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Informatons- und Kommunikatons- technologien (IKT) für Inklusion Entwicklungen und Chancen in den europäischen Ländern EUROPEAN AGENCY f o r S p e c i a l N e e d s a n d I n c l u s i v e E d u c a t o n

Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

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Page 1: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) fuumlr Inklusion Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern

EUROPEAN AGENCY for S p e c ia l N e e d s a n d I n c lus i ve Ed u cati o n

INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEN FUumlR

INKLUSION

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern

Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash neuer Name seit 1 Januar 2014 European Agency for Special Needs and Inclusive Education ndash Europaumlische Agentur fuumlr sonderpaumldagogische Foumlrderung und inklusive Bildung) ist eine unabhaumlngige und selbst verwaltete Einrichtung die von ihren Mitgliedslaumlndern und den Europaumlischen Institutionen (Kommission und Parlament) unterstuumltzt wird

Diese Veroumlffentlichung wurde mit Unterstuumltzung der Europaumlischen Kommission finanziert Die in dieser Veroumlffentlichung vertretenen Auffassungen betreffen nur die Verfasser Die Kommission haftet nicht fuumlr die weitere Verwendung der Angaben in diesem Dokument

Herausgeberin Amanda Watkins Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

Die elektronischen Fassungen dieses Berichts sind auf der Website der Agency abrufbar httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereports

Dieses Dokument ist die Uumlbersetzung eines englischen Originaltexts Sollten sich Fragen bezuumlglich der Richtigkeitder in der Uumlbersetzung enthaltenen Informationen ergeben konsultieren Sie bitte den englischen Text

Auszugsweiser Nachdruck ist unter Angabe eines eindeutigen Quellenhinweises gestattet Die Quelle fuumlr diesen Bericht sollte wie folgt angegeben werden European Agency for Development in Special Needs Education 2013 Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion ndash Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern Odense Daumlnemark European Agency for Development in Special Needs Education

Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (im Folgenden Agency) moumlchte allen Mitgliedern des Verwaltungsrats der Agency und den nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlr ihre wertvollen Beitraumlge zu diesem Projekt danken Ihre Namen und Anschriften finden Sie auf den Laumlnderseiten (National Pages) der Agentur-Website httpwwweuropean-agencyorgcountry-information

Auszligerdem moumlchte die Agency den Mitgliedern der Beratungsgruppe fuumlr das ICT4I-Projekt fuumlr ihre speziellen Beitraumlge zu diesem Projekt ganz allgemein und zum vorliegenden Bericht im Besonderen danken

- Maacuteria Kőpataki-Meacuteszaacuteros Ungarn

- Elzbieta Neroj Polen

- Roger Blamire European Schoolnet

- Natalia Tokareva Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE)

- Terry Waller IKT-Berater Vereinigtes Koumlnigreich (England)

- Marcella Turner-Cmuchal Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

ISBN (elektronische Fassung) 978-87-7110-474-5

copy European Agency for Development in Special Needs Education 2013

Sekretariat Dienststelle Bruumlssel Oslashstre Stationsvej 33 3 Avenue Palmerston DK-5000 Odense C BE-1000 Bruumlssel

Daumlnemark Belgien Tel +45 64 41 00 20 Tel +32 2 280 33 59

secretariateuropean-agencyorg brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

IKT fuumlr Inklusion 2

INHALT VORWORT 5ZUSAMMENFASSUNG 71 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN 10

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts 11

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern 122 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN 15

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen 16212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch 16213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT 17214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung 17215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT 18

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen 193 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT 20

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 20

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken 21

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen 22322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur 23323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion 24324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames Lerninstrument einsetzen koumlnnen 24325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften 26326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT 28

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion 29

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion 31ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN 33LITERATUR 35ANHANG 1 GLOSSAR 37ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN 41ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN 43

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 3

VORWORT

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gehoumlren mittlerweile fest zum Alltag vieler Menschen Sie wirken sich auf viele Aspekte und Bereiche der Gesellschaft aus ndash unter anderem auf Bildung Berufsbildung und Beschaumlftigung ndash aber sie sind vor allem ein wertvolles Instrument fuumlr Menschen mit Behinderungen und besonderem Foumlrderbedarf Das Potenzial der IKT Lebensqualitaumlt zu verbessern soziale Ausgrenzung zu verringern und fuumlr mehr gesellschaftliche Teilhabe zu sorgen ist international anerkannt Dasselbe gilt fuumlr die sozialen wirtschaftlichen und politischen Barrieren die durch nicht zugaumlngliche IKT entstehen koumlnnen (Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010) In der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft gehoumlren Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu den Gruppen die am haumlufigsten beim Zugang zu und der Nutzung von IKT auf Barrieren treffen Dies ist einKernargument im Uumlbereinkommen der Vereinten Nationen uumlber die Rechte der Menschen mit Behinderungen (auch bekannt unter der Bezeichnung Behindertenrechtskonvention ndash BRK) welches die Unterzeichner verpflichtet geeignete Maszlignahmen zu treffen (hellip) bdquoum den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen einschlieszliglich des Internets zu foumlrdernldquo (2006 Artikel 9) Der wesentliche Zweck der Nutzung von IKT in der Bildung von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf besteht darin gerechte Bildungschancen zu foumlrdern Die Nutzung von IKT ist kein Selbstzweck sondern ein Mittel zur Foumlrderung der Bildungschancen der Lernenden (Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011) Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash kurz Agency) war bereits mit zwei groumlszligeren Projekten befasst die sich mit der Nutzung von IKT in der Bildung beschaumlftigten Das erste war das Projekt Information Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologien in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) das von 1999 bis 2001 lief und an dem 17 Mitgliedslaumlnder der Agency mitwirkten Das zweite war eine Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Praxis ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die 20102011 gemeinsam von Agency und dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen durchgefuumlhrt wurde 2011 schlugen die Mitgliedslaumlnder der Agency IKT fuumlr Inklusion (ICT for Inclusion ndash kurz ICT4I) als Thema vor das 2012 und 2013 untersucht werden sollte Die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency einigten sich darauf dass sich das Projekt auf die Nutzung von IKT zur Foumlrderung der Inklusion in Schulen konzentrieren sollte Mit dem vorliegenden Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dieser Arbeit praumlsentiert Das Projekt ICT4I basiert auf Beitraumlgen aus folgenden Laumlndern Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 5

Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Mitglieder des Verwaltungsrats der Agency und die nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlhrten die Datenerhebung uumlber ihre Laumlndernetzwerke durch Die Agency moumlchte ihnen fuumlr ihren wertvollen Beitrag danken den sie zu den Ergebnissen und Veroumlffentlichungen des Projekts geleistet haben die vom Projektbereich der Website abrufbar sind httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Cor Meijer Direktor der Europaumlischen Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

IKT fuumlr Inklusion 6

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden In dem Bericht wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen dabei legt er einen besonderen Schwerpunkt auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Das Projekt richtet sich hauptsaumlchlich an Entscheidungstraumlger in der inklusiven Bildung Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen ganz allgemein undoder in der inklusiven Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachpersonen die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Anhang 2 enthaumllt die Quellen weiterer im Projektverlauf zusammengetragener detaillierter Informationen Fuumlnf Kernaussagen die auf die Behindertenrechtskonvention (BRK) (United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities ndash UNCRPD 2006) Bezug nehmen wurden als thematische Schwerpunkte fuumlr die Erfassung und Analyse der gesamten Projektinformationen ausgewaumlhlt

1 Die IKT sind als wichtiges Werkzeug zur Foumlrderung gleicher Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechender Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Im Rahmen der Projektanalyse wurden auf diese fuumlnf Kernaussagen bezogene entscheidende strategische Punkte ermittelt sowie spezifische Faktoren die sich auf diese strategischen Punkte auswirken

- Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle Lernenden die IKT als Lerninstrument einsetzen koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 7

- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

IKT fuumlr Inklusion 8

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

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211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Page 2: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEN FUumlR

INKLUSION

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern

Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash neuer Name seit 1 Januar 2014 European Agency for Special Needs and Inclusive Education ndash Europaumlische Agentur fuumlr sonderpaumldagogische Foumlrderung und inklusive Bildung) ist eine unabhaumlngige und selbst verwaltete Einrichtung die von ihren Mitgliedslaumlndern und den Europaumlischen Institutionen (Kommission und Parlament) unterstuumltzt wird

Diese Veroumlffentlichung wurde mit Unterstuumltzung der Europaumlischen Kommission finanziert Die in dieser Veroumlffentlichung vertretenen Auffassungen betreffen nur die Verfasser Die Kommission haftet nicht fuumlr die weitere Verwendung der Angaben in diesem Dokument

Herausgeberin Amanda Watkins Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

Die elektronischen Fassungen dieses Berichts sind auf der Website der Agency abrufbar httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereports

Dieses Dokument ist die Uumlbersetzung eines englischen Originaltexts Sollten sich Fragen bezuumlglich der Richtigkeitder in der Uumlbersetzung enthaltenen Informationen ergeben konsultieren Sie bitte den englischen Text

Auszugsweiser Nachdruck ist unter Angabe eines eindeutigen Quellenhinweises gestattet Die Quelle fuumlr diesen Bericht sollte wie folgt angegeben werden European Agency for Development in Special Needs Education 2013 Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion ndash Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern Odense Daumlnemark European Agency for Development in Special Needs Education

Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (im Folgenden Agency) moumlchte allen Mitgliedern des Verwaltungsrats der Agency und den nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlr ihre wertvollen Beitraumlge zu diesem Projekt danken Ihre Namen und Anschriften finden Sie auf den Laumlnderseiten (National Pages) der Agentur-Website httpwwweuropean-agencyorgcountry-information

Auszligerdem moumlchte die Agency den Mitgliedern der Beratungsgruppe fuumlr das ICT4I-Projekt fuumlr ihre speziellen Beitraumlge zu diesem Projekt ganz allgemein und zum vorliegenden Bericht im Besonderen danken

- Maacuteria Kőpataki-Meacuteszaacuteros Ungarn

- Elzbieta Neroj Polen

- Roger Blamire European Schoolnet

- Natalia Tokareva Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE)

- Terry Waller IKT-Berater Vereinigtes Koumlnigreich (England)

- Marcella Turner-Cmuchal Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

ISBN (elektronische Fassung) 978-87-7110-474-5

copy European Agency for Development in Special Needs Education 2013

Sekretariat Dienststelle Bruumlssel Oslashstre Stationsvej 33 3 Avenue Palmerston DK-5000 Odense C BE-1000 Bruumlssel

Daumlnemark Belgien Tel +45 64 41 00 20 Tel +32 2 280 33 59

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IKT fuumlr Inklusion 2

INHALT VORWORT 5ZUSAMMENFASSUNG 71 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN 10

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts 11

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern 122 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN 15

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen 16212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch 16213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT 17214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung 17215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT 18

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen 193 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT 20

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 20

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken 21

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen 22322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur 23323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion 24324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames Lerninstrument einsetzen koumlnnen 24325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften 26326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT 28

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion 29

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion 31ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN 33LITERATUR 35ANHANG 1 GLOSSAR 37ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN 41ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN 43

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 3

VORWORT

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gehoumlren mittlerweile fest zum Alltag vieler Menschen Sie wirken sich auf viele Aspekte und Bereiche der Gesellschaft aus ndash unter anderem auf Bildung Berufsbildung und Beschaumlftigung ndash aber sie sind vor allem ein wertvolles Instrument fuumlr Menschen mit Behinderungen und besonderem Foumlrderbedarf Das Potenzial der IKT Lebensqualitaumlt zu verbessern soziale Ausgrenzung zu verringern und fuumlr mehr gesellschaftliche Teilhabe zu sorgen ist international anerkannt Dasselbe gilt fuumlr die sozialen wirtschaftlichen und politischen Barrieren die durch nicht zugaumlngliche IKT entstehen koumlnnen (Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010) In der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft gehoumlren Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu den Gruppen die am haumlufigsten beim Zugang zu und der Nutzung von IKT auf Barrieren treffen Dies ist einKernargument im Uumlbereinkommen der Vereinten Nationen uumlber die Rechte der Menschen mit Behinderungen (auch bekannt unter der Bezeichnung Behindertenrechtskonvention ndash BRK) welches die Unterzeichner verpflichtet geeignete Maszlignahmen zu treffen (hellip) bdquoum den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen einschlieszliglich des Internets zu foumlrdernldquo (2006 Artikel 9) Der wesentliche Zweck der Nutzung von IKT in der Bildung von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf besteht darin gerechte Bildungschancen zu foumlrdern Die Nutzung von IKT ist kein Selbstzweck sondern ein Mittel zur Foumlrderung der Bildungschancen der Lernenden (Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011) Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash kurz Agency) war bereits mit zwei groumlszligeren Projekten befasst die sich mit der Nutzung von IKT in der Bildung beschaumlftigten Das erste war das Projekt Information Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologien in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) das von 1999 bis 2001 lief und an dem 17 Mitgliedslaumlnder der Agency mitwirkten Das zweite war eine Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Praxis ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die 20102011 gemeinsam von Agency und dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen durchgefuumlhrt wurde 2011 schlugen die Mitgliedslaumlnder der Agency IKT fuumlr Inklusion (ICT for Inclusion ndash kurz ICT4I) als Thema vor das 2012 und 2013 untersucht werden sollte Die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency einigten sich darauf dass sich das Projekt auf die Nutzung von IKT zur Foumlrderung der Inklusion in Schulen konzentrieren sollte Mit dem vorliegenden Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dieser Arbeit praumlsentiert Das Projekt ICT4I basiert auf Beitraumlgen aus folgenden Laumlndern Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 5

Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Mitglieder des Verwaltungsrats der Agency und die nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlhrten die Datenerhebung uumlber ihre Laumlndernetzwerke durch Die Agency moumlchte ihnen fuumlr ihren wertvollen Beitrag danken den sie zu den Ergebnissen und Veroumlffentlichungen des Projekts geleistet haben die vom Projektbereich der Website abrufbar sind httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Cor Meijer Direktor der Europaumlischen Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

IKT fuumlr Inklusion 6

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden In dem Bericht wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen dabei legt er einen besonderen Schwerpunkt auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Das Projekt richtet sich hauptsaumlchlich an Entscheidungstraumlger in der inklusiven Bildung Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen ganz allgemein undoder in der inklusiven Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachpersonen die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Anhang 2 enthaumllt die Quellen weiterer im Projektverlauf zusammengetragener detaillierter Informationen Fuumlnf Kernaussagen die auf die Behindertenrechtskonvention (BRK) (United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities ndash UNCRPD 2006) Bezug nehmen wurden als thematische Schwerpunkte fuumlr die Erfassung und Analyse der gesamten Projektinformationen ausgewaumlhlt

1 Die IKT sind als wichtiges Werkzeug zur Foumlrderung gleicher Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechender Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Im Rahmen der Projektanalyse wurden auf diese fuumlnf Kernaussagen bezogene entscheidende strategische Punkte ermittelt sowie spezifische Faktoren die sich auf diese strategischen Punkte auswirken

- Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle Lernenden die IKT als Lerninstrument einsetzen koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 7

- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

IKT fuumlr Inklusion 8

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

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Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

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Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

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- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

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2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

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211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

IKT fuumlr Inklusion 22

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

IKT fuumlr Inklusion 24

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

IKT fuumlr Inklusion 30

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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Page 3: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash neuer Name seit 1 Januar 2014 European Agency for Special Needs and Inclusive Education ndash Europaumlische Agentur fuumlr sonderpaumldagogische Foumlrderung und inklusive Bildung) ist eine unabhaumlngige und selbst verwaltete Einrichtung die von ihren Mitgliedslaumlndern und den Europaumlischen Institutionen (Kommission und Parlament) unterstuumltzt wird

Diese Veroumlffentlichung wurde mit Unterstuumltzung der Europaumlischen Kommission finanziert Die in dieser Veroumlffentlichung vertretenen Auffassungen betreffen nur die Verfasser Die Kommission haftet nicht fuumlr die weitere Verwendung der Angaben in diesem Dokument

Herausgeberin Amanda Watkins Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

Die elektronischen Fassungen dieses Berichts sind auf der Website der Agency abrufbar httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereports

Dieses Dokument ist die Uumlbersetzung eines englischen Originaltexts Sollten sich Fragen bezuumlglich der Richtigkeitder in der Uumlbersetzung enthaltenen Informationen ergeben konsultieren Sie bitte den englischen Text

Auszugsweiser Nachdruck ist unter Angabe eines eindeutigen Quellenhinweises gestattet Die Quelle fuumlr diesen Bericht sollte wie folgt angegeben werden European Agency for Development in Special Needs Education 2013 Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion ndash Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern Odense Daumlnemark European Agency for Development in Special Needs Education

Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (im Folgenden Agency) moumlchte allen Mitgliedern des Verwaltungsrats der Agency und den nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlr ihre wertvollen Beitraumlge zu diesem Projekt danken Ihre Namen und Anschriften finden Sie auf den Laumlnderseiten (National Pages) der Agentur-Website httpwwweuropean-agencyorgcountry-information

Auszligerdem moumlchte die Agency den Mitgliedern der Beratungsgruppe fuumlr das ICT4I-Projekt fuumlr ihre speziellen Beitraumlge zu diesem Projekt ganz allgemein und zum vorliegenden Bericht im Besonderen danken

- Maacuteria Kőpataki-Meacuteszaacuteros Ungarn

- Elzbieta Neroj Polen

- Roger Blamire European Schoolnet

- Natalia Tokareva Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE)

- Terry Waller IKT-Berater Vereinigtes Koumlnigreich (England)

- Marcella Turner-Cmuchal Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

ISBN (elektronische Fassung) 978-87-7110-474-5

copy European Agency for Development in Special Needs Education 2013

Sekretariat Dienststelle Bruumlssel Oslashstre Stationsvej 33 3 Avenue Palmerston DK-5000 Odense C BE-1000 Bruumlssel

Daumlnemark Belgien Tel +45 64 41 00 20 Tel +32 2 280 33 59

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IKT fuumlr Inklusion 2

INHALT VORWORT 5ZUSAMMENFASSUNG 71 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN 10

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts 11

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern 122 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN 15

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen 16212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch 16213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT 17214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung 17215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT 18

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen 193 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT 20

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 20

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken 21

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen 22322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur 23323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion 24324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames Lerninstrument einsetzen koumlnnen 24325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften 26326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT 28

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion 29

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion 31ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN 33LITERATUR 35ANHANG 1 GLOSSAR 37ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN 41ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN 43

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 3

VORWORT

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gehoumlren mittlerweile fest zum Alltag vieler Menschen Sie wirken sich auf viele Aspekte und Bereiche der Gesellschaft aus ndash unter anderem auf Bildung Berufsbildung und Beschaumlftigung ndash aber sie sind vor allem ein wertvolles Instrument fuumlr Menschen mit Behinderungen und besonderem Foumlrderbedarf Das Potenzial der IKT Lebensqualitaumlt zu verbessern soziale Ausgrenzung zu verringern und fuumlr mehr gesellschaftliche Teilhabe zu sorgen ist international anerkannt Dasselbe gilt fuumlr die sozialen wirtschaftlichen und politischen Barrieren die durch nicht zugaumlngliche IKT entstehen koumlnnen (Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010) In der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft gehoumlren Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu den Gruppen die am haumlufigsten beim Zugang zu und der Nutzung von IKT auf Barrieren treffen Dies ist einKernargument im Uumlbereinkommen der Vereinten Nationen uumlber die Rechte der Menschen mit Behinderungen (auch bekannt unter der Bezeichnung Behindertenrechtskonvention ndash BRK) welches die Unterzeichner verpflichtet geeignete Maszlignahmen zu treffen (hellip) bdquoum den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen einschlieszliglich des Internets zu foumlrdernldquo (2006 Artikel 9) Der wesentliche Zweck der Nutzung von IKT in der Bildung von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf besteht darin gerechte Bildungschancen zu foumlrdern Die Nutzung von IKT ist kein Selbstzweck sondern ein Mittel zur Foumlrderung der Bildungschancen der Lernenden (Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011) Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash kurz Agency) war bereits mit zwei groumlszligeren Projekten befasst die sich mit der Nutzung von IKT in der Bildung beschaumlftigten Das erste war das Projekt Information Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologien in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) das von 1999 bis 2001 lief und an dem 17 Mitgliedslaumlnder der Agency mitwirkten Das zweite war eine Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Praxis ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die 20102011 gemeinsam von Agency und dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen durchgefuumlhrt wurde 2011 schlugen die Mitgliedslaumlnder der Agency IKT fuumlr Inklusion (ICT for Inclusion ndash kurz ICT4I) als Thema vor das 2012 und 2013 untersucht werden sollte Die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency einigten sich darauf dass sich das Projekt auf die Nutzung von IKT zur Foumlrderung der Inklusion in Schulen konzentrieren sollte Mit dem vorliegenden Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dieser Arbeit praumlsentiert Das Projekt ICT4I basiert auf Beitraumlgen aus folgenden Laumlndern Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 5

Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Mitglieder des Verwaltungsrats der Agency und die nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlhrten die Datenerhebung uumlber ihre Laumlndernetzwerke durch Die Agency moumlchte ihnen fuumlr ihren wertvollen Beitrag danken den sie zu den Ergebnissen und Veroumlffentlichungen des Projekts geleistet haben die vom Projektbereich der Website abrufbar sind httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Cor Meijer Direktor der Europaumlischen Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

