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2 NATURA 2000 14 • APRIL 2001 Hoces del Duratón. Foto: S. Picchi. Die neue Wasserrahmenrichtlinie : Auswirkungen für Natura 2000 Die als eine bedeutende Erweiterung im EU-Arsenal der Umweltschutz- gesetzgebung begrüßte neue Wasserrahmenrichtlinie signalisiert ein fundamentales Umdenken hin zu einer nachhaltigen EU-Wasserschutzpolitik. Erstmals überhaupt wird der Schutz einer ganzen Reihe von aquatischen Ökosystemen in einer einzigen Richtlinie zusammengefasst. Die Mitgliedsstaaten sind ab nun angehalten, beim Schutz der Wasserressourcen eine globalere Vorgehensweise umzusetzen. Jene Zeiten, als Entscheidungen im Bereich des Gewässerschutzes an politischen und verwaltungstechnischen Grenzen scheiterten, sollen von nun an vorbei sein – ab jetzt müssen alle Beteiligten (einschließlich der Naturschützer) zusammenarbeiten, um auf der angemessensten Bezugsebene – näm lich der des Gewässereinzugsgebietes – ein kohärentes Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz zu erstellen. Insbesondere für den Naturschutz und für das Natura-2000 Gebietsnetz dürften die Konsequenzen der neuen Richtlinie bedeutend sein. Von nun an besteht nämlich eine klare Verbindung zwischen der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie einerseits, und der neuen Wasserrahmenrichtlinie andererseits. Daraus ergibt sich, dass die Erfordernisse der beiden Naturschutzrichtlinien bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität von nun an klar berücksichtigt werden müssen. Dies könnte zu einer Vielzahl von Verbesserungen führen: vor allem ein verschärfte Überwachung, aber auch der Möglichkeit, Natura 2000 in einen größeren räumlichen Kontext zu stellen und Planungen auf einer übergeordneten Ebene durchzuführen. Warum eine Rahmenrichtlinie? Die Entwicklung einer Europäische Gesetzgebung zum Wasserschutz ist eigentlich schon seit 1975 im Gespräch. Bis 1995 waren mehr als ein Dutzend verschiedener Richtlinien zum Bekämpfung der unterschied- lichsten Formen der Wasserverschmutzung verabschiedet worden. Wenn daraufhin auch eine gewisse Verbesserungen festgestellt werden konnte, so blieben die Gewässer in der EU weiterhin vielen Problemen ausgesetzt. Dies mußte schließlich zu einem Umdenken führen. Ab 1997 gab es einen allgemeinen Konsens darüber, dass es an der Zeit war, eine umfassende und kohärente Wasserschutzgesetzgebung auf Ebene der Europäischen Gemeinschaft zu erstellen und zu verabschieden. Dies führte zum Vorschlag der Wasserrahmenrichtlinie, die nach Jahren zäher Verhandlungen schließlich am 23. Oktober 2000 angenommen worden ist. Ein umfassende, umweltorientierte Zielsetzung Die Richtlinie betrifft alle Gewässer innerhalb der Europäischen Union (Binnengewässer, Übergangsgewässer, Küstengewässer und Grundwasser). Sie zielt nicht nur auf die Vermeidung einer weiteren Verschlechterung, sondern auch auf den Erhalt und die Verbesserung des derzeitigen Zustandes. Das übergeordnete Ziel ist die Erreichung eines guten Zustandes für alle Gewässertypen bis zum Jahre 2015. Die Richtlinie umfasst detaillierte Vorgaben zur Frage, wie festgestellt werden soll, ob dieser Erhaltungszustand erreicht ist. Im Falle der Oberflächengewässer (Flüsse, Seen, u. s. w. …), orientiert sich die Definition des guten Zustandes an der Kombination ökologischer und des chemischer Qualitätsziele. Erstere werden anhand der Qualität des aquatischen Ökosystems hinsichtlich hydro-physikalischer, hydro-morpholgischer rund hydro- biologischer Kriterien (Artenzahl, Diversität, u. s. w.) bestimmt, während letztere sich vor allem aus der Konzentration spezifischer Schadstoffe ableiten lassen. Ein Oberflächengewässer hat dann „einen guten Zustand“ erreicht, wenn die Resultate der oben genannten Analyse nur einen geringen aufgrund menschlicher Aktivitäten hervorgerufenen Störungsgrad aufzeigen (z.B. IM BRENNPUNKT

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2 NATURA 2000 14 • APRIL 2001

Hoces del Duratón. Foto: S. Picchi.

Die neue Wasserrahmenrichtlinie :Auswirkungen für Natura 2000Die als eine bedeutende Erweiterung imEU-Arsenal der Umweltschutz-gesetzgebung begrüßte neueWasserrahmenrichtlinie signalisiert einfundamentales Umdenken hin zu einernachhaltigen EU-Wasserschutzpolitik.Erstmals überhaupt wird der Schutz einerganzen Reihe von aquatischenÖkosystemen in einer einzigen Richtliniezusammengefasst. Die Mitgliedsstaatensind ab nun angehalten, beim Schutz derWasserressourcen eine globalereVorgehensweise umzusetzen. Jene Zeiten,als Entscheidungen im Bereich desGewässerschutzes an politischen undverwaltungstechnischen Grenzenscheiterten, sollen von nun an vorbei sein– ab jetzt müssen alle Beteiligten(einschließlich der Naturschützer)zusammenarbeiten, um auf derangemessensten Bezugsebene – näm lichder des Gewässereinzugsgebietes – einkohärentes Maßnahmenpaket zumGewässerschutz zu erstellen.

Insbesondere für den Naturschutz und fürdas Natura-2000 Gebietsnetz dürften dieKonsequenzen der neuen Richtliniebedeutend sein. Von nun an besteht nämlicheine klare Verbindung zwischen der FFH- undder Vogelschutzrichtlinie einerseits, und derneuen Wasserrahmenrichtlinie andererseits.Daraus ergibt sich, dass die Erfordernisse der

beiden Naturschutzrichtlinien bei derEntwicklung von Maßnahmen zurVerbesserung der Wasserqualität von nun anklar berücksichtigt werden müssen. Dieskönnte zu einer Vielzahl von Verbesserungenführen: vor allem ein verschärfteÜberwachung, aber auch der Möglichkeit,Natura 2000 in einen größeren räumlichenKontext zu stellen und Planungen auf einerübergeordneten Ebene durchzuführen.

Warum eine Rahmenrichtlinie?Die Entwicklung einer EuropäischeGesetzgebung zum Wasserschutz ist eigentlichschon seit 1975 im Gespräch. Bis 1995 warenmehr als ein Dutzend verschiedenerRichtlinien zum Bekämpfung der unterschied-lichsten Formen der Wasserverschmutzungverabschiedet worden. Wenn daraufhin aucheine gewisse Verbesserungen festgestelltwerden konnte, so blieben die Gewässer inder EU weiterhin vielen Problemenausgesetzt. Dies mußte schließlich zu einemUmdenken führen. Ab 1997 gab es einenallgemeinen Konsens darüber, dass es an derZeit war, eine umfassende und kohärenteWasserschutzgesetzgebung auf Ebene derEuropäischen Gemeinschaft zu erstellen undzu verabschieden. Dies führte zum Vorschlagder Wasserrahmenrichtlinie, die nach Jahrenzäher Verhandlungen schließlich am 23.Oktober 2000 angenommen worden ist.

