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I GROSS WARTENBERGER imatbta Mitteilungsblatt für Familie - Kultur und Zeitgeschehen Jahrgang 20 Juli 1977 Nr. 7 DANK WR ESSEN Niemand hätte vorauszusagen gewagt, daß zu Pfingsten 1971 noch mehr Teilnehmer am Deutschlandtreffen der Schlesier gezählt werden würden als 1975. Der Rundfunk sprach in einer uns Schlesiern sonst nicht sehr gewo- genen ,Sendung - wie hätte es auch anders sein können! - von 120 000 Be- suchern. Eine großartige Zahl1 Da8 das Deutschlandtreffen der Schlesier 1972 ein derartiger Erfolg über- haupt werden konnte, ist zuerst das Verdienst der Bundesgeschäftsstelle unter Robert Müller-Kox und all seiner Mitarbeiter, deren selbstloser Ein- satz nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Und es waren nicht nur Schlesier, die eifrig mittaten, sondern auch Rheinländer, Westfalen und Bayern, um nur einige zu nennen. Aber was wäre die no,ch so geschickt und bis in die Einzelheiten vor- plandende Vorbereitung, wenn nicht die zur Teilnahme Aufgerufenen dem Ruf so zahlreich gefolgt wären. Hier gilt ein besonderer Dank unseren Heimatblättern, die in Aufrufen und Artikeln für das Deutschlandtreffen werben halfen. Pfingsten 1917 - Schlesien war Gegenwart, Schlesien meldete sich zu Wort, Schlesien wurde sichtbar und hörbar und spürbar. Dafür ist allen zu danken, die mit dabei waren. Er strömte und es war so, als ob plötzlich die Oder nach Essen umgeleitet worden wäre. Omnibusse und Privatwagen, Straßenbahnen und nicht zuletzt die Bundesbahn brachten die Schlesier und deren einheimische Freunde und Bekannte, und es waren dieses Mal viele Nicht-Schlesier mit dabei!, die Menschen in Scharen in das Messegelände der Gruga. Teilweise war der Verkehr verstopft und die Polizei mußte zu improvisierten Umleitungen Zuflucht nehmen. Die Strapazen, die die meisten der Besucher des Deutschlandtreffens auf sich nehmen mußten, um dabei sein zu können, sei es auf dem Mitarbeiter- kongreß oder schon bei der Festlichen Stunde, während des Gottesdienstes oder auf der Hauptkundgebung, sollten in diesem Wort des Dankes nicht unerwähnt bleiben. Mancher ist schon früh um drei Uhr in den Omnibus gestiegen, denn man wollte pünktlich um 8.30 Uhr am Pfingstsonntag den Gottesdienst besuchen und auch gleich darnach die politische Kundgebung nicht versäumen. Viele konnten nicht mehr dabei sein, weil sie inzwischen 5.u alt geworden sind und eine Reise far sie zu viele Beschwernisse bedeutet. Aber an ihre Stelle traten die Jünge,cn, die vielleicht zum ersten Malr an einem solchen Treffen teilgenommeu haben. Die Lücken, so darf man es :sagen, wurden auf- gefüllt, die schlesische Fackel wird weitergegeben. Die Arbeit für Schlesien ist leichter, wenn man weiß, wie stark das Echo und der Zuspruch ist, dieser vor allem auch aus den Reihen der Aussiedler, die gleichfalls in großer Zahl zugegen waren. Die schlesische Familie ist nicht kleiner geworden, auch wenn manch guter Freund inzwischen durch den Tod abgerufen worden ist. Schlesien hat sich zu Pfingsten in Essen behauptet, und dies vieltausend- fach. Darum muß allen, auch denen, die mit dem Kauf einer Plakette schon für die Vorfinanzierung eines in seinem Finanzvolumen aufwendigen Tref- fens gesorgt haben, sehr herzlich gedankt werden. Dieser Dank gilt vor allem unserer Jugend, dem Sprecher der Jugend Hartmut Koschyk genau so wie den vielen Jugendlichen für ihren Einsatz beim Werben für das Haus Schlesien. Schlesien lebt, das Deutschlandtreffen 1977 in Essen hat es jedermann bewiesen, und das erfüllt uns alle mit Freude und Stolz. Schlesien Glückauf! Dr. Herbert Hupka MdB Bundesvorsitzend,. Landsmannschaft Schlesien Nicht ,,RDR”# sondern ,,Bundesrepublik Deutschlml” Die Bundesregierung hat wiederholt darauf hingewisen, daß die Bezeichnung unseres Staates nach dem Grundgesetz ,,Btmdesrepubhk Deutschland” ljautet. Sie war und ist der Meinung, daß dem- gemäß im amtlichen wie im allgemeinen Sprachgebrauch die volle Bezeichnung ,,Bundesrepublik Deutschland“ verwen- det werden sollte, in der auch die Ver- antwortlichkeit unseres Staates für Deutschland als Ganzes deutlich zum Ausdruck kommt. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesinnen- minister, Baum, der dies auf eine Ab- geordnetenfrage mitteilte, betonte, daß die Äußerungen der Bundesregierung nicht nur den Medien bekanntgegeben worden sind, sondern auch in der Be- \-ölkerung Echo gefunden haben. Aussiedler sind Vertriebene und müssen es ein (oprM) Der stellvertretende Frak- tionsvorsitzende der SPD Friedrich und ein Sprecher der Bundesregierung ha- ben am 6. April erklärt, daß die Aus- siedler keine Vertriebenen seien und daß deshalb erwogen werde, das Bun- desvertriebenengesetz zu ändern. Eine solche Auffassung ist sachlichnunrichtig und fachlich unangebracht. Polen vor- enthält der Masse der deutschen Staats- angehörigen in den Oder-Neiße-Gebie- ten die muttersprachlichen Menschen- rechte. Es treibt sie dadurch aus ihrem Heimatland. Die Aussiedler sind infolge- dessen echte Vertriebene. Die Aussiedler benötigen für ihre Eingliederung in der Bundesrepublik Deutschland die gleichen wirtschaftli- chen Förderungen wie alle früher ein- getroffenen Vertriebenen. Ihnen darf im Interesse der Eingliederung der Vertrie- benenstatus, aus dem allein diese ge- setzlichen Sonderrechte erwachsen, nicht vorenthalten werden. Auch wenn man eine Gesetzesänderung vornimmt, durch die den Aussiedlern die gleichen Rechte verliehen werden wie den Vertriebenen, entsteht ein unbefriedigender Zustand, weil die Vertriebenen in völlig willkiir- licher Weise in zwei Gruppen geteilt werden. Es gibt kein sachliches Argu- ment, weshalb z. B. die bis zum 31. 12. 1970 eingetroffenen Aussiedler ,,Ver- ,triebene“ und die ab 1. 1. 1971 eingetrof- fenen Aussiedler nicht ,,Vertriebene‘* sind.

