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Hyperthermie und Fieber Wilhelmshaven, 19. Mai 2017
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Krebserkrankung
Eine Behandlungsoption zur Prognoseverbesserung
Holger Wehner
Dr. med. Dipl.-Med., Professur mit Lehrstuhl für integrative Medizin, Moskau
Chefarzt der gisunt Klinik für integrative Medizin mit Internationalem Hyperthermiezentrum
Mühlenweg 144
D-26384 Wilhelmshaven
04421-77414-0 Fax -10
[email protected] www.gisunt.de
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Internationales Hyperthermiezentrum
„Wer Krankheit nicht mit Medizin heilen kann, soll operieren. Was er nicht operieren kann, soll er mit
Wärme heilen. Wer mit Wärme nicht zu heilen ist, dem ist nicht zu helfen!“
Hippokrates 450 v. Chr.
„Gebt mir die Macht Fieber zu erzeugen und ich heile jede Krankheit!“
Parmenides 540-480 v.Chr.
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Historische Zitate
Entwicklungsetappen • 2400 v. Chr. Altägyptische Hochkultur: Heilende Wirkung
durch Wärme bei Brustkrebs [Surgical Papyrus Edwin Smith]
• 1866 Busch beobachtet, dass „Gesichtssarkom“ nach Erysipel in Regression ging
• 1887 Bruns beobachtete Komplettremission bei terminalem Stadium eines Malignen Melanoms in Folge septischen
Fiebers über Tage nach Erysipel • 1894 Coley sah Tumorrückbildung nach Bakterien-
lysatgabe
• 1907 Vidal Tumoremissionen seien Folge der erhöhten Temperatur, nicht Erreger selbst
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• 1918 Rohdenburg 302 Fallberichte histologisch gesicherter Malignome mit Remissionsverhalten nach septischen Temperaturen in Folge Malaria, Pocken, Erysipel u. a.
• 1924 Warburg fand aerobe Glykolyse der Tumorzellen
• 1965 Veröffentlichung des Prinzips der sKMT durch von Ardenne am Heidelberger Krebsforschungsinstitut
• 1968 von Ardenne: Nachweis einer Thermosensibilisierung
• 1995 Brian: abdominale Perfusionshyperthermie b. Aszites
• 2007 Milani: Hitzeschockproteine, Immunkompetenz gisunt® Klinik
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Entwicklungsetappen
Was ist Hyperthermie ?
• gezielte Überwärmung • bestimmter Areale oder des ganzen
Körpers • mit Hilfe von Lichtstrahlung,
elektromagnetischen Wellen, Mikrowellen oder Wasserbad
• Temperaturen bis zu 110 °C (Ablation) • Therapie über 4000 Jahre alt • durch moderne Technik verlässlich steuer-
und kontrollierbar gisunt® Klinik
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Hyperthermie
• Ist Überwärmung respektive eine Temperaturentwicklung über den Sollwert hinaus
• Aktive Hyperthermie = Fieber, dass
künstlich erzeugt wird • Passive Hyperthermie =
Temperaturerhöhung im Körper durch Energiezufuhr von außen
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Hyperthermie oder Fieber?
UND
Wenn kein natürliches Fieber, dann künstliches! Künstliches Fieber ist NICHT die
Ganzkörperhyperthermie alleine!
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Hyperthermie notwendig?