Ein umfassende,umweltorientierte ZielsetzungDie Richtlinie betrifft alle Gewässer innerhalbder Europäischen Union (Binnengewässer,Übergangsgewässer, Küstengewässer undGrundwasser). Sie zielt nicht nur auf dieVermeidung einer weiteren Verschlechterung,sondern auch auf den Erhalt und dieVerbesserung des derzeitigen Zustandes. Dasübergeordnete Ziel ist die Erreichung einesguten Zustandes für alle Gewässertypen biszum Jahre 2015.

Die Richtlinie umfasst detaillierteVorgaben zur Frage, wie festgestellt werdensoll, ob dieser Erhaltungszustand erreicht ist.Im Falle der Oberflächengewässer (Flüsse,Seen, u. s. w. …), orientiert sich dieDefinition des guten Zustandes an derKombination ökologischer und deschemischer Qualitätsziele. Erstere werdenanhand der Qualität des aquatischenÖkosystems hinsichtlich hydro-physikalischer,hydro-morpholgischer rund hydro-biologischer Kriterien (Artenzahl, Diversität,u. s. w.) bestimmt, während letztere sich vorallem aus der Konzentration spezifischerSchadstoffe ableiten lassen. EinOberflächengewässer hat dann „einen gutenZustand“ erreicht, wenn die Resultate deroben genannten Analyse nur einen geringenaufgrund menschlicher Aktivitätenhervorgerufenen Störungsgrad aufzeigen (z.B.

IM BRENNPUNKT

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NATURA 2000 14 • APRIL 2001 3

geringe Abweichungen in Zusammenstellungund Vielfalt des Phytoplanktons, derMakrophyten und des Phytobenthos, derbenthischen wirbellosen Fauna oder derFischfauna…).

Im Falle des Grundwassers besteht dieVerpflichtung zur Überwachung derwichtigsten Parameter (Sauerstoff, pH,Leitfähigkeit, Nitratgehalt …). Sollte für einender Schadstoffe ein signifikante undnachhaltige Erhöhung der Konzentrationfestgestellt werden, die auf menschlicheAktivitäten zurückzuführen ist, sind dieMitgliedsstaaten verpflichtet, angemesseneMaßnahmen zu ergreifen um diesenEntwicklungstrend umzukehren. Der„quantitative Status“ des Grundwassers istebenfalls wichtig – d.h. wie groß dieWasserentnahme im Vergleich zur natürlichenNutzung bzw. Erneuerung der Wasserreserveist. Bezüglich des Grundwasserkörpers istdann ein guter mengenmäßiger Zustanderreicht, wenn die Höhe der Wasserentnahmeund der Verschmutzungsgrad keinerleisignifikante Schädigung bei den terrestrischenÖkosystemen verursacht, die vomGrundwasser unmittelbar abhängen.

In beiden Fällen dürfte die Richtliniedemnach einen bedeutenden positiven Effektauf jene Feuchtgebiete und terrestrischenLebensräume ausüben, die zu denaquatischen Ökosystemen in klarerVerbindung stehen. Es ist also nicht nur so,daß zwischen dem Wasserkörper und seinemökologischen Zustand eine eindeutigeVerbindung anhand der Biodiversität, derStruktur und der Funktionsfähigkeit hergestelltwird sondern auch berücksichtigt, dass dasBedürfnis jener terrestrischen Lebensräume,die vom Wasserkörper abhängen, vollanerkannt und berücksichtigt werden muss.Darüber hinaus können die weitreichendenÜberwachungsauflagen derWasserrahmenrichtlinie einen wertvollenBeitrag zur Bestimmung desErhaltungszustandes von Natura-2000Gebieten liefern.

Die Arbeit auf der Ebene derFlussgebietseinheitenWie jedoch soll das Ziel eines „gutenErhaltungszustandes“ in der Praxis erreichtwerden? Die bedeutendste Neuerung derWasserrahmenrichtlinie besteht sicherlichdarin, dass nunmehr alle Entscheidungen aufder Ebene des Einzugsgebietes getroffenwerden – und nicht länger vonadministrativen oder politischen Grenzenbeeinflusst sind. Der erste diesbezüglicheSchritt ist die Zuteilung der einzelnenFließgewässer zu sogenannten„Flussgebietseinheiten“ (FGE’s) – (ein Prozess,

der in einigen Mitgliedsstaaten bereitsumgesetzt wurde, siehe Kasten). Quert einFließgewässer nationale Grenzen, dannbesteht die Verpflichtung, eine internationaleFlussgebietseinheit auszuweisen. Als nächsterSchritt ist die für die Umsetzung der Richtlinieverantwortliche zuständige Behörde zubenennen. Im Falle grenzüberschreitenderGewässer gilt dann für die betroffenenMitgliedsstaaten wiederum die Verpflichtungzur einer Koordination auf Ebene desgesamten Gewässereinzugs-gebietes –gegebenenfalls unter Berücksichtigungbestehender internationaler Strukturen wieder Konventionen zum Schutz der Donau, derElbe …

Im Anschluß daran folgt eine Phase derBewertung und Informationserfassung derverschiedenen Gewässer innerhalb einer FGEmit dem Ziel, deren aktuellenErhaltungszustand zu bestimmen. Dies wirdergänzt durch eine Analyse des menschlichenEinflusses, welche bestimmen soll, wie weitsich die verschiedenen Gewässer von ihremökologischen Optimalzustand entfernt haben.Darauf aufbauend gilt es, den Beitrag einervollständigen Umsetzung der anderenexistierenden EU-Richtlinien bei der Lösungder identifizierten Probleme zuberücksichtigen. Wenn die Vorgaben der elfbestehenden Richtlinien (einschließlich derVogelschutz- und der FFH-Richtlinie) einenausreichende Handhabe für eine effektiveLösung der Probleme bietet, kann anhand derVorgaben dieser Richtlinien ein

Maßnahmenkatalog erstellt werden, der zueiner Erreichung der gesteckten Ziele derRichtlinie bis zum Jahre 2015 genutzt werdensoll. Anderenfalls sind die Mitgliedsstaatendazu verpflichtet, ergänzende Maßnahmen zuergreifen.

Die Erstellung einesBewirtschaftungsplans für dasGewässereinzugsgebietSämtliche im Rahmen dieses Prozessesgesammelten Elemente sollen anschließendbei der Erstellung des Bewirtschaftungsplansfür das Einzugsgebiet verwendet werden.Dieser sollte die Resultate derdurchgeführten Analysen, die Ziele und dieinnerhalb eines zeitlichen Rahmensvorgesehenen Maßnahmen beschreiben.Durch die Zusammenstellung aller für dieVerwaltung einer FGE relevantenInformationen in einem einzigen Dokumentsoll die Aufgabe der gebiets- undsektorenübergreifenden Koordinationerleichtert werden. Dieses Dokument setztebenfalls den Rahmen für die öffentlicheAnhörung im Rahmen der Umsetzung derRichtlinie – auch dies ist ein neues Elementder Rahmenrichtlinie.