IKT fuumlr Inklusion 6

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden In dem Bericht wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen dabei legt er einen besonderen Schwerpunkt auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Das Projekt richtet sich hauptsaumlchlich an Entscheidungstraumlger in der inklusiven Bildung Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen ganz allgemein undoder in der inklusiven Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachpersonen die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Anhang 2 enthaumllt die Quellen weiterer im Projektverlauf zusammengetragener detaillierter Informationen Fuumlnf Kernaussagen die auf die Behindertenrechtskonvention (BRK) (United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities ndash UNCRPD 2006) Bezug nehmen wurden als thematische Schwerpunkte fuumlr die Erfassung und Analyse der gesamten Projektinformationen ausgewaumlhlt

1 Die IKT sind als wichtiges Werkzeug zur Foumlrderung gleicher Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechender Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Im Rahmen der Projektanalyse wurden auf diese fuumlnf Kernaussagen bezogene entscheidende strategische Punkte ermittelt sowie spezifische Faktoren die sich auf diese strategischen Punkte auswirken

- Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle Lernenden die IKT als Lerninstrument einsetzen koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 7

- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

IKT fuumlr Inklusion 8

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

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INHALT VORWORT 5ZUSAMMENFASSUNG 71 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN 10

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts 11

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern 122 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN 15

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen 16212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch 16213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT 17214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung 17215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT 18

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen 193 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT 20

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 20

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken 21

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen 22322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur 23323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion 24324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames Lerninstrument einsetzen koumlnnen 24325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften 26326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT 28

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion 29

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion 31ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN 33LITERATUR 35ANHANG 1 GLOSSAR 37ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN 41ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN 43

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 3

VORWORT

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gehoumlren mittlerweile fest zum Alltag vieler Menschen Sie wirken sich auf viele Aspekte und Bereiche der Gesellschaft aus ndash unter anderem auf Bildung Berufsbildung und Beschaumlftigung ndash aber sie sind vor allem ein wertvolles Instrument fuumlr Menschen mit Behinderungen und besonderem Foumlrderbedarf Das Potenzial der IKT Lebensqualitaumlt zu verbessern soziale Ausgrenzung zu verringern und fuumlr mehr gesellschaftliche Teilhabe zu sorgen ist international anerkannt Dasselbe gilt fuumlr die sozialen wirtschaftlichen und politischen Barrieren die durch nicht zugaumlngliche IKT entstehen koumlnnen (Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010) In der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft gehoumlren Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu den Gruppen die am haumlufigsten beim Zugang zu und der Nutzung von IKT auf Barrieren treffen Dies ist einKernargument im Uumlbereinkommen der Vereinten Nationen uumlber die Rechte der Menschen mit Behinderungen (auch bekannt unter der Bezeichnung Behindertenrechtskonvention ndash BRK) welches die Unterzeichner verpflichtet geeignete Maszlignahmen zu treffen (hellip) bdquoum den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen einschlieszliglich des Internets zu foumlrdernldquo (2006 Artikel 9) Der wesentliche Zweck der Nutzung von IKT in der Bildung von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf besteht darin gerechte Bildungschancen zu foumlrdern Die Nutzung von IKT ist kein Selbstzweck sondern ein Mittel zur Foumlrderung der Bildungschancen der Lernenden (Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011) Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash kurz Agency) war bereits mit zwei groumlszligeren Projekten befasst die sich mit der Nutzung von IKT in der Bildung beschaumlftigten Das erste war das Projekt Information Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologien in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) das von 1999 bis 2001 lief und an dem 17 Mitgliedslaumlnder der Agency mitwirkten Das zweite war eine Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Praxis ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die 20102011 gemeinsam von Agency und dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen durchgefuumlhrt wurde 2011 schlugen die Mitgliedslaumlnder der Agency IKT fuumlr Inklusion (ICT for Inclusion ndash kurz ICT4I) als Thema vor das 2012 und 2013 untersucht werden sollte Die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency einigten sich darauf dass sich das Projekt auf die Nutzung von IKT zur Foumlrderung der Inklusion in Schulen konzentrieren sollte Mit dem vorliegenden Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dieser Arbeit praumlsentiert Das Projekt ICT4I basiert auf Beitraumlgen aus folgenden Laumlndern Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen

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Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Mitglieder des Verwaltungsrats der Agency und die nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlhrten die Datenerhebung uumlber ihre Laumlndernetzwerke durch Die Agency moumlchte ihnen fuumlr ihren wertvollen Beitrag danken den sie zu den Ergebnissen und Veroumlffentlichungen des Projekts geleistet haben die vom Projektbereich der Website abrufbar sind httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Cor Meijer Direktor der Europaumlischen Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

IKT fuumlr Inklusion 6

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden In dem Bericht wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen dabei legt er einen besonderen Schwerpunkt auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Das Projekt richtet sich hauptsaumlchlich an Entscheidungstraumlger in der inklusiven Bildung Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen ganz allgemein undoder in der inklusiven Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachpersonen die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Anhang 2 enthaumllt die Quellen weiterer im Projektverlauf zusammengetragener detaillierter Informationen Fuumlnf Kernaussagen die auf die Behindertenrechtskonvention (BRK) (United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities ndash UNCRPD 2006) Bezug nehmen wurden als thematische Schwerpunkte fuumlr die Erfassung und Analyse der gesamten Projektinformationen ausgewaumlhlt

1 Die IKT sind als wichtiges Werkzeug zur Foumlrderung gleicher Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechender Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Im Rahmen der Projektanalyse wurden auf diese fuumlnf Kernaussagen bezogene entscheidende strategische Punkte ermittelt sowie spezifische Faktoren die sich auf diese strategischen Punkte auswirken

- Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle Lernenden die IKT als Lerninstrument einsetzen koumlnnen

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- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

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universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

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1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

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Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

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Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

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- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

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2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

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211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

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Page 5: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

VORWORT

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gehoumlren mittlerweile fest zum Alltag vieler Menschen Sie wirken sich auf viele Aspekte und Bereiche der Gesellschaft aus ndash unter anderem auf Bildung Berufsbildung und Beschaumlftigung ndash aber sie sind vor allem ein wertvolles Instrument fuumlr Menschen mit Behinderungen und besonderem Foumlrderbedarf Das Potenzial der IKT Lebensqualitaumlt zu verbessern soziale Ausgrenzung zu verringern und fuumlr mehr gesellschaftliche Teilhabe zu sorgen ist international anerkannt Dasselbe gilt fuumlr die sozialen wirtschaftlichen und politischen Barrieren die durch nicht zugaumlngliche IKT entstehen koumlnnen (Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010) In der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft gehoumlren Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu den Gruppen die am haumlufigsten beim Zugang zu und der Nutzung von IKT auf Barrieren treffen Dies ist einKernargument im Uumlbereinkommen der Vereinten Nationen uumlber die Rechte der Menschen mit Behinderungen (auch bekannt unter der Bezeichnung Behindertenrechtskonvention ndash BRK) welches die Unterzeichner verpflichtet geeignete Maszlignahmen zu treffen (hellip) bdquoum den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen einschlieszliglich des Internets zu foumlrdernldquo (2006 Artikel 9) Der wesentliche Zweck der Nutzung von IKT in der Bildung von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf besteht darin gerechte Bildungschancen zu foumlrdern Die Nutzung von IKT ist kein Selbstzweck sondern ein Mittel zur Foumlrderung der Bildungschancen der Lernenden (Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (UNESCO IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011) Die Europaumlische Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung (European Agency for Development in Special Needs Education ndash kurz Agency) war bereits mit zwei groumlszligeren Projekten befasst die sich mit der Nutzung von IKT in der Bildung beschaumlftigten Das erste war das Projekt Information Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologien in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) das von 1999 bis 2001 lief und an dem 17 Mitgliedslaumlnder der Agency mitwirkten Das zweite war eine Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Praxis ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die 20102011 gemeinsam von Agency und dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen durchgefuumlhrt wurde 2011 schlugen die Mitgliedslaumlnder der Agency IKT fuumlr Inklusion (ICT for Inclusion ndash kurz ICT4I) als Thema vor das 2012 und 2013 untersucht werden sollte Die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency einigten sich darauf dass sich das Projekt auf die Nutzung von IKT zur Foumlrderung der Inklusion in Schulen konzentrieren sollte Mit dem vorliegenden Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dieser Arbeit praumlsentiert Das Projekt ICT4I basiert auf Beitraumlgen aus folgenden Laumlndern Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 5

Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Mitglieder des Verwaltungsrats der Agency und die nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlhrten die Datenerhebung uumlber ihre Laumlndernetzwerke durch Die Agency moumlchte ihnen fuumlr ihren wertvollen Beitrag danken den sie zu den Ergebnissen und Veroumlffentlichungen des Projekts geleistet haben die vom Projektbereich der Website abrufbar sind httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Cor Meijer Direktor der Europaumlischen Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

IKT fuumlr Inklusion 6

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden In dem Bericht wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen dabei legt er einen besonderen Schwerpunkt auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Das Projekt richtet sich hauptsaumlchlich an Entscheidungstraumlger in der inklusiven Bildung Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen ganz allgemein undoder in der inklusiven Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachpersonen die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Anhang 2 enthaumllt die Quellen weiterer im Projektverlauf zusammengetragener detaillierter Informationen Fuumlnf Kernaussagen die auf die Behindertenrechtskonvention (BRK) (United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities ndash UNCRPD 2006) Bezug nehmen wurden als thematische Schwerpunkte fuumlr die Erfassung und Analyse der gesamten Projektinformationen ausgewaumlhlt

1 Die IKT sind als wichtiges Werkzeug zur Foumlrderung gleicher Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechender Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Im Rahmen der Projektanalyse wurden auf diese fuumlnf Kernaussagen bezogene entscheidende strategische Punkte ermittelt sowie spezifische Faktoren die sich auf diese strategischen Punkte auswirken

- Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle Lernenden die IKT als Lerninstrument einsetzen koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 7

- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

IKT fuumlr Inklusion 8

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

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2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

IKT fuumlr Inklusion 24

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 39

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 6: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Mitglieder des Verwaltungsrats der Agency und die nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren fuumlhrten die Datenerhebung uumlber ihre Laumlndernetzwerke durch Die Agency moumlchte ihnen fuumlr ihren wertvollen Beitrag danken den sie zu den Ergebnissen und Veroumlffentlichungen des Projekts geleistet haben die vom Projektbereich der Website abrufbar sind httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Cor Meijer Direktor der Europaumlischen Agentur fuumlr Entwicklungen in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung

IKT fuumlr Inklusion 6

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden In dem Bericht wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen dabei legt er einen besonderen Schwerpunkt auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Das Projekt richtet sich hauptsaumlchlich an Entscheidungstraumlger in der inklusiven Bildung Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen ganz allgemein undoder in der inklusiven Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachpersonen die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Anhang 2 enthaumllt die Quellen weiterer im Projektverlauf zusammengetragener detaillierter Informationen Fuumlnf Kernaussagen die auf die Behindertenrechtskonvention (BRK) (United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities ndash UNCRPD 2006) Bezug nehmen wurden als thematische Schwerpunkte fuumlr die Erfassung und Analyse der gesamten Projektinformationen ausgewaumlhlt

1 Die IKT sind als wichtiges Werkzeug zur Foumlrderung gleicher Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechender Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Im Rahmen der Projektanalyse wurden auf diese fuumlnf Kernaussagen bezogene entscheidende strategische Punkte ermittelt sowie spezifische Faktoren die sich auf diese strategischen Punkte auswirken

- Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle Lernenden die IKT als Lerninstrument einsetzen koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 7

- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

IKT fuumlr Inklusion 8

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

IKT fuumlr Inklusion 24

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 39

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 7: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden In dem Bericht wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen dabei legt er einen besonderen Schwerpunkt auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Das Projekt richtet sich hauptsaumlchlich an Entscheidungstraumlger in der inklusiven Bildung Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen ganz allgemein undoder in der inklusiven Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachpersonen die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Anhang 2 enthaumllt die Quellen weiterer im Projektverlauf zusammengetragener detaillierter Informationen Fuumlnf Kernaussagen die auf die Behindertenrechtskonvention (BRK) (United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities ndash UNCRPD 2006) Bezug nehmen wurden als thematische Schwerpunkte fuumlr die Erfassung und Analyse der gesamten Projektinformationen ausgewaumlhlt

1 Die IKT sind als wichtiges Werkzeug zur Foumlrderung gleicher Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechender Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Im Rahmen der Projektanalyse wurden auf diese fuumlnf Kernaussagen bezogene entscheidende strategische Punkte ermittelt sowie spezifische Faktoren die sich auf diese strategischen Punkte auswirken

- Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle Lernenden die IKT als Lerninstrument einsetzen koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 7

- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

IKT fuumlr Inklusion 8

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 39

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

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Page 8: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

- IKT fuumlr Inklusion muss als Sektor uumlbergreifendes Thema angesehen werden und in allen relevanten Politikfeldern beruumlcksichtigt und sichtbar sein

- das Vorhandensein von umfassenden und integrierten Ansaumltzen fuumlr die Schulung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusion und ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jede IKT fuumlr Inklusion Maszlignahme

- die wahrgenommene Diskrepanz zwischen IKT fuumlr Inklusion relevanten Forschungsergebnissen und der Unterrichtspraxis

- Herausforderung der Erfassung aussagefaumlhiger ndash sowohl qualitativer als auch quantitativer ndash Daten als Informationsgrundlage fuumlr die Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Grundlage fuumlr das Monitoring dieser Politik und Praxis

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I lassen darauf schlieszligen dass sich die besonders erfolgreichen Programme und strategischen Maszlignahmen auf folgende Themen konzentrieren Zugang Anspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Im Rahmen der Projektaktivitaumlten wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt bzw duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Spezifische Entwicklungen und Chancen zeichnen sich in folgenden Bereichen ab

- Gesetzgebung und Politik mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen - Sicherstellung einer barrierefreien und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion -Infrastruktur - Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion - Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksames

Lerninstrument einsetzen koumlnnen - Aufbau von IKT fuumlr Inklusion -Nutzergemeinschaften - Befaumlhigung der Lernenden zu selbstbestimmten Entscheidungen durch die Nutzung

von IKT Die genannten Bereiche decken sich ganz klar mit vier der im Rahmen des ICT4I-Projekts untersuchten Aussagen aus der BRK (2006) Dem Bereich Datenerhebung und Monitoring wird jedoch derzeit in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Aufmerksamkeit gewidmet Als Reaktion darauf wird ein Rahmen fuumlr die Beobachtung und Uumlberwachung von Kernaspekten einer Politik der IKT fuumlr Inklusion vorgeschlagen (siehe Anhang 3) In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts lassen darauf schlieszligen dass auch noch eine andere Voraussetzung erfuumlllt sein muss wenn diese Gerechtigkeitswirkung erzielt werden soll Die IKT-Infrastruktur muss wirklich barrierefrei sein und auf den Prinzipien des

IKT fuumlr Inklusion 8

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

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Page 9: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

universellen Designs beruhen Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs und der Beteiligung an inklusiver Bildung Diese Chancen entsprechen der folgenden Aussage der Europaumlischen Union (EU) bdquo(Offene Technologien) ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 3) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr guten Unterricht fuumlr alle Lernenden IKT fuumlr Inklusion erfordert allerdings daruumlber hinaus eine neue Paumldagogik die IKT einsetzt um alle Lernenden zu befaumlhigen Entscheidungen uumlber ihr Lernen zu treffen und umzusetzen Der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion bedeutet eine Herausforderung fuumlr alle politischen Entscheidungstraumlger und Fachleute aus der Praxis ihre Denkweisen zu veraumlndern und ihre Arbeitsweisen anzupassen um Barrieren abzubauen und es allen Lernenden zu ermoumlglichen von den Bildungsmoumlglichkeiten zu profitieren die allgemein verfuumlgbare bezahlbare und zugaumlngliche IKT bieten koumlnnen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 9

1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

IKT fuumlr Inklusion 20

eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 21

Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

IKT fuumlr Inklusion 22

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

IKT fuumlr Inklusion 24

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

IKT fuumlr Inklusion 26

- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 27

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

IKT fuumlr Inklusion 28

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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1 IKT FUumlR INKLUSION UNTERSUCHUNG DER SITUATION IN DEN EUROPAumlISCHEN LAumlNDERN

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts der Agency Informations- und Kommunikatonstechnologien fuumlr Inklusion (Information and Communication Technology for Inclusion ndash kurz ICT4I) vorgestellt Er stuumltzt sich auf Informationen die im Laufe der Projekttaumltigkeit aus zahlreichen Quellen zusammengetragen und erschlossen wurden Es wird versucht die entscheidenden Faktoren zu benennen die einen wirksamen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden unterstuumltzen aber ein besonderer Schwerpunkt wird auf Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelegt Angestrebt wurde die Ermittlung konkreter Ergebnisse die als Informationsgrundlage fuumlr Entscheidungstraumlger im Bereich der inklusiven Bildung dienen koumlnnen Diese Zielgruppe umfasst politische Entscheidungstraumlger die auf der nationalen oder regionalen Ebene fuumlr IKT im Bildungswesen undoder inklusive Bildung zustaumlndig sind sowie Schulleiterinnen und Schulleiter und IKT-Fachleute die die Schulen in ihrer Arbeit unterstuumltzen Daruumlber hinaus richten sich die Informationen und Ergebnisse des Projekts auch an ein breiteres Publikum insbesondere an IKT-Support-Fachleute die im Bereich IKT fuumlr Inklusion taumltig sind Anhang 1 enthaumllt ein Glossar mit im Bericht verwendeten Schluumlsselbegriffen Neben dem Bericht sind einige weitere Projektergebnisse entstanden Laumlnderberichte uumlber IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik im Bereich ICT4I eine Auswertung der Fachliteratur und webbasierte Instrumente mit Ressourcen und Beispielen innovativer ICT4I-Praxis Diese werden im Anhang 2 bdquoWeitere Informationenldquo praumlsentiert Der Bericht geht auf die Herausforderungen ein die sich aus der Nutzung von IKT in inklusiven Schulen ergeben Auszligerdem werden die einschlaumlgigen Entwicklungen eroumlrtert und Moumlglichkeiten aufgezeigt wie IKT eingesetzt werden koumlnnen um alle Lernenden und speziell diejenigen mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf zu unterstuumltzen Waumlhrend der Projektplanung ermittelten die Repraumlsentantinnen und Repraumlsentanten der Mitgliedslaumlnder der Agency drei wichtige Bereiche die im ICT4I-Projekt beruumlcksichtigt werden sollten Dazu gehoumlrten

- Aktualisierung der Entwicklungen in den Laumlndern seit dem Agency-Projekt zum Thema ICT in Special Needs Education im Jahr 2001

- Praumlsentation aktueller Informationen uumlber die Politik und Praxis der teilnehmenden Laumlnder im Bereich der Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung von Unterricht und Lernen in inklusiven Schulen

- Ergaumlnzung der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veroumlffentlichung ICTs in Education for People with Disabilities (IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen) die die Agency gemeinsam mit dem UNESCO-Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen 20102011 erstellt hat (UNESCO IITE und Agency 2011)

Zu diesen drei Bereichen wurden 2012 und 2013 Informationen im Rahmen von Laumlnderuntersuchungen erhoben parallel dazu fuumlhrte das Projektteam eine

IKT fuumlr Inklusion 10

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

IKT fuumlr Inklusion 20

eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

IKT fuumlr Inklusion 22

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

IKT fuumlr Inklusion 24

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

IKT fuumlr Inklusion 30

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 11: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Sekundaumlranalyse durch Mehr Einzelheiten zu den spezifischen Aktivitaumlten im Rahmendes Projekts sind im Uumlberblick uumlber die Projektmethodik zu finden (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology) Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf allen Projekt-Informationsquellen Im vorliegenden Dokument werden allerdings keine speziellen Laumlnderinformationen Auswertungen politischer Strategien und Forschungsarbeiten oder Beispiele aus Politik und oder Praxis unmittelbar zitiert oder darauf Bezug genommen Alle Einzelheiten zu den Fakten die die Projektergebnisse untermauern sind ungekuumlrzt mit allen Einzelheiten in einer erweiterten elektronischen Fassung dieses Berichts enthalten (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i) Die (nur in englischer Sprache vorliegende) E-Veroumlffentlichung nutzt diesen kurzen Bericht als Grundlage Sie enthaumllt alle hier praumlsentierten Kernbotschaften mit Verweisen und direkten Hyperlinks zu den Quellen der Projekt-Ergebnisse undoder Beispielen fuumlr Politik oder Praxis der Laumlnder die im Projektbereich auf der Website abrufbar sind

11 Begruumlndung fuumlr den Themenschwerpunkt des ICT4I-Projekts Das Projekt wurde in die Wege geleitet um den Informationsstand bezuumlglich der Entwicklungen in den Mitgliedslaumlndern seit der Arbeit der Agency von 2001 zu aktualisieren und um die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der gemeinsamen Bestandsaufnahme der Nutzung von IKT in der Bildung von Menschen mit Behinderungen weiterzuentwickeln Das Projekt liefert auszligerdem Informationen uumlber die derzeitige Inklusionspolitik und -praxis in den teilnehmenden Laumlndern ndash Belgien (Flaumlmische Gemeinschaft) Daumlnemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Koumlnigreich (England Nordirland und Schottland) und Zypern Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen konzentrierte sich auf die Nutzung der IKT als politischer Imperativ fuumlr alle Laumlnder die die BRK (Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen) und das Fakultativprotokoll unterzeichnet haben In der Praumlambel der BRK wird anerkannt

hellip wie wichtig es ist dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zur physischen sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Umwelt zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genieszligen koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 S 1)

