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H ABARI Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 18. Jahrgang Nr. 2/03 Fr. 5.– Es gibt sie doch noch: die Selous-Rhinos Keine Reise ohne Respekt Der FSS in Modernisierungslaune

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Es gibt sie doch noch: die Selous-Rhinos Keine Reise ohne Respekt Der FSS in Modernisierungslaune Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 18. Jahrgang Nr. 2/03 Fr. 5.– Editorial 2 HABARI 2/03 V ON R OSMARIE W ALDNER Foto: Ruedi Suter

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HABARIZeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 18. Jahrgang Nr. 2/03 Fr. 5.–

Es gibt sie doch noch: die Selous-RhinosKeine Reise ohne Respekt

Der FSS in Modernisierungslaune

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Habari-ImpressumAuflage: 2/2003 – 3000 Exemplare, Juni 2003Herausgeber: Verein Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Sekretariat FSS: Silvia Arnet, Postfach, CH-8952 Schlieren. Tel.: ++41 01 730 75 77,

Fax: ++41 01 730 75 78, E-Mail: [email protected], Postcheckkonto: 84-3006-4Redaktion: Ruedi Suter, Pressebüro MediaSpace, Postfach, CH-4012 Basel,

Tel.: 061 321 01 16, E-Mail: [email protected]; Monica BornerTitelbild: Flusspferd; Foto Ruedi SuterLeserbriefe: Bitte an die Redaktion. Kürzungen vorbehaltenAnzeigen: Schellenberg Media, André Bolliger, Beat Germann, Postfach 130,

CH-8330 Pfäffikon ZH, Tel. 01 953 11 80, Fax 01 953 11 54, ISDN 01 995 12 31Wissenschaftlicher Beirat: Die Zoologen Monica Borner, Zürich, und

Dr. Christian R. Schmidt, Frankfurt am Main.Layout: PROVISTA – prepress•publishing•design, Urs Widmer, Lettenweg 118, CH-4123 AllschwilDruck: Schellenberg Druck AG, CH-8330 Pfäffikon ZHHabari-Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen.Habari heisst «Nachricht» auf Kisuaheli und erscheint 4x im Jahr.

Editorial

«Für Tiere, nicht für Leute»Verkehrte Welt: Am 16. Juni wurden in Botswana ein Dutzend San angeklagt, weilsie ohne Bewilligung ihre seit Menschengedenken bevölkerte Heimat betraten, dasheutige Central Kalahari Game Reserve. Von dort wurden seit 1997 die Gana- undGwi-Buschleute systematisch durch die Regierung entfernt, um u.a. Minen- undTourismusbetreibern problemlosere Gewinne zu garantieren. Nur ein paar San-Gruppen schafften es bislang, auf ihrem Land zu bleiben oder zurückzukehren. Dassein jagendes und sammelndes Urvolk wie die Hadzabe in Tansania, die Pygmäenim zentralafrikanischen Urwald oder eben die San im südlichen Afrika ohne seinenLebensraum und seine Wildtiere entwurzelt wird und rasch zu Grunde geht, dringterst langsam in das Bewusstsein der zuständigen Regierungen – wenn überhaupt.Denn Festus Mogae, der Präsident von Botswana, demonstriert eine Geisteshaltung,die an jene der weissen Kolonialherren von damals erinnert: Man gründet zur Rettungder Tierwelt Nationalparks – und wirft die Einheimischen hinaus. Was sagte Mogaelaut der Menschenrechtsorganisation Survival International bei seinem Besuch AnfangJuni in England? «Das Kalahari Game Reserve ist für Tiere, nicht für Leute.» Basta.Dass Landschaft, Wild und San eine uralte Einheit bilden, will dem Politiker ebensowenig einleuchten wie der involvierten Businesswelt. In diesem Zusammenhang lassenauch die fortgeschrittenen Ideen des holländischen Milliardärs Paul van Vlissingenaufhorchen. Dieser versucht zurzeit, die Nationalparks im südlichen Afrika mit Hilfevon Regierungen, US State Department, Weltbank, Umwelt- und Nichtregierungs-organisationen so rasch wie möglich zu privatisieren, um sie zu gut geführten, pro-fitablen Unternehmen zu machen und so Afrikas bedrohte Fauna zu retten. Gewiss,eine bemerkenswerte Idee, doch scheint bislang auch sie die Einheimischen zu wenigzu berücksichtigen. In Sambia wird sie deshalb von der Opposition bereits abge-lehnt. Sicher ist: Wenn Nationalparks überleben wollen, dürfen sie mit keinen Men-schenrechtsverletzungen mehr in Verbindung gebracht werden können. Das heisst:Die betroffenen Einheimischen und speziell die Jäger- und Sammlervölker müssenin jedem Fall ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrnehmen können. Ruedi Suter

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VON ROSMARIE WALDNER

Eingerieben von oben bis unten mitElefantendung, verbrachte FriedrichAlpers elf Tage und elf Nächte im Ge-äst eines hohen Baums in einem gros-sen aufgespannten Netz. Proviant wa-ren Rosinen und Nüsse, zwei Kanistermit Wasser dienten gegen den Durst.«Einen Wasserkanister stahlen mirdann die Paviane, als ich, wie immereinmal täglich für die Toilette, überMittag vom Baum herunterkletterte»,berichtete uns der Biologe aus Nami-bia beim letzten Besuch des Ranger-postens Kidai im Selous Game Re-serve. Alpers ist Projektleiter des Ki-dai Rhino Project. Seit 1998 sind diebeteiligten Ranger im riesigen Wild-

Inhaltsverzeichnis

Entdeckung: Auf Nashornpirsch in der Hängematte 3

Trend: Die Freude des fairen Reisens 6

Fakt: Die Meere werden ihrer letzten Fische beraubt 8

Rüffel: «Total ignoranter Löwenküsser» 9

Rechtlos: 40 Millionen Kinder haben keinen Geburtsschein 10

Stimmung: Der FSS ist in Modernisierungslaune 12

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N A S H O R N F O R S C H U N G

schutzgebiet auf der Spur der letztensüdlichen ostafrikanischen Spitzmaul-nashörner – Überlebende, die dergrossen Abschlachterei in den Achtzi-gerjahren entgingen.

Hoch oben im Baumversteck

Das privat aufgezogene Projekt wirdjetzt unter anderem auch von der Eu-ropäischen Union unterstützt. Kidaiwiederum, dieser durch das Projektrenovierte und ausgebaute Posten aufeiner kleinen Terrasse hoch über demRufiji gelegen, ist Hauptquartier. Vonhier aus schwärmen inzwischen zwölfRangers in Fusspatrouillen aus, durchschwieriges Gelände, um die in diesemSektor verbliebene Nashornpopulati-

on zu orten. Das Gebiet um Kidai istbergig und von dichtem Busch be-deckt, nicht übersichtlich wie in derSerengeti oder etwa in Namibia, woFriedrich Alpers zuvor Nashörner be-obachtet hat. «Ein ideales Nashorn-habitat», urteilt der Rhino-Experte,«aber für uns äusserst anspruchsvoll.»Darum verfiel er auf die Idee der Be-obachtungsstation im Baum. Dies inder Nähe eines Wasserlochs, wo diePatrouillen zuvor Nashornspuren ge-sichtet hatten. Und tatsächlich glück-te es ihm, Filmaufnahmen zu machen:«Das erste Video eines Selous-Nas-horns», sagte er stolz. Ausser den Af-fen haben ihn in seinem Baumverstecknur Löwen gesehen, kümmerten sichjedoch nicht weiter um ihn. Nachts

Erste Erfolge des «Kidai Rhino Project»

Auf Nashornpirsch inder Hängematte

Weltpremiere in der Nashornforschung :die Beobachtung von Nashörnern hoch oben

im Baum von der Hängematte aus. Tatort warim letzten August das Nashorn-Habitat von

