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Schulartenspezifischer Bildungsstandard in der Berufsbildung Handelsakademie (HAK) Kompetenzmodell, Deskriptoren und ausgewählte Unterrichtsbeispiele Entrepreneurship – Wirtschaft und Management 13. Schulstufe (Mai 2014) www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at

Kompetenzmodell, Deskriptoren und ausgewählte

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Schulartenspezifischer Bildungsstandard in der Berufsbildung Handelsakademie (HAK) Kompetenzmodell, Deskriptoren und ausgewählte Unterrichtsbeispiele   

         

Entrepreneurship – Wirtschaft und Management 13. Schulstufe

(Mai 2014) www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at

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Die vorliegende Broschüre der Bildungsstandards in der Berufsbildung „Entrepreneurship – Wirt-schaft und Management“ für die 13. Schulstufe dokumentiert das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses und versteht sich als „work in progress“. Ab sofort steht eine Sammlung von fächerübergreifenden kompetenzorientierten Arbeitsaufträgen allen interessierten Lehrerinnen und Lehrern für ihren Einsatz im kompetenzorientierten Unterricht zur Verfügung. Die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsaufträge) und ein Kompetenzraster ste-hen nunmehr den interessierten Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern, aber auch allen anderen am kaufmännischen Schulwesen Interessierten, für schulische Zwecke, unter www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at zur Verfügung. Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern bei der Umsetzung der fächerübergreifenden Bildungsstandards im kompetenzorientierten Unterricht viel Erfolg! OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl Projektverantwortlicher BMBF, Abt. II/3

4. Auflage, 18. Mai 2014

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INHALTSVERZEICHNIS

1  Vorwort der Steuerungsgruppe ............................................................................... 7 

2  Einleitung ................................................................................................................ 10 2.1  Mitglieder der Arbeitsgruppe „Entrepreneurship – Wirtschaft

und Management“ ............................................................................................ 10 

2.2  Präambel „Bildungsstandards Entrepreneurship - Wirtschaft und Management“ -13. Schulstufe ................................................................... 11 

2.3  Funktion von Bildungsstandards ...................................................................... 12 

3  Kompetenzmodell „Entrepreneurship – Wirtschaft und Management“ ................ 13 3.1  Bestandteile ..................................................................................................... 13 

3.2  Deskriptoren ..................................................................................................... 17 

4  Unterrichtsbeispiele (exemplarische Auswahl) ................................................... 22 4.1  Unterrichtsbeispiel „Unternehmen und Recht“ ................................................. 24 

4.2  Unterrichtsbeispiel „Materialwirtschaft“ ............................................................ 28 

4.3  Unterrichtsbeispiel „Marketing“ ......................................................................... 31 

4.4  Unterrichtsbeispiel „Finanzierung und Investition“ ............................................ 34 4.5  Unterrichtsbeispiel „Personal“ .......................................................................... 36 

4.6  Unterrichtsbeispiele „Unternehmensrechnung“ ................................................ 38 

4.7  Unterrichtsbeispiel „Entrepreneurship“ ............................................................. 56 

4.8  Unterrichtsbeispiel „Management“ ................................................................... 57 

4.9  Unterrichtsbeispiel „Internationale Geschäftstätigkeit“ ..................................... 59 

4.10 Unterrichtsbeispiel „Wirtschaftssektoren und Branchen“ .................................. 66 

4.11 Unterrichtsbeispiel „Kommunikation“ ................................................................ 69 

5  Hierarchie der Bildungsstandards ........................................................................ 74 5.1  Gesetzliche Verankerung der Bildungsstandards ............................................ 74 

5.2  Bildungsstandards als Teil der Qualitätsinitiative ............................................. 74 

5.3  Bildungsstandards in der Berufsbildung und in der Handelsakademie ............ 75 

5.4  Intentionen der Bildungsstandards in höheren kaufmännischen Schulen ........ 76 

5.5  Welche Bildungsstandards müssen Absolventinnen und Absolventen der Handelsakademie insgesamt erfüllen? (Stand: Mai 2014) ............................... 76 

5.6  Soziale und personale Kompetenzen in der Handelsakademie ....................... 77 

5.7  Bildungsstandards und kompetenzorientierter Unterricht ................................. 77 

6  Kompetenzorientierter Unterricht ......................................................................... 78 

7  Bibliographie und weiterführende Literatur ......................................................... 83 

8  Copyrightregelung ................................................................................................. 86 

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1 Vorwort der Steuerungsgruppe

Vielfalt und Qualität der Berufsbildung Die Bildungssysteme in den Mitgliedstaaten der EU weisen vor allem im Bereich der Berufsbildung eine beachtliche Bandbreite auf, die auch ein Erfolgsfaktor für eine immer mehr von innovativen Produkten und Leistungen geprägten Wirtschaft ist. Die Vielfalt der Bildungswege fördert unter-schiedliche Denk- und Handlungsansätze und schafft ein Potenzial an Qualifikationen, das zu in-novativen Problemlösungen befähigt.

Dieses Potenzial kann am europäischen Bildungs- und Arbeitsmarkt aber nur wirksam werden, wenn die vielfältigen Qualifikationen transparent gemacht und ihrem Wert entsprechend anerkannt werden. Die Anerkennung und Verwertbarkeit erworbener Qualifikationen beruht zu einem wesent-lichen Teil auf dem Vertrauen in die Qualität des Bildungsangebots.

Das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität von Bil-dungsprozessen, die im Besonderen eine transparente Darstellung von Lernergebnissen ein-schließt, steht daher auch im Mittelpunkt der großen bildungspolitischen Themen der Gegenwart, wie der Schaffung eines Nationalen und Europäischen Qualifikationsrahmens (NQR bzw. EQR) sowie eines Europäischen Leistungspunktesystems (ECVET)1. Die österreichische Be-rufsbildung beteiligt sich darüber hinaus am gesamteuropäischen Qualitätsprozess mit der Initiati-ve QIBB (Qualitätsinitiative Berufsbildung). Ein wichtiges Teilprojekt von QIBB sind die Entwicklung und der Einsatz von Bildungsstandards. Bildungsstandards in der Berufsbildung Die Bildungsstandards der Berufsbildung, die auf die Abschlussqualifikationen fokussieren, sind ein wesentliches Element zur transparenten Darstellung von Lernergebnissen. Sie sind somit ein Bildungsnachweis für das Portfolio einer Absolventin bzw. eines Absolventen an der Nahtstelle in das Berufsleben oder in eine weiterführende (tertiäre) Bildungseinrichtung. Dementsprechend kon-zentrieren sich die Standards auf

allgemeinbildende Kernkompetenzen,

berufsbezogene Kernkompetenzen sowie

soziale und personale Kernkompetenzen.

In einem ersten Schritt wurden allgemeinbildende Kernkompetenzen durch Standards definiert. Diese Kompetenzen stellen die „Studierfähigkeit“ sicher und befähigen zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Sie beziehen sich entweder auf einen einzelnen Unterrichtsgegenstand, wie Deutsch, Englisch, Angewandte Mathematik und Angewandte Informatik oder auf eine Gruppe von Unterrichtsgegenständen, wie die Naturwissenschaften (Physik, Chemie und Biologie). Die entsprechenden Kompetenzmodelle bauen auf bereits bestehenden Entwicklungen auf; sie orien-tieren sich z. B. am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen des Europa-rats (GERS) sowie an anerkannten Strukturen der entsprechenden Fachdidaktik.

In einem nächsten Schritt wurden bzw. werden berufsbezogene Kernkompetenzen definiert, die sich auf fachtheoretische und fachpraktische Unterrichtsgegenstände bzw. Gegenstandsbereiche eines Bildungsgangs beziehen.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung sozialer und personaler Kernkompetenzen, sowohl für die Arbeitswelt als auch für den Prozess des lebensbegleitenden Lernens, werden auch für diesen Bereich entsprechende Standards erarbeitet.

Man gelangt damit zu einem Kompetenzverständnis, das dem im Europäischen Qualifikations-rahmen verwendeten Ansatz entspricht2.

1 Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR), Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR), Europäisches System zur Übertra-

gung, Akkumulierung und Anerkennung von Lernleistungen im Bereich der Berufsbildung (ECVET) 2 Indikatoren des EQR: Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenz (im Sinne von Übernahme von Verantwortung und Selb-

ständigkeit)

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Elemente von Bildungsstandards in der Berufsbildung Ein Bildungsstandard besteht aus dem Kompetenzmodell, den Deskriptoren und den Unter-richtsbeispielen (kompetenzorientierten Arbeitsaufträgen).

Kompetenzmodelle ermöglichen die Darstellung abstrakter Bildungsziele. „Neu“ ist die Dar-stellung der Unterrichtsinhalte in einer Inhaltsdimension UND einer differenzierten Hand-lungsdimension. Die Inhaltsdimension weist die für einen Unterrichtsgegenstand bzw. für mehrere Unterrichtsgegenstände oder einen Fachbereich relevanten Themenbereiche auf. Mit der Handlungsdimension wird die im jeweiligen Unterrichtsgegenstand bzw. den jeweiligen Un-terrichtsgegenständen oder im jeweiligen Fachbereich zu erbringende Leistung zum Ausdruck gebracht.

Die zu erreichenden Kompetenzen werden durch Deskriptoren abgebildet und konkretisieren somit die Bildungs- und Lehraufgaben der Lehrpläne. Sie beschreiben Bildungsziele unter As-pekten der Fachdidaktik und berücksichtigen aktuelle Theorien zum Wissensaufbau. Somit sind die Deskriptoren Umschreibungen in Form von Zielvorgaben. Die Formulierung der De-skriptoren hilft, die Perspektive der Schülerinnen und Schüler zu betonen und erlaubt eine hö-here Lesbarkeit für Lernende und Lehrende, aber auch für alle anderen am kaufmännischen Schulwesen Interessierten.

Um das Kompetenzmodell zu illustrieren, die Deskriptoren zu präzisieren und in die Praxis zu „übersetzen“, wurden und werden Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsauf-träge) entwickelt. Diese eignen sich zur Verwendung im Unterricht und dienen der Darstellung der Bildungsstandards, der Orientierung und der Selbstevaluation.

Funktionen der Bildungsstandards Die Bildungsstandards erfüllen eine Reihe unterschiedlicher Funktionen. Einige sollen hier hervor-gehoben werden.

Bildungsstandards dienen der Qualitätssicherung und -verbesserung des gesamten Schul-systems, in dessen Mittelpunkt die Lernleistungen aller Schülerinnen und Schüler stehen. Im Bereich der Berufsbildung haben die Lehrpläne den Charakter von Rahmenvorgaben. Diese Tatsache hat in Verbindung mit den schulautonomen Gestaltungsfreiräumen dazu geführt, dass die Umsetzung der Lehrpläne stark standortbezogen erfolgt.

Die Formulierung von bundesweit gültigen Bildungsstandards soll dieser Entwicklung nicht ent-gegenwirken, aber Kernbereiche des Unterrichts in einer lernergebnisorientierten Darstellung festhalten - Orientierungsfunktion für den Unterricht.

So gesehen bringen die Bildungsstandards eine Konkretisierung der Lehrpläne in ausge-wählten Kernbereichen und schaffen die Grundlage für die Implementierung eines kompetenz-orientierten Unterrichts, der jedenfalls die Erreichung der zentralen, in den Bildungsstandards festgelegten Lernergebnisse sichern soll, und zwar unabhängig vom Schulstandort.

Durch Bildungsstandards sind Vergleiche zwischen unterschiedlichen Bildungs-institutionen und eine objektive Darstellung des Bildungsweges möglich. Dies verbessert nicht nur die „Kommunikation“ zwischen Bildungsanbietern und Arbeitgebern in Österreich, sondern ebnet für Lernende den Weg nach Europa. Durch Standards, die die Zielvorgaben systematisch darstellen, können im österreichischen Schulsystem erworbene Kompetenzen anderen Ländern verdeutlicht werden. Darüber hinaus werden Bildungsstandards in der Be-rufsbildung als Unterstützung zur Weiterentwicklung der europäischen Transparenzinstrumente aufgefasst, wobei für die Berufsbildung insbesondere die Europass-Zeugniserläuterungen von Bedeutung sind (siehe www.zeugnisinfo.at).

Bildungsstandards geben Lehrkräften ein Instrument in die Hand, um ihren Unterricht stärker auf (berufliche) Kernkompetenzen auszurichten und die Handlungsorientierung der Lernenden zu stärken. Dies impliziert eine Ausrichtung auf kompetenzorientierte Lernsituationen und damit eine Erweiterung der didaktischen Möglichkeiten.

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Entwicklungsplan Der Projektplan sieht zwei aufeinanderfolgende Entwicklungsabschnitte vor:

I. Abschnitt: Die Entwicklung und Implementierung der Bildungsstandards als Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht.

II. Abschnitt: Die Entwicklung und Implementierung von aus den Bildungsstandards abgeleiteten Methoden zur Überprüfung der Erreichung der Lernergebnisse auf Systemebe-ne (Standardisierte kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung - sRDP).

In I. Abschnitt ist für jeden einzelnen Bildungsstandard der Entwicklungs- und Implementie-rungsprozess in vier Phasen angelegt:

Die 1. Phase umfasst die Erstellung des Kompetenzmodells sowie die Formulierung der zu erreichenden Ziele in Form von Deskriptoren.

In der 2. Phase wird eine größere Anzahl von Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientier-ten Arbeitsaufträgen) ausgearbeitet, die in sich geschlossene Aufgaben darstellen und in den Unterricht eingebaut werden können.

Die 3. Phase dient der Erprobung von Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientierten Ar-beitsaufträgen) an ausgewählten Schulen.

Die 4. Phase beinhaltet die Konzeption pädagogischer Grundlagen für einen kompetenz-orientierten Unterricht sowie die Implementierung der erforderlichen Unterstützungs-maßnahmen.

Für den II. Abschnitt ist die Entwicklung einer Methodik zur Evaluierung von Lernergebnis-sen vorgesehen. Durch die Formulierung von gemeinsamen Zielvorstellungen und durch kompe-tenzorientierten Unterricht wird die Voraussetzung für eine österreichweite Evaluierung des be-rufsbildendenden Unterrichts geschaffen - Evaluierungsfunktion auf Systemebene. So kann durch Messung der Leistung von Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen im Rahmen von zentral vorgegebenen abschließenden Prüfungen, die aus den Bildungsstandards entwickelt werden, Auskunft über die Erreichung der angestrebten Lernergebnisse gegeben werden. Die berufsbildenden Schulen sind im Jahr 2004 in die Standardentwicklung eingestiegen. Zu-nächst für die berufsbildenden höheren Schulen, in einem zweiten Schritt für die berufsbildenden mittleren Schulen. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen zur Entwicklung der Bildungsstandards sind in Ein-zelbroschüren dokumentiert. Diese Dokumentationen enthalten eine ausführliche Beschreibung der jeweiligen Bildungsstandards. Diese Broschüren, das Kompetenzmodell, die Deskriptoren, die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und der Kompetenzraster stehen als Download unter www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at zur Verfügung. Die Steuerungsgruppe verbindet mit der Überreichung dieser Broschüre die Einladung, sich am Prozess der Bildungsstandardentwicklung zu beteiligen. Für die Steuerungsgruppe OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl BMBF, Abt. II/3

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2 Einleitung

Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „Entrepreneurship – Wirt-schaft und Management“ dokumentiert das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozes-ses, in dem ein Kompetenzmodell erarbeitet, Deskriptoren formuliert und Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) erstellt wurden. Zur Entwicklung der vorliegenden Broschüre haben Fachkolleginnen und Fachkollegen aus ver-schiedenen Handelsakademien und Handelsschulen beigetragen, denen ich an dieser Stelle sehr herzlich danken möchte.

2.1 Mitglieder der Arbeitsgruppe „Entrepreneurship – Wirtschaft und Manage-ment“

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Prof. Mag. Irene Ackerlauer, BHAK/BHAS Linz-Auhof Prof. Mag. Gabriele Andre, BHAK/BHAS Wien 12 Prof. Mag. Dr. Gerhard Geissler, MSc, HAK/HAS Wien 1, Akademiestraße Prof. Mag. Andrea Graf, BHAK/BHAS Graz, Grazbachgasse OStR Prof. Mag. Fritz Höfer, BHAK/BHAS Neunkirchen Prof. Mag. Evelyn Meyer, BHAK/BHAS Wien 10 Prof. Mag. Romana Starzer, BHAK/BHAS Perg Prof. Mag. Beate Tötterström, BHAK/BHAS Wien 13 Prof. Mag. Margit Ziegler, BHAK/BHAS Linz-Auhof Leiter der Arbeitsgruppe

OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl, Bundesministerium für Bildung und Frauen, Abt. II/3

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2.2 Präambel „Bildungsstandards Entrepreneurship - Wirtschaft und Management“ -13. Schulstufe

Die Bildungsstandards „Entrepreneurship – Wirtschaft und Management“ sind auf alle kaufmänni-schen, volkswirtschaftlichen und rechtlichen Unterrichtsgegenstände der Handelsakademie ausge-richtet und umfassen den gemeinsamen Nenner der wirtschaftlichen und rechtlichen Ausbildung der Handelsakademie. Die Inhalte umfassen alle Jahrgänge der folgenden Unterrichtsgegenstän-de: „Betriebswirtschaft“, „Unternehmensrechnung“, „Business Training, Projektmanagement, Übungsfirma und Case Studies“, „Recht“ und „Volkswirtschaft“. Auch Inhalte der „Wirtschafts-informatik“ und „Officemanagement und angewandte Informatik“ fließen als Werkzeuge in die For-mulierung der Bildungsstandards ein. Die wirtschaftlichen und rechtlichen Unterrichtsgegenstände haben im kaufmännischen Schulwe-sen einen sehr hohen Stellenwert, weil sie als typenbildende Unterrichtsgegenstände neben der fachlichen Spezialisierung in den Ausbildungsschwerpunkten bzw. Fachrichtungen vor allem jene Kernkompetenzen (Fachkompetenzen, soziale Kompetenzen und personale Kompetenzen) vermit-teln, die für alle gehobenen Tätigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung Voraussetzung sind. Die integrative Sichtweise der Unterrichtsgegenstände spiegelt sich im Kompetenzmodell wider. Die Bildungsstandards „Entrepreneurship – Wirtschaft und Management“ bestehen aus:

Kompetenzmodell,

Deskriptoren sowie

Unterrichtsbeispielen. Die Reihenfolge der Deskriptoren ist nicht hierarchisch zu verstehen. Die Unterrichtsbeispiele zur Konkretisierung der Deskriptoren verstehen sich nicht als taxative Auf-zählungen, sondern als Anregungen und stellen keine Verbindlichkeit im Hinblick auf Lehrpläne dar. Die Unterrichtsbeispiele sind als möglicher Bestandteil des Unterrichts in den verschiedenen Un-terrichtsgegenständen und als Orientierungshilfe in Bezug auf die Erreichung der Ziele gedacht, die in Form von Deskriptoren formuliert sind.

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2.3 Funktion von Bildungsstandards Bildungsstandards sind:

Erwartete Lernergebnisse aus den Kernbereichen eines Unterrichtsgegenstandes, mehrerer Unterrichtsgegenstände oder eines Clusters zu einem bestimmten Zeitpunkt (13. Schulstufe).

Bildungsstandards erläutern, über welche nachhaltigen Kompetenzen eine Schülerin oder ein Schüler verfügen muss, wenn das Bildungsziel einer bestimmten Schulform als erreicht gel-ten soll.

Bildungsstandards definieren Kompetenzen (kognitive, soziale und personale Fähigkeiten und Fertigkeiten), die dazu dienen, Aufgaben unter Anleitung und selbständig zu lösen.

Bildungsstandards in Österreich verstehen sich als Regelstandards (mittleres Anforderungs-niveau).

Bildungsstandards sind ergebnisorientiert (Outcome-Orientierung).

Bildungsstandards betonen die Nachhaltigkeit (was nehmen die Absolventinnen und Absol-venten in ihr Berufsleben bzw. Privatleben tatsächlich mit).

Bildungsstandards beruhen auf Fachlichkeit (Bezug zum Kernstoff der verschiedenen Unter-richtsgegenstände/Cluster).

Bildungsstandards definieren verfügbare Soll-Kompetenzen an Schnittstellen (nach dem V. Jahrgang bei Eintritt in das Berufsleben oder bei Beginn eines Studiums).

Bildungsstandards dienen der Orientierung und Transparenz (Vergleichbarkeit trotz Schulau-tonomie).

Bildungsstandards dienen der externen Systemevaluierung (Rückmeldung über die Qualität des Bildungssystems und der Schulform).

Bildungsstandards sind ein Teilbereich der Qualitätsinitiative der Sektion Berufsbildung - QIBB (externe Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung des Unterrichts).

Bildungsstandards definieren grundlegende Handlungsanforderungen (Kernkompetenzen), denen Schülerinnen und Schülern im Lernbereich oder in den Fächern ausgesetzt sind.

Bildungsstandards sind Zielmarken und benennen klar erwartete Kompetenzen von Schüle-rinnen und Schülern.

Bildungsstandards haben einen kumulativen Aufbau. Sie fokussieren, was am Ende der Schulform sicher beherrscht werden soll, thematisieren aber nicht die Prozesskomponente des Lernens.

Bildungsstandards sind Leitlinien, die Wissen und Kompetenzen ausdrücken.

Bildungsstandards dienen der Feststellung und der Bewertung von Lernergebnissen.

Bildungsstandards zielen darauf ab, die Wirkungen des pädagogischen Handelns an Hand des Ergebnisses messbar zu machen.

Bildungsstandards sind nicht:

Bildungsstandards sind keine Auflistung von Bildungs- und Lehraufgaben bzw. von Lehrinhalten oder Lernzielen (= Input, Lehrplan).

