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Im Blick . . . 1. Jahrgang . Juni 2008 . Heft 1/08 DEUTSCHE SCHREBERJUGEND National und International Was wir machen Kommunikation Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt Rund um die Schreberjugend und Dr. Schreber Zeltlager Patenmodell Berliner Schreberjugend wirbt für bürgerschaftliches Engagement

IM BLICK I/2008

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Verbandszeitschrift im Blick der Schreberjugend- wissen was los ist : Schwerpunkt Geburtstags Dr.Schreber

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Page 1: IM BLICK I/2008

Im Blick . . .1. Jahrgang . Juni 2008 . Heft 1/08

DEUTSCHE SCHREBERJUGEND

National undInternational

Was wir machen

Kommunikation

Wenn die Giraffe mit dem Wolftanzt

Rund um die Schreberjugend und Dr. Schreber

ZeltlagerPatenmodell

Berliner Schreberjugend wirbt für bürgerschaftlichesEngagement

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Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

Dr. Schreber 4

Vom Bäumchen zum Baum 5

In der Gruppe 6

Zeltlager - Impressionen 7

JuLeiCa - Ausbildung 9

"Nosy Eyes" - Die Schreberjugend stellt sich vor! 10

Zeltlager - Patenmodell der Berliner Schreberjugend 11

Lagerfeuer - Tipps 12

Internationales 14

Schreberjugend Hamburg - meine Perle 16

Schnitzeljagd vs. Geocaching 17

"Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt" 18

Schreberjugend Höhepunkte 2008 22

Impressum:Herausgeber: Deutsche Schreberjugend Bundesverband e.V.Kirschenallee 25, 14050 BerlinTel. 030/25469964, Fax 030/25469965, E-Mail: [email protected]: www.deutsche-schreberjugend.deRedaktion: Antje Reimann Redaktionsverantwortliche (V.i.S.d.P.): Sandra BautzerGestaltung: Atelier C. Lüke, www.claudia-lueke.deDruck: Flyermaschine Erscheinungsweise: halbjährlichGefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes

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Liebe Schreberlinge und Interessierte,

in dieses Jahr fällt der 200. Geburtstag vonDr. Daniel Gottlob Moritz Schreber (15.10.1808).Als unser Namensgeber und aufgrund seinerBemühungen als Arzt und Pädagoge wollen wirdieses Ereignis entsprechend begehen. EinenTeil davon bildet die neu aufgelegteVerbandszeitschrift. Den anderen stellt die Feierzum „200. Geburtstag von Dr. Schreber“ vom 19.bis 21. September in Oppenau dar. WeitereInformationen dazu gibt es im Artikel„Höhepunkte 2008“. Nun jedoch wieder zurückzur Zeitschrift.Es gab bereits verschiedene Zeitungen in derSchreberjugend. Das sind beispielsweise „DieSchreber-Jugend“ von 1933, damals noch eineBeilage der Zeitschrift „Der Kleingärtner“, „DerScheinwerfer“, „Der Wegweiser“, die „WIR“ und„Die Wandzeitung“. „Im Blick…“ wird zwei Mal im Jahr erscheinen,vor den Sommerferien und vor Weihnachten.Euch erwarten Informationen über Aktivitätenund Ereignisse aus der Schreberjugend desjeweils vergangenen und des kommendenHalbjahres, aber auch spannende und kritischeThemen darüber hinaus. Anlässlich desJubiläums wird die Zeitspanne der erstenAusgabe jedoch weitaus größer sein. Wir wollenEuch hier auch einen Überblick geben, wasüberhaupt alles in der Schreberjugend passiert.Denn unsere Aktivitätenbandbreite hat sich seitBestehen der Schreberjugend sehr vergrößert.Waren wir "gestern" hauptsächlich in Kleingar-tenkolonien unterwegs, sind unsere Aktivitäten"heute" grenzenlos und erschließen stetig weite-re Sparten im Bereich der verbandlichen Kinder-und Jugendarbeit.Für alle, die uns noch nicht kennen, dieSchreberjugend ist parteipolitisch und konfessio-nell ungebunden. Wir haben eine Meinung undtun sie kund. Bei uns finden alle ihren Platz - ganz

Edi tor ia l

gleich welchen Glaubens und welcher Kultur.Mit unseren Aktivitäten für Kinder- und Jugend-liche decken wir so ziemlich alles ab, was es imBereich von Jugendverbandsarbeit gibt. So liegtin Berlin z.B. der Schwerpunkt auf projektorien-tierter Arbeit und politischer Bildung. InNordrhein-Westfalen wird dagegen viel getanzt.In einem Landesverband gibt es ein integrativesJugendprojekt – anderenorts leiten Schreber-linge sportlich aktive Gruppen.Diese Vielfältigkeit macht es nicht immer leichtalle(s) unter einen Hut zu bekommen, dennocharbeiten die Gruppen und Landesverbändezusammen, tauschen sich aus und schaffensomit vieles gemeinsam. Das macht uns, zu derSchreberjugend, die sie ist! Denn Schreberju-gend macht nicht nur Spaß und bildet grenzen-los, sondern fördert eine Gemeinschaft, die weitmehr ist, als nur die Summe ihrer Teile.

Sandra BautzerBundesvorsitzende

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Wie unschwer zu erraten, ist Dr. Daniel Gottlob MORITZ Schreber derNamensgeber unseres Verbandes. Mit ihm wird das Kleingartenwesenin Verbindung gebracht. Denn er fungierte drei Jahre nach seinemTod 1861 als Namenspatron des ersten betreuten Kinder- undJugendspielplatzes in Leipzig. Was haben wir jedoch alsSchreberjugend mit ihm gemeinsam?Im Grunde verbindet uns als Jugendverband sogar mehr mit ihm alsmit der Kleingartenbewegung. Denn Dr. Moritz Schreber war Arzt, umgenau zu sein, Orthopäde. Er gehörte den Vertretern einer unblutigenMedizin an. Das heißt ihm ging es zum einen um die Erhaltung verform-ter Körperteile und zum anderen wollte er durch geeignete GeräteMissbildungen beheben.Gleichzeitig beschäftigte er sich auch als Pädagoge. Er wird zu den sogenannten Reformpädagogen gezählt, da er den Maßstäben seinerZeit entsprechend, fortschrittliche Ansätze in der Erziehung von Kindernund deren körperlicher Verfassung vertrat. Muten seine Apparaturen,wie z.B. der Geradehalter aus heutiger Sicht auch etwas unmenschlichan, so hatte er doch Gutes im Sinn.Fortschrittlich war auch, dass Dr. Schreber das Kind als Individuumanerkennt. Darin sieht er jedoch auch eine große Gefahr und plädiertfür eine durchgeplante Erziehung, damit aus den "edlen Keimen" -auch - "an Leib und Seele gesunde, tugendhafte und strebsameMenschen" entstehen.Von 1843 bis 1861 leitete Dr. Schreber die Orthopädische Privatklinik inLeipzig. Dort hatte er viel Kontakt zu Kindern in schlechter körperlicherVerfassung. Vor diesem Erfahrungshintergrund gründete er 1858 mitanderen Leipziger Professoren den erstenTurnverein in Leipzig. Auch Spielplätze anzu-legen, wo Kinder und Jugendliche von sport-lich ambitionierten Pädagogen betreut wür-den, war eine seiner Ideen zur Verbesserungihres körperlichen und geistigen Zustandes.

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GeschichteSchreber Teil I Dr. Schreber

1808 Daniel Gottlob Moritz Schreber wirdals Sohn von Johann Gotthilf DanielSchreber und Friederike Charlotte Grosse in Leipzig geboren

1818-1825 Besuch der Thomas-Schule1826 Beginn des Medizinstudiums,

Promotion 1833 -1836 Leibarzt des russischen Fürsten

Stakowitzschab 1836 Praktischer Arzt und Privatdozent

an der medizinischen Fakultät Leipzig

1838 Heirat mit Pauline Haase, die in den nächsten zehn Jahren fünf Kinder zur Welt bringt

1844 Übernahme der orthopädischen Heilanstalt in Leipzig

1845 Mitbegründer des Allgemeinen Turnvereins zu Leipzig

1858 Eines seiner wichtigsten Werke, das Buch der Erziehung, erscheint

1861 Tod mit 53 Jahren

Sonderausstellung des Deutschen KG MuseumsSchreber, Hauschild, Gesell und die Schreberbewegung

Anlässlich des Jubiläumsjahres 2008- dem 200. Geburtstag von Dr. Schreber und

Dr. Hauschild - eröffnete das Deutsche Klein-gärtnermuseum am 26.04.2008 im Rahmen derMuseumsnacht eine Sonderausstellung.Darin wird ausgehend vom Leben der HerrenSchreber, Hauschild und Gesell die Entwicklungder Schreberbewegung aufgezeigt. Die Son-derausstellung läuft noch bis zum 28.02.2009.

