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Klinikkonferenz 2015
Kliniken oder Kolleginnen vor dem Kollaps?
Zwänge zwischen gesundheitspolitischem Versagen, Überlastung, DRG, PEPP und Personalnot
Düsseldorf, 15. Juni 2015
ww
w.gesundheit-soziales.verdi.de
Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
ab 12.3. Ausgabe der 162.000 Nummernkarten
Januar bis Mai 2015 Arbeit am Referentenentwurf, Abstimmg. m. Ministerien Lobbygruppen der Branche arbeiten im Hintergrund
ca. Juni Gesetzentwurf des Bundeskabinetts
ver.di-Lobbyarbeit von unten - Bundestagsabgeordnete in die Krankenhäuser / Aktivitäten Landesfachbereiche
24.-25.6. 2015 Gesundheits-ministerkonferenz Länder
Feb/März 2015ver.di
Nachtdienst-Check
Do 12. März 2015 (9.-13.) Bundesw.Betriebs-/Pers.-/Mitarbeitervers.
Mi 24. Juni 2015 162.000 fehlen:
bundesweite Aktion
Oktober 2015Begleitung des
Gesetzgebungs-verfahrens
Di 12. Mai 2015 Internationaler
Tag der Pflegenden
ver.di Aktionsprogramm Krankenhausreform 2015
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15. Juni 2015
Krankenhaus-Reform 2015
Klinikkonferenz 2015
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Krankenhaus-Reform 2015
Im Jahr 2015 soll es ein Gesetz zur Krankenhaus-Reform geben. Politik und Verbände laufen sich seit 2014 dafür warm.
Im Zentrum stehen Qualitätsprobleme (z.B. unnötige Operationen) und die Finanzierung der Krankenhäuser.
Vorbereitet wurde das Vorhaben durch eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform.
Sie hat am 5. Dezember 2014 Eckpunkte vorgelegt.
Aus den Eckpunkten wird im ersten Halbjahr 2015 ein Gesetzentwurf und im zweiten Halbjahr das Gesetz.
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Krankenhaus-Reform 2015
Krankenhaus-Reform für mehr Qualität geht nur mit ausreichend Personal.
ver.di kämpft seit Jahren für gesetzliche Personalbemessung. „Gesundheit braucht genug Personal!“
… ursprünglich standen wir völlig allein mit diesem Thema
Die Eckpunkte enthalten jetzt Ansätze für mehr Personal. Das ist gut. Das ist unser Erfolg! Doch die Ansätze sind noch mager.
Wir haben eine gute Chance, zusammen mit den Beschäftigten im Krankenhaus ein besseres Gesetz zu erreichen. Dafür müssen wir jetzt aktiv sein.
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Unsere bisherigen Aktivitäten und Erfolge 2013
Januar 2013
19. Feb. 2013
15.-19.April
Juli –Aug – Sep
September 2013
Oktober 2013
Jahres-auftakt
„Personal-Check“162.000 fehlen!
Aktionswoche„Personal-
bemessung“
„Postkarten-aktion“
„Wir haben die Wahl“
Aktion „Übergabe
Postkarten“
Meilenstein„Koalitions-
vertrag“
Wahlprogramme aller Oppositionsparteien für
Verbesserungen beim Personal
Koalitionsvertrag: „In der DRG-Kalkulation die Personalkosten, insbesondere Pflege, in ausreichender Höhe berücksichtigen.“
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Unsere bisherigen Aktivitäten und Erfolge 2014
12. Mai 2014 26. Juni 2014 Sept. 2014 Nov. 2014 Dez. 2014
Flaggentag Gesundheits-minister-
konferenz der Länder
M. Simon: Personalbesetz-ungsstandards in
KH
Wasem et al: Instrumente
Personal-bemessung und –
finanzierung
Greß/StegmüllerPersonal-
bemessung und Vergütungs-strukturen
Bund-Länder-AG:Eckpunkte zur Krankenhaus-
reform
Eckpunkte: Zweistufiges Vorgehen2016 Pflegestellenförderprogramm2016-2017 Expertenkommission Pflegebedarf abbilden
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Unsere Forderungen
1. Sofortmaßnahme: Wieder-Inkraftsetzung der Pflegepersonalregelung (PPRin patientennahen Pflegebereichen
2. Parallel dazu:Einsetzung eines Beirats, der die PPR zu einer bedarfsgerechten Personalbemessung auch für andere Berufsgruppen weiterentwickelt.
