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Gliederung
Schulz von Thun – Kommunikationsquadrat
Bühler – Organonmodell
Berne – Transaktions-Analyse
Ruth Cohn – Themenzentrierte Interaktion
(TZI)
Nonverbale Kommunikation
Rogers - Klientenzentrierte Kommunikation
Schulz von Thun – Kommunikationsquadrat
Worüber ich dich informiere
Was ich von
mir preis gebe
Was ich von dir halte/
Wie ich zu dir stehe
Was du
machen sollst
Schulz von Thun – Kommunikationsquadrat
Jede Nachricht enthält mehrere Seiten des Quadrates
Wahrnehmung des Empfängers= abhängig von Erfahrungen
Jeder Mensch hört auf einem der vier Ohren ausgeprägter bzw. interpretiert auf diesem
Kommunikationsprobleme entstehen:
wenn der Empfänger implizite (=unterschwellige) Botschaften des Senders nicht wahrnimmt
Wenn die Nachricht inkongruent ist, also verbales und non-verbales nicht übereinstimmen
Bei einem Hierarchiegefälle der Gesprächspartner überwiegen meist Apell- und Sachaspekt
Schulz von Thun – KommunikationsquadratPers. Schlussfolgerung: Anwendung in der Schule
Bewusstmachung auf welchen Ebenen man sprechen möchte
aber auch welche Schüler auf welche Seite reagieren
In Konfliktsituationen versuchen die Ursache heraus zu finden
Inkongruenz der Nachricht
Implizite Botschaften wurden evtl. Fehlinterpretiert
Konfliktvorbeugung, indem man sich über eigenes implizites/ non-verbales Verhalten bewusst wird
Reflektion über das Zusammenspiel von verbalem und non-verbalem Verhalten (von sich selbst, aber auch der Schüler)
Das Organonmodell
1934 von Sprachpsychologe Karl Bühler
Organon, gr.: Werkzeug, Methode
Sprache als Werkzeug
Das Organonmodell Z = Zeichen :
Satz, Wort, Text, Gesichtsausdruck, Handlung
3 Funktionen:
1.) Darstellung: Anlass der Kommunikation, Thema
2.) Ausdruck: Kundgabe, Gefühle vom Sender
3.) Appell: Auslösung, fordert Empfänger zu etwas auf
➢ Symbol: das Zeichen ist Symbol für den Sachverhalt/ die Info
➢ Symptom: das Zeichen ist ein Symptom für den inneren Zustand des Senders
➢ Signal: das Zeichen ist ein Signal für den Empfänger und steuert sein Verhalten
Das Organonmodell
Jede Nachricht enthält alle Funktionen
Eine Funktion sticht besonders heraus, je nach Absicht des Sprechers
Es kann zu Komplikationen kommen, wenn der Empfänger etwas anders wahrnimmt, als der Sender meinte
Das Organonmodell
Im Schulalltag:
als Lehrer/in ist es wichtig Aussagen, Aufgaben,
Bitten etc., so zu formulieren, dass eindeutig ist,
welche Funktion er/sie bezwecken möchte
Heikle Themen: wann sollte man Themen
umschreiben/ drumherum reden?
Standpunkt des Gegenübers berücksichtigen
Berne – Transaktions-Analyse
Transaktions-Analyse: Transaktion -> als ,,Geschäftsabschluss´´zwischen zwei Menschen; Analyse -> warum reagiert ein Mensch so wie er reagiert?
