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Einleitung Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten kennen keinen Unterschied hinsichtlich der Geschlechter. Dennoch sind in der Literatur oft Anmerkungen wie „… befällt häufiger Männer als Frauenbeziehungsweise befällt häufiger Frauen als Männerzu finden. Epidemiologi- sche Studien zeigen, dass Frauen bessere Überlebens- raten bei schweren Infektionskrankheiten und Trau- mata haben als Männer [1 4]. Hier spielen, neben dem Immunsystem, hormonellen Faktoren und geschlechtsspezifischen anatomischen Gegebenheiten auch gender-spezifische, also unterschiedliche soziale Funktionen und Wahrnehmung von Männern und Frauen sowie wirtschaftliche Faktoren eine mit- entscheidende Rolle. Infektionen, Sex und Gender Geschlechtsspezifische Hormone und anatomische Gegebenheiten spielen bei der Häufigkeit von Infektio- nen bei Mann und Frau eine Rolle. Schwangerschaft. Besonders hervorzuheben sind hier Infektionen während der Schwangerschaft, da hier eine erhöhte Infektionsdisposition gegeben ist. Infektions- krankheiten, wie z. B. die sonst eher harmlose Varizel- len-Infektion, sind während der Schwangerschaft mit erheblichen Komplikationen assoziiert. Auch Tuber- kulose zeigt sich in der Schwangerschaft als schwer therapierbare Infektionskrankheit mit kompliziertem Verlauf [6]. In der Schwangerschaft kommt es abgese- hen von den veränderten anatomischen Verhältnissen zu gravierenden hormonellen Veränderungen: Östra- diol und Progesteron steigen im zweiten und dritten Trimester dramatisch an. Gleichzeitig zeigen sich immunologische Veränderungen mit einer stimulier- ten T-Helfer-2- (Th-2) Antwort, welche die Immun- antwort reguliert [5]. Diese Veränderungen im Immunsystem sind während der Schwangerschaft notwendig, um die genetisch unterschiedliche Frucht tolerieren zu können [7]. Gibt es Geschlechterunterschiede bei Infektionen? Magda Diab-Elschahawi, Elisabeth Presterl Krankenhaushygiene up2date 8 ê 2013 ê DOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0033-1344235 ê VNR 2760512013141213604 Nicht nur beim Reden und beim Einparken unterscheiden sich Mann und Frau. Auch hin- sichtlich des Infektionsrisikos und der Immunologie von Impfungen zeigen sich ge- schlechts- und genderspezifische Unterschiede ein Auftrag für die Gesundheitspolitik. Infektionen und Gender Biologie (Sex) Anatomie Hormonhaushalt Immunsystem Gender Sozialisierung Rolle Verhalten Nosokomiale Infektionen 101 Heruntergeladen von: Thieme Verlagsgruppe. Urheberrechtlich geschützt.

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Einleitung

Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten kennen keinenUnterschied hinsichtlich der Geschlechter. Dennochsind in der Literatur oft Anmerkungen wie „… befällthäufiger Männer als Frauen“ beziehungsweise „befällthäufiger Frauen als Männer“ zu finden. Epidemiologi-sche Studien zeigen, dass Frauen bessere Überlebens-raten bei schweren Infektionskrankheiten und Trau-mata haben als Männer [1–4]. Hier spielen, nebendem Immunsystem, hormonellen Faktoren undgeschlechtsspezifischen anatomischen Gegebenheitenauch „gender-spezifische“, also unterschiedlichesoziale Funktionen und Wahrnehmung von Männernund Frauen sowie wirtschaftliche Faktoren eine mit-entscheidende Rolle.

Infektionen, Sex und Gender

Geschlechtsspezifische Hormone und anatomischeGegebenheiten spielen bei der Häufigkeit von Infektio-nen bei Mann und Frau eine Rolle.