Bildungsstandards haben keinen Einfluss auf die Leistungsbeurteilung.

Bildungsstandards legen nicht fest, was guter Unterricht ist.

Bildungsstandards reglementieren nicht das Lernen und Lehren.

Bildungsstandards sind kein Eingriff in die Methodenfreiheit der Lehrerinnen und Lehrer – kompetenzorientierter Unterricht.

Bildungsstandards sind nicht prozessorientiert.

Bildungsstandards bedeuten keine Standardisierung des pädagogischen Handelns.

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3 Kompetenzmodell „Entrepreneurship – Wirtschaft und Management“

3.1 Bestandteile Das Kompetenzmodell unterscheidet zwei fachliche Teildimensionen. Diese sind: Handlungskompetenzen und Inhaltskompetenzen

3.1.1 Dimension – Handlungskompetenzen Unter Handlungskompetenzen versteht man fachlich orientierte Aktivitäten, die für die Bearbei-tung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche erforderlich sind. Durch eine Unterteilung werden charakteristische Handlungsbereiche spezifiziert, die sich aus dem allgemeinen Bildungsziel, der Rolle des Unterrichtsgegenstandes/der Unterrichtsgegenstände und der Zieldefinition des Clusters ableiten lassen. Die folgenden Kompetenzbereiche beschreiben Handlungen, die für die Bearbeitung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche des Clusters Entrepreneurship – Wirtschaft und Management erforderlich sind. Handlungskompetenzen

A B C D E

Wiedergeben Verstehen Anwenden Analysieren Entwickeln

Handlungskompetenzen

A Wiedergeben umfasst die Kompetenz, etwas Gelerntes wiederzugeben und einzuordnen.

B Verstehen

umfasst die Kompetenz, etwas Gelerntes auf einen bestimmten Sachverhalt zu übertragen oder damit zu vergleichen; etwas in anderer Form zusammen-fassend, charakterisierend darzustellen.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Verstehen“ vorgegebene Inhalte zusammenfassen Schlussfolgerungen ziehen Zusammenhänge erklären vergleichen, begründen, erläutern, darstellen, einordnen

C Anwenden

umfasst im Wesentlichen die Nutzung oder Anwendung eines gelernten Ver-fahrens.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Anwenden“ Einholen und Vergleichen von Angeboten Kontieren und Verbuchen von Belegen Durchführung von Berechnungen Erstellen von Auswertungen

D Analysieren

umfasst etwas Gelerntes neu zu strukturieren, eigene Kriterien, Gesichts-punkte zu entwickeln und zu übertragen.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Analysieren“ rechtliche Auswirkungen von eigenen Handlungen im Zusammenhang

mit der Abwicklung eines Kaufvertrags beurteilen können Daten für Kennzahlenermittlung auswählen und aufbereiten Bedürfnisse der Kunden in Verkaufsgesprächen erkennen

E Entwickeln

umfasst eigenständig etwas Neues zu konzipieren.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Entwickeln“ ständig wiederkehrende Tätigkeiten im eigenen Arbeitsbereich zeitspa-

rend organisieren Planen von geeigneten Ablagesystemen

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3.1.2 Dimension – Inhaltskompetenzen Das sind Kompetenzen, die von Schülerinnen und Schülern bei der Auseinandersetzung mit In-halten vor allem im Cluster Entrepreneurship – Wirtschaft und Management erworben wer-den. Die angeführten Kompetenzklassen entsprechen den im Lehrplan enthaltenen Inhaltsbe-reichen. Die inhaltlichen Kompetenzen wurden in folgende elf Teilbereiche aufgeteilt:

Inh

alts

kom

pet

enze

n

EM1 Unternehmen und Recht

EM2 Materialwirtschaft

EM3 Marketing

EM4 Finanzierung und Investition

EM5 Personal

EM6 Unternehmensrechnung

EM7 Entrepreneurship

EM8 Management

EM9 Internationale Geschäftstätigkeit

EM10 Wirtschaftssektoren und Branchen

EM11 Kommunikation

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3.1.3 Vernetzung der Kompetenzen Die Vernetzung der Handlungskompetenzen mit den inhaltlichen Kompetenzen ergibt das nachfolgende Modell. Die Realisierung eines solchen Kompetenzpaares in Form von Aufgaben kann in verschiedenen Anspruchsniveaus erfolgen.

Handlungskompetenz

A B C D E

Wiederge-ben

Verstehen Anwenden Analysie-ren

Entwickeln

Inh

alts

kom

pet

enz

EM1 Unternehmen und Recht

EM2 Materialwirtschaft

EM3 Marketing

EM4 Finanzierung und Inves-tition

EM5 Personal

EM6 Unternehmensrechnung

EM7 Entrepreneurship

EM8 Management

EM9 Internationale Ge-schäftstätigkeit

EM10 Wirtschaftssektoren und Branchen

EM11 Kommunikation

EM-C-5.1-1

16

3.1.4 Struktur der Nummerierung der Unterrichtsbeispiele (kompetenz-orientierten Arbeitsaufträge)

Die Nummerierung der Unterrichtsbeispiele ist nach folgender Struktur durchgeführt worden:

EM-C-5.1-1 EM: Entrepreneurship – Wirtschaft und Management Handlungsebene: C (in der Nummerierung wird immer nur die höchste anzustrebende Hand-lungsebene angeführt) Inhaltsebene: 5 Personal Bereich/Deskriptor Nr.: 1 und Nummer des Beispiels: 1 Die Einordung eines Deskriptors in EM-C-5 bedeutet, dass dieser aus den Bildungsstandards Entrepreneurship – Wirtschaft und Management (Lehrplan 2014, Cluster Entrepreneurship – Wirtschaft und Management) stammt, der Handlungskompetenz C „Anwenden“ sowie der In-haltskompetenz 5 „Personal“ zuzuordnen ist. Danach ist der jeweilige Deskriptor der Inhalts-ebene angeführt, z. B. 1 entspricht „Ich kann die inner- und außerbetrieblichen Abrechnungen durchführen.“ In der Nummerierung wird jeweils die höchste anzustrebende Handlungskompetenz angeführt. In einem dazugehörigen Unterrichtsbeispiel (kompetenzorientierten Arbeitsauftrag) können sehr wohl auch darunter liegende Handlungskompetenzen verlangt werden. Die Einordnung des Beispiels in die Inhaltskompetenz 5 zeigt, dass größtenteils Kompetenzen des Bereiches „Personal“ gefordert sind. Es kann und wird aber durchaus auch vorkommen, dass Kompetenzen anderer Inhaltsbereiche (z. B. Unternehmensrechnung) verlangt werden. Die wirtschaftlichen Unterrichtsgegenstände haben im kaufmännischen Schulwesen einen sehr hohen Stellenwert, weil sie neben der fachlichen Schwerpunktsetzung der jeweiligen Schulform vor allem jene Wirtschaftskompetenzen (Fachkompetenzen, soziale Kompetenzen und Metho-denkompetenz) vermitteln, die für alle qualifizierten Tätigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung sowie für das private Lebensumfeld Voraussetzung sind. Die integrative Sichtweise der wirtschaftlichen Unterrichtsgegenstände spiegelt sich im Kompe-tenzmodell wider. Die Bildungsstandards bestehen aus einem Kompetenzmodell, Deskriptoren sowie Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientierten Arbeitsaufträgen). Die Hinweise und Beispiele verstehen sich nicht als taxative Aufzählungen, sondern als Anregungen und stellen keine Ver-bindlichkeit im Hinblick auf Lehrpläne dar. Auch ist die Reihenfolge der Deskriptoren nicht hierar-chisch zu verstehen. Die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsaufträge) sind als möglicher Bestandteil des Unterrichts in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen und als Orientierungshilfe in Bezug auf die Erreichung der Ziele gedacht, die in Form von Deskriptoren formuliert sind. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Anzahl der Unterrichtsbeispiele (kompe-tenzorientierte Arbeitsaufträge) zu einem Deskriptor keinerlei Rückschlüsse auf dessen Wichtigkeit oder den Umfang zulassen. Auch war und kann es nicht Ziel sein, mit einem einzel-nen Arbeitsauftrag einen gesamten Deskriptor inhaltlich vollständig abzudecken. Häufig wird mit dem Arbeitsauftrag nur eine oder mehrere Facetten des Hauptdeskriptors dargestellt, um ei-nen Eindruck zu vermitteln, wie sich die angesprochenen Kompetenzen präsentieren können. Die Funktion der Erläuterungen ist, gemeinsam den Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientier-ten Arbeitsaufträgen) die Inhalte der Deskriptoren näher zu konkretisieren. Es soll die äußeren Grenzen der Inhalte und mögliche Umsetzungen in der Handlungsebene verdeutlicht werden.

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3.2 Deskriptoren

Nr. Inhaltsebene

Höchste

Handlungs-

ebene

Deskriptor

1 Ich kann wichtige rechtliche Grundlagen (Unternehmensrecht, Steuer-recht, Arbeits- und Sozialrecht etc.) für unternehmerische und private Entscheidungen anwenden.

1.1 Ich kann auf der Basis gegebener Informationen gründungsrelevante Entscheidungen (Wahl der Rechtsform, Firmenbezeichnung, Vollmach-ten) für ein Unternehmen begründet treffen.

C EM-C-1.1

1.2 Ich kann das Zustandekommen und die Inhalte relevanter Verträge (Kaufvertrag, Werkvertrag, Dienstvertrag, Kreditvertrag und andere Vertragstypen) nachvollziehen.

C EM-C-1.2

1.3 Ich kann die (ordnungsgemäße und vertragswidrige) Erfüllung von Ver-trägen nachvollziehen und entsprechende Handlungsschritte setzen.

C EM-C-1.3

1.4 Ich kann verschiedene rechtliche Aspekte im Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis anwenden.

C EM-C-1.4

1.5 Ich kann die Prozesse der freiwilligen und zwangsweisen Auflösung von Unternehmen beschreiben.

B EM-B-1.5

2 Ich kann für den Bereich der Materialwirtschaft eines Unternehmens Gestaltungsmöglichkeiten mithilfe verschiedener Steuerungstools der Materialwirtschaft aufzeigen.

2.1 Ich kann mithilfe vorgegebener Informationen einen Beschaffungspro-zess auch mit Unterstützung kaufmännischer Standardsoftware planen und umsetzen.

C EM-C-2.1

2.2 Ich kann mithilfe vorgegebener Informationen verschiedene Steue-rungstools zur Optimierung materialwirtschaftlicher Prozesse anwen-den.

C EM-C-2.2

2.3 Ich kann die wesentlichen Kostenarten der Materialwirtschaft und deren Zusammenhänge beschreiben.

C EM-C-2.3

2.4 Ich kann eine Lageranalyse durchführen und aus den Ergebnissen Schlussfolgerungen ziehen.

C EM-C-2.4

2.5 Ich kann zentrale Kennzahlen der Materialwirtschaft berechnen und die Ergebnisse interpretieren.

C EM-C-2.5

2.6 Ich kann verschiedene Möglichkeiten der Beschaffung und Lagerorga-nisation unterscheiden.

B EM-B-2.6

3 Ich kann für das Leistungsangebot eines Unternehmens einen Marke-ting-Mix auf der Basis konkreter Markt- und Unternehmensinformatio-nen planen und kritisch hinterfragen.

3.1 Ich kann den Prozess der Marktbearbeitung erläutern. B EM-B-3.1

3.2 Ich kann verschiedene Instrumente der Markt- und Meinungsforschung zur Erhebung relevanter Informationen zur Gestaltung eines Marketing-Mix einsetzen.

C EM-C-3.2

3.3 Ich kann für den Absatz relevante Prozessschritte mit Unterstützung kaufmännischer Standardsoftware effizient umsetzen.

C EM-C-3.3

3.4 Ich kann einen Marketing-Plan erstellen, umsetzen, evaluieren und seine Auswirkungen analysieren.

D EM-D-3.4

18

Nr. Inhaltsebene

Höchste

Handlungs-

ebene

Deskriptor

3.5 Ich kann einen Marketing-Mix aus der Sicht eines Konsumenten kritisch hinterfragen.

D EM-D-3.5

4 Ich kann auf der Basis vorgegebener Informationen Finanzierungs- und Investitionsempfehlungen für ein Unternehmen erarbeiten.

4.1 Ich kann klar definierte Risiken im Rahmen von Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen angemessen berücksichtigen.

C EM-C-4.1

4.2 Ich kann Investitionsentscheidungen mithilfe verschiedener Investitions-rechnungsverfahren begründet vorbereiten.

C EM-C-4.2

4.3 Ich kann mit vorgegebenen Daten einen Finanzplan erstellen und das Ergebnis kritisch reflektieren.

C EM-C-4.3

4.4 Ich kann auf der Basis von Informationen aus der Unternehmensrech-nung und dem Unternehmensumfeld verschiedene Finanzierungsmög-lichkeiten vorschlagen.

C EM-C-4.4

4.5 Ich kann verschiedene Veranlagungsstrategien einander gegenüber stellen.

C EM-C-4.5

5 Ich kann im Bereich der Personalwirtschaft eines Unternehmens Ge-staltungsmöglichkeiten mithilfe verschiedener Steuerungstools des Personalmanagements aufzeigen und diese Kompetenz für mich als Mitarbeiter/in nutzen.

5.1 Ich kann die inner- und außerbetrieblichen Abrechnungen durchführen. C EM-C-5.1

5.2 Ich kann verschiedene Entlohnungsmodelle voneinander abgrenzen. B EM-B-5.2

5.3 Ich kann die Arbeitnehmerveranlagung online durchführen und auf-grund des erhaltenen Bescheides die richtigen Handlungen setzen.

C EM-C-5.3

5.4 Ich kann mich in einem Unternehmen erfolgreich bewerben. C EM-C-5.4

5.5 Ich kann für ein Unternehmen Methoden der Personalanwerbung und -auswahl anwenden.

C EM-C-5.5

5.6 Ich kann verschiedene Motivationstheorien voneinander abgrenzen. B EM-B-5.6

5.7 Ich kann Maßnahmen im Personalmanagement aus der Sicht von Ar-beitnehmern und Arbeitgebern kritisch hinterfragen.

D EM-D-5.7

5.8 Ich kann Online-Dienstleistungen für die Personalverrechnung nutzen und die Ergebnisse reflektieren.

D EM-D-5.8

6 Ich kann die Tätigkeit eines Unternehmens auf Zahlenebene unter Be-rücksichtigung gesetzlicher Vorschriften bzw. betriebswirtschaftlicher Überlegungen abbilden, das Zahlenmaterial für die Vorbereitung von Unternehmensentscheidungen aufbereiten und diese Kompetenzen für mich als Mitarbeiter/in und Private/r nutzen.

6.1 Ich kann Aufgaben des wirtschaftlichen Rechnens lösen. C EM-C-6.1

6.2 Ich kann die rechtlichen Grundlagen des Rechnungswesens anwenden. C EM-C-6.2

6.3 Ich kann Originalbelege für die Erfassung/Verbuchung vorbereiten. C EM-C-6.3

6.4 Ich kann die grundlegenden gesetzlichen Bestimmungen des Umsatz-steuerrechtes anwenden, die USt-Zahllast ermitteln.

C EM-C-6.4

6.5 Ich kann die Umsatzsteuervoranmeldung beim ACT-Finanzamt einrei-chen, die Abfuhr abwickeln und entsprechende Maßnahmen setzen.

D EM-D-6.5

19

Nr. Inhaltsebene

Höchste

Handlungs-

ebene

Deskriptor

6.6 Ich kann die vorgeschriebenen Aufzeichnungen der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung führen und den Erfolg ermitteln.

C EM-C-6.6

6.7 Ich kann laufende Geschäftsfälle in der doppelten Buchführung inkl. Lagerbewegungen mit einer kaufmännischen Standardsoftware anhand von Belegen verbuchen und deren Auswirkungen auf Bilanz und GuV-Rechnung ermitteln.

D EM-D-6.7

6.8 Ich kann Fehler in den Aufzeichnungen erkennen und korrigieren. D EM-D-6.8

6.9 Ich kann, ausgehend von den Daten der Buchführung, die Kosten ermit-teln, den Kostenstellen zuordnen, Kalkulationen, auch branchenspezi-fisch, durchführen und interpretieren sowie das Betriebsergebnis ermit-teln.

D EM-D-6.9

6.10 Ich kann einfache Deckungsbeitragsrechnungen durchführen und auf deren Grundlage unternehmerische Entscheidungen treffen.

D EM-D-6.10

6.11 Ich kann Zugänge, Abgänge des Anlagevermögens erfassen, Ab-schreibungen durchführen und die Auswirkung auf die Überschusser-mittlung, die Bilanz und GuV-Rechnung ermitteln.

D EM-D-6.11

6.12 Ich kann die Bewertung von Waren, Materialien und Erzeugnissen durchführen und die Auswirkung auf Bilanz sowie Gewinn- und Verlust-rechnung ermitteln.

D EM-D-6.12

6.13 Ich kann die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten vor-nehmen und die Auswirkung auf Bilanz sowie Gewinn- und Verlust-rechnung ermitteln.

D EM-D-6.13

6.14 Ich kann Rechnungsabgrenzungen begründet durchführen und die Auswirkung auf Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ermitteln.

D EM-D-6.14

6.15 Ich kann Rückstellungen begründet bilden, verwenden und/oder auflö-sen sowie deren Auswirkung auf Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung ermitteln.

D EM-D-6.15

6.16 Ich kann einen Jahresabschluss nach den Bestimmungen des Unter-nehmensrechts aufstellen, die Erfolgsverteilung vornehmen und verbu-chen sowie die jeweiligen Prüfungs- und Offenlegungsbestimmungen beschreiben.

C EM-C-6.16

6.17 Ich kann die unternehmensrelevanten Steuern und Abgaben berech-nen, die entsprechenden Erklärungen ausfertigen, die Kommunikation mit den Abgabenbehörden durchführen.

C EM-C-6.17

6.18 Ich kann das Einkommen ermitteln, die Einkommensteuer berechnen, die Einkommensteuererklärung erstellen und die Kommunikation mit dem Finanzamt durchführen.

C EM-C-6.18

6.19 Ich kann aus dem unternehmensrechtlichen Ergebnis das steuerliche Ergebnis ermitteln und die entsprechenden Steuererklärungen ausferti-gen.

C EM-C-6.19

6.20 Ich kann die Jahresabschlussarbeiten für die Übungsfirma durchführen, Steuerklärungen einreichen und auf Grund der Ergebnisse selbständig Maßnahmen setzen

D EM-D-6.20

6.21 Ich kann ausgewählte Bilanzpositionen nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) bewerten.

D EM-D-6.21

6.22 Ich kann Kennzahlen berechnen und interpretieren. D EM-D-6.22

20

Nr. Inhaltsebene

Höchste

Handlungs-

ebene

Deskriptor

7 Ich kann Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und einzelnen Unternehmen charakterisieren, aus der Perspektive unter-schiedlicher Rollen (Unternehmer/in, Mitarbeiter/in, Konsument/in) kri-tisch reflektieren und als Entrepreneur/in Verantwortung für die aktive Gestaltung dieser Beziehungen im unmittelbaren Umfeld übernehmen.

7.1 Ich kann im Rahmen der Wertschöpfungskette unternehmerische, öko-nomische, ökologische und soziale Wechselwirkungen unter den Ge-sichtspunkten der Ethik und der Nachhaltigkeit diskutieren.

C EM-C-7.1

7.2 Ich kann zu Maßnahmen in allen Unternehmensbereichen aus unter-schiedlichen Perspektiven (Konsument/in, Arbeitnehmer/in, Unterneh-mer/in) kritisch Stellung nehmen.

D EM-D-7.2

7.3 Ich kann Chancen und Risiken der Globalisierung und deren Auswir-kungen auf Unternehmen, Arbeitnehmer und Konsumenten diskutieren.

C EM-C-7.3

7.4 Ich kann die Marktorientierung als Leitidee der Betriebswirtschaft aus unterschiedlichen Perspektiven (Unternehmer/in, Mitarbeiter/in, Konsu-ment/in) kritisch hinterfragen.

C EM-C-7.4

7.5 Ich kann die aktive Beteiligung von Non-Profit-Organisationen an der Erfüllung gesellschaftlicher Aufgaben reflektieren.

D EM-D-7.5

7.6 Ich kann die Möglichkeiten des Starts einer unternehmerischen Tätig-keit (Neugründung, Franchising, Unternehmensübernahme) im Rahmen eines Businessplans miteinander vergleichen und für einen konkreten Unternehmenszweck bewerten.

C EM-C-7.6

7.7 Ich kann einen Businessplan entwickeln, umsetzen und evaluieren. E EM-E-7.7

8 Ich kann Managemententscheidungen auf der Basis von relevanten Modellen und Theorien begründet vorbereiten und Umsetzungsmaß-nahmen planen.

8.1 Ich kann strategische und operative Ziele für alle Unternehmensberei-che formulieren.

C EM-C-8.1

8.2 Ich kann Instrumente des normativen, operativen und strategischen Managements für die Unternehmensplanung, -steuerung und -kontrolle situationsadäquat auswählen und anwenden.

C EM-C-8.2

8.3 Ich kann Maßnahmen für die Aufbau- und Ablauforganisation eines Unternehmens anhand verschiedener Kriterien erarbeiten.

C EM-C-8.3

8.4 Ich kann die Bedeutung von Führung im Rahmen des Managements aufzeigen.

C EM-C-8.4

8.5 Ich kann verschiedene Kreativitätstechniken für Managemententschei-dungen anwenden.

C EM-C-8.5

8.6 Ich kann den PDCA-Prozess anwenden. C EM-C-8.6

8.7 Ich kann Maßnahmen im Bereich des Öko- und Qualitätsmanagements unter einzel- und gesamtwirtschaftlicher Perspektive diskutieren.