Aachener Str.7, 04109 Leipzig . Telefon 0341/2 11 11 9Internet: www.kleingarten-museum.de . e-mail: [email protected]

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GeschichteSchreberjugend Teil IIVom Bäumchen zum Baum

Zur Zeit der Industrialisierung, die fürviele Menschen ein Leben inMietskasernen nach sich zog, wurdeder Gedanke von Dr. Schreber,Spielplätze anzulegen, von ErnstInnozenz Hauschild wiederaufgegrif-fen. Er leitete eine Bürgerschule inLeipzig, an der Dr. Schreber alsMitarbeiter tätig war. 1864 drei Jahrenach dem Tod von Dr. Schreber ließer den ersten Spielplatz anlegen.Dieser Zeitpunkt kann als die Wiegeder Schreberjugend verstanden wer-den. Er ist jedoch auch der Ursprungder Schreberbewegung, die zur Grün-dung von Kleingärtnervereinen führte.Wichtig ist an dieser Stelle festzuhal-ten, dass die Kinder- und Jugendar-beit, dadurch dass sie in den Gärtenstattfand, mit dem Gartengedankeneinherging.Später bildeten sich in den Vereinenunterschiedliche Schwerpunkte derJugendarbeit heraus. Es wurde zwi-schen Jugendspiel, Milchkolonie,Badekolonie und Wanderungen un-terschieden. In den 20er Jahren des 20.Jahrhunderts war die Schreberjugend-pflege organisatorisch in den Dach-verband der Kleingärtner eingebun-den. Nachwievor waren Sport,Bewegung, Gesang und Tanz wichti-ge Bestandteile der Jugendarbeit. Von Beginn an war die Schreber-jugend auch ein Teil der Arbeiter-jugendbewegung. 1934 wurde ihr dieszum Verhängnis, als die Schreber-jugendpflege in die Hitlerjugend inte-griert, Aktivitäten darüber hinaus ver-

boten und viele ihrer Mitglieder ver-folgt und inhaftiert wurden. ImUntergrund hat die Schreberjugendjedoch nie aufgehört zu existieren.Nach dem 2. Weltkrieg bildete sichdie Schreberjugend wieder heraus.1951 war es dann endlich soweit. Dievielen regional verstreuten Gruppenschlossen sich zur Deutschen Schre-berjugend zusammen.1954 folgte die bundesweite Aner-kennung der Schreberjugend, in demder deutsche Bundesjugendring sie alsVollmitglied mit Sitz und Stimme auf-nahm.Bis heute ist die Vielfalt der Aktivitätengroß (und steigt weiter an). In vielen Gruppen der Bezirks- undStadtverbände wird getanzt, Theatergespielt, Tischtennis gespielt um nureinige zu nehmen.Und auch die Betreuung der Kinderund Jugendlichen an der frischen Luftspielt weiterhin eine große Rolle.Als einen direkten Nachfolger desSpielplatzgedankens kann bspw. derAbenteuerspielplatz des Landesver-bandes Berlin in der Sodener Straßegesehen werden.

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In der GruppeDie Gruppenarbeit in der Schreberjugend eröffnet Kindernund Jugendlichen ein breites Feld, um ihrer Kreativität freienLauf zu lassen. Zum Teil gilt es ihnen mit Tipps und Tricks zurSeite zu stehen, damit sie das verwirklichen können, was imKopf zwar schon konkrete Formen angenommen hat, in derUmsetzung jedoch Schwierigkeiten bereitet.Die Palette der Aktivitäten reicht dabei von künstlerischen undBastelarbeiten über natur- und erlebnispädagogischenAktionen bis hin zu Tanz und Theater.

BastelnDie Bastelgruppe "Die kurzen Hosen" in Bietigheim-Bissingen steht hier stellvertretend für alle Bastel-grup-pen in der Schreberjugend. Gebastelt und gemalt wirdalles, was Spaß macht. Und oft lauschen die Kinder denGeschichten, die die JugendleiterInnen vorlesen.

Natur erlebenEins der vielen Beispieleist die Gruppe "Die wil-den Kerle" der Schreber-jugend Hamburg. Sierichtet sich an Jungs undMädchen ab 6 Jahren.

Immer samstags von 15 - 17 Uhr treffen sich die Kinder mit IhrenGruppenleiterInnen Maja Meyer und Kai Mohr im Vereinshausdes Kleingärtnervereins 159 direkt im Horner Kreisel. Hier erfah-ren die Kinder alles Spannende rund um die Natur. Und abund zu werden auch "Coole Hütten" aus Ästen gebaut.

Auch das Sonnenhaus, eine Einrichtung des BerlinerLandesverbandes, schafft für Kinder und Jugendliche einenRaum, die Natur hautnah zu erfahren. Das Haus ist eine grüneOase im Süden Berlins. Hier kann der hauseigene Teichgepflegt werden, Beete angelegt und natürlich später vonder Ernte gegessen werden. Tiere leben auf dem Grundstückund freuen sich, wenn die Kinder dafür sorgen, dass es ihnengut geht.

TanzTanz, ein Erlebnis für(fast) alle Sinne!Beim Tanzen ist vielauf einmal gefragt;Gefühl für die Musik,Koordination, Aus-dauer und Konzen-tration, um sich alldie Schrittabfolgenzu merken. Freudedaran ist natürlichauch ganz wichtig,

denn sonst kommt beim Publikum nicht an, was die Tänzerausdrücken wollen. Die Tänzerinnen und Tänzer in derSchreberjugend haben viel Spaß bei dieser Beschäftigung.Sonst würde es nicht in den meisten LandesverbändenTanzgruppen geben. Die Palette dabei reicht von Latin,Musical, Streetdance, bis Volkstanz. Es gibt spezielleKindertanzgruppen und Gruppen für Jugendliche und jungeErwachsene. Unsere Tanzhochburg mit unzähligen Tanz-grup-pen ist Nordrhein-Westfalen.

Fanfarenzug DuingenEine Besonderheit ist der Fanfarenzug, der zur SchreberjugendHannover gehört. In Begleitung der dazugehörigenCheerleader-Gruppe tritt er auf vielen Festivitäten auf undgibt dem ganzen einen noch feierlicheren Rahmen.Im Projekt "Nosy Eyes", siehe Artikel S.10, wird ein Schreber-jugend-Song geschrieben. Diesen für den Fanfarenzug zu

übersetzen, damit sieihn auch spielen kön-nen, wird der nächsteSchritt sein, um dieSelbstdarstellung derSchreberjugend abzu-runden.

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Zeltlager - Impressionen

Fahrten in die Zeltlager sind nebenden Internationalen Begegnun-gen, der JuLeiCa-Ausbildung undder Gruppenarbeit einer derSchwerpunkte in der Schreber-jugend. Dies trifft sowohl für dieinhaltliche als auch die organisa-torische Planung zu. Sie bietenzusätzlich zur Gruppenarbeit dieMöglichkeit, dass sich Kinder- undJugendliche auch über die Stadt-und Kreisverbände hinaus ken-nenlernen können.Die Verantwortlichen organisierenein Komplettpaket mit Hin- undRückfahrt, Übernachtung undVerpflegung, Programm und Be-treuung, Eintrittsgelder bei Tages-fahrten, Unfall- und Haftpflichtver-sicherung. Immer steht der Spaß im Vordergrund!

Bodensee

Zwei Jugendleiter zu Gast beim Zeltlager am BodenseeAm Samstagmorgen machten Bernd und ich (Tina) unsauf den Weg zum Bodensee, dort waren wir am Hafenmit der Wandergruppe um 9.45 Uhr verabredet. Wir gin-gen zügigen Schrittes los und der erste Weg führte uns amUfer des Bodensees entlang. Nun erfuhren wir nähereEinzelheiten über die Wanderung: Wir wollten vonBodmann nach Überlingen laufen, dann eine Pausemachen und mit dem Schiff zurück zur Marienschluchtund von dort aus zum Zeltlager, also so rundum 25 km!!Ich dachte erst ich hätte mich verhört, jedoch war dasAndi`s (Andreas Kaiser, stellvertretender Landesvorsitzen-der der Schreberjugend Süd West) bitterer Ernst. Nachmehreren Anstiegen wurden wir mit einer herrlichenAussicht auf den Bodensee belohnt, wo unsere erstegroße Pause war. Dann ging es im Wald weiter, was

angesichts der Hitzesehr angenehm war.Irgendwann kamen wirdann ziemlich geschafftin Überlingen an. Jetzthatten wir für zwei Stun-den Stadtausgang unddie Gruppen teilten sichauf. Mit dem Schiff ginges dann kurz vor 18 Uhrzur Marienschlucht - dieFahrt hätte von mir ausnoch mehrere Stundendauern können, es pass-te einfach alles: Gutgelaunte Kids, strahlen-der Himmel, der Wind,der und um die Ohrenflog - herrlich. In der

Marienschlucht angekommen mussten wir noch am Uferentlang ca. drei km laufen. Geschafft und manch einermit wackeligen Beinen, aber glücklich und stolz sind wirdann am Zeltlager angekommen und hatten noch Zeituns kurz im See abzukühlen bevor es ein leckeres Drei -Gänge-Menü gab. Um 21 Uhr war Treffen am Lagerfeuerund gemeinsames Singen mit Begleitung von Bernd aufder Gitarre angesagt. Drei Kinder haben jeweils amAbend immer Nachtwache, d. h. sie dürfen so lange auf-bleiben wie sie möchten und müssen öfters einenRundgang machen. Die drei Mädels gaben jedoch baldschon auf (die Wanderung war wohl doch ziemlichanstrengend) und so saßen wir Betreuer noch etwas am

wärmenden Feuerzusammen.