Verbindungen zu Natura 2000Wie wird Natura 2000 in derWasserrahmenrichtlinie berücksichtigt? Wiebereits oben erwähnt wurde, gibt esinnerhalb der Richtlinie eine Reihespezifischer Vorgaben bezüglich der

GEWÄSSERVERWALTUNG IN FRANKREICH

Seit 1964 ist die Verwaltung der Gewässer in Frankreich nach sechs Haupteinzugsgebieten gegliedert. Fürjedes dieser Einzugsgebiete wurde ein „Flusseinzugsgebiets-Ausschuß“ (mit Vertretern aller betroffenenInteressengruppen) und eine öffentliche „Wasser-Agentur“ einberufen. Der Ausschuß entscheidet über dieZielsetzungen der Gewässerverwaltung und legt das Budget fest. Die hierfür benötigten Mittel werdenunter anderem aus verschiedenen Abgaben finanziert. Ein Großteil der Mittel wird anschließend zur Ko-finanzierung von Maßnahmen im Interesse der Allgemeinheit verwendet, wie z.B. der Bau vonKläranlagen, Maßnahmen zur Verminderung landwirtschaftliche Schadstoffeinträge…

1992 wurden zwei neue Planungsintrumente eingeführt :• Verfahrensleitlinien für die Gewässerverwaltung werden durch die „Flusseinzugsgebiets-

Ausschüsse“ erstellt, welche mit der Entwicklung klar definierter Zielen auf Ebene des gesamtenEinzugsgebiets beauftragt sind

• Gewässerbewirtschaftungspläne : diese werde von lokalen Ausschüssen erstellt auf Ebene derUnter-Einzugsgebiete erstellt

Die Französischen Gewässeragenturen haben in den vergangenen Jahren bereits bedeutende Mittelfür die finanzielle Unterstützung von Naturschutzprojekten – insbesondere von LIFE-Natur Projekten– zur Verfügung gestellt, mit der Auflage daß die Maßnahmen dieser Projekte zur quantitativen undqualitativen Verwaltung der Gewässerressourcen beitragen. Projekte welche dem Schutz aquatischerLebensräume (Fließgewässer, Niedermoore, Sümpfe…) und Arten (Atlantischer Stör, Atlantischer Lachs,Rhone-Streber, …) dienten, waren dabei besonders populär. Zwischen 1996 und 1999 haben 10 LIFE-Natur Projekte zusammen insgesamt 1,6 Millionen Euro an Kofinanzierungsmitteln von diesenAgenturen erhalten. Auch andere Aktionen, die zur Verbesserung der lokalen Ökosysteme beitragen,werden durch die Agenturen mitfinanziert, so z.B. Verträge mit Landwirten zwecks Verringerung desNitrateintrags. Zusammenfassend zeigt das französische System, dass die Verwaltung derWasserqualität und der Biodiversität eng verknüpft sind und oftmals zum gegenseitigen Nutzendurchgeführt werden können.

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4 NATURA 2000 14 • APRIL 2001

IM BRENNPUNKTFortsetzung

Schutzgebiete, so dass Natura 2000 nuntatsächlich als integraler Bestandteil derRichtlinie angesehen werden kann.Beispielsweise besteht die Verpflichtung, einVerzeichnis der Schutzgebiete – insbesondereder Natura 2000 Gebiete – zu führen undregelmäßig auf den neuesten Stand zubringen. Diese Schutzgebiete sollten ebenfalls,zusammen mit den Gewässern, auf Karten imManagementplan eingetragen werden.

Außerdem besteht die Verpflichtung, dienegativen Einflüsse im Rahmen einer Prüfungder Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten(„human impact analysis“) zu bestimmen.Und die grundlegenden Maßnahmen, welcheauf der Ebene des Einzugsgebietesvorgeschlagen werden sollten auch jeneeinschließen, die für die Erfüllung derVorgaben der FFH- und der Vogelschutz-richtlinie als erforderlich betrachtet werden.Dementsprechend sollte beispielsweise dieWiederherstellung eines Feuchtgebietes, wennsie auch der Erreichung des Ziels eines guten

Gewässerzustandes dient, imMaßnahmenprogramm aufgeführt werden.

Die Kostenbestimmung – könnenFeuchtgebiete hilfreich sein?Eine weitere Vorgabe desBewirtschaftungsplans für dasFlusseinzugsgebiet ist die Verpflichtung zur

WWF-SEMINAR ZURWASSERRAHMENRICHTLINIE

Mit Unterstützung der Europäischen Kommission hat der WWFdrei Seminare zu Kernfragen der Umsetzung derWasserrahmenrichtlinie veranstaltet:

• Wasser und Landwirtschaft: 10–11 Februar 2000• Rolle der Feuchtgebiete bei der Verwaltung der

Gewässereinzugsgebiete: 9–10 November 2000• Gute fachliche Praxis bei Planungen auf Ebene der

Gewässereinzugsgebiete: 29–30 Mai 2001

Das wichtigste Resultat wird ein Leitfaden sein. Darin werden Werkzeuge undVorgehensweise vorgestellt, die den Flussgebietsbewirtschaftern bei der Erfüllungbestimmter Vorgaben der Rahmenrichtlinie helfen können. Dieses Dokument wird abOktober 2001 zur Verfügung stehen. Zwischenzeitlich können Information, einschließlicheiner Zusammenfassung der Resultate der Seminare, auf folgender Web-Seite gefundenwerden (nur in Englisch) : http://www.wwffreshwater.org/seminars/seminars.html

Erstellung einer wirtschaftlichen Analyse derWassernutzung. Dies dient der Absicht, einerationelle Diskussion über das Kosten/NutzenVerhältnis möglicher alternativer Maßnahmenführen zu können – diesbezüglicheUnterschiede können beträchtlich sein. Hiermag sich die Gelegenheit bieten,ökonomische Argumente für dieWiederherstellung von Feuchtgebieten insSpiel zu bringen. Feuchtgebiete gehörennämlich nicht nur zu den produktivsten und„attraktivsten“ Ökosystemen innerhalb derEU, sondern sind auch für ihre positive Rollebei der Wasseraufbereitung und alsRückhaltebecken bei Überschwemmungenbekannt. Eine volkswirtschaftlich orientierteAnalyse, die auch den finanziellen Wert dieserFunktionen berücksichtigt, kann sehr wohl zudem Schluß kommen, dass dieWiederherstellung von Feuchtgebietentatsächlich die kosteneffektivere Lösung zurErreichung eines guten Zustands darstellt.

Der Zeitplan für die UmsetzungDer Nutzung ist also eindeutig beiderseitig –Natura 2000 profitiert nicht nur von denVorgaben der Wasserrahmenrichtlinie,sondern kann auch Lösungen zurnachhaltigen Verwaltung derWasserressourcen anbieten. Doch nun gilt esFarbe zu bekennen. Auf den ersten Blickverfügen die Mitgliedsstaaten über einenrelativ bequemen Zeitrahmen, um bis 2015einen guten Zustand für alle Gewässerinnerhalb des EU-Gebietes herzustellen (sieheKasten 2). Doch sobald man sich dieKomplexität der verschiedenen Sektoren,Verwaltungen, Organisationen u. s. w. … vorAugen führt, die in diesen Prozesseingebunden werden müssen, wird deutlichdaß die Umsetzung der Rahmenrichtliniedoch eine ehrgeizige Herausforderung ist.Jeder von uns sollte zum Gelingen diesesZiels beitragen.

