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Katedra germanistiky Filozofická fakulta Univerzita Palackého v Olomouci Bc. Veronika Poláková Phraseologismen in den Schlagzeilen der Zeitungen "Die Presse" und "Die Welt" Mgr. Michaela Kaňovská, Ph. D. Olomouc 2015

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Katedra germanistiky

Filozofická fakulta

Univerzita Palackého v Olomouci

Bc. Veronika Poláková

Phraseologismen in den Schlagzeilen der Zeitungen "Die

Presse" und "Die Welt"

Mgr. Michaela Kaňovská, Ph. D.

Olomouc 2015

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Prohlašuji, že jsem diplomovou práci vypracovala samostatně a uvedla v ní

předepsaným způsobem všechny použité prameny a literaturu.

V Olomouci dne Veronika Poláková

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Děkuji vedoucí mé diplomové práce Prof. Mgr. Michaele Kaňovské, Ph. D. za

odborné vedení, za pomoc a rady při zpracování této práce.

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INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG ....................................................................................................... 6

I THEORETISCHER TEIL .......................................................................... 8

1 Phraseologie ..................................................................................................... 8

2 Geschichte der Phraseologieforschung ......................................................... 9

2.1 Sowjetische Forschung .............................................................................. 9

2.2 Phraseologieforschung in der deustchsprachigen Germanistik ............... 10

2.3 Der Stand und Aufgaben der germanistischen Phraseologieforschung ... 11

3 Merkmale der Phraseologismen .................................................................. 12

3.1 Polylexikalität .......................................................................................... 12

3.2 Idiomatizität ............................................................................................. 13

3.3 Stabilität/ Festigkeit ................................................................................. 14

3.4 Lexikalisierung und Reproduzierbarkeit.................................................. 16

4 Klassifikation der Phraseologismen ............................................................ 17

4.1 Die Klassifikation nach Wolfgang Fleischer ........................................... 17

4.1.1 Nominative Phraseologismen ............................................................. 17

4.1.2 Kommunikative Formeln ................................................................... 18

Pragmatische Spezialisierung .......................................................... 18

Modalverben in kommunikativen Formeln ..................................... 19

Differenzierung nach der kommunikativen Funktion ...................... 19

4.1.3 Phraseoschablonen ............................................................................. 20

4.1.4 Morphologisch-syntaktische Klassifikation ....................................... 21

4.2 Klassifikation und Terminologie nach Harald Burger ............................. 22

4.2.1 Basisklassifikation .............................................................................. 23

Kollokationen ................................................................................... 24

Feste Phrasen ................................................................................... 25

Topische Formeln ............................................................................ 25

4.2.2 Syntaktische Klassifikation ................................................................ 26

4.2.3 Spezielle Klassen................................................................................ 26

4.2.4 Mischklassifikationen (Kollokationen, Routineformeln) ................... 28

5 Phraseologismen im Text.............................................................................. 29

5.1 Phraseologismen im Text nach Harald Burger ........................................ 29

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5.1.1 Kohäsion............................................................................................. 29

5.1.2 Modifikation ....................................................................................... 30

Formale Modifikation ohne semantische Modifikation ................... 30

Formale Modifikation + semantische Modifikation ........................ 31

Semantische Modifikation ohne formale Modifikation ................... 31

5.2 Phraseologismen im Text nach Wolfgang Fleischer ............................... 31

5.3 Pragmatische Funktionen der Phraseologismen ...................................... 33

5.4 Pressesprache ........................................................................................... 34

5.4.1 Journalistische Textsorten .................................................................. 36

Kontaktorientierte Texte .................................................................. 37

Informationsbetonte Texte ............................................................... 38

Meinungsbetonte Texte .................................................................... 41

5.5 Schlagzeilen in der Presse nach Harald Burger ....................................... 43

5.6 Titel- Text- Relationen ............................................................................. 45

5.6.1 Titel-Text-Verknüpfung durch Wiederaufnahme .............................. 46

II PRAKTISCHER TEIL ............................................................................. 48

1 Methodik der Arbeit ..................................................................................... 48

2 Charakteristik der einzelnen Tagesblätter ................................................. 50

2.1 Die Welt ................................................................................................... 50

2.2 Die Presse................................................................................................. 50

3 Analyse der einzelnen Phraseologismen ..................................................... 52

4 Zusammenfassung ......................................................................................... 73

III FAZIT ......................................................................................................... 79

IV RESÜMEE ................................................................................................. 81

V RESUMÉ .................................................................................................... 82

QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS ........................................... 83

ANHANG ............................................................................................................. 86

ANNOTATION ................................................................................................... 93

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EINLEITUNG

In meiner Diplomarbeit befasse ich mich mit dem Thema: Die

Phraseologismen in den Schlagzeilen der Zeitungen „Die Presse“ und „Die Welt“.

Die Phraseologismen werden sowohl schriftlich als auch mündlich verwendet. Sie

bilden einen bedeutenden Bestandteil des Wortschatzes und stellen einen

interessanten Aspekt der Sprache dar. Die Unkenntnis der Redensarten kann viele

Missverständnisse verursachen. Es geht um Missverständnisse nicht nur bei einem

Gespräch mit Muttersprachlern, sondern auch beispielsweise beim Zeitungslesen.

Wenn eine Schlagzeile unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte, sollte auch

die Atraktivität des Artikels für uns ganz natürlich anwachsen. Wenn man Deutsch

perfekt sprechen und verstehen will, sollte man nicht solche Einzelheiten wie

Phraseologismen vernachlässigen. Meiner Meinung nach werden die

Phraseologismen häufiger in der gesprochenen Sprache als in der offiziellen Presse

verwendet.

Die Arbeit wird in zwei Teile gegliedert, in den theoretischen und in den

praktischen Teil.

Im theoretischen Teil meiner Arbeit widme ich mich der Phraseologie und den

Phraseologismen zuerst allgemein. Es werden die wichtigsten Begriffe der

Phraseologie erklärt und ihre Geschichte vorgestellt. Das folgende Kapitel befasst

sich mit der Klassifikation der Phraseologismen auf Grund der Werke

„Phraseologie der deutschen Gegenwartsprache“ von Wolfgang Fleischer und

„Phraseologie: Eine Einführung am Beispiel des Deutschen“ von Harald Burger.

Dann beschreibe ich die Kriterien, nach denen die Phraseme eingeteilt werden

können. Weil sich der praktische Teil dieser Arbeit mit der Untersuchung der

Phraseologismen in den Schlagzeilen von den Zeitungen beschäftigt, wird hier noch

die Aufmerksamkeit auf die Phraseologismen im Text, auf die stilistischen und

kommunikativ-pragmatischen Aspekte der Phraseologismen und auf die

verschiedenen journalistischen Texte gerichtet.

Im praktischen Teil werden konkrete, in den Schlagzeilen verwendete

Phraseologismen analysiert, die ich in den on-line Versionen der überregionalen

Zeitungen „Die Welt“ und „ Die Presse“ gefunden habe. Es handelt sich um 50

Phraseologismen. Anfangs wird die Methodik meiner Arbeit angeführt, Titel-,

Textrelationen eingerechnet. Dem folgt eine kurze Charakteristik der einzelnen

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Tagesblätter nach. Das nächste Kapitel besteht aus meiner eigenen Analyse der

Phraseologismen. Ich vergleiche die Verwendung der Phraseologismen in den

beiden Printmedien. Zuerst stelle ich also die Frage, welche Phraseologismen

überwiegen, dann klassifiziere ich sie nach der Basisklassifikation von H. Burger.

Danach bestimme ich die Art von Verwendung der einzelnen Phraseologismen,

denn die Modifikationen der Phraseologismen sind ja für den publizistischen Stil

besonders typisch und spielen da ihre wichtige Rolle. Das Ziel meiner

Untersuchung ist festzustellen, wie häufig sie da erscheinen. Dabei würde ich gerne

auch bestimmen, ob die Zahl der Phraseologismen in den einzelnen Zeitungen

ähnlich oder mehr oder minder unterschiedlich ist.

Als einer der letzten Gesichtspunkte führe ich an, in welchem Verhältnis die Zahl

der Phraseologismen zu den gefundenen Schlagzeilen stehen und gleichzeitig, wie

große Menge und wie viel Prozent von Phraseologismen es in den einzelnen

Zeitungen gibt.

Zum Schluss werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst.

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I THEORETISCHER TEIL

1 Phraseologie

„Phraseologie ist eine sprachwissenschaftliche Teildisziplin, die sich mit der

Erforschung der Phraseologismen beschäftigt. Phraseologie ist gleichzeitig ein

Bestand (Inventar) der Phraseologismen in einer bestimmten Einzelsprache.“1

Es ist eine linguistische Teildisziplin, die sich mit der Erforschung der

Phraseologismen beschäftigt und bildet auch einen Bestandteil der Lexikologie. Als

Teildisziplin der Lexikologie nahm die Phraseologie in der Sowjetunion in den 30.

Jahren des 20. Jhs. ihren Anfang. Phraseologie als eigenständige

sprachwissenschaftliche Forschungsdisziplin ist die Lehre (griech. phrasis 'Rede',

logos 'Lehre') sowohl von Phrasemen, als auch von festen Wortverbindungen

verschiedenster Art. Als selbständige Disziplin erfreut sie sich am Anfang der

siebziger Jahre eines wachsenden Interesse vor allem in der europäischen

Linguistik. Zu den bedeutendsten Zentren der Phraseologieforschung gehören

heutzutage Leipzig und Zürich.

Die Phraseme kann man auch als Phraseolexeme, Wortgruppenlexeme, Idiome,

feste Wendungen, Redensarten bezeichnen. In älteren sprachwissenschaftlichen

Werken gelten die Begriffe Sprichwort und sprichwörtliche Redensart als

Oberbegriffe der phraseologischen Forschung.

Die deutschsprachige Phraseologieforschung hat über eine lange Zeit Vielfalt von

Begriffen geschaffen. Diesem terminologischen Problem haben sich einige Autoren

gewidmet, zum Beispiel Pilz und Thun. Sie haben sich bemüht, die Termini zu

erklären.

1 Fleischer, W., 1982, S 9.

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2 Geschichte der Phraseologieforschung

2.1 Sowjetische Forschung

Die sowjetische Sprachwissenschaft, die an die russischen Traditionen des

19. Jhs. angeschlossen hatte, hat sich um die Entwicklung der Phraseologie als

wissenschaftlicher Teildisziplin verdient. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jhs. haben

die russischen Linguisten eine Vorraussetzung für eine Theorie der Phraseologie

geschaffen und damit haben sie eine besondere Stellung des Phraseologismus

innerhalb der Wortverbindungen bestimmt. Das waren zum Beispiel A. A.

Potebnja, F. F. Fortunatov, A. A. Šachmatov.

Die Phraseologie als selbständige Teildisziplin wurde erst von V. Vinogradov und

seinen Werken gegründet.

„Seine grunglegende Bedeutung besteht darin, dass er von der empirisch

bestimmten Beschreibung des Phänomens zur theoretischen Untersuchung der

Verknüpfungsgesetzmäßigkeiten überging.“2

Nach der intensiven Phraseologieforschung behauptet der Linguist V.

Archangel´skij, dass die Phraseologie eine selbständige linguistische Disziplin ist,

die alle Typen stabiler intern determinierter Kombinationen von Wortkomplexen

umfasst, die in der Sprache existieren und in der Rede der Sprachträger

funktionieren ist.3

Die Phraselogie umfasst sowohl Phraseme als auch Phrasen. Phraseme sind feste

Wortverbindungen mit der grammatischen Struktur einer Wortgruppe und die

Phrasen sind feste Wortverbindungen mit der grammatischen Struktur eines Satzes.

Nach dieser Auffassung wurde die Phraseologie unter den verschiedenen

Standpunkten untersucht und damit wären zugleich die Teildisziplinen in gewisser

Weise gegeben:

- Akzentologie und Intonation

- Bildung der Phraseologismen

2 Vgl. Fleischer, 1982, S 11. 3 Vgl. Fleischer, 1982, S 10-11.

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- Semantik der Phraseologismen

- Morphologie oder Paradigmen

- Syntax oder Syntagmen

- Phraseologische Stilistik

- Etymologie der Phraseologismen

- Phraseographie

2.2 Phraseologieforschung in der deustchsprachigen Germanistik

Die ältesten Vorgänger der Phraseologieforschung in der deutschsprachigen

Germanistik sind die Sprichwörtersammlungen des Deutschen: das dreibändige

Werk von M. F. Peters „Der teuschen Weißheit“(1604/05), die Sammlung von J.

G. Schottel „Ausführliche Arbeit von der Teutschen Haubt-Sprache“ (1663). Sie

konzentrieren sich auf die Sprichwörter und Redensarten. Nächste Sammlung ist z.

B. Werk von M. Luther „Sprichwörtersammlung“ in der Ausgabe von Thiele 1900.

Die sprichtwörtigen Redensarten wurden von W.Borchardt, A. Richter und H.

Schrader in „reinen Redensartensammlungen“ deutlich abgehoben4.

Diese Beschäftigung mit Sprichwörtern und Redensarten hat bis zu den ersten

Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg überwogen. Die Gesamtdarstellung der

deutschen Phraseologie hat erst im Jahre 1970 die sowjetische Autorin I. I.

Černyševa vorgelegt. Sie befasst sich mit der Gegenstandsbestimmung und der

Klassifikation der Phraseologie. Sie behandelt noch weitere Gesichtspunkte:

Synonymie und Polysemie phraseologischer Einheiten, allgemeine

Entwicklungsgesetzmäßigkeiten des phraseologischen Systems und

phraseologische Derivation.

Die sowjetische Phraseologieforschung hatte zum größten Teil zuhnemenden

Einfluss auf die Germanistik. Neben der Russistik wirkte dieser Einfluss besonders

in der DDR.5

4 Vgl. Fleischer, 1982, S 15-17. 5 Vgl. Fleischer, 1982, S 20-21.

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2.3 Der Stand und Aufgaben der germanistischen Phraseologieforschung

Es gibt viele Aufgaben, mit denen man sich in der Phraseologieforschung

befassen muss.

Bei der Begriffsbestimmung müssen die Übergänge weiter geklärt werden:

einerseits zwischen Sprichwort, geflügeltem Wort und ähnlichen Erscheinungen,

andererseits zwischen Phraseologismen. Es wird die Frage der Klassifikation der

Phraseologismen gestellt, die heute neu erörtert wird. Es wurden verschiedenartige

Klassifikationskriterien, Kombinationen der syntaktischen und semantischen

Aspekte verwendet. Es wurden auch die Problematik der Modellierung von

Phraseologismen, weiter die Anwendung des Valenzbegriffes in Beziehung auf die

Phraseologismen gelöst. Onomasiologisch ist die Verflechtung gegeben, und zwar

durch die Konkurenz vom Einzelwort, Wortbildungskonstruktion und

Phraseologismus als Bennenungseinheiten

Die ononymischen und terminologischen Wortgruppen im Bereich der

Phraseologie werden auch sehr diskutiert.

Von besonderer Bedeutung ist heute die Untersuchung der Phraseologismen,

konkret vom kommunikativ - pragmatischen und stilistischen Aspekt. Damit hängt

die Entwicklung der konfrontativen Phraseologie zusammen. Das Ziel der

konfrontativen Phraseologie ist die vergleichende Untersuchung der

phraseologischen Systeme von zwei oder mehr Sprachen und die Herausarbeitung

der Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Die historische Phraseologieforschung wird der synchronischen Untersuchung und

Darstellung der Phraseologie älterer Stufen gewidmet und wird nicht nur als

diachrone Untersuchung verstanden.

Phraseologie im Fremdsprachenunterricht spielt eine besondere Rolle. Die

Kommunikation in einer Fremdsprache ist ohne minimale Kenntnisse der

Phraseologie sehr beschränkt oder fast unmöglich.6

„Um diese vermitteln zu können, muss der Fremdsprachenlehrer über gewisse

Einsichten in die Besonderheiten des phraseologischen Bestandes der beiden

Sprachen und der Anwendug von Phraseologismen verfügen.“7

6 Vgl. Fleischer, 1982, S 28-32. 7 Vgl. Fleischer, 1982, S 32.

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3 Merkmale der Phraseologismen

Man geht davon aus, dass es sich bei den Phraseologismen um die

syntaktische Verbindung von Wort-Komponenten handelt, die sich von freien

Wortverbindungen unterscheiden. Die analytischen Flexionsformen, die sich von

freien Wortverbindungen unterscheiden, sind keine Phraseologismen. Es handelt

sich um die zusammengesetzten verbalen Formen ( er hatte geschrieben, sie war

gelobt worden, du wirst vermißt worden sein, um die Kontruktionen des Artikels

mit Substantiv (des Buches) und um den adverbialen Superlativ (am besten). Die

reflexiven Verben werden ausgeklammert, denn sie sind als ein Wort gefaßt. (sich

aalen).

Fleischer spricht davon, dass Phraseologismus eine Wortverbindung darstellt, die

wenigstens ein autosemantisches Wort enthalten muss. Es ist also ausgeschlossen,

dass sie nur aus Dienst- oder Hilfswörtern besteht. Es entfallen auch die

Wortverbindungen wie z. B. die korrelativen Konjunktionen (bald- bald) und die

Präpositionen (von – an). Zu diesen Fällen zählt man auch die feste Bindung eines

Verknüpfungselements ans Verb: Rektion (warten auf jmdn.). Sie konstituiert kein

Phraseolexem.8

Nach Harald Burger können die Phraseologismen in zwei verschiedene Gruppen

geteilt werden. Man unterscheidet die Phraseologismen nach den folgenden

Hauptmerkmalen: Phraseologie im weiteren Sinne (Polylexikalität und Festigkeit

des Phraseologismus) und Phraseologie im engeren Sinne (Idiomatizität der

Wortverbindungen).9 Die spezielle Kategorie stellen Lexikalisierung und

Reproduzierbarkeit des Phraseologismus dar.

3.1 Polylexikalität

Polylexikalität wird auch als Mehrgliedrigkeit gennant. Eine

phraseologische Wortverbindung muss sich aus mindestens zwei lexikalischen

Komponenten zusammensetzen, also sie muss polylexikal sein. Danach setzt man

die Grenzen einer phraseologischen Einheit des Wortschatzes durch eine minimale

und eine maximale Struktur des Phrasems ab. Die Phraseme mit der

8 Vgl. Fleischer, 1982, S 34-35. 9 vgl. Burger, 2007, S. 14.

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Minimalstruktur sind Verbindungen von zwei Wörtern, von denen mindestens ein

Wort autosemantisch sein muss (z. B. guten Appetit, blinder Passagier). Die

Phraseme mit der Maximalstruktur sind Verbindungen von Wörtern, die eine

Satzstruktur bilden. Diese nennt man satzwertige Phraseme oder Satzphraseme (z.

B. kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen, jemandem einen Korb

geben).10

„Eine obere Grenze der Wortmenge wird nicht definiert, da die maximale

Ausdehnung eines Phraseologismus üblicherweise nicht lexikalisch, sondern

syntaktisch festgelegt ist: der Satz gilt als die obere Grenze phraseologischer

Wortverbindungen“11

3.2 Idiomatizität

Die Idiomatizität ist das Haupkriterium der Unterscheidung zwischen

phraseologischen und freien Wortverbindungen (z. B. ein schiefes Gesicht machen

(phraseologische Wortverbindung), ein schönes Gesicht haben (freie

Wortverbindung)). Einerseits geht es um die strukturelle Anomalie mit dem Aspekt

der Festigkeit, andererseits wird sie als spezifische semantische Besonderheit mit

vielen freien Wortverbindungen betrachtet.

Idiomatizität ist ein semantisches Merkmal, das mit der Bildlichkeit und mit der

Bedeutungsübertragung zusammenhängt. Das heißt, die bildliche Bennenung

ensteht auf Grund der Ähnlichkeit oder auf Basis des logischen Zusammenhangs.

Es gibt unterschiedliche Beziehungen zwischen der idiomatischen und der

lexikalischen Bedeutung der Komponenten oder der ganzen Wortgruppe.

Aufgrund dieser Verhältnisse kann man drei folgende Gruppen von den

idiomatischen Wendungen unterscheiden:

vollidiomatische Phraseme

Die vollidiomatischen Wendungen sind Phraseme, wo alle Komponenten

umgedeutet sind und die keine wörtliche Lesart zulassen. Hier gibt es die

stärkeste Diskrepanz, die sich zwischen der phraseologischen Bedeutung

10 Vgl. Burger, 2007, S 15. 11 Burger, 2007, S 15.

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und der wörtlichen Bedeutung befindet. Die Idiomatizität betrifft also alle

Komponenten eines Phrasems (z. B. Öl ins Feuer gieβen - einen Streit noch

verschärfen, jmdm. den Kopf waschen - von jmdm. nicht mehr bewältigt

werden können, von jmdm. unabhängig werden, aus der Haut fahren -

wütend werden).

Manche Linguisten bezeichnen diese vollidiomatischen Wendungen als

Idiome.

teilidiomatische Phraseme

Die teilidiomatischen Wendungen sind Phraseme, bei denen einige

Komponenten umgedeutet sind und andere noch wörtliche Bedeutung

beibehalten (z. B. einen Streit vom Zaun brechen).

In diesem Fall besteht der Phraseologismus aus dem idiomatischen

Komponenten ´vom Zaun brechen´ und aus dem Komponenten ´einen

Streit´ mit der wörtlichen Bedeutung.12

nichtidiomatische Phraseme

Nichtidiomatische Wendungen sind Phraseme, bei denen man keine

Umdeutung einzelner Komponenten feststellen kann. Das heißt, diese

Wortverbindungen sind durch keine oder minimale semantische Differenz

zwischen phraseologischer und wörtlicher Bedeutung charakterisiert (z. B.

sich die Zähne putzen).13

Diese bezeichnet man als Kollokation.

3.3 Stabilität/ Festigkeit

Die Phraseologismen sind stabil. Die Stabilität oder Festigkeit kann man als

Eingenschaft der Phraseologismen definieren. Diese Eigenschaft weist auf die

Stabilität der Wortverbindungen auf. Die Variabilität der festen Wortverbindungen

kommt vorwiegend in der alltäglichen Verwendung der Sprache vor. Die

Phraseologismen können gar nicht oder nur in geringem Maße verändert werden.

Die Variabilität kann in der Strukturwandel oder in der lexikalischen Veränderung

bestehen. Unter dem Strukturwandel von Phraseologismen versteht man

12Vgl. Burger, 2007. S 38. 13 vgl. Burger, 2007, S 29-33.

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verschiedene morphologische oder syntaktische Abwandlungen. Vom

grammatischen Gesichtspunkt aus erscheinen sie im Numerus (z. B. seine

Hand/seine Hände im Spiel haben), in der Rektion (z. B. große Stücke halten auf

jmdn./von jmdm.) oder in der Diminutivform (z. B. jmdm. kein Haar/Härchen

krümmen). In der Lexik spielen die wichtige Rolle Synonymie (z. B. sich im Kreis

bewegen/drehen) und Antonymie (z. B. mit dem/gegen den Storm schwimmen).

Auch die Reihenfolge der Komponenten kann man unterscheiden (z. B. nach

jmdm., etw. kräht kein Hahn/kein Hahn kräht nach jmdm.) H. Burger erwähnt so

genannte „aktionale Reihenbildung“, wo alle drei Phasen der Handlung (Anfang,

Verlauf, Ende) in dem phraseologischen Kern ergriffen werden können (z. B. sich

jmdm. in den Weg stellen/jmdm im Wege stehen/jmdm. aus dem Wege gehen).

Es gibt die meisten Fälle, wo eine Ersetzung der Komponenten möglich ist. Dann

handelt es sich um ihre Variationen und Modifikationen. Die Modifikationen

werden okkasionell benutzt. Zu solchen Phraseologismen gehören diejenige, die

unikale Komponenten enthalten. Das sind solche Wörter, die sonst im Wortschatz

nicht vorkommen (z. B. gang und gäbe, klipp und klar).14 Diesen Fällen ordnet man

überwiegend Archaismen zu. Sie sind in der Gegenwartsprache nicht selbständig

gebräuchlich (z. B.: am Hungertuch nagen).15

„Idiomatizität und Stabilität sind weder identisch noch verhalten, sie sich

proportional gleich. Das zeigen z. B. Phraseologismen mit unikalen Komponenten,

d. h. Wörtern, deren Formativ außerhalb des Phraseologismus überhaupt nicht

vorkommt. Es sind phraseologisch gebundene Formative.“16 (z. B. auf dem

Holzweg sein- sich irren, am Hungertuch nagen- Hunger leiden)

Laut W. Fleischer kann man aufgrund der Festigkeit in Phraseologismen die

Irregularitäten finden. Es gibt viele Abweichungen von den grammatischen Regeln.

Zu den häufigsten Irregularitäten gehören die syntaktischen Irregularitäten:17

- unflektierter Gebrauch des attributiven Adjektivs: auf gut Glück

- adverbialer Genitiv und Genitivkonstruktion als Objekt: stehenden

Fußes

14 Vgl. Fleischer, 1982, S 42. 15 Vgl. Burger, 2007, S 15-28. 16 Vgl. Fleischer, 1982, S 42. 17 Vgl. Fleischer, 1982, S 52- 53.

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- Voranstellung des attributiven Genitivs: des Pudels Kern

- sonstige Rektionsanomalien: mit jmdm. ist nicht gut Kirschen essen

- Anomalien im Artikelgebrauch: Hand und Fuß haben

- Anomalien im Gebrauch von Präpositionen: jmdn. auf/ in die Knie

zwingen

- Anomalien im Gebrauch von Pronomina: einen in der Krone haben

3.4 Lexikalisierung und Reproduzierbarkeit

Unter dem Begriff Lexikalisierung versteht man die Aufnahme und

Speicherung im Lexikon. Der Phraseologismus wird nicht in der Äußerung,

sondern als fertige lexikalische Einheit reproduziert. Das heißt, die

Phraseologismen werden in der Rede im Text nicht immer von Grund auf neu

gebildet. Sie werden als ganze Einheiten reproduziert. Diese Einheit kann als

Wortgruppenlexeme oder Paralexeme bezeichnet werden. Für eine Teilmenge der

Phraseologismen, die durch Tendenz zur Speicherung im Lexikon gekennzeichnet

sind und den Kernbestand bilden, übernimmt Fleischer den Ausdruck

Phraseolexeme.18

18 Vgl. Fleischer, 1982, S 67.

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4 Klassifikation der Phraseologismen

Wenn man über Klassifikation der Phraseologismen spricht, betont man die

Klassifikation aus verschiedenen Perspektiven. Einerseits werden semantische

Kriterien oder die Konstrurierung der festen Wortkomplexe berücksichtigt,

andererseits wird die Notwendigkeit betont, die syntaktische Betrachtung der

Phraseologismen durchzuführen. Es werden zugleich solche Phraseologismen

vorgezogen, die die Wortgrenze oder Satzkonstruktion überschreiten. Die Autoren,

wie zum Beispiel E. Agricola, I. I. Černyševa, U. Fix, A. Rothkegel, haben in ihren

Arbeiten diese verschiedene Möglichkeiten der Klassifikation vorgeführt.19

W. Fleischer behauptet in seinem Buch:

„Es geht ja nicht um Klassifikationen irgendwelcher Art, sondern um solche, die es

erlauben, eine Übersicht über das Phänomen zu schaffen, die Einblicke in das

Wesen und die Funktion der Phraseologismen, ihre Eigenständigkeit und ihre

Wechselbeziehungen zu anderen sprachlichen Einheiten vermitteln.“20

In der Phraseologie widmen sich vor allem W. Fleischer und H. Burger der

Bearbeitung der Klassifikation von Phraseologismen. Auch in meiner Arbeit

beschäftige ich mich weiter mit Fleischers und Burgers Auffassung der

Klassifikation der Phraseologismen.

4.1 Die Klassifikation nach Wolfgang Fleischer

4.1.1 Nominative Phraseologismen

Unter nominativen Phraseologismen fasst Fleischer Phraseolexeme und die

Nominationsstereotype zusammen.21

Die Phraseolexeme sind lexikalische Einheiten für die Benennung von

Gegenständen, Erscheinungen, Handlungen, Zuständen oder Eigenschaften. Sie

können vollidiomatisch oder teilidiomatisch sein. (Z. B. vollidiomatisch - Öl ins

Feuer gieβen, teilidiomatisch - einen Streit vom Zaun brechen).

19 Vgl. Fleischer, 1982, S 116-127. 20 Fleischer, 1982, S 116. 21 Vgl. Fleischer, 1982, S 128-129.

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Die Nominationsstereotype sind die Wortverbindungen, deren Gesamtsemantik

durch die wendungsexterne Semantik ihrer Komponenten bestimmt ist und die ein

nichtidiomatischer Charakter haben. Diese Wortverbindungen unterscheiden sich

von der einfachen Summe dieser Komponentenbedeutungen damit, dass die

Reihenfolge der Komponenten beispielsweise fest ist (z. B. Freud und Leid, Tag

und Nacht).

4.1.2 Kommunikative Formeln

Die kommunikativen Phraseologismen haben nicht nur ihre Satzstruktur,

sondern sie erfüllen auch die Funktion einer Satzkonstruktion. Es handelt sich um

die feststehende Formeln, Bemerkungen und Ausrufe. Durch ihre Formbarkeit steht

uns die Sprache in den bestimmten Situationen zur Verfügung. Nach der

semantischen Struktur unterscheidet Fleischer 3 Typen von den kommunikativen

Formeln. Es gibt voll-, teil- und nichtidiomatische Formeln:

- vollidiomatisch- Wie sollte ich!? - Ausruf der Zurückweisung oder Ablehnung

- teilidiomatisch- Abwarten und Tee trinken- keine Übereilung

- nichtidiomatisch- Die linke Hand kommt vom Herzen- es wird gesagt, wenn die

linke Hand zur Begrüßung gereicht wird.22

Nächste Gliederung ist z. B. von der pragmatischen Spezialisierung, von den

Modalverben in kommunikativen Formeln und von der Differenzierung nach der

kommunikativen Funktion abhängig.

Pragmatische Spezialisierung

- Verengung der Gesamtbedeutung- Der Unterschied besteht in der

kommunikativen Formel, die nicht für alle Situationen zu verwenden ist.

Es handelt sich hier um die pragmatische Spezialisierung, deren

Anwendung für ganz bestimmte pragmatische Situationen spezialisiert und

standardisiert ist (z. B. Ich weiß, was ich weiß!).23

22 Vgl. Fleischer, 1982, S 132. 23 Vgl. Fleischer, 1982, S 132.

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- Ironische Modifikation- Diese Erscheinung bezieht sich meist auf ein

Adjektiv oder Substantiv, die nicht nur als Komponente einer Formel,

sondern auch als Komponente außerhalb der Konstruktion auf ironische Art

verwendet werden können (z. B. Du bist gut!, Das wird ja immer

schöner!).24

„Für einen Teil der kommunikativen Formeln dieser Art gilt, dass die gleiche

Konstruktion unter verschiedenen Kommunikationsbedingungen anwendbar ist und

dann unterschiedliche pragmatische Funktion hat.“25

Beispiel: Da kannst du was erleben!- Drohung für den Fall der

Nichtbefolgung einer Aufforderung; Aufforderung, etwas zu tun / mitzukommen26.

Modalverben in kommunikativen Formeln

Modalverben in den kommunikativen Formeln sind häufiger als in

Phraseolexemen eingesetzt. Die häufigsten Formeln sind mit den Modalverben

wollen und sollen vertreten (z. B. Wie oft soll ich das noch sagen?! - Ausruf

der Ungeduld).

Differenzierung nach der kommunikativen Funktion

- Höflichkeitsformeln- Grußformeln (Guten Tag!), Tischformeln ( Ich

wünsche wohl zu speisen)

- Schelt- und Fluchtformeln (Da soll doch gleich ein Donnerwetter

dreinschlagen!)

- Kommentarformeln: Die Reaktion auf Verhalten des Partners oder

sonstige Gegebenheiten der Kommunikationssituation, Formeln für

Zweifel, Ablehnung, Kritik, Erstaunen, Zustimmung, Bestätigung (Das

fehlte gerade noch! - Kritik)

24 Vgl. Fleischer, 1982, S 132-133. 25 Vgl. Fleischer, 1982, S 133. 26 Vgl. Fleischer, 1982, S 133.

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- Stimulierungsformeln- Drohung, Warnung, Aufforderung an den Partner

(Wie oft soll ich das noch sagen!?)27

4.1.3 Phraseoschablonen

Es handelt sich um syntaktische Strukturen, nicht um prädikative

Wortverbindungen und Satzstrukturen, deren Einbeziehung in die Phraseologie

strittig ist. Ihr lexikalischer Inhalt ist variabel, der aber eine Art der syntaktischen

Idiomatizität aufweist. In dem größten Teil der entsprechenden

Konstruktionsmuster handelt es sich um die Bedeutung der Intensivierung, die

ihnen aufgeprägt ist. Das kann meist auf Satzstrukturen oder auch auf

nichtprädikative Wortgruppenstrukturen verweisen:

- Wiederholung der gleichen Substantive/ Adjektive/ Verbformen Partizip II.

/ Adverbien, die durch die Kopula „ist“ verbunden sind (Urlaub ist Urlaub,

Sicher ist sicher);

- Wiederholung der finiten Verbformen, die durch die Konjuktion und

verbunden sind (Der wagen will und will nicht anspringen);

- Frageadverbien, bzw. als Ausrufesätze verwendetes Pronomen und

Substantiv (Welche eine Frau! Was für ein Pech!);

- Demonstrativpronomen oder funktionales Adverbäquivalent und als

Ausrufesatz verwendetes Substantiv (So ein Pechvogel! Dieses Glück!);

- Entsprechende Konstruktionen mit der finiten Verbform (Wie er läuft!, Was

du nicht alles gelesen hast!);

- Wiederholung der gleichen Substantive, die durch die Präpositionen an/ auf/

für verbunden sind. In Abhängigkeit von der Semantik des Substantivs tritt

dabei neben den intensivierenden auch ein iteratives Moment hervor (Kopf

an Kopf, Schlag auf Schla) oder auch die intensivierende

Genitivkonstruktion (Buch der Bücher, Spiel der Spiele)28.

27 Vgl. Fleischer, 1982, S 135. 28 Vgl. Fleischer, 1982, S 135- 137.

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21

4.1.4 Morphologisch-syntaktische Klassifikation

In dieser Klassifikation beschäftigt sich Fleischer mit den Funktionen von

Wortarten oder Wortklassen.

„Die Einordnung der Phraseologismen nach der morphologisch- syntaktischen

Klassifikation muss nicht identisch sein mit der Wortart der Komponenten, die als

Basiselemente auftreten. Doch spielt die Wortklassenzugehörigkeit der

Komponenten eine gewisse Rolle, die abhängig ist von der syntaktischen Struktur

des Phraseologismus.“29

Unter Berücksichtigung der Wortart, der möglichen Satzgliedrolle und des

morphologischen Paradigmas unterscheidet der Autor die folgenden Klassen von

Phraseologismen:

1. Substantivische Phraseologismen: Für diese Phraseologismen ist das

Verhältnis zur Onymisierung, Terminologisierung und Phraseologisierung sehr

wichtig. Diese Phraseologismen werden meistens aus einem Substantiv und

einer Art des Attributs gebildet: adjektivisches Attribut + Substantiv, Substantiv

+ substantivisches Attribut im Genitiv, Substantiv + präpositionales Attribut,

Substantiv + Substantiv ohne Flexion, attributives Substantiv im Genitiv +

Substantiv und Wortpaare in der substantivischen Funktion (z. B. Kaffee

komplett - Kaffee mit Zucker und Sahne, armer Schlucker - mittelloser Mensch,

Liebe auf den ersten Blick - rasch entbrannte Liebe).

2. Adjektivische Phraseologismen: Hier handelt es sich um eine phraseologische

Wortverbindung, die im Ganzen nicht nur als Prädikativum verwendbar ist.

sondern in der Möglichkeit attributiver Voranstellung den syntaktischen

Funktionen des flektierten Adjektivs entspricht (z. B. frisch/neu gebacken - in

neues Amt, neue Lebenssituation geraten, kurz angebunden – mürrisch sein).

29Fleischer, 1982, S 143.

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3. Adverbiale Phraseologismen: Bei den adverbialen Phraseologismen bilden

Substantive die Basiselemente und Kernwörter sehr oft (z. B. auf Anhieb - sofort

beim ersten Versuch, von Zeit zu Zeit - manchmal, Null und nichtig - absolut

ungültig).

4. Verbale Phraseologismen: Diese Phraseologismen sind am reichsten

entwickelt. Sie enthalten immer ein Verb und andere unterschiedlich

strukturierte Substantiv-, Adjektiv- oder Adverbialgruppen, daneben auch die

zweite verbale Basiskomponente (z. B. die Karten aufdecken - seine Absichten

zu erkennen geben, zu kurz kommen - benachteiligt sein, kein Wässerchen

trüben können - harmlos sein).

