Upload
others
View
9
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
www.ptspaper.de
Inno
vativ
dur
ch F
orsc
hung
In
nova
tive
by re
sear
chIS
SN 1
434-
7172
Magazin für die Papierindustrie Paper Industry Magazine November 2007
Innovativ durch ForschungInnovative by researchPapier - Quo Vadis?Paper - Quo vadis?
Deutsche Forschungsagenda nimmt Gestalt anNational research agenda begins to take shape
Simulationstools für eine prozessübergreifende OptimierungDeveloping simulation tools for cross-process optimisation
Verpackungspapiere mit SiOX –BarriereschichtenDeveloping packaging papers with SiOX barrier layers
Polymerelektronische Bauelemente und integrierte Schaltungen auf PapierPolymer electronic components and integrated circuits on paper
Thermomechanischer Stärkeaufschluss - Ein Verfahren ohne Molmassenabbau der Stärke
Thermomechanical starch cooking – A method without molar-mass starch degradation
Ganzheitliche Kostenoptimierung bei VIOCHARTIKI ■VIOCHARTIKI – Integrated cost optimisation at VIOCHARTIKI
Multiclient-Projekte im Heidenauer Technikum ■Multi-client projects in the Heidenau pilot plant
AP-Monitoring - Optimierung der Altpapierstoffaufbereitung ■RC Monitoring – optimising recovered paper treatment
Vorhangbeschichtung - Ein Überblick ■Curtain coating – an overview
Spektralensors zur Online-Bewertung von Beschichtungen ■Multi-channel spectral sensor for the online evaluation of coatings
DOMAS BrailleTester auf Messe in Brno ausgezeichnet ■DOMAS BrailleTester wins prize at trade fair in Brno
23. PTS Streichereisymposium ein voller Erfolg! ■The 23rd PTS Coating Symposium in Baden-Baden: a complete success
11 2
007
Inhalt / Contents
Aktuelle InformationenRecent Information
Neue Mitarbeiter bei der PTS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
New colleagues come on board
PTS Mannschaft siegt beim Laubegaster Drachenbootrennen . . . .5
PTS team wins dragon boat cup in Laubegast
VESTRA: Geschwindigkeitsrekord am Tag der offenen Tür . . . . . . .6
VESTRA: Open day with new speed record
Beratungswachstum erfordert Ausgründung . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Consultancy growth necessitates spin off
PTS startet Vertrieb von DOMAS in Japan . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
PTS launches DOMAS sales in Japan
Forschungsbeirat der PTS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Research advisory board of PTS
Wechsel im Vorstand der PTS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Changeover in PTS management
Innovativ durch Forschung Focus: Innovative by research
Papier – Quo vadis? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Paper – Quo vadis?
Druckfarbenentfernung für hochwertige grafische Massenpapiere 15
An ink removal method for high-quality mass-produced graphic grades
Prozessparametergestütztes ARA-Managementsystem . . . . . . . . 17
A process-parameter-based ETR management system
Wegschlagverhalten von Offsetpapieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Setting of printing ink on offset paper
Laufzeit der COST-Aktion E36 verlängert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
COST Action E 36 prolonged!
Deutsche Forschungsagenda nimmt Gestalt an . . . . . . . . . . . . . .20
National research agenda begins to take shape
Simulationstools für eine prozessübergreifende Optimierung . . . .23
Developing simulation tools for cross-process optimisation
Fokussierte Forschung im Wet End . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
Focused research into wet end processes
Bekämpfung von Geruchsproblemen in der Papierindustrie . . . . .25
Eliminating odour problems in the paper industry
Präkeramische Sinterpapiere für keramische Filtersysteme . . . . . .29
Ceramic filter systems based on pre-ceramic papers
Bewertungstool für Stickys im Konstanten Teil . . . . . . . . . . . . . .30
Systematic evaluation of the stickie situation in the approach system
Optimierung der Bahnspannungs regelung . . . . . . . . . . . . . . . . . .31
Optimising open loop web tension control
Verbesserung der Entwässerung von Fasersuspensionen . . . . . . . .33
Improving the dewatering of pulp suspensions
AOX-Frachten weiter gesunken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
Further reduction in AOX loads
Verpackungspapiere mit SiOX –Barriereschichten . . . . . . . . . . . . .35
Developing packaging papers with SiOX barrier layers
Für den Flexodruck optimierte Verpackungspapiere . . . . . . . . . . .36
Optimising packaging papers for flexographic printing
Neue Anwendungen für Curtain Coating . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
New applications for curtain coating
Substitution von Ahorn- und Birkenzellstoff durch Eukalyptus
nitens, Aspenzellstoff und BCTMP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
Substitution of Eucalyptus nitens, aspen pulp and BCTMP for maple
and birch pulp
Reduzierung der Kosten von nassfesten Papieren . . . . . . . . . . . . .40
Cost reduction in wet-strength paper production
2
Rund 60 Gäste aus der Industrie konnte die
PTS bei ihrem ersten Tag der offenen Tür an
der Versuchsstreichanlage VESTRA am 24 . Juli
2007 begrüßen . Dabei wurde mit dem neuen
Curtain Coater ein Geschwindigkeitsrekord
erzielt: 2 .200 m/min im 3-Schlitz-Betrieb . 6
To the first open day of its VESTRA pilot coater,
PTS welcomed around 60 visitors from the
industry on 24 July 2007 . The guests were able
to witness a speed record of the new curtain
coater: 2,200 m/min were achieved in the
three-slot mode! 6
Mit der Firma Nomura Shoji aus Tokyo, die
bestens in der japanischen Papierindust-
rie eingeführt ist, wurde ein kompetenter
Vertriebspartner für das Bildanalysesystem
DOMAS gewonnen . 10
PTS has gained a competent sales partner for the
DOMAS image analysis system in the company
Nomura Shoji, Tokyo, which is a well-estab-
lished name in the Japanese paper industry . 10
Mit mehreren Veranstaltungen und in ver-
schiedenen Arbeitsgruppen starteten in der
ersten Hälfte des Jahres 2007 die Aktivitäten
zur weiteren Entwicklung einer Deutschen
Forschungsagenda für den Sektor Forst-Holz-
Papier-Bioenergie . 20
Several events and working group activities marked the beginning of developments for na-tional research agenda of the forest-based sector in the first half of 2007. 20
Fotos Titelseite/Pictures front page: Stora Enso, M-real
Inhalt / Contents
Minimierung des Restdruckfarben anteils im Faserstoff . . . . . . . .42
Minimising the residual ink content in the pulp
Reduzierung der Additivkosten bei massegeleimten Papieren . . . .43
Reducing additive costs in the production of internal sized papers
Polymerelektronische Bauelemente und integrierte Schaltungen
auf Papier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
Polymer electronic components and integrated circuits on paper
Retentionsbewertung mit Hilfe der NIR-Spektroskopie . . . . . . . . .46
Evaluating specific retention by NIR spectroscopy
Wiedereinsatz von Faserreststoffen in mehrlagigen . . . . . . . . . . .47
Verpackungspapieren und Karton
The reuse of recovered fibre in multiply packaging papers and board
Maßnahmen gegen Geruchsprobleme in der Papierindustrie . . . .48
Odour problems and countermeasures in the paper industry
Thermomechanischer Stärkeaufschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
Thermomechanical starch cooking
Bewertung von Blindenschrift auf Pharmaverpackungen . . . . . . .52
Evaluation of the brailled area on pharmaceutical packaging
Reduzierung der Faserstoffkosten für weiße Testliner . . . . . . . . . .53
Reducing pulp costs of white top test liners
Verfahren zur Altpapieraufbereitung für Verpackungspapiere . . . .54
A new process design for treating recovered paper
Die FPT im Spiegel der Mitgliederversammlung 2007 . . . . . . . . .55
FPT as mirrored by its 2007 General Meeting
BeratungConsultancy
Ganzheitliche Kostenoptimierung bei VIOCHARTIKI . . . . . . . . . .59
VIOCHARTIKI – Integrated cost optimisation at VIOCHARTIKI
Multiclient-Projekte im Heidenauer Technikum . . . . . . . . . . . . . .62
Multi-client projects in the Heidenau pilot plant
PTS und Kurita unterzeichnen Kooperationsvertrag . . . . . . . . . . .63
PTS and Kurita strengthen signed co-operation agreement
Vorhangbeschichtung - Ein Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64
Curtain coating – an overview
Mess- und PrüftechnikMeasuring and Testing
AP-Monitoring - Optimierung der Altpapierstoffaufbereitung . . .67
RC Monitoring – optimising recovered paper treatment
Bogenlaufverhalten in Offsetdruckmaschinen . . . . . . . . . . . . . . .69
Sheet runnability in offset printing presses
DOMAS BrailleTester auf Messe in Brno ausgezeichnet . . . . . . . .70
DOMAS BrailleTester wins prize at trade fair in Brno
Qualitätssicherung bei colordruck mit dem PTS-BrailleTester . . . .71
PTS Braille Tester assures quality at colordruck Baiersbronn
Spektralsensor zur Online-Bewertung von Beschichtungen . . . . .72
Multi-channel spectral sensor for the online evaluation of coatings
WeiterbildungAdvanced Training
Symposien und Seminare 1 . Halbjahr 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
Symposia and seminars 1st six month 2008
23 . PTS Streichereisymposium ein voller Erfolg! . . . . . . . . . . . . . . 74
The 23rd PTS Coating Symposium in Baden-Baden: a complete success
Rückblick: Gemeinsame Konferenzen von COST E36 und PTS . .77
Review of the PTS-COST E36 conferences
3
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung
der Forschungsvereinigung Papiertechnik
(FPT) setzten die FPT-Mitglieder mit 56%
Beteiligung ein deutliches Zeichen für die Ak-
zeptanz dieser Veranstaltung . Das Treffen fand
in Verbindung mit dem Streichereisymposium
in Baden-Baden statt . 55
With an attendance rate of 56%, the members
of the German Paper Technology Research
Association (FPT) gave a clear signal of their ac-
ceptance of the General Meeting . The meeting
was held in conjunction with the PTS Coating
Symposium in Baden-Baden . 55
Für Viochartiki erarbeitete die PTS einen
umfassenden Überblick über den derzeitigen
Stand iher Produktionsanlage . Die formulierten
Maßnahmen ermöglichen eine signifikante
Verbesserung von Prozessperformance und
Kostenstruktur . 59
Viochartiki received from PTS a comprehensive
overview of the current status of its plant . The
proposed measures have made a significant
improvement in process performance and cost
structure possible . 59
Zum dritten Mal in Baden-Baden, und mit
einem Rekord von 666 Teilnehmern an diesem
Ort, war das PTS- Streichereisymposium vom
18 . bis 21 . September 2007 wieder ein sehr
beliebter Treffpunkt für die streichende Welt
der Papierhersteller . 74
Held in Baden-Baden for the third time already,
this year’s PTS Coating Symposium from 18 - 21
September 2007 attracted 666 participants, the
highest attendance achieved at this venue so far .
74
PTS NEWS4 Aktuelle Information / Recent Information
Die Abteilung Wasser- und Energiemanagement wurde zum 1 .
Oktober 2007 durch zwei neue Mitarbeiter verstärkt . Frau Dr. Ca-
thrin Grundke studierte an der Brandenburgischen Technischen
Universität Umweltingenieurwesen und Verfahrenstechnik mit
Schwerpunkt Wasserwesen und Boden . Im Anschluss promovierte
sie an der Technischen Hochschule in Aachen . Frau Dr . Grundke hat
als Projektingenieurin bereits umfangreiche Berufserfahrung in der
Industrie sammeln können . Herr Dr.-Ing. Andreas Schmid stu-
dierte nach einer Ausbildung als technischer Zeichner an der Fach-
hochschule für Technik in Mannheim Verfahrenstechnik . An der
Universität der Bundeswehr in München promovierte er am Institut
für Wasserwesen, Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik .
Herr Dr . Schmid verfügt über eine langjährige Berufserfahrung .
Zum 1 . Oktober 2007 wurde die Abteilungsleitung Messgeräteent-
wicklung mit Herrn Gerhard Gärtner neu besetzt . Herr Gärtner
studierte an der TU Dresden Informationstechnik und sammelte
anschließend in der Industrie umfangreiche praktische Erfahrun-
gen . Die Abteilung hat zudem seit 1 . April 2007 mit Herrn Georg
Hommel und Herrn Dr. Frank Nießner zwei neue Mitarbeiter .
Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten wird die Bildverarbeitung mit
ihren vielen Facetten sein . Des Weiteren werden sie die Abteilung
bei der Bearbeitung der verschiedenen Forschungsprojekte unter-
stützen .
Zum 1 . September 2007 übernahm Herr Dr. Rainer Dölfel die Lei-
tung der Abteilung Faserverbunde . Herr Dr . Dölfel ist Chemiker mit
über 20 Jahren Berufserfahrung im Spezialpapierbereich, vorwie-
gend in der Produktenwicklung .
Seit 1 . Juli 2007 unterstützen Frau Manuela Hofmann und Frau
Renate Mattner die Abteilung Nanotechnologie . Frau Hofmann ist
ausgebildete Chemielaborantin mit umfangreicher Berufserfahrung .
Frau Mattner ist ebenfalls gelernte Chemielaborantin . An der Inge-
nieurschule für Chemie in Berlin studierte sie Laboratoriumstechnik
der Chemie und schloss als Diplom-Ingieneur (FH) ab . Neben ihrer
guten fachlichen Ausbildung verfügt Frau Mattner über langjährige
Berufserfahrung .
Herr Jens Ahnert verstärkt seit 19 . Juni 2007 die Mannschaft des
Pilot Coater in München . Herr Ahnert ist gelernter Papiermacher
und verfügt über eine lange Berufserfahrung . Außerdem hat er eine
Ausbildung als Facharbeiter für Anlagentechnik abgeschlossen .
Herr Dirk Fiedler übernahm zum 1 . Juli 2007 die Abteilung Nano-
technologie in Heidenau . Herr Fiedler hat an der FH Hamburg Bio-
technologie studiert und diesen Studiengang als Diplom-Ingenieur
abgeschlossen . Anschließend arbeitete er als Projektleiter in der Na-
notechnologie .
Seit 1 . Mai 2007 arbeitet Frau Marit Wächter in der Abteilung
Prüfdienste in Heidenau . Frau Wächter studierte Umwelttechnik
und konnte anschließend erste Berufserfahrung an der Hochschule
Mittweida sammeln .
PTS has hired two new employees for its Water and Energy Manage-
ment department per 1 October 2007: Ms Dr. Cathrin Grundke
and Mr Dr.-Ing. Andreas Schmid . Ms Grundke studied environ-
mental technology and process engineering at Brandenburgische
Technische Universität, focusing on water management and soil
science. After finishing her study, she earned a doctorate at Tech-
nische Hochschule Aachen . Ms Grundke has already gained exten-
sive professional experience as a project engineer in the industry . Mr
Schmid is a technical draughtsman by trade and got his degree in
process engineering at Hochschule Mannheim (university of applied
sciences) . Furthermore, he received his doctorate from the institute
of water engineering, urban water management and waste disposal
technology at Bundeswehr Universitaet (university of the German
armed forces) in Munich . Mr Schmid has many years of experience
on the job as well .
Starting 1 October 2007 Mr Vorname? Gärtner has become the new
head of the Instrument Development department at PTS Heidenau .
Mr Gerhard Gärtner studied information technology at TU Dres-
den. After finishing his study, he gained extensive practical experi-
ence in the industry . Since 1 April 2007 the Instrument Development
department has been further reinforced by Mr Georg Hommel and
Mr Dr. Frank Nießner . Both are focusing on the many-faceted
area of image processing, and will support their colleagues in various
research projects .
Mr Dr. Rainer Dölfel has been in charge of the Fibre Composite
business line since 1 September 2007 . Mr Dölfel is a chemist by pro-
fession, and has more than 20 years of job experience in the specialty
paper segment, focusing on product development .
Ms Manuela Hofmann and Ms Renate Mattner joined the Nan-
otechnology team on 1 July 2007 . Ms Hofmann is a chemical labora-
tory assistant and has much experience in her job . Ms Mattner has
learned the same trade, and graduated as a chemical lab engineer
from the school of chemical engineering in Berlin (university of ap-
plied sciences). Her excellent technical qualification is complemented
by her many years of job experience .
Mr Jens Ahnert came on board the pilot coater team in Munich on
19 June 2007 . Mr Ahnert is a papermaker by trade, and has many
years of practical experience as well . In addition to being a paper-
maker, he is a plant engineering specialist .
Mr Dirk Fiedler became head of the Nanotechnology team in Hei-
denau on 1 July 2007 . Mr Fiedler graduated in biotechnology from
the University of Applied Sciences in Hamburg, and worked as a
project leader in the field of nanotechnology before joining PTS.
The Testing Services department at PTS Heidenau has been strength-
ened by Ms Marit Wächter since 1 May 2007 . Ms Wächter studied
environmental engineering and gained first job experience at the
University of Applied Sciences in Mittweida .
Neue Mitarbeiter bei der PTS New colleagues come on board
11 2007 5Aktuelle Information / Recent Information
Ms Constanze Seidemann joined the Recycling team at PTS Hei-
denau on 1 October 2007 . Her work focus is on publicly funded re-
search projects and customer projects .
The consultancy business of PTS has been reinforced by two new
members of staff: Mr Jürgen Sättler became head of the Market &
Strategy team on 1 July 2007, and Mr Günther Popp started work-
ing as an account executive on 1 April 2007 . Both have gained many
years of practical experience in the industry: Mr Sättler completed
challenging customer projects . In his capacity as a division manager,
he was highly successful in implementing his company’s business
objectives. Mr Popp worked mainly in the fields of business develop-
ment and customer service before joining PTS .
Karl-Ludwig Döge
0 049 89 12146 330 �
karl-ludwig .doege@ptspaper .de
Frau Constanze Seidemann trat zum 1 . Oktober 2007 in die PTS
ein . Sie verstärkt in Heidenau die Abteilung Recycling . Ihre Aufga-
benschwerpunkte sind öffentlich geförderte Forschungsprojekte und
Kundenprojekte .
Das Geschäftsfeld Beratung wurde durch zwei Neueinstellungen
weiter ausgebaut . Herr Jürgen Sättler leitet seit 1 . Juli 2007 die
Abteilung Produkte & Märkte . Herr Günther Popp ist seit 1 . April
2007 als Kundenberater in dieser Abteilung tätig . Beide Mitarbeiter
verfügen über eine langjährige Berufserfahrung, die sie in der In-
dustrie erworben haben . Herr Sättler hat anspruchsvolle Kundenpro-
jekte durchgeführt und als Abteilungsleiter die Unternehmensziele
erfolgreich umgesetzt . Herr Popp war im besonderen Maße in der
Akquisition und Kundenbetreuung tätig .
Karl-Ludwig Döge
0 049 89 12146 330 �
karl-ludwig .doege@ptspaper .de
PTS Mannschaft siegt beim Laubegaster Drachenbootrennen
PTS team wins dragon boat cup in Laubegast
”This time it’s our turn“, that’s what the members of the PTS dragon
boat team were saying in unison when they left for this year’s cup race
in Laubegast near Dresden. After winning the “small“ final last year,
they felt called to greater things this time . With Crazy as their stroke,
our rowers were practically invincible . Heat, intermediate heat, semi-
final and final – the PTS team was the champion each time. Even
hot favourites featuring giants almost bursting with energy could not
keep them from winning – they were simply the best in terms of both
motivation and boatmanship . Thanks ever so much again - Crazy and
Conny and all the other team members from Kanusportverein Dres-
den who did such a great job filling the vacancies in the PTS boat.
Dr . Josef Murr
0 049 3529 551 612 �
josef .murr@ptspaper .de
„Dieses Jahr wollten wir es wissen“, so die einhellige Aussage der
PTS-Drachenbootmannschaft . „Nachdem im letzten Jahr das kleine
Finale gewonnen wurde, strebten wir in diesem Jahr nach Höherem“ .
Mit Crazy als Schlagmann war dann auch die Mannschaft nicht zu
schlagen. Vorlauf, Zwischenlauf, Halbfinale und Finale wurden sou-
verän gewonnen . Selbst Favoriten mit Kraft strotzenden Hünen im
Boot konnten der Technik und Motivation des PTS-Bootes nichts
entgegensetzen . Natürlich werden Pokal und Siegerurkunde noch
gebührend gefeiert . Vielen Dank nochmals an Crazy und Conny und
all die anderen vom Kanusportverein Dresden, die die kleinen Lü-
cken im PTS-Boot noch gefüllt haben .
Dr . Josef Murr
0 049 3529 551 612 �
josef .murr@ptspaper .de
PTS NEWS6 Aktuelle Information / Recent Information
VESTRA: Geschwindigkeitsrekord am Tag der offenen Tür
VESTRA: Open day with new speed record
To the first open day of its VESTRA pilot coater, PTS welcomed
around 60 visitors from the industry on 24 July 2007. The guests
were able to witness a speed record of the new curtain coater:
2,200 m/min were achieved in the three-slot mode!
The event was opened by Dr . Alois-Bernhard Kerkhoff, chairman
of the PTS board, who commended especially the fast installation
of the new coater: Only four weeks had passed from the delivery
of new plant components to the first successful test run - thanks to
the excellent co-operation between a highly motivated PTS team
and the companies BMB Andritz, GAW, Siemens, IDS and especially
Felix Schoeller, whose many years of experience with curtain coater
applications had been brought to bear on the planning, design and
implementation of the new system .
The integration of the new curtain coating technology had made
VESTRA one of the international market leaders in the field of pilot
coating systems, said Dr . Kerkhoff . Curtain coaters were still an ex-
ception in the paper sector, and systems applying up to three coat
layers wet-in-wet were especially few and far between . VESTRA was
now capable of applying one, two or three layers in various differ-
ent combinations and at speeds ranging from 50 to 2,000 m/min .
Rund 60 Gäste aus der Industrie konnte die PTS bei ihrem ersten
Tag der offenen Tür an der Versuchsstreichanlage VESTRA am
24. Juli 2007 begrüßen. Dabei wurde mit dem neuen Curtain
Coater ein Geschwindigkeitsrekord erzielt: 2.200 m/min im
3-Schlitz-Betrieb.
Dr . Alois-Bernhard Kerkhoff, Vorstand der
PTS, lobte in seiner Eröffnungsrede die
schnelle Installation: bereits vier Wochen
nach der Anlieferung konnte der erste er-
folgreiche Probelauf durchgeführt werden .
Ermöglicht worden ist dies durch die sehr
gute Zusammenarbeit der beteiligten Fir-
men BMB-Andritz, GAW, Siemens und IDS,
die hochmotivierte Mannschaft der PTS und
vor allem die große Unterstützung der Fir-
ma Felix Schoeller, die als erfahrene Betrei-
berin von mehreren Curtain Coatern einen
wesentlichen Einfluss auf die Planung, Ge-
staltung und Ausführung genommen hat .
Mit der Integration dieser neuen Techno-
logie neimmt die VESTRA im Markt der
Versuchsstreichanlagen international eine
Spitzenposition ein, so Dr . Kerkhoff . Curtain
Coater sind in der Papierindustrie noch rar .
Anlagen, die nass in nass einen Strich aufbringen können, der aus
bis zu 3 Schichten bestehe, gibt es nur wenige . Die VESTRA kann
dies bei einer Geschwindigkeit von 50 bis 2 .200 m/min - und das
mit ein, zwei oder drei Lagen in unterschiedlichen Kombinationen .
Dr . Kerkhoff betont, dass es seines Wissens keine vergleichbare Ver-
suchsstreichanlage gibt .
Die VESTRA kann sowohl für bestehende Standardanwendungen,
beispielsweise grafische Papiere oder Magazinpapiere, wie auch
für zukunftsträchtige High-Tech-Produkte eingesetzt werden . Dr .
Kerkhoff nannte als Beispiele Barrierebeschichtungen oder andere
funktionale Schichten, Papiere für Thermo- und Inkjetdruck und
alle Anwendungen, die einen äußerst präzisen Strich mit minimalen
Schwankungen der Strichdicke benötigen . Auch andere Branchen
können diese Anlage nutzen, zum Beispiel zur Entwicklung neuer
Folien, Textilien oder spezieller pharmazeutischer Produkte . Voraus-
setzung ist nur, dass es sich um bahnförmige Materialien handelt .
Dr. A.-B. Kerkhoff welcomed around 60 visitors of the industryand exemplified the highlights of the pilot coater
Speakers of the open day: Michael Pietsch, Alfred Kramm, Bruno Holtmann, Rainer Rauch and Klaus Stuffer delivered a deep insightinto the curtain coating technology and the specific features of the VESTRA pilot coater
11 2007 7Aktuelle Information / Recent Information
Dr . Kerkhoff stressed that as far as he knew there was currently no
comparable pilot coater elsewhere in the world .
VESTRA could be used for both existing standard applications such
as graphic or magazine papers and promising high-tech products
such as barrier or other functional coatings, papers for thermo- and
inkjet printing or any other application demanding highly accurate
coatings of largely constant thickness . But the new system could also
be of interest to users outside the paper industry – for example to
develop new films, foils, textiles or special pharmaceutical products
whose starting materials are available as webs .
In addition to its innovative technology, Dr . Kerkhoff continued, the
new VESTRA system was now offering the combined advantages of a
neutral and independent research institute, strong research orienta-
tion and excellently qualified operators. This combination was the
reason why VESTRA stood out among other pilot coaters .
Michael Pietsch, head of the surface technology business line of PTS,
introduced the speakers of the lecture part and chaired the discus-
sions . Alfred Kramm, head of the VESTRA team, gave an overview
of the technological features, highlighting the enormous flexibility
of the pilot coater which realizes combinations of up to five different
application units . The new curtain coater made VESTRA the only
pilot coater worldwide capable of roll, nozzle and curtain coating . He
added that VESTRA was planning to retrofit its metering size press
for sizing trials very soon . Mr Kramm ex-
plained the different plant units mention-
ing also the recently installed advanced
doctor system of the company Horst
Sprenger, which permits diameter adjust-
ments in the range of 12-25 mm for the
metering size press and 12-20 mm for the
CombiBlade without retrofitting or recon-
struction .
Bruno Holtmann of Andritz BMB, manu-
facturer of the new Curtain Coater, de-
scribed the development process of the
new technology which had originally
been intended for the photographic (film
and paper) sector . He explained the differ-
ences between the various die types, key
part of curtain coaters (PTS uses a slide
die of the company TSE Troller) . Mr Holt-
mann continued with a detailed descrip-
Neben der innovativen Anlagentechnologie be-
tonte Dr . Kerkhoff als besondere Merkmale der
neuen VESTRA die Unabhängigkeit eines neu-
tralen Forschungsinstitutes, die beträchtliche
Forschungsorientierung und eine inzwischen
hochkarätige Bedienmannschaft . Die Kombi-
nation dieser Eigenschaften hebt die VESTRA
von anderen Versuchsstreichanlagen ab .
Michael Pietsch, Leiter Oberflächentechnolo-
gie bei der PTS, stellte die Referenten vor und
moderierte den Vortragsteil . Alfred Kramm,
Leiter der Versuchsstreichanlage VESTRA, gab
zunächst einen Überblick über die technologi-
schen Eigenschaften der Versuchsstreichanlage .
Er hob die hohe Flexibilität der Anlage hervor,
mit der bis zu fünf Auftragswerke kombiniert
werden können . Mit dem neuen Curtain Coater bietet die VESTRA
als bislang einzige Versuchsstreichanlage Walzen-, Düsen- und Cur-
tain-Auftrag . In Kürze wird zudem die Filmpresse so umgerüstet,
dass auch Leimpressversuche gefahren werden können . A . Kramm
erläuterte die einzelnen Aggregate und wies darauf hin, dass dank
einem modernen Rakelsystem von Horst Sprenger seit Kurzem die
Rakeldurchmesser an der Filmpresse im Bereich von 12-25 mm und
am CombiBlade von 12-20 mm Durchmesser ohne Umbau gewech-
selt werden können .
Bruno Holtmann von Andritz BMB, dem Lieferanten des Curtain
Coater, ging zunächst auf die Entwicklung dieser neuen Technologie
ein, deren Anwendung ursprünglich in der Fotoindustrie (Film und
Papiere) lag . Er erläuterte die Unterschiede der möglichen Düsen,
einem zentralen Bauteil des Curtain Coaters (bei der PTS wird eine
Gleitdüse der TSE Troller AG eingesetzt) . B . Holtmann beschrieb de-
tailliert die Vorteile des Curtain Coating und erwähnte auch mögli-
che Fehlerquellen sowie die Grenzen dieses Verfahrens . Er betonte,
dass diese innovative Technologie in weiteren Teilen der Papierindus-
trie noch Neuland ist, und daher eine besonders gute Partnerschaft
zwischen Anwendern und dem Maschinenbauer erfordert . Er freue
sich daher besonders, dass nun bei der VESTRA die Möglichkeit be-
steht, Applikationen mit diesem neuen Verfahren zu entwickeln .
The curtain coater is the new sparkler of VESTRA pilot coater
The guests were able to witness a speed record of the new curtain coater: 2,200 m/min were achieved in the three-slot mode!
PTS NEWS8 Aktuelle Information / Recent Information
Die Entgasung und Farbführung – beim Curtain Coating extrem
wichtig – war das Thema von Klaus Stuffer, GAW . Das Unternehmen
lieferte nicht nur die Streichküche der VESTRA, sondern zeichnete
auch für die gesamte Anlagensteuerung verantwortlich . Daher hat
man die Aufgabe gerne angenommen, die Steuerung an die Erfor-
dernisse des Curtain Coater anzupassen, so Stuffer . Insbesondere
die Positionierung des Gießkopfes ist eine große Herausforderung
gewesen . K . Stuffer dankte der PTS ausdrücklich für die exzellente
Zusammenarbeit .
Rainer Rauch, BTG, schloss die Vortragsreihe mit einem Vortrag zur
Gasgehaltsmessung ab . Als ehemaliger Mitarbeiter der PTS, der in
Forschungsarbeiten in dieser Thematik gearbeitet hat und ein Gas-
gehaltsmessgerät entwickeln konnte, freue er sich besonders, dass
in der neuen VESTRA ein von BTG vertriebenes Messsystem zum
Einsatz kommt . Das SONARtrac arbeitet nach dem Sonarprinzip und
ermöglicht die Messwerterfassung in Echtzeit . Damit können der Va-
kuumentlüfter beim Curtain Coater sowie die chemische Entlüftung
bei der kontinuierlichen
Streichfarbenherstellung
geregelt werden . Weite-
re Applikationen ergeben
sich in Stoffaufbereitung
und Wet-End sowie bei der
Zellstoff- und Papierher-
stellung .
Nach einer Stärkung
am Buffet startete die
Live-Demonstration am
Pilot Coater . Unter den
aufmerksamen Blicken
des hochkarätigen Pub-
likums absolvierten die
PTS-Mitarbeiter an der
VESTRA ein komplettes
Versuchsprogramm mit 1-,
2- und 3-Schlitzbetrieb .
Fachkundig erläutert und
kommentiert wurden die
Versuche von Anlagenlei-
ter Alfred Kramm . Bevor
die Gießversuche gestartet
wurden, konnten sich die Gäste von der Komplexität des Curtain
Coaters überzeugen . Als Beispiel seiner Vielfältigkeit wurden die
verschiedenen Gießpositionen vorgeführt .
Anschließend konnten ein- und zweischlitzige Gießversuche beob-
achtet werden, wobei beim zweischlitzigen Versuch die Streichfarbe
im zweiten Schlitz mit einem Farbstoff über die Nebenstromanlage
eingefärbt wurde . Als besonderer Höhepunkt wurde abschließend
ein neuer Geschwindigkeitsrekord am Curtain Coater erreicht:
2 .200 m/min im 3-Schlitzbetrieb .
Alfred Krammm
0 049 89 12146 185 �
alfred .kramm@ptspaper .de
tion of the advantages of curtain coating, mentioning also possible
causes of defects as well as limitations of the technology . He stressed
that curtain coating was uncharted territory for many companies
in the paper industry, demanding therefore closest co-operation be-
tween users and suppliers . He said he was particularly pleased about
the fact that VESTRA was now available for the development of new
applications .
Degassing and colour management – two decisive issues of curtain
coating – were the subject of Klaus Stuffer from GAW . Having sup-
plied the coating colour kitchen and complete control technology
for the VESTRA pilot coater, GAW had also been commissioned to
adapt the control system to the requirements of the new curtain
coater . Die positioning had posed the greatest challenge here, and
Mr Stuffer thanked PTS for their excellent support .
Rainer Rauch from BTG concluded the lecture part with a speech
on gas content measurement . As a former staff member of PTS, he
had done a lot of research into the issue leading to the development
of a gas content analyzer .
Mr Rauch was therefore
particularly happy that
the new VESTRA system
had been equipped with a
gas content analyzer from
BTG . Based on the sonar
principle, the SONARtrac
measures the gas content
in real time, thus provid-
ing controller inputs for
vacuum deaeration in the
curtain coater and chemi-
cal deaeration in the con-
tinuous preparation of
coating colours . Mr Rauch
said that further applica-
tions in the pulp and pa-
per sector were conceiv-
able for stock preparation
and in the paper machine
wet end .
Refreshed by a buffet
lunch, the visitors attend-
ed a live demonstration of the pilot coater . Watched closely by their
audience of top-flight experts, the PTS VESTRA team performed a
complete trial programme including single-, double- and triple-slot
operation, with team leader Alfred Kramm commenting and ex-
plaining everything with great expertise . Before watching the de-
vice in operation, the visitors could see for themselves how complex
and versatile the curtain coater is . The subsequent demonstration of
possible die positions was no less impressive .
Curtain coating trials performed in the one- and two-slot mode com-
pleted the presentation . In the two-slot mode, the coating colour
applied by the second slot was dyed via the side-flow system. The
presentation culminated in a new speed record of the curtain coater:
2,200 m/min were reached in the three-slot mode!
Alfred Kramm
0 049 89 12146 185 �
alfred .kramm@ptspaper .de
Metering element combi blade
11 2007 9Aktuelle Information / Recent Information
Beratungswachstum erfordert Ausgründung
Consultancy growth necessitates spin off
As at 1 January 2008, the Paper Technology Specialists (PTS)
will be establishing a wholly-owned subsidiary under the new
name of PTS Consulting GmbH.
The new company will conduct the con-
sultancy business of the Paper Technology
Specialists (PTS), and the staff currently
working in the PTS consultancy depart-
ment will be taken over by the private
limited company . General manager will
be Dr Alois B . Kerkhoff, who is also presi-
dent of PTS . The company will be located
in the PTS offices in Munich.
Why go to all the trouble?
The PTS business model rests upon two
pillars: the generation of knowledge and
the transfer of this knowledge . Knowl-
edge is usually generated in publicly funded research projects, e .g .
within the framework of AiF collective research . The knowledge
gained in such research projects is then transferred in consultancy
projects and in continuing education courses .
The average project funding from the EU, German federal govern-
ment or Länder governments amounts to approx . 50 % of the full
costs . For this reason, PTS is reliant either on additional funding
from industry or on revenue from its own business activity . The
funding from industry which PTS has been receiving as basic fund-
ing has declined in the past 10 years from just less than 30% to about
5% of the turnover . Yet another drop to an estimated 2% in the next
few years is a foregone conclusion .
PTS has successfully faced the challenge of relying on its own eco-
nomic strengths and capabilities to close the financial gap that fund-
ed research has left behind . To this end, PTS expanded dramatically
its consultancy business and contract research in particular . As a
result, PTS is now in a position to realise more than half of its turno-
ver from customer projects .
Such a situation, however, is not allowable under the German laws
governing the non-profit status of organisations, where it is explicitly
stated that at least 50% of the turnover must originate from non-prof-
it-making activities (i .e . funded research, public or private grants) .
PTS is in danger of losing its non-profit-making status if it fails to
comply with this regulation . In addition to the threat of having to
pay back taxes, this would also mean that PTS would no longer be
able to participate in AiF non-profit collective research nor in many
other research programmes . The foundation’s purpose – research
and further education – would not be accomplished .
The restructuring of PTS will not cause any changes as far as cus-
tomers are concerned . Impartiality, objectivity and a high level of
competence remain sacrosanct even in this new constellation .
Stefan Ober
0 049 89 12146 260 �
stefan .ober@ptspaper .de
Die PTS stellt sich rechtlich neu auf: Zum 01.01.2008 gründet
die Papiertechnische Stiftung die PTS Consulting GmbH als
100%-ige Tochter.
Die PTS Consulting GmbH wird das Be-
ratungsgeschäft der Papiertechnischen
Stiftung betreiben, die Mitarbeiter des
heutigen Beratungsbereichs der Stiftung
werden von der GmbH übernommen . Ge-
schäftsführer der GmbH wird in Personal-
union Dr . Alois B . Kerkhoff . Sitz der GmbH
ist München in den Geschäftsräumen der
Stiftung .
Warum das alles?
Das Geschäftsmodell der PTS steht auf
zwei Beinen: Die Generierung von Wissen
und der Transfer dieses Wissens . Produ-
ziert wird Wissen in meist öffentlich geförderten Forschungsprojek-
ten, z .B . im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung der
AiF . Der Transfer des Wissens erfolgt dann in Beratungsprojekten
sowie im Rahmen der Weiterbildungsveranstaltungen .
Die durchschnittliche Projektförderung von EU, Bund oder Ländern
liegt bei etwa 50% der Vollkosten . Deshalb ist die PTS, entweder auf
Zufinanzierung durch die Industrie oder auf Einnahmen aus eigener
wirtschaftlicher Tätigkeit angewiesen . Die Industriezuwendungen,
die die PTS als Grundfinanzierung erhält, sind in den letzten 10 Jah-
ren von knapp 30% auf etwa 5% des Umsatzes zurückgegangen, in
den kommenden Jahren ist ein weiterer Rückgang auf ca . 2% vor-
programmiert .
Die PTS hat die Herausforderung, aus eigener Wirtschaftskraft die
finanzielle Lücke aus der geförderten Forschung zu schließen, erfolg-
reich angenommen . Hierzu wurden insbesondere das Beratungsge-
schäft und die Auftragsforschung der PTS massiv ausgebaut . In Folge
dessen ist die PTS dabei, mehr als die Hälfte ihres Umsatzes aus
Kundenprojekten zu akquirieren .
Dies lässt das Gemeinnützigkeitsrecht allerdings nicht zu . Es fordert
nämlich, dass mindestens 50% des Umsatzes aus dem gemeinnüt-
zigen Bereich (i .e . geförderte Forschung, öffentliche oder private
Zuwendungen) stammen . Wird diese Bedingung nicht erfüllt, ver-
liert die PTS ihren Gemeinnützigkeitsstatus . Neben einer drohenden
Nachbesteuerung hätte dies zur Folge, dass eine Teilnahme in der
Industriellen Gemeinschaftsforschung der AiF aber auch in vielen
weiteren Forschungsprogrammen nicht mehr möglich wäre und der
Stiftungszweck – Forschung und Weiterbildung – nicht mehr erfüllt
werden könnte .
Für die Kunden der PTS wird sich durch diese Umstrukturierung
nichts ändern . Neutralität, Objektivität und hohe Kompetenz blei-
ben auch in dieser neuen Konstellation unantastbar .
Stefan Ober
0 049 89 12146 260 �
stefan .ober@ptspaper .de
Customerprojects
50%
Projectfunds45%
Industrialfunds5%
PTS NEWS10 Aktuelle Information / Recent Information
PTS startet Vertrieb von DOMASin Japan
Mit nahezu 300 verkauften Modulen ist DOMAS ein in der
deutschsprachigen Papierindustrie bestens eingeführtes Mess-
techniksystem für die Produkt- und Prozesskontrolle.
Über 100 Kunden nutzen die Bildanalyse um
in Fasersuspensionen, im fertigen oder am bedruckten Papier zu be-
stimmen .
Die einfache Bedienung, die Umsetzung in fremde Sprachen und die
Adaption auf spezifische Kundenwünsche machen DOMAS auch für
Papierfabriken in anderen Ländern interessant . Das trifft besonders
auf internationale Untenehmen zu, deren Qualitätsansprüche an ihr
erzeugtes Produkt den hohen europäischen Standards entsprechen .
Die japanische Papierindustrie, die jährlich ca . 30 Mio . t Papier her-
stellt und damit auf Platz 3 der Papiererzeugerländer rangiert, zeich-
net sich durch eben diese ho-
hen Qualitätsansprüche aus .
Mit der Firma Nomura Shoji
aus Tokyo, die bestens in der
japanischen Papierindustrie
eingeführt ist, wurde ein
kompetenter Vertriebspart-
ner für das Bildanalysesystem
DOMAS gewonnen . Neben
dem Vertrieb von Messgerä-
ten internationaler Partner
produziert und vermarktet
das Unternehmen auch eige-
ne Entwicklungen . Nomura
Shoji übernimmt neben dem
Verkauf von DOMAS auch
alle anstehenden Installati-
ons- und Serviceleistungen .
Weitere Vertriebsaktivitäten
sind in Zukunft geplant . So besteht auch in der japanischen Papierin-
dustrie großes Interesse an einer detaillierten Qualitätskontrolle von
Altpapier, was wiederum Chancen für das PTS-Altpapierballenkon-
trollgerät (PBS) eröffnet .
Herr Yoshiyuki Kawabata (vorne Mitte auf dem Bild), Chief Mana-
ger Customer Service absolvierte im Sommer 2007 ein mehrtägiges
Training an der PTS in Heidenau . Herr Kawabata wird für Verkauf
und Installation des Bildanalysesystems in Japan zuständig sein .
Erstmalig wurde DOMAS bei der Ausstellung Tappi Japan in Kyoto
am 10 ./11 . Oktober 2007 den japanischen Fachkreisen vorgestellt .
Dr . Josef Murr
0 049 3529 551 612 �
josef .murr@ptspaper .de
PTS launches DOMAS sales in Japan
With almost 300 modules sold, DOMAS has established itself
in the German-speaking paper industry as one of the leading
measuring systems for product and process control.
More than 100 customers are currently using image analysis to deter-
mine the following parameters in fibre suspensions, in finished papers
and in printed papers:
The simple and easy operation, the translation into foreign languag-
es, and the adaptation to specific customer requirements and speci-
fications make DOMAS interesting for paper mills in other countries
as well . This applies especially to international companies whose
quality requirements on their products comply with strict Euro-
pean standards . The Japanese paper industry produces approx . 30m
tonnes of paper, thus making it the Number 3 among papermaking
countries, and is also known
for adhering to these high
quality standards as well .
PTS has gained a competent
sales partner for the DOMAS
image analysis system in the
company Nomura Shoji, To-
kyo, which is a well-estab-
lished name in the Japanese
paper industry . In addition
to the sales of measuring in-
struments from international
partners, this company also
manufactures and markets
its own developments . In ad-
dition to the actual DOMAS
sales, Nomura Shoji will also
be responsible for all instal-
lation and service work con-
nected with the system . Additional sales activities are planned for
the future . The Japanese paper industry also has great interest in an
in-depth quality control of recovered paper, for example, and that
bodes well for the PTS bale inspection system .
Mr Yoshiyuki Kawabata (see picture), Chief Manager of Customer
Service, participated in a training course at PTS in Heidenau for sev-
eral days in the summer of 2007 . Mr Kawabata will be responsible
for the sales and installation of the image analysis system in Japan .
DOMAS made its debut at the 2007 Japan Tappi Exhibition in Kyoto
on 10-11 October 2007 and was presented to Japanese experts on
that occasion .
Dr . Josef Murr
0 049 3529 551 612 �
josef .murr@ptspaper .de
Schmutzpunkte•
Stickys•
Melierungen (DCF)•
Blattformation•
Sieb-/Filzmarkierungen•
Schwarzsatinage•
Narbigkeit•
Pinholes•
Mottling •
Heliotest•
Missing dots•
Bleeding &Wicking•
Scarredness•
Pinholes•
Mottling•
Heliotest•
Missing dots•
Bleeding and wicking•
Dirt specks•
Stickies•
Disturbing coloured fibres (DCF)•
Sheet formation•
Wire and felt marks•
Calender blackening•
11 2007 11Aktuelle Information / Recent Information
Forschungsbeirat der PTS Research advisory board of PTSIm Rahmen der Weiterentwicklung der Inhalte und der Gesell-
schaftsstruktur der PTS hatte der Stiftungsrat der PTS bereits
im Frühjahr 2007 die Neuausrichtung der Forschung und die
Ausgliederung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs in eine
eigenständige GmbH genehmigt.
Die Neuausrichtung der
Forschung hebt vor allem
darauf ab, die interdiszi-
plinäre Ausrichtung zu
stärken und auf folgende
Schwerpunkte zu kon-
zentrieren: Faserverbun-
de und -werkstoffe, neue
Oberflächen, innovative
Papiere und Nanotechno-
logie, Bildanalyse und NIR
sowie Simulationstechnik .
Es ist eine große Ehre, als
Mitglieder des Forschungs-
beirats, der die Forschungs-
arbeit begleiten wird, die
folgenden Persönlichkeiten
vorstellen zu können:
Prof. Dr. Thomas Breyer-
Mayländer, Dekan Medi-
en + Informationswesen,
Hochschule Offenburg
Prof. Dr.habil. Elmar Breitbach, Leiter des Instituts für Faserver-
bundleichtbau und Adaptronik, DLR - Center of Excellence Compo-
site Structures, Braunschweig
Dr. habil. Hans-Peter Fink, Leiter des Fraunhofer-Instituts für An-
gewandte Polymerforschung, Potsdam
Prof. Dr. Peter Greil, Leiter des Lehrstuhls Werkstoffwissenschaften
(Glas und Keramik) an der Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen
Dr. -Ing. Ulrich Höke, Geschäftsführer Stora Enso Sachsen GmbH,
Eilenburg
Prof. Dr. rer. nat. Dieter Prätzel-Wolters, Leiter des Fraunhofer-
Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik, Kaiserslautern
Prof. Dr. Michael Veith, Wissenschaftlicher Geschäftsführer am
Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM), Saarbrücken
Univ.-Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl, Leiterin des Fraun-
hofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe
Prof. Dr. Christof Wöll, Leiter des Lehrstuhls für Physikalische
Chemie I, Fakultät für Chemie der Ruhr-Universität, Bochum
Zielsetzung des Forschungsbeirats ist es, die Forschungsarbeit der
PTS kritisch zu diskutieren und ihr durch fachliche Impulse die not-
wendige wettbewerbliche und exzellente Ausrichtung zu geben . Mit
ihm soll die Planung der Forschung diskutiert und abgestimmt wer-
den und mit seiner Unterstützung soll die interdisziplinäre Zusam-
menarbeit mit Instituten weiter entwickelt werden . Der Forschungs-
beirat wird am 26 . November 2007 seine Arbeit aufnehmen und eng
mit dem Stiftungsrat zusammen arbeiten .
Dr . Paul W . Rizzi
0049 89 12146 300 �
paul .rizzi@ptspaper .de
To ensure its further development in terms of both content and
structure, PTS has decided to redirect its research activities and
to spin-off profit-oriented business operations to a newly formed
limited liability company. In spring 2007, this decision was en-
dorsed by the PTS board of advisors.
The redirection is intended
to strengthen the cross-dis-
ciplinary orientation of PTS
research and increase its
focus on the following sub-
jects: fibre composites and
materials, new surfaces, in-
novative papers and nanote-
chnology, image analysis,
NIR, simulation technology .
It is a great honour for PTS
to have won the following
personalities as members
of the PTS research advi-
sory board, who are going
to monitor and support its
future research work:
Prof. Dr. Thomas Breyer-
Mayländer, Dean of Com-
munication and Media
Engineering at Offenburg
University of Applied Sciences
Prof. Dr. habil. Elmar Breitbach, head of the Institute of Composite
Structures and Adaptive Systems, DLR - Center of Excellence Com-
posite Structures, Braunschweig
Dr. habil. Hans-Peter Fink, director of the Fraunhofer Institute for
Applied Polymer Research, Potsdam
Prof. Dr. Peter Greil, head of the Institute of Glass and Ceramics at
the Department of Materials Sciences at FAU Erlangen
Dr. -Ing. Ulrich Höke, managing director of Enso Sachsen GmbH,
Eilenburg
Prof. Dr. rer. nat. Dieter Prätzel-Wolters, director of the Fraunhof-
er-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik, Kaiserslautern
Prof. Dr. Michael Veith, scientific director of the Leibniz Institute
for New Materials (INM), Saarbrücken
Univ. Professor Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl, director of Fraun-
hofer Institute for Systems and Innovation Research (ISI), Karlsruhe
Prof. Dr. Christof Wöll, chair of physical chemistry of the faculty of
chemistry at Ruhr University, Bochum
The research advisory board has two main objectives: to critically
discuss the research activities of PTS, and to give expert advice and
fresh impetus in order to ensure the competitiveness and excellence of
research results . Plans for future research activities will be discussed
and agreed on with the advisory board, and its members will help for-
ward the cross-disciplinary co-operation between institutes and PTS .
The research advisory board will start working on 26 November 2007,
and will co-operate closely with the PTS board of advisors .
Dr . Paul W . Rizzi
0049 89 12146 300 �
paul .rizzi@ptspaper .de
PTS NEWS12 Aktuelle Information / Recent Information
Wechsel im Vorstand der PTS Changeover in PTS managementZum 1. Januar 2008 übernimmt Herr Dr. Alois-Bernhard Kerk-
hoff den Vorstandsvorsitz der PTS.
Herr Dr . Paul W . Riz-
zi, der die PTS in den
vergangenen 12 Jah-
ren führte, wird dem
Unternehmen noch
bis 30 . Juni 2008 als
Vorstand zur Verfü-
gung stehen und dann
in den Ruhestand
wechseln .
Dr . Kerkhoff trat zum
1 . Januar 2007 als
Vorstand in die PTS
ein, wobei er zunächst
noch anteilig für die
Felix Schoeller Hol-
ding tätig gewesen
ist . Als anerkannter
Industrievertreter aus dem Top-Management eines weltweit führen-
den Konzerns bringt Dr . Kerkhoff langjährige, internationale Indus-
trieerfahrung mit und als Vorsitzender des INFOR-Forschungsrates
(VDP) hat er seit vielen Jahren die Forschung und Entwicklung der
deutschen Papierindustrie mitgesteuert .
Seit 1995 war das Ziel, die PTS zu einem modernen, kundenorien-
tierten Dienstleister für die Papierkette zu entwickeln und die starke
Abhängigkeit von industriellen Zuwendungen zu reduzieren . Unter
der Führung von Dr . Rizzi konnten in den vergangenen 12 Jahren
die Dienstleistungserträge der PTS von 26% auf 54% gesteigert und
die Industriezuschüsse von 21% auf 4% reduziert werden . Die be-
merkenswertesten Steigerungsraten verzeichneten die Bereiche Auf-
tragsforschung (von 6% aus 16%) und Beratung (von nahezu Null auf
21%) . Der Anteil der gemeinnützigen Forschung wurde auf hohem
Niveau gehalten und um einige neue Forschungsförderprogramme
erweitert . Trotz äußerst kritischer Zeiten gelang es darüber hinaus,
die VESTRA GmbH, die im Hause der PTS eine Versuchsstreichan-
lage betreibt, zu erhalten, gänzlich zu sanieren und schließlich er-
folgreich in die PTS zu integrieren . Die Dynamik macht sich auch im
Personalbestand der PTS bemerkbar, der in diesem Zeitraum von 148
Mitarbeitern auf nunmehr über 180 gestiegen ist .