I imatbta - Forschungshilfen und Ergebnisse Schlesien · gestiegen, denn man wollte pünktlich um 8.30 Uhr am Pfingstsonntag den ... Es braucht nicht immer ein Fortschritt zu sein,

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I

GROSS WARTENBERGER

imatbta Mitteilungsblatt für Familie - Kultur und Zeitgeschehen

Jahrgang 20 Juli 1977 Nr. 7

DANK WR ESSEN

Niemand hätte vorauszusagen gewagt, daß zu Pfingsten 1971 noch mehr Teilnehmer am Deutschlandtreffen der Schlesier gezählt werden würden als 1975. Der Rundfunk sprach in einer uns Schlesiern sonst nicht sehr gewo- genen ,Sendung - wie hätte es auch anders sein können! - von 120 000 Be- suchern. Eine großartige Zahl1

Da8 das Deutschlandtreffen der Schlesier 1972 ein derartiger Erfolg über- haupt werden konnte, ist zuerst das Verdienst der Bundesgeschäftsstelle unter Robert Müller-Kox und all seiner Mitarbeiter, deren selbstloser Ein- satz nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Und es waren nicht nur Schlesier, die eifrig mittaten, sondern auch Rheinländer, Westfalen und Bayern, um nur einige zu nennen.

Aber was wäre die no,ch so geschickt und bis in die Einzelheiten vor- plandende Vorbereitung, wenn nicht die zur Teilnahme Aufgerufenen dem Ruf so zahlreich gefolgt wären. Hier gilt ein besonderer Dank unseren Heimatblättern, die in Aufrufen und Artikeln für das Deutschlandtreffen werben halfen.

Pfingsten 1917 - Schlesien war Gegenwart, Schlesien meldete sich zu Wort, Schlesien wurde sichtbar und hörbar und spürbar. Dafür ist allen zu danken, die mit dabei waren. Er strömte und es war so, als ob plötzlich die Oder nach Essen umgeleitet worden wäre. Omnibusse und Privatwagen, Straßenbahnen und nicht zuletzt die Bundesbahn brachten die Schlesier und deren einheimische Freunde und Bekannte, und es waren dieses Mal viele Nicht-Schlesier mit dabei!, die Menschen in Scharen in das Messegelände der Gruga. Teilweise war der Verkehr verstopft und die Polizei mußte zu improvisierten Umleitungen Zuflucht nehmen.

Die Strapazen, die die meisten der Besucher des Deutschlandtreffens auf sich nehmen mußten, um dabei sein zu können, sei es auf dem Mitarbeiter- kongreß oder schon bei der Festlichen Stunde, während des Gottesdienstes oder auf der Hauptkundgebung, sollten in diesem Wort des Dankes nicht unerwähnt bleiben. Mancher ist schon früh um drei Uhr in den Omnibus gestiegen, denn man wollte pünktlich um 8.30 Uhr am Pfingstsonntag den Gottesdienst besuchen und auch gleich darnach die politische Kundgebung nicht versäumen.

Viele konnten nicht mehr dabei sein, weil sie inzwischen 5.u alt geworden sind und eine Reise far sie zu viele Beschwernisse bedeutet. Aber an ihre Stelle traten die Jünge,cn, die vielleicht zum ersten Malr an einem solchen Treffen teilgenommeu haben. Die Lücken, so darf man es :sagen, wurden auf- gefüllt, die schlesische Fackel wird weitergegeben.

Die Arbeit für Schlesien ist leichter, wenn man weiß, wie stark das Echo und der Zuspruch ist, dieser vor allem auch aus den Reihen der Aussiedler, die gleichfalls in großer Zahl zugegen waren. Die schlesische Familie ist nicht kleiner geworden, auch wenn manch guter Freund inzwischen durch den Tod abgerufen worden ist.

Schlesien hat sich zu Pfingsten in Essen behauptet, und dies vieltausend- fach. Darum muß allen, auch denen, die mit dem Kauf einer Plakette schon für die Vorfinanzierung eines in seinem Finanzvolumen aufwendigen Tref- fens gesorgt haben, sehr herzlich gedankt werden. Dieser Dank gilt vor allem unserer Jugend, dem Sprecher der Jugend Hartmut Koschyk genau so wie den vielen Jugendlichen für ihren Einsatz beim Werben für das Haus Schlesien.

Schlesien lebt, das Deutschlandtreffen 1977 in Essen hat es jedermann bewiesen, und das erfüllt uns alle mit Freude und Stolz.

Schlesien Glückauf! Dr. Herbert Hupka MdB

Bundesvorsitzend,. Landsmannschaft Schlesien

Nicht ,,RDR”# sondern ,,Bundesrepublik Deutschlml”

Die Bundesregierung hat wiederholt darauf hingewisen, daß die Bezeichnung unseres Staates nach dem Grundgesetz ,,Btmdesrepubhk Deutschland” ljautet. Sie war und ist der Meinung, daß dem- gemäß im amtlichen wie im allgemeinen Sprachgebrauch die volle Bezeichnung ,,Bundesrepublik Deutschland“ verwen- det werden sollte, in der auch die Ver- antwortlichkeit unseres Staates für Deutschland als Ganzes deutlich zum Ausdruck kommt. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesinnen- minister, Baum, der dies auf eine Ab- geordnetenfrage mitteilte, betonte, daß die Äußerungen der Bundesregierung nicht nur den Medien bekanntgegeben worden sind, sondern auch in der Be- \-ölkerung Echo gefunden haben.

