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Hochschule der Medien Stuttgart, Studiengang Medieninformatik
Das Google Webtoolkit
von
Sven Pfleiderer
http://blog.roothausen.de
13. Januar 2011
Inhaltsverzeichnis
I. Das Google Webtoolkit 4
1. Was ist GWT? 4
2. Einsatzgebiete 4
3. Applikationsstruktur 4
II. UiBinder 7
4. Aufgaben 7
5. HTML und CSS im UiBinder 7
6. GWT-Objekte im UiBinder 8
III. JSNI 10
7. Aufgaben 10
8. Zugriff von Java auf JavaScript 11
9. Zugriff von JavaScript auf Java 11
10.JavaScriptObject 12
IV. Deferred Binding 14
11.Aufgaben 14
12.Ersetzen fur einzelne Browser 14
13.Ersetzen fur eigene Properties 15
2
V. History Management 17
14.Aufgaben 17
15.History Tokens 17
16.History Handler 18
VI. Anhang 19
3
Teil I.
Das Google Webtoolkit
1. Was ist GWT?
Das Google Webtoolkit[Ince] ist ein von Google entwickeltes Anwendungsframework zum
Erstellen von komplexen, sehr dynamischen Webanwendungen. Bei diesen Anwendun-
gen handelt es sich um Software, die direkt im Client, also im Webbrowser, ausgefuhrt
wird. Diese Software kann hierbei komplett in Java entwickelt werden und wird von
GWT in, fur das Web typische, Formate wie HTML, JavaScript und CSS kompiliert.
Grafische Elemente konnen, ahnlich wie in anderen Java UI-Toolkits wie zum Beispiel
Swing oder AWT, komplett objektorientiert aufgebaut und verwendet werden. GWT-
Applikationen lassen sich zudem einfach in statische Webseiten oder bereits vorhandene
Webapplikationen integrieren.
GWT enthalt zudem noch Werkzeuge, die die Entwicklungsarbeit stark vereinfachen.
Darunter sind unter anderem Scripte um ein Grundgerust einer Applikation zu erstellen
oder Plugins, die es erlauben Anwendungen “live” in einem Browser zu debuggen.
2. Einsatzgebiete
GWT kommt vor allem dort zum Einsatz, wo Webanwendungen moglichst dynamisch
und benutzerfreundlich sein sollen. Also an Stellen, an denen man von einer Webapplika-
tion erwartet, dass sie sich wie eine aquivalente Desktop-Applikation verhalt. Ziel ist es
den Benutzer so wenig wie moglich durch Neuladen der Webseite aufzuhalten und einen
moglichst hohen Komfort in der Benutzung zu bieten. Es gibt mittlerweile sogar Projek-
te, die GWT als Plattform fur webbasierte 3D-Spiele verwenden[ste]. Bei Google kommt
GWT vor allem bei Google Wave[Incd] und dem Google Adwords Control Panel[Incf]
zum Einsatz.
3. Applikationsstruktur
Eine GWT-Applikation besteht aus mindestens drei Komponenten: Einer HTML-Datei,
einer GWT.XML-Datei und einer Java Klasse. Diese Komponenten werden normalerwei-
se schon beim Erstellen eines neuen Projektes generiert und mussen nur noch angepasst
und erweitert werden.
4
Listing 1: Index.html
1 <!doctype html>
2 <html>
3 <head>
4 ...
5 <title >Hello GWT</title>
6 <script type="text/javascript"
7 language="javascript"
8 src="gwttest/gwttest.nocache.js">
9 </script >
10 </head>
11 <body>
12 <h1>Hello GWT!</h1>
13 <div id="appcontainer" />
14 </body>
15 </html>
In in der HTML-Datei wird vor allem der JavaScript-Code eingebunden, der spater,
je nach Browser, den entsprechenden Applikationscode einbindet. Die Aufgabe von *.no-
cach.js Dateien besteht ausschließlich darin, den Browsertyp zu erkennen und anhand
dieses Typs die entsprechenden *.cache.js-Dateien mit der konkreten Applikationslo-
gik zu laden. Zudem wird in diesem Beispiel ein DIV-Element definiert. Dieses wird,
wie spater beschrieben, GWT UI-Elemente aufnehmen. Durch die Moglichkeit einzelne
DIV-Elemente als Container fur GWT-Elemente zu verwenden, ist man in der Lage sta-
tische Webseiten zu erstellen und diese durch einbinden von GWT mit Zusatzfunktionen
auszustatten.