Viele weitere allgemeine Verpflichtungen spezifische Maszlignahmen und Artikel beziehen sich auf die Bedeutung von IKT fuumlr Menschen mit Behinderungen Diese sind ausfuumlhrlich beschrieben im Uumlbersichtsbericht zur Projektstrategie (abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf) Artikel 9 der BRK zum Thema ZugaumlnglichkeitAccessibility verlangt dass Zugangshindernisse und ndashbarrieren mit denen Menschen mit Behinderungen in saumlmtlichen Lebensbereichen konfrontiert sind festgestellt und beseitigt werden Hier eingeschlossen sind alle formalen und informellen Bildungsmoumlglichkeiten

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 11

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

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211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 12: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Zwei weitere Artikel die spezifische Rechte fuumlr Menschen mit Behinderungen beschreiben sind ebenfalls grundlegend fuumlr die Debatte in Bezug auf die Nutzung von IKT in inklusiven Schulen Artikel 21 Recht der freien Meinungsaumluszligerung Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung dazu gehoumlrt das Recht auf Bildung Zugang zu einem integrativen Bildungssystem auf allen Bildungsstufen und zum lebenslangen Lernen wobei angemessene Vorkehrungen fuumlr die Beduumlrfnisse des Einzelnen getroffen werden muumlssen Auszligerdem beziehen sich die Artikel 26 (Rehabilitation und Gesundheitsfragen) und Artikel 29 (Teilhabe am politischen und oumlffentlichen Leben) darauf wie wichtig die Verfuumlgbarkeit von unterstuumltzenden Geraumlten und neuen Technologien ist Die Bestandsaufnahme zur Praxis der IKT-Nutzung in der Bildung von Menschen mit Behinderungen ermoumlglichte es fuumlnf Kernbereiche in der BRK zu ermitteln die einen Bezug zur Nutzung von IKT in der Bildung haben die Foumlrderung gerechter Bildungschancen auf allen Stufen des lebenslangen Lernens Zugang zu geeigneten IKT einschlieszliglich unterstuumltzender Technologien damit die Lernenden ihr volles Potenzial entfalten koumlnnen die Wichtigkeit der einschlaumlgigen Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen damit sie IKT im Unterricht einsetzen koumlnnen die Foumlrderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Verfuumlgbarkeit und Nutzung neuer IKT und die Notwendigkeit einer systematischen Datenerfassung um IKT-Mindeststandards in der Bildung fuumlr Menschen mit Behinderungen zu ermitteln und ihre Umsetzung zu uumlberwachen Diese Themen wurden als Grundlage fuumlr die Entwicklung und Formulierung von fuumlnf Kernaussagen fuumlr das ICT4I-Projekt genutzt

1 IKT sind als wichtiges Instrument fuumlr die Foumlrderung gerechter Bildungschancen zu betrachten

2 Der Zugang zu geeigneten IKT sollte als ein Recht der Lernenden angesehen werden

3 Die Schulung der paumldagogischen Fachpersonen in der Nutzung von allgemeinen und spezialisierten IKT muss als prioritaumlrer Bereich angesehen werden

4 Die Foumlrderung der Weiterentwicklung von IKT und entsprechenden Forschung erfordert einen auf verschiedene Interessentraumlger ausgerichteten Ansatz

5 Datenerfassung und Monitoring in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung sollten als Bereich betrachtet werden der auf allen Bildungsstufen aufmerksam verfolgt werden muss

Diese fuumlnf Aussagen bildeten den Rahmen fuumlr die Erfassung von Daten und Informationen und ihre Analyse im Projekt

12 Ansaumltze die IKT fuumlr Inklusion foumlrdern Im ICT4I-Projekt wurde die Definition der UNESCO von inklusiver Bildung genutzt

Inklusive Bildung ist ein fortlaufender Prozess der darauf ausgerichtet ist qualitativ hochwertige Bildung fuumlr alle bereitzustellen und dabei Diversitaumlt und unterschiedliche Beduumlrfnisse und Faumlhigkeiten Merkmale und Lernerwartungen der Lernenden und Gemeinschaften beruumlcksichtigt sowie jegliche Form der Diskriminierung beseitigt (UNESCOInternationales Bildungsbuumlro 2008 S 3)

IKT fuumlr Inklusion 12

Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

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Davon ausgehend ist eine inklusive Schule eine Bildungseinrichtung in der Lernende mit Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf waumlhrend des groumlszligten Teils der Woche in Regelschulklassen zusammen mit ihren nicht behinderten Klassenkameraden unterrichtet werden Das ICT4I-Projekt konzentriert sich auf die Nutzung der IKT zur Unterstuumltzung der Lernchancen aller Lernenden insbesondere aber derjenigen die moumlglicherweise Gefahr laufen von Bildungschancen ausgeschlossen zu werden was auch die Gruppe der Lernenden mit Behinderungen oder Lernenden bei denen ein sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf festgestellt wurde betrifft In Artikel 1 der BRK werden Menschen mit Behinderungen definiert als

(hellip) Menschen die langfristige koumlrperliche seelische geistige oder Sinnesbeeintraumlchtigungen haben welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern koumlnnen (Vereinte Nationen 2006 Artikel 1)

Im Rahmen des Projekts wird der Begriff Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendet Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dass in vielen europaumlischen Laumlndern Lernende mit Behinderungen eine Gruppe von Lernenden sind die rechtlich als Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf anerkannt sind es aber auch andere Gruppen von Lernenden geben kann deren Foumlrderbedarf nach den nationalen Rechtsvorschriften anerkannt ist Der Begriff sonderpaumldagogischer Foumlrderbedarf wird benutzt um Lernende zu beschreiben die beim Lernen entweder mit voruumlbergehenden oder langfristigen Hindernissen konfrontiert sind und nicht mit Gleichaltrigen mithalten koumlnnen Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf bilden daher eine groumlszligere Gruppe als Lernende mit Behinderungen und es wird geschaumltzt dass in vielen Laumlndern bis zu 20 der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf haben (European Agency 2012a) Unter bdquoIKT fuumlr Inklusionldquo wird die Nutzung jeglicher Technologie zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen verstanden Es kann sich dabei um Mainstream-Technologie handeln d h um gaumlngige im Handel angebotene Technik wie Laptops Tablet-PCs und Peripheriegeraumlte Whiteboards und Mobiltelefone usw es kann sich aber auch um technische Hilfsmittel (assistive technologies ndash AT) handeln die spezielle Schwierigkeiten oder Einschraumlnkungen des Lernenden beim Zugang zu IKT kompensieren Technische Hilfsmittel (AT) koumlnnen medizinische Hilfsmittel (beispielsweise Mobilitaumltshilfen Houmlrgeraumlte usw) sein aber auch Lernhilfen wie Bildschirmlesegeraumlte alternative Tastaturen Geraumlte fuumlr unterstuumltzte Kommunikation und andere spezialisierte Technologieanwendungen Das Projekt konzentrierte sich auf die Nutzung von IKT zur Unterstuumltzung der inklusiven Bildung allerdings werden IKT sowohl in sonderschulischen als auch in inklusiven Einrichtungen genutzt Aus Informationen vieler teilnehmender Laumlnder die fuumlr diesen Bericht ausgewertet wurden geht hervor dass Mainstream-IKT und spezifische AT haumlufig sowohl in inklusiven als auch in sonderschulischen Einrichtungen genutzt werden Im Rahmen des Projekts wurde IKT fuumlr Inklusion als Wirkungsgefuumlge untersucht das zwei Hauptkomponenten aufweist

- eine groszlige Gemeinschaft der Interessentraumlger zu der Lernende (mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf) Eltern und Familien Lehrpersonen Schulleiter und Teams Foumlrderkraumlfte und IT-Fachkraumlfte gehoumlren

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 13

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

IKT fuumlr Inklusion 22

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

IKT fuumlr Inklusion 36

ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 14: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

- zentrale Komponenten in der IKT fuumlr Inklusion- Umgebung einschlieszliglich IT-Infrastruktur zugaumlngliche Mainstream-IKT technische Hilfsmittel (AT) und zugaumlngliche digitale Lernressourcen

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Interessentraumlgern und den Umgebungskomponenten muumlssen untersucht werden um IKT fuumlr Inklusion als ein umfassendes System zu verstehen das das Potenzial besitzt die Bildungserfahrungen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positiv oder negativ zu beeinflussen

IKT fuumlr Inklusion 14

2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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2 IKT FUumlR INKLUSION UMSETZEN

In der weltweiten Untersuchung der internationalen Fernmeldeunion zur Nutzung der IKT als Chance fuumlr eine inklusive Entwicklung (Internationale Fernmeldeunion ndash ITU 2013a) werden einige entscheidende politische Herausforderungen fuumlr die Nutzung von IKT in der Bildung genannt

- Grad der Umsetzung politischer Maszlignahmen undoder wirksame Umsetzungsstrategien

- Zugang zu IKT allgemein - Vorhandensein politischer Strategien die eine allgemeine Verfuumlgbarkeit von

zugaumlnglichen IKT foumlrdern - die Kosten technischer Hilfsmittel (AT) - Vorhandensein von Moumlglichkeiten fuumlr barrierefreies Arbeiten mit Mainstream-IKT-

Geraumlten Dies spiegelt sich in der Mitteilung der Kommission wider in der Folgendes festgestellt wird

Die europaumlische Bildung haumllt nicht Schritt mit der digitalen Gesellschaft undder digitalen Wirtschaft (hellip) Die digitalen Technologien sind heute fest verankert in der Art und Weise wie die Menschen interagieren arbeiten Handel treiben in den europaumlischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung wird ihr Potenzial jedoch noch nicht vollstaumlndig ausgeschoumlpft (hellip) 63 der 9-Jaumlhrigen (besuchen) keine bdquodigital sehr gut ausgestattete Schuleldquo (mit angemessenen Geraumlten einer schnellen Breitbandverbindung und hoher bdquoKonnektivitaumltldquo) Zwar sind 70 der Lehrpersonen in der EU der Ansicht dass IT-gestuumltzte Lehr- und Lernmethoden im Unterricht wichtig sind aber nur 20-25 der Lernenden werden von Lehrpersonen unterrichtet die digital versiert sind und den Gebrauch neuer Technologien foumlrdern Die meisten Lehrpersonen nutzen die Informations- und Kommunikations-technologien (IKT) hauptsaumlchlich zur eigenen Unterrichtsvorbereitung anstatt sie mit den Lernenden im Unterricht zu verwenden (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Diese politischen Herausforderungen finden ihren Niederschlag in den Projektergebnissen im folgenden Abschnitt werden daher die entsprechenden strategischen Punkte genauer untersucht

21 Strategische Punkte in Bezug auf die zentralen Aussagen zur Foumlrderung von IKTfuumlr Inklusion Fuumlr jeden der fuumlnf thematischen Bereiche die im ICT4I-Projekt untersucht (und im Abschnitt 11 umrissen) wurden wurden entscheidende strategische Punkte ermittelt Diese Punkte werden in den folgenden Abschnitten eroumlrtert Einige Faktoren die auf die einzelnen strategischen Punkte einwirken sind offensichtlich Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Faktoren kann sich folgendermaszligen auswirken

- Fehlt der betreffende Faktor im System der IKT fuumlr Inklusion-Politik und -Praxis dann verstaumlrken sich die potenziell negativen Effekte des betrachteten strategischen Punkts

- Ist der betreffende Faktor vorhanden wirkt er den potenziellen Auswirkungen dieses strategischen Punkts entgegen und verringert diese

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 15

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

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formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

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Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

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Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

IKT fuumlr Inklusion 22

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 16: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

211 IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen IKT werden heute allgemein ndash von politischen Entscheidungstraumlgern Lehrpersonen Eltern und den Lernenden selbst ndash als flexibles Instrument zur Unterstuumltzung des Lernens anerkannt Der entscheidende Punkt besteht bei der Foumlrderung der Bildungsgerechtigkeit in der Uumlberwindung der digitalen Kluft als Voraussetzung dafuumlr dass alle LernendenIKT als Instrument zur Foumlrderung ihres Lernens einsetzen koumlnnen

Unter dem Begriff der digitalen Kluft werden Probleme im Zusammenhang mit mangelnder Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT inakzeptabel hohen Kosten bzw mangelnder Erschwinglichkeit der Technologie undoder begrenzten Moumlglichkeiten zum barrierefreien Arbeiten mit den IKT verstanden Schluumlsselfaktoren zur Bewaumlltigung der digitalen Kluft sind strategische IKT-Aktionsplaumlne in denen die Probleme der Verfuumlgbarkeit Erschwinglichkeit und Zugaumlnglichkeit angemessen beruumlcksichtigt werden Im Bildungssystem insgesamt wirken sich folgende Faktoren auf die digitale Kluft aus

- digitale Kompetenz als Schluumlsselkompetenz die fuumlr alle Lehrpersonen und Lernenden Pflicht ist und in anerkannter Form bescheinigt wird

- IKT als Pflichtfach in den Schulcurricula - IKT als Bestandteil der Erstausbildung und berufsbegleitenden Fortbildung von

Lehrpersonen Auf der Ebene der Schulen ist es wichtig dass im Schulprogramm beschrieben wird welche Maszlignahmen die Schule bezuumlglich IKT in der Bildung ergreifen wird Dabei kommt es auf Folgendes an

- auf Flexibilitaumlt ndash damit die Schulen ihren Hardware- und Softwarebedarf selbst einschaumltzen und entsprechend taumltig werden koumlnnen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen die IKT-Beduumlrfnisse und -Praumlferenzen ihrer Schuumllerinnen und Schuumller einzuschaumltzen

- auf die Faumlhigkeit der Schulen zugaumlngliche digitale Lerninhalte zu erstellen Und schlieszliglich ist die Art und Weise von Bedeutung wie die IKT als Instrument zur Erleichterung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen Lernender Eltern Lehrpersonen und auch zwischen diesen Gruppen genutzt werden Der wichtigste Faktor zur Uumlberwindung der digitalen Kluft ist jedoch das positive Engagement aller Interessentraumlger im Bildungswesen und die Bereitschaft IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden zu nutzen

212 Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch IKT fuumlr Inklusion erstreckt sich potenziell auf viele verschiedene Politikbereiche ndash nationale IT-Strategien Behinderten-Antidiskriminierungsgesetzgebung Gesetzgebung im Gesundheits- und Reha-Bereich allgemeine und inklusive Bildung IKT im Bildungswesen In Bezug auf den Zugang zu IKT als Rechtsanspruch ist der entscheidende Punkt dass IKT fuumlr Inklusion als bereichsuumlbergreifendes Anliegen gesehen werden muss das in allen relevanten Politikfeldern sichtbar ist Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage wie leicht (oder schwer) die Endbenutzer ndash die Lernenden und ihre Familien ndash sich in den Strategien und Verfahren zurechtfinden koumlnnen um Zugang zu der benoumltigten Unterstuumltzung zu erhalten Die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr die persoumlnliche Nutzung in verschiedenen formalen und nicht

IKT fuumlr Inklusion 16

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 19

3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

IKT fuumlr Inklusion 20

eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 21

Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

IKT fuumlr Inklusion 22

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

IKT fuumlr Inklusion 30

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 17: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

formalen Lernsituationen und Lebenslagen ist ein entscheidender Faktor fuumlr viele Lernende und ihre Familien ebenso wie die Verfuumlgbarkeit von Unterstuumltzung fuumlr die Lernenden damit sie die Kompetenz erwerben koumlnnen um IKT auf unterschiedliche Weise zu nutzen Zwei wichtige Elemente zur Unterstuumltzung der Endbenutzer und Schulen beim Zugang zu geeigneten und zugaumlnglichen IKT sind

- zentrale Anlaufstellen die fuumlr die Uumlberwachung der IKT-Angebote zustaumlndig sind - Netzwerke von IKT-Unterstuumltzungsdiensten um den lokalen Bedarf zu decken

Die Zunahme an frei zugaumlnglichen digitalen Materialien auf die Lehrpersonen bei Bedarf zugreifen koumlnnen bietet ein groszliges Potenzial Die Lehrpersonen muumlssen jedoch Unterstuumltzung erhalten damit sie solches Material anpassen und allen Lernenden zugaumlnglich machen koumlnnen Der Zugang zu geeigneten IKT ist ein wichtiger erster Schritt fuumlr die Lernenden ihre adaumlquate Nutzung erfordert jedoch kurz- und langfristig dass alle Interessentraumlger die mit IKT fuumlr Inklusion befasst sind Zugaumlnglichkeitskriterien fuumlr die Entwicklung saumlmtlicher Hardware Software und Lernmaterialien einhalten und anwenden Die allgemeine Anerkennung der Tatsache dass es bei IKT fuumlr Inklusion um ein Recht aller Lernender geht muss mit Bemuumlhungen verbunden werden fuumlr eine moumlglichst weitgehende Zugaumlnglichkeit saumlmtlicher Mainstream-Technologie zu sorgen damit alle Lernenden ihre eigenen IKT-Praumlferenzen einschaumltzen und umsetzen koumlnnen

213 Ausbildung der Lehrpersonen in der Nutzung allgemeiner und spezialisierter IKT Alle Lehrpersonen muumlssen in allgemeiner Paumldagogik inklusiver Bildung IKT und IKT fuumlr Inklusion ausgebildet sein daher muss die IKT-Ausbildung fuumlr Lehrpersonen bereichsuumlbergreifend angelegt werden Das Vorhandensein umfassender und integrierter Moumlglichkeiten der Ausbildung von Lehrpersonen in IKT fuumlr Inklusionund ihre Teilnahme an solchen Angeboten ist eine entscheidende Voraussetzung fuumlr jegliche IKT-Initiative Ein entscheidendes Element ist das Vorhandensein von Bildungswegen von der Lehrererstausbildung bis zu berufsbegleitenden Spezialisierungsmoumlglichkeiten in deren Rahmen alle Lehrpersonen allgemeine IKT- und spezielle IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzen erwerben und ausbauen koumlnnen Um Chancengleichheit beim Zugang zu IKT zu gewaumlhren ist es wichtig ein breites Spektrum von Partnern einzubeziehen die IKT fuumlr Inklusion-Ausbildung anbieten ndash Hochschulen spezialisierte nichtstaatliche Organisationen NRO spezialisierte Fachkraumlfte aus Unterstuumltzungsnetzen In allen Lernumgebungen sollten IKT auszligerdem als Instrument eingesetzt werden um die Ausbildung flexibler und effektiver zu gestalten und den Lehrpersonen die Moumlglichkeit zu geben ihren eigenen Ausbildungsbedarf selbst zu ermitteln und zu decken

214 Foumlrderung von IKT-Forschung und Entwicklung Ein strategisches Problem das sich in allen Laumlndern stellt ist die Kluft zwischen den Ergebnissen und Befunden der IKT fuumlr Inklusion- bezogenen Forschung und der Unterrichtspraxis

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 17

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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Page 18: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Durch Forschung im Bereich IKT fuumlr Inklusion koumlnnen positive Entwicklungen angestoszligen werden wenn die Kluft zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden soll kommt es aber darauf an worauf der Schwerpunkt dieser Forschung gelegt wird und wie sie durchgefuumlhrt wird Systematische Forschungsarbeiten in Bezug auf eine effektive Nutzung von IKT durch alle Lernenden ihre Familien und sie unterstuumltzende Lehrpersonen ist als Wissensgrundlage fuumlr die Arbeit der Schulen nuumltzlich Damit diese Forschung jedoch ihre maximale Wirkung entfaltet muss eine moumlglichst groszlige Zahl von Interessentraumlgern einbezogen werden d h Partner aus der IT-Industrie Hochschulen NRO und Foumlrderdiensten usw muumlssen zu den Forschungstaumltigkeiten beitragen Sehr wichtig ist dass die Endbenutzer ndash Lernende und ihre Familien und die Fachpersonen die mit ihnen arbeiten Lehrpersonen und Schulteams ndash aktiv als Partner in die Forschung einbezogen werden Forschungsinitiativen dieser Art haben wahrscheinlich kurzfristig und langfristig die meisten Auswirkungen auf die Arbeit der Schulen Wenn kleinere Forschungsprojekte groumlszligere Auswirkungen haben sollen muumlssen Schluumlsselergebnisse und Befunde aus Pilotvorhaben bekannt gemacht und in anderen Schulen Regionen usw umgesetzt werden