Ich biete ein Verhalten an und du nimmst das Angebot an, indem du etwas in entsprechender Währung zurückzahlst
Rollen des Senders und Empfängers können blitzschnell wiederholt und ausgetauscht werden
Ich- Zustand des Senders sendet einen Reiz an Empfänger, dieser reagiert verbal oder non-verbal aus seinem Ich-Zustand heraus
In der Psychologie: Transaktions-Analyse= Instrument zum Verständnis der Ausgangsbasis von Verhalten und Gefühlen
Berne – Transaktions-AnalyseBeispiel:
- Hans: ,,Wo hast du denn schon wieder meinen Autoschlüssel versteckt?´´
- Grete: ,,Wenn du so weitermachst, hast du bald einen Herzinfarkt. Autofahren ist Gift für dich.´´
- Hans: ,,Weißt du, wo mein Autoschlüssel ist?´´- Grete: ,,Leider nicht. Hast du schon im Regenmantel nachgesehen?´´
Ziel der Transaktions-Analyse ist es, heraus zu arbeiten warum Menschen so miteinander umgehen, wie sie es tun und warum sie es nicht anders tun
Berne – Transaktions-AnalyseEltern-Ich, Erwachsenen-Ich, Kindheits-Ich
Eltern-Ich: Denken, Fühlen und Verhalten auf beurteilender und moralischer Ebene, strukturiert Umwelt und hilft anderen Menschen
Erwachsenen-Ich: Denken, Fühlen und Verhalten reagiert auf das Hier und Jetzt rational und logisch
Kindheits-Ich: Denken, Fühlen und Verhalten auf Grund der Bedürfnisse, Spontanität und Kreativität sind hier gespeichert
Zu einer ausgeglichenen Art gehört das Zusammenspiel der drei Ich-Zustände, also besteht der Ich-Zustand aus Denken, Fühlen und Verhalten
In verschiedenen Situationen dominiert einer der Ich-Zustände und bestimmt somit unser Verhalten/ unsere Reaktionen
Berne – Transaktions-AnalyseEltern-Ich, Erwachsenen-Ich, Kindheits-Ich
Wie wir uns in den jeweiligen Ich-Zuständen verhalten hängt davon ab, was wir als Kind an Erfahrungen gesammelt haben
Beispiel: Als Kind war man sehr offen, evtl. zu zutraulich zu Fremden und wurde von seinen Eltern oft zurecht gewiesen -> heute wird man eher zurückhaltend sein beim Kennenlernen neuer Menschen
Eine Nachricht kann in allen drei Ich-Zuständen wiedergegeben werden
Beispiel: ,,Gibst du mir mal bitte das Salz´´
Eltern-Ich sagt dies autoritär und auffordernd
Erwachsenen-Ich sagt dies eher neutral bzw. auf Augenhöhe
Kindheits-Ich wird dies eher wie eine Frage klingen lassen und unsicher sein
Berne – Transaktions-Analysedrei Grundannahmen des Menschen
1. Der Mensch ist so wie er ist in Ordnung und gut
2. Jeder Mensch hat die Fähigkeit zu denken
3. Jeder Mensch entscheidet über sein eigenes Schicksal und kann getroffene Entscheidungen verändern
Berne – Transaktions-AnalyseDie vier Lebensanschauungen
1. Ich bin nicht o.k. – du bist o.k.
Herabsetzung des eigenen Werts, Du bist die Lösung des Konflikts
2. Ich bin nicht o.k. – du bist nicht o.k.
Im Konflikt bleibe ich stecken, denn du kannst mir nicht helfen
3. Ich bin o.k. – du bist nicht o.k.
Ich bin mehr Wert als du, Ich bin die Lösung des Konflikts
4. Ich bin o.k. – du bist o.k.
Würdigen des eigenen Werts und den des anderen, Wir lösen den Konflikt auf Augenhöhe
Berne – Transaktions-Analyseverschiedene Transaktionen
Gekreuzte Transaktion: kann zu Konflikten in der Kommunikation führen
Beispiel: - Wie spät ist es? (Er -> Er)
- Immer fragst du mich wie spät es ist! (El->K)
Parallele Transaktion: Gespräch auf Augenhöhe (Er< ->Er) =Ziel
Latente/komplizierte Transaktion:
enthält verdeckte Botschaft (Gefühle/Unbewusstes)
Problem liegt hier in Ignoranz oder nicht-erkennen der Botschaft
führt zu Enttäuschung des Empfängers
Grundlage für die Spiele der Erwachsenen
Stärkung des Erwachsenen-Ichs des Gegenübers beim Durchkreuzen einer K-El Frage mit einer Er-Er Antwort
Beispiel: - Schüler: ,,Was soll ich da schreiben?´´