Dr . Kerkhoff hat diese Entwicklung als Vorsitzender des PTS-Stif-
tungsrates seit 1994, also von Anfang an, mit hohem persönlichem
Engagement unterstützt und mit vorangetrieben . Dies und die lang-
fristige Personalentscheidung, die in enger Abstimmung mit den
Präsidenten der drei Stifter erfolgte, soll den Geschäftspartnern
wie den Mitarbeitern der PTS gleichermaßen signalisieren, dass der
erfolgreich eingeschlagene Weg konsequent weitergeführt werden
wird .
Erwin Polmann
0 049 3529 551 230 �
erwin .polmann@ptspaper .de
Effective on 1 January 2008, Dr Alois-Bernhard Kerkhoff will
take over as president and general manager of PTS.
Dr Paul W . Rizzi, who
managed PTS during
the past 12 years, will
continue in his capac-
ity as general manager
until 30 June 2008
when he shall then
take his planned re-
tirement .
Dr Kerkhoff took
up his duties as PTS
president on 1 January
2007 and for a time
continued to devote
some of his time to the
Felix Schoeller Hold-
ing, where he was
previously employed .
As a recognised representative from the top management of a ma-
jor international company, Dr Kerkhoff has long years of experi-
ence in international industry . In his capacity as chairman of the
INFOR Research Committee (VDP), he has helped to spearhead the
research and development work of the German paper industry for
many years .
Since 1995, the goal at PTS has been to turn PTS into a modern,
customer-oriented service provider for the paper chain and to reduce
the excessive dependency on industrial funding and grants . Under
Dr Rizzi’s leadership, the revenues proceeding from PTS services
have risen from 26% to 54% during the past 12 years, while indus-
trial grants and subsidies dropped from 21% to 4% during the same
period . The most noticeable increases were recorded in the contract
research sector (that rose from 6% to 16%) and consultancy sector
(from virtually 0% to 21%). Non-profit collective research has main-
tained its high standard, and new research promotion programmes
have laid a broader foundation for the future . Despite an extremely
critical situation, PTS has also succeeded in saving the VESTRA
GmbH, which operates a pilot coating plant at PTS, to restore it to
profitability and ultimately successfully integrate it into the exist-
ing PTS structure . The dynamism can also be seen in the PTS staff
which has grown from 148 to more than 180 employees during this
period .
Dr Kerkhoff has personally endorsed and committed himself to these
developments as the chairman of the PTS Board of Trustees from
the very beginning, i .e . since 1994 . This as well as the long-term
personnel decision, which was taken in close coordination with the
presidents of the three founders, is intended to signal to both busi-
ness partners and the PTS staff alike that the path so successfully
charted by Dr Rizzi will be pursued by his successor as well .
Erwin Polmann
0049 89 12146 230 �
erwin .polmann@ptspaper .de
Dr. Paul W. Rizzi (left), Dr. Alois-Bernhard Kerkhoff (right)
11 2007 13Forschung / Research
Papier – Quo vadis? Paper – Quo vadis?Neue Herausforderungen für einen modernen Werkstoff: Wel-
che Entwicklungen muss die Papierindustrie berücksichtigen,
um die Zukunft erfolgreich zu meistern?
Die Papierindustrie hat in den vergangenen Jahrzehnten gewalti-
ge Fortschritte sowohl in der Produktqualität als auch in den Pro-
duktivitäten vorweisen können . So weist der jährliche Bericht des
VDP im Durchschnitt der letzten sechs Jahre in Deutschland ein
Wachstum von 3,7 % jährlich aus . Korrelationen zwischen Pro-Kopf-
Papierverbrauch und BIP-Entwicklung werden häufig diskutiert und
haben eine gesicherte Datenbasis . Dabei ist es der Papierindustrie
in den vergangenen Jahren in besonderem Maße gelungen, Pro-
duktverbesserungen mit einem positiven Image der Papierprodukte
zu verbinden . Die Papierindustrie ist aus vielfältigen Debatten zur
Umweltverträglichkeit mit einem gestärkten Image hervorgegangen
- ein Beleg für die Anstrengungen .
Dennoch stellen sich heute unter den Gesichtspunkten der globalen
Vernetzung einerseits und der sprunghaft veränderten Ansprüche
der Märkte nach höherem Kundennutzen andererseits völlig neue
Fragen:
welche Entwicklung nehmen die Gesellschaft und die Verbrau-•
chergewohnheiten in Bezug auf die durch Papier abgedeckten
Marktsegmente?
Wie wirken sich konkurrierende Systeme und Werkstoffe auf die •
notwendige Gestaltung von Papierprodukten aus?
Welche Prozesse führen uns zu Innovationen, die Papier auch für •
die Zukunft langfristig interessant machen?
Der Verein ZELLCHEMING e .V . hat sich mit dieser Frage auseinander
gesetzt und beschlossen, für die Hauptversammlung im kommenden
Jahr in Wiesbaden eine Vortragsserie zu eben diesen Fragestellungen
zu gestalten . Eine Vorbereitungsgruppe hat sich vor Monaten kons-
tituiert und ein Konzept erarbeitet, das es jetzt schrittweise umzu-
setzen gilt .
Zunächst ist die Frage nach den Innovationsfeldern zu stellen, in de-
nen wir uns stärker wiederfinden müssen:
Kontinuierliche Innovation des bestehenden Produktportfolios: 1 .
Ziel ist es hier, auf den bestehenden Märkten mit existierenden
Produkten wettbewerbsfähig zu bleiben und dementsprechend
an der Verbesserung zu arbeiten . Die
Vorteile von Papier in hochwertigen
Anwendungen werden systematisch
ausgebaut. In der Regel finden diese
Innovationen innerhalb der Unter-
nehmen mit relativ geringer Vernet-
zung statt .
Neue Märkte: Speziell die Bedürfnisse 2 .
der wachstumsträchtigen asiatischen
Märkte, aber auch Südamerikas, ha-
ben zu teilweise desaströsen Preis-
entwicklungen geführt, unterstützt
durch eine schwierige Währungspa-
rität zum Dollar . Kapazitäten sind in
großer Zahl entstanden bzw . im Ent-
stehen, wodurch sich der Preiskampf
eher noch verschärft .
New challenges for a modern material: What developments must
the paper industry consider to successfully master the future?
In the past few decades, the paper industry has had significant
progress to show for itself both in product quality and in productiv-
ity . The VDP Annual Report, for instance, quotes an average annual
growth rate of 3 .7 % over the past six years in Germany . Correlations
between per capita paper consumption and GDP development are
the subject of frequent discussion and are based on reliable figures.
In the past few years, the paper industry has admirably succeeded
in linking product improvements to a positive image of paper prod-
ucts .
These concerted efforts are evidenced by the fact that the paper in-
dustry has not only overcome the many debates on environmental
compatibility but has even emerged with a stronger public image .
Nevertheless, entirely new questions are arising today in view of glo-
bal networking on the one hand and the abruptly changing demands
of the markets for greater customer benefits on the other:
How will society and consumer habits develop with respect to •
paper-oriented market segments?
How will competing systems and materials affect the necessary •
design of paper products?
What processes will lead us to innovations that make paper inter-•
esting in the long term?
The ZELLCHEMING Association has grappled with the issue and has
decided to hold a series of lectures on these very questions during
the annual general meeting next year in Wiesbaden . A preparatory
group was established months ago and has worked out a concept that
now has to be put into practice step by step .
First of all, the question on the fields of innovation must be raised in
which the paper industry must more forcibly present itself .
Continuous innovation of the existing product portfolio: The 1 .
objective here is to remain competitive on today’s markets with
existing products and accordingly to work on improvement . The
advantages of paper in high-grade applications will be system-
atically upgraded . These innovations normally take place within
companies and require a relatively low degree of networking .
2 . New markets: Especially the needs
of the growing Asian markets as well
as those of South America have re-
sulted in disastrous price trends in
some cases, underscored by an un-
favourable exchange rate against the
U .S . dollar . Capacities have been or
are being created in large numbers,
thereby intensifying the price war
even more .
3. New fields of application: Here we
see especially the opportunities of-
fered by the new media, more strin-
gent requirements on the packaging
and distribution market and the
improved possibilities of producing
composites. The justification of paper
Open innovationInnovation drivers
Innovation networks
ResourcesRaw materials(Alternatives to
current resources)
New products/Hybrids
New business modelsCapital
MediaPaper
Print producersE-media
ConsumersRole of megalopolis
People in large centresThemes that affect
large cities
PTS NEWS14 Forschung / Research
continues to be undisputed even under the influence of digital
media . Nonetheless, the priorities will change and new proper-
ties for integrating additional functions are necessary . The func-
tion of newspapers and magazines to act as an information portal
is likely to change . This process is being forced by the rising mi-
gration of the newspaper section markets into the internet . New
challenges are arising in the field of packaging as well. Especially
the plastics industry has succeeded to an ever greater extent in
the last few years in permeating the packaging sector better with
functional and high-value design solutions . In this context, not
only the competition of the two systems should be noted, but also
the possible synergies that might arise .
4 . Business models: The entire added value chain is in a state of
flux at present. New models are arising depending on the product
range . The objective here is to enhance customer value and allow
all partners in the chain to participate . In this context, the prob-
lem of overcapacity must be addressed . Other differentiations
result from changed market behaviour, the sensation function
of products (“high touch”) in particular is gaining importance,
now that technical functionality can be assumed to be adequate
(“high tech” as the basis) . On the other hand, products today ap-
pear to be too much of a good thing in some cases, thus causing
the creation of markets – at least temporarily – for a lower stand-
ard (“good enough”) . The extent to which this standard lends
itself to European manufacturers, however, remains to be seen .
5 . Cultural aspects: The growing interdependence of target markets
makes it necessary to take into consideration cultural variety that
is reflected in different consumer behaviour patterns. This should
also include the special needs that result from the concentration
of zillions of people in megacities resulting in a lack of space and
logistic problems .
The scheduled series of ZELLCHEMING lectures might want to take
advantage of a more in-depth study of the media that supply infor-
mation and knowledge, since these examples can be used to best
illustrate many technical and social changes . The central issues in
such lectures will be the following:
What are the structural conditions for more product innovation •
within the paper industry?
How are the current and future information chains structured?•
How will consumer behaviour change as the residential and •
working environment increasingly merge?
How can the question of the purpose of life be answered?•
Other issues:
Who will the compelling innovators for the paper industry be in •
the middle and long term and how will they be networked?
What successes can be identified even today and how can they be •
established on an even broader scale?
It will probably be impossible to develop valid answers to these ques-
tions for all companies participating in the paper market . In addition
to the companies themselves, our research institutions such as PTS
and the institutes in Darmstadt and Dresden are invited to come up
with new answers . A few approaches that can be put to use by all
are now visible on the horizon . These include the Forest Technology
Platform within the scope of the new EU Framework Programme,
the better identification of research institutions with a very high
standard of performance and the search for new business partners
“out of the box” . What is meant is the expansion of the corporate
Neue Anwendungsfelder: hier sind vor allem die Chancen der 3 .
neuen Medien, höhere Anforderungen an den Verpackungs- und
Distributionsmarkt und die verbesserten Möglichkeiten der Her-
stellung von Materialverbunden zu sehen . Die Berechtigung von
Papier auch unter dem Einfluß von digitalen Medien ist weithin
unbestritten . Dennoch wird sich der Stellenwert verändern und
neue Eigenschaften zur Aufnahme weiterer Funktionen sind er-
forderlich . Die Portalfunktion von Zeitungen und Zeitschriften
wird sich möglicherweise ändern . Erzwungen wird dieser Pro-
zeß durch die zunehmende Abwanderung der Rubrikenmärkte
in das Internet . Auch im Verpackungsbereich stellen sich neue
Herausforderungen. Speziell der Kunststoffindustrie ist es in den
vergangenen Jahren zunehmend gelungen, den Verpackungsbe-
reich mit funktional und gestalterisch hochwertigen Lösungen
besser zu durchdringen . Hier ist neben dem Wettbewerb der bei-
den Systeme auch die mögliche Synergie zu betrachten .
Business-Modelle: Die gesamte Wertschöpfungskette befindet 4 .
sich in Veränderung . Je nach Produktbereich entstehen neue
Modelle . Ziel ist es hier, den Kundennutzen zu erhöhen und alle
Partner in der Kette davon partizipieren zu lassen . Hier ist auch
das Problem der Überkapazitäten anzusprechen . Weitere Dif-
ferenzierungen ergeben sich aus verändertem Marktverhalten,
insbesondere die sinngebende Funktion von Produkten („High
Touch“) gewinnt zunehmend an Bedeutung, nachdem die tech-
nische Funktionalität als ausgereicht vorausgesetzt wird („High
Tech“ als Basis) . Andererseits erscheinen Produkte heute auch
teilweise überzogen, wodurch sich – zumindestens temporär
– auch Märkte für reduziertes Niveau ergeben können („Good
Enough“) . Inwieweit sich dieses Niveau für europäische Herstel-
ler anbietet sei jedoch dahingestellt .
Kulturelle Aspekte: Zunehmende Verflechtung der Zielmärkte 5 .
macht die Berücksichtigung der kulturellen Vielfalt, die sich in
unterschiedlichem Verbraucherverhalten widerspiegelt notwen-
dig . Darin einzuschließen sind auch die speziellen Bedürfnisse,
die sich aus der Konzentration von zigmillionen Menschen in
Mega-Cities ergeben, die sich u .a . an mangelndem Raum und
logistischen Problemen festmachen lassen .
Für die geplante ZELLCHEMING-Vortragsreihe bietet sich die ge-
nauere Untersuchung der Informationen und Wissen liefernden Me-
dien an, da sich hieran sehr viele technische und gesellschaftliche
Veränderungen am besten sichtbar machen lassen . Zentrale Fragen
hierbei werden sein:
Welches sind die strukturellen Bedingungen für mehr Produk-•
tinnovation innerhalb der Papierindustrie?
Wie sind die Informationsketten heute und morgen strukturiert?•
Wie ändert sich das Konsumentenverhalten bei zunehmender •
Verschmelzung von Wohn- und Arbeitsumwelt?
Wie wird die Sinnfrage beantwortet?•
Weiterhin:
Wer sind die mittel- und langfristig tragfähigen Innovatoren für •
die Papierindustrie und wie sind sie vernetzt?
Welche Erfolge sind heute schon ausweisbar und wie können sie •
noch breiter etabliert werden?
Es dürfte unmöglich sein, auf diese Fragen für alle am Papiermarkt
teilhabenden Unternehmen gültige Antworten zu entwickeln . Neben
den Unternehmen selbst sind hierzu besonders unsere Forschungs-
einrichtungen wie die PTS sowie die Institute in Darmstadt und
11 2007 15Forschung / Research
network beyond the traditional, established framework .
The ZELLCHEMING Association is pleased to extend an invitation to
you as early as today to attend the upcoming lecture series .
Dr . Frank Miletzky
Ahlstrom Osnabrück GmbH
frank .miletzky@ahlstrom .com
Dresden gefordert . Einige Ansatzpunkte, die allen nützen können,
und deren Wahrnehmung zu entwickeln ist, ergeben sich allerdings
bereits aus heutiger Sicht . Zu nennen sind die Forest Technology
Platform innerhalb des neuen Forschungs-Rahmenprogrammes der
EU, die bessere Identifizierung von Forschungseinrichtungen mit
sehr hohem Leistungsniveau und die Suche von neuen Wirtschafts-
partnern „Out of the Box“ . Gemeint ist die Erweiterung des Firmen-
netzwerkes über den traditionellen, etablierten Rahmen hinaus .
Zu der Vortragsreihe lädt der Verein ZELLCHEMING heute schon ein .
Dr . Frank Miletzky
Ahlstrom Osnabrück GmbH
frank .miletzky@ahlstrom .com
Höherwertige grafische Papiere, aber auch Hygienepapiere, weiß-
gedeckter Liner oder Deck- und Schonschicht von Faltschachtel-
karton, stellen an die optischen Eigenschaften und die Reinheit
höchste Anforderungen. Bei Einsatz von Altpapierstoffen für die
Herstellung dieser Papiere müssen daher die Druckfarbenparti-
kel bei der Altpapieraufbereitung möglichst vollständig entfernt
werden.
Für diese Anwendungen werden heute meist deinkte Altpapierstoffe
eingesetzt, die durch Aufbereitung von Deinkingware mittels Dop-
pelflotation und Dispergierbleiche produziert werden. Diese Techno-
logie ist mit entsprechenden Investitionskosten und hohen laufenden
Kosten für Chemikalien und Energie verbunden . Neben der weite-
ren Verbesserung der Aufbereitungstechnologie für Deinkingware
können auch höherwertigere Altpapiersorten eingesetzt werden . Sie
sind in der Regel teurer, erfordern aber nicht zwingend denselben
hohen Aufwand bei der Aufbereitung .
Umfassende Kenntnisse zum Ei-
genschaftspotenzial dieser Altpa-
pierstoffe in Abhängigkeit von der
eingesetzten Verfahrenstechnik sol-
len drei Forschungsprojekte liefern .
Die PTS untersucht hierbei, wie die
Prozesskombinationen Zerfaserung/
Flotation und Flotation/Dispergie-
rung gestaltet werden können, um
eine optimale Druckfarbenablösung
und -entfernung zu erreichen . Im
Ergebnis werden Erkenntnisse zu
ganzheitlichen Stoffaufbereitungs-
konzepten in Abhängigkeit von der
Altpapierzusammensetzung erwar-
tet . Im Rahmen des Gesamtvorha-
bens wurden vier grafische Altpapier-
sorten untersucht:
Deinkingware, Sorte 1 .11,•
Holzhaltige weiße Späne mit leich-•
tem Andruck, Sorte 2 .03 .01,
Sortiertes Büroaltpapier, Sorte 2 .05,•
High-quality graphic papers as well as sanitary papers, white top
test liners or the facing and middle ply of folding boxboard place
exacting requirements on optical properties and cleanliness.
When recovered paper pulps are used in the production of these
papers, the printing ink particles must be removed as completely
as possible while the recovered paper is being processed.
Nowadays, the deinked recovered paper pulps that are usually used
for these applications are being produced by subjecting graphic pa-
pers for deinking to double flotation and disperger bleaching. This
technology is encumbered with related investment costs and high
operating overheads for chemicals and energy . In addition to further
improving the technology for treating graphic papers for deinking,
higher-quality recovered paper grades may also be used . Although
they are normally more expensive, they do not necessarily require
treatment involving the same significant outlay of time and expense.
A full understanding of the property potential of these recovered
paper pulps as a
function of the
process technol-
ogy used is to be
supplied by three
research projects .
PTS is studying
how the com-
bined processes
of defibration/
flotation and flo-
tation/dispersion
can be organised
so as to achieve
optimum ink
detachment and
removal . In con-
clusion, findings
are expected on
holistic stock
preparation con-
cepts as a func-
Verfahren zur Druckfarbenentfernung für hochwertige grafische Massenpapiere
Stock preparation concepts for ink removal for high-quality graphic grades
Process flow for the pilot studies with wood-free recovered paper grades
Thickening FlotationDispersing
Thickening FlotationFlotation Dispersing
Dispersing
FlotationDispersingDefibration
Dispersing
Pn. O
Pn. 1
1
2 4 5 6
2 4 5 6
4 5 6
Pn. 2 Thickening FlotationFlotation Dispersing
Dispersing
FlotationDispersing
FlotationDispersing
3 DG
5 DG
80 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
40 kWh/t, 30%
PTS NEWS16 Forschung / Research
Holzfreie weiße Späne mit leichtem Andruck, Sorte 3 .04 .•
Die ausgewählten Altpapierrohstoffe wurden hinsichtlich ihrer
Deinkbarkeit in Anlehnung an die INGEDE-Methode 11 „Bewer-
tung der Rezyklierbarkeit von Druckerzeugnissen – Prüfung der
Deinkbarkeit“ charakterisiert . Erwartungsgemäß unterscheiden sich
die charakterisierten Altpapiersorten in den Qualitätsparametern
Hellbezugswert Y, Weißgrad R457 und Schmutzpunktfläche A der
deinkten Stoffe . Die besten Ergebnisse wurden für das im Rahmen
dieses Projektes herangezogene sortenreine Büroaltpapier erzielt,
gefolgt von der zum Einsatz kommenden holzfreien Altpapiersorte .
Aufgrund der geringeren Ausgangsweißgrade können mit den holz-
haltigen Altpapiersorten auch nur geringere optische Eigenschaften
erwartet werden .
Die Untersuchungen zur Zerfaserung von Altpapier wurden mit der
Zielstellung einer effizienten Zerfaserung und maximalen Druck-
farbenablösung vom Papier bei Einstellung eines optimalen Druck-
farbenpartikelspektrums durchgeführt, wobei die wesentlichen im
grafischen Altpapier vorkommenden Papiersorten berücksichtigt
wurden. Es wurden sowohl der Einfluss der Papiersorte in Kombina-
tion mit den gebräuchlichen Druckverfahren (Offsetdruck, Tiefdruck
und Laserdruck) als auch die Wirkung wesentlicher Zerfaserungsag-
gregate (Pulper und Zerfaserungstrommel) in Verbindung mit den
Zerfaserungsbedingungen (Zerfaserungsdauer und Zerfaserungs-
temperatur) auf das Zerfaserungsergebnis untersucht .
Die Untersuchungen zur Verfahrenskombination Zerfaserung, Flo-
tation und Dispergierung wurden nach einem definierten Ablauf-
schema für jede Altpapiersorte im Technikum der PTS durchgeführt .
Variiert wurden im Wesentlichen die Flotationsdauer (Anzahl der
Durchgänge) und die Bedingungen und Schaltung bei der Disper-
gierung . Die Variation der Anordnung und Bedingungen bei der
Dispergierung sind in der Grafik auf Seite 15 exemplarisch für die
Untersuchungen der holzfreien Altpapiersorten zusammengefasst .
Holzfreie grafische Altpapiersorten weisen einen hohen Ausgangs-
weißgrad auf . Durch eine Flotation konnte der Weißgrad nur gering-
fügig verbessert werden . Die optische Reinheit wird durch Schmutz-
punkte beeinträchtigt . Der Aufbereitungsprozess muss deshalb so
gestaltete werden, dass vor allem Schmutzpunkte wirkungsvoll
reduziert werden . Eine wirkungsvolle Schmutzpunktreduzierung,
vor allem optisch störender großer Schmutzpunkte, wird durch die
Prozessstufe Dispergierung erzielt . Die Ergebnisse bei Einsatz dieser
Altpapiersorten lassen die Schlussfolgerung zu, dass auf eine Flota-
tion vor der Dispergierung verzichtet werden kann . Eine der Dis-
pergierung nachgeschaltete Flotation wird als erforderlich erachtet,
um die zerkleinerten Druckfarbenpartikel auch effektiv zu entfer-
nen . Eine Doppeldispergierung führte zu einer besseren Schmutz-
punktreduzierung als eine einstufige Dispergierstufe mit höherem
Energieeintrag .
Als Verfahrenskombination zur Druckfarbenentfernung bei holz-
freien Altpapiersorten ergibt sich aus den vorliegenden Ergebnissen
folgende Art und Reihenfolge:
Zerfaserung •
Eindickung•
Dispergierung (u.U. zweistufig) zur Schmutzpunktreduzierung•
Verdünnung•
Flotation zur Druckfarbenentfernung .•
Derzeit liegt der Schwerpunkt der weiteren Arbeiten bei der Aus-
wertung der Technikumsuntersuchungen mit holzhaltigen Altpa-
tion of the composition of the recovered paper .
Four graphic recovered paper grades were studied within the frame-
work of the overall study design:
Sorted graphic paper for deinking, grade 1 .11,•
Lightly printed white shavings without glue, grade 2 .03 .01,•
Sorted office paper, grade 2.05,•
Tear white shavings, grade 3 .04 .•
The deinkability of the selected recovered papers was characterised
according to INGEDE Method 11 “Assessing the Recyclability of Print
Products - Deinkability Test -” . As was expected, the characterised
recovered paper grades differed in the following quality parameters:
luminosity Y, brightness R457 and dirt speck area A of the deinked
pulps. The best results were achieved for the type-specific office
waste paper followed by the wood-free recovered paper grades that
were ranked in second place . Only inferior optical properties can be
expected with the wood-containing recovered paper grades owing
to the lower initial brightness values .
The studies on the defibration of recovered paper were conducted
with the goal of achieving efficient defibration and maximum ink de-
tachment from the paper, thus resulting in an optimum ink particle
spectrum . The paper grades that occur in graphic recovered paper
were taken into consideration for the most part . The study focuses
on both the impact of the paper grade in combination with conven-
tional printing methods (offset, rotogravure and laser) as well as the
impact of important defibration units (pulper and defibrator drum)
in combination with the defibration conditions (defibration time and
temperature) on the results of defibration.
The studies on the process combination of defibration, flotation and
dispersion were carried out at the PTS pilot plant for every recovered
paper grade according to a defined flow diagram. The factors that
were varied were basically the flotation time (number of passages)
and the conditions and circuitry used for dispersion . The variations
in the set-up and conditions during dispersion are summarised in the
figure on page 15 by way of example for the studies of the wood-free
recovered paper grades .
Wood-free graphic recovered paper grades have high initial bright-
ness . Flotation could only improve brightness slightly . Optical
cleanliness is impaired by dirt specks . The treatment process must
therefore be designed in such a way that the dirt specks in particu-
lar are reduced effectively. Efficient dirt speck reduction, especially
of large, optically disruptive dirt specks, is achieved by dispersion .
When these recovered paper grades are later used, the results are
sufficient to confirm that a flotation stage prior to dispersion is un-
necessary. A flotation stage after dispersion, however, is considered
necessary to effectively remove even the chopped up or crushed ink
particles . Double dispersion resulted in better dirt speck reduction
than single-stage dispersion with higher energy input .
The results obtained indicate the following types and sequence to be
the best process combination for ink removal in wood-free recovered
paper grades:
Defibration•
Thickening•
Dispersion (possibly two-staged) for dirt speck reduction•
Dilution•
Flotation for ink removal .•
Additional work is currently focused on evaluating the pilot plant stud-
ies with wood-containing recovered paper grades. The process flows
11 2007 17Forschung / Research
studied will then be compared based on the results obtained . The po-
tential of the different recovered paper grades will be pointed out, and
the process stages necessary to achieve the required optical indices
will be considered depending on the requirements placed on the fin-
ished stock quality . Additional pilot plant trials will examine whether
the derived concepts can be scaled up to industrial production .
Dr . Elisabeth Hanecker
0049 89 12146 495 �
elisabeth .hanecker@ptspaper .de
piersorten . Auf der Grundlage der Ergebnisse wird ein Vergleich
der untersuchten Verfahrensabläufe durchgeführt . Das Potenzial
der unterschiedlichen Altpapiersorten wird aufgezeigt und die er-
forderlichen Prozessstufen zur Erzielung der geforderten optischen
Kenngrößen in Abhängigkeit von den Anforderungen an die Fertig-
stoffqualitäten werden betrachtet . In weiteren Technikumsversuchen
soll die Übertragbarkeit der abgeleiteten Konzepte geprüft werden .
Dr . Elisabeth Hanecker
0049 89 12146 495 �
elisabeth .hanecker@ptspaper .de
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt entwickelten PTS
und OPTUM Chemnitz ein rechnergestütztes Managementsy-
stem zur optimalen verfahrenstechnischen Betriebsführung von
Kläranlagen in der Papier erzeugenden Industrie.
Die Papierindustrie ist nach der chemischen Industrie, Bergbau und
Metallerzeugung mit mehr als 500 Mio . m³/a der viertgrößte Was-
sernutzer . Die durch die intensive Nutzung belasteten Abwässer
werden meist in betriebseigenen Anlagen gereinigt . Eine wichtige
Zielsetzung ist dabei die Sicherung einer stabilen Fahrweise . In der
betrieblichen Praxis wird dies jedoch dadurch erschwert, dass die zu
behandelnden Abwässer in Menge und Konzentration produktions-
bedingt stark schwanken . Wechselnde Belastungen führen oft zu
Störungen des Anlagenbetriebs . denen durch Maßnahmen einer ge-
eigneten Betriebsführung entgegengewirkt werden muss, um Über-
schreitungen der genehmigten Ablaufwerte zu vermeiden .
Ziel eines in Kooperation mit der Firma OPTUM Chemnitz durch-
PTS and OPTUM in Chemnitz developed in a joined research
project a computer-assisted, front-end management system that
will ensure optimum, process-related operation of effluent treat-
ment plants in the papermaking industry.
Using more than 500 million cubic metres per year, the paper in-
dustry takes fourth place as a water user after the chemical, mining
and metal production industries . As a result of the intensive use, the
effluents become polluted and are treated in on-site facilities in most
cases. An important objective in treating such effluents is to ensure
reliable operation. This is made more difficult under the conditions
that prevail in practice, however, by the fact that the volume and
concentration of the effluents to be treated fluctuate considerably as
a result of production conditions . Alternating loads often lead to pro-
duction problems that must be counteracted by measures to ensure
reliable operation management . Such action prevents authorised ef-
fluent concentrations from being exceeded.
The objective of a PTS research
project in co-operation with OP-
TUM in Chemnitz was therefore
to develop and test a computer-
assisted, front-end management
system that will ensure optimum,
process-related operation of efflu-
ent treatment plants in the paper-
making industry . Such a system
would make it possible for opera-
tors to operate their systems in a
stable, reliable manner . Desired
results include both savings of sys-
tem resources (energy, additives)
and a comprehensive documenta-
tion of the faultless operation of
the facility in accordance with its
design and rating .
The schematic diagram below
compares the process control of
effluent treatment plants in the pa-
per industry as they existed in the
past with the solution developed in
the course of the present research
Prozessparametergestütztes Managementsystem für Kläranlagen in der Papierindustrie
A process-parameter-based manage-ment system for effluent treatment plants in the paper industry
Approach up to nowSubjective, experience-dependent
New approachObjective, comprehensive, complex
Process-orientedbusiness management system
Currentoperating condition
Current operating condition
Data validationParameter
identification
Target-perform. comparison,
Control variableproposal
Change incontrol variables
Laboratory data(COD, BOD, N, P,SS,sludge index, …) Plant parameters
(Dimensions,rated values,
operating rules,…)
Target-performancecomparison
Change incontrol variables
New,optimised
operat. condition
New,optimised
operat. condition
DCS data (Q, temperature, pH, pO2,…)
PTS NEWS18 Forschung / Research
project .
The system under development initially collects and registers all
process-relevant system data, validates these in accordance with
predefined rules and determines substitute values for missing or er-
roneous data, if any. Plant-specific performance characteristics are
then calculated on the basis of the validated information . Once the
plant parameters and process-related targets have been taken into
account, these performance characteristics are then used to monitor
system operation . Any deviations from the optimum parameters and
any trends indicated by such deviations are determined . On the basis
of this information, the system operation calculation determines the
most suitable parameters for the current operational state that will
ensure optimum plant operation . The results are suitably visualised
and provide the objective and comprehensive information required
for optimum operation of the facility to the operating personnel who
are thus relieved of their routine work .
A prototype system has been installed in the effluent treatment plant
of the Hainsberg paper mill (Golzern Holding) . This prototype sys-
tem was configured to the existing automation system and process
technology already in place in the Hainsberg mill . The functionality
of the system was put to the test in line with a test regimen that was
developed during the project. The efficiency of the project solution
proved successful .
Dr . Rainer Spörl
0049 3529 551 642 �
rainer .spoerl@ptspaper .de
geführten PTS-Forschungsvorhabens war deshalb die Entwicklung
und Erprobung eines rechnergestützten, prozessnahen Manage-
mentsystems zur optimalen verfahrenstechnischen Betriebsführung
von Kläranlagen in der Papier erzeugenden Industrie . Dieses soll den
Betreibern einen stabilen und sicheren Anlagenbetrieb ermöglichen .
Angestrebt wurde neben Einsparungen von Betriebsmitteln (Ener-
gie, Zusatzstoffe) auch eine umfassende Dokumentation des fehler-
freien und gemäß der Auslegung durchgeführten Anlagenbetriebes .
Die Grafik zeigt eine Gegenüberstellung der bisher üblichen Verfah-
rensweise der Prozessführung an Abwasserreinigungsanlagen der
Papierindustrie mit der im Projekt erarbeiteten Lösung .
Das entwickelte System erfasst zunächst alle prozessrelevanten An-
lagendaten, validiert diese nach vorgegebenen Regeln und ermittelt
ggf . für fehlerhafte oder fehlende Daten Ersatzwerte . Anschließend
werden auf der Grundlage validierter Informationen anlagenspezifi-
sche Prozesskenngrößen berechnet . Diese dienen, unter Berücksich-
tigung der Anlagenparameter und verfahrenstechnischer Vorgaben,
der Überwachung des Anlagenbetriebs . Abweichungen von den
Optimalparametern sowie Trends, die Abweichungen erwarten las-
sen, werden bestimmt . Die Betriebsführungsberechnung ermittelt
auf der Grundlage dieser Informationen die für den aktuellen Anla-
genzustand geeigneten Größen, die einen optimalen Anlagenbetrieb
sichern . Die Ergebnisse werden in geeigneter Form visualisiert und
bieten dem so von Routineaufgaben entlasteten Betriebspersonal die
zur optimalen Betriebsführung notwendigen objektiven und umfas-
senden Informationen .
Ein Prototyp wurde an der Abwasserreinigungsanlage der Papierfa-
brik Hainsberg (Golzern Holding) installiert und entsprechend der
vorhandenen Anlagenautomatisierung sowie der Verfahrenstechnik
konfiguriert. Nach einem erarbeiteten Testregime wurde die Funk-
tionalität des Systems erprobt und die Leistungsfähigkeit der entwi-
ckelten Lösung mit Erfolg getestet .
Dr . Rainer Spörl
0049 3529 551 642 �
rainer .spoerl@ptspaper .de
Dr .-Ing . Martin Haupt
Optum Systemtechnik GmbH
martin .haupt@optum .de
Dr .-Ing . Martin Haupt
Optum Systemtechnik GmbH
martin .haupt@optum .de
Wegschlagverhalten von Offsetpapieren
Setting of printing ink on offset paper
At 9th of May 2007 the startup meeting for the first joint indus-
trial research project from PTS and fogra took place at PTS in
Munich.
The initiative behind this research project originated from a sug-
gestion made by the FTP, an amalgamation of suppliers in the paper
sector . The objective of this project is to determine the impact paper
has on the setting of printing ink on coated offset papers .
The research work is being conducted within the framework of a
multi-client project financed by several industrial partners. The
project is being carried out jointly by PTS and FOGRA experts in
order to meet the high expectations placed on this theme from both
the paper and printing standpoints . Dr Rizzi from PTS and Dr Neu-
feld from FOGRA, the presidents and directors of both institutions,
participated in the kick-off meeting in addition to representatives
from the respective industrial companies .
A total of ten firms are participating in the project funding. It is they
Am 09. Mai 2007 fand in der PTS in München das Start-up-Mee-
ting zu dem ersten gemeinsamen Industrie-Forschungsprojekt
von PTS und Fogra statt.
Diese Initiative entstand auf Anregung der FPT (Forschungsverei-
nigung Papiertechnik e .V .), einem Zusammenschluss von Zuliefer-
unternehmen der Papierbranche . Ziel des Projektes ist die Bestim-
mung papierseitiger Einflussgrößen auf das Wegschlagverhalten von
gestrichenen Offsetpapieren . Die Forschungsarbeiten werden in
Form eines Multiclient-Projektes realisiert, das von mehreren Indus-
triepartnern finanziert wird. Um dem hohen Anspruch dieses The-
mas sowohl aus papiertechnischer als auch drucktechnischer Sicht
gerecht zu werden, erfolgt die Bearbeitung erstmals von PTS und
Fogra-Experten gemeinsam . Neben den Vertreten der interessierten
Industriefirmen nahmen deshalb auch mit den Herren Dr. Rizzi von
der PTS und Dr . Neufeld von der Fogra die Vorstände bzw . Instituts-
leiter beider Häuser am Start-up-Meeting teil .
11 2007 19Forschung / Research
Nach derzeitigem Stand werden sich 10 Firmen an der Finanzierung
dieses Projektes beteiligen, die maßgeblich Inhalte, Vorgehensweise
und Materialien bestimmen . Die Ergebnisse der Forschungsarbeit
stehen ausschließlich den beteiligten Firmen zur Verfügung, die die-
se nach Ihren Vorstellungen nutzen und weiterverwerten können .
Das umfangreiche Untersuchungsprogramm soll hauptsächlich mit
industriell hergestellten, gestrichenen Offsetdruckpapieren realisiert
werden . Die erforderlichen Druckversuche sollen sowohl mit neuen
Labordruckmöglichkeiten als auch an einer industriellen Druckma-
schine durchgeführt werden . Für diese wird eine besonders ange-
passte Konterstation gebaut, um das Wegschlagverhalten der Papiere
unter Industriebedingungen reproduzierbar bewerten zu können .
Die ersten Projektarbeiten begannen im September 2007 .
Irene Pollex
0 049 3529 551 611 �
irene .pollex@ptspaper .de
who have a major say in the project contents, the approach and the ma-
terials used . Both research institutions are contributing their expertise
and technical equipment to ensure that the project will be brought to
a successful conclusion . The results of the work will be available on an
exclusivity basis to the participating companies, allowing them to use
and further exploit the resultant expertise as they wish .
The broad-ranging study programme is being conducted mainly with
industrially manufactured coated offset papers . The necessary print
trials are to be performed using both new laboratory printers and
industrial printing presses. An especially modified counterprinting
unit will be built to be able to reproducibly evaluate the ink setting
of the papers under industrial conditions . Initial project work began
in September 2007 .
Irene Pollex
0 049 3529 551 611 �
irene .plolex@ptspaper .de
Laufzeit der COST-Aktion E36 verlängert!
COST Action E 36 prolonged!
Under PTS leadership, the duration of the COST Action E36 has
been effectively prolonged to allow the successful work to con-
tinue until mid-2008 . The 168th Meeting of the COST Senior
Officials Committee (CSO) held in Malmö, Sweden, on 20 - 21
June 2007, has approved the prolongation of the COST E36 Ac-
tion – Modelling and Simulation in Pulp and Paper Industry
– by five months. The initial end date of this Action under the
Domain of Forests, their Product and Services was 21 January
2008 . The new expiration date of COST E36 Action is now 21st
June 2008 . The Action participants were delighted to hear the
news . This means that additional work involving knowledge
acquisition and knowledge transfer to other COST Actions can
now be initiated .
The next COST meeting including a workshop on “Towards im-
proved productivity via advanced modelling and simulations”
will be organised in Manchester (6th and 7th November 2007) .
The final conference is planned to take place in Madrid in 2008.
Another important event around modelling and simulation will
be the Control Systems Conference . The 2008 meeting is incor-
porating the Pan Pacific Conference and is scheduled for 16-18
June 2008 in Vancouver BC (www .paptac .ca/english/layout/
index .htm) .
To find out more about COST E36, please visit:
www .coste36 .org .
Dr .-Ing . Johannes Kappen
0049 89 12146 462 �
johannes .kappen@ptspaper .de
Unter der Führung der PTS ist es gelungen, die Laufzeit der
COST-Aktion E36 zu verlängern, um die erfolgreiche Arbeit
bis zur Jahresmitte 2008 fortzusetzen . Auf dem 168 . Treffen
des COST-Ausschusses Hoher Beamter (AHB), das in Malmö,
Schweden, vom 20 . - 21 . Juni 2007 stattfand, wurde die Ver-
längerung der COST-Aktion E36 – Modellierung und Simula-
tion in der Zellstoff- und Papierindustrie – um fünf Monate be-
schlossen . Als Enddatum für diese Aktion aus dem Fachbereich
Forstwirtschaft, forstwirtschaftliche Produkte und Dienst-
leistungen war ursprünglich der 21 . Januar 2008 vorgesehen .
Neues Enddatum für die COST-Aktion E36 ist nun der 21 . Juni
2008 . Diese Nachricht wurde von den Teilnehmern der Aktion
mit großer Freude aufgenommen . Damit können zusätzliche
Arbeiten zur Wissensvermittlung und zum Wissenstransfer in
andere COST-Aktionen angeschoben werden .
Das nächste COST-Treffen und der Workshop „Produktivitäts-
steigerung durch Fortschritte in den Bereichen Modellierung
und Simulation“ werden vom 6 . - 7 . November 2007 in Man-
chester stattfinden. Die Abschlussveranstaltung ist für 2008 in
Madrid geplant . Eine weitere wichtige Veranstaltung auf dem
Gebiet der Modellierung und Simulation ist die Konferenz zu
Steuerungssystemen vom 16 . - 18 . Juni 2008 in Vancouver BC,
die der internationalen Pan Pacific Conference eine Plattform
bieten wird . (www .paptac .ca/english/layout/index .htm) .
Weitere Informationen zur COST-Aktion E36 finden Sie unter:
www .coste36 .org .
Dr .-Ing . Johannes Kappen
0049 89 12146 462 �
johannes .kappen@ptspaper .de
PTS NEWS20 Forschung / Research
Deutsche Forschungsagenda nimmt Gestalt an
National research agendabegins to take shape
Several events and working group activities marked the begin-
ning of developments for national research agenda of the forest-
based sector in the first half of 2007.
A major milestone was the public workshop held in Munich on
26/27 July 2007, where more than 80 representatives from indus-
trial companies, scientific and governmental institutions identified
the subjects expected to be of particular relevance to research in the
years to come .
Starting point were the challenges our society is being faced with
today, but also the chances and opportunities offered by wood as
the sectors’ common resource. The delegates identified three main
strategic objectives for their national research agenda:
Mitigation and adaptation to climate change 1 .
The delegates agreed that climate change and its consequences will
have decisive effects on the future development of the forest-based
sector, even though they will be felt differently by each branch . Eu-
ropean forests are going to change in terms of wood species, qual-
ity and quantity . Non-renewable raw materials will increasingly be
replaced by CO2-neutral resources such as wood, cutting down sup-
plies of the latter .
Further research is therefore needed to
Analyse and monitor the economic and ecological consequences •
of climate change for the forest-based sector . This includes:
Investigating the effects of climate change on tree species,
growth, pests, losses, water, soil, nutrients, protective functions
and the response of forest ecosystems to changed environmental
conditions; developing measuring- and modelling tools as well as
scenarios to predict the economic and ecological consequences of
climate change .
Develop adaptation strategies •
Elaborating strategies for adapting wood structures, tree species
and forest management methods to changed climatic conditions;
developing concepts for the protection of endangered species and
Mit mehreren Veranstaltungen und in verschiedenen Arbeits-
gruppen starteten in der ersten Hälfte des Jahres 2007 die Akti-
vitäten zur Entwicklung einer Deutschen Forschungsagenda für
den Sektor Forst-Holz-Papier-Bioenergie.
Als ein entscheidender Meilenstein fand am 26 ./27 . Juli 2007 in
München ein öffentlicher Workshop statt, in dem über 80 Vertreter
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden die Themen heraus ar-
beiteten, die in den kommenden Jahren von besonderer Bedeutung
für die Forschung sein werden . Ausgehend von den Herausforderun-
gen, denen sich unsere Gesellschaft gegenüber sieht, aber auch den
Chancen, die sich insbesondere aus der Nutzung des gemeinsamen
Rohstoffs Holz ergeben, kristallisieren sich drei strategische Ziele für
die Deutsche Forschungsagenda des Forst-Holz-Papier-Bioenergie-
Sektor heraus:
Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel1 .
Es bestand Übereinstimmung, dass der Klimawandel und seine Fol-
gen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Sektors haben
werden . So ist mit einer Veränderung des Rohstoffs Holz in Art, Qua-
li tät und Aufkommen zu rechnen . Nichterneuerbare Rohstoffe wer-
den zunehmend durch CO2-neutrale Rohstoffe wie Holz ersetzt und
eine Verknappung bewirken .
Wesentlicher Forschungsbedarf ergibt sich
Zur Analyse und zum Monitoring der ökonomischen und ökolo-•
gischen Folgen des Klimawandels auf den Sektor
Die Auswirkungen des Klimawandels auf z .B . Baumarten, Wachs-
tum, Schädlinge, Schadensereignisse, Wasser, Boden, Nährstoffe,
Schutzfunktion und die Prozesse der Anpassung von Waldöko-
systemen an neue Umweltkonstellationen sind zu untersuchen .
Untersuchungs- und Modellierungswerkzeuge sind zu entwi-
ckeln und Szenarien zu entwerfen, mit welchen wirtschaftlichen
und ökologischen Folgen zu rechnen ist .
Zur Entwicklung von Strategien für die Anpassung•
Strategien zur Anpassung von Waldstrukturen, von Baumarten
und von Methoden des Wald-
managements an den Klima-
wandel müssen entwickelt
werden . Konzepte für den Ar-
tenschutz und den Erhalt der
Biodiversität bei notwendiger
Anpassung müssen erarbeitet
werden . Veränderte Baumarten
werden neue Aufbereitungs-
und Aufschlusstechniken er-
fordern sowie andere Material-
eigenschaften mit sich bringen .
Zu Strategien für die Kohlen-•
stoffbilanzierung in der Wert-
schöpfungskette
Der Sektor in der ganzen Brei-
te seiner Branchen und Wert-
schöpfungsketten liefert einen
wesentlichen Beitrag zur Spei-
11 2007 21Forschung / Research
cherung von CO2 . Die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen,
Prozesse und Produkte in den verschiedenen Branchen, d .h .
nicht nur in der Forstwirtschaft sondern auch in der Holzwirt-
schaft, Papier- und Zellstoffindustrie und der Bioenergiebranche
hinsichtlich Minderung der CO2-Emission und CO2-Speicherung
im Vergleich zu anderen Branchen, Produkten und Prozessen gilt
es wissenschaftlich fundiert zu bewerten und die Methoden und
Werkzeuge hierfür bereitzustellen .
Entwicklung einer wissensbasierten Bio-Ökonomie2 .
Sowohl europäische wie auch nationale Politik sieht in der Ent-
wicklung einer wissensbasierten Bio-Ökonomie eine Schlüsselrolle
auf dem Wege zu einer global wettbewerbsfähigen und nachhaltig
agierenden Wirtschaft . Die Europäische Kommission trägt dieser
Tatsache Rechnung, indem sie als einen von sechs definierten Leit-
märkten – d .h . Märkten, in denen Europa globale Führerschaft an-
strebt – den Leitmarkt „Bio-basierte Produkte“ definiert. Dem Sektor
Forst-Holz-Papier-Bioenergie kommt hierbei zusammen mit Berei-
chen wie Lebensmittel, Biotechnologie etc . eine wesentliche Rolle
zu . Zielsetzungen von Forschungsaktivitäten sind:
Entwicklung von innovativen forst-/holzbasierten Produkten•
Orientiert an den sich ändernden Anforderungen der Verbraucher
und den Märkten gilt es eingeführte Produkte anzupassen und
neue Produkte auf Basis des Rohstoffes Holz zu entwickeln . Der
Bogen spannt sich hierbei von der Gewinnung von Grund- und
Feinchemikalien über die Entwicklung von Kompositwerkstof-
fen, neuen funktionalen Verpackungen und Medienprodukten
der Zukunft bis zu Bio-Energie aus Lignocellulose .
Entwicklung und Verwendung von neuen Technologien, Prozes-•
sen und Produktionsstrategien
Entscheidende Verbesserungen sind für Rohstoff- und Energie-
effizienz bei der Produktion holzbasierter Produkte erforderlich.
Neue Technologien wie Bio- oder Nanotechnologie bieten Chan-
cen, mit geringerem Einsatz von Rohstoff oder Energie Materi-
al- oder Produkteigenschaften zu generieren, als es gegenwärtig
Stand der Technik ist . Informations- und Kommunikationstech-
niken bieten Chancen Prozesse rationeller und sicherer zu planen
und steuern . Dieses Potenzial gilt es durch Forschungs- und Ent-
wicklungsaktivitäten auszuschöpfen . In entscheidendem Maße
wird ein Erfolg hierbei von einer intensiven interdisziplinären
Zusammenarbeit der verschieden Wissenschaftsbereiche abhängen .
Der sozioökonomische Beitrag des Sektors•
Die Komplexität mit der der Sektor seinen Beitrag zu einer wis-
sensbasierten Bio-Ökonomie liefert, drückt sich nicht nur in
seinen Produkten und Technologien aus, sondern ebenso in den
vielfältigen Wirkungen, die er in der Gesellschaft entfaltet . Dazu
zählen z .B . die Bedeutung für Wirtschaft und Beschäftigung in
ländlichen Räumen - sowohl im Rahmen der Holzproduktion
und -verarbeitung wie auch bei der touristischen Nutzung - es
zählen ebenso dazu Aspekte wie Artenschutz und Biodiversität .
Zukünftige Forschung kann dazu beitragen, dass diese Aspekte
des Sektors zum einen wissenschaftlich fundiert erfasst und zum
anderen ausgebaut werden können .
Rohstoffmobilisierung und -management zur stofflichen 3 .
und energetischen Nutzung
Die Chancen, die der Rohstoff Holz als Baustein zu einer wissens-
basierten Bio-Ökonomie eröffnet, werden nur dann nutzbar sein,
wenn es gelingt, ihn in erforderlichem Umfang und Qualität und
conservation of biodiversity in the face of necessary adaptations .
Changed tree species will require new treatment and pulping
methods and will lead to different material properties .
Prepare and evaluate strategies for carbon balancing within the •
value chain
The forest-based sector, with its broad spectrum of industries and
value chains, contributes considerably to carbon dioxide storage .
The various measures, processes and products employed by each
industry, i .e . not only in forestry, but also by the wood, pulp &
paper and bio-energy industries, must be assessed on their ef-
fects on CO2 emission control and –storage . These assessments
must be backed up by research, and benchmarked against other
industries, products and processes . Necessary methods and tools
must be provided .
Development of a knowledge-based bio-economy2 .
Both European and national politicians consider the development
of a knowledge-based bio-economy to be the key to establish-
ing a globally competitive, sustainable economy . The European
Commission has taken this into account by defining “bio-based
products“ as one of the six lead markets, i .e . markets where Eu-
rope must strive for global leadership . The forest based industries
must play a major role in this process, joining forces with the food
industry, bio-technology and other sectors within the bio-based
economy . Research activities must be aimed at:
Developing innovative wood- and fibre-based products•
Adaptation of established and development of new wood-based
products to accommodate changes in consumer demands (e .g .
due to changes in age distribution and lifestyle) and markets
(resulting from globalization, for example) . This covers a wide
range of areas: from the production of basic and fine chemicals
to the development of composite materials, new functional pack-
ages and future media products, to bio-energy generated from
lignocelluloses .