Aussiedler sind Vertriebene und müssen es ein

(oprM) Der stellvertretende Frak- tionsvorsitzende der SPD Friedrich und ein Sprecher der Bundesregierung ha- ben am 6. April erklärt, daß die Aus- siedler keine Vertriebenen seien und daß deshalb erwogen werde, das Bun- desvertriebenengesetz zu ändern. Eine solche Auffassung ist sachlichnunrichtig und fachlich unangebracht. Polen vor- enthält der Masse der deutschen Staats- angehörigen in den Oder-Neiße-Gebie- ten die muttersprachlichen Menschen- rechte. Es treibt sie dadurch aus ihrem Heimatland. Die Aussiedler sind infolge- dessen echte Vertriebene.

Die Aussiedler benötigen für ihre Eingliederung in der Bundesrepublik Deutschland die gleichen wirtschaftli- chen Förderungen wie alle früher ein- getroffenen Vertriebenen. Ihnen darf im Interesse der Eingliederung der Vertrie- benenstatus, aus dem allein diese ge- setzlichen Sonderrechte erwachsen, nicht vorenthalten werden. Auch wenn man eine Gesetzesänderung vornimmt, durch die den Aussiedlern die gleichen Rechte verliehen werden wie den Vertriebenen, entsteht ein unbefriedigender Zustand, weil die Vertriebenen in völlig willkiir- licher Weise in zwei Gruppen geteilt werden. Es gibt kein sachliches Argu- ment, weshalb z. B. die bis zum 31. 12. 1970 eingetroffenen Aussiedler ,,Ver- ,triebene“ und die ab 1. 1. 1971 eingetrof- fenen Aussiedler nicht ,,Vertriebene‘* sind.

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Seite 2 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 7/1977

UJie licrt 0icli Grox, UJortenbeq in 30 Jdhn uarihdart?

Alexander Kendzia, DDR 8019 Dresden, Wormserstr.

73, hat in mehrfachen Besuchen in Groß Wartenberg,

das Neubaugebiet aus dem Gedächtnis skizziert (siehe

oben). Allerdings nicht maßstabgerecht aber ver-

mutlich so, daß man einen gewissen Überblick erhält.

Daß die Polen in den letzten 30 Jahren in Groß War-

tenberg auch Änderungen vornehmen würden konnten

wir natürlich als selbstverständlich voraussetzen. -

Wartenberg war ja zu 80 70 zerstört und schließlich,

man mußte doch für die aus den polnischen Ostgebie-

ten hereinströmenden Polen Wohnmöglichkeiten sowie

die erforderlichen zusätzlichen Versorgungseinri&-

tungen schaffen.

Der Kreis gehörte zuerst zur Woiwodschaft Breslau.

Neuerdings zu Kalisch. Damit soll, wie uns berich-

tet wird, auch die Aufbautätigkeit in GroßWartenberg

stark eingeschränkt worden sein, wenn nicht zum Er-

liegen kommen. Der Kreis hat außer den alten, schon

zu unserer Zeit bestehenden Städten (Groß Warten-

berg, Festenberg und Neumittelwalde), die auch heu-

te wieder Stadtgemeinden sind, jetzt nur noch vier(!)

Gemeinden. In den drei Städten leben 12, 1 Tausend

und in den Dörfern 18,9 Tausend Menschen. Aus den

früher rund 50 Dorfgemeinden sind also vierGemein-

den als Verwaltungseinheit übriggeblieben.

Dabei wäre interessant zu wissen, welche Dörfer

heute überhaupt noch als Wohnplätze angesehen wer- 11

den können und welche Dörfer völ I ig verschwunden 4

sind.

Der Kreis wird heute von 31 146 Personen bewohnt.-

Das Kreisgebiet is: aber durch -;,-lvtrlcibungvonan-

grenzenden Gebieten abgerundet und vergrößfsrt wor-

den. Diese Zahlenangaber) entstammen einem it. deut-

scher Sprache uns vorliegendem Prospekt, der durch

das Stadtamt in Groß Wartenberg und das polnische

Niederschlesische Informationszentrum für Touristik

Verlagf. Kunst und Graphik RSWI,Presse-Buch-Ru&”

in Breslau herausgegeben wurde.

Wenn Sie nun den Bericht von Alexander Kendzia im

Nachstehenden lesen, dann vergessen Sie nicht, defi

Groß Wartenberg heute größere Bedeutung hat als es

früher Oels zustand. Ferner leben dort heute 6000 !

Menschen, die aber längst nicht alle beruflich in der

Stadt und in der nächsten Umgebung Arbeit finden ist

uns klar, denn der landwirtschaftliche Charakterdes

Janzen Gebietes besteht nach wie vor und bringt sei-

ne besonderen Schwierigkeiten. Wer Arbeit und Be-

schäftigung sucht mufi heute dort täglich weite Fahr-

ten mit den Autobussen, die in dichtem Netz verkeh-

ren, zurücklegen. Außerdem, auch bei uns hier in der

Bundesrepublik ist in den letzten Jahren einiges ge-

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Nr.7/1977 Groß Wartenberger Heimatblatt Seite 3

baut worden. Es ist also keinesfalls eine besondere

Leistung, wenn heute in Groß Wartenberg beispiels-

weise die Straßen geteert sind und eine guteelektri-

sche Beleuchtung haben, oder wenn die Wasserlei-

tung vergrößert wurde und das Netz der Gasleitung

erweitert wurde oder die Kanalisation umfangreicher

wurde, oder der alte Wallgraben zugeschüttet wurde,

Wir würden gerade beim letzteren vielleicht einstück

der alten romantischen Seite unseres Städtchens an

dieser Stelle vermissen.