Kidai unweit des Rufiji-Flusses im nördlichenZipfel des Selous Game Reserve in Süd-Tansa-

nia. Das Abenteuer war von Erfolg gekrönt.

hörte er das Husten eines nahen Leo-parden, doch auch dieser liess ihn inRuhe. «Elefanten kamen in den Schat-ten des Baumes, ohne mich zu bemer-ken», erzählte er. Alpers plant das Ex-periment in diesem Sommer zu wie-

«1. Filmfoto eines Selous-Nashorns»

Typische Flussszene amRufiji im Selous-Wildreservat

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derholen, und der Ranger Lukas willes ihm nachtun. Das Kidai Rhino Pro-ject umfasst aber nicht nur spektaku-läres Hängemattenleben, sondern vielharte Beinarbeit: Tagelang pirschendie Patrouillen durch unwegsames Ge-lände, und nur neunmal in drei Jah-ren gelang es ihnen, tatsächlich einNashorn zu Gesicht zu bekommen.Jetzt, im April 2003, aber hatten sie

Glück: «In den letzten sechs Tagensahen wir vier Nashörner! Und einesMorgens, nach vier Stunden mühsa-mer Pirsch, grüsste uns ein speziellerAnblick – wir fanden einen ausge-wachsenen Bullen, eine Kuh und einKalb, alle drei zusammen im Schatteneines Baumes», schrieb Friedrich Al-pers per E-Mail in die Schweiz. «Einwunderbarer Selous-Anblick: DerWind drehte konstant, und ich konn-te nur ein Bild aus dichtem Buschwerkheraus aufnehmen. Diese drei sind inprima Kondition.»

Der Fussabdruck zeigt’s

Alpers macht mit einem kleinen Flug-zeug auch Luftüberwachung – nichtnur zur Sichtung von Nashörnern, son-dern vor allem zur Beurteilung desHabitats. Er ist Spezialist für die Er-forschung der Zusammenhänge zwi-schen Tier- und Pflanzengesellschaft.Auf diese Weise gelingt es ihm, aus derLuft anhand der Vegetation gutes Nas-horngelände auszumachen, wohin sichdie Patrouillen dann auf Spurensucheaufmachen können. Ziel ist es, allmäh-

lich den nördlichen Sektor des Selous-Wildschutzgebietes zu kartieren undmöglichst den ganzen Nashornbestandindividuell zu erfassen. Die Rhino Spe-cialist Group der Internationalen Na-turschutz-Union (IUCN) schätzt denBestand des Selous heute offiziell auf30 bis 60 Tiere – in den Siebzigerjah-ren streiften rund 3000 Nashörnerdurch dieses Schutzgebiet.

Nashornforscher erkennen in derRegel Tiere individuell an Merkmalender Ohren, Hörner oder Lippen. Imdichten Busch des Selous mussten sichdie Verantwortlichen des Kidai RhinoProject etwas anderes einfallen lassen.So erarbeiteten sie eine Methode zurErkennung des individuellen Fussab-drucks, welche die Rangers im Gelän-de vornehmen können. Sie nehmenMass und dokumentieren ihn mit Filz-stift auf Plastikfolie.

Auf diese Weise hat die Kidai-Crewbisher ein halbes Dutzend Tiere iden-tifiziert. «Doch leider finden wir inunserem Gelände nur wenig Spuren.Und dort, wo man sie sähe, teilen dieNashörner die Trampelpfade mit Dut-zenden, ja sogar Hunderten von Ele-

Selous-Ranger aufBootspatrouille

Forscher Friedrich Alpers, Ranger

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fanten und Flusspferden», erläuterteuns Friedrich Alpers.

Das Geheimnis steckt imNashornkot

Deshalb wird ein neuer, modernerWeg erprobt: die Analyse der Erbsub-stanz, welche sich im Nashornkot fin-det. Derartige genetische Fingerab-drücke, meist gewonnen aus Haarwur-zeln oder Hautzellen, spielen heuteauch in der Wildtierforschung eineprominente Rolle. So lag es nahe, diesmit den Selous-Nashörnern zu versu-chen. Doch leichter gesagt als getan,wie die ersten Versuche mit dem Nas-hornkot ergaben.

Die Nashörner fressen mit Vorlie-be Blätter von Euphorbia und Spirosta-chys, Pflanzen mit giftiger weisserMilch. Die Milch greift auch die Erb-substanz an. Doch die beigezogenenMolekularbiologen an der Universitätvon Kapstadt ruhten nicht. Sie entwi-ckelten mit Material von bekanntenTieren aus einem Reservat ein Verfah-ren, die pflanzlichen Hemmstoffe zuumgehen. Nun warten bereits 18 Pro-

ben aus dem Selous in Kapstadt aufdie Analyse – und ein weiteres Dut-zend ist in der Pipeline.

Die Analysen und die Identifizie-rung der einzelnen Tiere sollen dieGrundlage für das Konzept zur Erhal-tung der Selous-Nashörner schaffen.Dazu wurde auch eine Datenbank auf-gebaut, welche auch die Ranger in Ki-dai füttern. Erst wenn bekannt ist, wie

Bullen und Kühe verteilt sind, lässt sichbeurteilen, ob sich der Bestand vonsich aus erholen kann und welche ge-nauen Massnahmen dazu eingeleitetwerden müssen. Immerhin bestehtHoffnung: Die Projektleute von Kidaihaben in den letzten vier Jahren Spu-ren von vier Kälbern gefunden – einesdavon haben sie ja im April mit eige-nen Augen gesehen.

Der Kidai-Postenam Rufijifluss

Im hohen Gras des 54000 km2

grossen Selous-Reservates könnensich Nashörner gut verstecken.

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Fotos : Ruedi Suter

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Stellen wir uns einmal vor, wir könn-ten heute im Reisebüro ebenso einfachfaire Ferien buchen, wie wir im Super-markt oder im Weltladen um die Eckefairen Kaffee oder faire Bananen kau-fen. Diese konsumieren wir ja nichtnur mit Genuss, sondern auch mit derGewissheit, dass die Produzent(inn)envon ihrer Arbeit leben können unddass die Umwelt geschont wird.

Kein Wunder, liegen klar deklarier-te Produkte aus dem «Fairen Handel»wie auch aus dem «Bio-Anbau» imTrend. Beim Buchen unserer Ferienrei-sen dagegen erhalten wir in der Regelnur selten klare Angaben über dieUmwelt- und Sozialverträglichkeit ei-nes Angebots. Dabei wäre es doch ge-rade für den ungetrübten Genuss un-serer «schönsten Wochen im Jahr» be-

sonders wichtig zu wissen, dass dieGastbevölkerung fair am Tourismusbeteiligt ist – und die schönen Ferien-landschaften erhalten bleiben.

Es geht also um eine nachweisbarfaire Verteilung. So setzt sich der FSSneben der Besserstellung der Wildhü-ter auch für den vermehrten Einbezugder Bevölkerung um die tansanischenNationalparks ein. Zum Beispiel sol-len die Grenzgemeinden besser vonden Tourismuseinnahmen der Parksprofitieren. Auch soll jetzt afrikani-schen Schulklassen vermehrt die Mög-lichkeit geboten werden, das Wild inden (teuren) Parks vor Ort zu beob-achten.

Erfreulich ist, dass eine Mehrheitder Reisenden bei Umfragen erklärte,umwelt- und sozialverträglicher reisen

zu wollen. Nur, wie machen wir das?Wie Ferien anders erlebt werden kön-nen, wie wir uns selbst besser verhal-ten können und wie sich Anbieter undAnbieterinnen in den Destinationeneinen fairen Handel im Tourismusvorstellen, das hat der ArbeitskreisTourismus & Entwicklung in Basel(www.akte.ch) erforscht. Hier dessen«fünf Faustregeln ins Handgepäck»für die nächsten Ferien:

Der faire Austausch

Der faire Austausch mit meinen Gast-geber(inne)n ist mir wichtig. Ich weisses als grosses Privileg zu schätzen, will-kommen geheissen zu werden. Es istfür mich selbstverständlich, die Selbst-bestimmung und Würde meiner Gast-geberinnen und Gastgeber in jedemFall zu respektieren, die Rechte dergastgebenden Bevölkerung auf Mit-sprache und Teilhabe am Tourismuszu unterstützen.