Listing 2: GWTTest.gwt.xml enthalt die Konfiguration des GWT Moduls
1 <?xml version="1.0" encoding="UTF -8"?>
2 <module rename -to=’gwttest ’>
3 <!-- Inherit the core Web Toolkit stuff. -->
4 <inherits name=’com.google.gwt.user.User’/>
5
6 <!-- Inherit the default GWT style sheet. -->
7 <inherits name=’com.google.gwt.user.theme.standard.Standard ’/>
8
9 <!-- Specify the app entry point class. -->
10 <entry -point class=’de.roothausen.gwt.test.client.GWTTest ’/>
11
12 <!-- Specify the paths for translatable code -->
5
13 <source path=’client ’/>
14 </module >
In den *.gwt.xml-Dateien werden mittels der inherits-Anweisung weitere GWT-Module
geladen. Zudem wird die Java-Klasse bestimmt, die als Einstiegspunkt der Programm-
logik dient. Werden weitere verwendete Java-Klassen in zusatzlichen Ordnern benotigt,
konnen Pfade definiert werden um diese zusatzlich einzubinden. In *.gwt.xml-Dateien
besteht zudem die Moglichkeit Themes und Stylesheets zu definieren und einzubinden.
Des Weiteren werden in diesen Konfigurationsdateien, wie in Teil IV beschrieben, die
Definition von Deferred Binding vorgenommen.
Listing 3: GWTTest stellt den Einstiegspunkt der Applikation dar
1 public class GWTTest implements EntryPoint {
2
3 public void onModuleLoad () {
4 VerticalPanel container = new VerticalPanel ();
5 final Label helloLabel = new Label("Hello");
6 Button helloButton = new Button("Change Text");
7 container.add(helloLabel);
8 container.add(helloButton);
9
10 helloButton.addClickHandler(new ClickHandler () {
11 @Override
12 public void onClick(ClickEvent event) {
13 helloLabel.setText("Button clicked");
14 }
15 });
16 RootPanel.get("appcontainer").add(container);
17 }
18 }
Die eigentliche Programmlogik wird, wie bereits beschrieben, in Java definiert. Ver-
ticalPanel, Label und Button sind hier GUI-Elemente aus dem GWT-SDK. Diese Ele-
mente konnen, wie in anderen Toolkits auch, miteinander kombiniert und anhand ihrer
Vererbungshierarchie verschachtelt werden: Das erstellte Panel nimmt das Label und
den Button auf und wird vom GWT-Framework in das zuvor definierte DIV-Element
eingefugt.
6
Teil II.
UiBinder
4. Aufgaben
Grundlegend bestehen GUI-Elemente von GWT-Applikationen ausschließlich aus HTML
und CSS. Daher ist es nur naturlich, feste und unveranderliche Bereiche der Webappli-
kation auf genau dieser Abstraktionsebene definieren zu konnen. Zudem ist es es sinnvoll
dynamische GUI-Elemente in einer deklarativen Sprache zu definieren ohne diese uber
Programmcode einzeln zusammen bauen zu mussen. Diese Aufgaben werden durch das
UiBinder Framework abgebildet.
5. HTML und CSS im UiBinder
Der einfachste Anwendungsfall des UiBinders besteht darin, fixen HTML- und CSS-
Code zu definieren, der neben dynamischen Inhalten in Anwendungen eigebaut werden
kann. UiBinder Definitionen werden mit der Dateiendung .ui.xml abgespeichert. Norma-
lerweise wird die passende UiBinder-Definition fur eine bestimmte Java-Klasse uber eine
Namenskonvention festgelegt. Im Falle der Klasse “HelloWorld.java” wurde automatisch
die UiBinder-Datei “HelloWorld.ui.xml” verwendet werden. Sollten sich die Namen der
Java-Klasse und der UiBinder-Definition unterscheiden, kann innerhalb der Klasse mit
Hilfe der @UiTemplate-Annotation explizit auf eine *.ui.xml-Datei verwiesen werden.
