und Lebensdauer verlangen.

Beide Produkte verbinden MLC-Flash-

Komponenten mit einem Page-basierten

Firmware Translation Layer (FTL) und der

pseudoSLC-Technologie vor. Die Swissbit

S-46 SD-Memory-Cards mit Kapazitäten

von zwei bis 64 GB sowie die S-46u Micro-

SD-Memory-Cards mit zwischen zwei und

16 GB arbeiten in einem Modus, in dem

Industrie PC

Embedded Modul für die IndustrieautomationMLC-Flash

Memory-Karten in pSLC-Modus

Carrierboard. Mit neuestem

Intel Grafik-Prozessor-Core

ausgestattet, werden 4K-

Bildschirmauflösung, 3D-

Videoverarbeitung sowie

eine deutlich gesteigerte

Video-Encoding/-Decoding

Performance bereitgestellt.

Virtualisierung und neue

Funktionen wie Time Coor-

dinated Computing bieten gute Voraus-

setzungen für Echtzeitanwendungen und

zeitsynchrone IoT-Lösungen. Der optional

verfügbare eMMC-Flash-Speicher sowie

Bestückoptionen für embedded Display-

Port (eDP) oder LVDS bieten Flexibilität

und helfen, Gesamtkosten im System zu

reduzieren. Der integrierte Boardcontrol-

ler unterstützt das Thermal Management,

einen Multi-Stage-Watchdog, „Green ECO-

Off“ für minimalen Standby-Verbrauch

und bietet kundenspezifische Konfigurati-

onsmöglichkeiten für ein hohes Maß an

Flexibilität. Kombiniert mit der optionalen

Lackierung und den verbesserten Kühllö-

sungen eignet sich das TQMxE39M auch

für robuste Anwendungen.

pro MLC-Zelle nur ein Bit gespeichert wird.

Der Vorteil des pSLC-Modus: Er ist schnel-

ler als das Standardverfahren auf Multi-

Level-Cell-Flash-Speicher und erhöht die

möglichen P/E-Zyklen von 3000 auf

20.000. Der Subpage-basierte FTL erlaubt

es, die Schreibverstärkung auf sehr niedri-

ge Werte zu drücken. Die

S-46/S-46u-Karten sind mit dem UHS-I-

Bus bis Geschwindigkeitsklasse 10 kom-

patibel und bieten eine sequenzielle Da-

tenrate nahe 50 MB/s sowie 1400 IOPS im

Random-Zugriff. Die neuen Swissbit-Pro-

dukte sind mit Read Disturb Management

und einem autonomen Performance-

neutralen Hintergrundprozess ausgestat-

tet: „Auto refresh“ ist eine selbstständig

ablaufende Auffrischung schwacher Da-

tenblöcke. Dank des Subpage-basieren-

den Managements haben die Karten hohe

IOPS-Werte und die Belegtzeit des Cont-

rollers bleibt unter den von industriellen

Applikationen geforderten Reaktionszei-

ten. Durch die Verwendung des pSLC-Mo-

dus sind die Karten auch besser gegen

Datenverlust bei plötzlichem Stromverlust

geschützt als normale MLC-Speicher.

Computer-Plattform

Modular und skalier-bar im SchaltschrankKontron stellt die Kontron KBox C-

102-x Serie für den Schaltschrankein-

bau vor. Die Systeme sind mit CPUs auf

Basis der 6. Generation der Intel Core i3/

i5/i7-Prozessorreihe und mit Intel Xeon-

Prozessoren der E3 1500 v5 Prozessorfa-

milie ausgestattet. Die Plattformen

wurden für industrielle Aufgaben wie

Steuerung, Visualisierung und Inspekti-

on entwickelt. Dank ihrer modularen

Bauweise sind sie skalierbar, so dass

Automatisierungsanbieter und OEM-

Kunden von Customization-Optionen

profitieren. Das System unterstützt die

Kontron Approtect Security-Lösung, die

hardwareseitig durch einen integrierten

Security-Chip ermöglicht wird und mit

dem passenden Software-Framework

für den Schutz von IP-Rechten.

Remote I/O-Modul

Kombination von SteuerungsaufgabenSaia-Burgess Controls bietet eine neue

S-Serie der E-Line Remote I/O-Module

(RIOs), mit der Steuerungsaufgaben aus

den Bereichen HLK und Elektrogewerk

beliebig kombiniert werden können. Ein

Brückenstecker ermöglicht die Verbin-

dung mehrerer Module. Die digitalen

Ein- und Ausgangsmodule sind auf HLK-

Applikationen abgestimmt und unter-

stützen die zentrale Automation im

Schaltschrank als auch eine dezentrale

Verteilung der Komponenten. Die Serie

eignet sich besonders für Anwendun-

gen, in denen nur eine bestimmte An-

zahl von Datenpunkten benötigt wird.

An die Eingänge können alle relevanten

Sensoren angeschlossen werden, um

Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2, VOC

und digitale Signale zu messen.

Joystick

Steuerung an PistenbullysRafi hat für die Pistenbully-Baureihe PB

100 von Kässbohrer Geländefahrzeug

einen kundenspezifischen Vier-Achs-

Joystick entwickelt, der eine intuitive

Steuerung des Räumschilds in allen

Freiheitsgraden ermöglicht und mit

dem die Bedienung aller Baureihen ver-

einheitlicht werden soll. Der Heavy-Du-

ty-Joystick kombiniert vier Achsen mit

unterschiedlichen Technologien: die xy-

Kulisse dient dem horizontalen und

vertikalen Verfahren des Räumschilds

und ein Gelenk ermöglicht auf waage-

rechter Ebene, den Griff zu drehen. Für

die Implementierung der z-Achse wur-

den Dehnmessstreifen integriert. Das

Daumenfeld ist mit neun Kurzhubtas-

tern sowie jeweils drei Wipptastern und

drei Drehpotentiometern bestückt.

Antrieb für Jalousien

Anschluss an das I/O-SystemDas SMI-Master-Modul (750-1630) für

das I/O-System 750 von Wago ermög-

licht den direkten Anschluss elektroni-

scher Antriebe für Jalousien oder Rolllä-

den ohne Pegelwandler. Es ist für SMI-

Motoren mit AC 230 V ausgelegt und als

Ausführungen 753-1631 für Beschat-

tungen mit LoVo-Antrieben (24 V). Ein

digitaler Ausgang erlaubt das Ausschal-

ten unbenötigter Antriebe. Mit dem

Modul können M-Bus-Geräte an das

I/O-System angeschlossen werden. Das

M-Bus-System basiert auf einem Mas-

ter-Slave-Verfahren und lässt sich als

Linien-, Stern- und Baumtopologie be-

treiben. Ein Controller übernimmt die

Rolle des Masters mit dem M-Bus-Mo-

dul. Dieses überträgt die Daten mit Ge-

schwindigkeiten von 300 bis 9600 Bit/s.

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5/201766

PRODUKTNEUHEITEN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

Keyence fokussiert sich mit der Modell-

reihe CV-X400 auf die Leistungsdaten

von Controller-Hardware und arbeitet

mit der neuesten Softwareversion 4.0

weiter an der Bedienerfreundlichkeit.

Extreme Datenmengen von hochauflö-

senden Kameras und 3D-Sensoren er-

fordern extreme Rechenleistung des

Embedded Controllers, der das Herz-

stück des Systems darstellt. Hard-

wareseitig teilt sich die neue Plattform

die grundlegende Architektur mit der

High-End-Expertenplattform XG-X, die

im Juni 2016 auf den Markt gebracht

wurde. Bis zu 7 DSP-Kerne sorgen in je-

der Situation für ausreichende Rechen-

leistung. Die überarbeitete Prozessorar-

Das Unternehmen Iba erweitert sein

Portfolio an Messsystemen um ein neu-

es Feature für industrielle Bildverarbei-

tung: IbaVision. Damit können Informa-

tionen aus Videodaten in Echtzeit als

messbare Werte extrahiert und als visu-

elle Signale synchron mit sonstigen

Messwerten aufgezeichnet werden.

Anschließend lassen sie sich mit Werk-

zeugen weiterverarbeiten, darstellen

und analysieren. Damit ist es möglich,

Informationen für die Prozessanalyse

und automatisierte Überwachung zu

nutzen, die nicht oder nur schwer mit

der üblichen Sensorik erfasst werden

Embedded Controller

Hardwarearchitektur für hohe Datenmengen

Porzessanalyse

Daten in messbare Werte

chitektur und ein erweiterter Speicher

ermöglichen Applikationslösungen in

einer neuen Geschwindigkeitsdimensi-

on. Aus insgesamt 22 verschiedenen

Kameramodellen kann die für die Auf-

gabe passende Variante im Hinblick auf

die Geschwindigkeit der Fertigungslinie

und die gegebenen Platzverhältnisse

ausgewählt werden. Dazu gehören Mat-

rixkameras mit Auflösungen bis zu 21

Megapixel, Mikro-Kameras, Kameras für

den Einsatz von Shape-from-Shading,

sowie der Lichtschnittsensor LJ-V für 3D

Anwendungen. Über den assistenten-

geführten Werkzeugkasten konfigurie-

ren Bildverarbeitungseinsteiger an-

spruchsvolle Applikationen.

können. Das Feature dient dabei als Bin-

deglied zwischen dem Iba-System und

Halcon, der flexiblen Programmbiblio-

thek für industrielle Bildverarbeitung.

IbaVision nutzt applikationsspezifische

Programme, die visuelle Prozessinfor-

mationen in numerische oder logische

Werte umsetzen. Damit lassen sich Ab-

stände, Geometrie oder Position von

Produkten ermitteln und für Qualitäts-

prüfungen oder Identifizierung von Tei-

len während des laufenden Prozesses

nutzen. Auch Textinformationen wie et-

wa Barcodes können erkannt und inter-

pretiert werden.

Panel PC

Höhere AuflösungDer 18,5“ Panel PC der Exclusive-Line-

Serie ist bei Distronik nun mit einer

höheren Auflösung von 1920 x 1080

Bildpunkten verfügbar. Bisher waren

1366 x 768 Pixel üblich. Die neue Auflö-

sung ermöglicht die Darstellung von

mehr Bildinhalt, bei gleicher Displayflä-

che. Mit Betrachtungswinkel von 178

Grad und einer Helligkeit von 350cd/m²

eignet sich das Gerät für alle Industrie-

anwendungen. Die leistungsfähige und

lüfterlose Quad Core Intel Celeron J1900

CPU ergänzt die Performance der ge-

samten Panel-PC-Einheit. Standard sind

4 GB Arbeitsspeicher und eine 128-GB-

Solid-State-Disk – optional erweiterbar

bis 8 GB DRAM und allen verfügbaren

SSD-Größen. Für die Frontseite wird die

Schutzklasse IP65 erreicht. Die Rücksei-

te ist geschlossen und staubdicht (IP50).

Kamera

Integration in industrielle Feldbusse

Bei dem Zwillingskonzept aus der Smart

Camera MV Bluegemini und dem MV

Impact Configuration Studio von Matrix

Vision können Anwender ohne Pro-

grammier-Knowhow und Entwickler

ohne Bildverarbeitungskenntnisse kom-

plette Inspektionsaufgaben umsetzen.

