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www.eifelverein.de Jacques Berndorf und das Eifel-Literatur-Festival 2010 seit 1888 Zeitschrift des Eifelvereins Heft 2 · 2010 Jahrgang 105 G 2523

Jacques Berndorf und das Eifel-Literatur-Festival 2010 · Krimi-Wanderungen mit dem Eifelverein Auf den Spuren von Jacques Berndorf in Monschau 4 DIE EIFEL 2/2010 Berndorf-Freunden

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Jacques Berndorf

und das Eifel-Literatur-Festival 2010

seit 1888

Zeitschrift des Eifelvereins

Heft 2 · 2010Jahrgang 105

G 2523

Page 2: Jacques Berndorf und das Eifel-Literatur-Festival 2010 · Krimi-Wanderungen mit dem Eifelverein Auf den Spuren von Jacques Berndorf in Monschau 4 DIE EIFEL 2/2010 Berndorf-Freunden

02 Eifel-Literatur-Festival 2010 mit dem EifelvereinJacques Berndorf liest am 1. Juni in Monschau

04 Auf den Spuren von Jacques Berndorf & Co.Ortsgruppen der BG Monschauer Land bieten Krimi-Wanderungen an

07 Sternstunden für LeserDie komplette Eifel im Bann von 28 Krimi-Autoren

13 375 Jahre St. Matthias Bruderschaft Stadtkyll-DahlemSeit 1635 Wallfahrten nach Trier zum Grab desApostels Matthias

21 Mit jungen Familien unterwegsBlick ins All, Gründung einer Familiengruppe, Harry Potter-Nacht

23 Rund ums Wandern und WanderwegeIm Chiemgau, Mittelharz, Schwarzwald, Südtirol,Dahner Felsenland etc.

43 NaturschutzBotanische Exkursion Südböhmen, Wacholderpflege

45 KulturpflegeBarrierefreundlicher Ehrenfriedhof, Kölner Krippenland-schaft

47 Aus dem VereinslebenNeue OG Bernkastel-Kues, Eichendorff-Plakette an OG Neuss etc.

50 Aus dem HauptvereinKonsens für eine Beitragserhöhung

52 Eifelsteig & Co.Neuer Wanderführer, mit Journalisten unterwegs

54 In stillem Gedenken

55 Geehrte und treue Mitglieder

57 Neue Mitglieder

60 Bezirksgruppen und Ortsgruppen

Impressum

1DIE EIFEL 2/2010

Inhaltsverzeichnis

Titelbild: In Kooperation mit dem Organi-sationsbüro des Eifel-Literatur-Festivalsund dem Eifelverein liest Jacques Berndorfam 1.6.2010 in Monschau aus seinemjüngsten Eifel-Krimi vor.Foto: © Organisationsbüro Eifel-Literatur-Festival

Heft 2 · April/Mai 2010

Jahrgang 105 · ISSN 0176-8255

seit 1888

Zeitschrift des Eifelvereinsfür 30.000 Mitglieder in 162 Ortsgruppen

Herausgeber und Verlag:Eifelverein · Stürtzstraße 2–652349 Düren · Telefon 02421/13121Telefax 02421/ 13764E-Mail: [email protected]: www.eifelverein.de

Redaktion: Manfred Rippinger, Haupt geschäftsführer des Eifelvereins

Anzeigenverwaltung:Medien Marketing Meckenheim (MMM),Sigrid Busse Werner-von-Siemens-Str. 1353340 MeckenheimTel. 02225/8893-991 · Fax 8893-990E-Mail: [email protected]

Satz und Layout: Print Prepress GmbH & Co. KG Am Hambuch 17 · 53340 Meckenheimwww.print-prepress.de

Druck: DCM · Druck Center MeckenheimWerner-von-Siemens-Str. 1353340 Meckenheimwww.druckcenter.de

Unverbindlich eingereichte Manus kripteund Fotos können aus Kosten gründennicht zurückgesendet werden.

Diese Publikation wurde gefördert mitfreundlicher Unterstützung des Land-schaftsverbandes Rheinland.

Die Juni/Juli-Ausgabe (Heft 3/2010)erscheint Ende Juni 2010

Redaktions- und Anzeigenschluss:20. April 2010

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Der Eifelverein präsentiert:

Jacques Berndorf –der literarischer Botschafter der EifelAm 1. Juni liest er in Monschau – beim Eifel-Literatur-Festival 2010

JOSEF ZIERDEN

2 DIE EIFEL 2/2010

Die Ahr war sein Schicksal. Vor einem Vierteljahr-hundert, zu Anfang des Jahres 1984, kam der Journa-list Michael Preute von München in die Eifel. Zu-nächst, um rund um den Regierungsbunker im Ahrtalzu recherchieren. Aber auch, um inmitten einerschweren Lebenskrise in der Stille und Einsamkeitder Eifel zu sich selber zu finden, über alte und neueLeben nachzudenken. Ein Lebenstief, aus dem derWeg schon bald steil bergan führte. Nicht zuletzt,weil die Eifellandschaft ihn gefangennahm: Als erTag für Tag in den Wäldern herumrannte. Als er dentypischen Geruch der Scheunen wiederentdeckte.Als er den gedämpften Lärm in den Rinderställenhörte, den er als Kind so geliebt hatte, wie er jüngstin seinem ganz persönlichen Eifel-Reiseführer „Ge-brauchsanweisung Eifel“ geschrieben hat. Er ist eineeinzige Liebeserklärung an unsere Eifel.

Die Stille der Eifel-Landschaft tat MichaelPreute gut. Er begann,seinen ersten Eifelkri-mi zu schreiben: „Eifel-Blues“, 1989 erschie-nen. Er gab sich eineneue Schriftsteller-Identität mit demNamen des alten Vul-kaneifeldorfs Berndorf,in dem er Jahre zuvorgestrandet war. Drei-zehn Bindestrich-Kri-mis weiter und etlicheThriller und Kurzkrimi-

Anthologie dazu, fast vier Millionen mal gekauft undinsgesamt mehr als 250 mal aufgelegt, wissen wir:Dieser Mann war ein Segen für die Eifel. Mit seinenKrimis hat Jacques Berndorf die Eifel zu Deutsch-lands Krimilandschaft Nummer 1 gemacht und dieGattung „Regionalkrimi“ in Deutschland erst wirk-lich zum Erfolg geführt. Längst schon gilt sie als „diebeste Serie im zeitgenössischen deutschen Kriminalro-man“, so Jochen Schmidt in der FAZ. Mit spannender

Unterhaltung, mit hymnischen Schilderungen derLandschaft und mit liebevoll-ironischen Porträts dereigenwillig-dickschädeligen Bewohner hat er seinerWahlheimat Eifel nicht nur millionenfach Leser, son-dern immer auch treue Freunde gewonnen. Die wan-deln nicht selten, mit Krimi-Reiseführern gewappnet,auf den Spuren Sigi Baumeisters: immer auf der Spurvon Mord und Totschlag, Erpressung, Drogenhandeloder Schwarzgeldaffären, Müllschieberei oder Kin-desmissbrauch. Aber immer auch auf der Spur derstillen Schönheit dieser Eifellandschaft. Selbst dasparadiesische Ahrtal, ein Touristenmagnet seit jehermit seinen alten Winzerflecken, Weinbergen, Burgenund Felspanoramen bleibt da nicht länger heile Welt.Auch nach Ulmen in der östlichen Vulkaneifel, imKreis Cochem-Zell, führt ein Berndorf-Krimi: „Eifel-Wasser“.

Erst ermittelt Siggi Baumeister in der Nordeifel,in Monschau, wo Jacques Berndorf am Dienstag,1. Juni 2010, im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals lesen wird. Jakob Driesch, Experte für Land-wirtschaft und Windenergie, wird mit sechs Schüs-sen in der Rur erschossen. „Wie war Driesch in denFluss gekommen? Egal, er war im Wasser, er hetzteflussabwärts durch die Schlucht, die die alten Mon-schauer Handwerkerhäuser bildeten. Nur wenige Stun-den zuvor waren noch Tausende von Touristen über diebeiden Brücken geschlendert, die dicht nebeneinanderdas Wasser der Rur überspannten. (...) Jetzt in der Dun-kelheit, war Driesch mutterseelenallein. Nein, nichtganz allein. Denn da lief hinter ihm sein Mörder, dichthinter ihm“, so heißt gleich zu Anfang des Eifel-Kri-mis „Eifel-Sturm“. Ob Ahreifel, Osteifel oder Nordei-fel: Berndorf und die Eifel gehören seit einem gutenVierteljahrhundert untrennbar zusammen. Auch des-halb, weil schon seine Großmutter und sein Großva-ter aus der Eifel stammten, aus Hottenheim beiMayen, und weil der Vater in Breisig am Rhein lebte.Kein Wunder, dass Michael Preute alias JacquesBerndorf schon als Kind häufig in der Eifel war. Unddass seine Rückkehr in die Eifel im Jahre 1984 imGrunde eine Heimkehr war, zurück zu den Wurzeln.

Jacques Berndorf, der führen-de Werbeträger für die Eifelund zugleich „Guru der Eifel-krimis“

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Jacques Berndorf

Dies dokumentiert auch das folgende Interview:

Was reizt Sie an der Eifel als Krimilandschaft?Mich reizt die Eifel als Krimi-Landschaft so sehr, weiles der erste Ort war, dem ich mich auslieferte, andem ich wohnen wollte, den ich als mein Zuhause be-trachtete. In den Wirren des Journalismus hatte icheinen solchen Ort nicht. Dazu gehört auch, dass ichmich auf die Menschen einlassen musste. Nun kannman sagen, dass es da auch die Oberpfalz getanhätte, der Westerwald oder der Hunsrück. Bis zueinem gewissen Maß stimmt das auch – es war haltdie Eifel. Mich reizte die Stille, zudem auch die Wort-kargheit der Menschen hier – und, alles in allem: Hierwurde und wird im Grunde immer viel verschwiegen.Das ist so prototypisch für die Provinz.

Warum schreiben Sie Krimis?Ich schreibe wahrscheinlich Krimis, weil sie einenSpannungsbogen erfordern, wie ich ihn liebe. Eskommt aber auch hinzu, dass ich in meinem Berufals Journalist sehr oft Reportagen über echte Krimi-nalfälle geschrieben habe. Mich faszinierte zumBeispiel immer die Macht und die Ohnmacht der Po-lizei, zudem die vollkommene Irrationalität bei Mor-den und brutalen Handlungen.

Haben Sie einen Krimi-Tipp für unsere Leser?Ich empfehle nach wie vor John Le Carré, „Fast einHeld“. Das ist zwar kein reiner Krimi, aber mankann als Schreiber verdammt viel lernen.

Die Fragen stellte Dr. Josef Zierden, Eifel-Literatur-Festival.

Aber nicht nur die Eifel und Jacques Berndorf,auch das Eifel-Literatur-Festival und Jacques Bern-dorf gehören zusammen. Stand Berndorf doch 1994an der Wiege des Festivals: bei der ersten Lesungüberhaupt, im engen Schalterraum einer kleinenBank zu Prüm, als der Krimi „Eifel-Blues“ noch nichtsvon Höhenflügen auf der Bestsellerliste wusste. Seit-her ist Berndorf immer wieder Gast des Festivals ge-wesen, zuletzt 2008 in Adenau und Ulmen. Und 2010nun präsentiert er sich in Zusammenarbeit mit demEifelverein in Monschau, in der Aula des St. Michael-Gymnasiums, am Dienstag, 1. Juni, 20.00 Uhr (Ein-lass 19.00 Uhr).

Tickets gibt es online bequem unter „www.eifel-literatur-festival.de“ (Karten werden zugesendet,man kann sie auch gleich ausdrucken). Darüber hi-naus kann man Eintrittskarten auch in den mehr als200 Vorverkaufsstellen von Ticket Regional erwer-ben, u. a. in den Wochenspiegel-Geschäftsstellen.Auch zahlreiche Buchhandlungen in allen 10 Land-kreisen der Eifel halten Eintrittskarten bereit.

Infotelefon für alle Fälle: 06551 / 24 89 – Buch-handlung „Hildesheim“ in Prüm, die Festivalbuch-handlung von Start weg.

Dr. Josef Zierden,Wenzelbachstr. 90, 54595 Prüm

3DIE EIFEL 2/2010

Organisationsleiter Dr. JosefZierden (Mitte) bei der

Moderation der jüngstenKrimiwerke der Autoren

Jacques Berndorf (rechts)und Ralf Kramp.

Fotos: © OrganisationsbüroEifeler Literaturfestival

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Krimi-Wanderungen mit dem Eifelverein

Auf den Spuren von Jacques Berndorf in Monschau

4 DIE EIFEL 2/2010

Berndorf-Freunden ist Monschau bestens vertraut:aus dem Krimi „Eifel-Sturm“. Da wird des Nachts derBundestagsabgeordneter Jakob Driesch, Experte fürLandwirtschaft und Windenergie, mit sechs Schüssenin der Rur erschossen... Vergeblich hetzt er flussab-wärts durch die Schlucht, die die alten MonschauerHandwerkerhäuser bilden. Nur wenige Stunden zuvorwaren noch Tausende von Touristen über die beidenBrücken geschlendert, die dicht nebeneinander dasWasser der Rur überspannen. Eine große Rolle spieltim Krimi das „dreieckige Haus“, dessen Spitze wie einMesser auf den Lauf der Rur deutet. Ist Jakob Drieschhier herausgesprungen, als er um sein Leben lief?

Was es mit den Schauplätzen in Monschau und imMonschauer Land auf sich hat, das wird die Spuren-suche am 1. Juni in Monschau erweisen.

Organisiert von folgenden Ortsgruppen des Eifelver-eins:

OG EicherscheidStart: 17.00 Uhr am Spielplatz Motto: Auf den Spuren von J. Berndorf – „Mond überder Eifel", Leiche Nr. 3Route: durch das Bundesgolddorf EicherscheidLänge: ca. 5 km, 1,5 Stunden

OG Einruhr-ErkensruhrStart: 10.00 Uhr Kirche EinruhrMotto: Auf den Spuren von J. Berndorf – „Mond überder Eifel“Route: Einruhr – Erkensruhr – Sauerbachtal – Heil-steinquelle – Wollseifener Feldern – EinruhrLänge: ca. 14 km, Wanderzeit ca. 4 – 5 Std.,

Rucksackverpflegung, festes SchuhwerkWF: Siegbert Heup

OG KalterherbergStart: 15.00 Uhr am Parkplatz „Eifeldom“, Bahnhof-straßeMotto: Auf den Spuren von Hubert vom Venn – „DieHand im Moor“Route: Kalterherberg – Ruitzhof – Reichenstein –KalterherbergLänge: ca. 10 km, 3,5 StundenWF: Elfriede Conrads

OG MonschauStart: 17.00 Uhr WeberplatzMotto: Auf den Spuren von J. Berndorf – „Eifel-Sturm“Route: Altstadt (kath. Pfarrkirche, Burg, Rotes Haus,Dreieckshaus, ev. Pfarrkirche)Länge: ca. 3 km, 1,5 StundenWF: Egon Foulonge

OG RoetgenStart: 17.00 Uhr am Bahnhof RoetgenMotto: Auf den Spuren von der Roetgener AutorinBrigitte Commichau – „Schwarzes Requiem"Route: durch den Ort und die nähere Umgebung vonRoetgenLänge: 1,5 Stunden

Die Teilnahme an allen Wanderungen ist kosten-los. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme bis zum 21. Mai2010 mittels des Coupons auf S. 5 an oder formlosper Fax 02421/13764 oder E-Mail: „[email protected]“. Bitte Absender nicht vergessen!

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Themenschwerpunkt

7DIE EIFEL 2/2010

Sternstunden für LeserEifel-Literatur-Festival 2010 erstmalig mit dem Eifelverein

JOSEF ZIERDEN

„Das Eifel-Literatur-Festival hat sich längst zum größ-ten und bedeutendsten Literaturfestival des Landesentwickelt, dessen guter Ruf bundesweit ausstrahlt.“Das unterstrich Doris Ahnen, Kulturministerin undVorsitzende des Kultursommers Rheinland-Pfalz, aufder Start-Pressekonferenz zur 9. Saison des Festi-vals. Das Eifel-Literatur-Festival findet wieder imRahmen des Kultursommers statt vom 23. April biszum 6. November 2010 mit insgesamt 28 Veranstal-tungen.