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Eckpunkte der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform
1. Einrichtung eines Pflegestellenförderprogramms
660 Mio. (1. Jahr 110 Mio., 2. Jahr 220 Mio., 3. Jahr 330 Mio.), ab dem 3. Jahr dauerhaft bis zu 330 Mio. p.a. Das entspricht 7.000 Stellen bundesweit im 3. Jahr.
Eigenfinanzierungsanteil der Krankenhäuser: 10% der Personalkosten,
Mittelverwendung muss nachgewiesen werden,
Für die Zeit nach Auslaufen des Programms soll geeignete Anschlussfinanzierung gefunden werden.
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Eckpunkte der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform
2. Einsatz einer Expertinnen- und Expertenkommission aus Praxis, Wissenschaft und Selbstverwaltung
Ist beim Bundesministerium für Gesundheit angesiedelt.
Soll bis Ende 2017 prüfen, ob und wie Pflegebedarf im Krankenhaus im DRG-System oder über ausdifferenzierte Zusatzentgelte abgebildet werden kann.
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ver.di-Bewertung Pflegeförderprogramm
Das Pflegeförderprogramm bringt 2016 nur eine Stelle pro Krankenhaus, später bis zu vier. Das ist ein Hohn.Die Politiker/innen haben nicht verstanden,wie dramatisch die Personalsituation ist.
Deshalb: Es muss deutlich mehr als 660 Mio. für Personal bereitgestellt werden. 4 Mrd. sind für die Reform vorgesehen.
Verhindern, dass weiter Personal abgebaut werden kann.
Fehler des ersten Pflegeförderprogramms 2009-2011 vermeiden (z. B. Stellen für Leistungsausweitungstatt für Entlastung verwendet).
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ver.di-Bewertung Expertenkommission
Die Expertenkommission ist ein Vorschlag von ver.di.
ver.di will:
eine gesetzliche Regelungen für den „allgemeinen Pflegebedarf“ und nicht nur für bestimmte Patientengruppen.
Finanzierung zusätzlich und nicht durch Umverteilung zwischen unterschiedlichen DRG’s.
Den Auftrag der Kommission auf alle Berufsgruppenim Krankenhaus erweitern.
Der Aufbau bei den Pflege darf nicht Abbau bei anderen Berufsgruppen zur Folge haben.
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Eckpunkte der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform
3. Veröffentlichung patientenrelevanter Informationen, darunter
Personalausstattung der Fachabteilungeneines Krankenhauses,
Umgang mit gemeldeten Fehlern,
Erfüllung wesentlicher Hygienestandards.
Das ver.di Konzept (Februar 2015) für Personalbemessung im Reinigungsdienst einbringen.
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Eckpunkte der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform
4. Weitere Elemente
Strukturfonds zur Konzentration von Standorten, Umwandlung von KH in nichtstationäre Einrichtungen
Länder verpflichten sich, Investitionen nicht weiter zu kürzen
Qualitätszuschlag für einzelne Krankenhäuser: max. vier Leistungsbereiche, kein Exklusivvertrag einzelner Kassen
Zuschläge für Vorhaltung, Notfallversorgung , ländliche Regionen u.ä.
Qualität als Element der Landeskrankenhausplanung
ww
w.gesundheit-soziales.verdi.de
Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
ab 12.3. Ausgabe der 162.000 Nummernkarten
Januar bis Mai 2015 Arbeit am Referentenentwurf, Abstimmg. m. Ministerien Lobbygruppen der Branche arbeiten im Hintergrund
ca. Juni Gesetzentwurf des Bundeskabinetts
ver.di-Lobbyarbeit von unten - Bundestagsabgeordnete in die Krankenhäuser / Aktivitäten Landesfachbereiche
24.-25.6. 2015 Gesundheits-ministerkonferenz Länder
Feb/März 2015ver.di
Nachtdienst-Befragung
Do 12. Mrz 2015 (9.-13.) Bundesw.Betriebs-/Pers.-/Mitarbeitervers.