Ermöglicht wird dies durch das Bedien-

konzept, welches den Anwender mittels

Wizards effizient durch die Inspektions-

erstellung leitet. Mit optionalen Zube-

hörartikeln kann die Smart Camera in

fast alle gängigen industriellen Feld-

busse integriert werden. Die Kamera ist

hygienegerecht mit Edelstahlgehäuse

und Schutzart IP 67. Dies ermöglicht es

der Smart Camera, auch die rauen Her-

ausforderungen beispielsweise in der

Lebensmittelindustrie zu meistern.

Objektiv-System

High-Speed-ZoomQioptiq stellt mit dem Zoomobjektiv

Fetura+ ein leistungsstarkes Produkt

für Machine-Vision-Applikationen und

Prüfaufgaben vor. Das schlittenbasierte

Objektiv-System zeichnet sich durch ei-

nen Zoombereich von 12,5:1 aus und

durchfährt ihn in weniger als einer Se-

kunde – zehnmal schneller als konven-

tionelle motorbetriebene Zoomobjekti-

ve. Das Objektiv gewährleistet in belie-

biger Ausrichtung maximale Betriebssi-

cherheit und ist mit einer Lebenszeit

von mehr als einer Million Zyklen war-

tungsarm. Die frei programmierbare

optische Schlüsselkomponente lässt

sich in unterschiedlichste bildgebende

Systeme integrieren. Gängige Einsatz-

gebiete sind beispielsweise berüh-

rungslose Vermessungsaufgaben und

automatisierte Prüfanwendungen.

Industriekamera

Steuerbare Objektive für Machine Vision

Die EXO304 Tracer von SVS-Vistek ver-

bindet die Vorteile eines Imaging Sys-

tems mit komplett steuerbaren Objekti-

ven (Zoom, Fokus, Blende) mit der

Bildqualität der Sony IMX-Sensoren.

MFT-Objektive sind vom Strahlengang

auf die verwendete Sensorgröße von

1,1“ gerechnet. Die Machine-Vision-In-

tegration gestaltet sich mit ihrer nati-

ven Objektivsteuerung, GigE-Vision-

Schnittstelle und GenTL Layer reibungs-

los, da auch das Objektiv ansteuerbar

ist. Die Kamera bietet den Komfort ad-

aptiver Optiken zusammen mit einer

12-MP-Auflösung und einem Dynamic

Range von 72 dB. Der erweiterte Tem-

peraturbereich mit einer maximalen

Betriebstemperatur von +60°C orien-

tiert sich dabei am industriellen Alltag.

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5/2017

PRODUKTNEUHEITEN ELEKTROTECHNIK

67

Der neu vorgestellte, kompakt aufge-

baute DC2412-UPS von Bicker Elektro-

nik, Donauwörth, verbindet auf innova-

tive Weise die Funktionen eines leis-

tungsfähigen DC/DC-Wandlers mit de-

nen einer unterbrechungsfreien

Stromversorgung (USV). Er verfügt über

eine integrierte USV-Funktion, um

Schwankungen, Einbrüche oder kurz-

zeitige Totalausfälle der anliegenden

24 VDC-Versorgungsspannung sicher zu

überbrücken. Am Ausgang werden un-

Analog Devices hat ein hochintegriertes

Mehrphasen-AFE (Analog Front End) für

die Netzqualitätsanalyse vorgestellt. Die

präzise und leistungsfähige Netzqualitäts-

überwachung erfordert üblicherweise ei-

ne maßgeschneiderte Entwicklung, die

sich kostspielig und zeitaufwendig gestal-

ten kann. Mit dem AFE ADE9000 wird eine

fertig verfügbare Lösung mit eingebauten

Algorithmen zur Netzqualitätsüberwa-

chung angeboten, die zusammen mit

leistungsfähigen A/D-Wandlern (ADCs) in

Unterbrechungsfreie 12V-Stromversorgung für IoT

Ausfallsicherer DC/DC-Wandler mit wartungsfreier Supercap-USV

Vereinfachte Programmierung

Überwachung der Netzqualität mit eingebauten Algorithmen

terbrechungsfrei 12VDC/

5A zur Verfügung gestellt.

Hierzu kommen besonders

langlebige, zyklusfeste

und wartungsfreie Ultra-

Kondensatoren (sog. Su-

percaps) zum Einsatz. Die

Supercaps werden wäh-

rend des Normalbetriebes

geladen und stellen im Be-

darfsfall die unterbre-

chungsfreie Stromversor-

gung sicher. Das Design

mit einem typischen Wir-

kungsgrad von 94 Prozent ermöglicht

den lüfterlosen Betrieb im erweiterten

Industrie-Temperaturbereich von -20

bis +70 °C. Der DC2412-UPS mit einem

16-32 VDC-Eingang und einem exakt

geregelten 12 VDC-Ausgang ist die opti-

male und ausfallsichere Stromversor-

gung für eine Vielzahl von Applikatio-

nen und Embedded-Systemen in den

Bereichen IoT / Industrie 4.0, Kiosk, POI/

POS, Signage, Medizintechnik und vie-

les mehr.

einen einzigen Baustein

integriert ist. Diese Integ-

ration vereinfacht die Pro-

grammierung zusätzlicher

komplexer Algorithmen,

senkt die Kosten, verrin-

gert den Bauteileaufwand

und sorgt für eine schnel-

lere Markteinführung,

während gleichzeitig ein

hohes Genauigkeitsniveau

erreicht wird und eine

Netzqualität gemäß

EN 61000-4-30 Class S

möglich ist. Das AFE ADE9000 integriert

sieben leistungsfähige ADCs, eine High-

End-Referenz, einen flexiblen DSP-Core

und proprietäre Algorithmen in einem

Baustein. Ausschlaggebend für die hohe

Genauigkeit sind die ADCs und die Refe-

renz, die sich durch eine geringe Tempe-

raturdrift und die höchste Genauigkeit

über den weitesten Dynamikbereich

auszeichnen. Vorprogrammierte, prop-

rietäre Netzqualitäts-Software dient zur

Echtzeitüberwachung.

Energieverteilung

Kompakte Sicherungs-lastschaltleistenDie kompakten und typgeprüften Siche-

rungslastschaltleisten LLSE von Jung

Polykontakt unterstützen den modula-

ren Verteilungsaufbau zwischen 250 A

und 400 A, und kombinieren die Funkti-

onen Schalten von Last sowie Trennen in

einer Komponente und sorgen so für

größtmögliche Sicherheit in der Ener-

gieverteilung. Die integrierten und

überwachten Sicherungen bieten

Schutz vor Überlast und bei Kurzschluss.

Die Gehäuse werden aus glasfaserver-

stärktem Polyester geformt. Die Kontak-

te aus versilbertem Elektrolytkupfer

sind verdrehungssicher im Gehäuse

befestigt. Robuste, korrosionsgeschütz-

te Stahlfedern sichern einen gleichblei-

benden alterungsbeständigen Kontakt-

druck.

Steckverbinder

Kunststoff für chemisches UmfeldDas M12x1-Produktportfolio der um-

spritzten Anschlussleitungen von Conec

ist erweitert worden. Neben den vor-

handenen Schraubelementen aus Zink-

Druckguss und gedrehtem Edelstahl

1.4404 ist die Variante mit Kunststoff-

schraubelementen hinzugekommen.

Die Schraubelemente sind aus PA6 GF20

UL94-V0 hergestellt. Da die Kunststoff-

materialien beständig gegen schwache

Säuren, Basen, Laugen und alkalische

Reinigungsmittel sind, werden sie dort

eingesetzt, wo das chemische Umfeld

keinen Einsatz von Zink-Druckguss Ver-

schraubungen zulässt und Edelstahlele-

mente zu teuer sind. Beispiele hierfür

sind Dosierpumpen zur Aufbereitung

von Trinkwasser, Abwasser und Brauch-

wasser, Dosieranlagen.

Überspannungsschutz

Für Hochspannungs-anwendungenLittelfuse stellt mit der 507-Baureihe ei-

ne 600VDC-Keramiksicherung mit einer

Unterbrechungsleistung von 150A@

650VDC im kompakten 6x32-mm-Gehäu-

se vor. Ihre hohe DC-Nennleistung, kombi-

niert mit 1 A bis 8 A Nennstrom, bietet

Überspannungsschutz in Hochspan-

nungs-Gleichstromkreisen. Für Anwen-

dungen mit hoher Leistungsdichte bietet

die Hochspannungssicherung im Minia-

turformat die optimale Lösung für die Ab-

sicherung im Gleichstrombereich. Die Ge-

räteschutzsicherung der 507-Baureihe ist

als zylindrische 6x32mm-Sicherung oder

mit axialen Anschlüssen erhältlich, RoHS-

konform und zu 100 Prozent bleifrei. Typi-

sche Anwendung ist u.a. der Überstrom-

schutz für variable Frequenzantriebe

(VFD) oder Photovoltaik-Wechselrichter.

Tischnetzteil

Mit geringen StöraussendungenSL Power Electronics komplettiert seine

neue Netzteilserie mit TE240 mit einer

Ausgangsleistung von 240 Watt, das die

Anforderungen des DoE-Energiesparlevels

VI erfüllt. Die für die Industrie und Mess-

technik geeigneten einspannigen Tisch-

netzteile der TE240-Reihe sind nicht nur

hocheffizient, sondern unterschreiten

auch die in anspruchsvollen Messumge-

bungen geforderten Störlevel deutlich. Im

Leistungsbereich von 10 bis 240 Watt bie-

tet die TE240-Serie dem Entwicklungsin-

genieur eine leistungsfähige und zuver-

lässige Spannungsquelle, die mit gerin-

gen Störaussendungen auch für kritische

Anwendungen im Audio- und Videobe-

reich geeignet ist. Ihre technischen Daten

erlauben den Einsatz ohne gesteigerten

Zertifizierungsaufwand.

