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Politikbrief Kapazitätserweiterung Warum der Airpo wachsen soll Ohne Umsteiger keine Langstreckenverbindung Luſtverkehr holt Jobs in die Region Cargo Pharmalogistik 01 2017 APR

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PolitikbriefKapazitätserweiterungWarum der Airport wachsen sollOhne Umsteiger keineLangstreckenverbindungLuftverkehr holt Jobs in die RegionCargo Pharmalogistik

012017APR

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32 Düsseldorf Airport Politikbrief April 2017

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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir begrüßen Sie herzlich zum neu aufgelegten Politikbrief des Düsseldorfer Flughafens. Mit diesem Format melden wir uns zurück auf dem „Radar“ all derjenigen, die sich mit den Themen Flughäfen und Flugverkehr, aber auch mit Mo- bilität, Infrastrukturentwicklung und Nachhal-tigkeit befassen. Flughäfen sind Orte, an denen die Herzen höher schlagen – das sehen wir täglich bei der An- und Abreise unserer Passa-giere. In vielen Lebenssituationen ist ein Flug mehr als der schnellste Weg von A nach B, in vielen Arbeitssituationen ist er gerade dies. Über die Zukunft des größten Flughafens in NRW wird vielfach kontrovers in der Öffentlich-keit diskutiert. Wir möchten Sie deshalb künftig regelmäßig mit aktuellen Daten und Fakten ver-sorgen, die dem emotionalen Standbein ein fachliches zur Seite stellen und so den Blick auf Mobilitätsthemen am Düsseldorfer Flughafen fundiert ergänzen. Was muss ein Flughafen heute leisten? Wie sollte er in 20 Jahren ausse-hen? Wir sind offen für Ihre Anregungen und freuen uns über Rückmeldungen.

Thomas SchnalkeSprecher der Geschäftsführung

Warum derFlughafen Düsseldorf wachsen soll

Planfeststellungzur Kapazitätserweiterung

Slots sind die begehrte Währung der Flughäfen und Slots sind knapp am Düsseldorfer Airport. Als „Slot“ bezeichnet man das Zeitfenster, das eine Airline für den Start oder die Landung eines Flug-zeuges zugewiesen bekommt. Wenn rund um den Flughafen Düsseldorf derzeit über eine Kapazitäts-erweiterung gesprochen wird, dann bezieht sich das immer auf die Anzahl dieser Zeitfenster, die tagsüber für Flugbewegungen zur Verfügung stehen.

Um die wachsende Nachfrage der Airlines am Standort Düsseldorf bedienen zu können, will der Airport der Landeshauptstadt wachsen. Deshalb hat die Flughafen Düsseldorf GmbH 2015 ein Plan-feststellungsverfahren zur Kapazitätserweiterung angestoßen. Im Februar 2017 nun passierte das Verfahren mit der Erörterung einen weiteren Meilen- stein. Unter der Regie der Bezirksregierung Düssel- dorf wurden sechs Tage lang alle relevanten Argu-mente mit größtmöglicher Transparenz diskutiert. Die inhaltliche Diskussion war von einem hohen Detaillierungsgrad und großer Professionalisierung

bei Kritikern wie Befürwortern geprägt. Mit rund 150 Teilnehmern fanden allerdings nur wenige Bürgerinnen und Bürger den Weg in die eigens angemietete Messe-halle. Eine Entscheidung in der Sache fällt während ei-nes Erörterungstermins generell nicht. Vielmehr stellt die Bezirksregierung im Nachgang alle Ergebnisse des Termins zusammen und leitet sie dem Landesverkehrs-ministerium zu. Dieses ist für das Gesamtverfahren ver-antwortlich und geht in den folgenden Monaten in die Phase der Abwägung.

AnwohnerfondsDer hohe fachliche Anspruch der Erörterung geht auch zurück auf den Anwohnerfonds, den der Düsseldorfer Airport im Vorfeld aufgelegt hatte. Über diesen Fonds (100.000 Euro) konnten Anwohner und Träger öffentli-cher Belange zusätzliche Gutachter hinzuziehen, die die Kapazitätserweiterung kritisch hinterfragten. Die Fonds- verwaltung übernahm Thomas Goßen, Bürgermeister der Stadt Tönisvorst und Vorsitzender der Lärmkom-mission am Flughafen Düsseldorf. Fünf Studien sind so vergeben worden, überwiegend zu speziellen Aspekten

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Fortsetzung auf Seite 4

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54 Düsseldorf Airport Politikbrief April 2017