Tina & Bernd

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Hannesried

21.08.2007 Tag der BumerangsWegen den gestrigen Aktionen wurden die Teilis erstum 8.30 Uhr aus den Schlafsäcken gezogen. Danachgab es wie immer den gewohnten Tagesablauf:Frühstück, Taschengeld, Kiosk, Dorfgang und alsVorbereitung für den geplanten Hippietag batiktennoch einige Teilis T-Shirts und Seidentücher.Zum Mittag gab es leckereBratwürste und als Beilage Salat.Die gewohnte Mittagspause fielaus, da der Bumerang-Wett-bewerb, wegen dem schönenWetter vorgezogen wurde. AlleTeilis, die in den letzten zwei Wochen fleißig an ihrenBumerangs gefeilt und geschliffen hatten, präsentier-ten stolz ihre Arbeiten. Anschließend wurde noch ein-mal für das Woodstock-Festival geprobt und diePokerschule ging in die 3. und letzte Runde. Nach demAbendbrot gab es noch Spiele auf dem Platz.Für die Gewinner der Herzblattshow startete endlichauch der Herzblatthubschrauber zum romantischenSonnenuntergang auf dem Alten Schneeberg. Leiderwar die Sonne schneller als der Heli, und so wurde ausdem Essen bei Sonnenuntergang ein Candlelight-Dinner. Es gab Lasagne und "Rotwein" (Traubensaft).Ein tolles Erlebnis für alle Päarchen...

Lisa, Sid, Olli

Scharbeutz 2006

Die Schreberjugend aus Bochum hat die LübeckerBucht für sich entdeckt und organisierte schon zumwiederholten Mal für Kinder und Jugendliche einZeltlager in Scharbeutz. In den warmen Jahreszeiten ist der Strand der bestePlatz für jede Menge Aktivitäten. Es gibt jedoch auch

Strandabschnitte, die für bestimmteZwecke reserviert sind, wie z.B. derGrillstrand oder der Aktionsstrand, derdirekt an der Scharbeutzer Seebrückeliegt. Hier finden neben den Aktionender Schreberjugend große Sportveranstaltungen undalltägliche Spiele statt, Beach-Partys, Konzerte undKinderkulturfestivals.

Stadtsteinach

Der direkt neben einem Freibad, welches natürlichregelmäßig besucht wird, gelegene Zeltplatz bietetEuch drei abwechslungsreiche Ferienwochen. Auchandere spannende Aktivitäten kommen nicht zu kurz:Erkundungstouren, Batiken, Nachtwanderung, Lager-feuer, Basketball und Fußball.

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JuLeiCa – AusbildungOb bei Freizeiten, Zeltlagern, bei Sport, Spielaktionen und vielen weiteren Ange-boten für Kinder und Jugendliche, immer sind Personen daran beteiligt, ohne dieviele dieser Aktivitäten nicht machbar wären. Die JuLeiCa ist ein bundesweit gültiger, amtlicher Ausweis für ehrenamtlich Tätige inder Jugendarbeit. Sie steht für JugendleiterInCard. Die JuLeiCa weist die besonde-re Qualifikation und das Engagement der JugendleiterInnen nach. Die Card stärktdie JugendleiterInnen und gewährt ihnen bundesweite Vergünstigungen. Wobeidiese von Bundesland zu Bundesland in Anzahl und Ausmaß variieren. Die JuLeiCa erhält, wer mindestens 16 Jahre alt und ehrenamtlich in der Jugend-arbeit tätig ist. Die Ausbildung zur Jugendleiterin bzw. zum Jugendleiter umfasst min-destens 40 Stunden. Auch hier gibt es je nachdem welcher Jugendverband ausbil-det und wie die Untergliederungen die Ausbildung anlegen größere und kleinereUnterschiede. Die Ehrenamtlichen erwerben kommunikative, pädagogische, orga-nisatorische und rechtliche Kenntnisse. Oft ist es so, dass konzentriert in einer Wochedie Inhalte vermittelt werden. Der Landesverband Berlin z.B. bildet an vier aufeinan-derfolgenden Wochenenden aus. Erste-Hilfe gehört ebenfalls zum Grundlagenwis-sen von JugendleiterInnen. Ein entsprechender Kurs ist jedoch nicht Bestandteil derAusbildung. Er kann vorher bzw. nachher absolviert werden.

Die Inhalte der Ausbildung sind:. Handwerkszeug und Spiele. Gruppensoziologie: Gruppe,

Gruppenphasen, Rolle in der Gruppe. Teamarbeit. Kommunikationsmodelle . Methoden zur Konfliktlösung. Geschlechtsspezifika. Bedeutung von Motivation. Rechtliche Grundlagen

Viele unserer Landesverbände bilden Jugendleiterinnen aus. Wenn es Euch interes-siert, fragt dort nach oder wendet Euch an den jeweiligen Landesjugendring.

AR

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Links:www.juleica.dewww.juleica.net

Beispiel "Spielerklärung"

Das Wichtigste bei einerSpielerklärung ist, dass esnur einen Spielleiter odereine Spielleiterin gibt, wel-che(r) das Spiel erklärt.Sonst kommt es schnell zuChaos und niemand ver-steht etwas. Wenn Du einSpiel erklärst, solltest du dasRegelwerk in eineGeschichte packen. Dasmacht es spannender, dieMotivation steigt und dieSpielidee wird gerade vonKindern besser verstanden.

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"Nosy Eyes" - Die Schreberjugend stellt sich vor!

Unter fachlicher Anleitung wird eine professionelle Präsen-tation der Deutschen Schreberjugend entstehen. Aberwarum heißt sie "Nosy Eyes"?Nosy kommt vom englischen Wort "nose", das "Nase" heißt.Da es sich hier jedoch um das Adjektiv handelt, wäre "nasig"das Äquivalent. Dieses Wort gibt es im Deutschen nicht, alsogilt es die übertragene Bedeutung herauszufinden. Die Naseversorgt uns unaufgefordert mit Informationen. Manche ver-anlassen uns auch ganz schnell das Weite zu suchen. Wennes ganz schlimm ist, schneiden wir die Nase einfach von derweiteren Informationszufuhr ab - indem wir sie zu halten. Sindes jedoch angenehme Eindrücke, die sich uns präsentieren,werden wir NEUGIERIG auf mehr. Das ist die Richtung, die wiruns für unsere Präsentation vorstellen! In Verbindung mit demenglischen Wort "eyes" ergibt das: "Neugierige Augen",womit wir auch schon bei der Art und Weise der Darstellungangelangt wären.Die Präsentation wird in Form einer Revue angelegt - sozusa-gen das Leitbild in Ton und Bild. Sie zeigt, was Schreber-jugend ist. Vor allem soll auf die Vielschichtigkeit in denSchreberjugend-Aktivitäten aufmerksam gemacht werden.Aber auch regionale Schwerpunkte und Aktivitäten vonBasteln über Internationale Begegnungen bis hin zu Tanzwerden hier vorgestellt.Die fachliche Leitung übernimmt Roman Witt aus Gelsenkir-chen, der schon die Songs für die Jugendkulturfestivals 1994und 1997 komponiert und getextet hat.

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Das Auftaktwochenende hat bereits vom 07. bis 09.03.2008im Ruhrgebiet stattgefunden. Im April und Anfang Juni hatsich die Arbeitsgruppe weitere Male getroffen. Bisher wurdevereinbart, dass:. eine originelle "Nachrichtensendung" mit den Inhal-

ten der Schreberjugend,. ein Song und . eine Bühnenshow für die Bundeskonferenz im

November 2008 entstehen soll.Weitere Treffen sind:18.07. - 20.07.2008 Berlin Videodreh29.08. - 31.08.2008 Gelsenkirchen Song Einsingen 17.10. - 19.10.2008 GE / Bottrop Bühnenpräsen-

tation, Abschluss WE14.11. - 16.11.2008 Sprötze Bühnenshow zur Bundes-

konferenz

Alle, die sich gern kreativ entfalten, sind herzlich eingeladen,an der weiteren Gestaltung und Umsetzung mitzuarbeiten!!!

