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AUSGABE 9 FRÜHLING 2013 KOSTENLOS ILLUSTRATION: MALTE PFERDMENGES NEO LAUFBAHN CREATIVE DRIVE BÜNDELT IDEEN » CUPERELLA – DER SPRUNG INS KALTE WASSER » SELTSAMES VERHALTEN – MACHER PLANEN GROSSES RAUF AUF’S RAD GELÄNDEFAHRRAD AACHEN BAUT BIKE-PARK IM AACHENER WALD DER KURZE DIENSTWEG KOMMENTAR ZUR FACEBOOK- APPLIKATION »BANG WITH FRIENDS« NEUES FUSSBALLMAGAZIN »TRANSPARENT« MACHT »11FREUNDE« KONKURRENZ MENSCH MASCHINE ANALOG ODER DIGITAL? WIE VIEL TECHNIK IST GUT FÜR UNS? DER MENSCH AUF DEM WEG ZUM CYBORG?

Klenkes NEO - Ausgabe 9 · Das ist was zum tricksen und Spaß haben. Dann gibt es eine eher naturbelassene Downhill-Strecke, bei der es darum geht, möglichst schnell einen Berg runter

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Page 1: Klenkes NEO - Ausgabe 9 · Das ist was zum tricksen und Spaß haben. Dann gibt es eine eher naturbelassene Downhill-Strecke, bei der es darum geht, möglichst schnell einen Berg runter

AUSGABE 9

FRÜHLING 2013

KOSTENLOS

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NEO LAUFBAHN CREATIVE DRIVE BÜNDELT IDEEN » CUPERELLA – DER SPRUNG INS KALTE WASSER » SELTSAMES VERHALTEN – MACHER PLANEN GROSSES

RAUF AUF’S RADGELÄNDEFAHRRAD AACHEN BAUTBIKE-PARK IM AACHENER WALD

DER KURZE DIENSTWEGKOMMENTAR ZUR FACEBOOK-APPLIKATION »BANG WITH FRIENDS«

NEUES FUSSBALLMAGAZIN»TRANSPARENT« MACHT »11FREUNDE«KONKURRENZ

MENSCHMASCHINE

ANALOG ODER DIGITAL? WIE VIEL TECHNIK IST GUT FÜRUNS? DER MENSCH AUF DEM

WEG ZUM CYBORG?

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WWW.KLENKES-NEO.DEKLENKES NEO FRÜHLING 2013

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ugegeben: Ein bisschen mussten wir Männer in der Redaktionuns dann schon bremsen. Denn als die Kollegin Kira Wirtz unsermahnte, aus dem Thema Mensch-Maschine kein reines »Lego-

Technik-Jungs-Heft« zu machen, hatte sie damit völlig recht. Wir glau-ben, es ist uns gelungen. Lest also im Innenteil Christoph LöhrsSchilderungen eines Selbstversuchs: 72 analoge Stunden.

ERFAHRT, WARUM ES EINESTAGES EINE POSTHUMANESPEZIES GEBEN WIRD, DIEUNS NORMALOS ALS NASEBOHRENDE PRIMITIVLINGEBELÄCHELT. Lest von Kühlschränken, die für uns einkaufen gehen und von Technik,die uns den Tag versüßt. Außerdem wieder mit an Bord: Neo Laufbahnmit interessanten Geschichten zu den Themen Studium, Beruf undKarriere.

Viel Vergnügen mit dieser Ausgabe!Die Redaktion

» INTRO

Z

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OTO

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ECK

AACHEN VON HINTENKürzt man zwischen der Charlottenstraße und der Sophienstraße ab, überquert man das Gelände derehemaligen Tuchfabrik Aachen A.G. Nach Otto Intze, dem 1873 mit dem Bau beauftragten Architekten,ist auch das Prinzip des Behälters im Wasserturm benannt. Der Wasserturm steht heute als einzigesObjekt auf dem Areal unter Denkmalschutz. Er diente nicht nur als Reservoir für Löschwasser, sondernauch als Treppenhaus, über das verschiedene angrenzende Gebäude zu erreichen waren. \

Zusammengestellt von Viviana Scafidi

DICHTERISCHE INSPIRATIONUNNÜTZES WISSEN UND FRAGWÜRDIGE ZITATE.

EIN 30-MINÜTIGER AUFTRITT

VON JENNIFER LOPEZ AUF

EINER PRIVATPARTY KOSTET 1 MILLION DOLLAR. [NEO

N.D

E]

»FRAUEN SIND WIE ZAHNBÜRSTEN,NÜTZLICH, WICHTIG, UND SO WEITER, ABER MAN SOLLTE EIN UND DIESELBENICHT ZU LANGE HABEN.« STROMBERG, AUS DER GLEICHNAMIGEN SERIE [NATUNE.NET]

HEISSES THERMAL -WASSER AUS ZWEIBRUNNEN. [AACHEN.DE]

52°C

IN DER ROTUNDE DESELISENBRUNNENSSPRUDELT

DER AACHENER DOM

WURDE 1978 ALS ERSTES DEUTSCHES

MONUMENT IN DIE UNESCO-LISTE DES

WELTKULTURERBES AUFGENOMMEN. [AACHEN.DE]

NIETZSCHE HAT BEI FACEBOOK

MEHR ALS 13 MAL

SO VIELE FANS WIE GOETHE.

IM DURCHSCHNITT VERDRÜCKT JEDER DEUTSCHE IN 75 JAHREN

US-PRÄSIDENTEN WAREN

LINKSHÄNDER.

[UNNUETZES.COM]

»DIE CHEMISCHE ANALYSE DER SOGENANNTEN

DICHTERISCHEN INSPIRATION ERGIBT 99 % WHISKY

UND 1 % SCHWEISS.« WILLIAM FAULKNER, SCHRIFTSTELLER [PM-MAGAZIN.DE]

»640 KILO-BYTES SOLLTEN FÜR JEDEN GENUG SEIN.«

BILL GATES, IM JAHR 1978 [ZITATE-PORTAL.COM]

5 7DER LETZTEN

DES EIGENEN

KÖRPERGEWICHTS. [UNNUETZES.COM]DAS 700-FACHE

DIE ZUSAMMENSTELLUNG DIESER FAKTEN ENTHÄLT

EINHUNDERTSIEBENUNDFÜNFZIG WÖRTER.

IN DEN USA GIBT ES

20 HAMBURGS

UND EIN WIEN.[UNNUETZES.COM]

er immer noch glaubt,dass sich in nächtlichen

Museums räumen wilde Verfol -gungs jagden zwischen Indianer -stämmen und Dinosaurier-Skeletten abspielen, der sollte sichbei der Aachener Langen Nachtder Museen endlich mal vomGegenteil überzeugen. Dann öff-nen nämlich zahlreiche AachenerMuseen zwischen 18 Uhr und 2Uhr in der Nacht ihre Türen. Beider alle zwei Jahre stattfindendenVeranstaltung strömen regelmä-ßig tausende Besucher durch dieAus stel lungen – zudem wird einabwechslungsreiches Veran stal -tungs programm angeboten unddie Museumsgastronomie ist umkulinarische Angebote nicht verle-

gen. Neben den städtischenMuseen – Ludwig Forum,Suermondt-Ludwig-Museum,Couven Museum und Inter -nationales Zeitungsmuseum –sind auch die Domschatz kammerund die Landesein richtung»Kunst aus Nordrhein-Westfalen«in der Alten Reichsabtei inKornelimünster wieder mit dabei.Wie immer pendeln Shuttle-Busse der ASEAG zwischen denteilnehmenden Häusern hin undher. Karten gibt’s für 9 Euro abAnfang Mai bei KlenkesTicket imKapuziner Karree. \ ME

» www.klenkes.de

NACHTS IM MUSEUMNachdem im letzten Jahr Pause war, startet am8. Juni wieder die Aachener Lange Nacht derMuseen – präsentiert vom Klenkes!

W

ie Aachener Shuttle-Party –veranstaltet vom Klenkes –

ist die Vorzeige-Party der Stadt.Zig Clubs, Bars und Diskothekennehmen teil, tausende Men -schen feiern was das Zeug hält,Shuttle-Busse der ASEAG brin-gen das Party-Volk von LocationA nach Location B – bis in die frü-hen Morgen stunden. Das alles,also Zutritt zu allen teilnehmen-den Veran staltungs orten undShuttle-Ticket, kostet zusammengeradezu lachhafte fünf Euro.Das Groß-Event steigt zweimalim Jahr, jeweils zu Semester -beginn. Gerade für Studentenvon außerhalb also eine gute

Chance, Aachen von seinerbesten Seite kennen zu lernen.Informationen zu teilnehmen-den Clubs und Veranstaltungengibt’s ab Ende März aufwww.klenkes.de. Tickets gibt esausschließlich an der Abend -kasse. \ ME

MEHR ALS EINE PARTYAm 10. April geht Aachen kollektiv steil: Die 32.Shuttle Party verwandelt die Innenstadt in eineeinzige Partymeile.

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INTERVIEW: MARCUS ERBERICH

JUNGS, IHR PLANT DEN ERSTENOFFIZIELLEN BIKEPARK AUF DERDEUTSCHEN SEITE DES DREI -LÄNDERECKS. REICHEN EUCHDIE ALTEN PFADE NICHT MEHR?DOMINIK: Wir brauchen einErsatzangebot für die Strecken imWald, die jetzt schon vorhandensind, weil es von offizieller Seitenicht erlaubt ist, die zu befahren.Das ist eine Ordnungs widrigkeitund man müsste Bußgeld bezah-len, wenn man erwischt wird.Dazu kommt, dass diese illegaleStrecke einen hoch frequentier-ten Wanderweg im Wald kreuzt.MICHAEL: Die meisten habenzwar vorher kontrolliert, dass auchsicher keiner kommt, aber gefähr-lich war es trotzdem. Es gab des-wegen lange ein Katz- und Maus-Spiel zwischen Forstamt undBikern. Von offizieller Seite wur-den Trails gesperrt, und dieMountainbike-Fahrer haben siedann wieder frei geschaufelt. 2010gab es deswegen schon die ersteAnfrage, ob man nicht einen offi-ziellen Trail machen könnte. Dasist damals aber noch gescheitert.

... DABEI WÄRE DOCH EIN LEGA-LER TRAIL EINE WIN-WIN-SITATION.DOMINIK: Der Bedarf wurde vonder Stadt auch sofort erkannt.Aber dann wurde versucht, unsein Gebiet in Merkstein zuzuwei-sen, irgendwo in den altenKohlebergen. Das war uns aber zuweit weg und ist für Biker ausAachen nicht wirklich interes-sant. Schon aus dem Grund, dassviele nach Feierabend nochschnell den Trail durchpflügenwollen. Dafür fährt keiner nachMerkstein. Irgendwann ist mandann an uns heran getreten undhat gesagt, es würde vielleichtdoch eine Möglichkeit geben,etwas in der Nähe von Aachen zurealisieren. Wir hatten dannzusammen mit dem Forstamteine Begehung eines Gebietesnahe dem Grenzstein Drei -länderpunkt, im Einzugsgebietdes Stadtbezirks Laurensberg.Das ist ein gutes Gebiet mit inter-essanten Möglichkeiten. Auchwas die Höhenmeter und dasGeländeprofil betrifft.MICHAEL: Und es liegt mitten imAachener Wald, da kann manrelativ schnell hin fahren. Das istnicht weit entfernt vomSteppenberg. Im Gegensatz zuMerkstein . . .

WANN KANN MAN DENN MITDEM BAUBEGINN RECHNEN?DOMINIK: Wann genau kann mannicht sagen, es soll aber bald sein. MICHAEL: Die Streckenplanungist schon abgeschlossen. DieStrecken sind wir zusammen mitden Leuten vom Forstamt abge-laufen. Es wurden die Bäumemarkiert, die gefällt werden müs-sen. Der Baubeginn ist jetzt nochabhängig von der unterenLandschaftsbehörde. Die müssen

zum Beispiel unsere Startrampenoch absegnen.DOMINIK: Und in manchenDingen sieht die untereLandschaftsbehörde eine ästheti-sche Beeinträchtigung. Das istnatürlich auch nachvollziehbar.MICHAEL: Das ist dort Land -schaftsschutzgebiet, da darf mannicht einfach irgendwelche gro-ßen bunten Sachen rein stellen.Die müssen sehen, dass bestimm-te Maßnahmen rückbildbar sindund dass sich alles integriert.

WAS FÜR STRECKEN WIRD ESGEBEN?MICHAEL: Es sind drei Streckengeplant. Eine Freeride-Strecke mitvielen natürlichen und künstli-chen Hindernissen und Sprün gen.Das ist was zum tricksen und Spaßhaben. Dann gibt es eine ehernaturbelassene Downhill-Strecke,bei der es darum geht, möglichstschnell einen Berg runter zu fah-ren. Und zuletzt wird es einenSingle-Trail geben, also einen Pfad,der nicht viel breiter ist als derLenker. Das ist so das klassischeMountainbiken. Wir bedienen alsohauptsächlich die Gravity-Fraktion.Aber auch Anfänger können beiuns fahren, das war uns von Anfangan wichtig.