ZUSAMMENFASSUNG DER ZEITPLANUNG ZUR UMSETZUNGDER WASSERRAHMENRICHTLINIE

AUSWEISUNG DER FLUSSGEBIETSEINHEIT• Abgrenzung der individuellen Einzugsgebiete auf dem Gebiet jedes

Mitgliedsstaates und Zuweisung zu einer Flussgebietseinheit• Bestimmung einer geeigneten zuständigen Behörde für die Umsetzung

der Richtlinie innerhalb der Flussgebietseinheit

ANALYSE DER FLUSSGEBIETSEINHEIT• Analyse der FGE und Erstellung eines Schutzgebietsverzeichnisses

(welches regelmäßig aktualisiert wird)• Prüfung der Auswirkung menschlicher Tätigkeiten auf den Zustand der

Gewässer• Durchführung einer wirtschaftlichen Analyse der Wassernutzung

ÜBERWACHUNGUmsetzung des Überwachungsprogramms

ÖFFENTLICHE ANHÖRUNG• Veröffentlichung des Zeitplans und des Maßnahmenprogramms zur

Erstellung des Bewirtschaftungsplans für die FGE• Veröffentlichung einer vorläufigen Version des Bewirtschaftungsplans

(einschließlich eines Maßnahmenprogramms) für die FGE, zwecksInformation und Anhörung der Öffentlichkeit

ANNAHME DES BEWIRTSCHAFTUNGSPLANSVeröffentlichung des endgültigen Bewirtschaftungsplans für die FGE

UMSETZUNGUmsetzung der im Bewirtschaftungsplan vorgeschlagenenMaßnahmenprogramme

ÜBERARBEITUNGÜberarbeitung und ggf. Aktualisierung der Analyse des Einzugsgebietes, derPrüfung der Auswirkung menschlicher Tätigkeiten und der wirtschaftlichenAnalyse der Wassernutzung

UNTERSUCHUNG DER AUSWIRKUNGENUntersuchung der Gründe des möglichen Scheiterns, woÜberwachungsdaten oder sonstige Daten ergeben haben, dass die Zieleder Richtlinie nicht erfüllt worden sind.

GUTER ZUSTAND DER GEWÄSSER

ÜBERARBEITUNG DES BEWIRTSCHAFTUNGSPLANSÜberarbeitung und Aktualisierung des Bewirtschaftungsplans für das Einzugsgebiet

2003

2004

2006

2006–2008

2009

2012

2015 und anschließend alle sechs Jahre

2013

Vor 2015

2015

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NATURA 2000 14 • APRIL 2001 5

Foto: Atecma

Iberian lynx.

LEBENSRÄUME

Dehesas – BeweideteHartlaubwälder in iberienKümmerliche Reste der einst ausgedehnten Waldweiden finden sich in den meisten südlichenLändern der Europäischen Union, doch nur auf der Iberischen Halbinsel kann dieser Lebensraumnoch in voller Pracht bewundert werden. Die häufig als Dehesa oder Montado bezeichnetenhalboffenen Lebensräume wurden vom Menschen im Laufe der Jahrhunderte geschaffen. Sie bilden einausgewogenes Gleichgewicht zwischen Wald und Weide, zwischen Erhaltungs- und Produktionsziel.

Die biologische Vielfalt der Dehesas ist erstaunlich. Schätzungen zufolge weisen die Waldweiden diegrößte Pflanzenvielfalt aller gemäßigten Zonen auf. Die hohe Insektenvielfalt und -dichte des Gebietesbildet die Nahrungsgrundlage für zahllose Brut- und Zugvogelarten. Die immergrünen Stein- undKorkeichen (Quercus ilex, Q. suber) sind ein wichtiger Lebensraum für stark bedrohte Greifvogelarten,wie den Spanischen Kaiseradler Aquila adalberti, den Habichtsadler Hieraetus fasciatus und denMönchsgeier Aegypius monachus. Auch der scheue Pardelluchs Lynx pardina findet hier eines seinerletzten Rückzugsgebiete.

Der enorme Artenreichtum der Dehesas ist eng an die Existenztraditioneller Bewirtschaftungsformen gebunden, wobei zumeist einausgeklügeltes System des Beweidens und Erntens angewandt wird.Schafe weiden hier im späten Herbst und zeitigen Frühjahr, bevor sieihren langen Weg zurück zu den kühleren Bergweiden entlangjahrhundertealter Transhumanzwanderrouten antreten. Schweine laufendagegen das ganze Jahr hindurch frei in den Dehesas umher. Im Herbstbilden die stärkehaltigen Eicheln die Grundlage einer naturnahenSchweinemast. Das Ernten von Kork und Naturprodukten wie Honig,Beeren, Wildkräutern usw. bieten ebenso wie die Jagd und dieHolzkohleerzeugung eine wichtige zusätzliche Einkommensquelle. Leider sind inder letzten Zeit durch die Mechanisierung der Landwirtschaft, umfangreicheBewässerungs- und Aufforstungsprojekte große Bereiche dieserKulturlandschaftsform verloren gegangen. Die verbleibenden Gebiete sind heutedurch den Verlust traditioneller Managementpraktiken ernsthaft bedroht. Es gibtjedoch noch einen Hoffnungsschimmer, denn die Bewohner des Gebietes werden sich allmählich deseinzigartigen Werts der Dehesas bewusst und versuchen, unter anderem im Rahmen von Agrar-Umweltprogrammen, zu retten, was noch zu retten ist.

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6 NATURA 2000 14 • APRIL 2001

België/Belgique

Danmark

Deutschland

Ellas

España

France

Ireland

Italia

Luxembourg

Nederland

Österreich

Portugal

Suomi

Sverige

United Kingdom

47

451

394

230

27.500

8.468

24.647

11.165

212.4732.941

9,2%

8,1%

4,6%

5,5%

83

117

109

342

13

79

12.080

8.357

2.236

13.707

160

10.000

3,2%

1,5%

14,4%

24,1%

6,2%

4,6%

36

111

617

52

260

4.313

9.601

21.672

4.965

53.602

22,3%

14,1%

3,8%

6,1%

10,6%

Mitgliedsstaat Vogelschutz-Richtlinie

Anzahlausgewiesener

Gebiete

Gesamt-fläche(km²)

Stand derGebeits-

ausweisung

EUR 15

Karteder

Gebiete

Qualität derübermitteltenInformation

% der Flächedes

Mitgliedstaates

➙➙➙➙ ➙

NATURA BAROMETER

(Situation am 01.03.2001)

eindeutig unzureichend unvollständcomputerg

unvollständig vollständig

fast vollständig vollständigund überp

Seit letztem

Nota bene:

• Das Natura Barometer beruht auf denDaten, die offiziell von denMitgliedstaaten übermittelt wurden.

• Einige Gebiete wurden teilweise odervollständig unter beiden Richtlinienvorgeschlagen. Daher entsprechen dieGesamtzahlen je Mitgliedstaat nichtder Summe der Angaben zu denbeiden Richtlinien.

• Die Prozentangaben zur Fläche sindnur indikative Angaben. Sie basierenauf der gesamten gemeldeten Wasser-und Landfläche in Bezug zur reinenLandfläche des Mitgliedstaates.Manche Mitgliedstaaten (DK, NL, …)haben jedoch weite Teile ihreKüstengewässer gemeldet.

• Einige Mitgliedstaaten haben großeGebiete gemeldet, die auchPufferzonen beinhalten. Andere habenihre Vorschläge auf die eigentlichenKernbereiche beschränkt. Da sichArtikel 6 der FFH-Richtlinie auch aufneue Aktivitäten außerhalb einesNatura 2000 Gebietes bezieht, wenndiese Auswirkungen auf das Gebietselbst haben können, besitzen dieRandgebiete in jedem Fall einegewissen Pufferfunktion.