Es braucht nicht immer ein Fortschritt zu sein, was

als solcher lauthals gepriesen wird. So ist auch kei

nesfalls ein neugebautes Hotel (außer El 2 gibt es noch

ein weiteres neues Hotel) eine so große Sensation,

wenn man dort nicht mal ein Frühstück bekommt, und

wenn die Einrichtung eben trotz allen Anstrengungen

nicht mit dem bei uns gewohntem Komfort mithalten

kann. Als besonders gravierend werten wir auch die

Tatsache, daß man in Groß Wartenberg heute nur in

einem einzigen Lokal etwas zu essen bekommt, näm-

lich im Restaurant ,,Parkowa” und in dem kleinen am

Ring gelegenen Cafe (früher Paech) nurdenKaffee im

Glas bekommt, wie im Osten allgemein üblich. Ver-

gessen Sie bei diesen Tatsachen nicht, daßheute die

Stadt 6000 Einwohner hat. Vergleichen Sie dann ein-

mal mit einer Stadt gleicher Größe in der Bundesre-

publik. Vergessen Sie dabei auch nicht was jetzt dort

nicht mehr vorhanden ist und was man schlichtweg zu

polnischen Errungenschaften umfunktioniert hat, da-

mit sich die heutige polnische Darstellung etwas ge-

fäl I iger I iest und nicht der Gedanke aufkommen kann:

Das alles ist geraubtes Land! Annektionen werden ja

auch heute noch in der ganzen Welt verurteilt.

Na& diesen notwendigen Vorbemerkungen nun den Be-

richt von Alexander Kendzia. Er möchte Groß War-

tenberg vorstellen: Mit anderen Augen gesehen! Wir

lassen aus seinem Bericht nur die Fakten sprechen-

und wir verzichten auf seine Kommentare.

In Groß Wartenberg ist viel gebaut worden. - - Vier

Brücken wurden verbreitert. Alle Straßen, auch die

Straßen am Stadtrand, wie auch der Weg zum ,,Mar-

kusberg” sind geteert. Eine Stadtreinigung und Mül I-

abfuhr (untergebracht im ehemals Aul ich Grundstück)

sorgt für Sauberkeit mittels motorisiertem Sprtng

wagen und kehrenden :?‘.~uen die mit IuftbeteiftenKü-

belzweiradwagen aus:?: ;stet sind. Der Graben d-r

Bahnhof-Chaussee ist rechtsseitig bis an das Häus. !

ende verrohrt, mit Blumenrabatten versehen undalle

50m steht eine Bank mit Lehne. Der linkeGraben an

der Breslauer Straße ist bis zum Kreiskrankenhaus

verrohrt und ein breiter Heckenweg geschaffen. Zum

Friedhof hin gibt es Bürgersteige anstatt Gräben (so

auch die Kammerauerstraße), mit rechtsseitig eben-

falls Blumenrabatten zwischen den Bäumen. DerWall-

graben ist vom Park bis zum Wichertschen Treppen-

weg, der für die Wallgartenhäuser (mit Kellergara-

gen) als Ausfahrtstraße ausgebaut ist, ebenfalls ver-

rohrt. An der ,,polnischen Brücke” befindet sich ei-

neunterflur-Bedürfnisanstalt für Frauen und Männer.

Der Wallweg ist geteert. An den Ein- bzw.Ausgängen

befinden sich Betonstufen mit Kinderwagenbahn. Das

Löwentor der Gartenstraße ist verbreitert worden. -

Von dort aus geht der Weg als Bürgersteigstraße über

paulschütz zur Groß-Koseler Chaussee. Ab dem Lö-

Die Scheunen von Gut Himmelthal sowie die Ställe

wurden umgebaut zu Maschinenbau-Lehrwerkstätten.

Neubau eines Kreiskrankenhauses im Sommer 1975.

Wallstraße vom Glockenturm bis Gasthaus Reich

wentor werden Gartenhäuser gebaut. Diesteinmauer

zum Park ersetzt ein Eisendrahtzaun. An der Groß-

Koseler Chaussee sind die Garagen und die Repara-

turwerkstatt des Busbahnhofes. Dieser ist großzügig

zwischen der Schloßbrauerei und dem Vorwerk, wo

der Hain des Russenfriedhofs L,:J~I 1813 war, entstan-

den.

Eine neue Straße zweigt von der Mitte der Breslauer

Straße nach der Bahnhof-Chaussee hin ab. Die Töp- fergasse w.urde von der Kempener Straße her, als

Straße ausgebaut und mit Gartenhäusern bestückt.

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Seite 4 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 7/1977

Vom ehemals Peukertschen Gasthaus führt eine Stra-

ße zum ehemaligen Standort der Schipke-Feldscheune

und trifft sich mit dem verlängerten MTV-Sportplatz.

Auf diesem wird jeden Mittwoch Kram- undviehmarkt

abgehalten. Haupthändler sind dort wohnende Zigeu-

ner, welche die Gegend unsicher machen. Schützen-

halle und Schießgraben sind vershwunden. Die Turn-

halle und das Gartenland zur Villa Martha (ist heute

Kindergarten) ist zu einer Sauerkrautfabrik umfunk-

tioniert. Gegenüber der Straße gibt es kein ,,Scheu-

nenviertel” mehr, dafür aber eine großebndmaschi-

nenreparaturwerkstatt. Auch die Häuserlücken zum

Friedhof sind vermindert.

