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5/13/2018 HobbyPlast6-7-slidepdf.com http://slidepdf.com/reader/full/hobbyplast-6-7 1/3 des Hobbyplast UP angelöst wird. Formen aus Hobbyplast UP sind mit einer Polyvinylalkohollösung (Hobbyplast-Trennmittel), Fett oder Wachsen zu behandeln. Für Holzformen wird ebenfalls vorwiegend Polyvinylalkohollösung, Fett oder Wachs eingesetzt. Hierbei ist auf eine völlige Trocknung des Polyvinylalkoholfilmes vor der weiteren Benutzung der Form Wert zu legen, da sonst bei der Entformung ein Loslösen des Filmes von der Oberfläche erfolgen kann. Bei der Verwendung von Glas als Formenmaterial genügt in fast allen Fällen die Aufbringung einer hauchdünnen Wachs- oder Fettschicht. Etwas größere Schwierigkeiten stellen sich bei der Benutzung von Gips als Formenmaterial ein. Hierbei ist zu beachten, daß Stuck- oder Marmorgips verwendet wird, da der übliche Baugips weniger gut geeignet ist. Bei einem intensiven Einpolieren der Gipsform mit Bohnerwachs ist eine Entformbarkeit der Hobbyplastteile möglich. Bei der Verwendung von Polyvinylalkohollösung sind soviel Anstriche erforderlich, bis sich ein geschlossener, glänzender Oberflächenfilm gebildet hat. Nach der Entformung kann der Trennmittelfilm mechanisch entfernt werden, bei Polyesterteilen ist auch ein Abwaschen mit lauwarmen Wasser möglich.  Nach der Aushärtung von Hobbyplast UP unter direktem Luftzutritt hinterbleibt eine klebrige Oberfläche. Vorteilhaft ist diese, wenn eine weitere Laminatschicht (Glasgewebe) aufgebracht werden soll. Das Gewebe kann auf der klebrigen Schicht erst faltenfrei aufgelegt werden, Korrekturen sind dann stets möglich, ehe die Tränkung des Gewebes erfolgt. Soll diese Schicht die letzte sein, dann muß dem Harz 2-40/0 Wachslösung beigefügt werden. Dadurch härtet diese Schicht klebfrei aus. Auch das Bedecken des noch flüssigen Harzes mit Folie (Frühstücksbeutel, Hobbyplastbeutel etc.) führt zur klebfreien Aushärtung. Weiterhin besteht die Möglichkeit, durch eine 1-2stündige Nachhärtung bei ca. 80'C die klebrige Oberfläche zu  beseitigen. Auch ein nachträgliches Abwaschen mit schwach alkalischen Waschmitteln oder mit Aceton, NCVerdünnung oder ähnlichen Lösungsmitteln ist möglich. Gehärtetes Hobbyplast UP ist als Duroplast nicht thermisch verformbar und läßt sich demzufolge auch nicht verschweißen. Es läßt sich aber verkleben, verschrauben, polieren und spanabhebend bearbeiten. Dünne Laminate können mit der Schere bearbeitet werden. Teile aus Hobbyplast UP können untereinander oder mit anderen Materialien dauerhaft durch Verkleben mit Polyesterharz selbst verbunden werden. Dabei ist es erforderlich, eine Uberlappung der zu verbindenden Teile mit Hilfe von Polyesterharz getränkten Glasfasermaterialien durchzuführen. Auf diese Weise können auch Bruchstellen an Hobbyplastgegenständen leicht und schnell ausgebessert werden. Zusammenfassung Die uns seit der Auslieferung von Hobbyplast UP an den Handel zugegangene Kundenpost läßt es notwendig erscheinen, die wichtigsten Eigenarten von Hobbyplast UP und seiner Verarbeitung zusammenzufassen. 1. Verarbeiten Sie Hobbyplast .niemals bei Umgebungstemperaturen unter 18 °C. Am günstigsten sind 20-25 °C. 2. Der Einfluß der Härtermenge auf die Härtezeit ist erheblich, jedoch sind Zusätze über 5% sinnlos. 3. Zusätze jeder Art können die normalen Härtezeiten verändern. Es ist in jedem Falle angebracht, diese Einflüsse durch einen Versuch von Fall zu Fall speziell zu ermitteln. So

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des Hobbyplast UP angelöst wird. Formen aus Hobbyplast UP sind mit einer Polyvinylalkohollösung (Hobbyplast-Trennmittel), Fett oder Wachsen zu behandeln. Für Holzformen wird ebenfalls vorwiegend Polyvinylalkohollösung, Fett oder Wachseingesetzt. Hierbei ist auf eine völlige Trocknung des Polyvinylalkoholfilmes vor der weiteren Benutzung der Form Wert zu legen, da sonst bei der Entformung ein Loslösen