WIE HOCH SIND ETWA DIE KAL-KULIERTEN KOSTEN? UND WIEBEZAHLT IHR ANFALLENDERECHNUNGEN?Unsere Kalkulation sieht Kostenzwischen 25.000 und 30.000Euro vor – inklusive Arbeit,

Material und Aufwands-Ent -schädigung für die Mitglieder, diewir gerne anbieten möchten.Zum Glück haben wir mit Bike-Components an der Neupforteeinen Hauptsponsor, der unssuper unterstützt. UnsereMitglieder kriegen dort Rabattund sie helfen dem Verein finan-ziell. Der Pachtvertrag für dasGelände sieht 100 Euro im Jahrvor; wir sind Pächter der StadtAachen.

IHR HABT, UM EUER VORHABENIN DIE TAT UMZUSETZEN, EXTRAEINEN VEREIN GEGRÜNDET.DOMINIK: Ja, im Oktober 2011haben wir uns gegründet. Ein fei-erliches Datum. Da saßen wir mit25 Leuten in der AltenPostkutsche am Rathaus – dassind die Gründungsmitglieder,von denen sind auch heute nochalle mit dabei. Dann haben wiruns ins Vereinsregister eintragenlassen und einige rechtlicheDinge geklärt. Das ist zum Glückalles recht schnell über die Bühnegegangen. Dann haben wir ange-fangen Kontakt aufzunehmenzum Forstamt und den anderenwichtigen Ämtern. Das Forstamtwar quasi ein Vermittler, diehaben uns gesagt, wo wir hinmüssen. Heute haben wir 170Mitglieder, davon etwa 30 bis 50,die beim Bau der Trails mitanpacken.

DER 18.12.2012 IST FÜR EURENVEREIN JA EIN WICHTIGESDATUM ...DOMINIK: Ja, das war ein beson-derer Tag. Da wurde im Umwelt -ausschuss einstimmig beschlos-sen, dass wir die Trails realisierenkönnen. Allerdings erst malbegrenzt auf zwei Jahre. In denenmuss sich die Situation im restli-chen Wald verbessern. Aber wirsehen gute Chancen, dass dasProjekt verlängert wird. Denn wirhaben viel Rückhalt, das Forstamtzum Beispiel steht voll hinter uns.

WIE HABT IHR GENERELL DIEKOMMUNIKATION MIT DENZUSTÄNDIGEN ÄMTERN ERLEBT?DOMINIK: Die war sehr ange-nehm. Das Forstamt war anfangs

etwas skeptisch. Aber wir konntensie davon überzeugen, dass wirvernünftige Leute sind, die nurihrem Sport nachgehen wollen.Sie haben dort immer ein offenesOhr für uns. Wir konnten ihnenunseren Sport so etwas näherbringen. Mit Herrn Odrost vomGemeindeforstamt haben wirsogar schon zusammen auf derCouch gesessen und Bike-Videosgeguckt (lacht). Auch der Leiter,Herr Krämer, war uns gegenübersehr aufgeschlossen und hat unsgeholfen, wo es ging. DasForstamt hat in unserem Namenden Umweltausschuss und dieStadt überzeugt. Also die Arbeitgeleistet, die wir gar nicht leistenkönnen. Da wollen wir uns auchnoch mal ausdrücklich bedanken.

MUSS MAN MITGLIED DESVEREINS SEIN, UM AUF DERSTRECKE FAHREN ZU DÜRFEN?DOMINIK: Jein. Vereinsmitgliederdürfen natürlich da fahren. Mankann aber auch eine Gast -fahrkarte kaufen. Da haben wirein Kontingent von 200 Stück. Esist aber nicht so gedacht, dass wirals kommerzieller Bikepark mit-mischen, das können wir auchgar nicht leisten.MICHAEL: Wir machen das ausSelbstschutz. Denn die Stadt willden Haftungsanspruch abgeben,weil sie uns das Gebiet verpach-tet als Vereinsgelände. Und indem Moment muss geregelt sein,dass jeder, der bei uns fährt, auchversichert ist. Das läuft bei unsdann über den Verein. DOMINIK: Es ist außerdemwesentlich interessanter Mitgliedzu werden. Der Mitgliedsbeitragliegt bei 48 Euro im Jahr, also vierEuro im Monat. Das ist einmal inder Pontstraße essen gehen. \

» www.gelaendefahrrad-aachen.de/

Mit dem Förster auf der CouchGeländefahrrad Aachen e.V. baut im Aachener Wald drei Mountainbike-Trails. ImSommer sollen dort die ersten Bikes fahren – bis dahin ist aber noch einiges an Arbeitzu erledigen. Ein Gespräch mit Dominik Brachmanski und Michael Vorbrüggen.

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Mitglieder von»Geländefahrrad

Aachen« begehen dasGebiet, auf dem die

Trails gebaut werdensollen.

»WIR BEDIENEN HAUPTSÄCHLICH DIE GRAVITY-FRAKTION.ABER AUCHANFÄNGERKÖNNEN BEIUNS FAHREN.«

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DERKURZEDIENSTWEG

ntervögelte aller Länder,vereinigt Euch! Seit ihrem

Start Ende Januar sorgt dieFacebook-App »Bang withFriends« dafür, dass man gutenFreunden jetzt mehr als nur einKüsschen geben kann. DasGanze funktioniert recht simpel:Nach der Anmeldung markiertder Möchtegern-Banger allePerso nen in seiner Facebook-Freundes liste, mit denen ergerne einmal das Laken teilenmöchte. Vor den Objekten derBegierde bleibt dieser Umstandverborgen. Sind die derartMarkierten jedoch selbstBenutzer der Anwendung undmachen ihr Häkchen bei eineminteressierten Freund, tritt dieApp in Kuppler-Manier auf denPlan. Beide potenziellen Sex-Partner erhalten eine E-Mail, inder sie von ihrem gegenseitigenInteresse erfahren. Von da anliegt es an ihnen, ob sie es zueinem Wieviele-Nächte-auch-immer-Stand kommen lassenoder eben nicht.

Drei Programmierer aus Kali -fornien haben die App zusam-mengebastelt und dabei wohleine Marktlücke geschlossen.Wie sonst ist es zu erklären, dassdas Trio von anfänglich etwafünf neuen Usern pro Minuteberichten konnte? Von über vierMillionen Seitenaufrufen undmehr als 100.000 Vermittlungenin den ersten beiden Wochen?Auch Jahrmillionen nachdemwir von den Bäumen geklettertsind, scheinen etliche von unsnoch immer vor allem im Dienstihrer Triebe unterwegs zu sein.Trittbrettfahrer ließen in Anbe -tracht dieses – nun ja –»Erfolges« nicht lange auf sichwarten. Die App »Bang withProfessionals« für das internatio-nale Business-Netzwerk LinkedIn,zum Beispiel, möchte künftigGeschäftstreffen der intimen Artermöglichen. Und auch diesesProgrämmchen findet Zulauf.Was dem ganzen Online-Bang-Verabredungs ge döns aktuellaller dings noch fehlt, ist dieMöglichkeit, Bewer tungen aus-zusprechen und Empfeh lungenzu erhalten: »Men schen, die mitHerrn Meier aus der Buch -haltung poppen wollten, sindauch scharf auf Herrn Müllervom Vertrieb.« Da ist der Pizza-Bestellservice im Web schon weiter. \ CL

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UNTERWEGSIM DIENSTDER TRIEBE

Warum das Bildarchivder New York Times

»Morgue« – Leichen schauhaus –genannt wird, darüber scheidensich die Geister. Spätestens nachder Deadline – dem Redaktions -schluss – landen dort alle Fotos,lautet eine der im Umlaufbefindlichen Herlei tungen. Wieauch immer: Seit Februar 2012zeigt die New York Times, washinter den Türen ihres Leichen -schauhauses alles los ist. Seiner -zeit wurde eine Seite eingerich-tet, die seither regelmäßig foto-grafische Schätze aus dem bisins Jahr 1896 zurückreichendenArchiv ans Licht bringt.

Jede Veröffentlichung ist miteinem kurzen Text versehen, derdas gezeigte Bild zeitgeschicht-lich einordnet oder die Storydahinter erzählt. Ein Nachschuban Bildern ist bis auf weiteresgesichert. Nach vorsichtigenSchätzungen umfasst das Archivrund sechs Millionen Fotos undKontaktabzüge, mindestenszehn Millionen Negativstreifenund 13.500 randvolle DVDs mitdigitalisierten Bildern. Bei zehnVer öffentlichungen pro Tagwürde der Vorrat bis ins Jahr3935 reichen. Das ist wirklich

mehr Leben, als man in einemLeichen schauhaus vermutenmöchte. Passend dazu auch derTitel der Seite: »The LivelyMorgue«. \ CL

» http://livelymorgue.tumblr.com

Fotos aus demLeichenschauhausDie New York Times veröffentlicht auf einerInternetseite Archivbilder. Bei sparsamem Umgangwürde der Vorrat noch knapp 2.000 Jahre lang halten.

s war einmal, vor langer Zeit,da versuchten Diskjockeys, das

Partyvolk mit Hilfe von zweiPlattenspielern zum Tanzen zubringen. Während sich die im Saalzu hörende Nummer auf demeinen Teller drehte, machten sichdie Meister der Regler auf dieSuche nach dem perfekten musi-kalischen Anschluss. Den Kopf -hörer per Schulter an ein Ohr pres-send, hingen sie tief über demanderen Gerät. Im funzeligenSchein einer Taschenlampe forsch-ten sie nach dem Teil der Rille, derdie Zuhörer in Bewegung zu hal-ten versprach. Hochkonzentriertwaren sie bei der Sache. Und nichtjeder derart verrenkte undschlecht ausgeleuchtete DJ sahdabei unbedingt herzeigbar aus.

Längst sind diese Zeiten vorbei.Die Mehrzahl der DJs verzichtetauf Musik in Rillen und beugt sichstattdessen nur noch über ihreLaptops. Dass das ihreHerzeigbarkeit nicht unbedingterhöht, dokumentiert die Seite»Serato Face«, auf der eben solcheBilder von über ihren tragbarenComputern hängenden Disk -jockeys gesammelt und gezeigtwerden. Hinter dem Begriff SeratoFace, so wird dort erklärt, verbirgtsich der seltsame Gesichts -ausdruck, den jemand macht, derwährend einer Tanzparty aufeinen Bildschirm starrt. Wiederwas gelernt. \ CL

» http://seratoface.tumblr.com

DJs, die auf LaptopsstarrenMenschen abzubilden, die Dinge anstarren, istmodern. Dabei macht die Internet-Gemeindeauch vor Diktatoren nicht Halt. Und jetzt gibt’sauch noch glotzende Djs zu sehen.

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W

in Blick auf die deutschePodcastlandschaft offenbar-te für die Aachener Region

bis vor kurzem fast gähnendeLeere. In und um die Kaiserstadtwurden hörenswerte Sendungennur in sehr überschaubarer Zahlproduziert und veröffentlicht. Diewenigen Ausnahmen, die es gab,schienen in jüngster Vergangen -heit zudem eingeschlafen zu sein– von neuen Folgen keine Spur.Wie schön, dass es mit»Frittezang« seit Februar 2013einen brandneuen Podcast ausAachener Landen gibt.

Der gebürtige Öcher TimBecker steckt als Produzent hinterder »Frittezang«.

Den Gedanken, ein solchesAngebot zu schaffen, trug der 26-Jährige schon seit einigenMonaten im Hinterkopf mit sichherum. Ende Januar machte erkurzerhand Nägel mit Köpfen,stampfte die zum Cast gehören-de Webseite aus dem Boden undproduzierte seine erste Sendung.Selbst Hörer diverser Podcasts,stellt dieses Medium für ihn eineAlternative zum Bloggen dar: »Ichtue mich schwer damit, Texteschriftlich auf den Punkt zu brin-gen. Das Aufnehmen und

Veröffentlichen von gesproche-nen Beiträgen, von Gesprächenliegt mir mehr, weil sie nicht soabgeschlossen sind.« Zudem hatsich die dafür nötige technischeInfrastruktur inzwischen erheb-lich verbessert. Mit nur wenigenKlicks steht die fertige Sendungauf gleich mehreren Plattformenzum Anhören bereit.