Der Reitstallteich ist Bade- und Gondelteich gewor-

den. Ein Eisendrahtzaun auf Betonfundament stehend

umschließt den Teich und die Gebäude. Von den ,,Al-

pen” her geht eine Brücke zur Insel. Von der Stadt

her führen geteerte Wege zum Teich. Bänke fordern

zum Verweilen auf. Zwischen den ,,Alpen” und dem

Vorwerk geht eine geteerte Straße durch die Wiesen,

denn hier ist ein Zeltplatz. Zwischen dem Teich und

dem Mausoleum ist eine Festwiese bestanden mit Ko-

lonaden. Der Park ist verwaldet, die Hauptwegezer-

fahren. Der Schloßvorwerkteicfi ist wie auch der Reit-

stal I teich, eingezäunt. Die Wirtschaftsgebäude sind

äußerlich in Ordnung. Die Gutsschmiede ist Wohnung

und im Reitstal I wohnen ebenfalls 20 Familien. Hin-

ter den Gutsscheunen, nach dem Bahnhof zu, ist jetzt

eine Großgärtnerei. Entgegengesetzt hinter dem al-

ten ,,Wiosker ” Zollhaus (in der Straßengabel) ist eine

Großfleischerei im entstehen. Zwischen der Schlau-

per und der Groß Koseler Chaussee, der Birkenallee

(Rennstrecke) und dem Vorwerk Mal iers entstand eine

eingezäunte Obstplantage.

Von den Neubauten sind hervorzuheben: der fünfge-

schossige, 12fensterfrontige Neubau des Kreiskran-

kenhauses. Unweit daneben an der Umgehungsstraße

ein Großhotel. Eine moderne Poliklinik an der Bahn-

hofstraße gegenüber dem Adelenstift. Zwischen der

Kirchgasse und der Kontzokgasse ist ei’n Bankhaus

entstanden. Die Lehrerhäuser der evangel. Schule

werden aufgestockt und zusammengebaut. Der ganze

Komplex wird ein Gymnasium. Die Schule auf dem

Schweinemarkt und das Hotel E 12 sind bereitsbe-

kannt.

Der Pfeiffergarten, der den deutschen Stadtvätern

schon 1920 Kopfschmerzen bereitete, ist endlich auf-

gefüllt worden und zwei moderne Verkaufspavi I Ions

stehen darauf. So auch ein Möbelpavillon auf demso-

genannten ,,Schießhaushof”. Er verwies die Feuer-

wehr mit ihrem Sprungturm und den Schuppen für die

motorisierten Löschgeräte hinter die Gasanstalt. Die

Feuerwehr hat einen Wachdienst für Tag und Nacht.-

Die Stadt ist gut beleuchtet, auch die Stadtrandstra-

ßen. Ich sah diese bis zu den Klein KoselerZoIIhäu-

sern (von denen nur das Abfertigungshaus steht) und

bis zum Friedhof.

Der deutschsprechende Friedhofswärter, der das Gras

auf den deutschen Gräbern mähte, sagte mir, daß ab

1976 die deutschen Gräber von 1900 bis 1910 mit Po-

len belegt werden, weil der erweiterte Friedhof nach

Schreibersdorf zu, voll geworden ist. Die deutsd7en

Erbbegräbnisse und die Soldatengräber beider Krie-

ge sind noch unangetastet. Der Leichenwagen ist mo-

torisiert.

Da sich die Bevölkerung verdreifacht hat, mußtenach

Die ,,kleine Straße (’ (Wilhelmstraße) bis zum Ring. -

Rechts das Pistelok-Haus blieb stehen. Links: Park-

platz für das Hotel E 12. Vom 2. Stock dieses Hotels

ist die Aufnahme gemacht worden.

i

Wasser gesucht werden. Man fand es in den Wiosker

Äckern hinter dem ehemaligen Judenfriedhof und von

dort wird es zum Wasserturm gepumpt. Doch dieses

Wasser reicht an die Güte des bisherigen Wassers in

keiner Weise heran.

Von den ehemals 10 Fleischereien existieren nur die

von Berski und Obieglo. Deshalb ist dieKleintierhai-

tung groß. Von den 10 Bäckereien backen die früher

Mos& und Krol I gehörenden nur Semmeln und Kudien.

Am Bahnhof arbeitet dafür eine Brotfabrik. Speisen

kann man nur in der ,,Parkowa”, die Gaststätte wel-

che im ehemaligen Schloßgarten entstanden ist. Ein-

fach ißt man, wo ehemals Paechs Milchladen war. Es

gibt dort schon ab morgens 6 Uhr ,,Kaffee”. Das Ho- (I

tel E 12 ist nur Übernachtungsmöglichkeit. 4

Was hier nicht vermerkt ist entnehme man derS:i;ne.

Wer mehr wissen will, der fahre auch mal hin, zumal

es doch heutzutage möglich ist. Aiexander Kendzia.

Dieses Grab wurde 1976

eingeebnet.

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Nr. 7/1977 Groß Wartenberger Heimatblatt Seite 5

Zu unserem Bericht aus Essen in der letzten Ausga-

i be erhielten wir auch den nachstehenden Brief, der in

: Reimform etwas richtigstellt, was wir versehentlich

in unserem Bericht falsch dargestellt hatten. - Auch

l K. H. Neumann meinte, t

die Familie Plücker hattesich

. große Mühe gemacht und viele schöne Ortsshilder in

8 Bunt gemalt, z. E3. von Geschütz das Schloß und von

3 Festenberg die Kirche. L-m. Hoy hat wohl in seinem

: Bericht, den er uns übermittelte, allgemein gemeint,

i daß an den Tischen schöne Schilder aufgestellt wur-

$ den. Wir haben dann dieses Verdienst allein ihm zu-

: geschrieben. Wir glauben aber, daß uns die Familie

Karl Prinz Biron$ Plücker dieses Versehen verzeihen wird. Und nun in von Curland

feierte am

15. Juni 1977

seinen

70. Geburtstag.

Wir wünschen

noch nachträg-

lich dem Jubilar

alles Gute

und gratulieren

herzlich!

Anschrift:

Flemingstr. 4a

8 München 81

3mal Wartenberg! 1

i voller Länge der gereimte Brief:

: ,,Lieber Herr Eisert!

: Es war glaub ich in Essen, ja da war es gewesen

3 Als einer sagte: die Chronik, die möcht ich auch gern

: I esen.

i Kannst du das nicht mal für mich machen?

: Ich weiß leider nicht so Bescheid in diesen Sachen.