Auslegung

Auswertungder Einwendungen

April 2016

AbgabeGutachten,Vollständig-keitsprüfung

25. Mai 2016

Bürger- information

27. Februar 2015

EinreichungPlanfeststellungs-antrag beimMBWSV*

* MBWSV: Ministerium fürBauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW

8. Juli 2016

Frist fürEinwendungen

1. November 2016

Frist GutachtenAnwohnerfondStellungnahmeEinwendungen

ab 13. Februar 2017

Erörterungs- termin

Auswertung

20. Februar 2017

ab Mai 2017

Bericht Bezirks- regierung

Abwägung MBWSV

Die wichtigsten Fakten zum Antrag:

• Die Kapazitätserweiterung ist kein Ausbau. Alle Maßnahmen finden „innerhalb des Flughafenzauns“ statt.

• Zukünftig soll mit dem bestehenden Pistensystem in den verkehrsstarken Tagesstunden flexibler und damit bedarfsorientierter gearbeitet werden. So sollen in Spitzenstunden statt bisher maximal 47 bis zu 60 Flugbewegungen abgewickelt werden können.

• Damit wäre insgesamt eine Zunahme an Flugbewe- gungen möglich. Diese Zunahme entsteht jedoch nicht schlagartig, sondern mit einem voraussichtlichen mode- raten Wachstum von etwa 1,8% pro Jahr.

• Wenn das Zweibahnsystem tagsüber flexibler genutzt werden kann, bietet das die Chance auf weniger Bewe- gungen in den Rand- und Nachtstunden. Derzeit bauen

sich durch die starren Nutzungsregeln regelmäßig Ver- spätungen auf, die erst zum Ende der Betriebszeit abge- baut werden können.

• Der Angerlandvergleich bleibt von dem Vorhaben unbe- rührt. Der Flughafen hatte diesen Vergleich 1965 mit den damaligen Angerlandgemeinden und dem Land NRW geschlossen und darin einen Ausgleich mit den Anwoh- nerinteressen hergestellt. Der Angerlandvergleich setzt dem Flugbetrieb und damit auch der Lärmbelastung in der Umgebung klare Grenzen. Auch die strengen Nacht- flugregelungen und die Flugrouten bleiben unverändert.

• Die Kapazitätserweiterung benötigt keine öffentlichen Gelder. Durch optimierte Nutzungsmöglichkeiten der bestehenden Infrastruktur verbessert sich das Infrastruk- turangebot in NRW entscheidend.

der Lärmentwicklung. Sie geben eine zusätzliche Gewähr, dass auch die Bedenken der Kritiker ange-messen in das Verfahren eingehen.

Für Branchenkenner ist das Thema „Kapazitäten“ keine Überraschung. Luftverkehr ist ein globaler Wachstumsmarkt und der Spiegel des zunehmen-den Mobilitätsbedürfnisses der Gesellschaft. Die deutschen Flughäfen waren in 2016 mit 3,4% mehr Passagieren allerdings an der rasanten weltweiten Entwicklung nur unterdurchschnittlich beteiligt. Dagegen konnten die europäischen Nachbarn teils beachtliche Zuwachsraten verbuchen. Luxemburg etwa legt mit 11,8% mehr Passagieren ein deutli-ches Plus vor, die Niederlande kommen auf plus 8,8 %, so bilanziert der Bundesverband der Deut-schen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Am Standort Düsseldorf hingegen ist die Lage bei der Kapazität angespannt. Der Airport bedient einen Wirtschafts-raum mit rund 18 Mio. Menschen. Neun der DAX-30-Konzerne haben hier ihren Sitz. Er liegt damit in der Größenordnung der europäischen Spitzenreiter London und Paris und bildet für Unternehmen wie für Touristen ein „Tor zur Welt“. Die Interkontinentalverbindungen nach Nordamerika und Asien sorgen für die notwendige direkte Anbin-dung an die internationalen Wirtschafts- und Reise-märkte. Jedoch sind die Kapazitäten im Luftverkehr durch die aktuelle Betriebsgenehmigung stark ge-deckelt. Seit Jahren übersteigt die Nachfrage der

Airlines die genehmigten Slots. Deshalb muss der Airport regelmäßig Fluggesellschaften abweisen, die NRW an-steuern wollen. In Slotzahlen übersetzt heißt das, dass heute in Zeiten des Zweibahnbetriebs in Düsseldorf maximal 47 Flugbewegungen pro Stunde geplant oder „koordiniert“ werden dürfen. Technisch möglich wären 60 Bewegungen. Das hat das Institut für Flugführung am Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) un-längst attestiert. Um dieses Potenzial zu heben, hat die Flughafen Düsseldorf GmbH das Planfeststellungsver-fahren angestoßen. Ziel: die vorhandene Infrastruktur (Nord- und Südbahn) flexibler nutzen, Spitzenlasten bes-ser auffangen und damit Wachstumsperspektiven für die Zukunft schaffen.