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PRODUKTNEUHEITEN ELEKTROTECHNIK

5/201768

RS Components hat sein Sortiment an

Molex-Steckverbindern aufgestockt. Mo-

lex-Nano-Fit eignet sich u.a. für den Ein-

satz in der Luft- und Raumfahrt, Medizin-

technik, Industrie- und Haushaltsgeräte-

fertigung. Entwickler von Leistungsan-

wendungen stehen oft vor der Wahl

zwischen Stiftkontakten, die freiliegende

Anschlüsse aufweisen und dadurch anfäl-

lig für Schäden sind, oder großen, voll-

ständig isolierten Stiftleisten, die zu viel

Platz einnehmen. Die Nano-Fit-Serie von

High-Density-Steckverbindern bietet nun

vollständig isolierte Stiftkontaktleisten,

die vor potenziellen Beschädigungen

während der Montage geschützt sind. Ihr

kompaktes Design spart bis zu 69 Prozent

Der Kölner Kunststofftechnik-Spezialist

Igus präsentiert die Busleitung

CFBUS.LB – eine von mehreren neuen

High-End-Leitungsfamilien für die Dau-

erbewegung in der Energieführungs-

kette mit einem Außenmantel aus TPE

halogenfrei. Sie wird für die Energie-

und Datenversorgung bei sehr begrenz-

tem Bauraum und besonders bei langen

Verfahrwegen oder äußerst niedrigen

Temperaturen eingesetzt. High-End-

Leitungen aus dem Chainflex-Pro-

gramm sind geeignet, wenn die Eigen-

schaften anderer Leitungsserien nicht

mehr ausreichen, für kleinste Biegeradi-

en bei Busleitungen von bis zu 7,5xd

Steckverbinder

Isolierte Stiftkontaktleisten sparen Platz ein

Busleitung

Dauerbewegung in Energieketten

des zuvor nötigen Platzes auf der Leiter-

platte ein. Die Steckverbinder bieten auch

verschiedene mechanische Codierungs-

und Farbcodierungsoptionen. Sie ermög-

lichen die Verwendung mehrerer Steck-

verbinder im selben Schaltkreis, praktisch

ohne Gefahr eines Überkreuzens von Ver-

bindungen. Eine Farbcodierung bietet op-

tischen Rückschluss auf den korrekten

Steckverbinder für die Verbindung für die

schnellere Montage. Die Fit-Familie um-

fasst einige Steckverbinder-Reihen, die für

Draht-zu-Leiterplatten- und Draht-zu-

Draht-Lösungen bei hohen Stromstärken

entwickelt wurden. Es umfasst die Mega-

Fit-Serie, die bis zu 23 A belastet werden

kann, und die Micro-Fit 3.0 Serie.

oder auch für Temperaturen bis -35 °C.

Die für die Bewegung optimierten Ader-

aufbauten der CFBUS.LB bieten in Kombi-

nation mit einem Innenmantel und dem

hochbiegefesten, abrieboptimierten

Igus-TPE-Außenmantel eine Lösung für

Busleitungen im Ethernetbereich. Diese

kann für alle gängigen Bussysteme wie

Ethernet CAT5, CAT5e, CAT6, Ethercat,

Profinet oder auch die gängigen Feldbus-

se wie Profibus verwendet werden. Das

‚LB‘ im Produktnamen steht dabei für

‚low bending‘ – also einen besonders

niedrigen Biegeradius, bei dem die Lei-

tung in Energieketten bewegt werden

kann.

Leitungen

Mit UL-ZulassungKabelspezialist SAB Bröckskes bringt

die biokompatible Materialreihe

SABmed-S für medizinische Geräte auf

den Markt. Neben der Basisvariante mit

hoher Kerb- und Weiterreißfestigkeit

bietet die Reihe ultraflexible und ge-

schmeidige Leitungen, eine für Kabel

mit UL-Zulassung sowie eine „Non-

Blooming“-Variante, die Definition für

nicht austretende Spaltprodukte auf

dem Kabelmantel. Neben der Flexibili-

tät und sicherer Reinigungsmöglichkei-

ten werden Eigenschaften wie Biokom-

patibilität, Zuverlässigkeit durch lange

Lebensdauer, geringes Gewicht sowie

eine adhäsionsarme „non-sticking“-Ka-

beloberfläche im Einsatz oft gefordert.

Dabei soll der typische Verdrehungsef-

fekt beim Aufwickeln von Hand verhin-

dert werden.

Direktsteckverbinder

Für jede Position auf der Leiterplatte

Die Lumberg-Gruppe stellt reversible

Direktsteckverbinder für jede beliebige

Position auf der Leiterplatte in Schneid-

klemmtechnik (IDT) vor. Möglich wird

dies durch die SKEDD-Technik. Der ein-

zelne Kontakt besteht aus zwei federn-

den Kontaktschenkeln, die beim Einste-

cken in eine metallisierte Hülse in der

Leiterplatte zusammenfahren. Die Kon-

taktandruckkräfte der beiden Schenkel

stellen innen zur Hülse eine zuverlässige

mechanisch-elektrische Verbindung her

– lötfrei. Die Steckverbinder sind werk-

zeuglos steck- und verriegelbar, erleich-

tern die Montage kompletter Baugrup-

pen und ermöglichen neue Designs, da

sie auch in der Mitte oder auf der Rück-

seite einer Leiterplatte eingesetzt

werden können.

Kabelverschraubungen

Auch für explosive UmgebungenDie Schlemmer Group erweitert ihr

Produktportfolio durch die Kabelver-

schraubung ATEX-4F-Deluge für die

spezifischen Anforderungen der Off-

shore-Industrie. Die überarbeiteten Ver-

schraubungen der Serie ATEX Ex d/e/t

wurden anhand des aktualisierten

ATEX-Standards der EU überarbeitet. Bei

der neuen Serie wurde das Gewicht der

Verschraubungen verringert, die

Flammresistenz weiter erhöht und der

Biegeschutz verbessert. Das kompaktes-

Design wird den Anforderungen an

platzsparende Lösungen gerecht. Um

die Funktionssicherheit zu gewährleis-

ten, kommen sichere Materialien zum

Einsatz: V4A-Edelstahl, vernickeltes

Messing, Messing blank sowie glasfa-

serverstärktes Polyamid.

Tischnetzteil

Effizient und langlebig

M+R Multitronik stellt die neue Tisch-

netzteileserie HBACS mit 50- und

70-Watt-Ausgangsleistung für einen

internationalen Einsatz vor. Der univer-

sale Eingangsspannungsbereich beträgt

90-264 VAC und bietet dem Anwender

eine Auswahl an Single-Ausgangsspan-

nungen zwischen 12 und 48 VDC. So-

wohl die HBACS50- als auch die

HBACS70-Serie erreicht einen Wir-

kungsgrad von 89 Prozent. Der integ-

rierte Dauerkurzschluss- sowie Über-

spannungsschutz sorgen neben für eine

lange Lebensdauer. Der Stromverbrauch

im Nulllastbetrieb beträgt weniger als

0,15 Watt. Die Serie wird mit einer 3-po-

ligen Eingangsbuchse Typ IEC320/C14

geliefert. Die Netzteile erfüllen bereits

die Anforderungen der Ökodesign-

richtlinie des US-Marktes DoE Level VI.

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5/2017

PRODUKTNEUHEITEN ELEKTROTECHNIK

69

Vishay Intertechnology präsentiert ei-

nen neuen SMD-Power-Metal-Strip-

Strommesswiderstand im 2512-Gehäu-

se. Er zeichnet sich durch eine Nennbe-

lastbarkeit von bis zu 6 W und einen

kleinen Temperaturkoeffizienten (TCR)

ab ±70 ppm/°C aus und ist in extrem

kleinen Widerstandswerten ab 0,0003 Ω

verfügbar.

Dank der Leistungsdichte von

192 W/in2 können Entwickler kleinere

Widerstände einsetzen und somit Lei-

terplattenfläche einsparen. Der kleine

TCR ermöglicht präzise und stabile

Die Energieführungen der bewährten Se-

rie EasyTrax von Tsubaki Kabelschlepp

sind in drei zusätzlichen Ausführungen

erhältlich. Insgesamt umfasst die Serie

nun fünf Modelle mit Innenhöhen von 4,6

bis 31 mm. Dank der neuen Dimensionen

ergibt sich für die kompakten Energieket-

ten ein neues Anwendungsspektrum –

vom Sonnendach bis hin zum Monta-

geautomaten. Die Anwender profitieren

von der schnellen Leitungsbelegung ohne

Werkzeug: In weniger als einer Sekunde

lässt sich bis zu ein Meter Energiefüh-

rungskette befüllen. Bislang umfasste die

EasyTrax-Familie die Energieführungsket-

ten der Typen ET0115 und ET0320 mit In-

Strommesswiderstand

Kleine Widerstandswerte sparen Leiterplattenfläche ein

Energieführungsketten

Schnelle Leitungsbewegung ohne Werkzeug

Strommessungen über einen weiten

Temperaturbereich. Durch Verwendung

eines iederohmigen Messwiderstands

lässt sich der Leistungsverlust durch die

Strommessung minimieren.

Der WSLF2512 basiert auf einem Design

mit einem Vollmetall-Widerstandsele-

ment aus einer Nickel-Chrom-, Man-

gan-Kupfer- oder Mangan-Kupfer-Zinn-

Legierung mit einem Temperaturkoeffi-

zienten von weniger als 20 ppm/ºC. Das

Ergebnis ist ein höher belastbarer Wi-

derstand in einem kleineren Gehäuse

mit den elektrischen Eigenschaften der

Power-Metal-Strip-

Konstruktion. Eine

proprietäre Ferti-

gungstechnologie

ermöglicht es, Wi-

derstände mit ext-

rem kleinen Werten

von 0,0003 Ω bis

0,003 Ω und engen

Toleranzen von

±1,0% oder ±5,0%

herzustellen.

nenhöhen von 4,6 mm

bzw. 18 mm. Neu ab

Lager verfügbar sind

nun die ET0180,

ET1455 und ET0350

mit Innenhöhen von

11,9 mm, 25 mm und

31 mm. Bei allen Easy-

Trax-Typen lassen sich

die Leitungen einfach

und schnell komplett

ohne Werkzeug eindrücken – das spart

Zeit und Kosten. Die EasyTrax ET0350 mit

einer Innenhöhe von 31 mm und einer In-

nenbreite von 50 mm ist für den Einsatz in

Verpackungsmaschinen wie Palettierer,

Folierer oder Komissioniereinrichtungen

wie Handlingssysteme konzipiert. Bei 20

oder mehr zu führenden Leitungen kön-

nen Anwender auf die neue EasyTrax 1455

mit einer Innenbreite von 78mm zurück-

greifen. Mit dieser Energieführungskette

lassen sich somit auch Anwendungen in

der Montage- und Automatisierungstech-

nik ausrüsten. Mit den Anschlusselemen-

ten der ET1455 lässt sich die Kette von

oben, unten und vor Kopf verschrauben.

Steckverbinder

Mit integrierter AbisoliervorrichtungTE Connectivity hat seine RJ45-Pro-

duktfamilie erweitert. Der neue RJ45-

Cat-6A-Steckverbinder kann leicht,

schnell und ohne Einsatz von Werkzeu-

gen an Cat-6-Kabel angeschlossen wer-

den und ermöglicht so eine Zeiterspar-

nis im Feld. Der neue TE-Steckverbinder

kann für den Anschluss der am häufigs-

ten eingesetzten Kabelvariante Cat 6A

genutzt werden. Er unterstützt Datenra-

ten von 10 Gbit/s und eine Bandbreite

von bis zu 500 MHz. Die neue Cat-6A-

Version steht im robusten Design und

mit der TE-eigenen Common-Core-

Technologie zur Verfügung und ermög-

licht somit einen stabilen und schnellen

Anschluss. Der Steckverbinder verfügt

über eine integrierte Abisoliervorrich-

tung für die fehlerfreie Installation.