Development and application of new technologies, processes and •
production strategies
Significant improvements must be made in the raw material- and
energy efficiency of wood-based productions. New technologies
such as bio- and nanotechnology offer opportunities for gen-
erating material- or product properties by means of fewer raw
materials and/or less energy than state-of-the-art techniques .
Information- and communication technologies make it possible
to improve the efficiency and reliability of process planning and
-control . This potential must be fully utilized by research and
development activities, with intense cross-disciplinary co-opera-
tion among different sciences being the main key to success .
The socio-economic contribution of forest-based industries•
The complexity of the sectors’ contributions to a knowledge-
based bio-economy is reflected not only by their products and
technologies, but also by their manifold effects on society . The
latter include the importance to the economic and employment
situation of rural areas – via timber production, wood handling/
processing, travel and tourism – but also issues such as the pro-
tection of endangered species and biodiversity . Future research
can help to provide a well-founded scientific basis for these is-
sues, and contribute to their further development .
Mobilization and management of wood resources for ma-3 .
terial and energy uses
PTS NEWS22 Forschung / Research
zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stellen zu können .
Die global steigende Nachfrage nach Rohstoffen insgesamt und nach
Holz und seinen daraus gewonnenen Materialen im Besonderen
führt schon jetzt zu steigenden Preisen . In Zukunft wird die Nach-
frage nach Holz, bedingt auch durch die Zielsetzungen zur Gewin-
nung von Energie aus erneuerbaren Quellen, weiter steigen . Eine
Befriedigung der Nachfrage kann nur dann sicher gestellt werden,
wenn es gelingt, ausreichend Rohstoff bei nachhaltiger Bewirtschaf-
tung zur Verfügung zu stellen, also mehr Holz als Primärrohstoff
und gebrauchte Holz- und Papierprodukte als Sekundärrohstoff zu
mobilisieren, effizient aufzuarbeiten und in Nutzungskaskaden ei-
ner mehrfachen stofflichen und am Ende des Lebenszyklusses einer
energetischen Verwertung zuzuführen . Die Forschung wird sich auf
folgende Schwerpunkte konzentrieren müssen
Erfassung der Rohstoffpotenziale und deren Mobilisierung•
Die Ermittlung der Waldholzvorräte, deren Qualität und Einsatz-
potenziale, die Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität
und deren Auswirkungen auf Nachhaltigkeit, Biodiversität und
Artenschutz, die Ermittlung der Potenziale an Restholz, Altholz
und Altpapier sowohl hinsichtlich Aufkommen, Qualität und
Verfügbarmachung werden im Fokus stehen .
Prozesse der Rohstoffbereitstellung und -aufarbeitung•
Um die Potenziale unter wirtschaftlichen Bedingungen nutzbar
zu machen, müssen Technologien zur Ernte und zum Transport
von Waldholz, zur Sortierung, Reinigung und Aufbereitung von
gebrauchten Holz- und Papierprodukten weiter entwickelt wer-
den . Werkzeuge zur Qualitätsbewertung und zur Ermittlung
wirtschaftlich optimaler Verwendungsmöglichkeiten, wie z . B .
modellbasierter Produkt- und Prozesssimulationen müssen ent-
wickelt werden .
Nutzungskonkurrenzen und Nutzungskaskaden•
Die Nutzungskonkurrenzen für den Rohstoff in verschiedener
stofflicher oder energetischer Verwertung wird wohl der Markt
regeln . Zu einer Versachlichung der Diskussion wird es aber nur
kommen, wenn tragfähige Methoden zur Verfügung stehen, mit
denen die gesamten Wirkungen der Nutzung unter wirtschaft-
lichen, ökologischen und sozialen Aspekten präzise kalkuliert
werden können und Grundlage für politische Entscheidungen
bieten können . Um den Rohstoff mehrfach in Nutzungskaskaden
einsetzen zu können, wird es neben der Entwicklung der Tech-
nologien zur Aufbereitung und Umwandlung ebenso auf eine
recyclinggerechte Produktgestaltung ankommen, die eine mehr-
fache Nutzung unter wirtschaftlichen Bedingungen ermöglicht .
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurde bis Ende Oktober ein ers-
ter Entwurf der Deutschen Forschungsagenda erarbeitet, der dann
in einer breiten öffentliche Diskussion in seine endgültige Form ge-
bracht wird . Alle Interessierten sind eingeladen, sich an dem Prozess
unter Nutzung der Webseite der Deutschen Gruppe der Forest-based
Sector Technology Platform www .forestplatform .de zu beteiligen .
Die öffentliche Präsentation der Deutschen Forschungsagenda des
Sektors Forst, Holz, Papier und Bioenergie findet voraussichtlich im
Februar 2008 statt .
Werner Förster
0049 89 12146 250 �
werner .foerster@ptspaper .de
To be able to use the opportunities offered by wood as a building
block of Europe’s knowledge-based bio-economy, the resource must
be made available in the required quantity and quality at competi-
tive prices . The growing global demand for raw materials in general,
and for wood and the materials obtained from it in particular, has al-
ready driven up wood prices . And the demand will continue to grow
– also in response to plans and targets for energy generation from
biomass . To satisfy the demand, adequate supply must be ensured by
sustainable forest management, i .e . by the increased mobilization of
wood as primary resource and of wood- and paper products as sec-
ondary raw materials, by efficient processing, by multiple recycling
enabling utilisation cascades, and by energy recovery at the end of
the lifecycle .
Research must focus on the following subjects
Determination of potential resources and how they can be mo-•
bilized
Work needs to focus on the determination of forest-based tim-
ber reserves including their quality and utilization potential, on
identifying options for productivity increase and their effects on
sustainability, biodiversity and the protection of endangered spe-
cies, on identifying the potential supply, quality and availability
of used wood, wood residues and waste paper .
Processes of raw material provision and -processing •
To utilize the full potential of resources under economically vi-
able conditions, technologies must be developed and improved
for the harvesting and transportation of forest-based timber, and
for sorting, cleaning and recycling used wood- and paper-based
products . Tools such as model-based product- and process simu-
lation must be developed for quality assessment and the identifi-
cation of economically sound uses .
Competing uses and utilisation cascades•
The competing uses of wood by the various processes of mate-
rial recycling and energy recovery are bound to be regulated by
the market . However, discussions can be de-emotionalized and
put on a more objective basis here if practically viable methods
are available to calculate the various effects of these uses with
adequate accuracy and as seen from the economic, ecological and
social points of view . This will also provide the basis for political
decisions . To enable multiple uses of wood by utilisation cascades,
it will be necessary to develop suitable treatment-, processing-
and converting techniques and ensure recycling-friendly product
designs permitting several economically efficient use cycles.
Based on these results, a first draft of a national research agenda of
the forest-based sector in Germany has been developed by the end
of October . Anyone interested in these issues is invited to visit the
website of the German national support group of the Forest-based
Sector Technology Platform www .forestplatform .de to actively con-
tribute to the discussion . The launch of the national research agenda
is planned for February 2008 .
Werner Foerster
0049 89 12146 250 �
werner .foerster@ptspaper .de
11 2007 23Forschung / Research
Simulationstools für eine prozess-übergreifende Optimierung
Developing simulation tools for cross-process optimisation
PTS envisages using process simulation to describe the paper-
making process as comprehensively as possible.
The purpose of process
simulation is to describe
as accurately as possible
the operations that occur
in papermaking and their
impact on product proper-
ties . The most important
benefit for industry is the
quantitative findings on
the efficiency of optimisa-
tion measures in (existing)
processes . The work that
is carried out for industry
normally involves a proc-
ess analysis that provides
the necessary database . Such a process analysis is offered by PTS
within the framework of the SystemCheck (SC) production series .
The production portfolio and the internal relationships between the
individual services are shown in the figure. The development work is
currently focused on stock preparation and the wet end (including a
description of the effect of functional additives) as well as the devel-
opment of algorithms designed to calculate product properties .
In addition, the developed simulation tools will also yield findings
relating to the design and construction of new plants . Based on this
information, PTS offers both the basic development and evaluation
of alternative process control strategies and the development of opti-
mum process concepts for individual plants . This of course involves
taking the specific local boundary conditions into consideration. An
important key to success is always the consideration of the raw mate-
rial composition and its optimisation as well as the product proper-
ties that can be achieved . Sound technological expertise is just as
important in mastering these complex relationships as is a strong
command of mathematical optimisation strategies .
An interesting perspective for expanding the use of the developed
algorithms is soft sensor technology and the model-based optimisa-
tion based on it . Algorithms that make it possible to optimise proc-
ess performance or product quality can thus provide benefits to the
respective paper mill on a daily online basis . Conducive to the ap-
plication of these developments is the sharp rise in the number of
mills which have data readily available in modern process control
systems. Together with other partners, PTS is working in the field of
soft sensor technology and model-based optimisation on designing
and elaborating attractive solutions for industry .
Dr .-Ing . Johannes Kappen
0049 89 12146 462 �
johannes .kappen@ptspaper .de
Die PTS strebt an, mit der Prozesssimulation den Papiererzeu-
gungsprozess möglichst vollständig zu beschreiben.
Zweck der Prozesssimu-
lation ist dabei immer die
präzise Beschreibung der
Vorgänge der Papiererzeu-
gung und deren Auswir-
kungen auf die Produkt-
eigenschaften . Wichtigster
Nutzen für die Industrie
sind quantitative Aussagen
zur Wirksamkeit von Op-
timierungsmaßnahmen in
(bestehenden) Prozessen .
Diese Arbeiten für die In-
dustrie sind in der Regel
mit einer Prozessanalyse
verbunden, die die notwendige Datenbasis zur Verfügung stellt, und
werden durch die PTS im Rahmen der Produktreihe SystemCheck
(SC) angeboten . Das Produktportfolio und den inneren Zusammen-
hang der einzelnen Dienstleistungen beschreibt die Abbildung .
Derzeit liegt der Schwerpunkt der Entwicklungsarbeiten im Bereich
der Stoffaufbereitung und im Wet End (dies umfasst auch die Be-
schreibung der Wirkung funktioneller Additive) sowie die Erarbei-
tung von Algorithmen zur Berechnung von Produkteigenschaften .
Darüber hinaus sind aber mit den entwickelten Simulationstools
auch Aussagen zur Auslegung und zur Gestaltung von Neuanlagen
möglich . Dies nutzt die PTS und bietet sowohl die grundlegende Ent-
wicklung und Bewertung alternativer Strategien zur Prozessführung
als auch die Entwicklung optimaler Verfahrenskonzepte für einzel-
ne Anlagen. Hier müssen die spezifischen lokalen Randbedingungen
berücksichtigt werden . Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist im-
mer die Berücksichtigung der Rohstoffzusammensetzung und deren
Optimierung sowie natürlich die erzielbaren Produkteigenschaften .
Um diese komplexen Zusammenhänge zu beherrschen, ist fundier-
tes technologisches Wissen ebenso wichtig wie die Beherrschung
von mathematischen Optimierungsstrategien .
Eine interessante Perspektive zur Erweitung der Nutzung von ent-
wickelten Algorithmen ist die Softsensorik und die darauf aufbauen-
de modellbasierte Optimierung . Algorithmen, die eine Optimierung
der Prozessperformance oder der Produktqualität ermöglichen, kön-
nen so online täglich einen Nutzen für die jeweilige Papierfabrik
erzielen . Förderlich für die Anwendung dieser Entwicklungen ist die
deutlich gestiegene Anzahl von Betrieben, in denen Daten in moder-
nen Prozessleitsystemen einfach verfügbar sind . PTS arbeitet in der
Softsensorik und der darauf aufbauenden modellbasierten Optimie-
rung mit Partnern an attraktiven Lösungen für die Industrie .
Dr .-Ing . Johannes Kappen
0049 89 12146 462 �
johannes .kappen@ptspaper .de
SCStockPrep
SCWetEnd
SCPaper
machine
SCCoating
SCConvert
SC Energy
SC Water
Product Optimisation
SC Recycling
Pulp
Paper
Overview of simulation-based process and product optimisation
PTS NEWS24 Forschung / Research
Fokussierte Forschungim Wet End
Focused research into wet end processes
Which chemicals must be added? How and where must they be
added? Which methods or strategies are available to optimize their
interactions? How to identify the optimum operating points? How to
increase the informative value of laboratory and pilot results? Which
findings can be derived from online data? PTS scientists are dealing
with these complex questions to develop solutions which are both
systematically generated and readily applicable to industrial proc-
esses . Focused research into the following issues is the key to an-
swering these questions:
Simultaneous optimization of retention, dewatering and forma-•
tion processes, taking into account also flocculation
Improved sizing efficiency achieved by alternative dosing strat-•
egies and controlled interactions with other additives and con-
taminants
Efficient identification of the causes of deposits and dirt specks •
in paper
Fibre surface charge - a balanceable and predictable measure of •
the reactivity of stock suspensions with electrostatically acting
additives
Data Mining (findings from the vast data bases of process control •
systems) to identify the causes of problems and the potential for
optimization
Combining physical simulation and data-based modelling to sta-•
bilize processes and product quality
Targeted research to identify the chemical mechanisms involved
helps to improve and deepen the understanding of wet end process-
es . All research activities are aimed at producing practically relevant
findings which can directly be used by and facilitate the work of
production managers in paper mills, chemical suppliers or producers
of measuring and data processing systems. Especially in the field of
wet end processes, PTS has set itself the task of revealing the vast
economic benefits and potential offered by chemical-physical rela-
tionships yet to be discovered, and by advanced measurement and
data evaluation techniques .
Dr . Wolfram Dietz
0049 89 12146 279 �
wolfram .dietz@ptspaper .de
Welche Additive sind einzusetzen? Wie und wo sind diese zu do-
sieren? Welche Wege gibt es, das Zusammenspiel der Additive zu
optimieren? Wie lassen sich optimale Betriebspunkte identifizieren?
Wie lässt sich die Aussagekraft von Labor und Pilotergebnissen erhö-
hen? Welche Erkenntnisse lassen sich aus Online-Daten gewinnen?
PTS widmet sich diesen komplexen Fragestellungen und entwickelt
dafür in der Praxis anwendbare und gleichzeitig systematisch gene-
rierte Lösungen . Ein Schlüssel zur Beantwortung der Fragen ist die
fokussierte Forschung in folgenden Bereichen:
Gleichzeitige Optimierung von Retention, Entwässerung und •
Formation unter Einbeziehung der Flockung
Verbesserung der Leimungseffizienz durch alternative Dosier-•
strategien und durch Kontrolle der Wechselwirkungen mit ande-
ren Additiven und Störstoffen
Effiziente Ursachenforschung für Ablagerungen und Flecken im •
Papier
Die Faserstoff-Oberflächenladung als bilanzierbares und prognos-•
tizierbares Maß für die Reaktionsfähigkeit von Stoffsuspensionen
mit elektrostatisch wirkenden Additiven
Data Mining (Erkenntnisse aus großen Datenbeständen der Pro-•
zessleitsysteme) zur Ursachenforschung für Probleme und zur
Aufdeckung von Optimierungspotenzialen
Kombinierte physikalische Simulation und datenbasierte Model-•
lierung zur Stabilisierung von Prozess und Produktqualität
Um die Prozesse im Wet End transparenter zu machen, wird ge-
zielt die Aufklärung chemischer Mechanismen einbezogen . Dabei
steht den Forschungsaktivitäten stets das Ziel voran, praxisgerech-
te und unmittelbar umsetzbare Erkenntnisse zu gewinnen, die die
Produktionsverantwortlichen der Papierfabriken sowie die Anbieter
chemischer Additive und von Mess- und Datenverarbeitungstechnik
unterstützen . Für das Wet End macht sich die PTS zur Aufgabe, den
hohen wirtschaftlichen Nutzen aufzudecken, der in bislang nicht
erkannten chemisch-physikalischen Zusammenhängen und in fort-
schrittlichen Mess- und Datenauswerte-Technologien liegt .
Dr . Wolfram Dietz
0049 89 12146 279 �
wolfram .dietz@ptspaper .de
Herausgeber/Publisher Papiertechnische Stiftung (PTS)
Heßstr . 134, 80797 München
Redaktion und Layout Erwin Polmann, PTS
Editor and Layout Tel: +49 89 12146 230
Mail: erwin .polmann@ptspaper .de
Titelgestaltung/Front page Ivan Saavedra, PTS
Übersetzung/Translation Bryant McEwen, PTS
Corina Schmidt, PTS
Bereichsleitung Petra Hanke, Keppler Medien Gruppe
Publication Tel: +49 6104 606 360
manager Mail: p .hanke@kepplermediengruppe .de
Anzeigen Monika Apitz, Keppler Medien Gruppe,
Advertisements Tel: +49 6104 606 123
Mail: m .apitz@kepplermediengruppe .de
Druck/Print Central-Druck Trost GmbH & Co .
Borsigstr . 1-3, 63150 Heusenstamm
Impressum / Imprint
11 2007 25Forschung / Research
ODOUR CONTROLBekämpfung von Geruchsproblemen in der Papierindustrie
ODOUR CONTROLEliminating odour problems
in the paper industryResearchers from three European universities and two research
institutes in collaboration with five SME and three big enter-
prises from five European countries lead-managed by PTS have
joined forces in a cooperative research project called ODOUR
CONTROL.
In papermaking processes, odorants affect product quality and cause
odour emissions leading to complaints from customers, residents and
authorities . Odour problems are associated with the increasing clo-
sure of water circuits and higher recovered paper utilisation rates .
Consequently several mills are facing problems related to odour
emissions and some declare that odour control is one major concern
of their activities .
In most cases, microbial metabolic processes in the water circuit pro-
ducing hydrogen sulphide, volatile organic acids and other odorous
compounds are the reason for odour problems in the paper industry .
A multitude of interacting micro-organisms form the biocenosis in
water and pulp systems of paper mills . Whilst anaerobic metabolic
processes have been studied comprehensively in the past, knowl-
edge is poor when dealing with relevant influences of papermaking
systems .
EU research project Odour Control
Biological odour formation is a complex and challenging process
whose full description and control requires a critical mass of dis-
ciplines . Therefore ODOUR CONTROL combines biotechnological,
physical, chemical and process engineering tools .
In October 2005 the project was successfully started . Thanks to very
active industrial and research partners the progress made so far in
the entire research project is promising .
As a reliable odour control routine for the paper industry does not
exist the aim of this project was to develop systems suitable for con-
trolling odour relevant micro-organisms and metabolites . To achieve
the ambitious goal rapid monitoring products for detecting odour
forming micro-organisms and odorous compounds and furthermore
tailor-made countermeasures for odour control are developed .
Concepts for odour reduction by means of mill process opti-
misation
PTS has developed an efficient and methodical approach for the
identification and evaluation of critical points for odour formation in
ODOUR CONTROL ist ein europäisches Gemeinschaftspro-
jekt, in dem Wissenschaftler aus drei Universitäten und zwei
Forschungseinrichtungen mit fünf mittelständischen sowie drei
großen Unternehmen aus insgesamt fünf Ländern Europas unter
Leitung der PTS zusammenarbeiten.
Geruchsstoffe beeinträchtigen bei
der Papierherstellung die Pro-
duktqualität und führen zu Ge-
ruchsemissionen, die Beschwerden
von Kunden, Anwohnern und Be-
hörden zur Folge haben können .
Geruchsprobleme sind eine Be-
gleiterscheinung der zunehmenden
Schließung von Wasserkreisläufen
und steigender Altpapier-Einsatz-
quoten . Folglich haben eine ganze
Reihe von Fabriken mit Geruch-
sproblemen und deren Folgen zu
kämpfen und dies zu einer ihrer Schwerpunktaufgaben erklärt .
In der Papierindustrie sind Geruchsprobleme meist auf mikrobiolo-
gische Stoffwechselprozesse im Wasserkreislauf zurückzuführen,
durch die Schwefelwasserstoff, flüchtige organische Säuren und an-
dere zum Teil übel riechende Verbindungen entstehen .
Die Biozönose der Stoff- und Wasserkreisläufe von Papierfabriken
wird von einer Vielzahl miteinander in Wechselwirkung stehender
Mikroorganismen gebildet . Während anaerobe Stoffwechselvorgän-
ge bereits hinreichend erforscht sind, weiß man über die relevanten
Einflüsse der Produktionssysteme jedoch nur sehr wenig.
EU-Forschungsprojekt Odour Control
Die mikrobiologische Geruchsbildung ist ein sehr komplexer Pro-
zess, der nur mit Hilfe mehrerer Wissenschaftsdisziplinen vollstän-
dig erklärbar und in den Griff zu bekommen ist . Daher wurden in
dem Projekt „Odour Control“ biotechnologische, physikalische,
chemische und verfahrenstechnische Lösungsansätze vereinigt . Das
Projekt ist im Oktober 2005 erfolgreich angelaufen . Dank der akti-
ven Beteiligung der Partner aus Industrie und Forschung sind die
bisher erzielten Fortschritte äußerst vielversprechend .
Da es bislang keine zuverlässige Methode zur Geruchsbekämpfung
in der Papierindustrie gibt, steht die Entwicklung von Bekämpfungs-
und Überwachungssystemen für geruchsrelevante Mikroorganismen
und Stoffwechselprodukte im Mittelpunkt des Projekts . Diese an-
spruchsvolle Zielsetzung soll durch die Entwicklung von Produkten
zum schnellen Nachweis und zur Überwachung geruchsbildender
Mikroorganismen und Verbindungen erreicht werden, sowie durch
maßgeschneiderte Vorgehensweisen zur Geruchsbekämpfung .
Prozessoptimierung zur Reduzierung der Geruchsbildung in
Papierfabriken
Wissenschaftler der PTS haben eine effiziente und systematische Vor-
gehensweise zur Ermittlung und Bewertung der für die Geruchsent-
stehung kritischen Punkte in den Stoff- und Wasserkreisläufen von
Papierfabriken entwickelt . Entsprechende Untersuchungen wurden
ODOUR CONTROL partners
PTS NEWS26 Forschung / Research
in den drei beteiligten Papierfab-
riken von der PTS und Lucense
ScpA durchgeführt . Nach voll-
ständiger Auswertung aller Daten
konnten die für anaerobe Geruchs-
bildung kritischen Systemorte in
den Stoff- und Wasserkreisläufen
benannt werden . Daraus ergeben
sich mögliche Ansatzpunkte für
technologische Maßnahmen zur
Geruchsvermeidung .
Basierend auf diesen Ergebnissen
wurde von der PTS für jede Fab-
rik ein aus zirka 20 Einzelmaßnah-
men bestehendes Optimierungs-
konzept entwickelt . Die Mehrzahl
der Maßnahmen lässt sich ohne
größeren Investitionsaufwand in
den Fabriken realisieren . In Fab-
rik C konnten durch Umbau des
Wasserkreislaufs bereits viele der
vorgeschlagenen Maßnahmen um-
gesetzt und die Geruchssituation
verbessert werden .
Aus den Ergebnissen der Fabrikuntersuchungen lassen sich Schluss-
folgerungen für eine effiziente und wirtschaftliche Prozessoptimie-
rung ziehen . Der erste Schritt ist das Aufzeigen und Bekämpfen von
Bedingungen, die das Entstehen von Geruch begünstigen. Häufig
reicht schon eine einmalige Umstellung ohne langfristige Zusatzkos-
ten, um z .B . Verweilzeiten zu senken und Totzonen zu vermeiden .
Die nächsten Schritte sind der Einbau leistungsfähiger Rührwerke
und gegebenenfalls Belüftungseinrichtungen in kritische Bütten .
Reicht das noch nicht aus, können zusätzlich Biozide oder andere
Chemikalien eingesetzt werden . Weitere Maßnahmen müssen dann
von Fall zu Fall diskutiert werden .
Die Ableitung von Optimierungskonzepten erfordert neben dem
grundlegenden Verständnis der mikrobiologischen Prozesse der Ge-
ruchsbildung die genaue Kenntnis aller Prozessbedingungen .
Überwachung geruchsbildender Mikroorganismen durch
Fluorescence In Situ Hybridisation
vermicon hat die Zusammensetzung der Bakterienpopulationen der
drei beteiligten Papierfabriken anhand verschiedener Proben (Pro-
zesswässer und Stoffaufbereitungsproben) mit dem kultivationsun-
abhängigen FISH-Verfahren (Fluorescence In Situ Hybridisation)
analysiert . Dazu wurden spezielle, mit einem Fluoreszenzfarbstoff
markierte Sonden zum Nachweis verschiedener Mikroorganismen-
gruppen verwendet . Der relative Anteil jeder Gruppe an der Gesamt-
Bakterienpopulation wurde quantifiziert, und die einzelnen Mikro-
organismengruppen konnten erfolgreich charakterisiert werden .
Die Analyse zeigte, dass jede Anlage ihr ganz eigenes Populationspro-
fil hat. Dabei waren die Populationen innerhalb einer Fabrik jeweils
sehr ähnlich zusammengesetzt, ganz gleich aus welchen Anlagen-
teilen die untersuchten Proben stammten . Solange in der Anlage kei-
ne größeren Umbauten erfolgten, blieben die Zusammensetzungen
der Mikroorganismen über mehrere Monate hinweg relativ kons-
tant. Im Gegensatz zu den weitgehend stabilen Populationsprofilen
innerhalb jeder Anlage zeigten sich jedoch im Fabrikvergleich gro-
the paper mills’ water and stock systems . Odour checks were per-
formed at three paper mills involved in the research project by PTS
in cooperation with Lucense ScpA .
After a comprehensive evaluation of all gained data PTS was able to
pinpoint critical system parts in the water and stock systems focuss-
ing on anaerobic odour formation . This knowledge leads to possible
starting points for a process technological prevention of odour for-
mation .
A total of approximately 20 individual measures per mill were pro-
posed in the tailor-made optimisation concepts elaborated by PTS .
Most of the measures could be realised by the paper mills without
high investment . By reconstructing its water circuit mill C has al-
ready implemented many of the proposed measures leading to an
improved status regarding odour formation .
The results of the mill investigations make it possible to draw con-
clusions about effective and economic process optimisation . As a
first step conditions favouring odour formation have to be tackled
and disposed . A reduction of dwell times and the avoidance of dead
zones often mean only one-time changeovers without permanent
extra costs . The next steps are the installation of effective agitators
and if necessary aerators at critical chests . In the case that these steps
are not sufficient, biocides or other chemical additives can be used.
Further measures have to be discussed in particular cases .
Beside a fundamental expertise of microbiological odour formation
a detailed knowledge of the overall process conditions is a precondi-
tion for deriving optimisation concepts .
Monitoring of odour forming micro-organisms by fluores-
cence in situ hybridisation
vermicon analysed the composition of microbial populations at the
three partner mills using the cultivation-independent FISH technol-
ogy (Fluorescence in situ hybridisation). Specific fluorescent-labelled
probes targeting different microbial groups were applied on various
sample types like process water and stock preparation samples . The
relative share of each population compared with the overall bacteria
ODOUR CONTROL Meeting March 2007, Parma/Italy
11 2007 27Forschung / Research
ße Unterschiede . Dabei konnte für jede Fabrik eine vorherrschende
Bakteriengruppe nachgewiesen werden .
Klonbibliotheken (erstellt vom Lehrstuhl für Mikrobiologie der
Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften) der ein-
zelnen Fabriken zeigten die jeweils vorherrschenden Mikroorganis-
men . Mit Hilfe der Daten der Klonbibliotheken wurden spezielle
Sonden zum Nachweis der jeweils dominierenden Arten entwickelt
und in ein benutzerfreundliches Nachweis-Kit integriert . Jede An-
lage scheint eine ganz spezielle, nirgendwo sonst vorkommende
dominierende Spezies zu haben . vermicon hat bislang drei Nach-
weis-Kits für die beteiligten Fabriken entwickelt: VIT-“B . thermo-
amylovorans” zum Nachweis von Bacillus thermoamylovorans, der
dominanten Spezies in der Bakterienpopulation von Fabrik A, wo
50 – 80 % der Gesamtpopulation als Bacillus thermoamylovorans
identifiziert worden waren. Für Fabrik C wurden zwei Nachweis-
Kits entwickelt: VIT-“Flavobacteria” und VIT-”Tepidimonas” . Die
Test-Kits sind nützliche Werkzeuge zur Überwachung der Bakteri-
enpopulationen in den jeweiligen Anlagen . Sie werden in weiteren
Vor-Ort-Untersuchungen zur Geruchsbekämpfung zum Einsatz
kommen .
Maßgeschneiderte Biokidney-Konzepte zur Bekämpfung ge-
ruchsbildender Verbindungen
AnoxKaldnes hat den möglichen Einsatz integrierter biologischer
Reinigungsstufen (engl . Biokidney – Bio-”Niere”) zur Bekämpfung
von Geruchsproblemen in Papierfabriken untersucht . Praxisversuche
zur Reinigung von Prozesswässern aus zwei der beteiligten Fabriken
mittels aerober und anaerober Laboranlagen zeigten das Potenzial
zur Beseitigung von Geruchsstoffen bei gleichzeitiger Reduzierung
löslicher organischer Substanzen . Die Ergebnisse wurden sowohl
durch chemische Analysen als auch mit Hilfe speziell ausgebildeter
Versuchspersonen gemessen .
Weiter wurde von AnoxKaldness für jede Fabrik ein optimales
Biokidney-Konzept (Kombination aus Biokidney und Feststoffab-
scheidung) ermittelt . Die jeweilige Kombination er gab sich aus den
speziellen Be-
dingungen, Pro-
ze s swa s sere i -
gen schaften und
Rein igungsan-
f o r d e r u n g e n .
Fabrikspezifisch
wurden Kom-
binationen aus
aerober Biokid-
ney (z .B . MBBR,
MBR oder Be-
lebt s ch la m m-
verfahren) und
Feststoffabtren-
nung mittels
Flotation, Filter
oder Membran
erarbeitet .
Die Ergebnisse
haben gezeigt,
dass Biokidneys
ein wirksames
population was quantified and microbial populations were success-
fully characterised .
The analysis reveals that each plant has its own population pro-
file. The compositions of microbial populations within one paper
mill are very similar to each other, irrespective of the origin of the
sample within the plant . Populations varied only slightly over sev-
eral months provided that no big rebuilding of the plant occurred .
Moreover, in contrast to the rather stable population profile within a
plant, the studies demonstrated great differences between microbial
populations of different paper mills. The dominance of one specific
bacterial group for each single paper mill was demonstrated .
Clone libraries (elaborated by the Department of Microbiology
of the Swedish University of Agricultural Sciences) of the
different paper mills revealed the predominant micro-organisms in
these paper mills. Based on the obtained clone library data specific
probes were developed for the identification of these predominant
species and included in an easy-to-use detection kit. The identified
dominant species seem to be unique for each plant . So far three dif-
ferent detection kits were developed by vermicon for the partner
mills. VIT-“B. thermoamylovorans” for the identification of Bacillus
thermoamylovorans, which is the dominant species of the microbial
population in paper mill A . Shares of 50 – 80 % of the total microbial
population were identified as Bacillus thermoamylovorans. For paper
mill C two kits were elaborated by vermicon, VIT-“Flavobacteria”
and VIT-”Tepidimonas” . The developed test kits are valuable tools
for monitoring the microbial populations in the plant for which they
were developed . They will be used in further studies on site to over-
come odour problems .
Tailor-made biokidney concepts for removal of odorous com-
pounds
AnoxKaldnes investigated the possible use of an in-mill biological
treatment process, a so-called biokidney, to prevent and reduce the
odour problems in paper mills . Practical trials in aerobic and anaer-
obic laboratory scale biokidneys treating process waters from two
of the partner
mills showed
the potential for
odour removal
and simultane-
ous decrease of
soluble organic
matter . The
results were
measured both
by chemical
analyses and by
a trained nose
panel .
AnoxKaldness
evaluated an
optimal biok-
idney concept
c o m p r i s i n g
both the biok-
idney and a sol-
ids separation
unit for each of ODOUR CONTROL Meeting September 2007, München/Germany
PTS NEWS28 Forschung / Research
the partner mills. The elaborated combinations depended on specific
mill conditions, process water characteristics, and the demands on
treated water . Combinations of an aerobic biokidney, as MBBR, MBR
or activated sludge process, and a solids separation unit in the form
of flotation, filter or membrane were worked out.
The results showed that the introduction of a biokidney can effi-
ciently prevent odour in paper mills, but will also have a potential
for improved runnability due to the better over-all quality of the
process water .
Artificial Olfactory Systems - an alternative to traditional
analyses
In cooperation with the Department of Organic and Industrial
Chemistry of the University of Parma, SoaTec and I.S.E. are
developing artificial olfactory systems (AOS) for paper odour control
in order to replace panel test evaluations of paper products by an
automated and objective system . AOS is a tool made up of an array
of sensors (Metal Oxide Semiconductor) with partial specificity and
a suitable data processing system capable of characterising and rec-
ognising simple and complex odours, thus reaching ratings that are
comparable to human ratings .
The advantages of AOS compared to the traditional techniques (gas-
chromatographic analysis or olfactory sensor analysis through panel
testing) can be summarised as follows:
Reduced response times and hence possibility of a higher sam-•
pling rate .
Possibility of working continuously for many hours .•
Absence of pre-treatment of the samples before the analysis .•
Results expressed in a simple, synthetic and easily interpretable •
manner .
SoaTec developed an AOS for the objective determination of the
odour quality - subdivided into proper classes for convenience - of
the paper product through off-line analyses and hence the orga-
noleptic suitability of the paper for the specific product uses (e.g.
healthcare or foodservice) .
I.S.E. optimised the data acquisition and processing program, so as
to configure the interface to make it easy to use even by a non expert
user, but that at the same time leaves space for a more expert user to
broaden the applicability of the system . For this purpose the program
was divided up into two modules, to be described as follows:
Non expert user module - The user has the task of using the AOS •
only for carrying out the quality control of paper product .
Supervisory module - If necessary the user can add (or remove) •
types of samples and/or products, or classes (database manager) .
The AOS judgement on unknown paper samples to be rated is easy
to interpret and the results of trials in mills A and C are promising
leading to the objective of introducing the AOS in the off-line quality
control labs of paper mills .
Odour reduction by environmentally sound additives
KOLB, in collaboration with the Chemical Engineering Depart-
ment of the Complutense University of Madrid, has elaborated
the concept of reducing odour problems due to microbiological de-
posits by the use of environmentally sound additives, also called bio-
dispersants . These surfactant mixtures act by preventing the growth
of biofilms on surfaces or by reducing the thickness of biofilms. Vari-
ous mixtures of surfactants were tested on process waters of paper
mills with the aim of reducing odour produced by malodour-forming
micro-organisms in biofilms.
Mittel zur Geruchsvermeidung in Papierfabriken sind . Sie können
auch zur Runnabilitätssteigerung beitragen, da sie die Prozesswas-
serqualität insgesamt verbessern .
Elektronische Nasen – eine Alternative zu herkömmlichen
Analysen
Der Lehrstuhl für Organische und Industrielle Chemie der
Universität Parma, SoaTec und I.S.E. entwickelten gemeinsam
künstliche olfaktorische Systeme (AOS – Elektronische Nasen) zur
Geruchsanalyse in der Papierindustrie, die als automatisierte und
objektive Verfahren zur Produktbewertung anstelle der subjekti-
ven Bewertung durch Testpersonen eingesetzt werden sollen . Die
entwickelten elektronischen Nasen bestehen aus einer Anordnung
von Sensoren (Metalloxid-Halbleiter) mit partieller Spezifität sowie
einem geeigneten Datenverarbeitungssystem zur Charakterisierung
und Erkennung einfacher und komplexer Gerüche . Die Bewertungs-
ergebnisse sind mit denen von Versuchspersonen vergleichbar .
Gegenüber konventionellen Verfahren wie Gaschromatographie
oder der geruchssensorischen Prüfung durch Testpersonen weisen
die elektronischen Nasen folgende Vorteile auf:
Kürzere Analysezeiten ermöglichen eine höhere Probenanzahl .•
Kontinuierliche Arbeitsweise über mehrere Stunden möglich .•
Keine Probenvorbehandlung erforderlich .•
Ergebnisse sind synthetisch erstellt und daher einfach formuliert •
und leicht interpretierbar .
Die von SoaTec entwickelte elektronische Nase zur objektiven Be-
wertung der Geruchsqualität durch Offline-Analyse und damit zur
Bewertung der sensorischen Eignung von Papierprodukten für den
jeweiligen Verwendungszweck (Hygienepapiere oder Nahrungsmit-
tel) unterteilt die Proben in Geruchsklassen .
I.S.E. war für die Optimierung des Datenerfassungs- und –verar-
beitungsprogramms zuständig . Die Benutzerschnittstelle wurde so
konfiguriert, dass die elektronische Nase einerseits von Nichtfach-
leuten benutzt werden kann und andererseits dem Fachmann zu-
sätzliche Anwendungsmöglichkeiten bietet . Zu diesem Zweck wur-
de das Programm in zwei Module unterteilt:
Benutzermodul für Nichtfachleute – Einsatz der elektronischen •
Nase zur reinen Qualitätskontrolle von Papierprodukten .
Überwachungsmodul – Proben- und/oder Produktarten/-klas-•
sen können vom Nutzer hinzugefügt oder entfernt werden (Da-
tenbankverwaltung) .
Die vom Gerät gelieferten Bewertungen unbekannter Papierproben
sind einfach zu interpretieren, und die guten Ergebnisse von Pra-
xistests in den Fabriken A und C lassen die Einführung des Gerätes
zur Offline-Qualitätskontrolle in den Labors von Papierfabriken er-
warten .
Geruchsreduzierung durch umweltfreundliche Additive
Ein Konzept zum Einsatz umweltfreundlicher Additive (Biodisperga-
toren) zur Bekämpfung von Geruchsproblemen infolge bakterieller
Ablagerungen wurde gemeinsam von KOLB und dem Institut für
Chemieingenieurwesen der Complutense-Universität Mad-
rid entwickelt. Mischungen oberflächenaktiver Stoffe verhindern
hierbei das Biofilmwachstum auf Oberflächen oder reduzieren die
Filmdicke . An Fabrik-Prozesswässern wurden verschiedene Mi-
schungen getestet, um Geruchsemissionen durch Mikroorganismen
in Biofilmen zu verringern.
Die Biodispergatoren der Firma KOLB sind oberflächenaktive Subs-
tanzen mit mindestens einem ethoxylierten nichtionischen Bestand-
11 2007 29Forschung / Research
KOLB biodispersants are surfactants with at least one ethoxylated
non-ionic surfactant used in paper industry water systems to delay
and/or reduce the formation of biofilms. They are subdivided into
two functional subclasses: The first components, biostabilisers, act
on the initial steps of biofilm formation by reducing the probability
of micro-organisms to attach to surfaces and prevent the covering
of surfaces . The other components, biowettants, act like detergents
on developing or mature biofilms, by breaking up the exopolymeric
substances and enhancing the detachment of biofilms, thus reduc-
ing the thickness of existing biofilms. Since the anaerobic conditions
in biofilms can lead to odour production, these approaches reduce
odour problems at the place of their formation: in the biofilm.
The biostabilisers alter the wettability of surfaces in the paper ma-
chine, which influences the conditioning layer. The conditioning lay-
er is being formed by abiotic (non-living) substances, like salts such
as carbonates, silicates and others, but also by polymers, stickies,
process chemicals and further organic substances which are present
in the surrounding environment of a paper machine circuit . The
physical modification of the surface by biostabilisers delays the initial
adhesion of bacteria and the conditioning layer and therefore delays
biofilm formation, anaerobic conditions and thus odour formation.
Biowettants act similarly to cleaning agents by breaking up and thus
removing existing deposits where odour can develop . The addition
of effective amounts of a biodispersant leads to an enhanced biofilm
and odour control without being biocidal .
Acknowledgement: This project was sponsored by the European
Commission under the umbrella of the sixth Framework Programme
on research and technological development . We would like to ex-
press our warm gratitude for this support . For further information
about the research project ODOUR CONTROL please visit the web-
site www .odour-control .info .
Holger Jung
0049 89 12146 131 �
holger .jung@ptspaper .de
teil, die in Wasserkreisläufen der Papierindustrie zur Verlangsamung
und/oder Verringerung des Biofilmwachstums eingesetzt werden.
Sie lassen sich in zwei Funktionsklassen unterteilen: Bio-Stabilisato-
ren, die das Biofilmwachstum noch im Anfangsstadium bekämpfen,
indem sie die Anlagerung von Mikroorganismen an die Oberflächen
erschweren und so den vollständigen Bewuchs der Oberfläche ver-
hindern/minimieren . Die zweite Gruppe sind Bio-Benetzungsmittel,
die wie Detergenzien auf entstehende oder bereits vorhandene Bio-
filme wirken. Durch Aufspalten exopolymerer Substanzen fördern
sie das Ablösen des Biofilms von der Oberfläche und verringern so
dessen Dicke. Da die anaeroben Bedingungen im Biofilm oftmals zu
Geruchsbildung führen, bekämpfen diese Mittel Geruchsprobleme
direkt am Entstehungsort: im Biofilm.
Bio-Stabilisatoren verändern die Benetzbarkeit der Oberflächen von
Papiermaschinen, was sich wiederum auf den Konditionierungsfilm
auswirkt . Dieser kann aus abiotischen (nichtlebenden) Stoffen wie
Karbonat-Salzen, Silikaten u . a . bestehen, oder auch aus Polymeren,
klebenden Verunreinigungen (Stickies), Prozesschemikalien und
anderen organischen Stoffen, die in unmittelbarer Umgebung des
Papiermaschinenkreislaufs zu finden sind. Die physikalische Ober-
flächenmodifikation durch Bio-Stabilisatoren verzögert den Beginn
der Bakterienanlagerung an den Konditionierungsfilm und somit das
Biofilmwachstum, anaerobe Bedingungen und folglich die Geruchs-
bildung . Bio-Benetzungsmittel wirken ähnlich wie Reinigungsmit-
tel – sie lösen und entfernen Ablagerungen, die zur Geruchsbildung
führen können . Bio-Dispersionsmittel ermöglichen also bei geeig-
neter Dosierung eine verbesserte Bekämpfung von Biofilm- und Ge-
ruchsbildung bei minimiertem Biozideinsatz .
Danksagung: Das Projekt wurde innerhalb des 6 . Forschungsrah-
menprogramms der EU durchgeführt und gefördert . Dafür sei an
dieser Stelle herzlich gedankt . Weitere Informationen zu ODOUR
CONTROL finden Sie auch im Internet unter www.odour-control.info.
Holger Jung
0049 89 12146 131 �
holger .jung@ptspaper .de
Keramische Filtersysteme auf der Basis präkeramischer Sinterpapiere
Ceramic filter systems based on pre-ceramic papers
Die PTS setzt die Kooperation mit dem Lehrstuhl für Glas und
Keramik der Universität Erlangen/Nürnberg (Prof. Dr. Peter
Greil, Institutsleiter) fort, um die Anwendung präkeramischer
Sinterpapiere im Bereich der Filtrationstechnik durch Steuerung
der Porosität zu untersuchen.
Bei Fluidfiltration stehen keramische Materialien in direkter Konkur-
renz zu Membransystemen auf der Basis von Polymeren . Keramische
Membranen weisen gegenüber den Kunststoffmembranen Vorteile
wie höhere Bioinertheit, Lebensdauer, Betriebstemperaturen, besse-
rer Regenerierbarkeit oder direkte Beheizbarkeit auf . Im Gegenzug
sind Polymerfiltersysteme wesentlich günstiger, so dass in Low-Cost
Bereichen der Mikro-, Ultra- und Partikelfiltration Keramikfiltersys-
teme wenig Zugang finden. In erster Linie werden keramische Fil-
tersysteme mittels Extrudiertechnik erstellt, was einerseits teuer ist
und andererseits ausschließlich röhrenförmige Strukturen erlaubt .
PTS is going to continue its co-operation with the Chair of Glass
and Ceramics at Friedrich-Alexander University Erlangen-Nu-
remberg (Prof. Dr. Peter Greil, head of institute) to study con-
crete applications of pre-ceramic papers in the field of filtration
technology, in particular for porosity control.
Ceramic materials compete directly with polymer-based membrane
systems for fluid filtration. Ceramic membranes have several advan-
tages over their plastic counterparts, e . g . higher biological inertness
and operating temperatures, longer service life, superior regenera-
tion capacity or direct heating. However, ceramic filter systems have
hardly made inroads into the low-cost segments of micro-, ultra- and
particle filtration so far because their polymer-based competitors are
available at much lower prices. Ceramic filter systems are manufac-
tured mainly by extrusion moulding, a technique which is both ex-
pensive and limited to tubular structures only .
Dr .-Ing . Dieter Pauly
0049 89 12146 160 �
dieter .pauly@ptspaper .de
Dr .-Ing . Dieter Pauly
0049 89 12146 160 �
dieter .pauly@ptspaper .de
PTS NEWS30 Forschungsprojekte / Research projects
Der Einsatz „präkeramischer Sinterpapiere“ als Ausgangssystem in
Kombination mit papiertechnologischer Formgebung erlaubt es, ana-
log zu Polymersystemen völlig neue und großflächige Filterstrukturen
in Keramik zu realisieren (z .B . Wellpappenstrukturen) . Dieser neue
Ansatz soll es ermöglichen, keramische Filterstrukturen wesentlich
günstiger herstellen zu können und damit neue Marktsegmente im
Bereich der Filtrationstechnik zu erschließen . Der Filtrationsmarkt
insbesondere im Bereich Wasseraufbereitung (z .B . Trinkwasserauf-
bereitung oder Abwasserbehandlung in Papierfabriken) ist ein stark
wachsender Markt . Ein „Low cost“ - Ansatz im Bereich keramischer
Filter- und Membrantechnik verspricht demnach einen relevanten
Absatz für die sogenannten präkeramischen Sinterpapiere .
In dem Forschungsprojekt IGF-ZN04104/07 (Projektstart voraus-
sichtlich Januar 2008) soll erarbeitet werden, welche verschiedene
keramische Filterstrukturen prinzipiell möglich sind und in wel-
chem Maße papiertechnologisch die resultierende Porosität in der
papierabgeleiteten Keramik gesteuert werden kann . Das präkerami-
sche Sinterpapier soll in diesem Zusammenhang den Filter-Support
darstellen . Die eigentliche aktive Filtermembran wird im Projekt an-
satzweise mittels papiertechnologischen Streich- und im Vergleich
dazu mittels konventionellen Beschichtungsverfahren aufgebracht .
Zudem sollen innovative alternative Möglichkeiten (z .B . Imprägnie-
rung bzw . Teilimprägnierung mit präkeramischen Polymeren) zur
Steuerung der Porenweite entwickelt werden .
Christoph Sorg
0049 89 12146 175 �
christoph .sorg@ptspaper .de
The use of “pre-ceramic papers“ as a starting system in combina-
tion with paper-technological forming processes makes it possible
to realize completely new, large-area ceramic filter structures (like
corrugated board structures) similar to polymer systems . This new
approach is to render the production of ceramic filter structures
much more cost-effective, thus opening up new market segments
in the field of filtration technology. Filtration, especially for water
treatment (e.g. drinking water treatment or waste water purification
in paper mills) is a rapidly growing market . Based on this “low cost“
approach in the field of ceramic filter- and membrane technology,
pre-ceramic papers can be expected to find a ready market.
A research project (IGF-ZN04104/07, expected to start in January
2008) will investigate which ceramic filter structures are possible
in principle, and to what extent it is possible to control the resulting
porosity of paper-derived ceramics by paper-technological measures .
Pre-ceramic paper will serve as the filter-support here, whereas ac-
tive filter membranes will initially be applied by paper-technologi-
cal coating and, for comparison, conventional coating techniques .
Moreover, innovative alternatives (such as impregnation or partial
impregnation with pre-ceramic polymers) are to be developed for
pore size control .
Christoph Sorg
0049 89 12146 175 �
christoph .sorg@ptspaper .de
Um die Stickysituation im Papierherstellungsprozess transpa-
rent zu machen, entwickelt die PTS ein Bewertungstool für den
Konstanten Teil.
Bei Massendruckpapieren auf Altpapierbasis können die ablage-
rungsbedingten Produktionsstillstände schnell eine Größenordnung
von mehr als 5 % erreichen . In einer mittelgroßen Papierfabrik mit
einer Tagesproduktion von 500 t betragen die jährlichen Umsatzver-
luste bei einem Papierpreis von 500 €/t deutlich mehr als 4 Mio € .
Hauptursachen der Ablagerungen
an der Papiermaschine sind die
hohe Stickybeladung im Altpapier,
eine unzureichende Stickyabtren-
nung in der Stoffaufbereitung und
eine mögliche Reagglomeration
(Sekundärstickybildung) infolge
Chemikalieneinsatz im Konstan-
ten Teil (Papiermaschinen-Loop) .
Für die effektive Messung und
Bewertung der Performance der
Stoffaufbereitung bei der Sticky-
reduzierung hat die PTS bereits
eine systematische Vorgehens-
To make the stickie situation in the papermaking process com-
pletely transparent PTS is developing an evaluation tool for the
stock approach system.
Deposit-induced production outages in the manufacture of recov-
ered fibre based mass printing papers can quickly reach a magnitude
of 5 % or more . In a medium-sized paper mill with a daily production
of 500 tonnes, the annual losses in revenue would far exceed € 4m at
a paper price of € 500 /tonne . The principal causes of deposit forma-
tion on and in the paper machine
include the high stickie loading of
the recovered paper, inadequate
stickie separation in the stock
preparation department and pos-
sible reagglomeration (secondary
stickie formation) due to the use of
chemicals in the approach system
(paper machine loop) .
PTS has already developed a sys-
tematic approach in stickie reduc-
tion for effectively measuring and
evaluating stock preparation per-
formance . Within the scope of re-
Bewertungstool für Stickys im Konstanten Teil bei grafischen Papieren auf Altpapierbasis
Systematic evaluation of the stickie situation in the approach system of recovered fibre based graphic papers
-20100 20 30 40 50 60 70 80 90
0
-10
20
40
60
10
30
50
80
70
Mic
ro s
ticki
e re
tent
ion
(DM
F ex
trac
t) [%
]
Total retention [%]
R = 0.722
R = 0.882
Extract corrected (removal of extract from paper fibres)
Total extract
11 2007 31Forschungsprojekte / Research projects
search project IGF 14762 (sponsored by the Federal Ministry of Eco-
nomics and Technology within the industrial collective research),
PTS is currently working on a corresponding evaluation tool for the
stock approach system . This will make the stickie situation in the
papermaking process completely transparent .
Within the scope of the project, extensive process data of the stickie
loading in the PM loop are being collected in two paper mills . In so
doing, stickie mass flows are being used to show what volume of
stickies enters the paper via the main stock flow and what percent-
age of stickies is retained in the water circuits or is discharged via
the rejects . The determination of the stickie mass balance also allows
conclusions to be drawn about undesirable secondary stickie forma-
tion that may be occurring in the PM loop . In addition, a deposition
tendency profile extending from the finished stock in the DIP plant
right up to the headbox is intended to document possible changes in
the particle size spectrum of the stickies and thus in the deposition
behaviour of the particles . PTS has developed a deposition method
for this purpose that employs chrome plates .