215 Datenerfassung und Uumlberwachung der Nutzung von IKT Die Verfuumlgbarkeit von qualitativen und quantitativen Daten fuumlr die Beobachtung undUumlberwachung der Politik und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion und als Informationsgrundlage fuumlr diese scheint in vielen Laumlndern ein Problem zu sein Nur ein Teilnehmerland des ICT4I-Projekts berichtete auf nationaler Ebene systematisch Daten uumlber IKT fuumlr Inklusion zusammengetragen zu haben Die Mehrheit der Laumlnder (leicht uumlber 50 ) gaben an dass in ihrem Land Daten zur Beobachtung der Nutzung von IKT im Bildungswesen im Zusammenhang mit speziellen Programmen oder Initiativen ndash manche davon auf IKT fuumlr Inklusion ausgerichtet ndash erhoben werden Weit weniger Laumlnder (unter 30 ) gaben jedoch eine systematische Datenerfassung zur Beobachtung der Verwendung von IKT im Bildungswesen allgemein an und fast ein Viertel der am Projekt teilnehmenden Laumlnder berichteten dass es bei ihnen keinerlei offizielle Datenerfassungoder Uumlberwachung der Nutzung von IKT im Bildungswesen gebe Trotz internationaler Vorgaben bezuumlglich der Erhebung von Daten die fuumlr das Monitoring in diesem Bereich genutzt werden koumlnnen (d h die BRK 2006) und Initiativen auf EU-Ebene zur Foumlrderung der Beobachtung der Entwicklungen auf der Ebene der Mitgliedstaaten (z B Digital Agenda Scoreboard) scheint ein Bedarf an Daten zu bestehen die als Wissensgrundlage fuumlr die Politik und Praxis dienen koumlnnen in Bezug aufdie Uumlberwachung

- des Rechtes auf Zugang zu geeigneter Unterstuumltzung und der Anspruumlche auf Bereitstellung geeigneter Unterstuumltzung

- der Effizienz sowohl des gesamten IKT fuumlr Inklusion-Systems als auch von Kernelementen innerhalb dieses Systems (z B Ausbildung der Fachpersonen)

Aus aufschlussreichen Daten in diesem Bereich koumlnnten effektiv Informationen uumlber Lernergebnisse gewonnen werden die fuumlr politische Entscheidungstraumlger und Fachleute nuumltzlich sind und mit denen diese Gruppen auszligerdem uumlber den Stand in den Kernbereichen Zugang Rechte Ausbildung und Forschung sowie Herausforderungen

IKT fuumlr Inklusion 18

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 19: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Fortschritte und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden In Abschnitt 34 wird dieser Punkt erneut aufgegriffen

22 Integrierte Initiativen als Reaktion auf strategische Herausforderungen In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Die Lernenden erwarten heute eine staumlrkere individuelle Ausrichtung und Zusammenarbeit sowie eine engere Verknuumlpfung von formalem und informellem Lernen was zum groszligen Teil durch IT-gestuumltztes Lernen zu verwirklichen ist 50-80 der Lernenden in der EU verwenden jedoch niemals digitale LehrbuumlcherUumlbungsprogramme VideosPodcasts Simulationen oder Lernspiele Der EU fehlt die kritische Masse an hochwertigen mehrsprachigen Bildungsinhalten und -anwendungen in unterschiedlichen Faumlchern und vernetzten Geraumlten fuumlr alle Lernenden und Lehrkraumlfte Die Fragmentierung der Ansaumltze und der Maumlrkte laumlsst eine digitale Kluft entstehen zwischen denjenigen die Zugang zu innovativer technologiegestuumltzter Bildung haben und denen die nicht davon profitieren koumlnnen (Europaumlische Kommission 2013a S 2)

Die Ergebnisse des IKT fuumlr Inklusion-Projekts lassen darauf schlieszligen dass sich die speziellen Programme und strategischen Initiativen von denen berichtet wird dass sie sich in Bezug auf die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit IKT fuumlr Inklusion positiv auswirken in den meisten Faumlllen mit allen fuumlnf Projektthemen befassen ZugangAccessibility Rechtsanspruch Ausbildung Forschung und Monitoring Die strategischen Herausforderungen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion (ICT4I) koumlnnen nicht isoliert bewaumlltigt werden Dazu bedarf es auf der Ebene der einzelnen Laumlnder Regionen und Schulen eines Systemansatzes der alle Aspekte der einschlaumlgigen Politik und Praxis in koordinierter und kohaumlrenter Weise beruumlcksichtigt

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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3 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND CHANCEN FUumlR DIE ZUKUNFT

Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien kann man in Bezug auf die Geschwindigkeit der Veraumlnderungen oder ihre Auswirkungen kaum uumlberschaumltzen Sachs (2013) erklaumlrt das Informationszeitalter damit dass sich im letzten Jahrzehnt die technische Datenspeicher- und -verarbeitungskapazitaumlt aufgrund der Entwicklungen bei den Mikrochips alle zwei Jahre verdoppelt hat Dieser Verdoppelungseffekt wird sich fortsetzen und zunehmend auch mit sinkenden Hard- und Softwarekosten verbunden sein Die Internationale Fernmeldeunion (ITU 2013b) schaumltzt dass 27 Mrd Menschen ndash 40 der Weltbevoumllkerung ndash online sind und 750 Mio Haushalte einen Internetzugang haben Zwischen 2008 und 2012 sind die Preise fuumlr Festnetz-Breitbandanschluumlsse um uumlber 80 gesunken und es gibt heute zwei Milliarden mobile Breitbandanschluumlsse Angesichts der 68 Mrd Mobilfunkanschluumlsse weltweit wird diese Zahl noch steigen Die ITU (2012) zitiert internationale Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen des Breitbandausbaus und der Verbreitung der Anschluumlsse auf die Volkswirtschaften in denen geschaumltzt wird dass eine Zunahme der Ausgaben fuumlr die nationale Breitband-Infrastruktur von 10 zu einem BIP-Wachstum zwischen 025 und 1 fuumlhrt Die Europaumlische Kommission (2013b) berichtet dass die meisten europaumlischen Schulen (zumindest mit einer Website E-Mail-Konten fuumlr die Lernenden und Lehrenden einem lokalen Netzwerk oder einer virtuellen Lernumgebung) ans Internet angeschlossen sind In den Laumlndern die an der Benchmarking-Erhebung zu den Schulen in der EU 2013 teilnahmen besuchen uumlber 90 der Lernenden Schulen die uumlber einen Breitbandanschluss (mit durchschnittlich 2 bis 30 Mbps) verfuumlgen 2001 hatten wenige Fachpersonen schon einmal von Breitbandverbindungen gehoumlrt die sozialen Netze steckten noch in den Kinderschuhen und nur eine Minderheit nutzte mobile Geraumlte Seit 2001 ist das Internet zur bdquoNormalitaumltldquo geworden und Kommentatoren sprechen heute vom Heranwachsen von bdquodigital Nativesldquo ndash Personen die Personal-Kommunikations-Technologien nicht nur nutzen um auf Informationen zuzugreifen sondern sie auch individuell anpassen und fuumlr eigene Zwecke flexibel einsetzen In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Studie von 2001 auf ihre Aktualitaumlt hin untersucht und es werden die kuumlnftigen Trends und Entwicklungen umrissen die im Rahmen des Projekts ICT4I herausgestellt wurden

31 Kernbotschaften der Studie von 2001 Im Rahmen des Projekts der Agency Information and Communication Technology in Special Needs Education (Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung) (1999 ndash 2001) wurde eine Reihe von Empfehlungen fuumlr Politik und Praxis ausgearbeitet Der Bericht enthielt auch grundlegende Schlussfolgerungen bei denen es ausschlieszliglich um die zentralen Interessentraumlger im Bereich IKT und sonderpaumldagogische Foumlrderung ging ndash Lernende mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf und ihre Lehrpersonen Als Voraussetzung fuumlr die Planung und Infrastruktur des IKT-Angebots wurde ein fundiertes Wissen uumlber den paumldagogischen und technologischen Bedarf der Lernenden angesehen Eine der entscheidenden Debatten jener Zeit drehte sich um die Anwendung von Grundsaumltzen einer inklusiven Konzeption (bdquoinclusive by designldquo) ndash die Beduumlrfnisse verschiedener Nutzergruppen werden bei der Entwicklung von Hardware und Software von Anfang an beruumlcksichtigt und nicht erst im Nachhinein in Betracht gezogen und durch

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eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

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Page 21: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

eine Anpassung des bereits existierenden Produkts aufgegriffen Der Grundsatz der inklusiven Konzeption sollte deshalb bei der Planung Entwicklung Umsetzung und Evaluierung aller politischen Strategien Angebote und Praxis im IKT-Bereich durchgaumlngig angewandt werden Fuumlr den Aufbau einer Informationsgesellschaft an der alle teilhaben wurde in dem Projekt die Entwicklung paumldagogischer Konzepte und angemessener Technologien empfohlen die den Anforderungen aller Nutzer mit oder ohne sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gerecht wird Der Zugang zu geeigneten IKT koumlnne dazu beitragen Ungleichheiten im Bildungswesen abzubauen und die IKT koumlnnten ein wirksames Instrument zur Foumlrderung der Inklusion in der Bildung sein Jedoch koumlnnten Ungleichheiten in der Bildung durch einen ungeeigneten oder eingeschraumlnkten Zugang zu IKT den manche Lernenden u a Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erlebten noch verstaumlrkt werden Eine weitere Kernbotschaft lautete dass die Grundsaumltze eines Informationszugangs fuumlr alle auf alle aktuellen und kuumlnftigen Lern- und Unterrichtsmaterialien angewandt werden sollten Fuumlr die Umsetzung der Grundsaumltze einer inklusiven Konzeption seien aber eine verstaumlrkte Zusammenarbeit zwischen den Interessentraumlgern und flexiblere Formen der Unterstuumltzung fuumlr verschiedene Gruppen erforderlich Abschlieszligend sprach sich der Bericht fuumlr neue Schwerpunkte bei Strategien und Programmen fuumlr IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung aus Bisher hatte der Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Mittel (Infrastruktur im Sinne von Ausruumlstung und Fachkompetenz) gelegen um einen effektiven Einsatz von IKT im sonderpaumldagogischen Lernumfeld zu ermoumlglichen Die Befunde der Studie von 2001 ergaben dass Fachkraumlfte aus der Praxis eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die Ziele des IKT-Einsatzes in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung wuumlnschten Eine solche Verlagerung des Schwerpunkts war bedeutsam weil sie dazu beitrug die Aufmerksamkeit auf den IKT-Einsatz zum Lernen in unterschiedlicher Art und Weise zu richten statt nur darauf die Nutzung von IKT in verschiedenen Kontexten zu erlernen Eine wirkliche Einbindung von IKT in die Lehrplaumlne fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf kann nur gelingen wenn das ganze Potenzial von IKT als Lernmittel erkannt wird Mit Ausnahme der Forderung nach inklusiven Konzeptionen enthielten die meisten Ergebnisse der Studie von 2001 keine Forderungen nach neuen technischen Hard- oder Softwareentwicklungen Bei den zentralen Schlussfolgerungen standen politische und praktische Fragen im Bereich des Zugangs und der Verwendung bestehender Technologien fuumlr das Lernen im Mittelpunkt Die Befunde des Projekts ICT4I legen nahe dass diese Zugangs- und Nutzungsprobleme nach wie vor relevant und in den aktuellen schulischen Zusammenhaumlngen der meisten europaumlischen Laumlnder zu beruumlcksichtigen sind

32 Entwicklungen in Politik und Praxis die sich positiv auf IKT fuumlr Inklusion auswirken Im Rahmen des Projekts wurde eine breite Palette an Entwicklungen im Bereich IKT im Bildungswesen im Allgemeinen sowie im Bereich IKT fuumlr Inklusion im Besonderen ermittelt Diese Entwicklungen haben sich entweder offenbar bereits positiv auf die Inklusion ausgewirkt oder duumlrften in Zukunft positive Auswirkungen haben Die Entwicklungen lassen sich sechs Schluumlsselbereichen zuordnen ndash Rechtsvorschriften und politische Strategien IKT-Infrastruktur Ausbildung der Fachkraumlfte Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen Nutzergemeinschaften und Staumlrkung der

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Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

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fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

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- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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Page 22: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Handlungskompetenz der Lernenden Diese Bereiche sind eng miteinander verwoben und muumlssen als Facetten des IKT-Systems gesehen werden die bei der Analyse von Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion gleichberechtigt beruumlcksichtigt werden sollten Spezielle Entwicklungen in diesen Bereichen werden im Folgenden vorgestellt

321 Gesetzgebung und politische Strategien mit Schwerpunkt auf Rechten und Anspruumlchen Umfassende Rechtsvorschriften ndash in Uumlbereinstimmung mit den europaumlischen Richtlinien und der BRK (2006) ndash in denen die Rechte von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sowie der Anspruch auf Nutzung der IKT festgeschrieben sind werden als entscheidender Faktor angesehen der ein Fundament fuumlr die Entwicklung aller Aspekte der IKT fuumlr Inklusion bildet Es lassen sich verschiedene Schluumlsselelemente in Bezug auf Rechtsvorschriften und politische Strategien ermitteln die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern Diese werden im Folgenden beschrieben ICT4I ist ein Sektor uumlbergreifendes Anliegen das Querverweise zwischen verschiedenen Gesetzgebungsbereichen erfordert damit gewaumlhrleistet ist

- dass IKT fuumlr Inklusion als horizontales Thema in allen einschlaumlgigen politischen Strategien eindeutig sichtbar ist

- dass moumlgliche Sektor uumlbergreifende Initiativen fuumlr IKT fuumlr Inklusion (unter Beteiligung von Gremien aus dem Gesundheits- und Bildungswesen usw) unterstuumltzt werden

Beruumlcksichtigt werden sollten nationale IT-Strategieplaumlne und -Programme Behindertengesetze in denen der Anspruch auf IKT festgelegt ist und allgemeine IKT in allgemeinen bildungspolitischen Strategien und politischen Strategien fuumlr eine inklusive Bildung Die digitale Inklusion aller Lernenden ist ein klares Ziel von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Foumlrderung von Rechten und Anspruumlchen auf IKT Zugaumlngliche und angemessene IKT sind ein notwendiger Ausgangspunkt um sicherzustellen dass alle Lernenden Zugang zu individuell angepassten Lernmoumlglichkeiten unter Verwendung von IKT haben Zu den spezifischen Faktoren die im Rahmen der Rechtsvorschriften beruumlcksichtigt werden muumlssen gehoumlren gleichberechtigter Zugang zu den benoumltigten Informationen Kompetenzen und der erforderlichen Ausruumlstung fuumlr Lernende und sie unterstuumltzende Fachkraumlfte Anspruch auf technische Hilfsmittel (AT) in der Schule zu Hause und in Uumlbergangsphasen Feststellung des Hilfsmittelbedarfs im Rahmen foumlrmlicher Feststellungsverfahren fuumlr sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf und Monitoring um zu gewaumlhrleisten dass die Anspruumlche erfuumlllt werden Im Mittelpunkt des Monitoring sollten die Rechte und Anspruumlche stehen und es sollte gewaumlhrleisten dass Ungleichheiten beim Zugang zu notwendigen Ressourcen fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT auf Regional- oder Organisationsebene beseitigt werden Durch das Monitoring sollte die Ermittlung notwendiger Ansaumltze zur Reaktion auf den Bedarf auf nationaler wie lokaler Ebene unterstuumltzt werden Rechtsvorschriften und politische Strategien sollten facettenreiche Maszlignahmen vorsehen und auf den Weg bringen die fuumlr den digitalen Zugang und die digitale Inklusion aller Lernenden sorgen Es sind langfristige politische Rahmenbestimmungen auf mehreren Ebenen notwendig die Aktionsplaumlne auf nationaler regionaler und Organisationsebene

IKT fuumlr Inklusion 22

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

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- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

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- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

IKT fuumlr Inklusion 36

ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 23: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

fuumlr IKT fuumlr Inklusion umfassen Solche Aktionsplaumlne muumlssten im Rahmen einer nationalen Koordinierungsstrategie umgesetzt werden um sicherzustellen dass sich die Arbeit verschiedener Interessengruppen oder Regierungsstellen nicht uumlberschneidet Strategien fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf nationaler Ebene erfordern langfristige finanzielle Unterstuumltzung mit ausreichenden Mitteln um einen kontinuierlichen und kohaumlrenten Zugang zu einer erschwinglichen zugaumlnglichen IKT-Infrastruktur zu ermoumlglichen Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion sollten in Bezug auf ihre kurz- und langfristige Kostenwirksamkeit uumlberwacht werden Eine notwendige Voraussetzung fuumlr Rechtsvorschriften und politische Strategien die Rechte und Anspruumlche auf IKT foumlrdern ist die Einbindung der Endnutzer undoder ihrer Vertreter in Entscheidungsprozesse Grundlage von Politikrahmen und Aktionsplaumlnen sollten Diskussionen mit verschiedenen Interessentraumlgern und eine gemeinsame Vereinbarung von Funktionen und Verantwortlichkeiten sein Parallel zu dieser Einbindung der Interessentraumlger sollte eine breite und systematische Sensibilisierung fuumlr den Nutzen der IKT fuumlr Inklusion fuumlr alle Lernenden erfolgen die bei den Interessentraumlgern ein gemeinsames Verstaumlndnis der digitalen Kultur als Grundvoraussetzung fuumlr eine langfristige soziale Teilhabe lebenslanges Lernen und Beschaumlftigung schafft In allen politischen Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Foumlrderung zugaumlnglicher IKT moumlglichst in maszliggeblichen Schluumlsselbereichen ansetzen Ein solcher Bereich ist das oumlffentliche Beschaffungswesen Im oumlffentlichen Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene sollte die Zugaumlnglichkeit ein Kriterium bei der Anschaffung von IKT-Hardware -Software und -Materialien sein Sektor uumlbergreifende Protokolle fuumlr ein zugaumlngliches IKT-Angebot koumlnnen IT-Entwickler und Anbieter dazu motivieren bei ihren Produkten Grundsaumltze des universellen Designs anzuwenden und laumlngerfristig dazu beitragen dass saumlmtliche IKT in inklusiven Schulen fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind

322 Sicherstellung einer zugaumlnglichen und nachhaltigen IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur Eine zugaumlngliche IKT-Infrastruktur bietet die Standardausstattung und die spezialisierte Technologie die notwendig ist um den Beduumlrfnissen aller Lernenden gerecht zu werden Das bedeutet dass alle Bestandteile innerhalb der IKT fuumlr Inklusion-Infrastruktur zugaumlnglich sein muumlssen Fuumlr die Zugaumlnglichkeit jeder Technologie gelten drei Grundsaumltze

- Fragen der Zugaumlnglichkeit muumlssen bereits zu Anfang der Entwicklung jeder Hardware oder Software beruumlcksichtigt werden

- Zugaumlnglichkeit ist nicht nur eine technische Frage alle Aspekte des Designs muumlssen beruumlcksichtigt werden einschlieszliglich der Benutzerschnittstellen und der Informationsdarstellung

- Die Produktdokumentation muss einschlaumlgige Informationen uumlber die Zugaumlnglichkeitsmerkmale undoder relevante technische Spezifikationen enthalten (nach Becta 2007)

Die langfristige Nachhaltigkeit von IKT-Infrastrukturen auf Schulebene erfordert eine Reihe politischer Maszlignahmen

- Entwicklung der schulischen IKT-Infrastruktur durch kurzfristige Kapitalinvestitionen - Modernisierung der Infrastruktur um mit technischen Entwicklungen Schritt zu

halten und sie laumlngerfristig einzubinden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 23

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

IKT fuumlr Inklusion 24

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

IKT fuumlr Inklusion 26

- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 24: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

- Versorgung aller Lernenden mit den notwendigen IKT und speziellen technischen Hilfsmitteln fuumlr den persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule in Uumlbergangsphasen im Bildungsweg und nach Beendigung der Schulzeit (bei Praktika an der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle)

- Versorgung aller Lehrpersonen mit der notwendigen IKT-Ausruumlstung zum persoumlnlichen Gebrauch zu Hause und in der Schule

- Unterstuumltzung von Initiativen mehrerer Interessentraumlger (z B oumlffentlich-private Partnerschaften) zur Entwicklung zugaumlnglicher IKT und Lernmaterialien zur Deckung des lokalen Bedarfs

323 Verbesserung der beruflichen Aus- und Fortbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Einfuumlhrung einer zugaumlnglichen inklusionsfoumlrdernden IKT-Infrastruktur ist ohne ein begleitendes berufliches Aus- und Fortbildungsprogramm nicht moumlglich Ein breit angelegtes strategisches Ausbildungsprogramm

- beruumlcksichtigt den Ausbildungsbedarf aller Fachkraumlfte im IKT fuumlr Inklusion-Wirkungsgefuumlge einschlieszliglich Lehrpersonen Schulleitung IKT-Supportpersonal Web-Administratoren und IT- und Medienfachkraumlfte

- stuumltzt sich auf einen vereinbarten Rahmen zusammenhaumlngender beruflicher Kompetenzen in IKT und Inklusion die alle Fachkraumlfte benoumltigen

- deckt verschiedene Phasen der Aus- und Fortbildung ab ndash Erstausbildung berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierungsmoumlglichkeiten

- enthaumllt angemessene Ausbildungsangebote zur Unterstuumltzung der IKT-Nutzung durch ElternFamilien im haumluslichen Umfeld

Durch Aus- und Fortbildungsmoumlglichkeiten im Bereich IKT fuumlr Inklusion muumlssen alle Fachkraumlfte fuumlr den Anspruch aller Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auf zugaumlngliche IKT sensibilisiert werden und es muss sichergestellt werden dass sich die Fachkraumlfte nicht nur um die digitalen Kompetenzen aller Lernenden sondern auch um ihre eigene digitale Kultur bemuumlhen Die Aus- und Fortbildungsprogramme sollten ein Mindestkompetenzniveau fuumlr alle Fachkraumlfte zum Ziel haben aber auch Spezialisierungsmoumlglichkeiten fuumlr Supportfachkraumlfte fuumlr inklusionsfoumlrdernde IKT bieten die Schulen Lehrpersonen und Lernenden eine effizientere Nutzung zugaumlnglicher IKT ermoumlglichen