Luftverkehr und Wachstum

Dort, wo eine gute Flughafeninfrastruktur vorzufinden ist, entwickeln sich auch die wirtschaftlichen Kennzahlen positiv. Das belegten zuletzt die Vorarbeiten, die das Bundesverkehrsministerium für das nationale Luftver-kehrskonzept erheben ließ. Für die wirtschaftliche Ent-wicklung an Rhein und Ruhr könnte die Kapazitätserwei-terung die dringend benötigten Impulse geben, um

den schwachen Wachstumspfad zu verlassen. Der Flug-hafen steht für eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 3,4 Mrd. Euro. Über 21.000 Menschen arbeiten hier. Insgesamt sind 56.000 Arbeitsplätze in der Region vom Flughafen abhängig. Über 1.200 neue Arbeits- plätze würden entstehen, wenn er wachsen kann.

Schon lange gefordertVerkehrsexperten fordern schon lange die Aufstockung der Bewegungskapazität am Düsseldorfer Airport. Die Europäische Kommission erkannte den Bedarf bereits 2011 an, auf Bundesebene steht er unter anderem seit 2009 im Flughafenkonzept und in NRW setzt sich der aktuelle Landesentwicklungsplan zum Ziel, gerade die landesbedeutsamen Flughäfen „bedarfsgerecht“ zu ent-wickeln. In Düsseldorf ist dazu die bauliche „Hardware“ nahezu vollständig vorhanden. Nur acht Abstellpositio-nen müssen auf dem bestehenden Gelände eingerichtet werden. Wenn also die NRW-Infrastruktur zügig moder-nisiert werden soll, gehört die Kapazitätserweiterung am größten Flughafen des Landes ganz oben auf die Liste. Weitere Infos unter dus-fuer-die-region.de oder brd.nrw.de

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76 Düsseldorf Airport Politikbrief April 2017

Luftverkehr holt Jobs in die RegionBeschäftigungseffekte einer neuen Langstrecke

Ohne Umsteiger keine Langstreckenverbindung

Luftverkehr ist ein Jobmotor, weltweit, aber auch regio-nal im Einzugsgebiet der deutschen Flughafenstandorte. Mit 21.600 Beschäftigten ist der Düsseldorfer Airport die größte Arbeitsstätte in der Landeshauptstadt und eine der größten in ganz NRW. Das Institut für Handels-forschung an der Universität zu Köln (IfH) weist in der aktuellen Arbeitsstättenerhebung für den Flughafen (2016) allein 208 Unternehmen aus, die ihren festen Sitz am Airport haben. Ein Großteil der Beschäftigten steht bei den Airlines „in Lohn und Brot“, gefolgt von den Mit-arbeitern der Handlingsgesellschaften, die für die Ab- fertigung am Boden zuständig sind.

Rahmenbedingungen müssen stimmenDer Bundesverband der Deutschen Luftverkehrs-wirtschaft (BDL) hat die Beschäftigungswirkungen von neu stationierten Flugzeugen untersucht. Aus unternehmerischer Sicht der Airlines ist es keine Selbstverständlichkeit, Flugzeuge in Deutschland zu stationieren. Denn der deutsche Markt kann auch mit Fluggerät bedient werden, das aus den auslän-dischen Zielgebieten heraus Deutschland anfliegt. Beschäftigung und Wertschöpfung wird dann über-wiegend dort, nicht aber hierzulande, geschaffen. Umso wichtiger ist es, dass die Rahmenbedingungen in Deutschland für die Stationierung von Flugzeugen hinreichend attraktiv sind. Hierzu zählen insbeson-dere ausreichende Startbahn- und Terminalkapazi-täten sowie wettbewerbsfähige Betriebszeiten an deutschen Flughäfen (BDL Report 2016).