C EM-C-8.7

8.8 Ich kann mit den Methoden des Projektmanagements eine Diplomarbeit im Team erstellen.

E EM-E-8.8

9 Ich kann Aspekte der internationalen Geschäftstätigkeit im Rahmen von Entscheidungen in allen Funktionsbereichen des Unternehmens ange-messen integrieren.

9.1 Ich kann die volkswirtschaftliche Bedeutung der internationalen Ge-schäftstätigkeit für Österreich und Europa darstellen.

B EM-B-9.1

21

Nr. Inhaltsebene

Höchste

Handlungs-

ebene

Deskriptor

9.2 Ich kann einfache internationale Geschäfte anbahnen und abwickeln. C EM-C-9.2

9.3 Ich kann die Besonderheiten des Managements internationaler Ge-schäftstätigkeit unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede reflek-tieren.

D EM-D-9.3

10 Ich kann die Besonderheiten verschiedener Wirtschaftssektoren und Branchen auf die betrieblichen Funktionsbereiche von Unternehmen übertragen.

10.1 Ich kann die Bedeutung und Besonderheiten verschiedener Wirt-schaftssektoren und Branchen charakterisieren und vergleichen.

B EM-B-10.1

10.2 Ich kann Fragen der Standortwahl für verschiedene Wirtschaftssektoren und Branchen diskutieren.

C EM-C-10.2

10.3 Ich kann die Leistungserstellung von Unternehmen verschiedener Wirt-schaftssektoren und Branchen nachvollziehen

C EM-C-10.3

10.4 Ich kann einen Marketing-Mix für Unternehmen verschiedener Wirt-schaftssektoren und Branchen erstellen.

E EM-E-10.4

11 Ich kann unternehmensexterne und unternehmensinterne Kommunika-tionsprozesse planen und situationsadäquat ausführen sowie reflektie-ren und diese Kompetenzen für mich als Private/r nutzen.

11.1 Ich kann unternehmensinterne und -externe Kommunikation planen, durchführen und reflektieren.

C EM-C-11.1

11.2 Ich kann Schriftstücke für unternehmensinterne und -externe Kommuni-kation verfassen.

C EM-C-11.2

11.3 Ich kann verschiedene Gespräche im Rahmen der unternehmensinter-nen und -externen Kommunikation durchführen.

C EM-C-11.3

11.4 Ich kann Prozesse und Ergebnisse von z.B. Projekten, Portfolios bzw. der Diplomarbeit dokumentieren.

C EM-C-11.4

11.5 Ich kann komplexe Sachverhalte situationsadäquat präsentieren. C EM-C-11.5

11.6 Ich kann Kommunikationsprozesse moderieren. C EM-C-11.6

22

4 Unterrichtsbeispiele (exemplarische Auswahl)

In der Folge finden Sie einige ausgewählte Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsauf-träge). Diese dienen einerseits dazu, zu verdeutlichen, was die Mitglieder der Arbeitsgruppe mit dem jeweiligen Deskriptor gemeint haben und sollen andererseits eine Anregung für den eigenen Unterricht darstellen. Alle von der Arbeitsgruppe bisher erstellten Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsauf-träge) finden Sie auf der Homepage www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at Auf dieser Website finden Sie unter Kompetenzmodelle – Schulartenspezifisch – Kaufmännische Schulen den Bereich Wirtschaft HAK.

Dort befinden sich einerseits die vorliegende Broschüre zum Download, ande-rerseits ein Link „Kompetenzmodell und Unterrichtsbeispiele“. Durch Klicken auf diesen Link öffnet sich ein Fenster, in dem das Kompetenz-modell mit den groben Inhaltsstrukturen und den Handlungsebenen zu sehen ist. Durch Klicken auf das +. werden jeweils die einzelnen Deskriptoren ein-geblendet. Neben jedem Deskriptor wird auf dem Schnittpunkt mit der angesprochenen Handlungsebene ein grauer Punkt sichtbar. Durch Zeigen auf diesen Punkt kann man die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsaufträge) se-hen und im folgenden Fenster downloaden.

Übersicht über die in der Broschüre abgebildeten Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Ar-beitsaufträge):

Nr. Deskriptoren Unterrichtsbeispiel Zeit (in Minuten)

EM-C-1.3 Ich kann die (ordnungsgemäße und vertrags-widrige) Erfüllung von Verträgen nachvollzie-hen und entsprechende Handlungsschritte setzen.

Unternehmen und Recht 50

EM-C-2.1

Ich kann mithilfe vorgegebener Informationen einen Beschaffungsprozess auch mit Unter-stützung kaufmännischer Standardsoftware planen und umsetzen.

Beschaffungsvorgänge anbah-nen und abwickeln

50

EM-C-3.3

Ich kann für den Absatz relevante Prozess-schritte mit Unterstützung kaufmännischer Standardsoftware effizient umsetzen.

Analyse des Sortiments eines Handelsunternehmens inklusi-ve der Ableitung strategischer Entscheidungen.

50

EM-C-4.1

Ich kann klar definierte Risiken im Rahmen von Finanzierungs- und Investitionsentschei-dungen angemessen berücksichtigen.

Erkennen und Bewerten von betriebswirtschaftlichen Risi-ken, risikopolitische Strategien

50

EM-C-5.4 Ich kann mich in einem Unternehmen erfolg-reich bewerben.

Bewerbung Mitarbeiter Be-richtswesen

100

EM-D-6.13 Ich kann die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten vornehmen und die Auswir-kung auf Bilanz sowie Gewinn- und Verlust-rechnung ermitteln.

Forderungsbewertung 20

EM-C-6.18

Ich kann das Einkommen ermitteln, die Ein-kommensteuer berechnen, die Einkommen-steuererklärung erstellen und die Kommunika-tion mit dem Finanzamt durchführen.

Einkommensermittlung und Einkommensteuerberechnung

50

23

EM-C-7.4 Ich kann die Marktorientierung als Leitidee der Betriebswirtschaft aus unterschiedlichen Per-spektiven (Unternehmer/in, Mitarbeiter/in, Konsument/in) kritisch hinterfragen.

Dilemma-Analyse 40

EM-C-8.7

Ich kann Maßnahmen im Bereich des Öko- und Qualitätsmanagements unter einzel- und gesamtwirtschaftlicher Perspektive diskutie-ren.

Qualitätsmanagementsysteme 30

EM-C-9.2 Liefer- und Zahlungsbedingungen im Außen-handel

Anbahnung und Abwicklung internationaler Geschäfte

75

EM-B-10.1 Ich kann die Bedeutung und Besonderheiten verschiedener Wirtschaftssektoren und Bran-chen charakterisieren und vergleichen.

Nachhaltigkeit – Sustainability 30

EM-C-11.3 Ich kann verschiedene Gespräche im Rahmen der unternehmensinternen und -externen Kommunikation durchführen.

Verkaufsgespräche 100

24

4.1 Unterrichtsbeispiel „Unternehmen und Recht“ Ich kann wichtige rechtliche Grundlagen (Unternehmensrecht, Steuerrecht, Arbeits- und Sozialrecht etc.) für unternehmerische und private Entscheidungen anwenden EM-C-1.3 Ich kann die (ordnungsgemäße und vertragswidrige) Erfüllung von Verträgen nachvollzie-hen und entsprechende Handlungsschritte setzen.

Titel der Aufgabe Unternehmen und Recht

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel sollte in Einzelarbeit durchgeführt werden. Der Einsatz eines PCs ist unbedingt erforderlich.

Geschätzter Zeitbedarf ca. 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie arbeiten in der Übungsfirma African Spirit und sind vor allem für den Bereich Beschaffung und alles, was damit in der Folge zu tun hat, verantwortlich. Für die Bearbeitung der heutigen Aufgaben stehen Ihnen folgende Unterlagen zur Verfügung: Ihre Bestellung vom 23. Juni 20.. an die Firma Hobby Kabinett, Creative Art Center, Linz und die Einkaufs-Preisliste zur Ihrer Bestellung der Firma Hobby Kabinett.

25

Mit heutiger Post ist die Lieferung eingelangt. Sie erhalten Lieferschein und Rechnung zu Ihrer Bestellung.

Aufgabenstellung 1 1. Überprüfen Sie nun anhand der Unterlagen Lieferschein und Rechnung laut UStG 2. Verfassen Sie bei Abweichungen ein Schreiben an die Firma Hobby-Kabinett, Linzer Haupt-

straße 16-18, 4040 Linz mit der Bitte um entsprechende Korrektur. 3. Nehmen Sie die Kontierung auf der Rechnung vor und versehen Sie diese mit Datum und Pa-

raphe! 4. Die Korrekturen entsprechend Ihrem Schreiben wurden von der Firma Hobby Kabinett vorge-

nommen. Überweisen Sie nun den offenen Rechnungsbetrag unter Beachtung der Zahlungsbedingun-gen von Ihrem Geschäftskonto bei der ACT-Bank Schulungsbank auf das Konto der Firma Hobby Kabinett, Linz (siehe Rechnung) Vermerken Sie die Zahlung auf der Rechnung und versehen Sie diese mit Datum, Zahlungsbe-trag und Ihrer Paraphe.

Hinweis:

Damit Sie die Überweisung der Rechnung von Ihrem Geschäftskonto durchführen können, müssen Sie ein Konto bei der ACT Schulungsbank (www.act.at) für African Spirit anlegen. Sie erhalten dann die Zugangsdaten für Ihre Firma.

26

Aufgabenstellung 2 - Betriebswirtschaftliche Analyse: 1. Handelt es sich bei der Rechnung um eine Kleinbetragsrechnung? Zählen Sie die Bestandteile

einer solchen auf. 2. Welche kaufmännischen Bestandteile weist diese Rechnung neben den gesetzlichen Bestand-

teilen auf? 3. Liegt bei dieser Rechnung ein unternehmensbezogenes Geschäft vor? 4. Wann muss die Rechnung spätestens bezahlt werden? 5. Nehmen Sie an, die Rechnung wurde unterschrieben. Was bedeutet das?

Lösungsvorschlag

Erforderliche Ausgangsdaten Bestellung an die Partnerfirma Hobby Kabinett Preisliste der Partnerfirma Hobby Kabinett Lieferschein der Partnerfirma bzw. des Lieferanten Rechnung der Partnerfirma bzw. des Lieferanten

Aufgabenstellung 1 1. Die Überprüfung wird ergeben, dass die Bestellung mit dem Lieferschein in folgenden Punkten

nicht übereinstimmt: Artikel Nr. TA003: es wurden nur 9 Stück geliefert (Bestellung lautet auf 10 Stück) Artikel Nr. AFR008: es wurden 3 Stück geliefert – jedoch nur 2 Stück bestellt Artikel Nr. AFR013: es wurden 2 Stück geliefert – jedoch 3 Stück bestellt 2. Reklamationsschreiben an die Firma Hobby Kabinett (mögliche Lösung): Reklamation Ihre Lieferung vom 28.06.20.. Sehr geehrte Frau Kinzl, danke für Ihre Lieferung. Wir haben die Ware geprüft und dabei Folgendes festgestellt: Pos 1 Art.Nr. TA003: es wurden nur 9 Stück geliefert, jedoch 10 Stück bestellt Pos 2 Art.Nr. AFR008: es wurden 3 Stück geliefert, aber nur 2 Stück bestellt Pos 3 Art.Nr. AFR013: es wurden 2 Stück geliefert, jedoch 3 Stück bestellt. Die zu viel gelieferte Ware aus Position 2 (Art.Nr. AFR008) senden wir Ihnen mit heutiger Post zurück. Bitte liefern Sie uns dringend die noch fehlenden Waren aus Position 1 und 3. Eine Korrektur der Rechnung ist nicht erforderlich, da diese der Anzahl der Waren entspricht, die von uns am 23.06.20.. bestellt wurden. Nach Erhalt der Nachlieferung werden wir den offenen Be-trag unter Abzug von 3 % Skonto begleichen. Freundliche Grüße African Spirit GmbH N.N. 3. Kontierung auf dem Beleg 5010 2.263,97, 2500 425,80 / 3300.. 2.716,77 Datum: 28.06.20.. Paraphe: N.N.

27

4. Überweisung der Rechnung Anlage eines Kontos bei der ACT-Schulungsbank (www.act.at) www.act.at – Schulung – Schulung.Bank – Schulung.Bank online – [Konto anlegen]

Sie erhalten nun Ihre Zugangsdaten für das Konto „African Spirit“.

Rufen Sie unter „Optionen“ Ihren Tan-Brief ab und führen Sie anschließend die Überweisung durch.

Aufgabenstellung 2 1. Kleinbetragsrechnung: Nein Bestandteile: Name und Anschrift des Verkäufers, Menge und Bezeichnung der Ware oder

sonstigen Leistung, Tag bzw. Zeitraum der Lieferung oder sonstigen Leistung (Lieferdatum), Entgelt inkl. USt, USt-Satz oder Hinweis auf Steuerbefreiung, Ausstellungsdatum

2. Kaufmännische Bestandteile: Zahlungsbedingungen 3. Der unternehmensbezogenes Geschäft ist ein Kaufvertrag, bei dem mindestens ein Vertrags-

partner ein Unternehmer ist. Man unterscheidet einseitige und zweiseitige unternehmensbezo-gene Geschäfte.

In unserem Beispiel handelt es sich um ein zweiseitiges unternehmensbezogenes Geschäft, da beide Vertragspartner Unternehmer sind und im Rahmen ihres Unternehmes handeln.

4. Laut Zahlungsbedingung kann die Rechnung innerhalb von 14 Tagen mit Abzug von 3 % Skonto bezahlt werden. Die Rechnung muss allerdings nach Ablauf von 30 Tagen ohne Abzug bezahlt werden. Da jedoch nicht angegeben ist, ab wann die Frist läuft, kann hier nicht eindeu-tig festgelegt werden ob die Frist mit dem Rechnungsdatum oder dem Eingangsdatum der Rechnung zu laufen beginnt.

6. Wurde eine Rechnung unterschrieben so ist dies ein Zahlungsvermerk, also eine Bestätigung, dass die Rechnung „bar bezahlt“ wurde.

Geben Sie hier Ihren Vor- und Nachnamen ein!

28

4.2 Unterrichtsbeispiel „Materialwirtschaft“ Ich kann für den Bereich der Materialwirtschaft eines Unternehmens Gestaltungsmöglich-keiten mithilfe verschiedener Steuerungstools der Materialwirtschaft aufzeigen. EM-C-2.1 Ich kann mithilfe vorgegebener Informationen einen Beschaffungsprozess auch mit Unter-stützung kaufmännischer Standard-software planen und umsetzen.

Titel der Aufgabe Beschaffungsvorgänge anbahnen und abwickeln

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Internet (optional)

Computer und Standardsoftware

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie arbeiten als Assistent/in der Geschäftsführerin beim Getränkehändler Ferdinand VITUS GmbH, Wiener Straße 101, 3100 St. Pölten. Ihr Tätigkeitsgebiet ist neben der Unterstützung Ihrer Vorge-setzten vor allem der Bereich Beschaffung und alles, was damit in der Folge zu tun hat. Heute ist der Sie kommen gerade aus dem Urlaub zurück. Auf Ihrem Schreibtisch finden Sie folgende Memos vor, die Sie bearbeiten bzw. erledigen sollen. Memo 1 Memo 2 Memo 3

Habe von einem neuen Wellness‐Getränk namens „Warm up“ gehört. Schriftliches  Angebot bei Bayer einholen!  Richard Schönfellner Marketingabteilung 

Der bestellte Drucker ist noch immer nicht ein‐getroffen! Liefertermin war für Ende Mai ver‐einbart! Bitte urgieren!  Anita Gruber Personalabteilung 

Mein Diensthandy funk‐tioniert nicht mehr! Bitte darum kümmern!  Liebe Grüße Petra Kastner Anmerkung: Kastner ist Ihre Vorgesetzte 

9. Juni

2014

29

Aufgabenstellung 1 1. Überlegen Sie, wie Sie zu den fehlenden Angaben kommen könnten, die Sie für die schriftliche

Anfrage brauchen! 2. Verfassen Sie eine versandfertige allgemeine Anfrage an den potenziellen Lieferanten Geträn-

ke Bayer GesmbH, Obere Gartenstraße 20, 6465 Königsbrunn, auf dem beiliegenden Briefpa-pier (Formular 1).

3. Wenn nun das Angebot des Produzenten/Händlers bei Ihnen eintrifft, welche Bestand-teile sollte es aufweisen, um mit einer Bestellung den Abschluss eines Kaufvertrages zu erreichen?

4. Angenommen, Sie möchten in der Folge eine Bestellung durchführen: Welche Transportmittel kämen prinzipiell in Frage? Durch welche Vereinbarung könnten Sie Kosten und Risiko minimieren? Welche international üblichen Incoterms kämen bei einem Schiffstransport in Frage? Erklären Sie diese bezüglich Kosten- und Risikoübergang vom Ver-käufer auf den Käufer.

Aufgabenstellung 2 1. Um welche vertragswidrige Erfüllung des Kaufvertrags (Unregelmäßigkeit) handelt es sich im

Geschäftsfall laut Memo 2? 2. Welche Art von Geschäft (bezüglich der Lieferzeit) liegt im konkreten Fall vor? Welche Rechts-

folgen ergeben sich daraus für Käufer und Verkäufer? 3. Welche anderen Unregelmäßigkeiten bei der Erfüllung des Kaufvertrages kennen Sie noch? 4. Verfassen Sie die entsprechende Mail an den Computerlieferanten Druckteufel

([email protected]) unter Verwendung der beiliegenden Mailmaske (Formular 2) Aufgabenstellung 3 Notieren Sie, welche Schritte Sie zur Lösung des Handy-Problems laut Memo 3 unternehmen wer-den und begründen Sie diese. Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 1. Fehlende Angaben wie die Adresse könnte man in der Lieferantendatei finden. Falls der Anbie-

ter dieses Getränks nicht in unserer Lieferantendatei zu finden ist, dann beispielsweise über das Internet (z.B. über Google oder eine andere Suchmaschine). In der Folge, sobald man den Namen des Herstellers gefunden hat und wenn dieser keine eigene Homepage mit E-Mail Ad-ressangabe hat, unter www.herold.at, um die postalische Adresse eruieren und um eine schrift-liche Anfrage verfassen zu können, die dann postalisch oder per Fax erfolgt.

2. Individuelle Schülerlösung; Erwartungshorizont: Inhalt des Schriftstückes: Empfänger, Bezugszeichenblock, Betreff, Textblock, Grußformel Aufbau des Schreibens: Anlass des Schreibens, ev. Vorstellen des Unternehmens, eigenes Anliegen (Angebot, Preisanfrage, Zusendung eines Katalogs/einer Preisliste etc.), ev. erwarte-te Reaktion (baldige Zusendung des Angebots, des Katalogs etc.) Außerdem sollte auf die Liefer- und Zahlungskonditionen eingegangen werden (z.B. ob die Lie-ferung ab Werk oder frei Haus erfolgt, welche Zahlungsfrist es gibt (z.B. prompte Zahlung oder Zahlung auf Ziel). Eventuell Probefläschchen bzw. Probedosen anfordern. Da es sich um ein Schreiben handelt, das Außenwirkung hat, ist auch auf den korrekten Ge-brauch der Grammatik und Rechtschreibung zu achten.

3. Jedenfalls sollte es die gesetzlichen Bestandteile aufweisen. Dazu kämen eventuell noch kaufmännische Bestandteile. Unterschied zwischen gesetzlichen und kaufmännischen Bestandteilen: Gesetzliche Bestandteile müssen im Angebot stehen, kaufmännische können im Angebot ste-hen. Fehlen kaufmännische Bestandteile wie Liefer- und Zahlungskonditionen, so gelten auto-

30

matisch die gesetzlichen Regelungen wie prompte Zahlung etc. Gesetzliche Bestandteile: Name des Käufers und Name des Verkäufers, Art (Qualität) der Wa-re bzw. Dienstleistung, Menge (Quantität) der Ware bzw. Dienstleistung, Preis der Ware bzw. Dienstleistung. Kaufmännische Bestandteile: Liefer- und Zahlungskonditionen, Sonstiges

4. Transportmittel: Bahn in Kombination mit LKW, LKW, Schifftransport (bei Lieferung aus Über-see); mögliche Vereinbarung vorwiegend bei Lieferung innerhalb Österreichs: frei Haus (Kos-ten und Risiko des Transports liegen beim Verkäufer)) Beispiele für Incoterms bei Schifftransport: FAS (Free Alongside Ship): Der Verkäufer trägt die Kosten und das Risiko, bis die Ware an dem vom Verkäufer benannten Ladeplatz längsseits des Schiffes geliefert worden ist. FOB (Free On Board): Der Verkäufer trägt die Kosten und das Risiko, bis sich die Ware an Bord des Schiffes im Verschiffungshafen befindet. CFR (Cost and Freight) oder CIF (Cost, Insurance and Freight): Zweipunktklauseln Gefahrenübergang erfolgt, sobald die Ware die Schiffsreling im Verschiffungshafen passiert hat, Kostenübergang erfolgt wie bei FOB.

Aufgabenstellung 2 1. Lieferverzug 2. Es handelt sich um ein gewöhnliches Termingeschäft, da kein konkreter Termin wie bei einem

Fixgeschäft (z.B. Lieferung am 10. Mai fix) sondern nur ein ungefährer Liefertermin (Lieferung Ende des Monats) vereinbart worden ist. Rechtsfolgen: Setzen einer angemessenen Nachfrist ist nötig. Außerdem: Androhung der Folgen bei Nichteinhaltung der gesetzten Nachfrist (z.B. Rücktritt vom Kaufvertrag, keine weiteren Aufträge an dieses Unternehmen).