„Auch in diesem Jahr wartet das Eifel-Literatur-Festival mit hochkarätigen Autorinnen und Autorenund einem wunderbar vielfältigen Programm auf, mitdem eingefleischte Literaturkenner genauso auf ihreKosten kommen, wie diejenigen, die die Gegenwartsli-teratur erst noch für sich entdecken wollen“, so formu-lierte Ministerin Ahnen das Erfolgsrezept des Festi-vals. Es mache Lust auf Lesen, Lust auf Literatur undsei auch eine Pionierarbeit in Sachen Leseförderung.Sie dankte dem Initiator des Festivals, Dr. Josef Zier-den aus Prüm, der sich seit 1994 mit beeindrucken-dem Engagement für den Erfolg des Eifel-Literatur-Festivals einsetze.

Von der Nobelpreisträgerin Herta Müller und derSchauspielerin Katja Riemann bis zum erzähleri-schen Alt-Meister Martin Walser, von den Bestseller-autoren Richard David Precht und Frank Schätzingbis zur jungen Kult-Autorin Judith Hermann: Das Fes-

tival präsentiert sich auch in diesem Jahr wieder mitvielen prominenten Autorinnen und Autoren, 28 ins-gesamt. Darunter auch Roger Willemsen, MartinSuter, Elke Heidenreich, Michael Winterhoff, Susan-

Martin Walser, preisgekrönter Erzähler, Dramatiker und Essayist

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Themenschwerpunkt

ne Fröhlich, Rüdiger Safranski, Pater Anselm Grünoder Jan Weiler. „Sternstunden für Leser“ versprachDr. Josef Zierden, Initiator und Organisator des Eifel-Literatur-Festivals. Es füge sich mit seinem Pro-gramm hervorragend in das Motto des Kultursom-mers „Über Grenzen“ ein. Das Festival unternehmeliterarische Entgrenzungen von Zeiten und Räumen,es lote Grenzen aus und gehe immer wieder ans„Limit“, nicht nur mit Frank Schätzing und seinemgleichnamigen Thriller.

Das 9. Eifel-Literatur-Festival 2010 startet am 23.April, dem „Welttag des Buches“, in Wittlich miteiner musikalischen Revue von Katja Riemann undArne Jansen „Doitschland – ein Friedensreich“. Esendet, nach insgesamt 27 Veranstaltungen im Wo-chentakt, am 6. November in Bitburg mit einem Vor-trag von Heiner Geißler „Ou Topos. Auf der Suchenach einer besseren Welt“.

Was sagt eigentlich derjenige über das Eifel-Lite-ratur-Festival, welcher mit seinen Krimis die Eifel zuDeutschlands Krimilandschaft Nummer 1 gemachthat, nämlich Jacques Berndorf? In seinem Reisefüh-rer „Gebrauchsanweisung für die Eifel“ (2008)kommt Jacques Berndorf immer wieder auf das Eifel-Literatur-Festival zu sprechen. Wir zitieren daraus:„Ein gewisser Dr. Josef Zierden, vulgo Oberstudiendi-rektor im Schuldienst zu Gerolstein, vollbrachte dieschier unmögliche Leistung, das Eifel-Literatur-Festival auf die Beine zu stellen, das alljährlich alles,was Rang und Namen hat im schreibenden Gewerbe,hierher in die Eifel holt – zutiefst beneidet von all den

Kugelfischen in Großstädten und Ballungsräumen, dieso etwas nicht fertigkriegen, aber immer schon fertig-kriegen wollten.“ (S. 13, Vorwort) „Gemeinsamer Aus-gangspunkt beider Täler ist Prüm, und Prüm ist fürmich die weltberühmte Geschichte eines Buches unddie Geschichte vieler Bücher, weil dort Dr. Josef Zierdenansässig ist, dem es gelang, das Eifel-Literatur-Festival auf die Beine zu stellen, wohl einmalig inDeutschland.“ (S. 219, „Jede Menge Prominenz“)

8 DIE EIFEL 2/2010

Susanne Fröhlich’s „Moppel-Ich“ findet reißenden Ab-satz.

Ist auch 2010 wieder mit dabei: Prof. Dr. Dietrich Gröne-meyer

Fotos: © Organisationsbüro Eifeler Literaturfestival

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Eifeler Literaturfestival 2010

„Von einem Goldenen Buch nun zum Herrn der Bücher: Dr. Josef Zierden machte 2008 zum achten Maldas Eifel-Literatur-Festival und zählt schon durchauseinmal 1.000 Besucher bei einer Lesung – bei MartinWalser zum Beispiel. Wie der Mann das macht, ist imEinzelnen kaum erklärbar, nicht zu rekonstruieren, undam Abend des Ereignisses, wenn die Massen strömen,lehnt er sich zurück und grinst. Nur einmal habe icheinen Verlagsvertreter erlebt, der vollkommen er -schüttert sagte: 'Ich hatte seit drei Tagen nur einen An-rufer, aber den beständig und ohne Pause, sechs Malam Morgen, sechs Mal am Nachmittag: Dr. Josef Zier-den.'

Die Liste derer, die dann seinen Einladungen folgen,sieht zweifelsfrei beachtlich aus: Mario Adorf, PeterBichsel, Joachim Fest, Heiner Geißler, Ralph Giordano,Pavel Kohout, Walter Kempowski, Imre Kertesz, Sieg-fried Lenz, Herta Müller, Sten Nadolny, Leoluca Orlan-do, Ulrich Plenzdorf, Erika Pluhar, Maximilian Schell,Alice Schwarzer, Arnold Stadler, Uwe Timm, DanielKehlmann...

Ja, ja, ich höre schon auf, aber ich freue mich nuneinmal diebisch für meine Eifel und weiß genau, dassandere Landschaften gegen die Eifel sehr grau ausse-hen, um das einmal höflich auszudrücken. Es ist halt li-terarischer Hochgenuss in dieser Landschaft, undich weiß, dass dem Zierden das keiner nachmacht.“(S. 226, „Jede Menge Prominenz“)

Ein Überblick über die Veranstaltungsorte inallen 10 Landkreisen der Eifel

Rheinland-Pfalz

Adenau: Wladimir Kaminer 10. September

Bitburg: Martin Suter 11. Mai Inge Jens 4. JuniMichael Winterhoff 8. JuniDavid Safier 3. SeptemberFrank Schätzing 29. OktoberHeiner Geißler 6. November

Daun: Prof. Dietrich 27. AugustGrönemeyerJan Weiler 22. Oktober

Gerolstein: Richard David 7. MaiPrechtElke Heidenreich & 28. MaiBernd Schroeder

Himmerod: Pater Anselm Grün 29. September

Mayen/Schloss Bürresheim: Jacques Berndorf 11. September

Prüm: Roger Willemsen 30. AprilRafik Schami 6. MaiHerta Müller 17. MaiVolker Klüpfel & 25. SeptemberMichael KobrLeonie Swann 8. Oktober

Ulmen: Susanne Fröhlich 28. August

Welschbillig: Fritz Pleitgen 21. Mai

Wittlich: Katja Riemann & 23. AprilArne JansenMartin Walser 19. MaiJudith Hermann 5. November

Nordrhein-Westfalen

Heimbach David Safier 2. September

Monschau Sarah Kuttner 14. MaiJacques Berndorf 1. JuniSimon Beckett 17. September

Kloster Rüdiger Safranski 24. SeptemberSteinfeld

Die 28 Autoren 2010 in alphabetischer Kurz-Übersicht

Simon Beckett: Mit seinem Thrillerdebüt „DieChemie des Todes“ stürmte er die Bestsellerlisten.Dort ist er Stammgast bis heute. Monschau, 17. Sep-tember.

Jacques Berndorf: Der aktuelle Nürburgring-Skan-dal liefert ihm reichlich Stoff für einen neuen Eifel-krimi: „Die Nürburg-Papiere“ heißt er. Monschau, 1. Juni; Mayen, 11. September.

Susanne Fröhlich: „Moppel-Ich“ ist ihr bishergrößter Buch-Erfolg. Ein heiterer Ratgeber rund umdas Abnehmen. Jetzt ist die Fortsetzung da: „undewig grüßt das moppel-ich“. Ulmen, 28. August.

Heiner Geißler: Einer der unkonventionellstenund anregendsten politischen Denker. Geht im neu-esten Buch „Ou Topos“ auf die Suche nach einer bes-seren Welt. Bitburg, 6. November.

Dietrich Grönemeyer: Ist heute einer der popu-lärsten und angesehensten Mediziner Deutschlands.Gründer und Leiter des Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie und Bestsellerautor, aktuell zu Rückenproblemen. Daun, 27. August.

9DIE EIFEL 2/2010

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Themenschwerpunkt

Anselm Grün: Er ist Deutschlands meistgelesenerchristlicher Autor. Seine spirituellen Bücher berüh-ren die Menschen im Innersten und beeindruckennachhaltig. Kloster Himmerod, 29. September.

Elke Heidenreich und Bernd Schroeder: In ihremneuesten Roman erzählt die populäre Autorin vonalter Liebe, die nicht rostet. Komischer sind die Sze-nen einer Ehe noch nicht erzählt worden. Freitag, 28.Mai.

Inge Jens: Die Frau des berühmten Rhetorik-Pro-fessors Walter Jens (Tübingen) erinnert sich. An einLeben mit großen Zeitgenossen, an ein Leben miteinem demenzkranken Ehemann. Bitburg, 4. Juni.

Wladimir Kaminer: Seit der heiteren Erzählsamm-lung „Russendisko“ (2000) ist der Mann Kult. Um-werfend komisch erzählt er vom Wahnsinn unseresAlltags, aktuell über Schwiegermütter. Adenau, 10.September.

Volker Klüpfel & Michael Kobr: Mit den auflagen-starken Allgäu-Krimis rund um den legendären Kom-missar Kluftinger wurden sie Deutschlands erfolg-reichstes Autorenduo. Aus jeder Lesung machen sieeinen kabarettreifen Genuss, umwerfend komisch.Prüm, 25. September.

Sarah Kuttner: Die bekannte Fernsehmoderatorinhat ihren ersten Roman vorgelegt: „Mängelexem-plar“. Darin erzählt sie von einer Karrierefrau, beider alles perfekt sein muss – bis sie erkrankt. Mon-schau, 14. Mai.

Fritz Pleitgen: „Väterchen Don und das ewigeRussland“: Davon erzählt der langjährige ARD-Kor-respondent, WDR-Intendant in der Eifel. Mit derReise zum Don, an Weihnachten als ARD-Zweiteilerausgestrahlt, hat er sich einen alten Wunsch erfüllt.Welschbillig, 21. Mai.

Richard David Precht: Mit seinem Philosophie-buch „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ schrieb ereinen Millionen-Bestseller. Jetzt spricht er über dieLiebe, „ein unordentliches Gefühl“. Gerolstein,7. Mai.

Katja Riemann: Eine der bekanntesten Schauspie-lerinnen Deutschlands. Singt, spielt und liest zumThema „Deutschland“, begleitet vom JazzgitarristArne Jansen.Wittlich, 23. April (Eröffnung des Festi-vals).

David Safier: Superwitzig, superschräg! Mitdem Bestsellerroman „Mieses Karma“ begeisterte er

10 DIE EIFEL 2/2010

Sie hat die Großen unserer Republik kennengelernt und warmehr als nur die Frau an der Seite des „Rhetorikpapstes“Professor Walter Jens aus Tübingen: Inge Jens. Am 4. Juniist sie Gast des Eifel-Literatur-Festivals im Haus Beda zuBitburg. Foto: © Manfred Grohe

Mit Sarah Kuttner kommt eine bekannte Fernsehmoderato-rin nach Monschau (Viva, MTV, ARD). Am 14. Mai präsen-tiert sie im St. Michael-Gymnasium ihren ersten Roman„Mängelexemplar“. Es ist das meistverkauft Buch einesdeutschen Autors im Jahr 2009.

Foto: © Florian Kolmer

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Themenschwerpunkt

12 DIE EIFEL 2/2010

mehr als eine Million Leser. In die Eifel kommt ermit seinem neuesten Roman: „Plötzlich Shake-speare“. Heimbach, 2. September, Bitburg, 3. Sep-tember.

Rüdiger Safranski: Seit Jahren macht er aus deut-scher Geistesgeschichte Bestseller: von Nietzschebis Heidegger, von Goethe bis Schiller. Über die Ge-schichte der Freundschaft von Goethe und Schillerspricht er in der Eifel. Kloster Steinfeld, 24. Septem-ber.

Frank Schätzing: Mit seinem neuesten Thriller„Limit“ beschwört der Bestsellerautor unsere Weltim Jahr 2025 – in einer gigantischen Multimedia-Show. Bitburg, 29. Oktober.

Rafik Schami: Wie ein Meistererzähler aus 1001Nacht. Sein neuester Bestseller „Das Geheimnis desKalligraphen“ ist Liebesgeschichte, Künstlerroman,spannender Gesellschaftsroman und Politthriller ineinem. Prüm, 6. Mai.

Martin Suter: Seine Roman sind auch internatio-nal große Erfolge. Aktuell ganz oben auf der Bestsel-lerliste: Der Roman „Der Koch“ – scharfe Gewürze,starke Emotionen, Bitburg, 11. Mai.

Leonie Swann: Mehr als 1,5 Millionen mal wurde„Glennkill“, der erste Schafskrimi der Welt, verkauft.Jetzt kommt die langerwartete Fortsetzung: derSchaf-Thriller „Garou“. Prüm, 8. Oktober.

Martin Walser: Zählt zu den wichtigsten und be-kanntesten Autoren der deutschen Gegenwartslitera-tur. Bringt in die Eifel seine Tagebücher mit – alsbrillante Fundgrube seines Lebens und Schreibens.Wittlich, 19. Mai.

Jan Weiler: Wurde berühmt mit dem Roman„Maria, ihm schmeckt‘s nicht“ – eine heitere Liebes-erklärung an die italienische Großfamilie. Seinneues Bühnenprogramm ist ein „Best of“ aus seinenerfolgreichsten Büchern, mit neuen Abenteuern vonAntonio. Daun, 22. Oktober.

Roger Willemsen: Viele Wochen lang durchstreifteder berühmte Bestsellerautor die thailändische Me-tropole Bangkok, vom Einbruch der Dunkelheit biszum Morgen. Sein Multimedia-Abend ist eine Liebes-erklärung an Bangkok und eine Hommage auf dasnächtliche Leben. Prüm, 30. April.

Michael Winterhoff: Wenn aus Kinder Tyrannenwerden, ist er ein gefragter Mann – als Autor desgleichnamigen Bestsellers. Bitburg, 8. Juni.

Sein philosophischer Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja,wieviele“ ging mehr als 1 Million mal über die Ladentheke.In Gerolstein präsentiert Richard David Precht beim Eifel-Literatur-Festival seinen neuen Bestseller „Liebe – ein un-ordentliches Gefühl“ (7. Mai, Rondell).

Foto: © Jens Komossa

Der Bestsellerautor und bekannte Fernsehmoderator RogerWillemsen präsentiert am 30. April 2010 in Prüm den Mul-timediaabend „Bangkok noir“.

Foto: © Ralf Tooten

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Wandern und Pilgern

13DIE EIFEL 2/2010

Der Ursprung der Matthias Wallfahrt

Trierer Legenden zufolge soll die römische KaiserinHelena, die Mutter des römischen Kaisers Konstan-tin, den Trierer Bischof Agritius beauftragt haben,neben anderen wertvollen Reliquien auch den Leibdes Apostels Matthias nach Trier zu überführen.Agritius war in der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts inTrier Bischof. Anschließend wurden die Reliquiendes Apostels, wie die Überlieferung berichtet, wegender damals unruhigen Zeiten bei den Gräbern derersten Trierer Bischöfe Eucharius, Valerius und Ma-ternus begraben, also in der Nähe der damaligen Kir-che St. Eucharius (heute St. Matthias). In der Folge-zeit gerieten die Gräber in Vergessenheit. Erst zurZeit Kaiser Heinrichs III forschte man nach demApostelgrab. Das war zur Mitte des 11. Jahrhunderts.Bei den Untersuchungen, so die Überlieferung, stießman sehr bald auf das Matthiasgrab. Dies soll zur1. Hälfte des 11. Jahrhunderts erfolgt sein. DieKunde vom wieder gefundenen Apostelgrab verbrei-tete sich sehr rasch und schon bald setzte ein ersterPilgerstrom ein, da dies das einzige Apostelgrabnördlich der Alpen und somit auch damals von enor-mer Bedeutung für die Gläubigen war. Nur die Edlenund Wohlhabenden konnten sich damals eine kost-spielige und lange Reise nach Rom erlauben, demdamals unumstrittenen Zentrum des christlichenGlaubens in Europa. Im Laufe der Jahrhunderte bil-deten sich immer neue Wallfahrtsgruppen und Wall-fahrtsbruderschaften.