Listing 4: HelloWorld.ui.xml
1 <ui:UiBinder xmlns:ui=’urn:ui:com.google.gwt.uibinder ’>
2 <div>
3 Hello , <span ui:field=’nameSpan ’/>.
4 </div>
5 </ui:UiBinder >
HTML kann im UiBinder als naturliches Element eingesetzt werden. Es konnen alle
validen HTML-Elemente genutzt werden. Sollte man innerhalb der Programmlogik auf
einzelne Elemente dieser Definitionen zugreifen mussen, kann man mit Hilfe des ui:field
Attributes einen eindeutigen Bezeichner festlegen. Innerhalb der Applikationslogik kann
mit Hilfe von Java-Annotations auf diese Elemente zugegriffen werden:
7
Listing 5: HelloWorld.java
1 // Could extend Widget instead
2 public class HelloWorld extends UIObject {
3 @UiTemplate("HelloWorld.ui.xml")
4 interface MyUiBinder extends UiBinder <DivElement , HelloWorld > {}
5 private static MyUiBinder uiBinder = GWT.create(MyUiBinder.class
);
6 @UiField SpanElement nameSpan;
7 public HelloWorld () {
8 // createAndBindUi initializes this.nameSpan
9 setElement(uiBinder.createAndBindUi(this));
10 }
11 public void setName(String name) {
12 nameSpan.setInnerText(name);
13 }
14 }
Listing 6: HelloWorldWithCSS.ui.xml
1 <ui:UiBinder xmlns:ui=’urn:ui:com.google.gwt.uibinder ’>
2 <ui:style >
3 .pretty { background -color: Skyblue; }
4 </ui:style >
5
6 <div class=’{style.pretty}’>
7 Hello , <span ui:field=’nameSpan ’/>.
8 </div>
9 </ui:UiBinder >
Um fur einzelne Elemente Style-Definitionen anzulegen, werden die Definitionen in-
nerhalb des <ui:style>-Tags erstellt und mit class=’style.STYLENAME’ dem Element
hinzugefugt.
6. GWT-Objekte im UiBinder
Neben HTMl- und CSS-Defintionen lassen sich in GWT UiBinder ebenfalls komplexe
Anordnungen von GWT-Elementen modellieren. Hier gilt ebenfalls eine Konvention:
Auf ein umschließendes Element wird die Metode add() mit dem enthaltenen Element
aufgerufen. Dementsprechend verhalt sich die Modellierung innerhalb von UiBinder-
Definitionen genau so wie die Modellierung uber Objekte in Java. Allerdings lassen sich
8
diese XML-Definitionen bei weitem einfacher konstruieren und lesen als vergleichbare
Java-Konstrukte.
Listing 7: UiBinderWithWidgets.ui.xml
1 <ui:UiBinder xmlns:ui=’urn:ui:com.google.gwt.uibinder ’
2 xmlns:g=’urn:import:com.google.gwt.user.client.ui’>
3 <g:HorizontalPanel >
4 <g:Label >This is a Label</g:Label >
5 </g:HorizontalPanel >
6 </ui:UiBinder >
Die Definitionen von von HTML- und GWT-Elementen lassen sich ebenfalls kombinie-
ren. Hierbei wird dann anhand des verwendeten Namespaces zwischen den Elementtypen
unterschieden.
Listing 8: UiBinderMixed.ui.xml
1 <g:DockLayoutPanel unit=’EM’>
2 <g:north size=’5’>
3 <g:Label >Top</g:Label >
4 </g:north >
5 <g:center >
6 <g:Label >Body</g:Label >
7 </g:center >
8 <g:west size=’10’>
9 <g:HTML >
10 <ul>
11 <li>Sidebar </li>
12 </ul>
13 </g:HTML >
14 </g:west >
15 </g:DockLayoutPanel >
9
Teil III.
JSNI
7. Aufgaben
In vielen Fallen sind JavaScript-Funktionen bereits durch GWT-APIs gekapselt. Manch-
mal will man in seinem Projekt nun aber klassische JavaScript-Funktionen verwen-
den, fur die es noch keine GWT-Schnittstelle gibt, oder hat das Bedurfnis auf bereits
existierende JavaScript Bibliotheken zugreifen zu mussen. Fur diese beiden Anforde-
rungen bietet GWT mit dem JavaScript Native Interface (JSNI)[Inca] eine Schnitt-
stelle um Java-Methoden zu definieren, die nativen JavaScript-Code ausfuhren. JSNI
wird genau zu diesem Zweck ebenfalls in der GWT-Klassenbibliothek verwendet um
JavaScript-Funktionalitat zu kapseln. JSNI-Methoden werden beim Kompilieren vom
GWT-Compiler in den restlichen JavaScript-Code eingefugt und ebenfalls durch den
Compiler optimiert.