3. durch den Verkäufer: (1) Ware ist mangelhaft (schlechte/falsche Qualität, falsche Menge, falsche Verpackung) (2) Rechnung wurde fehlerhaft ausgestellt (3) Lieferverzug: keine oder verspätete Lieferung, Lieferung am falschen Ort durch den Käufer: (1) Annahmeverzug: keine oder verspätete Annahme der ordnungsgemäß gelieferten Ware (2) Zahlungsverzug: keine oder verspätete Zahlung, unvollständige Zahlung

4. Individuelle Lösung, die jedenfalls das Setzen einer angemessenen Nachfrist sowie die Andro-hung der Folgen bei Nichteinhaltung der gesetzten Nachfrist beinhalten sollte. Da es sich um ein Schreiben handelt, das Außenwirkung hat, ist auch auf den korrekten Gebrauch der Grammatik und Rechtschreibung zu achten.

Aufgabenstellung 3 (1) Überprüfung, wann das Handy gekauft wurde (Datum des Kaufbelegs, welcher über die Buch-

haltung zu ermitteln ist). Vom Kaufdatum hängt ab, ob es noch eine Gewährleistung gibt. Die-se beträgt bei neuen beweglichen Sachen 2 Jahre.

(2) Außerdem sollte überprüft werden, ob der Hersteller oder Händler ev. Garantieleistungen an-geboten hat.

(3) Fällt der Handykauf noch unter die Gewährleistungsfrist, so wäre es am einfachsten, das Handy im jeweiligen Handyshop bzw. beim Händler abzugeben, damit es zur Reparatur ein-geschickt werden kann. Für die Zwischenzeit sollte es möglich sein, ein „Leihhandy“ zu be-kommen, ohne dafür zahlen zu müssen.

(4) Ist die Gewährleistungsfrist abgelaufen, könnte man es noch im Kulanzweg probieren. (5) Ansonsten muss die Neuanschaffung erfolgen. Zuvor sollte allerdings ein umfassender Ange-

botsvergleich erfolgen (über Prospekte, Internet, Handyshops etc.)

31

4.3 Unterrichtsbeispiel „Marketing“ Ich kann für das Leistungsangebot eines Unternehmens einen Marketing-Mix auf der Basis konkreter Markt- und Unternehmensinformationen planen und kritisch hinterfragen. EM-C-3.3 Ich kann für den Absatz relevante Prozessschritte mit Unterstützung kaufmännischer Stan-dardsoftware effizient umsetzen.

Titel der Aufgabe Analyse des Sortiments eines Handelsunternehmens inklu-sive der Ableitung strategischer Entscheidungen.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

--

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie arbeiten als Marketingassistent/Marketingassistentin in der Übungsfirma VEX. Ihr angebotenes Sortiment ist breit gefächert:

Der Renner zum jetzigen Zeitpunkt stellen die verschiedenen Varianten der Beamer dar. Diese waren bisher nur für Unternehmen interessant und ein bewährtes Produkt. Nun werden sie auch privat immer mehr zum Ersatz für Fernsehgeräte – allerdings als neue eigene Produktlinie, da im Heimbereich zur Videowiedergabe andere Werte maßgebend sind. Leinwandqualität für zuhause. Stationäre Computer werden langsam aber sicher immer mehr von den Notebooks ersetzt. Die Fotografie stellt ein Sorgenkind dar: wirkliche Profis kaufen in Fachgeschäften und im Privatbe-reich sind Diskonter einfach preisaggressiver unterwegs. Konkret sehen die Zahlen so aus:

32

Produktgruppe bzw. SGE

Umsatz Relativer Marktanteil

Marktwachstum in % in Mio. € in %

Tablets A 2,5 9,73% 1,20 11,00%

Beamer Privatbereich B 3,2 12,45% 0,30 13,00%

Beamer C 4,5 17,51% 1,70 14,00%

Computer und Notebooks D 8,4 32,68% 1,50 6,00%

Fotografie E 7,1 27,63% 0,65 3,00%

Gesamt 25,7 100,00% - -

Aufgabenstellung 1 Versuchen Sie, für das Unternehmen die Kundengruppen zu analysieren, auch im Hinblick auf mögliche Zusatzverkäufe, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Aufgabenstellung 2 Erläutern Sie die Sortimentsbreite und Sortimentstiefe der Firma VEX. Aufgabenstellung 3 Im Rahmen der Produktpolitik müssen Sie natürlich auch strategische Entscheidungen im Hinblick auf Produktgruppen treffen. Versuchen Sie nun die Produktgruppen in Zusammenhang BCG Mat-rix einerseits und Produktlebenszyklusphase andererseits zu betrachten. 1. Bezeichnen Sie die Achsen und schreiben Sie den passenden Produktbuchstaben in die Krei-

se.

0,00%

2,00%4,00%

6,00%8,00%

10,00%12,00%

14,00%16,00%

18,00%

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00

2. Wie interpretieren Sie die unterschiedlichen Größen der Kreise? 3. Was bedeuten die Werte des relativen Marktanteils bei den Produktgruppen Tablets, Beamer

und Computer und Notebooks? Wie wird der relative Marktanteil berechnet? 4. Ordnen Sie die Produkte den unterschiedlichen Quadranten zu und erläutern Sie mögliche

Strategien: Quadrantenbe-zeichnung in der Portfolio

Vorhandene Produktgruppe/n

Strategie – Phase im Produktlebenszyklus

33

Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 Eine mögliche Unterteilung ist jene in den Konsumentenmarkt und Unternehmermarkt. Gerade beim Unternehmermarkt stellen diese Investitionsartikel dar und es ist die Frage, ob VEX nicht Zusatzverkäufe wie Installation, Wartung, Montage, Einschulung anbieten könnte. Ebenso könnte im Konsumentenmarkt (Beamer für den Privatbereich) die komplette Instandset-zung angeboten werden. Aufgabenstellung 2

Sortimentsbreite: Computer, Notebooks, Computerzubehör, Drucker, Beamer,….. Sortimentstiefe: Notebooks: verschiedene Marken und hier dann die Größe 10“, 13,3“, 15,4“….. Aufgabenstellung 3 1.

0,00%

2,00%4,00%

6,00%8,00%

10,00%12,00%

14,00%16,00%

18,00%

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00

2. Die Größe der Kreise ist gleichbedeutend mit dem Umsatz. 3. Berechnung:

Eigener Marktanteil / Markanteil des größten Konkurrenten. Bei einem Wert über 1 bin ich Marktführer.

4. Quadrantenbe-zeichnung in der Portfolio

Vorhandene Produkt-gruppe/n

Strategie – Phase im Produktlebenszyklus

Question Marks B Einführungsphase; aufbauen – investieren – je-doch unter Berücksichtigung des Risikos

Stars

A,C

Wachstumsphase bis hin zur Reifephase; Markt-position weiter ausbauen; CF investieren, solange wie möglich dort halten

Cash Cows

D

Reife, Sättigungsphase Investition weitgehend einstellen, solange wie möglich dort halten Der hier erzielte CF sollte in Stars und QM investiert werden

Poor Dogs

E Degenerationsphase - Selbstläufer – keine Investitionen mehr – solange sie zum BEG beitragen drinnen lassen – eventuell einen Relaunch versuchen

A B

C

D

E

MA

RK

TW

AC

HS

TU

M

RELATIVER MARKTANTEIL

34

4.4 Unterrichtsbeispiel „Finanzierung und Investition“ Ich kann auf der Basis vorgegebener Informationen Finanzierungs- und Investitionsempfeh-lungen für ein Unternehmen erarbeiten. EM-C-4.1 Ich kann klar definierte Risiken im Rahmen von Finanzierungs- und Investitionsentschei-dungen angemessen berücksichtigen.

Titel der Aufgabe Erkennen und Bewerten von betriebswirtschaftlichen Risi-ken, risikopolitische Strategien

Methodisch-didaktische Hinweise

Einzel- oder Partnerarbeit

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Arbeitsblatt

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation

Sie sind Assistent/in des Vorstandes und stehen diesem in sämtlichen betriebswirtschaftlichen Belangen beratend zur Seite. Aufgabenstellung 1 Das Unternehmen plant die Gründung einer Handelsniederlassung in Slowenien. Erstellen Sie eine Liste der Risiken, die dabei auftreten könnten.

Die Dallmann AG ist in den Geschäftsfeldern Sekt, Spirituosen, Wein und weitere Getränke (wie z.B. Eistee) tätig. Ca. 250 Mitarbeiter/innen (Angestellte, Arbeiter, Lehrlinge, freie Dienstnehmer) sind im Unternehmen beschäftigt. Die Zentrale ist in Wien, Handelsniederlassungen bestehen in Deutschland, Kanada, Ungarn und Frankreich. Weiters verfügt die Dallmann AG weltweit über 39 europäische und außereuropäische Auslandsvertretungen. Die Produktion erfolgt in Wien und Niederösterreich. Da die eigene Produktion nicht auslangt, kauft die Dallmann AG Weine im Burgenland und im Weinviertel zu. Von Wien aus werden sämtliche Pro-dukte in die ganze Welt versendet. In Form von Unternehmenszusammenschlüssen übernahm die Dallmann AG u.a. die Marken "Ma-genbitter", "Weinbrand" und "Eistee". Besonderes Augenmerk wird im Hause Dallmann auf Qualitätsmanagement in allen Bereichen des Unternehmens gelegt. Die Dallmann AG war zur Zeit der Unternehmensgründung 1842 ein Einzelunternehmen. Ende der 50iger Jahre des 20. Jahrhunderts entstand die Dallmann GmbH, die in den 80iger Jahren zur Dall-mann AG umgegründet wurde. Die Aktien notieren an der Börse. Dank der guten Unternehmensführung und der Qualität der Produkte arbeitet das Unternehmen ren-tabel, die Aktionäre erhalten jährlich Dividenden in Höhe von € 6,- je Aktie ausbezahlt. Die Aktien (Stammaktien und Vorzugsaktien) werden an der Börse gehandelt und befinden sich in Streubesitz. Mit einer Eigenmittelquote von 38 % verfügt Dallmann AG über eine solide Eigenkapitalausstattung. Der Cash Flow ist ebenfalls ausgeglichen. Unbelastete Immobilien: Weingärten in der Gegend von Bad Vöslau im Wert von ca. € 750.000,-.

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Aufgabenstellung 2 Welche risikopolitischen Strategien wären grundsätzlich einsetzbar? Notieren Sie zusätzlich, unter welchen Voraussetzungen Sie die jeweilige Strategie wählen würden. Aufgabenstellung 3 1. Für die Gründung der Handelsniederlassung in Slowenien werden Sie gebeten, ein Risikoprofil

(mindestens 5 für dieses Vorhaben wesentliche Risiken) zu erstellen, sowie Ihre Einschätzun-gen zu begründen. (1 = sehr geringes Risiko, 5 = sehr hohes Risiko)

Risiko 1 2 3 4 5 Begründung der Bewertung

2. Schlagen Sie ein zu diesem Risikoprofil passendes risikopolitisches Instrumentarium vor. Aufgabenstellung 4 Notieren Sie jeweils geeignete Maßnahmen zum Risikocontrolling. Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 Liste der Risiken: Sprachbarriere, Marktrisiko (Standort, Nachfrage, Konkurrenz, Preisniveau, insbesondere Käufer-verhalten, Trinkgewohnheiten der Slowenen),Transportrisiko, Qualität der Geschäftspartner, ge-samtwirtschaftliche Entwicklung Aufgabenstellung 2 Risiko vermeiden (z.B. auf ein Geschäft verzichten) Risiko vermindern (z.B. Risikostreuung, z.B. Produktdiversifikation, Kundenkreis) Risiko abwälzen (z.B. auf Versicherung, Vertragspartner) Risiko tragen Zusätzlich hängen die gewählten Strategien vom Risikoverhalten der Entscheidungsträger ab: risi-kofreudig, risikoscheu oder risikoneutral in Bezug auf die Relation Risiko/Nutzen. Aufgabenstellung 3 1. Risikoprofil Risiko 1 2 3 4 5 Begründung der Bewertung Gesamtwirtschaftliche Ver-schlechterung

x Wirtschaftliche Entwicklung momentan laut Einschätzung der EU-Kommission proble-matisch, dringende Korrekturen am wirt-schaftlichen Kurs werden gefordert.

Transport x Die Produkte sind eher empfindlich in Bezug auf Transporte.

Sprachliche Barriere x Durch die geografische Nähe sind Mitarbei-ter/innen mit entsprechenden Sprachkennt-nissen vermutlich zu finden.

Qualität (Unterlieferanten) x Die Auswahl an geeigneten Unterlieferanten ist groß genug.

Marktrisiko (Konkurrenz) x Der lokale Markt entwickelt sich rasch; loka-le Anbieter haben eventuell Preisvorteile.

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2. risikopolitisches Instrumentarium: Transportversicherungen abschließen, spezialisierte Spediteure einschalten Sprachkurse anbieten Referenzen verlangen, Qualitätskriterien festlegen und kontrollieren Marktforschung betreiben, eventuell lokalen Partner suchen (Joint Venture) Möglichkeiten der Risikoabsicherung über das Angebot der österreichischen Kon-

trollbank in Anspruch nehmen.  Aufgabenstellung 4 Regelkreis des Risk-Managements: Risikofindung Risikobewertung Entwicklung von Maßnahmen Durchführung der Maßnahmen Kontrolle

4.5 Unterrichtsbeispiel „Personal“ Ich kann im Bereich der Personalwirtschaft eines Unternehmens Gestaltungsmöglichkeiten mithilfe verschiedener Steuerungstools des Personalmanagements aufzeigen und diese Kompetenz für mich als Mitarbeiter/in nutzen. EM-C-5.4 Ich kann mich in einem Unternehmen erfolgreich bewerben.

Titel der Aufgabe Bewerbung Mitarbeiter Berichtswesen

Methodisch-didaktische Hinweise

Aufgaben 1, 2, 3 sind als Einzelarbeit konzipiert; die Ergeb-nisse aus Aufgabe 4 sollen im Team diskutiert werden.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Internetzugang

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

https://de-de.facebook.com/bmwkarriere/app_136933986379317, 2014-03-24

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Ausgangssituation Auf facebook unter https://de-de.facebook.com/bmwkarriere/app_136933986379317 finden Sie den JobChannelbeta der BMW Group. Hier werden “die neuesten Stellenanzeigen für Stu-dent/innen, Absolvent/innen, Young Professionals und Professionals aus allen Unternehmensbereichen der BMW Group aufgelistet. Aufgabenstellungen 1. Versuchen Sie über das Internet Informationen zum

Firmengeflecht BMW zu finden. 2. Einer der auf dieser Plattform angebotenen Unter-

nehmensbereiche heißt “Personalwe-sen/Sozialwesen/Training. Welche konkreten Aufgaben werden Sie vermutlich als zukünftiger Mitarbeiter/als zukünftige Mitarbeite-rin in diesem Bereich erledigen müssen?

3. Erstellen Sie ein Bewerbungsschreiben für eine die-ser Stellen. Argumentieren Sie, warum gerade Sie für diese Stelle geeignet sind.

4. Erstellen Sie eine Checkliste mit jenen Punkten, die Sie bei einem möglichen Vorstellungsge-spräch beachten sollten, die Sie fragen wollen bzw. die Sie vermutlich gefragt werden. Diskutieren Sie diese Checkliste mit einem Kollegen/einer Kollegin. Versuchen Sie dabei auch nach Möglichkeit gemeinsam Antworten auf Ihre Fragen zu finden.

Lösungsvorschläge Anmerkung: Die hier angeführte Lösung stellt eine mögliche Variante eines Ergebnisses dar, eine eindeutige und allgemeingültige Lösung ist bei diesem Beispiel nicht möglich] 1. Individuelle Antworten lt. Internet-Recherche. 2. Mögliche Antworten:

Personalplanung Personalentwicklung Entgeltplanung Kommunikation mit Betriebsrat Vorstellungs- und Disziplinargespräch Personalsystem SAP R/3 usw.

3. Individuelle Bewerbungsschreiben sind möglich. Das Bewerbungsschreiben sollte u.a. beinhalten: Darstellung der Stärken, Begründung für die Eignung für die Stelle.

4. Man sollte beachten: Ordentliche Form und Vollständigkeit der Unterlagen Pünktlichkeit Beachtung des Äußeren Genauer Aufgabenbereich Weiterbildungsmöglichkeiten Arbeitszeiten Entlohnung Mögliche Fragen: Warum sollte man gerade Sie nehmen Welche Hobbys haben Sie Ihr soziales Umfeld Ihre Stärken/Schwächen Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben Ihre Gehaltsvorstellungen Frühester Arbeitsbeginn

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4.6 Unterrichtsbeispiele „Unternehmensrechnung“ Ich kann die Tätigkeit eines Unternehmens auf Zahlenebene unter Berücksichtigung gesetz-licher Vorschriften bzw. betriebs-wirtschaftlicher Überlegungen abbilden, das Zahlenmate-rial für die Vorbereitung von Unternehmensentscheidungen aufbereiten und diese Kompe-tenzen für mich als Mitarbeiter/in und Private/r nutzen. EM-D-6.13 Ich kann die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten vornehmen und die Aus-wirkung auf Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung ermitteln.

Titel der Aufgabe Forderungsbewertung

Methodisch-didaktische Hinweise

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Geschätzter Zeitbedarf ca. 20 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Taschenrechner

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie arbeiten in der Buchhaltungsabteilung der Firma Alfons Aufschneider e.U., Messerfabrikant in Hollabrunn. Im Zuge der Erstellung des Jahresabschlusses sind Sie für die Forderungsbewertung verantwortlich. Sie entnehmen der Ediktsdatei folgende Information:

Das Kundenkonto der Ripper GmbH finden Sie auf der nächsten Seite.

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Aufgabenstellung 1 1. Nehmen Sie alle Berechnungen und Verbuchungen im Zusammenhang mit diesem Sachver-

halt vor. 2. Geben Sie an, wie sich die Buchung(en) auf den Erfolg des Unternehmens auswirken. Aufgabenstellung 2 Welche Möglichkeiten stehen Ihrem Unternehmen zur Verfügung, um in Zukunft so hohe Forde-rungsausfälle zu vermeiden?

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Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 1. Offene Forderungen zum Zeitpunkt des Sanierungsplans: €43.680,00 davon 80 % = € 34.944,00 im Rahmen der Sanierung verloren ausbuchen 7805 Abschreibung von Forderungen 20% 29.120,00 3500 USt 5.824,00 an 20041 Ripper 34.944,00

2. Diese Buchung mindert den Unternehmenserfolg um € 29.120,00. Aufgabenstellung 2 Um das Risiko von Forderungsausfällen zu minimieren gibt es je nach Marktsituation und Markt-stellung verschiedene Möglichkeiten: Kein Verkauf auf Ziel Kurze Zahlungsziele Anreiz zur raschen Zahlung durch Skontogewährung Vor Kreditgewährung Einholung von Bonitätsauskünften (z.B. beim KSV 1870) Eigentumsvorbehalt Versicherung der Forderungen Echtes Factoring EM-C-6.18 Ich kann das Einkommen ermitteln, die Einkommensteuer berechnen, die Einkommensteu-ererklärung erstellen und die Kommunikation mit dem Finanzamt durchführen.

Titel der Aufgabe Einkommensermittlung und Einkommensteuerberechnung

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel kann in Einzel- oder Partnerarbeit durchgeführt werden.

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC mit Excel, www.bmf.gv.at – Formulare E1, E1a, Berech-nungstool-Steuersparbuch (Linde Verlag)

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Einkommensermittlung 2013 Steuerpflichtiger Lindt Stefan, SV-Nr 3769 050583, StNr. 33/0400099, Adresse: Schillergasse 24, 2620 Neunkirchen, Tel: 06769511321, verheiratet mit Julia Lindt-Mies, SV-Nr 2517 040888, Kinder: Sarah Lindt, SV-Nr 1412040511, Familienbeihilfenbezug Jänner-Dezember 2013, David Lindt, SV-Nr 8712311213, Familienbeihilfenbezug ab Dezember 2013. Julia Lindt-Mies hat im Jahr 2013 keine Einkünfte erzielt. Stefan Lindt hat im Jahr 2013 folgende Einkünfte: 1. aus gewerblicher Tätigkeit (Unternehmensberater)

Folgende Werte ergeben sich auf Grund der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung 2013: Einnahmen 20 %, netto € 72.603,00 Abschreibungen laut Anlagenverzeichnis, GWG € 660,00 KFZ-Kosten € 3.606,62, ein Privatanteil von 15 % ist zu berechnen (Afa PKW siehe Anla-

genverzeichnis)  

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Reisekosten, Diäten € 900,00, Bankspesen, Zinsen € 245,20, SVA-Zahlungen € 8.432,00, Mietzahlungen € 6.000,00, Sonstige Ausgaben € 15 220,44. Der Gewinnfreibetrag soll im höchstmöglichen Betrag geltend gemacht werden. 2. Aus Vermietung und Verpachtung ergibt sich ein Verlust von € 5.380,50

3. Stefan Lindt tätigte im Jahr 2013 folgende Zahlungen:

Freiwillige Krankenversicherung € 2.860,00 Rückzahlung Bausparkredit für Errichtung Eigenheim € 6.000,00 Spende an die freiwillige Feuerwehr € 680,00 Zahlung Kirchenbeitrag € 480,00

4. Aus Vermietung und Verpachtung ergibt sich ein Verlust von € 5.380,50

5. Stefan Lindt tätigte im Jahr 2012 folgende Zahlungen:

Freiwillige Krankenversicherung € 2.860,00 Rückzahlung Bausparkredit für Errichtung Eigenheim € 6.000,00 Spende an die freiwillige Feuerwehr € 680,00 Zahlung Kirchenbeitrag € 480,00

Aufgabenstellung 1 1. Die Einkünfte aus Gewerbebetrieb sind zu ermitteln. 2. Das Formular E1a ist auszufertigen. (www.bmf.gv.at) 3. Die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung sind zu ermitteln. 4. Die absetzbaren Sonderausgaben sind zu ermitteln. 5. Der mögliche Kinderabsetzbetrag für den Steuerpflichtigen ist zu ermitteln. 6. Das Einkommen ist mittels Excel-Tabelle zu ermitteln.