So auch das Debüt der»Frittezang«, bei dem Becker rund20 Minuten lang mit einem jun-gen Mann namens Karsten über

dessen ungewöhnliche Frei zeit -beschäftigung spricht: Stamm -baumforschung. Menschen, diewie Karsten eine besondereGeschichte zu erzählen haben,sollen auch künftig im Zentrumdes Podcasts stehen – in Form vonVieraugengesprächen, die für alleinteressierten Ohren bestimmtsind. Enger möchte Tim Beckerseine »Frittezang« vorerst nichtfassen. Thematische Grenzen

werden nicht gesetzt. Im Grundegibt es nur einen einzigen limi-tierenden Faktor: Der regionaleBezug zu Aachen muss gegebensein. »Berichtenswertes gibt eshier zur Genüge«, ist sich Beckersicher. Und mit dem Ende der gäh-nenden Podcast-Leere kann dasauch endlich erzählt werden. \ CL

» http://frittezang.de

Vieraugengespräche auf die OhrenTim Becker nimmt Gespräche mit interessanten Menschen auf und stellt sie online. Einzige Bedingung: Es muss einen Bezug zu Aachen haben.

MENSCHENDIE EINE BESONDEREGESCHICHTEZU ERZÄHLENHABEN, STEHEN IMZENTRUMDES PODCASTS.

Tim Becker produziertAudio-Sendungen und

veröffentlicht sie aufseiner Internetseite.

Am 4. August 1946

zündeten dieAmerikaner zum

ersten Mal eineAtombombe aufdem Bikini-Atoll

SECHS MILLIONEN FOTOS,ZEHN MILLIONEN NEGATIVSTREIFENUND 13.500

RANDVOLLEDVDS MITDIGITALISIERTEN BILDERN

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VON JULIA BRÜLS

etztes Jahr schon überall zusehen: ein dezenter Schlitz

vom Bauch. Momentan sieht’saber aus, als würde der Sommernoch extremer. Von dezent auf-blitzenden Hautpartien bis hinzur schamlosen Ganzbauch-Schau à la Sporty Spice ist alleserlaubt. Dieses Jahr sind dieOberteile nämlich knackig eng,oft auch noch etwas kürzer – undgerne gesehen als Bustier.Eigentlich hört sich das doch gutan! Eigentlich. Meiner Meinungnach hört der Bauchfrei-Trendaber auf, wenn der Nabel zusehen ist und das Oberteil einemSport-BH gleicht. Eventuell kannman es mit trainiertem Bauchsogar tragen; dennoch würdemich die Nummer einfach zusehr an die 90er erinnern. Dazukommen die verschiedenenKombinations möglich keiten: dieVorstellung von Bauchfrei mitHüfthose weckt alte Sünden. DerBeverly Hills-Look 2.0 ist zwarstrand-, aber nicht salontauglich.Mein Fazit: etwas Taillenhaut zei-gen ist super, aber nur begrenzt.Am liebsten mit High-Waist-Unterteilen; sprich Hose, Rockoder Shorts. Wenn also Bauch zei-gen, dann nur einen Schlitz, beidem der Nabel nicht zu sehen ist.In diesem Sinne: Der Sommerkann kommen! \

JULIA BRÜLS BETREIBT

DAS MODE-BLOG

» cestjls.blogspot.de

WIE VIELBAUCH?Sporty Spice hat in den90ern vorgemacht, was sichniemals wiederholen darf:Den allzu aufdringlichenBauchfrei-Look.

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INTERVIEW: MARCUS ERBERICH

PAVEL, HAST DU EIGENTLICH EIN»11FREUNDE«-ABO?Ich habe die »11Freunde« zwarnicht abonniert, lese sie aberrecht regelmässig.

WAREN DIR DIE »11FREUNDE«IRGENDWANN ZU KOMMER-ZIELL ODER UNKRITISCH?IMMERHIN SCHREIBT SICH»TRANSPARENT« AUF DIEFAHNE, »FOOTBALL, CULTURE &POLITICS« ZU BEDIENEN.Mit dem Slogan »Football,Culture & Politics« geben wireine eigene Richtung vor, die unszugleich einen inhaltlichenLeitfaden bietet und sich in denThemen unseres Magazins wie-derspiegelt. Die »11 Freunde«betonen im Schwerpunkt eherdie Fußballkultur denke ich;damit haben die Kolleginnen undKollegen auch eine Reihe Themenin ihrem Magazin, die bei unsnicht passen würden. Als zu kom-merziell oder unkritisch würdeich die »11Freunde« aber nichtbeschreiben. Ich denke eher, dassdie Schwerpuntkte andere sind.

AUF EURER INTERNET-SEITESCHREIBT IHR, IHR WOLLT »DENPROTAGONISTEN DER FAN KURVESEHR NAHE SEIN, DEN FANS UNDULTRAS.« SEID IHR VOR ALLEMEIN ULTRA-MAGAZIN?Wir sind ein Magazin, das sich vorallem für Fans, Ultras und ihreThemen interessiert. Der Schwer -punkt liegt auf Fankultur undallem, was damit zusammenhängt. In den letzten Jahrenhaben die aktiven Fans vielerortseine beeindruckende Fankulturgeschaffen, auf die sich eingenauerer Blick lohnt. DiesenBlick wollen wir anbieten undunseren Leserinnen und Lesernsomit die vielen spannenden undunterschiedlichen Facetten von

Fankultur näher bringen – diepositiven wie die negativen.Einige der Protagonisten vonTransparent kommen selber ausverschiedenen Fanszenen, so dasswir die Themen kennen undgenau wissen, über was wireigentlich berichten. Ein Ultra-Magazin sind wir aber nicht,obwohl die Ultras mit etwaeinem Drittel einen hohen Anteilunserer Leserschaft ausmachen.

ZU ANFANG HABT IHR EUERMAGAZIN NUR PER POST VER-TRIEBEN, HEUTE STEHT IHR INEINIGEN KIOSKEN UND FINDETREGEN ABSATZ. WOHIN WOLLTIHR MIT »TRANSPARENT« NOCH?Wir steigern uns Stück für Stückbzw. von Ausgabe zu Ausgabe.Derzeit gibt es unser Magazin anvielen Stadien bei den örtlichenFan-Projekten, Fangruppen oderauch Fanshops. Zudem stehenwir in Buchläden und Bahnhofs -buchhandlungen in ganzDeutsch land im Regal. Außer -dem haben wir seit der drittenAusgabe auch Abos im Angebotund die Magazine können aufwww.transparent-magazin.debestellt werden. Natürlich wollenwir das Angebot noch weiter aus-bauen und arbeiten Ausgabe fürAusgabe daran.

WIE HOCH WAR DIE AUFLAGEEURER LETZTEN AUSGABE (#4)UND WIE HOCH DIE DERERSTEN?Wir haben zur vierten Ausgabeerstmals unsere Auflage gering-fügig steigern können – von3.000 auf 3.500 Exemplare.

FÜR EURE RUBRIK »WAS MACHTEIGENTLICH ...« HABT IHR INDER LETZTEN AUSGABE EIN EHR-LICHES INTERVIEW MIT ULIBOROWKA GEFÜHRT, EINERDEUTSCHEN FUSSBALL-LEGEN -DE. WIE HAT ER AUF EURE

ANFRAGE REAGIERT?Er hat sich gefreut und dieZusammenarbeit war insgesamtäußerst angenehm. Dement -sprechend offen und ehrlich warendann auch seine Antworten.

DER VERLAG DER »TRANSPA -RENT« IST ZWAR IN MÜNSTER,ABER DIE REDAKTION IST VER-TEILT ÜBER GANZ DEUTSCH -LAND. WIE VIELE AUTOREN SEIDIHR UND WO LAUFEN DIEFÄDEN ZUSAMMEN? An der letzten Ausgabe habenetwa 30 Leute mitgearbeitet. DerKreis an Leuten, bei denen dieFäden zusammen laufen, istnatürlich etwas kleiner undbeträgt zwischen fünf und siebenPersonen. Da wir alle aus unter-schiedlichen Städten kommen,kommunizieren wir in ersterLinie über Telefonkonferenzenoder dezentrale Treffen.

DAS INTERNET-BLOG »WIR-SIND-DIE-LIGA« BESCHEINIGT»TRANSPARENT«, FRISCHENWIND IN DIE SZENE ZU BRIN-GEN. WUR DET IHR FÜR EUREARBEIT AUCH SCHON KRITISIERTODER SOGAR ANGEFEINDET?Die Rückmeldungen auf unsererMagazin sind zumeist positiv,bestärken uns in unserer Arbeitund geben uns Anregungen undImpulse für neue Themen.

Kritisiert wird auch schon mal, inder Regel jedoch konstruktiv. Unddarüber freuen wir uns, denn dieKritik können wir dann anneh-men, besprechen und gegebe-nenfalls in »Transparent« einflie-ßen lassen. Angefeindet wurdenwir bis jetzt noch nicht.

DU BIST NOCH SEHR JUNG UNDSCHON CHEFREDAKTEUR EINESDEUTSCHLANDWEIT VERTRIEBE-NEN MAGAZINS. HAST DU VOR-HER BEI ANDEREN BLÄTTERNERFAHRUNG GESAMMELT?Ich schreibe seit etwa zehn Jahrenfür verschiedene Fanzines undhatte zwischenzeitlich auch maleinen eigenen Blog, so dass ichviele Erfahrungen im Schreibenvon Texten sammeln konnte. Inder Redaktion sind auch einigeLeute dabei, die Erfahrungen inanderen Bereichen haben – aufdiese Weise profitieren und ler-nen wir alle voneinandern undentwicklen uns ständig weiter.

WAS MACHST DU, WENN DUNICHT GERADE FÜR »TRANSPA -RENT« ARBEITEST? UND BLEIBTNOCH ZEIT, UM HIN UND WIE-DER SELBER INS STADION ZUGEHEN? Ich studiere nebenbei nochSoziale Arbeit und ins Stadionschaffe ich es glücklicherweisenach wie vor recht regelmässig. \

» http://transparent-magazin.de/blog

»Ein Drittel unserer Leser sind Ultras«Seit 2012 macht das Fußballkultur-Magazin »Transparent« dem Platzhirsch »11Freunde« Konkurrenz. EinGespräch mit Chefredakteur und Mitbegründer Pavel Brunßen.

»DERSCHWERPUNKT LIEGTAUF FAN KULTUR UNDALLEM, WASDAMITZUSAMMENHÄNGT. WIRKOMMEN SELBER AUSVERSCHIEDENENFANSZENEN,SO DASS WIRDIE TEHMENKENNEN UNDGENAU WISSEN, ÜBERWAS WIREIGENTLICHBERICHTEN.«

»Transparent«,Ausgabe 4. Unter anderem mit»Der lange Weg derAachen Ultras«

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6 MENSCH – MASCHINE

VON CHRISTOPH LÖHR

PROLOGIn wenigen Augenblicken ist Mitternacht. Dann werden alle Geräteausgeschaltet, die mir Zugang zum Internet verschaffen könnten. Einwenig fühlt es sich an, als würde gleich der Ausnahmezustand aus-gerufen. Das Netz ist für mich die Hauptinformationsquelle, meinwichtigstes Kommunikationsmedium und dazwischen immer wie-der auch ein Ort der Zerstreuung. Ich bin gespannt, was der Verzichtdarauf mit mir veranstalten wird. Stunde Null. Klick und weg.

TAG 1Schon am Morgen macht sich Unruhe breit. Ich fühle mich von derAußenwelt abgeschnitten und aufs Fürchterlichste unterinformiert.Zum Glück habe ich die Kündigung des Zeitungs-Abos seit Monatenvor mir hergeschoben. Das Blatt kommt wie gerufen. Sonst nur über-flogen, wird es über den Tag verteilt von mir komplett durchgeackert.Trotzdem reicht diese Form der Substitution nicht: Die analoge Weltkann mir nicht den Rhythmus bieten, an den ich mich im Lauf derletzten Monate, oder besser: Jahre gewöhnt habe. »Mehr Input!«, ruftmein Kopf. Besonders nervt mich, dass Fragen, die sich beim Lesenoder abendlichen Fernsehen aufwerfen, unbeantwortet bleiben müs-sen. Zweimal bin ich drauf und dran, das Experiment zu stoppen undGoogle und Co zu Rate zu ziehen. Vorerst bleibe ich aber standhaft.

TAG 2Die erste Halbzeit ist gespielt. Seit 37 Stunden reise ich mittlerweiledurch Analogien. An Abbruch denke ich nicht mehr. In der heutigenZeitung habe ich tatsächlich nur die Artikel gelesen, die mich wirk-lich interessieren. Überhaupt nimmt mein Bedürfnis nach einem

Informationsgrundrauschen ab. Langsam fange ich sogar an, meinermomentanen Unerreichbarkeit etwas abzugewinnen. Was ich nichtweiß, macht mich nicht heiß, ist auch nicht wichtig. Wer mir etwasDringendes mitteilen möchte, könnte mich schließlich auch abseitsdes Internets kontaktieren. Zwei Telefonate: Mehr werden es heutenicht. Den Rest des Tages verbringe ich in relativer Ruhe. Nur meinPlattenspieler dreht Runden wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Stattschnell, viel, fettig aus der Was-willst-Du-ich-habe-es-Datenbank vonSpotify gibt es seit gestern Handverlesenes aus meinem eigenenRegal. Abends geht es dann ins Kino. Im benachbarten rheinischenAusland. Auf den letzten Drücker. Ohne Navi. Ein bisschenHerausforderung darf es schon sein.

