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Kinder in Pflegefamilien: aus der Perspek4ve von Kindern -Forschungsbericht- Siegen, 17.9.15 Thomas Swiderek Bergische Universität Wuppertal

Kinder in Pflegefamilien: aus der Perspek4ve von Kindern ... · Fachkräen der öffentlichen und freien PKH 4. Organisaonsanalyse der Pflegekinderhilfe (PKH) Ethische Fragen beim

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KinderinPflegefamilien:ausderPerspek4vevonKindern

-Forschungsbericht-

Siegen,17.9.15ThomasSwiderek

BergischeUniversitätWuppertal

Inhalt

1.  KontextundProjektverortung2.  Pflegekinderhilfe:zwischenKindeswohlundInteressen

vonKindern3.  Forschungsinteresse,KonzeptundArbeitsthesen4.  MethodischesVorgehenundInstrumente5.  ForschenmitKindern:EthischeFragenund

Verhaltensregeln6.  PersonenundOrteanhandvonBeziehungs-und

Netzwerkkarte7.  Erste„verdichteteAussagen“undFolgerungen

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Forschungsprojekt

Wissenscha3

Kindheitsforschung-Pflegekinderforschung

-GelingendesAufwachsenvonKindern(childwell-being“)-„KinderalskompetentesozialeAkteure“

-Neubes4mmungdesVerhältnissesvonPar4zipa4on,VersorgungundSchutz

-(Neu-)Strukturierungdesgenera4onalenVerhältnisses

Praxis

Vollzeitpflege(§33SGBVIII)Pflegekinderhilfe:Qualitätsentwicklung

-„VomAdressatenzumAkteur“(Par4zipa4onimAlltag)-StärkungvonKinderrechten–Reduzierungder

MachtasymmetrieimErziehungsverhältnis-ProfessionalisierungderPflegeeltern?-QualifizierungderProfessionellen

Finanzierung;Beirat

-MideldesKinder-undJugendförderplansNRW+Eigenmidel-Dauer:3Jahre

-Beirat:LJÄ;JÄ;Verbände:DPWVNRW;DKSBNRW;ISA;PANZielderFörderung:Weiterentwicklung/Qualitätsentwicklunginder

Kinder-undJugendhilfe

InhalteMethodenundArbeitsschride

-Qualita4veInterviewsmitKindern

-Netzwerkkarten-Experteninterviews(Pflegefamilien,Professionelle)

-Organisa4onsanalyse

DasLebenvonKinderninPflegefamilien

Theorie-Praxis-Bezug

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„Denn,nurimAustauschmitdemKindselbst,indereigenenBetrachtungseinerPersönlichkeit,seinerBegabungenundNeigungenwieseinerSchwierigkeitenundProblemeeinschließlichdergesamtenSitua4on,indereslebt,kannAufschlussdarübergeben,wasfürseinenWegdasRich4geist.DiekonkreteBegegnungmitdemKindistdeshalbnichtnureinindenVerfahrensanordnungenformalvorgegebenesAnhörungserfordernis(sobspw.imHilfeplangespräch);rich4gverstandenistdieseinGerech4gkeitsgebothöchsterOrdnung,ohnedessenBeachtungniemanddemKindgerechtwerdenkann“

(Eichholz2007,S.39)4

Forschungsfragen

•  WohlbefindenundLebensbedingungen•  BeziehungenundVertrauenspersonen

•  Par4zipa4on,Kinderrechteund–schutz

•  Unterstützungsangebote•  PersonaleundsozialeNetzwerke

Forschungsinteresse

•  GestaltungundInterak4onenmit(allen)relevantenPersoneninnerhalbdeskindlichenBeziehungsgefüges(Netzwerk)

•  Rekonstruk4onpersönlicherLebensräume/orte(alltäglicheLebensweltundderensubjek4veWahrnehmung)

abgeleiteteArbeitsthesen

1.  Kinderhabenhabeneinesubjek4veWahrnehmungvonAlltagslebensowieeineeigeneDeutungihresLebens

2.  KinderinPflegefamilienhabenaufgrundihrerbesonderenLebensumständeandere,starkbelastendeLebensumstände

3. KinderhabeneineigenesVerständnisvonsozialenNetzwerken,

dasnichtzwangsläufigmitdemderErwachsenenübereins4mmt4. InsbesondereKindermitbelastendenLebensumständenbrauchen

einverlässliches,stabiles,vertrauensvolles,erreichbares,eigenes,belastbaresNetzwerk

5. Diesubjek4vwahrgenommeneUnterstützungistimVergleichzum

UnterstützungsverhalteneinstärkererPrädikator(Variable)fürWohlbefinden

6. Forschungenhabengezeigt,dasErwachseneundKinderunterschiedlichePerspek4venaufdieNetzwerkzusammensetzungalsauchhinsichtlichdesErhaltssozialerUnterstützunghaben

DatenerhebungPflegekinder:MethodenundInstrumente

Ø  Vorgespräch(1.Termin)MitdenPflegekindern:(2.Termin)1.   FotosderKinderalsbildlicheBeschärigungmitihreralltäglichen