: Nun möchte ich Sie hiermit herzlich bitten,

: Die Chronik an folgende Adresse zu schicken:

: (Hier folgt die Adressenangabe)

8 Auch haben wir die Heimatzeitung gelesen,

: Aber ganz so ist es n ich t gewesen, 3 . Denn ich habe bis in die Nacht rein gesessen,

1 Schilder gemalt, mein Mann Listen gedruckt

: für Essen!

8 Mit herzlichen Grüßen verbleiben wir für heut

2 Werner und Ruth Plücker, die Schlesier-Leut! 0

Manfred Weiß

Am Rebenhang 18

6200 Wiesbaden ist der Einsender

dieser 3 Aufnahmen.

Er schreibt:

,,Drei Orte in der Bundes-

republik Deutschland mit

dem I iebenswerten Name

Wartenberg und die Orts-

schilder dazu.

Bild 1 Wartenberg mit den

Ortsteilen Angersbach und

Landenhausen im Vogelsberg-

kreis an der B 254 zwischen

Fulda und Lauterbach, nicht

weit von Bad Salzschlirf.

(Hier hat der früh. Neumittel-

walder Pfarrer Wilfried Hilbrig

bis zu seiner Zurruhesetzung

amtiert. )

Bild 2 Wartenberg an der B 40

zwischen Kirchheim-Bolanden

und Kaiserslautern.

Bild 3 Wartenberg im Kreise

Erding/Oberbay. Ein nettes,

kleines Städtchen mit einem

Sanatorium, weitab aller

großen Verkehrsadern. Von

diesem Wartenberg soll nach

Franzkowski unser Wartenberg

seinen Namen haben.”

,,Am 9. 6. werde ich in

uns er e m Wartenberg sein,

das leider nicht mehr seinen

I iebenswerten Namen hat.

Einige alte Freunde sind

noch mit von der Partie!

Herz1 iche Grüße!

Manfred Weiß”

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Seite 6 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 7/1977

Landsmann Robert Parzyjegla, Wilhelm-Raabe-Straße 16, 4619 Bergkamen sandte uns diese Aufnahme einer

Schulklasse aus Buchenhain (Wegersdorf). Sie ist am 30. 3. 1928 von C. Eichhorn, Neumittelwalde erstellt. -

Am 2. Juni verstarb kurz nach einer schweren Darm-

operation in der ,,Uni-KlinikrE in Halle, Herbert Fin-

ger. Seit 25 Jahren wohnte er schon in dem kleinen

Beesenstadt in der DDR. Durch vertriebene Kench-

ner Familien erfuhr sein Vater damals von der leer-

stehenden Gutsschmiede. Sie wurde bis zumTod von

Kurt Finger vor 13 Jahren von diesem geleitet. Nach

dem Tode des Vaters übernahm der Sohn Herbert die

Verantwortung für den kleinen Betrieb, zumal er ja

einst noch in Neumittelwalde die entsprechende Aus-

bildung erhalten hatte. Herbert Finger war seit über

20 Jahren verheiratet. Er hatte zwei Kinder. Im Ja-

nuar 1977 durfte er noch ein paar Tage zum 75. Ge-

burtstag seiner Mutter nach Lengerich inwestfalen

reisen. Bei dieser Gelegenheit wurden schon Pläne

für das nächste Wiedersehen zu seinem 50. Geburts-

tag in der DDR geschmiedet, Keiner ahnte, daßer die

tödliche Krankheit schon in sich trug. Alle, die ihn

kannten waren von seinem Tod erschüttert. Erwurde

unter groRer Anteilnahme der Bevölkerung, auchaus

den Nachbargemeinden, auf dem kleinen Friedhof, WO

auch sein Vater und ehemalige Kenchner ruhen, bei-

gesetzt.

Helmut Beck und Familie, früher Neumittelwalde,der

schon viele Jahre in Amerika in Ridgewood imStaate

New York lebt, grüßt alle Landsleute herzlich. Sei-

ne Schwester, Frau Hilde Paudler, war ÜberOstern

in Neumittelwalde und seine Frau und die Tochter

reisen in diesem Sommer nach Osterreich und in die

Schweiz. Frau Paudler wohnt in Hannover-Linden -

Bornumer Straße 3. Die Fam’l’ I ie scheint sehr reise-

freudig zu sein. Helmut Beck meint dazu: ,,Ich aber muß derweil das Geld verdienen!” Bei seinem näch-

sten Besuch in der Bundesrepublik will Helmut Beck

wieder einen Besuch bei uns machen. Bis dahinalles

Gute für den Daheimgebliebenen!

aus zu Haus.. . I F~mil iennachrichten aus den Kreisgemeinden

Dyhrnfeld. Am 13. Juni 1977 wurde Hel~n:!r 19-1

60 Jahre alt. Dazu gratulieren wir ihm noch imNach-

hinein ganz herzlich. Helmut Igel ist bei jedem Hei-

mattreffen dabei und wird vielen Heimatfreunden gut

bekannt sein. Seine jetzige Anschrift ist: 5190 Stol-

berg/Rhld., Steinfeldstraße 14.

G o sc h ü t z . Am 17. Juni 1977 konnte Landsmann Max

Kasche aus Geschütz seinen 80. Geburtstag bei ver-

hältnismäßig guter Gesundheit begehen. Wirgmtulie-

ren dem hochbetagten Landsmann Kasche noch nach-

träglich herzlich und wünschen ihm weiterhin alles

Gute und gute Gesundheit. Er wohnt jetzt: Am Hül-

senbusch 28, 4630 Bochum und grüßt alle Goschützer

Heimatfreunde herzlich!

Schleise. Am 24. Mai feierte Frau Anna Kosuch,

geborene Sroka, in 2980 Norden 3, Karl-Wenholtstr

8, ihren 77. Geburtstag. Ihre Schwester Wul ine Kut-

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Nr. 7/1977 Groß Wartenberger Heimatblatt Seite 7

sehe in 2951 Timmel Kreis Leer wurde am 17. 5.1977

71 Jahre alt. Beide konnten bei guterGesundheit ihre

Geburtstagsgäste empfangen. Die Kinder mit den Fa-

milien und die Verwandten gratulieren auch auf die-

sem Wege recht herzlich und wünschen Gottessegen

und gute Gesundheit im neuen Lebensjahr.