Schwangerschaft. Besonders hervorzuheben sind hierInfektionenwährend der Schwangerschaft, da hier eineerhöhte Infektionsdisposition gegeben ist. Infektions-krankheiten, wie z.B. die sonst eher harmlose Varizel-len-Infektion, sind während der Schwangerschaft miterheblichen Komplikationen assoziiert. Auch Tuber-kulose zeigt sich in der Schwangerschaft als schwertherapierbare Infektionskrankheit mit kompliziertemVerlauf [6]. In der Schwangerschaft kommt es abgese-hen von den veränderten anatomischen Verhältnissenzu gravierenden hormonellen Veränderungen: Östra-diol und Progesteron steigen im zweiten und drittenTrimester dramatisch an. Gleichzeitig zeigen sichimmunologische Veränderungen mit einer stimulier-ten T-Helfer-2- (Th-2) Antwort, welche die Immun-antwort reguliert [5]. Diese Veränderungen imImmunsystem sind während der Schwangerschaftnotwendig, um die genetisch unterschiedliche Fruchttolerieren zu können [7].

Gibt es Geschlechterunterschiedebei Infektionen?Magda Diab-Elschahawi, Elisabeth Presterl

Krankenhaushygiene up2date 8 ê2013 êDOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0033-1344235 êVNR 2760512013141213604

Nicht nur beim Reden und beim Einparken unterscheiden sich Mann und Frau. Auch hin-sichtlich des Infektionsrisikos und der Immunologie von Impfungen zeigen sich ge-schlechts- und genderspezifische Unterschiede – ein Auftrag für die Gesundheitspolitik.

Infektionen und Gender

Biologie (Sex)█ Anatomie█ Hormonhaushalt█ Immunsystem

Gender█ Sozialisierung█ Rolle█ Verhalten

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Autoimmunerkrankungen. Ähnliches dürfte für dieBeobachtung gelten, dass Frauen häufiger an Auto-immunerkrankungen leiden als Männer [7]. Nebengenetischen und Umweltfaktoren dürften bei derManifestation von Autoimmunerkrankungen Sexual-hormone eine wichtige Rolle spielen. Hier wird einEinfluss von Östrogenen auf die Immunantwort ver-mutet: Östrogene stimulieren die Th-2-Antwort, wel-che allgemein T-Helfer-Lymphozyten zur Bildung vonTh-2-Zytokinen anregen, was letztlich die Antikörper-bildung fördert [8]. Somit ließe sich in Analogie zurSchwangerschaft die erhöhte Neigung zu Autoimmun-erkrankungen beimweiblichen Geschlecht erklären.

Die unterschiedliche Hormonausstattung der

Frau ist ein Faktor, der das Risiko für Autoimmun-

erkrankungen erhöht.

Die meisten Daten über die Geschlechterverteilung vonInfektionskrankheiten sind demografischer Art.Vieleepidemiologische Studien zeigen als Teilresultat z.B.die unterschiedliche Betroffenheit von Männern undFrauen gegenüber Krankheiten, Komorbiditäten oderRisikofaktoren mit den daraus resultierenden Konse-quenzen. Die Unterschiede in Ursachen und Ätiologiebleiben allerdings oft unberücksichtigt. Ebenso findenUnterschiede in Diagnose und Behandlung noch kaumNiederschlag in der verfügbaren Literatur. Der Zweigder sog. „Genderforschung“ ist zunehmend bemüht,ebensolche Daten zu liefern. Auswirkungen auf sozialeund oder wirtschaftliche Aspekte bei Männern undFrauen sind zu erwarten.

Geschlechtsabhängige Morphologie. Bei den Ursachenfür genderspezifische Infektionskrankheiten spieltganz offensichtlich die unterschiedliche Morphologievon Mann und Frau eine wesentliche Rolle. So zeigenz.B. sowohl Harnwegsinfektionen wie auch Ge-schlechtskrankheiten einen deutlichen Unterschiedin ihrer Manifestation bei beiden Geschlechtern. Derunkomplizierte Harnwegsinfekt der Frau stellt eineeigene klinische Entität dar und das findet auch schonseit langem Niederschlag in den entsprechendenTherapieempfehlungen [9]. So bedarf der unkompli-zierte Harnwegsinfekt der Frau einer Behandlungs-dauer von 1–3 Tagen, während ein Harnwegsinfekt beiMännern immer nach Abklärung einer Komplikationverlangt und eine längere Behandlungsdauer vonnötenist [10].