Viele Matthias Wallfahrtsgruppen können aufeine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Inder Tradition der Wallfahrtsgruppen haben sich vieleso genannte Wallfahrtsbruderschaften entwickelt.Welches waren die Aufgaben der Matthiasbruder-schaften? Sicherlich war die vornehmste Aufgabeeines Mitgliedes, einmal im Jahr zu Fuß zum Grabdes Apostelgrabs nach Trier zu pilgern. Die Pilgernahmen an den Gottesdiensten teil, stellten eineWachskerze auf und brachten Opfergaben dar. Da-mals wie heute eine wichtige Einnahmequelle einer

jeden Pilgerstätte. Im Bruderschaftsbuch von St.Matthias (1150–1230) werden eine Vielzahl vonSpendern und deren Spendenbeiträge genannt. DieBeträge waren in der Regel nicht hoch. So ist von 1,2, 4 bis 13 Pfennigen jährlich die Rede, für die da-malige Zeit jedoch eine stattliche Zahl. Auch über dieZusammensetzung der Pilger sind einige Angabenfestgehalten. Von 4.588 nicht Trierer Bruderschafts-mitgliedern gehörten nur 51 dem geistlichen Standan, ebenso waren keine Adeligen darunter. Dass dergrößte Teil der Pilger wirklich nur „kleine Leute“waren, dürften u. a. auch die kleinen Spendenbeträ-ge beweisen. Von Wundern, die der hl. Apostel Mat-

Die Matthiasbruderschaft Stadtkyllfeiert 375-jähriges BestehenEinladung zur Feier am 26. Juni 2010

HARRY SCHMITZ UND AGNES HEINRICHS

Pilgerkreuz von 1935 und Wallfahrtskreuz auf dem Kirch-platz in Stadtkyll vor Beginn der Wallfahrt

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thias an Pilgern gewirkt haben soll, wird nur einmalberichtet. Danach soll ein Pilger aus Lorch geheiltworden sein.

Die nunmehr seit rund 1.000 Jahren durchgeführtenWallfahrten nach Trier zum Grab des Apostels Matthiassind bis heute sehr lebendig geblieben. Jährlich ma-chen sich über 100 Gruppen auf den Weg, wobei diemeisten von weit her kommen und mehrere Tage un-terwegs sind. Haupteinzugsgebiet sind die BistümerAachen, Köln und Trier, aber auch Pilgergruppen ausdem niederrheinischen Gebiet werden verzeichnet.

Die St. Matthiasbruderschaft Stadtkyll-Dahlem

Die St. Matthias Bruderschaft Stadtkyll ist wohlaus der Not heraus geboren worden. Die erste Wall-fahrt fand im Jahre 1635 statt, also zur Zeit des 30-jährigen Kriegs, der furchtbare Jahre Elend und Notüber die Eifel brachte. So wurden wenige Jahre vor-her, im Jahre 1632 in Stadtkyll, das damals aus 78Häusern bestand, ein ganzes Regiment von Soldaten– besser gesagt Söldnern – zwangsweise einquar-tiert. Als diese abrückten, steckten sie den Ort inBrand. Lediglich drei Häuser blieben von den Flam-men verschont, selbst die Kirche fiel in Schutt undAsche. Nicht zuletzt wurde die Bevölkerung damalsvon einer schrecklichen Seuche heimgesucht, derPest. So ist wohl zu verstehen, dass die Menschengelobten, jedes Jahr zum Apostelgrab zu pilgern,damit sie in Zukunft von derartigen Schicksalsschlä-gen verschont würden.

Sucht man nach dem Gründungsjahr, so findensich zwei verschiedene Daten. In den „Regesten zuStadtkyller Geschichte“ wird das Jahr 1636 angege-ben. Einem Artikel der „Trierischen Landeszeitungvom 29./30.5.1975“ zufolge, fand die erste Wall-fahrt jedoch schon im Jahre 1635 statt. 375 Jahre

sind eine lange Zeit und lückenlose Quellen zu fin-den, ist sehr schwierig und meistens nicht möglich.Die Bruderschaft Stadtkyll besitzt aus dem Jahre1890 ein „Niederschriftenbuch“. Hierin werden allewichtigen Ereignisse der Bruderschaft der Entwick-lung bis heute verzeichnet.

Nachstehend einige Ausführungen aus diesemDokument: „Die St. Matthiasbruderschaft Stadtkyllwuchs im Laufe der Jahre sehr rasch. Viele umliegen-den Orte schlossen sich den Stadtkyllern auf ihremWeg nach Trier an. Es dürfte von Interesse sein, alldiese Orte namentlich hier einmal aufgeführt zu sehen.Im Jahre 1890 waren es: Gondorf, Sülm, Metterich,Trimport, Mötsch, Oberweiler, Biersdorf, Rittersdorf,Niederweiler, Bickendorf, Eisenach, Matzen, Fließem,Ehlenz, Sefferweich, Seffern, Schleid, Wetteldorf , Nie-derlauch, Seiwerath, Dingdorf, Plütscheid, Wallers-heim, Fleringen, Pronsfeld, Watzerath, Steinmehlen,Gondenbrett, Wascheid, Duppach, Weinsheim, Stef-feln, Kalenborn, Roth (Krs. Daun), Alendorf, Waldorf,Esch, Feusdorf, Schüller, Wiesbaum, Mierbach, Lissen-dorf, Gönnersdorf, Glaadt, Jünkerath, Kerschenbach,Schönfeld, Reuth, Olzheim, Kleinlangenfeld, Neuen-dorf, Willwerath, Dahlem, Schmidtheim, Hecken, Wil-denburg, Rescheid, Udenbreth, Baasem, Kronenburg,Hallschlag, Scheid, Roth (b. Prüm), Ormont, Frauen-kron, Berk, Koppscheid, Auw (b. Prüm), Kehr; aus Bel-gien: Hergersberg, Krewinkel, Manderfeld, Schönberg,Weckerath, Holzheim, Böttchen, Halenfeld, Heppen-bach und Herresbach.“

Zur Mitgliedschaft von Wetteldorf geht aus demNiederschriftenbuch der Bruderschaft vom 24. Feb-ruar (Fest des hl. Matthias) hervor, dass nach einemBeschluss der Generalversammlung vom 24.02.1889eine Vereinigung der beiden Bruderschaften stattge-funden hat. Im Jahre 1892 trennte man sich jedochwieder, weil es während der Wallfahrt Unstimmigkei-ten gegeben hatte.

Jubiläumswallfahrt 2010

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375 Jahre Wallfahrten

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Fahne, Pilgerkreuz und Brudermeister

Die St. Matthiasbruderschaft Stadtkyll-Dahlembesitzt auch eine Fahne, die natürlich bei keinerWallfahrt fehlen darf und dem Pilgerzug vorangeht.Ein weiteres Wahrzeichen der Bruderschaft ist das„Stadtkyller Pilgerkreuz“. Es wurde 1935 auf demRastplatz an der B 51 im Trierer Berg errichtet. Hierlegten die Pilgergruppen nochmal eine Rast ein,bevor es zur letzten Etappe bis St. Mattheis ging. ImZuge des Ausbaues der B 51 wurde in unmittelbarerNähe des Kreuzes ein Parkplatz angelegt, wodurchder Standort des Kreuzes beeinträchtigt wurde. Soentschloss man sich 1974 das Kreuz abzubauen undin Stadtkyll neben der Pfarrkirche auf dem Kirchplatzwieder aufzustellen.

Die Matthiasbruderschaft hat einen Vorsteher, denso genannten Brudermeister. Der Brudermeister re-gelt alle mittelbaren und unmittelbaren Dinge, welchedie Organisation und den Verlauf der Wallfahrt betref-fen. Dazu gehören insbesondere der Termin und Uhr-zeit der Wallfahrt, Entgegennahme der Anmeldungen,Organisation der Begleitfahrzeuge, Reservierung vonEinkehrmöglichkeiten für Kaffeepausen und Mittages-sen an beiden Pilgertagen sowie genügend Getränke-

vorrat an heißen Tagen. Bei der Wallfahrt selbst ist erfür deren reibungs losen Ablauf und die zu verrichten-den Gebete/Rosenkränze zuständig. Er nimmt zusam-men mit dem Pilgerpater – zurzeit Pater Hubert – anden jährlich stattfindenden Brudermeisterschafts-Tagungen – teil. Er ist u. a. auch für die Beitragserhe-bung zuständig und führt daneben das Pilgerbuch. ImPilgerbuch werden der Verlauf der Wallfahrt und eineTeilnehmerliste eingetragen. Somit kann jederzeitnachvollzogen werden, wer wie oft an der Fußwall-fahrt teilgenommen hat.

Nachfolgend die dem Niederschriftenbuch ent-nommenen Namen der Brudermeister: Um 1862: Micheal Hohn (Verfasser des Pilgerbuches „Der Pil-gerstab“)

1891 – 1899: Friedrich Wilhelm Pütz1900 – 1905: Christian Engel1906 – 1910: Johann Schneider1910 – 1939: Eduard Schmitz1939 – 1947: Peter Linden1947 – 1960: Johann Klinkhammer1960 – 1975: Peter Schmitz1975 – 1991: Jakob Meyer1991 – heute: Harry Schmitz

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09

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Rast auf dem Weg nach Trier

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Wallfahrtsverlauf

Bis Anfang der 70er Jahre fand die Wallfahrt vonsonntags bis mittwochs statt. Damals gab es nochdie Begleitung eines Gepäckwagens (Fuhrwerk oderTraktor) und die erste Station war Schönecken-Wet-teldorf. Hier fand die erste Übernachtung (Privat-quartier) statt. Nach dem Segen am Morgen desnächsten Tages gegen 8.30 Uhr ging es weiter bisnach Rittersdorf (zweite Übernachtung). In Ritters-dorf schlossen sich viele Pilger an und gegen 5.30Uhr (vorher war noch eine hl. Messe) ging es weiterüber die heutige E 42 bis nach Trier. Erschöpft undtrotzdem froh und glücklich am Ziel angelangt zusein, fand der feierliche Einzug gegen 17.00 Uhr inSt. Matthias unter den Klängen der Musikanten statt.Nach einer kurzen Begrüßung mit Opfergang undVerehrung der hl. Reliquie sowie Beichtgelegenheitund anschließender Messe freute man sich auf dasNachtquartier.

Am nächsten Morgen (Mittwoch) trat man mitdem Zug von Trier nach Jünkerath die Heimreise an.Infolge der immer weniger werdenden Pilger undnicht zuletzt auch wegen des Arbeitsausfalls wurdeim Jahre 1971 der Prozessionsverlauf auf zwei Tage(Samstag und Sonntag) verkürzt. Die Wallfahrt findetseither immer am Wochenende vor Christi-Himmel-fahrt statt. Gleichzeitig wurde der Pilgerweg wegendes ständig steigenden Verkehrsaufkommens – so-weit dies irgendwie möglich war – auf wenig fre-quentierte Straßen, Feld-, Forst- und Wirtschaftswe-ge verlegt. Die Reduzierung auf zwei Tage hat

natürlich dazu geführt, dass die Tagesetappen ver-längert werden mussten.

Matthias Pilgerschaft heute

1. PilgertagAm Samstagmorgen um 5.30 Uhr trifft sich die Pil-gerschar beim Matthiaskreuz auf dem Kirchplatz inStadtkyll. Nach einem kurzen Gebet mit Bitte umeinen guten Wallfahrtsverlauf und Segen durch denPfarrer geht es betend und singend los. Hier und daschauen einige aus ihrem Schlaf geweckte aus demFenster Augen reibend der Pilgerschar nach. Entlangder Wirft in Richtung Schönfeld wird im Haargartender erste Zwischenstopp eingelegt. Der Brudermeis-ter begrüßte die Pilgerschar und gibt noch die eineoder andere Information. Es folgt eine kurze Lesungnebst Besinnung bevor es bergauf durch den Waldunter Vogelgezwitscher in Richtung Steffeln weitergeht. Ankunft in Steffeln gegen 7.30 Uhr. Hier wartenschon die Begleitfahrzeuge und man hat Gelegenheitzum Trinken – oder auch nur zum kurzen Verschnau-fen – bevor es weiter über Duppach an Oos vorbeinach Büdesheim geht. Das sind noch gut zwei Stun-den und gegen 9.30 Uhr ist die erste Etappe (ca. 22km) erreicht.

Jeder freut sich auf das Frühstück, vor allem aufden heißen Kaffee. Hier kann auch die eine oder an-dere Blase behandelt, die Beine massiert oder Klei-dung/Schuhe gewechselt werden. Gut gestärkt gehtes gegen 10.00 Uhr von Büdesheim durch Felder

Bruderschaft Stadtkyll-Dahlem

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Vorne links BrudermeisterHarry Schmitz mit Kreuz -träger Matthias Leuwer

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375 Jahre Wallfahrten

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steil bergauf in den Wald durch das KünstlerdorfWeißenseiffen über Neuheilenbach und gegen 13.00Uhr ist Neidenbach und damit die Mittagspause end-lich erreicht. Nach dem Mittagessen gegen 14.00 Uhrgeht es weiter über Malbergweich in Richtung Flie-ßem nach Nattenheim – hier nochmals eine kurzeRast – und anschließend den Berg hinunter nach Rit-tersdorf. Am Ortseingang machen sich die Musikan-ten und der Fahnenträger startbereit und singendzieht die Pilgerschar feierlich in die Kirche ein. DiePilger danken im Gebet und in der sich anschließen-den Feier der hl. Messe unter Teilnahme der Bevölke-rung für den bisherigen guten Wallfahrtsverlauf.Müde aber froh und glücklich, dass man die ca. 53km zum wiederholten Male oder erstmals geschaffthat, geht gegen 18.00 Uhr der erste Pilgertag zuEnde. Jeder freut sich jetzt auf eine warme Duscheund so werden eilends die Quartiere (Pensionen inund um Rittersdorf – einige fahren auch nach Hause)aufgesucht, um für den nächsten Tag wieder fit zusein.

2. PilgertagSonntagmorgen 6.30 Uhr. In Rittersdorf ist schonreger Betrieb. Aus allen Richtungen kommen Pilger:

die vom Vortag, die neuen aus Rittersdorf und dieje-nigen, die samstags verhindert waren oder denenzwei Pilgertage zu viel ist. Nach einer kurzen Begrü-ßung geht es schnellen Schrittes betend und singenddurch Rittersdorf über Bitburg-Stahl, Mastholder,Oberstedem, Eßlingen nach Meckel. Hier wartetschon der heiße Kaffee auf die hungrige Pilgerschar,die inzwischen auf eine stattliche Zahl (meist zwi-schen 70 und 80) angewachsen ist. Nach einer halb-stündigen Rast geht es gegen 10.00 Uhr ab Meckel –Achtung: steile Strecke – über Gilzem zum Helenen-berg. Von hieraus ca. 4 km weiter über einen Feld-weg entlang der B 51 bis zur Tankstelle. Hier wirdnoch schnell ein Getränk oder Eis gekauft, bevor imEilschritt die B 51 überquert und es in RichtungNewel weiter geht. In Newel läuten beim Eintreffender Pilger meist die Mittagsglocken, was für alle In-sider heißt: noch ein knappes Stündchen und Aachund damit die ersehnte Pause ist erreicht. Nach derMittagspause kann jeder für sich oder in kleinenGruppen den Weg in Richtung Rastplatz an der B 51gelegen antreten. Hier ist Treffpunkt um 14.45 Uhrund weiter geht es den Berg hinunter über die Rö-merbrücke. Am Moselufer entlang geht es – die Musi-kanten und der Fahnenträger voran – betend undsingend zur Abtei St. Matthias. Hier ist gegen 16.00Uhr der feierliche Einzug unter Glockengeläut in dieMatthias-Basilika unter Führung von Pilgerpater Hu-bert. Dieser begrüßt die Pilger und ehrt besondersdie Mehrfachpilger mit einer Kerze, den Erstpilgernüberreicht er das Pilgerabzeichen. Im Jahre 2009wurden für 50 Mal ein, 25 Mal zwei und 10 Mal vierPilger geehrt dazu sieben Erstpilger. Im Anschlussdaran findet die hl. Messe statt, die von den Musi-kanten der Wallfahrt musikalisch umrahmt wird.Nach dem Schlusssegen freuen sich alle auf Kaffeeund Kuchen im Pilgercafe, womit die Wallfahrt ihrenAbschluss findet. Man verabschiedet sich und freutsich schon wieder auf nächstes Jahr.