Rudelsdorf/Groß-Gahle. Am29.Juli dieses

Jahres wird Friedrich Dettke seinen 80. Geburtstag

begehen können. Er ist in Groß-Gahle geboren. Nach

der Eheschließung mit Anna Herzog aus Rudelsdorf

hat er dort mehrere Jahre die Postagentur geleitet.-

Sein Ehrentag soll imKreise seiner Kinder, (mit Aus-

nahme von Jutta, die in der DDR I ebt) Verwandten und

Freunden fest1 ich begangen werden. Gesundheit1 ich

fühlt er sich noch recht wohl, und ist jetzt im Som-

mer froh, noch täglich im Garten tätig sein zu kön-

nen. Seine Frau Anna Dettke, feiert am 19. 7. 1977

ihren 72. Geburtstag. Beiden gratulieren wir mit al-

len Angehörigen auf diesem Wege recht herzlich und

wünschen alles Liebe und Gute sowie beste Gesund-

heit im neuen Lebensjahr!

Geschütz. Frau Margarete Schumann, geborene

Gruhl, Tochter des früheren Forstmeisters Kurt G.,

ist am 23. Mai 1977 im Alter von 64 Jahren völlig un-

erwartet an einem Herzinfarkt verstorben. Sie lebte

bis dahin allein in der DDR, Berlin, Baumschulenweg

und war immer gesund und munter und nie ernstlich

krank. Alle, die sie kannten werden ihr ein ehrendes

Andenken bewahren!

Die Heimatgruppen berichten: Nürnberg

Allen Freunden, die im J 1. u I und August ihren Urlaub

machen, wünschen wir schöne und erholsame Tage -

und eine gute Heimkehr. Im Juli gratulieren wir: Am

9.7. zum 56. Geburtstag Frau Irene Ignor (Rudelsd. /

Neumittelwalde); am 18. 7. zum 54. Geb.Un. Werner

Kalbe (Festenbergj; und Frau Edith Greim geb.Maty-

sik (ObStradam) zum 43. Geburtstag. Wir wünschen :

Alles Gute und beste Gesundheit! E. Buchwald.

München Bei unserem letzten Heimatnachmittag am 12. Juni C.

Js. konnten wir als Gast Frau Erna Ponert, früher

Wedelsdorf, in unserem Kreise begrüßen. Es hat ihr

gut bei uns gefallen. Wir verabschiedeten sie mit ei-

nem kleinen Geldgesc:ht:;lk und den besten Wünschen!

Dann folgte wie üblii-‘. %! e Gratulation an die mona..

liehen Geburtstagskinder sowie ein Bericht über d+Y

Deutschlandtreffen der Schlesier in Essen. Für un-

seren kleinen Kreis Groß Wartenberg war die Betei-

ligung sehr groß. Am Sonntag, den 31. Juli, um 8. 15

Uhr fahren wir in das Alpachtal. Ynser näch:,terge-

meinsamer Heimatnachmittag ist am Sonntag, den 10.

Juli 1977 wie immer um 15 Uhr im Georg-v. -VolImap

Haus. Anmeldungen für die Fahrt können noch am 10.

Juli abgegeben werden.

Die Heimatgruppe Groß Wartenberg in München gra-

tuliert recht herzlich und wünscht alles Gute: Zun47.

Geburtstag am 3. 8. 77 Lm. Wolfgang Blümel in 8 Mü.

90, Tegernseerlandstr. 155, fr. Rudelsdorf; zum 58.

Geb, am 10. 8. 77 Lm. Otto Hartmann, 8 Mü. 2, Kreitt-

mayrstraße 5, fr. Wegersdorf; am 16. 8.77 Frau Emma

Hoppe in 8 Mü. 80, Buschingstr. 57.

Auf Wiedersehen am 10. Juli, bringen Sie bitte auch

Freunde und Bekannte mit!

Die Heimatgruppe Groß Wartenberg in München gra-

tuliert der Heimatgruppe Festenberg und Kreis Groß

Wartenberg recht herzlich zum 100. Heimatabend und wünscht weiter alles Gute. Herzlicher Dank für die

Einladung. W. Plener.

Düsseldorf

Die Festenberger Schützengilde hatte am 17. Juni ih-

ren diesjährigen Ausflug, der wieder nach Altenkir-

chen führte. Bei nicht sehr schönem Wetter ging es

um 9 Uhr mit dem Bus an der schönen Sieg entlang -

bis zu unserem Lokal am Hafen von Altenkirchen zum

Mittagessen. Die Damen gingen dann zum Reiskegeln

und die Herren ins Schützenhaus zum Schießen. Au-

ßerdem fand an drei Tischen ein Preisskat statt. An

drei Ständen wurde auch mit dem Kleinkalibergewehr

geschossen. Nachdem die Damen vom Kegeln zurück

waren, konnten wir zusammen Kaffeetrinken. Nun er-

freute unsere Musik mit frohen Weisen zum Tanzen. -

K. H. Neumann und Erwin Leowski begannen mit einem

bunten Programm uns alle zu unterhalten. Vielesehr

schöne Einlagen wurden von beiden zusammengestellt

und die Krönung war sicher ein großes Quizturnier! !

Die Mannschaft der Schützengilde trat gegen die Gä-

stemannschaft an. Das Turnier endete bei 5 Spielen

mit 18 zu 18 Punkten unentschieden. Nicht zuverges-

sen sei Herbert Freche der uns, wie schon im Bus -

mit munteren Einlagen erfreute und die Lachmuskeln

sehr strapazierte. Es folgte nun durch den 1. Vor-

sitzenden der Schützengilde, Günter Freitag, die Eh.

rung der Sieger. Beim Kegeln wurde Frau Nelles 1.

vor M. Guralzik, Frau Gutsehe, Frau Braun.- Beim

Preisskat wurde 1. A. Brugger mit 330, vor G. Braun

mit 323 und Karl Neumann mit 265. Und beimKleinka-

liberschießen wurde 1. A. Schady mit 80 Ringen, 2.

wurde Dubiel mit 75, 3. Freche mit 73, 4. Grimm mit

70, 5. Karl Neumann mit 69, 6. Schady Michael, 7. W.

