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U N S E R E T O P - T H E M E N
Hang zur Inflation (S. 2 bis 4) Im Schuldgeldsystem wird eine Inflationspolitik früher oder später unwidersteh-lich, weil sie als die "Politik des kleinsten Übels" angesehen wird.
China und das Gold (S. 5) China baut seine Fremdwährungsreserven (vermutlich vor allem US-Dollar) ab und seine Goldreserven weiter aus. US-Zinsen bleiben niedrig (S. 6) Die weltweit hohe Verschuldung, vor allem auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, lässt erwarten, dass die Zinsen sehr niedrig bleiben.
„Mutual Funds“-Industrie wächst stark (S. 7) Die extrem laxen Geldpolitiken weltweit blähen die amerikanische Investment-fonds-Industrie auf.
Wirtschaftspolitischer Kommentar: Frieden und Wohlstand brauchen Eigentum (S. 8 bis 9) Das Eigentum ist nicht nur unverzichtbar für Frieden und Wohlstand, sondern der unbedingte Respekt vor dem Eigentum führt auch zu ethischem Handeln.
Edelmetallmarkt-Bericht (S.10 bis 14) Rohstoffpreise und –produzenten weiter unter Druck.
„Weltgoldpreis“-Index* Januar 2007 bis September 2015
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. *Ermittelt aus Goldpreis (USD/oz) und handelsgewichte-tem Außenwert des US-Dollar. In der Zeitreihe wurde der September 2011 auf 1.900 indexiert (hier erreichte der US-Dollar-Preis des Goldes seinen bisherigen Höchststand von 1.900 pro Feinunze).
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Quelle: Bloomberg. Tageswerte.
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Edelmetallpreise
Aktuell
(Spot) 2 W 3 M 12 M
I. In US-Dollar
Gold 1.138,9 0,0 3,9 -2,9
Silber 15,7 3,5 6,2 -2,8
Platin 949,1 -3,3 -3,5 -23,2
Palladium 701,2 15,6 14,6 -11,5
II. In Euro
Gold 1.009,8 0,2 1,2 7,8
Silber 13,9 4,0 3,6 8,2
Platin 842,6 -2,6 -5,6 -14,4
Palladium 622,1 15,6 11,6 -1,6
III. Goldpreis in anderen Währungen
JPY 136.557,4 -0,1 0,6 3,6
CNY 7.235,0 -0,2 6,4 1,0
GBP 742,1 1,2 5,8 0,5
INR 73.878,3 1,9 5,5 2,6
RUB 69.871,1 -6,9 3,8 39,0
Quelle: Bloomberg, eigene Berechungen.
Veränderungen gegenüber (in Prozent):
Marktreport 9 . O k t o b e r 2 0 1 5 W i r t s c h a f t · F i n a n z e n · E d e l m e t a l l e
2 9. Oktober 2015
Hang zur Inflation Im Schuldgeldsystem wird Inflation früher oder später unwidersteh-lich, sie wird als die "Politik des kleinsten Übels" angesehen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt verlauten, die Inflation im Euroraum sei derzeit zu niedrig. Mit anderen Worten: Die Geldentwertung sei nicht hoch genug. Wie erklärt sich das?
Die EZB hat sich zur Aufgabe gemacht hat, die Inflation (der Konsumenten-preise) bei etwa 2 Prozent zu halten. Derzeit liegt die Inflation tatsächlich bei etwa null Prozent. Für die Konsumenten ist das sehr erfreulich!
Die Klage der EZB, die Inflation sei zu niedrig, hat einen tieferliegenden Grund. Er ist in der Konstruktion des ungedeckten Papiergeldsystems zu finden, in dem Geld per Kreditvergabe „aus dem Nichts“ geschaffen wird.
Es handelt sich hierbei um ein inflationäres System, das für ein Ansteigen der Preise auf breiter Front sorgt: Die Preise der Güter der laufenden Produktion und die der Güter, die in Vorperioden erstellt wurden (Vermögen), steigen.
Problematisch ist dabei, dass der Preisauftrieb sich fortsetzen muss, damit das ungedeckte Papiergeldsystem nicht ins Schlingern gerät. Keinesfalls jedoch dürfen die Preise der Güter fallen. Sonst wird es kritisch.
Überschuldet
Betrachten wir dazu ein einfaches Beispiel. Die Familie XYZ hat ein Haus zu 100 Euro gekauft. Sie verfügt über 20 Euro Eigenkapital und hat einen Kredit in Höhe von 80 Euro aufgenommen (siehe Abb. 1).
Abb. 1. Aktiva Bilanz der Familie XYZ Passiva Haus 100 Verbindlichkeiten 80 Eigenkapital 20 100 100
Nun fällt der Hauspreis auf 80 Euro (siehe Abb. 2). Das Eigenkapital von Fami-lie XYZ fällt auf 0 Euro. Daraufhin meldet sich die Bank. Sie sagt, die ursprüng-lichliche Beleihungsgrenze (von 80 Prozent (also Kredit 80 Euro dividiert durch Hauspreis von 100 Euro)) sei nunmehr auf 100 Euro gestiegen.
Abb. 2. Aktiva Bilanz der Familie XYZ Passiva Haus 80 Verbindlichkeiten 80 Eigenkapital 0 80 80
Die Bank fordert daher Familie XYZ auf, zusätzliche Sicherheiten zu stellen (und zwar in Höhe von 20 Euro). Doch Familie XYZ hat das Geld nicht. Die Bank stellt daraufhin den Kredit fällig. Familie XYZ muss ihr Haus verkaufen.
Geht es vielen Familien so, fallen die Häuserpreise (zum Beispiel auf 50 Euro, siehe Abb. 3). Familie XYZ und auch andere Familien, die ihr Haus mit Kredit und wenig Eigenkapital gekauft haben, sind plötzlich überschuldet: Der Erlös aus dem Häuserverkauf reicht nicht mehr aus, um die Kredite zurückzuzahlen.
„Jeder Versuch, die speziellen Arbeitsplätze zu erhalten, die durch die Inflation rentabel wur-den, würde zur vollständigen Zerstörung der Marktwirtschaft führen. Wir haben einmal mehr die Gelegenheit versäumt, eine Depression zu vermeiden, so-lange das noch in unserer Macht gewesen wäre.“ F. A. v. Hayek (2001), Der Feldzug gegen die keynesianische Inflation, S. 134; kursiv im Original. Geldmengenwachstum spricht für künf-tig wieder höhere Preissteigerungen (a) Geldmenge und Konsumentenpreise in
der OECD (J/J in Prozent)
(b) Euro-Geldmenge M3 und Euro-Konsumentenpreise (J/J in Prozent)
Quelle: Thomson Financial; eigene Berech-nungen.
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"Breite Geldmenge"
Konsumentenpreise
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M3 (LS)
Konsumentenpreise (RS)
3 9. Oktober 2015
Abb. 3. Aktiva Bilanz der Familie XYZ Passiva Haus 50 Verbindlichkeiten 80 Eigenkapital 30 80 80
In gleicher Weise ergeht es nicht nur den privaten Häuslebauern, sondern auch Unternehmen, die verschuldet sind. Sinkt der Marktpreis ihres Vermögens, ge-raten sie unter Druck.
In einer Deflation – wenn die Preise auf breiter Front fallen – geraten Schuldner in Probleme, werden zahlungsunfähig. Die Kreditgeber – allen voran Banken und Versicherungen, die die Banken finanzieren – erleiden Verluste.
Interesse an Inflation
Die Staaten sind in einer Deflation nicht mehr in der Lage, ihre Ausgaben wie bisher zu leisten. Die Steuereinnahmen schrumpfen. Transferzahlungen (wie Sozialleistungen und Pensionen) müssen reduziert werden.