Gender-Unterschiede bei Sepsis

Ursachen. Bei Männern geht eine Sepsis meist aufInfektionen der Atemwege zurück, während sie beiFrauen häufiger auf Infektionen im Urogenitaltraktzurückzuführen ist. Entsprechend findet man auchbei der Erregerverteilung bei Sepsis Geschlechts-unterschiede: Mikrobiologisch findet man bei Män-nern eher grampositive Infektionserreger und beiFrauen eher gramnegative Erreger als Ursache füreine Sepsis.

Die Erregerverteilung bei der Sepsis ist bei Männern

und Frauen unterschiedlich.

Mortalität. Obwohl die Inzidenz der Sepsis bei Män-nern wesentlich höher ist als bei Frauen–unter denSepsispatienten finden sich rund 25% mehr Männerals Frauen [11]–wird die Gender-Rolle bei der sepsis-assoziierten Mortalität in der Literatur noch kontroversdiskutiert [1,3–5,11,12]. Mehrere Beobachtungs-studien deuten darauf hin, dass Frauen bei schwererSepsis ein geringeres Sterblichkeitsrisiko haben alsMänner bzw. eine verminderte Inzidenz septischerKomplikationen nach Trauma [1,2]. Diese besserePrognose beimweiblichen Geschlecht könnte durch dieerhöhten Spiegel des antiinflammatorischen IL-10mitbedingt sein. Andererseits gibt es auch Studien,die keinen Unterschied in der mit Sepsis assoziiertenMortalität zwischen Männern und Frauen fanden[1,3–5,11,12].

Noch unklar ist die Datenlage hinsichtlich eines

Zusammenhangs zwischen dem Geschlecht und

der Sepsis-Sterblichkeit.

Eine Studie von Eachempati und Kollegen fand im Rah-men einer retrospektiven Auswertung prospektivgesammelter Daten von Patienten auf einer chirurgi-schen Intensivstation keinen signifikanten Unterschiedin der sepsisassoziierten Mortalität zwischen Männernund Frauen [5]. In der Altersgruppe der 80- bis 89-Jäh-

Gibt es einen geschlechtsspezifischenUnterschied bei Infektionen?

Ja, immunologisch bedingt:

█ angeborenes Immunsystem (Innate Immunity)█ erworbene Immunität

z. B.: immunologische und hormonelle Unterschiede

bei parasitären Infektionen

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rigen war in dieser Studie die Sterblichkeit der Frauenallerdings signifikant höher. Wichmann und Kollegenfanden zwar eine erhöhte Inzidenz der Sepsis beimännlichen Patienten auf einer chirurgischen Inten-sivstation, allerdings keinen Unterschied in der auf dieSepsis bezogenen Letalität [3]. Zwei rezente Studienvon Pietropaoli und Kollegen und Nachtigall und Kol-legen haben gezeigt, dass Frauen mit schwerer Sepsisein höheres Risiko haben, im Spital zu versterben alsMänner. Sowohl hormonelle Unterschiede als auchUnterschiede in der Patientenbetreuung wurden alsmögliche Ursachen in Erwägung gezogen, konntenaber in diesen beiden Studien nicht bestätigt werden[11,12].

Geschlechtskrankheiten und Gender

Gerade bei Geschlechtskrankheiten spielt neben derimmunologisch-anatomischen Komponente die„Genderrolle“, d.h. die Sozialisierung der Geschlechterim öffentlichen wie auch im privaten Bereich einebedeutende Rolle.