• Die Gesamtbewertung nationalerListen kann infolge einerumfassenderen wissenschaftlichenAnalyse der Daten nach oben odernach unten revidiert werden. Diesgeschieht im Rahmen der relevantenTreffen der biogeographischen Region.

Für weitere Informationen:Micheal O’Briain, GD ENV.B.2

(Ausweisung vonVogelschutzgebieten)

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NATURA 2000 14 • APRIL 2001 7

België/Belgique

Danmark

Deutschland

Ellas

España

France

Ireland

Italia

Luxembourg

Nederland

Österreich

Portugal

Suomi

Sverige

United Kingdom➙➙

194

209

2.196

236

1.208

1.105

20.434

27.228

115.505

10.259

1.030 31.444

3,6%

20,7%

5.8%

23,8%

5,7%

22,9%

94

127

2.507

1.381

76

49.364

9.144

47.154

16.502

7.078

362 9.907

38 352

14,1%

16,4%

17,0%

13,6%

10,9%

17,9%

13,9%

2.455

499

50.908

21.658

418.04212.612

8.4%

12,4%

FFH-Richtlinie

Bewertung dernationalen

Liste

Anzahl dervorge-

schlagenenFFH-Gebiete

Gesamt-fläche(km²)

Karte derGebiete

Qualität derübermitteltenInformation

% der Flächedes

Mitgliedstaates

Mitgliedsstaat

Das Natura Barometer:Kommentar zum Fortschritt

dig und/oder nicht eindeutig unzureichendgespeichert

g und computergespeichert im Wesentlichen vorhanden,aber unvollständig

g, computergespeichert vollständigprüft

m Natura Barometer deutlicher Fortschritt zu verzeichnen

Für weitere Informationen:Fotios Papoulias, GD ENV.B.2

(Ausweisung von FFH-Gebieten).

• Bei der Meldung zusätzlicher FFH-Gebiete wurden in dreiMitgliedsstaaten deutliche Fortschritteverzeichnet. Spanien hat weitere 271Gebiete im Bereich der MediterranenBiogeografischen Region gemeldet.Irland hat 45 neue Gebiete gemeldetund damit die Gesamtfläche seinerFFH-Gebiete auf 14,1 % derLandesfläche erhöht. Das VereinigteKönigreich hat 113 neue Gebietegemeldet und außerdem nochÄnderungen an bestehenden Gebietenvorgenommen. Der Abteil dergemeldeten FFH-Gebiete an derLandesfläche des VereinigtenKönigreichs ist dadurch auf 8,9 %angewachsen.

• Sehr geringe Fortschritte wurdenhingegen bei der Meldung vonGebieten im Rahmen derVogelschutzrichtlinie verzeichnet : nurfür das Territorium des VereinigtenKönigreichs hat es einige wenigezusätzliche Meldungen gegeben.

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8 NATURA 2000 14 • APRIL 2001

“Eine Reihe wertloser undunfruchtbarer Seen” – so oder ähnlichhätte man das Gebiet vor hundertJahren wohl bezeichnet. Heute ist dasNaardermeer ein großer See, umgebenvon schilfbewachsenen Ufern undartenreichen Heuwiesen, …und derStolz der VereinigungNatuurmonumenten, der größtenNaturschutz-NRO in den Niederlanden.

Ursprünglich war der See 1883entwässert worden. Die Bauern versuchtendamals, auf dem schlammigen BodenGerste und Raps anzubauen. DerKostenaufwand für den Unterhalt derbeiden Dampfmaschinen zum Auspumpendes Wassers (damals modernsteTechnologie!) erwiesen sich jedoch als vielzu hoch. Der Ackerbau wurde daraufhinwieder aufgegeben, der See füllte sicherneut mit Wasser und nach und nachkehrte die natürliche Tier- und Pflanzenweltzurück. Im Jahre 1904 wurde das Gebieterneut bedroht – diesmal durch diewachsenden Probleme mit derHausmüllentsorgung der Stadt Amsterdam.Der Bürgermeister und die Ratsherrenschlugen dem Stadtrat vor, das Naardermeerzu erwerben und als städtische Müllkippezu nutzen. Das Gebiet war bereits durch

Deichen, die zwar unsichtbare, dafür abernicht minder gefährliche Bedrohungen mitsich bringen. Mit der rapiden Entwicklungder Bevölkerungsdichte und der damitverbundenen zunehmenden Verstädterunggelangte nämlich das Regenwasserzunehmend in die Kanalisation statt in denBoden im Einzugsgebiet des Sees zusickern. Auch die Trinkwasserentnahmeverringerte den natürlichenGrundwasserzufluss aus den nahegelegenenSandgebieten (Het Gooi). Darüber hinauserforderte die verstärkte Nutzung derGrünlandflächen in den Marschen den Baueines umfangreichen Entwässerungssystems,das schließlich zu einem derart starkenAbsinken des Grundwasserpegels (40 cm)führte, dass das Wasser aus demNaardermeer auszusickern begann.

Was den Dampfmaschinen einJahrhundert vorher nicht gelungen war,geschah nun fast beiläufig, und dies obwohlKernstück des Naardermeers seit 1906geschützt ist – der See trocknete aus, dieartenreichen Mähwiesen und Schilfgebieteverschwanden. Zwar trifft zu, dass dasNaardermeer nicht zu dem von Amsterdamvorgeschlagenen „riesigen Misthaufen“geworden war, aber es wurde trotzdemdurch den nunmehr von der intensiven

eine neue Eisenbahnstrecke erschlossen, sodass sich die Beförderung des Mülls perEisenbahn als elegante und einfache (oder„schnelle und schmutzige“)Entsorgungslösung anbot.

Der Stadtrat hatte jedoch nicht mit derEntschlossenheit des ortsansässigenBotanikers Jac. P. Thijsse, gerechnet, derdie Naturoase des Naardermeers unterallen Umständen erhalten wollte. Ergründete die VereingungNatuurmonumenten als Lobby gegen denPlan der Stadt Amsterdam. AllenWiderständen zum Trotz gelang es derVereinigung Naturrmonumenten bald, dasNaardermeer mit seinen 300 ha Wasser-und 400 ha Röhricht- und Auenwaldflächenkäuflich zu erwerben. So entstand das ersteNaturschutzgebiet der Niederlande.

Neue, unsichtbare BedrohungenWas erwartet den Besucher desNaturschutzgebiets Naardermeer heute?Das hängt davon ab, wohin er schaut. Aufder einen Seite Schilfgebiete, vielleicht einPurpurreiher, eben das, was Jac. Thijssegesehen hätte. Auf der anderen einemoderne holländische Landschaft mitMarschen, vielbefahrenen Autobahnen,Starkstromleitungen, Wohnblöcken und

Renaturierung des Naardermeers in den Niederlanden

Das Naardemeer aus der Vogelperspektive. Fotos: Natuurmonumenten.

AUS DEM GELÄNDE

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Landwirtschaft in den Marschenstammendem „Mist“ beeinträchtigt. DieseNährstoffanreicherung führte schließlich zueiner Algenblüte, zur Eintrübung desWassers und zum Absterben derempfindlichen Armleuchteralgen (Charaund Nitella) auf dem Grund des Sees.Bezeichnenderweise verschwand bald auchdie traditionell kleinräumige Landwirtschaft,da Schilf- und Heugewinnung nicht mehrrentabel waren.