Zudem dramatisiert sich die staatliche Verschuldungslast: Die Steuereinnahmen fallen, der Schuldenstand bleibt hingegen unverändert. Angesichts schwinden-der Kreditqualität steigen zudem auch die Kreditkosten an.
Diese wenigen Beispiele mögen genügen, um zu verdeutlichen, warum die staatlichen Geldpolitiken alles daran setzen, damit die Preise nicht fallen bezie-hungsweise dass sich die Preissteigerungen fortsetzen.
Und nicht nur das. Im ungedeckten Papiergeldsystem kommt es früher oder später zu einem Inflationsdrang: Die verschuldeten Gruppen entwickeln ein In-teresse an „etwas höherer Inflation“.
Denn sind die Schuldenlasten von Staaten, Banken, Unternehmen und Privaten erst einmal groß genug, erblicken viele Schuldner in der Politik der Inflation ei-nen „Ausweg“ aus momentanen Schwierigkeiten.
Die Verschuldeten hoffen, dass ihre reale Schuldenlast durch steigende Inflati-on gemindert wird, dass es ihnen gelingen wird, ihre Schulden mit entwerte-tem Geld zurückzuzahlen.
Verlockenderweise stellen so manche Ökonomen in Aussicht, eine „etwas hö-here“ Inflation wäre nicht schädlich und könnte in Zeiten hoher Verschuldung sogar helfen, die Probleme „in den Griff“ zu bekommen.
Das aber ist trügerisch. Inflation führt nämlich nur dann zu einer Entlastung der Schuldner – die auf Kosten der Gläubiger geht – wenn sie überraschend kommt, wenn sie also höher ausfällt als ursprünglich erwartet.
Allerdings lässt sich eine solche „Überraschungsinflation“ jedoch nicht dauer-haft durchführen, beziehungsweise sie würde zu immer höherer Inflation – bis hin zur Hyperinflation – führen und den Geldwert ruinieren.
Ist Inflation noch möglich?
Vielfach ist zu hören, eine Inflation sei heutzutage gar nicht mehr möglich. Es wird darauf verwiesen, dass es eine Unterauslastung der Kapazitäten gebe, dass die Gewerkschaftsmacht gering sei, und all das verhindere, dass Löhne und damit Preise ansteigen könnten.
Was es mit dem „Helikopter-Geld“ auf sich hat Der Begriff „Helikopter-Geld“ stammt von Milton Friedman (1912 – 2006). Mit ihm wollte er verdeutlichen, dass die Zentral-bank in einem ungedeckten Papiergeldsys-tem die Geldmenge in der Volkswirtschaft jederzeit und in jeder beliebigen Menge ausweiten und auf diese Weise für steigen-de Preise (Inflation) sorgen kann. Dazu druckt die Zentralbank neue Geld-scheine, lädt diese in einen Hubschrauber und lässt die Banknoten dann über der Volkswirtschaft abregnen. Die Bürger wer-den die vom Himmel fallenden Geldscheine (wenn der Geldregen nur heftig genug aus-fällt) einsammeln und gegen Güter eintau-schen. Die Folge sind steigende Preise. Einige Befürworter des „Vollgeldes“ haben sich die Idee des Friedman-Helikopter-Geldes zu Eigen gemacht. Sie fordern, dass nur noch die Zentralbank die Geldmenge produzieren soll. Die Vermehrung der Geldmenge soll dadurch erfolgen, dass die Zentralbank den Bürgern „Geldgeschenke“ macht: Die Zentralbank soll die Konten der Bürger mehr oder weniger regelmäßig und „in gerechter Weise“ mit neuem Geld be-füllen. International ist die Idee des Helikopter-Geldes schon längst in die Tat umgesetzt. Im April 2009 etwa beschlossen die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20), die finanziellen Mittel des Internatio-nalen Währungsfonds (IWF) auf 750 Mrd. US-Dollar aufzustocken. Treffend bezeich-nete Jürgen Stark, ehemaliges Mitglied des EZB-Direktoriums, das als Schaffen von „Helikopter-Geld für den Globus“. Wenn die Geldmenge ausgeweitet wird, in-dem die Konten der Bürger direkt aufge-stockt werden, sollte man nicht meinen, dass es dann keine Probleme gäbe. Investie-ren die Geldempfänger beispielsweise ihre neuen Guthaben in Schuldpapiere, kommt es zu Boom-und-Bust-Zyklen, wie sie auch aus der aktuellen Geldproduktion per Bank-kreditausweitung resultieren. Auch ginge es nicht „gerechter“ zu. Ein Ausweiten der Geldmenge stellt (und das ist notwendigerweise so) einige besser auf Kosten anderer. Das liegt daran, dass der Nutzen einer Geldmengenausweitung von Person zu Person unterschiedlich ist, und einige („Finanzexperten“) sind zudem schneller in der Lage als andere („Rent-ner“), die erhöhte Kaufkraft für den eige-nen Vorteil zu nutzen.
4 9. Oktober 2015
Diese Sichtweise baut (stillschweigend) auf der Vorstellung auf, dass sich Infla-tion durch „Kostenschübe“ (wie zum Beispiel steigende Löhne oder steigende Energiepreise) erklären ließe. Doch das kann nicht überzeugen.
Dass in einer Volkswirtschaft alle Preise ansteigen, ist ohne ein (vorangegan-genes) Ausweiten der Geldmenge nicht möglich. Inflation ist immer und über-all ein monetäres Phänomen. Das Geldmengenvermehren schafft Inflation.
Die staatlichen Zentralbanken haben das Monopol der Geldproduktion inne und können die Geldmenge beliebig vermehren. Bislang geschieht das vor al-lem auf dem Wege der Bankkreditvergabe.
Seit 2007/2008 haben die Privaten und die Unternehmen im Euroraum ihre Neuverschuldung allerdings vermindert. Gleichzeitig sind Banken auch zurück-haltender geworden bei der Kreditvergabe.
Die EZB kauft daher bereits Anleihen und bezahlt die Käufe mit neu geschaf-fenen Euro. Diese gelangen jetzt in die Hände von Banken und Investoren aus dem In- und Ausland, denen die EZB ihre Schuldpapiere abkauft.
Deren Nachfrage nach zum Beispiel Aktien, Anleihen und Immobilien nimmt zu und lässt deren Preise steigen. Es profitieren die Halter dieser Vermögens-bestände. Zum Nachteil der Geldhalter, denn die Kaufkraft des Geldes schwindet: Für einen Euro erhält man fortan weniger Aktien und Häuser.
Vorab lässt sich nicht sagen, welche Güterpreise wann und wie stark ansteigen werden, wenn die Geldmenge ausgeweitet wird. Steigen beispielsweise die Immobilienpreise, werden irgendwann auch die Mieten ansteigen.
Gewerbe, die eng mit dem Immobiliensektor verbunden sind (wie zum Beispiel die Baubranche), profitieren von steigender Nachfrage und steigenden Preisen für die von ihnen angebotenen Güter und Dienstleistungen.
Man kann sich die Wirkung einer Geldmengenausweitung wie die eines Was-serrohrbruchs im Haus vorstellen: Erst tröpfelt es hier, dann da, und nach und nach sind alle Wände und Decken durchnässt. Bei einer Geldmengenauswei-tung steigen nach und nach die Preise, erst die einen, dann die anderen, und am Ende sind alle Preise gestiegen.
Monopolisten der Geldproduktion
Dass man im Euroraum der Verlockung des Inflationierens bereits erlegen ist, zeigt die EZB-Politik der letzten Jahre: Sie hat begonnen, die Euro-Staatsschulden zu monetisieren. Nach und nach, Schritt für Schritt.
Für verschuldete, politisch einflussreiche Gruppen ist diese Geldpolitik will-kommen. Dass man sich von ihr abkehren wird, ist zwar nicht gänzlich ausge-schlossen, aber doch recht unwahrscheinlich.