4.2 Klassifikation und Terminologie nach Harald Burger

Harald Burger berücksichtigt solche Aspekte, die sich in der Forschung der

Phraseologie bewährt haben. Zuerst wird die Basisklassifikation behandelt und

dann werden die syntaktische Klassifikation und die speziellen Klassen von

Phraseologismen erwähnt.

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4.2.1 Basisklassifikation

In der Gliederung des gesamten Bereiches der Phraseologie hält Burger die

Zeichenfunktion der Phraseologismen für eines der entscheidenden Kriterien. Diese

ihre Zeichenfunktion spielt in der Kommunikation die wichtige Rolle.

Folgendes Schema legt eine Übersicht über Basisklassifikation vor.

Es werden hier drei Gruppen von Phraseologismen unterschieden: referentielle,

strukturelle und kommunikative Phraseologismen.

Referentielle Phraseologismen: Sie beziehen sich auf Objekte, Vorgänge oder

Sachverhalte in der realen oder fiktiven Welt. Die referentiellen Phraseologismen

werden nach dem semantischen Kriterium in zwei Gruppen geteilt:

- nominative Phraseologismen

- propositionale Phraseologismen

Die nominativen Phraseologismen bezeichnen verschiedene Objekte und Vorgänge

(das schwarze Brett), die propositionale Phraseologismen die Aussagen über

Objekte und Vorgänge (Morgenstund hat Gold im Mund). Die referentiellen

Phraseologismen

referentielle

nominative

Kollokationen Teil-Idiome Idiome

propositionale

feste Phrasen

topische Formeln

Sprichwörter Gemeinplätze

strukturelle kommunikative

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Phraseologismen werden nach dem syntaktischen Kriterium auch in zwei Gruppen

geteilt:

- satzgliedwertige Phraseologismen

- satzwertige Phraseologismen

Hier entsprechen die satzgliedwertigen Phraseologismen den nominativen und da

die propositionalen Phraseologismen einem Satz oder einer noch größeren Einheit

entsprechen, geht es um die satzwertigen Phraseologismen.

Strukturelle Phraseologismen: Diese Phraseologismen stellen Beziehungen

innerhalb der Sprache her und haben eine grammatische Funktion. Diese Gruppe

von Phraseologismen ist die kleinste (z. B. sowohl – als auch) .

Kommunikative Phraseologismen, auch Routineformeln genannt, sind vor allem

in der Kommunikation sehr wichtig. Dabei werden die kommunikativen

Handlungen definiert, hergestellt, vollzogen und beendet. Sie haben eine

spezifische Funktion innerhalb der schriftlichen oder mündlichen Kommunikation.

Sie helfen vor allem bei den kommunikativen Handlungen, die als kommunikative

Routinen bezeichnet werden. Sie haben ihre wörtliche Bedeutung verloren und

keine neue entwickelt (z. B. Nicht wahr?, Siehst du?, Guten morgen, Ich meine).30

Die Idiomatizität kann die nominativen Phraseologismen beeinflussen.

Man unterscheidet drei Gruppen von Phraseologismen nach der Stufe der

Idiomatizität: Idiome, Teil-Idiome und Kollokationen31: Die Idiome sind die

Termine für idiomatische Wortverbindungen. Die Teil-Idiome sind die

Phraseologismen, die in semantischer Hinsicht als teil-idiomatisch verstanden

werden.

Kollokationen

Nach Burger versteht man unter Kollokationen feste Wortverbindungen, die

mal schwach, mal gar nicht idiomatisch sind. Die größte Gruppe bilden hier

Verbindungen von Substantiv und Verb und ihre größte Untergruppe wird von

Funktionsverbgefügen gebildet. Bei den Zwillingsformeln kann man viele

Ausdrücke finden (z. B.dick und fett, groß und stark).

30 Vgl. Burger, 2007. S 36. 31 Ausführlicher wird diese Einteilung in dem Kapitel 3.2 erklärt.

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Zu unterscheiden sind zwei große Gruppen von satzwertigen/ propositionalen

Phraseologismen.

Feste Phrasen

„Feste Phrasen sind satzwertige Formulierungen, die in der Regel explizit an den

Kontext angeschlossen sind, entweder durch bereits verfestigte Komponenten oder

auch durch ad hoc formulierte Elemente.“32

Diese Phraseologismen beziehen sich auf die Situation oder auf eine

Aussage des Gesprächspartners. Manche diese Phraseologismen haben auch keine

Oberflächenelemente, die eine Anbindung an den Kontext anzeigen. Sie sind aber

durch Adverbiale, Partikeln usw. an den Kontext angebunden (z. B. jmds. Thron

wackelt – jmds. Position ist gefährdet, das Maß ist voll - Es reicht! Schluss jetzt! Es

ist genug! Meine Geduld ist am Ende).

Topische Formeln

Diese Phraseologismen werden nicht immer durch ein lexikalisches

Element an den Kontext angeschlossen. Sie haben den Wert eines Satzes.

Hier unterscheidet man zwei Gruppen:

Sprichwörter sind ganze Sätze, die Überzeugung, Werte und Normen formulieren.

Durch den Grad der Idiomatizität, Polylexikalität und Festigkeit werden sie zur

Phraseologie gezählt.

Die selbstständige Disziplin, die sich mit den Sprichwörtern befasst, heißt

Parömiologie (z. B.: Morgenstund hat Gold im Mund - Am Morgen kann

man gut arbeiten; Wer früh mit der Arbeit anfängt, der schafft viel).

Gemeinplätze: Es handelt sich um keine neuen Ansichten, sondern um

Selbstverständlichkeiten. Sie dienen als Bewertung oder Rechtfertigung für

Handlungen. Im Vergleich zu Sprichwörtern sind sie nicht metaphorisch (z. B. Was

sein muss, muss sein, Man lebt nur einmal).33

32 Burger, 2007. S 39. 33 Burger, 2007. S 38-42.

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4.2.2 Syntaktische Klassifikation

Die Phraseologismen werden hier nach der Beziehung zu Wortarten oder

Satzgliedern bestimmt. Im Buch von Burger sind die Phraseologismen nach ihrer

nominalen, adjektivischen, adverbialen, verbalen, präpositionalen und

konjunktionalen Hekunft gegliedert.

4.2.3 Spezielle Klassen

Der Typ von diesen Phraseologismen wird nicht in der Basisklassifikation

definiert. Es handelt sich um Klassenbildungen und werden nach einem speziellen

Kriterium gebildet.

Es werden folgende Klassen unterschieden:

a) Modellbildungen- Sie werden nach einem Strukturschema gebildet, dem eine

stabile semantische Interpretation zugeordnet ist und dessen Komponenten

(mehr oder weniger ) durch andere Wörter besetzbar sind (Modelle z. B. X um

X- Glas um Glas, von X zu X- von Stadt zu Stadt).

b) Zwillingsformeln – bestehen aus zwei Wörtern der gleichen Wortart oder zwei

gleichen Wörtern. Zwillingsformeln sind mit der Konjunktion „und“, mit einer

anderen Konjunktion oder einer Präposition gebildet (z. B. klipp und klar,

Schulter an Schulter).

„Oft sind Zwillingformeln Teil größere phraseologischer Einheiten, vor allem

verbaler Phraseologismen:“34 (z. B. Beispiel: Mit jmdm, durch dick und dünn

gehen )

c) Komparative Phraseologismen – haben die Vergleichsform. Sie können die

Bedeutung eines Verbs oder Adjektivs gewöhnlich verstärken. Die Verben und

Adjektive behalten hier ihre freie Bedeutung (z. B. dumm wie Bohnenstroh, arm

wie Kirchenmaus oder jmd. fühlt sich wohl wie ein Fisch im Wasser).

d) Kinegramme – werden als Verbalisierung vom nonverbalen Verhalten

bezeichnet. Konventionalisiertes, nonverbales Verhalten gemeinsam mit

Kinegrammen werden sprachlich gefasst und kodiert (z. B. die Achseln zucken).

Wenn mit den Phraseologismen nonverbales Verhalten bezeichnet wird, das

heute nicht mehr praktiziert wird und daher nur noch die phraseologische

34 Burger, 2007. S 46.

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Bedeutungsebene erhalten geblieben ist, kann man dann über Pseudo-

Kinegramme sprechen (z. B. Die Hände über dem Kopf zusammenschlagen -

über etwas entsetzt sein).

e) Geflügelte Worte – Die Beschränkung auf literarisch belegbare Ausdrücke ist

heute nicht mehr aktuell. Insofern hält man auch solche Ausdrücke für

geflügelte Worte, die aus Filmen, Werbungen und anderen nicht-literarischen

Bereichen der Sprache herkommen. Die Sprecher haben ein Wissen, dass diese

Ausdrücke aus einer konkreten Quelle entspringen (z. B. Sein oder Nichtsein,

das ist hier die Frage - ein im klassischen Sinne Geflügeltes Wort, Nicht immer,

aber immer öfter - ein modernes Geflügeltes Wort aus der Werbesprache).

f) Autorphraseologismen: Sie sind für die literarische Kunst typisch, wo sie zu

fester Wendung werden. Innerhalb dieses Textes haben sie einen konkreten

Sinn. H. Burger nennt hier ein Beispiel aus dem Buch „Buddenbrooks“ von Th.

Mann „auf den Steinen sitzen“. Das ist der Ausdruck, dem die Figuren des

Romans eine Art „Privatbedeutung“ zuweisen.

g) Onymische Phraseologismen – vertreten die Funktion von Eigennamen, die

sich in die Phraseologie integrieren lassen (z. B. Das Rote Kreuz, Der Ferne

Osten)

„Sie haben keine Bedeutung, sondern Funktion des Identifizierens.“35

h) Phraseologische Termini: Es handelt sich um die Phraseologismen, die in den

spezifischen Bereichen verwendet werden. Diese Termini unterliegen einer

strikten Normierung, deren Bedeutung festgelegt ist.

Phraseologische Termini trifft man in verschiedenen Bereichen, vor allem in der

Fachsprache, die in fachsprachlichen Bereichen ihre wichtige Rolle spielt. Als

Bespiel kann man die Termini aus der juristischen Fachsprache (z. B. rechtliches

Gehör) oder aus der Wirtschaftssprache (z. B. in Konkurs gehen) bieten. Die

Terminologie betrifft nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Spielen auf alle

Arten (z. B. jmdn. Matt setzen, ein Tor schießen), die Welt der Medien (z. B. die

Börse schließt schwächer), Wetterbericht und die anderen.

i) Als Klischees – bezeichnet H. Burger die Phraseologismen, die oft unoriginell

oder stereotypisch sind, beziehungsweise als Schlagwörter auftreten. Die

35 Burger, 2007. S 50.

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Klischees beziehen sich meistens auf eine konkrete Situation. Sie sind auch in

Werbungen häufig zu lesen und zu hören.

„Bedingung ist, dass ein bestehender Phraseologismus für eine konkrete politische

oder ökonomische Situation als besonders passend empfunden wird oder dass eine

metaphorische Wortverbindung geprägt wird, die schlagartig ´einleuchtet´ und

dann phraseologisch wird.“36

Es gibt hier vor allem metaphorische Idiome oder metaphorische, metonymische

Bildungen, die zu Schlagwörtern werden (z. B. Schritt in die richtige Richtung).

4.2.4 Mischklassifikationen (Kollokationen, Routineformeln)

Bei dieser Klassifikation werden mehrere Kriterien gleichzeitig für die

Erstellung der konkreten Untersuchungskategorien eingesetzt: zum Beispiel sind

das syntaktische semantische, pragmatische Kriterien. Aber es werden auch die

Kriterien verwendet, die quer zu den sonst verwendeten Kriterien liegen.37

36 Burger, 2007. S 52. 37 Vgl. Burger, 2007. S 42-58.

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5 Phraseologismen im Text

5.1 Phraseologismen im Text nach Harald Burger

Die Phraseologismen erscheinen vor allem im Text. Einige Routineformeln

haben eine feste Stelle im kommunikativen Prozess. H. Burger beschäftigt sich mit

der Frage, wo sich die Phraseologismen im Text befinden: ob am Anfang oder am

Ende eines Textes, Abschnittes. Dann untersuchte er die Pressetexte und stellte fest,

dass die Phraseologismen vor allem in Presseschlagzeilen die Aufmerksamkeit des

Lesers erregen sollen. So etwas können eben metaphorische Idiome und

Sprichwörter besonders gut bestehen.

Beispiel:

„Bittere Pille38

Pharmamarkt unter Druck

Zürich.-Der Beschluß des Bundes, die Medikamentenpreise zu senken, sorgt für

Bewegung.

(Tages- Anzeiger, 15.8.96)“39

Im Rahmen des Kapitels Phraseologismen im Text wird ein Hauptkriterium der

Textualität hervorgehoben: die Kohäsion.

5.1.1 Kohäsion

„Die Kohäsion oder Textkohäsion ist ein Begriff aus der Textlinguistik und

bezeichnet den formalen Zusammenhalt eines gesprochenen oder geschriebenen

Textes, der durch äußerliche Markierungen vermittelt wird, z. B. durch den

Gebrauch bestimmter Tempusformen, Pronomen oder Deiktika. Textkohäsion ist

damit abgegrenzt gegen Textkohärenz, die sich auf den inhaltlichen

Zusammenhang bezieht. Oft wird aber auch Kohärenz in einem weiteren Sinn auch

38 Vgl. eine bittere Pille [für jmdn.] sein (ugs.; äußerst unangenehm für jmdn. sein u. schwer

hinzunehmen, DUW). 39 Burger, 2007. S 156.

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als Oberbegriff für Kohäsion und Kohärenz (im engeren Sinn: semantische

Verbindungen zwischen Sätzen) verstanden.“40

Bei den Phraseologismen, die stark idiomatisch sind, ist sehr problematisch, die

einzelnen Bestandteile mit anderen Komponenten zu ersetzen. Die

starkidiomatischen Phraseologismen widersetzen sich in ihren festen Bestandteilen

den üblichen Verfahren der Kohäsionsbildung in Texten, insbesondere der

Pronominalisierung, der anaphorischen Wiederaufnahme. Im Satz „Du solltest die

Flinte nicht so schnell ins Korn werfen“ kann man nicht mit dem Pronomen sie (die

Flinte) anschließen. Durch die Wiederaufnahme würde die Komponente

semantisch isoliert und dann könnte die wörtliche Lesart der Wortverbindung

hervorgerufen werden.

5.1.2 Modifikation

Man unterscheidet zwei Arten von Modifikationen:

a) Die Modifikation, die die äußere Form des Phraseologismus betrifft (d. h.

seine lexikalische oder grammatische Besetzung)

b) Die Modifikation, die nur auf die Bedeutung des Phraseologismus abzielt

ohne dass die äußere Form verändert würde.

Somit unterscheidet man drei Kombinationsmöglichkeiten:

- formale Modifikation ohne semantische Modifikation

- formale Modifikation + semantische Modifikation

- semantische Modifikation ohne formale Modifikation.41

Formale Modifikation ohne semantische Modifikation

Es gibt nur eine kleine Zahl von Möglichkeiten, wie man einen

Phraseologismus formal so verändern kann, dass auf der semantischen Ebene kein

Effekt resultiert. In den Texten dienen sie dazu, einen Phraseologismus unauffällig

an den wörtlichen Kontext anzuschließen. Unter dieser formalen Modifikation

versteht man eine Verkürzung (Ellipse). Diese Ellipsen sind in den Schlagzeilen

und vor allem in den kommentierenden Texten zu finden:

40URL3 41 vgl. Burger, 2007, 159- 163.

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31

„Schiefes Licht

Es mag sein, dass die 31 bosnischen Waisenkinder aus Sachsen- Anhalt in ihrem

renovierten Kinderheim gut versorgt werden. Für die bosnische Regierung ist ihre

Rückkehr eine Prestigefrage.(…) Doch die Abschiebung von

Bürgerkriegsflüchtlingen gegen den Rat nahezu sämtlicher Fachleute trifft den

Nerv des sozialen Rechtsstaates Bundesrepublik Deutschland und rückt ihn auch

im Ausland in ein schiefes Licht.(Badische Zeitung, 2. 4.97)“42

Formale Modifikation + semantische Modifikation

Die äußere Modifikation des Phraseologismus bringt ein semantisches

Effekt mit. Dieses semantische Effekt nennt man Ambiguierung. Es ist nicht nur

die formale Veränderung, der Kontext steuert die ambivalente Interpretation des

Ausdrucks (z. B. sich von seiner besten Seite zeigen). Die häufigste Ausprägung

dieses Typs ist die Substitution – die Ersetzung einer Komponente oder ihres Teils

durch ein anderes Element, das den Anschluss des Phraseologismus an den Kontext

leistet. (z. B. Ente gut, alles gut: Es ist die Werbung auf einen WC-Reiniger, die

Modifikation des Phraseologismus Ende gut, alles gut).

Semantische Modifikation ohne formale Modifikation

Als Beispiel führt Burger „Rotes Kreuz aufs Kreuz gelegt“ an. Hier ist eine

Elipse zu finden. Das Verb fehlt. Aber das wird nicht als eine formale Modifikation

gewertet, weil es um die Modifikation in der Presse geht. Die Modifikation verläuft

durch die Kontrastierung des Wortes „Kreuz“, das hier doppelt vorkommt.43

5.2 Phraseologismen im Text nach Wolfgang Fleischer

Die Phraseologismen haben ihre speziellen Eigenschaften, die ihre

textbildende Potenz bestimmen. Zu diesen Eigenschaften gehören die syntaktische

Struktur, syntaktisch-strukturelle Variabilität, semantische Teilbarkeit mit

Variationen bis zur semantischen Autonomisierung von Komponenten. Diesen

42 Burger, 2007. S 160. 43Vgl. Burger, 2007. S 158-161.

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Eigenschaften sind zugleich die reich entwickelte Synonymik innerhalb der

Phraseolexeme und stark entwickelte Expressivität durch Bildlichkeit und

Konnotationen zugeordnet. Die Realisationen der Phraseologismen im Text ist

nicht nur von der Potenz bestimmt, sondern auch von verschiedenen

Kommunikationsfaktoren, zum Beispiel Intentionen des Senders, die Beziehung

zum Kommunikationspartner, mündliche oder schriftliche Äußerung oder

Charakter des Mitteilungsgegenstandes sind.44

Unter wichtige Eigenschaften ordnet Fleischer die Expressivität. Die Quellen der

Expressivität und ihre motivierenden Faktoren sind vor allem die folgenden:45

1) bildlicher Charakter (metaphorische oder metonymische Umdeutung) – z. B. den

Spieß umdrehen- mit der gleichen Methode, mit der man angegriffen wird,

seinerseits angreifen wird, der schnelle Hirsch- Motorrad

2) lautlich-rhythmische Eigenschaften der Wortverbindungen (vor allem Wortpaare

mit Stab- und Endreim) – z. B. null und nichtig, toll und voll

3) semantischer Doppelungseffekt (Doppelung von Synonymen, Antonymen,

Wörtern mit semantisch komplementärem Charakter) – z. B. hegen und pflegen

4) Isolierungserscheinungen einzelner Komponenten, und zwar

- Formativanomalie: guter Dinge sein

- nichtintegriertes Fremdwort: ad absurdum führen

- unikale heimische Komponente: fröhliche Urständ feiern.