Aufgabenstellung 2 Folgende Fragen sind zu beantworten: 1. Kann Stefan Lindt den Alleinverdienerabsetzbetrag geltend machen? Wenn ja, für wie viele

Kinder (mit Begründung), wenn nein – begründen. 2. Für wie viele Kinder kann ein Kinderabsetzbetrag geltend gemacht werden? Welche Voraus-

setzungen müssen gegeben sein. 3. Welche Zahlungen von Punkt 3 der Ausgangssituation sind den Topfsonderausgaben zu zu-

ordnen und in welcher Höhe können sie geltend gemacht werden? 4. In welchem Ausmaß können Spenden an begünstigte Spendenempfänger geltend gemacht

werden? Aufgabenstellung 3 1. Die Einkommensteuer und die Steuernachzahlung bzw. Steuergutschrift für 2013 sind zu be-

rechnen (aufbauend auf das Ergebnis von Punkt 6 der Aufgabenstellung 1). Für 2013 wurden Einkommensteuervorauszahlungen in Höhe von € 7.500,00 geleistet.

2. Das Formular E1 ist auszufertigen (www.bmf.gv.at).

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Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 1. Einkünfte aus Gewerbebetrieb Überschussrechnung:

Einnahmen 72.603,00PA-PKW 15% 540,99Summe Betriebseinnahmen 53.143,99Betriebsausgaben:

GWG 660,00

AFA 849,72 1.509,72

KFZ-Kosten 3.606,62

Reisekosten, Diäten 900,00

Bankspesen, Zinsen 245,20

SVA-Zahlungen 8.432,00

Mietzahlungen 6.000,00

sonstige Ausgaben 15.220,44

Summe Betriebsausgaben 35.913,98

Überschuss vorläufig 37.230,01Gewinnfreibetrag 13% maximal 3.900,00Überschuss (Gewinn) 2013 33.330,11 2. Formular E1a

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3. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung Verlust aus V+V € 5.380,50

4. Sonderausgaben Freiwillige Krankenversicherung € 2.860,00 Rückzahlung Bausparkredit € 6.000,00 Summe € 8.860,00 Maximal absetzbar für Steuerpflichtigen und Gattin € 2.920,00 Spende an Feuerwehr € 680,00, Kirchenbeitrag € 480,00 maximal absetzbar € 400,00

5. Kinderabsetzbetrag Kann nur für ein Kind geltend gemacht werden, da mehr als 6 Monate Familienbeihilfenbezug (Kind gemäß § 106 Abs. 1 EStG) vorliegen muss.

6. Ermittlung des Einkommens Einkünfte aus Gewerbebetrieb   37.230,01  

Gewinnfreibetrag 13 % - Maximalbetrag -3.900,00  

      33.330,01 KZ 330 Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung -5.380,50 KZ 370

Gesamtbetrag der Einkünfte   27.949,51  

         

Sonderausgaben     -2.540,00  

Topfsonderausgaben 8.860,00      

absetzbar mit 2.920,00      

Einschleifregelung    1.460,00    

Spende Feuerwehr   680,00    

Kirchenbeitrag 480,00      

maximal absetzbar   400,00    

Kinderfreibetrag für 1 Kind   -220,00  

Einkommen       25.189,51  

Aufgabenstellung 2 1. AVAB – steht für 1 Kind zu, Gattin keine Einkünfte erzielt, mehr als 6 Monate verheiratet und

Familienbeihilfe für mehr als 6 Monate bezogen wird(Kind gemäß § 106 Abs. 1 EStG). 2. KAB – steht für 1 Kind zu, Voraussetzung: mehr als 6 Monate Familienbeihilfenbezug (Kind

gemäß § 106 Abs. 1 EStG). 3. Sonderausgaben: Topfsonderausgaben sind freiwillige Krankenversicherung, Rückzahlung

Bausparkredit, maximaler Betrag € 2.920,00 für den Steuerpflichtigen und € 2.920,00 für die Gattin (da Alleinverdienerabsetzbetrag zusteht). Die Steuerbemessungsgrundlage wird um 25 % davon = € 1.460,00 vermindert. Zusätzlich kommt die Einschleifregelung zur Anwendung.

4. Spenden: im Ausmaß von 10 % des Einkommens des Jahres 2013.

Aufgabenstellung 3 1. Ermittlung der Einkommensteuer und Steuernachzahlung bzw. Steuergutschrift

Einkommen 25.189,51Steuerberechnung: 5.191,90(25.189,51-25.000)*15.125/35.000+5.110 Steuer vor Abzug der Absetzbeträge 5.191,90AVAB mit 1 Kind -494,00Einkommensteuer 2013 4.697,90Einkommensteuer 2013 gerundet 4.698,00abzüglich Vorauszahlungen -7.500,00Abgabengutschrift -2.802,00

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2. Formular E1

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4.7 Unterrichtsbeispiel „Entrepreneurship“ Ich kann Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und einzelnen Unternehmen charakterisieren, aus der Perspektive unterschiedlicher Rollen (Unternehmer/in, Mitarbei-ter/in, Konsument/in) kritisch reflektieren und als Entrepreneur/in Verantwortung für die aktive Gestaltung dieser Beziehungen im unmittelbaren Umfeld übernehmen. EM-C-7.4 Ich kann die Marktorientierung als Leitidee der Betriebswirtschaft aus unterschiedlichen Perspektiven (Unternehmer/in, Mitarbeiter/in, Konsument/in) kritisch hinterfragen.

Titel der Aufgabe Dilemma-Analyse

Methodisch-didaktische Hinweise

Der Fall sollte zunächst in Gruppen und anschließend in einer größeren Plenumsrunde diskutiert werden.

Es ist keine Lösung, sondern eine Reflexion zur Bewusst-seinsbildung zu erwarten.

Geschätzter Zeitbedarf 40 Minuten

Material- und Medien-bedarf

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Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Aufgaben Eigenentwicklung;

Bildquellen Schokoladeverschmiertes Kleinkind: http://www.naturwelt.org/menschenrechte/schokolade-aus-kinderarbeit/ Bild mit arbeitendem Kind: http://www.saarkurier-online.de/?p=44434

Ausgangssituation

Der Schokolademarkt ist ein äußerst wettbewerbsintensiver Wachstums-markt, der weltweit für viele Arbeitsplätze sorgt. Der wichtigste Rohstoff von Schokolade ist Kakao. Mit dem Argument, anders nicht konkurrenzfähig sein zu können, erwerben viele Billigproduzenten wie z. B. Nestlé den Kakao von Plantagen in der Elfenbeinküste (Westafrika). Die meisten Planta-gen setzen für die schwere Arbeit Kinder zwischen 8 und 14 Jahren ein. Vielfach verkaufen Eltern aus dem Nachbarland Mali ihre Kinder an die Plantagenbesitzer der El-fenbeinküste, weil sie dann mit

dem Geld die übrigen Familienmitglieder ernähren kön-nen. Für viele Menschen in Europa und in den USA wäre hochwertige Schokolade zu teuer. Aufgabenstellung Diskutieren Sie diesen Fall aus der Sicht von Unternehmern, Arbeitnehmern und Konsumenten.

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Lösungsvorschlag Ohne Hintergrundwissen zum Thema Ethik kann die Aufgabenstellung nur dazu beitragen, ein Be-wusstsein über komplexe ethische Fragen zu schaffen. Bedenkenswerte Punkte sind: Billigprodukte Fair Trade Non Profit Organisations Konsumeinschränkung in Europa und USA Schaffung nachhaltiger Sozial-Strukturen in Westafrika Etc. Hintergrundinformationen zum Thema Kinderarbeit auf Kakaoplantagen sind beispielsweise abruf-bar unter: ca. 5 Min. http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=17898 ca. 45 Min. http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/schmutzige-

schokolade?documentId=8577084

4.8 Unterrichtsbeispiel „Management“ Ich kann Managemententscheidungen auf der Basis von relevanten Modellen und Theorien begründet vorbereiten und Umsetzungsmaßnahmen planen. EM-C-8.7 Ich kann Maßnahmen im Bereich des Öko- und Qualitätsmanagements unter einzel- und gesamtwirtschaftlicher Perspektive diskutieren.

Titel der Aufgabe Qualitätsmanagementsysteme

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzel- oder Teamarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 30 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Arbeitsblatt

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie arbeiten als Assistent/in der Geschäftsführung in einem Unternehmen mit mittlerer Unterneh-mensgröße. Die Geschäftsführung möchte ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) einführen. Aufgabenstellung 1 Nennen Sie zwei wichtige und international bedeutsame Qualitätsmanagementsysteme, die das Unternehmen einführen könnte: Aufgabenstellung 2 Beurteilen Sie die folgenden Aussagen hinsichtlich Richtigkeit und begründen Sie Ihre Antwort: Qualitätsmanagementsysteme tragen zum Erfolg eines Unternehmens bei, weil … a) … die systematische Analyse der Vorgänge in einem Unternehmen potenzielle Fehlerquellen,

die zum Schaden der Kunden vorhanden sein können, offen legen. b) … die Finanzmittel geplant werden. c) … die Verantwortlichkeiten überprüft und Lücken bzw. unnötige Überschneidungen aufgezeigt

werden. d) … der Gewinn des Unternehmens maximiert wird. e) … die Qualifikation der Mitarbeiter gecheckt und notwendige Weiterbildungsmaßnahmen

durchgeführt werden.

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f) . .. die Zufriedenheit der Mitarbeiter bei den unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigt wird.

g) … die erforderliche Ausstattung zur Erfüllung der Kundenaufträge kritisch durchleuchtet wird. h) … die Kundenzufriedenheit der Gewinnmaximierung unterworfen wird. i) … die in Umlauf befindlichen Arbeitsunterlagen gesichtet und auf Aktualität überprüft werden. j) … die Abläufe im Unternehmen rationalisiert werden. Aufgabenstellung 3 Analysieren Sie, welche Anspruchsgruppen nach dem St. Galler Managementmodell bzw. Stake-holder des Unternehmens Interesse daran haben, dass das Unternehmen ein Qualitätsmanage-mentsystem einführt. Welche Erwartungen haben diese Anspruchsgruppen bzw. Stakeholder an das QM-System? Lösungsvorschläge Aufgabenstellung 1 Mögliche Antworten: ISO 9001 EFQM Branchenspezifische Modelle: ISO 16949 (Automotive), HACCP (Lebensmittelindustrie), CMMI

(Software), TL 9000 (Telekommunikation), VDA Teil 6 (Automotive) ... Aufgabenstellung 2 Beurteilen Sie die folgenden Aussagen hinsichtlich Richtigkeit und begründen Sie Ihre Antwort: Qualitätsmanagementsysteme tragen zum Erfolg eines Unternehmens bei, weil … a) RICHTIG: Alle unternehmerischen Aktivitäten werden auf die Erfüllung der Kundenwünsche

ausgerichtet. Dadurch wird nicht nur die Fehleranzahl minimiert sondern auch Kosten reduziert und der Ruf des Unternehmens verbessert.

b) FALSCH: Die Planung der Finanzmittel kann z. B. in TQM-Modellen wie dem EFQM-Modell der Fall sein, ist aber meistens nicht Gegenstand eines Qualitätsmanagementsystems.

c) RICHTIG: Prozessmanagement als Tool der Ablauforganisation ist Bestandteil eines jeden Qualitätsmanagementsystems. Dadurch werden Lücken und Überschneidungen in den Abläu-fen aufgezeigt und die Verantwortlichkeiten eindeutig geklärt.

d) FALSCH: Ziel eines Qualitätsmanagementsystems ist die Herstellung von Kundenzufrieden-heit, Gewinnmaximierung wird nicht dezidiert als Zielsetzung genannt. Nur in TQM-Modellen wie dem EFQM-Modell sind die Geschäftsergebnisse auch Gegenstand der Betrachtungen.

e) RICHTIG: die Weiterbildung der Mitarbeiter ist Thema in nahezu allen QMS.

f) FALSCH: Oberstes Ziel eines QMS ist die Kundenzufriedenheit. Mitarbeiterzufriedenheit spielt nur in TQM-Modellen eine Rolle.

g) RICHTIG: Die erforderlichen Ressourcen werden für die Produktions- und Dienstleistungser-stellung geplant. Damit soll sichergestellt werden, dass die erforderliche Ausstattung jederzeit vorhanden ist, um die Kundenwünsche erfüllen zu können.

h) FALSCH: Oberstes Ziel des QMS ist die Kundenzufriedenheit. Gewinnmaximierung wird in den meisten QMS nicht als Ziel genannt, nur in TQM-Systemen wie dem EFQM-Modell spielen die Geschäftsergebnisse eine wichtige Rolle.

i) RICHTIG: Die Dokumentation spielt in einem QMS eine wichtige Rolle. Die vorhandenen Un-terlagen werden auch periodisch aktualisiert und laufend einer Bewertung unterzogen.

j) RICHTIG: Dies ist eine wichtige Aufgabe im Prozessmanagement, das Bestandteil eines jeden QMS ist.

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Aufgabenstellung 3

Anspruchsgruppen/

Stakeholder

Erwartungen/Ansprüche

Kunden hohe Produktqualität, qualitätsvolle Prozesse (Nachvollziehbarkeit, Ge-währleistung)

Lieferanten Einbeziehung in Beschaffungsprozesse, gemeinsame Entwicklung von Zulieferprodukten, hohe Preise für qualitätsvolle Zulieferprodukte

Kapitalgeber Eigenkapitalgeber: hohe Rentabilität, weil für hohe Qualität hohe Preise verlangt werden können

Fremdkapitalgeber: keine besonderen Erwartungen an das QMS

Konkurrenz fairer Wettbewerb

Mitarbeitende Einschulung in neue Prozesse, Wegfall von Beschwerden

Öffentlichkeit/NPOs Einhaltung von Qualitätsstandards, Produktsicherheit

Staat Einhaltung von Qualitätsstandards, Sicherheit für Kunden und Mitarbei-tende

4.9 Unterrichtsbeispiel „Internationale Geschäftstätigkeit“ Ich kann Aspekte der internationalen Geschäftstätigkeit im Rahmen von Entscheidungen in allen Funktionsbereichen des Unternehmens angemessen integrieren. EM-C-9.2 Ich kann einfache internationale Geschäfte anbahnen und abwickeln.

Titel der Aufgabe Liefer- und Zahlungsbedingungen im Außenhandel

Methodisch-didaktische Hinweise

Einzelarbeit

Geschätzter Zeitbedarf 75 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Für dieses Unterrichtsbeispiel werden keine weiteren Mate-rialien oder Medien benötigt.

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation

Schuh Import GmbH Salzachtal Bundesstraße 112 5020 Salzburg

Sie arbeiten in der Importabteilung des österreichischen Unternehmens „Schuh Import GmbH“ in Salzburg. Das Unternehmen hat mit einem Lederschuherzeuger aus der Ukraine einen Kaufver-trag abgeschlossen. Da man das erste Mal bei Woolf Shoes bestellt hat, wurde als Zahlungsbe-dingung ein Dokumentenakkreditiv vereinbart. Ihr Vorgesetzter hat Sie beauftragt, Vorbereitungen zur Abwicklung der Zahlung zu treffen. Die dazu notwendigen Unterlagen hat er Ihnen auf den Schreibtisch gelegt.

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Aufgabenstellung 1 Sie wollen sich zuerst einen Überblick über den Geschäftsfall machen. Klären Sie an Hand der beiliegenden Unterlagen (Proformarechnung und Auszug aus dem Kaufvertrag) folgende Fragen: 1. Welches Warengeschäft liegt dem Akkreditiv zugrunde? 2. Wer sind die Akkreditivbeteiligten? Beschreiben Sie auch deren Rolle im Akkreditiv. 3. Handelt es sich um ein bestätigtes oder unbestätigtes Akkreditiv? Welche Auswirkungen hat

die jeweilige Vereinbarung für den Exporteur? 4. Welche Lieferklausel wurde vereinbart? Beschreiben Sie die Klausel. 5. Welche Bedeutung kommt der Bedingung über den Versandtermin zu? 6. Der Verkäufer kann zum vereinbarten Termin nur einen Teil der vereinbarten Menge liefern. Ist

es möglich das Akkreditiv auch zum Teil zu nützen? (Begründung nicht vergessen) 7. Stellen Sie den Ablauf des vorliegenden Dokumentenakkreditivs unter Verwendung der folgen-

den Grafik dar:  

Aufgabenstellung 2 Füllen Sie bitte den Akkreditiv-Eröffnungsauftrag (Formular der Raiffeisenbank) aus. Verwenden Sie die Informationen aus den Beilagen.

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Woolf Shoes TOV Prospekt Garagrina 23 UA 04503 KIEV [email protected]

Schuh Import GmbH Salzachtal Bundesstraße 112 5020 Salzburg AUSTRIA Kiev, 25th February 2014 Pro Forma Invoice Nr. AX0312EL/14 Shipping Date: 27-04-2014 Delivery Terms: FCA Kiev Payment Terms: by L/C at sight Shipping from: Kiev Buyers Order No.: U22H Destination: Salzburg Bank of beneficiary: Aktiv-Bank Ltd., Kiev

Marks & No. Description Price SU189 Schuh Import GmbH Salzburg

8,000 pairs Men’s Leather Shoes, black, Outsole black rubber, shoe laces: cotton, black Size 38, 39, 40, 41 (each 2,000 prs) Price per pair: EUR 8.95

EUR 71,600 Total Price EUR 71,600 ***Say Total Quantity Eight Thousand pairs only*** ***Say Total EUR Seventy-one Thousand Sixhundred only*** 1. Please advise your bank to open an irrevocable L/C (without confirmation) to Aktiv-

Bank Ltd. Kiev until 140327 (expiry date of L/C 140505) 2. Presentation period: 15 days after shipment date 3. +/- 5 % allowed

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Auszug aus dem Kaufvertrag:

SALES CONTRACT This contract is made by and between the Buyers and the Sellers; whereby the Buyers agree to buy and the Sellers agree to sell the under-mentioned commodity according to the terms and conditions stipulated below: (…) 1. The Sellers: Woolf Shoes TOV, Prospekt Garagrina 23, UA 04503 KIEV 2. The Buyers: Schuh Import GmbH, Salzachtal Bundesstraße 112, 5020 Salzburg 4. Total value: EUR 71,600, FCA Kiev, Spedition Emons Ukraine GmbH, 40, Chervonot-

kacka vulicija, 02660 Kiev, Ukraine packing charges included +/- 5 % allowed

5. Country of origin and manufacturers: Ukraine 6. Shipment: partial shipment and transshipment are not allowed Time of shipment: latest by 140427 Place of shipment: Kiev, Ukraine Destination: Salzburg, Austria 8. Payment: The Buyers, upon receipt from the Sellers of the delivery advice, shall 25-30 days prior to the date of delivery, open an irrevocable (unconfirmed) Letter of Credit with the Aktiv-Bank Ltd., Kiev in favor of the Sellers, for an amount equivalent to the total value of the shipment. The Credit shall be payable against the presentation of the draft drawn on the opening bank together with the shipping documents. Commission/charges outside of Austria are for account of the beneficiary. 9. Documents required:

1. Signed commercial invoice, 2-fold 2. Packing list, 2-fold 3. Movement certificate, EUR1, in copy/photocopy 4. International truck consignment note, CMR, copy for sender addressed to applicant, marked freight collect, evidencing that 1 commercial in-voice, a packing list and original EUR1 accompany the goods (…)

15. Late Delivery and Penalty:

Should the Sellers fail to make delivery on time, with exception of force majeure, the Sellers shall agree to pay a penalty (5 % for every seven days) which shall be deducted by the paying bank from the payment. In the case the Sellers fail to make delivery ten weeks later than the time of shipment stipulated in this contract, the Buyers shall have the right to cancel the contract and the Sellers shall still pay the penalty to the Buyers.

(...)

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AKKREDITIVBEDINGUNGEN/L/C-TERMS Wir ersuchen Sie um ERÖFFNUNG EINES UNWIDERRUFLICHEN DOKUMENTENAKKREDITIVS Datum____________ We ask you to open an IRREVOCABLE DOCUMENTARY CREDIT Date______________

über/via An den RAIFFEISENVERBAND SALZBURG

REG.GEN.M.B.H.