Symptomatik. Geschlechtskrankheiten kommen beiMännern und Frauen vor. Die Symptomatik ist aller-dings bei beiden Geschlechtern deutlich unterschied-lich. Sowohl bei Gonorrhö, Syphilis und Chlamydien-Infektionen haben Frauen wesentlich weniger deut-liche Beschwerden als Männer, was dazu führt, dass dieDiagnose häufiger bei Männern gestellt wird. Dies wie-derum schlägt sich in den Statistiken dieser melde-

pflichtigen Erkrankungen nieder. Dennoch sind dieAuswirkungen für Frauen mit chronischem Krankseinund Unfruchtbarkeit tiefgreifend.

Geschlechtskrankheiten wirken sich bei Frauen

meist gravierender aus als bei Männern.

Darüber hinaus kann es bei Infektionen während derSchwangerschaft zur Schädigung des ungeborenenKindes kommen. Ein Beispiel hierfür ist die konnataleSyphilis. Dank der heute in industrialisierten Ländernüblichen Vorsorgeuntersuchungen kann der konnata-len Syphilis vorgebeugt werden. Dennoch tritt sie beiKindern von Müttern, die keinen immer zur Verfügungstehenden Zugang zum Gesundheitssystem haben,weiterhin auf. Ebenso ist diese Erkrankung in armenLändern, bei denen keine Vorsorgeuntersuchungendurchgeführt werden können, nach wie vor ein Pro-blem. Genaue Zahlen darüber sind allerdings in derLiteratur nicht vorhanden.

Übertragungsrisiko.Wenn es um die Übertragungs-raten von Geschlechtskrankheiten geht, so verhält essich im Gegensatz zur Symptomatik genau andersherum. Die Wahrscheinlichkeit der Übertragung einerGeschlechtskrankheit vom Mann auf die Frau istwesentlich höher als umgekehrt. Die Wahrscheinlich-keit, vom Sexualpartner mit Gonorrhö angesteckt zuwerden, ist bei Frauen mit 60–90% als sehr hoch zuwerten und liegt bei Männern im Gegensatz nur bei20–30% [13].

100

90

80

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% D

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bei M

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MedianLand

Chlamydien Gonorrhö Syphilis

EE SK LV TR CZ FI PT IT EL SE BE UK NL DK FR NO DE MT SI

Abb.1 Verteilung unterschiedlicher Geschlechtskrankheiten bei Männern in der EU in 2008 (Quelle: ECDC 2009 [15]).

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Bei der Übertragung von Geschlechtskrankheiten

spielen die sozialen Determinanten eine wichtige

Rolle.

Männer als initiativeres Geschlecht nehmen auch oftdas Risiko auf sich. Frauen–auch in entwickelten Län-dern–schaffen es oft nicht, die notwendigen Strategienzum Selbstschutz durchzusetzen. Das gilt besonders fürjunge Mädchen, wie Umfragen beweisen. In ihrer wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Stellung sind vieleFrauen nach wie vor von Männern abhängig. Männerhaben zum Großteil nach wie vor sozial wie auch öko-nomisch gesehen Macht. Es besteht in vielen Gesell-schaften auch heute noch die Furcht der Frauen, ver-lassen zu werden, da geschiedene Frauen und derenKinder dort diskriminiert werden. Ebenso ist die wirt-schaftliche Situation durch denWegfall des Verdienstesdes Partners in solchen Beziehungen ein großes Pro-blem. In vielen Ländern ist die Verweigerung von ehe-lichem Geschlechtsverkehr immer noch illegal und dieAngst vor Gewalttätigkeit groß. Dazu kommt, dassFrauen öfter „Unsafe Sex“ ertragen, bevor ihre KinderMangel leiden.

Jugendliche im Alter von 13–19 Jahren haben sich alsbesonders vulnerable Gruppe in Bezug auf den Erwerbvon Geschlechtskrankheiten erwiesen; hier spielt v.a.das Risikoverhalten der Jugendlichen in dieser Alters-gruppe eine erhebliche Rolle [14]. Pedlow und Kollegenzeigten in ihrem Review, dass ein früher Beginn derPubertät bei Mädchen mit einer höherenWahrschein-lichkeit einhergeht, Risikoverhalten zu zeigen, oft älteremännliche Partner zu wählen und dadurch auch einhöheres Risiko zu haben, eine Geschlechtskrankheit zuakquirieren.