JSNI-Methoden konnen auf folgende Arten verwendet werden:
• Implementieren von Java-Methoden direkt in JavaScript
• Kapseln von JavaScript in in typsichere Java-Methoden
• Aufrufen vom Java-Methoden aus JavaScript und umgekehrt
• Werfen von Exceptions uber Java/JavaScript Grenzen hinweg
• Lesen und schreiben von Java Membervariablen aus JavaScript
• Verwenden des Entwicklermodus um sowohl Java als auch JavaScript Debuggen
zu konnen
JSNI-Code wird innerhalb von Java-Kommentaren definiert. Der Anfang der Methode
wird durch die Zeichenkette “-” eingeleitet und durch “-” beendet. Die Schreibweise in
Kommentaren ist notwendig, da sonst alle Java-Tools Syntaxfehler vermuten wurden, da
innerhalb des JavaScript-Blocks keine Datentypen vorhanden sind und auch abschließen-
de Semikolons optional sind.
Listing 9: JSNI Definition
1 public static native void alert(String msg) /* -{
10
2 window.alert(msg);
3 }-*/;
8. Zugriff von Java auf JavaScript
Da JSNI-Methoden eine Java-Signatur aufweisen, konnen diese, wie “normale” Java-
Methoden angesprochen und aufgerufen werden. Obwohl diese Methoden dynamisch
typisierten JavaScript-Code enthalten, ist die Verwendung dieser Methoden statisch ty-
pisiert und es werden vom Compiler alle ubergebenen Datentypen gepruft.
Listing 10: Aufruf einer JSNI-Methode
1 public static void alert(String msg) {
2 alert("Hallo");
3 };
9. Zugriff von JavaScript auf Java
Ebenso wie es moglich ist von Java auf JSNI-Methoden zuzugreifen, ist es moglich von
JSNI-Methoden Membervariablen von Java-Objekten zu lesen und zu schreiben sowie
Methoden von Java-Objekten aufzurufen.
Allerdings muss beim Aufruf einer Java-Methode deren gesamter Paketpfad angegeben
werden. Beim Ubergeben von Parametern muss zudem noch der Datentyp korrekt ange-
geben werden. Dies ist notwendig um kompatibel zu statisch typisierten Java-Methoden
zu bleiben. Die Angabe des Datentyps erfolgt in einem eigens in GWT verwendeten
Format: “Ljava/lang/String;”. Java-Objekte werden mit einem “L” eingeleitet. Danach
folgt ein voll qualifizierter Paketpfad fur den Datentyp und ein “;” zum Abschluss der
Sequenz. Primitive werden nur durch einzelne Buchstaben angegeben. I steht zum Bei-
spiel fur Integer und F fur Float. Werden mehrere Parameter definiert, werden die dazu
passenden Datentypen hinter einander ohne Trennzeichen aufgelistet.
Listing 11: JSNIExample.java
1 public class JSNIExample {
2 String myInstanceField;
3 static int myStaticField;
4
5 void instanceFoo(String s) {
6 // use s
11
7 }
8 static void staticFoo(String s) {
9 // use s
10 }
11
12 public native void bar(JSNIExample x, String s) /* -{
13 // Call instance method instanceFoo () on this
14 [email protected] :: instanceFoo(Ljava/
lang/String ;)(s);
15 // Call instance method instanceFoo () on x
16 [email protected] :: instanceFoo(Ljava/lang
/String ;)(s);
17 // Call static method staticFoo ()
18 @com.google.gwt.examples.JSNIExample :: staticFoo(Ljava/lang/
String ;)(s);
19 // Read instance field on this
20 var val = [email protected] ::
myInstanceField;
21 // Write instance field on x
22 [email protected] :: myInstanceField = val
+ " and stuff ";
23 // Read static field (no qualifier)
24 @com.google.gwt.examples.JSNIExample :: myStaticField = val + "
and stuff";
25 }-*/;
26 }
10. JavaScriptObject
Um JavaScript Objekte in die Java-Runtime ubergeben zu konnen, kann der Daten-
Typ JavaScripObject[Incg] verwendet werden. Diese Objekte lassen sich in einer Java-
Variable speichern und wie eine solche behandeln. Wird dieses Objekt in eine JSNI-
Methode ubergeben, kann es dort wie jedes andere JavaScript-Objekt behandelt werden.
Listing 12: Ubergabe von JavaScriptObject
1 public static void test() {
2 JavaScripObject window = getWindow ();
3 };
4
5 public static native JavaScripObject getWindow () /* -{
12
6 return window;
7 }-*/;
13
Teil IV.