F A I R E R ␣ T O U R I S M U S

Faustregeln für ins Feriengepäck

Die Freude des fairen ReisensReisen ist nicht mehr einfach reisen: Immer mehr Menschenwollen, dass ein fairer Tourismus besondere Rücksichten aufdie Menschen und die Natur im Gastland nimmt.

Barabaig, Tansania:«Die Selbstbestimmung

und Würde derGastvölker respektieren».

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Das faire Verhalten

Meine Ferienreise soll der breiten Be-völkerung am Zielort den grösstmög-lichen Nutzen bringen. Ich ziehe des-halb einheimische Unterkünfte undDienstleistungen vor. Ich bringe Er-zeugnisse aus dem lokalen Handwerkals Reiseandenken nach Hause undgeniesse die kulinarischen Spezialitä-ten der Region.

Der faire Preis

Ich achte darauf, faire Preise zu zah-len. Nur sie sichern langfristig die Exis-tenz der Anbieter(innen) und ermögli-chen einen guten Service wie auch In-vestitionen in Umwelt, Bildung undGemeindeentwicklung. Damit ichmich in den Ferien richtig wohl fühle,will ich sicher sein, dass alle, die zumeinem Ferienerlebnis beitragen, zuguten Bedingungen arbeiten. Auch inder Pflege von kulturellen Traditionenoder von Naturlandschaften steckt vielArbeit, die ich fair entgelten will.

Der faire Umgang

Naturschönheiten schätze ich und re-spektiere die attraktive Landschaft alsLebensraum meiner Gastgeber(innen).Meine Komfortansprüche sollen nichtzum Verschleiss der knappen Ressour-cen wie Land und Wasser führen. Ichbemühe mich, die Umwelt am Ferien-ort nicht unnötig zu belasten und dieumweltfreundlichsten Verkehrsmittelzu wählen. Fernreisen mit dem Flug-zeug sind für mich seltene Höhepunk-te, die ich dafür länger auskosten will.

Der faire Konsum

Für meine Ferien nehme ich mir Zeit.Ich stimme mich mit Reiseführern undLiteratur aus dem Gastland ein underkundige mich über die Beziehungender Schweiz zu meinem Urlaubsziel. Ichbleibe auch nach der Reise in Verbin-dung – mit meinen Gastgeber(inne)n,mit Menschen aus dem Gastland hierbei uns, mit der Unterstützung von So-lidaritätsprojekten. Mit dem Kauf vonProdukten aus dem «Fairen Handel»trage ich im Alltag zu mehr globalersozialer Gerechtigkeit bei.

Christine Plüss/fss/www.akte.ch

Er hatte zu Beginn der 90er-Jahre den FSSund die Welt auf eines der letzten Jäger-und Sammlervölker Afrikasaufmerksam gemacht: aufdie vor dem Verschwindenstehenden Hadzabe inNordtansania. Nun ist eram 5. Juni nach kurzerund schwerer Krankheitgestorben: der deutscheMenschenrechtler HartmutHeller, Vorsitzender der«Freunde der Naturvölkere. V.». Er erlag in Hamburgeiner tropischen Gehirninfektion. Heller warAtomphysiker und Mitbegründer der Grü-nen Partei Deutschlands. Gleichzeitig mach-te er sich in den letzten Jahrzehnten als kom-promissloser Kämpfer für das Überleben derJäger- und Sammlervölker einen Namen.«HH» kämpfte gegen Regierungen, Konzer-ne, Kirchen und Nonprofitorganisationen fürdie indigene Selbstbestimmung und gegen

jede äussere Einflussnahme in den Gebietender Urvölker. Seine Radikalität, die oft sei-

nen Zielen hinderlich war,verschaffte ihm auch Ab-lehnung und Feinde. «Wiralle trauern um einen Men-schen, der sich mit seinergesamten Energie für dasÜberleben der letzten Stam-mesvölker eingesetzt hat.Der Verlust trifft besondersschmerzlich seine Freunde inÜbersee: Pygmäen, San,Negritos, Papuas und Indi-

gene, die einen ihrer energischsten Verfechterfür ein freies Leben in Stammesverbänden ver-loren», schrieben seine Freunde. HH war miteiner Tansanierin verheiratet und sprach flies-send Suaheli. Er hinterlässt Kinder. HartmutHeller vertrat auch (neben dem englischenEthnologen James Woodburn) die Hadzabevor der UNO-Menschenrechtskommission inGenf.␣ rs

Hartmut Heller gestorben

www.serengeti.chDer FSS im Internet

FSS-KOMPASS

E FSS-Vorstand: An der gut besuchtenGeneralversammlung vom 23. Juni haben dieFSS-Stimmenden der Erweiterung des Vor-stands zugestimmt. Die bisherigen Vorstands-mitglieder Rosmarie Waldner (Präsidentin),Monica Borner (Vizepräsidentin), David undAlex Rechsteiner (Afrikadelegierte), BrunoKarle (Kassier), Helen Markwalder (Überset-zungen) werden neu mit Silvia Arnet (Sekre-tariat) und Ruedi Suter (Habari) ergänzt.

Machen Sie Ihre Gemeindeurwaldfreundlich!

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Oder besuchen Sie:www.urwaldfreundlich.ch

Eine Aktion von Greenpeaceund Bruno-Manser-Fonds

■ ␣ Rollendes Internet. Das Internet vertie-fe den Graben zwischen Reich und Arm, heisstes oft. Doch in Südafrika wird nun eine neueStrategie zur Verringerung der «Digital Di-vide» erprobt: Drei Autobusse wurden zu fah-renden Internet-Cafés umgebaut. MehrereComputer und eine Satellitenschüssel amDach des Fahrzeuges ermöglichen den mobi-len Internetzugang. Die Busse fahren zu ent-legenen Schulen und Gemeindezentren, unddie Einwohner können dann erstmals in ih-rem Leben online gehen. Im Bus sitzen stetsauch Tutoren, die den Neo-Usern helfen. Dazugehören die Erstellung eines Lebenslaufs amComputer, die Einrichtung eines E-Mail-Ac-counts sowie der Online-Zugriff auf Regie-rungsinformationen oder Bildungsmaterial.Das Interesse sei umwerfend.F

■ ␣ Endlos-Diktator. Im westafrikanischenTogo herrscht in der Hauptstadt Lomé seit 36Jahren der gleiche Mann: Diktator Gnassing-bé Eyadéma. Dieser ist heute auf dem afrika-nischen Kontinent der am längsten regieren-de Staatschef. Am 1. Juni liess sich Eyadémanach einem höchst zweifelhaften «Wahl-kampf» vom Volk wieder «bestätigen». So soller laut Wahlkommission bei der Volkswahl57,32 Prozent der Stimmen auf sich vereinigthaben. Für Eyadémas Gegner, den Oppositi-onsführer Bob Akitani, sollen hingegen ledig-lich 34,14 Prozent der Stimmenden ihrenWahlzettel in die Urne gelegt haben.F

STREIFLICHT

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■ ␣ Mehr Rhinos. Dank den Schutzanstren-gungen erholen sich die afrikanischen Nas-hornpopulationen. Dies meldete jedenfallsdie African Wildlife Foundation (http://www.awf.org) aufgrund der 2002 abgeschlos-senen Rhino-Zählungen: «Es leben nun ge-schätzte 14 770 Nashörner in Afrika. 1999waren es noch 13 109 Tiere.» In den letztenDekaden sind die Nashörner fast ausgerottetworden. Seit 1970 sind zirka 90 Prozent derNashörner umgebracht worden. Die neuenZahlen sind deshalb ein Hoffnungsschimmerfür das Überleben dieser Prachtstiere.F