5) Sonstige Verwendungsbeschränkungen des Phraseologismus im Ganzen, ohne

dass dabei unbedingt die unter Punkt 1) – 4) genannten Erscheinungen eine Rolle

spielen müssen. (Z. B. „sich blicken lassen“- umgangssprachlich auftauchen, in

Erscheinung treten, „etwas sich zu eigen machen“ - gehoben, sich etwas aneignen,

erlernen).

44 Vgl. Fleischer, 1982, S 216-217. 45 Vgl. Fleischer, 1982, S 168-169.

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5.3 Pragmatische Funktionen der Phraseologismen

Pragmatische Funktionen stellen solche Wirkungsmöglichkeiten dar, mit

denen die Intention des Senders unterstützt werden sollen. Mit der Benutzung von

Phraseologismen zeigt der Kommunikationspartner seine psychischen Zustände,

die beim Empfänger hervorgerufen werden und auch bei den Seiten des Senders

ausgedrückt werden. Es gibt mehrere Komponenten der pragmatischen Potenz von

Phraseologismen und auch die Faktoren, die ihre Existenz bestimmen.

Die erste pragmatische Funktion liegt darin, dass der Phraseologismus als Indikator

des sozialen Verhältnisses zwischen den Kommunikationspartnern wirkt. Die

Phraseologismen können weiter die emotional betonte Einstellung des Senders zu

dem mitgeteilten Sachverhalt zeigen und emotionale Wertungen auf den Empfänger

indirekt übertragen. Die „Komponenten“ bilden auch negative emotionale Wertung

oder ironisch getönte Distanzierung. Die Phraseologismen mit dem Bezug auf

Situationen des Alltags bieten eine weitere Möglichkeit. Die Phraseologismen

werden hier mit der Absicht euphemistischer Wirkung eingesetzt (z. B. jmdn. übers

Ohr hauen – Es dient zur Bezeichnung einer Betrügerei des größten Ausmaßes und

vermittelt dem Leser den Eindruck, dass Großbetrug ohne weiteres in der Kategorie

des Kleinbetrugs interpretiert werden kann). Der Gebrauch von Phraseologismen

kann die Wirkung einer Argumentation durch Anschaulichkeit und

Einprägsamkeit, durch emotionale Akzentuierung einer Einsicht unterstützen.

Die letzte pragmatische Funktion ist die Klischeehaftigkeit der Phraseologismen

und die außerordentliche Weite in den Möglichkeiten der Anwendung der Bilder

als Bennenung komplexer Situationen oder Verhaltensweisen. Diese Funktion wird

nur für bestimmte Kommunikationssituationen und eingesetzt und dient zur

Erleichterung der Kommunikation. Die Grenzen werden sichtbar in folgendem

Beleg, einer Äußerung auf Befragen nach einer Theateraufführung: 46

„Mir wurde spontan klar, was Klassik ist, nämlich alles andere als verstaubt oder

gewaltig; das, was Goethe will, geht noch heute unter die Haut.“ (Sonntag 16/1980,

4)47

46 Vgl. Fleischer, 1982, S 221-223. 47Fleischer, 1982, S 223.

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Alle diese Funktionen sind typisch auch für phraseologische Wendungen, die in der

Pressesprache erscheinen.

5.4 Pressesprache

Für die in Zeitungstexten verwendete Sprache wird der Terminus

Pressesprache oder Zeitungssprache benutzt. Harald Burger bestreitet, dass die

Massenmedien (d. h. auch die Presse) ihre eigene Sprache hätten, er gibt jedoch zu,

dass sie sich bestimmter Verfahren bedienen, die für ihren Sprachgebrauch

charakteristisch sind:

„Die Massenmedien haben keine eigene „Sprache“, wenn man Sprache im Sinne

von „Subsystem“, „Varietät“ oder ähnlich versteht. Wohl aber haben sie eigene

Praktiken des Umgangs mit Sprache – eigene kommunikative Verfahren und in

gewissem Rahmen eigene Textsorten – entwickelt, die sie von der übrigen

Sprachrealität deutlich abheben.“48

Der Bereich der Presse ist durch die Konstellation gekennzeichnet: ein Autor oder

ein paar Autoren auf der Produktionsseite und eine nicht feststellbare Anzahl

anonymer Leser, Zuhörer oder Zuschauer auf der Adressatenseite (Massenmedien).

Die Empfänger der publizistischen Sprache sind nicht sozial festgelegt und die

Bereiche sind thematisch nach Interessen- oder Berufsgruppen konstruriert. (Sport,

Politik, Wirtschaft, Börsenberichte). Die meisten Zeitungen legen Wert daraf, dass

sie von verschiedenen Leserschichten gelesen werden können. Die Zeitungssprache

ist ein Oberbegriff mit verschiedenen stilistischen Ausprägungen und einer Mixtur

von Sprach- und Stilformen. Die Pressesprache hat bestimmte sprachliche

Eigenschaften und im Laufe der Zeit haben diese Merkmale als zeitungstypisch

herausgestellt: z. B. Nominalisierungen, Funktionsverbgefüge, Häckselstil und

vereinfachter Satzbau, konkret Parataxe, eilige Syntax, asyndetische

Verbindungen, Schlag-, Mode- und Jargonwörter, Normverstöße verschiedener

Art.49

H. H. Lüger beschäftigt sich allgemein mit den Tendenzen, die die gegenwärtige

Pressesprache charakterisieren. Er unterscheidet syntaktische und lexikalische

48 Burger, 1990, S 6. 49Vgl. Löffler, 2010. S 110- 111.

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Entwicklungstendenzen. Zu den syntaktischen Entwicklungstendenzen gehören

Verkürzung der Satzlänge, eine allgemeine Tendenz der modernen deutschen

Schriftsprache. Zu den weiteren Tendenzen gehören Verteilung der Satzformen und

Nominalstil. Weil es bei der Suche nach den für die Pressesprache allgemein

geltenden Merkmalen größere Schwierigkeiten gibt, beschränkt sich H. H. Lüger

bei der Aufzählung der Merkmale auf die folgenden lexikalischen Tendenzen:

Verwendung neuer Bezeichnungen, Fachsprachliche Ausdrücke und

Wortzusammensetzungen. Die nächsten Bereiche, auf die H. H. Lüger seine

Aufmerksamkeit richtete, enthalten die rhetorisch - stilistischen Aspekte:

Rhetorisierungen, Sprichwörter, Gemeinplätze, Redewendungen und

Rubriksprachen.50

Die Phraseologismen haben in der Presse ihre große Bedeutung und bilden den

obligaten Bestandteil journalistischer Texte. Die phraseologischen Wendungen

sind in der Pressesprache von großer Wichtigkeit. Im allgemeinen haben diese

Phraseologismen textbildende Funktion. Fleischer hat die Eigenschaften, die die

textbildende Potenz der Phraseologismen bestimmen, folgendeweise

zusammengefasst:

- syntaktische Struktur als Wortgruppe und daraus sich ergebende potentielle

Teilbarkeit, syntaktisch-strukturelle Variabilität

- semantische Teilbarkeit mit Variationen bis zur semantischen

Autonomisierung von Komponenten, zur Derivation neuer Einheiten

- „diffuser Charakter“ der Bedeutung eines wesentlichen Teiles der

Phraseolexeme

- reich entwickelte Synonymik innerhalb der Phraseolexeme

- stark entwickelte Expressivität durch Bildlichkeit und Konnotationen,

Möglichkeiten der Expressivitätssteigerung51

Burger widmet sich der Anschaulichkeits- und Argumentationsersparungsfunktion

der Phraseolexeme. Argumentationsersparungsfunktion kann man vor allem in der

Boulevardpresse sehen. Argumentation wird hier erspart und die Zusammenhänge

werden verkürzt dargestellt. Die Phraseologismen haben im Bereich der

50Vgl. Lüger, 1995. S 23-33. 51 Fleischer, 1982, S 216.

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Massenmedien nicht nur manipulative Funktion, man muss zwischen seriösen

Informationen und anderen Spielarten von Informationen unterscheiden, die in der

Boulevardpresse sichtbar sind .52

„Wir werden sehen, dass für die deutsche Sprache von heute kaum die Möglichkeit

besteht, vorherzusagen, welche transformationellen Operationen bei

Phraseologismen möglich sind, welche nicht. Mindestens ist dies nicht möglich

ohne Berücksichtigung der Textsorte, in der der Phraseologismus erscheint.“53

Der Autor W. Koller unterscheidet zwei Arten von Funktionen der

Phraseologismen in der Presse. Die erste ist die Funktion von Redensarten in Bezug

auf die mit ihnen bezeichneten Sachverhalte, Situationen und Handlungen. In

diesem Fall vertreten die Phraseologismen Wertungs-, Bewertungs- und

Anschaulichkeitsfunktion. Die andere Art in Bezug auf Sprecher/Autor und

Hörer/Leser von Redensarten ist bestimmt durch Anbiederungsfunktion,

Vereinfachungsfunktion, Argumentationsersparungsfunktion, Funktion als

Handlungsanweisung.54 In der Publizistikwissenschaft unterscheidet man auch drei

zentrale publizistische Funktionen: Information, Meinungsbildung ,

Unterhaltung.55

5.4.1 Journalistische Textsorten

Die Pressetexte weisen zwar eine Reihe medienbedingter Gemeinsamkeiten

auf. Sie stellen aber trotzdem eine in vielerlei Hinsicht heterogene Menge von

Texten dar.56 H. H. Lüger unterscheidet fünf Textklassen nach dem Kriterium der

Intentionalität.

1) Kontaktorientierte Boulevardtexte

2) Informationsbetonte Texte: Meldung, harte Nachricht, weiche Nachricht,

Bericht, Reportage, eventuell noch zeitgeschichtliche Darstellung,

Wetterbericht, Sachinterview

3) Meinungsbetonte Texte: Kommentar, Glosse, Kritik, Meinungsinterview

52 Vgl. Burger,1982. S 11-28. 53 Vgl. Burger, 1982. S 20. 54 Vgl. Burger, 1982. S 107. 55 Vgl. Lüger, 1995. S 17. 56 Vgl. Lüger, 1995. S 65.

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4) Auffordernde Texte: Kommentar, Leserbrief, Interview

5) Instruierend-anweisende Texte: Handlungsanleitungen, Ratgebungen57

Die Phraseologismen sind vor allem charakteristisch für die ersten drei

Typen. Ich widme mich in dem praktischen Teil der Arbeit mit Phraseologismen,

deshalb wird sich das folgende Kapitel mit diesen drei Textsorten beschäftigt.

Kontaktorientierte Texte

Ihr Hauptziel besteht darin, die Aufmerksamkeit und Intresse des Lesers zu

gewinnen. Dazu werden verschiedene Mittel verwendet. Um die Aufmerksamkeit

des Empfängers zu erwecken, sollte die Titelseite auffällig wie ein „Plakat“

aussehen. Auch im Innenteil der Zeitung spielt das Bemühen um Aktivierung von

Leseinteresse eine wichtige Rolle. Es handelt sich hier eher um kontaktorientierte

Maßnahmen oder Mittel als um spezielle Texte. Insgesamt lassen sich wenigstens

vier Bereiche oder Ebenen untercheiden: Name der Zeitung (Informationsträger),

Aufmachung der Titelseite (Informationsangebot der Ausgabe), Artikel-

Überschriften (Textinformation), Lead, Zwischenüberschriften (Textinformation).

Nach dem Namen des Mediums ist diese Weise interpretierbar. Auf diesem Grund

werden spezifische Vorerwartungen bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung, der

Art der Informationsgebung und der Position innerhalb des Zeitingsspektrums

aktualisiert.

Das Auffälligmachen erfolgt durch den Einsatz visueller Mittel, durch die

sprachliche Präsentation und Auswahl bestimmte Inhalte. Zu den graphischen

Mitteln gehören großflächige Fotos und Bilder, Farbdruck, extreme Variation von

Schriftgröße und Schrifttyp, Negativzeilen (weiße Lettern auf schwarzem Grund)

oder Typozeichen (Pfeile, Punkte). Aufgrund der starken visuellen Akzentsetzung

wird der Grundtextanteil weitgehend zurückgedrängt, oft zu weniger als 20% des

Satzspiegels.

Es überwiegen schnell überschaubare Satzformen. Zur erhöhten Aufmerksamkeit

trägt nicht zuletzt auch die Syntax der Schlagzeilen bei. Typisch sind

Nominalsyntagmen (z. B. Gold!), verblose Kurzsätze (z. B. Beifall für Papst-Stück)

57 Vgl. Lüger, 1995. S 66- 151.

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oder zweigliedrige Hervorhebungsformeln (z. B. Gesucht: 14jähriger als

Frauenmörder!)

Wichtig ist selbstverständlich auch die Auswahl der Themen und die

Aufmerksamkeit soll nicht nur durch visuelle Mittel gelockt werden. Die Themen

werden vor allem aus dem Bereich Kriminalität, Sex, Sport und Politik gewählt . In

der Regel unterliegen politische Inhalte starker Personalisierung .58

Informationsbetonte Texte

Beim diesem Typ der Texte ist deutlich, Informationen zu vermitteln und

primär die Mitteilungen über Sachverhalte vorzulegen. Eigene Einstellungen,

Bewertungen, Kritik hier fehlen, manchmal auch unterdrückt werden. Zu dieser

Klasse gehören folgende Typen:

Meldung

Die elementarste Textsorte innerhalb dieser Klasse besteht aus einer

einfachen Darstellung des Sachverhalts, die sich bloß auf Fakten konzentriert. Die

Meldung kann aus einem einzigen Satz bestehen und kennzeichnend wird hier die

syntaktische Komprimierung. Das Themenspektrum von Meldungen ist so gut wie

unbegrenzt und umfasst den Bereich von politischen Sachverhalten bis zu

humaninterest- Motiven.59

Harte Nachricht

Diese Nachricht wird als die Urzelle der Zeitung bezeichnet. Die harte

Nachricht soll den Leser aktuell, prägnant und sachlich informieren, ohne

jedebeliebige Kommentare anzubieten.

In der Tat gibt es zwichen Meldungen und harten Nachrichten nun einige

Ähnlichkeiten. Insbesondere gehören zu ihnen die wertungsneutral wirkende

Drastellungsweise und der achronologische Textaufbau. Der Texaufbau der harten

Nachricht weist spezifische Merkmale auf. Der Ausgangspunkt ist eine zentrale

Aussage, die die zusätzliche Erweiterungen erhalten kann. Das Neue, also die

Informationen, die die Textproduzenten für die wichtigsten halten und hoch

58 Vgl. Lüger, 1995. S 79-87. 59 Vgl. Lüger, 1995. S 89-94.

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schätzen, sind im Titel und in dem durch Fettdruck hervorgehobenen Vorspann

(Lead) untergebracht, also sie sind visuell vorgezogen. Der selbe Haupttext (Body)

enthält dann Zusatzinformationen und Einzeleinheiten. Das alles richtet sich nach

dem Prinzip der abnehmenden Wichtigkeit.

Was die Syntax betrifft, sind für diesen Typ die komplizierte Satzstruktur und

hohe durchschnittliche Satzlänge charakteristisch.60

Weiche Nachricht

Zwischen der harten und weichen Nachricht gibt es einen Unterschied.

Während bei der harten Nachricht ein relativ schematischer Aufbau des Textes

vorkommt, ist bei der weichen Nachricht eine variationsreiche Textgestaltung und

lesewerbende Darstellungsweise üblich. Die Themen bilden Skandale, Verbrechen,

Naturkatastrophen, Unglücksfälle, Einzelheiten aus dem Leben bekannter

Persönlichkeiten, also Themen aus dem sog. human interest-Bereich. Im

Vordergrund steht meistens eine lesewerbende Darstellungsweise und der Autor

solcher Textsorte versucht eine Rezeptionserleichterung durch folgendes Mittel zu

erreichen:

a) die Art der temporalen Strukturierung;

b) die Betonung inhaltlicher Gegensätze;

c) die Nutzung rhetorischer Figuren (z. B. Parallelismus, Alliteration),

auch Modifikationen von Phraseologismen;

d) die Aufnahme direkter Rede, um Authentizität und Nähe zum

Geschehen zu suggerieren;

e) die Einführung einer nicht-ernsten Modalität, die Ironie-Signale.61

Bericht

Der Bericht wird manchmal lediglich als eine Modifikation der harten

Nachricht bezeichnet. Der Bericht zeichnet sich durch einen komplexeren und

vielfältigen Aufbau aus. Die Berichttexte sind im allgemeinen Komplex rund

vielfältiger. Im Mittelpunkt steht wieder ein bestimmter Sachverhalt, meist ein

Ereignis, ein Geschehen, über das weitgehend chronologisch informiert wird. Die

Chronologie besteht aus der Texteröffnung, dem Hauptteil und dem Textschluss.

60 Vgl. Lüger, 1995. S 94-101. 61 Vgl. Lüger, 1995. S 103-108.

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Der Text weist auch einige Komponenten auf, an die Zitate, Kommentare und

Hintergrundinformationen gereiht werden.62

Struktur der Zeitungsberichte:

a) Texteröffnung: Titel, Lead

b) Hauptteil: berichtetes Hauptgeschehen (Zitate/Kommentare, in den

Hintergrund getretene Informationen)

c) Textschluss: Stellungnahme / Prognose

Die Schlagzeile, die oft mehrzeilig ist, trägt auch eine wichtige Rolle.