• Fortschritte in der modernen Krebstherapie befriedigen nicht den dringenden Bedarf an möglicher Prognoseverbesserung
• Unsere Pflicht = alles zu unternehmen, das Leben zu retten, mindestens aber
lebenswert zu verlängern • Wenn bei Brustkrebsrezidiven durch den Einsatz der Hyperthermie 68 Prozent der
Betroffenen geheilt werden können, was mit der alleinigen Strahlentherapie nur in 23 Prozent gelingt [Bamberg], dann ist das mehr als nur ein Indiz für die Wirksamkeit
• Sanfte, nebenwirkungsarme Methode mit umfassendem Potential
• Wirkverstärkung zahlreicher Chemotherapeutika und ionisierender Strahlung
• Verbesserung bzw. Initiierung immunologischer Effekte
• Positiver Einfluss auf Paraneoplasien
• Paradebeispiel für integrative Möglichkeiten also nicht „nur“ komplementäre Maßnahme
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• Lokale Hyperthermie • Regionale Hyperthermie • Ganzkörperhyperthermie (mild – extrem in
Abhängigkeit von Temperaturziel gemäß Indikation)
Für die Verfahren stehen verschiedene technologische Möglichkeiten und Lösungen zur
Verfügung
Hyperthermieverfahren
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Wichtigste Wirkungen Der Wärmeenergie im Gewebe
Erwärmung durch Anregung der molekularen Eigenschwingung
Gefäßerweiterung und Mehrdurchblutung durch
lokale Mediatoren und erhöhte Rezeptoraktivität Entspannung der glatten und quergestreiften
Muskulatur durch reflektorische Detonisierung zur Reduktion zusätzlicher Stoffwechselwärme
Schmerzlinderung / Entzündungshemmung
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Wichtigste Wirkungen Der Wärmeenergie im Gewebe
Vergrößerte Dehnbarkeit der bindegewebigen Strukturen – analgetische Wirkung bei schmerzhaften Gewebsschrumpfungen
Mikrozirkulation steigt durch Erhöhung der
Fließgeschwindigkeit der Erythrozyten und Erniedrigung der Plasmaviskosität
Sauerstoffpartialdruck steigt infolge der vermehrten
Durchblutung mit bis zu 600% höherem pO2 gegenüber Ausgangswert
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Wirkungen der Hyperthermie
Wirkverstärkung bei Interferonen insbesondere der antiprolifertive Effekt von IFN-γ und Tumornekrosefaktor (TNF-α)
Wirkverstärkungen bei Chemotherapie: mitunter beträchtlich: beim Cisplatin 3-4 Zehnerpotenzen bei Temp. von 42-43°C über mehr als 30-45 min
Intrazellulär Zunahme von Reaktionsgeschwindigkeiten, Membrandestabiliseriungen, Veränderung von Fluidität und Transporteigenschaften
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Wirkungen der Hyperthermie Insbesondere sind die Membranen des
endoplasmatischen Retikulums sehr thermosensibel – können wichtige Rolle beim thermischen Zelltod spielen
Gesichert: eine Hemmung der DNS-, RNS-Reparatur und Proteinbiosynthese
Gesichert: Induktion von Hitzeschockproteinen (HSP 27 / 70 / 90)
Auslösen von Immunprozessen, Antigenpräsentation
Apoptoseförderung (fertiges Zellprogramm wird stimuliert)
Sensitizer-Effekt ab 41 °C
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Indikationen:
Krebserkrankung Infektion / Inflammation (z.B. Borreliose, Syphilis, Hepatitis, Clostridien) chronische Erkrankungen (degenerativ
und entzündlich z.B. Rheumatismus, Asthma, Colitis ulcerosa)
Schmerzen (z.B. Fibromyalgie)
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Einsatz der Hyperthermie
Der nichtonkologische Bereich:
Effekte der Ganzkörperhyperthermie auf Entzündungen und Immunreaktionen
• Eindeutiger Nachweis: Immunsuppression bei extremer Temperatur bis zur Involution der lymphatischen Organe
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Immunologischer Bereich
• moderate/milde Hyperthermie wirkt immun-stimulierend bzw. modulierend
• fördert verschiedene Funktionen immunkompetenter Zellen vgl. Dr. Weigelin Vortrag zum VII. Hyperthermiekongress, Berlin, 2016
• Prophylaktische Immunsuppression möglich (Abschwächung späterer Autoimmunerkrankung)
• an antiphlogistischer Wirkung bei chronischen Entzündungen kein Zweifel
• dramatische Veränderungen des Zytokinmillieus