■ ␣ HIV-Immunität. Nach einer unerwarte-ten Entdeckung von Aids-Forschern in Ugan-da könnte eine wirksame Impfung gegen dieImmunschwächekrankheit näher rücken. For-scher des Uganda Virus Research Institute ha-ben bei 28 in der Nähe des Victoria-Sees le-benden Personen eine unerwartete Reaktionauf das HI-Virus entdeckt. Die Bevölkerungs-gruppe scheint gegen das Virus immun zusein. So soll sie selbst nach ungeschütztemGeschlechtsverkehr mit HIV-infizierten Part-nern (HIV-diskordante Paare) gesund bleiben.Mit einer Aids-Impfung rechnen die Forscherinnerhalb von zehn Jahren.F

■ ␣ Angst um Okapi. Die anhaltendenKriegswirren in der Ituri-Region von Kongo-Kinshasa haben die UNESCO alarmiert, weilauch das Okapi-Wildreservat heimgesuchtwird. Dieses soll besser geschützt werden,verlangte Francesco Bandarin von Amos Na-manga Ngongo, dem Leiter der UNO-MissionMONUC im Kongo. Insbesondere brauchedie vom tödlich verunglückten Schweizer KarlRuf geführte Okapi-Station Epulu (vgl. Habari1/03) besseren Schutz. Das Okapi-Wildreser-vat ist seit 1996 als Weltnaturerbe registriert,zusammen mit vier weiteren Nationalparks inder Demokratischen Republik Kongo (DRK):Virunga, Garamba, Kahuzi-Biega und Salon-ga. Es wird von Mbuti-Pygmäen und Efe-Jägerngenutzt und von vielen bedrohten Tierartenwie Primaten, Vögeln und geschätzten 30000Okapis belebt.F

■ ␣ Ahadi ist da. In den letzten 60 Jahren er-blickten 28 Okapis im Basler Zoo das Lichtder Rheinstadt. Doch davon überlebten nur14 der gestreiften Waldgiraffen. Am 2./3. Juninun setzte Okapimama Onja ihren Sohn Aha-di ins Stroh. «Entdeckt», das heisst von einemWeissen erstmals erblickt, wurde das Okapi1901. Selbstverständlich kannten die Pygmä-en-Waldnomaden das Tier schon vorher. DemZolli wurden Okapis auch schon geschenkt –vom verstorbenen Zaire-Diktator Mobutu.In Zoos sind die Giraffen mit dem samtenen

Fell eher selten: In den Erhaltungszuchtensind weltweit gerade mal zirka 140 Tiereregistriert.F

■␣ Ohne Gentechnik. Mit moderner Tech-nik – aber ohne Genmanipulation – haben lauteinem Bericht des U.S. Department of Agri-culture Forscher/-innen aus Nigeria und denUSA einen extrem eisenreichen Mais gezüch-tet. Für arme Bauern des Südens sei Gentech-nik ohnehin irrelevant, meint aufgrund einerneuen Studie die in südlichen Ländern arbei-tende Hilfsorganisation Action Aid. Gentechsei vorwiegend für grossflächige, industrielleLandwirtschaft. Das Weltmonopol hat der US-Konzern Monsanto: Er produziert 91 Prozentdes gesamten Gentech-Saatgutes.F

■␣ SARS-Wild? Um die Ausbreitung der Lun-genseuche SARS einzudämmen, griffen Chi-nas Behörden nach anfänglich langem Zögernschliesslich durch: Zehntausende Wildtier-märkte, Restaurants und Küchen in Südchina(speziell in der Provinz Guangdong) warenZiel aktueller Razzien der Regierung. Dabeiwurden nach Angaben der Artenschutz-organisation Pro Wildlife in München gegen840000 bedrohte Tiere beschlagnahmt und1428 Verdächtige festgenommen. Chinesi-sche Ärzte vermuten die Quelle von SARS imVerzehr von Wildtieren. Guangdong ist einesder Zentren des millionenfachen Verbrauchsvon Wildtieren in China. Diese Tiere – vomTiger über Schildkröten, Schlangen und Vö-gel bis hin zu Schuppentieren und Affen –stammen grossteils aus freier Wildbahn. Auchim Falle der in Zentralafrika grassierenden Ebo-la-Epidemie wird als Übertragungsweg der Ver-zehr von Fleisch infizierter Menschenaffenvermutet.F

■␣ Afrikanische «Umas». Minderjährige, dieohne Begleitung in der Schweiz einen Asyl-antrag stellen, heissen «Umas». 2002 wurden1600 Kinder registriert, und es kommen im-

mer mehr. Die meisten stammen aus Schwarz-afrika, wo Kinder in mörderischen Konfliktenwie in Liberia oder Sierra Leone ihre Eltern ver-lieren. Umas sind nach den Erfahrungen derSchweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) unddes Bundesamtes für Flüchtlinge (BFF) vielfachtraumatisiert. Denn oft wurden ihre Eltern undVerwandten vor ihren Augen umgebracht undsie selbst als Kindersoldaten oder Sexsklavin-nen entführt. Werden sie in der Schweiz nichtrichtig betreut, rutschen etliche in die Krimi-nalität ab. Erst einzelne Kantone wie Zürichund Luzern kümmern sich speziell um dieseKinder mit einem äusserst unglücklichen Startins Leben.F

STREIFLICHT

STREIFLICHT■ ␣ Gamgoas eröffnet. Der Basler Zoo hatjetzt eine neue Anlage, in der sich Termiten,Nilkrokodile und ab Herbst auch Löwen tum-meln (vgl. Habari 1/03). Das zweite Themen-haus der Etoscha-Anlage verbindet den Zollimit den Schutzanstrengungen in Afrika. «Esist ein Gebot unserer Zeit, im Zoo auch überden Zoo hinaus zu denken und zu handeln»,sagte Zollidirektor Olivier Pagan. Er hatte am13. Juni die Medien mit Unterstützung vonVerwaltungsratspräsident Peter Lenz und demleitenden Team informiert. Mit Filmen, Bildernund Gegenständen wird im Gamgoas-Hausüber Flora und Fauna informiert. Auch das be-drohte Urvolk der San wird lobenswerterwei-se vorgestellt. Dabei erfahren wir unseren täg-lichen Wasserverbrauch: 450 Liter pro Person.Und? Nun, ein San würde damit weit überein Jahr lang leben können.F

■ ␣ Elfenbeinschmuggel. Dieser wird nachwie vor betrieben, zuweilen mit Pannen: Am25. April und 7. Mai entdeckte der ZürcherFlughafenzoll in Kisten versteckt 103 Kilo El-fenbein von rund 30 Stosszähnen. Einige wa-ren unbearbeitet (Kilopreis ca. 800 Fr.), an-dere geschnitzt (bis 3000 Fr.). Die Fracht kamaus Kamerun und war für Spanien und die USAbestimmt. Die Einfuhr von Elfenbein in dieSchweiz ist verboten.F

■␣ Leere Meere. Bald ist das Werk vollbracht:Die Meere sind demnächst leer gefischt, undzwar in den Tropen ebenso wie an den Polen.Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Ka-nadiers Ransom Myers. So seien bereits 90 Pro-zent aller grösseren Meeresfische den Ozea-nen entrissen worden, ist sich der Fischbiolo-ge sicher. In absehbarer Zeit würden auf demSpeisezettel Arten wie Thunfisch, Heilbutt,Kabeljau, Flunder und Schwertfisch fehlen.F

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Rochenfang vorPortugals Küste

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Schmusen mit Löwen steht in krassemGegensatz zu dem, was die Freunde derSerengeti eigentlich tun – nämlich er-folgreiche Naturschutzarbeit in Afrika.