High total retention in the paper machine leads directly to increased
stickie loading in the fibre mat and in the paper web (refer to the
figure). Only if this is done without the formation of stickie ag-
glomerates and thus without a greater deposition tendency will it
be acceptable to discharge the stickies together with the finished
paper. In addition to the basic stickie loading in the finished stock,
the very sensitive area of additive dosing is of utmost importance for
the stickie situation in the PM loop and constitutes the primary focus
of this research project .
This project is intended to in future provide a rapid evaluation of the
stickie situation in the PM loop considering the following aspects:
Macro stickies, quantitative loading and separation•
Micro stickies, quantitative loading and separation•
Secondary stickie formation due to additives•
Secondary stickie formation due to in-house and external broke•
Secondary stickie formation due to reject recirculation (DAF flo-•
tates, recovered stock)
The actual effect and potential for circulation water treatment•
Lutz Hamann
0049 3529 551 657 �
lutz .hamann@ptspaper .de
weise entwickelt . Im Forschungsprojekt IGF 14762 (gefördert vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der
industriellen Gemeinschaftsforschung) erarbeitet die PTS derzeit
ein entsprechendes Bewertungstool für den Konstanten Teil . Damit
wird die Stickysituation im Prozess der Papierherstellung lückenlos
transparent und eine genaue Priorisierung der Ablagerungsverursa-
cher wird ermöglicht .
Im Projekt werden in 2 Papierfabriken ausführliche Prozessaufnah-
men der Stickybeladung im PM-Loop durchgeführt . Dabei wird an-
hand der Sticky-Massenströme aufgezeigt, welche Stickymenge mit
dem Hauptstoffstrom ins Papier gelangt und welcher Stickyanteil im
Wasserkreislauf zurück bleibt bzw . über Rejekte ausgeschleust wird .
Die Ermittlung der Sticky-Massenbilanz lässt auch Rückschlüsse auf
eine im PM-Loop erfolgte unerwünschte Sekundärstickybildung zu .
Darüber hinaus soll ein Profil der Ablagerungsneigung vom Fertig-
stoff der DIP-Anlage bis zum Stoffauflauf mögliche Veränderungen
im Partikelgrößenspektrum der Stickys und damit im Ablagerungs-
verhalten dokumentieren . Dazu wird eine in der PTS entwickelte
Ablagerungsmethode an Chromplatten genutzt .
Eine hohe Gesamtretention an der Papiermaschine führt unmittelbar
zu einer erhöhten Stickybeladung im Faservlies bzw . in der Papier-
bahn (siehe Abbildung) . Nur wenn dies weitgehend ohne Agglome-
ratbildung von Stickys und damit ohne erhöhte Ablagerungsneigung
erfolgt, ist der Weg eines Stickyaustrages über das Fertigpapier ak-
zeptabel . Neben der Sticky-Grundbeladung im Fertigstoff ist somit
der sehr sensible Bereich der Additivdosierung für die Stickysituati-
on im PM-Loop von großer Bedeutung und steht im Fokus .
Die Projektergebnisse sollen eine schnelle Bewertung der Stickysitu-
ation im PM-Loop zu folgenden Punkten verfügbar machen:
Makrostickys, Beladung und Abtrennung quantitativ•
Mikrostickys, Beladung und Abtrennung quantitativ•
Sekundärstickybildung durch Additive•
Sekundärstickybildung durch eigenen bzw . Fremdausschuss•
Sekundärstickybildung durch Rejektrückführung (DAF-Flotate, •
Fangstoff)
IST-Wirkung und Potenzial der Kreislaufwasserreinigung•
Lutz Hamann
0049 3529 551 657 �
lutz .hamann@ptspaper .de
Die Regelungskonzepte der „Dezentralen Entkopplung“ und der
Rakelvorsteuerung führen zu einem deutlich ruhigeren Bahnlauf
und stabilisierten Bahnzügen.
Beim Herstellungsprozess von gestrichenem Papier kommt es im-
mer wieder zu Bahnverläufen und auch zu Bahnabrissen, die jedoch
ganz unterschiedliche Ursachen haben können . Ein wesentlicher
Aspekt für einen stabilen, abrissfreien Lauf der Papierbahn in einer
Streichmaschine ist der stabile Bahnzug von der Abrollung über das
Streichaggregat, die Trocknung bis hin zur Aufrollung . Herkömmli-
che Bahnzugregelungen können Schwankungen im Bahnzug, ver-
The control concepts of “decentralised decoupling” and blade
feed forward control reveal a smoother web run owing to stabi-
lised web tension.
During the paper coating process, unstable paper web run and web
breaks occur repeatedly, although the factors that cause them may
be very different . One essential aspect of a stable, break-free course
of the paper web through a coater is stable web tension in every
section of the coating machine (unwinder, coating head, dryer and
rewinder) . Conventional web tension control systems have been un-
able to compensate at all or compensate inadequately for fluctua-
Optimierung der Bahnspannungs-regelung durch dezentraleRegelsysteme
Optimising web tension control by using decentralised control systems
PTS NEWS32 Forschungsprojekte / Research projects
tions in web tension caused by (non-linear) changes in the physical
parameters of the web, by disruptions (e .g . coating head –blade- on/
off, phases of acceleration) or by coupling effects (through out the pa-
per web) . Uneven web run then results in production losses (breaks)
and/or a deterioration of quality (e .g . creasing, winding quality) .
The objective of the research project IGF 14140 (sponsored by the
Federal Ministry of Economics and Technology within the industrial
collective research) was to implement an improved web run control
system by stabilising web tension in an industrial-like environment .
New control structures were to be designed, implemented and tested
while taking into consideration all of the electrical and mechanical
systems including all of their non-linear and time-variant properties .
For this purpose, the “decentralised decoupling” procedures and
blade feed forward control that were developed by the Lehrstuhl für
Elektrische Antriebssysteme (EAT) (Chair for Electric Drive Systems)
at Technische Universität Munich were implemented and validated
on the PTS VESTRA pilot coater .
Not only an extensive database was created within the scope of the
project, but also a simulation toolbox with simulation modules, in-
dividual clamping points (drive system, rolls and paper web) as well
as the entire pilot coater facility . These measures made it possible to
effectively test and verify offline the new control structures.
An expanded electronic interface at the pilot coater connected the
new control structures to the hardware of the pilot coater . Adaptation
and optimisation work were conducted in the laboratories at Tech-
nische Universität and on-site at PTS . The results of measurement
on the pilot coater operating under full-scale conditions in practice
demonstrated a significant stabilisation of web run. It was thus pos-
sible to overcome the drawbacks of a conventional control system .
The development of the simulation toolbox with a set of simulation
modules permits generalisation and scale-up to any facilities that are
in continuous operation (e.g. in the film and foil industries and/or
packaging and printing industries) .
Beatrix Mair
0049 89 12146 156 �
beatrix .mair@ptspaper .de
ursacht durch (nichtlineare) Änderung physikalischer Parameter der
Papierbahn (Elastizitätsmodul), durch Störungen (z .B . Rakelan- bzw .
ablegen, Beschleunigungsphasen) oder durch Verkopplungseffekte
(über die Papierbahn) bisher nicht oder nicht ausreichend kompen-
sieren . Der unruhige Bahnlauf führt dann zu Produktionsverlusten
(Abrisse) oder einer Minderung der Qualität (z .B . Faltenbildung,
schlechte Wickelgüte der Rolle) .
Ziel des Forschungsprojektes IGF 14140 (gefördert vom Bundesmi-
nisterium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der industriel-
len Gemeinschaftsforschung) war es, eine verbesserte Regelung des
Bahnlaufes über eine Stabilisierung der Bahnspannung in einem in-
dustrieähnlichen Umfeld zu verwirklichen . Unter Berücksichtigung
des gesamten elektrischen sowie mechanischen Systems, mit all
seinen nichtlinearen und zeitvarianten Eigenschaften, sollten neue
Regelstrukturen entworfen und getestet werden . Hierzu wurden die
am Lehrstuhl für Elektrische Antriebssysteme (EAT) der TU Mün-
chen entwickelten Verfahren der „Dezentralen Entkopplung“ und
der Rakelvorsteuerung (Störgrößenaufschaltung) an der VESTRA
Versuchsstreichanlage der PTS implementiert und validiert .
Im Rahmen des Projektes wurde neben einer umfangreichen Da-
tensammlung eine Simulationstoolbox mit modularen Simulations-
bausteinen einzelner Klemmstellen (Antrieb, Walze und Papierbahn)
sowie der gesamten Versuchsstreichanlage erstellt . Damit konnten
die entwickelten neuen Regelstrukturen effektiv getestet und offline
verifiziert werden. Mit einer erweiterten elektronischen Schnittstel-
le an der Versuchstreichanlage wurde dann der Kontakt zwischen
den neuen Regelstrukturen und der Hardware der Anlage herge-
stellt . Nach umfangreichen Anpassungs- und Optimierungsarbeiten,
in den Laboren der TU München und an der PTS, belegten die unter
Praxisbedingungen an der Versuchstreichanlage ermittelten Messer-
gebnisse eine deutliche Stabilisierung des Bahnlaufs . Die Nachteile
einer herkömmlichen Regelung konnten damit überwunden werden .
Der Aufbau der Simulationstoolbox mit modularen Simulationsbau-
steinen erlaubt eine Verallgemeinerungsfähigkeit und Übertragbar-
keit auf jegliche Anlagen der kontinuierlichen Fertigung (z .B . auch
Folienindustrie und/oder Verpackung bzw . Druckindustrie) .
Beatrix Mair
0049 89 12146 156 �
beatrix .mair@ptspaper .de
The VESTRA pilot coater with the PTS interface between the dSPACE test computer and the VESTRA process control system S5 for drives M8/9 (tension press 1), M47 (JetFlowF coating unit) and M31/32 (tension press 2)
F
C
Rewindreel
ER
M 20M 21 M 22 M 23 M 24 M 25 M 26
M 27
M 28
M 29
M 30
M 31 M 32
M 33M 34M 36
M 35
M 1
M 2
M 3M 4
M 5M 6M 7
M 8 M 9M 10
M 11
M 12
M 13M 14M 15
M 17 M 16
M 18
M 19
FC
F
C
Control drivegroup M33
Control drive groupM22
Control drive groupM29
T
TTT
FCFC
M 37M 38
Film press(FP)
Display only(automation X)
T
T
T
T
TT
T
M 45
M 46
M 47
M 50
M 51
TT
T
TT
FC
Combi-Blade(CB)
dSPACE test computerControl for drives M8/9, M47 und M31/32)
VESTRA & SIEMENS S5
Sensors, system status, set points
JetFlowF(JF)
Control drivegroup M14
Control drivegroup M6
Unwindreel
11 2007 33Forschungsprojekte / Research projects
Das Ziel des Forschungsvorhabens AiF 14141 war die Verbesse-
rung der Entwässerung von Faserstoffsuspension durch Opti-
mierung der Wechselwirkungen zwischen Nasssieb, Flocke und
Füllstoffen.
Als Praxisreferenz wurden an Papiermaschinen mit Langsieben der
Stand der Technik und auftretende Abweichungen erfasst . Die un-
tersuchten Papiermaschinen wiesen eine erhebliche Bandbreite an
Einstellungen und Messwerten auf: In der Praxis konnte der gesamte
Spielraum der Siebparameter wiedergefunden werden . Der Drainage
Index (DI) reichte von 14,1 bis 34, der Fibre Support Index (FSI) von
86 bis 181 . Die Entwässerungsleistung lag im Bereich von 217 bis
627 l/m²/min und die Retention im Bereich von 49 bis 86 % .
Im Labormaßstab wurde der Einfluss variierter Retentionsmittel und
Nasssieb-Typen auf die Entwässerung und die Retention untersucht .
In den Laborversuchen korrelierte die Retention mit dem DI-Wert .
Die Gesamtretention stieg mit dem DI-Wert. Der Einfluss der Reten-
tionsmittel auf die Retention war höher als der Einfluss der Nass-
siebe .
Abschließend wurden ausgewählte Nasssiebe auf zwei Pilotanlagen
(PTS und VTT) hinsichtlich erreichbarer Prozess- und Produkteigen-
schaften verglichen. Damit konnten der Einfluss der Geschwindigkeit
und Dynamikunterschiede untersucht werden . An den Versuchsan-
lagen beeinflussten die Siebcharakteristika die initiale Blattbildung
und den Verlauf des Entwässerungsprofils. Mit höheren FSI-Werten
und geringeren Luftdurchlässigkeiten wurde das Entwässerungspro-
fil flacher. Feinere Siebe erzielten eine geringere mittlere Flockengrö-
ße nach dem Sieb .
Das Retentionsmittel Polyacrylamid (PAM) zeigte eine stärkere Flo-
ckung, höhere Retention und höhere Entwässerungsleistung im
Vergleich zu Polyethylenimin (PEI) . Der Retentionsmitteleinsatz ist
entscheidend für die Optimierung der Retention, Entwässerung und
Formation .
Wichtigstes Ergebnis einer Optimierung der Entwässerung ist ein
hoher Trockengehalt nach dem Sieb . Er bietet ein für den Anlagen-
betreiber nutzbares Potenzial zur Reduzierung der Energiekosten in
der Trocknung .
Aus den Ergebnissen des Projektes
kann abgeleitet werden, dass eine
Verbesserung der Entwässerung
ohne Retentionsverlust nur durch
eine Optimierung des gesamten
Entwässerungsverlaufes erreicht
werden kann . Die Vorgänge zu
Beginn der Entwässerungsstrecke
haben eine hohe Bedeutung für
die Konsistenz des Faservlieses,
den Verlauf der Entwässerung und
damit letztlich für Retention, Tro-
ckengehalte und Papierstrukturei-
genschaften . Eine initial ungünstig
ausgebildete Blattstruktur ist im
weiteren Prozess kaum ausgleich-
The aim of the research project IGF 14141 was to improve the
dewatering of pulp suspensions by the optimised interactions
between the wires, flocculation and fillers.
Industrial Fourdrinier paper machines were investigated as refer-
ences, determining the state of the art and any deviations therefrom .
The industrial paper machines differed considerably in parameter
settings and measured values, with wire parameters covering the
entire spectrum: Drainage Index (DI) values ranged from 14 .1 to 34;
Fibre Support Index (FSI) values from 86 to 181 . Dewatering per-
formance values ranged from 217 to 627 l/m²/min and retention
levels from 49 to 86 % .
Retention aids and wire designs were varied in the laboratory to
study their effects on dewatering and retention . Retention was found
to correlate with DI levels in the laboratory trials, with total reten-
tion increasing the higher the DI. Retention was influenced more
strongly by retention aids than by wire design .
Finally, selected wire designs were studied in pilot paper machines
(at PTS and VTT) to compare the process and product characteris-
tics they were capable of achieving, and to investigate the effects of
speed and dynamic differences .
In the pilot paper machines wire characteristics were found to have
an effect on initial sheet formation and dewatering profiles. Dewa-
tering profiles were lower at higher FSI and lower air permeability
levels. Finer wires led to smaller average floc sizes after the wire
Compared to polyethylene imine (PEI), polyacrylamide (PAM) was
the retention aid that produced greater flocculation, higher retention
and better dewatering performance . Retention chemicals are there-
fore decisive when optimising retention, dewatering and formation .
The main result of dewatering optimisation is a high dry content
after the wire, as this enables plant operators to save energy costs
for drying . The project results led to the conclusion that improved
dewatering without retention losses can be achieved only by opti-
mising the overall dewatering process .
Processes at the beginning of the wire section are highly impor-
tant to fibre mat consistence, dewatering profiles and ultimately to
retention, dry content and the
properties of the paper structure
as well . An unfavourable initial
sheet structure can hardly be
corrected or compensated for
later in the process . Optimum
retention, dewatering and forma-
tion are achievable by adjusting
the machine settings to the re-
tention programme, stock system
and wire design actually used in
each specific case.
Dewatering profile adjustments
present papermakers with an ad-
ditional degree of freedom which
should be used more often to sys-
Verbesserung der Entwässerung von Fasersuspensionen
Improving the dewatering of pulp suspensions
Influence of the FSI on the dry content after the forming fabric
A B C D12
9070 110 130 150 170 190 210
14
13
16
18
20
15
17
19
Fibre Support Index (FSI)
Dry
cont
ent a
fter t
he fo
rmin
g fa
bric
in % reference fibre
fibre + filler + PEIfibre + filler
fibre + filler + PAM
PTS NEWS34 Forschungsprojekte / Research projects
bar . Eine optimale Retention, Entwässerung und Formation kann
durch Anpassung der Maschineneinstellungen auf das aktuelle Re-
tentions- und Stoffsystem in Verbindung mit dem eingesetzten Sieb
erreicht werden. Die Einstellung des Entwässerungsprofils stellt damit
einen Freiheitsgrad dar, der verstärkt zur gezielten Optimierung von
Retention, Entwässerung und Formation genutzt werden sollte . Das
Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo-
gie im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert .
Christian Mannert
0049 89 12146 192 �
christian .mannert@ptspaper .de
tematically optimise retention, dewatering and formation processes .
The project was sponsored by the Federal Ministry of Economics and
Technology within the industrial collective research .
Christian Mannert
0049 89 12146 192 �
christian .mannert@ptspaper .de
Im Forschungsprojekt IGF 14372 „Verringerung der AOX-Kon-
zentrationen im Abwasser zur Einhaltung von AOX-Grenzwerten
bei direkt und indirekt einleitenden Papierfabriken“ wurden
die relevanten AOX-Quellen in verschiedenen Sortenbereichen
identifiziert und aus den Erkenntnissen wirtschaftlich vertret-
bare Maßnahmen zur AOX-Minderung abgeleitet.
Zu Problemen mit der Einhaltung von AOX-Grenzwerten kommt es
vorwiegend bei indirekt einleitenden Papierfabriken, da die ange-
schlossenen kommunalen bzw . Verbandskläranlagen bestrebt sind,
die AOX-Konzentrationen bereits
in ihren Zuläufen zu minimieren .
Bei den Herstellern von Druck-
oder Verpackungspapieren domi-
niert der Rohstoff Altpapier (AP)
als AOX-Quelle mit bis zu 100 %,
ebenso bei Hygienepapieren (bis 65
%) sofern AP maßgeblich am Faser-
stoffeinsatz beteiligt ist . Im weiten
Bereich der Spezialpapiere bestim-
men Nassfestmittel (NFM) auf Epi-
chlorhydrinbasis häufig mit bis zu
100 % die AOX-Konzentration im
Abwasser . Im Hygienepapiersektor können sowohl NFM (AOX-Anteile
von 16 bis 98 %) als auch die Faserstoffe (Altpapiere, AOX-abgebende
Zellstoffe) mit 2 bis 84 % dominieren, das Verarbeitungsabwasser kann
bis zu 20 % zum AOX im Gesamtabwasser beitragen .
Durch Einsatz von (noch) AOX-ärmeren NFM oder von Zellstoffen
ohne AOX-Abgabe kann die Belastung um bis zu 80 % reduziert
werden . Voraussetzung ist allerdings, dass die NFM-Retention an-
nähernd konstant gehalten werden kann . In einigen Fällen könnte
Project IGF 14372 “Lowering the AOX concentrations in ef-
fluents to comply with AOX limits of directly and indirectly
discharging paper mills“ has resulted in the identification of
relevant AOX sources in various grade groups as well as eco-
nomically viable measures for AOX reduction.
In particular indirectly discharging paper mills find it difficult to
comply with their AOX limits because linked municipal or co-oper-
ative sewage treatment plants are trying to minimize the incoming
AOX concentrations .
Recovered paper has been identified as the predominant AOX source
in printing or packaging (up to 100 %) as well as tissue paper produc-
tions (up to 65 %) using RCF pulps as main raw material source . In
the vast area of specialty papers, AOX concentrations are frequently
determined by wet strength agents (WSA) based on epichlorohydrin
(up to 100 %) . In the tissue sector, both WSA (AOX shares of 16 to 98
%) and fibres (RCF and AOX-releasing chemical fibres accounting for
between 2 and 84 %) can dominate, with processing waters contrib-
uting up to 20 % to the AOX present in final effluents.
Mills can reduce their AOX loads by up to 80 % if they use WSA con-
taining (even) less AOX or fibres releasing no AOX. This is only pos-
sible, however, if WSA retention can be kept more or less constant . In
some cases, improved WSA retention due to promoters could lower
AOX concentrations by up to 20 %. Biological effluent treatment and
ozone treatment of chemically-mechanically pretreated effluents can
reduce AOX loads by 25 to 95 % (see the diagram illustrating the
whereabouts of AOX after biological treatment) and 60 % (ozone), re-
spectively . More “recent“ technologies such as anaerobic treatment,
AOX-Frachten weiter gesunken Further reduction in AOX loads
AOXinflow100% biological
degradation:25-89%
stripping: < 4%
outflow: 3-74%
excesssludge:1-22%
shares [%] of AOX load in discharged effluent
millpapergrade
type of discharge
rawmaterial
fibres biocideswet strength
agentscoloring agents
others
A tissue indirect pulp 15 - 98 2 - 85 <5
B special indirect pulp ü ü
C special indirect pulp 100
D packaging direct rp 15 85
E tissue indirect pulp 80 20
F tissue indirect rp 66 15 20
G/H printing direct rp, tmp 100
ü = identified, but not quantifiable; rp = recovered paper; tmp = thermo-mechanical pulp
11 2007 35Forschungsprojekte / Research projects
eine Verbesserung der NFM-Retention durch Promotoren die AOX-
Konzentration um bis zu 20 % verringern . Die biologische Abwas-
serreinigung sowie die Ozonbehandlung von chemisch-mechanisch
vorgereinigten Abwässern kann die AOX-Belastung um 25 bis 95 %
(siehe Grafik zum Verbleib des AOX bei der biologischen Reinigung)
bzw . um bis zu 60 % (Ozon) verringern . Die „neueren“ Reinigungs-
verfahren Anaerobie, Schwebebettreaktoren und Membranbiologie
wurden erstmal im Hinblick auf die AOX-Elimination genauer un-
tersucht . Sie weisen aber für sich alleine oder in Kombination mit
weiteren biologischen Stufen keine Vorteile gegenüber den „klassi-
schen“ Verfahren bzw . Verfahrenskombinationen auf .
Die AOX-Abgabe (nach PTS-Methode RH 01/91) der untersuchten
Altpapiere und der Zellstoffe lag meistens unterhalb bzw . im Be-
reich der Erfassungsgrenze von 5 mg AOX/g Faserstoffotro und war
damit abermals niedriger als in früheren Untersuchungen . Im Ver-
gleich zu den letzten systematischen Untersuchungen in den Jahren
1992/1993 sind die spezifischen AOX-Frachten [g AOX/tProdukt] in den
Papierfabriksabwässern um rund 50 % zurückgegangen . Das Projekt
wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im
Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert .
Dr . Hans-Jürgen Öller
0049 89 12146 465 �
hans-juergen .oeller@ptspaper .de
PSB reactors or membrane biology were carefully examined for AOX
elimination for the first time here. They showed no advantages over
conventional treatments or treatment combinations, however, nei-
ther when used on their own nor in combination with other biologi-
cal stages .
The AOX release (as determined by PTS method RH 01/91) of the
recovered papers and chemical fibres investigated in the project was
below or close to the detection limit of 5 mg AOX/g fibreso .d . in most
cases, and thus again lower than in earlier studies . As compared to
previous systematic studies performed in 1992/1993, specific AOX
loads [g AOX/tproduct] have gone down by around 50 % in paper mill
effluents. The project was sponsored by the Federal Ministry of Eco-
nomics and Technology within the industrial collective research .
Dr . Hans-Juergen Oeller
0049 89 12146 465 �
hans-juergen .oeller@ptspaper .de
SiOX-Schichten, die durch Plasmapolymerisation aufgebracht
wurden, können die Sperrwirkung von Kunststofffolien erheb-
lich steigern. Aufgrund der geringen Schichtdicken werden
dadurch die Rezykliereigenschaften der so behandelten Folien
nicht beeinflusst.
Als poröser, aus natürlichen Fasern aufgebauter Werkstoff hat Papier
keine ausreichende Barrierewirkung gegenüber Gasen und Dämpfen .
Es muss dazu entweder kaschiert, imprägniert oder beschichtet wer-
den, wobei heute die Erzielung ausreichend hoher Barrierewirkung
durch eine Verminderung der ökologischen Vorteile insbesondere
der guten Rezyklierbarkeit erkauft werden muss . Speziell für Be-
schichtungen gilt, dass diese nach heutigen Maßstäben vergleichs-
weise dick auf Papier und Karton aufgebracht werden müssen, um
ausreichende Barrierewirkung zu erzeugen .
Das Forschungsprojekt IGF 14440 (gefördert vom Bundesministeri-
um für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der industriellen Ge-
meinschaftsforschung) baut auf die Erfolge in der Kunststoffindustrie
auf und zielt auf die Erhöhung der Sperreigenschaften von Verpa-
ckungspapieren gegenüber Wasser, Wasserdampf und Luftsauerstoff
durch das Aufbringen von sehr dünnen SiOX-Beschichtungen ab . Es
wird in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Leder und
Kunststoffbahnen GmbH (FILK), Freiberg, durchgeführt .
In Voruntersuchungen an Industriepapieren wurde deutlich, dass
die Poren in Strichoberflächen von herkömmlichen Offset- und
Tiefdruckpapieren durch die SiOX-Schichten nicht ausreichend ver-
schlossen werden können . So konnten an den im Labor erzeugten
Mustern zwar eine deutlich niedrigre Wasseraufnahme festgestellt
The barrier effect of plastic films is able to be enhanced consid-
erably by SiOX layers applied by plasma polymerisation. Since
the layers are very thin, the recyclability properties of the films
thus treated are not affected.
Paper, a porous material made from natural fibres, does not create
an adequate barrier to gases and vapours . It must therefore be lami-
nated, impregnated or coated . Nowadays, achieving an adequately
high barrier effect must be won at the great cost of reducing the
ecological advantages of the product, in particular good recyclabil-
ity . Especially as far as coatings are concerned, this means that they
must be applied to paper and board in a layer that is comparatively
thick compared to current standards in order to achieve an adequate
barrier effect .
The research project IGF 14440 (sponsored by the Federal Ministry of
Economics and Technology within the industrial collective research)
is based on the success achieved in the plastics industry and aims at
enhancing the barrier properties of packaging papers to water, water
vapour and atmospheric oxygen by applying very thin SiOX coatings .
The project is being carried out in co-operation with the Research
Institute for Leather and Plastic Sheets (FILK), Freiberg .
It became clear in preliminary tests on industrial papers that the
SiOX layers were not able to adequately close the pores in the coat-
ing surfaces of conventional offset and gravure papers . Although the
laboratory samples were found to have much lower water absorption,
the barrier effect with respect to gases left much to be desired .
Later phases of the project were designed to combat this problem
with the development of very smooth precoats which also featured
Entwicklung von Verpackungspapie-ren mit SiOX-Barriereschichten
Developing packaging papers with SiOX barrier layers
PTS NEWS36 Forschungsprojekte / Research projects
werden, die Sperrwirkung gegen-
über Gasen blieb aber hinter den
Erwartungen zurück .
Im weiteren Verlauf des Projektes
wurde diesem Problem mit der
Entwicklung von sehr glatten Vor-
strichen begegnet, die als weiteres
Kennzeichen sehr niedrige Porosi-
täten aufwiesen . Den Streichfar-
ben wurden dazu Bindemittel in
Mengen deutlich oberhalb der kri-
tischen Pigmentvolumenkonzent-
ration zugemischt . Es wurden au-
ßerdem Bindemittel ausgewählt,
die bekanntermaßen bereits über eine Sperrwirkung gegenüber
Wasserdampf und Luftsauerstoff verfügen . Als Pigment wurde Kao-
lin wegen seiner ausgeprägten Plättchenform bevorzugt . Durch die-
se werden die Diffusionswege von Gasmolekülen in Pigmentstrichen
verlängert und damit die Gasdurchlässigkeiten erniedrigt . Zur Glät-
tung der Oberflächen wurden Satinage-Verfahren eingesetzt.
Die Graphik zeigt die Wasserdampfdurchlässigkeiten von Mustern,
die im Labor vorgestrichen und anschließend mit dem Normaldruck-
Plasmaverfahren mit einer SiOX-Schicht versehen wurden . Das Nor-
maldruck-Plasmaverfahren eignet sich besonders gut zum Beschich-
ten von bahnförmigen Materialien, da es im Gegensatz zu anderen
Plasmaverfahren auch ohne Vakuum anwendbar ist .
Als Substrat wurde ein geleimtes holzfreies Streichrohpapier mit ei-
ner flächenbezogenen Masse von 200 g/m² verwendet. Der Auftrag
der Vorstriche betrug einheitlich 15 g/m² . Die Trocknung erfolgte
im Wärmeofen für 90 s bei 150°C . Die SiOX-Beschichtung wurde mit
Hilfe eines Precursors erzeugt, bei dem es sich um Hexamethyldisilo-
xan (HMDSO) handelte . Die Schichtdicke betrug jeweils ca . 0,5 µm .
Aus der Abbildung wird ersichtlich, dass bereits durch diese dünne
Schicht eine weitere Absenkung der Wasserdampfdurchlässigkeit
gegenüber den vorgestrichenen Mustern erreicht werden konnte .
Insgesamt betrachtet sind die Untersuchungen darauf ausgelegt,
wichtiges Grundlagenwissen zur Verbesserung der Funktionalität
von Verpackungspapieren mittels Plasmaverfahren zu erarbeiten .
Dr . Markus Kleebauer
0049 89 12146 387 �
markus .kleebauer@ptspaper .de
very low porosity values . Binders
in amounts much above the criti-
cal pigment volume concentration
were added to the coating colours .
In addition, binders were chosen
that were already known to pos-
sess a barrier effect to water va-
pour and atmospheric oxygen . Ka-
olin was preferred as the pigment
due to its pronounced platelet
shape . The latter causes the diffu-
sion pathways of gas molecules in
pigment coatings to be extended,
thus lowering the gas permeabil-
ity values . Supercalendering was used to smooth the surfaces .
The graph shows the water vapour transmission of samples that
were precoated in the laboratory and subsequently provided with a
SiOX layer using normal pressure plasma treatment . Normal pressure
plasma technology is particularly suitable for coating web-shaped
materials since, unlike other plasma processes, it can be used with-
out a vacuum .
A sized, wood-free coating base paper with a grammage of 200 g/m²
was used as the substrate . All precoats were applied at 15 g/m² . The
papers were dried in a warming cupboard for 90 s at 150°C . The SiOX
coating was produced with the aid of a precursor, i .e . hexamethyl-
disiloxane (HMDSO) . The thickness of each layer was approx . 0 .5
µm . The graph shows that even this thin layer was able to achieve
an additional reduction in water vapour transmission compared to
the precoated samples .
In summary, the tests were designed within the framework of the
project to provide important basic research findings on how to en-
hance the functionality of packaging papers by plasma technology .
Dr . Markus Kleebauer
0049 89 12146 387 �
markus .kleebauer@ptspaper .de
0
100
50
200
300
400
150
250
350
500
450
Wat
er v
apou
r tra
nsm
issi
on [g
/(m
d)]
WVT precoat
WVT precoat+SiOx
PVOHOHP starchPU dispersionSB latex2
(50 parts in each case)
Das Forschungsvorhaben IGF 14761 wurde initiiert, um gestri-
chene Verpackungspapiere speziell für den Flexodruck - im Hin-
blick auf Verbesserung der Druckqualität und Kostensenkung
- zu optimieren.
In den letzten Jahren wurde der Offsetdruck als das dominierende
Druckverfahren bei der Herstellung von gestrichenen Verpackungs-
papieren in vielen Fällen vom Flexodruck abgelöst . Die Strichrezep-
turen sind aber für dieses Druckverfahren nicht optimiert . Da Fle-
xodruck traditionell eher auf Kunststoffsubstraten ausgeführt wird,
Research project IGF 14761 was initiated to optimise coated
packaging papers for flexographic printing in particular with a
view to print quality improvement and cost reduction.
In the last few years, offset printing, the dominant printing method
in the production of coated packaging papers, has been superseded
in many cases by flexographic printing. The coating formulations,
however, have not been optimised for flexography. Since flexography
is traditionally carried out preferably on plastics substrates, the basic
Für den Flexodruck optimierte Verpackungspapiere
Optimising packaging papers for flexographic printing
11 2007 37Forschungsprojekte / Research projects
waren die grundlegenden Anforderungen des Flexodruckes an den
Bedruckstoff Papier nicht eindeutig definiert. Aufgrund der niedri-
gen Viskosität und damit geringeren Zügigkeit von Flexodruckfarben
war zudem das Potenzial vorhanden, die Kosten für die „Flexodruck-
Papiere“ durch Verminderung der Bindemittelgehalte in den Streich-
farben erheblich zu senken .
Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten lag auf der Herstellung
praxisnaher Streichfarbenrezepturen für hochwertige, flexible
Verpackungspapiere als auch für gestrichenen Liner . Dabei sollten
durch die optimierte Auswahl von Streichfarbenkomponenten und
den gesteuerten Strichaufbau Papiere erzeugt werden, die für den
Flexodruck geeignet sind, deren Verarbeitbarkeit und Bedruckbar-
keit gewährleistet ist, und die gegenüber den bisherigen Papieren
Kostenvorteile haben .
Bisher wurde ein erstes Anforderungsprofil für die Entwicklung von
“Flexodruck-Papieren“ erstellt. Als wichtigste Papieroberflächenei-
genschaften erwiesen sich die Oberflächenglätte (1,5 – 2,5 µm, PPS),
die Oberflächenspannung (≥ 38 mN/m) sowie eine möglichst hohe
Mikroporosität . In den darauf folgenden Laborstreichversuchen wur-
den mit unterschiedlichen Pigmenten Streichfarben entwickelt, um
die erforderlichen Papierkennwerte zu erreichen . Die gestrichenen
Papiermuster wurden mit einem Labor-Flexodruckgerät bedruckt .
Zusätzlich wurde stets die Weiterverarbeitbarkeit (Rill-, Falz- und
Verklebbarkeit) der gestrichenen Laborpapiere untersucht . Am Ende
der Laborarbeiten konnte mit einem feinen Calciumcarbonat-Pig-
ment mit enger Korngrößenverteilung die erforderlichen Werte für
Glätte und Mikroporosität erreicht werden. Die geforderte Oberflä-
chenspannung konnte mit einem harten Styrol-Acrylat-Binder einge-
stellt werden . Der Bindemittelgehalt in den Strichrezepturen konnte
ohne Beeinträchtigung der Weiterverarbeitbarkeit der Papiere auf 8
Teile reduziert werden . Die Übertragbarkeit der Laborergebnisse in
die industrielle Produktion konnte durch Streichversuche an einem
Pilot Coater und Druckversuche an einer industriellen Zentralzylin-
derdruckmaschine verifiziert werden (siehe Abbildung).
In den nächsten Optimierungsschritten werden die Einflüsse des
Kationisierungsgrads und der Polarität des Papierstrichs sowie der
Satinageeinfluss auf die Flexodruckqualität untersucht. Des Weite-
ren soll aufgezeigt werden, dass die Bindemittelgehalte im Papier-
strich noch weiter gesenkt werden können, falls diese Papiere nur
bedruckt und nicht weiterverarbeitet werden . Das Projekt wurde
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rah-
men der industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert .
Mustafa Kemal Güzelarslan
0049 89 12146 181 �
mustafa .guezelarslan@ptspaper .de
requirements of flexography on paper as a printing substrate have
not been clearly defined. Furthermore, since flexographic inks have
lower viscosity and thus lower tack, there is indeed potential for
significantly lowering the costs of “flexographic papers” by reducing
the binder content in the coating colours .
The research work focused on the production of practice-oriented
coating colour formulations for flexible, high-quality packaging pa-
pers and for coated liner . The optimised choice of the coating colour
components and the controlled coating structure was intended to
produce papers that are suitable for flexographic printing, that have
guaranteed convertibility and printability and that have cost advan-
tages over conventional papers .
So far, an initial requirement profile for the development of “flexo-
graphic papers” was created . The most important paper surface
prop erties proved to be surface smoothness (1 .5 – 2 .5 µm, PPS),
surface tension (≥ 38 mN/m) and the greatest possible microporos-
ity . Coating colours with different pigments were developed in the
subsequent laboratory coating trials in order to achieve the required
characteristic paper values . The coated paper samples were then
printed using a laboratory flexographic printing press. In addition,
the converting properties (creasability, foldability and gluability) of
the coated laboratory papers were tested in all cases . At the conclu-
sion of the laboratory work, the necessary smoothness and micropo-
rosity values were achieved using a fine calcium carbonate pigment
with a narrow grain size distribution . The required surface tension
was obtained using a hard styrene-acrylate copolymer-based binder .
The binder content in the coating formulations could not be reduced
to 8 parts without impairing the converting properties of the papers .
The scale-up of the laboratory results to industrial production was
verified by coating trials on a pilot coater and printing test runs on an
industrial central cylinder flexographic printing press (see Figure).
The next optimisation steps will examine the impacts of the degree
of cationisation, the polarity of the paper coating and the effect of
supercalendering on the quality of flexographic printing. Further-
more, the project is intended to demonstrate that the binder contents
in the paper coating can be reduced even more if these papers are
only printed and not converted . The project was sponsored by the
Federal Ministry of Economics and Technology within the industrial
collective research .
Mustafa Kemal Guezelarslan
0049 89 12146 181 �
mustafa .guezelarslan@ptspaper .de
Schematic structure of a central cylinder (flexographic) printing press
PTS NEWS38 Forschungsprojekte / Research projects
Ziel des Forschungsprojektes IGF 14764 ist es, die Vorhangstabi-
lität beim Curtain Coating bei geringen Maschinengeschwindig-
keiten und geringer Auftragsmenge durch den Einsatz grenzflä-
chenaktiver Tenside zu erhöhen.
Curtain Coating ist ein bislang nur
im Spezialpapierbereich eingesetz-
tes, kontaktloses Streichverfahren,
das ohne Überschuss an Streich-
farbe auskommt . Einige Studien
konnten bereits zeigen, dass es sich
mit einem idealen Konturstrich
auch auf grafische Papiere und Ver-
packungspapiere übertragen lässt .
Grenzflächenaktive Tenside sen-
ken die Oberflächenspannung von
Streichfarben, idealerweise ohne
negative Auswirkungen auf die
Produktqualität . Zusätzlich kann aufgrund des idealen Konturstrichs
mittels Curtain Coater eine sehr gute Strichopazität erreicht werden,
die sich u .a . in einer verbesserten Druckqualität widerspiegelt .
Um die speziellen Anforderungen an die Streichfarbenrheologie und
insbesondere beim Curtain Coating an die dynamische Oberflächen-
spannung zu erfüllen, muss für den jeweiligen Anwendungsfall eine
eigene Lösung erarbeitet werden. Die Grafik zeigt den Einfluss eines
mizellaren Tensids hoher Mobilität auf die dynamische Oberflächen-
spannung des Streichfarbenserums innerhalb 1s Oberflächenalter.
Alle vier Streichfarben konnten einen stabilen Vorhang auf dem
Labor-Curtain-Coater bilden. Der minimal mögliche Durchfluss, als
Kriterium für die Vorhangstabilität, konnte dabei entsprechend der
Einsatzmenge an Tensid bis zu 25 % reduziert werden (0,6 T) . Wirt-
schaftlich interessant ist die Einsatzmenge von 0,2 T, da hier bereits
eine Reduzierung von rund 20 % an Durchflussmenge erreicht wer-
den konnte . Eine Verdreifachung der Tensidzugabe verbessert die
Vorhangstabilität nur geringfügig . Das Projekt wurde vom Bundes-
ministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der indust-
riellen Gemeinschaftsforschung gefördert .
Ralf Gericke
0049 89 12146 406 �
ralf .gericke@ptspaper .de
The objective of research project IGF 14764 was to enhance cur-
tain stability in curtain coating at low machine speeds and with
a minimum coat thickness by the use of surfactants.
Curtain coating is a non-contact
coating method which functions
without an excess of coating col-
our and which has hitherto been
used only in the specialty paper
sector . A few studies have been
able to demonstrate that non-con-
tact coating with an ideal contour
coating, can also be employed in
the sector of graphic and packag-
ing papers .
The use of surfactants reduces the
surface tension of coating colours,
ideally without any negative impact on product quality . At the same
time, very good coating opacity can be achieved by virtue of the ide-
al contour coating applied by the curtain coater . This among other
things, results in improved print quality .
To fulfill special requirements on paper coating rheology and especially
in curtain coating on dynamic surface tension, an individual solution
must be developed for each and every application . The diagram shows
by way of example the impact of a highly mobile micellar surfactant
on the dynamic surface tension of the coating colour serum within a
surface age of 1 second .
All four coating colours were capable of forming a stable curtain in
the laboratory curtain coater . It was possible to reduce the minimum
possible flow volume – a criterion of curtain stability – to 25 % as
a function of the amount of surfactant used (0 .6 T) . A surfactant
volume of 0 .2 T is economically interesting, since even this amount
brings about a reduction of approx. 20 % in flow volume. Tripling
the amount of surfactant only marginally improves curtain stability .
The project was sponsored by the Federal Ministry of Economics and
Technology within the industrial collective research .
Ralf Gericke
0049 89 12146 406 �
ralf .gericke@ptspaper .de
Vorhangstabilität beim Curtain Coating Curtain stability in curtain coating
02000 400 600 800 1000
20
10
40
60
30
50
bubble life time [ms]
σ [m
N/m
]
0.0 T 0.4 T0.2 T 0.6 T
Bietet der Einsatz von modernen Laubholz-BCTMP-Typen in
technischen Spezialpapieren und hochwertigen grafischen Pa-
pieren papiertechnologische und wirtschaftliche Vorteile?
Dieser Frage geht das Forschungsprojekt IGF 14811 nach (gefördert
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rah-
men der industriellen Gemeinschaftsforschung) . Der Einsatz von
Kurzfaserzellstoffen wächst seit geraumer Zeit kontinuierlich . Das
Technical and economic advantages for technical specialty pa-
pers and high-grade graphic papers by the use of modern hard-
wood BCTMP types?
This is the question of research project IGF 14811 (sponsored by the
Federal Ministry of Economics and Technology within the indus-
trial collective research). The use of short-fibre pulps has been stead-
ily growing for some time now . This applies to the market for both
Substitution von Ahorn- und Birken-zellstoff durch Eukalyptus nitens, Aspenzellstoff und BCTMP
Substitution of Eucalyptus nitens, aspen pulp and BCTMP for maple and birch pulp
11 2007 39Forschungsprojekte / Research projects
betrifft sowohl den Markt der hö-
herwertigen grafischen Papiere als
auch der Spezialpapiere . Die Kul-
tivierung der schnellwüchsigen
Eukalyptusarten E . globulus und
E . grandis war die Voraussetzung
für eine ausreichende Bereitstel-
lung von Kurzfaserholz für die
Zellstofferzeugung . Die kurzen
Umtriebszeiten dieser Hölzer
ermöglichen eine äußerst wirt-
schaftliche Erzeugung von Kurz-
faserzellstoffen aus subtropischem
und tropischem Klima . Diesen
Wettbewerbsbedingungen können die traditionell eingesetzten
Laubhölzer der nördlichen Breiten in Europa und Nordamerika nur
wenig entgegensetzen . Die Entwicklung führte dazu, dass die Bir-
ken- und Ahornzellstoffe mehr und mehr aus den hochwertigen gra-
phischen Papieren und den Spe-
zialpapiersortimenten zugunsten
der Zellstoffe aus schnellwüchsi-
gen Hölzern verdrängt wurden .
Die Forschungsergebnisse zeigen
deutliche Unterschiede in den
morphologischen Eigenschaften
zwischen den Laubhölzern der
gemäßigten Zone und den unter
subtropischem oder tropischem
Klima gewachsenen (Abbildung
1) . Laubhölzer aus dem gemäßigten Klima besitzen eine größere Fa-
serlänge und eine größere Faserbreite . Die Faserwandstärke ist im
Verhältnis zu den unter tropischem oder subtropischem Klima ge-
wachsenen geringer. Dies hat Auswirkungen auf die Fasersteifigkeit
und die Faserform (Röhren- oder Bändchenform) .
Durch Mahlung ist nur eine bedingte Eigenschaftsverbesserung mög-
lich, die vor allem durch die Wahl der am besten geeigneten Mah-
lungsbedingungen eingestellt werden kann. Die Auswahl der Refiner-
garnitur hängt im Wesentlichen von der zu mahlenden Faserart und
der Erzeugungsvorgeschichte ab . Kurzfaserzellstoffe sind schlanker
und kürzer, die Mahlresistenz ist viel geringer als bei Langfaserzell-
stoffen, deshalb werden hier Garnituren einer neuen Generation ein-
gesetzt, welche sich vornehmlich durch schmale Messerbreiten und
daraus resultierend hohen sekundlichen Schnittlängen auszeichnen .
Die spezifische Arbeit reicht nicht
aus, um den Mahlprozess exakt
zu beschreiben, deshalb wurden
Kennzahlen erarbeitet, die die
Intensität oder die Häufigkeit der
Mahlung ausdrücken . Hinter der
Mahlintensität verbirgt sich die
spezifische Kantenbelastung (SEL)
und die spezifische Oberflächen-
belastung (SSL) . Je höher die spezi-
fische Kantenlast, desto intensiver
ist die Mahlbehandlung . Fasern
werden gekürzt . Eine niedrige
Belastung hat einen verstärkten
high-quality graphic papers and
specialty papers . The cultivation
of the fast-growing Eucalyptus
species E . globulus and E . grandis
was a prerequisite for supplying
adequate amounts of short-fibre
wood for pulp production . The
short crop rotation cycles of these
woods makes it extremely eco-
nomical to produce short-fibre
pulps from subtropical and tropi-
cal climates . The hardwoods from
the northern latitudes in Europe
and North America that are tradi-
tionally used can hardly compete under such conditions . This de-
velopment has caused maple and birch pulps to be displaced from
the high-quality graphic and special paper product lines to an ever
greater extent by the pulps from fast-growing types of wood .
Significant differences exist in the
morphological properties between
the hardwoods from temperate
forests and those that grow in
subtropical or tropical climates
(Figure 1) . Hardwoods from the
temperate zone have fibres that
are greater in length and breadth .
The fibre wall is thinner com-
pared to woods that have grown
in subtropical or tropical climates .
This has consequences for fibre stiffness and fibre shape (tubular or
ribbon-shaped) .
Refining is only capable of improving the properties to a limited ex-
tent, the improvement being due in particular to the selection of the
most suitable refining conditions. The choice of the refiner fillings
depends essentially on the type of fibre to be refined and the previous
history of the production process. Short-fibre pulps are slender and
shorter; the refining resistance is much lower than with long-fibre
pulps. This also explains why a new generation of refiner fillings is
being used that mainly exhibit narrow bars and resulting long sec-
ondary cutting lengths. The specific work is not sufficient to describe
the refining process accurately. For this reason, indices were devel-
oped to express the intensity or frequency of refining. The concept of
refining intensity is understood to mean the specific edge load (SEL)
and the specific surface load (SSL).
The higher the specific edge load,
the more intensive the refining
operation . Fibres are shortened . A
low load intensifies the fibrillating
effect .
The refiner should be operated
under “low intensity” conditions,
i .e . with a low edge load (less than
0 .1 J/m), a long secondary cut-
ting length and an optimum cut-
ting angle . This allows optimum
Figure 1: Hardwood fibres, typical genetic variations among species
Figure 2: Refiner fillers (disk), cutting angle 60°, Edge load 0.5 to 1.2 Ws/m(Filling 1, left), 0.1 to 0.5 Ws/m (Filling 2, right)
15250 50 75 100 125 150 175 200
25
20
35
45
55
30
40
50
65
60
Spec. refining energy [kWh/t]
Dew
ater
ing
resi
stan
ce [S
R]
Euc nitens 1 Ws/mmaple 1 Ws/mBirch 1 Ws/mAspen 1 Ws/m
0,3 Ws/m0,3 Ws/m0,3 Ws/m0,3 Ws/m
Figure 3: Impact of refining on the drain-age resistance, filler filling 1 vs. 2
PTS NEWS40 Forschungsprojekte / Research projects
fibrillierenden Effekt.
Der Refiner sollte unter „low intensity“- Bedingungen betrieben
werden . Dabei wird mit einer niedrigen Kantenbelastung (bis unter
0,1 J/m), einer hohen sekundlichen Schnittlänge und einem optima-
len Schnittwinkel gearbeitet . Dadurch können optimale Festigkei-
ten, Oberflächen- und optische Eigenschaften, bei niedrigeren spezi-
fischen Energieeinträgen erzielt werden. Deshalb werden für dieses
Projekt Garnituren eingesetzt, deren konstruktive Parameter diesen
Anforderungen genügen, so dass die spezifische Kantenbelastung die
Grundlage für den Vergleich der bei der Mahlung erzielten Faser-
stoffmerkmale und Papiereigenschaften darstellt (Abbildung 2) .
Welche Eigenschaften die neuen, schnellwüchsigen Laubholzfasern
aufweisen und wie sich diese auf die Faserstoffmerkmale und Papier-
eigenschaften auswirken ist in diesem Projekt zu untersuchen . Vor
allem der Einsatz von modernen Laubholz-BCTMP-Typen in techni-
schen Spezialpapieren und hochwertigen graphischen Papieren soll
hinsichtlich papiertechnologischen und wirtschaftlichen Vorteilen
untersucht werden . In der Abbildung 3 wird deutlich, wie verschie-
den der Eukalyptus nitens und der Aspenzellstoff das Entwässe-
rungsverhalten in Abhängigkeit von der Kantenlast im Vergleich zu
Birke und Ahorn entwickeln und welche Potenziale eine angepasste
Mahlung eröffnet .
Manuela Fiedler
0049 3529 551 620 �
strength values, surface and optical properties to be achieved with
low specific energy inputs. More fibres are worked upon during re-
fining. This is the reason why refiner fillers are being used in this
project whose structural parameters comply with these require-
ments so that the specific edge load is the basis upon which the pulp
features and paper properties achieved by refining can be compared
(Figure 2) .
What properties the new, fast-growing hardwood fibres exhibit
and how these affect the pulp features and paper properties is be-
ing studied in this research project . This project aims in particular
at studying the technological and economical advantages of using
modern BCTMP hardwood species in technical specialty papers and
high-quality graphic papers . Figure 3 shows how differently Euca-
lyptus nitens and the aspen pulps develop dewatering behaviour as
a function of the edge load compared to birch and maple and what
potentials adapted refining opens up.
