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AMICHAI NEWS LETTER Ausgabe Nr. 3, März 2013 Infobla des Jugendzentrums Amichai der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main www.amichai.de CHAG PESSACH SAMEACH!

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AMICHAI NEWSLETTERAusgabe Nr. 3, März 2013

Infoblatt des Jugendzentrums Amichai der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Mainwww.amichai.de

CHAG PESSACH SAMEACH!

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Jugendzentrum Amichai & ZJD drehen den diesjährigen Jewrovision Film im GibsonDass das Gibson eines der angesagtestenund feinsten Clubs in der MainmetropoleFrankfurt ist, ist allgemein bekannt. Dassder neue Club an der Zeil sich aber auchals gute Location für einen Clipdreh an-bietet, haben das Jugendzentrum Ami-chai und die ZJD am 9. Januar erfahrenkönnen. Nach großen Anstrengungenund viel Mühe wurde der Club der zio-nistischen Jugend Deutschland und demJugendzentrum Amichai aus Frankfurtfür den Dreh für die Jewrovision in Mün-chen am 02. März 2013 zur Verfügunggestellt, wo talentierte Jugendliche ausganz Deutschland um den begehrtenPokal kämpfen werden. Die ZJD und dasJugendzentrum „Amichai“, die zusam-men in München für ihre Stadt auftreten,haben sich gemeinsam als Konzept fürden Clip ein „Speed-Dating“ – dieschnelle Art des Kennenlernens- einfal-len lassen. Nach einigen erfolgreichen,aufregenden aber auch anstrengendenStunden war der Dreh schließlich fertigund alle waren von dem Ergebnis desDrehs begeistert.

Seit Oktober 2012 haben acht jungeTänzer und vier Sänger fleißig für denAuftritt in München geprobt und die Ma-drichim sich dieses Jahr etwas ganz ex-klusives einfallen lassen.

Nachdem die Frankfurter letztes Jahrden ersten Preis für das beste Video er-halten haben, hofft man nun endlichzum ersten Mal dieses Jahr zwei Pokalenach Frankfurt zu holen – einen für dasoriginellste Video und den zweiten fürdie beste Performance - Bleibt uns schließ-lich nur noch zu sagen: Daumen drückenund Frankfurt anfeuern, denn jetzt heissstes: „Frankfurt relights your fire“.

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München 2013

Mit dem Motto „Frankfurt relights your fire“ haben sich knapp 100Teilnehmer aus dem Jugendzentrum Amichai zusammen mit derZJD auf den Weg nach München zur Jewrovision gemacht. Insge-samt vier Monate haben die Jugendlichen für den Auftritt geprobt.Alles musste für den großen Tag sitzen: Der Gesang, die Perfor-mance, das Bühnenbild, Garderobe, Maske sowie die Gruppendy-namik. Das Video war bereits Anfang Januar fertig. Mit demkreativen Konzept eines „Speed-Datings“ – die schnelle Art desKennenlernens- hofften die jungen Frankfurter die Juroren diesesJahr überzeugen zu können. Mit freundlicher Unterstützung vomGibson wurde der Clip in einer der angesagtesten und feinstenClubs in der Mainmetropole Frankfurt gedreht.Mit viel Zuversicht, viel Spaß und guter Laune im Gepäck kamen

die zwei Busse nach sechsstündiger Fahrt endlich in der Gewinner-stadt vom letzten Jahr an. Noch war von der großen Anspannungund der Konkurrenz nichts zu spüren, da sich die jüdischen Jugend-lichen aus ganz Deutschland bei der Ankunft in München erst ein-mal in die Arme schlossen. Ungefähr 800 Leute verbrachten denShabbat-Abend in der Münchner Synagoge gemeinsam, aßen zu-

sammen, sangen Lieder – eine typische Machane-Stimmung warin der Großstadt zu spüren. Dies konnten ebenfalls die Bürger ausMünchen wahrnehmen als am Samstagmorgen hunderte jungerJungendlicher durch die Gassen liefen und die Stadt erkundeten.

Als der Abend immer näher rückte, stieg auch schon langsamnicht nur die Aufregung der Leute, die für ihre Stadt auf der Bühneder Olympiahalle vor ihren Freunden, Familien und Konkurrentenauftreten sollten, sondern auch die der Zuschauer. Mehrere Mo-nate hat das Jugendzentrum für den großen Tag für die Jewrovisiongeprobt. Es waren lange, anstrengende und nervenauftreibendeStunden. Nun war es aber soweit. Die harte Arbeit soll nun zurSchau gestellt und bewertet werden. Es wird sich zeigen, ob sichdie ganze Mühe mit einem Siegerpokal auszahlen wird.Es traten dieses Jahr insgesamt 12 jüdische Jugendzentren auf,

u. a. auch die großen Konkurrenten wie München und Berlin. Al-lerdings holten auch die anderen Jugendzentren auf, denn wir hat-ten dieses Jahr gegen eine besonders starke Konkurrenz zukämpfen.Bedauerlicherweise wird 2014 Frankfurt nicht als Gewinnerstadt