Rast mit Wallfahrtskreuz

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Ausblick

Da die Anzahl der Pilger aus Dahlem, die mit denStadtkyllern nach Trier pilgerten, stetig wuchs, ent-schloss man sich im Jahre 1970 zur Namensänderungin „St. Matthiasbruderschaft Stadtkyll-Dahlem“. DieMitgliederzahl beläuft sich zurzeit auf 200; der Jah-resbeitrag liegt bei 3,00 €, wovon 1,00 € an dieAbtei St. Matthias abgeführt wird. Heute gehören derMatthiasbruderschaft Stadtkyll-Dahlem die OrteStadtkyll, Dahlem, Kerschenbach, Rittersdorf undAuw (b. Prüm) an.

Für die nun bevorstehende Jubiläumswallfahrt2010 wünscht sich der Brudermeister den Beistanddes hl. Apostels Matthias und Gottes Segen für einenguten Wallfahrtsverlauf. „Es wäre schön, wenn sichneben den Stammpilgern auch viele neue Pilger – vorallem Jugendliche – einfänden. Vielleicht hat der einoder andere ja beim Lesen Lust bekommen und gehtmit. Dazu braucht es nämlich nicht viel; etwas Konditi-on und gutes Schuhwerk. Gerade im Mai, wenn es inder Natur wieder grünt und blüht, ist es eine Freude,betend und singend durch Feld und Wald zu gehen.Wer nun aber glaubt, bei der Wallfahrt drehte sichalles nur ums Beten, der irrt gewaltig. Zwar steht dasBeten des Rosenkranzes im Vordergrund (schließlichist es ja eine Wallfahrt), jedoch kommt die Unterhal-tung und damit das gegenseitige Kennen lernen nicht

zu kurz. Wir beten schließlich nicht nur mit dem Mund,sondern auch mit den Füßen. Dadurch haben sich imLaufe der Jahre Freundschaften entwickelt, die keinermehr missen will, was insbesondere durch die zwei-jährlich stattfindenden Pilgertreffen zum Ausdruckkommt.“

Jugendpflege

Im Jahre 2008 wurde erstmals eine Jugendwall-fahrt durchgeführt, an der Jugendliche im Alter von 14bis 16 Jahren teilnahmen. Die Wallfahrt fand an einemTag und im Wechsel von pilgern und fahren statt. Eswar der gelungene Versuch, die Jugendlichen an dasPilgern heranzuführen. Auch in 2009 wurde die Ju-gendwallfahrt wiederholt, dieses Mal jedoch waren es30 Firmlinge aus dem Pfarreienverband, die von Pas-tor May und den Katecheten begleitet wurde.

375-Jahrfeier

Das Jubiläum nimmt die Stadtkyller-DahlemerMatthiasbruderschaft zum Anlass, am 26. Juni 2010auf dem Kirchplatz in Stadtkyll, wo sich auch das Pil-gerkreuz befindet, eine Feier auszurichten.

Matthias Bruderschaft Stadtkyll-Dahlem

Bruderschaft Stadtkyll-Dahlem

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Wallfahrtskreuz undFahne gehen voran amMoselufer in RichtungZiel: St. Matthias.Fotos: © Josef Schmitz, Ripsdorf

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Als Knotenpunkt vieler überregionaler Wanderwege, bildetBlankenheim den idealen Ort für den Wanderurlauber in derEifel.

Von anspruchsvollen Wanderungen bis hin zu gemütlichenSpaziergängen durch beeindruckende Naturlandschaften,bietet das Obere Ahrtal für jeden Geschmack das richtige Ur-laubsvergnügen.

Neben den Premiumwanderwegen Eifelsteig (www.eifel-steig.de) und Eifeler Quellenpfad, (www.eifeler-quellen-pfad.de)durchqueren zahlreiche örtliche Wanderwege wieder Tiergartentunnel-Wanderweg (www.tiergartentunnel.de)das Gebiet der Oberahr. Außerdem liegt Blankenheim amJugendherbergsverbindungsweg und ist Station am Jakob-spilgerweg von Köln nach Trier.

Besonders interessant sind die 5 Themenwanderwege „Na-turerlebnis Oberes Ahrtal“. Diese führen auf anschaulicheWeise zu verschiedenen Themen durch landschaftlich be-sonders reizvolle Gebiete.

Veranstaltungstipps:

■ 24.04.2010: WDR 2-Wanderung „Auf 11 km rund umBlankenheim“

■ 13.06.2010: Tour de Ahrtal – Das Radevent in der Eifelwww.tour-de-ahrtal.de

■ NRW-Sommerferien: Open Air „BlankenheimSommeram-See“ www.blankenheimsommeramsee.de

Infos: Touristinformation Blankenheim, Rathausplatz 16,53945 Blankenheim, Telefon: 02449/87222E-Mail: [email protected]

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Blankenheim ist Drehscheibe im Wandertourismus der Eifel

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Mit jungen Familien unterwegs

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MIT JUNGEN FAMILIEN UNTERWEGS

Der Blick frei auf neue Galaxien

OG Kalterherberg. Die traditionelle Nachtwanderungdes Eifelvereins, die vor allem bei den jüngsten undjüngeren Mitgliedern großen Zuspruch erfährt,wurde diesmal zusammen mit den ortsansässigen„Eifel Astronomen“ organisiert.

Es waren 61 Personen, darunter 24 Kinder, diesich an diesem Freitagabend auf einen kurzen Wan-derweg machten, wo sie schließlich auf einer geeig-neten offenen Wiesenfläche von den Astronomen er-warten wurden, die dort bereits ihre Teleskope inStellung gebracht hatten. Nach einer kurzen undkindgerechten Einführung in die Hobbyastronomiehatten die Kinder Gelegenheit, durch die Teleskopeerste Blicke in die unendliche Weite des Alls zu wer-fen. Natürlich richteten viele ihre Beobachtungen zu-erst auf den Erdtrabanten, den an diesem Abend allesüberstrahlenden Mond aus. Die Beobachtungen sorg-ten vor allem bei den Kleinsten für großes Staunen,denn solche Bilder hatten bisher nur die Wenigstengesehen, noch nie war man dem Mond so nah gekom-men. Weitere Beobachtungsobjekte waren an diesemAbend der Planet Jupiter mit seinen vier größtenMonden sowie die Nachbargalaxie Andromeda.

Der Abend endete für die Wanderer auf dem Rode-hof, einem bewährten Wanderziel, wo die GastgeberRosmarie und Otto Förster und die fleißigen Helferder Ortsgruppe für mannigfaltige Stärkung gesorgt

hatten. Als besondere Attraktion erwies sich einzünftiges Kartoffelfeuer, in dem die kleinen Gästenicht müde wurden, Kartoffeln, aufgespießt auf Stö-cken, zu garen. Damit wollte die Ortsgruppe eine alteTradition zu Zeiten der Kartoffelernte wieder aufle-ben lassen. Daneben lud der mit Heu gefüllte Scheu-nenboden die Kinder zu sorglosem Spielen und Trei-ben ein. Rainer Mertens

Erfolgreicher Start der Familiengruppe

OG Nettersheim. „Spannende Ausflüge und gemein-same Entdeckungen“: unter diesem Motto wurde am7. März 2009 auf der Jahreshauptversammlung derOG Nettersheim eine Familienwandergruppe gegrün-det. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jähri-gen Jubiläum der OG fand diese Entwicklung begeis-terte Zustimmung unter den Mitgliedern undBesuchern, denn auch die OG Nettersheim wird seitlängerer Zeit von Nachwuchssorgen geplagt.

Dr. Elke Sprunkel und Christa Hermes, die mit denerlebnisreichen Wanderungen vor allem Kinder, Ju-gendliche und Familien ansprechen wollen, stimmenZiele, Routen und Aktionen daher genau auf die Be-dürfnisse der neuen Zielgruppe ab. Abwechselndoder gemeinsam sind sie als Wanderführerinnen mitvon der Partie. So konnten im letzten Jahr bereitsdrei erfolgreiche Familienwanderungen durchge-führt werden. Unter dem Motto „Immer der Nasenach? Oder wo ist der Schatz begraben?“ begabensich am 21. Juni 2009 – im strömenden Regen – dieerwartungsgemäß wenigen Teilnehmer der ersten

OG Kalterherberg. Das Kar-toffelfeuer war der krönende

Abschluss der „astronomi-schen“ Wanderung.

Foto: © Monika Mertens

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Wanderung ausgerüstet mit Karten und Kompass aufdie Suche nach der verwunschenen Felsenburg imUrfttal. Wer auf dem richtigen Weg war und die knif-feligen Aufgaben lösen konnte, fand auch den ge-heimnisvollen Ort, wo die Waldgeister den „lecke-ren“ Schatz versteckt hatten.

„Mach mit – sei kein Frosch“ hieß es am 30. Au-gust 2009. Am frühen Nachmittag startete eine mun-tere Gruppe von 14 Kindern und 11 Erwachsenen zurzweiten Familienwanderung. Von der Sonne verwöhntging es auf den Spuren der Frösche über Berg und Tal.Der gemütliche Rundgang führte vom NaturzentrumEifel aus zum Zauberwald am Baumbusch, das Genf-bachtal querend hinauf zum Angelweiher und wiederhinunter ins Urfttal. Die Tour war in eine kleine Ge-

schichte eingebettet und mit zahlreichen Spielen undAktionen gespickt. So waren große und kleine Teil-nehmer mit Spaß bei der Sache und der Weg wurdezur spannenden Entdeckungsreise durch die Tier- undPflanzenwelt. Beim Abschluss am Römerweiherwaren sich alle einig: das machen wir wieder!

Gelegenheit zur Wiederholung oder auch zumNeueinstieg gab es dann am 8. November 2009. Wit-terungsbedingt wurde nun die eigentliche Wande-rung etwas kürzer geplant und durch einen spannen-den Museumsbesuch ergänzt. 11 Kinder und 7Erwachsene machten sich auf eine „Reise in die Un-terwelt“ im Bergbaumuseum Mechernich. Nacheinem Rundgang über das Bergbaugelände der ehe-maligen Grube Günnersdorf folgte eine aufregende

Mit jungen Familien unterwegs

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OG Nettersheim. Mutigwagen sich die Kids barfußins unbekannte Gewässer zuden lauernden Fröschen.Foto: © Elke Sprunkel

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Mit jungen Familien unterwegs

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„Schatzsuche“ im stockfinsteren Bergwerk. Im mage-ren Licht der Taschenlampen sah so mancher alterStollen sehr unheimlich aus und jeden Moment konn-te der Berggeist um die Ecke kommen.

Nach diesem viel versprechenden Start hoffenwir, dass wir auch in diesem Jahre weitere Familienfür das „in der Natur unterwegs sein“ begeistern unddamit auch junge Menschen gewinnen können, wel-che die Ortsgruppe mit zahlreichen Wanderkilome-tern, viel Spaß und neuer Tatkraft bereichern.

Elke Sprunkel

Harry Potter-Nachtwanderung

OG Vossenack. Die Abteilung Familie und Jugend desEifelvereins Vossenack veranstaltete vor kurzem eineNachtwanderung unter dem Motto „Harry Potter“.

15 „Hagwartschüler“, teils super verkleidet,machten sich mit ihrem Lehrmeister auf, Lord Volde-mort zu finden. Dazu ging es bei Neumond in dendunklen Wald. Dort mussten die Schüler bei einemQuiz beweisen, ob sie der Gefahr, Lord Voldemort zufinden, gewachsen waren – alle bestanden den Test.Vorab gab es einen Zaubertrank, der gegen die meisten Gefahren wirkte, aber selbstverständlichschlecht schmeckte. Eine anschließende Geschichtestimmte auch den letzten Zweifler darauf ein, dass esnun wirklich gefährlich wurde, zumal ein echter Hog-wartschüler keine Taschenlampe dabei hat.

Der Weg, der von leuchtenden Schlangen gesäumtwurde, führte an einer fliegenden Hexe, einem extraangelegten Friedhof mit Mönchfiguren, einem Schat-tenspiel und diversen Gestalten vorbei, die wie ausdem Nichts erschienen und verzaubert werden muss-ten. Richtig gruselig wurde es im „Todesserwald“,

denn dort standen effektvoll beleuchtet diverse Tier -attrappen der Bogenschützen, die wie echt aussa-hen. Am Ende der Wanderung wurde natürlich LordVoldemort von den Hogwartschülern besiegt.

Spaß hat es allen gemacht, ob sie mitgegangenwaren oder sich im Wald versteckt hatten, zumal dasWetter mitspielte. Die Schüler werden sich bestimmtnoch das ein oder andere Mal an diese Nachtwande-rung erinnern, obwohl keiner eingestehen wollte,dass er sich erschreckt hat. Der Eifelverein dankt be-sonders dem Bogenschützenverein Vossenack für dieÜberlassung ihres Vereinsgeländes für diese erleb-nisreiche Nachtwanderung und Organisator NorbertUnterberger mit seinem Team.

Bruno Linzenich

RUND UMS WANDERN

Auf allen Vieren

OG Adenau. Ende September 2009 machten sich 49Wanderfreunde vom Eifelverein Adenau auf, um dieBergwelt des Chiemgaus zu erleben. Ihr Ziel warRuhpolding – ein ausgesprochen reizvoller und le-bendiger Ort, in dem und um den es viel zu entde-cken gibt. Rundum lockten die Berge und Wanderwe-ge in alle Richtungen. Die Bergwanderer erklommenauf schmalen Steigen Höhen und Gipfel wie dieHörndlwand, die Trittsicherheit und Schwindelfrei-heit erforderte, den Rauschberg, wo einige Bergstür-mer in einer steilen Steinrinne nunmehr vierfüßigvorankamen, die Kampenwand, die schließlich einenBlick weit ins Land hinein erlaubte. Der Hochfellnließ zwar Ausblick unter klarem Himmel erwarten,verhüllte sich jedoch nach der Leistung des Aufstiegsim Nebel.

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Wer nicht so ganz berggängig war, benutzte fürdas Auf und Ab die jeweiligen Bergbahnen. Auch derChiemsee stand auf dem Programm und eine Schiff-fahrt zu seinen viel angesprochenen Inseln – Herren-chiemsee mit dem Versailles nachempfundenen Kö-nigsschloss, durch das noch heute Anspruch undprunkvolle Phantasiewelt des bayrischen Märchen-königs Ludwig II. geistert, außerdem die träumeri-sche Idylle der Fraueninsel, die auch der Touristen-andrang nicht zu verwischen vermochte.

Die Rückfahrt bescherte einen Aufenthalt in dermittelalterlichen Romantik von Esslingen am Neckar,einem munteren Ort, ganz im Gegenteil zum eherschläfrigen, wenn auch keinesfalls reizlosen Günz-burg an der Donau. Alles in allem hatte der Eifelver-ein während der Wanderwoche Eindrücke vom „ImFrühtau zu Berge“ bis hin zum „Durch die Wälder undAuen“ oder zwischen Fachwerkfassaden, barockenKirchen und blumengeschmückten Balkongalerien.Und was wollen weltaufgeschlossene Wandererschließlich mehr? Rüdiger Müller

Auf dem Urwaldsteig

OG Andernach. In der Zeit vom 14. bis 19. 9. 2009wanderten 29 Wanderfreunde unter der Leitung vonGerhard Kircher und Gabriele Riehl im Natur- und Na-tionalpark „Kellerwald-Edersee“ auf dem Kellerwald-und Urwaldsteig. Der 156 km lange Kellerwaldsteig

und der etwa 70 km Urwaldsteig bringen dem Wande-rer die einzigartige Schönheit der Region näher.