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Zeltlager-Patenmodell der Berliner Schreberjugend

"Am Morgen nach der Ankunft im Ferienort wird erst einmaldie nächste Umgebung erkundet. Je jünger die Reisenden,desto neugieriger wird alles inspiziert und die Augen der"Kleinen" leuchten bei jeder Erdenkung. Wenn irgendetwasnicht ihren Vorstellungen entspricht, wird auch mal herumge-mault, aber schneller als gedacht, ist das schon wieder ver-gessen. Denn alle wollen einen schönen Urlaub haben."

Diese abwechslungsreichen Erfahrungen stehen leider nichtallen Kindern und Jugendlichen in unserem Land offen. Vor(drohender) Armut schützt uns zwar einerseits die sozialeGrundsicherung. Andererseits verhindern die Regelungen imZweiten Sozialgesetzbuch Kindern und Jugendlichen, derenEltern EmpfängerInnen von Arbeitslosengeld II sind, dieTeilnahme an einer Ferienreise. Im Bundessozialhilfegesetzwaren hingegen finanzielle Unterstützungmöglichkeiten fürKinder aus sozialschwachen Verhältnissen, insbesondereauch für Ferienfahrten vorgesehen. Diese Regelungen geltenseit der Einführung von Hartz IV nicht mehr. Dies heißt für vieleKinder und Jugendliche, dass ihnen die Möglichkeit ihrgewohntes Wohnumfeld und ihre gewohnte Lebenssituationfür zwei oder drei Wochen zu verlassen, um neue Eindrücke zusammeln, verwehrt bleibt.

Der Landesverband Berlin der Deutschen Schreberjugend e.V.hat deshalb ein Zeltlager Patenmodell ins Leben gerufen. Esgibt sehr viele Möglichkeiten ein Zeltlagerpate zu werden. Indiesem Jahr kostet die Teilnahme an einem dreiwöchigenZeltlager 380,- Euro für Kinder und Jugendliche bis einschließ-lich 15 Jahren. Dieser Betrag kann komplett oder Teilbeträgedavon gespendet werden. Dafür erhält jeder Spendendenatürlich eine steuerlich abzugsfähige Spendenquittung.

Bedürftige Kinder oder Jugendliche vermittelt die Berliner

Schreberjugend gern ausihrem Pool. Sie nimmtselbstverständlich auchKinder oder Jugendlichean, die vom Spendendenausgesucht werden.Wenn es gewünscht wird,bringen wir die Spenden-den in direkten Kontakt mit dem "Patenkind/Patenjugend-lichen".

Verschiedene Unternehmen, Organisationen und PolitikerIn-nen haben sich bereits an dieser Aktion beteiligt. Namentlichsind das: Hans-Christian Ströbele (MdB), Swen Schulz (MdB),Wolfgang Wieland (MdB), der Verein der BundestagsfraktionDIE LINKE e.V., die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR), derLandesverband Berlin von Bündnis´90/Die Grünen und derLandesverband Berlin der Gartenfreunde e. V.Auch wenn die Schreberjugend das bürgerschaftliche Enga-gement begrüßt, sieht sie an dieser Stelle politischen Hand-lungsbedarf.

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Der direkte Ansprechpartner für das Patenmodell ist:Oliver Gellert, LandesjugendleiterDeutschen Schreberjugend Landesverband Berlin e.V. Kirschenallee 25, 14050 BerlinTelefon: 030/300 99 152, Fax: 030/300 99 154E-Mail: [email protected] Homepage: www.schreberjugend-berlin.de

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Lagerfeuer-TippsEs brennt so schön, wenn…

AufbauZunächst baut ihr ein Pyramiden- oderStapelfeuer auf. Wenn es richtig brennt,können die Holzscheite enger zusam-men geschoben werden.UntergrundEs gibt zwei Möglichkeiten denUntergrund für das Lagerfeuer vorzube-reiten. Entweder es wird eine kleineGrube ausgehoben oder die Feuerstellemit einem Ring aus Steinen begrenzt. AufMoorgrund sollte auf keinen Fall einLagerfeuer entzündet werden, da sichdas Feuer (auch nach Tagen noch) aneiner anderen Stelle durch einen unterir-dischen Torfbrand wiederentzündenkann.MaterialTrockenes Hartholz z.B. Buche, Eiche undEsche eignet sich gut für den Aufbau.Denn da es lange brennt, habt ihr langeFreude daran. Zum Anzünden hingegenverwendet ihr lieber Weichholz z.B.Weiden, Pappeln, Linden und fast alleNadelhölzer. Mit Birkenrinde, Moos oderPapier geht es auch sehr gut. FrischesHolz zu verwenden ist schlecht, da esmeist feucht ist und deshalb nicht gutbrennt. Oft entwickelt sich auch vielRauch, was die eigene Freude schmälertund eventuelle Nachbarn verärgert.Hinweise. Erkundigt Euch als erstes, ob es an der

Stelle überhaupt erlaubt ist, wo ihr einFeuer machen wollt. Achtet auch darauf, dass die Waldbrandgefahr nicht allgemein gerade sehr hoch ist.

. Haltet wegen Rauch und Hitze ausrei-

chend Sicherheitsabstand zu Gebäu-den und Bäumen (mindestens 50 Me-ter) und zu Straßen (mindestens 100 Meter) ein. Beachtet die Hauptwind-richtung.

. Stellt immer einen Eimer Wasser oder Sand breit, um ein eventuelles Aus-breiten des Feuers sofort eindämmenzu können.

. Etwaige Verbrennungen sofort mit Wasser kühlen - so lange, bis die Schmerzen nachlassen. Bitte lasst die Finger von so genannten Hausmittelnwie Mehl; sie stören die Heilung und führen zu schlimmen Narben. Solange es keine offenen Wunden sind, sind Salben mit Panthenol sehr gut. Bei größeren Verbrennungen alarmiert den Notarzt.

Rezept Knüppelteig/Stockbrotteig (fürca. 20 Portionen)

400 g Mehl1/2 TL Salz2 TL Backpulver50 g Margarine1/8 Liter Milch

Teigvarianten:

Variante 1: Kleine Käse- und Wurststücke in den Teig untermischen

Variante 2: mit Kräutern verfeinern

Variante 3: ca 150g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker hinzugeben

Noch mehr Leckereien. Marshmallows einfach auf einen

Stock aufspießen. Kartoffeln in Alufolie in die Glut legen

Keine Nadelhölzer als Stock verwen-den! Die ätherischen Öle, die darinenthalten sind, verdampfen undmischen sich unter den Teig. Dasschmeckt nicht mehr gut und kannzu Übelkeit führen.Knüppelteig und Marshmallows nichtdirekt ins Feuer halten. Denn an denStellen, wo es verbrennt, bilden sichkrebserregende Stoffe.

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Für die Praxis

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Lagerfeuer, und dann?

Neben Gitarrenklängen und Knüppelteigsorgen vor allem Gruselgeschichten für dierichtige Stimmung am Lagerfeuer. Unterwww.praxis-jugendarbeit.de Spielesamm-lung / Sonstiges / Gruselgeschichten undwww.spieledatenbank.de steht eine großeAuswahl zur Verfügung. Neben den Ge-schichten sind auch noch viele andereSpielanregungen dort hinterlegt.

Für die PraxisEin Beispiel: Die Geschichte vom BallFür 2 bis 50 Spieler im Alter von5 bis 16 Jahren.SpielverlaufDer Erzähler sorgt für eineruhige Atmosphäre undkündigt eineGruselgeschichte an. Er erzählt von einemMann, der in einer einsa-men Waldgegend eineAutopanne hat und fernabder Straße ein Licht im Waldsieht. Da kein anderes Auto vor-bei kommt, geht er nach einiger Zeit inden Wald hinein und auf das Licht zu. Er gehtziemlich lange durch das Unterholz, bis er voreinem sehr alten Herrenhaus steht. Nach eini-gem Zögern klopft er an, worauf er drinnenSchritte hört. Ein alter buckeliger Butler öffnetihm und bietet ihm - da im Haus kein Telefon ist -ein Zimmer für die Nacht an. Der Mann nimmtdankend an und wird in ein großes Zimmergeführt, wo er in einem bequemen alten Bettbald einschläft. Mitten in der Nacht wacht erauf, weil er auf dem Flur merkwürdige Geräu-sche hört. Tapp! Tapp! Tapp! Der Mann fasst sichein Herz und geht auf den Flur. Dort sieht er einkleines Mädchen, das sehr blass aussieht. Erfragt das Mädchen, was es denn mitten in derNacht auf dem Flur mache. Das Mädchen ant-wortet:"Ich spiele hier nur mit meinem kleinen rotenBall!"Der Erzähler hat zum Ende der Geschichteimmer leiser gesprochen. Das Wort "Ball" wirdaber ohne jede Vorwarnung so laut wie möglichgebrüllt! Die inhaltlich völlig harmlose Geschich-te wird so zu einem echten Schocker.