Manuela Fiedler
0049 3529 551 620 �
Dr . Klaus Erhard
0049 3529 551 627 �
klaus .erhard@ptspaper .de
Dr . Klaus Erhard
0049 3529 551 627 �
klaus .erhard@ptspaper .de
In dem Forschungsvorhaben IGF 15023 wird eine Methode ent-
wickelt, um möglichst vollständig die Beiträge aller Rohstoffe,
Additive und Aufbereitungsprozesse auf die Ladungsbilanz des
Papiermaschinenkreislaufs zu erfassen.
Der Sektor „Nassfeste Papiere“ umfasst eine Vielzahl von Produkten, u .
a . Dekor-, Etiketten-, Filtrier-, Tissue-, Sicherheits- und Ver packungs-
papiere . Die Nassfestigkeit wird meist mit chemischen Additiven auf
der Basis von Epichlorhydrinharzen erzielt . Ein nicht optimaler Ein-
satz dieser Additive führt zu Produktionsstörungen, Beeinträchtigun-
gen der Produktqualität und Mehrkosten durch den erhöhten Chemi-
kalienverbrauch und vermehrt anfallenden Ausschuss .
Zur Verbesserung der Nassfestigkeit von Papieren wurden im Rah-
men eines früheren Forschungsprojekts ladungsbasierte Kennzahlen
entwickelt, die Faserstoff-Additiv-Wechselwirkungen beschreiben
und vom Papiermacher als Werkzeug zur Kostensenkung und Qua-
litätsoptimierung verwendet werden können . In der Praxis ist die
Verwendung dieser Methoden derzeit noch zu zeit- und arbeitsauf-
wändig, um breite Anwendung finden zu können. Vor allem fehlen
noch systematische Arbeiten zur Klärung der Abhängigkeiten von
Ladungsverhältnissen von den einzelnen Aufbereitungsschritten der
Papierherstellung und den Wechselwirkungen von Additiven unter-
einander. Defizite bestehen auch noch bei der optimalen Auswahl
der Messstellen und der richtigen Anwendung der Ladungsmessme-
thoden . Daher können aus Ladungsmessungen bisher keine eindeu-
tigen, detaillierten Empfehlungen für Optimierungsmaßnahmen in
Research project IGF 15023 is intended to develop a method for
the most complete possible determination of the contributions
made by all raw materials, additives and treatment processes to
the charge balance in the paper machine loop.
The sector of “wet-strength papers” includes a great diversity of
products such as decor papers, label papers, filter papers, tissue pa-
pers, safety papers and packaging papers . Wet-strength is usually
achieved by using chemical additives based on epichlorohydrin res-
ins . The non-optimal use of these additives results in production fail-
ures, impairment of product quality and extra expense caused by the
greater consumption of additives and greater amounts of broke .
An earlier research project aimed at enhancing the wet strength of
papers using charge-based indices that describe the fibre/additive in-
teractions . Papermakers may also use these indices as a tool for cost
reduction and quality optimisation . These methods, however, are
currently too time- and labour-consuming to be of use in everyday
practice and for this reason have not found widespread acceptance .
In particular, there has been a lack of systematic studies designed to
clarify the dependencies of the charge conditions on the individual
processing steps in the papermaking process and on the interactions
of the different additives. There are still deficiencies in the optimum
selection of measuring points and the proper use of the charge meas-
urement methods as well. For this reason, no well-defined, in-depth
recommendations for practical optimisation measures can be derived
from charge measurements . This latter circumstance is also due to
Reduzierung der Kosten bei der Pro-duktion von nassfesten Papieren durch Erhöhung der Additiveffizienz
Cost reduction in wet-strength paper production by enhancing additive performance
11 2007 41Forschungsprojekte / Research projects
der Praxis abgeleitet werden . Dies ist
auch dadurch bedingt, dass Ladungs-
messmethoden in der Papierindustrie
zum Teil unkritisch angewandt und
meist nicht auf die akuten Gegebenhei-
ten des Systems abgestellt werden . Die-
se Lücke soll durch eine Methode zur
möglichst vollständigen Erfassung der
Beiträge aller Rohstoffe, Additive und
Aufbereitungsprozesse auf die Ladungs-
bilanz des Papiermaschinenkreislaufs
geschlossen werden . Diese Methode
soll als Grundlage systematischer Op-
timierungsarbeiten beim Einsatz von
Nassfestmitteln dienen . Durch eine ver-
besserte Beherrschung des Wet Ends auf Basis von Ladungsbilanzen
soll die Effizienz von Nassfestmitteln bei der Herstellung von Spezial-
papieren verbessert werden .
Im ersten Schritt wurden mögliche Störeffekte sowohl bei der Pro-
benvorbereitung (Haltbarkeit der Proben, siehe Abbildung) als auch
der eigentlichen Messung so weit wie möglich eliminiert, um die
Messgenauigkeit zu erhöhen und die Zuverlässigkeit zu verbessern .
Derzeit werden umfangreiche, systematische Messungen an der
Versuchspapiermaschine durchgeführt, um die in der Praxis ge-
messenen Ladungsparameter den mit aufwändigen Laborverfah-
ren ermittelten Ladungs-Kennzahlen der eingesetzten Faserstoffe
zuzuordnen . Die Ladungsverhältnisse werden in allen Stufen der
Papiererzeugung vor und nach Veränderungen erfasst . Außerdem
werden weitere prozess- und produktionsrelevante Summen- und
Einzelparameter bestimmt .
Aus den einzeln variierten Einflussparametern, den Messergeb-
nissen an den einzelnen Messstellen der Versuchspapiermaschine
und den Ladungskennzahlen soll eine Matrix erstellt werden, die
eine Ermittlung der relevanten Messstellen und der aussagefähigen
Messverfahren erlaubt . Um die an der Pilotpapiermaschine durch-
geführten Messungen zu validieren, sollen Untersuchungen in Pa-
pierfabriken durchgeführt werden, die Dekorpapier, Etikettenpapier
oder Tissuepapiere unter Verwendung von Nassfestmitteln auf Epi-
chlorhydrinbasis produzieren .
Anhand der gewonnenen Ergebnisse soll eine systematische Vor-
gehensweise zur Erarbeitung gezielter Messprogramme für Be-
triebsuntersuchungen im Vorfeld der Einsatzoptimierung von Nass-
festmitteln erarbeitet werden . Für die Papierwirtschaft führt eine
Optimierung des Nassfestmitteleinsatzes zu einer Erhöhung der
Produktivität und der Produktqualität sowie zu einer Kosteneinspa-
rung durch Verminderung von Ausschuss, Abfall, Chemikalien- und
Energieeinsatz sowie durch Entlastung der Abwässer . Dieses Projekt
wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im
Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert .
Dr . Reinhard Grenz
0049 89 12146 272 �
reinhard .grenz@ptspaper .de
the fact that the paper industry sometimes uses charge measurement
methods in a rather uncritical fashion, and they are not always di-
rected at the acute circumstances prevailing in the system . This gap
is intended to be closed by creating a method for the most complete
possible determination of the contributions made by all raw materi-
als, additives and treatment processes to the charge balance in the
paper machine loop . This method is intended to serve as a basis for
systematic optimisation in the use of wet strength agents . A better
command of the wet end based on charge balances is intended to
enhance the performance of wet strength agents in the production
of specialty papers .
In a first step possible adverse effects both in sample preparation (for
the storage life of the samples, refer to the figure) and during the
actual measurement were eliminated as far as possible to enhance
the accuracy of measurement and to improve reliability .
Extensive, systematic measurements are currently being carried out
on the pilot paper machine to correlate the charge parameters meas-
ured in practice with the charge indices of the pulps determined by
rather involved laboratory procedures . Charge ratios are determined
at all stages of papermaking before and after changes . Moreover, ad-
ditional process- and production-relevant sum parameters and indi-
vidual parameters are determined .
A matrix is to be created from the individually varied influence quan-
tities, the results of measurement at the individual measuring points
in the pilot paper machine and the charge indices . This matrix will
allow relevant measuring points and reliable measuring procedures
to be established . To validate the measurements conducted on the
pilot paper machine, studies will be carried out in paper mills that
produce decor papers, label papers or tissue papers using epichloro-
hydrin-based wet strength agents .
Based on the results obtained, a systematic approach will then be
taken to develop selective measuring programmes for on-site mill
analyses prior to optimising the wet strength agents . In the paper
industry, optimisation of the use of wet strength agents will lead to
an increase in productivity and product quality as well as to cost sav-
ings as a result of less broke and waste, lower chemicals and energy
consumption and a reduced effluent load. This project is sponsored
by the Federal Ministry of Economics and Technology within the
industrial collective research .
Dr . Reinhard Grenz
0049 89 12146 272 �
reinhard .grenz@ptspaper .de
0
200
400
600
P1 P3 P4 P5 P6 P7 P8 P9 P10 P11 P12 P13 P14
800
1000
Sampling points
Catio
nic
dem
and
1200
On site
After 5 days
After 10 days
Storage stability of circulation water samples: influence of storage duration on cationic demand
PTS NEWS42 Forschungsprojekte / Research projects
Das Forschungsprojekt IGF 15078 zielt auf die Verbesserung der
optischen Eigenschaften deinkter Stoffe durch Minimierung des
Restdruckfarbenanteils im Faserstoff.
Das heute vorliegende hohe Sammel-
niveau von Altpapier hat erfahrungsge-
mäß zu einer zunehmenden qualitativen
Verschlechterung des zur Verfügung
stehenden Altpapiers geführt . Auch
Veränderungen der Druckerzeugnisse
tragen zu Qualitätsproblemen bei . Beim
Deinkingprozess nicht entfernbare Rest-
druckfarben beeinträchtigen die Deink-
stoffqualität und führen zu geringeren
Weißgraden des deinkten Stoffes . Ursa-
chen für Restdruckfarben (an Faserma-
terial anhaftende Druckfarbenpartikel)
im deinkten Stoff sind zum einen eine
schlechte Ablösung der Druckfarben
von den Fasern, zum anderen die Wie-
deranlagerung von freien Druckfarben-
Partikeln an die Faser in verschiedenen
Stellen des Aufbereitungsprozesses .
Vorrangige Ziele der Arbeiten sind die Aufklärung der Ursachen für
das Vorhandensein von Restdruckfarben im Deinkstoff und darauf
aufbauend die Herleitung von möglichen technologischen Maß-
nahmen zu ihrer Minimierung . Insbesondere soll geklärt werden,
welcher Mechanismus – mangelnde Ablösbarkeit der Druckfarben-
partikel von den Fasern oder Wiederanlagerung (Redeposition) von
Druckfarbenpartikel an die Faser – der maßgebliche Vorgang für das
Vorhandensein von Restdruckfarben ist . In Modellversuchen soll dazu
der Beitrag der Wiederanlagerung von Druckfarbenpartikeln an der
Entstehung von Restdruckfarben in Abhängigkeit von relevanten Ein-
flussgrößen (Prozessstufen, Prozessbedingungen) geklärt werden.
Der dafür vorgesehene Lösungsansatz basiert auf der getrennten
Betrachtung der Vorgänge beim Ablösen und bei der Wiederanlage-
rung, d .h . es erfolgt in Modellversuchen eine gezielte Untersuchung
des Redeposition-Phänomens für Standarddruckfarben, wobei
Druckfarbenpartikel mit unbedrucktem Faserstoff unter Variation
relevanter Einflussgrößen aufbereitet werden.
Die bislang durchgeführten Untersuchungen für den Bereich der
Prozessstufe Zerfaserung zeigen, dass eine Wiederanlagerung von
Druckfarbenpartikeln unter bestimmten Bedingungen stattfindet.
Wesentliche Einflussparameter sind dabei die Faserstoffart, die che-
mischen Verhältnisse bei der Zerfaserung und die Zerfaserungsdau-
er . Auch deuten die bisherigen Ergebnisse darauf hin, dass das Vor-
handensein von sehr kleinen Druckfarbenpartikeln eine wesentliche
Voraussetzung für eine Wiederanlagerung ist . Dieses Projekt wird
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rah-
men der industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert .
Johann Strauß
0049 89 12146 491 �
johann .strauss@ptspaper .de
Research project IGF 15078 focuses on improving the optical
properties of deinked pulps with an emphasis on minimising the
residual ink content in the pulp.
Since the quantities of recovered papers
that are currently being collected are
growing, experience has shown that
the quality of the available recovered
paper is steadily declining . Changes
in the print products also contribute
to quality problems . Residual printing
inks that are not removed during the
deinking process impair DIP quality
and result in lower brightness values of
the DIP . The causes of residual print-
ing inks (ink particles still adhering
to the fibres) in the DIP are poorer
ink detachment from the fibres on the
one hand and redeposition of free ink
particles on the fibres at various stages
in the pulp preparation process on the
other hand .
The major goals of the research project
are to elucidate the reasons for the presence of residual printing ink
in the DIP and, on this basis, devise possible technological measures
aimed at minimising them . This project is intended in particular to
clarify what mechanism – poor detachment of the ink particles from
or ink redeposition onto the fibres – is the process responsible for the
presence of residual ink particles . The contribution that ink redepo-
sition makes to the creation of residual printing inks as a function of
the relevant influence factors (process stages, process conditions) is
to be clarified in model experiments.
The planned approach is based on the separate, detached observation
of the processes that occur during detachment on the one hand and
during redeposition on the other . This means that the model experi-
ments will selectively investigate the redeposition phenomenon for
standard printing inks, the unprinted pulp being prepared with ink
particles while the relevant influence factors are being varied.
The experiments that have so far been carried out for the defibration
process stage have demonstrated that ink redeposition occurs under
specific conditions. Essential influence factors for such redeposition
include the type of pulp, the chemical conditions during pulping and
the pulping time . The results that have been achieved so far also
indicate that the presence of very small particles of printing ink is
an important prerequisite for redeposition . This project is sponsored
by the Federal Ministry of Economics and Technology within the
industrial collective research .
Johann Strauss
0049 89 12146 491 �
johann .strauss@ptspaper .de
Minimierung des Restdruckfarben-anteils im Faserstoff
Minimising the residual ink content in the pulp
An example of redeposited printing ink particles – a photomicro-graph of the hyperwashed pulp (a combination of groundwood – coldset offset printing ink particles)
11 2007 43Forschungsprojekte / Research projects
Ziel des Forschungsprojektes IGF 15172 ist die Reduzierung der
Additivkosten durch Identifizieren, Quantifizieren und Mini-
mieren der negativen Wechselwirkungen von Leimungsmitteln
mit ausgewählten Papierchemikalien, wie Retentionsmitteln und
optischen Aufhellern.
Der Leimungsgrad ist ein zentra-
les Qualitätsmerkmal bei Druck-,
Büro- und Administrationspapie-
ren . Diese müssen in der Regel hy-
drophobiert bzw . geleimt werden,
um die geforderte Beschreib- und
Bedruckbarkeit zu erzielen sowie
ihre Weiterverarbeitbarkeit zu
verbessern . Zur Hydrophobierung
werden heute meist synthetische
Masseleimungsmittel auf der Ba-
sis von Alkylketendimeren (AKD)
oder Alkenylbernsteinsäureanhy-
drid (ASA) eingesetzt . Als Hemm-
nis für eine nachhaltig optimale Effizienz verfügbarer Leimungsmit-
tel stellen sich heute wirkungsmindernde Wechselwirkungen mit
anderen zugesetzten Additiven oder nicht vermeidbaren Komponen-
ten des Papierstoffs heraus . Diese führen einerseits zu kosteninten-
siven Höherdosierungen . Außerdem können sich Agglomerate durch
unerwünschte Wechselwirkungen bilden, die zu Qualitätsverlusten
(z . B . Flecken) und zu Produktionsproblemen durch Ablagerungen
oder Abrisse führen . Trotz Produktverbesserungen in den letzten
Jahren gelten gerade die synthetischen Leimungsmittel ASA und
AKD als potenzielle Ablagerungsquellen . Darüber hinaus sind ge-
genseitige Wirkungsbeeinträchtigungen dieser Mittel in der Kombi-
nation mit Retentionsmitteln und optischen Aufhellern bekannt .
Die genaue Kenntnis der chemischen/physikalischen Wechselwir-
kungen chemischer Additive untereinander ist unabdingbare Voraus-
setzung für deren optimalen Einsatz in der papiertechnischen Praxis .
Der Wissensstand ist jedoch bislang unzureichend . Eine Reihe von
Effekten ist zwar aus der Betriebspraxis und aus Studien empirisch
bekannt . Bestehende Erklärungsansätze für erwünschte und uner-
wünschte Wechselwirkungen von
Leimungsmitteln erlauben jedoch
nur für einen Teil der beobachteten
Effekte plausible Erklärungen und
sind damit für eine systematische
Optimierung nicht ausreichend .
Im ersten Schritt der Forschungs-
arbeiten wurden bereits verschie-
dene, repräsentative Gruppen von
Leimungsmitteln, Retentionsmit-
teln und optischen Aufhellern
ausgewählt und hinsichtlich ihrer
Eigenschaften und ihrer Bestand-
teile charakterisiert . Unter Zusatz
verschiedener, praxisrelevanter
The aim of the research project IGF 15172 is to reduce the costs
of additives by identifying, quantifying and minimising the nega-
tive interactions of sizing agents with selected paper chemicals
such as retention agents and optical brighteners.
The degree of sizing is a vital qual-
ity parameter especially for print-
ing papers, office papers and ad-
ministration papers . These papers
must normally be hydrophobised
or sized to achieve the required
writing and printability proper-
ties as well as to improve their
converting properties . Nowadays,
papers are usually hydropho-
bised using synthetic AKD- and
ASA-based internal sizing agents .
Effect-reducing interactions with
other additives or unavoidable
constituents of the paper stock today prevent the sustainable, opti-
mum efficiency of the available sizing agents. This then leads on the
one hand to cost-intensive overdosage . On the other hand, undesir-
able interactions may cause agglomerates to form that then result in
quality losses (e .g . specks on paper) and production problems due
to deposits or web breaks . Despite product improvements in the
past few years, synthetic sizing agents, ASA and AKD in particular,
are regarded as potential causes of deposits . Moreover, these agents
in combination with retention agents and optical brighteners are
known to mutually impair the action of the other .
An in-depth knowledge of the physico-chemical interactions of
chemical additives with one another is an indispensable prerequi-
site for the optimum use of additives in the practical papermaking
process . Up to now, however, what is known has been inadequate .
A number of effects are empirically known from studies and from
practical experience, although existing explanations of desirable
and undesirable interactions of sizing agents only provide plausible
explanations for some but not all of the observed effects and are
therefore inadequate for system-
atic optimisation work.The first
step in the research work involved
selecting different, representative
groups of sizing agents, retention
agents and optical brighteners .
Their properties and constituents
were then characterised . Sized
handsheets were then produced
using different, practice-oriented
amounts of sizing agents, reten-
tion agents or optical brighteners .
These were examined for relevant
parameter such as degree of siz-
ing and brightness (Figures 1 and
Reduzierung der Additivkosten bei der Herstellung massegeleimter Papiere
Reducing additive costs in the production of internal sized papers
Figure 1: Degree of sizing: Sheet formation trials without retention agents
0100 20 30 40 50 60
40
20
60
80
100
120
Inte
nsity
in %
Time in s
0.2/0.3/0.4 % AKD without retention aids
0.2-oR-US 0.2-oR-US 0.3-oR-US0.3-oR-US 0.4-oR-US 0.4-oR-US
0.2-OS6.47
0.3-OS4.57
0.4-OS5.90
0.2-US13.16
0.3-US4.55
0.4-US3.10
0.3-OSPEI
0.2-OSPEI
0.2-OSPAA
0.3-OSPAA
0.2-USPEI
0.3-USPEI
0.2-USPAA
0.3-USPAA
0100 20 30 40 50 60
40
20
60
80
100
120
Inte
nsity
in %
Time in s
0.2/0.3 % AKD with retention aids
0.2+PEI_OS 0.2+PEI_US 0.2+PAA_OS 0.2+PAA_US0.3+PEI_OS 0.3+PEI_US 0.3+PAA_OS 0.3+PAA_US
Figure 2: Degree of sizing: Sheet formation trials with retention agents
PTS NEWS44 Forschungsprojekte / Research projects
Mengen an Leimungsmittel, Retentionsmittel oder optischen Auf-
heller wurden geleimte Laborblätter hergestellt und auf relevante
Parameter untersucht, wie Leimungsgrad und Weißgrad (Abbildun-
gen 1 und 2) . Anhand der Ergebnisse wurden Rezepturen für Labo-
runtersuchungen festgelegt, die die Wechselwirkungsmechanismen
von reinen Wirkstoffen von Leimungsmitteln und Additiven unter
definierten Bedingungen mit modernen instrumentellen Analysen-
methoden aufklären sollen . Diese Untersuchungen zur analytischen
Charakterisierung im Sinne der Reaktionsverfolgung werden derzeit
durchgeführt .
Auf der Grundlage der Erkenntnisse an den reinen Stoffen sollen An-
wendungsexperimente in praxisrelevanten Systemen durchgeführt
werden . Zunächst sollen Untersuchungen an der Versuchspapierma-
schine der PTS durchgeführt werden, um die Nachweisbarkeit der im
Labor gefundenen Wechselwirkungen unter praktischen Bedingungen
zu klären . Abschließend sollen in einem konkreten Anwendungsfall
einer Papierfabrik vermutete Wechselwirkungen anhand der erarbei-
teten Methoden belegt und Optimierungen geprüft werden .
Endziel ist eine Methode zur Identifikation von Wechselwirkungen
synthetischer Leimungsmittel in der Praxis der Papierherstellung .
Diese soll praxistauglich, zeit- und kosteneffizient sein, mit hoher
Aussagekraft in der konkreten Anwendung Wechselwirkungen
nachweisen und Optimierungspotenziale ausweisen .
Für die Papierwirtschaft ergibt sich damit die Möglichkeit, ihren
Leimungsmitteleinsatz aus Kosten- und Qualitätsgesichtspunkten
zu optimieren, indem unerwünschte Wechselwirkungen zu anderen
Additiven erkannt und reduziert bzw . vermieden werden können .
Außerdem sollen die Produktivität und Produktqualität bei der Her-
stellung massegeleimter Papiere durch die Vermeidung von Ablage-
rungen verbessert werden . Dieses Projekt wird vom Bundesministe-
rium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der industriellen
Gemeinschaftsforschung gefördert .
Dr . Reinhard Grenz
0049 89 12146 272 �
reinhard .grenz@ptspaper .de
2) . Based on the results obtained, formulations were established for
laboratory studies designed to clarify the interaction mechanisms of
the pure active substances contained in sizing agents and additives
under defined conditions by modern analytical methods. These stud-
ies that are aimed at characterising the substances based on reaction
analysis are still ongoing .
On the basis of the findings gained with the pure substances, ap-
plication experiments are then to be conducted in practice-oriented
systems . First of all, studies will be conducted on the PTS pilot paper
machine to clarify whether the interactions found on a laboratory
scale can also be detected under practical conditions . At a later stage,
the methods developed are to confirm the interactions that are sus-
pected in a concrete case in a paper mill and to check the possibili-
ties of optimising them .
The final aim is to develop an approach for identifying the interac-
tions of synthetic sizing agents in papermaking practice . This meth-
od should exhibit the following features: it should be suitable for
practical use, time- and cost-efficient, prove the existence of interac-
tions with a high degree of reliability in the concrete application and
exhibit optimisation potentials .
For the paper industry, this opens up the possibility of optimising the
use of sizing agents based on cost and quality considerations by not
only recognising but also mitigating or even preventing an undesir-
able interaction with other additives . Furthermore, the productivity
and product quality in the production of internal sized papers are to
be improved by avoiding the formation of deposits .
This project is sponsored by the Federal Ministry of Economics and
Technology within the industrial collective research .
Dr . Reinhard Grenz
0049 89 12146 272 �
reinhard .grenz@ptspaper .de
Die Entwicklung leitfähiger Polymere und deren Einsatz in
Druckfarben eröffnen neue Möglichkeiten bei der Kostenredu-
zierung von elektronischen Schaltkreisen.
Bisher haben sich vor allem Kunststofffolien als geeignete Bedruck-
stoffe erwiesen, auf die leitende Strukturen gedruckt werden kön-
nen . Umfangreiche Untersuchungen mit gestrichenen Papieren
haben aber auch deren prinzipielle Eignung belegt, wobei sehr un-
terschiedliche Qualitäten erreicht werden konnten . Erste Ansätze für
ein benötigtes Eigenschaftsprofil solcher gestrichener Papiere soll-
ten im Rahmen des Forschungsvorhabens IGF 199Z (gefördert vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der
industriellen Gemeinschaftsforschung) weiter spezifiziert werden,
um daraus Wege abzuleiten, das Zusammenwirken von Papier als
Bedruckstoff und polymeren leitfähigen Tinten in einem adaptierten
The development of conductive polymers and their use in print-
ing inks opens up new possibilities of reducing the costs of elec-
tronic circuits.
Up to now, plastic films have proved to be suitable printing substrates
onto which the conducting structures may be printed . Extensive stud-
ies conducted with coated papers, however, have verified that they
would also be suitable in principle, although very different qualities
have been achieved thus far . Initial approaches for a necessary prop-
erties profile of such coated papers was to be specified in more detail
within the framework of research project IGF 199Z (sponsored by the
Federal Ministry of Economics and Technology within the industrial
collective research) . This would make it possible to develop ways of
optimising the interaction of paper as the printing substrate with
polymeric, conductive printing inks in an adapted printing process
Erzeugung polymerelektronischer Bauelemente und integrierter Schaltungen auf Papier
Producing polymer electronic components and integrated circuits on paper
11 2007 45Forschungsprojekte / Research projects
Druckprozess so zu op-
timieren, dass qualitativ
hochwertige elektronische
Schaltkreise erzeugt wer-
den können .
Die Untersuchung von
kommerziell erhältlichen,
gestrichenen Papieren
zeigte im Wesentlichen
zwei Eigenschaften, die
Voraussetzung für eine
gute Eignung von gestri-
chenem Papier sind: Das
Papier muss eine außerge-
wöhnlich hohe Glätte auf-
weisen und die Leitfähig-
keit der Papieroberfläche
muss möglichst gering sein .
Die Untersuchungen mit Papieren, die an einer Pilotstreichmaschine
hergestellt wurden, belegten dies . Hier war die Zusammensetzung
der Streichfarben exakt bekannt . Mit Calciumcarbonat als alleinigem
Streichpigment waren weniger gute Ergebnisse zu erzielen . Der Ein-
satz von Kaolinen, die für Papiere optimiert waren, die im Tiefdruck
bedruckt werden und damit eine besonders hohe Glätte aufweisen,
führte zu deutlich besseren Ergebnissen . Wichtig für die erforderliche
hohe Glätte ist auch der Prozessschritt der Satinage . Im Rahmen der
durchgeführten Untersuchungen führte eine Verschärfung der Sati-
nagebedingungen auch zu einem verbesserten Ergebnis bezüglich des
Schichtwiderstands .
Für eine weitere Verbesserung der Papiereigenschaften wurden Hohl-
kugelpigmente auf Kunststoffbasis in der Streichfarbe eingesetzt . Mit
diesen Bestandteilen konnten die bisher besten Ergebnisse erzielt wer-
den . Die im halbindustriellen Maßstab hergestellten Papiere wurden
von der Rolle in Druckmaschinen verdruckt, wobei sowohl das Tief-
druck- als auch das Offsetdruckverfahren zum Einsatz kamen .
Die Bedruckbarkeit der Papiere entspricht aber momentan noch
nicht dem Standard von Offset- bzw Tiefdruckpapieren . Die leitfä-
higen Polymere verändern auch die Druckfarbeneigenschaften, und
damit die Wechselwirkungen zwischen Druckfarbe und Papier . Ver-
änderungen in der Chemie der leitfähigen Polymere sowie im pH der
Streichfarben sollen zeigen, welche Modifikationen sich als zielfüh-
rend erweisen, um auf effiziente und kostengünstige Weise elektro-
nische Schaltungen in einem Druckprozess auf Papier zu erzeugen .
Es wird erwartet, dass das Marktvolumen für gedruckte Elektronik
in den kommenden 10 Jahren um ein Vielfaches wachsen wird, wo-
bei sich das Wachstum auf folgende Segmente konzentrieren wird:
Leitfähige Tinten für Membrane Keyboards, Printed Circuit •
Boards (PCBs), flexible Verbindungen,
Sensoren, z .B . Zuckersensoren für Diabetiker,•
Organic Light Emitting Diode displays (OLEDs), die es v .a . auf •
Glas-Substraten gibt und die heute noch nicht gedruckt werden .
Dieses Projekt wird in Kooperation mit dem Institut für Print- und Me-
dientechnik (IPM) der TU Chemnitz und dem Institut für Polymertech-
nologie (IPT) der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt .
Dr .-Ing . Reinhard Sangl
0049 89 12146 496 �
reinhard .sangl@ptspaper .de
in such a way that high-
quality electronic circuits
are produced .
An investigation of com-
mercially available coated
papers showed essentially
two properties that are
prerequisites for the good
suitability of coated pa-
pers: paper must have ex-
ceptionally high smooth-
ness and the conductivity
of the paper surface must
be as low as possible .
The studies conducted
with papers produced on
a pilot coater have sub-
stantiated this . The exact composition of the coating colours was
known in this case . Somewhat poorer results were obtained using
calcium carbonate as the sole coating pigment . The use of kaolins
that had been optimised for rotogravure papers and thus possessed
especially high smoothness yielded much better results . The process
step of supercalendering is also important for the necessary degree
of smoothness . Within the framework of the studies performed, an
intensification of the supercalendering conditions also improved the
resistance of the layer .
In order to further improve the paper properties, plastic hollow-
sphere pigments were used in the colour coating . The best results
so far were obtained using these constituents . The papers that were
produced on a pilot coater were roll-printed in printing presses, both
rotogravure and offset printing methods being used .
The printability of the papers, however, does not comply with the
standard of offset and rotogravure papers at present . The conductive
polymers also change the properties of the printing ink and thus the
interactions between the ink and the paper . Changes in the chem-
istry of the conductive polymers as well as in the pH of the coating
colours are intended to show which modifications will prove to be
critical to success in producing electronic circuits in a printing proc-
ess on paper in an efficient and cost-effective manner.
It is expected that the market volume for printed electronics will
grow many times over in the next ten years and that growth will be
concentrated in the following market segments:
Conductive printing inks (for membrane keyboards, printed cir-•
cuit boards (PCBs), flexible connectors)
Sensors (e .g . sugar sensors for diabetics)•
Organic light emitting diode displays (OLEDs) which exist mainly •
on glass substrates, but which cannot be printed using current
printing methods .
This research project is conducted in co-operation with the Institut
für Print- und Medientechnik (IPM) of Technical University Chem-
nitz and the Institut für Polymertechnologie (IPT) of Bergische Uni-
versität Wuppertal .
Dr .-Ing . Reinhard Sangl
0049 89 12146 496 �
reinhard .sangl@ptspaper .de
0,0
G6A 15
0
G6A 25
0
G6B 15
0
G6B 25
0
G7B 15
0
G7B 25
0
G8A 15
0
G8A 25
0
G8B 15
0
G8B 25
0 D1 D2 D3
G7A 15
0
G7A 25
0
0,4
0,2
0,8
1,2
0,6
1,0
1,4
1,6
Roug
hnes
s Ra
[µm
]
Average roughness (Ra) of paper samples from PTS
PTS NEWS46 Forschungsprojekte / Research projects
Ziel des Forschungsprojektes IGF 14410 war es, eine Messme-
thode zu entwickeln, die die prozessnahe Bewertung der spezi-
fischen Retention von einzelnen Papierinhaltsstoffen und Addi-
tiven ermöglicht.
Die gegenwärtig online, d . h .
direkt in den Stoffströmen der
Papiermaschine durchgeführten
Retentionsmessungen können die
Gesamtfeststoff-, Gesamtfaserstoff-
und Gesamtfüllstoffretention
bestimmen . Eine zeitnahe Bewer-
tung der spezifischen Retention
von einzelnen Papierinhaltsstoffen
ist derzeit noch nicht technisch
realisiert . Die Betrachtung der
spezifischen Retention verschie-
dener Papierinhaltsstoffe ist aber
von Interesse, um die Vorgänge
im Wet-End bzw . bei der First-
Pass-Retention genau beschreiben
zu können .
Mittels NIR-spektroskopischer Verfahren ist es möglich, die Inhalts-
stoffe in Papieren oder Faserstoffen spezifisch und mit Genauigkeiten
von z . T . weit unterhalb 1 % (bezogen auf den Feststoffgehalt) quan-
titativ zu bestimmen . Voraussetzung dafür ist die Gewinnung einer
festen, trockenen Probe aus der Stoffsuspension .
Im Forschungsprojekt wurde eine Probenaufbereitungstechnik ent-
wickelt, mit der aus Suspensionen in ca . 8 Minuten eine trockene
NIR-spektroskopisch messbare Probe erhalten werden kann . Des
Weiteren wurden für ein NIR-Laborspektrometer und ein NIR-Pro-
zessspektrometer Kalibriermodelle zur quantitativen Bestimmung
der Füllstoffe Kaolin und Kreide, von Holzstoff (Lignin) und des Lei-
mungsmittels AKD entwickelt .
Das gesamte Verfahren, von der
Probenpräparation bis zur NIR-
Messung, wurde mit verschiede-
nen Stoffsuspensionen und Sieb-
wässern aus der Praxis erfolgreich
erprobt und getestet . Es konnte
gezeigt werden, dass mit einer
schnellen Probenpräparation aus
Suspensionen und einer sich so-
fort anschließenden analytischen
Bewertung mit der NIR-Spektroskopie Aussagen zur spezifischen
Retention von Papierinhaltsstoffen gewonnen werden . Stoffsuspen-
sionen aus dem Stoffauflauf können so zeitlich prozessnah qualitativ
und quantitativ analytisch bewertet werden . Damit wurden die Zie-
le des Forschungsprojektes erreicht .
Das Verfahren ist in der Papierindustrie sofort anwendbar und soll
in Kooperation mit Industriepartnern weiterentwickelt werden . Die
dabei zu bearbeitenden Fragestellungen sind:
Entwicklung einer standardisierten Probenpräparationsmethode•
The objective of research project IGF 14410 was to develop a
measuring technique that makes the process-linked evaluation
of the specific retention of individual paper components and ad-
ditives.
Retention measurements are cur-
rently carried out online, i .e . right
in the paper machine pulp flows,
and are thus capable of determin-
ing the total solids, fibre and filler
retention values . Real-time evalu-
ation of the specific retention of
the individual paper components,
however, is not technically fea-
sible at present . The analysis of
the specific retention of different
paper components is important,
however, to be able to describe ac-
curately the processes occurring
in the wet end and during first-
pass retention .
NIR-spectroscopic processes make
it possible to quantify the specific components in papers or pulps
with accuracies in some cases far greater than 1 % (based on the
solids content) . This, however, presupposes obtaining a solid, dry
sample from the pulp suspension .
During the course of the research project, a sample preparation tech-
nique was developed which is capable of producing a dry, measur-
able sample from suspensions in about eight minutes . In addition,
calibration models were also developed for a NIR laboratory spec-
trometer and a NIR process spectrometer for quantifying the specific
contents of fillers such as kaolin, chalk, mechanical pulp (lignin) and
AKD size .
The entire procedure, from sample
preparation to NIR measurement,
has been successfully tried and
tested using a variety of different
pulp suspensions and white wa-
ters from mills . It was found that
it is possible in principle to obtain
information regarding the specific
retention of paper components by
rapidly preparing a sample of a
suspension and immediately ana-
lysing it by NIR spectroscopy . This means that pulp suspensions can
be analysed in real time both qualitatively and quantitatively in a
process-linked manner, thus meeting the objectives of the research
project .
The process can be used immediately for the NIR spectroscopic
evaluation of pulp suspensions in the paper industry . In addition,
the process will be further developed in follow-up projects, in some
cases in co-operation with industrial partners . The issues to be ad-
dressed in the follow-up projects include:
Retentionsbewertung mit Hilfe der NIR-Spektroskopie
Evaluating specific retention by NIR spectroscopy
0.1200
72007600 6800 6400 6000 5600
0.1600
0.1400
0.2000
0.2400
0.1800
0.2200
Abso
rptio
n
Wave number cm -1
Kaolin
Cellulose
Figure 1: A section of the NIR spectrum of a paper sampleshowing specific bands for kaolin and cellulose
Figure 2: Fibre mat samples (diameter approx. 4 cm, grammage approx. 240 g/m²) obtained from suspensions using the suggested preparation method
11 2007 47Forschungsprojekte / Research projects
Verbesserung der Präparationsmethode für Siebwässer•
Erweiterung der NIR-Bestimmungsmethoden für weitere Papie-•
rinhaltsstoffe
Integration der NIR-Bestimmungsmethoden und einer entspre-•
chenden Auswertesoftware in ein transportables Diodenarray-
Prozess-Spektrometer
Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung
gefördert .
Dr . Enrico Pigorsch
0049 3529 551 678 �
enrico .pigorsch@ptspaper .de
Development of a standardised sample preparation method•
Improvement of the preparation method for white water•
Extension of the NIR determination method to include additional •
paper components
Integration of the NIR determination method and correspond-•
ing evaluation software into a transportable diode array process
spectrometer .
This project was sponsored by the Federal Ministry of Economics
and Technology within the industrial collective research .
Dr . Enrico Pigorsch
0049 3529 551 678 �
enrico .pigorsch@ptspaper .de
Die PTS entwickelt eine Methode zur Bewertung und ein Verfah-
ren zum Wiedereinsatz von Flotaten in der Produktion.
Das in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnende erhöhte Umwelt-
bewusstsein sowie ökonomische Erwägungen haben in der Papierin-
dustrie zu wesentlichen Änderungen in der Produktionstechnologie
geführt. Diese betreffen insbesondere die Reduzierung der spezifi-
schen Abwassermenge durch Einengung der Wasserkreisläufe, die
Steigerung der Altpapiereinsatzquote, die zunehmende Veredelung
der Papiere (z .B . durch Streichen), die Erhöhung der Papiermaschi-
nengeschwindigkeit und den vermehrten Einsatz von Additiven im
Produktionsprozess .
Gleichzeitig hat sich die Altpapierqualität immer weiter verschlech-
tert . Aufgrund der z .T . sehr hohen Preise und der schlechten Ver-
fügbarkeit einzelner Sorten muss häufig auf schlechtere Sorten aus-
gewichen werden . Die gleichzeitige Steigerung der Anforderungen
an Produktqualität und Produktivität einerseits und die schlechtere
Rohstoffqualität andererseits erfordern unter diesen Randbedingun-
gen die Entwicklung immer neuer Verfahren zur produktverträgli-
chen Vermeidung von Reststoffen .
Bei der Erreichung dieser Zielstellungen kommt der selektiven Aus-
schleusung von Störstoffen ein hoher Stellenwert zu . Ein wichtiger
Prozessbaustein zur Reduzierung der Kreislaufbelastung ist die in-
terne Kreislaufwasserreinigungsanlage . Dabei wird im Allgemeinen
überwiegend Siebwasser in Flotationsanlagen gereinigt . Die Flotat-
menge, die bei der Reinigung des Kreislaufwassers anfällt, beträgt 1
bis 10 % der Gesamtproduktionsmenge . Das Flotat besteht aus Faser-
stoffen, Füllstoffen, Feinstoffen sowie den für die Papiererzeugung
hochproblematischen Makro- und Mikrostickys .
Die Entsorgung der Flotate ist mit hohen Kosten von ca . 50 – 100 €/t
verbunden . Dies bedeutet eine Belastung des Produktes Papier mit
zusätzlichen Kosten von ca . 1 – 10 €/t . Alternativ kann das Flotat
auch in die Produktion zurückgeführt werden . Dies erfolgt generell
empirisch und häufig ohne gesichertes Wissen über die damit ver-
bundenen Auswirkungen .
Zur Klärung der offenen Fragestellungen wurde an der PTS das
Forschungsprojekt 208/03 (gefördert vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie im Programm INNOWATT) durchge-
PTS is developing an evaluation method and a process for the
reuse of flotates in production.
Enhanced environmental awareness has made itself felt in the past
few decades . That and economical considerations have led to essen-
tial changes in production technology in the paper industry . These
changes involve in particular reductions in specific effluent volumes
by narrowing water circuits, increases in the recovered paper uti-
lisation rate, the rising upgrading of papers (e .g . by coating them),
increases in paper machine speeds and the greater use of additives in
the production process .
At the same time, the quality of recovered paper has deteriorated to
an ever greater extent . Owing to the current very high prices and
the poor availability of individual grades, one is frequently forced to
revert to poorer grades . The concurrent increase in the requirements
placed on product quality and productivity on the one hand and the
poorer quality of the raw materials on the other hand make it neces-
sary under these constraints to develop newer and newer methods
for avoiding residues while still maintaining product compatibility .
The selective elimination of contaminants must be accorded high
priority in achieving these goals . An important process module for
reducing white water loads is an on-site circuit water treatment
plant . Generally speaking, such a plant serves primarily to treat
white water in flotation plants. The flotate volume that accumulates
while the circulation water is being treated ranges from 1 to 10%
of the total production volume. The flotate consists of pulps, fillers,
fines as well as macro stickies and micro stickies that are so very
problematical in papermaking .
Flotate disposal is associated with high costs that may amount to €
50 – 100 /tonne . This means tacking additional costs of approx . €
1 – 10 /tonne onto the paper product. Alternately, the flotate can be
recirculated back into production . This is generally done pragmati-
cally and frequently without a sound realisation of the consequences
associated with such action .
Research project 208/03 (sponsored by the Federal Ministry of Eco-
nomics and Technology within the programme INNOWATT) was
conducted at PTS to clarify these unanswered questions . In this
project, a method was developed for evaluating the reuse of flotates
Wiedereinsatz von Faserreststoffen in mehrlagigen Verpackungspapieren und Karton
The reuse of recovered fibre in multi-ply packaging papers and board
PTS NEWS48 Forschungsprojekte / Research projects
führt, bei dem eine Methode zur Bewertung des Wiedereinsatzes
von Flotaten in der Produktion und ein Verfahren zur Rückführung
der bei der Kreislaufwasserreinigung anfallenden (Faser-) Reststoffe
(Flotate) in die Produktion entwickelt wurde . Das Verfahren bezieht
sich dabei sowohl auf die fraktionierte Abscheidung der Reststoffe
als auch auf deren gezielten Wiedereinsatz in einzelnen Lagen bei
der Erzeugung von mehrlagigen Papieren und Karton .
Folgende Fragen sollten vor allem geklärt werden: Gefährdet die
Rückführung von Flotaten die Produktivität und die Produktqua-
lität? Ist die sogenannte Langfaserfraktion der einzig wertvolle Be-
standteil der Flotate? Kann ein Aufbereitungsverfahren eingesetzt
werden, um Flotate besser einsetzbar zu machen? Ist ein Wiederein-
satz von Flotaten wirtschaftlicher als eine Entsorgung?
Basis der Untersuchungen waren Anlagen zur Herstellung von mehr-
lagigen Papieren und Karton . Eine Entsorgung der Flotate erfolgt
meistens mit den Faserreststoffen . In einigen Betrieben wird das
Flotat wieder verwendet . Dies erfolgt vorwiegend vor der Stoffaufbe-
reitung, so dass diese durch das Flotat zusätzlich belastet wird .
Die Flotate bestehen zum größten Teil aus Fein- und Füllstoffen . Der
Anteil von papiertechnisch verwertbaren Kurz- und Langfasern ist
sehr gering . Die Flotate unterliegen insgesamt starken Schwankun-
gen hinsichtlich der stofflichen Zusammensetzung.
Flotatein %
Fertigstoff (Einlage) in %
Langfasern < 10 25 - 35
Feinstoffe 70 – 90 25 – 50
Asche 40 – 70 20 - 30
Die Untersuchungen an der PTS zeigten auch, dass eine Rückführung
von Flotaten die Prozesseffizienz aufgrund der Störstoffe und der
Feinstoffe geringfügig verschlechtern kann . Dabei veränderten sich
die Entwässerungsgeschwindigkeiten um 5 – 20 % bei Zumischun-
gen von 10 % Flotat zum Einlagenstoff . Eine Zumischung von bis zu
50 % führt zu deutlich schlechteren Entwässerungseigenschaften .
Damit deutet sich an, dass der Wiedereinsatz von Flotaten negative
Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit des Papiererzeugungspro-
zesses haben kann . Durch die Flotatzumischung verändern sich die
Festigkeiten und die optischen Eigenschaften in den Prüfblättern
nur geringfügig . In den Flotaten enthaltene bindungsaktive Schleim-
stoffe führen in einzelnen Fällen zu einer Festigkeitssteigerung, d .h .
die Produktqualität wird durch den Flotateinsatz nicht nachhaltig
verschlechtert .
Die Störstoffgehalte (z .B . anioni-
sche Störstoffe oder Mikrostickys)
sind in der Regel in den Flotaten
nicht höher als in den Fertigstof-
fen . Durch die Flotatzugabe ist in
diesem Bereich keine Verschlechte-
rung zu erwarten . Eine Ausnahme
bilden Makrostickys . In einzelnen
Flotaten wurden gegenüber dem
Fertigstoff deutlich erhöhte Bela-
dungen festgestellt . Diese Flotate
können dann erhebliche negative
Auswirkungen auf die Runability
der Papiermaschine haben .
in production as was a process for recirculating back into production
the (fibre) residues (flotates) that accumulate during circuit water
treatment . The process relates both to the fractionated separation
of the residues and to their selective reuse in individual plies in the
production of multiply papers and paperboard .
The following questions in particular were to be clarified: Does the
recirculation of flotates endanger productivity and product quality?
Is the long-fibre fraction the only valuable constituent in the flotates?
Can the recycling procedure be used to upgrade the flotates? Is reus-
ing flotates more economical than disposing of them?
The studies were based on mills that produce multiply paper and
paperboard. The flotates are usually disposed of together with the
recovered fibre. The flotate is reused in some mills. In most cases,
this is done upstream of stock preparation so that the flotate actually
adds an additional load to the stock preparation system .
Flotates consist largely of fines and fillers. The share of useable short
and long fibres is very low. The flotates as a whole are subject to
strong fluctuations with respect to their material composition.
Flotatesin %
Finished stock (mid-dle ply) in %
Long fibres < 10 25 - 35
Fines 70 – 90 25 – 50
Ashes 40 – 70 20 - 30
The studies carried out at PTS also revealed that flotate recircula-
tion may cause process efficiency to deteriorate slightly owing to the
contaminants and fines. The dewatering rates changed by 5 % – 20
% when 10 % flotates were added to the middle ply stock. Adding
as much as 50 % leads to significantly poorer dewatering proper-
ties. This indicates that the reuse of flotates may have a negative
impact on the economy of the papermaking process . The addition
of flotate causes only slight changes in the strength values and opti-
cal properties of the handsheets . Fibrils that readily form bonds and
are contained in the flotates bring about an increase in strength in
isolated cases, i.e. the use of flotates does not cause product quality
to deteriorate for a long time .
The contaminant contents (e .g . anionic trash, micro stickies) in the
flotates are usually not higher than in the finished pulps. No dete-
rioration is expected from the addition of flotate in this respect. An
exception is macro stickies. Significantly higher loadings were found
in individual flotates compared to the finished stock. These flotates
may then have considerable negative impacts on the runnability of
the paper machine .
The pressure filter, heavyweight
cleaner, pressure screen and spray
filtration units were tested indi-
vidually and in combination with
one another to determine their
suitability for pretreatment . The
reuse of individual fractions of
the separated stock does not show
any substantial advantages when
compared with the reuse of the
entire untreated flotate. The sepa-
ration of ash and recirculation of
the long fibres in particular does
FeedFlotate
Discharge of high density contaminants
Fraction 1Long fibrefraction
Fraction 2Short fibre
fraction
11 2007 49Forschungsprojekte / Research projects
Die Aggregate Druckfilter, Schwer schmutzcleaner, Druckfilter und
Sprühfiltration wurden einzeln und in Kombination hinsichtlich ei-
ner Eignung zur Vorbehandlung getestet . Der Wiedereinsatz einzel-
ner Fraktionen der Stofftrennung zeigt im Vergleich zum Wiederein-
satz des unbehandelten Gesamtflotats keine wesentlichen Vorteile.
So bringen insbesondere die Abscheidung von Asche und die Rück-
führung der Langfasern keine nennenswerten Vorteile .
Eine Behandlung von Flotaten ist nur bei einer Belastung mit Stör-
stoffen sinnvoll . Hier ist insbesondere die Vorbehandlung der Flotate
mit Cleaner und Drucksortierer zur Aufkonzentrierung der Langfa-
sern und zur Abscheidung von Makrostickys zu nennen .
Grundsätzlich stellt eine Rückführung von Flotaten eine wirtschaft-
lich und technologisch sinnvolle Lösung gegenüber einer externen
Entsorgung dar . Je nach Verfahren kann die Wirtschaftlichkeit um
bis zu 4 €/t Produkt gesteigert werden . Eine Vorbehandlung redu-
ziert die Störstoffbelastung, aber auch die zurückzuführende Men-
ge . Damit fallen Kosten für die Vorbehandlung und die Entsorgung
an . Eine Verbrennung von Flotaten ist wenig sinnvoll, da aufgrund
des hohen Aschegehalts die zu entsorgende Menge nur wenig redu-
ziert werden kann .
Christian Bienert
0049 89 12146 469 �
christian .bienert@ptspaper .de
not result in appreciable advantages .
The treatment of flotates is only meaningful if they are loaded solely
with contaminants. The pretreatment of the flotates with cleaners
and pressure screens should be mentioned in this case to increase
the concentration of long fibres and to separate out macro stickies.
Generally speaking, flotate recirculation constitutes an economic
and technologically meaningful solution when compared to external
disposal . Depending on the method, the economy of the process can
be increased by as much as € 4 /tonne of product . Pretreatment re-
duces the contaminant load as well as the volume to be recirculated .
This in turn incurs costs for pretreatment and disposal . Incineration
of flotates would not make good economic sense since, in view of
the high ash content, the amounts to be disposed of would be only
reduced slightly .
Christian Bienert
0049 89 12146 469 �
christian .bienert@ptspaper .de
Im Rahmen des INFOR-Projektes Nr. 85 „Untersuchungen zur
Anwendung von Additiven zur Kontrolle unerwünschter Gerü-
che“ wurde Mitte 2006 in Kooperation von PTS und PMV (TU
Darmstadt) eine Umfrage unter 36 deutschen Papierfabriken
zum Thema der Geruchsproblematik durchgeführt.
Ziel war es aufzuklären, inwieweit die deutsche Papierindustrie von
Geruchsproblemen betroffen ist und welche Gegenmaßnahmen ein-
gesetzt werden . Für die Umfrage wurden gezielt Werke angeschrie-
ben, bei denen Geruchsprobleme zu erwarten waren (v . a . Altpapier
verarbeitende Werke) . In dem abgebildeten Diagramm sind die An-
zahl der Antworten angegeben,
aufgeteilt auf die möglichen Orte
der Geruchsprobleme . Die befrag-
ten Werke beurteilten die Prob-
leme zum Großteil als „gering“
(49 Antworten; die Nennung von
mehreren Geruchsproblemen
war möglich) . Von „mäßigen“ (22
Antworten) oder gar „starken“ (6
Antworten) Geruchsproblemen
sind erfreulicherweise deutlich
weniger Papierfabriken betroffen .