Die Erkenntnis ist, dass im Schuldgeldsystem Inflation früher oder später unwi-derstehlich für die Verschuldeten wird, sie wird als die "Politik des kleinsten Übels" angesehen. Die EZB ist der Monopolist der Geldproduktion. Sie kann jede gewünschte Geldmenge schaffen und in Umlauf bringen. Wenn Inflation, auch höhere Inflation, politisch gewollt ist, kann und wird die Zentralbank die-sen Wunsch erfüllen.
Das Schaffen von neuem Geld durch Bankkreditvergabe Geldmenge M2 und Bankkredite, jeweils in Mrd. US-Dollar
Quelle: Thomson Financial. Es sorgt vielfach für Erstaunen: Aber es ist tatsächlich so, dass im heutigen Geldsystem die Geldmenge per Bankenkreditvergabe ausgeweitet wird. Die Geldmengen- und Bankenkreditvermehrung gehen Hand in Hand. Das lässt sich in allen Währungsräu-men beobachten (in der obenstehenden Grafik sind die Verhältnisse in den Vereinig-ten Staaten von Amerika illustriert). Dass der Gleichlauf zwischen Bankkrediten und Geldmenge nicht perfekt ist, hat mehrere Gründe. Beispielsweise kommt es immer wieder zu Umschichtungen, durch die Bankkunden ihre Guthaben (die in der Geldmengendefinition erfasst sind) in Bank-verbindlichkeiten tauschen (die nicht in der Geldmengendefinition erfasst sind). An der Aussage, dass das Geld per Bankkreditver-gabe geschaffen wird, ändert das nichts. Dass das Geld per Kreditvergabe geschaffen wird, ist volkswirtschaftlich höchst proble-matisch. Denn dadurch wird zusätzliche Kaufkraft „aus dem Nichts“ geschaffen, der keine „echte Ersparnis“ gegenübersteht. Das ist inflationär und damit auch „sozial ungerecht“. Vor allem aber führt das Geldmengenvermehren durch Kreditverga-be zu Wirtschaftsstörungen („Boom-und-Bust“-Zyklen) und einer anwachsenden, über kurz oder lang nicht mehr tragbaren Verschuldung in der Volkswirtschaft. Ist ei-ne solche „Überschuldungssituation“ er-reicht, wird es brenzlig: Entweder bricht das Kreditgeldwesen zusammen, oder die Zent-ralbank versucht, durch das Anwerfen der elektronischen Notenpresse Zahlungsausfäl-le abzuwehren – verfolgt also eine offene Inflationspolitik.
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M2 Bankkredite
5 9. Oktober 2015
China und das Gold China baut seine Fremdwährungsreserven ab (vermutlich vor allem US-Dollar) und seine Goldhaltung weiter aus.
Im September 2015 sind Chinas Fremdwährungsreserven weiter gefallen. Sie belaufen sich jetzt nur noch auf umgerechnet 3,51 Billionen – deutlich unter-halb des bisherigen Rekordwertes von 3,97 Billionen US-Dollar im August 2014. Die lahmende Konjunktur hat vermutlich einen Kapitalabzug aus China in Gang gesetzt. Das übt Abwertungsdruck auf den Außenwert des Renminbi aus. Um jedoch die eigene Währung vor der Abwertung zu bewahren, hat die chinesische Zentralbank (vermutlich) US-Dollar verkauft und damit die eigene Währung aufgekauft. Allerdings scheint der Abwertungsdruck so groß gewe-sen zu sein, dass China am 11., 12. und 13. August eine Abwertung des Ren-minbi um insgesamt etwa 3 Prozent gegenüber dem US-Dollar zugelassen hat. Ob allerdings die bisherige Abwertung ausreichend ist, eine aufgelaufene Überbewertung des Renminbi gegenüber dem Greenback abzubauen, er-scheint fraglich, eine weitere Abwertung des Renminbi ist also wahrscheinlich.
Gleichzeitig hat China seine Goldbestände weiter ausgebaut. Offiziell weist das Land in den Statistiken des Internationalen Währungsfonds (IWF) seine of-fiziellen Goldbestände jetzt mit 54,45 Mio. Feinunzen aus. Im internationalen Vergleich ist das nach wie vor ein recht kleiner Bestand. (Zum Vergleich: In den USA betragen sie 261,5 Mio. Feinunzen, in Deutschland 108,7 Mio. Feinun-zen, in Italien 78,8 Mio. Feinunzen und in Japan 26,6 Mio. Feinunzen). Den of-fiziellen Statistiken zufolge hat China nach wie vor ein sehr geringes De-ckungsverhältnis zwischen der ausstehenden Renminbi-Geldmenge und dem physischen Gold. Allerdings ist an dieser Stelle zu beachten, dass es Stimmen gibt, die sagen, dass China (das Land ist mittlerweile der weltweit größte Goldproduzent) über deutlich mehr Gold verfügt, als bei der Zentralbank offi-ziell ausgewiesen wird. Dass China aber nicht nur derzeit ein mächtiger Nach-frager auf dem Goldmarkt ist, sondern es auch bleiben wird, ist wahrscheinlich angesichts der wachsenden Probleme im internationalen ungedeckten Papier-geldsystem, für die es eine „natürliche Lösung“ gibt: die Golddeckung des Geldes. Für die Chinesen dürften die aktuellen Goldpreise willkommen sein: Aktuell beträgt der Marktwert der weltweiten offiziellen Goldreserven nur et-wa 2 Prozent der weltweiten „breit definierten Weltgeldmenge“. Gold er-scheint also nicht „teuer“ zu sein.
Die weltweite Golddeckung der Geldmengen ist relativ gering
Welt-Geldmenge M3 und Marktwert der offiziellen Goldreserven (Bill. USD)
Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen.
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60 65 70 75 80 85 90 95 00 05 10 15Welt-Geldmenge M3 (LS) Offizielle Goldreserven (RS)
Chinas Währungsreserven sind im Au-gust weiter abgesunken In Mrd. US-Dollar
Quelle: Thomson Financial. Der Renminbi-Außenwert wurde im August abgewertet Wechselkurs: Anzahl der Renminbi für ei-nen US-Dollar
Quelle: Thomson Financial. Nach wie vor ist die Golddeckung des Renminbi sehr gering Hypothetischer Goldpreis* und aktueller Goldpreis, in USD/oz
Quelle: Thomson Financial; eigene Berech-nungen. *M1-Renminbi-Geldmenge divi-diert durch die offiziellen Goldbestände, in US-Dollar umgerechnet. Für die USA liegt der vergleichbare Wert bei etwa 11.500 USD/oz.
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6 9. Oktober 2015
US-Zinsen bleiben niedrig Die weltweit hohe Verschuldung, vor allem auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, lässt weiterhin sehr niedrige Zinsen erwarten.
Die US-Zentralbank (Fed), die weltweit bedeutendste Zentralbank, zögert, ih-ren Leitzins anzuheben – obwohl der Zins nach den Maßstäben, mit denen man die Angemessenheit der Zinshöhe beurteilen kann, schon seit langem viel zu niedrig ist. Warum das Zaudern? Vor allem drei Gründe dürften dafür aus-schlaggebend sein. Erstens: Alle anderen großen Zentralbanken der Welt ver-folgen Niedrigzinspolitiken. Hebt die Fed ihren Leitzins an, würde sie die Kapi-talmarktzinsen weltweit in die Höhe treiben. Der Kapitalabzug aus den auf-strebenden Volkswirtschaften gewänne an Fahrt, die Konjunkturen der davon betroffenen Volkswirtschaften gerieten noch stärker unter Druck. Der Außen-wert des US-Dollar ginge weiter in die Höhe und würde die Auslandsgewinne amerikanischer Unternehmen schmälern. Das alles ist vermutlich unerwünscht.