übertragbar/transferable bestätigt/confirmed

unbestätigt/unconfirmed

Postfach 6 – 5024 Salzburg Telefon 0662/88 86 DW 52 04 oder 52 07 Telefax 88 86-524, Telex 633399, SWIFT

FVSAAT 25

Das

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mittels Luftpost/by airmail drahtlich/by tele transmission

gültig zur Dokumentenvorlage bis valid for presentation of documents until________________

bei (Aviso- oder Eröffnungsbank) with (advising or issuing bank)________________________

TEILLIEFERUNGEN PARTIAL SHIPMENTS

erlaubt/allowed nicht erlaubt/not allowed

zahlbar bei/payable with_____________________________

bei Sicht/at sight __Tage nach___/days after

UMLADUNGEN TRANSSHIPMENTS

erlaubt/allowed nicht erlaubt/not allowed

WÄHRUNG: CURRENCY:_________

BETRAG: AMOUNT: _________

zirka (+/- 10%) +/- ________ %

Ausweisend den VERSAND Evidencing SHIPMENT von/from______________________________________ via/via________________________________________ nach/to_______________________________________ spätestens am/latest on__________________________

WARE/GOODS:

Gebühren und Spesen/Commission and charges

der eröffnenden Bank of issuing bank

der Bank Austria of Bank Austria

Versandkonditionen /Terms of delivery:_____________ zu Lasten/for account of:__________________________ DOKUMENTE/DOCUMENTS Unterfertigte Handelsrechnung, Original und _____ Kopien Signed Commercial Invoice, original and ______ copies Packliste/Packing List Gewichtsliste/Weight List Spezifikation/Specification

Ursprungszeugnis/Certificate of Origin Präferenzursprungszeugnis, Form A Generalised System of Preferences Certificate of Origin, Form A Eisenbahn-Frachtbriefdoppel/Duplicate Railwaybill LKW-Frachtbrief (CMR)/ International Consignment Note for Road Transport (CMR) Luftfrachtbrief/Air Waybill Original 3 “for Shipper” Spediteur-Versand/Übernahmebescheinigung (FCT, FCR) Forwarding Agent Certificate of Transport/of Receipt (FCT, FCR) Postaufgabeschein/Luftpostaufgabeschein Parcel Post Receipt/Air Parcel Post Receipt Dokument des multimodalen (=kombinierten) Transportes Multimodal (=Combined) Transport Document

Voller Satz reiner An-Bord-Seekonnossemente Full set of clean on board ocean Bills of Lading Voller Satz FIATA Combined Transport Bills of Lading Full set of FIATA Combined Transport Bills of Lading

Versicherungszertifikat/Polizze / ertificate of Insurance/Insurance Policy Sonstige Dokumente/Other Documents:

Z

0417

162

EXPORTEUR/EXPORTER

IMPORTEUR/IMPORTER

ausgestellt von/issued by:

____________________________________

ausgestellt von/issued by:

____________________________________

____________________________________ adressiert an/addressed to (consigned):

____________________________________

____________________________________

an Order blanko indossiert to order blank endorsed

an Order to order____________________________

64

Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 1. 8.000 Paar Herrenlederschuhe in schwarz mit schwarzer Gummisohle außen; schwarze

Schnürsenkel aus Baumwolle; Größen: 38, 39, 40, 41 (je 2.000 Paar) Preis pro Paar: EUR 8,95

2. Schuh Import GmbH, Salz-burg/Österreich

Importeur, Akkreditivauftraggeber

Woolf Shoes TOV, Kiev/Ukraine Exporteur, Akkreditivbegünstigter Raiffeisenverband Salzburg Die (Haus)Bank des Importeurs, Akkreditivbank Aktiv-Bank Ltd., Kiew Die Bank im Land des Exporteurs, Korrespondenz-

bank, Zahlstelle

3. Es wurde ein unbestätigtes Akkreditiv vereinbart (siehe Hinweis in der Proformarechnung „Please advise your bank to open an irrevocable L/C without confirmation to Aktiv-Bank Ltd. Kiev“) Im Falle eines unbestätigten Akkreditivs haftet nur die Bank des Käufers für die Einlösung des Akkreditivs und nicht wie beim bestätigten Akkreditiv auch die Bank des Verkäufers. Für den Verkäufer bedeutet ein unbestätigtes Akkreditiv weniger Schutz, da er die Haftung von nur ei-ner Bank hat.

4. Im Kaufvertrag wurde FCA Kiew vereinbart. Es handelt sich um eine Einpunktklausel, dh Risi-ko- Kostenübergang erfolgen am selben Ort. Free Carrier"/„Frei Frachtführer" bedeutet, dass der Verkäufer die Ware dem Frachtführer oder einer anderen vom Käufer benannten Person beim Verkäufer oder an einem anderen be-nannten Ort liefert (im vorliegenden Fall erfolgt die Übergabe an die Spedition Emons Ukraine GmbH, 40, Chervonotkacka vulicija, 02660 Kiew, Ukraine).

5. Der Versandtermin wurde mit 27.4.2014 vereinbart, Bis zu diesem Zeitpunkt muss der Verkäu-fer die Ware verladen bzw. zur Verladung bereitstellen, um das Akkreditiv in Anspruch nehmen zu können. Sollte er den Versandtermin nicht einhalten, dann ist er außerdem verpflichtet – abhängig vom Ausmaß der Verspätung – Pönale zu zahlen (siehe dazu die Vereinbarung im Kaufvertrag unter Punkt 15).

6. Nein, da im Kaufvertrag Pkt. 6 ausdrücklich Umladung bzw. Teilladungen nicht erlaubt sind. 7.  

documentary letter of credit

Akkreditivablauf

CORRESPONDENT BANK

Aktiv-Bank Ltd. Kiev/Ukraine

OPENING BANK

RaiffeisenbankSalzburg

IMPORTER

Schuh Import GmbHSalzburg

EXPORTER

Woolf ShoesKiev

CONTRACT OF SALE

1.

2.

3.

4.

5.

6.

6.7.

  

65

1. Der Importeur (Schuh Import GmbH) eröffnet - wie im Kaufvertrag vereinbart - bei seiner Bank (Raiffeisenbank) ein Akkreditiv, in dem genau festgelegt wird, unter welchen Bedin-gungen der Exporteur die Zahlung erhält.

2. Die Raiffeisenbank leitet den Akkreditivantrag an die Aktiv-Bank Ltd. (Bank des Verkäufers) in Kiew weiter.

3. Die Aktiv-Bank avisiert dem Exporteur (Woolf Shoes TOV) die Eröffnung des Akkreditivs. 4. Woolf Shoes liefert die Ware. 5. Woolf Shoes reicht die verlangten Dokumente bei der Aktiv-Bank ein. 6. Mit der Einreichung der korrekten Dokumente erhält Woolf Shoes den Akkreditivbetrag

ausbezahlt. Die Aktiv-Bank leitet die Dokumente weiter an die Raiffeisenbank und verlangt im Gegen-zug die Zahlung.

7. Die Raiffeisenbank leitet die Dokumente an die Schuh Import GmbH weiter und belastet de-ren Konto mit dem Rechnungsbetrag laut Proformarechnung.

Aufgabenstellung 2

documentary letter of credit

71,600

x

x

2

KievSalzburg

27.04.2014

FCA Kiev

x

x

x

x

x

x

x

x

x

Raiffeisenverband

05.05.2014

Raiffeisenv./Salzburg

EUR5

Schuh Import GmbH

Schuh Import GmbHSalzachtal Bundesstraße 1125020 Salzburg

Woolf Shoes TOVProspekt Garagrina 23UK 04503 Kiev

Schuh Import GmbH

8.000 Prs. Men‘s LeatherShoes at EUR 8.95/pair asper proforma InvoiceAX0312EL/14

66

4.10 Unterrichtsbeispiel „Wirtschaftssektoren und Branchen“ Ich kann Aspekte der internationalen Geschäftstätigkeit im Rahmen von Entscheidungen in allen Funktionsbereichen des Unter-nehmens angemessen integrieren. EM-B-10.1 Ich kann die Bedeutung und Besonderheiten verschiedener Wirtschaftssektoren und Bran-chen charakterisieren und vergleichen.

Titel der Aufgabe Nachhaltigkeit – Sustainability

Methodisch-didaktische Hinweise

Dieses Beispiel ist um die selbständige Suche (im Internet) der Begriffsbedeutung „nachhaltige Entwicklung“ erweiter-bar.

Geschätzter Zeitbedarf ca. 30 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Word, aber auch auf Papier möglich

Eventuell Internet für weitere Recherchen

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation

Der Begriff „nachhaltige Entwicklung“ („Sustainable Development“) stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. International bekannt wurde die Idee der Nachhaltigkeit erstmalig 1987 bei einer Konferenz in Norwegen. Eine Expertenkommission unter dem Vorsitz der ehemaligen norwegi-schen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland hatte den Auftrag, langfristige Perspektiven für eine positive wirtschaftliche Entwicklung aufzuzeigen, die zugleich umweltschonend sind. In ihrem auch als Brundtland-Bericht bekannt gewordenen Abschlussdokument „Unsere gemeinsame Zu-kunft“ aus dem Jahr 1987 ist das von diesem Leitgedanken inspirierte Konzept der nachhaltigen Entwicklung folgendermaßen definiert:

„Entwicklung zukunftsfähig zu machen heißt, dass die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fä-higkeit der zukünftigen Generation zu ge-fährden, ihre eigenen Bedürfnisse befrie-digen zu können." Brundtland-Bericht 1987

Aufgabenstellung 1 Mit welchen Maßnahmen können Unternehmen unterschiedlichster Branchen einen positiven Bei-trag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Nennen Sie mindestens vier dieser Maßnahmen. Hinweis: Denken Sie beispielsweise an Maßnahmen bei der Produktentwicklung, bei der Beschaf-fung, bei der Produktion und bei der Distribution. Aufgabenstellung 2 Überlegen Sie bei jedem Ihrer Vorschläge, worin die positive Wirkung auf die Umwelt besteht und welche ökonomischen Effekte daraus resultieren (z.B. ob sich durch diese Maßnahme Produkte verteuern würden).

67

Lösungsvorschlag Die unten angeführten Bereiche sind sehr umfassend und in dieser Anzahl nicht erforderlich. Sie dienen lediglich als Hinweise für den Einsatz im Unterricht und bei der Beurteilung. Aufgabenstellung 1 Bei der Produktentwicklung / Beschaffung

Minimierung des Verbrauchs von nicht-regenerativen Stoffen; Verwendung von regenerativen Stoffen, Verwendung von Sekundärrohstoffen, Verwendung hochwertiger Materialien (Langle-bigkeit); Reparaturfreundlichkeit; Optimierung des Energieverbrauches über den Gesamtle-benszyklus; Demontagefreundlichkeit (z.B. möglichst sortenrein trennbar); Verzicht auf toxische Bestandteile; lokal verfügbare Produkte einsetzen (local sourcing)

Bei der Produktion Hohe Materialausnutzung (Verschnittoptimierung); geschlossene Kreisläufe; Emissionsreduzie-rung.

Bei der Distribution Mehrwegverpackungen und Mehrweg-Transporthilfsmittel; wiederverwertbare Verpackungsma-terialien (Umverpackungen vermeiden); Ökologische Transportmittel (Bahn, Schiff), Fracht-raumoptimierung; kurze Wege durch Tourenplanung

Aufgabenstellung 2 Positive Auswirkungen auf die Umwelt

Minimierung des Verbrauchs von nicht-regenerativen Stof-fen

Die Verwendung nicht-regenerativer Stoffe (fossile Roh-stoffe) reduziert deren Verfügbarkeit für nachfolgende Ge-nerationen.

Sie sind häufig günstiger als nachwachsende bzw. Sekun-därrohstoffe, mit zunehmender Verknappung könnte es allerdings zu einer Verteuerung von Produkten führen.

Verwendung hochwertiger Ma-terialien (Langlebigkeit)

Der Einsatz hochwertiger Materialien erhöht die Lebens-dauer von Produkten, dadurch müssen sie weniger oft ersetzt werden. Dies führt allerdings zur Verteuerung von Produkten und ist aus Verbrauchersicht und aus Marke-ting-Überlegungen oftmals nicht erwünscht, weil man stets modische Artikel/Geräte haben möchte (z.B. Handy).

Verwendung von regenerati-ven Stoffen

Der Einsatz regenerativer (nachwachsender) Stoffe ist bis zur Grenze der Reproduktionsrate ökologisch weitgehend unbedenklich. Erst darüber hinaus entstehen ökologische Knappheitszustände, die sich auch auf Kosten auswirken.

Verwendung von Sekundär-rohstoffen

Die Verwendung von Altstoffen schont vor allem nicht-regenerative Ressourcen; Altstoffe sind kostengünstiger als ursprüngliche Rohstoffe, aber oft von schlechterer Qualität => daher meist kaskadische Nutzung, d.h. Styro-por-Fleischtasse wird zu Blumentopf weiterverarbeitet.

Reparaturfreundlichkeit Erhöht die Langlebigkeit und senkt den Ressourcenein-satz; meist teurer weil aufwändiger konstruiert; Mode-trends sprechen oft gegen Langlebigkeit.

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Optimierung des Energiever-brauches über den Gesamtle-benszyklus

Bereits bei der Entwicklung auch die Herstellung und die Gebrauchsphase mit betrachten; Wertanalyse kann helfen, unnötige Bestandteile für nicht wahrnehmbare Funktionen zu vermeiden das reduziert die Herstellkosten durch geringeren Materialeinsatz und schnellere Produktion.

Demontagefreundlichkeit (z.B. möglichst sortenrein trennbar)

Produkte sollten am Ende der Gebrauchsphase sehr leicht in die Bestandteile zerlegbar und sortenrein zu trennen sein, dadurch können die Altstoffe leichter erneut verwen-det werden und leichter auf dem Altstoffmarkt verkauft werden.

Verzicht auf toxische Bestand-teile

Schützt die Lebewesen, es ist aber oftmals schwierig (und teuer), Ersatz für bestimmte toxische Stoffe zu finden (z.B. für bestimmte Weichmacher im Kunststoff). Häufig erst nach gesetzlicher Regelung.

Lokal verfügbare Produkte einsetzen (local sourcing)

Diese haben einen geringeren ökologischen Rucksack bzw. ökologischen Fußabdruck, weil die Transportstrecke geringer ist; manchmal nicht möglich und vielleicht auch teurer.

Hohe Materialausnutzung (Verschnittoptimierung)

Klassische Zielharmonie; gut für die Umwelt und gut für die Kosten.

Geschlossene Kreisläufe Sie verhindern z.B. Abwässer; durch Reinigung und Auf-bereitung kann Altstoff gewonnen werden; teuer in der Errichtung, sparen aber Abgaben.

Emissionsreduzierung Geringere Emissionen können auch wirtschaftliche Vortei-le bringen Handel mit CO2 Zertifikaten; Steuervorteile (z.B. beim PKW).

Mehrwegverpackungen und Mehrweg-Transporthilfsmittel

Sind dort sinnvoll, wo Kreisläufe aufgebaut werden kön-nen; sonst problematisch durch Rücktransport.

Wiederverwertbare Verpa-ckungsmaterialien (Umverpa-ckungen vermeiden)

Weniger Verpackung, leicht recycelbare Verpackung; Ver-packungsabfall ist wertvoller Altstoff.

Ökologische Transportmittel (Bahn, Schiff)

Verbrauchen weniger Energie und haben geringere Emis-sionen; meist aber zu unflexibel und zu langsam (selten zu teuer).

Frachtraumoptimierung Bessere Auslastung des Frachtraumes senkt die Anzahl der benötigten Fahrten, das spart Kosten und reduziert Treibstoffkosten und Emissionen.

Kurze Wege durch Tourenpla-nung

Moderne Tourenplanung senkt die gefahren Kilometer, das spart Kosten und reduziert Treibstoffkosten und Emis-sionen.

69

4.11 Unterrichtsbeispiel „Kommunikation“ Ich kann unternehmensexterne und unternehmensinterne Kommunikationsprozesse planen und situationsadäquat ausführen sowie reflektieren und diese Kompetenzen für mich als Private/r nutzen. EM-C-11.3 Ich kann verschiedene Gespräche im Rahmen der unternehmensinternen und -externen Kommunikation durchführen.

Titel der Aufgabe Verkaufsgespräche

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Teamarbeit konzipiert.

Die Ausarbeitung zu Aufgabenstellung 1 kann als Haus-übung gegeben werden.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten (inkl. der Produktbeschreibungen)

Material- und Medien-bedarf

Produktkataloge aus einer Übungsfirma

(alternativ können Werbeprospekte oder Kataloge von Un-ternehmen verwendet werden)

Quelle/n und weiterführen-de Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie bereiten sich für die Teilnahme an der Übungsfirmen-Messe vor. Ihre Unterlage ist der Pro-duktkatalog einer Übungsfirma an Ihrer Schule, den Sie sich besorgt haben. Der Ablauf der Vorbereitung soll folgendermaßen sein: Produktkenntnisse vertiefen, Rollenspiel und Beurteilung des Verkaufsgesprächs durch die ande-ren Mitarbeiter/innen. Aufgabenstellung 1 Beschreiben Sie drei Produkte aus den Unterlagen mithilfe des abgebildeten Formulars und infor-mieren Sie sich über alle Details. (Formular 1) Lesen Sie zusätzlich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Übungsfirma genau, sodass Sie diese im Verkaufsgespräch anwenden können. Aufgabenstellung 2 Bilden Sie Paare, die jeweils aus einer Verkäuferin/einem Verkäufer und einer Kundin/einem Kun-den bestehen. Die Kundinnen/Die Kunden ziehen anschließend eine Rollenkarte und übernehmen für ihr Einkaufsgespräch diese Rolle – teilen die Informationen der Rollenkarte aber niemandem mit. Im Lauf des Verkaufsgesprächs soll durch ihr Verhalten hervorgehen, welche Rolle sie verkör-pern. Nun werden die Verkaufsgespräche geführt, während die Mitschüler/innen Notizen mithilfe der Checkliste zum Verkaufsgespräch (Formular 2) machen. Aufgabenstellung 3 Geben Sie nun Feedback zu den Verkaufsgesprächen anhand der Checkliste zum Verkaufs-gespäch und arbeiten Sie in einer gemeinsamen Übersicht (Flipchart) heraus, welche Punkte Ihnen besonders positiv aufgefallen sind sowie welche in einem Verkaufsgespräch zu vermeiden sind.

70

Formular 1

Produkt- bezogene Information

Beispiel

Hersteller

Marke

Zusammen-setzung

Grundnutzen

Zusatznutzen

Preis in € (inkl./exkl. USt)

Zahlungs-konditionen

Lieferkonditionen (inkl. Transport)

Garantie:

- Umfang

- Länge

- Bedingung(en)

Umtausch:

- Umfang

- Länge

- Bedingung(en)

evtl. Service

Zusatzleistungen

Verwendungs-möglichkeiten

Was darf man damit tun?

Was darf man damit nicht tun?

71

Rollenkarten Burschen: 1) 50 Jahre, „biederer“ Familienvater, 2 Kinder, die studieren,

verfügt über ausreichend Geld und möchte die Ware kaufen ist am Produkt interessiert!

2) 30 Jahre, alleinstehend, hat eine Freundin, mit der er die meisten Interessen teilt sportlich, allem Neuen gegenüber aufgeschlossen

verfügt über viel Geld, das er gerne in Freizeitartikel, Urlaub und Kleidung investiert ist am Produkt interessiert und möchte es kaufen

3) 20 Jahre, Student, der über wenig Geld verfügt, umweltbewusst

möchte sich über das Produkt nur informieren und noch nicht kaufen 4) 65 Jahre, Pensionist , verheiratet, 3 Kinder, 2 Enkel

niedrige Pension besonders an diesem Produkt interessiert, möchte aber möglichst „preiswert“ einkaufen; legt Wert auf lange Haltbarkeit und Reparaturmöglichkeit, möchte Produkt heute kaufen

5) 35 Jahre, Familienvater mit 3 kleinen Kindern, verfügt über wenig Geld, reist gerne und ist sportlich, kann aber für seine Hobbys nur wenig Geld ausgeben; legt Wert auf niedrige Preise - Qualität kann auch weniger gut sein; möchte sich eigentlich nur informieren, würde aber bei besonders günstigem Preis auch den Kaufvertrag abschließen

6) 17 Jahre, Schüler, der gerade seinen ersten Ferienjob hinter sich hat und das verdiente Geld in das angebotene Produkt investieren möchte, wobei der Preis nicht so eine große Rolle spielt. Er hat bereits viele Informationen zu diesem Produkt eingeholt (Internet!) und möchte heute kaufen

7) 40 Jahre, alleinstehend (geschieden), verdient mittelmäßig, unsportlich, kulturell interessiert, eher konservativ eingestellt - hat immer Bedenken und sieht überall Probleme möchte zwar kaufen, kann sich aber nur sehr schwer entschließen

72

Mädchen: 1) 23-jährige Studentin,

sehr umweltbewusst, verfügt über wenig Geld, sportlich und vielseitig interessiert möchte das Produkt gerne kaufen

2) 25-jährige Hausfrau mit 2 Kleinkindern, die vor allem an Mode interessiert ist, aber sehr wenig Geld hat; wenn ihr das Produkt gefällt und sie von den Vorteilen überzeugt werden kann, kauft sie auch sehr spontan

3) 35-jährige erfolgreiche „Karrierefrau“, verheiratet ohne Kinder verfügt über viel Geld, legt besonderen Wert auf hohe Qualität, prüft vor dem Kauf sehr genau - ist aber zum Vertragsabschluss bereit 4) 40-jährige berufstätige Mutter von zwei Kindern,

verfügt über ausreichend Geld, hat aber wenig Zeit und möchte rasch zu einem Verkaufs-abschluss kommen; braucht das Produkt dringend und möchte es sofort mitnehmen

5) 60-jährige Pensionistin, 2 Kinder, 1 Enkelkind, verfügt über wenig Geld,

ist sehr unentschlossen und möchte sich mit Tochter beraten, will heute nicht kaufen, sondern nur Informationen einholen 6) 18-jährige Schülerin,

arbeitet regelmäßig einige Stunden neben der Schule, interessiert sich v.a. für Tiere und verbringt ihre ganze Freizeit mit ihrem Pferd außerdem ist sie sehr an Sprachen interessiert und reist gerne nach Spanien ist eher zögerlich und überlegt lange, bevor sie Geld ausgibt

7) 55-jährige berufstätige Mutter von zwei Studenten, ist dauernd „im Stress“, erfolgreiche Controllerin in einem großen Unternehmen der Kosmetikbranche, sehr modebewusst und kulturinteressiert, Hobby sind Chinesisch Kochen und Jazz-Musik; ist zielstrebig und entschlussfreudig, aber auch sehr kritisch

8) 65-jährige Pensionistin, alleinstehend, liebt ihren Hund fährt gerne auf Wellnessurlaube, besucht mehrere Hobbykurse an der Volkshoch-schule und spielt in einer Freundesrunde Bridge; hat einen großen Bekanntenkreis, fährt gerne, aber nur in Österreich auf Urlaub

wenn sie sich für ein Produkt begeistert, spielt Geld „fast“ keine Rolle

73

Formular 2

Checkliste zum Verkaufsgespräch Verkäufer/in: Käufer/in: Abschluss: o erfolgt o nicht erfolgt Begründung:

+ - Sprache des Verkäufers Angepasst an Kunden Ich-Sie-Wir-Formulierungen Positivargumentation

PHASE I/Begrüßung, Beziehung herstellen Freundlichkeit, Aufmerksamkeit; Atmosphäre, Blickkontakt Körpersprache

Phase II/Bedarfsermittlung - Fragetechnik

- aktives Zuhören - Eingehen auf Kundenwünsche

Phase III/Verkaufen i.e.S - Warendemonstration (verständlich, kompetent) - Fachwissen über Ware und Preis sowie

Zahlungs- und Lieferbedingungen - Nutzen und Zusatznutzen aufgezeigt - Preis – Wert – Verhältnis und Zeitpunkt der

Preisnennung - Einwandbehandlung

(JA, Aber; Vorwegnahme, Vergleich etc.

