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Fuß & Sprunggelenk 11 (2013) 42—44 Online verfügbar unter www.sciencedirect.com Journal Club Improved ankle push-off power following cheilectomy for hallux rigidus: a prospective gait analysis study S.M. Smith, S.C. Coleman, S.A. Bacon, F.E. Polo, J.W. Brodsky, Foot Ankle Int. 33 (2012) 457-461. Fragestellung. Die Datenlage bezüglich der funk- tionellen Effekte einer Cheilektomie am Großze- hengrundgelenk ist begrenzt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Hypothese zu hinterfragen, dass sich durch eine Cheilektomie bei Hallux rigidus das Gangbild durch eine Kräftigung der Abdruckkraft im Sprunggelenk verbessern lässt. Methode. 17 Patienten mit symptomatischem Hallux-rigidus-Stadium I oder II wurden in die Stu- die aufgenommen und das prä- und postoperative Bewegungsausmaß im Metatarsophalangealgelenk (MTP) sowie jeweils der AOFAS Hallux Score erho- ben. Eine Ganganalyse wurde vier Wochen vor der Operation und nach einem Zeitraum von min- destens einem Jahr postoperativ durchgeführt und dabei das Bewegungsausmaß sowie der Spitzenwert der erzielten Abdruckkraft im oberen Sprunggelenk in der Sagittalebene gemessen. Die Cheilektomie wurde modifiziert zur klassischen Form durchge- führt: Die Abtragung der Osteophyten erfolgte nur dorsal und unter Erhalt der sphärischen Form des dorsalen Anteils des MT1-Köpfchens. Ergebnisse und Beurteilung. Die Beweglichkeit im MTP besserte sich um durchschnittlich 16,7 bei einer Spannbreite zwischen 33,9 präoperativ und 50,6 postoperativ (p<0,0001). Der AOFAS Score stieg von 62 auf 81 (p<0,007). Die Auswertung der Ganganalysen zeigte eine signifikante Zunahme des Spitzenwertes der erzielten Abdruckkraft im obe- ren Sprunggelenk in der Sagittalebene von1,71+/- 0,92W/kg auf 2,05+/-0,75W/kg (p<0,04). Durch die Cheilektomie am MTP1 ließ sich neben einer signifi- kanten Steigerung des Bewegungsausmaßes und des AOFAS Hallux Scores eine objektivierbare Verbes- serung des Ganges mit Zunahme des Spitzenwertes der erzielten Abdruckkraft im oberen Sprunggelenk in der Sagittalebene erzielen. M. Jordan, M. Thomas Augsburg http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.11.011 Intra-articular opening medial tibial wedge osteotomy (plafond-plasty) for the treatment of intra-articular varus ankle arthritis and instability H.A. Mann, J. Filippi, M.S. Myerson, Foot Ankle Int. 33 (2012) 255-261. Fragestellung. Die Ergebnisse einer intraartiku- lären, aufklappenden Osteotomie der distalen medialen Tibia zur Korrektur einer intraartikulä- ren Varusdeformität (Plafond-plasty) des oberen Sprunggelenks werden in dieser retrospektiven Stu- die dargestellt. Hintergrund der Studie ist, dass sich bei chronisch instabilen Sprunggelenken in Varusfehlstellung häufig im Lauf der Zeit eine mediale Einmuldung im Tibiaplafond durch den in Fehlstellung stehenden Talus ausbildet. Diese bleibt bei den bekannten supramalleolären Osteo- tomieverfahren bestehen und kann die Ursache für ein Rezidiv sein. Material und Methodik. Zur Beurteilung herange- zogen wurden die Ergebnisse von 19 Patienten, bei denen insgesamt 19 intraartikuläre, aufklap- pende Osteotomien der distalen medialen Tibia durchgeführt wurden. Dabei wurden die Daten von 14 Männern und fünf Frauen mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren bei einer Nach- untersuchungszeit von durchschnittlich 59 Monaten ausgewertet. Voraussetzung für eine Operation war eine manuell korrigierbare Varusdeformität des

Improved ankle push-off power following cheilectomy for hallux rigidus: a prospective gait analysis study

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Fuß & Sprunggelenk 11 (2013) 42—44

Online verfügbar unter www.sciencedirect.com

Journal Club

Improved ankle push-off powerfollowing cheilectomy for hallux rigidus:a prospective gait analysis study

S.M. Smith, S.C. Coleman, S.A. Bacon, F.E. Polo,J.W. Brodsky,Foot Ankle Int. 33 (2012) 457-461.