Am 1. Tag ging es mit dem Bus über Marburg zumEdersee. Hier fand eine Rundfahrt mit dem Fahrgast-schiff „Edersee“ statt. Danach fuhr uns der Busfahrernach Bad Wildungen ins Hotel „Isabel“. Am nächstenTag wanderte die Gruppe schon morgens auf demKellerwaldsteig von Kleinern bis Gellershausen,dann auf dem Panoramaweg „Lulluspfad“ nach Al-bertshausen. Nach einer kurzen Rast ging es durchdas Helenental über den Barbarossaweg zum Hotel.Am Mittwoch wanderte die Gruppe von Bergfreiheit,Ruine Löwenstein, Oberurff-Schiffelborn nach BadZwesten. Von hier ging es weiter über den Kurparkauf dem Kellerwaldsteig vorbei am Sorgenstuhl,Schnitzer Eiche nach Braunau.

Am nächsten Tag hieß es Abfahrt zur Ganztags-wanderung auf dem Kellerwaldsteig von der BurgHessenstein über Ellershausen nach Allendorf undFrankenau. Nach einer Stärkung ging es weiter überden K-Steig, Barbarossaweg, Hessenweg vorbei ander Jausenstube Hofkäserei nach Hüddingen unddann mit dem Bus zum Hotel. Ein weiterer Höhe-punkt war am Freitag die Wanderung auf dem Ur-waldsteig auf verschlungenem Pfade über Stock undStein mit atemberaubenden Ausblicken auf die ein-zigartige Wald- und Seenlandschaft der FerienregionEdersee und des Nationalparkes von Nieder-Werbebis zur Kabinenseilbahn Waldeck. Mit der Seilbahn

Rund ums Wandern

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OG Adenau. Gipfelstürmerauf dem RauschbergFoto: © Rolf Lück

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Rund ums Wandern

25DIE EIFEL 2/2010

ging es dann hinauf nach Waldeck zur Mittagsein-kehr. Danach fuhr die Gruppe zur Besichtigung derSperrmauer am Edersee und ins Hotel.

Am letzten Tag fuhr die Gruppe zur Universitäts-stadt Marburg und bei einer Gästeführung ging esvon der Elisabethkirche durch die Altstadt hinaufzum Landgrafenschloss. Von dort fuhr die Wander-gruppe nach Hause. Beiden Wanderführern gilt einherzliches Dankeschön. Gabriel Riehl

Wandern ist keine Hexerei

OG Bedburg. Der Bedburger Eifelverein machte sichmit 24 Wanderfreunden vom 6. bis 13. Sept. 2009auf den Weg den Mittelharz zu erkunden. Wir wohn-ten im Hotel „Am Schlosspark“ in Wernigerode, wowir hervorragend betreut wurden. Wir besuchten dieStädte Halberstadt, Quedlinburg, Gernrode, Schier-ke, Thale, eine Tropfsteinhöhle, die Rappbodetal-sperre, die Teufelsmauer und die Barocken Gärten inBlankenburg sowie eine Kuckucksuhrenfabrik mitder zweitgrößten Kuckucksuhr der Welt.

Wir wanderten zum Hexentanzplatz und durchdas Bodetal, zur Rosstrappe und durch die SteinerneRenne. Eine Wanderung führte uns auf den Brocken,wo wir mit einer herrlichen Weitsicht belohnt wur-den. Natürlich durfte eine Fahrt mit der Harzer-schmalspurbahn und der Wernigeroder Bimmelbahn

nicht fehlen. Als Höhepunkt unserer Wanderwochegab es einen Abschiedsabend mit Hexenprogrammund Musik im Hotel.

Manfred Arndt

Bei Prof. Brinkmann’s „Hüsli“

OG Bleialf. Unsere Jahresfahrt 2009 mit 48 Teilneh-mern führte uns vom 14. bis 20. September an denSchluchsee im Südschwarzwald. Wie es bei uns üb-lich ist, wurden für jeden Tag unterschiedliche Wanderungen und Bustouren angeboten. Die Wande-rungen führten uns um den Schluchsee, in denschönsten Teil der Wutachschlucht von der Lothen-bachklamm, der Wutachverlandung bis zur Wutach-mühle, auf den Feldbergsteig mit Gipfelbesteigung

OG Andernach. Abenteuer-lich ging’s zu auf dem

UrwaldsteigFoto: © Ludwig Gaa

0601

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des Feldbergs und durch die Lösspfade zum Toten-kopf im Weinbaugebiet Kaiserstuhl.

Die Bustouren erschlossen uns die Schönheitenund Sehenswürdigkeiten des südlichen Schwarzwaldwie die Stadt Freiburg, das Höllental, St. Peter mitseiner Barockkirche im Glottertal, Prof. Brinkmann’s„Hüsli“, das Heimatmuseum Vogtsbauernhöfe, dieTriberger Wasserfälle, das Uhrenmuseum Furtwan-gen, die Stadt Breisach mit dem Stephansmünsterund die kleinste Großstadt der Welt Zürich/Schweiz.

Franz Meier

Zwischen den Jahren

OG Bollendorf. Trotz Regen, Eis und Schnee fandenzwischen Weihnachten und Neujahr etwa 140 Wan-derer den Weg nach Bollendorf, um uns auf den ge-führten Wanderungen um Bollendorf zu begleiten.Am 1. Tag wanderten wir durch eine wunderschöneSchneelandschaft, vorbei an der Wikingerburg zurSchankweiler Klause und schließlich zum Schloss

Weilerbach. Nach einem guten Essen in der Remisedes Schlosses (Restaurant Römer) gingen wir vorbeiam Dianadenkmal nach Bollendorf.

Am 2. Tag stiegen wir vom Grundhof über die alteZick-Zack Kleinspureisenbahnstrecke aufs Beaufor-ter Plateau. Nach einem vorzüglichen Mittagessen imRestaurant Ivelj-marson in Beaufort gingen wir vor-bei an der alten Burg und dem imposanten Renais-sance Schloss durchs Hallerbachtal. Wir waren froh,einige junge, hilfsbereite Männer dabei zu haben,denn wir mussten immer wieder über Eisflächen undTreppen, die vereist waren, um den Weg nach untenfortsetzen zu können. Wir kamen aber alle gesundwieder nach Hause. Trotz dieser gefährlichen Passa-gen freuten sich die Wanderer, die aus der ganzenEifel (z. B. Düren, Honerath, Übereisenbach, Kronen-burg, Oberstadtfeld, Fließem, Bitburg, Irrel undnicht zu vergessen Mettendorf und Neuerburg, ausdem Saarland, dem Trierer Raum und Luxemburg)kamen, immer wieder über das wunderschöne Hu-bertus- und Hallerbachtal.

Rund ums Wandern

26 DIE EIFEL 2/2010

OG Bleialf. In der WutachschluchtFoto: © OG Bleialf

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Rund ums Wandern

27DIE EIFEL 2/2010

Am 3. Tag ging es über den Pölsenhof zur Lingels-lay. Nach einem guten Essen im Restaurant Sonnen-berg weiter durch die grüne Hölle zur Kreuzlay. Diemitwandernden Kinder vergaßen alle Qualen des Ge-hens und waren von diesen mächtigen, geheimnis-vollen Felsen wie verzaubert. So etwas hatten sienoch nicht gesehen. Und schließlich der 4. Tag, derletzte Wandertag. Trotz des heftigen Regens am Mor-gen konnten wir mit einer 19-köpfigen Mannschaftlosmarschieren. Erst einmal mussten wir wieder dieHöhe erreichen, um dann unterhalb der bizarrenFelsformationen durch die Mandrack-Passage, dievor kurzem nach Manuel Andrack genannt und vonihm eingeweiht wurde, durch geheimnisvolle Schlüf-fe (Siebenschlüff) über Leitern zu wunderschönenAussichtspunkten zu kommen. Übers Berdorfer Pla-teau erreichten wir die Hohlley und durchs wunder-schöne Bachtal den Perekop. Einige Mitwanderersagten, dass soviel Schönheit direkt um und bei Bol-lendorf liegt, sie nicht erwartet hätten. Schließlicherreichten wir über die Weilerbacher Brücke unserenNachmittagsrastplatz, das Hotel am Wehr und hattenuns das Essen auch wirklich verdient.

Alle Wanderer waren von den vier Wanderungenbegeistert und Walter, Luise, Jürgen und ich waren es

auch. Wir hatten schöne Wandertage mit wunderba-ren Mitwanderern verbracht. Wir würden uns freuen,wenn wir beim nächsten Bezirkswandertag des Eifel-vereins, welcher dieses Jahr am 12.09. in Bollendorfstattfindet, wieder viele nette Mitwanderer begrü-ßen könnten. Ruth Faber-Plein und Walter Plein

Im Zauber der Dolomiten

OG Brühl. 40 Wanderfreunde wanderten zum fünftenMal in traumhaften Landschaften Südtirols. Diesmalunter der Leitung von Wanderführerin Helga Sche-pers-Dietel. Vom 5.–19. Sept. 2009 wohnten sie imbereits lieb gewonnenen Hotel SUN in Natz bei Bri-xen. Der Auftakt begann mit einer Wanderung aufdem Apfelplateau, zum Abschluss mit einer „flüssi-gen“ Überraschung des Hotels.

Ob Altfasstal, Grödnertal, Pustertal, Gadertal,Ahrntal, Ultental oder die Gilfenklamm, es waren füralle wunderbare Eindrücke von unterschiedlicherSchönheit. Eine Fahrt zum Gardasee mit einem Be-such eines Weingutes im Trentino war ein etwas an-deres Erlebnis. Die Wanderung auf dem Col Raiser amFuße der Geisler Gruppe begeisterte alle, insbeson-dere bei stahlblauem Himmel. Dolomitenzauber pur!

OG Bollendorf. Vor der„Mandrack-Passage“

Foto: © Ruth Faber-Plein

Sich selbst spüren – sich selbsterleben. Im Kontakt sein mit sich selbst und der Natur. Freiräumeschaffen – Gemeinsamkeiten erfahren. Zeit nehmen für gemein -same Streifzüge durch den Eifel wald, Ausflüge machen, Schwim-men im Freizeitbad Brohltal oder eine gemeinsame Planwagenfahrterleben im Vulkanpark Brohltal/ Laacher See.Familie Nett · Mittelstraße 12 · 56746 Spessart · Telefon 0 26 55/9 41 39-0Fax 0 26 55/9 41 39-39 · www.bockshahn.de · [email protected]

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Zum Schluss wurde noch eine Wanderung auf demHausberg – die Plose unternommen. Es ging überden Dolomitenpanoramaweg zur Rossalm mit tollemBlick zu den Geissler Spitzen.

Helga Schepers-Dietel

In der Heimat Adalbert Stifters

OG Daun. Unter dem Motto „SUMAVA, Heimat vonAdalbert Stifter“ führte der Jahresausflug der OGDaun vom 23.–29.8.2009 in den Böhmerwald. DasQuartier der 45 Teilnehmer wurde in Ringelai naheFreyung bezogen, Ausgangspunkt der Kultur- undWandergruppe zu den täglichen Exkursionen. Beglei-tet von erfahrenen Waldführern des Nationalparkslegten die Wanderer fast 70 Kilometer zurück, u. a.auch auf dem Goldsteig. Die Themenwanderungenwurden durchgeführt in der ehemaligen Hofmark

Raum Böhmisch Eisenstein, vom Dreisesselberg(1.332 m) über Plöckenstein/Aut. (1.379 m), Adal-bert Stifter Denkmal / CZ – Plöckensteinsee – nachNova Pec, über die Himmelsleiter zum Lusengipfel(1.373 m), im idyllischen Ilztal von Preying bisSchloss Fürsteneck und zum Abschluss führte eineKlammwanderung durch die Buchberger Leite.

Die Kulturgruppe, begleitet von der versiertenReiseleiterin Doris, lernte Land, Leute und Sehens-würdigkeiten des SUMAVA während der Busausflügekennen. Am ersten Tag stand die Böhmerwaldrund-fahrt auf dem Programm, mit Besuch der Sumava-Orte Horni Vitavice, Kvilda, Modrava, KasperskeHory. Am zweiten Tag fuhr die Kulturgruppe vorbeiam Lipno-Stausee nach Cesky Krumlov und besichtig-te das Weltkulturerbe und das prunkvolle Schloss.Das Geburtshaus von Adalbert Stifter in Horni Plana

Rund ums Wandern

28 DIE EIFEL 2/2010

OG Brühl. Die Eifelfreundeaus dem Mittelrheintalfühlten sich auch in gebirgi-gen Lagen „pudelwohl“. Foto: © Helga Schepers-Dietel

OG Daun. Vor dem AdalbertStifter-GeburtshausFoto: © OG Daun

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Rund ums Wandern

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wurde ebenfalls besucht. Die Fahrt nach Ceske Bude-jovice mit Einkehr im „Budweiser Brauhaus“ und an-schließender Besichtigung Schloss Hluboka beende-te die Ausflüge nach Tschechien.

Linz, die Hauptstadt Oberösterreichs, war zwei-felsohne ein weiterer Höhepunkt. Von Engelhartszellschipperten wir zunächst mit einem Ausflugsdampferdurch die wildromantische Donauschlinge, vorbei aneinsamen Burgen bis Aschau. In Linz folgte die Stadt-führung per „Bummelbähnle“ und am späten Nach-mittag wurde die Rückfahrt durch das Mühlviertel an-getreten. Der Besuch des Keltendorfes „Gabreta“nahe Ringelai rundete die Besichtigungsfahrten ab.Familie Koller mit ihrem freundlichen Team verwöhn-te uns in den sieben Tagen mit erlesenen böhmischenund bayerischen Schmankerln. Winfried Balzert

Im Dahner Felsenland

OG Koblenz. In der Zeit vom 13. bis 20. Sept. 2009verbrachten 22 Eifelfreunde eine Wanderwoche inder Westpfalz, genauer, im Dahner Felsenland. UnserHotel „Rösselsquelle“ befand sich in Ludwigswinkel.

Anreisetag: Nach der Ankunft machten wir eineOrtsbesichtigung. Wir wanderten um den Sägemühl-weiher und durch den Kurpark.

Am 1. Tag fuhren wir nach Dahn, wo unsere ersteWanderung begann. Der Weg führte uns auf einemKreuzweg bis zu einem Ehrenfriedhof und anschlie-ßend weiter bergan zu der Burgengruppe, Altdahn –

Grafendahn – Tanstein, die im 12. Jh. durch den da-maligen Bischof von Speyer errichtet wurden. Nachder Besichtigung ging es weiter, an Erfweiler vorbeibis auf den „Jungfernsprung“, ein steiler Aussichts-felsen, der Dahn um ca. 70 m überragt. Am 2. Tagwanderten wir zu den Altschloßfelsen bei Eppen-

OG Koblenz. Rast am Schwalbenfelsen hoch über DahnFoto: © Dieter Mansfeld

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brunn. Auf eine Länge von 1,5 km fanden wir in dembis zu 30 m hohen Massiv alles, was der PfälzerBundsandstein zu bieten hat.

Am 3. Tag wanderten wir zur Burgruine Drachen-fels. Die Felsenburg diente, wie auch die Burg Ber-wartstein, dem Schutz der Reichsburg Trifels beiAnnweiler. Am 4. Tag wanderten wir auf dem DahnerFelsenpfad. Ein Rundweg, auf dem man 14 Felsenvon unterschiedlicher Größe, Form und Farbe be-staunen kann. Der 5. Tag führte uns zum Teufelstischbei Hinterweidenthal. Er ist zwar nicht der einzigeTischfelsen des Pfälzerwaldes, überbietet jedochseine über zwanzig Artgenossen an Größe deutlichund ist damit verdientermaßen das bekannteste Na-turdenkmal des Pfälzerwaldes. Der 6. Tag, unsereletzte Wanderung. Von Dahn aus, über den Sängerfel-sen, vorbei am Satansbrocken und Hexenpilz er-reichten wir die Burgruine Neudahn. Nach dem Ab-stieg zum Neudahner Weiher ging es durch dasMoosbachtal – ein Naturschutzgebiet – zur Schnei-derfeld Hütte, eine vom Pfälzer Wanderverein be-wirtschaftete Hütte. Dieter Mansfeld

Berlin „is ne Wolke“

OG Kornelimünster. Unser Hermann und seine Frau –„eine echte Berliner Goere“ – hatten die Fahrt sorg-fältig vorbereitet und „uns Ulla“, die Ministerin ausAachen, hatte in den Reichtstag eingeladen. Mit 20Vereinsmitgliedern starteten wir montagsmorgensmit der DB nach Spandau und wohnten im Ibis-Hotel.