Zweitens: Die US-Konjunktur ist Gefangener der eigenen Niedrigzinspolitik geworden. Die Zunahme von Konsum und Investitionen in den letzten Jahren ist im Wesentlichen durch die Niedrigzinspolitik der Fed angeschoben worden. Ein Erhöhen der Zinsen würde Bremsspuren in der US-Konjunktur hinterlassen. Und drittens: Die Verschuldung von Ausländern in US-Dollar hat in den letzten Jahren ganz erheblich zugenommen – ermuntert natürlich durch die niedrigen US-Zinsen. Im zweiten Quartal 2015 lag sie bei 3.115 Mrd. US-Dollar gegen-über nur 1.996 Mrd. US-Dollar Ende 2007. Steigende US-Zinsen würden den Auslandsschuldnern zusetzen: ihre Finanzierungskosten gingen in die Höhe. Hinzu kommt, dass die Gesamtverschuldungsquote in Amerika in den letzten Quartalen nicht weiter gestiegen beziehungsweise sogar leicht rückläufig war (gemessen im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung). Steigende Zinsen könnten diese Entwicklung verstärken – und dadurch auch die Preise auf den Finanz-märkten unter Druck setzen (siehe hierzu den Artikel auf der folgenden Seite).
Eine lange andauernde Niedrigzinspolitik lässt sich kaum mehr rückgängig ma-chen – wie man am Beispiel Japans gut studieren kann. Der japanische Leitzins befindet sich seit Anfang 1999 mehr oder weniger auf der Nulllinie. Zwei Ver-suche wurden unternommen, die Zinsen anzuheben (das war 2000 und 2006). Doch es ist nicht gelungen, den Zins wieder auf „normale Höhen“ zu beför-dern. Derzeit liegt er bei 0,1 Prozent. Wenn die Zinsen erst einmal lange Zeit künstlich niedrig gehalten wurden, hängt die Wirtschaft, das Finanzmarktge-schehen früher oder später gewissermaßen am Tropf der niedrigen Zinsen. Insbesondere die Verschuldung wird mit Niedrigzinsen (re-)finanziert, und die Schuldner können es sich früher oder später nicht mehr leisten, dass die Zinsen steigen, geschweige denn sind sie in der Lage, ihre Kreditschulden vollumfäng-lich zurückzuzahlen. Scheut eine Gesellschaft davor zurück, den Schuldenauf-bau zu stoppen und eine „Anpassungsrezession“ zuzulassen, ist es unwahr-scheinlich, dass die Zinsen, wenn sie lange Zeit sehr niedrig waren, wieder an-gehoben werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Fed im kommenden Jahr den Leitzins ein klein wenig anheben könnte. Das wäre dann aber wohl nur kosmetischer Na-tur. Die Langfristzinsen würde das nicht in die Höhe treiben. Sie können ja, bei Bedarf, jederzeit durch Fed-Anleihekäufe („QE“) die Kapitalmarktzinsen auf das politisch gewünschte Niveau gedrückt werden.
US-Leitzins ist nach wie vor extrem niedrig - zu niedrig Bruttoinlandsprodukt (J/J in Prozent) und US-Leitzins in Prozent
Quelle: Thomson Financial. Ausländer sind mittlerweile stark in US-Dollar verschuldet Dollar-Schulden der Ausländer in Prozent des US-Bruttoinlandsproduktes
Deflatorischer Druck durch „Entschul-dung“ Gesamtverschuldung in Prozent des Brutto-inlandsproduktes
Quelle: Thomson Financial; eigene Berech-nungen.
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7 9. Oktober 2015
"Mutual Funds" wachsen gewaltig Die extrem laxen Geldpolitiken weltweit blähen die US-Investment-fonds-Industrie auf.
Die Bilanzsumme der amerikanischen Banken beläuft sich auf 15,3 Billionen US-Dollar – das sind etwa 85 Prozent des amerikanischen Bruttoinlandsproduk-tes. Die amerikanische Investmentfonds-Industrie („Mutual Funds Industry“) hat ein Geschäftsvolumen von 13,1 Billionen US-Dollar. Seit der Finanzkrise 2008/2009 ist es um 160 Prozent gestiegen – und ist damit deutlich stärker gestiegen als das der Banken. Das liegt insbesondere an dem starken Anstieg der Aktienanlagen. Sie stiegen von 4.924 Mrd. US-Dollar Anfang 2008 auf nunmehr 7.683 Mrd. US-Dollar. Offensichtlich hat die Niedrigzinspolitik der US-Zentralbank die Aktiennachfrage ansteigen lassen – vor allem auch in Form von Exchange Traded Funds (ETFs). Hierbei handelt es sich im Grunde um bör-sengehandelte Aktienfonds. Die Bestände der Unternehmensanleihen sind von 910 Mrd. US-Dollar Anfang 2008 auf 2.521 Mrd. US-Dollar bis Mitte 2015 an-gestiegen, die der Staatspapiere von 171 auf 652 Mrd. US-Dollar.
Das rasante Wachstum der amerikanischen Investment-Fondsindustrie lässt sich vermutlich vor allem durch zwei Faktoren erklären. (1) Die Regulierung des Bankgeschäftes wurde erheblich ausgeweitet. Für Anleger, aber auch Banken besteht daher ein Anreiz, ihre Geschäfte auszulagern, also zum Beispiel Schuldpapiere von der Bankbilanz heraus auf Investmentgesellschaften „auszu-lagern“. (2) In einer Zeit, in der es in vielen Währungsräumen mitunter große Probleme gibt, wird der US-Dollar für Sparer und Investoren attraktiv(er). Aus-länder erwerben US-Dollar denominierte Anlagen, vor allem auch Produkte der amerikanischen Fondsindustrie.
Aus diesen Entwicklungen lassen sich vor allem zwei Schlüsse ziehen. Erstens: Die professionelle Fondsindustrie wird immer bedeutsamer für das Finanz-marktgeschehen. Die gewaltige „Manövriermasse“, die in den Händen der Fondsmanager liegt, dürfte das Auf und Ab auf den internationalen Finanz-märkten maßgeblich (mit-)bestimmen. Zweitens: Es liegt nahe, dass das rasan-te Wachstum der amerikanischen Fondsindustrie der letzten Jahre vor allem auch die Folge der weltweiten Geldpolitiken ist. Weltweit wachsen die Geld-mengen stark an und werden auf den Finanzmärkten veranlagt.
Die steigende Nachfrage der Fondsindustrie nach Wertpapieren verursacht „Vermögenspreisinflation“. Die Preise auf den Finanzmärkten und mit ihnen die Konjunkturverläufe sind immer stärker auf ein fortgesetztes Anwachsen der Geldmengen angewiesen. Das wiederum erfordert, dass die Zinsen sehr niedrig bleiben. Nur bei niedrigen Zinsen wird die Nachfrage nach Bankkredi-ten, durch die neues Geld geschaffen wird, aufrechterhalten. Viele Zentralban-ken kaufen Schuldpapiere auf und bringen auch auf diese Weise neues Geld in Umlauf. Sie üben dadurch einen Abwärtsdruck auf die Marktzinsen aus. Dass diese Politik einmal beendet werden kann, ohne dadurch einen Finanz- und Konjunkturkollaps auszulösen, erscheint unwahrscheinlich.
Künstlich gesenkte Zinsen und eine weiter anwachsende Geldmenge werden die Investmentfonds-Industrie wohl weiter aufblähen. Welche Folgen das ha-ben kann für die internationale Finanz- und Kreditarchitektur, lässt sich zwar nicht abschließend abschätzen. Allerdings liegt der Verdacht nahe, dass sich eine aufgeblähte Fondsindustrie in angespannten Zeiten als krisenverstärkend erweisen kann.