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Welt Wärts

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Die Deutsche Schreberjugend deckt mitihren internationalen Kontakten fast alleKontinente ab, der einzige der fehlt istAustralien. Zwischen der Schreberju-gend und den internationalenVereinigungen finden regelmäßig Inter-nationale Begegnungen, Sprachkurseund Delegationsreisen statt. All diesbasiert auf der regelmäßigen Netzwerk-arbeit mit den ausländischen Jugendor-ganisationen, an der sich dieSchreberjugend aktiv beteiligt.

NetzwerkarbeitInFo YCE (International Forumfor Youth and CulturalExchange)Vor über zehn Jahren gehörtedie Schreberjugend zu denGründungsmitgliedern diesesNetzwerkes. Zu diesem Netz-werk zählen Organisationen, Verbände,aber auch Jugendministerien aus allerWelt. Jährlich findet ein gemeinsamesTreffen statt bei dem bilaterale und mul-tilaterale Aktivitäten evaluiert werden,gemeinschaftlich an jugendpolitischenFragenstellungen gearbeitet wird, dieverabredeten Qualitätsstandards über-prüft und neue Projekte geplant werden.Die jährlichen Treffen finden rotierendbei jeweils einem der Partner statt undbieten so Einblicke in die Arbeit vor Ort,die Einrichtungen (und Herbergen) inden Partnerländern, ebenso wie dieStruktur der dortigen Jugendhilfe. DieArbeit in diesem Forum bereichert dieArbeit der Schreberjugend sowohl imInternationalen, als auch nationalemBereich. Durch die jährlichen Treffen istder regelmäßige und persönliche

Kontakt zwischen den Partnern gewähr-leistet. Das wirkt sich bisher nur positiv aufdie Umsetzung der InternationalenBegegnungsmaßnahmen aus.

Internationale BegegnungenInternationale Begegnungen zeichnensich dadurch aus, dass sowohl die aus-ländischen Partner Deutschland besu-chen, als sogenannte IN-Begegnungen,als auch die Deutschen Teilnehmer-Innen ins Ausland fahren, dementspre-chend sind das die OUT-Begegnungen.Ein regelmäßiger Austausch findet mit

Ägypten, Finnland,Marokko und Tunesienstatt. Im Laufe diesesJahres ist Zypern neu hin-zugekommen. ErsteKoordinierungsgesprä-che haben stattgefun-

den. Ab 2009 soll es internationaleBegegnungen geben.

SprachreisenFinnland 2006 - IJAB SprachkursZuallererst möchte ichsagen, dass mir die dreiWochen beim Sprachkurssehr gefallen haben, unddass ich die Teilnahme amKurs jedem, der ernsthaft ander finnischen Sprache und Kultur inter-essiert ist, wärmstens empfehlen kann. ImHinblick auf das Thema Jugendarbeitmöchte ich auch schon vorausschicken,dass es sich um einen für alleAltersgruppen offenen Sprachkurs han-delte, bei dem die inhaltlichenAuswirkungen auf meine ehrenamtlicheTätigkeit als Jugendleiter eher indirekt zu

sehen sind. Vor allem meine mündlichenSprachkompetenzen haben sich deut-lich verbessert, und das ist ja schließlichdas Entscheidende, weshalb ich amSprachkurs teilgenommen habe. Nunaber zum Kurs:Unter der Woche gab es von 9.00-14.00Uhr den täglichen Unterricht, der wirklichabwechslungsreich war, und ein hohesNiveau hatte. Auf Grundlage desEinstufungstestes zu Beginn des Kurseswurde ich der Lerngruppe Fortgeschrit-tene II zugeordnet. Insgesamt gab esbeim Kurs 35 Teilnehmer aus 14 verschie-denen Ländern, die sich auf dieLerngruppen Anfänger, Mittelstufe,Fortgeschrittene I und Fortgeschrittene IIaufteilten. Meine Lerngruppe bestandaus insgesamt neun Personen: Dieswaren außer mir noch zwei Deutsche,zwei Ungarinnen, zwei Russinnen, einSpanier und ein Italiener. Neben dem Unterricht gab es auch einabwechslungsreiches Freizeitprogramm.Es beinhaltete eine Stadtrundfahrt, einenKennenlernabend, zwei Filme, zweiTagesausflüge in die Umgebung, sportli-che Aktivitäten, eine Schiffstour auf demPäijänne, dem zweitgrößten See Finn-lands, Tanzunterricht sowie ein Empfangim Rathaus von Jyväskylä. Für mich wardas Freizeitprogramm der beste Teil desgesamten Kurses, bei dem alle eineMenge Spaß hatten und gleichzeitig vielNeues gelernt haben. Ich bin überzeugt, dass mir die beimKurs gesammelten Erfahrungen bei derzukünftigen Zusammenarbeit mit finni-schen Fachkräften und beim Umgangmit finnischen Jugendlichen helfen wer-den. JM

International -Auf einen Blick-

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Fachkräfteaustausch

IsraelUnter dem Topic'"Interaction beyondBarriers"' fand im März2007 ein Fachkräfte-austausch zwischenDeutschland undIsrael statt.Dieses Modellprojekt wurde von derSchreberjugend Bundesverband e. V.und der Israeli Federation of CommunityCenters (IFCC) gemeinsam organisiert.Teilnehmende waren JugendleiterInnenund MultiplikatorInnen, die im Bereichvon Internationalen Jugendbegegnun-gen aktiv sind.In der ersten Hälfte des insgesamt zwei-wöchigen Austausches waren dieTeilnehmenden in ganz Israel unterwegs.Auf sie wartete ein facettenreiches Pro-gramm voller Kultur, religiöser Hinter-gründe und historischen Eindrücke. DieTeilnehmenden besichtigten Museen,Gedenkstätten, Nationalparks und vie-les mehr. Das Programm war bewusstsehr kompakt, damit die Teilnehmendenviele Anregungen erhalten, die sich inkommenden Jugendbegegnungsmaß-nahmen verwenden lassen.Die Gastfreundlichkeit und Offenheitder Menschen stach so enorm ins Auge,dass Eines auf Seiten der deutschenTeilnehmenden schnell klar war: "Dassicherheitstechnisch gefährliche Mei-nungsbild über Israel und dessenBevölkerung, das durch die Medien inDeutschland gemalt wird, lässt sich inkeiner Weise auf den Großteil desLandes, geschweige denn dieBevölkerung übertragen!"

Israel ist ein blühen-des Land, voller inter-essanter Facettenund bildungsrelvan-ter Informationen so-wohl im kommunika-tiven, religiösen alsauch historischen Sinn.

Und genau so ein Bild galt es in der zwei-ten Woche auch von Deutschland zuvermitteln. Denn genau wie Israel nichtvoll von Selbstmordattentätern undBombenangriffen ist - ist Deutschlandnicht voll von rechtsradikalen und anti-semitisch eingestellten Menschen. Dafürwar ebenfalls ein inhaltlich abwechs-lungsreiches Programm vorbereitet.Außerdem zogen die Teilnehmenden inder zweiten Woche in Berlin im Rahmeneines Photo-Workshops paarweise losum ihre Eindrücke mit viel Kreativitätanschließend in Collagen zu'"Interaction beyond Barriers" umzuset-zen.

SB

Delegationsreise/Jugendforum

Aktuell hat dieSchreberjugend kei-nen Partner im rus-s i sch- sp rach igenRaum. Durch die vielen Republiken inRussland ist es für uns jedoch interessantauch dort nach neuen Partnern undinteressanten Projekten zu schauen.Daher nahmen wir am diesjährigenDeutsch-Russischen (Baschkortostan,baschkirisch) Jugendforum teil.Russland stellt mit seiner Fülle an kulturel-

len Schätzen und politischenInformationsgehalt eine Erweiterung deseigenen Horizonts dar. Speziell imBereich Internationaler Jugendbegeg-nungen kann den teilnehmendenJugendlichen auf einer informellen Basisdie deutsche, russische aber auchdeutsch-russische Geschichte, Politikund Kultur erklärt werden. Dadurch ent-wickeln sich ihre sozialen Fähigkeitenwie Kommunikation und Toleranz imUmgang mit Menschen aus den ver-schiedensten gesellschaftlichen Schich-ten und Glaubensrichtungen weiter. Soentstand bereits eine Projektidee inKooperation mit Alexander Kostrikin,dem Leiter des Jugendzentrums auf derWassili-Insel (WMZ). Er arbeitet u.a. engmit dem "Russischen NationalenKoordinierungsbüro für den Jugendaus-tausch mit der BundesrepublikDeutschland" (Pendant zum DBJR)zusammen. Das Thema des Projekteskönnte unter folgendem Motto "MobileJugendhilfe" bzw. "Jugend-kultur - und Sozialarbeit inGartengemeinschaften"stehen. Diese Idee entstandauf Grundlage der be-grenzten Möglichkeiten,die Jugendliche bei einemAufenthalt im Kleingartenhaben und natürlich durchdie Nähe der DeutschenSchreberjugend zumKleingartenwesen.