Deferred Binding
11. Aufgaben
Ein großes Problem von JavaScript-Applikationen besteht darin, dass stellenweise große
Unterschiede zwischen einzelnen JavaScript-Implementierungen in Browsern bestehen.
Zum Einen bestehen zwischen mehreren Browsern Unterschiede zwischen vorhandenen
APIs, was besonders unangenehm bei der DOM-API auffallt. Zum Anderen unterschei-
den sich die Browser im Vorhandensein einzelner APIs und deren Features. Um diese
Unterschiede auf einheitliche Java-Schnittstellen abbilden zu konnen, wurde in GWT
Deferred Binding[Incc] eingefuhrt.
Durch diesen Mechanismus ist es moglich bestimmte Java-Klassen beim Kompilieren
durch zuvor definierte Regeln auszutauschen. Dadurch kann man Unterschiede zwischen
Browsern ausgleichen, indem bestimmte Klassen durch speziell auf einzelne Browser
angepasste Implementierungen ausgetauscht werden. Durch diesen Mechanismus ist man
somit nicht gezwungen innerhalb der Applikationslogik Unterschiede in Browsern zu
behandeln sondern man kann die Unterscheidung dem Compiler uberlassen.
12. Ersetzen fur einzelne Browser
Listing 13: PopupPanel.ui.xml
1 <module >
2 <!-- ... other configuration omitted ... -->
3
4 <!-- IE has a completely different popup implementation -->
5 <replace -with class="com.google.gwt.user.client.ui.impl.
PopupImplIE6">
6 <when -type -is class="com.google.gwt.user.client.ui.impl.
PopupImpl"/>
7 <when -property -is name="user.agent" value="ie6" />
8 </replace -with>
9 </module >
In dieser Konfiguration wird beim Kompiliervorgang die Klasse “PopupImpl” durch
“PopupImplIE6“’ ersetzt, wenn fur den Internet Explorer 6 kompiliert wird. Auf diese
14
Art und Weise kann die konkrete Implementierung einer Klasse anhand bestimmter
Regeln ersetzt werden.
Listing 14: PopupPanel.java
1 private static final PopupImpl impl = GWT.create(PopupImpl.class);
2 ...
3 public void setVisible(boolean visible) {
4 // ... common code for all implementations of PopupPanel ...
5
6 // If the PopupImpl creates an iframe shim , it’s also
necessary to hide it
7 // as well.
8 impl.setVisible(getElement (), visible);
9 }
Listing 15: PopupImplIE6.java
1 public native void setVisible(Element popup , boolean visible) /*
-{
2 if (popup.__frame) {
3 popup.__frame.style.visibility = visible ? ’visible ’ : ’
hidden ’;
4 }
5 }-*/;
Mit der Anweisung “GWT.create()” lasst sich eine Instanz eines durch Deferred Bin-
ding definierten Objekts erstellen. Mit Hilfe einer Referenz auf diese Instanz lassen sich
so Methodenaufrufe an die konkrete Implementierung delegieren. Dieser Aufbau kann
im Allgemeinen mit dem Proxy Pattern[Wik] beschrieben werden.
13. Ersetzen fur eigene Properties
Neben dem Ersetzen von Klassen fur Konkrete Implementierungen einzelner Browser
lassen sich auch Klassen durch das Setzen eigener Properties austauschen:
Listing 16: Ersetzen mit Hilfe von Properties
1 <module >
2 <!-- ... other configuration omitted ... -->
3
4 <set -property name="ownProperty" value="false" />
5
15
6 <generate -with class="com.google.gwt.user.rebind.rpc.
ServiceInterfaceProxyGenerator">
7 <when -type -assignable class="com.google.gwt.user.client.rpc.
RemoteService" />
8 <when -property -is name="ownProperty" value="true" />
9 </generate -with>
10 </module >
Mit Hilfe dieser Funktionalitat lasst sich das Austauschen von Klassen durch Konfi-
gurationsoptionen steuern.
16
Teil V.
History Management
14. Aufgaben
AJAX1 Applikationen andern dynamisch Inhalte von Webseiten um deren Benutzung
komfortabler zu machen. Diese Webseiten mussen dadurch nicht mehr standig neu gela-
den werden. Durch dynamische Anderungen gehen allerdings zwei Kernfunktionen des
Browsers als Plattform verloren: Die Benutzung der Browser-History und das Benutzen
von persistenten Links, die auf einen bestimmten Teil der Webseite verweisen. Um die-
se Funktionen in dynamischen GWT-Applikationen ebenfalls zur Verfugung zu haben,
wurde in im Google Webtoolkit eine Schnittstelle integriert, die es erlaubt die Browser-
History zu manipulieren und auf Events zu reagieren[Incb]. Ein Beispiel fur solche Events
ware zum Beispiel das Klicken von Vor- bzw. Zuruck-Buttons.