324 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Schulen damit sie IKT als wirksamesLerninstrument einsetzen koumlnnen In ganz Europa sind die Schulen zunehmend mit der Forderung konfrontiert beim Einsatz von IKT in ihrer Bildungsarbeit neue Wege zu gehen Gruumlnde fuumlr diesen Druck sind

- allgemeine gesellschaftliche Faktoren wie steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Kompetenzanforderungen an kuumlnftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

- rasante Entwicklungen bei IKT in der Bildung z B Online-Lernen und mobile Lerninstrumente

IKT fuumlr Inklusion 24

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

IKT fuumlr Inklusion 26

- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 27

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

IKT fuumlr Inklusion 28

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 29

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

IKT fuumlr Inklusion 30

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 31

- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 25: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

- neue Moumlglichkeiten uumlber soziale Netze individuelles Wissen zu schaffen und zu veroumlffentlichen

- wachsende Erwartungen an die aktive Beteiligung der Lernenden und personalisierte Lernansaumltze in der Bildung

Wenn Schulteams IKT als selbstverstaumlndliche Instrumente zur Unterstuumltzung von Zugang und Teilhabe aller Lernenden ansehen sollen muss die Praxis der IKT fuumlr Inklusion in Schulethos und -kultur aktiv gefoumlrdert werden Rolle und Taumltigkeit der Schulleitung koumlnnen diesbezuumlglich als entscheidendes Instrument fuumlr den Erfolg betrachtet werden Das Verstaumlndnis der Schulleitung bzw ihre Einstellung und Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion sind entscheidend wenn es darum geht die wirksame Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei ihrer Arbeit mit den Lernenden zu gewaumlhrleisten Die Vision der Schulleitung muss im Lehrpersonenteam der Schule und der gesamten Schulgemeinschaft wirksam kommuniziert werden Schulentwicklungs- und Aktionsplaumlne sollten sowohl die Rolle der IKT bei der Unterstuumltzung des Lernens im Allgemeinen als auch die Rolle und wahrgenommene Wirkung von IKT fuumlr Inklusion bei der Unterstuumltzung aller Lernenden mit oder ohne Behinderungen oder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf umfassen Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst muumlssen bei ihrer Arbeit in diesem Bereich wirksam unterstuumltzt werden Drei Faktoren duumlrften diesbezuumlglich entscheidend sein

- die Bereitstellung von Fortbildungsmoumlglichkeiten fuumlr Schulleiter und Schulleiterinnen mit Schwerpunkt auf inklusive Bildung im Allgemeinen und IKT fuumlr Inklusion im Besonderen

- verbesserte Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams zur Inanspruchnahme undoder Anschaffung flexibler Standard-IKT und spezialisierter technischer Hilfsmittel (AT) die dem bei den einzelnen Lernenden festgestellten Lernbedarf entsprechen

- Bereitstellung umfangreicherer und flexiblerer IKT fuumlr Inklusion-Unterstuumltzungsdienste fuumlr Schulen

Im Mittelpunkt einer wirksamen Unterstuumltzung fuumlr die Schulen werden lokal organisierte Ressourcenzentren fuumlr IKT in der Schule stehen die Schulverbuumlnde unterstuumltzen IKT-Ressourcenzentren koumlnnen Schulen mithilfe multidisziplinaumlrer Teams sowohl im Bereich allgemeine IKT als auch im Bereich IKT fuumlr Inklusion fachlich beraten und unterstuumltzen Insbesondere bieten die Ressourcenzentren

- praktische Unterstuumltzung bei der Entwicklung schuleigener IKT-Infrastrukturen - spezifische Beratung und Information zur Nutzung von Standard-Technologien - Zugang zu spezialisierten Technologien und technischen Hilfsmitteln (AT) - angepasste Unterrichtsmaterialien und zugaumlngliche elektronische Lernmaterialien - Unterstuumltzung und Beratung beim Einsatz von IKT als paumldagogisches Instrument

fuumlr alle Lernenden - spezifische Unterstuumltzung bei der Nutzung von IKT fuumlr personalisierte Lernansaumltze

und Konzepte nach den Grundsaumltzen des bdquoUniversal Design for Learningldquo (UDL) - Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrpersonen und

spezialisierten IT-Fachkraumlften (Webentwickler Verlage usw)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 25

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 27

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

IKT fuumlr Inklusion 28

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

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Page 26: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

- Moumlglichkeiten zur Interaktion und Kommunikation ndash oft unter Verwendung von IKT ndash mit anderen Lehrpersonen und Schulteams die ebenfalls IKT fuumlr Inklusion einsetzen

Ein letzter Bereich fuumlr weitere Entwicklungen ist der Zugang der Lehrpersonen zu angepassten Unterrichtsmaterialien Bei der Verfuumlgbarkeit angepasster Lernmaterialien sind deutliche Entwicklungen zu verzeichnen Nicht alle Lernmaterialien sind jedoch fuumlr alle Lernenden geeignet Es ist wichtig dass die Lehrpersonen die Moumlglichkeit und das Recht haben Lernmaterialien zu uumlberarbeiten und an den speziellen sonderpaumldagogischen Foumlrderbedarf von Lernenden anzupassen und sie mit Kollegen und Kolleginnen zu teilen die sie u U ebenfalls nutzen moumlchten

325 Aufbau von ICT4I-Nutzergemeinschaften Die Schulen muumlssen zunehmend innerhalb groumlszligerer Lerngemeinschaften arbeiten ndash und somit ein breiteres Spektrum von Partnern einbeziehen und formelle und informelle Netze pflegen die ihre Praxis unterstuumltzen Caldwell (2009) verwendet fuumlr den informellen Austausch verschiedener Arten von Wissen in einem Netz unterschiedlicher Fachkraumlfte den Begriff der Nutzergemeinschaft (community of practice) Nutzergemeinschaften verbinden Interessentraumlger die gemeinsame Interessen haben und regen zum Austausch von Ideen Beispielen aus der Praxis und Arbeitsverfahren sowie zur Ermittlung gemeinsamer Probleme und Loumlsungen an IKT sind ein Schluumlsselinstrument zur Pflege der Kommunikation zwischen Mitgliedern von Nutzergemeinschaften

Nutzergemeinschaften erfordern nicht notwendigerweise bdquoexterneldquo Inputs sie koumlnnen im Rahmen ihrer Mitglieder autark funktionieren Die Ergebnisse des Projekts IKT fuumlr Inklusion deuten jedoch darauf hin dass die Faumlhigkeit einer Schule als Nutzergemeinschaft auf diesem Gebiet zu fungieren wirksam verbessert werden kann wenn es Moumlglichkeiten zum Input von zwei Seiten gibt Beispiele innovativer Praxis aus anderen Schulen und Einbeziehung in Forschungs- und Entwicklungstaumltigkeiten Die Nuumltzlichkeit von Beispielen innovativer Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion steigt offenbar mit der Groumlszlige der Zielgruppen wenn die folgenden Faktoren beruumlcksichtigt werden

- Der Schwerpunkt des Beispiels ndash er kann auf IKT liegen doch auch andere Aspekte koumlnnen fuumlr Schulteams wichtig und informativ sein Beispiele bei denen zentrale Punkte z B aufgetretene Probleme Einstellung und individuelle Faktoren das Selbstbewusstsein der Nutzer und die Einstellung der Lehrpersonen zu IKT beruumlcksichtigt werden koumlnnen hilfreich sein indem sie Informationen aus anderen Kontexten liefern

- Verwendung von IKT fuumlr effizienten Unterricht ndash z B im Rahmen von Assessment fuumlr das Lernen personalisierte Lernkonzepte usw Bei solchen Beispielen kann die Nutzung von IKT als Lerninstrument fuumlr alle Lernenden im Mittelpunkt stehen Innovative Beispiele stellen oft Denkweisen in Bezug auf Zugaumlnglichkeit Accessibility und Endnutzer moumlgliche Einsatzmoumlglichkeiten von IKT sowie Erwartungen an Lernerfolge usw in Frage

- Die Rollen und Beitraumlge verschiedener Interessentraumlger in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion ndash Beispiele in denen Modelle fuumlr neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Lernenden Lehrpersonen Eltern und anderen Fachkraumlften vorgestellt werden koumlnnen fuumlr Kooperationen innerhalb und zwischen Schulteams sensibilisieren

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- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 27: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

- Innovative Nutzungsmoumlglichkeiten von IKT zur Foumlrderung von Zugaumlnglichkeit und Gerechtigkeit fuumlr die Lernenden ndash hier kann es u a um die Untersuchung neuer Kombinationen von IT oder den innovativen Einsatz von Standard-Technologien gehen Beispiele die Informationen zu Fragen der Gerechtigkeit liefern muumlssen auf inklusiven Grundsaumltzen aufbauen und das Lernen eines breiten Spektrums von Lernenden unterstuumltzen Beispiele bei denen spezialisierte Ansaumltze im Mittelpunkt stehen haben ihren Wert wenn auch in begrenztem Umfang Langfristig die groumlszligte potenzielle Wirkung haben innovative Beispiele die Informationen fuumlr die gaumlngige Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion liefern

Moumlglichkeiten fuumlr Schulteams auf Forschungsdaten zuzugreifen und sich an Forschungs-und Entwicklungsaktivitaumlten zu beteiligen koumlnnen die Bemuumlhungen einer Schule unterstuumltzen als Nutzergemeinschaft zu arbeiten und helfen auch bei der Entwicklung einschlaumlgiger praktischer Forschungsaktivitaumlten Schulen brauchen Zugang zu den Ergebnissen von Forschungsarbeiten zum Thema IKT fuumlr Inklusion und erkennen zunehmend den Wert nationaler oder regionaler Sammlungen von Forschungsergebnissen Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Befund und dem bereits genannten Zugang zu innovativen Praxisbeispielen Schulen profitieren von koordinierten und kohaumlrenten Informationsquellen die Forschungsergebnisse zu IKT fuumlr Inklusion zugaumlngliche Lernmaterialien und kommentierte Beispiele innovativer Praxis usw bieten Es ist anerkannt dass breiter angelegte Forschung zu den Auswirkungen von IKT fuumlr das Lernen notwendig ist Die Schulen koumlnnen potenziell von Moumlglichkeiten einer aktiven Beteiligung an Forschungstaumltigkeiten zu Fragen der IKT fuumlr Inklusion die ihre Arbeit beeinflussen profitieren Eine solche Mitwirkung an der einschlaumlgigen Forschung fuumlhrt letztendlich zu mehr Forschungsergebnissen und zu der Frage wie IKT die Arbeit der Schulen direkt und wirksam unterstuumltzen koumlnnen IKT-Ressourcenzentren wird eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung schulischer Nutzergemeinschaften im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugeschrieben IKT-Ressourcenzentren koumlnnen als Anlaufstellen fuumlr folgende Aktivitaumlten fungieren

- die Herstellung und Erleichterung von Kontakten zwischen verschiedenen Schulen die dabei unterstuumltzt werden in Verbuumlnden am Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung zu arbeiten

- die Motivierung von Schulen die IKT innovativ nutzen als bdquoVorbilderldquo und IKT fuumlr Inklusion-Kompetenzzentren andere Schulen beim Einsatz von IKT zu unterstuumltzen

- den Austausch nationaler und internationaler innovativer Beispiele von IKT fuumlr Inklusion in der Praxis

- den Aufbau von Verbindungen und die Vernetzung zwischen Schulen und lokalen und uumlberregionalen Forschungsgemeinschaften

Kooperationsinitiativen zwischen verschiedenen Ressourcenzentren und Forschungsteams in Schulen erfordern jedoch ein langfristiges Engagement bei der Finanzierung Ausstattung Durchfuumlhrung und Evaluierung Dazu ist haumlufig die Unterstuumltzung von politischen und anderen Entscheidungstraumlgern noumltig denn IKT fuumlr Inklusion und langfristige Anstrengungen in diesem Bereich muumlssen in die einschlaumlgigen nationalen und regionalen Politik- und Strategieplaumlne aufgenommen werden

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

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Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 31

- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 28: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

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326 Staumlrkung der Handlungskompetenz der Lernenden durch die Nutzung von IKT Der Einsatz von IKT in der inklusiven Bildung hat letztendlich den Zweck alle Lernenden dazu zu befaumlhigen IKT zur Unterstuumltzung ihres eigenen Lernens zu nutzen Damit das gelingt muumlssen bei Bedarf angemessene IKT verfuumlgbar und fuumlr die persoumlnlichen Lernbeduumlrfnisse geeignet sein Ob IKT ihren Zweck erfuumlllen haumlngt nicht nur von den Technologien ab die den Lernenden zur Verfuumlgung stehen entscheidend ist auch wie die Lernenden dabei unterstuumltzt werden sie bestmoumlglich fuumlr ihren individuellen Bedarf zu nutzen Alle Lernenden ndash mit oder ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ndash muumlssen mit Hilfe von Lehrpersonen und anderen Fachkraumlften Entwicklungskompetenzen erwerben damit sie nach und nach IKT-kompetent sind Die Lehrpersonen muumlssen strukturierte Bewertungsverfahren fuumlr den IKT-Bedarf anwenden mit denen sich der funktionale Bedarf der einzelnen Lernenden an bestimmten IKT-Instrumenten ermitteln laumlsst damit die Schuumllerinnen und Schuumller dann bei der Einschaumltzung und Umsetzung ihrer persoumlnlichen Praumlferenz beim Zugang zu IKT und zu technischen Hilfsmitteln unterstuumltzt werden koumlnnen Wenn IKT als wirksames Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen benoumltigen die Lehrpersonen ein klares Verstaumlndnis des Potenzials der IKT zur Foumlrderung von Strategien zur Vermittlung von Lernkompetenz (Metakognition) und aktiver Lernkonzepte Den Erziehungsberechtigten kommt eine Schluumlsselrolle bei der Foumlrderung personalisierter Lernansaumltze und der Entwicklung von Strategien zu ihrer aktiven Einbindung in das Lernen ihrer Kinder zu Die Foumlrderung der Nutzung von IKT als Instrument fuumlr die Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen ist eine wichtige Aufgabe der Schulteams Die Lernenden haben in der Schule und oft auch zu Hause zunehmend Zugang zu einer immer groumlszligeren Palette und Vielfalt digitaler Lernmaterialien Daraus ergeben sich drei Verantwortungsbereiche fuumlr Schulteams

- Gewaumlhrleistung der sicheren IKT-Nutzung der Lernenden (bdquoe-safetyldquo) Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf sind potenziell durch Internet-Missbrauch (z B Cyber-Mobbing) gefaumlhrdet Dazu kommt dass es gerade gefaumlhrdeten Lernenden oft besonders schwer faumlllt den Zugang zu Hilfe in Form von Support Beratung oder Ressourcen fuumlr ihre IKT-Nutzung zu finden Um die Sicherheit der IKT-Nutzung der Lernenden zu gewaumlhrleisten muumlssen Fragen der sicheren IKT-Nutzung auch in die Vermittlung umfassenderer emotionaler sozialer und digitaler Kompetenzen im Unterricht schon in fruumlhem Alter einbezogen werden

- Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards bei der Gestaltung aller Lernmaterialien Dadurch wird sichergestellt dass die Zugaumlnglichkeit Accessibility als Faktor angesehen wird der alle betrifft und Personen die Lernmaterialien produzieren und verfassen entsprechend ausgebildet und ausgeruumlstet werden

- Einbindung digitaler Lernstrategien in wirksame Assessment- Planungs- und Unterrichtsstrategien Dieser Bereich umfasst den Einsatz zugaumlnglicher IKT als Instrument zur Erleichterung kooperativer Unterrichts- und Lernansaumltze wie z B Peer-Tutoring kooperatives Problemloumlsen und Lernen in heterogenen Gruppen

Der Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Universal Design for Learning (UDL siehe Center for Applied Special Technology 2011) findet zunehmend Beachtung UDL ist ein

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

IKT fuumlr Inklusion 30

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 31

- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 29: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

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Konzept fuumlr den Einsatz zugaumlnglicher IKT zur Personalisierung von Lerninstrumenten und Lernmoumlglichkeiten mit dem Folgendes angestrebt wird

- Bereitstellung von Inhalten in unterschiedlicher Form Die Lernenden erhalten verschiedene Moumlglichkeiten Informationen aufzunehmen und sich Wissen anzueignen

- Angebot unterschiedlicher Ausdrucksmoumlglichkeiten Den Lernenden werden verschiedene Moumlglichkeiten angeboten zu zeigen was sie gelernt haben

- Angebot unterschiedlicher Moumlglichkeiten der Aktivierung Das Interesse der Lernenden wird geweckt und sie werden zum Lernen motiviert und vor Herausforderungen gestellt

Wenn IKT fuumlr Inklusion wirklich wirksam als Instrument zur Personalisierung des Lernens eingesetzt werden sollen muumlssen Lehrpersonen Eltern und auch das ganze Schulteam hohe Erwartungen an die schulischen und sozialen Leistungen aller Lernenden stellen Hohe Erwartungen an die Leistungen aller Lernenden muumlssen allen Aspekten der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion zugrunde liegen

33 Kuumlnftige Chancen fuumlr IKT fuumlr Inklusion Auf der Veranstaltung +10 Review Event des World Summit on the Information Society(Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ndash Uumlberpruumlfung nach 10 Jahren) im Februar 2013 wurde uumlber die bdquoBildungsrevolutionldquo diskutiert die aufgrund des freien Zugangs zu Lernmoumlglichkeiten uumlber zugaumlngliche IKT weltweit im Gange ist In der Mitteilung der Kommission wird naumlher auf diesen Gedanken eingegangen

Die digitale Revolution in der Bildung birgt ein vielfaumlltiges Potenzial Der Einzelne kann sich Wissen leicht ndash und oft kostenlos ndash aus anderen Quellen als Lehrkraumlften und Einrichtungen erschlieszligen neue Zielgruppen von Lernenden koumlnnen erreicht werden da das Lernen nicht laumlnger an feste Unterrichtszeiten oder -methoden gebunden ist und individuell gestaltet werden kann neue Bildungsanbieter treten ins Bild Lehrkraumlfte koumlnnen Inhalte einfach mit Kollegen und Lernenden aus anderen Laumlndern austauschen oder erstellen und es steht eine sehr viel breitere Palette von Lehrmitteln zur Verfuumlgung Offene Technologien ermoumlglichen es jedem jederzeit an jedem Ort mit jedem Geraumlt und von jedem zu lernen (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I bestaumltigen diese Aussage ganz ohne Zweifel Neue Technologien stellen ganz klar Herausforderungen dar bieten aber auch groszlige Chancen fuumlr die Erweiterung des Zugangs zu und der Beteiligung an der Bildung Uumlber die Auswirkungen von offenen Online-Kursen mit sehr vielen Teilnehmern (Massive Open Online Courses ndash MOOC) auf die Bildung ganz allgemein und die inklusive Bildung im Besonderen ist bisher noch relativ wenig bekannt Um sicherzustellen dass sie ihr volles Potenzial entfalten muumlssen MOOC nicht nur in Bezug auf Materialien und Inhalte sondern auch im Hinblick auf die Nutzerschnittstellen und Plattformen zugaumlnglich sein Das Potenzial von MOOC zur Einhaltung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards ndash z B die Zugangsleitlinien fuumlr Web-Inhalte (Web Content Accessibility Guidelines) ndash und somit zur Oumlffnung des Zugangs zum Lernen fuumlr ein sehr breites Spektrum von Lernenden wird jedoch anerkannt Es muss dafuumlr gesorgt werden dass in ganz Europa die Herausgeber von paumldagogischen Publikationen ndash von kommerziellen Verlagen bis zu individuellen Lehrpersonen ndash

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

IKT fuumlr Inklusion 30

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 31

- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 30: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

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anerkannte Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards einhalten Die Moumlglichkeit dass jeder uumlber die IKT Lernmaterialien erstellen kann schafft die Notwendigkeit dafuumlr zu sorgen dass alle barrierefreie Lernmaterialien produzieren Normungsauftrag M376 Die Europaumlischen Anforderungen an die Barrierefreiheit bei der Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge fuumlr Produkte und Dienstleistungen im IKT-Bereich werden derzeit uumlberarbeitet und sollen im Januar 2014 aktualisiert und angenommen werden In diesem Dokument sind Normen aufgefuumlhrt die in alle IKT-Beschaffungsverfahren auch Verfahren fuumlr die Produktion oumlffentlich finanzierter Bildungsmaterialien aufgenommen werden sollten Auch die neuen Entwicklungen im Bereich digitaler Veroumlffentlichungen bieten einschlaumlgige Chancen insbesondere in Bezug auf den Standard EPUB3 in den international anerkannte Zugaumlnglichkeitsnormen integriert wurden Elektronische Veroumlffentlichungen die von Lernenden Lehrpersonen oder kommerziellen Herausgebern unter Verwendung von EPUB3 entwickelt wurden machen das bdquoLesen mit Augen Ohren oder Haumlndenldquo in integrierter Form uumlber eine synchronisierte Umwandlung von Text in Sprache und Video-Optionen moumlglich Der Zugang zu einem breiten Spektrum an elektronischen Ressourcen Online-Informationen und Inhalten fuumlr Lehrpersonen und Lernende bietet viele Moumlglichkeiten schafft aber auch neue Probleme fuumlr die Herausgeber in Bezug auf Kategorisierung Verschlagwortung und Metadaten zur Verbesserung der Suchfunktionen fuumlr die Nutzer Die Entwicklung des drahtlosen Cloud Computing und der Einsatz mobiler Technologien in den Schulen bergen moumlglicherweise die groumlszligten Chancen auf Veraumlnderung und Weiterentwicklung in der Unterrichtspraxis Die Infrastruktur fuumlr personalisierte 11-Computeranwendungen mit mobilen Geraumlten ndash z B in Form von Konzepten bei denen die Nutzer eigene Geraumlte mitbringen (Bring Your Own Device BYO) ndash muss jedoch von Anfang an unter Einbeziehung der Grundsaumltze des universellen Designs entwickelt werden Zudem muumlssen sich die Schulen mit speziellen Schulungen fuumlr Lehrpersonen und andere Fachkraumlfte und die Vermittlung von Schluumlsselkompetenzen fuumlr das Lernen mit mobilen IKT fuumlr alle Lernenden darauf vorbereiten In der Mitteilung der Kommission von 2013 wird folgende Auffassung vertreten