Kabel

Für landesspezifische Stecker

Die Netzzuleitungen von Hawa bietet

Schukat mit Steckern oder Buchsen so-

wohl für den Export als auch für den

Einsatz in Deutschland an. Zu den PVC-

Gerätezuleitungen für den Export zäh-

len Typen für die Märkte USA, Großbri-

tannien, Schweiz, Australien, China,

Italien und Japan mit den jeweils lan-

desspezifischen Steckern sowie mit of-

fenem Leitungsende oder Kaltgeräte-

steckern. Für den Einsatz in Deutschland

stehen PVC-Netzzuleitungen in folgen-

den Ausführungen zur Verfügung: mit

angespritztem Schuko-Winkelstecker

und Kleingerätedose C5 bzw. Kaltgerä-

tedose C13, mit 3 x 0,75 oder 3 x 1mm²

Querschnitt, in Schwarz oder Grau. Bei

entsprechenden Stückzahlen sind indi-

viduelle Anschlusskabel möglich.

Strom- u. Spannungsabgriff

In Kombination mit DurchgangsklemmeDer Strom- und Spannungsabgriff (855-

951/250-000) ergänzt das Wago-Port-

folio an Strom- und Energiemesstechnik

um eine Kombination aus 2-Leiter-

Durchgangsklemme (95 mm²) und

Strom- und Spannungsabgriff für das

Energiemanagement. Er hat die gleiche

Baubreite wie die 2-Leiter-Durchgangs-

klemme (95 mm²) und kann schnell und

einfach in den Brückerschacht gesteckt

werden. Die Energiedaten werden di-

rekt an der Einspeisung abgeriffen. Zu-

sätzlich verfügt er über eine integrierte

Sicherung mit Melder. Bei Ausfall der

Sicherung ist eine Trennung vom Netz

gewährleistet. Ein integrierter Strom-

wandler ermöglicht mit einem Wand-

lungsverhältnis 250 A / 1 A eine präzise

Strommessung gemäß EN 61869-2.

Umrichter

Für alle Spannungsbereiche

Sinamics G120P ist als Umrichterlösung

speziell zugeschnitten für industrielle An-

wendungen in Prozessindustrien. Die Leis-

tungsteile PM240P-2 und PM330 erwei-

tern das Portfolio für Einbau- und

Schrankgeräte in den Spannungsebenen

400 und 690 Volt. PM240P-2 wird einge-

setzt bei Einbaugeräten der Schutzklasse

IP20 im Leistungsbereich von 22 bis 132

kW und bei Schrankgeräten der Schutz-

klasse IP20 bis IP55 im Leistungsbereich

von 75 bis 132 kW. Mit dem Leistungsteil

PM330 erweitert Siemens das Portfolio

des Sinamics G120P bis 630 kW. Einsatz-

bereiche sind Pumpen-, Lüfter- und Kom-

pressoren-Anwendungen mit quadrati-

schem Drehmomentverlauf im unteren

und mittleren Leistungsbereich für einfa-

che und kontinuierliche Bewegungen.

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PRODUKTNEUHEITEN WERKSTOFFE & VERBINDUNGSTECHNIK

5/201770

Schwerlastverbinder

Tragfähiges Konzept

Bosch Rexroth erweitert den Baukas-

ten seiner Mechanik-Grundelemente:

Dank der neuen Schwerlastverbinder

180x180 Dynamic Load können Maschi-

nengestelle aus Aluminium vielfältiger

eingesetzt werden. In Kombination mit

Strebenprofilen und den neuen Schwer-

lastverbindern lassen sich hohe stati-

sche und dynamische Kräfte aufneh-

men. Die neuen Schwerlastverbinder

wurden einem Testverfahren durch die

Fraunhofer-Gesellschaft unterzogen.

Zum Einsatz: Eine Verbindung ist an be-

liebiger Position realisierbar, eine Bear-

beitung der Strebenprofile nicht not-

wendig. Die Schwerlastverbinder sind

für die Fokusprofile 90x90, 90x180 und

90x360 verfügbar. Bei der konstruktiven

Auslegung werden Anwender durch ein

Berechnungsprogramm unterstützt.

Klebstoff-Filme

Mehr Wirkung, weniger Aufwand

Elektromotoren mit Dauermagneten

kommen in immer mehr Bereichen zum

Einsatz. Der neue AU-205 Epoxidharz-

Klebstoff-Film von 3M ermöglicht in

diesen Anwendungen die Positionie-

rung der Magneten. Wie leistungsfähig

die Motoren sind, hängt davon ab, wie

die Dauermagneten auf den Statoren

befestigt sind: Bei Fügungen mit her-

kömmlichen Flüssigklebstoffen muss

der Luftspalt zwischen Rotor und Mag-

net groß genug sein, um eine eventuell

ungleichmäßige Klebung auszuglei-

chen. Dieser Sicherheitsfaktor geht auf

Kosten des Wirkungsgrads. Der neue

Klebstoff-Film hingegen ermöglicht es

nun, den Luftspalt auf ein Minimum zu

verkleinern und somit den Energieauf-

wand für den Laufantrieb zu verringern.

Kennzeichnungssystem

Gibt die Reihenfolge bei der Montage vor

Hytorc hat das Kennzeichnungssystem

Flange Fix entwickelt. Es ist in verschie-

denen Größen erhältlich und wird vom

Anwender wie ein Band um den Flansch

gelegt. Die Ziffern auf dem Band geben

die Reihenfolge vor, in der die einzelnen

Schraubverbindungen gemäß nationa-

ler und / oder internationaler Regelwer-

ke anzuziehen sind. Bei Flanschverbin-

dungen wirkt sich diese Reihenfolge auf

die für die Dichtheit des Flansches mit-

verantwortliche Flächenpressung aus.

Ein Abweichen von der korrekten Abfol-

ge ist daher ein Grund für Undichtigkeit.

Um die aus diesen Umständen resultie-

renden Risiken zu minimieren, kommt

es bislang oft zu einem zeit- und kos-

tenintensiven Überwachen der Kenn-

zeichnung und der Montagetätigkeiten.

Polyetheretherketon-Pulver

Weniger Reibung

Die PEEK-Pulver der Marke Vestakeep

von Evonik eignen sich für Anwendun-

gen mit mechanischen, thermischen

und chemischen Anforderungen. Das

Beschichtungsmaterial hält Dauerge-

brauchstemperaturen von bis zu 250° C

stand. Beschichtungen aus den eigens

entwickelten Pulvern weisen eine her-

ausragende tribologische Leistungsfä-

higkeit auf. Dadurch wird die Reibung

zwischen gleitenden Flächen reduziert

sowie die Effizienz und die Wirtschaft-

lichkeit des Betriebs erhöht – beispiel-

haft durch längere Lebensdauer von La-

gern oder durch höhere Drehzahl bei ei-

ner Turbine. Die spezielle Beschichtung

ermöglicht es zudem, für Bauteile in

Anwendungen mit Gleitreibung kosten-

günstigere Substratmaterialien ver-

wenden zu können.

Verbindungselement

Direktverschraubung in Langlöchern

KVT-Fastening hat ein neues Verbin-

dungselement für die Verschraubung

von Bauteilen mit Langlöchern entwi-

ckelt: Ecosyn-SFT. Bislang kommen

beim Verschrauben Schraube, Unterleg-

scheibe, Mutter zum Einsatz, die zudem

einen Gegenhalt benötigen. Das neue

System kombiniert alle relevanten

Verbindungselemente in einer Bau-

gruppe. So können in einem Steck- und

Anziehvorgang zwei Bauteile von einer

Seite miteinander verbunden werden,

ohne Vormontage oder ein mechani-

sches Gegenhalten. Das Design lässt ein

Lösen des Anbauteils zur Nachjustage

zu, die Verriegelung bleibt erhalten. Bei

der Montage wird die Anbaukompo-

nente über dem Langloch des Trägers

positioniert.

Trennmittel

Schnelle Befreiung von Muttern und Bolzen

NCH Europe hat K Release NF, ein nicht

brennbares Trennmittel und Aerosol für

den Einsatz in der Fertigungsindustrie,

im Bauwesen, im Bereich der Schiff-

fahrt, auf Eisenbahnstrecken und im

Bergbau eingeführt. Das Produkt erfüllt

die Anforderungen von Industrieberei-

chen, in denen sich brennbare Lösungs-

mittel und Dämpfe ansammeln, die

eine Gefahr darstellen würden. K Re-

lease NF verfügt über ein starkes,

schnelles Kriechvermögen und erzielt

effektive Ergebnisse bei Muttern und

Bolzen, selbst bei denen, die aufgrund

von Verschmutzungen und Korrosion

blockiert sind. Nach der Anwendung

dringt der Schmierstoff innerhalb von

5-30 Sekunden tief in feine Risse und

kleine Spalten ein.

Betriebsstoffe

Mit H1-Zertifizierung

Meusburger bietet ausgewählte Be-

triebsstoffe mit H1-Zertifizierung. Da-

durch eignen sie sich speziell für die Le-

bensmittelindustrie. Neu im Sortiment

sind das Spezialöl und Trennmittel VGI

250 S sowie der Korrosionsschutz VPG

70 FD. Mit Einsatztemperaturen von

260°C bzw. 300°C zeichnen sich die voll-

synthetischen Inertfette auch für An-

wendungen bei sehr hohen Temperatu-

ren aus. Die Variante VGI 260 mit PTFE

kann zur Schmierung von Gleitpaarun-

gen im Werkzeug- und Formenbau ver-

wendet werden, bei denen hohe Quer-

kräfte auftreten. Daneben eignet sich

das vollsynthetische Inertfett VGI 300

zur Schmierung von Auswerfern und für

Anwendungen, bei denen sehr enge To-

leranzen und längste Einsatzzeiten oh-

ne Nachschmierung gefordert sind.

Klebstoffe

Neue Haftmittel für die Elektronikindustrie

Für Unterhaltungselektronik und allge-

meine Elektronikindustrie hat Panacol

zwei neue Klebstoffe mit niedrigem

Halogengehalt entwickelt: Sie dienen

als Verkapselung von Elektronikkompo-

nenten auf Leiterplatten. Vitralit UD

8050 ist ein einkomponentiger Klebstoff

auf Acrylatbasis, aufgrund seiner einfa-

chen Dosierbarkeit und schnellen Aus-

härtung besonders geeignet für An-

wendungen in der Unterhaltungselekt-

ronik, in denen ein hoher Durchsatz er-

forderlich ist. Structalit 8838, ein

schwarzer, einkomponentiger Klebstoff

auf Epoxidbasis, zeichnet sich durch ei-

ne niedrige Glasübergangstemperatur,

gute Flexibilität und schnelle thermi-

sche Aushärtung aus. Beide ermögli-

chen eine verbesserte Flusskontrolle.

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PRODUKTNEUHEITEN MASCHINENELEMENTE

Berstscheiben

Leckagefrei montieren

Berstscheiben werden eingesetzt, wenn in Maschinen

oder Anlagen unerwünschter Überdruck rasch und si-

cher entweichen soll und zugleich hohe Dichtheit im

Regulärbetrieb gefordert ist. Vor allem in hochsicher-

heitsrelevanten Anwendungen sind korrekte Montage

und regelmäßige Wartung maßgeblich für zuverlässige

Leckagefreiheit. Der neue Berstscheibenhalter SRI-7RS

von Bormann & Neupert by BS&B unterstützt eine

fehlerfreie Installation aller Umkehrberstscheiben aus

der STA-SAF-Produktgruppe. Er ermöglicht eine einfa-

che Instandhaltung und ein wirtschaftliches Ersatzteil-

management. Ausschlaggebend für den vereinfachten

Einbau ist auch das selbstzentrierende Design. Es ge-

währleistet die genaue Ausrichtung im Anschluss-

flansch. Die ermöglicht ein schnelles und präzises Öff-

nen im Ansprechfall sowie ein maximaler Durchfluss.