15. History Tokens
Um in GWT die History zu verwalten, wird an jede in der History navigierbare Seite
ein Token generiert. Dieses Token kann vom Entwickler bestimmt werden und sollte
moglichst einzigartig sein, da es einen definierten Zustand der Applikation widerspiegeln
sollte. Technisch gesehen, handelt es sich nur im einen String, der an die URL der
Applikation angefugt wird. Dieser String hat normalerweise die Form “#tokenString”.
Listing 17: History-Token
1 http: //www.example.com/com.example.gwt.HistoryExample/
HistoryExample.html#page1
Damit das History Management korrekt unterstutzt werden kann, muss in die HTML-
Datei ein unsichtbares I-Frame mit der Id “ gwt historyFrame” eingefugt werden:
Listing 18: I-Frame in HTML
1 <iframe src="javascript: ’’"
2 id="__gwt_historyFrame"
3 style="width:0;height:0;border:0"></iframe >
1Asynchronous JavaScript and XML
17
Um nun ein Event auszulosen, das den History-Status der Applikation andert, muss
History.newItem() mit einem validen Token als Parameter aufgerufen werden:
Listing 19: History Manipulation
1 public void manipulateHistory(Event event) {
2 History.newItem("page" + event.getSelectedItem ());
3 }
16. History Handler
Wurde mit Hilfe von History.newItem() die History manipuliert, muss auf die Anderung
reagiert und der Zustand der Anwendung anhand des erhaltenen Tokens geandert wer-
den. Hierzu bietet GWT die Moglichkeit so genannte ValueChangeHandler fur History-
Events zu definieren. Innerhalb dieses Handlers wird im Normalfall das Token geparst
und der Zustand der Anwendung entsprechend verandert.
Listing 20: History Manipulation
1 History.addValueChangeHandler(
2 new ValueChangeHandler <String >() {
3 public void onValueChange(ValueChangeEvent <String > event) {
4 String historyToken = event.getValue ();
5 // Parse the history token
6 // Change application state
7 }
8 }
Sind die beiden Teile, also das Auslosen von Events und das Reagieren auf diese,
implementiert, kann man Anwendungen mit URLs ausstatten, die einen Status wider-
spiegeln. Wird bei solchen Anwendungen mittels Vor- bzw. Zuruck-Buttons navigiert
oder uber Lesezeichen auf die Anwendung zugegriffen, ist der Entwickler in der Lage
anhand dieser Anderungen den Zustand der Applikation zu andern. Somit bietet ei-
ne GWT-Applikation neben dynamischen Bedienelementen und schneller Reaktionszeit
ebenfalls die Moglichkeit uber gewohnte Mechanismen des Browsers zu navigieren.
18
Teil VI.
Anhang
Literatur
[Inca] Google Inc. Coding basics - deferred binding. http://code.google.com/intl/
de/webtoolkit/doc/latest/DevGuideCodingBasicsJSNI.html.
[Incb] Google Inc. Coding basics - history. http://code.google.com/intl/de/
webtoolkit/doc/latest/DevGuideCodingBasicsHistory.html.
[Incc] Google Inc. Coding basics - javascript native interface (js-
ni). http://code.google.com/intl/de/webtoolkit/doc/latest/
DevGuideCodingBasicsDeferred.html.
[Incd] Google Inc. Google wave: Powered by gwt. http://code.google.com/intl/de/
events/io/2009/sessions/GoogleWavePoweredByGWT.html.
[Ince] Google Inc. Google web toolkit. http://code.google.com/intl/de/
webtoolkit/.
[Incf] Google Inc. Google web toolkit architecture: Best practices for architecting
your gwt app. http://code.google.com/intl/de/events/io/2009/sessions/
GoogleWebToolkitBestPractices.html.
[Incg] Google Inc. Javascript object javadoc. http://google-web-toolkit.
googlecode.com/svn/javadoc/2.0/com/google/gwt/core/client/
JavaScriptObject.html.
[ste] cromwellian stefan.haustein, joelgwebber. Quake ii gwt port. http://code.
google.com/p/quake2-gwt-port/.
[Wik] Wikipedia. Proxy pattern. http://en.wikipedia.org/wiki/Proxy_pattern.
19