Lebenswelt+Lebensraum(wich4gePersonen,Orte,Dinge)imLeben.SiedienenalsGesprächseins4egzurErstellungderNetzwerkkarten

2.   NetzwerkkartenzurErfassungderpsychosozialenundregionalenDimensionen:ErstellungeinerKartesozialerNetzwerkemidelseinesBaukastens

3.   KonzentrischerKreis(SystempersonaleKontakte)4.   QualitaUveInterviews(teilstandardisiert-leisadengestützt)zum

ThemaAlltagsleben,NetzwerkeundsozialeUnterstützung8

Datenerhebung:Pflegekinder,Pflegeeltern,Fachkrä3e,OrganisaUon

1.  ‚Qualita4veInterviews‘(Methodenmix)mitPflegekindern

2.  Qualita4veleisadengestützteInterviewsmit

Pflegeelternbzw.Pflegepersonen.

3.  Qualita4veleisadengestützteInterviewsmitFachkrärenderöffentlichenundfreienPKH

4.  Organisa4onsanalysederPflegekinderhilfe(PKH)

EthischeFragenbeimForschenmitKindern

•  AuseinandersetzungmitforschungsethischenFragenderQualita4venForschung

•  Kinderrechte(UN-Kinderrechtskonven4on)alsBezugsnorm

•  ForschungsbegleitenderProzessundSelbstreflexion

Ausgewählte,wichUgeAspekte

•  Basis:InformierteEinwilligung(InformedConsent)

•  Anonymität(SchutzderPersönlichkeit)•  BeteiligungamForschungsprozess–MöglichkeitenderEinbeziehungvonKindernindieAnalysederDaten/Ergebnisse(Par4cipatoryResearch)

Interviews:fürPflegekinderwich4gePersonen

PflegekindHerkunrseltern

Pflegeeltern

Pflegegeschwister Freunde

Trainer

Lehrer

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Interviews:fürPflegekinderwich4geOrte

Pflegekind

Zuhause

Schule

Vereine/Ak4vitäten

Treffpunktemit

Freunden

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ErsteAussagen...

Beziehungen-Vertrauenspersonen-Netzwerk

•  DiebisherbefragtenKinderwarenalle(fest)inihrenPflegefamilienintegriertunderhalten–jeunterschiedlich–umfangreichesozialeUnterstützungdurchihrePflegeelternimAlltag(Unterstützungsressource)

•  SiesindfürdieKinder–inderRegel-diewich4gsten

AnsprechpartnerbeiSorgenundProblemen.•  Weiterewich4geAnsprechpartnersindFreunde,Lehrer,

TrainerundFamilienangehörigederHerkunrsfamilie

ErsteAussagen...

Beziehungen-Vertrauenspersonen-Personen/InsUtuUoneninPKH

•  JugendamtundMitarbeiterInnensindkeine(alltäglichen)Ansprechpersonenalsauchi.d.R.keineVertrauenspersonen.(keineUnterstützungsressource)

•  BeziehungenzuVormündernsind–wenndenn–vorhanden

undwerdenunterschiedlichintensivundalsnützlicheingeschätzt.(großeBandbreite)

•  DieRolleoderStellungvonVormündernimSystemderPKHistfürdieKinderehernichtdeutlichbisunbekannt.(Rollenklärung,auchhinsichtlichalsVertrauensperson)

ErsteAussagen...

ParUzipaUon-Kinderrechte-Hilfeplangespräche•  Par4zipa4onhatindenPflegefamilieneineeherrandständige

Bedeutung;ausSichtderKinderfindetsievorrangig(klassisch)imRahmenvonFreizeitgestaltung...stad.

•  KinderrechtesinddenmeistenKindernbekannt–zumindest

rudimentär.Diesehabensie-inderRegel-inderSchuleerfahren.

•  DenZusammenhangvonKinderrechten,Beteiligungund

HilfeplangesprächenhatfürdieKinderkeineentscheidendeBedeutung

Aspekte,FragenfürdieQualitätsentwicklunginderPKH

Vertrauenspersonen–ParUzipaUon-Schutz

•  Par4zipa4onalsStrukturelementderKinder-undJugendhilfe(undalsAspektimKinderschutzinEinrichtungen)hatinPflegefamilien–heißtimfamilialenAlltag–keineerkennbareRelevanz(tradi4onelleFamilienstrukturen?)

•  Pflegekindererkenneninpäd.Ins4tu4onen(JAo.Fr.Tr.)-i.d.R.-keine

Schutzfunk4onundnutzendieseauchnichtimSinneunterstützenderFunk4onen(EinbindungandererStellen?-BedeutungpersonalerNetzwerke?)

•  DieRollederVormünderInnenistnochzuundeutlichundwenigpräzise

geklärt(Unabhängigkeit,Vertraulichkeit,Parteilichkeit?)•  Ombudschareninbzw.für(sta4onäre)EinrichtungenderKJHwerdeninder

PKH(Pflegeeltern)bishernichtwahrgenommenundgenutzt(sinnvollesInstrument?)