DS

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Welt Wärts

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Schreberjugend Hamburg, meine Perle!Der Kiez lockt jedes Wochenende und der Stadtparkerwacht dieser Tage wieder zum Leben.Erst in der Mönckebergstraße shoppen, bei Starbucks nocheinen Kaffee und dann gemütlich zur Alster schlendern,zum Abschluss vielleicht ein Film im Kino!Wann ich das alles zum letzten Mal gemacht habe? Weißich nicht!

Seit zehn Jahren bin ich in der Deutschen Schreberjugend!Erst als Teilnehmerin und Betreuerin der Ferienfreizeiten,dann als Leiterin einer Kindergruppe und jetzt als Beisitzerinim Hamburger Landesverband. Doch neben derSchreberjugend gibt es ja noch das "normale"Leben. Ich arbeite in einem Kinderheim -Schichtdienst versteht sich. Die Arbeit mitschwer behinderten Kindern ist anstren-gend, aber sie macht auch Spaß. Dochnur jedes zweite Wochenende gehört mir!Mir und meinen Freunden, meiner Familie,meinen Hobbies, dem Deutschen RotenKreuz und der Schreberjugend natürlich!

Es ist Freitagabend, halb neun, ein Freund ruftmich an um mich zu einer Hausparty einzuladen!Ich sage ab...In einer halben Stunde habe ich endlich Feierabend, nachneun Stunden Arbeit!!Mein Zug kommt um kurz nach zehn, ich hoffe, ich kommenicht zu spät.Es ist dunkel, auf dem Weg zum Hauptbahnhof ruft derHausparty-Freund nochmal an, um mir netterweise mitzu-teilen, dass die Party jetzt schon super ist!Mein Zug wartet bereits. In Neumünster zeigt die DeutscheBahn ihr wahres Gesicht - Verspätung!! Um kurz nachMitternacht bin ich endlich im Nachtzug! Neun Stundenspäter scheine ich am Ende der Welt zu sein, überall Berge.Wahrscheinlich sind es keine Berge, aber ein Nordlicht, wieich, hält alles über 200m für einen Berg! Ich bin inOppenau! Ein Gremium der Deutschen Schreberjugendruft. Am nächsten Tag fahre ich schon wieder nachHause…Manchmal ist das alles sehr stressig, ich kann nicht immer

den Dienstplan ändern lassen, um an allen möglichenSitzungen teilzunehmen. Habe ich auch manchmal keineLust früh aufzustehen, um auf Kinderfesten zu sein, oderdas Wochenende auf einem Seminar zu verbringen? Undmöchte auch mal ganz frei sein und selbst entscheiden,wie ich mein Wochenende verbringe? Nein! Denn niemandzwingt mich dazu, sondern ich tu es - jedes mal aufs Neue- und ich habe Spaß dabei!

In diesem Jahr kann ich das erste Mal in diesen 10 Jahrennicht mit auf die Sommermaßnahme! Ich bekomme keinenUrlaub, " so ist das Leben" sagt mein Opa! Naja, wenn man

mit der Schreberjugend praktisch groß wird, muss manfür das Leben "da draußen" Einbußen hinnehmen. Ein

guter Freund sagt immer" Die Schreberjugend istsuper, aber dein Leben und dein Beruf gehenimmer vor!"

Viele verstehen nicht warum ich soviel Zeit "opfe-re"! Aber so sehe ich das nicht, ich opfere nicht. Ich

investiere! Ich investiere in Planung, in Bildung und -jawohl auch in Stress! Aber wie in jeder guten

Investition kommt für mich nur das Beste dabei heraus.Neue Freunde aus dem ganzen Bundesgebiet, Kinder,

die lachen und Spaß haben. Und nicht zu vergessen meineeigene Entwicklung! Alles in allem eine gute Belohnung fürall die Mühen!Ich verstehe jeden der seine Prioritäten anders wählt, alldenen kann ich nur sagen: Gut, dass ihr Prioritäten habt!Letztendlich tut jeder Mensch das, was für ihn am besten istund er entscheidet wie lange er dies tut.

Die Schreberjugend füllt mich aus. Und was soll ich zum x-ten Mal auf dem Kiez, wenn ich mit so vielen verschiede-nen Menschen aus ganz Deutschland bzw. aus ganzEuropa feiern kann?Eis essen an der Alster, oder kulinarische Gerichte am Meervon Marokko?Nein, das ist ganz bestimmt kein Opfer!

Das ist meine bisher beste InvestitionWS

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Schnitzeljagd vs. GeocachingSchnitzeljagd, dass hab ich dochschon mal gehört, gesehen, gespielt.Aber was ist Geocaching? DieserArtikel bringt Antworten, Daten undFakten und informiert euch über dasneue Hightechgeländespiel.Geocaching [Geo von griech. "Erde"und englisch cache "geheimesLager"], dass ist neu, das ist modernund das ist vor allem was für "großeKinder". Man benötigt nämlich einGPS Empfänger und es ist auch vonVorteil wenn man z.B. ein Handy mitNavigationssystem hat.Es ist ein Outdoorspiel, das oft in waldi-gen Geländengespielt

wird und zwar so:Ein "Owner", so heißt der Besitzer einesGeocaches versteckt dieses imGelände. Die Koordinaten diesesVersteckes werden im Internet veröf-fentlicht und können anschließend mitHilfe von GPS-Empfängern gesuchtwerden.Normalerweise ist ein Geocache einwasserdichter Behälter (z.B. eineTupperdose oder ein Stuhlproben-

röhrchen) in dem bestimmte Dingeaufbewahrt werden. Immer ist einLogbuch darin. Desweiteren befindensich in den Behältern verschiedeneGegenstände zum Tausch.Findet ein Besucher ein Cache, dannträgt er sich in das Logbuch ein umseine erfolgreiche Suche zu dokumen-tieren, dann kann er Gegenstände,die in dem Cache sind gegen eigeneGegenstände tauschen. Auch dasmuss im Logbuch vermerkt werden.Bei diesem Handel, "Trade" genannt,gibt es die Regel, dass der Gegen-stand, den man in den Cache legt,immer mindestens genauso wertvolloder noch wertvoller ist, als derGegenstand, den man entnimmt. Esgibt auch so genannte "Travel Bugs".Das sind Gegenstände, die von einemCache zum anderen befördert wer-den und der zurückgelegte Weg des"Travel Bugs" wird im Internet doku-mentiert. Eine spezielle Variante vonTravel Bugs sind so genannte "Geo-coins", dies sind aufwändig und indivi-duell gestaltete Medaillen, die alsbesonders wertvolles Tauschobjektgelten, da sie besonders selten sind.Aus Rücksicht auf die Natur ist es ver-boten Geocaches zu vergraben.

Kommen wir nun nochmal zurück aufdie Schnitzeljagd, das altbewährteKinderspiel im Gelände, bei dem eszwei Mannschaften gibt. Die einegeht vor und hinterlässt Hinweise zuihrem Verbleib, dazu gibt es vieleVarianten z.B. Rätsel, Pfeile ausStöcken oder Sägemehl und noch vie-les andere. Ziel der anderen Mann-

schaft ist es den richtigen Weg zu fin-den und entweder die andereMannschaft zu finden oder einenSchatz am Ende der Suche ausfindigzu machen.Im Gegensatz zum Geocaching, istdies ein Spiel für das man wederirgendwelche Hightech-Geräte nochFachwissen braucht und ebenso hates sehr einfache Regeln, was bedeu-tet, dass es auch schon kleine Kinderspielen können.In der Zusammenfassung bedeutetdies:Beide Spiele sind ideal für dasGelände, spannend, aufregend undinteressant. Jedoch ist Geocachingeher für Einzelpersonen, eine Gruppebzw. man kann es auch mit Familienspielen. Hier sind es "unbekannteMitspieler", die den Ausflug zumErlebnis machen. Und es bedarf kaumVorbereitungszeit. Wer kein GPS-Gerätbesitzt, kann es sich bspw. bei derFeuerwehr, dem TechnischenHilfswerk oder bei Wandervereinen fürca. 10 Euro pro Tag ausleihen.Schnitzeljagd ist eher ein Spiel für vielePersonen, die sich kennen undgemeinsam Spaß daran haben, alleszu planen, zu verstecken und zu fin-den. Für Kinder ist es besser geeignet,weil sie es auch selbständig spielenkönnen.