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Immunologischer Bereich
• Bakterientötende Wirkung vgl. Rieger et al. 1996
• Lymphozytenstimulierung Ashman 1977, Fabricius 1978, Goldsmith 1979, Purrott 1981, Duff 1982, Izumi 1983, Bühring 1985, Hughes 1987, Di 1997
• positive Selektion reifer T-Zellen mit hoher mitogener Potenz (Mansoor 1992)
• tierexperimenteller Nachweis zytostatischer Wirkung der Hyperthermie (Schmidt, K.L. 1978) => Thermo-chemo (erfolgreiche Option umfangreich wissenschaftl. untersucht und bewiesen)
• Stimulation der Osteoblasten- u. –klastenaktivität (Leon 1993)
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Ganzkörperhyperthermie: mild/moderat: immunmodulierend extrem: tumordestruktiv (Problem: Thermo- sensitivität von Tumor- & Normalgewebe ähnlich)
Lokale - und Regionale Hyperthermie: tumordestruktiv durch hauptsächliche Erfassung von Tumorgewebe mit relativ hohen Temperaturen
Onkologische Einflüsse der
Hyperthermie
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Extreme Ganzkörperhyperthermie im Prozedere der sKMT Extreme Ganzkörperhyperthermie ≥ 41,5 °C
(mittels Infrarot-A-Strahlung oder Wasserbad)
+
Induzierte Hyperglykämie (Übersäuerung des Tumors)
+ relative Hyperoxämie
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Hyperthermie in der Onkologie
37,0
38,5
40,0
41,5
43,0
°C
43,0
40,5
38,5
37,0
°C
Extreme WBH Moderate WBH (fever range)
Mild WBH
Extreme HT direct cell killing
Intermediate HT synergetic-additiv efficiency of hypertherm applied cytostatics
Moderate HT activates immune reaction, stimulates immune system
Subclinical HT vasodilation, increase of blood circulation thereby support of treatment
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Ein weit verbreitetes Problem in der Behandlung von Krebsleiden ist das
Zusammenspiel von schlechter Prognose durch die Grunderkrankung und schlechter Lebensqualität durch notwendig toxische
Therapieprogramme
Problemsituation in der Behandlung
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Synergien verschiedener Konzeptionen
• Sauere Tumorgewebe thermosensitiver • somit für HT hilfreich, dieses zu ermöglichen, siehe
Beispiel systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie (von Ardenne)
• Wenn komplementärer Einsatz von Vitamin C, dann im integrativen Konzept VOR Hyperthermie
• Sensitivitätssteigerung der Strahlentherapie
• Wirkverstärkung von Zytostatika
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Zeitlicher Abstand Hyperthermie – Strahlentherapie/ Chemotherapie
1. Strahlentherapie
Hyperthermie vor und nach Strahlentherapie (ideal bis max. 4h danach)
2. Chemotherapie
Gemcitabine synchron oder 48h vor HT Mitomycin C synchron
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Hyperthermie als integrative Möglichkeit bei Krebs:
Insbesondere bei:
• Mammakarzinom
• Dickdarmkrebs
• Prostata – selbst bei Knochenmetastasierung
• Glioblastom
• Pankreas
• Pleuramesotheliom
• Zervixkarzinom
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Integrative Medizin • Verbindet komplementäre und auch
alternative Ansätze mit konventionellen Methoden
• Basiert auf ganzheitlicher Sichtweise • Vor allem ist sie Ausdruck, des unbändigen
Willens, Patienten nie aufzugeben • Ist das ständige Bemühen um
Prognoseverbesserung • Handeln ohne Vorurteil, Beurteilen ohne
Autorität, Entscheiden ohne Doktrin
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Weitere Indikationen: • Hypertonie • Fettstoffwechsel • Umweltmedizin • Dermatologie (Sklerodermie,
Neurodermitis, Psoriasis) • Neurologie/ Psychiatrie (Depression,
MS, ALS)
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Bedeutung der Hyperthemrie: In der modernen Behandlung von Krebs und chronischen Leiden ist die Hyperthermie eine wichtige Option, deren Potenz noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Als Sensitizer und Bestandteil integrativer Konzepte trägt sie nach dem derzeitigen Wissensstand erheblich zur Prognoseverbesserung bei. Sie ist deshalb dringend weiterzuentwickeln und in Studien zu untersuchen.