In Amerika wachsen „Mutual Funds“ stärker als die Banken Bilanzsumme in Mrd. US-Dollar
Quelle: Thomson Financial. Die gewaltige „Mutual Funds“ Industrie in Amerika in Mrd. US-Dollar
Quelle: Thomson Financial. Bilanzvolumen der Banken und „Mutual Funds“ in Prozent des Bruttoinlandsproduktes
Quelle: Thomson Financial.
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[2] Mutual Funds
[1] Banken
[3] = [1] + [2] Gesamt
8 9. Oktober 2015
Wirtschaftspolitischer Kommentar
Frieden und Wohlstand brauchen Eigentum Menschliches Handeln, das sich durch den unbedingten Respekt vor dem Eigentum auszeichnet, ist ethisches Handeln.
Der Satz „Der Mensch handelt“ lässt sich nicht widerlegen. Wer sagt „Der Mensch handelt nicht“, der handelt und widerspricht dem Gesagten. Man er-kennt: Der Satz „Der Mensch handelt“ ist mit Vernunft (mit den Mitteln der Lo-gik) nicht hintergehbar, er ist wahr. Er ist ein sogenanntes a priori: Man kann es nicht anders denken, es ist eine erfahrungsunabhängige Erkenntnis. Weiterhin gilt: Menschliches Handeln ist an Körperlichkeit gebunden: Der Handelnde muss zum Beispiel seine Stimmbänder bemühen, um zu sprechen, muss sein Gehirn anstrengen, um zu denken. Das menschliche Handeln ist damit an Eigentum be-ziehungsweise „Selbsteigentum“ geknüpft.
Die meisten werden zustimmen, dass jeder sich selbst gehört, dass das Selbstei-gentum ein unveräußerliches Recht eines jeden ist. (Es sei hier nur angemerkt, dass auch das ein a priori ist.) Aus dem Selbsteigentum folgt das Recht auf Selbsterhalt. Für Letzteres braucht der handelnde Mensch weitere Güter (Nah-rung, Kleidung etc.). Er muss das Recht haben, das Eigentum an weiteren Gü-tern zu erwerben. Doch auf welchem Wege kann der Handelnde andere Güter erwerben? Logischerweise (und widerspruchsfrei) kann er das nur durch ein Handeln, das das Selbsteigentum seiner Mitmenschen respektiert.
Stimmt man dem zu, dann gibt es drei (und nur drei) Wege, auf denen Eigen-tum rechtmäßig (d. h. ohne ein Verletzen des Eigentums der anderen, also in nicht-aggressiver Weise) erworben werden kann: (1) „Inlandnahme“ („Homesteading“) von Gütern, die zuvor von niemand anderem beansprucht wurden; (2) Produktion, d. h. Einsatz der eigenen Arbeitsleistung, und (3) frei-williges Tauschen.
Wie schneidet ein Handeln, das sich am unbedingten Respekt des Eigentums (Selbsteigentum und Eigentum an den rechtmäßig erworbenen Gütern) ausrich-tet, aus ethischer Sicht ab? Zur Beurteilung, was ethisches Handeln ist, lässt sich auf den Kategorischen Imperativ, den Immanuel Kant (1724 – 1804) formuliert hat, zurückgreifen. Er lautet: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Demnach steht ethisches Handeln im Einklang mit Regeln, die für alle überall und gleichermaßen gelten. Daher kann zum Beispiel Stehlen kein ethisches Handeln sein: Indem ich anderen etwas gegen ihre Zustimmung wegnehme, möchte ich etwas, das meinem Handeln widerspricht: Wenn ich stehle, will ich Besitz erlangen, den ich anderen abspreche.
Neben der universellen Anwendbarkeit müssen ethische Regeln eine weitere Anforderung erfüllen: Sie müssen auch das Überleben der danach Handelnden sicherstellen. Beispielsweise kann die Regel „Trinke jede Stunde eine Flasche Schnaps“ universelle Geltung haben. Ihr Befolgen würde jedoch das Überleben der danach Handelnden gefährden beziehungsweise nicht sichern. Eine solche Regel kann also nicht ethisch sein.
9 9. Oktober 2015
Aus dem Gesagten folgt: Menschliches Handeln, das sich durch den unbedingten Respekt vor dem Eigentum auszeichnet, ist ethisches Handeln. Es ist allgemein-gültig und trägt dem Selbsterhaltungsrecht der Handelnden Rechnung. Das Ei-gentum dient zudem auch der zwischenmenschlichen Konfliktvermeidung bezie-hungsweise Konfliktregelung.
Menschen handeln unter Knappheit. Selbst im Garten Eden gibt es Knappheit, und zwar die Knappheit des eigenen Körpers und die des Raumes, den er ein-nimmt. Es ist die allgegenwärtige Knappheit, die für zwischenmenschliche Kon-flikte sorgt. Wäre alles im Überfluss vorhanden, gäbe es keine Konflikte. Ich wür-de dann mit dem Verzehr eines Apfels weder meine eigene Güterausstattung heute oder morgen schmälern, noch würde ich die Güterausstattung aller ande-ren heute oder morgen verringern. Ohne Knappheit gäbe es keine Konflikte (und damit übrigens auch keinen Bedarf für eine Ethik).
Wenn klar ist, was mein und was dein ist, lassen sich Konflikte verhindern oder, sollten sie dennoch auftreten, regeln. Weiß ich, was mir gehört und was dir ge-hört, ist es mir möglich, mich so zu verhalten, dass ich dein Eigentum nicht ver-letze. Ist ein Disput über das mein und dein entbrannt, lässt sich bei bestehenden Eigentumsverhältnissen prinzipiell entscheiden, wer Recht und wer Unrecht hat (ungeachtet dessen, dass es manchmal leichter, manchmal schwerer sein wird, dies zu entscheiden).
Man führe sich nur einmal vor Augen, was geschieht, wenn die Politik (was sie fortlaufend tut) das Eigentum relativiert, wenn sie es zur Verhandlungsmasse er-klären wird. Das löst zwangsläufig Konflikte aus: Die einen (Nicht-Eigentümer) beginnen das zu beanspruchen, was die anderen (Eigentümer) als ihr Eigentum ansehen. Eigentumsschutz ist daher auch Friedensschutz.
Das Eigentum macht den Kern der freien Marktordnung (Kapitalismus) – die ein-zig dauerhaft durchführbare Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung – aus, in der die Menschen national wie international friedvoll und produktiv miteinander ko-operieren. Der Sozialismus, in dem das Eigentum an den Produktionsmitteln ver-staatlicht ist, kann nicht funktionieren – und diese ökonomische Erkenntnis hat der Zusammenbruch des osteuropäischen Regimes Ende der 1990er Jahre nur zu deutlich illustriert.
Aber auch ein „Mischsystem“, ein „dritter Weg“, der versucht, zwischen Kapita-lismus und Sozialismus zu vermitteln, scheitert. Ein solcher Interventionismus (abgeleitet vom lateinischen Wort intervenire und heißt dazwischentreten) ist sinn- und zweckwidrig. Durch Eingriffe in das Marktgeschehen können die ge-wünschten Ziele nicht erreicht werden, beziehungsweise es führt zu Zuständen, die weniger zufriedenstellend sind als die Zustände, die zuvor vorherrschten. Der Interventionismus führt, wenn er unbeirrt fortgesetzt wird, in den Sozialismus – der aber nicht funktioniert, nicht funktionieren kann. Es bleibt allein der Kapita-lismus als einzig gangbare Alternative.