Durch die weiter verbreitete Nutzung neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr-und Lernmaterialien wird nicht nur der Zugang zur Bildung erweitert auch die Kosten fuumlr die Bildungseinrichtungen und die Studierenden ndash vor allem fuumlr benachteiligte Gruppen ndash koumlnnen gesenkt werden Um diese Gerechtigkeitswirkung zu erzielen sind jedoch nachhaltige Investitionen in Bildungsinfrastrukturen und Humanressourcen erforderlich (Europaumlische Kommission 2013a S 3)

Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass zur Schaffung gerechter Bedingungen die IKT-Infrastruktur wirklich zugaumlnglich also nach den Grundsaumltzen des universellen Designs gestaltet sein muss Frei zugaumlngliche Bildungsressourcen sind nur dann wirklich frei zugaumlnglich wenn sie so konzipiert sind dass sie fuumlr alle Lernenden zugaumlnglich sind In immer mehr europaumlischen Laumlndern sind alle Schulen verpflichtet umfassendere staatliche Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Zugaumlnglichkeit Accessibility einzuhalten und es werden keine Ausnahmen gewaumlhrt Es wurden umfangreiche Arbeiten zu den Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards fuumlr IKT in vielen verschiedenen Umfeldern durchgefuumlhrt Viele dieser Standards sind direkt auf verschiedene Situationen und

IKT fuumlr Inklusion 30

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

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- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

IKT fuumlr Inklusion 32

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

IKT fuumlr Inklusion 34

LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

IKT fuumlr Inklusion 36

ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 31: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Umgebungen im Bildungsbereich anwendbar In IT- und bildungspolitischen Strategien sind jedoch mehr Leitlinien zur Anwendung dieser Standards auf die Arbeit von Entscheidungstraumlgern Schulen Lehrpersonen und der sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte notwendig (European Agency 2012b) Eine potenzielle Herausforderung fuumlr die kuumlnftige Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ist die Uumlberwachung der Einhaltung dieser Standards um sicherzustellen dass den Rechten und Anspruumlchen der Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf entsprochen wird Strategien und Aktionsplaumlne fuumlr IKT fuumlr Inklusion auf Schulebene sind ein notwendiges Instrument um dem Recht der Lernenden auf zugaumlngliche IKT gerecht zu werden Spezifische IKT-Ziele koumlnnen bei der Uumlberwachung der Umsetzung von Schulentwicklungsplaumlnen als Erfolgskriterien dienen

34 Monitoring der Entwicklungen im Bereich IKT fuumlr Inklusion Die Bereiche in denen Entwicklungen mit Auswirkungen auf den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion zu erkennen sind (wie in Abschnitt 32 bereits umrissen) decken sich eindeutig mit vier der Kernaussagen der BRK (2006) die im ICT4I-Projekt untersucht wurden IKT als Instrument zur Foumlrderung gerechter Bildungschancen Zugang zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch die Aus- und Fortbildung des paumldagogischen Personals und die Foumlrderung von Forschungsarbeiten mit einem Ansatz der die Nutzer einbezieht Datenerfassung und Monitoring sind jedoch Bereiche auf die aktuell in den europaumlischen Laumlndern vergleichsweise weniger Augenmerk gelegt wird In den Schlussfolgerungen des Berichts der Agency zur IKT in der sonderpaumldagogischen Foumlrderung von 2001 wurde auf den Bedarf an weiteren Daten zu Fortschritten infolge politischer Strategien hingewiesen Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass dies nach wie vor relevant ist und immer noch Herausforderungen in Bezug auf das Monitoring der Strategien und Praxis im Bereich IKT fuumlr Inklusion bestehen In der Mitteilung der Kommission wird eine Staumlrkung der Evidenzbasis fuumlr politische Strategien gefordert Die Laumlnder muumlssten bdquoMessinstrumente und Indikatoren entwickeln um die Integration von IKT in den Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung genau zu uumlberwachenldquo (Europaumlische Kommission 2013a S 15) Die Ergebnisse des Projekts ICT4I deuten darauf hin dass die Datenerfassung zum Einsatz von IKT fuumlr Unterricht und Lernen zunehmend eine breite Palette von Aspekten abdeckt aber nur selten Informationen zum Einsatz zugaumlnglicher Technologien im Unterricht beinhaltet Allgemein laumlsst sich sagen dass Daten zur Uumlberwachung des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion nur in begrenztem Umfang verfuumlgbar sind und die vorhandenen Daten Aussagen uumlber die Auswirkungen von IKT auf die Inklusion allenfalls durch Ruumlckschluumlsse erlauben Die Projektaktivitaumlten machen deutlich dass Entscheidungstraumlger praktische Instrumentebenoumltigen die ihnen aktuelle Informationen zur Uumlberwachung folgender Aspekte liefern

- der Wirksamkeit von IKT fuumlr Inklusion-Strategien einschlieszliglich Daten uumlber die Umsetzung Auswirkungen und Ergebnisse

- der Arbeit der Schulen im IKT fuumlr Inklusion-Bereich einschlieszliglich Indikatorrahmen fuumlr die Auditierung und das Monitoring der Sicherheit der Interessentraumlger bei der IKT-Nutzung sowie der Kompetenzen und Leistungen der Lernenden im Umgang mit IKT

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 31

- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

IKT fuumlr Inklusion 32

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 33

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

IKT fuumlr Inklusion 34

LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 35

Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

IKT fuumlr Inklusion 36

ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 37

Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 32: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

- spezifischer Aspekte des entsprechenden IKT-Angebots z B IKT-Aus- und Fortbildung oder Angebot Nutzung und Wirksamkeit technischer Hilfsmittel

Als Reaktion auf diesen wahrgenommenen Bedarf wurde ein Rahmendokument fuumlr das Monitoring von Kernaspekten einer IKT fuumlr Inklusion-Politik ausgearbeitet Das Rahmendokument ist in Anhang 3 enthalten Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurde unter Verwendung aller Ergebnisse des ICT4I-Projekts erstellt und stuumltzt sich auf bereits in fruumlheren Arbeiten (UNESCO 2009 European Agency 2009 2011a) vorgestellte Datenerfassungskonzepte Mit diesem Rahmendokument soll eine Agenda vorgeschlagen werden mit der zunaumlchst eine Auditierung (Uumlberpruumlfung der Ausgangssituation) vorgenommen und dann die Umsetzung einer systembasierten auf mehrere Ebenen bezogene IKT fuumlr Inklusion-Strategie uumlberwacht werden kann Mit dem Rahmen soll die Grundlage fuumlr eine Informationssammlung geschaffen werden

- an der die Erfassung relevanter Basisdaten zu Zwecken des Benchmarking und des Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ausgerichtet werden kann

- anhand der eindeutige Bereiche benannt werden die uumlberwacht werden muumlssen um einschlaumlgige Fortschritte und Entwicklungen sowie vorhandene Fragestellungen und anzugehende Probleme auszumachen

- die zur Ermittlung von Ansaumltzen fuumlhrt die eine wirksame Antwort auf den Bedarf im Bereich IKT fuumlr Inklusion auf Organisations- Lokal- und Regionalebene darstellen indem sie eine langfristige Uumlberwachung des Erreichten auf diesen Ebenen ermoumlglichen

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring politischer Strategien im Bereich IKT fuumlr Inklusion ist kein fertiges Produkt vielmehr soll es Impulse fuumlr die Diskussion liefern unddie Beobachtung und Uumlberwachung der einschlaumlgigen Entwicklungen in den europaumlischen Laumlndern voranbringen

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

IKT fuumlr Inklusion 34

LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Page 33: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

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ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

In der heutigen Wissensgesellschaft muss der Zugang zu angemessenen IKT als Menschenrecht betrachtet werden In wichtigen politischen Gremien ndash Europaumlische Union Weltgipfel zur Informationsgesellschaft und UNO ndash wird anerkannt dass IKT ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche der Buumlrger sind und ihre Bedeutung als Instrument zur Foumlrderung einer staumlrkeren sozialen Inklusion betont werden muss Wenn sie effizient eingesetzt werden koumlnnen Informations- und Kommunikations-technologien die inklusive Bildung in den Schulen und schuluumlbergreifend wesentlich unterstuumltzen und die Arbeit der Schulen als lernende Gemeinschaften foumlrdern IKT haben das Potenzial die Achtung von Diversitaumlt zu staumlrken und damit das Lernen in ganzen Gemeinschaften voranzubringen Der Zugang zu inklusionsfoumlrdernden IKT erfordert allgemein verfuumlgbare erschwingliche und zugaumlngliche Technologien Ebenfalls erforderlich sind angemessen angepasste und barrierefreie Lehr- und Lernmaterialien die gerechte Lernmoumlglichkeiten fuumlr alle Lernenden bieten Digitale Ausgrenzung ist ein komplexes Problem das sich auf die Bildungserfahrung und sozialen Erfahrungen von weit mehr Menschen auswirkt als der Gruppe der Personen mit Behinderungen undoder sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf Zugang zu und Unterstuumltzung bei der Nutzung zugaumlnglicher Standard-Technologie und spezieller Hilfsmittel (AT) durch die die digitale Ausgrenzung abgebaut werden kann erfordern einen Systemansatz in Politik und Praxis in den alle einschlaumlgigen Interessentraumlger eingebunden sind Die Ergebnisse des ICT4I-Projekts deuten darauf hin dass es vier potenzielle Bereiche gibt die als Instrumente zur Bewaumlltigung der digitalen Ausgrenzung staumlrker genutzt werden sollten

- ein oumlffentliches Beschaffungswesen auf nationaler regionaler und Organisationsebene fuumlr das Zugaumlnglichkeit Accessibility als obligatorisches Kriterium fuumlr den Ankauf von Hardware Software und digitalen Lernmaterialien vorgegeben ist

- ein breit angelegtes Schulungs- und Ausbildungsprogramm fuumlr alle Interessentraumlger im ICT4I-Oumlkosystem u a fuumlr Eltern Lehrpersonen Schulleitung Fachkraumlfte fuumlr IKT-Support Web-Administratoren und Fachkraumlfte aus dem IT- und Medienbereich

- Strategien und Aktionsplaumlne der Schulen die mit den nationalen IKT-Strategien uumlbereinstimmen und effizient beobachtet und uumlberwacht werden um eine Informationsgrundlage fuumlr weitere Fortschritte bei der Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion zu gewinnen

- Unterstuumltzung von Schulleitungen in ihrem Verstaumlndnis ihrer positiven Haltung und ihrer Vision in Bezug auf IKT fuumlr Inklusion

In Bezug auf diese vier Faktoren muumlssen kurz- und langfristig weitere Aktionen Untersuchungen und Studien durchgefuumlhrt werden Im Verlauf des ICT4I-Projekts wurde immer wieder die Botschaft transportiert dass ein erfolgreicher Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung der schulischen Inklusion von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf positive Auswirkungen auf alle Lernenden hat Das steht auch im Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

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ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

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Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 34: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

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in dem es heiszligt dass Investitionen in die Zugaumlnglichkeit Accessibility auch fuumlr breitere Bevoumllkerungsgruppen von Nutzen sind (2013a S 14) Der wirksame Einsatz von IKT zur Unterstuumltzung des Lernens ist beispielhaft fuumlr eine gute Unterrichtspraxis fuumlr alle Lernenden Es muss jedoch bedacht werden dass der Einsatz von IKT fuumlr Inklusion eine neue Paumldagogik fuumlr ein Lernen erfordert die auf der Nutzung von IKT zur Befaumlhigung aller Lernender beruht damit sie selbst uumlber ihr Lernen entscheiden und ihre Entscheidungen umsetzen koumlnnen Die Umsetzung von IKT fuumlr Inklusion kann zunaumlchst bdquodestabilisierende Veraumlnderungenldquo (Sachs 2013) fuumlr alle Interessentraumlger mit sich bringen Durch den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion werden die Entscheidungstraumlger und Fachpersonen aus der Praxis auf jeden Fall vor die Herausforderung gestellt umzudenken und ihre Arbeitsweise zu veraumlndern um Barrieren abzubauen und alle Lernenden in die Lage zu versetzen Nutzen aus den Bildungsmoumlglichkeiten zu ziehen die IKT bieten koumlnnen

IKT fuumlr Inklusion 34

LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

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Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 39

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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LITERATUR

Becta 2007 Quality principles for digital learning resources Coventry Becta Caldwell BJ 2009 The power of networks to transform education An international perspective London iNetSpecialist Schools and Academies Trust Center for Applied Special Technology (CAST) 2011 Universal Design for Learning Guidelines version 20 Wakefield Massachusetts CAST Ebersold S 2011 Inclusion of students with disabilities in tertiary education and employment Paris OECD European Agency for Development in Special Needs EducationWatkins A (Hrsg) 2001 Information and Communication Technology in Special Needs Education Middelfart European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs EducationKyriazopoulou M und Weber H (Hrsg) 2009 Entwicklung eines Satzes von Indikatoren ndash fuumlr die inklusive Bildung in Europa Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011a Participation in Inclusive Education A Framework for Developing Indicators Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2011b Die Entwicklung von Datengrundlagen zur Implementierung Inklusiver Bildung Herausforderungen und Chancen fuumlr die Entwicklung von Indikatoren Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012a Special Needs Education Country Data Odense European Agency for Development in Special Needs Education European Agency for Development in Special Needs Education 2012b Promoting Accessible Information for Lifelong Learning Recommendations and findings of the i-access project Odense European Agency for Development in Special Needs Education Europaumlische Kommission 2013a Mitteilung der Kommission an das Europaumlische Parlament den Rat den Europaumlischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Die Bildung oumlffnen Innovatives Lehren und Lernen fuumlr alle mithilfe neuer Technologien und frei zugaumlnglicher Lehr- und Lernmaterialien SWD(2013) 341 final Bruumlssel Europaumlische Kommission Europaumlische Kommission 2013b Survey of Schools ICT in Education Benchmarking Access Use and Attitudes to Technology in Europersquos Schools Bruumlssel Europaumlische Kommission Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2012 The Impact of Broadband on the Economy Research to Date and Policy Issues Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013a The ICT Opportunity for a Disability Inclusive-Development Framework Genf ITU Internationale Fernmeldeunion (ITU) 2013b The World in 2013 ICT Facts and Figures Genf ITU

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 35

Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

IKT fuumlr Inklusion 36

ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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Page 36: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2007 Students with Disabilities Learning Difficulties and Disadvantages Policies Statistics and Indicators Paris OECD Sachs J 2013 Grundsatzrede auf der Veranstaltung World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Februar 2013 Vereinte Nationen 2006 Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) (Uumlbereinkommen uumlber die Rechte von Menschen mit Behinderungen ndash BRK) New York Vereinte Nationen Dreisprachige Fassung EN DE FR httpwwwunorgDeptsgermanuebereinkommenar61106-dbgblpdf Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2009 Inklusion Leitlinien fuumlr die Bildungspolitik Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und KulturGlobal Initiative for Inclusive Information and Communication Technologies (G3ict) (im Druck) Model Policy Document for Inclusive ICTs in Education Paris UNESCO Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Internationales Bildungsbuumlro (IBE) 2008 Conclusions and Recommendations of the 48th Session of the International Conference on Education (EDBIECONFINTED 485) Genf UNESCO IBE Organisation der Vereinten Nationen fuumlr Erziehung Wissenschaft und Kultur (UNESCO)Institut fuumlr Informationstechnologie im Bildungswesen (IITE) und European Agency for Development in Special Needs Education 2011 ICTs in education for people with disabilities Review of innovative practice Moskau UNESCO IITE Bericht abrufbar unter httpiiteunescoorgpublications3214682 (abgerufen im November 2013) WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 World Report on Disability Genf WHO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2010 Outcomes document Genf Internationale Fernmeldeunion (ITU) Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2013 World Summit on the Information Society (WSIS) +10 Review Event Februar 2013 Elektronische Fassung abrufbar unter httpwwwunescoorgnewencommunication-and-informationflagship-project-activitieswsis-10-review-event-25-27-february-2013about-wsis-10 (abgerufen im November 2013)

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ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

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Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 39

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 37: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

ANHANG 1 GLOSSAR

Barrierefreier Informationszugang ndash Im Rahmen des i-access-Projekts wird unter barrierefreiem Informationszugang verstanden dass die Informationen so bereitgestellt werden dass jeder Mensch die Moumlglichkeit zur bdquogleichberechtigten Teilhabeldquo hat (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf) Cloud-basierte LoumlsungenCloud-Dienste ndash ausgelagerte Cloud-Dienste werden uumlber das Internet den Endnutzern und ihren Einrichtungen per Fernzugriff zur Verfuumlgung gestellt (httpiiteunescoorgpicspublicationsenfiles3214674pdf) Design fuumlr alle ndash ein Gestaltungskonzept fuumlr Produkte und Dienstleistungen die fuumlr moumlglichst viele Menschen benutzbar sein sollen (httpwwweuropean-agencyorgpublicationsereportsICTs-in-Education-for-People-With-DisabilitiesICTs-in-Education-for-people-with-disabilitiespdf) Mit bdquoDesign fuumlr alleldquo wird eine Gestaltungsphilosophie beschrieben deren Ziel es ist dass Produkte Dienstleistungen und Systeme fuumlr moumlglichst viele Menschen ohne Anpassungen benutzbar sind Design fuumlr Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt soziale Inklusion und Gleichstellung (EIDD-Deklaration von Stockholm 2004 ndash httpwwwdesignforalleuropeorgDesign-for-AllEIDD-DocumentsStockholm-Declaration ndash deutsche Fassung httpwwwdesignforalleuropeorguploaddesign20for20allsthlm20declarationstock holm_declaration_deutschpdf) Digital ndash (in Begriffen wie bdquodigitale Inhalteldquo bdquodigitale Dienstleistungenldquo bdquodigitale Ressourcenldquo bdquodigitale Technologieldquo) ndash im Grunde genommen eine andere Bezeichnung fuumlr Computer und Computer-Technologien (Computer speichern und verarbeiten Informationen indem sie sich in Einzelziffern (Digits) umwandeln) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Digitale Kluft ndash bezeichnet die Kluft zwischen Personen die digitale Technologien nutzen koumlnnen und solchen denen das nicht moumlglich ist (httpwwwdigitaldivideorgdigital-dividedigital-divide-defineddigital-divide-defined) Digitale Kultur ndash grundlegende Computerfertigkeiten wie z B Textverarbeitung oder das Internet nutzen koumlnnen (1) Bezeichnet die erforderlichen Faumlhigkeiten zur Erreichung digitaler Kultur Basis sind grundlegende IKT-Fertigkeiten und der Einsatz von Computern zum Abruf zur Bewertung Speicherung Erstellung Praumlsentation und dem Austausch von Informationen und zur Kommunikation in und Beteiligung an kooperativen Netzwerken uumlber das Internet (httpwwweuroparleuropaeuregistredocs_autres_institutionscommission_europeenne sec20082629COM_SEC(2008)2629_ENpdf) Informationen ndash Im Rahmen des i-access-Projekt wird der Begriff bdquoInformationenldquo fuumlr Informationen in jedem Format verwendet ndash Material in gedruckter elektronischer Form Audio- und Video-Medien ndash und auch auf Kommunikation und Interaktion ausgeweitet z B die Moumlglichkeit eine Organisation zu kontaktieren um sich Informationen zu beschaffen Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Informationen die fuumlr das lebenslange