TAG 3Über weite Teile des Nachmittages bin ich unterwegs. Erstmals seitTag 1 habe ich sogar mein Smartphone bei mir. In die Versuchung,»nur mal kurz« online zu gehen, führt es mich nicht. Dass ich entge-gen sonstiger Gewohnheiten nirgendwo einchecke, macht meinLeben vielleicht nicht besser. Für den Moment fühlt sich das Ganzeaber genau richtig an, wie Urlaub: entschleunigend und erholsam.Der Rhythmus der analogen Welt passt. Sorgten ruhige Momente anTag 1 noch für Unwohlsein, habe ich jetzt richtiggehend Spaß anihnen – an der Gelegenheit, völlig ohne Input und Ablenkung einbisschen vor mich hinzudenken. »Ob dieses Experiment meinenDigitalkonsum verändern wird?«, frage ich mich. Ich denke schon.Natürlich werde ich mich nicht völlig umkrempeln – zu sehr genießeich die Vorzüge des Internets. Aber zwischen komplett on- und kom-plett offline liegt auch ein weites Feld. Denkbar wäre etwa, meineFilter neu einzustellen und nicht wahllos alle Informationen aufzu-saugen, nur damit es rauscht. Bewusste Phasen der Unerreichbarkeitwürden das Ganze abrunden. Ich versuche das einfach mal.

EPILOGDie Uhr zeigt zehn Minuten nach Mitternacht. Eigentlich könnte ichalle Geräte wieder einschalten, die mich ins Internet bringen. Abergenauso gut kann ich das auch morgen früh tun. Das Netz läuft mirschon nicht weg. \

Urlaub in AnalogienOb ich an einem kleinen Experiment teilnehmen wolle, wurde ich gefragt. 72 Stunden sollte ich auf alle digitalenSelbstverständlichkeiten des Alltags verzichten. »Habt Ihr sie noch alle?!«, war meine Antwort. Und dann habe ich es gemacht.

»VERPASSTES«IN 72 ANALOGEN STUNDEN

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973

TWEETS AUF TWITTER

STATUSMELDUNGEN,FOTOS, LINKS, ETC. AUF

FACEBOOK

NEWS IM FEEDREADER 264

BLOGBEITRÄGE AUF TUMBLR

144 E-MAILSSHITSTORM (AMAZON UND DER SICHERHEITSDIENST) TE

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Wir sind die BorgDer Transhumanismus beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, wie moderne Technikden Menschen über seine natürlichen Grenzen hinaus optimieren kann. Die Ideen reichen vom digitalen Gedächtnis bis zum ewigen Leben. Mensch und Maschine verschmelzen zum Cyborg. Vielleicht.

VON MARCUS ERBERICH

know Kung Fu« haucht Neonüchtern. Gerade ist er inner-halb weniger Sekunden zur

unbesiegbaren Kampfmaschinegeworden. Der dazu benötigteDatensatz ist von einemComputer aus direkt in seinGehirn transferiert worden, über-tragen über ein einziges Kabel,das während des Downloads indem dafür vorgesehenen Steck -platz in seinem Nacken einge-stöpselt war. Das ist eine Szeneaus dem Hollywood-Dystopie-Film »The Matrix« aus dem Jahr1999 – Science-Fiction.

Bei den olympischen Sommer -spielen in London 2012 läuftOscar Pistorius alias »Blade-Runner« (aktuell unter Verdachtseine Lebensgefährtin erschos-sen zu haben) auf zwei Hightech-Karbon-Unterschenkel-Prothesenbis ins Halbfinale im 400-Meter-Sprint und löst damit die Debatteaus, ob er durch seine künstlichenBeine Vorteile gegenüber den»normalen« Sprintern gehabthabe. Spitzensportler sind heutemittels chemischer Substanzendazu in der Lage, Leistungen zubringen, die unbehandelteSportler nicht mal im Ansatzbringen könnten. Es gibt Arzneigegen psychische Verhaltens -störungen und Nervenschäden,Herzschrittmacher verlängernLeben, die unter natürlichenUmständen früher enden wür-den. Längst ist es der Wissen -schaft gelungen, Stamm zellenidentisch zu reproduzieren. InSchottland wurde das Klon-SchafDolly »hergestellt«, als erstesReagenzglas-Säugetier über-haupt lebte es sechs Jahre lang.Das war 1996 – vor 17 Jahren!

POSTHUMANER ZUSTAND

Aus alldem entspinnt sich dieTheorie, dass gegenwärtige undzukünftige Technologie denMenschen verbessern kann; dieMöglichkeit der Optimierungüber seine natürlichen Grenzenhinweg trägt den Namen»Transhumanismus« und istlängst mehr als bloße Spinnereivon Technik-Geeks in Karo-Hemden. Der englische Philosophund Futurist Max More definiertTranshumanismus als »eineKategorie von Anschauungen, dieuns in Richtung eines posthuma-nen Zustands führen.« Das Ziel:Irgendetwas zwischen biomor-phologischer Freiheit und demewigen Leben. Der Mensch derZukunft, ein Cyborg?

Auf der schweizerischenWebseite »transhumanismus.net«ist die Rede von vier Kerngebietendes Transhumanismus, an ersterStelle steht die Lebens ver -längerung: »Wir haben im Laborbereits massive Durch brüche inder Lebens ver längerung mitModellorganis men erreicht. Dassdies irgendwann auch für den

Menschen möglich sein wird, istimmer unbestrittener«, heißt esin der Erklärung. Ein Forschernamens Dr. Aubrey de Grey habedemnach ein Programm entwik-kelt, wie dem Alterungsprozess»dauerhaft Einhalt« gebotenwerden könne. Zweiter Themen -bereich des Transhumanismus istdie »Kryonik«. Dieser liegt die Ideezugrunde, unheilbar krankeMenschen bei minus 196 GradCelsius einzufrieren, um sie in derZukunft wieder aufzutauen undmit fortschrittlichen Behandlungs -methoden doch noch von ihremLeiden zu kurieren.

Unter Anwendungsbereich drei,der »Human Enhancement Tech -nologie« (HET), werden »techni-sche Anwendungen verstanden,welche die natürlichen Fähigkeiteneines Menschen temporär oderpermanent verbessern oder erwei-tern sollen.« Darunter solle weni-ger das Tragen von Brillen oder derGebrauch von Herzschrittmachernverstanden werden, als vielmehr»der Erwerb gänzlich neuer, nicht-menschlicher Fähigkeiten, wie dieMöglichkeit, mit Hilfe (ebenfallsnoch hypothetischer) künstlicherBlutkörperchen (Respirozyten) vier

Stunden lang ohne zu atmen unterWasser überleben zu können.«

Zuletzt wird noch das»Uploading« als Thema desTranshumanismus genannt.Damit ist der Transfer desmenschlichen Bewusstseins samtErinnerungen und Emo tionenauf einen externen, sehr lei-stungsfähigen Computer ge -meint. Mal vorausgesetzt, dieserProzess ließe sich auch umkeh-ren, man könnte also auch Datenin sein Gehirn downloaden, dannbefinden wir uns wieder in derMatrix: I know Kung-Fu.

Über die politische Bedeutungder Piraten-Partei lässt sich zwarstreiten, aber es ist trotzdembemerkenswert, dass sie eineArbeitsgemeinschaft Trans huma -nismus besitzt. Auf derInternetseite heißt es, man wolle»das Leben aller Menschen ange-nehmer, schöner und gehaltvollergestalten.« Im Gegensatz zuEpikur schließe man bei denPiraten neben geistigen Genüssenauch körperliche und emotionalemit ein: »Guter Wein, würzigerBlauschimmelkäse und genuss-voller Sex sind für uns ebensowichtig wie die Entwicklung derQuantengravitationstheorie unddie Erforschung der Galaxis«, sodie Piraten weiter.

HERZKLAPPEN AUS DEM

BIOREAKTOR

Aber was ist tatsächlich heuteschon machbar? Prof. Dr. ThomasSchmitz-Rode, Vorsitzender desInstituts für Angewandte Medi -zin technik an der RWTH Aachen,spricht von »Tissue Engineering«,einem Forschungsprojekt, das inden nächsten Jahren experimen-tell zum Einsatz kommen wird:Professor Stefan Jockenhöfel undsein Team erforschen einVerfahren, mit dem Fehler ammenschlichen Herzen korrigiert

werden können. Dazu werdendem Patienten – sehr vereinfachtdargestellt – Herz- und Blutzellenentnommen und im Bioreaktorkultiviert. Zusammen mit einerspeziell entwickelten Textil-Struktur, die sich im Körper selberabbaut, kann so ein »Flicken« fürdie defekte Stelle im Herzen pro-duziert werden. Herzklappen undGefäßprothesen werden aus körpereigenen Zellen hergestellt.

Das Aachener Institut hataußerdem ein Gerät entwickelt,das bei Rettungseinsätzen derkünstlichen Beatmung vonUnfallopfern dienen soll. Es heißt»HEROS – Hochintegriertes Extra -korporales Rettungs-Oxygenator-System«, ist transportabel undunterstützt oder ersetzt dienatürliche Lungen-Funktion durchein rotierendes Bündel vonMembranhohlfasern. Ein weite-res Forschungsthema im Institutheißt »Roboter assistierte Reha -bilitation«, ein im Institut entwik-keltes Kunstherz hat in einemTierversuch die gesamte Kreis -lauffunktion für achteinhalbStunden übernommen.

Neurowissenschaftler, Ärzte,Informatiker, Physiker, Mathema -tiker und Computerspezialistenaus 23 Ländern forschen zudemderzeit im Rahmen des »HumanBrain Projects«. Es soll das gesam-te Wissen über das menschlicheGehirn zusammen getragen wer-den, um es mittels computerba-sierten Modellen und Simula -tionen nachzubilden. Beteiligt istauch das ForschungszentrumJülich; Die Ergebnisse sollen inder Zukunft der Medizin undComputerwissenschaft zu Gutekommen. Die EU-Kommissionunterstützt das Projekt mit etwa1,2 Milliarden Euro.

Der Mensch der Zukunft wirdzwar kein Cyborg sein. Aber erwird zunehmend abhängiger vonMaschinen werden – zum Teilauch innerhalb des eigenenKörpers. Dieser Prozess verläuftschleichend, niemand würdePersonen mit Herzschritt -machern oder ähnlichen lebens-verlängernden Applikationen alsRoboter bezeichnen. Die Technikist schon heute ein selbstver-ständlicher Bestandteil desMenschen. Widerstand ist zweck-los. \

DER AUSTRALISCHE

PERFORMANCE-KÜNSTLER

STELARC THEMATISIERT IN

SEINEN WERKEN DAS KONZEPT

DES KÖRPERS UND DESSEN

BEZIEHUNG ZUR TECHNIK. DIE

MENSCH-MASCHINE-RELATION

MACHT DABEI EINEN GROSSTEIL

SEINER ARBEITEN AUS.

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Eine Choreographie des australischen Performance-Künstlers Stelarc. Fünf Körper balancieren sich gegenseitig

aus, während sie an Haken befestigt von der Decke hängen.Quelle: » http://stelarc.org

STELARC

DAS ZIEL:IRGENDETWAS ZWISCHENBIOMORPHOLOGISCHERFREIHEIT UNDDEM EWIGENLEBEN.

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DIEMASCHINEMACHTETWASMIT DIR

ndreas Magdanz istFotograf, ein Künstler mit

Hang zu schwierigen Themen –Auschwitz, Regierungsbunker,Bundes nach richten dienst undjetzt Stamm heim. Im Kunst -museum Stutt gart werden seinegroßformatigen Arbeiten zurJustizvollzugs anstalt Stamm heimgezeigt. Der Knast, der zumSymbol des »Deutschen Herbstes«und des Terrors der RAF wurde, indem Ulrike Meinhoff, GudrunEnsslin und Andreas Baader denTod fanden. Magdanz hat sich mitder Phase One Großbildkamerahochgearbeitet, Etage für Etage,Zelle für Zelle, bis er dann in dersiebten Etage Raum 719 erreichte.In der Ausstellung ist dieFotografie der karg eingerichtetenZelle die einzige Farb aufnahme.