Die freie Marktordnung, die auf dem Eigentum (Selbsteigentum und Eigentum der auf nicht-aggressivem Wege erworbenen Güter) aufbaut, ist die wirtschaft-lich leistungsfähigste Ordnung. Wird das Eigentum eingeschränkt (durch zum Beispiel Regularien, Ge- und Verbote), verschlechtert sich die materielle Güterver-sorgung (und zwar notwendigerweise). Und nicht nur das: Das Einschränken des Eigentums läuft der zuvor angeführten Einsicht zuwider: dass nämlich das Han-deln, das im Einklang steht mit dem unbedingten Respekt vor dem Eigentum, ethisches Handeln ist.
Immanuel Kant
1724 - 1804
„Eine jede Handlung ist recht, die oder nach deren Maxime der Freiheit der Willkür eines jeden mit jedermanns Freiheit nach einem allgemeinen Ge-setze zusammen bestehen.“
Immanuel Kant (2011 [1797]), Die
Metaphysik der Sitten, S. 67.
10 9. Oktober 2015
Edelmetallmarkt-Bericht Rohstoffpreise und –produzenten weiter unter Druck.
Die Konjunktursorgen dämpfen die Rohstoffpreise nach wie vor. Das zeigt sich beispielsweise in den stark gefallenen Preisen für Kupfer und Rohöl. Diesem Abwärtssog können sich die Edelmetallpreise nicht entziehen – wenngleich der Preisrückgang (in US-Dollar gerechnet) des Goldes noch vergleichsweise gering ausgefallen ist. Letzteres ist ein Hinweis, dass das Gold mehr als ein Rohstoff ist, dass die Goldnachfrage nicht nur vom Auf und Ab der Konjunkturlage be-stimmt wird. Konjunktursorgen dämpfen Rohstoffpreise (a) Kupferpreis (USD/Tonne) und Goldpreis (USD/oz)
(b) Ölpreis (USD/Fass)* und Gold- und Silberpreis (USD/oz)**
Quelle: Bloomberg, Thomson Financial; eigene Berechnungen. *West Texas Intermediate. **Gold- und Silberpreise sind indexiert (Januar 2000 = 100).
Zusätzlich zu der schwachen Rohstoffnachfrage sind vermutlich bei vielen Produzenten die Kapazitätsüberhänge noch nicht abgebaut. Viele von ihnen haben zudem in der Boom-Phase ihre Verschuldung erhöht. Angesichts nun aber merklich gesunkener Marktpreise erhöhen sie die angebotenen Mengen.
Entwicklung der Edemetallpreise in den letzten zwei WochenGold Silber Platin Palladium
In USD (pro Feinunze)Aktuell 1139,6 15,7 949,4 701,8Änderung in den letzten zwei Wochen in USD -14,3 0,6 -5,9 45,3 in % -1,2 3,7 -0,6 6,9Höchster Preis 1154,0 16,0 955,3 706,8Niedrigster Preis 1113,6 14,5 904,0 648,7
In Euro (pro Feinunze)Aktuell 1010,1 13,9 841,5 622,1Änderung in den letzten zwei Wochen in Euro -15,2 0,5 -7,3 38,8 in % -1,5 3,4 -0,9 6,7Höchster Preis 1025,3 14,2 848,8 627,5Niedrigster Preis 994,6 13,0 808,4 577,2Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen auf Basis der Schlusskurse.
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Kupfer (LS) Gold (RS)
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00 03 06 09 12 15Goldpreis (LS)Silber (LS)Ölpreis (RS)
Gold (USD pro Feinunze)
Silber (USD pro Feinunze)
Platin (USD pro Feinunze)
Palladium (USD pro Feinunze)
Quelle: Bloomberg.
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9. Jul. 8. Aug. 7. Sep. 7. Okt
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9. Jul. 8. Aug. 7. Sep. 7. Okt.
11 9. Oktober 2015
Dadurch wollen sie genügend Einnahmen erzielen, um den Schuldendienst zu leisten. Dennoch scheint bei vielen Minengesellschaften die Verschuldung zum Problem geworden zu sein. Der Aktienkursverfall vieler Minengesellschaften ist daher nicht nur Ausdruck der derzeit gedrückten Edelmetallpreise, sondern steht vor allem auch für ein gestiegenes Insolvenzrisiko.
Die Preise für Kreditausfallversicherungen, die man auf Schulden von Minengesellschaften erwerben kann, sind jüngst sehr stark angestiegen. Sie signalisieren, dass in den Finanzmärkten ein erhöhtes Risiko gesehen wird, dass Firmen zahlungsunfähig werden könnten. Ein derzeit besonders aktueller Fall ist der schweizerisch-britische Rohstoffriese Glencore, dessen Verschuldung in Höhe von 30 Mrd. US-Dollar Zweifel am Fortbestand des Unternehmens geschürt hat. Die Anleger in Minenaktien bekommen also nicht nur die Folgen der gesunkenen Rohstoffpreise zu spüren, sondern auch die Folgen von schlechten Investitionsentscheidungen, die in so manchen Unternehmen getroffen wurden: überzogene Expansion, zu optimistische Zukunfts-erwartungen, zu hohe Kreditaufnahmen. Minenaktien unter Druck (a) S&P 500 und Hui-Aktienmark-tindex
(b) Preise für Kreditausfall-versicherungen*
Quelle: Bloomberg, Thomson Financial; eigene Berechnungen. *CDS Spreads, 5 Jahre Laufzeit, in Basispunkten.
Für die Edelmetallpreise sollte eine weitergehende Marktbereinigung positiv sein: Scheiden Produzenten aus dem Markt aus, ebbt der Angebotsdruck ab und die Produktionskapazitäten sinken. Ob die Aktien von Minenunternehmen jetzt schon „billig“ sind, lässt sich nur durch eine eingehende Analyse des jeweilig betrachteten Unternehmens feststellen. (Nur weil etwas im Preis gefallen ist, heißt das noch lange nicht, dass es billig ist, dass man es kaufen sollte!) Die Geschehnisse auf der Produzentenseite sollten Anlegern vor Augen führen, dass es etwas ganz anderes ist, ob man zum Beispiel in physisches Gold und Silber oder in Gold und Silber produzierende Unternehmen investiert. Minenaktien tragen ein Unternehmensrisiko, physisches Gold und Silber nicht. Und sie werden nicht nur von der produzierenden Industrie nachgefragt, sie sind vor allem auch eines: Sie sind monetäre Medien, die mit keinem Unternehmer- oder Kreditrisiko behaftet sind.
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S&P 500 (LS) Hui-Index (RS)
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Barrick
Freeport-McMoRan
Gold (Euro pro Feinunze)
Silber (Euro pro Feinunze)
Platin (Euro pro Feinunze)
Palladium (Euro pro Feinunze)
Quelle: Bloomberg.
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9. Jul. 8. Aug. 7. Sep. 7. Okt.
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9. Jul. 8. Aug. 7. Sep. 7. Okt.
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9. Jul. 8. Aug. 7. Sep. 7. Okt.
460480500520540560580600620640
9. Jul. 8. Aug. 7. Sep. 7. Okt.
12 9. Oktober 2015
ETF-Bestände und Edelmetallpreise
Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz)
Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz)
Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz)
Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz)
Quelle: Bloomberg.