- Lehrer: ,,Was denkst du denn, was du schreiben sollst?´´
Berne – Transaktions-AnalyseSpiele der Erwachsenen
Spiel= ,,eine fortlaufende Folge von verdeckten Komplementärtransaktionen, die zu einem ganz bestimmten, voraussagbaren Ergebnis führen´´
Bei Vorliegen einer latenten Transaktion (Er-Ich nicht präsent)
Ergebnis -> Lohn
Reizbefriedigung: Anerkennung oder Ersatzgefühl (z.B. Trauer statt Wut)
Bestätigung der Grundeinstellung, dient erklärend
Hunger nach Anerkennung
Wenn z.B. in Kindheit zu wenig Anerkennung erfahren wurde
Kind probiert durch ,,Tricks´´ an Anerkennung zu kommen (von Eltern übernommen)
Bildung von Motiven die wir unbewusst in Transaktionen einfließen lassen
Spielende wenn beide einen Lohn egal ob positiv oder negativ erfahren
Berne – Transaktions- AnalyseWie man im Erwachsenen-Ich bleibt
Personen die im Erwachsenen-Ich reagieren gehen aus latenten Transaktionen meist unversehrt und erfolgreich hervor
1. Das eigene Kindheits-Ich und seine Schwächen/ Ängste kennen
2. Das eigene Eltern-Ich in seinen Grundsätzen und dem Ausdruck dieser kennen
3. Aufgeschlossenheit gegenüber dem Kindheits-Ich in Anderen
Wissen, dass dies nach Anerkennung strebt und aus dem nicht o.k. agiert
4. Nehme dir Zeit die Realität zu erkennen und im Erwachsenen-Ich zu reagieren (ggf. bis 10 zählen)
5. Bei Zweifeln, schweigen
Du kannst für nichts angegriffen werden, das du nicht gesagt hast
6. Erarbeite ein Wertsystem für dein Erwachsenen-Ich
Themenzentrierte Interaktion (TZI)
Von Psychoanalytikerin Ruth Cohn entwickelt
Versteht ideale Interaktion= dynamische Balance dreier Eckpunkte
1. ICH (individuelle Bedürfnisse, Motivebene)
2. WIR (Gruppenbedürfnisse, Beziehungsebene)
3. ES (thematische Bedürfnisse, Sachebene)
Beeinflusst von der Situation ( Zeit, Ort, soziale und historische Gegebenheiten )
TZI – Hauptforderungen/Postulate
Postulat 1 : Sei deine eigene Chairperson!
Also „Leiter/in der eigenen Person“ , aber auch „Interessenvertreter/in der Gruppe“
jeder ist für sich selbst und die Gruppe verantwortlich. Keiner sollte Probleme auf die Gruppe schieben.
Postulat 2 : Störungen haben Vorrang!
Ein Thema kann deutlich besser behandelt und besprochen werden, wenn vorher aufgekommene Störungen beseitigt wurden.
Nonverbale Kommunikation
… umfasst sichtbare und hörbare Verhaltenskomponenten:
• Körperhaltung
• Gestik
• Mimik
• Blickkontakt
• Stimmklang
• Aussprache
• Betonung
Nonverbale KommunikationNonverbale Signale können:
Das Gesagte unterstützen
Äußerungen abschwächen
Aussagen verschärfen
Dem Gesagten widersprechen
Gesprochene Sprache ersetzen
Die eigene Einstellung während dem Zuhören zeigen
Dialogabläufe regeln
Die Stimmung der Beteiligten verdeutlichen
Einfluss auf die Einstellung der anderen haben
Die Beziehung d. Beteiligten zeigen
(Nach Allhoff)
Nonverbale Kommunikation
Körpersprache kann trainiert werden!
Hauptziele :
• Bewusste Wahrnehmung der Kommunikationspartner,
ohne mit Vorurteilen zu Denken oder zu Interpretieren
• Sich selbstkritisch beobachten ohne seine Authentizität
zu beeinträchtigen
Rogers - Klientenzentrierte
Gesprächsführung
Carl Ransom Rogers
1902 in Chicago geboren
wechselte in Bereich der klinischen Psychologie; promovierte 1931
war viele Jahre als Psychologe an einer Beratungsstelle für verhaltenauffällige Jugendliche tätig, entwickelte viele Methoden und Gesprächsformen
Ab 1939 Professor für Psychologie in Chicago und später in La Jolla in Kalifornien
1945 Eröffnung eines Beratungszentrums an der Universität in Chicago
starb 1987 in La Jolla, Kalifornien
Rogers - Klientenzentrierte
Gesprächsführung
Basisverhalten für klientenzentrierte Gesprächsführung:
Positive Wertschätzung und bedingungsloses Akzeptieren!