Hermann Wilms, unser Vorsitzender, führte in dennächsten Tagen sachkundig durch Berlin und dasUmland. Gute Kondition war für diese Woche Voraus-setzung.

Am ersten Tag fuhren wir über Alt Tegel und be-suchten das kleinste Dorf in Berlin: „Lübars“. Vonhier aus wanderten wir durch das NaturschutzgebietVliess und den Tegeler Forst, mal auf der einen, malauf der anderen Seite der ehemaligen Mauer, beein-druckend. Nach den ersten Erfahrungen in Berlintrauten wir uns sogar zu, alleine mit U- + S-Bahnenzu fahren. Während der nächsten Tage war unser Pro-gramm sehr vielseitig, so besuchten wir u. a. Schlossund Park Charlottenburg, eine Bootsfahrt über dieSpree, Nikolai- und Sonyviertel, die HackeschenHöfe, Gendarmenmarkt, Gedächtniskirche, Ku’damm,Unter den Linden, Alexanderplatz u.v.m. Nun aberwar eine Pause in einer alten Berliner Gaststätte„Bei Zille“ mit Berliner Weisse und Buletten sehrwillkommen. Weiter ging es nach Potsdam mit Parkund Schloss Sanssouci, das Holländische- und Russi-sche Viertel sowie dem Cecilienhof. Ein Höhepunkwar sicherlich die Kahnfahrt durch den Spreewaldmit Kostproben der Gurken und des Sauerkrautes.

Köpenick, da wo der Hauptmann aus Bronze vordem Rathaus steht, und eine Wanderung am GroßenMüggelsee beendeten unsere Wanderwoche in derBundeshauptstadt. Berlin war „ne Wolke und wirmittendrin“. Aber unsere Eifel und Kornelimünstergefallen uns viel besser, denn hier sind wir zuhause.

Gertrud Bullen

Rund ums Wandern

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OG Kornelimünster. Kahn-fahrt auf der SpreeFoto: © Ernst Johnen

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Dem Teufel entronnen

OG Köln. Am 30.9.2009 trafen sich 22 Wanderfreudi-ge in Rodenkirchen. In Fahrgemeinschaften startetenwir in Richtung Südeifel. Der Anreisetag war bereitsunser erster Wandertag. So besuchten wir Prüm mitder Salvatorbasilika, Bitburg mit dem Gäeßestrep-perbrunnen und Fließem mit der Villa Otrang, demprächtigen Landsitz aus der Römerzeit. In Irrel stie-gen wir in die Gänge des Westwallmuseums. Dannbegann im Prümtal unsere Wanderung zu den IrrelerWasserfällen und hinauf in die Teufelsschlucht. Kom-men wir hier durch? Alle schafften es und waren froh,dem Teufel entronnen zu sein.

In Bollendorf bezogen wir unser Quartier im HotelHauer. Nach dem reichlichen Frühstück wandertenwir über Burg Bollendorf und Römische Villa hinaufzum Fraubillenkreuz, einem Menhir aus keltischerZeit auf dem Ferschweiler Plateau. Für uns alle wares überraschend, welch eine gewaltige Felsenland-schaft aus Luxemburger Sandstein wir in den nächs-ten Tagen erleben sollten. In der Hohllay (Lux.)staunten wir über halbkugelförmige Nischen an Wän-den und Decken. Hier wurden Mühlsteine aus demFels gebrochen. Am Schießentümpel im Tal derSchwarzen Ernz erwartete uns ein dreifacher Wasser-fall, der in keinem Reiseprospekt über Luxemburg

fehlt. Mit einem Stadtführer besuchten wir Luxem-burg und Echternach.

Am Aussichtspunkt auf der Kreuzlay konnten wiruns ins Gipfelbuch eintragen. Weiter ging es zumMaria-Theresia-Stein und zum „Predigtstuhl“, aufden man über steile Stufen und Metallleitern gelangt. Den letzten Wandertag hatten wir bei Son-nenschein mit Pflaumen- und Käsekuchen auf derTerrasse des „Hauses Sonnenberg“ am Wiesenhangoberhalb von Bollendorf ausklingen lassen.

Die Rückfahrt durch das schöne Ourtal mit Besu-chen in Vianden, Clervaux und in Ouren am Europa-denkmal der EVEA beim Dreiländereck war wie einweiterer Ausflugstag. Wir danken unseren Planern undWanderführern Alfred und Marc Otto für die schöneZeit und kundige Leitung sowie Irmgard Otto für dielange Zeit der Vorbereitung zu dieser Wanderwoche.

Karin Schiffer

Radeln entlang der Mosel

OG Monschau. Acht fahrradbegeisterte Mitgliederdes Eifelvereins Monschau trafen sich im September2009 in der ältesten Stadt Deutschlands Trier zueiner 4-tägigen Moselfahrradtour. Eine ausgezeich-nete Stadtführung überbrückte die Jahrhunderte zwi-

OG Köln. Teuflisch gut wardie Wanderung im Luxem-

burger Felsenmeer.Foto: © OG Köln

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schen römischer Porta Nigra und der Fußgängerzoneder Neuzeit. Die erste Tagesetappe der Fahrradtourführte von Trier nach Leiwen. Am Wegesrand lagenzwei römische Villen, die den Besuchern interessan-te Einblicke in die Wohn- und Badekultur von vor2.000 Jahren boten.

Der 2. Tourtag führte uns bis nach Bernkastel-Kues. Die mühsame Handarbeit der Weinernte wirdmittlerweile von sog. „Vollerntern“ ersetzt, die mitca. 10 km pro Stunde die reifen Trauben lesen. Wirhatten das Glück, eine dieser Erntemaschinen in Akti-on zu erleben. Außerdem ließen sich zwei Mitgliederdurch das Spätsommerwetter mit 25 Grad zu einerBadeeinlage in der Mosel aktivieren. Der gelungeneTagesabschluss war eine Kurzwanderung zur BurgLandshut in Bernkastel-Kues. Nach 7 km Radfahrengelangten wir am 3. Tag nach Zeltingen, um dort eine

Schiffstour nach Traben-Trarbach anzutreten. Die wei-tere 40 km lange Fahrradstrecke führte uns über Bul-lay und die Klosterruine Stuben nach Senheim.

Der alte Weinort Cochem war das Ziel unserer letz-ten Tagesetappe. Dazwischen lag jedoch ein lohnen-der Abstecher mit ungefähr 15 Minuten Fußwande-rung zur Burgruine Metternich. Nach 150 kmabwechselungsreichen Gesamtkilometern erreichtenwir heil und ohne Pannen Cochem. Nach einigenSchrecksekunden in der Bundesbahn (vorher gebuch-te 5-Personen-Gruppenkarte war kurzfristig unauf-findbar) kamen wir aber mit gültigem Fahrschein undgut gelaunt am Ausgangspunkt Trier an. Wir dankenunserem Radwanderführer Horst Weinand mit Leonifür abwechslungsreiche und lustige Tage, sowie füreinen ausgezeichneten Draht zum Wettergott. Bis zurnächsten Tour! Erich und Claudia Kirschner

Rund ums Wandern

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OG Monschau. Mit Schwungund Spass auf den Radwe-gen der Mosel unterwegsFoto: © OG Monschau

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Gastfreundschaftliches Tirol

OG Üdersdorf. Die Woche in den Alpen war ein wun-derschönes Erlebnis. Die OG Üdersdorf war mit Flug-zeug und Bus für eine Woche mit 40 Reisenden inden Südtiroler Ort Roncone im Tal des Flusses Chiesegereist. Die Verbindung zu dieser Gemeinde bestehtseit vielen Jahren über den Bergsteigerchor „CimaUcima“, der im letzen Jahr mit großem Erfolg inÜdersdorf aufgetreten war. Auch diesmal gestalteteer einen sehr abwechslungsreichen und fröhlichenAbend mit alpenländischen Liedern. Ebenfalls mitMusik endeten viele Tage: mit einer Tiroler Bläserka-pelle, einem Tanzabend oder einem vielseitigen Ak-kordeonspieler aus dem Ort.

Die Führungen durch Trient und Verona beein-druckten die Teilnehmer. Eine Tour führte an den Gar-dasee, wo das malerische Städtchen Malcesine mitseiner Burg und der Ort Riva mit seiner Altstadt dieReisenden erfreute. Ein Besuch auf der alten Burg„Castel Stenico“ half einen Regentag zu überbrückenund gab einen Überblick über die Geschichte sowiedie Kultur der Region. Als Nachbargemeinde von Daunbesuchte die Gruppe auch deren PartnergemeindeCarisolo. Der Bürgermeister des Ortes hatte zu einem

Empfang geladen und alle Teilnehmer durften sich of-fiziell in das Gästebuch eintragen. Der hohe Wasser-fall bei Carisolo überwältigte mit seinem Wasserreich-tum und den sich überstürzenden Kaskaden.

Nach einer Wanderung überraschte der befreun-dete Hotelier auf seiner Alm mit einer landestypi-sches Polenta und dem dazu gehörigen Rotwein, derzur allgemeinen Stimmung beitrug. Ebenso hatte erzu einem Mittagessen am See von Roncone eingela-den. Alle Reisenden waren von seiner Gastfreund-schaft beeindruckt. Natürlich durfte auch eine Wein-probe bei einer Winzergenossenschaft in der Regionnicht fehlen. Es war eine sehr abwechslungsreicheWoche, bei der alles stimmte. Die Mitreisendendankten dem Vorsitzenden der Ortgruppe Dieter Zim-mer für seine hervorragende Organisation.

Volker Herrmann

Todesmutig im Weinberg

OG Untermosel. Steillagen sind die Wanderer vonder Untermosel ja von den Weinbergen vor ihrerHaustür her gewöhnt, aber der Klettersteig über denCalmont von Bremm nach Ediger-Eller stellt mit Stei-gungen von bis zu 60 Grad alles in den Schatten.

OG Üdersdorf. Auf der Alm, da gibt’s ka Sünd!

Foto: © OG Üdersdorf

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Rund ums Wandern

42 DIE EIFEL 2/2010

Gernot Schwingeler führte eine kleine, aber muti-ge Wandergruppe des Eifelvereins Untermosel aufdem abenteuerlichen Pfad durch die Weinberge. Me-talleitern, Trittbügeln und Handlaufseilen machenden Weg überhaupt erst begehbar. Schilder mit Hin-weisen auf die Galgenlay und Todesangst machenneugierig. Doch die atemberaubenden Ausblick aufKloster Stuben und auf die Dörfer des Moseltals be-lohnen für die Mühe. Wolfgang Schmid

Mit 1969 Jahren zum Hermannsdenkmal

OG Viersen. Am 4.10.2009 fuhren 26 Mitglieder mitdem Bus nach Bad Meinberg in das Quartier „HausFörster“, ein exzellentes Haus. Die Teilnehmer an der

Wanderwoche waren zwischen 59 und 90 Jahre alt,was die Einteilung in drei Wandergruppen erforder-lich machte. So ging es z. B. montags zum Silber-bachtal, wo die einen eine Wanderung von der Sil-bermühle durch das Lippische und WestfälischeVelmestot zum Leopoldstal unternahmen, die ande-ren nach einem mehr oder weniger kürzeren Gang indie Silbermühle einkehrten. Ein Spaziergang durchden Kurpark von Bad Meinberg ließ den Tag ausklin-gen.

Für Dienstag war ein mittelalterlicher Stadtrund-gang durch Detmold gebucht mit Besichtigung desWestfälischen Freilichtmuseums. Gruppe 2 und 3wurden mit einer Kutsche, gezogen von zwei Kalt-blutpferden, zum Gasthof „Zum weißen Roß“ ge-

OG Untermosel. Davon kannman noch seinen Enkeln er-zählen: auf dem Klettersteigüber den Calmont© Foto: © OG Untermosel

OG Viersen. Im historischenSchwallenbergFoto: © Agnes Becker

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Wanderwege/Naturschutz

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bracht, Gruppe 1 wanderte stattdessen von Detmoldnach Hieddessen. Der Mittwoch gehörte dem Her-mannsdenkmal und den Externsteinen, ein immerwieder lohnendes Kultur- und Wanderziel. Ein eben-falls sehr schönes Erlebnis war um 21.00 Uhr derRundgang mit dem Nachtwächter durch Schwalen-berg. Am nächsten Tag wurde die schöne alte Hanse-stadt Lemgo mit ihrem Hexenbürgermeisterhaus unddem Junkerhaus besichtigt. Die Gruppe 1 wandertedurch die Lemgoer Mark, die Gruppen 2 und 3 imStaff Landschaftspark.

Während der Freitag ganz den Wanderungen ge-hörte: Schieder-Schwalenberg, das Mört – ein Hoch-moor – Schlosspark von Schieder mit dem barockenSchloss, war der Samstag der Stadt Bad Pyrmont ge-widmet. Am Sonntag fuhr man dann mit einem Zwi-schenstopp bei den Emsquellen zurück nach Viersen.

Die Teilnehmer

WANDERWEGE

Muße zur Kultur

OG Nideggen. Der Nideggener Dreibund, bestehendaus den Eifelvereins-Mitgliedern Walter Neidhöfer,Heinz Berretz und Gerald Fack, komplettierten denWanderweg 11, auch genannt „Sonnenweg". Eine

Kombination aus zwei Bänken und einem Tisch ladenzum Rasten ein.

Eine Schautafel informiert über das Dürener Landbis hin zum Siebengebirge. An der Landstraße 11zwischen Nideggen und Berg hat in der Zeit von1557 bis 1712 ein Siechhaus gestanden. Hier wur-den damals an ansteckenden Krankheiten leidendeMenschen von Johanniter-Mönche des Klosters Nideggen und Geistlichen der Großpfarre Berg gepflegt. Dieser Platz mit Sitzgruppe, einem Gedenk-stein und einem herrlichen Blick in die Eifel bis hinnach Mariawald lädt zum Verweilen und Rasten ein.

Heinz Berretz

NATURSCHUTZ

Naturexkursion nach Südböhmen

OG Erftstadt. Dieses Mal führte uns eine Mehrtages-tour nach Südböhmen, eine Kombination aus Wan-dern, Natur und Kultur. Denn trotz der wunderschö-nen Wälder und Flussufer konnten wir einfach nichtvorbeigehen an den entzückenden Städtchen, präch-tigen Schlössern und alten Burgen. Das trostloseGrau der kommunistischen Zeit, das fast alle Ost-blockländer geprägt hatte, ist verschwunden und dieFarben der stattlichen Bürgerhäuser, Rathäuser undKirchen bringen die Städte zum Leuchten. Viele Res-taurierungen kamen auch durch Gelder der UNESCOzustande. Besonders imposant fanden wir die riesi-gen Marktplätze, mal quadratisch, mal lang gezogenrechteckig, aber immer prächtig und beeindruckendin ihrer Harmonie und Geschlossenheit. In den Kir-chen begeisterten uns die schönsten gotischen Netz-gewölbe, Madonnen im „Schönen Stil“ und Kreuz-gänge mit mittelalterlichen Fresken.

Doch auch die Natur hatte ein reichhaltiges Ange-bot. Im wunderschönen Theresiental nahe NovyHrady (Gratzen) fanden wir neben vielen anderenPflanzen Knabenkraut, Kreuzblümchen und Arnika.Beeindruckend war in den Parks und Wäldern der Be-stand an großen, alten Bäumen.

Unser Standort war Budweis. Von hier aus habenwir sternförmig die Gegend erkundet: Hluboka,Tabor, Trebon (Wittingau), Cesky Krumov (Krumaumit einem Ausflug bis nach Telc, das schon in Mäh-ren liegt. Wir besichtigten eine Experimentierfarm,die mit der Universität in Budweis zusammenarbei-

OG Nideggen. Neuer Rastplatz am „Sonnenweg“Foto: © OG Nideggen

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Naturschutz

44 DIE EIFEL 2/2010

tet, wanderten auf den Berg Klet (1048 m) und durf-ten mit einer Sondergenehmigung ein Hochmoor er-kunden. Am letzten Tag machten wir noch einen Aus-flug an die von Kanus völlig überfüllte Moldau nachRosemberk (Rosenberg) und Vyssi Brod (Hohenfurt).