Eine holistische StrategieZur Rettung des austrocknendenFeuchtgebiets wurde dringend Wasserbenötigt. Die Lage erschien jedochaussichtslos. Selbst das sauberste vor Ortverfügbare Wasser aus dem benachbartenIjmeer war jetzt phosphatverseucht. DieRückhaltung dieses nährstoffreichen Wassersbedeutete jedoch ein weiteres Austrocknendes Naturschutzgebiets! Im Sommer gab eskeine andere Möglichkeit als dasnährstoffbelastete Wasser zu verwenden,wollte man das Naardermeer vor dervollständigen Zerstörung bewahren. In den80er Jahren verbesserte sich die Lage, alsdie Behörden eine Aufbereitungsanlagebauten, um die Phosphate aus demzufließenden Wasser zu beseitigen, derSchaden war jedoch bereits angerichtet. DieNährstoffe waren im Schlick auf dem Grunddes Sees gebunden. Es mussten nunstrukturelle Lösungen gefunden werden, umaus dem hydrologischen Engpassherauszukommen.

Unter diesen Umständen konnte einesinnvolle Wiederherstellung nur gelingen,wenn Natuurmonumenten mit allen

Beteiligten zusammenarbeitete. So wurde1994 eine Vereinbarung zwischenNatuurmonumenten, dem Staat, denProvinzen, den Stadtverwaltungen, denWasserversorgungsgesellschaften und derNiederländischen Eisenbahn (NS) zurUmsetzung eines integrierten Wasser-managementkonzepts unterzeichnet. Im Jahre1996 wurde ein LIFE-Natur Projektantrageingereicht, um eine Lösung der dreiwichtigsten Probleme zu finden: (1) Derweitere Wasserverlust aus demNaturschutzgebiet, (2) dieNährstoffanreicherung auf dem Grund desSees und (3) die Versauerung derSchilfgebiete und Heuwiesen.

Wiederanhebung derWasserpegelAufgrund der Entwässerung der umgebendenMarschen war der Wasserpegel imNaardermeer selbst höher als im Umfeld;das war nicht gerade eine günstigeAusgangslage für das Feuchtgebiet. ImRahmen des Wiederherstellungsplanskamen die Beteiligten jedoch bald überein,den Wasserpegel in einer Pufferzoneanzuheben und die Grundwasserzufuhr ausden Sandgebieten östlich des Sees zuverstärken.

Natuurmonumenten kaufte mitnationalen Mitteln Land in dieser Pufferzoneund konnte dann mit Hilfe von LIFE-NaturMaßnahmen zur Wiedervernässung desGrünlandes unternehmen. Anhand alterKarten wurde die Mikrotopografiewiederhergestellt, Durchlässe wurden

angebracht und neue Deiche gebaut, umdas landwirtschaftlich noch genutzte Landvor dem steigenden Wasser zu schützen.Von einem Bauern gab es Widerstand, derdurch ein Gerichtsurteil ausgeräumt werdenmusste, aber als diese Vorbereitungsarbeitenendlich abgeschlossen waren, konnte derWasserspiegel in der neuen Pufferzone umetwa 40 cm angehoben werden. Es entstandeine etwa 200 ha große neue Naturlandschaft,die sehr rasch von Enten und Watvögelnbesiedelt wurde. Auch der Löffler, der einstim Naardermeer nistete, kam zurück.

Von Anfang an wurde auf das Interesseder ortsansässigen Bevölkerung und derTouristen geachtet. Die neuen Feuchtgebietein der Pufferzone eigenen sich besonderszur Beobachtung von Vögeln und wurdendaher in ein lokales Netz von Fahrradwegeneinbezogen, so dass sich der Druck auf deninneren Bereich des Naturschutzgebietsetwas abschwächte.

Säuberung des SeegrundsObwohl es dank einerWasseraufbereitungsanlage gelang, denweiteren Zufluss nährstoffreichen Wasser miteinem hohen Schwebstoffanteil zu stoppen,blieb der See durch den auf dem Seegrundabgelagerten Schlick auch weiterhin starkbelastet, so dass die natürliche Entwicklungvon Wasserpflanzen ausblieb. Daher mussteunbedingt eine Möglichkeit gefundenwerden, diese Giftstoffe aus dem See zuentfernen. Mit einer Mischung ausErfindungsreichtum und gesundemMenschenverstand bauteNatuurmonumenten ein speziellesBaggerschiff, das mit einerUnterwasserkamera und Sensorenausgestattet war, und mit dem der Schlickvom Seegrund buchstäblich „abgesaugt“werden konnte. LIFE-Natur übernahm die

MITTE Chlidonias niger.UNTEN Bootsfahrten und Vogelbeobachtungsind mittlerweile beliebte Aktivitaten.Fotos: Natuurmonumenten

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Kosten für die Beseitigung von insgesamt300.000 m³ Schlamm. Dort, wo das Wasserfrüher trüb und undurchdringlich schien,können Besucher, die heute über den Randeines Boots nach unten blicken, den aufdem Seegrund lagernden Sand sehen. Unddie üppigen Vegetation des Seebodens,welche vor allem durch Armleuchteralgengeprägt ist, hat sich wieder in voller Prachteingestellt (11 der insgesamt 20 in denNiederlanden vorkommenden Arten derArmleuchteralgen sind heute imNaardermeer zu finden).

Was ist aus der riesigen Menge anSchlick geworden, die aus dem Seeentfernt werden musste? Ihr fiel ebenfallseine (indirekte) Rolle bei der Verbesserungdes Wasserhaushalts des Feuchtgebiets zu;sie wurde auf dem nahegelegenenAckerland verteilt und diente zurAnhebung des Bodenniveaus. EineFortführung der Drainage dieserAckerflächen wurde damit überflüssig

Wiederherstellung versauerterSchilfgebieteDer letzte Baustein des Puzzles betraf die

AUS DEM GELÄNDEFortsetzung

Wiederherstellung der verkümmertenSchilfgebiete, die zu verbuschen drohten.Die Röhrichtflächen versauerten, weil sieausschließlich durch nährstoffarmesRegenwasser bewässert wurden. Jetzt, dadas Wasser des Sees dank der Entfernungdes Schlicks wieder klar war, war es an derZeit, die Verbindung der Röhrichte zum Seewiederherzustellen. Nachdem 3km Gräbenausgehoben waren, um dem SchilfFrischwasser zuzuführen, breitete sich dieseltene Schwimmpflanze Stratiotes aloidesbeinahe umgehend auf den neugeschaffenen Wasserzuflüssen aus. Um

Nieuwkoopse Plassen. Foto: Natuurmonumenten

diesen Prozess noch zu beschleunigen,kam LIFE-Natur auch für die Beseitigungder obersten Bodenschicht einer etwa 8 hagroßen versauertem Röhrichtfläche auf.Dies schaffte die Voraussetzungen dafür,dass sich Seerosen und Wasserpflanzenentwickeln, Fische neue Laichgründefinden und in den nächsten Jahrzehntenartenreiche Mähwiesen und Schwingmooreneu entstehen können.