Positiv ist auch das Umfrageer-
gebnis bezüglich der Dauer der
Geruchsprobleme . In fünf von
sechs Fällen bestehen die Geruch-
sprobleme nur kurzfristig oder
In mid-2006 PTS and PMV (TU Darmstadt) conducted a joint
survey among 36 German paper mills (INFOR project no. 85
“Studies on the use of additives for controlling undesirable
odours”) to establish their odour situation, and which counter-
measures are being used in the German paper industry.
The project partners contacted primarily mills which could be ex-
pected to be faced with odour problems (especially paper recycling
mills) . The diagram below shows the number of replies received for
each possible source or cause of malodour formation . The majority
of mills reported only “minor“ odour problems (49 replies; answers
were allowed to include more
than one odour problem) . Fortu-
nately, the number of mills faced
with “moderate“ (22 replies) or
even “serious “ (6 replies) odour
problems was much smaller .
Another positive result of the
survey was the average dura-
tion of odour problems: Five out
of six mills reported that odour
problems occurred seldom or
only briefly, and mainly in con-
nection with cleaning processes,
standstills, production problems,
elevated outdoor temperatures or
the prolonged storage of residues .
Process-technological counter-
Geruchsprobleme in der Papierindus-trie und verfügbare Gegenmaßnahmen
Odour problems and existing counter-measures in the paper industry
0,0
Interv
iewed
mills
In-pla
nt od
our
Wastew
ater tr
eatm
ent
Compla
ints o
f resid
ents
Odour
of the
prod
uct
No prob
lems
Sludg
e proc
essin
g
Shutd
own p
eriod
20
10
30
40
Num
ber o
f res
pons
es
36
21 20
16 1412
6 6
Where do odour problems occur?
PTS NEWS50 Forschungsprojekte / Research projects
selten, dabei meist bei Reinigungsarbeiten, Stillständen, Produkti-
onsproblemen, erhöhten Außentemperaturen oder zu langen Rest-
stofflagerzeiten.
Verfahrenstechnisch wird der Geruchsbildung vor allem entgegen-
gewirkt durch Maßnahmen, die einer Ausbildung von anaeroben
Zonen im Wasserkreislauf entgegenwirken (Rühren, Belüften, Totzo-
nen vermeiden) . An Stellen, an denen dies nur eingeschränkt mög-
lich ist, werden diskontinuierliche Prozesse eingesetzt . Dies können
zum Beispiel Reinigungs- oder Spülvorgänge sein oder im Fall der
Reststoffe und Schlämme auch eine möglichst schnelle Entsorgung .
In rund einem Drittel der befragten Werke wird die Geruchsemis-
sion in speziellen Bereichen durch Abdecken, Kapseln oder durch
eine Abluftabsaugung vermieden . Magnete werden in drei der 36
Papierfabriken eingesetzt .
Zur chemischen Reduktion der Geruchsbildung sind vor allem Biozi-
de und auch Oxidationsmittel üblich . Seltener kommen Eisensalze,
Kalk, Nitrat oder Enzyme zum Einsatz . Geruchsneutralisierer auf
der Basis von ätherischen Ölen wurden zum Zeitpunkt der Umfrage
in keinem der teilnehmenden Werke verwendet .
Neben der Umfrage wurden im Rahmen des Projektes noch einige
ausgewählte Geruchsneutralisierer auf ihre Wirksamkeit hin getes-
tet . Zudem wurde eine Methode entwickelt, mit der von möglichen
Anwendern aus der Papierindustrie schnell und einfach die Wirk-
samkeit eines Geruchsneutralisierers bewertet werden kann . Dieses
Projekt wurde vom Verband Deutscher Papierfabriken e .V . (VDP)
gefördert .
Benjamin Simstich
0049 89 12146 388 �
benjamin .simstich@ptspaper .de
measures were mostly aimed at preventing anaerobic conditions in
the water system (agitation, aeration, avoidance of dead zones) . In
places where this was possible only to some extent, mills resorted to
discontinuous processes such as cleaning or rinsing/flushing opera-
tions or, to eliminate the odour of sludge and residues, to prompt
disposal . Around one third of the mills surveyed combated malodour
emissions from critical system parts by means of covers, capsules or
exhaust systems . Magnets were used by only three of the 36 mills .
The most commonly used chemical control strategies were biocides
and oxidizing agents . Iron salts, lime, nitrates or enzymes were em-
ployed less frequently . At the time of the survey, none of the partici-
pating mills used odour neutralizers based on essential oils .
In addition to the survey, the project included also performance
tests of selected odour neutralizers . A method was developed which
enables potential users from the paper industry to evaluate the ef-
fectiveness of odour neutralizers quickly and easily . This project was
sponsored by the German Pulp and Paper Association (VDP) .
Benjamin Simstich
0049 89 12146 388 �
benjamin .simstich@ptspaper .de
In dem Forschungsprojekt IW 050275 wurde ein Aufschlussver-
fahren entwickelt, das unter Einsatz von Rotor-Stator-Maschinen
und unter Einleitung von Dampf, Stärke ohne Zusatz weiterer
Additive thermomechanisch aufbereitet.
Das gängigste und billigste Additiv zur Festigkeitssteigerung von
Wellpappenrohpapieren ist zurzeit die Oberflächenstärke, die bei
europäischen Verpackungspapieren üblicherweise über eine Leim-
oder Filmpresse aufgetragen wird . Voraussetzung für diesen Ober-
flächenauftrag ist eine Stärkelösung mit verarbeitbarer Viskosität.
Zu deren Erzielung muss die Stärke aufgeschlossen werden . Dabei
haben sich in den Papierfabriken zwei Aufschlussverfahren etabliert
– das Thermooxidative und das Enzymatische . Ein entscheidender
Nachteil dieser beiden Stärkeaufschlussverfahren ist der gravierende
molekulare Abbau der Stärke . Diese Verringerung der Molmasse ist
in jedem Fall mit einem Bindekraftverlust der Stärke verbunden, der
zwangsläufig mit einer geringeren Festigkeitssteigerung im Papier
einhergeht . Die Anforderungen an die Festigkeiten von Wellpappen-
rohpapieren steigen immer weiter an - gleichzeitig nimmt die Quali-
tät des Rohstoffs Altpapier, das bei der Herstellung von Verpackungs-
papieren bis zu 100% eingesetzt wird, ab . Zusätzlich verschärft der
Trend zu immer niedrigeren Flächengewichten und die derzeitige
The research project IW 050275 was aimed at developing a ther-
momechanical degradation process that employs rotor-stator
machines, steam and starch, but no additional additives.
The most common and cost-effective additive for increasing the
strength of paper for corrugated board is currently surface starch
that is usually applied to European packaging papers by a size or
film press. Such surface application presupposes that the starch solu-
tion has convertible viscosity, and this in turn means that the starch
must be cooked to achieve this effect . Two cooking methods are well
established in paper mills: thermooxidative and enzymatic degrada-
tion methods .
A severe disadvantage of both of these degradation methods is the
serious molecular degradation of the starch . The reduction in molar
mass is inevitably accompanied by a loss in the adhesive strength of
the starch, and this in turn limits the increase in paper strength . The
strength requirements of corrugated board stock continue to rise – at
the same time, the quality the raw material is declining, i .e . the re-
covered paper that is used almost 100% in manufacturing packaging
papers . The trend to ever lower grammages and the current shortage
of raw materials serves to exacerbate the situation for papermakers .
InnoWatt project IW 050275 that recently reached completion, was
Thermomechanischer Stärkeauf-schluss - Ein Verfahren ohne Molmassenabbau der Stärke
Thermomechanical starch cooking – A method without molar-mass starch degradation
11 2007 51Forschungsprojekte / Research projects
Rohstoffverknappung die Situation
für die Papierhersteller .
Im kürzlich abgeschlossenen Inno-
Watt-Projekt IW 050275 wurde ein
Aufschlussverfahren entwickelt,
das unter Einsatz von Rotor-Sta-
tor-Maschinen (Abbildung 1) und
unter Einleitung von Dampf, Stär-
ke ohne Zusatz weiterer Additive
thermomechanisch aufbereitet .
Die Ergebnisse zur Molmassen-
verteilung der aufgeschlossenen
Stärkelösungen bestätigen die An-
nahme, dass im Gegensatz zu dem
enzymatischen und thermooxi-
dativen Verfahren, kein nennens-
werter Abbau des Stärkemoleküls
eintritt . Thermomechanisch auf-
geschlossene Stärkelösungen besit-
zen damit ihr gesamtes, natürlich vorliegendes Bindekraftpotenzial .
Durch den relativ hohen Anteil an Gelteilchen in der aufgeschlos-
senen Stärkelösung erfolgt eine filmbildende Applikation auf das
Papier, welche sich positiv auf die Qualitätskriterien SCT und Berst-
festigkeit auswirkt . Die mit thermomechanisch aufgeschlossenen
Stärkelösungen oberflächenbehandelten Papiere zeigen 10% höhere
SCT-Werte (Abbildung 2) und annähernd gleiche Berstfestigkeiten
als die mit den herkömmlichen Verfahren behandelten Papiere . Mit
dem neu entwickelten Verfahren lässt sich ein großes Einsparpoten-
zial an Stärke erhoffen .
Im Rahmen einer Auftragsforschung wird in Kooperation mit einer
Firma des chemischen Anlagenbaus eine Pilotanlage konzipiert und
deren Effektivität in einem Betriebsversuch getestet . Dieses Projekt
wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im
Programm INNOWATT gefördert .
Birgit Kießler
0049 3529 551 625 �
birgit .kiessler@ptspaper .de
aimed at developing a thermomechanical degradation process that
employs rotor-stator machines (Figure 1), steam and starch, but no
additional additives . The results of the molar-mass distribution of
the degraded starch solutions confirm the assumption that no appre-
ciable degradation of the starch molecules occurs – quite in contrast
to the enzymatic and thermooxidative methods . Thermomechani-
cally degraded starch solutions thus retain their naturally inherent
adhesive force potential . The comparatively high proportion of gel
particles in the degraded starch solution causes a film to form on the
paper, and this in turn has a positive effect on quality criteria such
as SCT and bursting strength . Papers that have been surface-treated
with the thermomechanically degraded starch solutions show SCT
values that are 10 % higher (Figure 2) and virtually the same burst-
ing strength values as papers treated by conventional methods . The
newly developed method promises a great savings potential for
starch use .
Within the scope of this contract research project and in co-operation
with a chemical plant manufacturer, a pilot-scale plant was designed
whose effectiveness will be tested in mill trials . This project was
(sponsored by the Federal Ministry of Economics and Technology
within the programme INNOWATT .
Birgit Kiessler
0049 3529 551 625 �
birgit .kiessler@ptspaper .de
Figure 1: Rotors and stators for high-shear gelatinisation
2.2
2.4
2.3
2.6
2.8
3.0
2.5
2.7
2.9
3.2
3.1
SCT,
CD [k
N/m
]
Enzymatic Thermo-mechanical
Thermo-mechanical
Thermo-oxidative
Thermo-oxidative
Reference
0% Starch8% Increase4,8% Starch
14% Increase8,0% Starch
10% Increase5,5% Starch
20% Increase5,3% Starch30% Slurry
17% Increase6,3% Starch30% Slurry
η = 35 mPa.s η = 61 mPa.s η = 74 mPa.s η = 116 mPa.s
Comparison of SCT in testliner III paper with different degradation methodson testliner-III-paper mA: 176g/m², starch coating: 3 g/m² - (LP: 50m/min & 3.5bar)
η = 80 mPa.s
Figure 2: Comparison of three deg-radation methods based on an SCT increase of the testliner
PTS NEWS52 Forschungsprojekte / Research projects
Ziel des Forschungsprojektes IW 060109 ist die Untersuchung
verschiedener Messverfahren bezüglich ihrer Eignung zur Ver-
messung von Blindenschriftprägungen auf Pharmaverpackungen.
Es soll ein Messsystem
für eine automatische und
verlässliche Überprüfung
der Prägepunkte entwi-
ckelt werden . Der Großteil
der Pharmaprodukte wird
heute in Faltschachtelver-
packungen vertrieben . Die
Schachtel erfüllt dabei die
Funktionen Schutz, Wer-
bung und Informationsträ-
ger . Ab September 2006
besteht laut EU-Recht (na-
tional im deutschen Arz-
neimittelgesetz §10 Absatz
1b AMG umgesetzt) eine
Kennzeichnungspf l icht
des Produktes in Blinden-
schrift .
Faltschachtelkarton wird
heute meist durch Prä-
gung gekennzeichnet .
Dies geschieht mit einer
Universalmatrize und
einer packungsspezifi-
schen Patrize (aus Metall
oder Kunststoff) in einem
Arbeitsschritt mit dem
Stanzen und Rillen in der
Flachbettstanze . Anschlie-
ßend findet in der Regel
eine einfache, manuelle
Stichprobenüberprüfung
der Richtigkeit der Prä-
gung in der Qualitätssicherung der Faltschachtelhersteller statt . Die
damit einhergehende Unsicherheit bei der Prüfung stellt eine unbe-
friedigende Situation für die Hersteller dar. Eine qualifizierte Kont-
rolle mittels moderner und objektiver Messverfahren fehlt .
Im bisherigen Verlauf des Forschungsvorhabens wurden verschie-
dene Messverfahren untersucht und auf ihre Eignung hin bewertet .
Die anschließende Entwicklung konzentrierte sich auf zwei Ver-
fahren, die in den Messsystemen DOMAS BrailleTester (basierend
auf Schräglicht) und DOMAS BrailleTester Advanced (basierend auf
Streifenlichtprojektion) umgesetzt wurden . Bei der Entwicklung der
Messsysteme standen im Vordergrund:
eine einfache Bedienung des Systems,•
eine zuverlässige, dennoch rasche und möglichst zerstörungs-•
freie Prüfung und
The objective of research project IW 060109 is to investigate
different measuring procedures for their suitability in measuring
the brailled area on pharmaceutical packaging.
PTS will develop a meas-
uring system that makes
it possible to automati-
cally and reliably check the
raised Braille dots . Most
pre-packaged pharmaceu-
ticals are nowadays sold
in folding box packaging .
The box fulfils a number
of functions: protection,
advertising space and as
an information carrier .
EU law, which has been
implemented nationally
in the German Medicinal
Products Act (Section 10,
subsection 1b, German
Medicinal Products Act),
mandates an obligation to
label the product in Braille .
The labelling on folding
box packaging is currently
embossed lettering in most
cases . This is done in a sin-
gle step together with the
die cutting and creasing
operations in a flat bed die
cutter . A universal matrix
and a packaging-specific
punch (of metal or plastic)
are used . Nowadays, the
quality assurance depart-
ment at the folding box
manufacturer normally
carries out a simple, manual random sampling to ensure that the
embossing is correct. Manufacturers find the inherent uncertainty
of such tests quite unsatisfactory. What is lacking is a qualified check
using a modern, objective measuring procedure .
Various measuring procedures were examined and evaluated as to
their suitability in the course of the project . Later development then
focused on two methods that were implemented as the DOMAS
BrailleTester measuring system (based on oblique illumination) and
the DOMAS Advanced BrailleTester measuring system (based on
fringe projection) . The development of the measuring systems con-
centrated on the following aspects:
Easy system operation,•
Rapid but reliable, non-destructive testing, and•
Use of inexpensive standard components .•
Bildanalytische Bewertung von Blindenschriftprägungen auf Pharmaverpackungen
Image analytical evaluation of the brailled area on pharmaceutical packaging
Figure 1: Detailed view of measurement using oblique illumination
Figure 2: Prototype of the DOMAS Advanced BrailleTester
11 2007 53Forschungsprojekte / Research projects
die Verwendung von preiswerten Standardbaugruppen .•
Bei der Überprüfung der Prägungen wird die Prägevorlage aus den
Druckfreigabedaten als Referenz genutzt . Dabei wird einerseits
geprüft, ob die Punkte vollständig und richtig in ihrer Anordnung
vorhanden sind und andererseits, ob die Höhe der einzelnen Prä-
gepunkte eine gute Lesbarkeit gewährleisten . Die Richtigkeit der
Prägungen kann mit beiden Systemen überprüft werden . Die Hö-
hen der Prägepunkte werden nur mit dem technisch aufwendigeren
Advanced-System bestimmt .
Einen ersten Achtungserfolg erreichte das Funktionsmuster des
DOMAS BrailleTester Advanced auf der Messe embax Print 2007 in
Brno, wo es mit dem Golden embaxPrint 2007 der Messegesellschaft
ausgezeichnet wurde, eine Auszeichnung, die für neue und beson-
ders innovative Geräte und Verfahren vergeben wird (siehe Seite 70) .
In den nächsten Arbeitsschritten des Forschungsprojektes werden
die Messalgorithmen anhand der Ergebnisse weiter optimiert . Die-
ses Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-
nologie im Programm INNOWATT gefördert .
Björn Zimmermann
0049 3529 551 687 �
bjoern .zimmermann@ptspaper .de
When the embossings are checked, the embossing original from the
release data is used as a reference . Checks are carried out to de-
termine whether the raised Braille dots are complete and correctly
positioned on the one hand and, on the other hand, whether the
height of the individual dots guarantees good legibility . Both sys-
tems are capable of checking the embossing accuracy . The height
of the Braille dots can only be checked using the more sophisticated
advanced system .
The prototype of the DOMAS Advanced BrailleTester achieved a
hollow victory at the embax Print 2007 fair in Brno, where it was
awarded the Golden embaxPrint 2007 prize by the fair organisers .
The Golden embaxPrint prize is an award accorded to new and espe-
cially innovative devices and processes (see page xx) .
The next phases of the research project are dedicated to testing the
measuring systems under practice-oriented conditions . Based on the
results obtained, the systems will be further optimised for practical
use . This project was (sponsored by the Federal Ministry of Econom-
ics and Technology within the programme INNOWATT .
Bjoern Zimmermann
0049 3529 551 687 �
bjoern .zimmermann@ptspaper .de
Die Erschließung kostengünstiger Faserrohstoffe und die Ent-
wicklung einer vereinfachten und prozessnahen Methode zur
Ermittlung der optischen Zustandsgrößen von Altpapierstoffen
stehen im Mittelpunkt des Forschungsprojektes IW 073007.
Die Erzeugung von Wellpappenrohpapier unterliegt außerordent-
lich hohen Anforderungen bzgl. ihrer Kosteneffizienz. Bei weiß
gedecktem Testliner ist die Qualität der Deckschicht sowie die Wi-
derstandsfähigkeit des gesamten Liners gegenüber mechanischen
Beanspruchungen bestimmend . Als maßgebliche Eigenschaftsmerk-
male für weiß gedeckten Testliner müssen Weißgrad, Opazität, Be-
druckbarkeit, Berstfestigkeit und Streifenstauchwiderstand (SCT)
betrachtet werden . Nach diesen Kennwerten richten sich u . a . auch
die Auswahl geeigneter Faserrohstoffe und der Einsatz funktiona-
ler Additive . Die hohen Anforderungen an die optischen Qualitäts-
merkmale weißer Decklagen von Wellpappenpapieren verlangt für
die richtige Auswahl der Faserrohstoffe und funktionaler Additive
die Anwendung effizienter Untersuchungsmethoden. Diese müssen
sowohl zur Bestimmung des technologischen Gebrauchswertes der
Sekundärfaserstoffe aller Einzellagen als auch zur Vorausbestim-
mung optischer Eigenschaften der Decklage des Endprodukts „Wei-
ßer Testliner“ geeignet sein .
Unter Berücksichtigung der derzeit angewandten Technologien für
die Erzeugung weiß gedeckter Testliner wird ein Bedarf an besse-
ren Steuerungsmöglichkeiten für Kosten- und Qualitätsparameter
der genannten Produktgruppe gesehen . Voraussetzung dafür ist
die Entwicklung und Einbindung von Prüfbedingungen, die eine
zeitnahe Bestimmung optischer Zustandsgrößen der Sekundärfa-
serstoffe ermöglichen . Somit ist eine zeitnahe Steuerung des Pro-
duktionsprozesses für die einzelnen Lagen des Produktes möglich .
The objective of research project IW 073007 is to discover cost-
effective fibrous raw materials and to develop a simplified and
process-oriented method for determining the optical states of
recovered paper pulps.
The production of paper for corrugated board is subject to very ex-
acting requirements in respect of their cost effectiveness . In the case
of white liner (WTTL), the quality of the facing and the resistance
of the entire liner to mechanical load are the determinant factors .
The decisive property features of white liner that must be taken
into consideration include brightness, opacity, printability, bursting
strength and short span compression strength (SCT) . The choice of
suitable fibrous raw materials and the use of functional additives are
determined by these characteristic values . The high requirements
placed on the optical quality features of the white facing of corru-
gated board demand the application of efficient test methods to make
the right selection of fibrous raw materials and functional additives.
These test methods must be suitable both for determining the utility
value of the secondary fibre pulps of all individual layers and for pre-
dicting the optical properties of the facing of the “white test liner”
end product .
Considering the current technologies for producing white test liner,
there is a need for better possibilities for controlling the cost and
quality parameters of this product group . One prerequisite is the de-
velopment and incorporation of test conditions that allow a real-time
determination of the optical state of the secondary fibre pulps. Such
an approach would make real-time control of the production process
for the individual product layers possible . Practical experience indi-
cates that even medium- and high-quality recovered papers exhibit
considerable fluctuations in their utility value. These fluctuations,
Reduzierung der Faserstoffkosten für weiße Testliner
Reducing pulp costs of white top test liners
PTS NEWS54 Forschungsprojekte / Research projects
Praktische Erfahrungen belegen, dass auch Altpapiere der mittleren
und besseren Sorten erhebliche Schwankungen ihrer Gebrauchs-
werteigenschaften aufweisen. Diese Schwankungen finden jedoch
in den sortenbezogenen Rezepturen für den Rohstoffeintrag keine
Berücksichtigung .
Ziel ist daher die Erschließung alternativer kostengünstiger Faserroh-
stoffe und die Entwicklung einer vereinfachten und prozessnahen Me-
thode zur Ermittlung der optischen Zustandsgrößen (Streukoeffizient s
und Absorptionskoeffizient k) der eingesetzten Altpapierstoffe. Durch
die Nutzung funktionaler Zusammenhänge der Reflexionsspektros-
kopie ist damit die Entwicklung von faserstoffspezifischen Ansätzen
zur Steuerung der flächenbezogenen Massen der Einzellagen möglich.
Praktisch bedeutet dies eine Minimierung der Stoffkosten für die
Deck- und Schonlage bei weiß gedecktem Testliner .
Für die kommenden Jahre wird mit einem kontinuierlichen Preis-
anstieg gerechnet . Gerade die Faserrohstoffe sind mit etwa 75 % der
gesamten Rohstoffkosten, für die betrachtete Produktgruppe, der
größte Kostenfaktor . Dadurch stellen Maßnahmen zur Reduzierung
der spezifischen Kosten für Faserrohstoffe weiß gedeckter Testliner
das größte Potenzial zur Senkung der gesamten Produktionskosten
dar . Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie im Programm INNOWATT gefördert .
Kai Blasius
0049 3529 551 674 �
kai .blasius@ptspaper .de
however, are not taken into account in the grade-related formula-
tions for the raw material input .
The objective of research project IW 073007 is therefore to discover
alternative cost-effective fibrous raw materials. Furthermore, a sim-
plified and process-oriented method will be developed for determin-
ing the optical states (scattering coefficient s and absorption coef-
ficient k) of the recovered paper pulps. Utilisation of the functional
relationships in reflectance spectroscopy will make it possible to
develop pulp-specific approaches to control the grammages of the
individual layers . Practically speaking, this means a minimisation
of pulp costs for the facer liners and backer liners for white top test
liners .
A steady increase in the prices of fibrous raw materials, energy and
residue treatment is expected for the years to come. The fibrous raw
materials in particular amount to approx . 75 % of the total raw mate-
rial costs for this product group and thus constitute the greatest cost
factor. Measures designed to reduce the specific fibrous raw material
costs of white top test liners therefore show the greatest potential
for reducing total production costs . This project was (sponsored by
the Federal Ministry of Economics and Technology within the pro-
gramme INNOWATT .
Kai Blasius
0049 3529 551 674 �
kai .blasius@ptspaper .de
Ziel des Forschungsprojektes IW 060113 ist die Sicherstellung
der Rohstoffqualität bei der Herstellung von Verpackungspapie-
ren durch die Reduzierung von anorganischen Bestandteilen so-
wie hydrophoben Störstoffen in der Faserstoffsuspension.
Die dominierenden Rohstoffe bei der Herstellung von Verpackungs-
papieren sind die Sorten 1 .02 (sortiertes gemischtes Altpapier) und
1 .04 (Kaufhausaltpapier) . Bei diesen beiden Altpapiersorten war in
den letzten 10 Jahren eine Erhöhung des Füllstoffgehaltes um 4
bis 7 % zu beobachten . Gleich-
zeitig ist bei der Herstellung
von Verpackungspapieren ein
Trend zu immer geringeren
Flächengewichten festzustel-
len . Wichtigstes Qualitätskri-
terium bei der Herstellung von
Verpackungspapieren sind die
Festigkeitseigenschaften . Eine
Erhöhung des Füllstoffgehaltes
im Rohstoff Altpapier hat ei-
nen negativen Einfluss auf die
Festigkeitseigenschaften . Aus
diesen Überlegungen heraus ist
nach einer Möglichkeit gesucht
worden, die Anforderungen an
The objective of research project IW 060113 is to ensure the
quality of the raw material in the production of packaging pa-
pers by reducing inorganic components and hydrophobic con-
taminants in the pulp suspension.
The raw material types 1 .02 (Mixed papers and boards (sorted)) and
1 .04 (1 .04 Supermarket corrugated) tend to be the grades predomi-
nantly used in the production of packaging paper . In the last decade,
the filler content in both of these recovered paper grades has risen
from 4 % to 7 % . During the same
period, there has been a trend in
packaging paper towards ever
lower grammages . The most im-
portant quality criterion in pack-
aging paper production is the
strength properties of the paper .
Increasing the filler content in
recovered paper has a negative
impact on its strength proper-
ties . Against this background,
a search has begun for a way to
meet the requirements expected
from recovered paper as a raw
material .
This is to be achieved by includ-
Neues Verfahrenskonzept zur Altpapieraufbereitung für Verpackungspapiere
A new process design for treating recovered paper
0,5Feed Accept flow Feed Accept flow
Laboratory flotation cell
Stock 1 Stock 2
1,3
0,9
1,7
2,1
Bw in
dex
[kPa
·m²/
g]
SCT
inde
x [N
·m/g
]
5
13
09
17
21
Bw index SCT index
11 2007 55Forschungsprojekte / Research projects
den Rohstoff zu erfüllen .
Dies soll durch die Implementierung des Verfahrensschrittes Flota-
tion in die Stoffaufbereitung erreicht werden . Die Flotation ist bei
der Aufbereitung von grafischen Papieren seit mehreren Jahrzehnten
Stand der Technik und wird unter Zugabe von Deinkingchemikalien
realisiert . Im Gegensatz dazu wird bei der Anwendung der Flotation
für Verpackungspapiere auf die Zugabe von Chemikalien verzichtet .
Die Projektbearbeitung unterteilt sich in zwei Schwerpunkte:
Zum einen wird der Einfluss verschiedener Suspensions- und •
Prozessparameter auf die mit der Flotation erzielbare Festigkeits-
steigerung (SCT, Berstwiderstand, CMT) ermittelt . Als Trennag-
gregate werden dazu eine Laborflotationszelle sowie eine klein-
technische Flotationsanlage vom Typ EcoCell (beide Fa . Voith)
genutzt .
Zum anderen sollen Möglichkeiten zur Rückgewinnung der über •
das Flotat ausgetragenen Faserstoffe untersucht werden, um den
Prozess wirtschaftlicher zu gestalten . Dabei werden verschiede-
ne Trennaggregate (Druckfilter, Sprühfilter, Sekundärflotation,
Cleaner) eingesetzt .
Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass durch die Flotation der Füll-
stoffgehalt um 30 bis 50 % sinkt, wobei eine Steigerung der Fes-
tigkeiten von 5 bis 11 % erzielt wird . Die Feststoffverluste in der
Primärflotation betragen dabei 10 bis 20 %. Diese Verluste können
durch Einsatz ausgewählter Trennaggregate um bis zu 50 % redu-
ziert werden . Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie im Programm INNOWATT gefördert .
Tobias Brenner
0049 3529 551 624 �
tobias .brenner@ptspaper .de
ing flotation as a step in the stock preparation process. Flotation has
for decades been state of the art in the preparation of graphic papers
and is carried out by adding deinking chemicals. When flotation
is used for packaging papers, on the other hand, no chemicals are
added .
The project has been broken down into two separate aspects:
On the one hand, the influence of different suspension and •
process parameters on the increase in strength (SCT, bursting
strength, Concora) attainable with flotation is to be determined.
A laboratory flotation cell as well as an EcoCell pilot plant-scale
flotation system (both from Voith) will be used as the separation
units .
On the other hand, possibilities are to be investigated for recov-•
ering the pulp discharged together with the flotate in order to
make the process more economical . Different separation units
(pressure filters, spray filters, secondary flotation, cleaners) will
be used here .
The results attained so far indicate that flotation can bring about
a decline of 30 to 50 % in filter content, achieving an increase in
strength of 5 to 11 %. The pulp losses in primary flotation currently
vary between 10 and 20 % . These losses, however, can be reduced
further by selectively using well-chosen separation units . This
project was (sponsored by the Federal Ministry of Economics and
Technology within the programme INNOWATT .
Tobias Brenner
0049 3529 551 624 �
tobias .brenner@ptspaper .de
Mit 56% Beteiligung setzten die Mitglieder der Forschungsver-
einigung Papiertechnik (FPT) ein deutliches Zeichen für die Ak-
zeptanz der Mitgliederversammlung.
Das Treffen fand in Verbindung mit dem Streichereisymposium in
Baden-Baden statt . In der angenehmen Mischung aus Präsentation,
Diskussion und Dinner wurde ein reicher Strauß an Ergebnissen und
neuen Vorhaben besprochen .
FPT-DruckstudieNachdem die PTS 2006 im Auftrag der FPT die Druckstudie mit der
Druckindustrie durchgeführt hatte, wurde 2007 das Ergebnis aus
der Befragung der Papierindustrie durch Herrn Hegele präsentiert .
Insgesamt liegt nun ein ausgewogenes Gesamtbild über die Situati-
on zwischen den Papiererzeugern und der Druckindustrie vor . Die
Ergebnisse lassen sich in wesentlichen Aspekten wie folgt zusam-
menfassen:
Beide Industrien sind von den schwachen wirtschaftlichen Er-•
gebnissen der zurückliegenden Jahre gekennzeichnet und kämp-
fen um Verbesserungen .
Das Kunden-Lieferanten-Verhältnis gibt zahlreiche Ansatzpunk-•
te zur Verbesserung .
Insbesondere im Kundenservice liegen erhebliche Chancen .•
With an attendance rate of 56%, the members of the German
Paper Technology Research Association (FPT) gave a clear signal
of their acceptance of the General Meeting.
The meeting was held in conjunction with the PTS Coating Sympo-
sium in Baden-Baden . In a pleasant mixture of presentations, dis-
cussions and dinner party, the FPT members talked about a wide
selection of results and new projects .
FPT print studyFollowing the print study PTS had been assigned to conduct in the
printing industry in 2006, the results of a corresponding survey
among paper producers could be presented by Mr Hegele at this
year’s General Meeting . The combined results of the two surveys
give a balanced picture of the overall situation among paper produc-
ers and printers. The main findings may be summarised as follows:
The poor economic results of the previous years have left their •
mark on the two sectors: both are still struggling to improve their
situation .
Customer-supplier relationships offer many starting points for •
improvement .
Considerable chances exist especially in the field of customer •
service .
Die FPT im Spiegel der Mitgliederversammlung 2007
FPT as mirrored by its 2007 General Meeting F TP
For Paper Tech
PTS NEWS56 Forschungsvereinigung Papiertechnik (FTP) / Research Association Paper Technology
Die Verbesserung der Kommunikation in der Lieferkette spielt •
eine zentrale Rolle .
Die Ergebnisse beider Studien sollen nach Beschluss der Mitglieder
in einem Frühjahrsworkshop der FPT mit den befragten Parteien
diskutiert werden, um Initiativen zur Gestaltung der Spielräume
zu liefern . Hierbei erscheint es grundsätzlich lohnenswert, über die
Einführung gemeinsamer Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter
beider Branchen, über das weitere Vorantreiben der Empfehlungen
für Papierspezifikationen und die Möglichkeiten zur Kostensenkung
in der Lieferkette zu diskutieren .
Die Mitglieder waren sich einig, dass zum Thema der Papierspezi-
fikationen und der Kommunikation in der Lieferkette bereits Bewe-
gung gekommen ist . Auf dem Streicherei-Symposium 2005 hatte
Herr Dittmann die Probleme sehr klar angesprochen und aus der
gemeinsamen Initiative von Zellcheming und VDMA entstanden
erste Entwürfe zur Verbesserung . Insgesamt besteht aber noch gro-
ßer Bedarf, beide Parteien zur Verstärkung offener Gesprächen zu
ermuntern .
In der Podiumsdiskussion am 1 . Tag des Streicherei-Symposiums
2007 hatte Herr Andreas Endters von Voith Paper Rolls als Vorstands-
vorsitzender der FPT und Stiftungsratsmitglied der PTS das Thema
unter dem Motto „… die Wertschöpfungskette unter Druck …“ mit
vielen Vertretern der Lieferkette diskutiert und ein höchst positives
Echo und viel Anerkennung im gesamten Auditorium gefunden . Die
Zeit scheint reif für den Ausbau von Maßnahmen zu sein .
Die Mitglieder der FPT sind daher bereit, auch weiterhin eine Mo-
deratorrolle zu übernehmen, sofern die gesamten Partner dies gut
heißen und Erfolge für die Papier- und Druckbranche erzielt wer-
den können . In der Studie wurde sehr deutlich, dass Papier- wie
Druckindustrie bei neuen Anstößen größten Wert auf Neutralität
legten und da sowohl PTS wie FOGRA qua Satzung zur Neutralität
verpflichtet sind, könnten beide Organisationen zusammen mit dem
Zellcheming, dem VDMA und bei Schulungsfragen auch zusammen
mit dem Papiermacherzentrum Gernsbach diesen Prozess gemein-
sam mit der FPT begleiten helfen .
Die Mitglieder der FPT beschlossen daher, die FPT-Workshops als
ein Element zur Intensivierung der Kommunikation anzubieten und
laden die Teilnehmer in der „Lieferkette Papier“ hierzu herzlich ein .
Dies gilt insbesondere für die gemeinsame Diskussion der Ergeb-
nisse der beiden Studien mit der Papier- und Druckindustrie . Auf
Vorschlag der Mitgliederversammlung wird eine kurze Zusammen-
Improving the communication within the supply chain is of cen-•
tral importance .
The FPT members decided to discuss these results with the com-
panies surveyed in a workshop . Being scheduled for next spring,
the workshop is to spark off initiatives leading to the realization of
possible improvements . In this respect, it also seemed worthwhile
to think about joint training courses for papermakers and printers,
about pressing forward with recommendations for paper specifica-
tions, and about possibilities for cost reduction within the supply
chain .
The FPT members agreed that there had already been some progress
in the development of paper specifications and communication with-
in the supply chain . At the previous Coating Symposium in 2005,
Mr Dittmann had already talked about these problems very bluntly,
and the resulting joint initiative of Zellcheming and VDMA had led
to first plans and ideas to improve the situation. On the whole, how-
ever, the two sectors were still in need of encouragement to enter
into more frequent and open discussions .
In a panel discussion on the first day of this year’s Coating Sympo-
sium, Mr Andreas Endters from Voith Paper Rolls, president of FPT
and member of the PTS board of advisors, had started off debate on
these issues with his speech titled “…pressure on the value chain
…” . His speech had met with a very favourable response and great
approval from everyone in the audience . It looks as if the time were
ripe for taking further steps .
The FPT members are willing to continue to act as moderators, pro-
vided that this is approved of by all partners in the value chain, and
that it is likely to produce positive results for both papermakers and
printers . The study had shown very clearly that when entering new
ground, both papermakers and printers placed great emphasis on
neutrality and independence . And because both PTS and FOGRA
are bound to neutrality by their articles of association, they could
join forces with Zellcheming, VDMA and – regarding training issues
- Papiermacherzentrum Gernsbach to monitor and support these de-
velopments jointly with FPT .
FPT offers its workshops as a communication platform to the mem-
bers of the paper chain . In particular papermakers and printers are
invited to participate and enter into joint discussions on the results
obtained by the two studies . The General Meeting decided to com-
pile a short summary of the results – to inform the executives of
the two sectors and encourage participation in the workshop . At the
The general meeting was well attended Dr. Rizzi handed the new print study to Mr. Endters, chairman of FPT
11 2007 57Forschungsvereinigung Papiertechnik (FTP) / Research Association Paper Technology
Stephan Hegele was presenting high-lights of the print study Ingrid Demel gave a survey of PTS research activities
fassung der Ergebnisse sowohl als Anreiz für den Workshop als auch
zur Information der Führungskräfte in der Druck- und Papierindus-
trie erstellt werden . Am Ende dieses Prozesses sollen die Ergebnisse
breit kommuniziert werden .
FPT-Projekt Wegschlagverhalten von gestrichenen Bogen-offsetpapierenAngeregt durch die FPT kam es im Mai 2007 zu einem Kick-off-
Meeting für dieses Projekt . An dem Projekt beteiligen sich BASF AG,
Bundesverband Druck und Medien, BYK-Chemie GmbH, Cargill
Deutschland GmbH, Kemira PPC Germany GmbH, Omya Internati-
onal AG, Sappi Maastricht B .V ., SCHAEFER KALK GmbH & Co . KG,
UPM Research Center, Voith Paper Rolls GmbH & Co . KG . Beson-
ders hervorzuheben ist, dass es sich um das erste vollständig
industriell finanzierte Gemeinschaftsprojekt zwischen Fogra
und PTS handelt.
Ziele dieses Forschungsprojektes sind die Erarbeitung bzw . Identi-
fizierung von Papierkennwerten zur Beschreibung des Wegschlag-
verhaltens von Druckfarben auf Bogenoffsetpapieren, um damit
verbesserte Steuerungsmöglichkeiten für die relevanten Papierei-
genschaften und den Druckprozess zu erreichen .
Folgende Punkte sind von besonderem Interesse:
Grundlegende Erkenntnisse zum Wegschlagverhalten und zu-•
verlässige Beschreibung des Wegschlagens von Druckfarben auf
Papieren mittels geeigneter Methoden .
Ermittlung der wesentlichen Einflussgrößen des Papiers.•
Beschreibung der Bandbreite des Wegschlagens bei marktübli-•
chen Druckpapieren .
Verifizierung der richtigen Simulation des Drucks durch Fogra-•
KAT (Fogra-Kurzzeit-Andrucktester) .
Entwicklung eines Wegschlag-Praxistesters für komplette Druck-•
bogen .
Für die Bearbeitung des Projektes sind folgende Hauptarbeitsschritte
vorgesehen, die aufeinander aufbauen und in Teilen iterativ ablaufen:
Auswahl und Beschaffung von Praxisdruckpapieren und Kartons .•
Untersuchung von Praxispapieren mittels konventioneller Prüf- •
und Labordruckmethoden, aber auch mit neueren Verfahren wie
dynamischer Kurzzeitpenetration, Porosimetrie und Rasterelekt-
ronenmikroskopie .
Konstruktion und Bau einer Konterstation für Speedmaster .•
Druckversuche unter industriellen Bedingungen und Druckbo-•
genbewertung .
end of this process, the results will be communicated to the public
at large .
FPT project “Ink setting behaviour“ At the suggestion of FPT, the kick-off meeting for the “ink setting”
project was held in May 2007 . Participants in this project are BASF
AG, Bundesverband Druck und Medien, BYK-Chemie GmbH, Cargill
Deutschland GmbH, Kemira PPC Germany GmbH, Omya Interna-
tional AG, Sappi Maastricht B .V ., SCHAEFER KALK GmbH & Co .
KG, UPM Research Center, and Voith Paper Rolls GmbH & Co . KG .
What’s particularly noteworthy about this project is the fact
that it is the first joint work of FOGRA and PTS funded com-
pletely by the industry.
The project aims to elaborate or identify paper characteristics de-
scribing the penetration behaviour of printing inks into sheet-fed off-
set papers . This is expected to enable an improved control of relevant
paper properties and of the printing process itself .
Key issues of the project:
Fundamental findings about the setting/penetration behaviour of •
printing inks on paper and suitable methods to reliably describe
these processes
Identification of main influences from the paper•
Description of the entire spectrum of penetration characteristics •
of commercial printing papers
Verification of printing process simulations by means of the •
Fogra-KAT (Fogra short-time scale impression tester)
Development of an ink setting tester for the testing of complete •
printed sheets in industrial practice
The project work has been subdivided into several main steps
which are based on each other and parts of which can be iter-
ated .
Selection and procurement of commercial printing papers and •
board
Testing of these commercial papers by means of conventional •
testing- and laboratory printing methods, but also by more re-
cent techniques such as dynamic short-term penetration tests,
porosimetry and scanning electron microscopy
Design and construction of a counter printing unit for Speed-•
master
Printing trials under full-scale conditions, and evaluation of print-•
ed sheets
Tests on the informative value/practical relevance of results from •
PTS NEWS58 Forschungsvereinigung Papiertechnik (FTP) / Research Association Paper Technology
Untersuchungen zur Aussagefähigkeit des Kurzzeitandrucktes-•
ters (Fogra-KAT) .
Analyse der Zusammenhänge zwischen Papiereigenschaften, •
Druckverhalten und Druckergebnis .
Erste Ergebnisse sind für September 2008 geplant .
Multi-client-Projekte der PTS für Zulieferindustrie und Pa-piererzeugerDie PTS führt erstmalig seit 2007 Multi-Client-Projekte am Faser-
stofftechnikum in Heidenau durch . Diese allen Firmen offenstehen-
den Projekte fanden mit starker Beteiligung von FPT-Mitgliedern
statt . Durchgeführt wurden:
Auswahl kostenoptimaler Zellstoffe mit Methoden der mathema-1 .
tischen Simulation .
Einsatz von Additiven zur Erhöhung der Entwässerbarkeit des 2 .
Faservlieses in den Nasspresspartien zur Herstellung von Hül-
senkarton und ähnlichen Produkten .
Einsatz von Additiven zur Erhöhung der Entwässerbarkeit des Fa-3 .
servlieses in den Nasspresspartien zur Herstellung von Liner .
Einsatz von Extendern zur Erhöhung der Effektivität des TiO4 . 2 für
die Herstellung von mit TiO2 gefüllten Papieren (in 2008) .
Volumenerhöhung von Papieren durch Optimierung des Füllstof-5 .
feinsatzes und der Verdichtung in den Nasspresspartien .
Erhöhung der Effektivität des TiO6 . 2 durch Einsatz von Extendern
für die Herstellung von Dekorpapier .
Erhöhung des Füllstoffanteils im Papier durch Einsatz chemisch 7 .
aktivierter Füllstoffe .
Kostengünstiges Auftragen von Additiven auf die Papierbahn 8 .
durch Sprühen oder mittels „Flow Box“ .
Als neue Projekte für 2008 wurden den FPT-Mitgliedern vorgestellt:
Steigerung des DIP-Anteils1 .
Sicherung der initialen Nassfestigkeit2 .
Reaktivierung des Faserstoffpotenzials3 .
optimierte Mahlung des DIP-Stoffes4 .
Retentionssysteme für Dekorpapier5 .
Entwicklung der FPT 2006 – 2008Der seit 2005 neu eingeschlagene Weg der FPT wird von den Mit-
gliedern nach den zwei Jahren Erfahrung als sehr positiv bewertet
und soll zukünftig durch den zweiköpfigen Vorstand unter Vorsitz
von Herrn Andreas Endters (Voith) und seinem Stellvertreter Herrn
Ekhard Beulecke (Omya) fortgeführt werden .
Ausgesprochen gut beurteilt wurden Workshops, die daher auch
intensiv fortgeführt werden . Die Durchführung jährlicher Studien
war ebenfalls ein erfolgreicher Schritt in die richtige Richtung und
soll beständig fortgeführt werden .
Auch wenn die Initialisierung von Projekten aus den FPT-Work-
shops heraus nicht in dem Maße stattfand wie ursprünglich geplant,
erfolgte mit zwei Industrieprojekten bereits ein erfolgreicher Start .
Es handelt sich um das bereits skizzierte Projekt Wegschlagverhalten
und ein Projekt zur Optimierung der Herstellung von Wellpapperoh-
papieren .
Das Konzept für FPT-Trainingsveranstaltungen wird jedoch ver-
ändert und in das Programm der Papiertechnischen Akademie der
PTS überführt . Dieses wird zukünftig durch eine verstärkte Refe-
rententätigkeit der FPT-Mitgliedsfirmen ausgebaut werden, so dass
diese aktiv auf die Seminargestaltung Einfluss nehmen können. Auf
dieser Erfahrungsbasis aufbauend beschließen die Mitglieder den
the Fogra-KAT
Analysis of relationships between paper properties, printing be-•
haviour and print results
First results are envisaged for September 2008 .
Multi-client projects of PTS for the papermaking and sup-ply industriesStarting 2007, PTS has been offering multi-client projects in its fibre
technology pilot plant in Heidenau . The projects are open to all com-
panies interested, and actively supported by FPT members . Projects
performed so far:
Selecting cost-optimum pulps by means of mathematical simula-1 .
tion methods
Additives improving the dewatering behaviour of the web in the 2 .
wet press section for core board and similar products
Additives improving the dewatering behaviour of the web in the 3 .
wet press section for liner production
Using extenders to increase the TiO4 . 2 efficiency for the production
of TiO2-filled pa-pers (in 2008)
Volume increase through optimized filler use and compaction in 5 .
the wet press section
Using extenders to increase the TiO6 . 2 efficiency for the production
of décor papers
Increasing the filler content of paper through chemically acti-7 .
vated fillers
Cost-efficient additive application by means of spraying or “flow 8 .
box“
New project proposals for 2008:
Increasing the DIP share1 .
Ensuring the initial wet strength 2 .
Reactivation of fibre potential3 .
Optimised refining of DIP4 .
Retention systems for decor paper 5 .
Development of FPT in the years 2006 – 2008After two years, the FPT members see the new course they have
adopted since 2005 as very positive . Under the presidency of Mr
Endters (Voith) and vice president Mr Beuleke (Omya), FPT is going
to pursue this path also in future .
Experiences gained so far with the workshops were seen as par-
ticularly positive, which is why they will be continued and intensi-
fied. The same applies to the annual studies, another successful step
into the right direction .
Even though the workshops had not initiated as many projects as
originally planned, there are currently two industrial projects which
may be seen as a successful start: the above described “Ink setting”
project and one titled “Optimized manufacturing of corrugating
base” .
The concept of FPT training courses is going to be changed: they
will be integrated into the continuing education programme of
Papiertechnische Akademie (PTS) . The future PTS programme will
include more speakers from FPT member firms, thus enabling them
to actively influence the courses and seminars. Based on these expe-
riences, the currently 54 FPT members decided to launch an adver-
tising campaign canvassing for new members .
For 2008, the following activities are planned:
Topical workshop:
Optimizing the use and application of fibre/filler/additive mixtures
11 2007 59
Start einer Werbekampagne, um den gegenwärtigen Mitgliederstand
von 54 Firmen auszubauen .
Für 2008 sind folgende Aktivitäten geplant:Themenworkshop: Einsatz- und Nutzungsoptimierung des Fa-
ser-, Füllstoff- und Additivmixes
Meet your Customer-Workshop: Papier und Druck (Ergebnisse
der Druckstudie)
Projekt: Optimierung von Wellpapperohpapieren
Projekt: Wegschlagverhalten
Studie: Änderung des Konsumentenverhaltens in der Nutzung von
Druckmedien
Dr . Paul W . Rizzi
0049 89 12146 300 �
paul .rizzi@ptspaper .de
Beratung / Consultancy
“Meet your customer“-workshop:
Paper and printing (results of the print study)
Project:
Optimisation of corrugating base
Project:
Ink setting behaviour
Study:
Changes in consumer habits regarding the use of print media
Dr . Paul W . Rizzi
0049 89 12146 300 �
paul .rizzi@ptspaper .de
Für Viochartiki erarbeitete die PTS einen umfassenden Überblick
über den derzeitigen Stand iher Produktionsanlage. Die formu-
lierten Maßnahmen ermöglichen eine signifikante Verbesserung
von Prozessperformance und Kostenstruktur.
Viochartiki S . A . mit Sitz in Athen
fertigt auf zwei Maschinen Pro-
dukte aus 100 % Altpapier . Die
Kapazität der beiden Anlagen be-
trägt 45 .000 t/a . Die PM 1 ist eine
klassische Langsiebmaschine,
deren Portfolio von braunen Pro-
dukten wie Test- und Kraftliner
bis hin zu weißen Tischdeckenpa-
pieren reicht . Bei der Produktion
von braunen Qualitäten wird die
in der Stoffaufbereitung vorhan-
dene Deinkinganlage umfahren .
In der Summe werden 25 Sorten
produziert, diese noch in unter-
schiedlichen Flächengewichten und Farben . Die PM 2 ist eine Tissu-
emaschine, auf der Tissueprodukte in einem Grammaturbereich von
18 – 40 g/m² hergestellt werden . An beiden Maschinen werden die
Produktqualitäten über den Rohstoffeintrag gesteuert . Der Rohstoff
kommt zum größten Teil aus der eigenen Sortieranlage, die das Alt-
papier aus dem Einzugsgebiet von Athen bezieht . Je nach Produktion
werden die Rohstoffe aus ca . 15 verschiedenen Sorten mit den fol-
genden Zielen zusammengestellt:
Braune Sorten: Steuerung der Festigkeiten•
Weiße Sorten: Steuerung der Weiße•
Tissueprodukte: Steuerung der Weiße und des Aschegehaltes•
Aufgrund der limitierten Verfügbarkeit muss häufig Altpapier im
Ausland zugekauft werden, um die Qualitäten des Endproduktes
sicherzustellen .
Viochartiki received from PTS a comprehensive overview of the
current status of its plant. The proposed measures have made a
significant improvement in process performance and cost struc-
ture possible.
Viochartiki S .A ., headquartered
in Athens, Greece, manufactures
products from 100 % recovered
paper on two paper machine .