Zusam men mit den Entwicklerndes Rechenzentrums der RWTHhat er einen virtuellen, begehba-ren Nachbau dieser Zelle geschaf-fen. Das Holo-Deck von RaumschiffEnterprise war gestern, die Caveder »Virtual Reality Group« istheute. Die stereoskopische Pro -jektion in Zahlen: Abmes sungendes Projektionsraums 3,60 MeterBreite, 2,70 Meter Tiefe, 2,70 MeterHöhe; fünf Projektions flächen;zehn LCD-Projektoren, passiveStereotech no logie (Zirku lar pola -risation) und optoelektronischesTracking über sechs Infrarot-Kameras. »Ich habe immergedacht, meine Fantasie sei gren-zenlos, aber diese Maschine istbrutal. Einerseits pure Fantasie,andererseits eine echte Grenzer -fahrung.« sagt Magdanz, der zweiJahre brauchte, um bei seinemwichtigsten Projekt eine andereErzählebene zu finden und mit»Cave 719« das Projekt Stamm -heim zumindest vorläufig zumAbschluss zu bringen. »DieseMaschine macht etwas mit dir, dasist das Stärkste, was man machenkann. Bei der Präsentation wurdeein erfahrener Kameramann ohn-mächtig, weil er Realität undProjektion nicht mehr voneinan-der unterscheiden konnte.« / BEP

» andreasmagdanz.de» rz.rwth-aachen.de

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Stereoskopische Projektiondes »Cave 719«: UnzähligeEinzelbilder ergeben einenvirtuellen, begehbaren Raum

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VON SEBASTIAN DREHER

eit Jahrhunderten ist es derTraum von Forschern undErfindern, dass Dinge den

menschlichen Alltag erleichtern.Unter den technologischenNeuerungen gab es sinnvolle undweniger sinnvolle. Die Erfindungdes Rades oder der Glühbirne warsicherlich der Zivilisation dien-lich, die des elektrischen»Eierschalensollbruchstellenver -ursachers« weniger.

Ein modernes Forschungsfeldbeschäftigt sich mit »Intelligen -tem Wohnen«. Hierbei sollendurch die intelligente Vernetzungvon Heizungs-, Verschattungs-und Alarmanlage sowie derElektrik vielfältige neue Möglich -keiten geschaffen werden, die mitherkömmlicher Installations tech -nik bislang nicht realisierbarsind. »Das System erkennt jedenZustand im Haus und kann belie-big darauf reagieren«, erklärtRoman Wienert von der AachenerambiHome GmbH das Konzept.»Dadurch sind die Möglichkeitenquasi unbegrenzt.«

Der Ingenieur unterteilt seinFachgebiet in drei Kategorien:Komfort, Sicherheit und Energie.Vor allem der dritte Punkt könntedas »Intelligente Wohnen« fürHäuslebauer interessantmachen. Denn auch wenn mandarüber streiten kann, ob esKühlschränke geben muss, dieButter nachbestellen, oderBriefkästen, die einem eine SMSschicken, wenn der Postbote dawar – mit einer Heizung, die sichselbstständig herunterregelt,wenn das Fenster aufsteht, odermit Lampen, die von alleine aus-gehen, wenn sich niemand imRaum aufhält, kann ohne Frage

viel Geld und Energie gespartwerden.

»Ein Schalter am Bett könnte soprogrammiert werden, dass erdas gesamte Licht im Haus aus-macht«, so Wienert weiter. Keinabendliches Treppensteigenmehr, weil auf dem Dachbodennoch eine Lampe brennt. Darüberhinaus ließe sich die Heizung mitdem elektronischen Kalendergleichschalten, so dass auch beiKurztrips die »Niemand-zuhau-se«-Heizeinstellung gefahrenwird.

Per Fernabfrage über Tablet, PCoder Smartphone ließen sichauch von außerhalb Ein -stellungen regeln und Informa -tionen abfragen, etwa ob der

Herd ausgeschaltet oder dasFenster geschlossen ist. »Einwichtiger Punkt betrifft dieDatensicherheit«, sagt RogerHäußling, Inhaber des Lehrstuhlsfür Soziologie mit dem Schwer -punkt Technik- und Orga -nisationssoziologie an der RWTHAachen. »Wie werden Datengespeichert? Welche Daten-Architektur wird benutzt?«Langfinger mit Datenzugriffkönnten von einem niedrigenEnergieverbrauch Rückschlüsseschließen, ob die Bewohner imUrlaub sind – und dann einbre-chen.

»Intelligentes Wohnen« ist –zumindest bis zum heutigenZeitpunkt – ein Thema für »tech-

nikaffine Besserverdienende«,wie es Häußling beschreibt. EinenNeu bau entsprechend auszustat-ten kostet einfach mehr, als es aufkonventionelle Wiese zu tun.Zudem bestehe immer dieGefahr, dass der Mensch entmün-digt wird, dass ihm dieTechnologie mit ihren unermess-lichen Möglichkeiten über denKopf wächst. Der Herr der Technikwäre dann zum Sklaven derMaschinen geworden. \

S

SCHLAFZIMMEREIN EINZIGER SCHALTER AM BETT

LÖSCHT DAS GESAMTE LICHT IM

HAUS

EIN INTELLIGENTER BODEN REGI-

STRIERT, WENN EIN ÄLTERER

MENSCH STÜRZT, UND INFOR-

MIERT DIE ANGEHÖRIGEN

KÜCHEDER KÜHLSCHRANK REGISTRIERT,

WELCHE LEBENSMITTEL BALD

ZUR NEIGE GEHEN UND INFOR-

MIERT DARÜBER/BESTELLT

ONLINE NEU

DIE KAFFEEMASCHINE WIRD ZU

EINER BESTIMMTEN ZEIT VORGE-

WÄRMT UND BEREITET KAFFEE

DER KAPUTTE MIXER SUCHT IM

INTERNET NACH REPARATUR -

ANLEITUNGEN

DER HERD SUCHT IM INTERNET

NACH REZEPTEN

WOHN-/ESSZIMMER AUF KNOPFDRUCK WIRD EINE

INDIVIDUELLE ATMOSPHÄRE

GESCHAFFEN, ETWA MIT KLASSI-

SCHER MUSIK UND HALBGE-

SCHLOSSENEN JALOUSIEN

BADAUF KNOPFDRUCK WIRD EINE

INDIVIDUELLE ATMOSPHÄRE

GESCHAFFEN, ETWA MIT BLAUEM

LICHT UND MEERESRAUSCHEN

ARBEITSZIMMERNACH DEM ABGLEICH MIT DEM

ELEKTRONISCHEN KALENDER

WIRD DER PC ZU EINER BESTIMM -

TEN ZEIT HOCHGEFAHREN

KINDERZIMMEREIN MIT AKUSTIKSENSOREN UND

KAMERA AUSGESTATTETES

KINDERBETT ZEIGT, OB ES DEM

KIND GUTGEHT/OB ES SCHLÄFT

EINGANGDIE HAUSTÜR ÖFFNET SICH MIT

DAUMENABDRUCK. NUR DIE

FAMILIE UND DIE HAUSHALTS -

HILFE KOMMEN REIN

DER SENSOR ERKENNT DIE

PERSON UND STARTET EIN INDI-

VIDUELLES NUTZERPROFIL (LICHT

IN KÜCHE UND ARBEITSZIMMER,

MUSIK/FERNSEHER AN,

JALOUSIEN RUNTER)

DER BRIEFKASTEN INFORMIERT,

WENN POST DA IST

KELLERDIE HEIZPHASE PASST SICH DEM

PERSÖNLICHEN KALENDER AN

DIE HEIZUNG REGELT SICH RUN-

TER, WENN FENSTER GEÖFFNET

SIND

WASCHMASCHINE UND

TROCKNER STELLEN SICH AN,

WENN DER STROMPREIS BESON-

DERS GÜNSTIG IST

GARTENDER GARTEN WIRD IN EINEM

REGELMÄSSIGEN INTERVALL

BEWÄSSERT

FENSTER KÖNNEN AUCH VON AUSSER-

HALB GESCHLOSSEN WERDEN

JALOUSIENPASSEN SICH DER

SONNENEINSTRAHLUNG AN

ANWESENHEITSSIMULATIONERWECKT DEN EINDRUCK, ALS

WÄREN PERSONEN ANWESEND

(EINBRUCHSPRÄVENTION)

»FOLLOW ME«-FUNKTIONIM BRANDFALL WIRD ÜBER DAS

DECKENLICHT DER FLUCHTWEG

ANGEZEIGT

BEWEGUNGSMELDERDAS LICHT IN LÄNGER UNGE-

NUTZTEN RÄUMEN WIRD

GELÖSCHT

»MULTI-ROOM-AUDIO«-FUNKTIONDURCH LAUTSPRECHER IN ALLEN

RÄUMEN KANN DIE MUSIK »FOL-

GEN«, AUCH WENN DAS ZIMMER

VERLASSEN WIRD

BEISPIELE FÜR »INTELLIGENTES WOHNEN«

»ALLE WISSENALLES,DADURCHSIND DIEMÖGLICH KEITEN QUASI UNBEGRENZT.«

Herr oder Sklave?Wie bei allen technischen Neuerungen begibt sich der Mensch auch beim »Intelligenten Wohnen« bis zueinem gewissen Grad in die Hände von Maschinen. Eine Gratwanderung zwischen Bequemlichkeit undEntmündigung.

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Theater HeerlenKasse und Informationen: 045-571 66 07

PROGRAMMMRZ-OKT 201329 MRZ ALAN PARSONS PROJECT 04 APR EELS 10 APR I MUVRINI11 APR ABBA GOLD20 APR ISRAEL NASH GRIPKA20 APR ERIC JOHNSON (G3)27 APR NITS03 MAI HANGGAI14 MEI YAMATO01 JUN TANGO BRUTAL 07 JUL PRESIDENTS OF THE USA 13 SEP TEN YEARS AFTER 14 SEP ED KOWALCZYK12 OKT STAHLZEIT

STUDIUMNEBEN DEM BERUF

BETRIEBSWIRT/IN

START JÄHRLICH IM OKTOBER

(Bachelor anschl. möglich) VWA

VERWALTUNGS- UND WIRTSCHAFTS-AKADEMIE AACHEN

THOUET

AUSKUNFT UND ANMELDUNG: Geschäftsführer Wolfgang Loggen Templergraben 8352056 Aachen

Telefon 0241/400 5000www.vwa-aachen.de | [email protected]

INHALTE:Betriebswirtschaftslehre

VolkswirtschaftslehreWirtschaftsrecht

DOZENTEN:Namhafte Professoren und erfahrene

Praktiker aus Wirtschaft und Verwaltung.

ZULASSUNGS-VORAUSSETZUNG:

abgeschlosseneBerufsausbildung

(Ausnahme möglich)

ANZEIG

EN

m Clubraum des RCA sieht esaus wie in einem Hobbykeller.

Neben Computern undMessgeräten gibt es diverseWerkzeuge und allerhandMaterial, denn die Mitglieder desClubs bauen viele Teile derRoboter selbst. Nur, was sehr prä-zise gefertigt sein muss, wird beianderen Instituten oder Firmenin Auftrag gegeben. Zu diesenSpezialteilen gehören auch Teiledes Fahrwerkes, die von einerschweizerischen Firma gefertigtwerden. »Eigentlich werden die inGeldautomaten verbaut«, sagtMartin. Er und Sascha sind, trotzKlausurzeit, heute schon seit demspäten Nachmittag im Clubraumim Walter-Schottky-Haus an derSommerfeldstraße. Ende Aprilsteht der nationale Vorentscheidfür den »Eurobot«-Wettbewerbin Hamburg an, dann muss deraktuelle Roboter einsatzbereitsein. Martin gibt einen Überblicküber den üblichen Ablauf eines»Roboterjahres«: Jedes Jahr wirdvom Veranstalter des internatio-nalen Wettbewerbs ein Parcoursmit neuen Aufgaben erdacht.Sobald die Richtlinien feststehen,ziehen sich die Aachener Robotikerin ein Basecamp zurück, wo sieein ganzes Wochenende unge-stört über Lösungen für diegestellten Aufgaben brüten,wobei es zunächst daraufankommt, möglichst viele Ideen

zu sammeln. Dann werden dievielversprechendsten Ansätze,man glaubt es kaum, mit Hilfeder guten alten Lego-Steine imGroben umgesetzt.