1030
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Okt. 14 Jan. 15 Apr. 15 Jul. 15 Okt. 15
Mio. Feinunzen (LS) Goldpreis (USD/oz, RS)
13
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595
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655
Okt. 14 Jan. 15 Apr. 15 Jul. 15 Okt. 15Mio. Feinunzen (LS) Silberpreis (USD/oz, RS)
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2,6
2,7
2,7
2,8
2,8
2,9
2,9
Okt. 14 Jan. 15 Apr. 15 Jul. 15 Okt. 15
Mio. Feinunzen (LS) Platinpreis (USD/oz, RS)
500
550
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2,8
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3,0
3,1
3,2
Okt. 14 Jan. 15 Apr. 15 Jul. 15 Okt. 15
Mio. Feinunzen (LS) Palladiumpreis (USD/oz, RS)
13 9. Oktober 2015
Edelmetallpreise, aktuell und Schätzungen (pro Feinunze)
In US-Dollar
I. Aktuell
II. Gleitende Durchschnitte
5 Tage
10 Tage
20 Tage
50 Tage
100 Tage
200 Tage
III. Einschätzungen
Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben
Q4 2015 1.154 1.227 15,0 16,4 1.000 1.128 640 725
Q1 2016 1.213 1.290 14,1 17,3 1.100 1.190 670 760
Q2 2016 1.269 1.350 15,0 18,3 1.150 1.250 710 800
Q3 2016 1.335 1.420 16,0 19,6 1.220 1.320 740 840
IV. Jahresdurchschnitte
2012
2013
2014
2015 (geschätzt)
In Euro
I. Aktuell
II. Gleitende Durchschnitte
5 Tage
10 Tage
20 Tage
50 Tage
100 Tage
200 Tage
III. Einschätzungen
Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben
Q4 2015 1.059 1.126 13,7 15,1 917 1.035 587 665
Q1 2016 1.155 1.229 13,5 16,4 1.048 1.133 638 724
Q2 2016 1.269 1.350 15,0 18,3 1.150 1.250 710 800
Q3 2016 1.335 1.420 16,0 19,6 1.220 1.320 740 840
IV. Jahresdurchschnitte
2012
2013
2014
2015 (geschätzt)
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Prognosen der Degussa Goldhandel GmbH (jeweils für das Quartalsende). Schätzungen'gerundet'.
949 14,1 1.036 611
1.036 14,2 973 634
1.299 24,3 1.204 501
1.052 17,6 1.108 545
1.056,7 14,4 985,2 644,9
Bandbreite Bandbreite Bandbreite Bandbreite
1.004,5 13,4 869,1 549,5
1.025,9 13,8 913,6 588,3
1.010,2 13,5 823,7 605,4
1.004,8 13,4 838,9 575,8
1.009,6 13,9 841,2 621,9
1.015,5 14,0 828,5 622,3
1.154 15,8 1.083 706
Gold Silber Platin Palladium
1396 23,4 1473 725
1252 18,6 1370 805
Bandbreite Bandbreite Bandbreite Bandbreite
1678 31,4 1556 648
1.142,7 15,3 1.017,5 655,2
1.177,6 16,0 1.098,1 718,6
1.129,8 15,0 943,3 647,4
1.123,6 14,9 972,1 614,5
1.141,3 15,7 931,1 699,4
1.134,1 15,2 924,7 679,7
Gold Silber Platin Palladium
1.139,0 15,7 949,0 701,6
14 9. Oktober 2015
Internationales Zinsumfeld
(a) US-Zinsen in Prozent (b) Euro-Zinsen in Prozent
Quelle: Bloomberg. „Financial Stress“-Index und S&P 500 Aktienmarktindex
Quelle: Bloomberg, Federal Reserve of St. Louis. Steigt die Linie, so nimmt der “Stress” im Finanzmarkt zu, fällt die Linie, nimmt er ab.
Ausgewählte Zentralbankzinsen in Prozent
Aktuell
1 Monat 3 Monate 6 Monate 1 Jahr 2 Jahre 4 JahreUSA 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25Euroraum 0,05 0,05 0,05 0,05 0,15 0,50 1,50China 4,60 4,60 4,85 5,35 6,00 6,00 6,56Japan 0,076 0,075 0,075 0,058 0,059 0,067 0,083Großbritannien 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50Canada 0,50 0,50 0,75 0,75 1,00 1,00 1,00Australien 2,00 2,00 2,00 2,25 2,50 2,50 4,75Dänemark 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,25Norwegen 0,75 1,00 1,00 1,25 1,50 1,50 2,25Schweden -0,35 -0,35 -0,35 -0,25 0,25 1,00 2,00Schweiz -0,75 -0,75 -0,75 -0,75 0,00 0,00 0,00Indien 6,75 7,25 7,25 7,50 8,00 7,50 8,25Brasilien 14,25 14,25 13,25 12,25 11,00 9,00 12,00Südafrika 6,00 6,00 5,75 5,75 5,75 5,00 5,50Türkei 7,50 7,50 7,50 7,50 8,25 4,50 5,75Quelle: Bloomberg. Die Zinsen sind als Jahreszins dargestellt.
Historie
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
11 12 13 14 15
Leitzins 2-Jahreszins 10-Jahreszins
-1
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1
2
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8
9
11 12 13 14 15
Euro-Leitzins
Euro-Depositenzins
10-Jahreszins Deutschland
10-Jahreszins Frankreich
10-Jahreszins Italien
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07 08 09 10 11 12 13 14 15
Stress-Indikator (LS) S&P 500 (RS)
15 9. Oktober 2015
Rohstoffpreise im Überblick
S&P Rohstoffpreisindices (auf US-Dollar-Basis)
Quelle: Bloomberg. Serien sind indexiert (Januar 2007 = 100).
Ausgewählte RohstoffeAktueller Preis Veränderungen gegenüber (in Prozent): Volatilität (in Prozent):
in USD 2 Wochen 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate 30 Tage 90 TageI. EnergieNYMEX WTI Rohöl 48,58 7,6 -19,6 -10,3 -10,3 -44,2 56,9 46,5ICE Brent Rohöl 52,26 6,6 -19,9 -13,2 -13,2 -46,4 54,0 44,1NYMEX Benzin 139,81 3,1 -20,9 -9,2 -9,2 -40,8 49,9 42,2NYMEX Heizöl 158,27 0,9 -18,5 -12,6 -12,6 -41,4 44,5 36,9ICE Gasoil 483,50 1,5 -17,7 -12,0 -12,0 … 36,3 31,8NYMEX Erdgas 2,52 -9,0 -15,1 -13,7 -13,7 -37,3 27,5 28,8II. AgrarprodukteMais 391,25 1,1 -9,3 -2,4 -2,4 6,7 19,9 28,7Weizen 511,00 5,4 -17,8 -4,9 -4,9 -3,9 25,3 30,3Soja 880,75 0,7 -15,1 -7,8 -7,8 -6,1 16,7 25,3Kaffee 127,95 9,8 -5,9 -10,6 -10,6 -36,6 29,6 31,0Zucker 14,00 12,4 1,7 0,6 0,6 -22,5 30,9 25,6Baumwolle 62,16 -1,5 -8,5 -3,4 -3,4 -2,4 15,2 19,4III. Industriemetalle Aluminium, Future (3M) 1577,00 -3,8 -6,7 -11,7 -11,7 -19,5 17,5 16,3Kupfer (Future, 3M) 5187,00 -3,4 -10,0 -14,1 -14,1 -22,2 28,5 25,7Zink 1693,00 -6,6 -15,4 -18,6 -18,6 -26,0 27,9 25,1Blei 1674,00 -1,9 -4,9 -8,0 -8,0 -20,3 25,0 23,8Eisenerz 57,40 0,2 -6,7 4,7 4,7 -29,0 … …IV. EdelmetalleGold 1143,61 3,2 -2,6 -3,4 -3,4 -5,4 15,6 13,6Silber 15,65 7,1 -0,3 -5,6 -5,6 -7,9 28,5 24,4Platin 949,48 -2,1 -12,1 -16,8 -16,8 -27,1 23,4 19,4Palladium 706,28 18,7 4,7 -4,0 -4,0 -8,8 33,1 34,7V. Edelmetale, rel. Preise Gold-Silber 73,06 -4,2 -2,2 2,4 2,4 2,7 20,3 18,8Gold-Platin 1,20 5,6 10,9 16,1 16,1 29,8 17,5 15,9Gold-Palladium 1,62 -12,8 -7,1 0,5 0,5 3,7 28,9 32,1Palladium-Platin 0,74 21,3 19,4 15,4 15,4 25,3 31,1 29,2Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.