The capacity of both machines
amounts to 45,000 tpa . PM 1 is
a classical Fourdrinier machine
whose portfolio extends from
brown products such as test and
kraft liner to white tablecloth
paper . The production of brown
qualities bypasses the deinking
plant that exists in the stock prep-
aration department . A total of 25
grades are produced in different
grammages and colours . PM 2 is a tissue machine on which tissue
products are manufactured with grammages ranging from 18 to 40
g/m² . The product quality is regulated via the raw material input on
both machines . Most of the raw material comes from the in-house
sorting plant that collects the recovered paper from the Athens hin-
terland . Depending on production, the raw materials are mixed from
approx . 15 different grades with the following aims:
Brown grades: for controlling strength•
White grades: for controlling brightness•
Tissue products: for controlling brightness and ash content•
Owing to the limited availability, recovered paper must be purchased
abroad to guarantee the quality of the respective end product .
Objectives
PTS was requested to reduce the production costs in the scope of a
VIOCHARTIKI – Ganzheitliche Kostenoptimierung bei der Produktion von Recyclingprodukten
VIOCHARTIKI – An example of integrated cost optimisation in the production of recycled products
Arrival of the PTS team in Greece
PTS NEWS60 Beratung / Consultancy
consultancy project which focused on the following main areas:
Optimising recovered paper sorting and the raw material formu-1 .
lations
Increasing the production capacity of brown grades2 .
Reducing stickie-related production outages3 .
Improving product quality with respect to brightness and ash4 .
Reducing the specific effluent volume5 .
Procedure
The production process was investigated on-site during an eight-day
period with the help of PTS SystemCheck technology . Two operating
states each on both paper machines were analysed and recorded .
The results were used as the basis on which to create a simulation
model . The relevant parameters of the simulation model depicted the
entire mill starting with the pulper and ending with the Pope reeler
and included water circuits and reject management .
The mode of operation of the sorting plant was analysed and recorded
for raw material evaluation, and samples of the most important raw
material grades were taken . The raw materials were characterised
and their potentials regarding strength or brightness determined in
the PTS pilot plant under optimum process conditions .
A programme of measures was developed for all the main areas in-
cluding a cost benefit analysis.
Results
Optimising the sorting of recovered paper and the raw material for-
mulations: Examination of the sorted raw material grades and their
individual constituents revealed that the existing guidelines for
separate type-specific collection did not necessary coincide with the
production needs . In addition, the storage conditions with storage
intervals as long as one year were not ideal either . The utility value
specification and a special-purpose cost model revealed that chang-
ing the formulations can reduce the raw material costs without af-
fecting the product properties . A better understanding of the raw
materials was able to reduce the number of raw material grades and
to use more cost-effective grades in the production of higher-quality
products . The utilisation of domestic raw materials was improved,
and the purchase of cost-intensive foreign recovered paper could be
discontinued almost entirely .
Expanding the production capacity of brown grades: The production
of brown grades, especially kraft papers in which cement sacks are
used as the raw material, is limited by the capacity of the pulper . Fur-
thermore, the separation efficiency of non-paper components in stock
preparation is not adequate either; the load on the stock approach sys-
tem is excessive . In planning a plant rebuild, PTS invited tenders that
were sent to various suppliers . The
suggested concepts for a rebuild
or a new construction of the plant
were evaluated and discussed with
Viochartiki . A decision was taken
to modify the existing pulper
and downstream screening units .
Moreover, a new reject removal
unit is to be installed . Improved
digestion will reduce losses, in-
crease capacity from 110 to 150
tpa and improve pulp cleanliness .
Implementation is scheduled for
the beginning of 2008 .
Aufgabenstellung
Die PTS wurde gebeten, in einem Beratungsprojekt die Kosten für
die Produktion zu senken . Hierbei wurden folgende Schwerpunkte
in dem Projekt bearbeitet:
Optimierung der Altpapiersortierung und der Rohstoffrezepturen .1 .
Erhöhung der Kapazität bei der Produktion von braunen Sorten .2 .
Reduzierung von stickybedingten Produktionsausfällen .3 .
Verbesserung der Produktqualität hinsichtlich Weiße und 4 .
Asche .
Reduzierung der spezifischen Abwassermenge.5 .
Vorgehensweise
Der Prozess wurden vor Ort innerhalb von 8 Tagen mit Hilfe der von
der PTS entwickelten Methode SystemCheck komplett untersucht .
Zeitkritische Messparameter wurden direkt vor Ort vermessen,
ansonsten wurden Mischproben gezogen, die im Anschluss in der
PTS vermessen wurden . An beiden Maschinen wurden jeweils zwei
Betriebszustände aufgenommen . Anhand der Ergebnisse wurde ein
Simulationsmodell mit den interessierenden Parametern erstellt, das
die komplette Fabrik von dem jeweiligen Pulper bis zum Poperoller
darstellt inklusive der Wasserkreisläufe und des Rejektmanagements .
Für die Rohstoffbewertung wurde die Arbeitsweise des Sortierhofes
aufgenommen und von den wichtigsten Rohstoffsorten wurden Pro-
ben entnommen . Die Rohstoffe wurden charakterisiert und deren
Potenziale hinsichtlich Festigkeiten oder Weiße im Technikum un-
ter optimalen Prozessbedingungen bestimmt . Für alle Schwerpunk-
te wurde ein Maßnahmenplan erstellt inklusive der Darstellung von
Kosten und Nutzen .
Ergebnisse
Optimierung der Altpapiersortierung und der Rohstoffrezepturen:
Die Untersuchung der sortierten Rohstoffsorten und deren einzelner
Bestandteile hat gezeigt, dass die bestehenden Regeln für die Sorten-
trennung nicht mit den Bedürfnissen der Produktion übereinstim-
men . Weiter waren die Lagerbedingungen mit Lagerzeiten von bis
zu einem Jahr nicht optimal. Die Gebrauchswertspezifikation und
ein spezielles Kostenmodell zeigten, dass durch geänderte Rezeptu-
ren die Rohstoffkosten gesenkt werden können, ohne die Produkt-
eigenschaften zu beeinflussen. Durch das verbesserte Verständnis
der Rohstoffe konnte die Anzahl der Rohstoffsorten reduziert und
preisgünstigere Sorten in höherwertigen Produkten eingesetzt wer-
den . Die Nutzung inländischer Rohstoffe wurde verbessert und der
Einkauf von kostenintensivem ausländischem Altpapier konnte fast
komplett gestoppt werden .
Erhöhung der Kapazität bei der Produktion von braunen Sorten: Die
Produktion brauner Sorten, spezi-
ell von Kraftpapieren, bei denen
Zementsäcke als Rohstoff einge-
setzt werden, ist eingeschränkt
durch die Kapazität des Pulpers .
Weiter ist die Abtrenneffizienz
papierfremder Bestandteile in der
Stoffaufbereitung nicht ausrei-
chend, der Konstante Teil wird zu
stark belastet . Für den Umbau der
Anlage wurde von der PTS eine
Ausschreibung erstellt und an ver-
schiedene Zulieferer gesendet . Die
vorgeschlagenen Konzepte zum
11 2007 61Beratung / Consultancy
Reduction of stickie-induced production outages: Frequent mainte-
nance downtime on both machines caused considerable production
failures . In order to optimise the plant, the macro stickie and micro
stickie loadings were measured throughout the entire system . The
stickie loads were calculated on the basis of the mass balance, and
the efficiencies of the plant and individual units were determined.
It was found in both plants that a large portion of the macro stick-
ies separated from the rejects of slot screening was returned to the
process due to unfavourable circuitry . Such a short circuit results in
an extreme decline in the separation efficiency. Both short circuits
were opened . The losses that resulted are being kept at the previous
level by the installation of an extra final stage screen. This measure
reduced the macro stickie loading in the headbox by 65 %, and the
additional cleaning and maintenance intervals that had previously
been necessary could be discontinued .
Improved product quality with respect to brightness and ash: The
analysis of the tissue machine was based on information gathered
from the raw material evaluation, from the on-site system analysis
and from a simulation model . It was found that the existing plant
has little potential for optimisation, thus making new investments
necessary . A concept was worked out that can be implemented in
two stages . Stage 1 will involve installing a new save-all parallel
to the existing one in the stock preparation plant . Regulating the
feed water flow can serve to selectively control the ash discharge,
thus controlling the ash content in the paper . This measure gives
the plant great flexibility with regard to the input of favourable raw
material with a high ash content and/or the production of higher-
quality grades with a reduced ash content .
The second stage will involve reducing the stock consistency in the
deinking stage from 1 .5 to 1 % . Since the capacity of the downstream
thickener is insufficient, a prethickening stage will be installed here.
This will also serve to improve the washing effect of the thickener
stage and increase the ash discharge . The reduction in brightness
caused by the ash discharge will be compensated for by the improved
functionality of the deinking plant .
Simulation calculations were carried out for all process variations .
The results were evaluated and presented in light of the product
quality that was achieved as a function of the investment and espe-
cially the operating costs .
Reducing the specific effluent volume: All fresh water consumers,
water circuits and effluent discharge values were listed and balanced
during the study. On average, the specific effluent volume could be
reduced from 17 .1 to 10 .3 l/kg for both machines . This was accom-
plished by substituting circulation water for fresh water at various
locations in the system, by optimising the control technology to
eliminate overflowing tanks and by consistently discharging the cir-
culation water with the highest load . The last point in particular
brought about not only improved water loop separation, but also a
reduction in the contaminants loading in the machines so that the
economy measures did not negatively affect the runnability of the
machine .
Summary
Viochartiki received a comprehensive overview of the current status
of its plant. The proposed measures have made a significant improve-
ment in process performance and cost structure possible .
The project demonstrated that a thorough evaluation of the overall
process makes it possible to work out ideal synergies between raw
Umbau oder Neubau der Anlage wurden bewertet und mit Viochar-
tiki besprochen . Es wurde beschlossen, dass der bestehende Pulper
und die folgenden Sortieraggregate modifiziert werden. Zusätzlich
soll eine neue Rejektausschleusung installiert werden . Durch den
verbesserten Aufschluss werden die Verluste reduziert, die Kapazität
von 110 auf 150 t/d erhöht und die Stoffreinheit verbessert . Die Um-
setzung ist für Anfang 2008 geplant .
Reduzierung von stickybedingten Produktionsausfällen: Häufige
Reinigungsstillstände an beiden Maschinen führten zu erheblichen
Produktionsausfällen . Zur Optimierung der Anlage wurden die Ma-
kro- und Mikrostickybeladungen im gesamten System gemessen .
Basierend auf der Stoff-Wasserbilanz wurden die Stickyfrachten be-
rechnet und die Effizienz der Anlage und der einzelnen Aggregate
bestimmt . In beiden Anlagen hat sich gezeigt, dass aufgrund einer
ungünstigen Schaltung ein Großteil der abgetrennten Makrostickys
aus den Rejekten der Schlitzsortierung wieder in den Prozess geführt
wird . Ein solcher Kurzschluss führt zu einer extremen Reduzierung
der Abtrenneffizienz. Beide Kurzschlüsse wurden geöffnet. Die da-
durch erhöhten Verluste werden durch einen zusätzlich installierten
Endstufensortierer auf dem vorhergehenden Niveau gehalten . Durch
diese Maßnahmen wurde die Makrostickybeladung im Stoffauflauf
um 65 % reduziert, vorher zusätzlich notwendige Reinigungsinter-
valle konnten entfallen .
Verbesserung der Produktqualität hinsichtlich Weiße und Asche: Für
diesen Schwerpunkt an der Tissuemaschine wurden die Informatio-
nen der Rohstoffbewertung, der Systemaufnahme vor Ort und eines
Simulationsmodells verwendet . Es hat sich gezeigt, dass das Poten-
zial zur Optimierung der bestehenden Anlage gering ist und somit
Neuinvestitionen notwendig sind . Es wurde ein Konzept erarbeitet,
das in zwei Stufen umgesetzt wird . In Stufe 1 wird ein neuer Stoff-
fänger parallel zu dem bestehenden in der Stoffaufbereitung einge-
baut . Durch eine Regelung des zugeführten Wasserstroms kann der
Ascheaustrag gezielt gesteuert werden und somit der Aschegehalt im
Papier . Die Anlage erhält dadurch eine große Flexibilität, was den
Einsatz von günstigem Rohstoff mit hohem Aschegehalt und/oder
der Produktion von höherwertigen Sorten mit reduziertem Asche-
gehalt betrifft .
Im zweiten Schritt wird die Stoffdichte in der Deinkingstufe von
1,5 auf 1 % reduziert . Da die Kapazität des nachfolgenden Eindi-
ckers nicht ausreicht, wird hier eine Voreindickung installiert .
Dadurch wird der Wascheffekt der Eindickerstufe verbessert und
der Ascheaustrag erhöht . Eine Reduzierung der Weiße durch den
Ascheaustrag wird durch die verbesserte Funktionsweise der Dein-
kinganlage kompensiert .
Für alle Prozessvarianten wurden Simulationsrechnungen durchge-
führt . In Abhängigkeit der Invest- und speziell der Betriebskosten
wurden die Ergebnisse hinsichtlich der erzielten Produktqualität
bewertet und dargestellt .
Reduzierung der spezifischen Abwassermenge: Innerhalb der Unter-
suchung wurden alle Frischwasserverbraucher, die Wasserführung
und die Abwasserausschleusung aufgenommen und bilanziert . Im
Mittel für beide Maschinen konnte die spezifische Abwassermenge
von 17,1 auf 10,3 l/kg reduziert werden . Hierzu wurden an ver-
schiedenen Stellen im System die Zuführung von Frischwasser durch
Kreislaufwasser ersetzt, überlaufende Behälter durch eine Optimie-
rung der Regelungstechnik eliminiert und die Ausschleusung des am
höchsten belasteten Kreislaufwassers konsequent ausgeführt . Spezi-
PTS NEWS62 Beratung / Consultancy
Die Industrie erwartet von der Forschung und Entwicklung die
kurzfristige Bereitstellung von Ergebnissen, die rasch in die Pra-
xis überführt werden können. Die PTS hatte hierzu für relevante
Themen Projektvorschläge ausgeschrieben.
Folgende dieser Themen werden im Rahmen von Multiclient-Projek-
ten im Heidenauer Technikum der PTS derzeit durchgeführt:
Einsatz von Extendern zur Erhöhung der Effektivität des TiO• 2 für
die Herstellung von Dekorpapieren
Erhöhung des Füllstoffanteils durch Einsatz chemisch aktivierter •
Füllstoffe bei Sicherung des Festigkeitsniveaus
Einbringen von Additiven durch Sprühen oder mittels „Flow •
Box“
Die Laufzeit beträgt zwi-
schen 4 und 8 Monaten .
Alle Projekte werden bis
zum Ende des Jahres er-
folgreich abgeschlossen
sein . Es beteiligten sich an
den Projekten insgesamt
18 Unternehmen, wobei
die Teilnehmerzahl je
nach Projekt zwischen 4
und 9 liegt .
In diesen Projekten konn-
ten praxisnahe Ergebnisse
erzielt werden, die eine
schnelle Übertragung in
die industrielle Praxis er-
möglichen . Man kann be-
reits heute sagen, dass die
Projektziele erreicht werden . Die zwischen den Partnern vereinbar-
te Vertraulichkeit sichert den Schutz des eingebrachten Fachwissens
Industry expects from research and development that results
be made available in the short term and that they be scaled up
quickly into plant-level operation. PTS invited tenders from in-
dustry for project proposals on relevant themes.
The PTS pilot plant in Heidenau is currently conducting the follow-
ing projects within the framework of multi-client projects:
The use of extenders to increase the efficiency of TiO• 2 in the pro-
duction of decor papers
Ensuring the strength level by increasing the filler share using •
chemically activated fillers
Adding additives by spraying or with a “flow box”.•
The project periods range
between four and eight
months . All projects will
have reached a successful-
ly completion by the end of
the year . A total of 18 com-
panies are participating in
the projects, the number
of participants varying
between four and nine de-
pending on the project .
These projects were able
to achieve application-ori-
ented results which allow
for rapid scale-up from pi-
lot to full-scale operation .
It can be said even now
that the project aims have
been achieved. The confi-
dentiality that was agreed upon among the partners guarantees that
the expertise that was developed in the project and the test samples
Multiclient-Projekte im Faserstoff- und Papiererzeugungs-Technikum
Multi-client projects in the pilot plant for papermaking and fibre technology
A refiner in the PTS pilot plant
ell der letzte Punkt führte mit einer verbesserten Kreislauftrennung
zu einer Reduzierung der Störstoffbeladung an den Maschinen, so-
dass die Runnability der Maschinen durch die Einsparmaßnahmen
nicht negativ beeinflusst wurde.
Zusammenfassung
Viochartiki erhielt einen umfassenden Überblick über den derzeitigen
Stand der Anlage . Die formulierten Maßnahmen ermöglichen eine si-
gnifikante Verbesserung von Prozessperformance und Kostenstruktur.
Das Projekt hat gezeigt, dass durch die Betrachtung des gesamten Pro-
zesses ideale Synergismen zwischen Rohstoffeintrag, Prozesstechno-
logie und Produktqualität erarbeitet werden können . Diese Ergebnisse
setzten ein umfassendes Verständnis voraus, welches die PTS mit ih-
ren Experten voll in solche Projekte einbringen kann .
Viochartiki wird auch in Zukunft von der PTS bei der Umsetzung
dieser Themen begleitet . So ist für das kommende Jahr im Bereich
Energie und Schlammverbrennung ein weiteres Projekt geplant .
Oliver Cordier
0049 89 12146 566 �
oliver .cordier@ptspaper .de
material input, process technology and product quality . These re-
sults of course presuppose a comprehensive understanding of the
underlying processes which PTS and its experts can contribute to
such projects .
PTS will be assisting Viochartiki in the implementation of these
themes in future as well . An additional project is now being planned
for next year in the area of energy and sludge incineration .
Oliver Cordier
0049 89 12146 566 �
oliver .cordier@ptspaper .de
11 2007 63Beratung / Consultancy
und der eingebrachten Versuchsmuster der Partner .
Für die Bearbeitung solcher Mulitclient-Projekte haben sich folgende
Arbeitsschritte bewährt:
Start up Meeting: Anpassung der Zielstellung und des Arbeitspro-
gramms entsprechend den Anforderungen der Partner, Festlegung
des Zeitplans .
Arbeitsstufe 1: Versuche mit Modellrezepturen, Screening der ein-
zusetzenden Additive; die Ergebnisse werden allen Projektpartnern
zugänglich gemacht .
1. Meeting: Gemeinsame Auswertung der Ergebnisse und Festle-
gung des Arbeitsprogramms für die weiteren Untersuchungen .
Arbeitsstufe 2: Optimierungsversuche mit realen Stoffsystemen
der beteiligten Partner, die Zugänglichkeit zu Details der Untersu-
chungen (z . B . Rezepturen) kann entsprechend dem Vertrag einge-
schränkt werden .
2. Meeting: Gemeinsame Auswertung der Ergebnisse und Abstim-
mung des Abschlussberichtes .
Für das Jahr 2008 sind folgende Themen in Vorbereitung:
Steigerung des DIP-Anteils in grafischen Papieren niedriger Flä-•
chenmasse bzw . höherer Qualität bei gesicherter Lauffähigkeit .
Maßnahmen zur Sicherung der initialen Nassfestigkeit und der •
Lauffähigkeit grafischer Papiere mit geringer flächenbezogener
Masse .
Reaktivierung des Faserstoffpotenzials von rezyklierten Fasern •
durch Low-Intensity-Refining.
Erhöhung der Produktivität bei der Herstellung von Streich-•
rohpapieren und Druckpapieren auf Basis DIP durch optimierte
Mahlung des DIP-Stoffes .
Verbesserung der optischen Eigenschaften von Dekorpapier •
durch Einsatz geeigneter Additiv-/Retentionssysteme .
Steigerung der Rupf- und Spaltfestigkeit von Druck- und Spezial-•
papieren durch CMC-modifizierter Faserstoffe.
Dr .-Ing . Herbert Berger
0049 3529 551 660 �
herbert .berger@ptspaper .de
the partners provided will be reliably and adequately protected .
The following work steps have proved valuable in carrying out such
multi-client projects:
Start-up meeting: Adaptation of the objectives and work pro-
gramme to comply with the requirements of the project partners,
definition of the timetable.
Operational step 1: Trials with model formulations, screening of
the additives to be used; the results are made available to all project
partners .
1st meeting: Joint evaluation of the results and definition of the
work programme for subsequent trials and studies .
Operational step 2: Optimisation trials using real pulp systems
provided by the participating partners; access to details of the trials
(e .g . formulations) may be restricted in compliance with the project
contract .
2nd meeting: Joint evaluation of the results and agreement on the
final report.
The following themes are in preparation for the year 2008:
Increasing the DIP share in low-grammage or high-quality •
graphic papers with guaranteed runnability
Measures to ensure initial wet strength and the runnability of •
low-grammage graphic papers
Reactivation of the pulp potential of recycled fibres by low-inten-•
sity refining
Increasing productivity in the production of DIP-based coating •
base papers and DIP-based printing papers by optimised refining
of the deinked pulp
Improving the optical properties of decor paper by using suitable •
additive/retention systems
Increasing the pick resistance and ply bond strength of printing •
and specialty papers by CMC-modified pulps.
Dr .-Ing . Herbert Berger
0049 3529 551 660 �
herbert .berger@ptspaper .de
PTS und Kurita unterzeichnen Kooperationsvereinbarung
PTS and Kurita signed co-operation agreement
Kurita Water Industries, Tokyo, und PTS werden ihre Zusam-
menarbeit intensivieren. Als Ausdruck ihres gemeinsamen Ver-
ständnisses einer zukünftigen Zusammenarbeit unterzeichneten
beide Firmen Ende September 2007 eine Kooperationsverein-
barung.
Kurita wurde 1949 gegründet und hat 1 .519 Mitarbeiter (März 2007)
bei einem Jahresumsatz von 1 .183 Mio € (2006) . Im Jahre 2003 trat
Kurita der Forschungsvereinigung Papiertechnik (FPT) bei, um mit
deutschen Firmen Erfahrungen bezüglich moderner Technologien
zur Zellstoff- und Papierherstellung und Senkung des Wasserver-
brauchs auszutauschen .
Kurita gehört in Asien zu den führenden Anbietern von Systemen
zur Wasser- und Abwasserreinigung und zur Erzeugung von hoch-
reinem Wasser für die Elektronikindustrie . Für die Zellstoff- und Pa-
pierbranche bietet Kurita eine eigene Chemikalienpalette an . Dazu
The Japanese company Kurita Water Industries Ltd., Tokyo, and
PTS will intensify their collaboration in the near future. To ex-
press their common understanding of collaboration, both par-
ties signed a co-operation agreement by the end of September
2007.
Kurita was established in 1949 and employs 1,519 persons (March
2007), sales amounted to 1,183 million euros (2006) . In order to
exchange experience in advanced pulp and papermaking technol-
PTS NEWS64 Beratung / Consultancy
gehören Mittel zur Schleimbekämpfung, Konservierung von Stärke
und Streichfarben, Retentionsmittel und Entwässerungsbeschleuni-
ger, Flockungsmittel, Mittel zur Bekämpfung von Schaumbildung,
Kalkablagerungen, schädlichem Harz und klebenden Verunreini-
gungen, zur Filzkonditionierung u .a .
Die Senkung des Wasser- und Energieverbrauchs sowie eine höhere
Faserstoffausbeute der Stoffaufbereitung sind auch in der japanischen
Zellstoff- und Papierbranche heiß diskutierte Themen . Um seinen
Kunden noch besseren Service zu bieten, wird Kurita die PTS-Be-
ratungsprodukte der SystemCheck-Reihe in seine Angebots palette
aufnehmen . Die PTS wird im Gegenzug vom breiten, die gesamte
Kette der Papierherstellung umfassenden Know-how sowie dem aus-
gezeichneten Netzwerk profitieren. Die Kooperationsvereinbarung
mit Kurita soll den Auftakt für eine dauerhafte Geschäftsbeziehung
bilden, die zur Verbesserung der ökologischen und wirtschaftlichen
Situation japanischer Papierhersteller beiträgt .
Beide Partner werden ihre Zusammenarbeit zunächst auf die Sys-
temChecks Wasser, Energie und Stoffaufbereitung konzentrieren .
Die Produkte wurden bereits einigen Kunden von Kurita vorgestellt .
Erste gemeinsame Projekte sind für 2008 geplant .
Dr . Hans-Jürgen Öller
0049 89 12146 465 �
hans-juergen .oeller@ptspaper .de
ogy and water usage reduction between Germany and Japan, Kurita
joined the Paper Technology Research Association (FPT) in 2003 .
Kurita is a market leader in the Asian region for water and waste-
water treatment facilities including ultra-pure water generation for
the electronic industry . For the pulp and paper industry, Kurita has
its own chemical products, including slime control agents, preserva-
tives for starch and coating colour, retention and drainage aids, coag-
ulants, antifoamers, scale inhibitors, pitch and sticky control agents,
felt conditioners, and so on .
Reduced water and energy consumption as well as higher pulp yield
in stock preparation are also hot topics among Japanese pulp and
paper manufacturers . To provide an even better service to their cus-
tomers Kurita intends to offer the PTS product line of SystemChecks .
PTS appreciates Kurita’s broad know-how in the whole chain of
papermaking and its excellent network in Japan . The co-operation
agreement with Kurita is regarded as a starting point for a long-
lasting relationship in order to improve the ecological and economic
situation of Japanese paper manufacturers .
For the time being the collaboration between PTS and Kurita will
focus on the SystemChecks Water, Energy and Stock Preparation .
Some Kurita customers have already been visited, and the first com-
mon projects are aimed at in 2008 .
Dr . Hans-Juergen Oeller
0049 89 12146 465 �
hans-juergen .oeller@ptspaper .de
Vorhangbeschichtung - Ein Überblick Curtain coating – an overviewBeschichtung als Oberflächenveredelung dient zum Schutz und
zum Versiegeln von Oberflächen (z.B. Lackierungen), erzeugt
spezielle Oberflächeneigenschaften, die eine Weiterverarbeitung
positiv beeinflussen bzw. ermöglichen (z.B. Fotoanwendungen)
oder erzeugt das eigentliche Produkt (z.B. Elektronische Filme).
Der folgende Überblick befasst sich ausschliesslich mit der kon-
tinuierlichen Beschichtung von bandförmigen Trägermaterialien
wie z.B. Papierbahnen oder Folien.
In dieser Gruppe unterscheidet man zwischen selbstdosierenden Ver-
fahren wie z .B . Rollen- oder Rakelverfahren sowie vordosierten Be-
schichtungsverfahren wie z .B . Schlitz- oder Vorhanggiessverfahren .
Bei den vordosierten Verfahren wird die gewünschte Schichtstärke
nicht mit Dosierelementen eingestellt sondern eine Pumpe fördert
die erforderliche Flüssigkeitsmenge bei Auswahl der gewünschten
Schichtstärke, Arbeitsbreite und Geschwindigkeit .
Dieser Zusammenhang lässt sich einfach darstellen, wobei der Volu-
menstrom auf eine Breiteneinheit (z .B . ein Meter) normiert ist .
Coating is an effective way of surface upgrading - by applying pro-
tective or sealing layers (such as varnishes), developing specific
surface properties which facilitate or enable further processing
or converting operations (like photographic uses) or lead to a
certain product (like electronic films). The present article deals
with the continuous coating of web-shaped substrates or base
materials such as paper webs or films.
Processes belonging to this group can be subdivided into self-me-
tering techniques such as roll- or blade coating, and pre-metered
techniques such as slot die- or curtain coating . Pre-metered proc-
esses employ a pump instead of metering elements: The pump deliv-
ers the amount of liquid necessary to produce a desired coat thick-
ness across a desired width at a desired speed, the three parameters
adjustable in the process .
This relationship is described by a simple equation, where volume
flow has been standardized to a unit of width (one meter, for ex-
ample) .
UQH =∞
Nassfilmdicke = H∞
Bahngeschwindigkeit = U
Volumenstrom pro Einheit Breite = Q
11 2007 65Beratung / Consultancy
Figure 1: Curtain coating is capable of producing both thin layers at high speeds and thicker layers at lower speeds
Die Hauptvorteile dieser vordosierten Verfahren sind wie folgt:
Einfache Berechnung des Auftragsgewichts (“Massenerhaltung“)•
Kleinste Auftragsprofilabweichung (<±0.5% längs, <±1% quer)•
Die Filmdicke selbst hängt nicht von den physikalischen Eigenschaf-•
ten der Flüssigkeiten sowie den geometrischen Verhältnissen ab
Die Filmdickengenauigkeit quer zur Bahn wird in erster Linie •
durch die Auslegung und die Fertigungsgenauigkeit der Düse
beeinflusst
Keine Überschussflüssigkeit benötigt•
Kontaktlose Verfahren•
Mehrfachbeschichtung in einem Durchgang möglich•
Möglichkeiten für Zweikomponenten-Anwendungen (z .B . mit •
Härter)
Die Methode des Vorhangbeschichtungsverfahrens wird bereits seit
den 1970er Jahren in der Photographischen Industrie zur Beschich-
tung mehrlagiger Produkte eingesetzt .
Das Vorhangbeschichten erzeugt eine gleichmässige Schichtstärke
auch bei unebenen Substraten . Eine Übersicht der Anwendungs-
grenzen zeigt die folgende Tabelle, die genauen Zahlenwerte hängen
von einer Vielzahl von Parametern ab, welche die Darstellung in
einer einfachen Tabelle sprengen würde .
Parameter Minimum Maximum
Bahngeschwindigkeit [m/s] < 1 > 35
Nassfilmdicke (Gesamtpaket) [µm] > 10 –
Trockenfilmdicke (einzelne Schicht) [µm] < 1 –
Viskosität [Pas] 0 .010 10
Anzahl Schichten [-] > 10 –
Oberflächenspannung [mN/m] – < 40
Volumenstromdichte [cm3/cm*s] > 1 –
Ein wichtiger Parameter ist die erforderliche Volumenstromdichte,
der notwendig ist, um einen stabilen Vorhang zu erzeugen . Dar-
aus ergibt sich bei gegebener Bahngeschwindigkeit eine minimale
Filmdicke . Zur Veranschaulichung ist in Abbildung 1 der Zusam-
menhang zwischen trockener Schichtstärke (Hdry) und minimaler
Bahngeschwindigkeit (U) gezeigt, die je nach Feststoffgehalt (c) der
Beschichtungslösung erforderlich ist . Hieraus zeigt sich tenden-
ziell, dass mit dem Vorhangverfahren dünne Schichten bei hohen
Main advantages of pre-metered techniques include:
Simple calculation of coat weights (“conservation of mass“)•
Minimum deviation of application profiles (<±0.5% in MD, <±1% •
in CD)
Film thickness depends neither on physical properties of the liq-•
uid nor on geometry
Film thickness accuracy in CD is determined mainly by the de-•
sign, dimensions and manufacturing tolerances of dies
No surplus coating liquid •
Contact-less application process•
Multiple layer coating possible within just one pass•
Possibilities for two-component applications (coating colour and •
hardeners, for example)
The photographic industry has used curtain coating processes for
the production of multi-layer products already since the nineteen
seventies .
Curtain coating gives a constant coat thickness also on uneven sub-
strates . The table below shows the application limits of the technol-
ogy. The values in the table are just ballpark figures - more detailed
figures would make it necessary to consider a multitude of further
variables, which would go beyond the scope of a simple table .
Parameter Minimum Maximum
Web speed [m/s] < 1 > 35
Wet film thickness (total) [µm] > 10 –
Dry film thickness (single layer) [µm] < 1 –
Viscosity [Pas] 0.010 10
No. of layers [-] > 10 –
Surface tension [mN/m] – < 40
Volume flow density [cm3/cm*s] > 1 –
Volume flow density is an important parameter to achieve a stable
process and produce a minimum film thickness at a given web speed.
This is illustrated by the diagram below, which depicts the relation-
ship between dry film thickness (Hdry) and minimum web speed (U)
at certain solids concentrations (c) of the coating solution . Figure 1
shows – at least as a broad tendency - that curtain coating is capa-
ble of producing both thin layers at high speeds and thicker layers
at lower speeds . It is possible to achieve high coat weights at high
speeds, whereas attempts to apply thin layers at low speed often fail
due to insufficient curtain stability.
The pictograms in Figure 2 illustrate the various die or nozzle de-
signs used in curtain coating: Slot dies are usually employed for
single-layer products, cascade dies for single- and multilayer products .
Both designs are suitable for full-width („overboard“) or dry-edge
(„inboard“) curtain coating, with adjustable coating widths if de-
sired . “Multi-layer” processes which apply several layers of liquid in
one single operation make it possible to produce very thin individual
layers, and to optimize products and the efficiency of production.
Common applications of curtain coating are specialty papers and
pressure-sensitive labels today, but the technology is making inroads
into other areas (like electronic films) as well. In the paper industry,
curtain coating has been used especially for the production of inkjet
and thermal papers or other specialty papers for several years . The
technology is in principle also suitable for the coating of printing
papers or cardboard packaging materials, applications which are
C
01 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
400
200
800
1’200
1’600
600
1’000
1’400
2’000
1’800
Dry Film Thickness, Hdry [µm]
Parameter: Solids Concentration, c [-]
Min
imum
Web
Spe
ed, U
[m/m
/n]
0.10
0.500.751.00
0.25
PTS NEWS66 Beratung / Consultancy
Geschwindigkeiten oder auch eher dicke Schichten bei niedrigen
Geschwindigkeiten erzielt werden können . Hohe Auftragsgewich-
te bei hohen Geschwindigkeiten sind möglich, wobei das Auftragen
dünner Schichten bei niedrigen Geschwindigkeiten häufig an der
fehlenden Stabilität des Vorhangs scheitert .
Die Piktogramme in Abbildung 2 zeigen eine Unterteilung der Vor-
hangbeschichtung nach der Bauform der verwendeten Düse, wobei
das Vorhangverfahren mit einer Schlitzdüse in der Regel für einschich-
tige Produkte und das Vorhangverfahren mit einer Kaskadendüse übli-
cherweise für ein- und mehrschichtige Produkte eingesetzt wird .
Mit beiden Düsenbauformen lassen sich Produkte mit trockenen
Rändern als auch mit Beschichtung bis zum Rand erzeugen, sowie
auf Wunsch die benötigte Beschichtungsbreite einstellen . Durch den
Einsatz vom „Multilayer“-Verfahren, in dem in einem Arbeitsgang
mehrere Flüssigkeitsschichten aufgetragen werden, können auch
sehr dünne Einzelschichten erzeugt werden, sowie eine Optimie-
rung der Produkte und der Effizienz der Produktion erreicht werden.
Die häufigsten Anwendungen sind aktuell in der Produktion von
Spezialpapieren sowie bei der Herstellung von Selbstklebeetiket-
ten zu finden. Andere Anwendungen (z.B. in der Herstellung von
elektronischen Filmen) nutzen mittlerweile aber auch die Vorzüge
des Vorhangverfahrens . Für die Papierindustrie sind insbesondere
Inkjet- und Thermopapiere zu nennen, welche schon seit einigen
Jahren im Vorhangverfahren hergestellt werden, wie auch ande-
re Spezialpapiere . Die Herstellung von gestrichenen Papieren für
Druckprodukte sowie gestrichenen Kartonagen ist prinzipiell auch
möglich und ist derzeit in der Erprobung . Abbildung 3 zeigt einige
Beispiele mehrschichtiger Vorhangdüsen .
Harald Döll
TSE Troller Schweiter Engineering AG
harald .doell@tse-coating .ch
Michael Pietsch
0049 89 12146 467 �
michael .pietsch@ptspaper .de
currently being tested . The photographs in Figure 3 show some ex-
amples of multi-layer curtain coating dies .
Harald Döll
TSE Troller Schweiter Engineering AG
harald .doell@tse-coating .ch
Michael Pietsch
0049 89 12146 467 �
michael .pietsch@ptspaper .de
Figure 2: Various die or nozzle designs used in curtain coating
Figure 3: Some examples of multi-layer curtain coating dies
11 2007 67Beratung / Consultancy
AP-Monitoring - Potenziale für die Optimierung der Altpapierstoff-aufbereitung
Monitoring recovered paper – potentials for optimising recovered paper treatment
Die PTS führt in Zusammenarbeit mit Industriepartnern Unter-
suchungen durch, bei denen die stofflichen Parameter des Alt-
papierrohstoffs bzw. deren Änderungen mittels der NIR-Mess-
technik registriert und diese mit Prozessdaten beim Deinking
korreliert werden. Die als relevant ermittelten Parameter sollen
dann für die Prozesssteuerung genutzt werden.
Für den Einsatz bei grafischen Papieren ist die Deinkingware (1.11)
die wichtigste Altpapiersorte . In Deinkinganlagen müssen daraus
die Druckfarben, üblicherweise durch Flotation, und weitere stören-
de Papier fremde Bestandteile, vor allem Stickys, über die Sortierstu-
fen, entfernt werden. Dabei spielen die stoffliche Zusammensetzung
der Deinkingware, die Sortenreinheit und der Verschmutzungsgrad
eine wichtige Rolle .
Die Zusammensetzung der Deinkingware schwankt erheblich . Dies
betrifft sowohl das Verhältnis von Zeitungen und Zeitschriften als
auch den Anteil an Papieren und Pappen, die für das Recycling in
Deinkinganlagen ungeeignet sind (unerwünschte Papiere) . Abbil-
dung 1 zeigt die Schwankungsbreite des Verhältnisses zwischen
Zeitungen und Zeitschriften anhand von zwei Beispielen .
Die Altpapierzusammensetzung bestimmt im Wesentlichen den
Aschegehalt und die Deinkbarkeit, die optischen Eigenschaften so-
wie den Gehalt an Makrostickys . Schwankungen der Zusammenset-
zung resultieren in entsprechenden Schwankungen der Qualität des
Altpapierstoffs . Labormessungen können die Qualitätsschwankun-
gen bis hin zum Fertigstoff dokumentieren und liefern Informatio-
nen zum Anlagenzustand sowie Trends . Für eine effektive Regelung
von Prozessstufen sind sie jedoch zu zeitaufwändig und daher un-
geeignet . Auf Qualitätsschwankungen könnte nur verzögert reagiert
werden .
Vereinzelt wird versucht, durch das Mischen des Altpapiereintrags,
z .B . mit höherwertigen Sorten, Qualitätseinbrüche zu verhindern
oder zumindest abzuschwächen . Um trotz der Schwankungen im
Eintrag die Qualitätsanforderungen stets zu erfüllen, wird jedoch
häufig die Anlage „auf der sicheren Seite“ gefahren. Dies führt
zwangsläufig zu höheren Faser-
stoffverlusten, einem höheren
Energieverbrauch sowie zu höhe-
ren Dosierungen von Deinking-
und Bleichchemikalien .
Vor diesem Hintergrund wäre es
wünschenswert, die Qualität des
Altpapiers schon vor seinem Ein-
trag zu bestimmen . Dann könn-
ten die einzelnen Prozessstufen
optimal auf zusammensetzungs-
bedingte Qualitätsschwankungen
des Rohstoffs abgestimmt und die
Prozesse so gefahren werden, dass
die Anforderungen an die Fertig-
stoffqualität zuverlässig erfüllt
werden . Dabei kann davon ausge-
PTS is conducting studies in co-operation with industrial part-
ners in which the material parameters of the recycled fibre or
changes in it are registered by NIR technology and then corre-
lated with the process data during deinking. The parameters that
are found to be relevant will then be used for process control.
Sorted graphic paper for deinking (1 .11) is the most important re-
covered paper grade for use in graphic papers . Deinking plants must
remove from the recovered paper the printing inks, normally by flo-
tation, and other interfering non-fibre components, especially stick-
ies, by the use of screen stages . The following factors all play an
important part in the deinking process: the material composition of
the recovered paper for deinking, the sorting quality and the degree
of contamination .
The composition of the recovered paper for deinking fluctuates con-
siderably . This applies both to the ratio of newspapers to magazines
and to the percentage of paper to paperboard which are unsuitable
for recycling in deinking plants (and are termed papers detrimental
to production). Figure 1 shows the fluctuation range in the newspa-
per to magazine ratio based on two examples .
The composition of the recovered paper essentially determines the
ash content, deinkability, optical properties and macro stickie con-
tent. Fluctuations in composition result in corresponding fluctua-
tions in the quality of the recovered paper .
Laboratory measurements can document the quality fluctuations
right up to the finished stock and provide information about the
plant status and trends . They are too time-consuming, however, and
therefore unsuitable for effectively regulating process stages . React-
ing to quality fluctuations would only be possible with delays.
There are isolated cases in which attempts are being made to pre-
vent or at least mitigate losses in quality by mixing the charge of
recovered paper with higher-quality grades, for example . More fre-
quently, however, the plant is operated “on the safe side” to always
comply with the quality requirements despite charge fluctuations.
4000 0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
10
20
30
40
50
60
70
80
90
60 80 100 120 140
Reco
vere
d pa
per c
ompo
sitio
n in
%
Sampling time in min Sampling time in min
Magazines
Newspapers
Papers detrimental to production
Magazines
Newspapers
Papers detrimental to production
20 1000 150 200 250 30050
Reco
vere
d pa
per c
ompo
sitio
n in
%
Example of loose paper Example of baled paper
Figure 1: Fluctuation range in newspaper and magazine ratio for loose RP and bales
PTS NEWS68 Mess- und Prüftechnik / Measuring and Testing
This approach inevitably leads
to greater pulp losses, increased
energy consumption and higher
dosages of deinking and bleaching
chemicals .
Against this background, it would
be desirable to be able to deter-
mine the quality of the recov-
ered paper prior to charging . This
would optimise the individual
process stages to compensate for
composition-induced quality
fluctuations in the raw materials.
It would also then be possible to
operate the processes in such a
way that the requirements on the
quality of the finished stock are reliably met. It is safe to assume that,
in principle, the process can be adapted to the charge fluctuations
with efficiencies that can be varied in the individual process stages in
deinking plants and the existing dwell times of the process .
Near infrared (NIR) spectroscopy is a measuring procedure that is
suitable for measuring material parameters online . It can be used
to detect relevant parameters of the recovered paper continuously
and in real time . NIR spectroscopy typically displays the results of
measurement quickly . It is capable of identifying and quantifying in
a single measuring operation the important quality parameters of
the recovered paper as well as the share of corrugated board / board,
the share of newspapers and magazines as well as flexographic prod-
ucts .
Figure 2 shows the NIR average spectrum of different recovered pa-
pers . The composition and any changes in composition can be traced
based on the characteristic absorption values of substances in the
recovered paper .
The measured NIR data can be displayed as a function of the abso-
lute contents calculated from calibration models or as a function of
spectral changes . Calculating these data and linking them to the
relevant process control parameter can both be accomplished with
multivariate chemometric techniques .
PTS has set itself the goal of creating the prerequisites for imple-
menting the online recovered paper monitoring concept . Studies are
to be conducted in co-operation with industrial partners in which
the material parameters of the recycled fibre or changes in it are
registered by NIR technology and then correlated with the process
data during deinking . The parameters that are found to be relevant
will then be used for process control .
The results will bring about improved consistency and economy of
the overall process in the deinking plant and ultimately enhanced
product quality . In detail, the advantages are as follows:
Consistent subprocesses•
Efficient checks of performance data (efficiency, speed)•
Goal-directed optimisation of equipment and products•
Savings of chemicals, energy, water and effluents•
Reduction in repair and maintenance costs•
Dr . Enrico Pigorsch
0049 3529 551 678 �
enrico .pigorsch@ptspaper .de
gangen werden, dass mit den in
Deinkinganlagen in den einzel-
nen Prozessstufen einstellbaren
Effizienzen und den vorhandenen
Verweilzeiten der Prozess grund-
sätzlich an die Schwankungen des
Eintrags angepasst werden kann .
Ein für die Online-Messung von
stofflichen Parametern geeignetes
Messverfahren ist die Nahinfra-
rot (NIR)-Spektroskopie . Mit ihr
können relevante Parameter des
Altpapiers gleichzeitig und konti-
nuierlich erfasst werden . Die NIR-
Spektroskopie zeichnet sich durch
Schnelligkeit bei Angaben von
Messergebnissen aus . Sie bietet die Möglichkeit, mit einem Messver-
fahren wichtige Qualitätsparameter des Altpapiers wie Wellpappen
/ Kartonanteil, Zeitungs- und Zeitschriftenanteil sowie Flexodru-
ckerzeugnisse zu identifizieren und quantifizieren.
Abbildung 2 zeigt das NIR-Mittelwertspektrum von verschiedenen
Altpapieren . Anhand der gekennzeichneten charakteristischen Ab-
sorptionen von Stoffen im Altpapier lässt sich die Zusammensetzung
bzw . deren Änderung verfolgen .
Die gemessenen NIR-Daten können als Funktion von aus Kalib-
rationsmodellen errechneten absoluten Gehaltsangaben oder als
Funktion von Spektrenänderungen dargestellt werden . Sowohl die
Berechnung dieser Daten als auch ihre Verknüpfung mit der für die
Prozesssteuerung relevanten Prozessparameter erfolgt über multiva-
riate chemometrische Verfahren .
Die PTS hat sich das Ziel gesetzt, die Voraussetzungen für die Um-
setzung des Konzepts des Online-AP-Monitorings zu schaffen . Dazu
sollen in Zusammenarbeit mit Industriepartnern Untersuchungen
durchgeführt werden, bei denen die stofflichen Parameter des Altpa-
pierrohstoffs bzw . deren Änderungen mittels der NIR-Messtechnik
registriert und diese mit Prozessdaten beim Deinking korreliert wer-
den . Die als relevant ermittelten Parameter sollen dann für die Pro-
zesssteuerung genutzt werden .
Die Umsetzung der Ergebnisse führt zu einer verbesserten Konstanz
und Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses in der Deinkinganlage
und damit zu einer höheren Produktqualität . Im Einzelnen ergeben
sich folgende Vorteile:
konstante Teilprozesse•
Effiziente Kontrolle der Leistungsdaten (Wirkungsgrad, Ge-•
schwindigkeit)
Zielgerichtete Anlagen- und Produktoptimierung•
Einsparung von Chemikalien, Energie, Wasser und Abwasser•
Reduzierung von Instandhaltungskosten •
Dr . Enrico Pigorsch
0049 3529 551 678 �
enrico .pigorsch@ptspaper .de
15001400 2551 1601 1652 1702 1752 1803 1853 1904
Inte
nsity
Wavelength [nm]
1150
Plastic, binder
Lignin
Cellulose
Kaolin(ash)
Figure 2: Average NIR spectrum of different recovered papers
11 2007 69Mess- und Prüftechnik / Measuring and Testing
Auswirkungen mechanischer Belas-tungen von Papier auf das Bogenlauf-verhalten in Offsetdruckmaschinen
Impacts of mechanical loads caused by paper on sheet runnability in offset printing presses
Im Rahmen der geförderten Vorlaufforschung haben die PTS und
das Sächsisches Institut für die Druckindustrie GmbH (SID) ein
gemeinsames Projekt gestartet, das sich mit der Thematik des
optimalen Bogenlaufes in Bogenoffsetmaschinen beschäftigt. Es
findet im Rahmen der Förderung industrieller Vorlaufforschung
in benachteiligten Regionen durch das BMWi statt.
Für die Produktionsplanung, die Materialauswahl und die Abstim-
mung der Druckbedingungen auf das Material sind Kenntnisse des
Bogenlaufverhaltens unabdingbar . Neben quantitativ bestimmbaren
Maßzahlen des Bedruckstoffs ermöglicht erst das Verständnis der in
der direkten Druckzone ablaufenden Vorgänge die Sicherung und
Optimierung des Druckprozesses durch geeignete prozess- und ma-
schinentechnische Maßnahmen .
Während des Druckprozesses unterliegt der Bedruckstoff, Papier
oder Karton, unterschiedlichen, intermittierend auftretenden, me-
chanischen Belastungen in Form von Kompressionen, Biege-, Walk-
und daraus zusätzlich resultierenden Scherbeanspruchungen im
Gefüge . Diese Belastungen führen in Kombination mit den wieder-
holten Feuchtungs- und Farbübertragungsprozessen zu bislang nicht
kalkulierbaren Veränderungen in der Struktur, der Oberfläche und
der Biegesteifigkeit der Bedruckstoffe, die sich sowohl auf die Qua-
lität des Drucks, die Geschwindigkeit und Sicherheit des Druckpro-
zesses als auch auf Weiterverarbeitung auswirken .
Das im Juli 2007 gestartete Vorlaufforschungsprojekt hat daher das
Ziel, theoretische Modellansätze aus Kompressibilitäts- und Struktu-
runtersuchungen auf die Problematik des Bogenlaufverhaltens in Bo-
genrotationsmaschinen zu übertragen . Damit sollen die während des
Druckvorganges auftretenden mechanischen Beanspruchungen besser
verstanden, in Parametern zu beschreiben und für die Steuerung des
Druckprozesses und die Materialauswahl nutzbar gemacht werden .
Im Ergebnis werden verbesserte Kenntnisse zum beanspruchungs-
gerechten Bedruckstoffaufbau und der Auswahl geeigneter Bedruck-
stoffe für den Druck- und Weiterverarbeitungsprozess unter dem As-
pekt der Runnability beim Bogenoffsetdruck erwartet . Neben den
Charakterisierungsmöglichkeiten anhand quantitativ bestimmbarer
Maßzahlen des Bedruckstoffs sollen die Ergebnisse auch zur Verbes-
serung des Druckprozesses nutzbar werden, z .B . für spezielle, auf
das zu erwartende oder tatsächliche Bogenlaufverhalten abgestimm-
te konstruktive Maschinen- und Steuerungselemente .
Das dient insbesondere der Vermeidung von Bogenlaufproblemen
beim Druckprozess (beispielsweise durch Anschlagen von Bogen-
kanten an Maschinenteile und daraus resultierenden Beschädigun-
gen, Nichtfunktionieren von Inspektionssystemen, falsche Blas- und
Sauglufteinstellungen etc .) sowie der Reduzierung von Qualitätspro-
blemen bei der Druckausführung (z .B . Passer) .
Irene Pollex
0049 3529 551 611 �
irene .pollex@ptspaper .de
Within the scope of funded pre-research, PTS and the Sächsisches
Institut für die Druckindustrie GmbH (SID) (Saxon Institute for
the Printing Industry GmbH) have entered into a joint project deal-
ing with the theme of optimum sheet runnability in sheet offset
printing presses. It is supported within the scope of the “Funding
of Industrial Pre-research in Less-favoured Regions” programme
by the Federal Ministry of Economics and Technology
Sheet runnability know-how is indispensable for planning produc-
tion runs, for selecting proper materials and for co-ordinating print-
ing conditions with the material . Although it is possible to quantify
the numerical values of the printing substrate, it will only be possible
to ensure and optimise the printing process by implementing suit-
able process and machine measures once the processes that occur in
the direct printing zone have been fully understood .