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Buchvorstellung:“Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt”von Serena Rust

Mit Vier Schritten ins Giraffenparadies -Gewaltfreie Kommunikation nach Dr. Marshall B. Rosenberg

Ein Gespräch ist eine unvorhersehbare "live"-Begegnung zwischen Menschen. Wenn dabei Differenzenauftauchen kann Kommunikations Know - How, Bewusstheit und Einfühlsamkeit dazu beitragen, sienicht in verletzende Konflikte eskalieren zu lassen. Dr. Marshall B. Rosenberg, international bekannt alsKonfliktmediator hat eine dynamische Kommunikationstechnik entwickelt, um potentielle Konflikte infriedliche Gespräche zu wandeln und ihre Schubkraft stattdessen zur Erfüllung unserer Bedürfnisse zunutzen. Serena Rust, zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation hat darüber ein Buch geschrie-ben "Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt", das Stefan Stutz humorvoll illustriert hat. Daraus hat sie füruns eine Essenz zusammengefasst.

Vor einigen Jahren habe ich die Gewaltfreie Kommunikation, einen Prozess in vier Schritten von Dr.Marshall Rosenberg kennen gelernt. Diese sehr wirkungsvolle, leicht zu merkende Methode hilft mir seit-dem, in Situationen in denen die Luft dick wird nicht in meine automatisierte Sprache mit ihrenAngriffsmechanismen zu verfallen.

Um eingängig und humorvoll darzustellen, wie es in der Kommunikation funken kann oder wie siebaden geht, verwendet Dr. Marshall Rosenberg zwei Tiere als Symbole, den "Wolf" und die "Giraffe".

Die Symbole "Wolf" und "Giraffe"

Der "Wolf" ist der Experte für die uns allen sehr vertraute, vom bewertenden und interpretierendenDenken geleitete Art zu sprechen und zu hören. Leider trägt das dazu bei, dass unsereAuseinandersetzungen mit anderen trotz bester Absichten häufig ganz anders verlaufen, als wir unsdas wünschen. Die "Giraffe" hingegen kann ihre Gefühle und Bedürfnisse in das Gespräch einbeziehen. Das ist einwesentliches Element der "Gewaltfreien Kommunikation", weshalb sie auch "EinfühlsameKommunikation" genannt wird.Die auf Dominanz und Bewertungen ausgerichtete Wolfssprache beherrschen wir automatisch.Dachte ich zumindest zunächst. Genau genommen beherrschte sie jedoch mich, denn sie ist die kultu-relle Mutter- und Vatersprache, in der wir von klein auf leben und die unser Denken geprägt hat.

Im folgenden Dialog lasse ich Lena und Tom zunächst einen "Wolfsdialog" führen und übersetze ihndann in einen "Giraffendialog".

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Die SituationFreitagnachmittag. Lena und Tom fahren fürs Wochenende in die Berge.

Ein WolfsdialogLena: "Musst du immer so rasen? Du weißt doch, dass ich Angst habe!"Tom: "Wieso? Ich rase doch überhaupt nicht! Ich fahr' schlappe 140."Lena: "Typisch Macho! Wärst wohl gerne Michael Schuhmacher!"Tom: "Stell dich nicht so an! Ich kann dein Gejammer nicht mehr hören." Lena: "Wie immer: Egoistisch bis zum Abwinken! Halt sofort an. Mit dir fahr ich nirgends mehr hin!"

…und die Übersetzung in die "Giraffensprache"Lena: "Wenn du hier auf der Landstraße 160 fährst, fühle ich mich unwohl."Tom: "Hast du Angst, dass etwas passieren könnte?"Lena: "Ja - und ich kann mich bei dem Tempo gar nicht entspannen und die Landschaft genießen.Bitte fahre etwas langsamer!"Tom: "Okay! Ich freue mich ja darüber, dass wir zum Vergnügen unterwegs sind. Ich fühle mich nochgestresst vom Job. Was hältst du davon, wenn ich dort vorne am Restaurant anhalte und wir auf derTerrasse einen Kaffee trinken?"Lena: "Oh! Das gefällt mir!"

Wäre es nicht großartig, wenn wir ein klares Handwerkszeug hätten, das uns hilft diese verständnisvol-le Verbindung einzugehen?In den vier aufeinander folgenden Schritten der Gewaltfreien Kommunikation sprechen wir davon,wie es uns geht und was wir brauchen, um uns besser zu fühlen, ohne dass wir dem Anderen gleich-zeitig Vorwürfe machen, ihn Kritisieren oder auf andere mehr oder weniger subtile Art verletzen.Ich stelle das Modell von Dr. Marshall Rosenberg hier kurz vor. In meinem Buch gehe ich ausführlicherauf jeden einzelnen Schritt ein.

Du kannst die Schritte gleich praktisch mit vollziehen, indem du an eine Situation denkst, die du kürz-lich erlebt hast in der jemand etwas getan hat, worüber du betroffen bist. Betrachte diese Erfahrungim Licht der folgenden Vier Schritte.

Die Giraffe ist das Säugetier mit demgrößten Herz. Logisch, wenn man sichvorstellt, wie hoch das Blut gepumptwerden muss, bis es im Kopf ankommt.Deshalb eignet sie sich auch so gut alsSymbolfigur für eine Kommunikation,die auf dem Fühlen und Äußern vonGefühlen und Bedürfnissen beruht.

Das Symbol"Giraffe"

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Im ersten Schritt nenne ich den Anlass, der mich bewegt, dieses Gespräch zu beginnen. Wichtig ist, dass ich keine Bewertungin meine Aussage hinein mische.Was sehe oder höre ich? Was genau ist der Auslöser, auf den ich reagiere? Wenn ich sage: "Wenn du hier auf der Landstraße160 fährst…." drücke ich aus, was ich beobachte. Sage ich: "Musst du immer so rasen?" mische ich gleichzeitig meineMissbilligung in meine Aussage

Im zweiten Schritt drücke ich aus, wie es mir mit der genannten Tatsache geht. Wichtig ist hier eine Sprache zu verwenden inder ich sage, wie ich mich fühle ohne dem anderen gleichzeitig zu unterstellen, dass er daran schuld ist. Sonst mache ich michzum Opfer - und den anderen zum Täter. Ich kann z.B. ängstlich sein, froh, betroffen, frustriert, berührt oder traurig. Sage ich hin-gegen: "Ich fühle mich von dir ignoriert!", brauche ich für mein "Gefühl" eine andere Person, die macht, dass ich mich so fühle.Ich kann mich nicht von mir selbst "ignoriert fühlen". Dieses "Gefühl" entsteht in Reaktion auf einen anderen. Damit drücke ich imSinn der Gewaltfreien Kommunikation nicht einfach aus was ich fühle, sondern wie ich das Verhalten eines anderen Menscheninterpretiere. Wenn ich Worte wie "verlassen", "zurückgewiesen", "übergangen", verwende, gebe ich dem anderen Macht übermeine Gefühle und bin mit ihm dadurch auf eine blinde Weise verstrickt.In unserem Beispiel suggeriert Lena mit ihrer Aussage:"Musst du immer so rasen? Du weißt doch, dass ich Angst habe!", dass Lothar ihre Ängstlichkeit ignoriert. Worauf Lothar reagiert, indem er ihre Aussage prompt zurückweist: "Wieso? Ich rase doch überhaupt nicht! Ich fahr' schlappe 140."Und schon zischen den beiden die Wolfsraketen um die Ohren.

1. Schritt:BEOBACHTEN - ohne zu beurteilen

2. Schritt: FÜHLEN - ohne zu inter-pretieren

3. Schritt: BEDÜRFNISSE – stattWege, wie ich meinBedürfnis erfüllenmöchte

Im dritten Schritt frage ich mich, was ich in dieser Situation brauche. Ich finde heraus, welches Bedürfnis hinter dem Gefühlliegt, das mich bewegt, denn ich hätte keine starken Gefühle, wenn alle meine Bedürfnisse erfüllt wären. Durch Lenas Angst und Unwohlfühlen meldet sich ihr Bedürfnis nach Sicherheit - und auch nach Erholung, nach Entspannung,wenn sie sagt: "Ich kann mich nicht entspannen und die Landschaft genießen!"Wege um diese Bedürfnisse zu erfüllen sind z.B. langsamer fahren, eine Pause einlegen, etc.In meinem Buch habe ich eine Liste von Bedürfnisworten zusammengestellt, da uns diese Betrachtensweise zunächst fremd istund wir häufig gar nicht wissen, welches Bedürfnis wir gerade haben.