Der Berater / Therapeut erkennt den Klienten als eine Person mit eigenen Werten an und respektiert seine Individualität. Es wird kein Urteil über den Klienten gefällt, so dass er sich sicher und akzeptiert fühlen kann.
Rogers - Klientenzentrierte
Gesprächsführung
Einfühlendes Verstehen! Der Berater / Therapeut versucht sich in die Gefühlswelt des Klienten hinein zu
versetzten. Er spiegelt die Gefühle und Empfindungen nur aus dessen Bezugsrahmen heraus. Der Berater (Therapeut) verbalisiert auch unbewusste oder vorbewusste Erlebnisinhalte, um dem Klienten die Integration dieser Inhalte in sein bewusstes Erleben zu ermöglichen
Echtheit, Kongruenz! Das innere Denken und Fühlen des Beraters (Therapeuten) stimmt mit seinen
äußeren Handlungen überein. Kongruenz ist die Voraussetzung dafür, dass er sich emphatisch auf sein Gegenüber einstellen und ihm uneingeschränkte Wertschätzung entgegenbringen kann. Der Berater operiert mit Ich-Botschaften, da es in der Rückmeldung um das eigene Erleben, Empfinden und die eigenen Gefühle geht
Rogers - Klientenzentrierte
Gesprächsführung
Die drei Stufen der Gesprächsführung
Stufe 1: Das verständnisvolle Zuhören
durch Nicken, Blickkontakt, zustimmende Laute zeigt Berater seine Bereitschaft dem Klient zuzuhören und auf ihn einzugehen
Berater vermittelt Klient, dass:
er verstanden wird
er akzeptierend (nicht bewertend) angehört wird
er an seinen Gedanken und Gefühlen interessiert ist
Rogers - Klientenzentrierte
Gesprächsführung
Stufe 2: Das Paraphrasieren
Der Berater wiederholt die Worte des Klienten in eigenen Worten. Der Klient kann dadurch:
seine Gedanken und Gefühle noch deutlicher wahrnehmen und ausdrücken
überprüfen, ob der Berater ihn richtig verstanden hat
Rogers - Klientenzentrierte
Gesprächsführung
Stufe 3: Das Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte
der Berater wiederholt nicht den gesamten Inhalt des Gesprächs, sondern konzentriert sich auf zusammenhängende Gefühle, die der Klient ausdrückt.
der Berater spiegelt dem Klienten seine Wahrnehmung von dem emotionalen Erleben des Klienten
Quellen Bildquelle Schulz von Thun: https://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell#/media/File:Vier-Seiten-Modell_de.svg, Stand: 17.06.2017, 18:43
Friedrich Schulz von Thun: ,,Miteinander reden: 4 Fragen und Antworten´´. Rohwohlt Taschenbuch Verlag 2007.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=p7NusJQfexg
Transaktions-Analyse nach Berne: Thomas A. Harris: ,,Ich bin o.k. Du bist o.k.´´. 50. Auflage Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2016 Seiten: 10-11, 32-33,66ff.,94-132
Bildquelle Berne: http://www.cvk-consulting.de/fileadmin/user_upload/transaktionsanalyse-preview.jpg
bild körpersprache mann im anzug: http://www.mydays.de/magazin/erlebnisse/koerpersprache-deuten/
bild körpersprache j.loew: http://www.wiwo.de/images/jogi-loew-koerpersprache_aufm_div/10203498/2-format2403.jpg
bild von organonmodell: http://www.petzold.homepage.t-online.de/pub/onlinemanuskript.htm
bild von TZI: http://www.feliz.de/images/tzi.gif
Roland W. Wagner: Mündliche Kommunikation in der Schule. UTB GmbH; Auflage: 1 (2006), Seiten 20-22, 44-47, 95-103
Fotoquellen, Nonverbale Kommunikation; Lehrer http://www.mdr.de/sachsen/lehrer-ueberstunden-102_v-variantBig16x9_w-576_zc-915c23fa.jpg?version=3613
http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/trailer-so-cool-wird-der-lehrer-33686828/1,w=993,q=high,c=0.bild.jpg
http://cdn1.spiegel.de/images/image-470158-breitwandaufmacher-rcom-470158.jpg
http://cdn4.spiegel.de/images/image-249563-breitwandaufmacher-yxzt-249563.jpg
Rogers, Carl R. "Die klientenzentrierte Gesprächsführung." Frankfurt/Main (1995).