Jugendliche gehören bezüglich der Geschlechts-

krankheiten zu einem besonders vulnerablen

Personenkreis.

Epidemiologie. Laut WHO traten im Jahre 1999 welt-weit 340 Millionen neue Geschlechtskrankheiten auf,davon entfallen auf Syphilis 12 Millionen, Gonorrhö62 Millionen, Chlamydien-Infektionen 92 Millionenund Trichomonaden-Infektionen 174 Millionen [13].Die Verteilung dieser Geschlechtskrankheiten inner-halb Europas ist in Abb.1 zu sehen [15]. Die Datenstammen aus einer ECDC-Studie über HIV und Ge-schlechtskrankheiten in Europa. Ein weiterer europäi-scher Bericht zeigt die epidemiologische Besonderhei-ten der 3 häufigen Geschlechtskrankheiten Chlamy-dien, Gonorrhö und Syphilis in den Jahren 1998–2007in Europa [16]. In diesem Bericht ist auch die unter-

Dänemark

Estland

Finnland

Frankreich

Lettland

Malta

Niederlande

Norwegen

Portugal

Slowenien

Schweden

Türkei

Großbritannien

25 766

2 480

13 973

4 620

711

68

7 801

22 677

156

201

47 100

205

121 986

0 10 20 30 40 50%

weiblicha männlich

60 70 80 90 100 N

w m

Zypern

Tschechien

Dänemark

Estland

Finnland

Frankreich

Griechenland

Italien

Lettland

Malta

Niederlande

Norwegen

Portugal

Slowakei

Slowenien

Schweden

Türkei

Großbritannien

0 10 20 30 40 50%

weiblichb männlich

60 70 80 90 100 N

5

1 149

360

174

194

889

201

201

669

53

1 827

238

74

120

39

642

518

18 710

w m

Abb.2a– c Unterschiedliche Verteilung von Chlamydien (a), Gonorrhö (b) und Syphilis (c)zwischen Männern und Frauen pro EU-Land in 2007 (Quelle: ESSTI Annual Report 2008[15, 16]). Fortsetzung (Abb.2c) siehe nächste Seite.

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schiedliche Verteilung dieser 3 Geschlechtskrankheitenzwischen Männern und Frauen deutlich zu sehen(Abb.2).

Einflussfaktor Beruf und Genderauf Infektionskrankheiten

Berufliche Exposition. Eine weitere wichtige Rolle beider Geschlechtsverteilung von Infektionskrankheitenspielt die unterschiedliche Exposition beider Ge-schlechter durch Beruf und soziale Rollenverteilung.Das gilt v. a. für Krankheiten wie Zoonosen oder para-sitäre Erkrankungen mit einem silvatischen Zyklus. Sosind Männer z.B. bei der Bilharziose–verursacht durchSchistosoma mansoni– in Tansania wesentlich häufigerbetroffen als Frauen. Die von Schnecken freigesetztenSchistosoma-Larven dringen bei Kontakt mit kontami-niertemWasser durch die Haut des Menschen ein undwandern über Lymph- und Blutgefäße in die Leber, wosie sich weiterentwickeln. Da Männer in Tansania alsFischer in den ufernahen Gewässern in ihrer traditio-nellen Fischtechnik imWasser stehend fischen, kom-men sie mit diesen Infektionserregern in Kontakt underkranken.

Durch ihr unterschiedliches Verhalten bzw. den

Beruf sind Männer und Frauen (v. a. in Entwick-

lungsländern) auch unterschiedlichen Infektions-

erregern ausgesetzt.