„Mit den Überschriften- üblich ist ein Gefüge aus Haupttitel mit Untertitel zum Teil

noch erweitert um einen Obertitel- macht der Bericht erste Angaben über den

vorliegenden Sachverhalt“. 63

Reportage

„Ihre Gestaltung wird jedoch nicht ausschließlich vom Gegenstand, sondern auch

durch die Perspektive und das Temperament des Reporters mitbestimmt. Er

schildert als vermittelnder Augenzeuge mit persönlichem Engagement, aber immer

in strenger Bindung an die Fakten aktuelle Vorgänge und Ereignisse so, wie er sie

aus unmittelbare Nähe sieht. Der Reporter formuliert aus dem Augenblick des

Erlebens und will einen breiten Leserkreis ansprechen, aufrütteln und fesseln.

Deshalb ist die Reportage umgangssprachlich geprägt, syntaktisch einfach und

überschaubar.“64

Die Geschichte in der Reportage ist zeitlich und räumlich begrenzt. Die Reportage

ist durch die subjektive Perspektive des Journalisten bestimmt, der am Ort des

Ereignisses anwesend ist. Die Geschichte stellt nämlich eine stark persönlich

gefärbte Schilderung einer Situation dar, d. h. Eindrücke, Gefühle und Wertungen

des Autors. Die Reportage hat viel Gemeinsames mit der Texsorte „Bericht“, aber

sie hat kennzeichnende Merkmale, durch die sie sich als eine spezielle Form der

Informationspräsentation aufweist. Sie ist oft mit der direkten Rede präsentiert, sie

62 Vgl. Lüger, 1995. S 109. 63 Vgl. Lüger, 1995. S 110. 64 Lüger, 1995. S 113.

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soll die Authentizität und Veranschaulichung vermitteln und das Geschehen

wirklich präsentieren.65

Meinungsbetonte Texte

Es handelt sich hier um Texte, die eine Bewertung des Sachverhalts, eine

persönliche Stellungnahme in Bezug auf beschriebene Ereignisse, Vorgänge

präsentieren sollen. Zu dieser Gruppe werden folgende Typen gezählt:

Komentar

Eine wichtige Funktion der Kommentare ist unabhängige Interpretationen,

Erklärungen und Erläuterungen von Tagesereignissen, Zeitströmungen und

politischen Entwicklungen zu bringen. Für diese kommentierenden Texte ist auch

üblich, die Problematisierung von Sachverhalten, Positionen oder Handlungen

vorzulegen. Man kann hier die argumentative Textstruktur bemerken, wie

Rechtfertigungen und Begründung von Wahrheitsansprüchen sind. Neben dem

argumentativen Kern sollte der Kommentar auch eine Orientierung über den

zugrundeliegenden Sachverhalt enthalten, damit die Leser die zentrale

Argumentation überhaupt verstehen können.

Der Kommentar weist die appellative Funktion auf. Vor allem soll das Nachdenken

des Lesers über das Thema errregen. In der Schlagzeile versteckt sich das Thema

des Textes. Der Kommentator konkretisiert, was er kommentieren will.

Als typische Sprachmittel kann man in Kommentaren Metaphern, Hyperbeln,

Reizwörter, Anspielungen, rhetorische Figuren, Idiome, emphatische Syntax,

Fragesätze u. a. finden.66

Glosse

Die Funktion der Glosse ist vor allem zu unterhalten und sie ist durch

zugespitzten, polemischen Stil gekennzeichnet. Während für Glossen eine

Voraussetzung des Konsens typisch ist, bestrebt man sich im Komentar, im

Rahmen widerstreitender Meinungen eine bestimmte, konsensfähige Position

einzunehmen. Die Glosse soll eher eine Unterhaltung anbieten, als jemanden

65 Vgl. Lüger, 1995. S 113. 66 Vgl. Lüger, 1995. S 126- 136.

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überzeugen. Zu den Elementen der Glosse gehören Ironie und Ironisierung, häufig

werden Metaphern, Vergleiche, idiomatische Ausdrücke, Sprichwort- und

Gemeinplatz-Variationen, spöttische Anredeformen, Wortspiele, auch

auflockernde Umgangssprache verwendet. Diese Elemente gehören zu den

konstitutiven Eigenschaften der Glossen. Die Einstellung des Autors zum

Textgegenstand ist anders als bei den anderen Textsorten. Der Autor rechnet

nämlich damit, dass der Leser schon gewisse Informationen über das Thema

gewonnen hat, darum müssen die Hintergründen nicht mehr dargestellt werden.67

Kritik

Kririk wird auch als Rezension bezeichnet. Solche Textsorte sollen ein

Kunstwerk, ein Theaterstück, einen Film, ein Buch beurteilen. So eine subjektive,

trotzdem sachlich und künstlerisch erfasste Beurteilung unterweist die Leserschaft

über ein bestimmtes „kulturelles Angebot“, dessen Autor Hinweise bezüglich der

Rezeption seines Werkes gibt. Der Haupttext enthält sowohl eine gefasste

Einleitung mit kurzer Einordnung und einen lesewerbenden „Aufhänger“ als auch

einen referierenden und bewertenden Teil. Diese Einleitung verweist auf aktuelle

Tendenzen, Publikationen oder Arbeiten des Autors. Der Kritiker betont hier seine

subjektiven Erwartungen und Gefühle. Die Originalität und Gemeinsprache der

abgehobenen Ausdrucksweise sollen für den Leser ein hohes Anspruchsniveau

signalisieren.68

Meinungsinterview

Bei dieser Textsorte geht es um eine Wiedergabe von Fragen eines

Journalisten, die im Wortlaut dem Leser angeboten werden, und um Antworten

seines Gesprächspartners. Es thematisiert den inneren Zusammenhang zwischen

einer Person und einer Sache. Es besteht aus Argumenten, Erklärungen und

Hintergründen und soll damit die evaluative Haltung der Adressaten beeinflussen.

Die Vorteile des Interviews sind Unmittelbarkeit der Information, Authentizität,

Eindruck von Wirklichkeitsnähe.69

67 Vgl. Lüger, 1995. S 137- 139. 68 Vgl. Lüger, 1995. S 139- 141. 69 Vgl. Lüger, 1995. S 142-151.

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5.5 Schlagzeilen in der Presse nach Harald Burger

Die Schlagzeilen weisen durch Position und Formulierung eine relative

Selbständigkeit auf. Die Verwendung von Phraseologismen in den Schlagzeilen

der Pressetexte soll die Aufmerksamkeit der Leser erwecken. Nach Fleischer soll

der Leser angesprochen und der Leseanreiz erhöht werden. Deswegen schaffen die

Überschriften ein emotional betontes Kontaktverhältnis zum Leser.70 Die

Schlagzeilen weisen durch Position und Formulierung eine relative Selbständigkeit

auf. Sie sind direkt auf Leser richten und sollen die Aufmerksamkeit erwecken und

dem Leser erleichtern, seinen ´Leseweg´ durch Zeitung zu finden. Die Schlagzeilen

verknüpfen sich auch intratextuell mit dem Lead und dem Haupttext.71

Leser <- Schlagzeile -> Lead/ Haupttext

Kontaktfunktion Selektionsfunktion Intratextuelle Funktion

Die Schlagzeilen haben in der seriösen Presse an Bedeutung gewonnen. Sie erfüllen

zwei Funktionen. Einerseits helfen sie die Selektion erleichtern und sich im Inhalt

orientieren, andererseits werden sie auf der Basis des Textes nachträglich

formuliert. Dieser Absicht wird mit verschiedenen Mitteln auf der graphischen,

syntaktischen, morphologischen oder lexikalisch- semantischen Ebene erreicht.

Einfache vs. Zusammengesetzte Schlagzeile- Nach Burger bilden komplexe

Schlagstrukture Oberteile und Unterteile. Es gibt nur einfache, zweizeilige oder

dreizeilige Schlagzeilen.

a) Zweizeilige Form:

„Kompromiß zur Ost- Erweiterung

Europäisches parlament und regierungen einig Finanzierung

(FAZ, 9. 4. 2003)“72

Hier formuliert die Schlagzeile den thematischen ´Kern´ des Textes, die Unterzeile

gibt bereits eine Spezifizierung der Faktenlage.

70 Fleischer, 1982, S 227. 71 Vgl. Burger, H.: Mediensprache: Eine Einführung in Sprache und Kommunikationsformen der

Massenmedien. Berlin, New York: de Gruyter, 2005. S 114. 72 Burger, H, 2005. S 116.

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b) Dreizeilige Form:

„Gipfeltreffen mit Regierung Abbas in Jerusalem

Israel verspricht Palästinensern Erleichterungen

Premier Scharon kündigt an, gefangene freizulassen und die Abriegelung der

Autonomiegebiete zu lockern [Unterzeile auf einer Zeile]

(Süddeutsche Zeitung, 1. 6. 2003)“73

Die Oberzeile nennt man Anlass, die äußeren Umstände, die Schlagzeile, das

Hauptresultat der Verhandlungen. Die Unterzeile konkretisiert in einem ersten

Schritt die Schlagzeile. Es gibt logische intratextuelle Bezüge zwischen den

Elementen der komplexen Schlagzeile. In der Boulvardpresse weisen die

Schlagzeile nicht die semantischen Relationen auf.

1) Syntax:

Früher waren elliptische Konstruktionen (Verkürzungen) charakteristisch. Statt

Ellipsen werden vielerorts vollständige Sätze benutzt. Binnen einer Woche wurde

eine Untersuchung der Schlagzeilen durchgeführt und sie hat die folgenden

Ergebnisse gebracht. Während die Zeitung KRONE mehr als die Hälfte der

Schlagzeilen in der Form der vollständigen Sätze aufweist, haben BILD und

BLICK mehr Ellipsen verwendet

.

2) Lexik und Phraseologie:

Die Boulevardpresse verwendet stark emotionale Lexik und Phraseologie,

drastische Metaphorik, Augenblickskomposita, umgangssprachlich saloppes

Vokabular.

73 Burger, H., 2005. S 116.

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3) Semantsiches Verhältnis Schlagzeile – Flißtext:

Es gibt drei Typen von den Schlagzeilen, die je nach dem Zeitungstyp

unterschiedlich sind.

Schlagzeilen in bezug auf den Fließentext

Thematische Schlagzeilen Rätsel- Schlagzeilen Zitat- Schlagzeilen

Es überwiegen die thematischen Schlagzeilen (z. B. Milionen in den Kamin

schreiben). Bei diesem Typ von den Schlagzeilen muss man den Lead lesen, sonst

würde man die Schlagzeile kaum verstehen. Solche Rätsel - Schlagzeilen befinden

sich vor allem im Bereich von Meldungen oder Berichten zu Soft news. besonders

häufig, nebenbei auch in kommentierenden Texten. Das geht hier Metaphern an,

deren Sinn sich erst bei der Lektüre des Flißtextes erschließt (z. B. An der

Weggabelung, In den Schredder). Bei dem dritten Typ von Zitat - Schlagzeilen wird

ein Stück des Fließtextes direkt in der Schlagzeile zitiert.74

Nach den Untersuchungen der Schlagzeilen von H. H Lüger und H. Burger kann

man zusammenfassend zu diesem Ergebnis kommen: die Hauptfunktion der

Schlagzeile ist Leser anzulocken und zu gewinnen . Sie berichten in aller Kürze

über das aktuellste Thema und wollen das Interesse des Lesers für das Thema

errregen. Für Schlagzeilen ist höchst typisch, Nominalsyntagmen, Ellipsen,

Mehrzeiligkeit zu verwenden, wo Metaphorik, Idiome, umgangssprachlich -

saloppes Vokabular, Hyperbeln, Anspielungen, usw. häufig ausgenutzt werden.

Wie die Informationen angeordnet werden und auf welche Aktualitäten die Themen

basieren, ist von Typ zu Typ der Schlagzeilen verschieden.

5.6 Titel- Text- Relationen

Die Überschrift bildet formal und funktional eine selbständige Einheit. Es

ist aber wichtig, in welcher Form und an welcher Stelle der Titel im Text steht und

wie und wo er wieder aufgenommen ist. Die Überschriften bestehen häufig aus

74 Vgl. Burger, 2005. S 116- 120.

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mehreren Wörtern oder aus vollständigen Sätzen und bestehen auch häufig aus

Titelgefügen mit Haupttitel, eventueller Dachzeile und eventuellem Subtitel.

Der Begriff der Wiederaufnahme des Titels spielt in der Textlinguistik im

Zusammenhang mit Textkohärenz und Textkohäsion eine wichtige Rolle und stellt

im Text in Zeitungskommentaren ein wichtiges Verknüpfungsmittel dar. Die

Wiederaufnahme des Titels im Text ist aber nicht auf Zeitungskommentare

beschränkt. Sie findet sich auch in anderen journalistischen Genres wie in Porträts,

Kritiken, Reportagen, auch in Berichten, Nachrichten, Meldungen u. a. Die

Aufmerksamkeit des Lesers wird geweckt und der Schreiber zeigt seine hohe

Kompetenz in der Textkomposition. Das Muster der Konstruktion der

Wiederaufnahme des Titels im Text können auch als Gestaltungsvorbilder für

andere Textsorten auch im universitären Schreibtraining betrachtet werden.

5.6.1 Titel-Text-Verknüpfung durch Wiederaufnahme

Die verwendete Ausdrücke in einem Text können auf mindestens zweifache

Weise wieder aufgenommen.

1) in expliziter Form- d.h. Referenzidentität zwischen

wiederaufgenommenem und wiederaufnehmendem Ausdruck (z.B. z. B.

durch Wiederholung, Verwendung von Synonymen oder Pro-Formen)

2) in impliziter Form, d. h. keine Referenzidentität zwischen

wiederaufgenommenem und wiederaufnehmendem Ausdruck (z. B. durch

Verwendung von Ober oder Unterbegriffen)

Die potentielle Bedeutungsbeziehungen des Sprachsystems (Wiederholung, Pro-

Formen, Partonymie, Meronymie, Synonymie, Antonymie, Hyponymie und

Pronominalisierung) werden im aktuellen Text modifiziert ( z. B. können aus

Hyperonymen Synonyme werden, aus Synonymen Antonyme usw.)

Man unterscheidet aber vor allem Positionen der Wiederaufnahme des Titels im

Text: Textbeginn, Textmitte, Textende.

Textbeginn also Expositionsrolle (siehe Anhang Nr. 1). wurde zur Stelle, wo sich

die Erklärung der Hauptthese eröffnet, bekräftigt oder abgeschlossen. In der

Textmitte unterscheidet man Schrotschussverteilung (siehe Anhang Nr. 2), d. h.

thematische Konsistenz, hohe Textkohärenz und Kulminationspunkt (Anhang 3), d.

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h. Hervorhebung der zentralen Aussage, danach Themen- oder

Perspektivenwechsel, Verallgemeinerung, Erläuterung von Details etwa am Ende

des zweiten Textdrittels. Kodaposition und Ringbau gibt es immer am Textende.

Ringbau (siehe Anhang Nr. 4) zeichnet sich mit der eindrucksvollen und hohen

Kohärenz aus. Kodaposition (siehe Anhang Nr. 5) wirkt aufmerksamkeitsheischend

und erhöht die Textkohärenz. Bei diesen beiden Typen vom Textenden gibt es die

Wiederaufnahme am Anfang des letzten oder vorletzten Absatzes. Um

Skelettkonstruktion (siehe Anhang Nr. 6), wo um die wörtliche Wiederholung zu

Beginn mehrerer oder aller Absätze geht, gibt es bei dem gesamten Text. Hier

erscheint hohe Textkohärenz und die Wiederaufnahme ist besonders

wirkungsvoll.75

75 URL4

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II PRAKTISCHER TEIL

1 Methodik der Arbeit

Das Ziel meiner Diplomarbeit ist, die Funktionen und Verwendungen von

Phraseologismen in den Schlagzeilen der Zeitungen zu untersuchen. Für meinem

praktischen Teil habe ich zwei Online- Zeitungen gewählt. Es handelt sich um

Zeitungen Die Presse und Die Welt. Weil es bei den Online Versionen bessere

Zugänglichkeit gibt, habe ich diese elektronischen Medien ausgewählt

In diesem Teil befasse ich mich also mit 50 konkreten Phraseologismen. Die

Untersuchung wird nur auf die explizite Form gerichtet. Aus der Zeitung ´Die

Welt´ kommen 25 Phraseologismen, die in den Schlagzeilen auf der Startseite in

sieben Tagen gefunden wurden. In der Zeitung ´Die Presse´ gab es 25 gesammelte

Phraseologismen, die ich in den Schlagzeilen auf der Startseite binnen vier Tagen

gefunden. Die Zahl der untersuchten Tage ist unterschiedlich, „Die Welt“ hat

nämlich weniger Schlagzeile auf der Startseite als „ Die Presse“.

Ich habe hier neue Kenntnisse ausgenutzt, die ich im theoretischen Teil erworben

habe. Zuerst führe ich die konkrete Schlagzeile an, dann füge ich sie in dem

Deutschtschechischen Wörterbuch der Phraseologismen und festgeprägten

Wendungen, A-L und M-Z gefundene richtige Form des Phraseologismus. Dann

gliedere ich alle gefundenen Phraseologismen nach der Basisklassifikation der

Phraseologismen von H. Burger auf. Wichtig ist auch die Position des verwendeten

Phraseologismus im eigenen Artikel, falls er da auch vorkommt. Nach dieser

Position bestimme ich, ob es sich um die normale oder modifizierte Verwendung

handelt.

Gesamte Ergebnisse meiner Untersuchung fasse ich am Ende der Arbeit.

Hypothese: Sprachliche Gestaltungsmittel wie Phraseologismen werden aufgrund

der Unterschiede zwischen den Zeitungen „Die Welt“ und „ Die Presse“

unterschiedlich eingesetzt.

Die Zahl von Schlagzeilen, die in bestimmten Tagen untersucht werden, ist ähnlich

und die Zahl der Phraseologismen wird fast gleich.

Die Kriterien zur Überprüfung: Anzahl der Schlagzeilen oder Anzahl der

Phraseologismen, Basisklassifikation, Art der Verwendung, Position im Text, die

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Verwendung der Phrasemen in der direkten Rede - diese führen zu quantitativen

Ergebnissen.

Aufgrund der Unterschiede in den einzelnen Zeitungen war es möglich, die Analyse

nur mit Umrechnung zu machen.

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50

2 Charakteristik der einzelnen Tagesblätter

2.1 Die Welt

Diese überregionale Tageszeitung erschien erstmals am 2. April 1946 und

wurde 1953 von Axel Springerübernommen. Seit 1995 ist das Internetportal Welt

Online zugänglich und und bietet ein kostenloses elektronisches

Zeitungsarchiv aller Artikel seit der Digitalisierung ab Mai 1995. Die Zeitung wird

zu dem bürgerlich-konservativen Spektrum gerechnet und und ist wirtschaftsliberal

eingestellt. Die Zentralredaktion befindet sich in Berlin. Ihre Hauptkonkurrentinnen

sind die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Süddeutsche Zeitung. Die Welt ist

auch Gründungsmitglied der Leading European Newspaper Alliance (LENA).