Schaltschränke

Schutz vor Korrosion

Um eine einwandfreie Funktion elektronischer Service-

schnittstellen in Schaltschränken zu gewährleisten,

sind widerstandsfähige Gehäuse notwendig. Um sein

innovatives Schaltschrank-Interface vor Umweltein-

flüssen zu schützen, setzt Weidmüller Interface seit

2015 auf die Kombination aus glanzvernickeltem Rah-

men und pulverbeschichtetem Deckel von Emka. Das

Gehäuse erfüllt die Vorgaben der Schutzklasse IP65

und eignet sich daher für den Einsatz von Elektrotech-

nik unter korrosiven Bedingungen. Die einzelnen Bau-

teile werden im Zinkdruckgussverfahren gefertigt und

bieten so einen Schutz vor Korrosion und Verschleiß.

Die Kontur der Zwei-Komponenten-Dichtung ist

gleichmäßig gefertigt und schließt den Rahmen luft-

dicht ab. Die Elektronik ist durch eine im Gehäuserah-

men doppelseitig angebrachte Dichtung geschützt.

LED-Leuchte

Mehr Helligkeit im Schaltschrank

Die neue LED-Schaltschrankleuchte LEX-350 von Elme-

ko erreicht eine Helligkeit bis 700 Lumen. Mit ihrem

weiten Eingangsspannungsbereich ist sie universell

und international einsetzbar. Ihre Montage gelingt per

Magnete oder Schrauben. Die schwenkbare Leuchte

besitzt Steckanschlüsse für Zuleitung und Verbindung

von bis zu 10 Einheiten. Sie ist mit und ohne Bewe-

gungsmelder lieferbar. Die Leuchte arbeitet an Ein-

gangsspannungen von 24 bis 265 V AC/DC. Trotz der

geringen Leistungsaufnahme von 5 W bringt sie 700 lm

Lichtstrom mit einer Farbtemperatur von 5000 K. Ihr

bruchfestes Kunststoffgehäuse misst 350 mm x 30 mm

x 40 mm und ist damit für eine Vielzahl von Anwendun-

gen rund um die Schaltschranktechnik geeignet. Durch

die integrierte Optik wird der Schrank über die gesamte

Höhe bis zum Boden gleichmäßig ausgeleuchtet.

Kupplungen

Neue Serie für die Flüssigkühlung

Das Unternehmen CPC (Colder Products Company) stellt

seine neue Kupplungsserie für die Flüssigkühlung vor. Die

neuen Kupplungen der LQ2-Serie mit 1/8“-Nennweite

und hoher Durchflusskapazität sind eine Ergänzung der

LQ-Familie. Die Kupplungen haben drehbare Kupplungs-

körper. Kombiniert mit einer Winkelschlauchtülle erhält

man eine Dreh-Winkelkonfiguration, sodass die Montage

auch in baulich beengter Umgebung möglich ist, und das

Betätigen der farbkodierten Daumentaste an schwer zu-

gänglichen Stellen gewährleistet werden kann. Die Mehr-

fach-Dichtungen bieten Schutz gegen Leckagen und

Formbeständigkeit bei längeren Einsatzzeiten. Sie haben

eine höhere Effizienz als Standard-O-Ringe bei geringe-

rem Kraftaufwand. Die Non-Spill-Konstruktion ermöglicht

ein tropfenfreies Trennen unter Druck. Dies ist bei elektro-

nischen Komponenten entscheidend, da sie vor dem Kon-

takt mit Flüssigkeit geschützt werden müssen. Gleichzei-

tig soll es während des laufenden Betriebes möglich sein,

Komponenten auszutauschen, zu entfernen oder hinzuzu-

fügen. Die Serie wird in der nächsten Generation der Su-

per-Computer eingesetzt. Zur Verwendung gehören auch

Laser- und MRT-Geräte in der Medizin, Energieversor-

gungssysteme, Luft- und Raumfahrt oder digitale High-

End-Geräte.

Zertifi ziert nach DIN EN ISO 9001

Umformtechnik auf höchstem Niveau

Carl-Goerdeler-Allee 6 | 56470 Bad Marienberg Tel. 0049 (0)2661 9851-0 | Fax 0049 (0)2661 985151E-Mail [email protected] | www.helmut-ruebsamen.de

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PRODUKTNEUHEITEN MASCHINENELEMENTE

5/201772

CelsiStrip®

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Rastriegel

Für links- oder rechts-drehende Bedienung

Die Kundenanfrage nach Sonderausfüh-

rungen hat Ganter veranlasst, eine wei-

tere Variante des Normelements in sein

Standardprogramm aufzunehmen: Die

neuen Rastriegel der Reihe GN 721 mit

Anschlag gibt es für links- oder rechts-

drehende Bedienung, sowie mit Rast-

funktion. Konkret unterscheiden sie sich

durch die Begrenzung des Betätigungs-

winkels auf 180 Grad und der Wahlmög-

lichkeit zwischen einer links- oder

rechtsdrehender Riegelkurve. So lassen

sich Mehrriegel-Anwendungen mit

gleichsinnigen Bewegungsrichtungen

realisieren. Der Kurvenverlauf sorgt für

die Umwandlung der 180-Grad-Dreh-

bewegung des Riegels in einen achsia-

len Hub. Optional gibt es Ausführungen

mit sicherer Rastkerbe.

LEDs-Leuchte

Robust und sparsam

LG Electronics präsentiert mit der LG

LED Highbay Elite G2 die neueste Varian-

te seiner Leuchten für Anwendungen im

industriellen Umfeld. Das wartungsar-

me System trägt dazu bei, den Energie-

verbrauch zu senken. Die dimmbaren

Strahler können mit Bewegungssensor

sowie DALI- oder Zig-Bee-Schnittstelle

ausgestattet und zu Smart Solutions

aufgewertet werden. Mithilfe der Smart

Connect Suite lassen sich LED-Pendel-

leuchten via Smartphone, Tablet oder

Computer programmieren und steuern.

Darüber hinaus gewährleistet das Wirel-

ess Control System, dass Anwender

Überblick über den Energieverbrauch

der Leuchten haben. Die Abmessungen

der Pendelleuchte haben einen Durch-

messer von 46 Zentimeter und sind 15,8

hoch.

Erodierblöcke

Aus Hartmetall

Mit den neuen NE-Erodierblöcken aus

Hartmetall bietet Meusburger einen

Kompromiss zwischen Verschleißbe-

ständigkeit und Risszähigkeit. Daher

eignen sie sich für universelle Anwen-

dungen im Stanzen, Prägen, Biegen so-

wie Umformen. Das Hartmetall CF-

H40S+, mit einer Härte von 1.400

HV10, garantiert eine hohe Standzeit

und Verschleißbeständigkeit bei Kan-

tenstabilität. Die ausgewählte Fein- und

Mittelkornsorte ist bewusst gewichtet.

Somit lassen sich komplexe und filigra-

ne Werkzeuggeometrien prozesssicher

bearbeiten. Durch die hohe Korrosions-

beständigkeit sind die Erodierblöcke

zum Drahterodieren geeignet. Auch die

im Werkzeugbau geforderten mechani-

schen und physikalischen Anforderun-

gen können erfüllt werden.

Kugellager

Neue Systemlösung

Für Umlenk- und Transportrollen gibt es

von Igus eine neue Systemlösung aus

Rohr- und Polymerkugellagern, erhält-

lich in leichter und FDA-konformer Aus-

führung. Die Rollen für Einsätze in der

Etikettier-, Verpackungs- und Lebens-

mittelindustrie bestehen aus einem

blauen PVC-Rohr mit zwei Flansch-

kugellagern an den Enden aus ver-

schleißfestem Xirodur B180 mit Edel-

stahlkugeln. Im Vergleich zu Edelstahl-

rohren wiegt das lebensmitteltaugliche

Kunststoffrohr Xiros nur rund ein Drittel,

was sich auf die benötigte Antriebs-

energie auswirkt, wenn die Rollen zum

Beispiel in Folienspeichern bewegt wer-

den. Auch die trockenlaufenden Poly-

merkugellager erzielen eine geringere

Reibung als geschmierte Metall-Kugel-

lager.

Einfachspanner

Kompakt und flexibel

Mit den Einfachspannern der Baureihe

S2 bringt das Schweizer Unternehmen

Gressel eine Lösung zum Spannen von

Werkstücken auf den Markt. Das Unter-

nehmen fokussierte sich bei der Ent-

wicklung auf Kompaktheit, Bedienkom-

fort und flexible Nutzungsmöglichkei-

ten zum Spannen unterschiedlicher

Werkstücke. Die neuen Einfachspanner

S2 gibt es in den Baugrößen S2 80

L-214, S2 125 L-362 sowie S2 160 L-480

mit den entsprechenden Backenbreiten

80, 125 und 160 Millimeter. Sie zeich-

nen sich durch die schnelle Verstellung

des Spannbereichs und die Schnellspan-

nung mittels einfachem 160°-Umlegen

des Drehmoment-Schlüssels aus. Je

nach Baugröße können sie mit allen

vorhandenen Maschinentisch- und Pa-

letten-Versionen kombiniert werden.

Filterlüfter

System für die Schaltschrankkühlung

Eine Möglichkeit der effektiven Schalt-

schrankklimatisierung ist die Luftküh-

lung. Sepa Europe bietet neben neben

DC- und AC-Lüftern entsprechende Fil-

terlüftereinheiten für die Schaltschrank-

kühlung an. Zusätzlich gibt es die dazu

passenden Ein- und Austrittsfilter. Als

Optionen stehen Gehäuse aus Kunst-

stoff oder speziell für den Außenbereich

aus lackiertem Aluminiumdruckguss zur

Verfügung. Kombiniert werden können

die Aluminium- oder Kunststofffilter

sowohl mit Wechselstrom- als auch mit

Gleichstromlüftern. Unterschiedliche

austauschbare Filtermatten, je nach An-

wendungs- beziehungsweise Filtergrad,

ergänzen das Baukastensystem. Die

Kunststoffeinheiten sind in RAL 7035

oder 7032 erhältlich.

Sonderbacken

Online konfigurierbar

Ab sofort können bei Röhm individuelle

Sonderbacken über den Internet-Brow-

ser konfiguriert und bestellt werden.

Die Kunden konfigurieren die Spannba-

cken online und verfolgen die Konfigu-

rationsfortschritte am Bildschirm. Der

Zeitbedarf reduziert sich von mehreren

Wochen auf wenige Tage. Derzeit ste-

hen Aufsatzbacken mit Spitzverzah-

nung und Kreuzversatz als Produkte zur

Verfügung. Davon ausgehend können

die Abmessungen ausgewählt werden.