Wie sich eine vornehmlich „männliche“ Infektiondurch die Verbesserung bzw. Änderung der Gesell-schaft und der Erwerbstätigkeit verändern kann, zeigtdas Beispiel von fungalen Augeninfektionen durch diePilze Acremonium sp.und Fusarium sp.Diese Augen-infektionen werden üblicherweise begünstigt durchVerletzung des Auges, z.B. durch kleine Splitter. In einerepidemiologischen Studie aus Brasilien von Laspinaund Kollegen über einen Zeitraum von 13 Jahren spiel-ten Verletzungen eben bei 50% der untersuchten Fälleeine Rolle, wobei diese Verletzungen sehr minimal seinkönnen. In der Studie über Cornea-Infektionen warenzwei Drittel der 660 eingeschlossenen Patienten Män-ner. Diese arbeiteten vorwiegend im Wald und in derLandwirtschaft und waren zwischen 30 und 59 Jahrealt [17]. Hingegen zeigte eine Studie aus Italien überPilzinfektionen im Auge keinen Unterschied in derInfektionsprävalenz zwischen Männern und Frauen.Die Risikofaktoren waren hier Ulzera und Manipula-tionen an den Augen [18]. Bei der posttraumatischen

Endophthalmitis zeigte sich ebenfalls kein Unterschiedder Geschlechter [19].

Augenverletzungen begünstigen den Eintritt

pathogener Pilzsporen in die Cornea.

Einfluss der Impfung. Eine sehr alte epidemiologischeStudie aus dem Jahre 1994 aus Schweden von Eriksonund Kollegen ergab bei Frauen die zwischen 1780 und1785 geboren waren, deutliche Unterschiede im Hei-ratsalter sowie im Alter der Geburt ihres ersten Kindes.Die Fertilitätsrate war bei diesem Kollektiv ebenfallsdeutlich unterschiedlich. Damals gab es bereits dieMöglichkeit der Pockenimpfung nach Jenner. Frauen,die geimpft waren, heirateten im Durchschnitt mit25 Jahren während Frauen, die eine Pockeninfektiondurchgemacht hatten, erst mit 31 Jahren heirateten[20].

Zypern

Tschechien

Dänemark

Estland

Finnland

Frankreich

Griechenland

Italien

Lettland

Malta

Niederlande

Norwegen

Portugal

Slowakei

Slowenien

Schweden

Türkei

Großbritannien

0 10 20 30 40 50%

weiblichc männlich

60 70 80 90 100 N

10

822

90

76

188

570

3252

712

301

12

559

61

112

233

28

238

940

2680

w m

Fortsetzung Abb.2 Primär- und Sekundärstadien: Italien, Großbritannien; Primär-, Sekun-därstadien, frühe latente Stadien: Dänemark, Frankreich, Deutschland, Portugal, Slowe-nien; Primär-, Sekundärstadien, latente Stadien: Zypern, Malta, Niederlande, Norwegen,Spanien, Schweden; alle Stadien: Tschechien, Estland, Finnland, Lettland, Slowakei, Türkei.

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Erregerspezifische Geschlechtspräferenz. Bakterien,Viren, Pilze und andere Infektionserreger kennen kei-nen Geschlechtsunterschied? Möglicherweise habenmanche Bakterien doch eine Präferenz für Geschlech-ter. In der Statistik über die Demografie von invasivenInfektionen durch gegen Methicillin resistente Staphy-lococcus aureus (MRSA) zeigt sich eine deutlich höhereInfektionsrate bei Männern als bei Frauen (Abb.3) [21].

Impfungen und Immunantwort

Impfungen, Immunantwort und Geschlecht

Dasmenschliche Immunsystem ist nicht nur durch eineVielzahl von somatischen Genen kodiert, sondern auchbeeinflusst durch die sog. GeschlechtschromosomenX und Y sowie durch die Geschlechtshormone Testos-teron, Östrogen und Progesteron. Der Einfluss derGeschlechtschromosomen ist bereits in der unter-schiedlichen Differenzierung von Organen, insbeson-dere der Geschlechtsorgane, noch vor der Ausbildungder hormonproduzierenden Gonaden gegeben. DieGeschlechtshormone sowie die v.a. auf dem X-Chro-mosom lokalisierten Gene und die autosomalen Gene,die Bausteine des Immunsystems codieren, beeinflus-sen das angeborene wie das erworbene Immunsystem;sie beeinflussen also generell die Entzündungsreaktionbei Infektionen, aber auch die Autoimmunität [22].Daher zeigt die Immunantwort auf Impfungen sowohlin der Kindheit als auch im Erwachsenenaltergeschlechtsspezifische Unterschiede. Die zugrunde lie-gendenMechanismen sind bisher allerdings noch nichtausreichend geklärt und dürften auch von dem jewei-ligen Impfstoff abhängen [22].