Das klingt alles nach lustigerSause, aber der Roboterclub istkein Kaffeekränzchen. Zurück imClubraum beginnt die Detail -arbeit. Spezialisten aus denBereichen Maschinenbau, Elektro -technik und Informatik müssenim Team gangbare Lösungenerarbeiten und praktisch umset-zen, was letztlich den Mehrwertgegenüber dem theoretischenStudium der Materie ausmacht.Dass keiner der Beteiligten allei-

ne einen leistungsfähigenRoboter bauen könnte, wirdschnell klar. Selbst scheinbarbanale Aufgaben wie dasLokalisieren, Anfahren undAufgreifen von Objekten erfor-dert unter Umständen einenimmensen Aufwand undKompetenzen aus allen Fach -bereichen. Die Roboter sindschließlich nicht ferngesteuert,sondern müssen autonom agie-ren. Wenn alles passt, schafft esder Roboter in 90 Sekunden mehrPunkte zu machen, als das gegne-rische Gerät. Etwa 2.000 Euro anMaterialkosten, die in der Haupt -sache von Sponsoren getragen

werden, stecken im fertigenRoboter, sagt Sascha. Rechnetman die Arbeitsstunden dazu,verzehnfacht sich der Wert. DerClub ist ein eingetragener,gemeinnütziger Verein. Spendenin Form von monetärenZuwendungen oder Sachspenden(nur nach Absprache) sind will-kommen.

Stichwort »Autonome Systeme«:Wir reden über Staubsauger-Roboter, Rasenmäher-Roboterund andere Geräte, die geradebeginnen, den Consumer-Marktzu erobern. »Seither ist dasInteresse an der Robotik deutlichgestiegen«, sagt Martin. An -lässlich der Wissenschafts nachtder RWTH kann man dieAachener Roboter regelmäßig inAktion sehen. Wer beim Club mit-machen will, ist bei denVereinstreffen (Immer Dienstagsab 18.30 Uhr) willkommen. DieMitgliedschaft ist kostenlos. Ambesten informiert man sich vor-her über die Webseite, über dieman auch Kontakt aufnehmenkann. \ ECO

» www.roboterclub.rwth-aachen.de

Go Captain, go!Eine Gruppe Studenten der RWTH Aachen trifft sich einmal pro Woche und tüftelt an intelligentenRobotern. Aus Spaß und wissenschaftlichem Ehrgeiz.

Ein Roboter des RCA in Aktion während der letzten RWTH-Wissenschaftsnacht Das Interesse an den intelligenten

Maschinen wächst.

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INTERVIEW: MAX KELLER

FRAU DR. SUTTER, WIE ERLEICH-TERN UNS MODERNE APPLI -KATIONEN UNSEREN ALLTAG?Auf den ersten Blick erleichternmoderne Applikationen mensch-liche Informations verarbeitungs -prozesse und deren Umsetzungin motorische Bewegungs ab -läufe. Die vielfältigen Anfor -derungen an Muskelkraft undBewegungssteuerungen, die infrüheren Handlungsprozessenstark gefordert waren, werdenreduziert, zum Beispiel klickt mannur noch auf der Computermaus,um bestimmte Tätigkeiten aus-zuführen. Auf der anderen Seitestellt die Verwendung modernerTechnik hohe Anforderungen andie kognitive Leistungs bereit -schaft und motorische Geschick -lichkeit. Besonders dann, wenndie Bedienung eines Werkzeugesnicht intuitiv erschließbar ist undaufwändig erlernt werden muss.

WELCHE CHANCEN BIETET UNSMODERNE TECHNOLOGIE IMBERUFSLEBEN?Beispielsweise werden heutzuta-ge viele chirurgische Eingriffeminimal-invasiv mit Hilfe eines

Laparoskopes durchgeführt.Mittels eines kleinen Schnitteswird zur Operation ein stabähn -liches Instrument in die Körper -höhle eingeführt. Somit sindGewebevernarbungen und Wund -schmerzen viel geringer als beiherkömmlichen Opera tionen. Einweiterer Schritt ist die roboteras-sistierte Chirurgie und Tele -operation. Roboterbewe gun genkönnen sehr viel präziser pro-grammiert und ausgeführt wer-den als das zum Beispiel einmenschlicher Operateur leistenkann, da dessen Handbe -wegungen aufgrund des natürli-chen Muskel zitterns immer einergewissen – wenn auch geringen– Unge nauigkeit unterliegen.

GEWINNEN ODER VERLIERENWIR HEUTE ZEIT, WENN WIRUNS MIT DIESEN TECHNOLO -GIEN UMGEBEN?Ich persönlich empfinde michimmer solange als Zeitgewinner,wie die mich umgebendenTechnologien reibungslos funk-tionieren. Dann begeistertTechnik! Häufig sind aber schonAnschaffung und Wartungmoderner Technologien für dennicht besonders technik-versier-

ten Nutzer sehr zeitaufwändig.Und die Bedienung vieler moder-ner Technologien erschließt sichoft nicht aus dem natürlichenHandlungsrepertoir: es müssenbestimmte Gesten und derenZuordnung zu bestimmtenFunktionen erlernt werden. Werwirklich Zeit gewinnen möchte,sollte im Urlaub mal analogunterwegs sein!

KANN MAN ARBEIT UNDPRIVATLEBEN IM ZUGE DERTECHNOLOGISIERUNG ÜBER-HAUPT NOCH TRENNEN?Ich denke, dass es aufgrund derneuen Medien immer schwieri-ger wird, Privates und Beruf -liches zu trennen. Man ist nichtzuletzt durch das Smartphonejederzeit per E-Mail und telefo-nisch erreichbar. Es wird schongeradezu erwartet, ständig ver-fügbar zu sein. Wichtig ist, sichselbst Grenzen zu setzten undfreie Zeiten zu schaffen. Nichtzuletzt ist schließlich auch fürviele Menschen Zeit, in der mannicht erreichbar ist, Luxus.

WIE IST ES MIT DEM LIEBES -LEBEN? WELCHEN EINFLUSS HATZUM BEISPIEL DAS INTERNET

AUF UNSERE PARTNERWAHLUND UNSERE LIEBESBEZIE -HUNGEN?Soziale Netzwerke bieten dieMöglichkeit, Leute mit ähnlichenInteressen kennen zu lernen undInformationen über Andere zufinden. Dort ist die Hemm -schwelle, jemanden anzuspre-chen, viel niedriger. Der schnelleZugang zum Internet überSmartphones, Tablets und so wei-ter bietet vor allem Menschenmit Zeitmangel die Möglichkeit,sich zwischendurch Beziehungenzu widmen. Man lernt durchsoziale Netzwerke schon sehr vielmehr Leute kennen und kann denKontakt dort viel einfacher pfle-gen. Alle diese Möglichkeitenmachen es aber nicht einfacher,den passenden Deckel für denTopf zu finden. Aber dieKommunikation wird verein-facht. \

Roboter-Chirurgen und Partner fürs Leben Machen High-Tech-Anwendungen unser Leben wirklich so viel leichter, wie die Werbung es uns verspricht? Fünf Fragen an Dr. Christine Sutter vom Institut für Psychologie an der RWTH Aachen.

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10 LAUFBAHN WWW.KLENKES-NEO.DEKLENKES NEO FRÜHLING 2013

LAUFBAHNBERUFSLEBEN

KANN SO SCHÖN SEIN

VON MARCUS ERBERICH

as Problem: Abfall auf Aachens Straßen. Die Lösung: ein oran-gefarbener Mülleimer mit einem Rüssel, genannt ILMSTAR-Box(Ich Liebe Meinen STAdtReiniger). In diesen zum Briefkasten

umfunktionierten Abfall-Eimer, der am 28. Februar 2013 amElisenbrunnen montiert wurde, können Bürgerinnen und Bürger per-sönliche Grüße an Aachens Straßenarbeiter einwerfen – vorzugsweiseLob. Der Eimer mit dem Rüssel soll das Problem der achtlosenMüllentsorgung in der Öffentlichkeit sichtbar machen, soll denKehrmännchen eine Identität geben – langfristig soll er so zu mehrSauberkeit auf Aachens Straßen beitragen.

Entwickelt wurde die ILMSTAR-Box vom »Labor für Einfall stattAbfall« (LAB EA), bestehend aus sieben Kreativ-Köpfen unterschiedli-cher Ausprägungen: Designer, Musiker, Architekten, Künstler. SeitSeptember 2012 haben sie zusammen an kreativen Lösungen für das»Littering«-Problem geforscht. Dabei ist der Eimer »nur« einTestballon, der losgelassen wurde, um aus den Rückläufen der Bürgerweitere Impulse zu ziehen. Dahinter steht ein umfassender Schatz anEntwürfen. Ende März wird die Gruppe ihre Ideen bei der Stadt Aachenvorstellen, das weitere Vorgehen entscheidet sich dann. DavidGrasekamp, Designer und Gruppenmitglied: »Wir haben noch jedeMenge Ideen in petto.« Welche das sind, will das Kreativ-Team nochnicht verraten, »aber wir werden auf jeden Fall überraschen!«. DieGruppe dokumentiert die Entwicklungen im Netz und freut sich überKommentare und Anregungen auf der LAB EA-Website, via facebookoder twitter. Wenn es gut läuft, soll am Ende nicht nur die StadtAachen von der Design-Arbeit des Labors profitieren, auch andereStädte und Unternehmen sollen damit angesprochen werden.

Die sieben Team-Mitglieder haben über »Creative Drive« zusammengefunden, ein Projekt des GründerZentrums Kulturwirtschaft Aachenin Kooperation mit der Stadt Aachen und Partnern aus der EuregioMaas-Rhein. Innerhalb dieses Projektes haben die Teilnehmer dieMöglichkeit, an Workshops und Einzelcoachings teilzunehmen. DerenInhalte ergeben sich aus dem laufenden Arbeitsprozess und imIdealfall lässt sich das Gelernte gleich im Projekt umsetzen. Insofernhandelt es sich um ein »Coaching On The Job«. Darüber hinaus habensie die Chance, sich mit anderen Kreativen zu vernetzen, über den

Tellerrand der eigenen Branche zu blicken, neue Geschäftsfelder undMärkte kennen zu lernen. Christof Schreckenberg, Geschäftsführerund Projektleiter bei Creative Drive, spricht von einem »mehrfachenNutzen«, den jeder Teilnehmer aus dem Projekt ziehen kann. Dazugehört auch, dass die Arbeit nach Ende der Projektlaufzeit nicht auto-matisch zu Ende sein muss, wenn sich das Team neu organisiert undeigenständig weiter zusammen arbeitet.

Während der Projektlaufzeit erhalten die Team-Mitglieder einenZuschuss zum Lebensunterhalt in Form eines Stipendiums. Für diewöchentlichen Treffen – sechs bis zehn Stunden sollen pro Woche min-destens eingeplant werden – kann die Gruppe Räume im Werk52 nut-zen, auch nach Ende der Projektlaufzeit. Dort finden Kreative –Designer, Künstler, Werber, Musiker, Filmer, Autoren – zudem eine»kostengünstige Alternative zur Heimarbeit«, wie es auf derHomepage »www.kulturunternehmen.info« heißt, indem sie einenSchreibtisch anmieten können. So werden Kreativität und Fähigkeitenvöllig unterschiedlicher Menschen in einem Projekt gebündelt. \

MEHR INFORMATIONEN UNTER:

» www.lab-ea.de» creativedriveaachen.wordpress.com/» www.creative-drive.eu» www.kulturunternehmen.info

KREATIVITÄT BÜNDELNDas Labor für Einfall statt Abfall hat über mehrere Monate hinweg kreative Impulse für ein sauberesAachen entwickelt. Zusammen gefunden haben die sieben Mitglieder über »Creative Drive«. Ein Projektdes GründerZentrums Kulturwirtschaft Aachen.

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MIT ANDEREN KREATIVENVERNETZEN, ÜBER DENTELLERRAND DER EIGENENBRANCHE BLICKEN, NEUEGESCHÄFTSFELDER UNDMÄRKTE KENNEN LERNEN

Am 28. Februar 2013 montierten zweifreundliche Stadtarbeiter die ILMSTAR-

Box am Elisenbrunnen. Mit dabei warenauch einige Mitglieder des Labors für

Einfall statt Abfall sowie ChristofSchreckenberg (l.), Leiter des Projekts

Creative Drive.

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FÜR MANAGEMENT MANNHEIM

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NEO-MESSESCHAU

VON VIVIANA SCAFIDI

s soll ein bisschen an›Alice im Wunderland‹erinnern«, erklärt

Magdalena Rosa, dieGeschäftsführerin, die auchin der Backstube arbeitet.Wie durch den Hasenbau,betritt man im Cuperellaeine andere Welt. In der ist esanders als in der grauen Weltda draußen. An den liebevollrestaurierten Tischen undStühlen könnte man den ver-rückten Hutmacher und denMärzhasen durchaus vermu-ten. Überall ein bisschenrosa, aber nicht zuviel. »Essollen sich ja auch Männerrein trauen«, schmunzeltAxel von Wallfeld, seinerseitsebenfalls Geschäftsführer. Erist der Mann mit demBusiness-Plan. »Studierthabe ich aber Maschinenbauin Stuttgart«, betont er.Magdalena hat InternationalOffice Management studiert,hier in Aachen. Maschinen -bau? Office Management?Aber wir sind doch hier imWunderland. Wie kommendie dahin?