Susanne Friedrich

Wacholder schützen und pflegen

OG Ripsdorf. Das Lampertstal und die begleitendenKalktriften werden weiterhin Schwerpunkt der Land-schaftspflege im südlichen Bereich des Kreises Euskir-chen sein, zumal die im Rahmen „Ahr 2000“ angeleg-ten Themenwege und der im Frühjahr 2009 eröffneteEifelsteig durch das Wacholderschutzgebiet führen.

Lebenswichtig ist für den Wacholder eine ausge-sprochen offene Landschaft, denn er braucht zumGedeihen viel Licht. Bekommt er Konkurrenz vonschneller wachsenden Bäumen wie die Kiefer, die ihnverschattet, geht der vielgestaltige Nadelbaum ein.Um die Kulturlandschaften von Wacholderheide undKalkmagerrasen zu erhalten und damit auch ihr typi-sches Landschaftsbild, sind neben der Beweidungdurch Schafe pflegerische Maßnahmen unabdingbar.

Die Mitglieder des Ripsdorfer Eifelvereins ent-fernten in der Gemarkung „Büschelsberg“ den kran-ken und abgestorbenen Wacholder. „Dann könnensich auch die Orchideen gut ausbreiten“, so Vorsitzen-der Josef Schmitz.

Josef Schmitz

OG Erftstadt. Botanisierenmit Prof. Bothe in einemgeschützten Moor in Süd-böhmenFoto: © OG Erftstadt

OG Ripsdorf. Der Wacholder-bestand in der Gemarkung„Büschelsberg“ bedarf in-tensiver Pflege.Foto: © Josef Schmitz

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Kulturpflege

45DIE EIFEL 2/2010

KULTURPFLEGE

Der Ehrenfriedhof „Marienbildchen“ Merode

OG Schlich. Die Übergabe eines neu befestigtenWaldweges zur Kriegsgräbergedenkstätte „Marien-bildchen“ im Meroder Wald an die Bevölkerung derso genannten „Herrschaft“ (Schlich, Merode, D’horn,Obergeich) erfolgte am Volkstrauertag, 15.11.2009.Von älteren und gehbehinderten Menschen, Familienmit Kinderwagen und erst recht für Rollstuhlfahrer warder Ehrenfriedhof über diese Abkürzung nur schwer-lich zu erreichen. Dieser Missstand konnte durch dieUnterstützung der RWE Vertrieb AG mit einer Spendevon 1.200 Euro aus der Mitarbeiterinitiative „Compa-nius“ behoben werden. Thomas Müller beantragte dieFinanzierung bei seinem Arbeitgeber RWE.

Der Untergrund musste in Eigenleistung mit ent-sprechenden Materialien befestigt werden. Zusätz-lich wurde der Weg mit einer Randeinfassung verse-hen. Diese Arbeiten übernahmen die Mitglieder EdiFrings, Günter Mütter, Günter Linden, Günter Peters,Leo Quast, Karl-Josef Weiß, Peter Frauenrath, JosefSchmitz-Schunken, Jochen Warmbrunn und MatthiasHeck des Eifelvereins Ortsgruppe Schlich gemeinsammit Thomas Müller. Matthias Heck

Zu den Weihnachtskrippen in Köln

OG Vossenack. Wie gestaltet man am besten eineweihnachtliche Wanderung? Diese Frage beantwor-tete der Eifelverein Vossenack mit einem Angeboteiner Wanderung von Weihnachtskrippe zu Weih-

OG Schlich. Jetzt ist der Ehrenfriedhof auch für

Menschen mit Mobilitätsein-schränkungen problemlos

erreichbar. Foto: © Matthias Heck

OG Vossenack. In Köln vorder Kirche St. Andreas

Foto: © Bruno Linzenich

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Kulturpflege

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nachtskrippe, und zwar in der Stadt der heiligen dreiKönige, in Köln.

Am ersten Sonntag des neuen Jahres konnte Orga-nisator Bruno Linzenich 34 interessierte Vereinsmit-glieder und Gäste begrüßen. Mit der Bahn auf demKölner Hauptbahnhof angekommen, bestaunten dortdie Teilnehmer schon die erste außergewöhnlicheKrippe, die „Friedenskrippe (Trümmerkrippe)“.Diese zeigt das zerstörte Kölner Stadtzentrum direktnach dem Zweiten Weltkrieg. Inmitten der Trümmer-fassaden strahlt die heilige Familie den Wunsch nachFrieden aus.

Bereits hier begann die interessante Führungdurch den Ehrenvorsitzenden des Eifelvereins Vossen-ack, Heinz Fazius und seiner Frau Elisabeth. In etwadrei Stunden führten sie die Teilnehmer zu den neunschönsten Krippen in der Innenstadt: Der Rundgangbegann im Kölner Dom, wo viele bekannte Kölner Sze-nen dargestellt waren und wo der goldene Schrein derHeiligen Drei Könige bestaunt werden konnte. WeitereStationen waren die Kirchen St. Maria Empfängnis mit

der „Kastenkrippe“, St. Andreas mit der „Brauer-Krip-pe“, St. Maria mit einer großzügigen „Landschafts-krippe“, in der Minoritenkirche fand man an der Krip-pe u. a. auch Adolf Kolping stehen, in St. Kolumba isteine Krippe mit wechselnden Szenen aufgebaut (z. Zt.wird das Jesuskind gebadet) und in der Antoniterkir-che (ev.) ist man von einer Bronzeplastik begeistert,die „die heilige Familie im Chor der Engel“ zeigt. In dieser Kirche ist auch eine große Plastik, der„schwebende Engel“ vom Künstler E. Barlach zu be-wundern.

Das Ehepaar Fazius hat es jedenfalls verstanden,nicht nur allein die Besonderheiten der Krippen, son-dern auch Wissenswertes zu den Kirchengebäudenkurzweilig zu vermitteln.

Nach diesem schönen und inhaltsreichen Rund-gang hieß es sich zu stärken. Und da waren die Eifel-vereinler in Peters Brauhaus richtig, um diesen er-lebnisreichen Tag in einer zünftigen Atmosphäreausklingen zu lassen.

Bruno Linzenich

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Aus dem Vereinsleben

47DIE EIFEL 2/2010

AUS DEM VEREINSLEBEN

Neuer Spross des Eifelvereins

OG Bernkastel-Kues. Am 13.1.2010 ist die 162. Orts-gruppe des Eifelvereins in Bernkastel-Kues mit 18Mitgliedern gegründet worden. Auf Initiative desHauptvorsitzenden Dr. Hans Klein gelang es mit Be-harrlichkeit, die „Moselaner“ von den Zielen des Ei-felvereins zu überzeugen. Erste Kontakte Anfang2009 mit dem zuständigen Bürgermeister waren vielversprechend, so dass Vertreter des Hauptvereins imLaufe des Jahres 2009 eine Informationsveranstal-tung in Bernkastel-Kues durchführten. Glücklicher-weise kristallisierte sich dabei die Bereitschaft einesInteressenten besonders heraus, sich aktiv für dieGründung einer Ortsgruppe einzusetzen. Nach mehreren Presseveröffentlichungen und intensiverMund-zu-Mund-Propaganda vor Ort luden Hauptvor-sitzenden Dr. Klein und Geschäftsführer Rippingerfür den 13.1. alle Interessenten und die Öffentlich-

keit ein zur Gründung einer Ortsgruppe Bernkastel-Kues im Eifelverein.

Nach Vorstellung der Ziele des Eifelvereins undAufgaben eines Vereinsvorstandes erklärten sich 18Personen bereit, dem Eifelverein Bernkastel-Kuesbeizutreten. Damit war die neue Ortsgruppe gegrün-det. In den Vorstand gewählt wurden Prof. Dr. BrunoMödder als Vorsitzender, Maren Pflaumbaum alsstellv. Vorsitzende, Ingeborg Klee als Kassenwartin,Karin Fass als Schriftführerin und Theo Winter alsWanderwart. Als ersten „Akt“ beschloss die Grün-dungsversammlung die Annahme der Mustersatzungfür Ortsgruppen sowie die vom Hauptverein vorge-schlagene Beitragsordnung. Manfred Rippinger

Seit 25 Jahren wird gewandert!

OG Bettingen. Der Eifelverein Bettingen feierte am5. Dez. 2009 im Gemeindehaus in Olsdorf sein25jähriges Bestehen. 30 Mitglieder und Gäste

OG Bettingen. Die stellv.Bezirksvorsitzende Marlene

Mossal ehrte die Gründungs-mitglieder Winfried

Schmitz, Theo Noßbaumund Rudi Lichter (v.l.n.r.).

Foto: © OG Bettingen

OG Bernkastel-Kues. Derneue Vorstand nach der

Gründung: Maren Pflaum-baum (stellv. Vorsitzende),Ingeborg Klee (Kassenwar-tin), Karin Fass (Schriftfüh-rerin) und Bruno Möddder

(v.l.n.r). Nicht auf dem Foto:Theo Winter (Wanderwart)

Foto: © privat

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Aus dem Vereinsleben

48 DIE EIFEL 2/2010

waren der Einladung des Vorstands gefolgt. Der Vor-sitzende Theo Noßbaum begrüßte die stellvertreten-de Vorsitzende des Bezirksverbandes Bitburg-Prüm,Marlene Mossal mit Gatten, ebenso den Bürgermeis-ter der Gemeinde Bettingen Jürgen Holbach mit Gattin und alle anwesenden Mitglieder. Noßbaumblickte zurück auf das vergangene sowie auf 25Wanderjahre und erinnerte an die Anfänge des Vereins. 1984 hatte es zunächst eine Informations-veranstaltung im Januar, mehrere Kennenlernwan-derungen und dann im März 1984 die Gründungs-versammlung mit 14 Teilnehmern gegeben. Initiatorund 1. Vorsitzender war Rudolf Hoffmann, weitereGründungsmitglieder: Erika Hoffmann, Klaus undSilvia Herke, Ewald Poss, Willi Fink, Lothar und Gertrud Schildthauer, Winfried Schmitz, Dr. OswinMüller, Rudi Lichter, Ewald und Franziska Thommesund Theo Noßbaum. Anwesend war damals auchder stellvertretende Bezirksvorsitzende Herr Stom-mes.

Frau Mossal ergriff dann das Wort und übermittel-te die Grüße und Glückwünsche des Bezirksvorsit-zenden Herrn Landrat Graef. Danach berichtete sie

über den Ortsverein, der jetzt 30 Mitglieder hat undseit dem Wegzug von Rudi Hoffmann von Theo Noß-baum geführt wird. Als Aktivitäten waren die monat-lichen Wanderungen, teils halbtags und ganztags,Weinbergwanderungen an Mosel und Saar, Wande-rungen im Hohen Venn und Nationalpark Eifel undBesuch und Besichtigung von Heimatmuseen undBurgen und Schlössern zu nennen. Frau Mossal nahmdann die Ehrung der Mitglieder vor, die schon vor 25Jahren bei der Gründung dabei waren: Rudi Lichter,Winfried Schmitz, Theo Noßbaum, Ewald Poss, WilliFink und Silvia Herke.

Diesem offiziellen Teil der Feier folgten dann der„genussvolle“ Teil mit einem Essen und guten Ge-tränken und einem Beitrag von Rudi Lichter, der eineDiaschau mit Bildern von den ersten und weiterenWanderungen darbot. Das lieferte Gesprächstoff füreinige gemütliche Stunden, womit die Feier aus-klang. Theo Noßbaum

40 Jahre Eifelerlebnisse

OG Dürwiß. Am 17. Oktober 2009 feierte der Eifel-verein Dürwiß sein 40-jähriges Bestehen im Saal„Bei Kelche“. Als Stadtteil von Eschweiler ist Dürwißmit ca. 7.500 Einwohnern am nördlichen Rand derEifel gelegen. Insgesamt 60 Mitglieder und Gästefolgten der Einladung des Vorstandes und verbrach-ten einen Abend in geselliger Runde. Nach der Be-grüßung durch den Vorsitzenden Norbert Casel er-läuterte dieser die Geschichte und Entwicklung derOrtsgruppe.

OG Dürwiss. Die Jubilare beider 40-Jahr-Feier der OGDürwiß, vorne der Ehrenvor-sitzende Hubert Casel Foto: © OG Dürwiss

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Aus dem Vereinsleben

49DIE EIFEL 2/2010

Arno Kaminski übermittelte die Glückwünschedes Hauptvereins und der benachbarten OG Eschwei-ler. Ria Borchardt und Johann Henn waren als Vertre-ter der Bezirksgruppe Aachen erschienen. Zurzeit hatdie Ortsgruppe 122 Mitglieder, denen traditionellein umfang- wie abwechslungsreiches Wander- undBesichtigungsprogramm geboten wird. Fast durch-gängig in der gesamten Vereinschronik wurden jähr-lich zwischen 60 und 70 Veranstaltungen durchge-führt, darunter seit fast 30 Jahren mindestens eineWochenwanderung in verschiedenste deutsche Land-schaften und teilweise im Ausland, z. B. Spanien undPortugal. Ein Gesamtangebot, dass unsere Mitglie-der durch ihre rege Teilnahme honorieren. Derzeithaben wir im Schnitt 15 Teilnehmer je Tour zu ver-zeichnen.

Die solide Basis für die Ortsgruppe Dürwiß wurdein erheblichem Maße durch den Mitgründer, langjäh-rigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden HubertCasel erarbeitet. Als Organisator und Vollblut-Ver-einsmensch bündelte er Personen und Ideen für vie-lerlei Arten von Gemeinsinn und Gemeinschaft. Seit2004 ist Sohn Norbert Casel Vorsitzender der Eifel-vereins-Ortsgruppe und führt mit Vorstand und Wan-derführern die erfolgreiche Arbeit fort. Verbundenmit einer persönlichen Beschreibung durch den Vor-sitzenden wurden 18 Personen für 40-jährige treueMitgliedschaft geehrt, darunter drei der Gründungs-mitglieder. Für die lebendige musikalische Unterma-lung sorgte Alleinunterhalter Bernd. Norbert Casel

Eichendorff-Plakette erhalten

OG Neuss. Der Bundespräsident hat den EifelvereinNeuss mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.„Darauf können Sie stolz sein“, hielt Landrat Hans-Jür-gen Petrauschke den rund 300 Wanderfreunden vorAugen, als er im Rahmen der Adventsfeier des Eifel-vereins die Auszeichnung an den Vorsitzenden Karl-heinz Steinbeck übergeben konnte. „Denn die Eichen-dorff-Plakette ist die höchste staatliche Auszeichnungfür Gebirgs- und Wandervereine in Deutschland.“

Über die Verleihung entscheidet das Staatsober-haupt in jedem Fall persönlich. Antragsberechtigtsind Vereine, die auf ein 100-jähriges Bestehen zu-rückblicken können. So wie der Eifelverein Neuss imvergangenen Jahr. Ausschlaggebend aber ist, dasssich diese Vereine auch in besonderer Weise um diePflege und Förderung des Wanderns, des Heimatge-dankens und des Umweltbewusstseins verdient ge-macht haben. So hat es Bundespräsident Karl Cars-tens bei Stiftung der Plakette im Jahr 1983vorgegeben. Diese Bedingungen erfüllt der Eifelver-ein mit seinen fast 900 Mitgliedern zur Gänze.

Im schön dekorierten Forum der Sparkasse ginges im Rahmen der Adventsfeier dementsprechendfestlich zu. Der Shanty-Chor des Marinevereins, Jagd-hornbläser aus Büttgen, der vereinseigene Sing- undSpielkreis aber auch Redner wie Sigrid Steinbeck,Maria Meuter und Cilli Fieten stimmten mit ihrenDarbietungen die große Gemeinschaft auf die Ad-vents- und Weihnachtszeit ein. Auf dem Nachhause-weg nahmen die Besucher der Feier dann die neuenWanderpläne mit.

OG Neuss. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke überreichtdem Vorsitzenden des Eifelvereins Neuss Karlheinz Stein-beck (r.) die seltene Eichendorff-Plakette.