Für jedes neu stationierte Flugzeug benötigen Fluggesellschaften nur für das Cockpit, die Kabine und den unmittelbar zurechenbaren technischen Support bei einem Langstreckenflugzeug über 120 Beschäftigte. Bei einem Kurzstreckenflugzeug sind es über 40 Beschäftigte. Je nach Fluggesellschaft und Flugzeugtyp variiert die Anzahl der Mitarbeiter. Zum Vergleich: Das Statistische Bundesamt weist bei einem mittelständischen Betrieb in Deutschland eine Beschäftigtenhöhe von im Durchschnitt rund 80 Mitarbeitern aus (inklusive aller Verwaltungs- tätigkeiten).

Airlines 29,0%

Handling- gesellschaften 14,0%

Wach - und Sicherheits-dienste 9,2%

Catering, Hotel und Gastronomie 8,7%

Behörden 6,7%

Einzel- handel3,9%

Spedition Fracht3,0%

Reisebüros und -veranstalter, Autovermietung2,5%

Sonstige16,2%

DüsseldorfAirport 6,6%

Quelle: Institut für Handelsforschung, Köln, 2016

Bedeutung eines neustationierten Flugzeugs

Umsatzin Mio. Euro/Jahr

Arbeitsplätze

1 Nur Besatzung, ohne Verwaltung.

2 Nur Besatzung, ohne Verwaltung. Mit Verwaltung: bis 220 (beim A340). Bis 400 (beim A380).

Quelle: BDL auf Basis des Statistischen Bundesamts und Unternehmensangaben

1 2

Kurzstrecken- flugzeug

Langstrecken- flugzeug

Durchschnittlicher mittelständischer

Betrieb

24 84

>40 >120

13

80 C C

Der Flughafen Düsseldorf ist ein europäisches und internationales Drehkreuz (Hub). Über zwei Millio-nen Passagiere landen am Airport, um von hier aus weiterzufliegen. Erst diese Umsteiger machen die Anbindung für die Airlines an das internationale Streckennetz rentabel und sichern die sogenannte Konnektivität des Standortes. Gerade in Hinsicht auf die Interkontinentalflüge sind die Zubringer oder „Feeder“ relevant. Das ist keine Besonderheit des Standorts Düsseldorf, sondern gilt weltweit.Wo kommen die Gäste her, die über Düsseldorf auf andere Kontinente reisen? Am Beispiel der Verbin-dung Düsseldorf – New York zeigt sich, dass der Großteil der Mobilitätsnachfrage (62%) aus der Re-gion stammt. Rund 9% der Passagiere sind Umstei-ger von anderen deutschen Flughäfen. Die übrigen Reisenden kommen per Zubringerflug aus unter-schiedlichen Ländern nach Düsseldorf, um den An-schluss nach New York zu nutzen.

W

Für ihre Langstreckenverbindungen setzen Airlines in der Regel größere Maschinen für etwa 250 bis 450 Personen ein. Damit diese wirtschaftlich fliegen können, muss die Auslastung stimmen. Vom Düs-seldorf Airport aus haben die Interkontinentalver-bindungen in der Regel eine Belegung von über 80% – gerade aufgrund der gut abgestimmten Zubringer. Im Flugplan ergibt sich aus dem Zusam-menspiel von Feederverkehr und Interkontverbin-dungen über den Tag ein wellenförmiger Verlauf. Die meisten Passagiere legen Wert auf kurze Um-steige- und Wartezeiten. In den Stunden vor dem Interkontabflug konzentrieren sich deshalb die Zu-bringerbewegungen, danach ebben die Bewegun-gen wieder leicht ab.

Mehr als ein Drittel aller Passagiere auf den Non-stopflügen von Düsseldorf nach New York sindUmsteiger, die nicht aus der Region kommen. Die Karte zeigt die wichtigsten Herkunftsorte am Bei-spiel der New York-Verbindung.

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98 Düsseldorf Airport Politikbrief April 2017

Die Düsseldorf Airport Cargo ist das erste Unternehmen deutschlandweit, das 2016 als „Center of Excellence of Independent Validators“ (CVEI) ausgezeichnet wurde. Das Label steht für Logistikunternehmen, die den Transport von zeitkritischen und hochempfindlichen Medizingütern beherrschen. Es wird von der IATA, der International Air Transport Association, vergeben. Die Cargo Experten des Düsseldorfer Airports haben mit „DUSpharma“ ein neues Produkt entwickelt. Nach knapp einem Jahr im zertifizierten Betrieb sieht man den Kurs bestätigt: Das DUS Pharma Center ist mehr als ein großer Apothekerschrank. Es ist ein High-Tech-Bau-stein in der globalen pharmazeutischen Logistikkette.