Die zukünftigehydrologischeVernetzungMit Blick auf die Zukunft arbeiten diestaatlichen und provinzialen Behördennunmehr mit Natuurmonumentenzusammen, um das Naardermeer mit demin der Nähe gelegenen NaturschutzgebietAnkeveense Plassen zu verbinden. Wenndas geschehen und dieTrinkwasserentnahme reduziert ist, dürftendie Ziele des WiederherstellungsplansNaardermeer im wesentlichen erreichtworden sein.

In der Zwischenzeit arbeitenNatuurmonumenten und dieniederländische Regierung bereitsgemeinsam an anderen Vorhaben. Dasehrgeizigste ist die Schaffung einer langen„feuchten Achse“ von Norden nach Süden,um die bedeutendsten Niedermoorezwischen Rotterdam und der ProvinzFriesland miteinander zu verbinden unddie Wasserqualität zu verbessern. LIFE-Natur leistet bereits einen beachtlichenBeitrag zur Wiederherstellung zweierweiterer Bausteine in diesem Netz: DenNieuwkoopse Plassen und den Wieden-Weeribben, beides Niedermoore vonaußerordentlichem Interesse im Sinne derVogelschutz- und der FFH-Richtlinie. Wenndiese Gebiete erst einmal wiederhergestelltsind, werden auch der umweltverträglicheLandbau und der Fremdenverkehr zurUnterstützung der Naturschutzziele indiesem Netz beitragen.

GRAND LIEU

Im Rahmen eines französischen LIFE-Natur Projektes wurden vergleichbare Maßnahmen amSee von Grand Lieu, in der Nähe der Stadt Nantes, durchgeführt. Projektträger war hier dieFranzösische Naturschutzvereinigung Société Nationale de Protection de la Nature. Aufgrund derAbsenkung des Seespiegels und der landwirtschaftlich bedingten Nährstoffanreicherung desWassers drohte der etwa 6000 ha große Flachsee von Grand Lieu vollständig zuverschlammen. Parallel zur Wiederherstellung der natürlichen Frühjahrshochwasser auf denumgebenden Feuchtwiesen wurde im Rahmen des Projektes mit Hilfe einer niederländischenFirma ein riesiger Sedimentpfropfen am Auslauf des Sees entfernt. Die angewandte Technikbestand darin, auf einer etwa 30 ha großen Seefläche einen tiefen Graben auszubaggern, durchden der verbleibende Seeschlick anschließend spontan in den Seeauslauf „ausgespült“ wurde.170.000 m3 Schlamm wurden letztendlich auf diese Weise aus dem See entfernt. Im Jahre 1998wurde somit erstmals mehr Sediment aus dem See entfernt, als aus dem Einzugsgebietzugeführt wurde. Die Selbstreinigungskraft des Sees hat sich seither deutlich verbessert.

Der Schwimmbagger saugt den Schlamm vom Seeboden ab. Foto: Natuurmonumenten

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EU-Osterweiterung - Änderungder Anhänge der Vogelschutz- undder FFH-RichtlinieDie Arbeiten zur Angleichung derNaturschutzrichtlinien an die geplante EU-Osterweiterung sind im Gange. Eine dergrößten Herausforderungen desNaturschutz-Referats der Kommission indiesem Stadium ist die Angleichung derRichtlinienanhänge. Im Jahre 2000 legtenalle 12 Bewerberländer zusammen über 800Vorschläge vor. Diese umfaßten nicht nurAnträge auf Hinzufügung neuer Arten oderHabitattypen sondern auch Anträge aufgeografische Beschränkungen(Ausnahmen). Nachdem die Vorschläge mitUnterstützung der EuropäischenThematischen Zentrums für Naturschutz inParis einer wissenschaftlichen Bewertungunterzogen worden waren, fand in derzweiten Hälfte des Jahres 2000 eine ersteRunde fachlicher Konsultationen statt. Dieseumfaßte intensive Diskussionen mit denMitgliedstaaten (über die im Rahmen derbeiden Richtlinien eingesetztenwissenschaftlichen Arbeitsgruppen undAusschüsse) und mit den Bewerberländern.Eine zweite Konsultationsrunde läuft derzeitim Hinblick auf die Festlegung einesvorläufigen Standpunktes der Kommissionbis zum Herbst 2001. Die Ergebnissewerden dann zu einem späteren Stadiumder Verhandlungen in den vorläufigenBeitrittsvertrag aufgenommen.

Neues Organigramm der GDUmweltAnfang Februar wurde für die GD Umweltder Europäischen Kommission ein neuerOrganisationsplan festgelegt. Die auf denNaturschutz bezogenen Tätigkeiten werdennunmehr wie folgt verwaltet:• Referat Env.D.1, ist zuständig für alle

LIFE-Projekte (Naturschutz, Umwelt undDrittländer). Referatsleiter ist Bruno Julien,stellvertretender Referatsleiter Angelo Salsi.

• Referat Env.B.2 “Naturschutz undbiologische Vielfalt” befasst sichweiterhin mit dem Netzwerk Natura2000 und wird jetzt geleitet vonNicholas Hanley. Bertrand Delpeuchbleibt stellvertretender Referatsleiter undHerausgeber dieses Newsletters.

Die Projektauswahl im Rahmenvon LIFE III ist angelaufenBis zum Einsendeschluss am 31. Oktober2000 sind bei der Kommission im Rahmenvon LIFE-Natur III insgesamt 310

Projektanträge eingegangen. Erstmals sindauch Anträge aus Estland, Lettland, Ungarnund Slowenien dabei, die mit denMitgliedstaaten und Rumänien zu gleichenBedingungen um die Finanzierungkonkurrieren werden. Für den Umfang derMittel, die den Projekten aus denBeitrittskandidaten-Ländern zur Verfügungstehen, gibt es keine Obergrenze, so dassalles von der Qualität des Projekts und vomWert der vorgeschlagenenNaturschutzmaßnahmen abhängt. DieBewerbungen werden derzeit bewertet undeine Entscheidung der Kommission über dieausgewählten Projekte wird für Mai erwartet.

Europäische Umweltinitiativen:Auswirkungen für die StreitkräfteDies war Thema einer von der GD Umweltund dem US-Verteidigungsministeriumgemeinsam veranstalteten Sitzung am 17.und 18. Januar 2001. Ziel der Sitzung, aufder sich mit Natur- und Umweltschutzbefaßte leitende militärische Mitarbeiter ausdreizehn Nationen mit Bediensteten derEuropäischen Kommission trafen, war einbesseres gegenseitiges Verständnishinsichtlich der Verpflichtungen im Bereichdes Natur- und Umweltschutzes aufmilitärischen Liegenschaften. Was dieNaturschutz-Rechtsvorschriften der EUangeht, so haben sowohl die Vorträge alsauch die anschließenden Diskussion dazubeitragen, mehr Verständnis für dieAusweisung von Schutzgebieten und dieManagementerfordernisse zu schaffen, diesich aus den Anforderungen der FFH- undder Vogelschutzrichtlinie ergeben.