Optionale Bohrungen, Gewichtserleich-

terungen wie Fasen oder Absätze bis hin

zu kundenspezifischen Spanndurch-

messern können an den Backen ange-

bracht werden. Außerdem muss keiner-

lei Aufwand zur Anpassung der Backen

betrieben werden. Die Backen können

sofort auf das Futter montiert werden.

Not-Halt-Tasten

Aktiv leuchtend

Die Firma Georg Schlegel bietet eine

weitere Ausführung ihrer aktiv leucht-

enden Not-Halt-Tasten an. Der neue

Betätiger Typ QRBDUV verfügt über ei-

nen Blockierschutzkragen sowie eine

Diagnoseeinheit und erhöht die Arbeits-

sicherheit in produzierenden Unterneh-

men weiter. Ist das mit der festverbau-

ten Not-Halt Taste ausgestattete An-

lagenteil, beispielsweise als Modul ei-

ner Fertigungsstraße, in Betrieb, zeigt

der Betätiger seine Funktionsfähigkeit

über eine aktive Beleuchtung an. Im in-

aktiven Zustand hingegen ist die Not-

Halt-Taste nicht beleuchtet, entspre-

chend auch nicht als solche erkennbar

und erfüllt damit die Vorgaben der DIN

EN ISO 13850:2015. Eine weitere sicher-

heitsrelevante Besonderheit der ist die

integrierte Diagnoseeinheit.

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SPEKTRUM DIVERSITÄT

Lieber Vollzeitmutter oder Businessfrau?Wie die Digitalisierung die Diversität in Unternehmen beflügelt

Gehen Frauen kurz nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten, werden sie schief angesehen. Aber ebenso, wenn sie lieber zu Hause bei den Kindern bleiben. Recht machen kann man es keinem. Dabei bieten neue Technologien Chancen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Laut einer McKinsey-Studie wünschen sich

86 Prozent der Arbeitnehmer flexiblere Ar-

beitsmodelle. Doch viele Unternehmen zie-

hen nur langsam nach. Dabei könnte ein

höherer Frauenanteil im Mint-Bereich

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und

Technik) den Fachkräftemangel abfedern. Eine Chan-

ce, die allerdings schon an Schulen und Universitäten

verpasst wird. Das zeigte Microsoft auf einer Veranstal-

tung zum Weltfrauentag Ende März in München. Eine

Microsoft-Umfrage zeigt, dass 54,9 Prozent der Befrag-

ten erklärten, dass die Mehrheit der Mint-Lehrer

männlich ist. Und 53,5 Prozent denken zuerst an einen

Mann, wenn sie sich einen Wissenschaftler vorstellen.

Dr. Christine Haupt, Geschäftsführung Microsoft

Deutschland: „Es fehlt uns an weiblichen Rollenvorbil-

dern.“ Man müsse vor allem Mädchen im Alter von 11

bis 16 Jahren für Mint-Bereiche begeistern, um später

Frauen in diesen Bereich zu bringen. Denn während

dieser fünf Jahre sei das Interesse an Naturwissenschaf-

ten und Technik am größten. Doch nicht nur der Mint-

Bereich könnte davon profitieren, sondern auch die

Unternehmen allgemein. Fakt ist, dass ab einem Alter

von 35 Jahren weniger Frauen im Job sind. Gründe

Menschen > 55 JahreDie Bundesagentur für Arbeit

zeigt in der Analyse „Perspektive

2025“ mehrere Hebel zur

Minderung des Fachkräfteman-

gels. Drei betreffen die Diversität:

Gingen mehr Menschen über 55

Jahren zurück in Unternehmen,

wären das 1,2 Mio. Menschen.

Berufstätige FrauenWären statt 71 % (2009) knapp

77 % der Frauen berufstätig, ent-

spreche dies plus 0,4 bis 0,9 Milli-

onen Vollzeitarbeitskräfte.

ZuwanderungQualifizierte Zuwanderung könn-

te bis zu 15 % der Fachkräftelücke

schließen.

1,2 Mio.

0,9 Mio.

0,8 Mio.

Dank neuer Technologien wäre die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leichter, vor allem für Frauen. Doch die Potenziale werden noch nicht ausgeschöpft.

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5/2017 77

SPEKTRUM DIVERSITÄT

sind der steigende Arbeitsdruck, der Spagat zwischen

Familie und Arbeit, eine Machokultur in manchen Un-

ternehmen oder die schlechte Vergütung in Teilzeitan-

stellungen. Diese Probleme könnte man laut Haupt

mithilfe der Digitalisierung beheben: „Die digitale

Transformation schafft wichtige Grundlagen, die die

Vereinbarkeit von privaten, familiären und beruflichen

Zielen erleichtern.“ Das bedeute, dass sich Frauen

dank Smartphone, Skype und Co. flexibel ihre Arbeits-

zeiten einteilen könnten, damit den Fachkräftemangel

in einigen Bereichen abfedern und Unternehmen er-

folgreicher machen würden. Denn eine McKinsey-Stu-

die zeigt, dass Unternehmen mit einer größeren Diver-

sität, seien es Frauen oder Experten aus dem Ausland,

drei Mal effizienter und innovativer arbeiten als Unter-

nehmen ohne eine „Multi-Kulti-Belegschaft“. Wie ein

flexibles Arbeitsmodell funktionieren kann, zeigt Mi-

crosoft Deutschland. Seit Jahren bestimmen Mitarbei-

ter Arbeitszeit und -ort selbst.

Stereotypen beseitigenDoch nicht nur flexible Arbeitsmodelle helfen Unter-

nehmen, erfolgreicher zu werden. Sie stehen generell

vor der Herausforderung, für Industrie 4.0 gut ausge-

bildete Fachleute zu finden. Professorin Dr. Isabell

Welpe, Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Or-

ganisation an der TU Universität München, erklärte

auf der Veranstaltung, dass sich in den Unternehmen

eine deutliche „Verschleunigung“ abzeichnet. Die ex-

ponentiellen Entwicklungen forderten die Mitarbeiter

neu heraus, denn exponentielles Denken und Entwi-

ckeln wird heute nicht geschult. Es sei entscheidend,

dass Individualisierung nicht nur für Kunden und ihre

Produkte wichtig stattfinde, sondern auch für Mitar-

beiter. „Eine andere Denkweise ermöglicht Innovatio-

nen“, erklärte Welpe. Dazu zähle aber nicht nur ein

neues Arbeitsmodell, sondern auch andere Sichtwei-

sen und Denkmuster – wie bei Frauen.

Damit Diversität im Unternehmen funktioniert,

muss aber vor allem die festgefahrene Denkweise von

Männern und Frauen aufgebrochen werden. Stereoty-

pe beseitigen sozusagen. Weg von der klassischen Wär-

me- und Kompetenzzuschreibung von Mann und

Frau: Ein typischer Mann ist sympathisch und sehr

kompetent. Vor allem beim strategischen und analyti-

schen Denken wird Männern eine sehr große Kompe-

tenz zugesprochen – von Männern und Frauen. Eine

typische Frau wird hingegen als sehr mitfühlend und

weniger kompetent eingestuft. Das seien klare Stereo-

typen, erklärte Welpe in ihrem Vortrag, die beseitigt

werden müssten. Ein wichtiger erster Schritt, um Frau-

en in Mint-Bereiche zu holen, durch flexible Arbeits-

modelle zu halten und dadurch weibliche Rollenvor-

bilder für junge Mädchen zu schaffen.

Ein Aufgabe, die im Rahmen von Industrie 4.0 und

den neuen technischen Herausforderungen gelöst wer-

den muss. Wie sagte einmal Tom Malone, Direktor des

MIT Center for Collective Intelligence: „Einige der

wichtigsten Innovationen entstehen nicht durch neue

Technologien, sondern durch andere Arten, zusam-

menzuarbeiten und Arbeit zu organisieren.“ ■

„Die digitale Transfor-mation schafft wichtige Grundlagen, die die Vereinbarkeit von privaten, familiären und beruflichen Zielen erleichtern.“

Dr. Christine Haupt, Microsoft Deutschland

„Wenn man heute junge Mädchen nach bedeu-tenden Erfindern fragt, sind diese überwiegend männlich. Das müssen wir ändern und Mäd-chen Mut machen.“

Prof. Dr. Isabell Welpe, TU München

AutorinFelicitas Heimann,Redakteurin für Software, Automotive, Medizin-technik und Geschichte

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SPEKTRUM UNTERNEHMEN & MÄRKTE

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MAGAZIN

Dieselmedaillen 2017 verliehen Anfang April wurden in München zum 64. Mal die Diesel-medaillen vom Deutschen Institut für Erfindungswesen (DIE e.V.) verliehen.

Unter den strengen Blicken der Herren

Fraunhofer, Leibniz, Bosch, von Siemens

und vieler weiterer illustrer Herren – und

um es nicht unerwähnt zu lassen, auch Da-

men – der Technikgeschichte wurden auch

2017 wieder die Dieselmedaillen im Eh-

rensaal des Deutschen Museums verliehen.

Schaut man sich im Ehrensaal um,

scheinen sie wirklich alle an den Wänden,

in Form von Büsten, vertreten zu sein: Die

Damen und Herren, die dem modernen

Maschinenbau, wie wir ihn kennen, den

Weg bereitet haben. Und mit der Verlei-

hung der Dieselmedaillen könnten sie viel-

leicht noch Gesellschaft bekommen, denn

mit dem Preis des Deutschen Instituts für

Erfindungswesen ausgezeichnet werden

Personen, die nicht nur Erfindergeist an

den Tag gelegt haben, sondern auch die Fä-

higkeit bewiesen haben, Ideen erfolgreich

unternehmerisch umzusetzen. Personen

also, die das Potenzial haben könnten, sich

vielleicht im Laufe der Geschichte auch

einmal in die Riege von Kopernikus, Meit-

ner oder Herrn Diesel höchstpersönlich

einzureihen.

In diesem Jahr waren es Claas (Erfolg-

reichste Innovationsleistung), MicrobEner-

gy (Nachhaltigste Innovationsleistung),

Wissensfabrik (Beste Innovationsförde-

Trotz Rückgänge bleibt der Außenhandelsüberschuss Deutschlands mit den USA fast unverändert.

Meldung des Monats

rung) und die Wissenssendung Quarks &

Co (Beste Medienkommunikation), die

mit Deutschlands ältestem Innovations-

preis ausgezeichnet wurden.

Ausgewählt wurden sie aus insgesamt

12 Nominierungen durch das Dieselkura-

torium, einer Jury bestehend aus rund

fünfzig Technikvorständen deutscher Top-

Unternehmen: weltmarktführenden, mit-

telständischen Technologieunternehmen,

die gemeinsam eine halbe Million Arbeit-

nehmer beschäftigen und über 100 Milliar-

den Euro Umsatz erreichen.