Im Handling Center liegen auf einer Fläche von insge-samt 800 Quadratmetern drei voneinander getrennte Sektionen. Diese umfassen jeweils einzelne Kühlzellen, die über moderne Mess- und Steuerungseinrichtungen verfügen und so bereits vor dem Eintreffen der Sen-dungen entsprechend der jeweiligen Produktanforde-rungen auf die benötigte Temperatur eingestellt werden können.

Nicht minder wichtig für ein kompetentes und sicheres Handling der hochsensiblen Fracht ist die Überwachung der operativen Prozesse. Die Düssel-dorf Airport Cargo schulte daher intensiv alle Mitar-beiter, die pharmazeutische Produkte abfertigen. Damit übersetzte sie – kurz gesprochen – die stren-gen Ansprüche der IATA und der europäischen

„Good Distribution Practice“ in klare Ver-haltensregeln für den manchmal hektischen Alltag im Frachtge-

schäft. Der Aufwand zahlt sich aus. Für Logistik-partner, die in diesem Segment arbeiten, sind die entsprechenden Zertifizierungen ein Signal: Über den Standort Düsseldorf können sie zeitkritische Sendungen schnell und zuverlässig umschlagen.

Der Export ist das starke Standbein der NRW- Pharmaunternehmen – rund 60 Prozent der Umsätze machten sie in der Vergangenheit im Ausland. Auch die NRW-Landesregierung hat deshalb seit 2015

Zeitkritisch und hochempfindlichPharmalogistik am Flughafen Düsseldorf

StandortfaktorGeschultes Personal

einen Schwerpunkt ihrer wirtschaftspolitischen Förde- rung auf den sogenannten Leitmarkt „Life Sciences“ gelegt. Schon jetzt belegen die Unternehmen an Rhein und Ruhr europaweit den ersten Platz und weltweit den neunten Platz bei der Zahl der biotechnologischen

Patentanmeldungen. Laut NRW.Invest zieht das auch den Forschernachwuchs an: Mittlerweile haben sich 27 Hoch-schulen und rund 20 außeruniversitäre

Forschungseinrichtungen in der Region auf Biotechno-logie oder verwandte Fachgebiete spezialisiert.

Die Spezialisierung der Düsseldorf Airport Cargo ist deshalb kein Zufallsprodukt. Sie bildet die gezielte Ver-längerung der Wertschöpfungskette am Pharmastand-ort NRW. In 2016 wies die Landesagentur NRW.Invest über 16.500 Beschäftigte für die Branche in der Region aus. Der Verband der Chemischen Industrie NRW zieht

Exportstark

Wertschöpfungsketteverlängert

Die wichtigsten Handelspartner NRWsin der Pharmaindustrie

Abnehmerländer

Quelle: Stat. Bundesamt, Außenhandelsstatistik NRW, Stand 2014

Lieferländer

den Radius weiter und kommt auf knapp 100.000 Mitarbeiter. Die Branchen sind gerade im Rheinland traditionell stark vertreten. „Vater Rhein“ dient schon lange als zentrale Transportader für die ers-ten Chemieunternehmen. Seit Ende der 1990er Jahre vollzieht sich eine Entwicklung hin zu moder-nen Chemparks mit verstärkter Integration auslän-discher Unternehmen. Rasant verändert haben sich

seither auch die An-sprüche an Transport und Logistik. Spezial-services und schnelle, flexible Anbindung an

die internationalen Märkte über den Düsseldorfer Airport sind hier ein klares Standort-Plus für die Unternehmen in der Region.

GB 9,0% USA 9,6%

Frankreich 6,9%

Italien 6,9%

NL 4,5%

China 4,5%

Tschech. Rep.4,0%

GB 3,1%

Schweiz 26,0%

Dänemark 11,3%

Belgien 10,8%

sonst. Länder 12,4%

USA 11,6%

Frankreich 12,2%

sonst. Länder 32,2%

China 7,7%

NL 6,4%

Japan 5,1%

Italien 4,8%

Schweiz 3,9%

Belgien 3,9%

Brasilien 3,3%

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Flughafen Düsseldorf GmbHPostfach 30 03 6340403 Düsseldorf

V.i.S.d.P.: Thomas KötterRedaktion: Verena MüllerGestaltung: Karl-Heinz MorawietzFotos: Ansgar Maria van Treeck,Andreas Wiese

Thomas KötterLeiter UnternehmenskommunikationT 0211 421-20020

Verena MüllerLeiterin Public AffairsT 0211 421-22197

Fabian ZachelLeiter Politische UmlandkommunikationT 0211 421-20638

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