des Filmes von der Oberfläche erfolgen kann. Bei der Verwendung von Glas alsFormenmaterial genügt in fast allen Fällen die Aufbringung einer hauchdünnen Wachs-oder Fettschicht. Etwas größere Schwierigkeiten stellen sich bei der Benutzung von Gipsals Formenmaterial ein. Hierbei ist zu beachten, daß Stuck- oder Marmorgips verwendetwird, da der übliche Baugips weniger gut geeignet ist. Bei einem intensiven Einpolierender Gipsform mit Bohnerwachs ist eine Entformbarkeit der Hobbyplastteile möglich. Beider Verwendung von Polyvinylalkohollösung sind soviel Anstriche erforderlich, bis sichein geschlossener, glänzender Oberflächenfilm gebildet hat. Nach der Entformung kannder Trennmittelfilm mechanisch entfernt werden, bei Polyesterteilen ist auch einAbwaschen mit lauwarmen Wasser möglich. Nach der Aushärtung von Hobbyplast UP unter direktem Luftzutritt hinterbleibt eine

klebrige Oberfläche. Vorteilhaft ist diese, wenn eine weitere Laminatschicht(Glasgewebe) aufgebracht werden soll. Das Gewebe kann auf der klebrigen Schicht erstfaltenfrei aufgelegt werden, Korrekturen sind dann stets möglich, ehe die Tränkung desGewebes erfolgt. Soll diese Schicht die letzte sein, dann muß dem Harz 2-40/0Wachslösung beigefügt werden.Dadurch härtet diese Schicht klebfrei aus.Auch das Bedecken des noch flüssigen Harzes mit Folie (Frühstücksbeutel,Hobbyplastbeutel etc.) führt zur klebfreien Aushärtung. Weiterhin besteht dieMöglichkeit, durch eine 1-2stündige Nachhärtung bei ca. 80'C die klebrige Oberfläche zu beseitigen. Auch ein nachträgliches Abwaschen mit schwach alkalischen Waschmittelnoder mit Aceton, NCVerdünnung oder ähnlichen Lösungsmitteln ist möglich.

Gehärtetes Hobbyplast UP ist als Duroplast nicht thermisch verformbar und läßt sichdemzufolge auch nicht verschweißen. Es läßt sich aber verkleben, verschrauben, polierenund spanabhebend bearbeiten. Dünne Laminate können mit der Schere bearbeitet werden.Teile aus Hobbyplast UP können untereinander oder mit anderen Materialien dauerhaftdurch Verkleben mit Polyesterharz selbst verbunden werden. Dabei ist es erforderlich,eine Uberlappung der zu verbindenden Teile mit Hilfe von Polyesterharz getränktenGlasfasermaterialien durchzuführen. Auf diese Weise können auch Bruchstellen anHobbyplastgegenständen leicht und schnell ausgebessert werden.Zusammenfassung

Die uns seit der Auslieferung von Hobbyplast UP an den Handel zugegangene

Kundenpost läßt es notwendig erscheinen, die wichtigsten Eigenarten von Hobbyplast UPund seiner Verarbeitung zusammenzufassen.1. Verarbeiten Sie Hobbyplast .niemals bei Umgebungstemperaturen unter 18 °C. Amgünstigsten sind 20-25 °C.2. Der Einfluß der Härtermenge auf die Härtezeit ist erheblich, jedoch sind Zusätze über 5% sinnlos.3. Zusätze jeder Art können die normalen Härtezeiten verändern. Es ist in jedem Falleangebracht, diese Einflüsse durch einen Versuch von Fall zu Fall speziell zu ermitteln. So

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kann z. B. schon die Feuchtigkeit von Sägespänen, die gleichfalls als Füllstoff verwendetwerden können, eine wesentliche Verlängerung der Härtezeit ergeben. Alle Füllstoffemüssen völlig trocken sein!4. Je dünner die Schicht ist, desto länger wird die Härtezeit. Wenn ein Harzansatz imTopf schon nach 10 Minuten geliert, kann ein aus dem gleichen Ansatz hergestelltes

Laminat 1 Stunde und länger benötigen. Diese lange Härtezeit läßt aber das im Harzenthaltene Styren verdunsten, was zu Festigkeitsverlusten führt. Um die Härtezeit dünner Schichten im Bereich von etwa 40 Minuten zu halten, ist die Korrektur durch erhöhteZugabe von MPL 1 bis max. 5 0% vorzunehmen.5. Die Menge von 1 kg Harz als Laminat härtet rißfrei aus, während die gleiche Mengeals Gußstück bestimmt Härterisse bekommt. Die Erwärmung des Laminats wird kaumspürbar sein, während das Gußstück Temperaturen von 120-180 °C erreichen kann.6. Die klebrige Oberfläche ist kein Verarbeitungsfehler, vorausgesetzt es wurde nachAnleitung verfahren, sondern eine Eigenart des Hobbyplast UP, die man ausnutzen kann,wie beschrieben wurde.7. Die MPL 1 altert etwas, damit verlängert sich die Härtezeit pro Monat etwa 1 min. Die

Alterung wird auch durch Wasserabscheidung in Form runder Tröpfchen sichtbar. Diesesind nicht mit in das Harz zu geben. Reste oder verschüttete MPL 1 sind durch unbrenn- bares Material aufzusaugen und vorsichtig zu verbrennen.8. Überlagertes Harz kann noch erfolgreich verarbeitet werden, solange es fließfähig ist(evtl. durch ein Sieb gießen). In der Regel ist bei solchem Harz die Gelzeit verkürzt unddie Härtezeit verlängert.67

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