Autorin Julia Lansen, Redaktion

VDE/Fraunhofer SIT

Taskforce für sichere Geräte

Für das Internet der Dinge ist die unverwechselbare

Identität und Integrität der vernetzten Einzelgeräte

unverzichtbar. Die Taskforce „Sichere Geräteidentität

und -integrität im Internet der Dinge“, koordiniert

durch VDE und Fraunhofer SIT, lotet in ihrem ersten Po-

sitionspapier aus, wie diese Basisvoraussetzung erfüllt

werden kann. Bis 2020 werden bereits 50 Milliarden

cyber-physische Geräte im Internet der Dinge vernetzt

sein. Das Anwendungsspektrum reicht von Smart Grids

und Smart Home über Verkehrsleittechnik und E-Mobi-

lity bis zu Industrie 4.0. Mit der Vernetzung von immer

mehr Dingen steigen aber auch die Anforderungen an

die IT-Sicherheit eingebetteter Systeme. Ein effektiver

Schutz vor Missbrauch und vor Cyberattacken kann nur

gewährleistet werden, wenn die Einzelgeräteechtheit

der vernetzten Objekte gesichert ist – das heißt genau-

er: die Identität und Integrität eines Geräts als Kompo-

sition von Hardware, Software und Betriebsparame-

tern. Nur so kann etwa mit dem Smartphone die Hei-

zungssteuerung sicher betrieben werden.

Automatisierungsplatz 2017

Marktplatz Industrie 4.0

Vom 28. bis 30. März 2017 fand der 11. Automatisie-

rungstreff in Böblingen statt. Im Fokus der Veranstal-

tung standen neben den 38 Workshops vor allem das

neu geschaffene Lösungsforum Marktplatz Industrie

4.0, welches sehr gut angenommen wurde. Ziel der

gesamten Veranstaltung war es, dass Anwender vor

allem aus dem Maschinen- und Anlagenbau Lösungen

für Automatisierungssysteme und Industrial-IT finden,

die zur Erhöhung der Produktionseffizienz beitragen.

Schwerpunkt bildete die digitale Transformation im in-

dustriellen Umfeld. „Die Besonderheit unseres Automa-

tisierungstreffs ist die Kombination aus Workshops

rund um die Themen IT & Automation, einer Trend-

Session sowie dem Lösungsforum Marktplatz Industrie

4.0“, sagt Sybille Strobl, Geschäftsführerin des Veran-

stalters Strobl. Insgesamt 56 Unternehmen zeigten ihre

Lösungen auf dem Automatisierungstreff. Auf dem

Marktplatz Industrie 4.0 nahmen 15 Unternehmen auf

zwölf Marktständen teil und präsentierten ihre konkre-

ten Use-Cases.

Export/Import

Deutsche USA-Geschäfte leiden unter Wahlen & Dieselskandal

Der deutsche Außenhandel mit den USA hat 2016 kräf-

tig gelitten. Das geht aus dem Export- und Importseis-

mograf Deutschland hervor. Die Exporte gingen 2016

wertmäßig um 6 % auf 106,9 Mrd. EUR zurück. Importe

sanken um 4 % auf 57,8 Mrd. EUR. Bezogen auf das

Gewicht, lagen die Rückgänge sogar bei 5 % (Ausfuhr)

bzw. 8 % (Einfuhr). Einer der zentralen Gründe für den

Exportrückgang ist der Dieselskandal.

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SPEKTRUM UNTERNEHMEN & MÄRKTE

Künstliche Intelligenz ist in deutschen Unternehmen angekommen.

Personen des Monats

Seit dem 1. April 2017 ist

Stefan Schneider neues

Mitglied der Geschäfts-

führung der TQ-Systems,

neben Detlef Schneider

und Rüdiger Stahl. Stefan

Schneider übernimmt die Verantwortung

für alle Produktionsbereiche der deutschen

TQ-Standorte, mit Ausnahme von Durach.

Trumpf stellt seine

Geschäftsführung

zum 1. Juli neu auf.

Heinz-Jürgen Pro-

kop (links) und

Christian Schmitz treten in das Führungsgre-

mium des Unternehmens ein. Damit besteht

diese zukünftig aus drei Familienmitgliedern

und drei externen Geschäftsführern.

Marcus Eisenhuth ist seit

dem 1. April Leiter der

Sparte Industrie Europa

der Schaeffler Gruppe. Er

verantwortet das Direkt-

kunden- und Ver-

triebspartnergeschäft für Europa.

Andreas Nauen hat An-

fang April das Unterneh-

men KTR Systems aus per-

sönlichen Gründen verlas-

sen. Nauen hatte die Ge-

schäftsführung im Juni

2016 von Professor Dr. Josef Gerstner über-

nommen.

Reiner Zitzmann ist zum

Geschäftsführer der CAN

in Automation (CiA) be-

stellt. Er wird für ein Jahr

die Geschäfte gemeinsam

mit Holger Zeltwanger

führen. Dann wird Zeltwanger in den Ruhe-

stand gehen. Zitzmann arbeitet bereits seit

2004 als Technical Manager im Konzern.

Shigeyuki Sasaki

übernimmt die Führung

der Europa-Niederlassun-

gen des Längenmessgerä-

te-Herstellers Mitutoyo

im rheinischen Neuss. Sa-

saki ist seit über 45 Jahren für den japani-

schen Hersteller tätig.

KI-Studie

KI aus Entscheidersicht kein Jobkiller

Die deutsche Industrie will durch den Einsatz künstlicher

Intelligenz (KI) die Produktion weiter beschleunigen. Al-

lein im Automotive-Sektor und in der verarbeitenden In-

dustrie setzen sechs von zehn Unternehmen bei der Auto-

matisierung ihrer Fertigungsprozesse auf KI. Sie verspre-

chen sich schnellere Abläufe und spürbare Wettbewerbs-

vorteile. Als Jobkiller sehen die Entscheider die neuen

Technologien derzeit noch nicht: Mehr als 40 Prozent

möchten stattdessen ihre Fachkräfte stärker durch Bots

und digitale Assistenten unterstützen. Das sind Ergebnis-

se der Potenzialanalyse „Künstliche Intelligenz“ von Sopra

Steria Consulting. Das größte Poten-

zial sehen Unternehmensentschei-

der bei intelligenten Automatisie-

rungstechnologien, die über Senso-

rik und Daten flexiblere Maschinen-

steuerung sowie die direkte Interaktion zwischen Mensch

und Maschine zulassen. Technologien wie Affective Com-

puting, das branchenübergreifend eher selten eingesetzt

wird, sind im Automotive-Sektor deutlich häufiger im

Einsatz als in anderen Branchen. Dabei erkennen und in-

terpretieren Maschinen menschliche Gefühls äußerungen

und warnen zum Beispiel bei Müdigkeit vor Fehlbedie-

nungen oder Unfällen. Automatisierungstechnologien

(49 Prozent) und digitale Assistenten (43 Prozent) werden

branchenübergreifend auch in Zukunft zu den wichtigs-

ten Einsatzgebieten künstlicher Intelligenz gehören.

Rapid.TechFabCon 3.D20.-22. JUNI 2017

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SPEKTRUM LESETIPPS

MEDIATHEKBuchtipp

Management 4.0Den digitalen Wandel erfolgreich meistern

Buchtipp

The Gold MineDie Geschichte eines gelungenen Lean Turnarounds

Schlank zu denken, ist effizient. Weltweit

haben Firmen, angeführt vom Automobil-

hersteller Toyota, Lean eingeführt und mit

Rekordgewinnen das Versprechen der

schlanken Produktion wahr gemacht. Aller-

dings ist für viele andere Unternehmen die

Einführung von Lean regelrecht furchteinflö-

ßend. Die notwendigen Veränderungen im

Denken und Verhalten sind unglaublich

schwierig zu realisieren und führen zu Zwei-

feln, die Führungskräfte und Mitarbeiter de-

motivieren. Diese Zweifel wollen Freddy und

Michael Ballé mit ihrem Buch „The Gold Mi-

ne“ beseitigen. Denn eine Lean-Restruktu-

rierung beinhaltet nicht nur technisches

Wissen, sondern es ist auch wichtig, andere

zu führen und ihnen zu helfen, besser zu wer-

den. Der Fokus des Buches liegt auf Men-

schen, die darüber nachdenken, wie man

Dinge produzieren kann. Wichtig ist es Lean

dort zu lehren, wo Lean stattfindet. Dort, wo

wir denken, fühlen und agieren.

Das Buch ist aufgebaut wie Alice im Wunder-

land. Eine Geschichte mit einer Mischung aus

verschrobenen Charakteren, Verwicklungen

und Wendungen. Darunter befindet sich ein

gut konstruiertes Rahmenwerk, das alle

Werkzeuge einer schlanken Produktion vor-

stellt und ihre Anwendung zeigt. Wer noch

tiefer blickt, entdeckt die grundlegenden

Hinweise auf die weniger sichtbaren Aspekte

von Lean, auf Verhalten, Führung und das

Lösen von Problem.

In insgesamt zehn Kapiteln werden die Lean-

Strukturen und Merkmale in eine belletri-

stische Geschichte eingewoben und so pra-

xisnah erklärt. Im Mittelpunkt steht hier Phil

Jenkinson, dessen Unternehmen sich trotz

guter Produkte und hohem Auftragsbestand

in einer Krise befiindet. Sein Freund Bob

Woods zeigt ihm, dass es hier nicht um ein

Produktionsproblem geht, sondern um die

Mitarbeiter, die Abläufe, das Management.

Mit Hilfe des Lean-Ansatzes gelingt es Phil,

die Krise zu bewältigen.

Fazit: Praktische Anleitung zur Einführung

von Lean in einer Fertigung. Diese wird in ei-

ne Geschichte eingebunden, in der ein Lean-

Experte einen jungen Unternehmer Schritt

für Schritt mit dem Lean-Denken vertraut

macht. Dabei werden sowohl die technischen

als auch die menschlichen Seiten einer Lean-

Transformation umfassend dargestellt.

Deutlich wird dabei, dass beim Lean vor

allem der Mensch im Mittelpunkt steht. Ihre

aktive Einbindung in den Umgestaltungspro-

zess und die Bemühungen, überkommene

Vorstellungen durch andere Denkweisen zu

ersetzen, laufen generell nie ohne Konflikte

ab. hei

Freddy Ballé, Michael Ballé: „The Gold Mine – Die Geschichte eines gelungenen Lean Turnarounds“, Carl Hanser Verlag, 337 Seiten, ISBN 978-3-446-44739-4, 30 Euro.

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Thomas Breyer-Mayländer: „Management 4.0 – Den digitalen Wandel erfolgreich meistern: Das Kursbuch für Führungskräfte“ , Carl Hanser Verlag, 408 Seiten, ISBN 978-3446450387, 36 Euro.

Wenn etwas die Wirtschaft in den vergangenen Jahren umge-

krempelt hat, dann die Digitalisierung. Kein Lebensbereich wird

von ihr verschont. Doch was sich im Privatbereich schleichend von

selbst verbreitet, Smartphones etwa oder Cloud-Dienste, das

muss in Unternehmen gemanaged werden. Denn wo Privatper-

sonen unterschiedliche Geschwindigkeiten wählen können, um

sich auf das Neue einzustellen, müssen Organisationen koordi-

niert auf einen Stand gebracht werden – und das oft unter Zeit-

druck, die Konkurrenz schläft schließlich nicht.