Magdalenas Ohren wer-den von zwei Cupcake-Anhängern geschmückt, sie lächelt freundlich.Überhaupt scheint sie perfekt in ihre rosa akzentuierte (Achtung:Anspielung auf ihren Nachnamen) Umwelt zu passen. Wie einePrinzessin in ihrem selbsterschaffenen Schloss. »Ich wollte einfachirgendetwas Kreatives schaffen, etwas mit Herz«, sagt sie. Deswegenkündigte Magdalena 2011 ihre Stelle als Assistentin derGeschäftsleitung eines großen Unternehmens. Und begann zu backen.Und das machte sie gut. So gut, dass alle mehr wollten. Mehr von die-sen kleinen Kuchen. Mehr von diesen Cupcakes. Also warum eigentlichkein Café eröffnen? Dann, eines Abends, sitzt sie mit Axel bei ein paar

Getränken zusammen. Undplötzlich kommt diese Ideeauf, so ein typisches »Lassuns eine Bar aufmachen«-Gespräch. Aber anstatt einerBar, einigt man sich auf einCafé. »So spart man sichauch den Türsteher«, scherztAxel.

Aber wie kommt man alsIngenieur dazu, ein Cupcake-Café zu eröffnen? »Ich wollteirgendetwas Neues machen.«Auch Magdalena bestätigt:»Es geht darum, etwasModernes zu machen. Dasman so noch nicht kannte.«Dann fängt sie an zu schwär-men. Von den kleinenSüßen – also, von denCupcakes: »Es gibt fast keineGrenzen, man kann fast alleMottos aufgreifen, alleFarben verwenden, verschie-dene Geschmäcker auspro-bieren. Sie bieten eine solcheVielfalt und sehen einfachimmer schön aus.« Manmerkt ihr an: Magdalena istmit Begeisterung bei derSache. Ihr Partner nickt eifrigund gönnt sich noch einenweiteren Schluck Club Mate.Axel ist ganz derGeschäftsmann: »Hinter der

Idee stecken auch gewisse Prinzipien. Wir verwenden nach MöglichkeitProdukte aus der Region und Fair Trade, wir zahlen viel Geld an dasPersonal. All das ist vielleicht nicht das wirtschaftlichste Denken, aberwir glauben, dass das der richtige Weg für uns ist.«. Er spricht auch vongroßen Plänen, von weiteren Standorten. Er hat noch viel vor mit die-sem Wunderland.

Mit Herz, Verstand und dem Mut zur Veränderung kann man Erfolghaben, das zeigen Magdalena und Axel. Man kann Märchenhafteserschaffen und Träume nähren. Letzteres geht mit Cupcakes ganz gut.Auch außerhalb des Wunderlands. Draußen, im kalten Aachen. \

WILLKOMMEN IMWUNDERLANDDraußen, da ist das kalte Aachen. Nass und ungemütlich. Drinnen, da ist die Märchen -welt. Zauberhaft und gemütlich. Hier, im Cuperella in der Pontstraße, zaubert manviele Leckereien, hauptsächlich Cupcakes. Ein Hausbesuch bei Magdalena Rosa undAxel von Wallfeld, die den beruflichen Sprung ins kalte Wasser gewagt haben.

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»HINTER DER IDEE STECKEN AUCHGEWISSE PRINZIPIEN. WIR VERWENDEN NACH MÖGLICHKEITPRODUKTE AUS DER REGION UND FAIRTRADE, WIR ZAHLEN VIEL GELD AN DASPERSONAL. WIR GLAUBEN, DASS DASDER RICHTIGE WEG FÜR UNS IST.«AXEL VON WALLFELD UND MAGDALENA ROSA FÜHREN DAS »CUPPERELLA«.

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INTERVIEW: VIVIANA SCAFIDI

SELTSAMES VERHALTEN WURDEVOR KURZEM VOM „PARTYSAN“UNTER DIE TOP-TEN-ELEKTRO-FESTIVALS IN GANZ DEUTSCH -LAND GEWÄHLT. HÄTTET IHREUCH DAS JEMALS TRÄUMENLASSEN?DAKO: Nee! Die hatten uns ange-schrieben, ob wir generellInteresse hätten an so einemVoting mal teilzunehmen, und dasagt man nicht nein. Dann habenwir natürlich unsere Leute mobi-lisiert für uns zu voten, aber dashat wahrscheinlich jeder Ver -anstalter gemacht. Dass es dannso weit kommt, hätten wirdamals noch nicht gedacht.

WART IHR EIN PAAR JUNGS MITBOCK AUF PARTY ODER WOLL-TET IHR MIT »SELTSAMESVERHALTEN« IMMER SCHONHOCH HINAUS?DAKO: Die Idee war, einfach nureine coole Open-Air Party zumachen. Dass es mal zum Festivalwird, war nie der Plan, eigentlich.Das mit Merzbrück war ganzspontan, irgendjemand sprachmich mal darauf an und dannsind wir direkt da hin gefahren,haben mit den Verant wortlichengesprochen und so ist das dannentstanden.

WAS UNTERSCHEIDET DENN»SELTSAMES VERHALTEN« VONANDEREN ELEKTRO-FESTIVALS?TILLMAN: Vielleicht erst mal ausVeranstalter-Sicht?DAKO: Es gibt in NRW kein reines,elektronisches Musik-Festival, dasüber zwei Tage geht. Wo auchCamping dabei ist, und mit allemwas meiner Meinung nach zueinem richtigen Festival gehört.Mit Regen, Schlamm und Dixi-Klos. Es gibt noch das »Hell &Dunkel Festival«, das Freunde vonuns in Neuss veranstalten, undähnlich gestrickt ist. Aber daswar’s dann auch. Dazu kommt,dass wir, für eine relativ kleine

Region wie Aachen, ein ziemlichanspruchsvolles Line-Up aufstel-len. DJs, die eigentlich sonst nie-mals in diese Region kommenwürden. Zu dennoch humanenPreisen! TILLMANN: Die Kartenpreise lie-gen je nach Kategorie zwischen 15und 35 Euro, was absoluterschwinglich ist für das, wasman geboten bekommt. DAKO: Selbst »Sensation White«,die viel mehr Eintritt nimmt, hatnicht so ein Line-Up, wie wir eshaben. Auf der anderen Seitehaben wir einen sehr familiärenCharakter, bei einer Besucherzahlvon 5.000 Menschen – und diesesJahr streben wir die 6.000 an.

UND AUS DJ-SICHT?TILLMAN: Vor allem das Familiäre.Es ist ein bisschen wie nachHause kommen, man kennt dieVeranstalter, mit denen ist manbefreundet mittlerweile.

UND LEGST DU MITTLERWEILEHAUPTBERUFLICH ALS DJ AUF?TILLMAN: Jein! Aber was ich sonstnoch mache, will ich jetzt hiernicht sagen! (beide lachen).

UND DAKO, WAS HAST DU SOGELERNT?DAKO: Ich hab’ Event-Mana gementstudiert, an der EWS in Aachen.

MACHST DU NOCH ANDERESACHEN, AUSSER »SELTSAMESVERHALTEN«?DAKO: Angefangen habe ich mit»Housegeflüster« vor fünf Jahren.Da haben Till und ich uns auchkennen gelernt, da hat er bei mirdas erste Mal gespielt, als er noch17 war. Da musste er sogar nochum Null Uhr aus dem Club raus,obwohl er sogar seinen Vaterdabei hatte! Dann habe ich das»Kompass-Magazin« gegründet,was ich aber mittlerweile aufge-geben habe. Und dann hattenmeine beiden Partner Nils, Andiund ich die Idee, eine Open-AirParty zu machen. Und so wurde

»Seltsames Verhalten« gegründet.

ZULETZT WAR SOGAR OLIVERKOLETZKI DABEI, EINE ECHTEGRÖSSE IN DER BRANCHE. HABTIHR IHN ANGERUFEN ODER EREUCH ?DAKO: (lacht) Nee, den muss manschon selber anrufen. Obwohl . . .in dem Fall war es so: wir hattenvor zwei Jahren Lexy & K-Paul beiuns und der Booker von denen istauch der von Koletzki. Und er riefmich auch tatsächlich dann anund fragte, ob wir mal Lust aufOliver haben.

WIRD SICH »SELTSAMES VER -HALTEN« JETZT ALS TOP-TEN-FESTIVAL VERÄNDERN?DAKO: Ziel ist es schon, dasFestival auszuweiten. Der Flug -hafen in Merzbrück hat ja viel

mehr Fläche als wir nutzen. UndPlan ist es schon, je nachdem wiees dieses Jahr läuft, nächstes Jahreinen Second Floor auszubauen.Ein Schritt nach dem anderen.Aber klar, nur wer groß denkt,kann Großes erreichen.

KÖNNT IHR NOCH EIN BISS-CHEN MEHR VOM NÄCHSTENFESTIVAL VERRATEN?DAKO: Ja, also Karotte kommt,Monika Kruse, Moonbootica,Moguai, Alle Farben, Andhim,Arado und viele mehr. Wir sinddieses Jahr bei sieben bis achtüberregionalen Acts, aber legenauch immer Wert drauf, dassLeute aus unserer Region mitdabei sind. \

» www.seltsamesverhalten.de

»NUR WER GROSS DENKT,KANN GROSSES ERREICHEN!«Nachdem das lokale Elektro-Festival »Seltsames Verhalten« vom »Partysan«-Magazinausgezeichnet wurde, ist der seltsame Name in aller Munde. Welche seltsamen Leutestecken dahinter? Dako ist einer der drei Veranstalter und Tillman, alias Sable Sheep,einer der DJs. Nette Jungs.

Das »Seltsames Verhalten«-Festival wurde vomMusik-Magazin »Partysan« unter die Top Ten

Elektro-Festivals in ganz Deutschland gewählt.

MIT REGEN, SCHLAMM UNDDIXI-KLOS

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Ein Plus für Aachen

Immer da, wenn Wissen wachsen soll

Großes Engagement auch für den Nachwuchs: Unsere Unterstützung beginnt beim Kindergarten, reicht über Schulkooperationen bis hin zu gemein-samen Forschungsprojekten mit den Aachener Hochschulen.

Mehr zur Nachwuchsförderung auf stawag.de

Nach zwei Erfolgsromanen feiertdas erste Theaterstück der PolinDorota Maslowska Premiere inAachen. Ein Bühnenstück à laRoad-Movie begleitet »zwei arme,polnisch sprechende Rumänen«auf dem Heimweg nach einerParty. Unterwegs treffen sie aufPersonen des normalen Alltags,die genau wie die beiden ihreMacken und Makel haben. Diesetreten bei den Rumänen einfachvon vorneherein offener zutage,so hat Dschina ihr Kind vergessenund Parcha trotz eines angebli-chen Dreh termins für eine Serie

erheblich mehr gefeiert als er eshätte tun sollen. \ MK

14.3.

»ZWEI ARME, POLNISCH

SPRECHENDE RUMÄNEN«

20 UHR, MÖRGENS

WEITERE TERMINE:

7.,14.,17.,31.3. UND 13.,21.4.

ROAD-MOVIE-THEATERAb Donnerstag, 14. März, erlebt der Zuschauer hautnah, wie turbulent sichdas »Nach der Party« hinziehen kann und welche Erlebnisse nach zu vielDröhnung möglich sind

AGENDA> 16.3. – 21 UHR Deutscher»Indieelectro-Post-Punk-metal-DIY« Sound ballert euch dieOhren weg. Wie das klingen soll?The Hirsch Effekt verraten eseuch im Musikbunker. > 22.3.