Redaktionell arbeiten hier zusammen und kooperieren ausländische

Tageszeitungen El País, die italienische La Repubblica, Le Figaroaus

Frankreich, Le Soir aus Belgien, die Schweizer Titel Tages-Anzeiger und Tribune

de Genèvein der internationalen Berichterstattung.

Die Artikel bilden vor allem detaillierte Nachrichten, Hintergrundinformationen,

Analysen und Kommentare. Folgende Rubriken kann man auf dem Portal der Welt

finden: Politik, Meinung, Wirtschaft, Geld, Sport, Wissen, Gesundheit, Panorama,

Kultur, Reise, Motor, Satire, Spiele, Marktplatz oder andere Unterhaltungs-Links.

Den Lesern bieten die Zeitungen mehrere Links auf nützliche Informationen:

Gehalts-Rechner, Wirtschaftslexikon, Versicherungsvergleiche oder großes

Angebot an Unterhaltung, wie Spiele, Kreuzworträtsel, Reisetipps, IQ- Tests.76

2.2 Die Presse

Die Presse ist eine überregionale, österreichische Tageszeitung und

gehört zur Styria Media Group und vertritt gemäß ihrer Blattlinie eine ´bürgerlich-

liberale Auffassung´.

Die Zeitung wurde im Jahr 1848 zur Zeit der Märzrevolution vom

Unternehmer August Zang unter dem Namen Die Presse gegründet. Die erste

Ausgabe erschien am 3. Juli und war ein eher gemäßigtes bis konservatives

76 URL 6; URL 7

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Blatt. Die Zeit der „alten Presse“ wird in den Jahren 1848- 1896 gestiftet. Am 1.

September 1864 war die „Neue Freie Presse“ an die Welt gekommen. Die Zeitung

etablierte sich schon bald als führendes Blatt der Habsburger Monarchie, Die

bedeutendsten Autoren, die für die Zeitung gearbeitet haben, waren

beispielweise Karl Emil Franzos, Eduard Hanslick, Theodor Hertzka, Theodor

Herzl, Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten, Alice Schalek, Arthur

Schnitzler, Berta von Suttner oder Stefan Zweig. Die Neue Freie Presse erschien

am 31. Jänner 1939 zum letzten Mal und wurde daraufhin mit dem

populären „Neuen Wiener Journal“ zum „Neuen Wiener Tagblatt“ verschmolzen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien am 26. Januar 1946 die erste Ausgabe.

Anfangs musste die Zeitung viele Misserfolge vertragen. Das Archiv der Zeitung

war vernichtet, die Druckmaschinen von den Nazis abtransportiert; die

Namensrechte der Zeitung waren in den Besitz eines Berliner NS-Verlagers

gelangt. Im Jahre 1973 wurde Die Presse zusammen mit der Washington Post zur

„Zeitung des Jahres“ gewählt.

Heute vertritt die Zeitung eine bürgerlich konservative und wirtschaftsliberale

Grundlinie und sieht sich in der Tradition der Revolution von 1848. Seit dem 15.

März 2009 erscheint die „Presse“ auch in einer eigenen Sonntagsausgabe mit dem

Namen „Die Presse am Sonntag“

Seit 1996 erscheint die Online-Ausgabe. Die Rubriken, die man in der Zeitung

finden kann, sind: Politik, Wirtschaft, Geld, Panorama, Kultur, Technik, Sport,

Motor, Leben, Bildung, Zeitreise, Wissen, Recht, Meinung und andere Links. Man

kann auch verschiedene Videos, TV- Programme, Galerien, Kinderzeitung, aber

auch Spiele finden.77

77 URL 5; URL 8

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3 Analyse der einzelnen Phraseologismen

Die Anordnung der Schlagzeile ändert sich mehrmals am Tag und auch die

Fassung einer Schlagzeile kann geändert werden.

Rubrik: Wirtschaft (Die Presse 3.11.2015)

Skandal: Bleiben VW-Fahrer auf Kosten sitzen?

bleiben sitzen, Stil: geh., auf einer Sandbank/ einem Riff aufsitzen [Schiff]

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Am Anfang des Textes im Lead wurde die Redewendung benutzt: „In Deutschland

könnten nach dem Rückruf manipulierter Fahrzeuge bestimmte Folgekosten an den

Besitzern hängen bleiben, warnt ein Rechtsgutachten.“

Rubrik: Welt (Die Presse 3.11.2015)

Star Trek: Enterprise feiert zum 50. Geburtstag ein Comeback

Ein Comeback haben/ feiern, Stil: neutr. , zurückkehren; wieder in Mode

sein

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Diese Redewendung wurde nur in der Schlagzeile benutzt.

Rubrik: Schaufenster ((Die Presse 3.11.2015)

Blätter fallen- Bände sprechen

Etw./ das spricht Bände, Stil: ugs., etw./ das sagt viel über etw. aus/ das ist

aussagekräftig/aufschlussreich

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: semantische Modifikation

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Ein synonymer Ausdruck ist am Anfang des Textes im zweiten Absatz benutzt:

„Der Band, der bei Park Books (38Euro) erschienen ist, legt seine faszinierende

Baugeschichte offen.“

Rubrik: Panorama (Die Presse 3.11.2015)

Prügel gegen Asylwerber: Bettler schuldig gesprochen

Jmdn. wegen etw. schuldig sprechen, Stil: Rechtspr., jmdn. Wegen etw.

Verurteilen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: formale Modifikation- Reduktion der verbalen Komponente

Es ist am Anfang des Artikels benutzt: „Im Prozess gegen fünf Bettler sind

Montagabend am Landesgericht Salzburg die Urteile ergangen. Vier Rumänen

wurden nicht gemäß der Anklage wegen absichtlich schwerer Körperverletzung,

sondern wegen Raufhandels schuldig gesprochen. Sie erhielten Freiheitsstrafen

von einem Monat bis drei Monate auf Bewährung. Ein Beschuldigter wurde

freigesprochen. Die Urteile sind rechtskräftig. Die Rumänen im Alter zwischen 18

und 34 Jahren sollen am 6. Oktober in der Stadt Salzburg einen Asylwerber aus

dem Irak verprügelt haben, nachdem dieser die Gruppe um ein Bier gefragt hatte.

Vier Angeklagte bekannten sich nicht schuldig.“

Rubrik: TECH (Die Presse 3.11.2015)

NippelstattHetze: Protest gegen Facebook-Zensur

Prostest gegen etw. erheben/ einlegen, Stil: neutr., gegen etw. protestieren

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: semantische und formale Modifikation- Reduktion der

verbalen Komponente

Das Phrasem wurde am Anfang des zweiten Artikels gesagt: „Zuletzt war in

Deutschland immer wieder kritisiert worden, Facebook lösche fremdenfeindliche

Hassrede nicht konsequent genug. Die führte bereits zu einer Strafanzeige: Die

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Justiz in Hamburg hat Mitte Oktober gegen drei deutsche Facebook-Manager ein

Ermittlungsverfahren wegen der vorsätzlichen Beihilfe zur Volksverhetzung

eingeleitet.“

Rubrik: TECH (Die Presse 3.11.2015)

Smart Meter nach wie vor rechtliche Grauzone

Nach wie vor , Stil: neutr., wie bisher

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, adverbial, Idiom

Art der Verwendung: normal

Das Phrasem befindet sich auch in der Schlagzeile.

Rubrik: Sport (Die Presse 3.11.2015)

Deutsche Liga: Runder Tisch wegen Schiedsrichter gefordert

runder Tisch, Stil: neutr., Kreis, Gremium von gleichberechtigten Partnern,

etw. am runden T. verhandeln;

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, substantivisches Idiom

Art der Verwendung: normal

Die Redewendung wurde schon am Anfang des Artikels benutzt: „Die Debatte um

Schiedsrichterentscheidungen in der deutschen Fußball-Bundesliga reißt nicht ab.

Nachdem der 1. FC Köln am Samstag beim 0:0 gegen 1899 Hoffenheim in zwei

strittigen Situationen keinen Elfmeter bekommen hatte,

forderte Kölns Geschäftsführer Jörg Schmadtke einen Runden Tisch mit Trainern,

Spielern, Managern und Unparteiischen.“

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Rubrik: Bildung (Die Presse 3.11.2015)

Polit-Hickhack in der Salzburger Hochschülerschaft nimmt keine Ende

Kein Ende haben; kein Ende nehmen (wollen/können), Stil: neutr., nicht

enden/ aufhören wollen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Das Phrasem befindet sich in der Schlagzeile.

Rubrik: Karriere (Die Presse 3.11.2015)

Wer hat da von meinem Tellerchen gegessen?

Aus dem Märchen – Schneewitchen und 7 Zwerge78

Basisklassifikation: referentiell, propositional, topische Formeln, spezielle Klasse,

geflügeltes Wort

Art der Verwendung: formale und semantische Modifikation- Reduktion der

verbalen und adverbialen Komponente

Es ist im Lead benutzt: „Wie Sie mit Konkurrenz umgehen und Ihr Tellerchen

beschützen.“

Rubrik: Immobilien (Die Presse 3.11.2015)

Immofinanz verkauft Logistik-Immos im Wert von 536 Mio. an Blackstone

im Wert von [+ Angabe eines Geldbetrages], Stil: neutr./ geh., in Höhe von

[+ Angabe eines Geldbetrages]

Basisklassifikation: strukturell

Art der Verwendung: normal

78 URL11

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Im ersten Ansatz gibt es diese Redewendung: „Die börsennotierte Immofinanz stößt

ihr gesamtes Logistikportfolio im Wert von 536 Mio. Euro an den US-

Finanzinvestor Blackstone ab. Der Kaufvertrag ist unterschrieben, der Deal soll im

ersten Quartal unter Dach und Fach gebracht werden, so das Unternehmen am

Montag.“

Rubrik: Politik (Die Welt 3.11.2015)

Als US-Touristin zu Besuch bei der Achse des Bösen

bei jmdm./irgendwo zu Besuch sein, jmdn./etw. besuchen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Es wurde nur in der Schlagzeile benutzt.

Rubrik: Politik (Die Welt 3.11.2015)

Die Kanzlerin hat die Realität nicht mehr im Blick

Etw./ jmdn. Im Blick haben, Stil: neutr., an etw./ jmdn. Denken; etw./ jmdn.

Bei seinen weiteren Handlungen/ Plänen berücksichtigen, jmdn./ etw.

meinen, jmdn./ etw. (gut) sehen können

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Die Phrase wurde am Anfang des Artikels in der direkten Rede benutzt: „Die

Kanzlerin hat die Realität nicht mehr im Blick. Merkel macht nie etwas zufällig.

Mit ihrer Einladungsgeste an die Flüchtlinge hat sie aber völlig neben der

Stimmung in der Bevölkerung und der Leistungsfähigkeit unseres Landes

gelegen. Sie hat auch die Bedürfnisse Deutschlands verkannt.“

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Rubrik: Politik (Die Welt 3.11.2015)

Olympia-Saboteure bringen Scholz in Rage

Jmdn. in Rage bringen/ versetzen, Stil: ugs., jmdn. in Wut bringen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Diese Kollokation befindet sich nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Panorama (Die Welt 3.11.2015)

Unerlaubte Einreise – Saudi zahlt 65.000 Euro in bar

In bar, Stil: neutr., in Form von Geldscheinen o. Münzen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, adverbial, Idiom

Art der Verwendung: normal

Die Phrase befindet sich im Lead am Anfang des Artikels: „Er drückte den Beamten

mehrere Zehntausend Euro in bar in die Hand.“

Rubrik: Wirtschaft (Die Welt 3.11.2015)

VW setzt in der Abgasaffäre jetzt alles auf eine Karte

Alles auf eine Karte setzen, Stil: neutr., alles riskieren

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Es wurde nur in der Schlagzeile benutzt.

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Rubrik: Geld (Die Welt 3.11.2015)

Sind die Negativ-Zinsen ein böses Omen?

Ein schlechtes/ gutes Omen (für jmdn./ etw.), Stil: neutr., ein schlechtes/

gutes Vorzeichen (für jmdn./ etw.)

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, substantivisches Idiom

Art der Verwendung: normal79

Diese Redewendung gibt es nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Politik (Die Presse 4.11.2015)

60 Jahre FPÖ: ''Zünglein'', Skandale und Wahlerfolge

das Zünglein an der Waage, Person oder Sache, die bei etwas den

Ausschlag gibt; mit Zünglein bezeichnete man eine Art kleinen Zeiger

in der Mitte des Waagebalkens, der anzeigt, nach welcher Seite sich die

Waage neigt.

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: formale Modifikation- Reduktion der adverbialen

Komponente

Die Phrase befindet sich im dritten Absatz: „ 1970 kam der FPÖ erstmals die Rolle

als „Zünglein an der Waage“ zu: Die Blauen unterstützen vorübergehend eine

SPÖ-Minderheitsregierung. 1983 fuhr die FPÖ ihr historisch schlechtestes

Ergebnis bei einer Nationalratswahl ein: 5,0 Prozent.“

Rubrik: Politik (Die Presse 4.11.2015)

Kommen und Gehen in der ÖVP-Kommunikation

das (dauernde)/ ein Kommen und Gehen, Stil: neutr. , immer kommt

und geht jmd.; ein ständiger Wechsel von ankommenden und

79URL9

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weggehenden Leuten; eine fortlaufende lebhafte Hin- und

Herbewegung in einer Menge von Ankommenden und Weggehenden

Basisklassifikation referentiell, propositionale, topische Formel, spezielle Klasse,

Zwillingsformel

Art der Verwendung: normal

Diese Zwillingsformel wurde nur in der Schlagzeile benutzt.

Rubrik: Panorama (Die Presse 4.11.2015)

Schadenersatz: Tierschützerklage gegen Republik

gegen jmdn. Klage erheben/ einreichen/ führen/ anhängig machen; mit

einer Klage gegen jmdn., vor Gericht ziehen, Stil: Rechtsprachlich,

jmdn. Anklagen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: formale Modifikation- Reduktion der verbalen Komponente

Das Phrasem befindet sich am Anfang des Artikels im ersten Ansatz: „Viele

sprechen von einem Justizskandal. Jedenfalls handelt es sich um ein wenig

ruhmreiches Kapitel der österreichischen Justizgeschichte. Die Rede ist vom

Tierschützerprozess. Der endete am 2. Mai 2011 mit glatten (in Folge

rechtskräftigen) Freisprüchen für alle 13 Angeklagten. Der prominenteste

Freigesprochene, der Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VgT), Martin

Balluch, brachte eine 600.000-Euro-Schadenersatzklage gegen die Republik

Österreich ein. Er blitzte ab. Ging in die zweite Instanz. Die gab ihm recht. Der

OGH letztlich auch. Nun geht die Sache erst richtig los.“

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Rubrik: Panorama (Die Presse 4.11.2015)

Der Papst im Sog der Intrigen

In den Sog von etw. geraten, Stil: geh., mitgerissen werden von etw.

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: formale Modifikation- Reduktion der verbalen Komponente

Das ist nur in der Schlagzeile benutzt.

Es gibt den Unterschied zwischen in den Sog – im Sog. Es geht auch um aktionale

Reihenbildung

Rubrik: TECH (Die Presse 4.11.2015)

Microsoft schießt sich mit OneDrive-Kürzung ins Knie

sich ins/ in das eigene Knie schießen, Stil: ugs. , sich selbst Schaden

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Bei dieser Schlagzeile ist das Phrasem auch nur in der Schlagzeile benutzt.

Rubrik: TECH (Die Presse 4.11.2015)

"App-Hersteller wollen uns gezielt abhängig machen"

(jmdn.) abhängig (von etw.) machen, Stil: neutr. , (jmdn.) süchtig

machen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Diese Phrase befindet sich als direkte Rede in dem fünften Absatz des Artikels:

„Nein, es sind die App-Hersteller, die unsere Aufmerksamkeit wollen, sie wollen

uns gezielt abhängig machen. Der Handyhersteller möchte einfach nur, dass die

Kunden jedes Jahr 750 Euro auf den Tisch legen. Aber da Handys mittlerweile

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technisch ziemlich gut sind, stellt sich bald die Frage, warum man sich ein neues

kaufen soll. Ich denke, die Hersteller werden daher beginnen, kognitiv

ergonomische Handys bauen, also Smartphones, die mir helfen, meine zeitlichen

Ressourcen zu schonen. Und ich werde dann sagen: Als Wissensarbeiter ist es mir

Wert, dafür 1500 Euro zu zahlen.“

Rubrik: Zeitreise (Die Presse 4.11.2015)

Heute vor 150 Jahren: Unter die Haube kommen – ein Lebensziel?

Unter die Haube kommen, Stil: ugs. , scherzh. , heiraten [besonders von

einer Frau]; von jmdm. geheiratet werden

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Diese Redewendug ist in der Mitte des Artikels: „Dennoch pflegt man dieses

Faktum bei der Erziehung junger Mädchen gänzlich außer acht zu lassen. Von

Kindheit an wird ihnen durch alles, was sie sehen und hören, der Glaube

eingeprägt, es gebe für ein weibliches Wesen kein anderes Lebensziel, als nur unter

die Haube zu kommen? Man hält den Mädchen lange Predigten über die Gefahren

der Koketterie, und treibt sie andererseits, alle Künste aufzubieten, um sich einen

Mann zu erbeuten. Man gibt sich den Anschein, die Ehe als das Höchste zu

betrachten, und würdigt sie in Wahrheit zum Gemeinsten, zur Versorgungsanstalt,

herab. Eine gute Partie! So heißt das Losungswort nicht nur der Eltern, sondern

sehr oft auch der Töchter, die um den Preis einer gesicherten Existenz einen Mann,

für den sie nicht die Spur einer Neigung empfinden, unbedenklich mit in Kauf

nehmen, wenn sich nur einer findet. Ob eine solche Ehe sittlich ist, überlasse ich

dem Ermessen jedes Einzelnen.“

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Rubrik: Leben (Die Presse 4.11.2015)

Biolandwirtschaft: Die fetten Jahre sind jetzt

(sieben) fette/ magere Jahre, Stil: neutr./ geh., gute/ schlechte Zeiten

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, substantivisches Idiom

Art der Verwendung: normal

Das befindet sich nur in der Schlagzeile

Rubrik: Welt (Die Presse 4.11.2015)

Die mit den Haien tanzt

Der mit dem Wolf tanzt, (im Original: Dances with Wolves, also „[Er]

Tanzt mit Wölfen“), es geht um die Bennenung von einnem Spielfilm.80

Basisklassifikation: referentiell, propositionale, topische Formel, spezielle Klasse,

geflügeltes Wort

Art der Verwendung: semantische und formale Modifikation

Diese Redewendung wurde nur in der Schlagzeile benutzt.