Die Immunantwort zeigt aufgrund unterschied-

licher Hormontiter und X-chromosomaler Eigen-

schaften geschlechtsspezifische Unterschiede.

Anhand einiger Impfungen sollen nachfolgend die inder Literatur beschriebenen geschlechtsspezifischenUnterschiede nach Impfungen beschrieben werden(s. auch Abb.4).

Gelbfieber. Hierbei handelt es sich um eine durch Mos-kitos übertragene Infektionskrankheit, die in Südame-rika, der Karibik und Afrika endemisch ist. Zur Präven-tion steht ein attenuierter Lebendimpfstoff (17D viralerImpfstamm) zur Verfügung.

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede nach Gelb-fieberimpfungmit dem 17D-Impfstoff spiegeln sich v.a.in der erweiterten angeborenen Immunantwort undden erhöhten Nebenwirkungen bei Frauen wider, abernicht in der Gesamtwirksamkeit dieses Impfstoffes. Ineiner Studie von Gaucher und Kollegen konnte eineunterschiedliche Genexpression bei Männern undFrauen unmittelbar nach erfolgter Impfung mit dem17D-Gelbfieberimpfstoff nachgewiesen werden [23].Hier war es die vermehrte Expression vonmit dem Toll-like Rezeptor (TLR) assoziierten Genen (die die Inter-feronproduktion aktivieren), die eine angepassteImmunantwort vorhersagen konnte. Am Tag 3, 7 oder10 nach erfolgter Impfung wurden 660 Gene beiFrauen, allerdings nur 67 Gene bei Männern unter-schiedlich exprimiert. Diese Studie zeigt, dass die überden TLR gesteuerte Interferonproduktion nach derGelbfieberimpfung mit dem 17D-Impfstoff bei Frauengrößer ist als bei Männern [23].

Die Auswertung der Ergebnisse des „US Vaccine Ad-verse Event Reporting Systems (2000–2006)“ zuNebenwirkungen nach Gelbfieberimpfung mit dem17D-Impfstoff zeigt, dass 61% der Nebenwirkungenbei Frauen auftraten, wobei Frauen auch mehr lokaleNebenwirkungen zeigten als Männer–ein Hinweis aufdie stärker ausgeprägte angeborene Immunantwort beiFrauen. Da es sich bei dem „US Vaccine Adverse EventReporting Systems (2000–2006)“ um ein passivesMeldesystem handelt, kann dieser Unterschied aller-dings auch daran liegen, dass Frauen eher geneigt sind,Nebenwirkungen zu melden als Männer [22].

Frauen reagieren häufig immunologisch besser

auf die Impfung, haben aber auch häufiger Neben-

wirkungen.

64,59 %

35,41 %

Abb.3 MRSA-Ver-teilung bei beidenGeschlechtern,Deutschland 2012(Quelle: Robert-Koch-Institut: Infek-tionsepidemiologi-sches Jahrbuch[32]).

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Influenza. Die Grippe ist eine schwere virale Infek-tionskrankheit und kehrt jährlich wieder. Aufgrund desständigen Antigen-Drifts muss die Influenza-Impfungjährlich wiederholt werden. Herkömmlich werdentrivalente inaktivierte Influenza-Impfstoffe verwendet.Influenza-Durchimpfungsraten bei Männern undFrauen sind vergleichbar. Studien mit diesen gängigenImpfstoffen zeigen sowohl bei über 18-Jährigen alsauch bei über 65-Jährigen durchwegs eine erhöhtehumorale Immunantwort, gemessen an erhöhteninhibitorischen Hämagglutinationstitern, sowohl beiFrauen als auch bei Männern. Frauen produzierten indieser Studie von Engler RJ und Kollegen auf die halbeImpfstoffdosis dieselbe Antikörperantwort wie Männerauf die ganze Impfstoffdosis [24]. Gleichzeitig zeigtesich bei Frauen eine höhere Anzahl an unerwünschtenReaktionen.