Der Wunsch, mit Wildtieren zuschmusen, hat wahrscheinlich tiefeWurzeln in unserer Sehnsucht nacheiner heilen Welt vor der Vertreibungaus dem Paradies – ohne Konflikte,ohne Jäger und Gejagte. Tatsache ist,dass die Erfüllung dieser Sehnsuchtmeist katastrophale Folgen für dasWildtier hat, bei dem wir unsere ego-istischen Streichelbedürfnisse befriedi-gen. Was auf dem Titelbild von Habarigemütsvoll als kinoreife Versöhnungvon «man and beast» zelebriert wird,zeugt von einer totalen Ignoranz derHintergründe solcher Schmuserei undvon praktischer Naturschutztätigkeit,wie sie von den Freunden der Seren-geti Schweiz (FSS) seit vielen Jahrenin Afrika ja sehr erfolgreich praktiziertwird. Bei diesen krassen Gegensätzenzwischen Schmalz und Naturschutz

lohnt es sich vielleicht, das Thema einbisschen mehr zu beleuchten:■ Menschlicher Kontakt zu Wildtie-ren ist immer sehr problematisch. DieVerhaltensweise der Tiere wird verän-dert, Krankheiten können übertragenwerden, Unfälle können die Folge sein.Die Tiere verlieren ihre Scheu vorMenschen, werden von Hirten amRande des Parks umgebracht, vonWilderern erbeutet oder müssen getö-tet werden, wenn von ihnen Gefahrenfür Menschen ausgehen. Vom Orang-Utan- oder Gorilla-Baby über zahmeGeparden oder eben die von Tony Fitz-john handaufgezogenen Löwen oderWildhunde: Immer sind es die Wild-tiere, die schliesslich bei solchen Kon-takten den Kürzeren ziehen. Im Falleder von George Adamson und TonyFitzjohn handaufgezogenen zahmenLöwen wurden im Kora-Nationalparksogar wilde Löwen geschossen, damitdie Zahmen eine Überlebenschancehatten. Grotesker und deutlicher kann

der Konflikt zwischen menschlichemBedürfnis nach Nähe zu wilden Tie-ren und tatsächlichem Naturschutzwohl nicht ausgedrückt werden.■ Wenn die letzten grossen Wild-parks auf dieser Welt erhalten bleibensollen, dann muss ein Verständnis da-für aufgebaut werden, was z.B. einMkomasi-Wildreservat ist: Ein nochwildes Gebiet, ein dynamisches Öko-system, wo noch natürliche Prozesseablaufen können, ohne dass derMensch im Mittelpunkt steht. Dortsind wir Menschen eben nicht Akteu-re: Wir haben hier nur Gastrecht undkönnen uns «nur» als Beobachter be-reichern – und nicht als «Löwenküs-ser».■ Mit Wildtieren zu schmusen,braucht weder Mut noch hat es etwasmit einer «intensiveren» oder weiter-gehenden «neuen» Umgangsform mitTieren zu tun, sondern ist im Gegen-teil eine Form, die vor dreissig Jahrenüblich war, inzwischen aber völligüberholt und verpönt ist. Dass Tonysich seine persönliche «Streichelbezie-hung» zu wilden Tieren schafft, zeugtvon einer naiven Sichtweise von Tie-ren und steht im Gegensatz zu seinersonst so hervorragenden Naturschutz-arbeit in Mkomasi.

Der wichtigste Tribut an ein Wild-tier ist, es als solches zu respektierenund unsere eigenen Bedürfnisse hinterdiesen Respekt zurückzustellen. TonyFitzjohn lässt diesen Respekt bei sei-nen halbzahmen Wildtieren und beider Vermarktung seiner persönlichenErlebnisse leider vermissen.

Bei aller Toleranz gegenüber der«Tierliebe» einiger Mitbürger: ein«Tony küsst Löwe» ist gegen alles,wofür die Freunde der Serengeti eigent-lich stehen – und gehört auf keinen Fallauf ein Habari-Titelbild.

Markus Borner

Habari-Titelbild 1/03 provozierte Empörung

«Total ignoranterLöwenküsser»

Markus Borner: Gegen zahmes Wild

Tony Fitzjohn mitWaisenlöwin «Jipee»

kurz vor der Auswilderung

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In einem Boulevardblatt hätte er beim löwenküssendenMann die Achseln gezuckt, als Titelbild des Habari mag erdas Schmusefoto «aber nicht kommentarlos hinnehmen»,kritisiert der in Tansania arbeitende Zoologe MarkusBorner. Hier seine Überlegungen.

R E A K T I O N

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B U S C H T R O M M E L

KONFLIKTE

Kein Pardon in IturiKINSHASA – Die Angst vor einem neuen Völ-kermord nach dem Muster von 1994 in Ru-anda (800000 Tote) bewog UNO-Generalse-kretär Kofi Annan Mitte Mai, vom Sicherheits-rat die rasche Stationierung einer «hochtrai-nierten und gut ausgerüsteten multinationa-len Streitmacht» in der ostkongolesischenStadt Bunia zu fordern. Trotz der Anwesen-heit von 625 (völlig überforderten) UNO-Blau-helmen (MONUC-Beobachtertruppe) war esbei den mörderischen Kämpfen zwischen denVölkern der Hema und Lendu in der ProvinzIturi nach dem Abzug der ugandischen Trup-pen zu Massakern gekommen. Die Hema mitihrer von Ruanda unterstützten UPC und dieviel zahlreicheren Lendu mit ihren von Kin-shasa verstärkten Milizen machen sich teils mitKindersoldaten und ausländischen Hinter-männern vor allem die Bodenschätze (Gold,Coltan, Diamanten) und Wälder von Ituri strei-tig, was zu unsäglichem Leid in der zumeistflüchtenden Zivilbevölkerung führt und sichwie stets auch verheerend auf Umwelt undWildbestand auswirkt. Pygmäen legten Ende2002 glaubwürdig dar, Angehörige ihres Vol-kes seien Opfer des Kannibalismus bewaffne-ter Gruppen geworden. Dass nun die kleine,von Frankreich entsandte Truppe (1400Mann) zum Schutze der Bevölkerung vonBunia und seines Flughafens weitere Kämpfeausserhalb der Stadt verhindern kann, ist un-wahrscheinlich. Seit Ausbruch des Krieges imKongo (1998) dürften mindestens 3,3 Millio-nen Menschen Krieg, Krankheiten und Hun-ger zum Opfer gefallen sein. «Der Krieg imKongo ist der mörderischste bewaffnete Kon-flikt seit dem Zweiten Weltkrieg», meint dieGesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Dochdie Staatengemeinschaft schaue weg, klagtSergio Vieira de Mello, der UNO-Hochkommis-sar für Menschenrechte. Denn Afrika sei prak-tisch inexistent, seitdem alle wie gebannt aufden gebeutelten Irak starren. fss

KLIMA

Fiebriger PlanetNIZZA – Der Planet Erde ist seit 1900 um 0,6Grad Celsius wärmer geworden. Und 2002war nach 1998 das zweitwärmste Jahr in derGeschichte der Klimaforschung. Zu diesemSchluss kamen im April internationale Exper-ten beim Treffen der europäischen und ame-rikanischen Geophysiker in Nizza. Sie gehendavon aus, dass die Erwärmung mit der Akti-vität des Menschen in Verbindung steht. DasProblem daran sei, dass bereits geringe Tem-peraturänderungen signifikante Konsequen-zen für das Leben auf der Erde haben. «Wäh-rend sich die Erde 2002 erwärmte, waren inder Antarktis gegenläufige Trends vorherr-schend. Dort fielen die durchschnittlichen