– 20.30 UHR Irgendwo zwischen nostalgischem Singer-Songwriter, Country und 60s-Music bewegt sich der Stil derAmerikanerin Eilen Jewell. JaimiFaulkner mag es bluesig. Beidezusammen kommen ins NieuweNor nach Heerlen. > 23.3. –

20 UHR Wer seineLachmuskeln mal wieder trainie-ren will, sollte sich dieNightWash Livetour 2013 nichtentgehen lassen. Gewaschenwird diesmal im Audimax.> 27.3. – 23 UHR I loveFreibier! Wer sich dieser Liebeverschrieben hat, kann im B9ordentlich das Tanzbein zuChartmusik und Partyklassikernschwingen. > 28.3. – 21

UHR 5.000 verkaufte Alben,abermillionen Youtube-Klicks:Kwoon kommt nach Aachen,genauer gesagt in den Musik -bunker. Post-Rock aus Paris.Romantisch, oder? > 4.4. – 22

UHR Studenten-Highlife imNightlife? So preiswert, dass eseine Schande wäre, den Abendnüchtern zu erleben. Man gönntsich ja sonst nichts! > 5.4. –

20 UHR Zum Todestag vonKurt Cobain wird die Legendevon einer Tribute-to-Nirvana-Band geehrt. Wer also nicht dasGlück hatte, das Original zusehen, sollte im Outbaix MusicClub mal vorbei schauen. Comeas you are! > 5.4. – 23 UHR

Liebemachen im Hasenbau(Musikbunker). Klingt pervers, istaber ’ne super Sause. Indie/Tronics, Disco, Deep, Tech-Housevon vier tollen Djs! Ab dahin! >10.4. SHUTTLE-PARTY! Fünf Eurobezahlen, die ganze Nacht langin allen teilnehmenden Clubsabzappeln und mit den Shuttle-Bussen die Location wechseln.Presented by Klenkes & KlenkesNEO. > 12.4. – 20 UHR

Vielversprechend klingt der Titelder neuen Tour der »Weibsbilder«:»Botox to go – bei uns kriegst du

dein Fett weg!« Wer das mal ver-suchen möchte, sollte die Damenim Talbahnhof Eschweiler beeh-ren. > 17.4. – 20 UHR Wemdas Lachen noch nicht vergan-gen ist, kann ja mal bei Cindyaus Marzahn im Eurogress vor-beischauen. Die grazile Helfer-Elfe von Markus Lanz gibt sichdie Ehre. Pink is bjutiful!> 19.4. – 20 UHR Die kali-fornischen Punkrock-Götter vonSamiam kommen in denMusikbunker und stellen ihrneues Album »Trips« vor. >18.4. – 20 UHR WolfgangMüller war die letzten Jahrenoch eher ein Geheimtipp. DankAuftritten bei Inas Nacht und TVNoir hat sich aber mittlerweileherumgesprochen, dass es sichlohnt, den leisen, unaufgeregtenSongs des 37 Jahre alten Wahl -Hamburgers Gehör zu schenken.

Das Last Exit holt ihn nun nachAachen! > 20.4. – 20 UHR

Die geballte Power einzelnerKünstler, die sich zusammen-schließen. Das nennt sich dann»Monsters of Liedermaching«.Und die zeigen dann imMusikbunker, was sie so allesdrauf haben. »Schnaps & Kekse«heißt die Tour, juhu! > 23.4. –

20 UHR ELÄKELÄISET – dassind fünf Rentner aus Deutsch -land, Österreich und der Schweiz,die völlig durchdrehen. Währendihrer A Farewell to Humppa Tour2013 machen sie auch Halt imMusikbunker > 23.4. – 23

UHR ». . . schmeißt die Möbelaus dem Fenster, wir brauchenPlatz zum dancen!«. Damit dieEinrichtung heile bleibt, solltensich Tanzwütige traditionelldienstags ins Apollo begeben!> 11.5. – 20-30 UHR Diebritischen Herren von TheLevellers geben sich die Ehre imNieuwe Nor. Seit 1990 musizie-ren die Burschen nun schonzusammen. Folkrock zum Mit -stampfen, was will man mehr?> 19.5. – 20 UHR »Panzer,ich begrüße Sie!« Der sympa-thischste Sprachfehler aller Zeitentritt im Eurogress auf mit seinemProgramm »Hart Backbord – Nochist die Welt zu retten!« \

STÄNDIG AKTUALISIERTER

VERANSTALTUNGSKALENDER

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Der Singer-SongwriterWolfgang Müller spielt

am 18.4. im Last Exit.

Road-Movie auf derBühne: Das Mörgenszeigt die Folgen einerdurchzechten Nacht.

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UNDKOMMTZURNEO-LESUNGAM 4.5.

INSHOTELEUROPA

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WWW.KLENKES-NEO.DE KLENKES NEO FRÜHLING 2013

Zwei arme, polnisch spre-chende RumänenSTÜCK VON DOROTA MASŁOWSKA

MÖRGENS // AB 14. MÄRZ 2013

THEATER AACHEN0241/4784-244WWW.THEATERAACHEN.DE

90’S STRIKES BACKDer R’n’B der 90er-Jahre feiert dieser Tage seine Renaissance.Und mit ihm einige seiner wichtigsten Interpreten.

VON GRETA GALLA

ange Jahre galt der R’n’B der90er und frühen 2000er als

verpönt, ja sogar als schlechteund einfältige Musik. Jetzt, genauzehn Jahre nach dem letztenBoom, ist das Genre nebst denCharts sogar wieder im Under -ground angekommen.

Überall findet man ihn wieder.Den längst totgeglaubten R’n’B.Ob als Originale aus den 90er-Jahren, gesampled in aktuellenUK Bass oder Future GarageProduktionen oder sogar in ganzzeitaktueller Musik.

Gerade die Newcomer desGenres sorgen für riesigen Wirbel.So gewann Frank Ocean mit sei-nem Debutalbum »ChannelOrange« einen Grammy als »BestUrban Contemporary Album«und war gleich in sechsKategorien nominiert. AlunaGeorge, Jessie Ware und TheWeeknd sind die neusten Hypesdes Genres und werden gerade inden sonst so wählerischenUnderground-Szenen abgefeiert.Disclosure liefern den tanzbarenUK Bass-Sound zum Genre undfinden sich damit bereits in denbritischen Charts wieder.

Aber auch die alten Hasen derBranche erwachen langsam wie-der zum leben. Kaum erscheintein Fünkchen Hoffnung für dieMusikrichtung am Horizont,schon gibt es eine symbolischeWiedervereinigung von Destiny’sChild bei der Halbzeitshow desSuperbowls und die neue Single»Nuclear«. Auch alleine tut sichFrontfrau Beyonce wieder aufund liefert nebst Skandalen undLippensynchronisation bei derErnennung Obamas zumPräsidenten auch ein balderscheinendes, neues Album.Oben drauf gibt es demnächstnoch eine komplette Doku -mentation über ihr Leben als»Shiny Big Popstar«. Um demganzen die Krone aufzusetzen

fing im Dezember auch nochJustin Timberlake an, die Zeichenauf ein Comeback zu setzten –keine zwei Wochen spätererscheint der Track »Suite & Tie«featuring Jay-Z. Das Album »The20/20 Experience« wird bald fol-gen.

Ob und wie lange sich dieserTrend halten kann und vor allemwie dauerhaft er den Support derMusikliebhaber abseits desMainstreams sein Eigen nennenkann, bleibt abzuwarten. Es darfaber behauptet werden, dass derWiederaufschwung der 90erJahre nicht nur in der Mode, son-dern auch in anderen Sub -kulturen stattfindet. \

GRETA GALLA BETREIBT DASMUSIK-BLOG »GALLEUR«» www.galleur.blogspot.com

ABER AUCHDIE ALTENHASEN DERBRANCHEERWACHENLANGSAMWIEDER ZUMLEBEN.

ls ich neulich in NewYork war . . . Haha, dashört sich gut an! Neulich

in New York. Welt männisch,beschäftigt, elitär. Nun ja, ganz sowar’s vielleicht nicht. Aber sokamen wir uns vor. ZweiMädchen, die lange gespart hat-ten und jetzt sieben wundervolleTage in der schönsten Stadt derWelt erleben wollten.

New York City. Die Stadt, dieniemals schläft. In der alles mög-lich ist. Ja, so hatten wir uns dasvorgestellt. Schließlich waren wirbestens informiert, wie der ganznormale Alltag in Manhattan soablief. Christina und ich könnennämlich im Schlaf sechs Staffeln»Sex and the City« mitsprechen.Und daher hatten wir uns, nach-dem der Flug und bevor das Hotelausgesucht waren, als erstes umdie Buchung der »Sex and theCity Tour« gekümmert. Oh ja, wirwürden Fotos von uns vor Carries

Fenster schießen, Cosmopolitanstrinken, Cupcakes essen und unsunzählige Drehorte ansehen. Fürschlappe 50 Dollar.

An Tag drei sollte dann diegroße Fahrt stattfinden. Und derTag fing super an. New York imMai, strahlender Sonnenschein,ein riesiger Kaffee und dann ab inden Central Park. Das Lebengenießen. Um 15 Uhr sollte unse-re Tour beginnen. Abfahrt: DerPulitzer-Brunnen vorm Plaza. Umauch wirklich pünktlich anzu-kommen, hatten wir uns bereitsim Februar überlegt, ab 14 Uhram Plaza zu sein, um dort nocheinen völlig überteuerten Café zutrinken. Das Ganze war ein todsi-cheres Ding. Es konnte einfachnichts schief gehen. Meine Uhrtickte schließlich nach NewYorker Zeit.

So lagen wir im Central Parkund beschlossen, noch kurz eineRunde shoppen zu gehen undkamen mit vielen Tüten untermArm beim Treffpunkt an. Dastand auch schon ein Bus bereit.Mehrere Mädels mit SATC-Guide-Shirts standen um den Brunnenund sammelten eine Vielzahl ner-vös wirkender Frauen und traurigdaherblickende Männer ein, umsie in den Bus zu verfrachten.

Wir sind so ca. 15 Meter vonunserem Ziel entfernt. »Schaumal! Da hinten sind die schon!«,brüllt Christina und versucht mitihren fünf Riesentaschen schnel-ler voranzukommen. »Komisch,ist erst viertel nach zwei. Das istbestimmt ne andere Reise -gruppe. Die französischsprachigevielleicht«, versuche ich denUmstand, nach einem Blick aufdie Uhr, zu erklären. »Hm, naja,egal. In 40 Minuten sind wirdran.«

Also rein ins Plaza, her mit demCafé und pünktlich wieder rauszum Treffpunkt. »Komisch, nochkein neuer Bus da«, mault meineFreundin. Auch hier versuche iches mit Logik »Ist ja auch ein dich-ter Verkehr heute, der kommtschon noch.« Aber weit und breitkein neuer Bus in Sicht. Auchnicht nach 10, 20 oder 35Minuten. Wir kramen zum 10. Malnach den Tickets, vergleichen dieAbfahrzeit mit der Treff punktzeitund den Abfahrtsort noch malmit der Straßenkarte. Kein Fehler.»NEIN! Du großer Gott, das glaubich nicht!« kreischt Christina undfummelt mit ihrem Handy vormeine Nase rum. »Deine Uhr iststehen geblieben!«

WAS? Uhren bleiben niemalsstehen! Oder etwa doch? Ausge -rechnet jetzt. Im Mai. In New York.

An dem Tag. Bei der Tour! BeimShoppen muss ich an irgendet-was hängen geblieben sein, wasmir so etwa 40 Minuten geraubthatte. Ich bin den Tränen nah.»Und jetzt?« wispere ich.Unschlüssigkeit. Verzweiflung.

Wir müssen das Beste drausmachen, beschließen wir. MeineFreundin hat auch schon eineneue Idee: »Schau mal da vorneist Tiffanys.« Ein Armband und100 Fotos später, ist das Dramazwar nicht vergessen, aberzumindest nicht mehr ganz so

schlimm. Wir haben schließlichden perfekten Plan. Zwei Tagespäter. 15 Uhr. Wir sitzen in einemReisebus, eingequetscht zwi-schen 35 Frauen und dreiMännern aus acht verschiedenenLändern, halten einen Cosmo -politan in der Hand und könnenunser Glück kaum fassen. Wirhaben die Tour einfach noch malgebucht. Hier ist schließlich allesmöglich. Das ist New York, Baby! \

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EINE KURZE GESCHICHTE VON ... NEW YORK

Zeitlos im Big Apple

»UND JETZT?« WISPERE ICH.UNSCHLÜSSIGKEIT. VERZWEIFLUNG.

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Ludwig Forum AachenAusstellungen

Die anderen AmerikanerNeuentdeckungen der 1970er und 80er Jahreab 17.03.2013

Michael E. Smith21.04. – 23.06.2013

Ilka HelmigPhénotype30.06. – 01.09.2013

Bea Ottoout there14.07. – 29.09.2013

Nancy Graves Project13.10.2013 – 16.02.2014

Wael ShawkyCabaret Crusades – Videozone23.11.2013 – 26.01.2014

2013

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SSZENEDen Schnupfen ausku-

riert, gab Clueso beimNachhol-Gig im EupenerCapitol am 18. FebruarVollstoff \ Zwei Floorsund jede Menge bunteLuftballons gab’s bei der»We love Aachen«-Party imJakobshof am 26. Januar \

Im Hotel Europa tanztenam 15. Februar die Puppen –»Kiek ma wie die Trullatanzt« \ Voll stoff gabenauch die Herren Katortz beiihrem Konzert im Musik -bunker am 22. Februar. \

Von null auf hundert: Am2. Februar, also kurz nachdem Winter schlaf, heizte die»Banzai Hawaii« ihrenGästen im Jakobshof ein \

Und noch mal Jakobshof:Dort war am 9. Februar derBerliner Rapper Taktloss zuGast – auf Einladung derMikoi-Crew. Karneval waraußerdem auch noch ... \

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