Guralzik, u,ld Günter Freitag, 8. Leowski und Breun,

9. Baldringer, 10. K. H. Neumann unter 26 Schüt2en.L

Zum Abendessen ging es wieder in den Hafen. Auch

hier wurde wieder getanzt und tüchtig gesungen. K.H.

Neumann und E.Leowski spielten hier einen Jagdun-

fall und Herbert Freche gab in bekannter Weise IU-

stige Sachen zum Besten. Als es Abschiedzunehmen

galt wollte keiner so gern in den Bus steigen und es

flauerte sehr lange bis alle drin waren.

0ie Heimatgruppe wird am Sonntag, den 4. September

%ren diesjährigen Ausflug machen und zwar führt die

Reise nach Mengelskirchen bei L.iniburg an der Lahn.

Bitte melden Sie sich schon jetzt bei KH. Neumann, 4

Düsseldorf 13, Roderbirkenerstr. 24 oder unter der

Tel . -Nr. 76 42 32 und bei Probost Tel.- Nr. 214734 -

zur Mitfahrt an. Die Busse werden in der Reihenfol-

ge der Anmeldungen besetzt.

Der gesamte Vorstand der Heimatgruppe wünscht im

voraus allen einen schönen Urlaub. Zum Geburtstag

gratul ieren wir recht herzlich:

Frau Ruth Zeiske am 21. 7. z. 61. Geb. (ObStradam); a.

21. 7. Kurt Schömann (Festenberg) zum 58.Geb. ; a. 23.

7. Frau Marta Jakob (Festenberg) zum 66. Geb. ; a.24.

7. Grete Sommer (Geschütz) zum 71. Geb. ; am 27. 7.

l-m. Peukert (Sechskiefern) zum 71. Geb. ; am 30.7.

Otto Zech (Festenberg) zum 81. Geb. ;am 30.7. K. H.

Neumann (Festenberg) zum 52. Geb. ; am 31.7. Erich

Dettke (Festenberg) zum 67. Geb. ; am 18. 8. Fr. Hanni

Probost (Festenberg) zum 55. Geburtstag.

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Seite 8 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 7/1977

Wußten Sie schon!

Der Terrorismus hat den Steuerzahler bei uns schon über 100 Millionen Mark gekostet, allein für den Baader-Meinhof- Prozeß mußte die Staatskasse 12 Millionen Mark aufbringen. Ein einziger Untersuchungshäftling kostet den Staat pro Tag 30 DM, Im allgemeinen rechnet man seit Jahren, daß ein Häftling so viel finanziellen Aufwand erfordert wie eine durch Sozialhilfe unterhaltene 5-bköpfige Familie.

::-

Mit Polen läuft ein Vertrag über Lieferung von 40000 Ton- nen Elektrolytkupfer an die Bundesrepublik innerhalb von 12 Jahren. Eine deutsche Bankengruppe gibt für den ~nvesti- tionsaufwand einen durch die Bundesrepublik garantierten 300 Millionen-DM-Kredit! Das Kupfer wird im Gebiet von Lüben (Schlesien) gewonnen.

: i

Die Volksrepublik Polen wird noch mehr Getreide als je zuvor von Kanada beziehen und zwar 1,5 bis 2,4 Millionen Tonnen Weizen, Gerste und Hafer von 1977 bis 1979. Bisher waren es 1,2 Millionen Tonnen. Trotz der Annexion des Zucker- und Getreidelandes Schlesien ist eine eigene Versor- gung dieses Agrarlandes also nicht moglich.

::-

Spenden sind eingangen

Die nachstehenden Spendenbeiträge wurden auf die

Konten des Heimatblattes eingezahlt. Wir bitten alle

Heimatfreunde bei dieser Gelegenheit nochmal in Zu-

kunft die Spendenbeträge nur noch auf das Spenden-

Konto GroßWartenberg 421 162bei derKreissparkas-

se Ratzeburg einzuzahlen. Da kommt das Geld sofort

an die richtige Stelle.

Es haben gespendet:

Richard Fiedler, Düren 10, -- DM

Rosemarie Große, Osnabrück 10, -- DM

Robert l-ebeck, Kleineichen lO,-- DM

Fritz Tschoepe, Kirchseeon 10, -- DM

Prof. Dr. Dr. W. Rieck, Oeynhausen 30, -- DM

Herz1 ichen Dank den Spendern!

1111111111111111111111111111111111111111lllllllllllililllllllllllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll~l~~l

Familienanzeigen in der Heimatzeitung

benachrichtigen alle Heimatfreunde und werden

bei der Heimatfamilie stets Widerhall finden.

llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

t

Herbert Finger JF 26. 8. 1927

t2.6. 1977

Er wurde am 10.6. 1977 in

DDR 4101 Beesenstadt beigesetzt.

Im Namen der Trauernden:

Berta Finger, geb. Kirsch

Wi I hel m-Busch-Str. 22

4540 l-engerich/Westf.

früher Neumittelwalde

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t Nach langer, schwerer Krankheit entschlief

heute nachmittag meine I iebe Frau, unsere

gute, I iebe Mutter, Schwiegermutter, Oma,

Tochter, Schwiegertochter, Schwester,

Schwägerin und Tante

Gertrud Hagemeier geb. Rudowicz

im Alter von 45 Jahren.

In stiller Trauer:

Wilfried Hagemeier

Stanislaus Rudowicz und Frau

Theresia (als Eltern)

sowie alle Anverwandten

4971 Bröderhausen, den 27. Mai 1977

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