Temperaturen», erklärte Anne Waple, Wissen-schaftlerin der US National Oceanographicand Atmospheric Administration (NOAA). Diegrossen Landmassen der Antarktis wirkten wieeine eigene Klimazone. In der zweiten Jahres-hälfte 2002 gab es einen milden El Niño, derin weiten Teilen Nord- und Mittelamerikas zueiner Dürre und in Mitteleuropa zu denschlimmsten Überschwemmungen seit Jahr-zehnten führte. Die tropische Sturmaktivitätwar schwächer als in den Jahren zuvor. In In-dien blieb der Monsun aus und führte zu ei-ner der schlimmsten Trockenzeiten seit 1987.Die Forscher sagen für die Zukunft weitereWetterkapriolen voraus, die auf die globaleErwärmung zurückzuführen sind. Es sei aller-dings schwierig, die Überschwemmungenund Trockenperioden unter dem Begriff «glo-bale Erwärmung» zusammenzufassen, dennnoch seien die Klimamessungen dafür zu kurz.«100 Jahre reichen dazu nicht aus», meinteWaple. Definitiv stehe aber fest, dass sich derPlanet in den vergangenen 100 Jahren um 0,6Grad erwärmt habe. pte

MALARIA

«Schweiz muss handeln!»Auch die Schweiz ist bei der Malaria-Bekämp-fung gefordert. So verlangt die OrganisationMédecins Sans Frontières/Ärzte Ohne Gren-zen (MSF) von der Eidgenossenschaft ein ver-stärktes Engagement für den Einsatz der er-folgreichen Artemisinin-KombinationstherapieACT in Afrika. In ihrem Bericht «ACT NOW»erklärt Thomas Nierle, operationeller Direktorvon MSF Schweiz: «Auch die Schweiz mit ih-rer humanitären Tradition sollte handeln. Siemüsste sich nicht nur für Präventivmassnah-men, sondern auch klar und deutlich für dieFörderung der Behandlung aussprechen. Wirermutigen unser Land, Massnahmen zu er-greifen, um die von der WHO empfohleneBehandlung in den Ländern Afrikas zu fördern,in denen die Schweiz präsent ist. Auch solltesie sich verstärkt in internationalen Instanzen– wie der WHO – engagieren.» Zurzeit kostetdie Dosis für einen erwachsenen Patienten1.50 US-Dollar. Bis 2004/2005 sollten sich dieKosten auf 0.50 bis 0.80 Dollar pro Dosis sen-ken. Die herkömmlichen, jedoch oft nichtmehr wirksamen Medikamente sind billiger.Sie kosten rund 0.10 Dollar pro Dosis. MSFschätzt die Gesamtkosten für einen Wechselzur ACT in Afrika auf 100 bis 200 MillionenUS- Dollar. Das ist viel Geld für den Schwar-zen Kontinent. Deshalb warnt Bernard Pecoul,Direktor der MSF-Kampagne für den Zugangzu unentbehrlichen Medikamenten: «Das Zielder G8-Länder und der StaatsoberhäupterAfrikas, die Todesrate bis 2010 zu halbieren,wird ein unerreichbarer Traum bleiben, wennsich die Geberländer nicht endlich zum Han-deln entschliessen und eine wirksame Behand-lung finanzieren!» fss

RUANDA

Batwa-Pygmäen im ElendKIGALI – Die Batwa-Pygmäen in Ruanda ste-hen laut der Gesellschaft für bedrohte Völker(GfbV) vor dem Verschwinden. Die Batwagelten als die ersten Bewohner des Landes.Traditionell lebten sie als Jäger und Sammlerin den Wäldern. Über die Jahrhunderte hin-weg wurden aber die Indigenen enteignetund immer weiter zurückgedrängt. Ihr Le-bensraum, die Urwälder, fielen dabei Farmern,Holzkonzernen, Regierungsorganisationenund Siedlern zum Opfer. Doch die Batwawurden weder entschädigt, noch bekamen sieneues Land – das Urvolk verelendete. Vor zehnJahren lebten in Ruanda noch 60000 Batwa,heute sind es gerade noch 30000. Im glei-chen Zeitraum nahm die Gesamtbevölkerungdes Landes um 50 Prozent auf 8 Millionen zu.Während des Genozids 1994 und des darauffolgenden Krieges starben ungefähr 30 Pro-zent der ruandischen Batwa. Nach dem Völ-kermord weigerte sich jedoch die Regierung,die Batwa als eine marginalisierte und diskri-minierte Gruppe anzuerkennen. Deshalb wer-den sie von Regierungsprogrammen zur So-zialfürsorge, Entwicklungshilfe und gesund-heitlichen Grundversorgung ausgeschlossen.Fast alle Batwa sind landlos. Die aktuelle Land-nutzungspolitik der Regierung soll die grosseFarmergemeinde unterstützen, um die land-wirtschaftliche Produktivität zu steigern. «Aufdie Bedürfnisse der Batwa wird keine Rück-sicht genommen», stellt die GfbV fest. Und:«Es ist wichtig, dass den Batwa Land zuge-sprochen wird, damit sie ihre Werte und kul-turellen Traditionen beibehalten können. Mitneuen Mechanismen müssen in Zukunft Ent-eignungen verhindert werden.» So müsstendie Pygmäen mangels der geraubten Mög-lichkeit, ihr traditionelles Leben weiterführenzu können, in die Förderprogramme der Re-gierung integriert werden – mit Ausbildung,medizinischer Grundversorgung, Unterkunftund Zugang zu sauberem Trinkwasser. fss

OZEANE

Lärm-Angriff auf dieWeltmeere

ZÜRICH – Den Weltmeeren droht ein tödli-ches Lärminferno. Und die Folgen der militä-rischen Dauerbeschallung der Meere sind ver-heerend, warnen jetzt Meerschützer. Dabeiverletzten NATO und US-Marine mit ihrenSonartests in den Ozeanen internationalesRecht, erklärt der Schweizer Seerechtsexper-te Alexander von Ziegler in einem von derSchweizer Organisation Schutz der Meeres-säuger (ASMS) in Auftrag gegebenen Gutach-ten. Neben dem Lärm der Schiffsmotorenkommt neuerdings der Krach durch tiefschwingende militärische Sonargeräusche. Mit

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einer Stärke von bis zu 240 Dezibel, lauter alsjeder Düsenjet, senden Kriegsschiffe Töne aus.Weit schneller als in der Luft breiten sich dieSchallwellen unter Wasser aus und werdenvon grösseren Objekten zurückgeworfen. Solassen sich fremde Schiffe und U-Boote orten.Seestreitkräfte wollen künftig nicht mehrauf Sonarsysteme verzichten. Um feindlicheU-Boote im Meer auf grosse Distanz orten zukönnen, wollen die Militärs in Zukunft 80 Pro-zent der Weltmeere permanent mit Tiefton-frequenzen extrem laut beschallen. Mit dras-tischen Folgen: Denn auch Wale und Delfineorientieren sich mit einer Art natürlichemSonarsystem. Der künstliche Sonarlärm kanndieses massiv stören. Die Waltiere erleidenStress. Sie verlieren die Orientierung und kön-nen stranden. So sind in den letzten Jahrenweltweit in alarmierender Häufigkeit Walstran-dungen zeitgleich mit Sonarexperimentenregistriert worden. Die US-Marine selbstschliesst in einer Studie über die Bahamas-