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 37

Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 39

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

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Page 38: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Lernen relevant sind Die Empfehlungen des i-access-Projekts sind jedoch fuumlr jede Form der Bereitstellung von Informationen nuumltzlich (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsi-accessi-access-filesi-access-reportpdf) Informationsgesellschaft ndash eine Gesellschaft in der die Erstellung Verbreitung und Bearbeitung von Informationen zu den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaumlten geworden sind (hellip) Die Informationsgesellschaft gilt als notwendige Voraussetzung fuumlr den Aufbau von Wissensgesellschaften (httpwwwunescoorgnewfileadminMULTIMEDIAHQCICIpdfifapifap_templatepdf) Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ndash umfassen alle technischen Mittel zur Verarbeitung von Informationen und Unterstuumltzung der Kommunikation einschlieszliglich Computer- und Netzwerk-Hardware sowie die notwendige Software Mit anderen Worten bestehen IKT sowohl aus IT als auch aus Telefonie audiovisuellen Medien und der Verarbeitung und Uumlbertragung von Audio- und Video-Medien (httpfoldocorgInformation+and+Communication+Technology) Informations- und Kommunikationstechnologien das sind also Computer Mobiltelefone Digitalkameras Navigationssysteme elektronische Instrumente und Datenaufzeichnungsgeraumlte Rundfunk Fernsehen Computernetze Satellitensysteme (hellip) nahezu alles (Geraumlte und Systeme) was zur elektronischen Verarbeitung und Uumlbertragung von Informationen dient Der Begriff IKT umfasst sowohl die Hardware (die Geraumlte) als auch die Software (die Computerprogramme in den Geraumlten) (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Lernplattformen ndash eine integrierte Kombination interaktiver Online-Dienste die Lehrpersonen Lernende Eltern und andere an der Bildung beteiligte Akteure mit Informationen Instrumenten und Ressourcen zur Unterstuumltzung und Foumlrderung von Bildungsangebot und -management versorgt Es handelt sich nicht um ein einzelnes Produkt bdquovon der Stangeldquo sondern um eine Sammlung von Instrumenten und Dienstleistungen die Unterricht Lernen Management und Verwaltung unterstuumltzen (httpderaioeacuk14851becta_2010_useoflearningplatforms_reportpdf) Mobiltechnologien ndash Mobiltelefone ermoumlglichen einen ortsunabhaumlngigen Zugang zu Informationen sozialen Netzen Instrumenten fuumlr Lernen und Produktivitaumlt und vieles mehr Die Mobilfunkgeraumlte entwickeln sich staumlndig weiter doch vor allem der verbesserte Zugang zu bezahlbaren und verlaumlsslichen Netzen treibt heute den Technologiewandel in diesem Bereich voran Mobiltelefone sind selbst leistungsfaumlhige mobile Computer ndash und sie sind zunehmend fuumlr die Nutzer die erste Wahl wenn es um den Internetzugang geht (httpwwwnmcorgpdf2011-Horizon-Reportpdf) Neue Technologien ndash Instrumente Konzepte Innovationen und Weiterentwicklungen zum Einsatz in vielfaumlltigen Lernumgebungen fuumlr verschiedene bildungsbezogene Zwecke (hellip) diese Technologien sind bdquopotenziell destabilisierend noch nicht vollstaumlndig verstanden und erforschtldquo (httpwwwicdeorgfilestoreNews2004-20102010GVeletsianose-bookEmergingTechnologiespdf) Personalisiertes Lernen ndash zielt darauf ab lernendenzentrierte Bildungschancen durch Selbstregulierung metakognitive Strategien und den Diskurs zwischen Lernenden und

IKT fuumlr Inklusion 38

Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

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Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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Lehrpersonen zu foumlrdern Die Stimme des Lernenden spielt bei der Gestaltung aller Unterrichtsstrategien eine entscheidende Rolle Die Personalisierung beinhaltet auch eine engere Zusammenarbeit mit Eltern und Familien um den Unterstuumltzungsbedarf ganzheitlicher anzugehen und bezieht Lehrpersonen und Lernende konstruktiv in eine zielorientierte Bewertung mit ein bdquoPersonalisierung des Lernensldquo ist nicht gleichbedeutend mit bdquoIndividualisierung des Lernensldquo da Letzteres eine im Wesentlichen von Lehrpersonen ausgehende Maszlignahme ist Die Beteiligung der Lernenden und ihre Einbeziehung in Entscheidungen ist der entscheidende Faktor fuumlr die Unterscheidung der beiden Ansaumltze (httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsra4alsynthesis-report) Technische Hilfsmittel (in Anlehnung an das Englische auch bdquoAssistive Technologyldquo (AT)) ndash adaptive Geraumlte die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu technischen Produkten und Dienstleistungen jeder Art ermoumlglichen Zu den technischen Hilfsmitteln gehoumlrt ein breites Spektrum von IKT von angepassten Tastaturen und Spracherkennungssoftware bis zu Braillezeilen fuumlr Computer und Untertitelungssystemen fuumlr das Fernsehen (httpeceuropaeuinformation_societyactivitieseinclusionpolicyaccessibilityassist_tec hindex_enhtm) Der britische Verband fuumlr Unterstuumltzungstechnologie (British Assistive Technology Association BATA) beschreibt technische Hilfsmittel als Instrumente Ausruumlstung Hardware Software Produkte oder Dienstleistungen zur Erhaltung Erweiterung oder Verbesserung der funktionellen Faumlhigkeiten von Menschen jedes Alters insbesondere Menschen mit Behinderungen die ihnen die Kommunikation und das Lernen erleichtern und ermoumlglichen ein besseres unabhaumlngiges Leben zu fuumlhren und zu genieszligen (httpwwwbataonlineorgfurther-assistive-technology-definition) Technologie ndash wird oft als andere Bezeichnung fuumlr IKT verwendet auch wenn bdquoTechnologieldquo fast jede Art von Instrument oder angewandten Wissens bezeichnen kann Beispielsweise sind Stift und Papier Schiefertafeln Wandtafeln und Whiteboards Elemente der Schreibtechnologie (httpunesdocunescoorgimages0021002134213475Epdf) Universal Design for Learning ndash ein Konzept zum Umgang mit der Vielfalt der Beduumlrfnisse der Lernenden durch Empfehlung flexibler Methoden Materialien und Bewertungsverfahren die Paumldagoginnen und Paumldagogen helfen auf unterschiedliche Beduumlrfnisse einzugehen UDL-Lehrplaumlne sind von Anfang an so konzipiert dass sie den Beduumlrfnissen aller Lernenden entsprechen Ein UDL-Konzept beinhaltet eine flexible Gestaltung von Lernsituationen mit anpassbaren Optionen die es allen Lernenden ermoumlglichen gegenuumlber ihrer individuellen Ausgangsbasis Fortschritte zu erreichen (httpwwwudlcenterorgaboutudl) Universelles Design ndash die Gestaltung von Produkten Umgebungen Programmen und Dienstleistungen die im groumlszligtmoumlglichen Umfang von allen Menschen ohne Anpassung oder spezialisiertes Design genutzt werden koumlnnen bdquoUniverselles Designldquo kann auch bei Bedarf Hilfsmittel fuumlr bestimmte Gruppen mit Behinderungen einschlieszligen (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 39

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Page 40: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Unterstuumltzte Kommunikation (UK) ndash zusaumltzliche Maszlignahmen um Menschen die Schwierigkeiten haben sich per Lautsprache oder schriftlich verstaumlndlich zu machen die Kommunikation zu erleichtern Dies kann u a uumlber Gebaumlrden und Gesten (Systeme ohne Kommunikationshilfen) oder Buumlcher und Spezialcomputer (Systeme mit Kommunikationshilfen) geschehen (International Society of Augmentative and Alternative Communication httpwwwisaac-onlineorgenaacwhat_ishtml) Wissensgesellschaften ndash Wissensgesellschaften sind nach der Definition der UNESCO Gesellschaften in denen die Menschen in der Lage sind Informationen nicht nur zu beschaffen sondern sie auch in Wissen und Verstaumlndnis zu verwandeln was sie besser befaumlhigt ihre Lebensbedingungen zu verbessern und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen (UNESCO 2010 Towards Inclusive Knowledge Societies A review of UNESCOrsquos action in implementing the WSIS outcomes (Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft Die Aktionen der UNESCO zur Umsetzung der WSIS-Ergebnisse) httpunesdocunescoorgimages0018001878187832epdf) Zugaumlnglichkeit ndash In Artikel 9 der BRK wird ZugaumlnglichkeitAccessibility folgendermaszligen definiert bdquoUm Menschen mit Behinderungen eine unabhaumlngige Lebensfuumlhrung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermoumlglichen treffen die Vertragsstaaten geeignete Maszlignahmen mit dem Ziel fuumlr Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt zu Transportmitteln Information und Kommunikation einschlieszliglich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten die der Oumlffentlichkeit in staumldtischen und laumlndlichen Gebieten offenstehen oder fuumlr sie bereitgestellt werden zu gewaumlhrleistenldquo (httpwwwunorgdisabilitiesdocumentsconventionconvoptprot-epdf)

Ein umfangreicheres Glossar der im ICT4I-Projekt verwendeten Begriffe ist abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

IKT fuumlr Inklusion 40

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

wwweuropean-agencyorg

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Page 41: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

ANHANG 2 WEITERE INFORMATIONEN

Projektbereich im Internet

Weitere Einzelheiten zum ICT4I-Projekt sowie alle Materialien und Ergebnisse des Projekts sind im Bereich der Agency-Website zum Projekt ICT4I abrufbar Hierzu gehoumlren

- Laumlnderberichte in denen die politischen Strategien und Praxis in den am ICT4I-Projekt beteiligten Laumlndern beschrieben werden httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-country-reports

- eine Bestandsaufnahme der europaumlischen und internationalen Politik zur Foumlrderung von IKT fuumlr Inklusion insbesondere aktuelle Erklaumlrungen des Ministerrats und Entschlieszligungen in Bezug auf IKT httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentspolicy-supporting-ict-for-inclusionpdf

- eine Bestandsaufnahme der Forschungsliteratur uumlber den Einsatz von IKT in inklusiven Schulen die sowohl internationale Quellen (u a die Arbeit von UNESCO und Organisation fuumlr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ndash OECD) als auch europaumlische Quellen und auf nationaler Ebene erhobene Informationen aus den beteiligten Laumlndern beruumlcksichtigt httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict-for-inclusion-documentsICT4I-Research-Literature-Reviewpdf

- eine Online-Sammlung nationaler Ressourcen zur IKT fuumlr Inklusion mit innovativen Beispielen und Forschungs-Abstracts zu den wichtigsten Forschungsthemen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

- eine Sammlung von Links zu vorhandenen Ressourcen und Datenbanken mit Informationen von auf internationaler und europaumlischer Ebene aktiven Organisationen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iinternational-resources

- ein Glossar mit saumlmtlichen im Projekt verwendeten Begriffen httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iict4i-glossary

Rahmen und Methodik des Projekts Im Dokument bdquoProjektrahmen und Methodikldquo wird die allgemeine Methodik des Projektes Informations- und Kommunikationstechnologien fuumlr Inklusion (ICT4I) beschrieben Dieser Uumlberblick wurde ergaumlnzend zu allen anderen Ergebnissen des Projekts ICT4I erstellt Es werden der konzeptionelle Rahmen sowie die Hauptmerkmale und Parameter des Projekts beschrieben und ein Uumlberblick uumlber die Methoden zur Erhebung und Analyse der Informationen gegeben Das Dokument steht in elektronischer Form zur Verfuumlgung unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4iproject-framework-and-methodology Elektronische Veroumlffentlichung zum Projekt IKT fuumlr Inklusion

Alle Informationen wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem ICT4I-Synthesebericht wurden mit Querverweisen und Links zu den Originalquellen der im Rahmen der Projektaktivitaumlten gesammelten Informationen aus den Laumlnderberichten der Projektstrategie und Literaturstudien Politik- und Praxisbeispielen Ressourcen und Forschungs-Abstracts versehen

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 41

Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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Diese ausfuumlhrliche Dokumentation ist als in verschiedenen Formaten zugaumlngliche elektronische Veroumlffentlichung (nur in englischer Sprache) abrufbar unter httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

IKT fuumlr Inklusion 42

ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

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2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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Dienststelle Bruumlssel

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ANHANG 3 RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION-STRATEGIEN

Das Rahmendokument wurde entwickelt um ein Anliegen aus den ICT4I-Projektaktivitaumlten weiterzuverfolgen ndash naumlmlich die Notwendigkeit die Unterstuumltzung der Lernenden Lehrpersonen und Schulen zu beobachten und zu uumlberwachen damit ein kohaumlrentes System von IKT fuumlr Inklusion-Strategien und Angeboten kurz- wie langfristig sichergestellt wird Das hier vorgestellte Rahmendokument ist zu verstehen als Instrument zur Unterstuumltzung der verschiedenen Phasen der Umsetzung der einschlaumlgigen politischen Strategien Auditierung (Untersuchung der aktuellen Situation) Sicherstellung wesentlicher Voraussetzungen fuumlr die Umsetzung Durchfuumlhrung der strategischen Maszlignahmen im Hinblick auf die Politikziele Monitoring saumlmtlicher Aktivitaumlten zur Umsetzung der politischen Strategie und Verbreitung der Informationen uumlber die Ergebnisse der Politikumsetzung Diese Phasen sind als Zyklen zu sehen da Monitoring- und Verbreitungsmaszlignahmen notwendigerweise zu weiteren Untersuchungs- und Uumlberpruumlfungstaumltigkeiten fuumlhren Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien bietet den Laumlndern eine flexible Struktur die sie fuumlr die Diskussion Anpassung und Entwicklung ihrer eigenen Datenerfassung zu Auditierungs- Benchmarking- Monitoring- und Evaluierungszwecken im einschlaumlgigen Bereich nutzen koumlnnen Dieser Rahmen kann im Kontext der einzelnen Laumlnder weiterentwickelt werden um

- sicherzustellen dass die Rechte aller Lernenden im Hinblick auf den Zugang zu IKT gewahrt werden und um

- die Effizienz des IKT fuumlr Inklusion-Angebots zu uumlberpruumlfen Im Rahmendokument sind alle Aspekte der fuumlr IKT fuumlr Inklusion benoumltigten Infrastrukturen beruumlcksichtigt Der Rahmen ist eine moumlgliche Maszlignahme im Sinne der zentralen Forderung der BRK Datenerfassung und Monitoring bezuumlglich der Nutzung von IKT als Instrument zur Foumlrderung der Gleichbehandlung des Zugangs zu geeigneten IKT als Rechtsanspruch der Ausbildung der paumldagogischen Fachpersonen und der Foumlrderung von Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich voranzubringen Diese vier Punkte bilden das tragende Geruumlst fuumlr saumlmtliche Inhalte des Rahmendokuments Darin werden die Punkte beruumlcksichtigt die im Projekt als Entwicklungen mit den staumlrksten Auswirkungen auf Strategien und Praxis der IKT fuumlr Inklusion hervorgehoben wurden (siehe Abschnitt 32) Der vorgegebene Rahmen deckt unterschiedliche Ebenen des Bildungssystems ab die sich auf die Bildungserfahrungen von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf auswirken ndash die Ebene der einzelnen Lernenden die Ebene LehrpersonUnterricht die Schulebene die regionale und die nationale Ebene Das Rahmendokument wurde zwar als allgemeines Instrument konzipiert das sich auf alle Ebenen des Einsatzes von IKT fuumlr Inklusion bezieht kann aber auch fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien auf einer oder mehreren spezifischen Ebenen benutzt werden Dieser mehrere Ebenen umfassende Rahmen entspricht den Vorgaben aktueller und fruumlherer Arbeiten zum Thema effiziente Datenerfassung im Hinblick auf inklusive Bildung

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 43

(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

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(OECD 2007 Ebersold 2011 European Agency 2011b WeltgesundheitsorganisationWeltbank 2011 UNESCOG3ict im Druck) Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien basiert auf drei Praumlmissen (i) Alle relevanten Interessentraumlger muumlssen in das Monitoring der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden

- Die wichtigsten Interessentraumlger und Partner fuumlr die Datenerfassungsprozesse (Organisationen Wissenschaftler usw) muumlssen ermittelt werden damit partizipatorische Datenerfassungsverfahren bei denen die Lernenden ihre Familien und Vertreter einbezogen werden entwickelt und genutzt werden koumlnnen

- Die betreffenden Interessentraumlger muumlssen in die Einigung auf einen Aktionsplan mit Meilensteinen fuumlr die Uumlberwachung und Evaluierung der IKT fuumlr Inklusion-Strategien einbezogen werden Dies umfasst unter anderem die Einigung in der Frage auf welchen Schwerpunkt die Erfassung quantitativer input-orientierter Daten (z B Anwendung von Zugaumlnglichkeits-Accessibilitynormen Daten aus Beschaffungsvorgaumlngen usw) und qualitativer Daten uumlber Prozesse und Ergebnisse ausgerichtet werden soll

(ii) Fuumlr das Monitoring der einschlaumlgigen Strategien muumlssen verschiedene Arten von Daten und Informationen zusammengetragen werden

- Daten uumlber quantitative Maszlignahmen allein bieten keine Informationsgrundlage fuumlr die Evaluierung von politischen Strategien Es muumlssen quantitative und qualitative Daten zusammengetragen werden die als Informationsgrundlage fuumlr Diskussionen uumlber die Ergebnisse undoder Vorteile eines barrierefreien IKT-Angebots dienen koumlnnen Es sollten qualitative wie quantitative Daten zu Inputs sowie zu Prozessen und Ergebnissen in Bezug auf die Nutzung von IKT in der inklusiven Bildung verfuumlgbar sein

- Organisationen und Fachpersonen im Bildungssystem koumlnnen nuumltzliche Anregungen aus strukturierten Informationen zu innovativen Beispielen uumlber die Auswirkungen der Nutzung der IKT in der inklusiven Bildung beziehen

(iii) Die verschiedenen Quellen fuumlr Datenerfassungsmethoden und Befunde muumlssen mit Querverweisen versehen werden

- Es muss ein Rahmen fuumlr Datenerfassungsverfahren zur Untersuchung der Rechte der Lernenden sowie fuumlr Fragen der Systemeffizienz entwickelt werden damit die Auswirkungen von IKT fuumlr Inklusion fuumlr die Lernenden Lehrpersonen und Schulen uumlberwacht werden koumlnnen

- Dazu muss die spezifische Datenerfassung im Bereich IKT fuumlr Inklusion mit Querverweisen auf andere Bereiche der nationalen undoder internationalen Datenerfassung versehen werden um Doppelarbeit zu vermeiden und die Einhaltung einschlaumlgiger Vorgaben sicherzustellen Als erster Schritt muss ermittelt werden welche Daten vorhanden sind und wo Luumlcken bestehen und Informationen fehlen

- IKT haben groszliges Potenzial als Instrument fuumlr die Erfassung verschiedener Arten von Daten und Informationen zu Zwecken der Politikuumlberwachung eingesetzt zu werden

IKT fuumlr Inklusion 44

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

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Page 45: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

Das Rahmendokument fuumlr das Monitoring von IKT fuumlr Inklusion-Strategien soll als praktisches Instrument dienen laumlngerfristige Datenerfassungen in Erwaumlgung zu ziehen die in bestehende digitale Strategien integriert werden koumlnnen und sich fuumlr breiter angelegte IKT-Initiativen eignen Das Rahmendokument basiert auf einer Struktur von aufeinander bezogenen und sich gegenseitig unterstuumltzenden Politikzielen spezifischen Einzelzielen und Maszlignahmen

- Uumlbergeordnete Ziele von IKT fuumlr Inklusion-Strategien ndash Beschreibung der allgemeinen Absichten die mit einer Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion verfolgt werden

- Zu erreichende Politikziele ndash Herausarbeitung der spezifischen Einzelziele die im Rahmen der uumlbergeordneten Ziele erreicht werden sollen Die Wirksamkeit der Umsetzung jeglicher IKT fuumlr Inklusion-Strategie muss sich daran messen lassen inwieweit die festgelegten Einzelziele verwirklicht wurden

- Zu uumlberwachende strategische Maszlignahmen ndash Beschreibung der spezifischen Maszlignahmen die als Instrumente eingesetzt werden und von denen erwartet wird dass sie das groumlszligte Potenzial haben die gewuumlnschten Veraumlnderungen und Entwicklungen herbeizufuumlhren

Im weiter unten folgenden Raster wurden die ermittelten Maszlignahmen in einer Weise beschrieben die fuumlr eine einfache Uumlberwachung geeignet ist hierfuumlr koumlnnen Maszligeinheiten verwendet werden die den Grad der Umsetzung angeben ndash beispielsweise vollstaumlndigteilweisenicht umgesetzt Durch die Verwendung einfacher Maszligeinheiten kann die vollstaumlndige Umsetzung der einzelnen Maszlignahmen bewertet und festgehalten werden Die hier vorgestellten konkreten Maszligeinheiten und ihr Wortlaut sind jedoch lediglich Beispiele die zur Diskussion gestellt werden die Laumlnder haben moumlglicherweise andere Maszligeinheiten die auf die vorgeschlagenen strategischen Maszlignahmen angewendet werden koumlnnen Das Rahmendokument umfasst ein einfaches Raster das an verschiedene nationale oder regionale Kontexte angepasst werden kann Um die Diskussion in den Laumlndern und die Entwicklungsarbeit in Bezug auf das Politik-Monitoring zu unterstuumltzen unterliegt der im Raster enthaltene Text nicht dem Urheberrecht und darf von politischen Entscheidungstraumlgern und Fachpersonen weiterentwickelt und veraumlndert werden um ihn den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen ihres Landes anzupassen Auf der Website der Agency sind bearbeitbare elektronische Fassungen des Rahmendokuments in den Sprachen aller Mitgliedslaumlnder der Agency abrufbar sie koumlnnen heruntergeladen und fuumlr neue Zwecke verwendet werden sofern auf die urspruumlngliche Quelle verwiesen wird httpwwweuropean-agencyorgagency-projectsict4i

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 45

RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

IKT fuumlr Inklusion 46

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

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RAHMENDOKUMENT FUumlR DAS MONITORING VON IKT FUumlR INKLUSION -STRATEGIEN