Wer heute noch den prinzipiellen Einsatz der Hyperthermie in der Medizin generell ablehnt, trägt nicht nur Zeugnis von mangelnder Information, sondern handelt nicht im Sinne der Patienten,
lehnt also Humanmedizin ab, -Fall für die Ärztekammer! gisunt® Klinik
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Studienübersicht- RHT
Datensammlung: UK Medical Research, European Society for Hyperthermia Group, Princess Margaret Hospital/Ontario Cancer Institut: Vernon CC et al.2
• 3 Patientengruppen: 1. unbehandelter anfänglich nicht operabler Brustkrebs 2. Rezidiverkrankung zuvor keine Bestrahlung 3. Rezidiverkrankung bei vorheriger Bestrahlung
⇒ CR bei RHT & RT 59% vs. 41% bei alleiniger RT ⇒ CR (Gruppe zuvor Bestrahlung) 57% mit RHT vs. 31% bei RT
ohne RHT Sheng Liming, Ji Yongling et al., Regional Hyperthermia
(kapazitive Kopplung) combined with radiotherapy for esophageal squamus cell carcinoma with supraclavicular lymph node metastasis (Oncotarget 2017, Vol.8 Nr.3 PMID: 28029663)
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Studie von Krasny:
5-Jahres-Überlebensrate
Inzidenz von Fernmetastasen
I OP allein 27 % 57 %
II Radiatio neoad.+ OP
64 % 46 %
III Rad + OP + postop. 40Gy
53 % 36 %
IV OP + GKH + IHG + ChT
94 % 18 %
Krasny & Mitarbeiter; 61 Patienten mit Nierentumoren 14 Patienten Gruppe I; 14 Patienten Gruppe II; Gruppe III 11 Patienten; Gruppe IV 22 Patienten
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Überlebensraten von Patienten mit fortgeschrittenem Zervixkarzinom mit Radiotherapie (RT) und Radiotherapie plus Hyperthermie (RT+HT). �(van der Zee et al., Lancet 2000).
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
RT allein
RT + HT
0
10
20
30
40
50
60
70
RT
RT+HT
Vergleich der kompletten Remissions-raten von Patienten mit superfiszialen Tumoren mit Radio-therapie (RT) und Radiotherapie plus Hyperthermie (RT+HT); zuvor bestrahlte Patienten hatten den größten therapeutischen Gewinn. (Jones et al., JCO 2005).
27%
51%
23,5%
68,2%
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Aus Studien abgeleitete Chancen Studie von Ardenne (Ganzkörperhyperthermie): Quelle:M. von Ardenne: systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie, Seite 209
0
20
40
60
80
%
100
Pro
sta
ta-C
a.
n = 16 35 15 20 101 21 103 22 17 24 41
Progressive Disease
No Change
Complete Response, .
Partial Response,
Minor Response
Ov
ari
al-
Ca
.
un
be
ka
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mä
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me
(außer
Knochen- und W
eic
hte
ils.)
Ma
ge
n-C
a.
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Nächste Termine
17.06.2017 20 Jahre gisunt® mit Symposium Hotel Kaiser, Rheinstraße 128, 26382 Wilhelmshaven 16.09.2017 Usedomer Werkstatt Hotel Esplanade, Seestrasse 5, 17424 Heringsdorf 30.09.2017 VIII. Hyperthermie Symposium Holiday Inn Berlin City-West, Rohrdamm 80, 13629 Berlin
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Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit
Kontakt
gisunt® Klinik für Integrative Medizin Internationales Hyperthermiezentrum
Mühlenweg 144, 26384 Wilhelmshaven Germany
Fon: +49 4421 77 414 0 Fax: +49 4421 77 414 10
E-Mail: [email protected] Internet: www.gisunt-klinik.de
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