Austragungsort für die nächste Jewrovision sein, da dieses Jahrüberraschenderweise Köln den Siegerpokal mit nach Hause ge-nommen hat. So wie bei der bekannten Punktevergabe des „Euro-vision Song Contests, wo sich die Nachbarländer gegenseitig diePunkte zuschanzen, haben sich scheinbar dieses Jahr die Jugend-zentrumsleiter ebenfalls ein Vorbild an dem „Eurovision Song Con-test“ bei der Bewertung der Städte genommen, sodass es fürFrankfurt leider nur für den fünften Platz gereicht hat.Die diesjährige Jewrovision war zwar kein Erfolgshit für Frank-

furt, aber die ganzen Vorbereitungen haben uns letztendlich vielenger zusammengeschweißt. Mit dieser neu gewonnen Kraft hof-fen wir nächstes Jahr auf eine gerechtere Punktevergabe, sowieweitere jüdische, talentierte Frankfurter auf der Bühne in Kölnsehen zu können.Did Frankfurt also relight YOUR fire???Dann sei auch DU nächs-

tes Jahr dabei! Du kannst singen, tanzen oder du spielst ein Instru-ment? Dann bist du bei uns genau richtig! Vergiss dich nichtanzumelden! Die Castings fangen bereits im Oktober an. Wir war-ten auf Dich!

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Am 06.12.2012 war es endlich soweit. Erschöpft aber vollerVorfreude auf die nächsten Tage kamen unsere Gäste amAbend am Frankfurter Flughafen an. Diesmal verteilten sichdie Israelis in die Familien von den Madrichim, wo sie nunebenfalls die Gelegenheit bekommen haben, das Leben und

die Kultur in Deutschland hautnah zu erleben.

Früh am Morgen stand das jüdische Museum auf dem Pro-gramm mit dem anschließenden Besuch in der Judengasse.Die sonst so fröhlichen Israelis waren für einen Moment in sich

gekehrt, obwohl sie in Israel aufgewachsen sind, war die Stim-mung sehr emotional und man spürte in dem Moment, dassuns alle eine gemeinsame Geschichte verbindet.

Den Nachmittag verbrachten alle in der Innenstadt. Stolz prä-sentierten die Madrichim die Heimatstadt aus ihrer Sicht unddie Begeisterung für so viele Einkaufs-, und Pausenmöglich-keiten war enorm groß.

Am Abend trafen sich alle im Gemeindezentrum, um gemein-sam Kabbalat Shabbat zu feiern. Es fühlte sich so an, alswären keine fünf Monate zwischen dem Wiedersehen vergan-gen und so feierten wir ausgiebig, sangen Lieder, lachten undder Abend neigte sich langsam dem Ende zu.

Am nächsten Morgen tobten sich alle im Rebstockbad aus.Hier genossen die Israelis den inneren Schwimmbereich, dieSauna und den Whirlpool, aber besonders mochten sie dasBecken an der "frischen Luft": Bei gefühlten -20 Grad wälztensie sich im Schnee, um dann anschließend in das warme Was-ser zu springen…für uns Frankfurter ein sehr witziger Anblick!

Spät am Nachmittag ging es in die Commerzbank- Arena, einHighlight für die gesamte Gruppe! Unsere Austauschpartnerwaren überwältigt von der Größe des Stadions und der gutenStimmung der Frankfurter Fans, von der sie schnell angestecktwurden. Der Sieg unserer Eintracht krönte den (fast) fertigenTag, weiter ging es nämlich zum Bowlen, was uns auch vielSpaß bereitete.

Der Folgetag war ganz Chanukkah gewidmet: Die Israelishaben mitangepackt und als Madrichim fungiert. Mit den Klei-nen wurden Chanukkiot gebastelt und auch die Älteren hattenzum Feiertag passende Peulot. Anschließend ging es RichtungOpernplatz, um dort begleitet von Gesang und Tanz, zusam-men mit Chabad die zweite Channukah Kerze zu zünden. Wei-ter ging es in die Eissporthalle, die eine Begeisterung bei denIsraelis auslöste, da an dem Tag viel Schnee gefallen ist. Fürmanche war es das erste Mal auf Eis, doch durch die Hilfe derMadrichim hatten auch sie schnell ihren Spaß gefunden.

Wiederholung? Ja, gerneDie Gastgeber aus Israel zu Besuch bei den Frankfurter Amichai Madrichim

Nach der erfolgreichen Madrichim-Reise durch Israel, vergangenen Sommer, war es nun an der Zeit,dass unsere israelischen Freunde uns besuchen kommen und Frankfurt kennenlernen.

Winter 2012, Frankfurt, Israel-Germany-Exchange

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Trotz des frühen Aufstehens sahen unsere Gäste dem Pro-grammpunkt „Ausflug nach Worms“ mit voller Spannung ent-gegen. Nach einer Führung durch die Synagoge und durch dasRashihaus ging es weiter nach Mainz, wo die Israelis die Stadtauf eigene Faust erkundeten. Das Go-Kart Rennen im An-schluss rundete den kulturreichen Tag ab.