Phase IV/Abschluss - Signale - Abschlusstechnik („Kauf dringend machen,

direkte Abschlussfrage)

Phase V/Entscheidung verstärken, Verab-schiedung - Kundenlob - Verabschiedung (Zufriedenheit des Kunden

Begleitung, kann sich jederzeit an Käufer wen-den etc.)

Allgemeiner Eindruck und Ergänzungen:

Lösungsvorschlag Dieses Beispiel ist als praktische Übung zum Thema Kommunikation – Verkaufsgespräch konzi-piert und soll in Zusammenarbeit mit einer Übungsfirma an der Schule oder innerhalb der Übungs-firmenarbeit angewendet werden. Die Erarbeitung der Produktinformationen (Formular 1) kann als Hausübung gegeben werden; in der nächsten Unterrichtseinheit können die Blätter allen zur Verfügung gestellt und/oder präsentiert werden. Eine Musterlösung ist daher hier nicht erforderlich.

74

5 Hierarchie der Bildungsstandards

5.1 Gesetzliche Verankerung der Bildungsstandards Mit der SCHUG Novelle, BGBl. I Nr. 117/2008, wurden die Bildungsstandards in den Schulgeset-zen verankert. Mit der zuletzt erfolgten Änderung des Schulunterrichtsgesetzes BGBl. I Nr. 52/2010 wurde in § 14 Abs. 2 festgeschrieben, dass Unterrichtsmittel nach Inhalt und Form dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe sowie der Kompetenzorientierung der Schulart (Bildungs-standards, abschließende Prüfung) entsprechen müssen. In § 17 der SCHUG Novelle, BGBl. I Nr. 117/2008 wurde nach Abs. 1 folgender Abs. 1a eingefügt: „(1a) Der zuständige Bundesminister hat für einzelne Schulstufen der im § 1 genannten Schularten (Formen, Fachrichtungen) Bildungsstandards zu verordnen, wenn dies für die Entwicklung und Evaluation des österreichischen Schulwesens notwendig ist. Bildungsstandards sind konkret formulierte Lernergebnisse, die sich gemäß dem Lehrplan der jeweiligen Schulart (Form, Fach-richtung) auf einzelne Pflichtgegenstände oder auf mehrere in fachlichem Zusammenhang stehende Pflichtgegenstände beziehen. Die individuellen Lernergebnisse zeigen das Ausmaß des Erreichens grundlegender, nachhaltig erworbener Kompetenzen auf. Der Lehrer hat bei der Planung und Gestaltung seiner Unterrichtsarbeit die Kompetenzen und die darauf bezogenen Bil-dungsstandards zu berücksichtigen, sowie die Leistungen der Schüler in diesen Bereichen zu beobachten, zu fördern und bestmöglich zu sichern. Die Verordnung hat über die Festlegung von Schularten, Schulstufen und Pflichtgegenständen hinaus insbesondere Ziele der nachhaltigen Ergebnisorientierung in der Planung und Durchführung von Unterricht, der bestmöglichen Diag-nostik und individuellen Förderung durch konkrete Vergleichsmaßstäbe und der Unterstützung der Qualitätsentwicklung in der Schule sicher zu stellen. Es ist vorzusehen, dass die Ergebnisse von Standardüberprüfungen so auszuwerten und rückzumelden sind, dass sie für die langfristige systematische Qualitätsentwicklung in den Schulen nutzbringend verwertet werden können.“ Daraus lassen sich folgende Aufgaben, die Bildungsstandards innehaben, ableiten (rechtliche Aufgaben):

Bildungsstandards sind konkret formulierte Lernergebnisse (Lernergebnisorientierung – In-formationsfunktion für Abnehmer/innen).

Bildungsstandards sind Teil der permanenten Qualitätsentwicklung (Qualitätstool).

Bildungsstandards zielen auf Nachhaltigkeit ab und zeichnen sich durch Ergebnisorientierung aus (Outcomeorientierung).

Bildungsstandards zielen auf nachhaltig erworbene Kompetenzen (Kompetenzorientierung).

Bildungsstandards sind Teil der Lehrerinnenpflichten bzw. Lehrerpflichten (die Lehrerin bzw. der Lehrer hat bei der Planung und Gestaltung der Unterrichtsarbeit die Kompetenzen und die darauf bezogenen Bildungsstandards zu berücksichtigen). Dies bedeutet aber keinen Eingriff in die Methodenfreiheit der Lehrerinnen und Lehrer!

Ergebnisse einer etwaigen Standardüberprüfung dienen der langfristigen, systematischen Qua-litätsentwicklung und Qualitätssicherung (Systemsteuerungsfunktion).

5.2 Bildungsstandards als Teil der Qualitätsinitiative Bildungsstandards haben neben der Innen- auch eine Außenwirkung. Dies bedeutet, dass sie einen interessierten Außenstehenden darüber informieren, was sie/er als potenzielle Arbeitgebe-rin/potenzieller Arbeitgeber oder als aufnehmende Weiterbildungsinstitution von einer Absolventin bzw. einem Absolventen der Handelsakademie an Kompetenzen erwarten können. Im Vergleich zu anderen Schulen haben die berufsbildenden höheren Schulen einen umfassen-deren Bildungsauftrag. Sie fördern einerseits den Erwerb der Allgemeinbildung, andererseits führen sie die Absolventinnen und Absolventen zu Berufsqualifikationen (Berufsabschlüssen).

75

Am Ende der Ausbildung sollen die Absolventinnen und Absolventen sowohl über Kompetenzen verfügen, die sie für eine lebenslange Weiterbildung/Fortbildung qualifizieren, als auch über jene, die sie zur unmittelbaren Ausübung eines qualifizierten Berufes benötigen (berufliche Hand-lungskompetenz). Der Begriff beruflicher Handlungskompetenz umfasst unterschiedliche Komponenten:

Die fachliche Kompetenz ist die Summe des Wissens und die Bereitschaft, Aufgabenstellun-gen selbständig, fachlich richtig zu bearbeiten und das Ergebnis zu beurteilen.

Die soziale Kompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, soziale Beziehungen und Interes-senlagen, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit ande-ren rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen. Hierzu gehören auch soziale Verantwortung und die Bereitschaft zur Mitwirkung und Mitbestimmung.

Die personale (Human-) Kompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, die individuellen Ziele und Entwicklungschancen zu durchdenken und zu beurteilen. Hierzu gehören auch die eige-nen Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Zu diesen Kompetenzen kommt in der Berufsbildung eine übergreifende Kompetenzklasse hinzu, die aktivitäts- und umsetzungsorientierte (methodische) Kompetenz. Methodenkompetenz bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft zu zielgerichtetem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen (z. B. bei der Einteilung der eigenen Zeit) durch die Anwendung von Arbeitsverfahren und gegebenenfalls deren Weiterentwicklung. Die berufliche Handlungskompetenz basiert auf dem Kompetenzbegriff von Weinert (2001), legt einen zusätzlichen Schwerpunkt aber auf Handlungsfähigkeit in unterschiedlichen beruflichen Situationen. Die Verwendung des Begriffes durchschnittliche Absolventin bzw. durchschnittlicher Absol-vent soll die Schwierigkeit aufzeigen, dass es bei Absolventinnen bzw. Absolventen jeder Schule immer bessere, aber auch schlechtere Absolventinnen bzw. Absolventen geben wird, unabhängig davon, wie gut der Input in Form von Lehrerinnenleistung bzw. Lehrerleistung, Lehrplänen, Bil-dungsstandards, Ressourceneinsatz in der Schule war. Absolventinnen und Absolventen bringen unterschiedliche Prädispositionen (Persönlich-keitseigenschaften, Einstellungen und Fähigkeiten) mit, haben unterschiedliche Interessen, spe-zifische Erfahrungshintergründe und zeichnen sich auch durch unterschiedlichen persönlichen Einsatz aus. Dies alles beeinflusst das Ergebnis jedes noch so qualitativ hochwertigen Ausbil-dungsangebotes, sowohl in positiver als auch negativer Sicht. Diese unterschiedlichen Prädispositionen müssen in die Erwartungshaltung gegenüber Absolven-tinnen und Absolventen einer Schulform, in unserem Fall der Handelsschule, miteinbezogen wer-den.

5.3 Bildungsstandards in der Berufsbildung und in der Handelsakademie Bildungsstandards in der Berufsbildung zielen generell nicht auf einzelne Unterrichtsjahre ab, sondern definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer fünfjährigen Ausbildung (also am Ende ihres Ausbildungsganges) nachhaltig erworben haben sollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Begriff „Nachhaltigkeit“; das detaillierte Faktenwissen mag in vielen Bereichen unmittelbar nach der Vermittlung im Unterrichtgeschehen größer sein - „Ler-nen für die Schularbeit“,- „Lernen für die Prüfung“. Bei der Definition von Bildungsstandards geht es jedoch darum, was Schüler/innen und Absolven-tinnen und Absolventen wirklich nachhaltig in ihr weiteres Berufsleben bzw. Studium mitneh-men.

76

Wenn wir also von Bildungsstandards sprechen, so ist immer das Gesamtergebnis einer be-stimmten Ausbildung in Form von nachhaltigen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ge-meint. Davon zu unterscheiden sind Qualitätskriterien des Unterrichts für eine bestimmte Klasse, wel-che Lehrerinnen und Lehrer eines bestimmten Unterrichtsgegenstandes, mehrerer Unterrichtsge-genstände bzw. eines Clusters gemeinsam an einem Standort im Rahmen ihrer Qualitätsarbeit erarbeiten. (z.B. Qualitätskriterien für den Unterrichtsgegenstand Volkswirtschaft).

5.4 Intentionen der Bildungsstandards in höheren kaufmännischen Schulen Bildungsstandards in der Berufsbildung und in den kaufmännischen mittleren und höheren Schu-len sind kein Kontrollinstrument, sondern ein Steuerungsinstrument bzw. Evaluierungsinstru-ment (Eigen- und Fremdevaluierung, Systemevaluierung). Systemevaluierung sowie Eigen- und Fremdevaluierung sind wesentliche Voraussetzungen für eine permanente Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung im kaufmännischen Schulwesen (Qualitätsinitiative QIBB). Absolventinnen und Absolventen der Handelsakademie verfügen nach Abschluss ihrer schuli-schen Laufbahn über eine Fülle von unterschiedlichen Kompetenzen, um sich unmittelbar im Be-rufsleben oder bei einem nachfolgenden Studium zu bewähren. Am Arbeitsplatz bzw. beim Studium ist es den Abnehmern egal, in welchen Unterrichtsgegenstän-den, in welchen Jahrgängen bzw. bei welchen Lehrkräften die Absolventinnen und Absolventen ihre Kompetenzen erworben haben. Wichtig ist nur, dass sie über die erforderlichen Kompetenzen verfügen. Dies setzt in der schulischen Ausbildung einen mehrfachen Paradigmenwechsel voraus:

Lehrpläne sind lernergebnisorientiert (kompetenzorientiert) zu gestalten und zu interpretie-ren.

Lehrerinnen und Lehrer verstehen sich als Teamspielerinnen und Teamspieler, die ihre Fachegoismen im Interesse des gemeinsam angestrebten Ergebnisses – die kompetente Ab-solventin bzw. der kompetente Absolvent – ablegen und fächerübergreifend/cluster-übergreifend3, akkordiert, ein gemeinsames Ziel anstrebend, arbeiten.

Outcomeorientierung ersetzt Inputorientierung im Schulwesen.

Nachhaltigkeit der Lernergebnisse und Fähigkeit bzw. Bereitschaft zum Lebenslangen Ler-nen (LLL) anstelle von schnell veraltendem Detailwissen.

5.5 Welche Bildungsstandards müssen Absolventinnen und Absolventen der Han-delsakademie insgesamt erfüllen? (Stand: Mai 2014)

Bildungsstandards in den allgemeinbildenden Unterrichtsgegenständen Deutsch (schulartenübergreifend) Englisch (schulartenübergreifend) Angewandte Mathematik (schulartenübergreifend) Warenlehre Lehrplan 2014 Politische Bildung, Geschichte, Geografie Lehrplan 2014

Bildungsstandards in den berufsbildenden Unterrichtsgegenständen Entrepreneurship – Wirtschaft und Management Lehrplan 2014 Controlling, Wirtschaftspraxis und Steuern Lehrplan 2014

3 Siehe Qualitätsinitiative QIBB der kaufmännischen Schulen – Qualitätsziel 2.5.1: „Wir koordinieren unsere Lehrziele

und Lernangebote innerhalb der Fachgruppe und fächerübergreifend im Team.“

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Finanz- und Risikomanagement Lehrplan 2014 Management, Controlling und Accounting Lehrplan 2014 Wirtschaftsinformatik und IKT Lehrplan 2014 Volkswirtschaft Lehrplan 2014 Recht Lehrplan 2014 ÜFA und Businessplan Lehrplan 2014 Informations- und Kommunikationstechnologie Lehrplan 2014 Business Behaviour Lehrplan 2014 Internationalität Lehrplan 2014 Management für Geschäftsfeld Sport, Trainingswissenschaftliche Grundlagen Lehrplan 2014 Soziale und personale Kompetenzen (schulartenübergreifend) Anmerkungen: Die kursiv geschriebenen Bildungsstandards sind noch nicht fertig gestellt. In der Zukunft können durchaus auch noch Bildungsstandards für andere Unterrichtsgegenstände entwi-ckelt werden.

5.6 Soziale und personale Kompetenzen in der Handelsakademie Die Bedeutung sozialer und personaler Kompetenzen für die Absolventinnen und Absolventen der berufsbildenden höheren Schulen zeigt sich darin, dass in fast allen Kompetenzmodellen aller Schularten diesen Kompetenzen eine mehr oder minder große Bedeutung eingeräumt wird. Sozia-le und personale Kompetenzen spielen auch im Europäischer Qualifikationsrahmen – EQR – und im Nationalen Qualifikationsrahmen Österreichs – NQR –eine bedeutsame Rolle. Bereits in der schulartenübergreifenden Expertengruppe für „Wirtschaft und Recht“ und dann insbesondere in der hakspezifischen Arbeitsgruppe „Entrepreneurship – Wirtschaft und Ma-nagement“ wurde die Bedeutung der personalen und sozialen Kompetenzen bei der Ausbildung als besonders wichtig erachtet und daher wurden eigene Deskriptoren für soziale und personale Kompetenzen (in einer eigenen spezifischen Inhaltsebene) definiert. Neben diesen speziellen De-skriptoren und den sie verdeutlichenden Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientierten Arbeitsauf-träge) werden auch in den, die Fachkompetenzen betreffenden Deskriptoren, immer wieder me-thodisch didaktische Hinweise gegeben, wie mit dem Erwerb der Fachkenntnisse und Fertigkeiten durch die spezielle Gestaltung der Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsaufträge) gleichzeitig auch soziale und personale Kompetenzen mit erworben werden können.

5.7 Bildungsstandards und kompetenzorientierter Unterricht Ab dem Schuljahr 2013/14 wurden die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträ-ge), welche die Deskriptoren näher verdeutlichen, allen Lehrerinnen und Lehrern der Handelsaka-demien zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden in einer Informationskampagne und über diese Broschüre die Lehrerinnen und Lehrer über das Projekt Bildungsstandards in der Berufsbildung informiert. Detaillierte Informationen finden Sie auch unter www.bildungsstandards.berufsbildendenschulen.at Die ARGE-Leiterinnen und ARGER-Leiter der von Bildungsstandards betroffenen Unterrichtsge-genstände erhielten in bundesweiten Dienstbesprechungen alle notwendigen Informationen und geben diese dann in landesweiten Veranstaltungen an ihre Lehrerkolleginnen und Lehrer-kollegen weiter. Gleichzeitig werden an den Pädagogischen Hochschulen bundesweite Seminare für kompe-tenzorientierten Unterricht in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen angeboten. Die zu-nächst bundesweit angebotenen Seminare wurden und werden in regionalen Seminaren, Dienst-besprechungen und sonstigen Fortbildungsveranstaltungen fortgesetzt, sodass jede interessierte Lehrerin und jeder interessierte Lehrer die notwendigen Informationen erhält.

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6 Kompetenzorientierter Unterricht

Was versteht man darunter? Glauben Sie niemandem, der Ihnen versichert, er wisse genau, was kompetenzorientierter Unterricht ist. Alle Bücher und Artikel können nur Vorschläge für Ihr metho-disch-didaktisches Handeln unterbreiten, also Aussagen machen wie es funktionieren könnte. Eine Garantie für den Erfolg kann Ihnen niemand geben. Ob es tatsächlich funktioniert hängt von Ihnen und Ihrer jeweiligen Klasse bzw. den einzelnen Schüler/innen ab. Lassen Sie sich dadurch jedoch nicht entmutigen, probieren Sie die Ratschläge in den Büchern, Artikeln und Seminaren aus und überprüfen Sie durch Selbstevaluation, ob Ihre Schüler/innen tatsächlich, auch einige Zeit später noch, über die angestrebten Kompetenzen verfügen. Welche Methoden gerade bei Ihren Schüler/innen besonders erfolgreich für den Kompetenzerwerb sind, hängt davon ab, wie Ihnen persönlich die Methode liegt bzw. wie überzeugt Sie von der Me-thode sind und wie Ihre Schüler/innen auf Ihr pädagogisches Verhalten reagieren. Ein wesentli-ches Erfolgskriterium für kompetenzorientierten Unterricht ist es jedoch, dass Sie Ihre Schü-ler/innen aktivieren, zum Lernen, Erfahrungen machen, selber Tun, bringen. Nur selbst gemachte Lernerfahrungen wirken nachhaltig. Anschließend finden Sie einige Überlegungen einer Kollegin, die sich sehr intensiv mit kompetenz-orientiertem Unterrichten auseinander gesetzt hat. (AL MR Mag. Katharina Kiss – kompetenzorien-tierter Unterricht), an Hand einer konkreten Unterrichtsplanung (Lehrplan der Handelsakademie 2004, Unterrichtsgegenstand Betriebswirtschaft, IV. Jahrgang, Internationale Geschäftstätigkeit).

Internationale Geschäftstätigkeit/Liefer- und Zahlungsbedingungen

Erläuterung des Konzeptes Kompetenzorientiertes Unterrichten in einer berufsbildenden Schule ist darauf ausgerichtet bei den Schüler/innen jene Kompetenzen zu entwickeln und zu befördern, die ihnen eine eigenständige Le-bensführung ermöglichen, dazu gehört als zentraler Bestandteil die Berufsausübung. In Anlehnung an Noam Chomsky (1974) lässt sich eine solche Handlungskompetenz als Handlungspotenzial einer Person charakterisieren, in berufstypischen Situationen sachgerechte Lösungen hervorbringen zu können. Dieses Potenzial basiert auf dem Zusammenspiel verschiedener Wissenskomponenten, wel-che in der jeweils aktuellen Aufgabensituation aktiviert und verknüpft werden müssen. Lernumgebun-gen (Lehr-Lern-Arrgangements) sollen so gestaltet sein, dass sie im Kern reale oder wirklichkeitsnahe Aufgabensituationen repräsentieren. Lernen wird in aktuellen Konzepten als individueller Prozess der Bedeutungskonstruktion aufgefasst, der auf der aktiven Auseinandersetzung der/die Schüler/in mit der (Lern-)Umwelt – und hier insbeson-dere auf der aktiven Verarbeitung von Informationen - basiert. Konkret geht es um Lernhandlungen, die der/die Schüler/in im Rahmen der Bearbeitung der Aufgabe leisten muss. Wichtig erscheint der Hinweis, dass unter Lernhandlungen neben den beobachtbaren Aktivitäten auch die auf den Lernge-genstand und die Aufgabenbearbeitung bezogenen Denkhandlungen gemeint sind. Vorteilhaft ist es, wenn die Lehr-Lern-Arrangements zyklisch vollständige Lernhandlungen erfordern, z. B. Planungs-, Vorbereitungs-, Organisations-, Prüf- und Bewertungsschritte einschließen. Folgt man diesen Überlegungen, so soll die Lernumgebung die individuellen Konstruktionsprozesse zur Aneignung des aufgabenbezogenen Wissens und Könnens anregen und unterstützen (Lerner-zentrierung). (Aprea, C., Ebner, H. G. & Müller, W., 2010).