Strandungen vom März 2000 einen Zusam-menhang nicht aus. Trotzdem hat die US-Re-gierung der Navy neu offiziell die Erlaubnisgegeben, das neue Hochleistungs-Sonar LowFrequency Active Sonar (LFAS) in 75 Prozentder Weltmeere einzusetzen. Amerikas Sicher-heit komme vor dem Schutz der Meeressäu-ger, begründet die US-Administration.Damit verletzt sie internationales Recht, fallsdie verheerenden Folgen des LFAS für dieMeeressäuger bestätigt werden, meint Alex-ander von Ziegler, Seerechtsexperte und Pri-vatdozent für Internationales Handelsrecht ander Universität Zürich. Verletzt werden auchinternationales Gewohnheitsrecht und dasPrinzip der nachhaltigen Entwicklung, betontder Jurist. Zur Gefahr sind militärische Experi-mente mit tiefen Frequenzen auch an Landgeworden. Hier spielen vor allem Versuche imInfraschall-Bereich, das heisst die Erzeugungvon unhörbar tief schwingenden Schallwel-len, sowie die Ausstrahlung von elektromag-

netischen Wellen mit einer Frequenz unter100 Hertz (Schwingungen pro Sekunde) eineRolle. Diese so genannten ELF-(Extremely LowFrequency-)Wellen, insbesondere im Bereichunter 10 Hertz, sind für viele technische undmilitärische Anwendungen interessant. DemSchutz der Meerestiere vor Sonarlärm wirdauch mit einer laufenden Petition der ECSO(European Coalition for Silent Oceans) Nach-druck verliehen. Der Koalition sind 37 Part-nerorganisationen aus 12 europäischen Län-dern angeschlossen. asms/fss

PLAGEN

Rüsselkäfer versusHyazinthen

COTONOU – Zwei Spezies von Rüsselkäfernhaben dem westafrikanischen Staat Beninmindestens 260 Mio. Dollar für die kommen-den Jahre erspart. Die gefrässigen Käfer sinderfolgreich im Kampf gegen die Wasserhya-zinthen, die sich ohne Ende über die gesam-ten Binnengewässer Afrikas ausbreiten undlaut dem Wissenschaftsmagazin New Scientistvielerorts zu einer wirtschaftlichen und öko-logischen Katastrophe führen. Die Hyazinthenbehindern die Schifffahrt, töten die Fische derSeen und vernichten die gesamte Ökologieder Binnengewässer. Vor knapp 100 Jahrenwurden die hübschen Wasserpflanzen aus Bra-silien nach Afrika gebracht – in erster Linie zurDekoration der Wassergärten. Doch dieSchönheit wurde zum Schrecken: Die Hyazin-then begannen wild zu wuchern. Grund: Ih-nen fehlten die natürlichen Feinde. Unterdes-sen sind die Invasoren bereits in mehr als 50tropischen Ländern heimisch geworden.Schwimmende Matten der Hyazinthen ver-mehren sich innerhalb von nur zwei Wochenauf das Doppelte.Überdies verbrauchen die Pflanzen grosseMengen an Sauerstoff und erhöhen den Säu-regehalt des Wassers. In den Flüssen hemmendie Hyazinthen die Fliessgeschwindigkeitenund fördern so die Ablagerungen von Schlick.«Am Ende bedeutet dies eine gewaltige öko-logische Veränderung für das gesamte Süss-wassersystem», sagt Roger Day, Experte derCAB International in Nairobi, einer Nonpro-fit-Organisation zur nachhaltigen Lösung inder Landwirtschaft. Verschiedene Methodenwurden angewandt, um Herr über die wu-chernden Pflanzen zu werden. In Nigeriawurden fast 2 Mio. Dollar in Geräte gesteckt,die sich durch die Schichten an Hyazinthenfressen sollten. In anderen Gebieten griffendie Bewohner zu Pestiziden, um die Pflanzenzu töten. Der Erfolg war gering. Die Lösungdes Problems bildeten schliesslich die beidenRüsselkäfer Neochetina eichhorniae und Neo-chetina bruchi. Die beiden Käfer fressen nurHyazinthen – und helfen nach Angaben derWissenschaftler immerhin 90 Prozent der Kos-ten einzusparen. pte

HAMBURG – 40 Millionen Neugeborene erhalten jährlich keine Geburtsurkunde. DerenBedeutung muss vorab in Afrika stärker ins Bewusstsein rücken. Dies forderte das interna-tional tätige Hilfswerk Plan, das sich für die Umsetzung der Kinderrechte einsetzt, zum Tagdes afrikanischen Kindes am 16. Juni 2003. Vor allem in den Ländern südlich der Sahara seidie Situation «katastrophal». Sieben von zehn Neugeborenen erhielten keine Geburtsur-kunde. Damit habe die Region die weltweit höchste Rate nicht registrierter Kinder, stelltPlan fest: «Ohne Geburtsurkunden haben Kinder keine gesetzlich anerkannte Identität undexistieren somit offiziell nicht. Sie sind ohne Schutz und Rechte und daher besonders häufigOpfer von Kinderhandel und Missbrauch.» Gemäss der UN-Kinderrechtskonvention, Artikel7, ist jedes Kind sofort nach seiner Geburt in ein Register einzutragen. Immer noch werdenaber jährlich mehr als 40 Millionen Neugeborene nicht erfasst. Im westafrikanischen Kame-run setzt sich Plan nun auch dafür ein, dass Minderheiten wie die Baka-Pygmäen, welche alsNomadenvolk keinen festen Wohnsitz haben, registriert werden. Die Organisation führtAufklärungskampagnen für Hebammen, Standesbeamte und Eltern durch, richtet Registrier-stuben ein, gründet in den Dörfern Komitees zur Geburtenregistrierung und erstellt zusam-men mit der Regierung ein Geburtsregister. Ziel ist es, dort auch ältere Kinder und Erwach-sene nachträglich aufzunehmen. ots

IDENTITÄT

Kinder ohne GeburtsurkundeFo

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Viele Stunden seiner Freizeit hat BeniArnet geopfert, um die Webseite desFSS aufzubauen. Sie ist mit dem Clickauf www.serengeti.ch zu finden, undsie bietet viele Informationen über dieTätigkeit des FSS sowie über Tansa-nia und seine Nationalparks. Im Ser-viceteil der Webseite lassen sich onlineunsere Supporterartikel kaufen oderLinks zu verwandten Organisationenund Hinweise auf Reiseanbieter fürOstafrika finden. Mit der FSS-Websei-te ist ein weiterer Schritt getan, den1984 gegründeten FSS dem neuenJahrtausend anzupassen.

Neues FSS-Logo

Ein Facelifting hat das FSS-Logo er-fahren. Es präsentiert sich neu in fri-schem Grün und Blau und zeigt, dassder FSS immer noch voller Tatendrangist. Und der neu gestaltete Flyer mitdem Elefantenkind auf dem Titelbildsignalisiert, dass der FSS auch etwasfür Junge ist und ihnen etwas bietet.Die modernisierten Auftritte sollen denFSS weiterhin und vermehrt attraktivmachen. Speziell angepeilt sind neueMitglieder: Wir wollen die notwendi-ge Unterstützung der Schutzbestrebun-

gen in Tansania nicht nur fortführen,wir wollen sie auch verstärken können.Schwerpunkt der FSS-Tätigkeit in Tan-sania war im Berichtsjahr aber der Baudes Rangerpostens Kimotorok im Sü-den des Tarangire-Nationalparks.

Nachhaltigkeit als Ziel

Der Afrika-Delegierte des FSS, DavidRechsteiner, hat sich intensiv darumgekümmert und den beschwerlichenWeg dahin mehr als einmal unter sei-ne Räder genommen. Für seinen un-ermüdlichen Einsatz, auch auf ver-schiedenen Inspektionstouren in derSerengeti, dankt ihm der FSS herzlich.Redaktor Ruedi Suter hat ihn auf ei-ner Reise begleitet und einen erstenBericht darüber im Habari (3/02) ver-öffentlicht. Auf den Inspektionen sindwiederum einige Bedürfnisse an Unter-halts- und Reparaturleistungen an denFSS-gesponserten Infrastrukturen undFahrzeugen zu Tage getreten. Ihnenwurde stattgegeben – entsprechendunserer auf Nachhaltigkeit ausgerich-teten Unterstützungstrategie.