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Und im vierten Schritt schließlich äußere ich eine Bitte, in der ich konkret sage, was ich jetzt gerne möchte."Bitte, fahre nicht schneller als 100 km!" kann Lenas Bitte lauten. Oder "Lass uns im nächsten Ort anhalten!" Jetzt kann der andere ebenso konkret reagieren, indem er meine Bitte erfüllt, Modifizierungen vorschlägtoder ablehnt, weil gerade andere Bedürfnisse dringender sind. "Bitte, fahre vorsichtiger!" ist eher ein Beispiel für einen zu allgemeinen und deshalb leider häufig folgenlosverpuffenden Wunsch.Sehr wichtig ist auch, ob meine Bitte wirklich eine Bitte ist oder eine Forderung. Das entscheidet sich daran,ob der andere "Nein" sagen kann, ohne dass unsere Verbindung leidet oder er mit Sanktionen rechnenmuss.

4. Schritt:KONKRETE, VERHANDELBAREBITTE – statt fordern oder allgemein wünschen

Meist erleben wir keine lupenreinen "Giraffendialoge" wie oben in der Übersetzung. Wir reden drauflos, ein Wort gibt das andere und ehe wiruns versehen rutschen wir blind in einen entgleisenden Dialog. Mit zunehmender Aufmerksamkeit erinnern wir uns sobald die Luft dick wird andie Einfühlsame Kommunikation - und schwenken um!

Die Vier Schritte geben uns das Gefäß, die Struktur, in die wir unsere Worte gießen, um mit anderen zu teilen, was uns innerlich bewegt, ohnesie dafür verantwortlich zu machen oder zu entwerten.

Wir können diese Vier Schritte anwenden, um uns selbst auszudrücken und wir können sie anwenden, wenn wir anderen zuhören, um uns inihre Beobachtungen, ihre Gefühle, ihre Bedürfnisse und ihre Bitten einzufühlen. Auf diese Weise wird Kommunikation zu einem hin und herschwingenden Tanz zwischen dem, was ich beobachte, fühle, brauche und erbitte und dem, was du beobachtest, fühlst, brauchst und erbit-test.

Serena Rust arbeitet als Trainerin, Coach und psychologische Beraterin in eigener Praxis. Schwerpunkte: Einzel- undPaarberatung, Konfliktlösung, Krisenbegleitung, Kommunikations-Coaching, bedürfnisorientierte Persönlichkeitsentwicklung.Als vom CNVC (Zentrum in USA) zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation bietet sie Seminare und eine Basis-Ausbildung in Gewaltfreier Kommunikation an. Sie ist Autorin des neuen Buches Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt, mitIllustrationen von Stefan Stutz, KOHA Verlag 2006,176 Seiten, 9,95 €

Kontakt: Serena Rust, Tel. 06172-41526, [email protected], www.serena-rust.de oder www.forum-gewaltfrei-frankfurt.de

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Ein weiteres sehrbekanntesKommunikations-modell hatFriedemann Schulzvon Thun entwickelt.Es nennt sich das"Innere Team" undbasiert auf seinerTheorie "Vier Seiteneiner Nachricht".

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17.-27.01.08Deutsche Schreberjugend auf derInternationalen Grünen Woche 2008 Seit einigen Jahren präsentiert sich derLandesverband Berlin Schreberjugendnun schon auf der Messe "Internatio-

nale Grüne Woche". So auch dieses Jahr wieder.

18.-20.01.08Berlin-Fahrt der Starlights SchreberjugendBergkamen

08.03.08 Schreberball 2008Die Mega-Party der Schreberjugend Hannover e.V.im Forum Langenhagen, Walsroder Straße 105Es spielt die Dance- und Coverband "SHADOWBOYS"

16.-18.04.08 Proben für dieBühnenshow zum60.Jubiläum derSchreberjugend inBergkamenIn der Turnhalledes Jugendgäste-hauses der Schreberjugend in Sprötze wurde es am16. - 18. Mai 2008 eng. Rund 80 Tänzer undTänzerinnen aus Bergkamen probten im "Trainings-camp" ihr Bühnenprogramm für das 60.Jubiläum derSchreberjugend in Bergkamen."One world!" dieses Motto beherrschte alleAktivitäten des Wochenendes, die Namen derZimmer, die Bastelaktivitäten, die Choreographien -alles wurde von den jungen Schreberlingen ausBergkamen ihrem Motto der Jubiläumsshow ange-passt.

April bis November 2008"Schreberjugend be-wegt…" LV SW Schreberju-gend Kallenberg"Sich viel bewegen, drau-ßen herumtollen, die eige-nen körperlichen Fähig-keiten austesten - das warnoch vor 20 Jahren fürKinder eine Selbstver-ständlichkeit. Das soll durch mehr Bewegung undAnleitungen für ein gesundheitsbewusstes Lebenvon Kindern und Jugendlichen wieder erreicht wer-den. Dieses Projekt wird über das Förderprogramm"Die Gesellschafter" von der "Aktion Mensch" finan-ziell unterstützt."

24.05.2008Das alljährliche Fußballturnier des LandesverbandesHamburg findet wieder statt. Klein und Groß sindherzlich dazu eingeladen. Hier gilt das Motto: "Dabei sein ist alles…"Neben der sportlichen Aktivität ist so ein Turnierauch immer mit einem geselligen Beisammenseinverbunden, bei dem man neue Kontakte schließenkann und sehr viel Spaß haben hat.

04.-06.07.2008Naturerlebnistage in Rastatt

13.07.2008Landestischtennis Turnier inRastatt

17.08.2008Aktionstag Kleingarten inRastatt

24.08.08Sommerfest für KinderHamburg

Schreberjugend Höhepunkte 2008

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24.08.09Sommerfest des Landesverbandes Niedersachsen auf dem Geländeder SSG Tannenkamp. Euch erwartet Kinderschminken, verschiedeneSpiele, eine Sommerolympiade und vieles mehr.

12.-14.09.08Geländespiel-Kinderolympiade Hamburg

19.-21.09.08Festveranstaltung in OppenauAn diesem Wochenende haben wirgleich drei Anlässe zum Feiern. Nämlichden 200. Geburtstag unseres Namens-gebers Dr. Schreber, 25 jährigesBestehen des Jugendgästehauses inOppenau und ein Freundschaftstreffendes Landesverbandes Süd West. Diegroße Festveranstaltung wird sich in derGünter-Bimmerle-Halle abspielen.

02.-05.10.08"Sport ist Mord" - Jugendbegegnung mitverschiedensten sportlichen Aktivitätenim Jugendferienheim des Landesverban-des Hamburg in Sprötze

Oktober/November 2008 Landestischtennisturnier des Landesverbandes Süd West

14.-16.11.08Bundeskonferenz in Sprötze- Bühnenshow Nosy Eyes

Neben vielfältigen Aktionen und Workshops erwartet uns dieBühnenshow zum Projekt "Nosy Eyes". Wir sind gespannt auf dasEndprodukt!

29.-30.11.08Jubiläumsshow "One world - one vision" zu 60 Jahre Schreberjugend inBergkamen.Der Vorhang des "studio theaters" wird sich lüften die Show "One world- one vision!" wird beginnen. Die teilnehmenden BergkamenerGruppen: Smarties, Funkelsterne, Wirbelwind, Sweeties, Starlights,Newcomer, Teenies und Crazy! mit ihren rund 200 Tänzern undTänzerinnen unterstützt von den "Freunden" bereiten ein stimmungsvol-

les Gesamtfeuerwerk für alle Zuschauer vor.Auch die Choreographie "One vision!", die im Rahmen derBundesgartenschau 2007 in Gera Premiere hatte, wird auf derBergkamener Bühne wieder aufgeführt.

In den Sommerferien finden natürlich auch wieder die allseits belieb-ten Zeltlager statt. Es geht nach vom Hannesried, Stadtsteinach,Scharbeutz, Adlerhorst und an den Bodensee. Eine Bike Boat&BeachTour hat der Stadtverband Hannover organisiert. Auch in Sprötze fin-

det wieder eine Sommer-Ferien-Freizeit der Schreberjugend Hamburgstatt. Das Jugendferienheim Sprötze bietet viel Raum für Spiel undSport im Freien und (bei schlechtem Wetter) in der Halle.

Internationale Aktivitäten finden dieses Jahr hauptsächlich im Juli 2008statt. Schreberjugendgruppen fahren nach Griechenland, Kroatien,Marokko und Tunesien. Und junge Belgier, Finnen und Tunesier kom-men nach Deutschland.

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DEUTSCHE SCHREBERJUGEND

Aus Blick…auf die nächste Ausgabe im Dezember 2008

. Aktuelle Themen & Informationen

. Bundesjugendtreffen 2009

. Rund um Kommunikation

. Weihnachts-, Kurz- Geschichte

. PreisQuiz