Internationales FischsymposiumMehr als 180 Fischexperten aus 27verschiedenen Ländern waren im Novemberletzten Jahres auf einem sechstägigenSymposium in Albufeira, Portugalversammelt. Die Diskussionen drehten sichum zwei Hauptthemen: Ermittlung derUrsachen für den Rückgang derPopulationen – wie der Besatz mit nichteinheimischer Fischarten, Dammbauten,Verschmutzung und Überfischung – undFestlegung der Prioritäten für dieerforderlichen Erhaltungsmaßnahmen.Insbesondere die Erhaltung wandernderFischarten kann nur dann effizient sein,wenn die Probleme auf der Ebene desGewässereinzugsgebietes angegangenwerden. Daher ist eine engereZusammenarbeit zwischen Wissenschaftlernund Gebietsmanagern hinsichtlich derSensibilisierung für die besonderenBedürfnisse der einzelnen Arten dringenderforderlich. Beispiele dafür lassen sich in

den acht LIFE-Natur-Projekten finden, diederzeit in verschiedenen Teilen der EUMaßnahmen zum Schutz gefährdeterFischarten durchführen. Kontaktperson:Prof. M.J. Collares-Pereira, Centro deBiologia Ambiental, Faculdade de Ciensiasda Universidade de Lisboa. 1749-016Lisboa, Portugal. Tel +351 21 7573141; fax+351 21 7500028 email [email protected]

Konferenz über marine pSCIWie bereits in der Nummer 12 erwähnt,fand im November 2000 in Edinburgh, imVereinigten Königreich, eine Konferenzstatt, auf der die Ergebnisse einesvierjährigen LIFE-Natur-Projektes über dieErhaltung und das Management von 12marinen pSCI’s im Vereinigten Königreichvorgestellt wurden. Die Konferenz, an derüber 300 Personen teilnahmen, gab einenumfassenden Überblick über dieverschiedenen Aspekte des Projekts,angefangen von der Ermittlung derInformationserfordernisse und dem Aufbauvon Partnerschaften bis hin zur Festlegungder Managementmaßnahmen. Diese sindübersichtlich zusammengefasst in einemLeitfaden über die besten Methoden und

KURZMELDUNGEN

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KURZMELDUNGENFortsetzung 14

KH-AA-01-001-D

E-C

Umsetzungsstrategien, der erhältlich istüber John Torlesse, UK marine SACs project;English Nature, Northminster House,Peterborough PE1 1UA, UK. Tel: +44 1733455308; fax +44 1733 568834 [email protected] wissenschaftliche Berichte undProjektergebnisse sind erhältlich über derenInternetadresse: http://www.english-nature.org.uk/uk-marine

Rettung des mauretanischenSturmtauchersEin Teil des LIFE-Natur-Projektes zurRettung des mauretanischen Schwarz-schnabelsturmtauchers Puffinus puffinusmauretanicus ist der Verbreitung desProblembewußtseins für die Lage dieserbedrohten Vogelart gewidmet. Unter dem

derzeit verfügbaren Anschauungsmaterialsind jene Unterlagen, die speziell aufSchulklassen ausgerichtet sind, besonderserwähnenswert. So gibt es beispielsweiseein Computerspiel auf CD-Rom, bei demder Spieler die Bedrohungen der Artbekämpfen muss, damit es dem Vogel inder Hauptrolle des Spiels – Miquelet –gelingt, sein Nest zu erreichen. Des weiterengibt es einen bunten Zeichentrickfilm, derdie Lebensgeschichte des Vogels erzählt. Füralle, die weitere Einzelheiten erfahrenmöchten, wurden eine 20-seitige Broschüreund ein Videofilm produziert. Letztererenthält einige der besten Aufnahmen, dievon dieser Vogelart jemals gedreht wurden.Kontaktperson Catalina Massuti, Conselleriade Medio Ambient, Govern Balear,Forners, 10, E-07006 Palma de Mallorca,Tel: +34-971-17 68 00,fax: +34-971-17 68 01

Eurosite-Auszeichnungen 2001Eurosite vergibt auch dieses Jahr zweiAuszeichnungen für besonders vorbildlicheGebiete, die ein Beispiel für gutesManagement sein können. Bei der erstenhandelt es sich um die Eurosite-Natura-2000- Auszeichnung für Gebiete, die alsbesondere Schutzgebiete (SPA) ausgewiesenoder als Gebiete von Gemeinschafts-interesse (SCI) vorgeschlagen wurden unddie in den letzten zwei Jahren große Erfolgebei der Erreichung eines günstigenErhaltungszustands aufzuweisen hatten bzw.innovative Pläne für ihr künftigesManagement eingeführt haben. Die zweiteAuszeichnung, die Eurosite-Management-Auszeichnung, wird für ein nachweislicheinfallsreiches Managementprogrammvergeben, das den Besucherzugang zuSchutzgebieten fördert, und den Besuchernneues Wissen und Freude an der Naturvermittelt. Letzter Einsendetermin ist der 2.Mai 2001. Bewerbungen sind zu richten anLesley Nudds, RSPB, the Lodge, Sandy,Bedfordshire, SG19 2DL, UK tel +44 1767680551 fax +44 1767 692365 ; [email protected]

LIFE-Natur-InternetadressenNachstehend eine weitere Auswahlinteressanter Internetadressen. Unter LIFEIII müssen alle Projekte eineInternetadresse einrichten, was hoffentlichden Austausch der im Rahmen von LIFE-Natur gewonnenen Informationen undErfahrungen weitgehend erleichtern wird:• Erhaltung von Walen im

Madeira-Archipel: http://www.madeira.dyndns.org/cetaceos(in portugiesisch, französisch undenglisch)

• Lebensraumerhaltung im RumänischenBucegi-Naturpark, http://www.cem.ro/life-en.htm (in englisch)

• Schutz prioritärer Pflanzenarten aufden Äolischen Inseln in Italien http://web.tiscalinet.it/ecogestioni/eolife/ (initalienisch)

• Erhaltung des Stagno di Cagliari,Sardiniens größtem Küstenfeuchtgebiethttp://www.gilia.net (in italienisch)

• LänderübergreifenderLebensraumschutz im Rhön-Biosphärenreservat in Thüringen,Bayern und Hessen http://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/(in deutsch)

BerichtigungEntgegen der Aussage in dem Artikel überBombina bombina in der letzten Ausgabedes Newsletters, gehört die Rotbauchunkenicht zu den prioritären Arten im Sinneder FFH-Richtlinie.

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Life Nature II Project

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Das Natura 2000 Infoblatt spiegelt nichtunbedingt die offizielle Sichtweise derEuropäischen Kommission wieder. Verviel-fältigung ist für nicht-kommerzielle Zweckeunter Hinweis auf die Quelle gestattet.

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier (CyclusPrint 115gr/m³)

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AMT FÜR AMTLICHE VERÖFFENTLICHUNGENDER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN

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NATURA 2000 NEWSLETTERHerausgeber: Bertrand Delpeuch (DG ENV.B.2), Kerstin Sundseth (Ecosystems LTD, Brüssel)

An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Bertrand Delpeuch, Kerstin Sundseth, Ana Guimaraes,Anton Gazenbeek, Geert Raeymaekers, Fotios Papoulias, Michael O’Briain, Angelica Rubin,Concha Olmeda, Oliviero Spinelli, Marc Thauront, Marc Maury.

Dieses Infoblatt erscheint dreimal jährlich und ist in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanischund Italienisch erhältlich. Um in den Verteiler aufgenommen zu werden, senden Sie bitteIhren Namen und Ihre Adresse an: DG ENV.B.2, BU-9 3/204, Europäische Kommission, 200Rue de la Loi, B-1049 Brüssel. Fax: +32 2 296 9556. Dieses Informationsblatt und weiteresMaterial zur Naturschutzpolitik der EU finden Sie auch auf der Homepage der GD ENVunter: http://europa.eu.int/comm/enviroment/natura/home.htm