During the printing process, the microstructure of the printing sub-
strate, i .e . the paper or paperboard, undergoes different, intermittent
mechanical loads in the form of compression, bending, rolling and
the resultant shear loads . Up to now, these loads, combined with
repeated moistening and ink transfer processes, have resulted in in-
calculable changes in the structure, surface and bending stiffness of
the printing substrate . This has consequences both for the quality of
the print, the speed and reliability of the printing process as well as
for the converting behaviour of the paper or board .
The pre-research project that was started in July 2007 therefore
aims at transferring theoretical model approaches from compress-
ibility and structural investigation studies to the problems regarding
sheet runnability in sheet-fed offset printing presses . This will make
it possible to understand the mechanical loads that occur during the
printing process, to parameterize them and utilise them to control
the printing process and the selection of materials .
In conclusion, greater knowledge of sheet runnability in offset print-
ing is expected regarding the load-related structure of the printing
substrate and the choice of suitable substrates for the printing and
converting processes . In addition to the possibility of being able to
characterise printing substrates on the basis of quantified numerical
values, the results can also be utilised to improve the printing process,
e .g . for special-purpose printing presses and control elements designed
and built for the expected or actual sheet runnability parameters .
The project serves in particular to avoid runnability problems during
the printing process (e .g . the edges of sheets hitting machine parts,
thus damaging them, non-functioning inspection systems, incorrect
air supply and air suction settings, etc .) . The project will also help
to reduce quality problems during the printing process (e .g . register
problems) .
Irene Pollex
0049 3529 551 611 �
irene .pollex@ptspaper .de
PTS NEWS70 Mess- und Prüftechnik / Measuring and Testing
DOMAS BrailleTester auf Messe in Brno ausgezeichnet
DOMAS BrailleTester wins prize at trade fair in Brno
Das vor allem für die Kontrolle von Pharmaverpackungen vor-
gesehene Gerät wurde in Brno durch den Generaldirektor der
Messe Brno gleich zweifach ausgezeichnet.
Die embaxPrint ist seit vielen
Jahren die bedeutendste Messe
der Tschechischen Republik auf
diesem Gebiet . 2007 stellten 500
Aussteller aus aller Welt in 4 Mes-
sehallen rund 2000 Produkte vor .
Gemeinsam mit dem tschechi-
schen Vertriebspartner, Herrn
Charvat, stellte die PTS das für
die Prüfung von Blindenschrift
entwickelte Messgerät DOMAS
BrailleTester Advanced vor . Das
vor allem für die Kontrolle von
Pharmaverpackungen vorgese-
hene Gerät wurde in Brno durch den Generaldirektor der Messe
Brno gleich zweifach ausgezeichnet . Im Rahmen einer feierlichen
Veranstaltung im Interhotel Voronez erhielt das Gerät, das auch eine
genaue Höhenmessung der Blindenschriftprägungen gestattet, den
Golden embaxPrint 2007 der Düsseldorfer Messegesellschaft,
eine Auszeichnung, die für neue und besonders innovative Geräte
und Verfahren mit hoher Marktrelevanz vergeben wird . In diesem
Jahr wurde der Preis durch eine achtköpfige Expertenkommission
von Ingenieuren, Hochschulprofessoren und Marktexperten an ins-
gesamt 10 Ausstellungsobjekte vergeben. Die PTS befindet sich mit
Firmen wie KBA (Druckmaschinen) und XEROX (Bürotechnik) in
einem sehr namhaften Kreis von Preisträgern .
Außerdem wurde das Messsystem mit dem nur dreimal vergebenen
Sonderpreis der Zeitschrift „Papiru a Cellulosa“ gewürdigt, der
insbesondere für hervorragende Erzeugnisse der klein- und mittel-
ständischen Industrie vergeben wird .
Von den Gutachtern wurde hervorgehoben, dass sich das Gerät nicht
nur zur Prüfung der Richtigkeit der Schrift im Vergleich zum vorge-
gebenen Text, sondern bei einfacher Bedienbarkeit auch zur Mes-
sung der geprägten Höhen eignet und somit die Einhaltung oberer
und unterer Toleranzgrenzen gestattet . Das Gerät unterstützt damit
ein von der EU unterstütztes humanistisches Anliegen zur sicheren
medizinischen Versorgung sehbehinderter Patienten .
Die Auszeichnung ist für das für die Entwicklung verantwortliche
FuE-Team der PTS Ansporn, das Gerät nach Abschluss der wesentli-
chen Entwicklungsschritte auch für weitere Anwendungen auf dem
Gebiet der 3D-Oberflächencharakterisierung von geprägtem Karton
verfügbar zu machen . Dazu gehören z .B . die zuverlässige Messung
transparenter Blindenschriftpunkte oder auch Messaufgaben auf
Wellpappenoberflächen, mit denen die Anwendungsmöglichkeiten
für Faltschachtelhersteller zur Produktprüfung (auch bei Lebensmit-
telverpackungen) deutlich erweitert werden .
Dr . Gert Keller
0049 3529 551 623 �
gert .keller@ptspaper .de
At a solemn ceremony at the Voronez hotel, the new instrument
for the quality control of pharmaceutical packages was awarded
two prizes at once by the CEO of Brno’s exhibition centre.
EmbaxPrint 2007, the internation-
al trade fair of packaging, printing
and reprography was held in the
Czech town of Brno from 22 to 25
May . For many years, embaxPrint
has been the major trade fair of
these sectors in the Czech Repub-
lic . This year’s event attracted 500
exhibitors from all over the world,
with around 2000 products being
shown in four exhibition halls .
One of them was the DOMAS
BrailleTester Advanced, the joint
exhibit of PTS and its Czech sales
partner Mr Charvat . Developed and intended primarily for the qual-
ity control of pharmaceutical packages, the BrailleTester is capable of
measuring, among other, the exact height of Braille characters . At
a solemn ceremony at the Voronez hotel, the new instrument was
awarded two prizes at once by the CEO of Brno’s exhibition centre:
The Golden embaxPrint 2007 of Messe Düsseldorf GmbH, a prize
awarded for new and particularly innovative devices or techniques
highly relevant to the market . This year’s 10 prize winners were
chosen by an expert committee of eight engineers, university profes-
sors and market specialists . PTS was thus part of group of highly re-
nowned award winners including companies such as KBA (printing
machines) or XEROX (office equipment).
Prize number two was the Special award of the ”Papir a Celu-
loza“ magazine,a prize given to excellent product developments of
small- or medium sized companies .
The awards committee stressed that the DOMAS BrailleTester per-
mitted both correctness checks of code contents and easy-to-use
height measurements of Braille embossing to check the compliance
with tolerance limits . The instrument could therefore contribute to
making the health care of partially sighted persons safer and more
reliable, one of the current humanitarian concerns of the EU .
The prizes are an incentive to the R&D team of PTS responsible for
the DOMAS BrailleTester: After completing the main development
steps of the device, they will adapt the device for further applications
in the area of 3D-surface characterisations of embossed paperboard .
These include the reliable measurement of transparent Braille char-
acters or various measuring jobs of corrugated board surfaces, for
example, which will open up new options for product quality control
in the folding carton industry (including food packages) .
Dr . Gert Keller
0049 3529 551 623 �
gert .keller@ptspaper .de
11 2007 71Mess- und Prüftechnik / Measuring and Testing
Qualitätssicherung bei colordruck mit dem PTS-BrailleTester
PTS Braille Tester assures quality at colordruck Baiersbronn
Die Firma colordruck in Baiersbronn entschied sich als eines der
ersten Unternehmen für den Kauf des BrailleTesters der PTS.
Die Geschichte
von colordruck
geht zurück bis
in die 30er Jahre,
als im klassischen
Steindruck Pa-
piere, Etiketten,
Rasierklingenein-
schläge, Prospek-
te und Plakate
gefertigt wurden .
Anfang 1950
vollzog sich der
entscheidende technologische Wandel zum Offsetdruck, verbunden
mit der gezielten Hinwendung zum Verpackungsdruck . Auf Grund
des großen Erfolges der Produkte war die alte Betriebsstätte bald zu
klein und es wurde bereits 1956 ein erster Bauabschnitt (300m2) des
heutigen Standorts fertig gestellt und bezogen . Die Verpackung, das
Corporate Identity namhafter Markenartikelhersteller, stellte große
Anforderungen an colordruck Baiersbronn . In den folgenden Jahren
wurde ständig in Hightech und Bausubstanz investiert, um die Basis
für kontinuierliches Wachstum zu schaffen .
Qualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität, ein marktgerechtes Preis-
Leistungsverhältnis sowie die kontinuierliche Verbesserung unter
Einhaltung der gültigen gesetzlichen Vorschriften mit einer Umwelt
gerechten und hygienisch hervorragenden Produktion haben color-
druck zu einem Unternehmen werden lassen, wie es sich heute am
Markt präsentiert .
Qualität und Umwelt sowie die Hygiene stehen an erster Stelle . In
diesem Kontext war es ein logischer Schritt auch bei der Qualitäts-
sicherung der Blindenschriftprägungen auf Pharmaverpackungen
den höchsten Standard anzulegen . Seitdem gibt es in der Zwischen-
prüfung bei colordruck den zusätzlichen Prüfschritt „Lesen und
Prüfen von geprägten Blindenschriften“ . Dieser beinhaltet natürlich
die von der FFI empfohlenen Inhalte, also korrekte Positionierung
der Braillepunkte gemäß Druckvorlage, Übereinstimmung mit dem
Marburg Medium Standard und Lesbarkeit . Hierbei wird speziell die
Lesbarkeit der Brailleschrift durch die Höhenmessung der einzelnen
Braillepunkte sichergestellt . Eine bevorstehende europaweite Festle-
gung der Mindesthöhe kann somit messtechnisch sicher überprüft
werden . Zusätzlich wird es dadurch möglich, die Höhe der Braille-
punkte so zu optimieren, dass ein Aufplatzen der Prägungen ver-
hindert wird .
Wir danken auf diesem Weg der Firma colordruck, die mit Ihren
stets sehr hilfreichen Hinweisen kontinuierlich zur Verbesserung
des BrailleTesters beigetragen hat .
Jörg Hempel
0049 3529 551 659 �
joerg .hempel@ptspaper .de
The company colordruck in Baiersbronn was one of the first cus-
tomers purchasing the new Braille Tester from PTS.
The company
history of color-
druck goes back
to the nineteen-
thirties, when pa-
per, labels, razor
blade wrappers,
brochures and
posters were still
printed by clas-
sic lithography .
In the early fif-
ties, the company
changed from lithographic to offset technology, shifting its focus
to package printing . Because of the great success of their products,
the company soon outgrew its old factory and began to construct
its present buildings. The first construction stage was completed in
1956 and colordruck could move into the first 300m² of its present
plant . The packaging business – having to get across the corporate
identities of renowned brand manufacturers – was making great de-
mands on colordruck Baiersbronn, forcing them to continually invest
into high-tech equipment and new buildings to provide the basis for
continuous growth .
Quality, reliability, flexibility, a price-performance ratio geared to
market requirements, and continuous product improvements to
meet all relevant legal, environmental and sanitary demands have
led to the strong market position colordruck is holding today .
Quality and environmental concerns as well as hygiene continue to
be their top priorities .
Against this background, it was only logical for colordruck to im-
plement the highest possible standard of quality assurance also for
the testing of Braille characters on pharmaceutical packages . In-
process quality inspections at colordruck now feature the additional
step “Reading and testing of Braille embossing” as recommended
by FFI, which means checking the correct position of Braille dots as
defined by the original, their compliance with the Marburg Medium
Standard, and their legibility . The latter is ensured by height meas-
urements of each Braille dot, a step which will enable colordruck
to reliably comply with imminent pan-European regulations on the
height of Braille characters, and to optimize the height of Braille dots
in order to prevent ruptures of the embossing .
PTS would like to thank colordruck for their valuable hints and rec-
ommendations, which have helped us considerably to continuously
improve our Braille tester .
Joerg Hempel
0049 3529 551 659 �
joerg .hempel@ptspaper .de
PTS NEWS72 Mess- und Prüftechnik / Measuring and Testing
Entwicklung eines mehrkanaligen Spektralsensors zur Online-Bewertung von Beschichtungen
Development of a multi-channel spectral sensor for the online evaluation of coatings
Die P2T PROTAGON PROCESS TECHNOLOGIES GmbH führt
in einem Forschungsvorhaben die Weiterentwicklung ihres spe-
ziellen Infrarotsensors durch. Ziel ist der Aufbau eines neuen
Online-Sensors für die Qualitätskontrolle von beschichteten
Spezialpapieren. Für die Entwicklung der dafür erforderlichen
Bestimmungsalgorithmen ist die PTS zuständig.
Der Infrarotsensor der Firma PRO-
TAGON (Abbildung 1) arbeitet auf
Basis der CONESPLIT-Optik . Es
können sechs Detektorsignale
synchron ausgewertet werden,
wobei es sich bei diesen Detekto-
ren um diskrete Schmalbandfilter
handelt . Im nahen Infrarot (NIR)
und auch im mittleren Infrarot
(MIR) können in einem Wellen-
längenbereich zwischen 1000
nm und 4000 nm Filter für den
Sensor ausgewählt werden . Der
verfügbare Spektralbereich kann zur Online-Bestimmung von Auf-
tragsmengen spezieller Papierbeschichtungen genutzt werden, da
die Absorptionsbanden solcher Inhaltsstoffe auch in diesem Bereich
zu finden sind. Diese direkte stoffliche Qualitätskontrolle gestattet
erst die Optimierung des Materialeinsatzes bei Aufbringung der teu-
ren Spezialstriche .
Um den Infrarotsensor der Fa . PROTAGON für die Bestimmung von
Auftragsmengen einsetzen zu können, sind folgende Schritte not-
wendig:
Die spektroskopische Charakterisierung der speziellen Papierbe-•
schichtungen im NIR und MIR .
Die Festlegung der im Sensor einzusetzenden Schmalbandfilter,•
Die Entwicklung der mathematischen Algorithmen zur Berech-•
nung der Strichauftragsmengen .
Die Grafiken in Abbildung 2 zeigen die NIR- und MIR-Spektren der
untersuchten Spezialpapiere . Die Informationen aus den dargestell-
ten Spektren werden für die Auswahl geeigneter diskreter Schmal-
bandfilter genutzt. Es wird sichtbar, dass
die Inhaltsstoffe Absorptionen im NIR und MIR zeigen .•
sich auch die drei Beschichtungen spektroskopisch unterscheiden .•
The company P2T PROTAGON PROCESS TECHNOLOGIES
GmbH is conducting a research project dedicated to the further
development of their special-purpose infrared sensor. The objec-
tive is to construct a new online sensor for the quality control
of coated specialty papers. PTS is responsible for developing the
necessary determination algorithms.
The PROTAGON infrared sensor
(Figure 1) operates on a cone-split
optics basis . Six detector signals
can be evaluated synchronously,
the detectors being discrete nar-
row-band-pass filters. Filters for
the sensor can be chosen in the
near infrared (NIR) and even in
the medium infrared (MIR) in a
wavelength range between 1000
nm and 4000 nm . The available
spectral range can be used for the
online determination of the coat
thicknesses of specialty paper coatings, since the absorption bands
of such substances are in this range as well . It is this type of direct
quality control that makes it possible to optimise the amount of ma-
terial used, especially when applying expensive specialty coatings .
The following steps are necessary in order to be able to use the PRO-
TAGON infrared sensor for evaluating coating thicknesses:
Spectroscopic characterisation of the specialty paper coatings in •
NIR and MIR
Definition of the narrow-band-pass filters to be used in the sensor•
Development of the mathematical algorithms to calculate the •
coat thicknesses .
The figures show the NIR and MIR spectra of the specialty papers
that were examined .
The information contained in the spectra shown in Figure 2 is used to
select suitable discrete narrow-band-pass filters. It is obvious that:
The substances in the coatings show absorption in the NIR and •
MIR bands
The three coatings differ spectroscopically from one another .•
The quantitative algorithms for evaluating the coat thicknesses for
specialty coatings are developed
Figure 2: NIR (left) and MIR (right) spectra of coated speciality papers
Figure 1: New infrared sensor in operation
Abso
rban
ce (2
d
eriv
ativ
e)
Near infrared
Coating 1 Coating 2 Coating 3
Wave numbers [cm ]-1
Binder
Al(OH)3
nd
Abso
rban
ce Phenolcomponent
Binder
PVOH
Medium infrared
Coating 1 Coating 2 Coating 3
Wave numbers [cm ]-1
Al(OH)3
11 2007 73Mess- und Prüftechnik / Measuring and Testing
Die Entwicklung quantitativer Algorithmen für die Berechnung der
Strichauftragsmengen für spezielle Beschichtungen erfolgt
über den Aufbau von Kalibrations- und Testsets auf Basis von •
Mess- und Referenzwerten .
über deren mathematische Bearbeitung bis zur Formulierung •
eines geeigneten Algorithmus für die Bestimmung der Auftrags-
mengen .
Derzeit wurden für die untersuch-
ten speziellen Beschichtungen
über 500 Modelle ausgewertet .
Ein Ergebnis ist in Abbildung 3
dargestellt . Der Korrelationsko-
effizient R² gibt an, wie gut die
Übereinstimmung zwischen den
Referenzwerten und den durch
das Modell berechneten Strich-
auftragsmengen ist .
Die Modellfehler für die Berech-
nungsalgorithmen zur Bestim-
mung von Strichauftragsmengen
an Spezialpapieren bewegen sich
zwischen ± 0,1 g/m² und ± 0,4 g/
m² . Diese Modelle werden ab dem
IV . Quartal 2007 Online-Tests un-
terzogen . Die Ergebnisse werden Aufschluss über die Stabilität der
Modelle geben und Optimierungspotenziale aufdecken . Es wird da-
von ausgegangen, dass der Sensor ab Mitte des nächsten Jahres für
den Online-Einsatz verfügbar ist .
Das Forschungsprojekt KA 0082402 FK 5 wird durch das Bundesmi-
nisterium für Wirtschaft und Technologie aus dem Förderprogramm
ProInno II unterstützt .
Petra Behnsen
0049 3529 551 685 �
petra .behnsen@ptspaper .de
by building up calibration and test sets based on the measure-•
ment and reference values,
by mathematically processing the sets until a suitable algorithm •
for evaluating the coating thicknesses can eventually be formu-
lated .
At present, more than 500 models for the specialty coatings exam-
ined have been evaluated . One result is shown in Figure 3 . The cor-
relation coefficient R² indicates
how well the reference values
correlate with the coating thick-
nesses calculated by the model .
The model error for the calculation
algorithms for determining the
coating thicknesses on specialty
papers range between ± 0.1 g/m²
and ± 0.4 g/m². These models will
be subjected to online tests start-
ing in the last quarter of this year .
The results will provide informa-
tion regarding the stability of the
models and point out optimisation
potentials . It is assumed that the
sensor will be available for online
use around mid-2008 .
Research project KA 0082402 FK 5 is being sponsored by the Federal
Ministry of Economics and Technology within the framework of the
ProInno II support programme .
Petra Behnsen
0049 3529 551 685 �
petra .behnsen@ptspaper .de
-20-2 2 4 6 8 10 12 14 16
10
8
12
14
16
6
4
2
0
Reference coating thickness [g/m²]
Calc
ulat
ed c
oatin
g th
ickn
ess
[g/m
²]
R = 99.49%2
Figure 3: Comparison of the coating thicknesses and the thicknessescalculated by the model
FTP Conference in Slovenia to focus on forest-based business
Preparations for next year‘s 4th FTP Conference in Slovenia are progressing rapidly . The
event will be held in the Slovenian mountain town of Kranjska Gora during 20-21 May
2008 . It will be part of the Slovenian presidency of the European Union .
Special attention will be given to the role of forestry industry in the promotion of a know-
ledge-based forest sector in Europe. The title of the conference reflects this: ‚Growing
towards the Future - Joint innovation for successful forest-based business in Eu-
rope‘. The conference will look at topics such as the meaning of research and innovation
to business and present success stories in business implementation of research findings.
The event will be an excellent opportunity for industry representatives to meet new
business contacts, as well as representatives of the research community . Special attention
will also be given to the forest-based sector in countries of South-Eastern Europe .
The organisers have already received a preliminary acceptance from Janez Potočnik,
European Commissioner for Science and Research, who will deliver a keynote speech
during the conference‘s final session. The full programme for the conference will be
published during November; registration starts in December . Keep yourself informed by
regularly visiting the FTP website www .forestplatform .org .
PTS NEWS74 Weiterbildung / Training
Symposien und Seminare 1. Halbjahr 2008 / Symposia and seminars 1st six month 2008
Code
Termin
Thema Ort Gebühr
EK 89726.-27.02.
Papierherstellung im Überblick München € 900,-
FM 86227.-28.02.
Qualitätskontrolle und -sicherung durch mikroskopische Prüfung von Fasern, Füllstoffen und Papier (Grundlagen) Heidenau € 900,-
TI 89603.-04.03.
PTS Tissue-Symposium 2008 München € 900,-
GV 87305.-06.03.
Innovative Packaging München € 900,-
SK 85911.-12.03.
Optimierung der Streichtechnik (Modul 3): Herstellung und Beurteilung von Streichfarben München € 900,-
AT 82212.-13.03.
PTS-Analytik-Tage: Von der Gewinnung und dem Umgang mit Analysendaten zur Problemlösung München € 680,-
DE 80415.-17.04.
13. PTS-CTP-Deinking-Symposium Leipzig € 1350,-
PG 86322.-23.04.
Qualitätsbewertung gestrichener Papiere Heidenau € 900,-
RE 81606.-07.05.
Umweltrecht in der Papierindustrie München € 680,-
WE 84420.-21.04.
Wet-End-Prozesse (Modul 4): Optimierung von Retention, Entwässerung und Formation München € 680,-
MT 81527.-28.05.
Membrantechnik in der Papierindustrie München € 450,-
VK 87617.-18.06.
Sicheres Kleben bei der Verarbeitung von Papier und Karton München € 900,-
NE 83618.-19.06.
Nanotechnologie bei der Papierherstellung München € 900,-
WP 80601.-02.07.
PTS Wellpappensymposium 2008 München € 680,-
Anmeldung/Registration:PTS, Fax 089/12146-36, e-Mail [email protected] oder www.ptspaper.de Mitglieder von FPS, FPT und VDP erhalten Sonderkonditionen/ Discount for members of FPS, FPT and VDP.
23. PTS Streichereisymposium in Baden-Baden: ein voller Erfolg!
The 23rd PTS Coating Symposium in Baden-Baden: a complete success
Held in Baden-Baden for the
third time already, this year’s
PTS Coating Symposium from
18 - 21 September 2007 attract-
ed 666 participants, the high-
est attendance achieved at this
venue so far.
The programme committee of
Tarja Sinkko, Professor Wolfgang
Bauer, Dr . Hubertus Burkhart, Dr .
Paul-Heinz Dähling, Math Jen-
nekens, Dr . Gerd Papier and the
organizing directors Dr . Reinhard Sangl and Michael Pietsch had
again compiled an extensive, highly informative lecture programme:
47 presentations prepared by more than 100 authors and co-authors
cannot be summarized by a few words here, but the highlights and
most important issues must at least be mentioned .
Dr . P .W . Rizzi, president of PTS, hit the nail on the head with his
Zum dritten Mal in Baden-Ba-
den, und mit einem Rekord von
666 Teilnehmern an diesem Ort,
war das PTS- Streichereisympo-
sium vom 18. bis 21. September
2007 wieder ein sehr beliebter
Treffpunkt für die streichende
Welt der Papierhersteller.
Der Programmausschuss mit Tarja
Sinkko, Professor Wolfgang Bauer,
Dr . Hubertus Burkhart, Dr . Paul-
Heinz Dähling, Math Jennekens,
Dr . Gerd Papier und den Veranstaltungsleitern Dr . Reinhard Sangl
und Michael Pietsch stellte ein umfangreiches und informatives Vor-
tragsprogramm zusammen . Die 47 Vorträge von über 100 Autoren
und Co-Autoren lassen sich naturgemäß nicht in Kürze zusammen-
fassen, einige besonders wichtige Aspekte seien aber erwähnt .
PTS Vorstand Dr . P .W . Rizzi führte mit einer treffenden Kolumne in
11 2007 75
introductory speech, an apt summary of the challenges posed to the
paper industry today: The integration of e-business, paper and print,
development of successful innovative products, and diversification of
activities especially towards a more sustainable use of raw materials
were identified as the steps our sector needs to take to survive and
safeguard its future economic success .
Customers + markets – challenges and chances
The first lecture series showed very clearly that customers and mar-
kets can be both – a chance and a challenge . This was the joint
bottom line of the contributions from consulting firms, international
paper groups, wholesalers, paper industry suppliers and printing
press manufacturers . They agreed that the future cannot be won by
reducing the raw material costs or increasing the machine produc-
tivity alone . It’s rather a question of quality – i .e . of producing highly
attractive, top-quality products . A roundtable discussion among
papermakers, printing press manufacturers, printers and publish-
ers evoked considerable interest as well . A study on the situation
of printers commissioned by the Paper Technology Research Asso-
ciation FPT sparked off a lively debate by revealing major deficits in
communication between partners in the supply chain .
Raw materials – basis for successful products
New products and findings about cost reduction and quality im-
provement were at the forefront of this session . Ukrainian kaolins
as “new“ papermaking raw materials, strength properties of calcium
carbonate coatings and starch use for tailored printability proper-
ties were the main topics of this highly interesting session, followed
by multi-layer coatings, co-binders for offset coatings and coating
components for inkjet printing . The session was concluded by brief
outline on a new recycling method for the recovery of coating colour
minerals from ashes and rejects .
The coating process – decisive for cost and quality
Speakers from plant engineering and construction firms as well as
chemical suppliers gave an overview of state-of-the-art coating con-
cepts and their possibilities, and presented cutting-edge screen and
filter technologies for coating kitchens. The various application sys-
tems were dealt with in detail, focusing on film presses with their
possible uses and concepts for double coating . Advanced gravure-
and especially curtain coating technologies were presented as highly
efficient coating options as well.
Measuring and testing – quality is no coincidence
This session was mainly filled by research institutes reporting on
recent results in measuring technology achieved in co-operation
with paper producers and suppliers . Important topics included: Ex-
tensional viscosity - a key parameter for coating colour runnabil-
Weiterbildung / Training
die Thematik ein und brachte die Herausforderungen der Papierin-
dustrie auf den Punkt . Die Integration von e-Business, Papier und
Druck, die erfolgreiche Suche nach innovativen Produkten und die
Diversifikation der Aktivitäten v.a. in Richtung einer nachhaltigen
Rohstoffnutzung wurden als notwendige Entwicklungen aufgezeigt,
damit unsere Branche in Zukunft bestehen kann .
Kunden + Märkte – Herausforderungen und Chancen
Dass Kunden und Märkte sowohl als Herausforderung, aber auch als
Chancen gesehen werden können, wurde in der ersten Vortragsserie
deutlich . Dabei setzten sich Vertreter von Beratungsunternehmen,
Papierkonzernen, Papiergroßhändler sowie Zulieferer der Papier-
industrie ebenso mit der Thematik auseinander wie Hersteller von
Druckmaschinen . Fazit: Alleine mit Kostenreduzierung bei Roh-
stoffen oder Produktivitätssteigerungen bei den Papiermaschinen
ist die Zukunft nicht zu gewinnen . Vielmehr müssen durch Qua-
litätssteigerung hochwertige Produkte erzeugt werden . Auf große
Resonanz stieß das Rundgespräch mit Herstellern von Papier und
Druckmaschinen, Druckern und Verlegern . Als Ausgangspunkt der
lebhaften Diskussion diente eine Studie der Forschungsvereinigung
Papiertechnik zur Situation der Druckindustrie, die vor allem De-
fizite in der Kommunikation zwischen den Beteiligten der Supply
Chain aufzeigte .
Rohstoffe – Grundlagen für erfolgreiche Produkte
Neue Produkte und Erkenntnisse zu Einsparungen und Qualitäts-
verbesserungen standen im Mittelpunkt dieser Session . Ukrainische
Kaoline als „neue“ Rohstoffe zur Papierherstellung, die Festigkeit
von Calciumcarbonatstrichen und der Einsatz von Stärke zur Steue-
rung der Bedruckbarkeit wurden in interessanten Vorträgen behan-
delt, ebenso wie Mehrfachstrich, Co-binder für den Offsetstrich und
Strichkomponenten für den Inkjetdruck . Abschließend wurde ein
neues Verfahren vorgestellt, mit dem die Mineralien in Streichfarben
aus Aschen und Rejekten wieder zurück gewonnen werden kann .
PTS NEWS76 Weiterbildung / Training
Streichprozess – Entschei-
dungsfeld für Kosten und
Qualität
Referenten aus dem Anlagen-
und Maschinenbau sowie der
zuliefernden chemischen In-
dustrie gaben einen Überblick
über die Potenziale derzeitiger
Streichkonzepte und stellten
aktuelle Sieb- und Filtrier-
technik in Streichküchen vor .
Intensiv wurden einzelne
Auftragssysteme behandelt,
besonders die Einsatzfelder der Filmpresse und Konzepte zum Dop-
pelstrich mit diesem Aggregat . Auch mit Gravurcoatern und vor allem
mit Curtain-Coatern kann heute effektiv Papier gestrichen werden .
Messen und Prüfen – Qualität ist kein Zufall.
In dieser Session stellten vor allem Forschungseinrichtungen neue Er-
gebnisse zur Messtechnik vor, die in Zusammenarbeit mit der Papier-
und Zulieferindustrie gewonnen wurden: Beim Curtain-Coating ist
die Dehnrheologie von besonderer Bedeutung, um ein problemfreies
Laufverhalten der Streichfarbe sicher zu stellen . Konsolidierungsvor-
gänge der Streichfarbe – auch bei hohen Geschwindigkeiten – lassen
sich mit einer neuen Labortreicheinrichtung verfolgen . Der Erfolg
einer Satinage drückt sich meist in einem Glättewert aus, der mit
neuen Verfahren noch eindeutiger bestimmt werden kann . Die Mar-
kierungsempfindlichkeit von unkalandrierten, matt gestrichenen
Papieren wird nun auch messtechnisch erfasst, um entsprechende
Gegenmaßnahmen zu entwickeln .
Papier im Druckprozess – eine komplexe Beziehung
Hersteller konventioneller und digitaler Druckmaschinen, aber auch
Anwender in den Labors von Papierkonzernen und Messgeräteher-
stellern bestritten diese Session . Für den Offsetdruck wurde aus
Sicht des Druckmaschinenbauers vorgestellt, welche Interaktionen
und damit Einflussgrößen in der Druckmaschine zu erwarten sind.
Das Wegschlagen der Druckfarbe ist alleine ein sehr komplexer Pro-
zess, dem sich ein eigener Beitrag widmete . Weitere Themen waren
Festigkeit im Falz und Steifigkeit von Papier sowie die Oberflächen-
struktur der gestrichenen Papiere . Die zunehmende Bedeutung von
Digitaldruckverfahren und die sich wandelnden Anforderungen an
das Druckpapier für diesen Prozess wurden für die Hersteller dieser
Drucktechniken von Seiten HP, Xerox und Kodak aufgezeigt .
Innovativ durch Forschung – die Zukunft sichern
Beispiele für die Förderung besonders innovativer Projektideen wur-
den von Forschungsinstituten vorgestellt . Was Papier mit beschich-
teten Hohlpigmenten, mit leitfähigen Polymeren oder mit abschir-
menden Magnetteilchen gemeinsam hat, und wie damit innovative
Produkte entwickelt werden können, das zeigte die PTS in ihrem
Vortrag. Ein neues Konzept für eine monomolekulare Oberflächen-
behandlung von Papier stellte das CTP vor . Zwei weitere Vorträge
widmeten sich dem Thema, wie Innovationen gemanagt werden
müssen, um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen . Der Vor-
tragsteil des Symposiums schloss mit einem Blick auf den Markt
in China . Geprägt von 10% jährlichem Verbrauchswachstum und
einem Produktionszuwachs, der noch höher ist, werden in dieser
Region in Zukunft noch höhere Faserstoffmengen benötigt, um den
Bedarf zu befriedigen .
ity in curtain coating . The process of
coating colour consolidation, which
can now be monitored at high speeds
in a new laboratory coater . Calend-
ering results, usually expressed by
smoothness values, can now be deter-
mined much more accurately by new
techniques . The same applies to the
marking sensitivity on uncalendered,
matt coated papers, which can now be
measured as a basis for effective coun-
termeasures .
Paper and print – a complex relationship
Manufacturers of conventional and digital printing presses, but also
users of the technology in the labs of large paper groups or instru-
ment manufacturers were responsible for the content of this session .
Interactions and influences in offset printing as seen by the printing
machine supplier were the topic of the first paper. The next one was
dedicated to the highly complex process of ink setting . Further con-
tributions dealt with fold crack resistance and stiffness, and the sur-
face structure of coated papers . The growing importance of digital
printing and resulting changed requirements to printing papers were
outlined by speakers from HP, Xerox and Kodak, major manufactur-
ers of digital printing technology .
Research for innovation – safeguarding the future
Speakers from research institutes presented examples of European
research funding for highly innovative product ideas . PTS scientists
talked about paper coatings containing hollow pigments, conductive
polymers or radiation-shielding magnetic pigments, about their rela-
tion to paper and how they can be turned into innovative products .
Speakers from CTP introduced a new monomolecular grafting con-
cept for the surface treatment of paper, followed by two speeches on
how to manage innovations to increase their probability of success .
The conference was concluded by an outlook for paper markets in
China: To satisfy its ever growing demand (+ 10% per year) result-
ing in even higher growth rates in production, the country’s already
enormous appetite for fibrous raw materials will continue to grow
in the future .
Technical visits
After the lectures, participants had the opportunity to see indus-
trial applications of advanced coating technology at two paper mills:
Myllykoski in Albbruck and Sappi in Ehingen . Visitors were given a
very friendly welcome at both mills . They could see for themselves
that it takes a lot of know-how to realize state-of-the-art machine
11 2007 77Weiterbildung / Training
technology such as spray coating or blade levelling in tight spaces in
industrial practice . The organizers are therefore greatly indebted to
the two mills for sharing and discussing their experiences so frankly
with the visitors .
Both organizers and participants are already looking forward to
meeting again at the next Coating Symposium from 22nd to 25th
September 2009 .
Dr . -Ing . Reinhard Sangl
0 049 89 12146 496 �
reinhard .sangl@ptspaper .de
Die Exkursionen
In den Werken von Myllykoski in Albbruck sowie von Sappi in Ehin-
gen wurde Streichtechnik in der industriellen Praxis vorgeführt . Die
Teilnehmer der Exkursionen wurden in beiden Unternehmen sehr
herzlich und offen aufgenommen . Auch modernster Maschinen-
bau – ob es sich dabei um Sprühauftrag von Streichfarben oder um
Blade-Egalisierung auf engem Raum handelt – erfordert eine Menge
Know-how bei der Umsetzung in die industrielle Praxis . Der Dank
der Veranstalter an die Gastgeber war daher berechtigt, dass diese
interessanten Erfahrungen offen an Exkursionsteilnehmer weiterge-
geben und mit ihnen diskutiert wurden .
Die Veranstalter freuen sich mit den Teilnehmern schon auf das
nächste Zusammentreffen vom 22 . bis 25 . September 2009 .
Dr . -Ing . Reinhard Sangl
0 049 89 12146 496 �
reinhard .sangl@ptspaper .de
Rückblick: Gemeinsame Konferenzen von COST E36 und PTS
Review of the joint PTS-COST E36 conferences
New and innovative solutions in the area of modelling and simu-
lation are available: developed in scientific labs and in the tech-
nological think tanks of major companies, about to prove their
applicability and benefits in a paper mill process environment.
This is certainly a demanding task, but at the same time one that
offers enormous opportunities!
One important key to success in
this new technological area is to
combine the expertise of insiders,
suppliers and users in this field.
Two international conferences had
been organised in May 2007 to
serve this end ideally: The confer-
ence ”Modelling and Simulation of
Wet End Processes“ supported by
COST and part of the COST-Ac-
tion E36 activities and”Innovative
Process Control – Using Soft Sen-
sors and Model-based Control for
Improved Quality and Mastery of
the Process“ .
Modelling and simulation in the wet end
The introductory talk the current situation was derived and success
factors for a future development of modelling and simulation were
identified. The resulting requirements made on developers of new
solutions in this field were laid out and COST E 36 was evaluated
against this background .
Recommendations were given by Jussi Manninen of VTT on how
to approach the tricky question of solid liquid equilibriums and the
interaction of these with fibres. This is of main interest in the wet
end as it has been put forward that understanding the issues around
the equilibrium between carbonate and carbonic acid is in fact the
very key to any real Wet-End understanding .
In two separate papers the chemical suppliers Nalco, presented by
Neue und innovative Lösungen im Bereich Modellierung und
Simulation, entwickelt in wissenschaftlichen Labors und den
Denkfabriken großer Unternehmen, müssen nun ihre Anwend-
barkeit und ihren praktischen Nutzen in der Papierindustrie un-
ter Beweis stellen. Keine leichte Aufgabe – aber auch ein Feld
voll enormer Möglichkeiten!
Ein wichtiger Schlüssel zum Er-
folg in diesem neuen Technolo-
giebereich liegt darin, das Wissen
und die Erfahrung von Branchen-
insidern, Anbietern und Anwen-
dern zusammenzubringen . Zwei
internationale Konferenzen sind
diesem Anspruch im Mai 2007
ideal gerecht geworden: ”Model-
lierung und Simulation des Wet-
Ends“, organisiert mit Unterstüt-
zung von COST und als Teil der
COST-Aktion E36 und “Innovati-
ve Prozesskontrolle – Einsatz von
Softsensorik und modellbasierter
Regelung zur Qualitätssteuerung und Prozessbeherrschung” .
Modellierung und Simulation von Wet-End-Prozessen
Im Einführungsvortrag wurden die Ist-Situation bewertet und we-
sentliche Erfolgsfaktoren für die Weiterentwicklung von Modellie-
rung und Simulation ermittelt . Anforderungen an die Entwicklung
neuer Lösungen in diesem Bereich wurden dargelegt, und die COST-
Aktion E 36 vor diesem Hintergrund bewertet .
Der Vortrag von Jussi Manninen von VTT bot Empfehlungen, wie sich
das knifflige Problem von Fest-Flüssig-Gleichgewichten und deren
Wechselwirkungen mit Faserstoffen am besten angehen lässt . Dies
sei eine der entscheidenden Fragen beim Wet-End – das Verständnis
aller Aspekte rund um das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht sei der
Schlüssel zur wirklichen Klärung der Wet-End-Prozesse .
View into the conference session
PTS NEWS78 Weiterbildung / Training
In zwei Vorträgen aus der chemischen Zulieferbranche erläuterten
Jari Lappalainen von Nalco und Hubertus Kröner von der BASF die
in ihren Unternehmen beschrittenen Wege zur Leistungsbewertung
von Wet-End-Additiven: Simulationen erfolgten entweder nur im
Labor oder in Kombination mit einem modellbasierten Lösungsan-
satz . Ida Östlund vom STFI gab workshopartige Einblicke in eine
Herangehensweise, mit der versucht werden soll, die Retention in
Mehrlagen-Langsieben mit Hilfe von Simulation in den Griff zu be-
kommen . Während zu einigen Fragen schon Ergebnisse präsentiert
werden konnten, waren an anderen Stellen die Ideen und Hinweise
der anwesenden Fachkollegen gefragt . Der Beitrag von Kimmo Kon-
karikoski von der TU Tampere bot dann detaillierte Einblicke in ein
Verfahren zur Verringerung der Zahl notwendiger Labormessungen
durch Berücksichtigung des Einflusses der Messunsicherheit.
Der Vortrag von Risto Ritala vom TUT bot nicht nur eine Einführung
in die Strategische Forschungsagenda der EU, sondern auch einen
sehr strukturierten Überblick über das Gebiet der Modellierung und
Simulation . Besonders betont wurde die Bedeutung nationaler Akti-
vitäten für den Forschungserfolg im gesamten Bereich .
Erik Dahlquist von der Universität Mälardalen erläuterte die Mög-
lichkeiten zur Verbesserung der Vorhersagefähigkeit durch Kombi-
nation statistischer und physikalischer Modelle . Als Einleitung zum
nächsten Vortragsteil sprach Jürgen Paulitsch von der Firma Epos-C
über die Entwicklung von Wet-End-Modellen als Basis modellbasier-
ter Regelungen . Matthew Taylor von Iggesund stellte modellbasierte
Lösungsansätze zu Fragen der Sensorzuverlässigkeit und Qualitätssi-
cherung von Papiererzeugnissen vor . Jarmo Kahala von Savcor Forest
Global gab detaillierte Einblicke in die Analyse von Wet-End-Daten
und deren technologische Grundlagen, und beschrieb ein Konzept
zur Online-Modellvalidierung am Beispiel der TOC-Prognose in der
Peroxidbleiche .
Gemeinsamer Vortragsteil: Praxistransfer der Ergebnisse
Der Einführungsvortrag stellte die Frage, wie die Marktentwicklung
für Software und Dienstleistungen zur Modellierung und Simulati-
on zu bewerten sei . Das bekannte und im Produktmanagement be-
währte Marktphasen-Konzept lässt sich auch im Bereich Modellie-
rung und Simulation anwenden . Insgesamt gesehen ist der Markt für
Modellierungs- und Optimierungsprogramme auf Basis von Online-
modellen sehr komplex . Ursachen sind der hohe Innovationsgrad,
die breite Produktpalette, fehlende Transparenz der Preisbildung
und die geringen Verkaufszahlen .
Thema des nächsten Vortrags war der praktische Nutzen von Simu-
lationsmodellen: Mats Hiertner von Stora Enso stellte fest, dass nach
seiner Erfahrung weniger komplexe Modelle ganz klar ein deutlich
besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten als solche, die alle tech-
nologischen Aspekte einer Fabrik mit einem einzigen Modell zu
erfassen versuchen . Er gab klare Empfehlungen zum Einsatz von
Modellierung und Simulation im Praxisalltag .
Wolfram Dietz von der PTS beschrieb drei Beispiele für die Anwen-
dung modellbasierter Verfahren zur Beschleunigung von Sorten-
wechseln, und wie sich das Erfahrungswissen von Bedienern ein-
fach und erfolgreich in einen Fuzzy-Regler integrieren lässt .
Ein weiteres Praxisbeispiel – diesmal zur Durchführung moderner
Datenanalysen – stand im Mittelpunkt des Vortrags von Mika Suo-
järvi von Savcor . Es folgten weitere Beispiele für die Anwendbarkeit
und den messbaren praktischen Nutzen adaptiver Softsensoren in
geschlossenen Regelkreisen .
Jari Lappalainen, and BASF, whose paper was presented by Hubertus
Kröner, described their approaches on either performing simulation
in the lab alone or combined with a computer model based approach
in order to properly evaluate the efficiency of wet end additives. Ida
Östlund of STFI delivered an insight into a workshop-like situation,
having started to address with simulation the retention problem in
a multilayer forming section . To some part results were shown and
on the other hand inputs to improve the ongoing work were asked
for . A deep look into the approach of taking uncertainty into ac-
count in order to reduce the number of lab measurements needed
was presented by Kimmo Konkarikoski of Tampere University of
Technology .
Risto Ritala of TUT not only introduced the audience into the EU
research related strategic research agenda but gave a very structured
overview on modelling and simulation as well . An extra weight was
put on pointing out how important national activities are to the suc-
cess of research in the whole domain .
Erik Dahlquist of Mälardalen University discussed the options to
combine both statistical and physical models to improve prediction
capabilities. As a first introductory speech to the following talks we
had a first look into building wet end models as a basis of model based
control presented by Jürgen Paulitsch of Epos-C . Matthew Taylor of
Iggesund supplied the audience with a model based approach on
sensor reliability and model based paper quality assurance . Jarmo
Kahala provided a deep insight into wet end data analysis and the re-
spective technological background . This was complemented by the
description of a concept how to do an online validation of models by
the example of predicting TOC evolvement in peroxide bleaching .
Transfer of results into the industry: joint session
An introductory speech raised the question of how to properly evalu-
ate the current situation of modelling and simulation in terms of mar-
ket development . The concept of market stages may also be applied to
medelling and simulation . On the whole, the market of modelling and
model based online optimisation software and services is rather com-
plex . Reasons for this are a high level of innovation, broad spectrum of
products, non transparent pricing and low sales volumes .
In the following paper Mats Hiertner of Stora Enso looked on the
value that is implied in simulation models built . He concluded by
saying that according to his practical experience, less complex mod-
els clearly offer a far higher cost benefit ratio than those trying to
cover all technological aspects of a mill by only one model . He pro-
vided the audience with clear recommendations for the application
of modelling and simulation in daily mill practice .
Wolfram Dietz of PTS showed three examples of the application of
model based techniques in order to reduce grade change times and
of how to incorporate operator know how easily in a fuzzy control
based approach .
A practical example of how to perform state of the art data analysis
was given by Mika Suojärvi of Savcor . This was followed by another
set of practical examples where a quantified benefit was achieved by
applying adaptive soft sensors in closed loop control .
Jean Paris of Ecole Polytechnique de Montreal ended the session
with a description of the pinch approach applied to the question of
how to optimally position an adsorption heat pump in a kraft mill
process .
11 2007 79
Model predictive control applications: Cost reduction is still
the major objective
In the second conference very fine descriptions of successful applica-
tions of model predictive control (MPC) were given . They clearly
demonstrated the power and benefits implied in using these tech-
niques well known in other industries for years .
Ulrich Enste gave an introduction into the subject of production in-
formation management as a necessity to fulfil requirements of ad-
vanced process control, predictive maintenance and improved qual-
ity management . Bill Gough described several applications of the
predictive adaptive control of pulp and paper mill processes such as
paper machine reel brightness control, lime kiln temperature profile
control, slaker temperature control, and extraction stage pH control .
Georg Kamml added examples of the MPC based improvement of
wet end stability in terms of consistency, ash and retention, describ-
ing also the background of how to set up these controllers prop-
erly . Various approaches to process performance monitoring were
presented by Julian Morris . Matthew Taylor’s paper focussed on
applying PCA (Principle Component Analysis) as a modelling tech-
nique to pH monitoring and optimisation . Seyhan Nuyan discussed
the where, how, and why of MPC controllers that are now taking a
firm foothold in the pulp and paper industry. The paper focused on
developments, features and the performance of MPC-based control-
lers specifically to control headbox ash consistencies and to perform
closed loop grade changes and CD moisture profiles.
An uncommon concept that worked out fine
Organising these two conferences jointly together seemed to be a
rather uncommon idea at first sight. It took time for people to get
used to the concept of linking a scientific conference to a more mar-
ket oriented event . In the end the number of participants and the
choices people made in joining one event or the other showed clearly
the positive response to the concept . A total number of 169 partici-
pants in the two conferences were rather evenly distributed among
the two events; some people took part in both. Looking at their affili-
ations and respective obligations a clear distinction can be observed .
Research people were taking part in the first conference whereas
mill managers and supplies made up the majority of the audience
at the second conference, both groups meeting in the joint session
finalising the first and starting off the second event.
Dr . -Ing . Johannes Kappen
0 049 89 12146 462 �
johannes .kappen@ptspaper .de
Weiterbildung / Training
Beendet wurde dieser Vortragsteil von Jean Paris von der Ecole Poly-
technique de Montreal, der über den Einsatz der Pinch-Analyse zur
Ermittlung des optimalen Standorts einer Adsorptions-Wärmepum-
pe in einer Sulfatzellstofffabrik sprach .
Modellbasierte Regelungen in der Praxis: Kostensenkung
bleibt Hauptziel
Es folgten einige sehr gute Vorträge zum erfolgreichen Einsatz mo-
dellprädiktiver Regelverfahren (MPC), aus denen Leistungsfähigkeit
und Nutzen dieser in anderen Branchen seit Jahren bekannten Tech-
nologie sehr deutlich wurden .
Ulrich Enste von LeiKon gab eine Einführung zum Thema Infor-
mationsmanagement in der Produktion . Dies sei eine notwendige
Voraussetzung, um Anforderungen wie moderne Prozessregelung,
prädiktive Instandhaltung und verbessertes Qualitätsmanagement
zu erfüllen . Bill Gough von Duncan Meade beschrieb mehrere An-
wendungen prädiktiver adaptiver Regler in der Faserstoff- und Pa-
pierproduktion, z .B . zur Weißgradregelung in der Papiermaschine,
Temperaturprofilregelung im Kalkbrennofen und Kalklöscher sowie
zur Regelung des pH-Werts in der Extraktionsstufe . Georg Kamml
von BTG Consulting beschrieb Anwendungsbeispiele der MPC zur
Stabilisierung von Stoffdichte, Aschegehalt und Retention im Wet-
End, und erläuterte die Grundlagen zur richtigen Einstellung der
Regler . Verschiedene Lösungsansätze zur Prozessüberwachung
waren Thema des Beitrags von Julian Morris, Newcastle University .
Matthew Taylor von Iggesund Paperboard sprach über die Anwen-
dung der Hauptkomponentenanalyse (PCA) als Modellierverfahren
zur pH-Wert-Überwachung und -Optimierung . Seyhan Nuyan von
erläuterte, wo, wie und warum sich MPC-Regler gegenwärtig in der
Papier- und Faserstoffindustrie etablieren. Schwerpunkte seines Vor-
trags waren Entwicklung, Merkmale und Leistungsvermögen von
MPC-Reglern speziell zur Regelung von Stoffdichte und Aschegehalt
im Stoffauflauf, für automatische Sortenwechsel und CD-Feuchtig-
keitsprofil-Regelung.
Ein ungewöhnliches Konzept mit gutem Ergebnis
Die gemeinsame Durchführung zweier so unterschiedlicher Konfe-
renzen - einer wissenschaftlichen und einer eher marktorientierten
- schien zunächst ein recht ungewöhnliches Unterfangen und war
sicher gewöhnungsbedürftig . Die Anzahl der Teilnehmer und de-
ren Entscheidung für einen der beiden Teile gab den Veranstaltern
jedoch recht: Die Gesamtteilnehmerzahl von 169 verteilte sich zu
etwa gleichen Teilen auf die beiden Veranstaltungen, einige Teil-
nehmer besuchten beide . Sieht man sich Herkunft und Aufgaben-
bereiche der Teilnehmer an, zeigt sich ein deutlicher Unterschied:
Die erste Konferenz wurde von überwiegend von Mitarbeitern aus
der Forschung, die zweite eher von Werksleitern und Zulieferern
besucht . Beide Teilnehmerkreise trafen sich beim gemeinsamen
Vortragsteil, der den Abschluss der ersten und Auftakt der zweiten
Konferenz bildete .
Dr . -Ing . Johannes Kappen
0 049 89 12146 462 �
johannes .kappen@ptspaper .de
Mission accomplished! The programme committee.
PTS in München: Heßstraße 134 • 80797 München • Tel: 089/12146-0 • Fax: 089/12146-36 • www.ptspaper.dePTS in Heidenau: Pirnaer Straße 37 • 01809 Heidenau • Tel: 03529/551-60 • Fax: 03529/551-899