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Analyse des relevanten Wissens

Inhaltsebene:

Kaufvertrag im Außenhandel (Bestandteile, Relevanz, Risiken) Interkulturelle Bildung nach Hofstede Liefer- und Zahlungsbedingungen im Außenhandel (Arten, Relevanz, Funktionen, Vorteilhaf-

tigkeit für Importeur und Exporteur, Risiko, ) Rolle der Banken im Akkreditiv Dokumentenakkreditiv aus Sicht der Banken (Informationen, die für die Eröffnung eines Do-

kumentenakkreditivs und einen reibungslosen Ablauf wichtig sind) Dokumente und Formulare im Zusammenhang mit dem Akkreditiv (Arten, Bedeutung) Bedeutung des Außenhandels für Österreich Zahlungsbilanz

Handlungsebene:

Ablauf eines Dokumentenakkreditivs imaginieren und wiedergeben können Akteure im Beispiel erkennen und im Ablaufschema richtig zuordnen können die Bedeutung der Proformarechnung für das vorliegendes Beispiel erkennen und diese im

Beispiel richtig einsetzen können den Akkreditivauftrag der Bank ausfüllen, die einzelnen Felder erklären können (z. B. SWIFT,

Bestätigung, Umladung und period of presentation) und die jeweiligen Auswirkungen für die Geschäftspartner erkennen und bewerten können

Lieferbedingungen nach der Vorteilhaftigkeit für die betroffenen Partner einteilen können Praktikerhinweise kennen und deren Bedeutung für das Beispiel erkennen Cross Cultural Management bezogen auf das Land des Geschäftspartners beherrschen Informationsbeschaffung, -aufbereitung und Interpretation betreffend die Entwicklung und die

aktuelle Situation des österreichischen Außenhandels beherrschen und die Ergebnisse prä-sentieren können

Soziale Kompetenzen/Arbeitstechniken:

Zielorientierung als Erfolgspotenzial erkennen und zielorientiert vorgehen können Konzentriert zuhören und adäquat nachfragen können (Arbeitsaufträge verstehen) Fähigkeit zu Einzel-, Partner- und Teamarbeit eigenverantwortlich handeln und sich selbst organisieren können die Bedeutung eines effektiven Zeitmanagements erkennen und ein solches als Grundlage für

das eigene Arbeiten entwickeln können Informationsbeschaffung, -verarbeitung und die Präsentation der Ergebnisse beherrschen Kommunikationsfähigkeit unter Verwendung des Fachvokabulars sowohl in deutscher als

auch in englischer Sprache die Entwicklung der österreichischen Zahlungsbilanz fundiert und kritisch reflektieren können

Generalisierungs-, Erweiterungs- und Explorationsmöglichkeiten Generalisierungsmöglichkeiten:

Übertragung des Wissens auf andere Kaufverträge im Außenhandel (Kontextwechsel) Perspektivwechsel (Rollentausch: Importeur, Exporteur, Sachbearbeiter der Banken) aus der Erkenntnis über die Bedeutung von Cross Cultural Management für den Außenhandel

geeignete Strategien für die Übertragung des Wissens auf den Aufbau von Geschäftsbezie-hungen mit Geschäftspartner in unterschiedlichen Ländern entwickeln können

eine allgemeingültige Strategie (Checkliste) für den Vergleich unterschiedlicher Liefer- und Zahlungsbedingungen im Zusammenhang mit Kaufverträgen unterschiedlicher Geschäfts-partner in unterschiedlichen Ländern entwickeln

Erweiterungsmöglichkeiten (fächerübergreifendes Arbeiten):

Marktforschung (Käuferverhalten), z. B. in der Spielzeugbranche Marketing/Biologie (Warenlehre) (Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunika-

tionspolitik) anhand des vorliegenden Beispiels vertiefen, eventuell kritische Aspekte betref-fend Produktionsmaterialien und Produktionsbedingungen in Asien einbringen bzw. erarbeiten lassen.

Kostenmanagement (Kalkulation) der angebotenen Produkte

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Aufbau eines Rechnungswesens für die von den Schüler/innen gegründete Firma Geografie (Südkorea, Klima, Lage, Einwohner, Kultur usw.) Geschichte (Entwicklung der österreichischen Zahlungsbilanz im Kontext zu sonstigen zeitge-

schichtlichen Ereignissen Tourismus Englisch (Akkreditivsprache)

Explorationsmöglichkeiten:

Politische Bildung (Konfliktregion Nord/Südkorea, aktueller UN-Generalsekretär stammt aus Südkorea)

Volkswirtschaft (Wirtschaftssysteme, Unterschiede zwischen Österreich, Nord- und Südkorea, Umweltpolitik)

Assessment (Leistungsbewertung und-beurteilung):

Die Performance des Potenzials (die Beurteilung der Kompetenz) könnte auch durch Einbeziehung von Praxiskontakten beurteilt bzw. bewertet werden. Es wäre denkbar

Vertretern von Banken, die im internationalen Zahlungsverkehr tätig sind Vertretern der Wirtschaftskammer, Abteilung Außenwirtschaft Handelsdelegierten in Südkorea (über mail-Anfragen)

die ausgearbeiteten Unterlagen vorzulegen und diese um eine Bewertung zu ersuchen. Es kann hier einerseits um die Realisierbarkeit eines Geschäftes wie das beschriebene, aber auch um die Bewer-tung der ausgearbeiteten Unterlagen an sich und des Wissens zum Thema gehen. Weiters kann die im Rahmen des Cross Cultural Managements ausgearbeitete Strategie für den Aufbau einer Ge-schäftsbeziehung mit Südkorea einer Bewertung durch den Handelsdelegierten unterzogen werden.

Unterrichtsdurchführung

EM9-C-2 Deskriptor: Ich kann einfache internationale Geschäfte anbahnen und abwickeln.

Motivation und Situierung der Lerneinheit/ Organisation des Unterrichts /Medieneinsatz/ me-thodisches Vorgehen

Die Schüler/innen haben die im Beispiel angeführte Unternehmung selbst gegründet, d. h. sie haben sich auf Unternehmensgegenstand, Rechtsform, Firma usw. geeinigt, haben dann mit Hilfe eines No-tars den Gesellschaftsvertrag erstellt und das Unternehmen ins Firmenbuch eintragen lassen. Für die Eintragung ins Firmenbuch ist die Klasse tatsächlich zum Firmenbuch gegangen, hatte dort einen Informationsvortrag und eine Führung und konnte anschließend ihr Anliegen vorbringen und diskutie-ren, es wurde auch ein Firmenbuchauszug erstellt. Außerdem wurden unter Anderem die Publizitäts-pflicht, Erweiterungsmöglichkeiten im Hinblick auf eine spätere Umwandlung der GmbH in eine GmbH & Co. KG. usw. diskutiert. Für das zur Eintragung gebrachte Unternehmen wurde auch ein Businessplan erstellt, der in Teamar-beit perfektioniert wurde. Nachdem der Businessplan erstellt war, gab es ein Gespräch mit einem Bankenvertreter hinsichtlich der Finanzierungsmöglichkeiten von Seiten der Bank. Es wurde für das vorliegende Unternehmen ein Leitbild entwickelt und eine „Corporate Identity“ entworfen. Ebenso wur-de ein Organigramm erstellt und ein Führungskonzept festgelegt. Nun geht es im Rahmen dieses Unternehmens um einen Beschaffungsvorgang und dessen Ab-wicklung. Die Schüler/innen haben ausgehandelt, dass sie die angeführten Produkte, die sie auf ei-ner Messe gesehen haben, bei einem südkoreanischen Lieferanten bestellen wollen. Als erstes wird daher „Cross Cultural Management“ am Beispiel Südkoreas erarbeitet, mit intensiver Einbindung einer Schülerin der Klasse. (Hinweis: Schülerin stammt aus Südkorea).

Ergebnis eines Aushandlungsprozesses, Bezug zur Lebensrealität der Schüler/innen. Einleitend hat jeder/jede Schüler/in ein Gedächtnisprotokoll betreffend Kaufvertrag zu erstellen, an-schließend werden im Plenum die Ergebnisse vorgetragen und notfalls ergänzt. Der Abschluss des Kaufvertrages wird vorbereitet, wobei teilweise Englisch als Unterrichtssprache verwendet wird. Zu diesem Zeitpunkt wird auf Vorwissen aus den vorangegangenen Unterrichtsjahren zurückgegriffen, so wird dass Wissen über den Kaufvertrag aktiviert.

Aktivierung von Vorwissen, Anwendung der englischen Sprache (fächerübergreifendes Arbeiten). Schnell erkennen die Schüler/innen, dass es im Außenhandel neben der Vertragssprache noch weite-re Besonderheiten gibt, die zu beachten sind. Besonderes Augenmerk ist auf die Vereinbarung von geeigneten Liefer- und Zahlungsbedingungen zu legen.

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Schüler/innen werden in die Aneignung neuen Wissens aktiv eingebunden (Kooperation zwi-schen Lehrer/innen und Schüler/innen – Expertenrolle wird geteilt). An dieser Stelle erhalten die Schüler/innen einerseits den Hinweis, wo im Lehrbuch das Kapitel zu finden ist und andererseits ergänzendes Material (Schulungsunterlage einer Bank zur Abwicklung von Dokumentenakkreditiven und Dokumenteninkassi, ein Ablaufschema, grüne, rote, blaue und gelbe Punkte) mit dem Auftrag, in Einzelarbeit die Unterlage durchzulesen und anschließend im Team das Ablaufschema zu vervollständigen, indem die grünen Punkte den Akkreditivablauf symbolisieren, die roten den Geldfluss zeigen, die blauen für die Warenbewegung stehen und die gelben Punkte den Weg der Dokumente darstellen sollen. Die Schüler/innen kontrollieren die Lösungen der jeweils ande-ren Gruppen. Die Lehrperson fungiert als Coach bzw. Berater/in.

Schüler/innen sind auch in den Prüfprozess eingebunden – Expertenrolle siehe oben). Der nächste Schritt ist das Vorspielen des Ablaufs in der Form, dass die betroffenen Parteien eines Akkreditivs (Importeur, Exporteur, eröffnende Bank, Korrespondenzbank) durch einzelne Schü-ler/innen repräsentiert werden, diese erhalten eine grüne, eine rote, eine blaue und eine gelbe Karte, anhand deren sie die bereits oben erwähnten Bewegungen des Akkreditivs, des Geldes, der Ware und der Dokumente aufzeigen. Die restlichen Schüler/innen beobachten genau und korrigieren im Anschluss eventuelle Fehler. Diese Übung kann mehrmals eingesetzt werden, einerseits zur Festi-gung und andererseits kann dadurch ein Perspektivwechsel erreicht werden, indem Rollenwechsel vorgenommen werden.

Körperliches Darstellen der Denkhandlungen erhöht das Vorstellung- und Merkvermögen – wie heißt es so schön, es hat eine Sache „Hand und Fuß“. Anschließend erfolgt ein Input durch die Lehrperson, in dessen Rahmen die unterschiedlichen Rollen, die Banken in der Akkreditivabwicklung einnehmen können, erklärt werden. Die Schüler/innen müssen dieses Grundlagenwissen in die weitere Arbeit mitnehmen. Sie erfahren u. A., dass eine Akkreditivzu-sage der Bank normalerweise eine Kreditzusage an die Unternehmung darstellt und deshalb auch eine Bonitätsprüfung vorgenommen wird und die Frage der möglichen Sicherheiten zu diskutieren ist.

Aktives Zuhören der Schüler/innen wird trainiert und der Aufbau von Fachwissen gefördert. Die Schüler/innen erhalten nun eine Proformarechnung betreffend das vorliegende Beispiel, weiters ein Formular zur Akkreditiveröffnung, das von Banken ausgegeben wird. Nun muss in Partnerarbeit der Antrag ausgefüllt werden. Die Proformarechnung muss die Bestimmungen, die die Lehrperson betreffend das Dokumentenakkreditiv besprechen möchte, beinhalten. Wichtig ist es, hier die ge-wünschten Dokumente aufzulisten. Hinweis: Proformarechnungen kann man sich bei einer Bank be-schaffen oder selbst erstellen. Die Lehrperson fungiert als Coach bzw. Berater/in.

Die Schüler/innen lernen mit Originalformularen und Dokumenten (Medien aus der Praxis) um-zugehen und lernen, worauf es bei der Eröffnung eines Akkreditivs ankommt. Sobald die Schüler/innen ihre Aufgabe erledigt haben, ihre Fragen zur Klärung von Unklarheiten ge-stellt haben, erhalten sie von der Lehrperson die Lösung ausgeteilt, nämlich ein fertig ausgefülltes Akkreditiveröffnungsformular und einen „Swiftauftrag“ betreffend die Avisierung der Akkreditiveröff-nung durch die eröffnende Bank an die Korrespondenzbank. Hinweis: Muster für Swiftaufträge kann man sich bei Banken beschaffen und für weitere Beispiele adaptieren. Es erfolgt eine weitere Input-phase durch die Lehrperson, die Lösung, der Swiftauftrag, die Bestimmungen im Akkreditiv werden besprochen und diskutiert. Dies kann in deutscher oder englischer Sprache erfolgen. Swiftaufträge, Proformarechnungen usw. aus dem Akkreditiv sind ja grundsätzlich in englischer Sprache verfasst.

Die Schüler/innen sind aktive Mitgestalter/innen beim Wissensaufbau und verwenden teilweise die englische Sprache. Als Medien werden Originalschriftstücke eingesetzt, die das Erlernen der Fachsprache auch der Fachsprache der Banken im Zusammenhang mit der Akkreditiver-öffnung und –abwicklung am Beispiel ermöglichen. In der Proformarechung wird auch bereits auf die Lieferbedingungen eingegangen, d. h. es wird in unserem Beispiel um einen Schiffstransport gehen (die Transportart wird auch von den Schüler/innen bestimmt – sie recherchieren in Zusammenarbeit mit einer Spedition die unterschiedlichen Trans-portmöglichkeiten und entscheiden sich für die günstigste). Die Schüler/innen haben nun den Auftrag einen Überblick über die Incoterms zu geben, diese sind im Lehrbuch beschrieben und in dem vorher ausgeteilten Zusatzmaterial. Der Überblick ist in der Form zu gestalten, dass eine Hälfte der Klasse die Klauseln herausarbeitet, die für den Importeur günstiger sind, die andere Hälfte, die für den Expor-teur günstigeren. Nachdem diese Arbeitsphase, in der die Lehrperson wiederum die Rolle des Coachs einnimmt erledigt ist, bilden jeweils ein Schüler/eine Schülerin, die in unterschiedlichen Gruppen gear-beitet haben, ein Paar und besprechen die erarbeiteten Ergebnisse.

Hier wird Wissen selbst gesteuert aufgebaut, trotzdem sind die Schüler/innen Teil eines Teams

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und können bevor die Lehrperson vermeintlich „urteilend“ über richtig oder falsch entscheidet, miteinander die Ergebnisse besprechen. In der Proformarechnung ist die Lieferbedingung CFR Hamburg angeführt, nun soll diese speziell diskutiert und der Klausel CIF gegenübergestellt werden. Die Lehrperson wird anschließend die Er-gebnisse der Diskussion kommentieren und einen Praxisinput leisten, nämlich, dass CFR die besse-re Variante ist, da CIF zwar den Abschluss einer Versicherung inkludiert, es in der Praxis jedoch sehr schwierig sein wird, mit einer koreanischen Versicherung im Rahmen eines Versicherungsfalls zu einer Lösung zu kommen. Einfacher für den österreichischen Importeur ist es, einen Preisnachlass in Höhe der Versicherungsprämie zu verhandeln, sich in Österreich zu versichern und anstatt der Klau-sel CIF, die Klausel CFR zu vereinbaren, so wie es im vorliegenden Fall geschehen ist. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit die Schüler/innen zu den unterschiedlichen Banken zu schicken und die Ergebnisse der Befragung erst beim nächsten Termin zu besprechen.

Schüler/innen werden jedenfalls zu Experten/innen, sie wissen mehr als die meisten, die sich mit dem Thema beschäftigen und jedenfalls mehr als im Lehrbuch steht. Der letzte Teil der Aufgabe kann entweder als Hausübung (Recherchearbeit im Internet) oder wenn in der Schule die Möglichkeit besteht, auch im Unterricht bearbeitet werden. Jedenfalls erhalten die Schüler/innen den Auftrag im Team eine PP-Präsentation, die die Entwicklung des Außenhandels in den letzten zehn Jahren aufzeigt, zu gestalten, Gründe für diese Entwicklung zu erarbeiteten und ei-nen kurzen Rückblick einmal in die 90er-Jahre und einmal in die 20er-Jahre zu versuchen. Jedenfalls sollen sie auch erarbeiten, an welcher Stelle in der österreichischen Zahlungsbilanz diese Daten des Außenhandels zu finden sind.

Die Schüler/innen müssen gezielt Informationen beschaffen, diese verarbeiten, eine PP-Präsentation erstellen und durchführen und sich mit geschichtlichen (20er-Jahre) und volks-wirtschaftlichen Fragen (Zahlungsbilanz) auseinandersetzen, wodurch einerseits der fächer-übergreifende Aspekt gegeben ist und andererseits Arbeitstechniken wie Informationsbeschaf-fung, -verarbeitung und das Präsentieren trainiert werden, außerdem werden Team- und Ko-operationsfähigkeit geschult. Aufgabenstellung

Die Geschäftsführung der Sarah’s little world GmbH (Bankverbindung: Oberbank) überlegt den Im-port von preiswerten Geschenkartikeln aus Südkorea. Die international bekannte Moon Jong Il Group Ltd., (Bankverbindung: Seoul American Bank) die in Südkorea über mehrere Produktionsstätten ver-fügt, wäre als Lieferantin gut geeignet. Das Unternehmen bietet ein breites Sortiment an außerge-wöhnlichen Geschenkartikeln zu sehr günstigen Preisen. Die Topangebote befinden sich in den Be-reichen:

Schmuckhandies

naturgetreue (in Aussehen und Größe) Kuscheltiere, die auch Tierlaute von sich geben und

täuschend echten Digitalkameraattrappen.

Die Geschäftsführung der Sarah’s little world GmbH bestellt je 1000 Stück der oben angeführten Artikel. Die Lieferfirma sieht als Zahlungsbedingung ein unwiderrufliches Dokumentenakkreditiv vor und sagt zu, eine Proformarechnung zu senden. Aufgaben

(1) Beschreiben Sie den Ablauf eines Dokumentenakkreditives am Beispiel des vorliegenden Ge-schäftsfalles.

(2) Wozu wird eine Proformarechnung benötigt.

(3) Bei der Eröffnung des Akkreditives fallen folgende Begriffe SWIFT, Bestätigung, Umladung und period of presentation. Erklären Sie diese.

(4) Als Lieferbedingung wird die Klausel CFR Hamburg vereinbart. Beschreiben Sie die Klausel und

führen Sie an, ob aus der Sicht des Käufers CIF Hamburg empfehlenswert wäre. Welche Vor- und Nachteile wären zu erwarten?

Geben Sie eine Grobübersicht über die Incoterms, gegliedert nach der Vorteilhaftigkeit für die Sarah’s little world GmbH.

(5) Erläutern Sie die aktuelle Entwicklung des Außenhandels in Österreich.

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7 Bibliographie und weiterführende Literatur

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8 Copyrightregelung

Die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) aller fertig gestellten Bildungs-standards der Sektion Berufsbildung sowie die Kompetenzraster stehen den interessierten Lehre-rinnen und Lehrer auf der Homepage www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at für den Einsatz in ihrem kompetenzorientierten Unterricht zur Verfügung gestellt. Diese Beispiele und die Kompetenzraster mögen als Teil der Qualitätsinitiative der Sektion Berufs-bildung dazu beitragen, dass die Unterrichtsarbeit in den berufsbildenden mittleren Schulen noch weiter verbessert wird. Die Notwendigkeit Bildungsstandards im Unterricht zu berücksichtigen wurde wie bereits darge-stellt im § 17 Abs. 1a des SCHUG als Teil der Lehrerinnenpflichten bzw. Lehrerpflichten verankert. Bildungsstandards werden aber auch in die neuen kompetenzorientierten Lehrpläne der Sektion Berufsbildung und in die abschließenden Prüfungen einfließen. Ich ersuche alle Lehrerinnen und Lehrer, die sowohl in dieser Broschüre als auch die weiteren über www.bildungsstandards.berufsbildendenschulen.at zur Verfügung gestellten Unterrichtsbei-spiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und die Kompetenzraster im Rahmen ihrer Metho-denfreiheit und pädagogischen Verantwortung im Unterricht einzusetzen. Dabei ist das Copyright des BMBF und der einzelnen Lehrkräfte, welche die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und die Kompetenzraster erstellt haben zu beachten. Eine über den Unter-richtseinsatz in den berufsbildenden höheren Schulen hinausgehende ökonomische Verwertung der Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und der Kompetenzraster ist aus-drücklich untersagt. Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern viel Freude beim Einsatz der Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und ersuche Sie gleichzeitig, etwaige Anregungen und Verbesserungsvorschläge per Mail an [email protected] zu richten. Diese Anregungen werden vom BMBF in die Arbeitsgruppen zurückgespielt und tragen zu einer weiteren Qualitätsverbesserung im permanenten Qualitätsprozess bei. OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl Projektverantwortlicher BMBF, Abt. II/3 Mai 2014

Jegliche Art der Vervielfältigung (auch auszugsweise) ist nicht gestattet.

Impressum

Herausgeber: Bundesministerium für Bildung und Frauen

Sektion II: Berufsbildendes Schulwesen

Redaktion: OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl, Abt. II/3: Kaufmännische Schulen

Prof. Mag. Irene Ackerlauer, BHAK/BHAS Linz Auhof Prof. Mag. Margit Ziegler, BHAK/BHAK Linz Auhof

Druck: Eigendruck, Wien, Mai 2014