Rubrik: Sport (Die Presse 4.11.2015)

Fußball-WM-Vergabe 2006: Auf der Suche nach Antworten

Auf der Suche nach einer Sache/ jmdm. sein, Stil: neutr., jmdn. / etw.

suchen

Basisklassifikation : referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Diese Phrase befindet sich nur in der Schlagzeile.

80 URL10

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Rubrik: Bildung (Die Presse 4.11.2015)

Heinisch-Hosek will Schuldirektoren auf Zeit

Auf Zeit, Stil: neutr. , für eine befristete Zeit, [ im Sport: die Zeit wird

gestoppt]

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, adverbial, Idiom

Art der Verwendung: normal

Diese Phrase befindet sich in den zweiten Absatz: „Schuldirektoren sollten nach

Vorstellung der Ministerin „auf Zeit“, und zwar auf fünf Jahre befristet, berufen

werden – auch mit der Möglichkeit einer vorzeitigen Abberufung, „wenn an der

Schule gar nichts funktioniert“. Andererseits spreche natürlich nichts dagegen,

kompetente Schulleiter nach Ablauf der fünf Jahre wieder zu bestellen. Das wäre

eine der größten, aber nicht die einzige Veränderung, die auf Schuldirektoren

zukommen würde. Denn dadurch, dass die Schulen mehr Freiheiten bekommen,

wird sich ihre Rolle insgesamt verändern, sie werden an Bedeutung gewinnen.

Direktoren werden neue, strategische Führungsaufgaben übernehmen und sich

immer mehr Gedanken über die Entwicklung ihrer Schule und das Erreichen

externer Standards machen müssen.“

Rubrik: Bildung (Die Presse 4.11.2015)

Geld: Erste europäische Universität geht an die Börse

An die Börse gehen, Stil: neutr. , die Aktien eines Unternehmens an der

Börse notieren

Basisklassifikation: referentiell, propositional, Phraseologischer Terminus

Art der Verwendung: normal

Dieser phraseologische Termin wird in den ersten Absatz benutzt: „Die Freie

Universität Brüssel geht als erste Universität in Europa an die Börse.“

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Rubrik: Wirtschaft (Die Welt 4.11.2015)

Volkswagen-Aktie bricht stark ein

(Bei etw.) schwer einbrechen, Stil: neutr., stark sinken, bei etw. eine

schwere Niederlage erleiden (Aktie schwer eingebrochen: Zuspitzung

der Finanzkrise trifft SAP. Auch die Schwergewichte der

Börsenweltwerden durch die weltweiten Turbulenzen an den Märkten

durchgerüttelt.)

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Im Lead befindet sich die bestimmte Phrase: „Nach Bekanntwerden neuer

Unregelmäßigkeiten bei CO2-Werten von Volkswagen ist die Aktie dramatisch

eingebrochen. Das Wertpapier sank an der Börse zum Handelsstart zeitweise um

knapp elf Prozent.“

Rubrik: Wirtschaft (Die Welt 4.11.2015)

Warum der Verzicht auf Lohn der Wirtschaft nutzt

Auf etw. Vezicht leisten/ üben, Stil: geh. , auf etw. verzichten

Basisklassifikation: : referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: formale Modifikation- Anspielung/Implikation

Es befindet sich nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Wirtschaft (Die Welt 4.11.2015)

Verluste können Teslas Strahlkraft nichts anhaben

Jmdm./ einer Sache etw./ nichts anhaben können, Stil. Neutr.,

jmdm./einer Sache schaden/ nicht schaden können, gegen jmdn. Nicht

ankommen, etw. gegen jmdn. haben, jmdn. Unbeeindruckt lassen.

Basisklassifikation: : referentiell, nominativ, verbales Idiom

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65

Art der Verwendung: normal

Die Phrase befindet sich nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Panorama (Die Welt 4.11.2015)

Die verzweifelte Suche nach dem verletzten Azam

Auf der Suche nach einer Sache/ jmdm. sein, Stil: neutr. , jmdn./ etw.

suchen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Im Lead befindet sich das entsprechende Vollverb: Ein BBC-Reporter sah in

Belgrad ein verletztes Flüchtlingskind. Der Fünfjährige sollte in eine Klinik gebracht

werden, doch Azam kam nie an. Der Reporter suchte nach ihm – und fand ihn in

Deutschland.

Rubrik: Panorama (Die Welt 4.11.2015)

15-Jähriger hält ganze Polizeistaffel in Atem

Jmdn. In Atem halten, Stil: ugs. , jmdn. Pausenlos beschäftigen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Es befindet sich nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Politik (Die Welt, 16.11.2015)

Dresden zahlt hohen Preis für sein Pegida-Problem

Für etw. einen hohen Preis bezahlen (müssen), Stil: neutr., für etw. büßen

(müssen)

Basisklassifikation: : referentiell, nominativ, verbales Idiom

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Art der Verwendung: normal

Das Phrasem befindet sich nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Politik (Die Welt, 16.11.2015)

Plötzlich stecken Obama und Putin die Köpfe zusammen

Die Köpfe zusammenstecken, Stil: ugs., Heimlichkeiten teilen; etwas

aushecken; miteinander tuscheln.

Basisklassifikation: referentiell, propositional, topische Formeln,

Pseudokinegramm

Art der Verwendung: normal

Es gibt im zweiten Ansatz des Artikels: „An einem einfachen Kaffeetischchen in

einem Hotel in Antalya saßen sie auf einmal beieinander. Die beiden steckten die

Köpfe zusammen und redeten intensiv miteinander. 35 Minuten dauerte das

ungeplante Treffen zwischen den zwei mächtigen Männern.“

Rubrik: Meinung (Die Welt, 16.11.2015)

Glücklich das Land, in dem es heftigen Streit gibt

Bei jmdm. gibt es immer wieder Streit, Stil: neutr., jmd. streitet ständig/ oft

„Bert Brecht, der Zyniker, hat uns im Galilei einzureden versucht: "Glücklich das

Land, das keinen Helden braucht."81

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: formale und semantische Modifikation

Im ersten Absatz wird ein synonymes Phrasem (geflügeltes Wort) benutzt.- „Die

Deutschen liegen im Streit mit sich und sie leiden daran.“

81 URL12

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Rubrik: Sport (Die Welt, 16.11.2015)

Frankreichs Fußballidol fordert Verzicht auf die EM

auf etw. Verzicht leisten/ üben, Stil. Geh., auf etw. verzichten, (jmd. fordert,

dass jmd. Verzicht auf die EM leistet)

Basisklassifikation: : referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: semantische und formale Modifikation- Reduktion der

verbalen Komponente

Das entsprechende Vollverb wurde in der direkten Rede am Ende des Artikels

benutzt: „Es bricht mir das Herz bei dem, was ich jetzt sage, zumal ich mich so

sehr auf die Europameisterschaft gefreut habe, aber ich denke, Frankreich sollte

auf das Championat verzichten. Jedes andere Land kann das Championat

ausrichten, nur nicht wir. Ich habe große Angst davor, dass sich der schwarze

Freitag wiederholt. Ich finde, wir können die Sicherheit nicht garantieren, die es

braucht, um solch eine große Veranstaltung auszurichten. Es ist einfach zu

gefährlich. Glauben Sie etwa, dass künftig wieder Menschen ins Stade de France

gehen werden?“

Rubrik: Regionales (Die Welt, 16.11.2015)

Mit einem Papier bringt die CSU Merkel in Bedrängnis

in (arge/ große/ …) Bedrängnis geraten, Stil: neutr., in schlimmer Lage sein

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal- aktionale Reihenbildung

Ein synonymes Phrasem wurde im Lead benutzt: „Obergrenzen für die Aufnahme

von Flüchtlingen lehnt Angela Merkel ab. Das aber fordert ein Leitantrag der CSU.

Die setzt bei ihrem Parteitag die Kanzlerin mit dem provokanten Papier unter

Druck.“

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Rubrik: Geld (Die Welt, 16.11.2015)

Plötzlich könnten Lire wieder etwas wert sein

etw./ nichts wert sein, Stil: ugs., den Wert/ Preis von etw. haben; einer

Sache lohnen; keinen Wert/ Preis haben

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Ein synonymes Phrasem befindet sich am Anfang im ersten Absatz: „Die Lira ist

in Italien genauso lange abgeschafft wie die Deutsche Mark hierzulande. Seit 2002

gilt hier wie dort der Euro, Scheine und Münzen der entsprechenden nationalen

Währungen wurden umgetauscht. Doch in Italien feiert die Lira nun plötzlich eine

Wiederauferstehung und sorgt prompt für ein entsprechendes Durcheinander.“

[fröhliche] Auferstehung feiern, Stil: scherzh., von längst Vergessenem,

Abgetanem, Überholtem plötzlich wieder in Mode kommen, wieder

Geltung haben

Rubrik: Wirtschaft (Die Presse 27.11.2015)

SBO rutscht in die roten Zahlen

In die roten Zahlen kommen/ geraten/ rutschen, Stil: Kaufmannsspr../

neutr., Verluste machen, anfangen, Verluste zu machen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Die Phrase steht in den ersten Absatz des Artikels: „Wien/Ternitz. Der

Abwärtstrend beim österreichischen Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO)

setzt sich weiter fort. In den ersten neun Monaten des Jahres rutschte das

Unternehmen aufgrund von Wertberichtigungen mit zwei Mio. Euro in die roten

Zahlen. Im Vorjahr konnte SBO noch 46,8 Mio. Euro Gewinn verbuchen.“

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69

Rubrik: Kultur (Die Presse 27.11.2015)

Trump macht sich über Journalisten mit Behinderung lustig

sich über jmdn. lustig machen, jemanden lächerlich machen; jemanden

veralbern/ verspotten

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Im Lead wird ein synonymes Vollverb benutzt: „Der US-Präsidentschaftsbewerber

spottete über den Reporter Serge Kovaleski: "Er sollte aufhören, seine Behinderung

für Effekthascherei zu benutzen."“

Rubrik: Wirtschaft (Die Welt 27.11.2015)

Bei diesen Lebensmitteln macht Bio wirklich Sinn

Sinn machen, Stil: neutr., Zweck haben; vernünftig sein

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Die Redewendung befindet sich nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Sport (Die Welt 27.11.2015)

Gegen Bayern offensiv zu spielen ein großer Witz

Ein Witz sein, Stil: ugs., unbraucher sein, lächerlich sein, nicht sein

können; nicht ernst gemeint sein können

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: formale Modifikation- Reduktion der verbalen Komponente

Die Phrase steht nur in der Schlagzeile.

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70

Rubrik: Wissen (Die Welt 28.11.2015)

Europäischer Satellit soll Einstein recht geben

jmdm. recht geben, bestätigen, dass jmds. Äußerung/ Handlungsweise

richtig ist/ war, gerichtlich entscheiden, dass jmd. im Recht ist/ war, sich auf

eine Weise entwickeln, die jmd. Vorausgesagt hat.

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Es befindet sich nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Politik (Die Presse 28.11.2015)

Innenminister: Wenn der Ruf nach Rücktritt Routine wird

zur Routine werden, Stil: neutr., zur Gewohnheit werden

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Ein synonymes Ausdruck steht in den ersten Absatz des Artikels: „In den sozialen

Medien ist die tägliche Rücktrittsaufforderung an Johanna Mikl-Leitner

mittlerweile eine Routineübung.“

Rubrik: FITNESS (Die Welt 28.11.2015)

Diese drei Übungen geben Ihnen den Rest

jmdm./ einer Sache den Rest geben, Stil: ugs., jmdn./ etw. völlig zu

Grunde richten, jmdn. völlig betrunken machen, jmdn. seelisch

erschüttern/ vernichten

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Im Lead des Artikels befindet sich ein synonymer Ausdruck: „Auch nach einem

intensiven Workout können wir oft noch Kräfte mobilisieren. Wir haben drei von

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71

Trainern empfohlene Übungen zusammengestellt, mit denen Sie sich so richtig

auspowern können.“

Rubrik: Wirtschaft (Die Welt 29.11.2015)

Dobrindts Krisen-Strategie? Verwirrung stiften

Verwirung stiften, Stil: neutr., Chaos verursachen

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Die Redewendung steht nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Wissen (Die Welt 29.11.2015)

"Klimawandel ist Asteroideneinschlag in Zeitlupe"

In Zeitlupe; wie in Zeitlupe, Stil: neutr., in stark verlangsamtem Tempo/ sehr

langsam

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, adverbiales Idiom

Art der Verwendung: normal

Im Lead steht ein Ausdruck mit einem gemeinsamen semantischen Merkmal: „

Laut Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber verdrängt die Menschheit den

Klimawandel wegen seiner Langsamkeit.“

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Rubrik: Wirtschaft (Die Welt 29.11.2015)

„Star Wars Battlefront“ bricht alle Rekorde

Alle Rekorde brechen/ sprengen/ schlagen, Stil: neutr., alle Rekorde

überbieten

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbal, Kollokation

Art der Verwendung: normal

Die Redewendung ist nur in der Schlagzeile.

Rubrik: Geld (Die Welt 29.11.2015)

Deutsche Sparer tappen in die Tagesgeld-Falle

Jmdn. in die Falle laufen/ tappen lassen, Zulassen, dass jemand in eine

gefährliche/ kritische/ unangenehme/ missliche Situation gerät82

Basisklassifikation: referentiell, nominativ, verbales Idiom

Art der Verwendung: normal

Das Phrasem steht nur in der Schlagzeile.

82 URL1

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73

4 Zusammenfassung

Zahl der Phraseme in allen Schlagzeilen zusammen

Bei der Untersuchung wurden in den Zeitungen „Die Welt“ und „Die

Presse“ binnen 6 Tagen insgesamt 827 Schlagzeilen gefunden und in 50 von ihnen

Phraseme verwendet. Die Zahl der Schlagzeilen wurde aus allen Rubriken auf der

Startseite zusammengebracht. Die Rubriken aus der Zeitung „Die Presse“ befassen

sich mit Politik, Technik, Zeitreise, Wirtschaft, Bildung, Sport, Wien, Motor,

Kultur, Panorama, Leben, Mein Geld, Wissenschaft, Karriere, Immobilien,

Schaufenster. Zeitung „ Die WELT“ bietet auch ihre Rubriken an: Politik,

Panorama, Wirtschaft, Geld, Digital, Geschichte, Regionales, Kultur, Meinung,

ICON, Sport, Geschichte, Wissen, Gesundheit, Reise und Fitness. Nicht in allen

Rubriken werden die Phraseme verwendet.

Zahl der Schlagzeilen Davon mit Phrasemen %

Die Presse 377 25 6,6

Die Welt 450 25 5,6

INSGESAMT 827 50 6,05

Phrasemtypen in den Schlagzeilen- „Die Welt“

In die Tabelle sind nur solche Rubriken eingetragen, in denen sich die Phraseme

befinden.

Alle gefundenen Phraseme kommen in den Schlagzeilen nur einmal vor.

Zahl der Schlagzeilen Davon mit Phrasemen %

Wirtschaft 46 7 17,4

Panorama 59 3 5,1

Politik 82 5 6,1

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74

Geld 7 3 42,9

Meinung 29 1 4,77

Sport 47 2 4,26

Regionales 2 1 50

Fitness 2 1 50

Wissen 17 2 5,89

INSGESAMT 291 25 10

Phrasemtypen in den Schlagzeilen- „Die Presse“

In die Tabelle wurden nur solche Rubriken eingetragen, in denen sich die Phraseme

befinden.

Alle gefundenen Phraseme kommen in den Schlagzeilen nur einmal vor.

Zahl der Schlagzeilen Davon mit Phrasemen %

Politik 50 3 6

Panorama 33 3 9,1

Tech 25 4 16

Zeitreise 14 1 7,1

Leben 24 1 4,2

Welt 11 2 18,2

Sport 26 2 7,7

Bildung 14 3 21,4

Wirtschaft 38 2 5,7

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75

Schaufenster 8 1 12,5

Karriere 16 1 6,3

Immobilien 13 1 7,7

Kultur 27 1 7,4

INSGESAMT 299 25 8,28

Die Zahl der Phraseme ist in einzelnen Rubriken der Zeitungen ähnlich. Den

Unterschied gibt es aber bei den gefundenen Schlagzeilen. In der Zeitung „Die

Welt“ musste ich größere Menge von Schlagzeilen aufsuchen und zugleich binnen

mehreren Tagen zusammenbringen, um die bestimmte Zahl von den Phrasemen zu

kriegen.

Zahl des Vorkommens nach der Basisklassifikation- „Die Welt“

PHRASEMTYP Absolute

Vorkommenshäufigkeit

%

Referentielle Phraseme 25 100

Nominativ/Satzgliedwertig 24 96

Verbal 21 84

Substantivisch 1 4

Adverbial 2 8

Propositional/satzwertig 1 4

Pseudokinegramm 1 4

INSGESAMT 25 100

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Zahl des Vorkommens nach der Basisklassifikation- „Die Presse“

PHRASEMTYP Absolute

Vorkommenshäufigkeit

%

Referentielle Phraseme 24 96

Nominativ/Satzgliedwertig 20 80

Verbal 16 64

Substantivisch 2 8

Adverbial 2 8

Propositional/satzwertig 4 16

Zwillingsformel 1 4

PhraseologischerTerminus 1 4

Geflügete Worte 2 8

Strukturelle Phraseme 1 4

INSGESAMT 25 100

Art der Phrasemverwendung- „Die Welt“

Normal verwendete Phraseme X modifiziert verwendete Phraseme

Alle gefundenen Phraseme kommen in den Schlagzeilen nur einmal vor.

Zahl %

normale Verwendung 21 84

formale Modifikation 2 8

Semantische und formale

Modifikation

2 8

INSGESAMT 25 100

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77

Art der Phrasemverwendung- „ Die Presse“

Normal verwendete Phraseme X modifiziert verwendete Phraseme

Alle gefundenen Phraseme kommen in den Schlagzeilen nur einmal vor.

Zahl %

normale Verwendung 17 68

formale Modifikation 4 16

Semantische und formale

Modifikation

3 12

Semantische Modifikation 1 4

INSGESAMT 25 100

Bei der Zeitung „Die Welt“ wurde weniger modifizierten Phraseme als bei der

Zeitung „Die Presse“ verwendet.