40
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Gesamtindex Industriemetalle Energie Agrarprodukte
16 9. Oktober 2015
Ausgewählte Handelsdaten aus dem Edelmetallmarkt
Comex Gold- und Silberbestände (Millionen Feinunzen) (a) Gold (b) Silber
Quelle: Bloomberg.
Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, in Mrd. USD (Tagesdaten)
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, Feinunzen (Tagesdaten)
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.
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17 9. Oktober 2015
Bitcoinpreis und Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen
Bitcoin in US-Dollar
Quelle: Bloomberg.
Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent
(a) In nationaler Währung (b) In Euro
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.
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-5,6 -6,8 -6,8 -5,4
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S&P 500Nasdaq
Euro STOXX 50FTSE 100
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CRB IndexGoldSilberRohöl
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USDCADUSDGBPUSDJPY
US-Staatsanleihe 7-10 J.US-Staatsanleihe 1-3 J.
Euro-Staatsanleihe 7-10 J.Euro-Staatsanleihe 1-3 J.UK-Staatsanleihe 7-10 J.UK-Staatsanleihe 1-3 J.
Japan-Staatsanleihe 7-10 J.Japan-Staatsanleihe 1-3 J.
4,6 8,4
3,0 2,5 1,9 6,0
10,7 -0,4
-34,6 26,5
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9,7 7,9
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6,8 6,0
0,5 -0,1
-60 -40 -20 0 20 40 60
S&P 500Nasdaq
Euro STOXX 50FTSE 100
DAXSwiss MI
NikkeiHang Seng
BovespaRussia
CRB IndexGoldSilberRohöl
EURUSDEURJPY
EURGBPEURCHF
USDCADUSDGBPUSDJPY
US-Staatsanleihe 7-10 J.US-Staatsanleihe 1-3 J.
Euro-Staatsanleihe 7-10 J.Euro-Staatsanleihe 1-3 J.UK-Staatsanleihe 7-10 J.UK-Staatsanleihe 1-3 J.
Japan-Staatsanleihe 7-10 J.Japan-Staatsanleihe 1-3 J.
F r a n k f u r t I B e r l i n I H a m b u r g I H a n n o v e r I K ö l n I M ü n c h e n I N ü r n b e r g I P f o r z h e i m I S t u t t g a r t
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GOLDGESCHENKE.DE
19 9. Oktober 2015
Beiträge in bisher erschienenen Ausgaben Ausgabe Inhalt 9. Oktober 2015 Hang zur Inflation
China und das Gold US-Zinsen bleiben niedrig „Mutual Funds“-Industrie wächst stark Wirtschaftspolitischer Kommentar: Frieden und Wohlstand brauchen Eigentum Edelmetallmarkt-Bericht
25. September 2015 Der „Vollendungsplan“ für Europa Warten auf die Zinswende – ist wie ‚Warten auf Godot‘ Gold statt Bankeinlagen Warten auf den Crash Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die gewollte Abwertung des Euro Edelmetallmarkt-Bericht
11. September 2015 Die 4.760.000.000.000 Euro Lücke
28. August 2015
Verführt und irregeleitet mit „QE“ Kein Grund für Europhorie Risiko, „Mr. Market“ und Gold Inflation in Brasilien Wirtschaftspolitischer Kommentar: Der Bund zwischen US-Dollar und Gold Edelmetall-Marktbericht
14. August 2015
China wertet ab Die Macht der US-Zinsen Euro-Staatsschulden werden monetisiert „Krisenzeiten“ und Goldpreis Kapitalverkehrskontrolle in Griechenland Wirtschaftspolitischer Kommentar: Mehr Geld und künstlich gesenkte Zinsen schaffen kein Wirtschaftswachstum Edelmetallmarkt-Bericht
31. Juli 2015 Gold in Zeiten von Boom und Bust
17. Juli 2015 Pyrrhussieg Risse im Euro-Fundament Mehr Geld, weniger Geldwert Das Umverteilungskarussell Wirtschaftspolitischer Kommentar: Warum man aus Erfahrung nicht immer klug wird Edelmetallmarkt-Bericht
3. Juli 2015 Kein Ausstieg aus dem Euro Es hängt am „Kredit“ US-Dollar und Gold Schweizer kaufen weiter Euro Wirtschaftspolitischer Kommentar: Falsche Theorie, falsche Versprechen Edelmetallmarkt-Bericht
19. Juni 2015 „Grexit“ oder: die Macht der elektronischen Notenpresse Gold gegen Euro-Verfall Der „Wert“ des Edelmetallgeldes Wirtschaftspolitischer Kommentar: Mausefallenwährung Edelmetall-Marktbericht
05. Juni 2015 Goldgeld versus „Fiat“-Geld Die erlaubte Zinskorrektur Ohne Edelmetallgeld gibt es Inflation „Brexit“ statt „Grexit“ Wirtschaftspolitischer Kommentar: Zeitlose Krisentheorie Edelmetallmarkt-Bericht: Zinsmarkt-Kapriolen belasten Edelmetallpreise
Der Degussa Marktreport ist zu beziehen unter: www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx Alle bisherigen Ausgaben des Degussa Marktreports stehen dort auch zum Download zur Verfügung.
20 9. Oktober 2015
Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung – weder direkt noch indirekt noch teilweise – und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen be-stand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten regis-triert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule 2711. Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlage-beratung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von in diesem Dokument genannten Edelmetallen und Wertpapieren beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Degussa Goldhandel GmbH als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Die Degussa Goldhandel GmbH übernimmt keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle Meinungsaussagen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Mei-nungen der Degussa Goldhandel GmbH wider. Die Degussa Goldhandel GmbH ist nicht dazu verpflichtet, dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin ent-haltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den positiven Anlageertrag einer in diesem Dokument beschriebenen Einschätzung kann daher nicht übernommen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass in diesem Dokument genannte Prognosen aufgrund verschiedener Risikofaktoren nicht erreicht werden. Hierzu zählen in unbegrenz-tem Maße Marktvolatilität, Branchenvolatilität, Unternehmensentscheidungen, Nichtverfügbarkeit vollständiger und akkurater Informationen und/oder die Tatsache, dass sich die von der Degussa Goldhandel GmbH oder anderen Quellen getroffenen und diesem Dokument zugrunde liegenden Annah-men als nicht zutreffend erweisen. Weder die Degussa Goldhandel GmbH noch ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schä-den, die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Aufnahme von Hyperlinks zu den Websites von Organisationen, soweit sie in diesem Dokument aufgenommen werden, impliziert keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der Informationen der Websites bzw. der von dort aus zugänglichen Informationen durch die Degussa Gold-handel GmbH. Die Degussa Goldhandel GmbH übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt dieser Websites oder von dort aus zugänglichen Informa-tionen oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Inhalte oder Informationen. Dieses Dokument ist nur zur Verwendung durch den Empfänger bestimmt. Es darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne vorherige schriftliche Ge-nehmigung der Degussa Goldhandel GmbH auf irgendeine Weise verändert, vervielfältigt, verbreitet, veröffentlicht oder an andere Personen weiterge-geben werden. Die Art und Weise, wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Be-schränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschrän-kungen zu beachten. Mit Annahme dieses Dokuments stimmt der Empfänger der Verbindlichkeit der vorstehenden Bestimmungen zu.
Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 9. Oktober 2015 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, 60325 Frankfurt, Tel.: (069) 860068-0, Fax: (069) 860068-222 E-Mail: [email protected], Internet: www.degussa-goldhandel.de Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: http://www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx
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