Fragestellung. Die Datenlage bezüglich der funk-tionellen Effekte einer Cheilektomie am Großze-hengrundgelenk ist begrenzt. Ziel der vorliegendenStudie war es, die Hypothese zu hinterfragen, dasssich durch eine Cheilektomie bei Hallux rigidus dasGangbild durch eine Kräftigung der Abdruckkraft imSprunggelenk verbessern lässt.Methode. 17 Patienten mit symptomatischemHallux-rigidus-Stadium I oder II wurden in die Stu-die aufgenommen und das prä- und postoperativeBewegungsausmaß im Metatarsophalangealgelenk(MTP) sowie jeweils der AOFAS Hallux Score erho-ben. Eine Ganganalyse wurde vier Wochen vorder Operation und nach einem Zeitraum von min-destens einem Jahr postoperativ durchgeführt unddabei das Bewegungsausmaß sowie der Spitzenwertder erzielten Abdruckkraft im oberen Sprunggelenkin der Sagittalebene gemessen. Die Cheilektomiewurde modifiziert zur klassischen Form durchge-führt: Die Abtragung der Osteophyten erfolgte nurdorsal und unter Erhalt der sphärischen Form desdorsalen Anteils des MT1-Köpfchens.Ergebnisse und Beurteilung. Die Beweglichkeit imMTP besserte sich um durchschnittlich 16,7◦ beieiner Spannbreite zwischen 33,9◦ präoperativ und50,6◦ postoperativ (p<0,0001). Der AOFAS Scorestieg von 62 auf 81 (p<0,007). Die Auswertung derGanganalysen zeigte eine signifikante Zunahme desSpitzenwertes der erzielten Abdruckkraft im obe-ren Sprunggelenk in der Sagittalebene von1,71+/-

0,92W/kg auf 2,05+/-0,75W/kg (p<0,04). Durch dieCheilektomie am MTP1 ließ sich neben einer signifi-kanten Steigerung des Bewegungsausmaßes und desAOFAS Hallux Scores eine objektivierbare Verbes-

serung des Ganges mit Zunahme des Spitzenwertesder erzielten Abdruckkraft im oberen Sprunggelenkin der Sagittalebene erzielen.

M. Jordan, M. ThomasAugsburg

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.11.011

Intra-articular opening medial tibialwedge osteotomy (plafond-plasty) forthe treatment of intra-articular varusankle arthritis and instability

H.A. Mann, J. Filippi, M.S. Myerson,Foot Ankle Int. 33 (2012) 255-261.

Fragestellung. Die Ergebnisse einer intraartiku-lären, aufklappenden Osteotomie der distalenmedialen Tibia zur Korrektur einer intraartikulä-ren Varusdeformität (Plafond-plasty) des oberenSprunggelenks werden in dieser retrospektiven Stu-die dargestellt. Hintergrund der Studie ist, dasssich bei chronisch instabilen Sprunggelenken inVarusfehlstellung häufig im Lauf der Zeit einemediale Einmuldung im Tibiaplafond durch denin Fehlstellung stehenden Talus ausbildet. Diesebleibt bei den bekannten supramalleolären Osteo-tomieverfahren bestehen und kann die Ursache fürein Rezidiv sein.Material und Methodik. Zur Beurteilung herange-zogen wurden die Ergebnisse von 19 Patienten,bei denen insgesamt 19 intraartikuläre, aufklap-pende Osteotomien der distalen medialen Tibiadurchgeführt wurden. Dabei wurden die Datenvon 14 Männern und fünf Frauen mit einem

Durchschnittsalter von 47 Jahren bei einer Nach-untersuchungszeit von durchschnittlich 59 Monatenausgewertet. Voraussetzung für eine Operation wareine manuell korrigierbare Varusdeformität des