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

11 IKT werden als Instrument zur 11a Es findet eine umfassende Sensibilisierung fuumlr die Unterstuumltzung der Bildungsteilhabe Bedeutung der IKT als Instrument zur Unterstuumltzung der von Lernenden mit Behinderungen Bildungsteilhabe von Lernenden mit Behinderungen und und sonderpaumldagogischem sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen statt Foumlrderbedarf in inklusiven Schulen genutzt 11b Analysen der lokalen Situation im Hinblick auf die

Verfuumlgbarkeit geeigneter IKT und zugehoumlriger Ressourcen wurden durchgefuumlhrt

11c Die potenziellen Auswirkungen der Barrieren im Hinblick auf die Nutzung von IKT (Lernbeduumlrfnisse Gender soziale oder geografische Isolierung undoder soziooumlkonomische Faktoren) bei der Verteilung von IKT-Ressourcen in der inklusiven Bildung wurden von allen relevanten Interessentraumlgern evaluiert

11d Mindeststandards fuumlr die Verfuumlgbarkeit und den Zugang zu IKT-Instrumenten -Diensten und -Inhalten wurden von allen Interessentraumlgern ermittelt und vereinbart

12 IKT werden zur Unterstuumltzung 12a Es wurden strukturierte Verfahren zur Einschaumltzung des IKT-personalisierter Lernkonzepte fuumlr Bedarfs entwickelt mit denen der funktionelle Bedarf der Lernende mit Behinderungen und einzelnen Lernenden an besonderen IKT-Instrumenten ermittelt sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden kann in inklusiven Schulen eingesetzt 12b Alle Lernenden haben die Gelegenheit ihre persoumlnlichen

Praumlferenzen fuumlr den Zugang zu IKT und technischen Hilfsmitteln selbst einzuschaumltzen und umzusetzen

12c Der IKT-Bedarf von Lernenden die zusaumltzliche Unterstuumltzung benoumltigen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern undoder Vormuumlndern die die Lernenden bei der Formulierung ihrer Praumlferenzen unterstuumltzen koumlnnen ermittelt

12d Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf werden unter Entwicklungsgesichtspunkten unterstuumltzt damit sie den Zugang zu IKT finden und faumlhige und letztlich selbstbewusste IKT-Nutzer werden

12e Die IKT-Nutzung wird bei Lernenden die einen individuellen Foumlrderplan oder ein aumlhnliches Planungsdokument haben in den Plan aufgenommen

13 Die Lernenden erleben eine 13a IKT stehen zur Lern-Unterstuumltzung Einzelner in den Schulen luumlckenlose Verfuumlgbarkeit allgemeiner zur Verfuumlgung und werden in unterschiedlichen Situationen im und spezieller IKT auf gleich haumluslichen sozialen oder paumldagogischen Umfeld und beim bleibendem Niveau in der Schule zu lebenslangen Lernen zur Verfuumlgung gestellt bzw in diese Hause und bei Uumlbergaumlngen zu Lernumfelder transferiert anderen Bildungsbereichen 13b IKT-Uumlbergangsplaumlne zur Unterstuumltzung der Verfuumlgbarkeit

von IKT bei Wechseln zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen wurden entwickelt und umgesetzt

13c Mechanismen fuumlr die bereichsuumlbergreifende

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1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

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Page 47: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

1 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lernenden Alle Lernenden sind in der Lage IKT fuumlr ihr Lernen in inklusiven Schulen effizient zu nutzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Zusammenarbeit zur Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu IKT in allen (haumluslichen sozialen und schulischen) Umfeldern wurden entwickelt und umgesetzt

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 47

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

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Page 48: Informaions- und Kommunikaions- technologien (IKT) für Inklusion · 2017. 7. 28. · IKT für Inklusion und als Grundlage für das Monitoring dieser Politik und Praxis. Die Ergebnisse

2 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Ebene der Lehrpersonendes Unterrichts Alle Lehrpersonen sind in der Lage IKT zur Unterstuumltzung des Lernens in inklusiven Schulen wirksam einzusetzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

21 Aus Einstellungen der 21a Alle Lehrpersonen und sie unterstuumltzenden Fachkraumlfte sind Lehrpersonen herruumlhrende Barrieren in die Ermittlung von Prioritaumlten fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten gegenuumlber der Nutzung von fuumlr die Nutzung von IKT fuumlr Inklusion einbezogen wie zum Technologien undoder gegenuumlber Beispiel in die Ermittlung professioneller Standards Prioritaumlten der inklusiven Bildung werden durch fuumlr die Ausbildung und wirksamer Unterstuumltzungsmechanismen geeignete Aus- und Fortbildung erkannt und thematisiert 21b Ein umfassendes IKT fuumlr Inklusion-Ausbildungsprogramm

fuumlr alle Lehrpersonen das sowohl in der Erstausbildung als auch in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt wird wurde entwickelt

21c Jedes Ausbildungsprogramm enthaumllt kohaumlrente Verbindungen zwischen der spezifischen Ausbildung im Einsatz von IKT und technischer Hilfsmittel (AT) und der allgemeinen Ausbildung in inklusiver Bildung

21d Instrumente zur Beobachtung und Uumlberwachung der Wirksamkeit der Ausbildung im Bereich IKT fuumlr Inklusion wurden entwickelt und umgesetzt

22 Lehrpersonen erhalten beim 22a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezifische allgemeinen Einsatz von IKT zur Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung von IKT-gestuumltzten Lernfoumlrderung wie auch beim lernendenzentrierten Unterrichtsmethoden in Anspruch nehmen speziellen Einsatz technischer Hilfsmittel wirksame Unterstuumltzung 22b Alle Lehrpersonen koumlnnen an spezifischen

Ausbildungsmaszlignahmen teilnehmen in denen ihnen vermittelt wird wie die Zugaumlnglichkeits-Funktionen von Standard-IKT-Instrumenten mit maximalem Nutzen eingesetzt werden koumlnnen

22c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von IKT im Unterricht zu unterstuumltzen

22d Geeignete technologiebasierte Instrumente stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen beim Einsatz von Assessment-fuumlr-das-Lernen-Ansaumltzen zu unterstuumltzen

23 Lehrpersonen werden bei der 23a Alle Lehrpersonen koumlnnen spezielle Schulungen in Nutzung von IKT als Instrument fuumlr Anspruch nehmen in denen sie lernen die IKT-Praumlferenzen der personalisiertes Lernen in inklusiven Lernenden zu ermitteln um anschlieszligend die Lernenden bei der Schulen wirksam unterstuumltzt diesbezuumlglichen Selbsteinschaumltzung und Umsetzung

unterstuumltzen zu koumlnnen

23b Allen Lehrpersonen stehen spezielle Ausbildungsmaszlignahmen in der Anwendung personalisierter IKT-gestuumltzter Lernkonzepte zur Verfuumlgung

23c Geeignete Lehrmaterialien stehen zur Verfuumlgung um Lehrpersonen bei ihrem Einsatz von personalisierten IKT-gestuumltzten Lernkonzepten zu unterstuumltzen

IKT fuumlr Inklusion 48

3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 53

Sekretariat

secretariateuropean-agencyorg

Dienststelle Bruumlssel

brusselsofficeeuropean-agencyorg

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3 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die Schulebene Alle Schulen sind in der Lage eine effiziente und zukunftsfaumlhige IKT-Infrastruktur einzufuumlhren und zu pflegen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

31 Die Schulen haben Zugang zu 31a Alle Schulen haben Strategien im Hinblick auf IKT fuumlr einer effizienten und zukunftsfaumlhigen Inklusion und strategische Aktionsplaumlne eingefuumlhrt die auf die IKT-Infrastruktur nationale IKT fuumlr Inklusion Strategie abgestimmt ist

31b Alle Schulen haben einschlaumlgige Benchmarks festgelegt und verwenden sie fuumlr die Uumlberwachung des Einsatzes der IKT zur Unterstuumltzung aller Lernenden

31c Alle strategischen IKT-Aktionsplaumlne auf Schulebene sind uumlber anerkannte regionale oder nationale Mechanismen ausreichend finanziell ausgestattet

31d Alle Schulen halten sich an anerkannte Mindeststandards fuumlr die Zugaumlnglichkeit von IKT unter anderem in den Bereichen Internetzugaumlnglichkeit sichere Internetnutzung (E-Safety) und frei zugaumlngliche Inhalte

32 Die Schulen und alle in ihrem 32a Alle Schulen haben Zugang zu interdisziplinaumlren Rahmen taumltigen Fachpersonen Unterstuumltzungsstrukturen fuumlr den Bereich IKT fuumlr Inklusion und werden wirksam in die Lage versetzt nutzen diese IKT effizient zu nutzen um eine umfassendere Teilhabe von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

32b Alle Schulen haben Zugang zu verschiedenen Formen digitaler Curricula sowie zu Inhalten und Lernmaterialien die an spezifische Lernsituationen angepasst werden koumlnnen

zu erreichen und ihnen mehr 32c Alle Schulteams werden darin unterstuumltzt ihre eigenen Lernmoumlglichkeiten zu verschaffen digitalen Lehrmaterialien zu entwickeln die fuumlr Lernende mit

unterschiedlichen Beduumlrfnissen physisch sensorisch und kognitiv zugaumlnglich sind

32d Alle Schulteams haben klare und kohaumlrente Leitfaumlden erhalten in denen beschrieben ist wie standardisierte High-stakes-Assessment-Verfahren (Durchfuumlhrung echter Pruumlfungen) durch die Nutzung von IKT inklusiver gestaltet werden koumlnnen

33 Die Schulleitungen sind in der Lage die Nutzung von IKT zur Lernfoumlrderung in inklusiven Schulen zu foumlrdern

33a Alle Schulleiterinnen und Schulleiter werden darin unterstuumltzt ihre Rolle in der inklusiven Bildung wahrzunehmen und Diversitaumlt im Unterricht als Lern-Gelegenheit zu betrachten

33b Alle Schulleiterinnen und Schulleiter haben Zugang zu interdisziplinaumlrer Unterstuumltzung im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Vision der Nutzung von IKT zur Foumlrderung der inklusiven Bildung und die Verwaltung des entsprechenden Prozesses

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 49

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

41 Alle Beteiligten sehen den 41a Alle Interessentraumlger im IKT-Bereich und der inklusiven Einsatz von IKT fuumlr Inklusion als Bildung betrachten den Zugang zu geeigneten IKT und Instrument zum Ausbau der technischen Hilfsmitteln (AT) als Menschenrecht Bildungsbeteiligung und zur Erweiterung der Bildungschancen fuumlr alle Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf

41b Alle Beteiligten haben erkannt dass zugaumlngliche IKT zur Erweiterung der Bildungsbeteiligung und der Bildungschancen fuumlr Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf genutzt werden koumlnnen

41c Sensibilisierungskampagnen mit dem ausdruumlcklichen Ziel der Entwicklung positiver Einstellungen gegenuumlber Menschen mit Behinderungen Lernschwierigkeiten und besonderem Foumlrderbedarf wurden entwickelt und zusammen mit politischen Entscheidungstraumlgern und allen wichtigen Interessentraumlgern die mit IKT befasst sind umgesetzt

41d Sensibilisierungskampagnen zum Mehrwert den IKT fuumlr das Lernen erbringen koumlnnen und den allgemeinen Vorteilen fuumlr die Gesellschaft die zugaumlngliche IKT im Hinblick auf bessere Infrastrukturen fuumlr alle Lernenden nicht nur solche mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf erbringen wurden entwickelt und umgesetzt

41e Klare und umfassende Informationen uumlber die Verfuumlgbarkeit zugaumlnglicher IKT fuumlr spezifische Lernbeduumlrfnisse wurden in allen Bildungsbereichen bereitgestellt

41f Es ist ein gemeinsames Konzept aller Beteiligten mit einer gemeinsamen Sprache vorhanden das auf einem Konsens bezuumlglich der IKT fuumlr Inklusion -Ansaumltze beruht

41g Unter den wichtigsten Interessentraumlgern besteht Einigkeit bezuumlglich der fuumlr eine effiziente IKT-Infrastruktur erforderlichen Elemente

42 Auf nationaler Ebene ist eine 42a Es wurden Audits auf nationaler und lokaler Ebene einvernehmliche durchgefuumlhrt um vorrangige Bereiche fuumlr Politikentwicklung und bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Kapazitaumltsaufbau zu ermitteln Inklusion -Strategie vorhanden 42b Es besteht Einigkeit zwischen politischen

Entscheidungstraumlgern Forschern paumldagogischen Fachpersonen und Nutzern uumlber die Definition von Schluumlsselbegriffen (wie z B zugaumlngliche IKT oder inklusive Bildung) die im Rahmen jeder Strategie im Bereich IKT fuumlr Inklusion genutzt werden

42c Es sind Mechanismen vorhanden uumlber die Lernende mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihre Eltern und Vertretungsgruppen zu einschlaumlgigen Debatten auf lokaler regionaler und nationaler Ebene beitragen koumlnnen

42d Es wurde eine bereichsuumlbergreifende IKT fuumlr Inklusion-Strategie entwickelt die Folgendes abdeckt Aufgaben und Zustaumlndigkeiten Angebot und Unterstuumltzungsstrukturen Konzepte des universellen Designs Leitfaumlden fuumlr Interoperabilitaumlt Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Leitlinien fuumlr die Beschaffung

IKT fuumlr Inklusion 50

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

IKT fuumlr Inklusion 52

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

42e Saumlmtliche Ziele und Maszlignahmen der ICT4I-Strategien schlagen sich in anderen politischen Richtlinien (fuumlr die allgemeine Bildung die inklusive Bildung den Einsatz von IKT in der Bildung ganz allgemein) nieder und die Inhalte enthalten Querverweise auf alle anderen relevanten politischen Strategien damit eine kohaumlrente Politik-Umsetzung sichergestellt ist

42f Es wurde eine Strategie zur wirksamen Kommunikation der ICT4I-Politik an alle Beteiligten entwickelt und umgesetzt

42g Die mit den IKT fuumlr Inklusion-Strategien zusammenhaumlngenden Rechenschaftsmechanismen ndash einschlieszliglich der Methoden fuumlr eine systematische Wirkungsbewertung ndash und ihre Umsetzung wurden mit allen Interessentraumlgern diskutiert und vereinbart

42h Grundsaumltze und Anforderungen des universellen Designs fuumlr die Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standardswurden im Oumlkosystem der IKT-Zulieferer bekannt gemacht

42i Mindeststandards fuumlr die Bereitstellung von Instrumenten zur Verbesserung der IKT-Zugaumlnglichkeit in allen Bildungsbereichen wurden im Rahmen der IKT-Strategien festgelegt

42j Eine an Grundsaumltzen des universellen Designs ausgerichtete Rahmenvereinbarung fuumlr die Beschaffung wurde auf nationaler Ebene entwickelt

42k Eine nationale Datenbank mit Informationen uumlber Beschaffungsmoumlglichkeiten zugaumlnglicher IKT (Produkte akkreditierte Haumlndler usw) wurde eingerichtet und bekannt gemacht

42l Alle fuumlr die Bereitstellung von Dienstleistungen im paumldagogischen undoder IKT-Bereich zustaumlndigen Diensteanbieter wurden uumlber ihre Verantwortung informiert und handeln in Uumlbereinstimmung mit der IKT fuumlr Inklusion-Strategie

43 Es ist eine effiziente Infrastruktur 43a Zugaumlngliche IKT sind in allen Bildungsbereichen und fuumlr den Einsatz von IKT fuumlr Inklusion haumluslichen Situationen luumlckenlos verfuumlgbar technische Hilfsmittel in allen schulischen haumluslichen und die in einem Bildungskontext verfuumlgbar sind stehen auch in der sozialen Umfeldern vorhanden entsprechenden haumluslichen Umgebung sowie beim Wechsel in

einen anderen Bildungsbereich zur Verfuumlgung

43b Eine effiziente IKT-Infrastruktur ndash einschlieszliglich Bedarfsermittlung Beschaffung Installation WartungPflege Schulung und Support ndash die Innovation in der inklusiven Bildungspraxis auf der Ebene der Organisationen foumlrdert wurde in allen Bildungsumgebungen eingerichtet

43c Der Gesamtrahmen des IKT fuumlr Inklusion- Angebots ist zweckdienlich erschwinglich und langfristig funktionsfaumlhig

43d Alle Schulen folgen einem vereinbarten Ansatz bei der Anwendung von Zugaumlnglichkeit Accessibility Standards und Beschaffungsleitlinien

43e Es bestehen offizielle Verbindungen zwischen der

Entwicklungen und Chancen in den europaumlischen Laumlndern 51

4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Lehrerbildung und der Ausbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Medien- und Informationsfachkraumlfte der IKT-Anbieter IT-Fachkraumlfte und Webmaster Administratoren und des Support-Personals fuumlr technische Hilfsmittel um einen gemeinsamen Ansatz zu gewaumlhrleisten der dieselbe Sprache und einheitliche Konzepte verwendet

43f Alle professionellen Ausbilder die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen wurden in der Nutzung von IKT ganz allgemein sowie speziell in der Nutzung von zugaumlnglichen IKT ausgebildet

43g Parallel zur Ausbildung der Lehrpersonen werden Eltern Familien Pflegepersonen oder Vertreter von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in der Nutzung zugaumlnglicher IKT fuumlr Inklusion geschult

43h Erfahrene Nutzer zugaumlnglicher IKT wurden dabei unterstuumltzt eine Vorbildfunktion bei der Vermittlung beispielhafter Verfahren fuumlr andere Lernende Lehrpersonen und IKT-Fachkraumlfte zu uumlbernehmen

43i Ein breiter Zugang zu allgemeinen Bildungsressourcen (wie Bibliotheken) Fernlernmoumlglichkeiten einschlieszliglich inklusiver Lerninstrumente Inhalte und Unterstuumltzung fuumlr Lernende ihre Familien und ihre Vertreter in allen formalen und informellen Lernsituationen werden unterstuumltzt

43j Lokale Initiativen fuumlr den Aufbau von Kapazitaumlten zur Foumlrderung der Entwicklung von IKT fuumlr Inklusion werden unterstuumltzt

44 Es wird ein echter kontinuierlicher Dialog mit allen Interessentraumlgern die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen gefuumlhrt und sie werden konsultiert

44a Ein kontinuierlicher aktiver Dialog mit den wichtigsten Beteiligten ndash Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf ihren Eltern Familien und Fuumlrsprechern sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und ndashallen die sich mit IKT fuumlr Inklusion befassen ndash wurde eingerichtet

44b Es wurden Mechanismen eingerichtet uumlber die die Stimme von Lernenden mit Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in allen Bildungszusammenhaumlngen Gehoumlr findet

44c Die individuellen und kollektiven Verantwortlichkeiten der Interessentraumlger wurden praumlzisiert und konsistent und effizient kommuniziert

44d Es wurde Unterstuumltzung bereitgestellt fuumlr Initiativen der Interessentraumlger zur Foumlrderung von Austausch von technischen Hilfsmitteln unter verschiedenen Endbenutzergruppen Zugang zu gemeindenahen informellen Lernmoumlglichkeiten Erweiterung des Zugangs zu oumlffentlichen Lernmitteln und Fernlernmoumlglichkeiten

44e Die Schulen haben Unterstuumltzung bei Innovationsmaszlignahmen fuumlr die Nutzung neuer Technologie zur Kommunikation mit unterschiedlichen Interessentraumlgern in der inklusiven Bildung erhalten

45 Forschungs- und 45a In Zusammenarbeit mit allen wichtigen Interessentraumlgern

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4 Uumlbergeordnetes Ziel von IKT fuumlr Inklusion-Strategien fuumlr die regionalenationale Ebene Die IKT-Infrastruktur auf nationaler undoder regionaler Ebene ist geeignet die Arbeit aller Schulen und Lehrpersonen in der inklusiven Bildung effizient zu unterstuumltzen

Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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Zu erreichende Einzelziele Strategische Maszlignahmen bei denen uumlberwacht werden muss in welchem Umfang folgende Ziele erreicht sind

Entwicklungsinitiativen die wurde ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm nutzereinbeziehende und entwickelt das alle Aspekte von Strategien im Bereich IKT fuumlr nutzerzentrierte Ansaumltze verfolgen Inklusion und ihre mittel- und langfristigen Auswirkungen und zu neuen zugaumlnglichen von untersucht allen Lernenden mit und ohne Behinderungen und sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf verwendbaren IKT-Instrumenten

45b Eine angemessene Finanzierung aus nationalen undoder internationalen Quellen zur Unterstuumltzung des Forschungsprogramms wurde sichergestellt

fuumlhren werden unterstuumltzt 45c Es wurden Mindeststandards fuumlr den Zugang zu finanzieller Unterstuumltzung fuumlr die Forschung ndash unter anderem die Notwendigkeit nutzereinbeziehende und nutzerzentrierte Ansaumltze zu verwenden und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Technologie und ihre Anwendung auf personalisiertes Lernen in der inklusiven Bildung zu legen ndash ermittelt

45d Wichtige Partner in Forschung und Entwicklung ndash Industrie Vertreter der Kommunen ndash haben sich gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft aktiv engagiert

45e Die Forschungsinitiativen beruumlcksichtigen den Kontext des lebenslangen Lernens und konzentrieren sich nicht nur auf Schulen

45f Aus Forschungsinitiativen hervorgegangene frei zugaumlngliche DatenbankenWissenszentren mit Befunden und Ergebnissen bezuumlglich der Nutzung von IKT in unterschiedlichen Bildungskontexten wurden errichtet

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