Di 12. Mai 2015 Tag der PflegeBetriebl. Akti-
onen, Flaggen
Mi 24. Jun 2015 162.000 fehlenBundesweite
Aktion
13./14. Apr 2015 Aktion Bundes-Fachbereichs-
konferenz
ver.di Aktionsprogramm Krankenhausreform 2015
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Vorläufige Ergebnisse ver.di-Nachtdienstcheck 5./6. März 2013
Allein in der Nacht
Auf knapp 56% der Stationenarbeitete eine Fachkraft allein auf Station.
Sie musste dabei im Durchschnitt 25 Patientinnen und Patienten versorgen.
Auf 20 Stationen wurde die Fachkraft durch eine/n Auszubildende/n, auf 30 Stationen durch eine Hilfskraft unterstützt
Auf 5 Stationen versorgte eine Hilfskraft allein, d.h. ohne zuständige Fachkraft die Patientinnen und Patienten.
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Vorläufige Ergebnisse ver.di-Nachtdienstcheck 5./6. März 2013
Fachstandards auf Intensivstationen flächendeckend unterschritten
Wir befragten 419 Intensivstationen (einschließlich Intermediate Care Stationen) auf denen 5.340 Patienten versorgt wurden.
Nur auf 7,9 % (33) Stationen wird der Fachstandard eingehalten, d.h. eine Intensivpflege-Fachkraft betreut 2 Patient/innen.
Auf 65,2% der Stationen hat eine Pflegekraft drei und mehr Patienten zu betreuen, auf 33,7 % sogar vier und mehr Patienten. Auf 42 ITS musste sich eine Fachkraft um sechs und mehr Patienten kümmern.
Im Durchschnitt aller Intensivstationen betreut eine Fachkraft 3,3 Patient/innen.
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Vorläufige Ergebnisse ver.di-Nachtdienstcheck 5./6. März 2013
Leistungseinschnitte & gefährliche Situationen
Nicht alle erforderlichen Leistungen können erbracht werden:
Über 55% der Befragten äußerten, sie können „oft“ bis „manchmal“ die erforderlichen Leistungen bei der Versorgung nicht erbringen.
Gefährliche Situationen treten gefährlich oft auf:
Knapp 60% der Befragten gaben an, dass in den letzten vier Wochen gefährliche Situationen aufgetreten sind, die durch mehr Personal hätten verhindert werden können.
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Vorläufige Ergebnisse des ver.di-Nachtdienstchecks 5./6. März 2015
Pausen können nicht genommen werden.
Das Einhalten der Gesundheitsvorschrift zur Pause wird auf den Pflege-Stationen und in den sonstigen Bereichen massenhaft verletzt.
Ca. ¾ aller Befragten gaben an, in der letzten Nachtschicht keine ungestörte Pause gehabt zu haben.
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12. Mai 2015 Internat. Tag der Pflege
Betriebliche Aktionen in Krankenhäusern bundesweit
Flaggen „Gesundheit braucht genug Personal!“ an den Fassaden von Krankenhäusern
Für mehr Personal, für gesetzliche Personalbemessung!
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12. Mai 2015 Internat. Tag der Pflege
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24. Juni 2015 Demonstration 162.000
Bundesweite dezentrale Demonstration der 162.000 Für gesetzliche Personalbemessung und Krankenhausinvestitionen!
Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder tagt am 24./25.6.2015 in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz).
162.000 zehn Minuten vor der Klinik. In Berlin waren wir 2008 vor dem Brandenburger Tor 130.000.
ver.di ruft alle Beschäftigten im Dienst und im Frei auf!
Ausgabe von 162.000 Nummernkarten in den Kliniken. Wer eine Nummernkarte übernimmt, sagt zu, dass sie/er am 24.6. dabei ist. So erreichen wir 162.000.
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Wir nutzen die Chance
Krankenhaus-Reform für mehr Qualität geht nur mit ausreichend Personal.
Die Eckpunkte zeigen: es wird uns nichts geschenkt.
Sie zeigen aber auch: Seit dem Pflegenotstand Ende der 1980er Jahre hatten wir nicht mehr eine so gute Chance, mehr Personal im Krankenhaus durchzusetzen.
Nutzen wir das Zeitfenster jetzt!
Wir setzen uns für uns selbst und gleichzeitig für die Sicherheit der Patient/innen ein!
Wir handeln gemeinsam.
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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!