Foto: © NGZ, Woitschützke

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Aus dem Hauptverein

AUS DEM HAUPTVEREIN

Konsens für eine Beitragserhöhung

Ulmen. In wenigen Wochen hat der Eifelverein aufseiner Mitgliederversammlung anlässlich der Früh-jahrstagung in Ulmen auch über eine Erhöhung derMitgliedsbeiträge zum 1.1. 2012 zu entscheiden. DieNotwendigkeit haben Geschäftsführer Manfred Rip-pinger und der Hauptvorstand bereits im Vorfeldausführlich dargelegt (u. a. in DIE EIFEL 5/2009).Darüber hinaus waren die Vorsitzenden der Orts-gruppen im November 2009 zu einer Informations-und Diskussionsveranstaltung in Ulmen eingeladen.Wie wichtig das Thema an der Basis genommen wird,ist daraus zu ersehen, dass immerhin 88 der 162

Orts- und 13 Bezirksgruppen mit 345 von 563 mögli-chen Stimmen vertreten waren. An die Ergebnissesei hier noch einmal kurz erinnert.

Nach einer Einführung durch den Hauptvorsitzen-den Dr. Hans Klein, Geschäftsführer Manfred Rippin-ger und Hauptschatzmeisterin Anita Kruppert über-nahm der langjährige ehemalige Schatzmeister JosefHüttemann die Moderation der engagiert und emo-tional, dennoch sehr sachlich geführten Diskussion.Die Notwendigkeit von Beitragserhöhungen gehörein allen Vereinen zu den unangenehmsten Diskussio-nen, eine solche Debatte rechtzeitig zu führen, gehö-re jedoch zu den Pflichten eines vorausschauendenVorstandes, erklärte Dr. Hans Klein. Er machte deut-lich, dass man sich wirtschaftlichen Notwendigkei-

50 DIE EIFEL 2/2010

Ulmen. Hauptschatzmeiste-rin Anita Kruppert, Haupt-vorsitzender Dr. Hans Kleinund HauptgeschäftsführerManfred Rippinger (v.l.n.r.)informierten die Vorsitzen-den der Ortsgruppen überdie Finanzlage des Haupt-vereins.

Ulmen. Walter Densborn,Hauptfachwart für Öffent-lichkeitsarbeit, erläutertedie wirtschaftliche Bedeu-tung der Niederburg für denGesamtverein.Fotos: © Helga Giesen

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Aus dem Hauptverein

ten nicht verschließen könne und es nach 16 Jahrenstabiler Beiträge keine Alternative zu einer Erhö-hung gebe, wenn man die Leistungsfähigkeit desHauptvereins nachhaltig stabilisieren wolle.

Geschäftsführer Manfred Rippinger gab in einerausführlichen Powerpoint-Präsentation einen Über-blick über die Haushaltsstruktur im Allgemeinen undinsbesondere über den zu erwartenden Jahresab-schluss 2009 und die negative Entwicklung der Li-quiditätsreserve bis 2012. Den Mehrerlös im Jahr2012 gegenüber 2011 infolge der neuen Beitrags-struktur bezifferte Rippinger unter Einrechnung deswegen der Erhöhung zu erwartenden Mitgliederrück-gangs auf ca. 95.000 Euro.

Hauptschatzmeisterin Anita Kruppert stellte dieausführlichen Überlegungen vor, die der Hauptvor-stand bereits zu möglichen Einsparmaßnahmen getroffen hat. Dazu gehörte unter anderem eine Re-duzierung der personellen Besetzung der Hauptge-schäftsstelle, die Kündigung von Versicherungen fürdie Ortsgruppen oder der Austritt aus Verbänden wiedem Deutschen Wanderverband. Auch Einsparungenbei der Mitgliederzeitschrift oder im Wegewesenstanden auf dem Prüfstand. Mehrheitlich teilten je-doch die Orts- und Bezirksgruppenvorsitzenden dieAuffassung des Hauptvorstandes, dass das hier skiz-zierte mögliche Sparpotenzial in keinem Verhältniszu den Nachteilen stünde, die sich daraus in punktoService und Attraktivität für die Mitglieder – unddamit nicht zuletzt auch für die überlebenswichtigeMitgliederwerbung – ergeben würden.

So sei der Eifelsteig der beste Botschafter für denEifelverein. Zu der kritischen Nachfrage, ob sichder Hauptverein die Niederburg in Manderscheid„leisten“ könne, teilte Walter Densborn mit, dass zumEinen bisher erhebliche Überschüsse aus dem Be-trieb der Burg in den Haushalt geflossen seien, dassman sich aber zum Anderen auch der kulturellen unddenkmalpflegerischen Aufgabe stellen müsse, die mitdem Erhalt der Burg verbunden ist. Von einem Ver-kauf des „Dukatenesels“ zwecks Haushaltskonsoli-dierung müsse dringend abgeraten werden.

Als weiteres Thema bewegte die Beitragsgerech-tigkeit die Gemüter. In manchen Ortsgruppen über-steigt die Zahl der gemeldeten Familienmitgliederdie der Vollmitglieder, was aufgrund der satzungs-mäßigen Bestimmungen eigentlich nicht sein kann.Derzeit kosten Familien- und Jugendmitglieder denHauptverein mehr an Abgaben und Versicherungen

als sie an Beitrag einbringen. Deshalb ist eine deutli-che Anhebung des Familienbeitrags – wohlgemerktnicht des Beitrags für Jugendmitglieder, der nicht an-getastet wird – unumgänglich. Es ist zu hoffen, dassder eindringliche Appell an Ehrlichkeit und Loyalitätaller Ortsgruppen Früchte trägt.

Am Ende der Diskussion zeigten sich alle Seitenzufrieden. Die Vorsitzenden gingen mit dem Gefühlnach Hause, umfassend informiert und für die anste-henden Diskussionen in den Ortsgruppen mit gutenArgumenten gerüstet zu sein. Manfred Rippinger undder Hauptvorstand freuten sich über die Rückende-ckung aus der Versammlung. „Wir haben neuenSchwung bekommen“, zog der Geschäftsführer einpositives Fazit für die künftige Arbeit.

Mit den Ergebnissen aus der Vorsitzendenrundebeschäftigte sich im Dezember 2009 auch der Erwei-terte Hauptvorstand auf seiner Sitzung in Huppe-rath. Hier wurde von einigen Teilnehmern zwar einestärkere Erhöhung der Beiträge für Familienmitglie-der angeregt, letztlich aber einmütig beschlossen, esbei den auf der Vorsitzendenrunde vorgestelltenEmpfehlungen zu belassen und die hier diskutiertenBeitragssätze auch auf der Mitgliederversammlungam 8. Mai 2010 in Ulmen zur Abstimmung zu stellen.

Demzufolge wird der Hauptverein der Mitgliederver-sammlung folgendes vorschlagen:

Bisherige ZukünftigeMitglieds- Mitglieds-beiträge 2009 beiträge 2012

Vollmitglied: 15,— € 19,– €Familienmitglied: 1,— € 4,– €(Partner muss Voll-mitglied sein)

Jugendmitglied (bis 27 J.): 1,— € 1,– €

Helga Giesen, stellv. Hauptmedienwartin

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Eifelsteig & Co.

EIFELSTEIG & CO.

Neuer Eifelsteig-Führer vorgestellt

Nettersheim. Der Eifelverein ist eng mit dem Eifel-steig und dessen Partnerwegen verbunden. Das zeig-te sich einmal mehr bei der Vorstellung des neuenWanderführers aus dem Verlag des Eifelvereins überden Eifelsteig und die zugehörigen Partnerwege inder Nordeifel durch den Vorsitzenden Dr. Hans Klein.Auf 256 Seiten beschreibt der Autor Hans-Peter

Schmitz aus Andernach den 313 km langen Eifelsteigvon Aachen bis Trier und die bislang in der Eifel an-gelegten 15 Partnerwege im nordrhein-westfäli-schen Teil auf 355 km Länge.

Dass man sich auf den Inhalt wirklich verlassenkann, bestätigte der Dauner Landrat Heinz Onnertzin der Pressekonferenz, der in seiner Funktion alsVorsitzender des Aufsichtsrates der Eifel TourismusGmbH die Herausgabe des neuen Wanderführers be-grüßte und exemplarisch den Wegeverlauf des Eifel-steigs in seinem Heimatort überprüfte. Zu jedemPartnerweg und Eifelsteig-Etappe findet der Lesereine Kartenskizze im Maßstab 1:50 000 und ein Hö-henprofil. Abgerundet wird das im praktischen Wes-

52 DIE EIFEL 2/2010

Nettersheim. Das neue Buchüber den Eifelsteig soll denWandertourismus in derEifel beflügeln. Über zweiJahre lang trug Autor Hans-Peter Schmitz (3.v.l.) allewichtigen Informationenüber die Qualitätswander-wege zusammen. Foto: © Uschi Mießeler, Nettersheim

Roetgen. Bei einer kurzenRast an der Kapelle auf demReinartzhof verschaffen sichSandra Bromba (rechts) undLaila Oudray einen Über-blick über Eifelsteig-Etappevon Roetgen nach Mon-schau. Rolf Vogel (rechts)und Manfred Knittel vermit-teln den angehendenJournalistinnen vor Ort dasWissen.Foto: © H. Giesen

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Eifelsteig & Co.

53DIE EIFEL 2/2010

tentaschenformat erschienene Wanderbuch durchein Lexikon der Sehenswürdigkeiten sowie eine Auf-listung der Einkehr- und Übernachtungsmöglichkei-ten mit zertifizierten Betrieben. Der neue Wander-führer ist zum Preis von 12,90 Euro über denEifelverein, Tel. 02421/13121, Fax. 02421/13764,Mail: [email protected], Internet: www.eifelver-ein.de sowie im örtlichen Buchhandel und in denTourist-Informationen erhältlich.

Manfred Rippinger

Eifelsteig in allen Ohren

Roetgen. Journalist – (m)ein Traumberuf? Das konn-ten vor einigen Monaten wieder 17 Schüler und Studenten zwischen 17 und 29 Jahren aus ganzDeutschland beim 20. Journalisten-Seminar in Mon-schau-Rohren testen. Auch der aus Düren stammen-de Michael Latz hat seine erste Radio-Live-Schalteaus der inzwischen schon legendären Telefonzelle indem 280-Seelen-Eifeldorf absolviert und im Rahmendes Seminars in der Lokalzeitung über den Mon-schau-Marathon berichten dürfen. Inzwischen arbei-tet er als freiberuflicher Hörfunkjournalist unter an-derem für den NDR in Hamburg und gehört zumsechsköpfigen Leiter-Team des Rohrener Seminars,wo er für den Bereich Rundfunk zuständig ist.

Diesmal gehörte ein Bericht über den neuen Pre-miumwanderweg Eifelsteig zu den praktischen Auf-gaben für die Radioreporter. Deshalb begleitete Mi-chael Latz seine Schützlinge Sandra Bromba (22) ausHamburg und Laila Oudray (19) aus Baesweiler nachRoetgen. Hier trafen sie Rolf Vogel, den Vorsitzendendes Roetgener Eifelvereins, und Wegewart ManfredKnittel. Sie begleiteten Sandra und Laila auf derzweiten Etappe des Eifelsteigs von Roetgen nachMonschau. Auf der 17 Kilometer langen Tour erzähl-ten sie den beiden viel Wissenswertes über den in-zwischen sehr beliebten Wanderweg und standen be-reitwillig Rede und Antwort. Die Themen, mit denensich die angehenden Journalisten in Rohren beschäf-tigen, werden unter den Teilnehmern ausgelost undihnen bleibt danach nur wenig Zeit, sich vorzuberei-ten, berichteten die beiden jungen Frauen. Per E-Mail erhielten sie vorher nur den Hinweis, bequemeund feste Schuhe mitzubringen. So war die Wande-rung nicht nur eine fachliche, sondern auch eine un-erwartete sportliche Herausforderung, die ihnenaber viel Spaß gemacht hat – obwohl sie zunächstvon der ihnen zugeteilten Aufgabe nicht so begeis-tert waren, wie sie gestanden.

Neben der Eifelsteig-Karte des Eifelvereins hatteMedienwartin Helga Giesen auch den WanderführerEifelsteig und den Kulturführer „Geheimnisse rechts+ links des Eifelsteigs“ mitgebracht, um die Nach-wuchs-Journalistinnen mit Informationen zu versor-gen. Während sich Rolf Vogel und Manfred Knittelnach der Wanderung auf einen entspannten Feier-abend freuen durften, fing für Sandra und Laila dieArbeit erst an. Im Tonstudio mussten sie anschlie-ßend die vielfältigen Informationen und Eindrückedes Tages zu einer interessanten Radiosendung zu-sammenfassen.

Helga Giesen

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Der Wanderwald

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Bezirks- und Ortsgruppen

BEZIRKSGRUPPEN

Streit kommt für Graef

BG Bitburg-Prüm. 515 Wanderungen mit 7.977 Wan-derern über 4.389 Wanderkilometer, 13 Ortsgruppenmit 69 Wanderführern: Beeindruckende Zahlennannte Bezirkswanderwart Wienand Bermes bei derjüngsten Versammlung der BG Bitburg-Prüm für dasJahr 2009. Nicht weniger beeindruckend war auchder letzte Jahresbericht von Landrat Roger Graef alsBezirksvorsitzender, verbunden mit „herzlichemDank für die über zwei Jahrzehnte lang anhaltende undaus meiner Sicht hervorragende Zusammenarbeit imSinne des Eifelvereins“. Mit dem Amt des Landratswird Graef auch alle anderen Ämter niederlegen.Deshalb wurde als sein Nachfolger Dr. Joachim Streitgewählt. Zu der Versammlung waren auch der Haupt-vorsitzende Dr. Hans Klein, Bürgermeister PatrickSchnieder und Ortsbürgermeister Christian Nos-büsch gekommen.

Roger Graefs 21 Seiten dicker Jahresbericht isteine Hommage an das Wandern und die Natur, „daseinzige Buch, das auf allen Blättern Gehalt bietet“,aber auch eine detaillierte, teils kritische Auseinan-dersetzung mit den wichtigsten Arbeitsbereichen ist.Alles kommt darin zur Sprache: Tourismus, techni-sches Wegemanagement, Schulwandern, Fortbil-dungs-Seminare für Lehrer und Wanderführer, Pro-jekte, Zukunftsplanung und vieles mehr. DenOrtsgruppen wird bescheinigt, die Ziele des Eifelver-eins im Wesentlichen umgesetzt zu haben. Hervorzu-heben sei ihr Engagement in der Jugend- und Famili-enarbeit, beim Wandern, im Naturschutz, derKulturpflege, im Wegewesen sowie in der Kontakt-

aufnahme über die Grenzen der Eifelregion hinaus zuanderen Wanderfreunden und -gruppen.

Der mit 1.025 Euro dotierte Natur- und Kulturpreisder Bezirksgruppe Bitburg-Prüm ging an die Orts-gruppe Speicher. In seiner Laudatio gratulierte derscheidende Bezirksvorsitzende Graef dem SpeichererOrtsgruppen-Vorsitzenden Klaus Thiel stellvertretendfür alle Mitglieder, die sich über Jahre hinweg beson-ders um die Pflege des Artenschutzbiotopes und derModellstreuobstwiese am Schönfelder Weg, um dieSanierung der Kreuzkapelle, der Kapelle an der Spei-cherer Mühle und der Waldkapelle „Bildchen“ sowieum die Aufarbeitung und Veröffentlichung von Beiträ-gen zur Heimatgeschichte verdient gemacht haben.

Elmar Kanz, TV vom 19.9.2009

ORTSGRUPPEN

Klein, aber fein

OG Mendig. „Wir leben noch“, so könnte das Mottoder Mendiger Wanderfreunde lauten, deren Aktivitä-ten mehr unauffällig stattfinden. Umso erfreulicherist der Bericht, der jetzt Eingang in die Redaktion ge-funden hat. Es wird ein jährlicher Wanderplan in Ab-stimmung mit dem Mendiger Vereinsring erstellt, dernicht nur Tageswanderungen enthält, sondern auchschon mal die eine oder andere Erlebniswoche. Soreisten die rüstigen Mitglieder im Sommer 2009nach Südtirol und genossen die große Dolomiten-rundfahrt sowie die bekannten Städte Bozen, Meranoder Kaltern.

Waltraud Lohner

60 DIE EIFEL 2/2010

BG Bitburg-Prüm. Neuer Bezirksvorsitzender ist Dr.Joachim Streit (2. v. r.); erfolgt auf Roger Graef (l.).Hauptvorsitzender Dr. HansKlein (2. v.l.) und MarleneMossal (Mitte) überreichenden Natur- und Kulturpreisder BG Bitburg-Prüm 2009an Klaus Thiel, Speicher.Foto: © Elmar Kanz