Der digitale Wandel betrifft alle Unternehmen, Branchen und Le-

bensbereiche. Betroffen sind nicht nur Produkte und Märkte, son-

dern auch interne Prozesse und Strukturen. Dies ist eine enorme

Herausforderung für das Management. Dabei zeigt sich, dass die

Verunsicherung vor allem in den Führungsetagen groß ist: Auf

welchen Zug soll man aufspringen, welchen Trend darf man nicht

verpassen? Auf der anderen Seite: Wo droht man, sich zu verzet-

teln? Geht es vorwiegend um interne Prozessverbesserungen

oder muss es gleich das ganz neue Geschäftsmodell sein?

Das Buch Management 4.0 will das Rüstzeug für Führungskräfte

liefern, um den digitalen Wandel erfolgreich zu meistern. Es gibt

einen Überblick, was digitaler Wandel im beruflichen Umfeld be-

deutet und wie durch diesen Wandel das eigene Geschäft beein-

flusst wird. Es hilft, den Veränderungsbedarf zu erkennen, die

passenden Strategien zu entwickeln und diese auch umzusetzen.

Dabei zeigt der Autor an praktischen Beispielen, dass die erfolg-

reichen Digitalisierungsprojekte nicht nur von jungen Startups

vorangetrieben werden, sondern dass auch erfahrene Manager

des deutschen Mittelstands sehr weit kommen, wenn sie struktu-

riert vorgehen.

Zu diesem Zweck bietet das Buch zahlreiche praktische Beispiele

auch aus der Industrie, etwa eines Stahlhändlers. Die Beispiele

wurden dabei aber so gewählt und abstrahiert, dass sie nicht zu

schnell veralten – ein Risiko, das einem gedruckten Buch über

Digitalisierung ja immer droht. Die Tipps sind aber so angelegt,

dass sie wahrscheinlich für einige Jahre gültig sind, etwa wenn

neue Führungskonzepte wie agiles Management vorgestellt wer-

den. Der Autor weist auch auf die zentrale Aufgabe hin, die Erwar-

tungen der Mitarbeiter zu kennen und zu berücksichtigen. Als

Bonus enthält das Hardcover-Buch im Inneren einen Code für ein

E-Book. Digitalisierung eben. wk

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5/2017

SPEKTRUM LESETIPPS

81

Buchtipp

Technische Dokumentationim Maschinen- und Anlagenbau

Bild

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rlag

Gewachsenes Verbraucherbewusstsein führt zu stei-

genden Qualitätsansprüchen; und das führt zu höheren

Erwartungen an die Dokumentation. Der Hersteller

muss sich also darauf einstellen. Technische Dokumen-

tation in Form der Benutzerinformation ist Teil des Pro-

duktes, Teil der Maschine, Teil der Anlage, Teil der Liefe-

rung und damit Teil der Leistung an den Kunden. Sie

muss rechtlichen Vorschriften gerecht werden und ent-

sprechend erstellt, verwaltet und archiviert werden.

Zahlreiche Gesetze, Richtlinien, Normen und richter-

liche Entscheidungen definieren die Anforderungen.

Vor dem Hintergrund von Produkthaftung, Produktsi-

cherheit sowie Gesundheits- und Arbeitsschutz müssen

Unternehmen die Anforderungen für ihre Produkte

umsetzen. Wie genau, erklärt Heinz Schlagowski in sei-

nem 750 Seiten starkem Buch „Technische Dokumenta-

tion im Maschinen- und Anlagenbau“. In der 2. überar-

beiteten Auflage geht der Autor auf neue und überar-

beitete Normen, Richtlinien und Publikationen ein.

Darunter etwa die DIN EN 82079-1 Erstellen von Ge-

brauchsanleitungen oder die VDI-Richtlinie 4500 Blatt

4 Dokumentationsprozess – Planen, Gestalten, Erstel-

len. Das Buch befasst sich mit den Grundlagen für eine

anforderungsgerechte Technische Dokumentation im

Maschinen- und Anlagenbau. Es geht also um die Er-

mittlung und Umsetzung der rechtlichen Anforderun-

gen nach dem Stand der Technik. Außerdem um EG-

Richtlinien, Konformitätsbewertungen, CE-Kennzeich-

nungen mit Schwerpunkt auf EG-Maschinenrichtlinie,

Sicherheitshinweise und um die Zusammenfassung der

Hersteller- und Betreiberpflichten.

Fazit: Eine ausführliche Anleitung zur Erstellung einer

technischen Dokumentation, mit aktuellen rechtlichen

Rahmen und Herstellerpflichten. hei

Heinz Schlagowski: „Technische Dokumentation im Maschinen- und Anlagenbau, Anforderungen“, 2. überarbeitete Auflage 2015, Beuth Verlag, 749 Seiten, ISBN 978-3-410-25157-6, 74 Euro.

VERLAG

Geschäftsführung: Fabian Müller

Verlagsleitung: Stefan Waldeisen

Leitung Zentrale Herstellung: Hermann Weixler -344

Leiter digitale Produkte: Lorenz Zehetbauer -121

Herstellungsleitung Fachzeitschriften: Horst Althammer -315

Art Director: Jürgen Claus -357

Layout und Druckvorstufe: Andrea de Paly, Carmen Häfelein, Claudia Weber

Druck: pva GmbH, Landau/Pfalz

Anschrift für Verlag, verantwortlichen Redakteur und verantwortlichen Anzeigenleiter:

verlag moderne industrie GmbH

Justus-von-Liebig-Str. 1, 86899 Landsberg Fax 08191/125-444 E-Mail: [email protected] Internet: www.mi-verlag.de/journals

Handelsregister-Nr./Amtsgericht: HRB 22121 Augsburg

Bedingungen für Anzeigen und Redaktion:

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 40, gültig seit 1.10.2016

Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung. Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial und Zuschriften wird keinerlei Gewähr übernommen; für die vollständige oder teilweise Veröffentlichung in der Zeitschrift, die Verwertung in digitalisierter Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung z.B. auf CD-Rom oder im Internet wird das Einverständnis vorausgesetzt.Erfüllungsort und Gerichtsstand: München

Bankverbindungen: Hypo- Vereinsbank München

IBAN DE76 7002 0270 0015 7644 74

BIC HYVEDEMMXXX

REDAKTION

Leitender Chefredakteur: Wolfgang Kräußlich (wk)

Chefin vom Dienst: Ingrid Fackler (fa)

Redaktion: Florian Blum (bf) -163, Felicitas Heimann (hei) - 718, Julia Lansen (jl) - 297, Dagmar Oberndorfer (do) - 132, Sebastian Schmidt (ssc) - 346

Redaktionsassistenz: Sabine Königl, Tel.: 08191/125-390; Fax: 08191/125-822, E-Mail: [email protected]

Internet: www.ke-next.de

Content Manager Online: Anke Träger -125

ANZEIGEN

Anzeigenleitung: Stefan Pilz -330

Anzeigenverkauf: Philipp Emering -317, Astrid Keller - 490, Sonja Stapf - 480

Anzeigenverwaltung: Regine Russek -338 E-Mail: [email protected]

VERTRIEB

Abonnement: http://www.ke-next.de/abo/ Bezugspreis Jahresabonnement:Inland 196,00 € (zzgl. 18,00 € Versand & MwSt. = 229,42 €),Ausland 196,00 € (zzgl. 36,00 € Versand & MwSt. = 248,68 €),Einzelverkaufspreis 30,00 Euro (inkl. MwSt. & zzgl. Versand)Der Studentenrabatt beträgt 35 %

Kündigungsfrist: Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende.

Abonnement- und Leserservice: E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0) 8191/125-333; Fax.: +49 (0) 8191/125-599

Vertriebsleitung: Hermann Weixler

Erscheinungsweise: monatlich, 40. Jahrgang

ISSN: 2194-0754

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbe trägern e.V.

VERLAGSVERTRETUNGEN

Verlagsvertretung Italien: Casiraghi Pubblicità Internazionale, Via Cardano 81, 22100 Como Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380 E-Mail: [email protected] Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz sorgfälti-ger Prüfung durch die Redaktion, vom Verleger und Herausgeber nicht übernommen werden. Die Zeitschriften, alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung au-ßerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim-mung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei-cherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskripts und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbe-schränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Printmediarecht zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht zur Bearbei-tung, Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z.B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröf-fentlichung in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD und der Daten banknutzung und das Recht, die vorge-nannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d.h. Nachdruckrechte einzuräumen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dür-fen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung über-nommen. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Bei-träge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbe dingungen für Autorenbeiträge.

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Bildrechte: Soweit im Bild nicht anders angegeben, liegen die Rechte beim Autor bzw. dessen Arbeitgeber.

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AFTER WORK DIE LETZTE SEITE

EINS NOCH...

Normal ist das nichtSeit 2014 ist eine neue EU-Richtlinie für funkende Geräte beschlossen. Alleinige Gültig-keit wird sie ab Juni 2017 haben. Doch genauere Details durch passende Normen wurden bisher nicht defi niert. Ein Problem der Konsumindustrie könnte man meinen.

Was der Volksmund über die Ver-

ordnungswut der Europäischen

Union kolportiert, geht meist

nicht über die Vorgaben zum

Krümmungsgrad von Salatgur-

ken und queck-versilberte Sparglühbirnen hinaus.

Kürzlich regten sich die Geister wieder angesichts des

viel zu dreckigen, heimischen Ofenfeuers. Die Empö-

rung in der vorheizenden Bevölkerung war program-

miert. Die Vorteile der Normierung in der Wirtschaft

nimmt Otto Normalverbaucher indes kaum wahr.

Denn in der Industrie garantieren klar defi nierte Stan-

dards Sicherheit und Orientierung. Die Automatisie-

rung ohne Normierung vorantreiben? Schier

unmöglich. Was, wenn der Bau und die Reparatur nur

noch mit Spezialanfertigungen funktionierten?

Das ganze System würde innerhalb kürzester Zeit zu-

sammenbrechen. Und nun also weiß keiner, ob, wann

und wie die neue RED-Richtlinie (2014/53/EU) für

funkende Geräte umgesetzt werden wird. Sie wurde

von der EU schon vor Jahren erlassen und soll diesen

Juni in Kraft treten. Es fehlen jedoch wichtige Fachnor-

men und Defi nitionen für deren Umsetzung. Die Ver-

antwortung dafür schieben sich die EU-Kommision

und das Europäische Institut für Telekommunikations-

normen hin und her. Und die Verbände der betroff e-

nen Branchen halten sich bedeckt. Passiert ist bisher –

nichts. Ohne funkende Maschinen wird das aber nichts

mit der smarten Fabrik. Immerhin hat der VDMA nun

einen Arbeitskreis zu diesem Th ema ins Leben geru-

fen. Das beruhigt doch, oder nicht? Bis Juni gilt also,

Industrie 4.0 solange es geht. Over and out! ssc ■

Zündeln ist nicht. Was nun wird, bleibt dennoch ein heißes Eisen, meint Redaktionsvolontär Sebastian Schmidt.

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PLATTFORM FÜR EXPERTEN

Vom Plan ...

... zur Realität

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