Im Berichtsjahr fortgeführt wurdendie FSS-Ausbildungsstipendien für denNachwuchs-Ranger Festo Kiswaga

und neu für Justine Hando, den Leiterdes Serengeti-Nationalparks. Ebensokonnten Lara und Charles Foley wie-derum auf die Unterstützung ihrer Ele-fantenforschung durch den FSS zäh-len. Im Mkomazi-Wildschutzgebietkonnten Tony und Lucy Fitzjohn fürihr Nashornreservat mit Unterstützungdes FSS einen neuen Tankwagen kau-fen. Dieser schafft das kostbare Nassnicht nur zu den Nashörnern im Ge-

Der FSS inModernisierungslauneDer FSS hat seine sanften Renovations-schritte fortgesetzt: Jetzt lockt die virtuelleSafari in der Serengeti mit der neu einge-richteten FSS-Homepage im Internet. Mo-dernisiert wurden auch Logo und Flyer. Undin Afrika lag der Schwerpunkt des Jahres2002 im Bau des Rangerpostens Kimotorokim Tarangire-Nationalpark.

F S S - J A H R E S B E R I C H T ␣ 2 0 0 2

DANK DEN SPENDENDENAm 29. Mai 2002 durfte der FSS am Nas-horntag im Walter Zoo, Gossau, wieder-um eine grosszügige Spende von 30␣ 000Franken von der National Versicherung,Basel, entgegennehmen. Eine Grossspen-de von 10␣ 000 Franken leistete im Berichts-jahr auch Kathrin Zehnder-Hatt. Als gross-zügige FSS-Mitglieder erwiesen haben sichmit Spenden von 500 Franken und mehrHans Bodmer (CHF 850.–), Esther undOmar el Arousy (CHF 500.–), Marta undWalter Erb (CHF 1000.–), Thomas Grünert(CHF 2000.–), Jeannette Helfenstein (CHF500.–), Verena Kümin (CHF 950.–), ElsbethLebrecht (CHF 500.–), Dorli und PeterStrasser (CHF 830.–). Der FSS dankt die-sen und auch den übrigen Sponsorinnenund Sponsoren sehr herzlich.

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Werben Sie Mitglieder und gewinnen Sie eineAfrikareise! Wie? Indem Sie Freunde und Ver-wandte für den FSS begeistern und diese eineFSS-Broschüre ausfüllen lassen. Und indemdort in der Zeile «Ich wurde angeworbendurch» Ihr Name und Ihre Adresse eingetra-gen werden. Das wär’s auch schon. Unddann ab – auf die Post. Jede beim FSS-Sekre-tariat eingegangene Beitritts-Erklärungnimmt an einer Verlosung teil, die anlässlichdes Jubiläums-Festes 2004 (20 Jahre FSS)stattfindet. Je mehr Neumitglieder Sie anwer-ben, desto grösser wird Ihre Chance, dieGewinnerin oder der Gewinner zu sein. AlsPreis winkt eine Tansania-Reise für zwei Per-

sonen – sofern der FSS nächstes Jahr insge-samt 2004 Mitglieder zählen kann. Solltediese Wunschzahl nicht erreicht werden, wirdnach der Verlosung eine Reise für zwei Per-sonen in die Zoos von Frankfurt am Mainoder nach Leipzig winken. Helfen Sie mit, dieMitgliederzahl des FSS zu verdoppeln! Wei-tere Broschüren oder Flyers erhalten Sie beim:

FSS-SekretariatFreunde derSerengeti Schweiz (FSS)Postfach, CH-8952 SchlierenE-Mail: [email protected].: 01 730 75 77, Fax: 01 730 75 78

Wettbewerb

Afrikareise als Preis

hege, er versorgt bei Bedarf auch dieumliegenden Dörfer aus der reichlichfliessenden Quelle im Schutzgebiet.

An der gut besuchten Generalver-sammlung vom 24. Mai 2003 berich-tete Dr. Markus Borner, FSS-Mitgliedund Repräsentant der ZoologischenGesellschaft Frankfurt in Ostafrika,unter dem Titel «Naturschutz mit denMenschen, für den Menschen» sach-kundig, lebendig und mit vielen schö-nen Bildern über die neuen Strategienzum Schutz der Serengeti. Der Höhe-punkt der Herbstversammlung vom15. November 2002 war der zuerst imBayrischen Fernsehen ausgestrahlteFilm «Tembo» über das jährliche Ele-fantentreffen in Matete, der unter an-derem mit Hilfe des Elefantenforscher-paares Lara und Charles Foley zustan-de gekommen war.

Im Berichtsjahr wurde durch FSS-Sekretärin Silvia Arnet der Wettbe-werb für das 20-Jahre-Jubiläum desFSS im Jahr 2004 lanciert, mit demneue Mitglieder für den Verein gewor-ben werden sollen und eine Afrikarei-se zu gewinnen ist. Schon jetzt danktder FSS-Vorstand den Mitgliedern, diebereits neue Kolleginnen und Kollegenangeworben haben. Der Mitgliederbe-stand belief sich per Ende Dezember2002 auf 1096 Personen (1105 imDezember 2001). Als Gönner waren43 Personen oder Institutionen ausge-wiesen (31 Ende 2001).

Das FSS-Sekretariat wurde an derGV 2002 definitiv eingerichtet undwiederum umsichtig und mit viel Herzvon Silvia Arnet betreut. Mit dem Ver-kauf von Supporterartikeln an ver-schiedenen Anlässen und per Versandkonnte der FSS Fr. 4338.50 einneh-men. Dem treuen Verkaufspersonal,unter anderen in Person von MargritOchsenbein und der Materialverwal-terin Karin Eichenberger, danke ich imNamen des Vorstandes herzlich; das-selbe gilt für Werner Hauenstein undPeter Scheidegger, welche die Technikan den FSS-Veranstaltungen betreuten.Besonderer Dank geht auch an denRevisor Peter Mosimann und nachArusha in Tansania, wo Alex Rechstei-ner den FSS logistisch unterstützt unddie wichtige Buchführung vor Ort be-treut.

Dr. Rosmarie Waldner,FSS-Präsidentin, im Mai 2003

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«Kampf der Gleichgültigkeit»BERN – Mit Armutsbekämpfung, humanitärer Hilfe, mit dem Ein-satz für Frieden und Rechtsstaatlichkeit trage die Arbeit der Direkti-on für Entwicklung und Zusammenarbeit zur Verbesserung dermenschlichen Sicherheit bei, hiess es an einer Medienkonferenz derDEZA in Bern, wo Direktor Walter Fust das Jahresthema 2003 vor-stellte: «Sicherheit durch Entwicklung». Entwicklungszusammen-arbeit sei eine Kampfansage an die Gleichgültigkeit, sagte Fust. Er-nährungssicherheit, Zugang zu Wasser und Gesundheit, Schutz vorWillkür und Gewalt seien die Grundpfeiler der menschlichen Sicher-heit. «Es kann nicht sein, dass Sicherheit zu einem Produkt wird,das sich einige leisten können, die überwiegende Mehrheit der Men-schen aber nicht.» Der DEZA-Chef verwies auch auf den präventi-ven Charakter der Entwicklungszusammenarbeit in Bezug auf dieMigration. Er sprach sich für migrationspolitische Partnerschaftenaus, die die Migrationsprobleme der Partnerländer ebenso ernstnehmen wie die der Schweiz. Fust betonte, die Entwicklungszu-sammenarbeit mit ihrem Know-how könne in diesem Bereich Sub-stanzielles beitragen. Konkrete Beispiele aus der Arbeit der DEZAillustrierten den Aspekt der menschlichen Sicherheit: Durch unab-hängige Information leistet z.B. Radio OKAPI in der von Krieg zer-rissenen Demokratischen Republik Kongo (Kinshasa) einen Beitragzu Versöhnung und Verständigung innerhalb der Bevölkerung. Undin der Elfenbeinküste ergaben Abklärungen vor Ort, dass bei einerVerschlechterung der Lage grosse Flüchtlingsströme entstehen könn-ten, welche die umliegenden Länder Mali, Burkina Faso und Nigertreffen dürften – alles Schwerpunktländer der schweizerischen Ent-wicklungszusammenarbeit. ba

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