Eines der Ziele dieses Austausches war es, den israelischenJugendlichen das jüdische Leben in Frankfurt näher zu brin-gen. Daher wurden sie am Anfang des Tages von ihren Gast-gebern in die Westendsynagoge gebracht. Der Ausflug führtedanach in die Isaak-Emil Lichtigfeldschule im Philantropin , woein gemeinsames Gespräch mit der Klasse 8a stattgefundenhat. Das Gespräch war geprägt von der Diaspora und Israel.Abends folgte das Mega-Event „Lasertag“, bei dem die Be-geisterung nicht in Worte zu fassen war.

Am Tag vor der Abreise ging man gemeinsam morgens in dieKletterhalle. Nach dieser sportlichen Aktivität ging es weiterins Halli Galli, um dort gemeinsam mit den Kindern der Ge-meinde Chanukka zu feiern. Ehe man sich versah, stand be-reits der Abschlussabend an. Man versammelte sich imJugendzentrum Amichai, wo man über die gemeinsame Zeitredete und in Erinnerungen schwelgte. Einige von den Madri-chim und von den Israelis hatten auch Tänze, Lieder und Ab-

schlussreden vorbereitet, die sie den anderen vorführten.Schließlich hat man den Abend, wie auch im Sommer in Israel,beim gemeinsamen Karaoke-Singen ausklingen lassen.

Die ereignisreichen Tage vergingen wie im Flug und wiederhieß es Abschied nehmen. Nachdem sich der Austausch nunauch in Deutschland als erfolgreich erwiesen hat, soll dieseszukunftsorientierte Pilotenprojekt alle zwei Jahre durchgeführtwerden und den Jugendlichen somit die Möglichkeit bieteneinzigartige Erfahrungen zu sammeln.

An dieser Stelle möchten wir Herrn Zvi Bebera und Herrn HarrySchnabel bedanken, die alles daran gesetzt haben diesen un-vergesslichen Austausch zu ermöglichen!

Fotos vom Sommer 2012, Israel Madrichimreise

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Valeria Kosolova (18), ist eben-falls seit Sommer 2013 eine Madri-cha im Jugendzentrum Amichai.Auch sie ist mitten in den Abitur-vorbereitungen. .Noch vor einigen Jahren hat Va-

leria Gardetanz betrieben, abermusste leider aufgrund der Schule,die sehr viel Zeit in Anspruch nahm,damit aufhören.Valeria war zwei Jahre lang Chanicha

im Jugendzentrum Amichai, bis sie sichdazu entschied Madricha zu werden. Diese zwei

Jahre als Chanicha waren eine sehr bereichernde und aufregendeZeit für sie, sodass sie fest dazu entschlossen war diese positivenErfahrungen nun auch als Madricha an Kinder und Jugendliche zuvermitteln und weiterzugeben. Die Leitung einer Gruppe von 15 bis16 jährigen teilt sie mit einem anderen Madrich.Pessach bedeutet für Valeria die Gelegenheit Zeit mit ihrer Familie

verbringen zu können, denn sie fährt zusammen mit ihrer Großmut-ter und ihren Eltern in den Urlaub. Freiheit ist für sie etwas sehr wich-tiges und lebensnotwendiges. Es gibt ihr das Recht, den Verlauf ihresLebens selbst zu wählen. Sie ist froh, dass die Juden in Deutschlandheute die Möglichkeit haben, die Verantwortung für ihr Schicksalselbst zu bestimmen. Valeria wünscht allen Chag Sameach, sowieeine schöne Zeit mit der Familie.

Devid Agaronov (20) ist seit Sommer2012 ein Madrich im Jugendzentrum Ami-chai. Zurzeit besucht er die 12. Klasseund strebt das Abitur an. In seinerFreizeit spielt er Fußball und genießtdas Leben. Er hat einen kleinen Bru-der, der aktiv als Chanich im Ju-gendzentrum ist.

Devid mag seine Rolle als Ma-drich sehr. Er begann seine „Kar-riere“ vor zwei Jahren als er sich

entschieden hat Jugendbetreuer zu wer-den. So konnte er aktiv die Jugendarbeit

mitgestalten und somit für die nächste Gene-ration mitwirken. Gemeinsam mit einem anderen Madrich leitetDevid die Gruppe 8 bis 10 jährige.Als Devid gefragt wurde, was er mit Pessach verbinde, antwortete

er salopp, dass Pessach für ihn „Freiheit“ bedeutet.Die Fähigkeit, Frei zu denken, Frei zu handeln, ohne jegliche Ein-

schränkungen, ist für ihn ein Geschenk Gottes.Devid ist überzeugt, dass Menschen in Freiheit leben sollen, da

dieser danach strebt. Sein Judentum in Deutschland in Freiheit zuleben ist für Devid von großer Bedeutung. Das Pessachfest feiertDevid zusammen mit seiner Familie. Mit einem Schmunzeln im Ge-sicht wünscht Devid allen Lesern Chag Pessach Sameach..

Madrichim im Jugendzentrum Amichai