Wie und wo die Phraseme im Text auftreten?- „Die Presse"

Schlagzeile Lead oder Anfang Mitte Ende

Normal 8 7 2 -

Modifiziert 2 6 - -

INSGESAMT 10 13 2 0

Wie und wo die Phraseme im Text auftreten?- „Die Welt“

Schlagzeile Lead oder Anfang Mitte Ende

Normal 12 9 - -

Modifiziert 2 1 - 1

INSGESAMT 14 10 - 1

Man kann an den Tabellen achten, dass die Zahl der Phraseme in der modifizierten

Form am Anfang des Artikels überwiegt. In der Mitte und am Ende des Artikels

benutzt man die Phraseologismen im sehr geringen Maß.

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Verwendung der Phraseme in der direkten Rede- „Die Welt“

Zahl %

Normal 1 4

Modifiziert 1 4

INSGESAMT 25 100

Verwendung der Phraseme in der direkten Rede- „Die Welt“

Zahl %

Normal 1 4

Modifiziert - -

INSGESAMT 25 100

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III FAZIT

Die Diplomarbeit hat sich mit Phraseologie beschäftigt.

Im ersten Teil habe ich versucht, die Theorie der Phraseologie und Phraseologismen

zu beschreiben. Ich habe mich mit der Terminologie, Geschichte, Merkmale und

Klassifikation der Phraseologismen befasst. Zu Verfügung stand mir vor allem das

Buch von Harald Burger - Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des

Deutschen, das ich auch als Vorbild zu der Analyse in dem Praktischen Teil

angewendet habe, und das Buch von W. Fleischer- Phraseologie der deutschen

Gegenwartssprache.

Ich habe meine Aufmerksamkeit den Phraseologismen in den Schlagzeilen

gewidmet. Das Ziel, das ich am Anfang gesetzt habe, war, die herausgefundenen

Phrasen zu vergleichen und die eventuellen Unterschiede zu ermitteln und zu

benennen. Es wurden Phraseologismen aus den verschiedenen Rubriken der

Online-Versionen der überregionalen Tageszeitungen „Die Welt“ und „Die Presse“

analysiert. Damit habe ich am meisten mit dem Buch Deutsch-tschechischen

Wörterbuch der Phraseologismen und festgeprägten Wendungen von K. Heřman

und Kollektiv und auch im sehr geringen Maß mit den phraseologischen

Wörterbüchern aus der DUDEN Serie gearbeitet. Bei der Untersuchung wurde

bestätigt, dass die Phraseologismen ein wichtiges Element der journalistischen

Textsorten sind. Es ist nicht überraschend, dass in einigen Schlagzeilen

Phraseologismen vorkommen, trotzdem ist ab und zu ein Problem gekommen,

einen einzigen Phraseologismus zu finden.

Zuerst habe ich die Phraseologismen aus den Schlagzeilen intuitiv gewählt. Aber

nachdem ich mir die Wörterbücher angesehen hatte, stellte ich fest, dass ich mehr

Schlagzeile finden muss. Das Herausfinden des Arbeitsmaterials hat 7 Tage lang

gedauert.

Nach dem Auswerten der Hypothese wurde bewiesen, dass sich in der Zeitungen

„Die Welt“ weniger Schlagzeilen auf der Startseite befinden, also es werden auch

weniger Phraseologismen verwendet.

Ich habe an 50 Phraseologismen gearbeitet.

In beiden Zeitungen war die am häufigsten vertretene Gruppe der verbalen Idiome

und Kollokationen zu finden. Sie sind meistens in Verbindung mit einer Präposition

und einem Substantiv erschienen. Dies betrifft auch adverbiale und substantivische

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Phraseologismen, Zwillingsformel, geflügeltes Wort, phraseologischer Terminus

oder Pseudokinegramm, deren Anteil aber nur gering war.

Die meisten Phraseologismen wurden normal, usuell verwendet. Normalerweise

wurden insgesamt 38 Phraseologismen verwendet. Im einen Fall handelte sich um

die Variation der lexikalischen Elemente - aktionale Reihenbildung. Was die

Modifikation der Phraseologismen angeht, war die Zahl dieser Redewendungen in

beiden Zeitungen fast gleich. Dieses Phänomen betrifft bei dieser Untersuchung nur

12 Phraseologismen.

Weiter habe ich festgestellt, dass in den Artikeln 3 Phraseologismen in der direkten

Rede eingeführt wurden. Sie stammen aber nicht von dem Autor des Artikels. Er

führt die Aussagen der Politiker oder Stellvertreter aus verschiedenen

Organisationen an.

Meiner Meinung nach ist Bereich der Phraseologie sehr interessant und nützlich.

Sie sind für Texte sehr wichtig. Ich möchte konstatieren, die ganze Untersuchung

halte ich für mich sehr bereichernd. Andererseits war es auch ziemlich schwierig,

alles übersichtlich zusammenzufassen. Diese Tätigkeit half meinen Wortschatz

erweitern und umfangreiche theoretische Kenntnisse gewinnen. Ich bin zu solchen

Ergebnissen gekommen, die ich selbst nicht erwartet habe.

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81

IV RESÜMEE

Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Phraseologismen in

den Schlagzeilen. Das Ziel dieser Arbeit besteht im Vergleichen von Verwendung

der Phraseologismen in den on-line Versionen der überregionalen Zeitungen „Die

Welt“ und „ Die Presse“ und im Vergleichen der Anzahl von in den Schlagzeilen

vorkommenden Phraseologismen.

Diese Arbeit besteht aus zwei Hauptteilen. Im ersten, theoretischen Teil befasse ich

mich mit der Phraseologie und den Phraseologismen in allgemein. Dann werden

die wichtigsten Begriffe der Phraseologie erklärt und die Geschichte dargestellt.

Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Klassifikation der Phraseologismen.

Hier wird beschrieben, wie und nach welchen Kriterien die Phraseme eingeteilt

werden können. Weil in der Arbeit die Phraseologismen in den Schlagzeilen gelöst

werden, wird hier die Aufmerksamkeit auf Phraseologismen im Text und

verschiedenen journalistischen Textsorten gerichtet.

Der zweite, empirische Teil verwendet die erworbene Theorie in der Praxis. Zuerst

wird die Hypothese aufgestellt, die dann bestätigt oder widerlegt ist. Die Analyse

sollte entdecken, ob die Zahl der Phraseologismen in der Zeitungen ähnlich ist oder

ob in einer Zeitung mehr diese Wortverbindungen vorkommen. Die

herausgefundenen Phraseologismen werden von den bestimmten Gesichtspunkten

beobachtet und analysiert.

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82

V RESUMÉ

Předložená diplomová práce se zabývá Frazeologismy v novinových

nadpisech. Cíl dané práce spočívá ve srovnání použití frazému v online verzích

nadregionálních novin „Die Presse“ a „ Die Welt“, jak často a v jaké míře se

frazeologismy v nadpisech vyskytují.

Práce se skládá ze dvou částí. V první, teoretické části, je nejprve řešena frazeologie

a frazeologismy obecně. Dále jsou vysvětleny nejdůležitější frazeologické pojmy a

jejich dějiny.

Následující kapitola se zabývá klasifikací frazémů. Zde je popsáno, jak a podle

jakých kritérií můžeme frazémy dělit. Jelikož jsou v dané práci řešeny novinové

nadpisy, je zde pozornost věnována také frazeologismům v textu a druhům

žurnalistických textů.

V druhé, empirické části je použita nabytá teorie v praxi. Nejprve byla sestavena

hypotéza, která se v průběhu výzkumu potvrzovala či vyvracela. Cíl analýzy je

takový, zdali je počet frazeologismů v novinách obdobný či se v jednotlivých

novinách liší. Vyhledané frazeologismy jsou pak posuzovány z určitých hledisek a

dále rozebrány.

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83

QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS

A) Primäre Quellen:

Die Presse.com. URL: http://diepresse.com (Stand: 3. 11. 2015 – 4. 12.

2015)

Die Welt. URL: http://www.welt.de (Stand: 3. 11. - 4. 12. 2015)

B) Sekundäre Literatur:

BURGER, Harald a Martin LUGINBUHL. Mediensprache: eine Einfuhrung in

Sprache und Kommunikationsformen der Massenmedien. 4., neu bearbeitete und

erweiterte Auflage. Boston: De

BURGER, Harald, Annelies HACKI BUHOFER, Ambros SIALM a Brigit

ERIKSSON. Handbuch der Phraseologie. New York: de Gruyter, 1982, 433 s.

ISBN 3110080028.

BURGER, Harald. Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 3.,

neu bearbeitete Aufl. Berlin: Erich Schmidt, c2007, 240 s. Grundlagen der

Germanistik, 36. ISBN 978-3-503-09812-5.

BURGER, Harald. Sprache der Massenmedien. 2., durchgesehene und erw. Aufl.

New York: W. de Gruyter, 1990, 388 s. ISBN 3110123061.

DUDEN. Deutsches Universalwörterbuch A-Z. 1. Auf. Leipzig: Dudenverlag,

1996, 1816 s. ISBN 3411055030

DUDEN: Wörterbuch der deutschen Idiomatik. 3., überarbeitete und aktualisierte

Aufl. Mannheim: Dudenverlag, 2008, 959 s. Duden in zwölf Bänden. ISBN

9783411041138.

FLEISCHER, Wolfgang. Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache.

Leipzig: Bibliographisches Institut, 1982, 250 s. ISBN 9783484730328..

FLEISCHER, Wolfgang. Stilistik der deutschen Gegenwartssprache: von

Wolfgang Fleischer .. [et al.]. 3. durchgeseh. Aufl. Leipzig: Bibliographisches

Institut, 1979, 394 s.

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84

HEŘMAN, Karel; BLAŽEJOVÁ, Markéta; GOLDHAHN, Helge. Deutsch-

tschechisches Wörterbuch der Phraseologismen und festgeprägten Wendungen. A-

L.. 1. vyd. Praha : C.H. Beck, 2010. 1313 S. ISBN 9788074001758.

HEŘMAN, Karel; BLAŽEJOVÁ, Markéta; GOLDHAHN, Helge. Deutsch-

tschechisches Wörterbuch der Phraseologismen und festgeprägten Wendungen. M-

Z . 1. vyd. Praha : C.H. Beck, 2010. S 2612. ISBN 9788074001758.

LÖFFLER, H. Germanistische Soziolinguistik. 3., überarb. Aufl. Berlin: Schmidt,

2005. ISBN 9783503079353.

LUGER, Heinz-Helmut. Pressesprache. Tubingen: M. Niemeyer, 1983,112 s.

ISBN 348425128x.

C) Internetquellen:

URL1= http://www.redensarten-index.de/suche.php. (Stand: 15. 11. 2015)

URL2= http://www.duden.de/rechtschreibung/Phraseologismus. Stand: (Stand: 15.

11. 2015)

URL3= https://de.wikipedia.org/wiki/Koh%C3%A4sion_(Linguistik). (Stand: 30.

10. 2015)

URL4= Helmut, Lenk (2006): Titel-Text-Relationen am Beispiel

Deutschschweizer Zeitungskommentare.

http://www.helsinki.fi/~lenk/Vortrag_Riga_606.pdf. (Stand: 26. 11. 2015)

URL5= https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Presse. (Stand: 2. 11. 2015)

URL6= https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Welt. (Stand: 2. 11. 2015)

URL7= http://www.welt.de/. (Stand: 2. 12. 2015)

URL8= http://diepresse.com/. (Stand: 2. 12. 2015)

URL9= https://www.dict.cc/?s=b%C3%B6ses+Omen. (25. 11. 2015)

URL10= https://de.wikipedia.org/wiki/Der_mit_dem_Wolf_tanzt_(Film). (Stand:

25. 11. 2015)

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85

URL11= https://de.wikipedia.org/wiki/Schneewittchen_(1971). (Stand: 25. 11.

2015)

URL12= http://www.zeit.de/2009/05/Zeitgeist0509. (Stand: 25. 11. 2015)

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86

ANHANG

Anhang Nr. 1- Expositionsrolle

Anhang Nr. 2- Schtotschussverteilung

Anhang Nr. 3- Kulminationspunkt

Anhang Nr. 4 - Ringbau

Anhang Nr. 5- Kodaposition

Anhang Nr. 6- Skelettkonstruktion

Anhang Nr. 7- Das alphabetische Verzeichnis der Phraseologismen in den

Schlagzeilen

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ANHANG Nr. 1

Beispiele von H. Lenk für Titel-Text-Relationen in

Zeitungskommentaren- Expositionsrolle

ANHANG Nr. 2

Beispiele von H. Lenk für Titel-Text-Relationen in Zeitungskommentaren-

Schtotschussverteilung83

83 URL4

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88

ANHANG Nr. 3

Beispiele von H. Lenk für Titel-Text-Relationen in

Zeitungskommentaren- Kulminationspunkt

ANHAGNG Nr. 4

Beispiele von H. Lenk für Titel-Text-Relationen in

Zeitungskommentaren- Ringbau84

84 URL4

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89

ANHANG Nr. 5

Beispiele von H. Lenk für Titel-Text-Relationen in

Zeitungskommentaren- Kodaposition85

85 URL4

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ANHANG Nr. 6

Beispiele von H. Lenk für Titel-Text-Relationen in

Zeitungskommentaren- Skelettkonstruktion86

86 URL4

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91

ANHANG Nr.7

Das alphabetische Verzeichnis der Phraseologismen in den Schlagzeilen

"App-Hersteller wollen uns gezielt abhängig machen"

15-Jähriger hält ganze Polizeistaffel in Atem

Blätter fallen- Bände sprechen

Unerlaubte Einreise – Saudi zahlt 65.000 Euro in bar

Mit einem Papier bringt die CSU Merkel in Bedrängnis

Als US-Touristin zu Besuch bei der Achse des Bösen

Skandal: Bleiben VW-Fahrer auf Kosten sitzen

Die Kanzlerin hat die Realität nicht mehr im Blick

Geld: Erste europäische Universität geht an die Börse

Star Trek: Enterprise feiert zum 50. Geburtstag ein Comeback

Polit-Hickhack in der Salzburger Hochschülerschaft nimmt keine Ende

Deutsche Sparer tappen in die Tagesgeld-Falle

Die mit den Haien tanzt

Heute vor 150 Jahren: Unter die Haube kommen – ein Lebensziel?

Biolandwirtschaft: Die fetten Jahre sind jetzt

VW setzt in der Abgasaffäre jetzt alles auf eine Karte

Microsoft schießt sich mit OneDrive-Kürzung ins Knie

Kommen und Gehen in der ÖVP-Kommunikation

Verluste können Teslas Strahlkraft nichts anhaben

Plötzlich stecken Obama und Putin die Köpfe zusammen

Trump macht sich über Journalisten mit Behinderung lustig

Smart Meter nach wie vor rechtliche Grauzone

Sind die Negativ-Zinsen ein böses Omen?

Dresden zahlt hohen Preis für sein Pegida-Problem

NippelstattHetze: Protest gegen Facebook-Zensur

Olympia-Saboteure bringen Scholz in Rage

Europäischer Satellit soll Einstein recht geben

„Star Wars Battlefront“ bricht alle Rekorde

Diese drei Übungen geben Ihnen den Rest

Innenminister: Wenn der Ruf nach Rücktritt Routine wird

Prügel gegen Asylwerber: Bettler schuldig gesprochen

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Bei diesen Lebensmitteln macht Bio wirklich Sinn

Der Papst im Sog der Intrigen

Volkswagen-Aktie bricht stark ein

Glücklich das Land, in dem es heftigen Streit gibt

Fußball-WM-Vergabe 2006: Auf der Suche nach Antworten

Die verzweifelte Suche nach dem verletzten Azam

Wer hat da von meinem Tellerchen gegessen?

Schadenersatz: Tierschützerklage gegen Republik

Deutsche Liga: Runder Tisch wegen Schiedsrichter gefordert

Verwirrung stiften

Warum der Verzicht auf Lohn der Wirtschaft nutzt

Frankreichs Fußballidol fordert Verzicht auf die EM

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ANNOTATION

Příjmení a jméno autora: Bc. Veronika Poláková

Název fakulty: Filozofická fakulta

Název katedry: Katedra germanistiky

Název diplomové práce: Frazémy v novinových nadpisech „Die Presse“ a „Die

Welt“

Vedoucí diplomové práce: Mgr. Michaela Kaňovská, Ph. D.

Počet znaků: 124 817

Počet příloh: 7

Použitá literatura: 12

Klíčová slova: frazeologie, frazeologismus, frazém, noviny, nadpis, Die Presse,

Die Welt

Charakteristika diplomové práce:

Předložená diplomová práce se zabývá Frazeologismy v novinových

nadpisech. Cíl dané práce spočívá ve srovnání použití frazému v online verzích

nadregionálních novin „Die Presse“ a „ Die Welt“. Práce zkoumá, jak často a v jaké

míře se frazeologismy v nadpisech vyskytují.

Teoretická část popisuje nejprve frazeologii a frazeologismy obecně. Práce se dále

zabývá nejdůležitějšími pojmy z frazeologie, klasifikací frazémů a výskytem

frazémů v textu. Jelikož jsou v práci řešeny frazémy v novinových nadpisech, je

nedílnou součástí teoretické části i kapitola, která je věnována žurnalistickým

textům a nadpisům.

Praktická část zahrnuje vyhledané frazémy v nadpisech z novin „Die Welt“ a „Die

Presse“. Následuje analýza získaných dat. Cílem bylo vyhodnotit získané výsledky

a určit rozdíly mezi jednotlivými novinami.

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ABSTRACT

Author’s name: Bc. Veronika Poláková

Faculty: Faculty of Philosophy

Department: Department of German Philology

Title: Idioms in newspapers‘ titles Die Presse & Die Welt

Consultant: Mgr. Michaela Kaňovská, Ph. D.

Number of signs: 124 817

Number of attachments: 7

Used literature: 12

Key words: phraseology, phraseologism, idioms, newspapers, title, Die Presse, Die

Welt

The thesis is analyzing idioms in newspapers‘ titles. The goal of this paper is to

compare idioms in online version of national newspapers Die Presse and Die Welt.

It will be analyzed how often and to which extent we can find idioms in print.

Theoritical part explains phraseology in general. Afterwards there are described the

most important terms in phraseology, classification of idioms and presence of

idioms in text. Since the paper is focused on idioms in newspapers, one of the

theoretical chapter is dedicated to texts and titles in journalism.

Practical part presents found idioms in titles from Die Presse & Die Welt. Found

data is analyzed accordingly and summarized the results from the analysis. The goal

is to evaluate if there are any differences between these mentioned journals.