Masern, Mumps und Röteln. Diese 3 Infektionskrank-heiten werden allgemein als „normale“ Kinderkrank-heiten betrachtet und in ihren Auswirkungen unter-schätzt. Die Durchimpfungsraten bei Masern-Mumps-Röteln (MMR) sind weltweit bei Mädchen und Jungengleich hoch. Nach Impfungmit dem attenuiertenMMR-Lebendimpfstoff lassen sich bei Mädchen über 15 Jah-ren, die die MMR-Impfung im 2.–15.Lebensmonaterhalten haben, höhere IgG-Antikörper gegen MMRnachweisen als bei gleichaltrigen Jungen.

Statistische Modelle geben Alter bei der Impfung

und weibliches Geschlecht als die 2 wichtigsten

Einflussfaktoren für Antikörper-Persistenz an [25].

Bei Kindern zwischen dem 5.–10.Lebensjahr, dieüblicherweise eine Masernimpfung zwischen 6 und59 Monaten erhalten haben, ist die Antikörperantwortallerdings gleich [26]. Nebenwirkungenwaren auch beidiesem Impfstoff bei Mädchen höher als bei Jungen, mitder einzigen Ausnahme der Purpura Schönlein Hen-noch, die häufiger bei Jungen nach MMR-Impfung auf-tritt [27].

Hepatitis. Virale Hepatitiden werden durch viele ver-schiedene Viren verursacht. Gegen Hepatitis A undHepatitis B stehen Impfstoffe zur Verfügung. Frauenbilden sowohl auf den inaktivierten Hepatitis-A-Impf-stoff als auch auf den rekombinanten Hepatitis-B-Impfstoff allein sowie auf den kombinierten Impfstoffgegen Hepatitis A und B höhere Antikörpertiter alsMänner. Multivariate Analysen haben gezeigt, dass

männliches Geschlecht ein signifikanter Einflussfaktorfür eine fehlende Serokonversion nach Hepatitis-B-Impfung darstellt. Auch bei den Hepatitis-Impfungenwerden häufiger unerwünschte Nebenwirkungen beimweiblichen Geschlecht beobachtet [22].

Frauen bilden nach Hepatitis-Impfung generell

höhere Antikörpertiter als Männer.

Norovirus-Gastroenteritis

Salmonellose

Kryptosporidiose

EHEC-Erkrankung

Rotavirus-Erkrankung

Shigellose

E.-coli-Enteritis

Campylobacter-Enteritis

Influenza

Meningokokken, invasive Erkrankung

Hepatitis A

Giardiasis

Yersiniose

Tuberkulose

Hepatitis C

Hepatitis B

Malaria

Adenovirus-(Kerato-) Konjunktivitis

HIV-Infektion

Syphilis

0,58

0,99

0,99

1,00

1,07

1,08

1,08

1,16

1,17

1,17

1,22

1,23

1,54

1,58

2,23

2,50

3,00

3,87

9,84

Inzidenzquotienten männlich/weiblich (logarithmisch)

0,1 1,0 10,0 100,0

mehr männlicheFälle

mehrweibliche

Fälle

Abb.4 Verhältnis von Inzidenzen (Inzidenzquotient) männlicher und weiblicher Fälle pro100000 Einwohner der 20 am häufigsten gemeldeten Krankheiten; Deutschland, 2010(Quelle: Robert-Koch-Institut: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch [32]).

Fazit für die Praxis

Zusammenfassend lässt sich aus den vorliegenden

Daten sagen, dass Frauen auf Impfungen besser

ansprechen als Männer. Das betrifft sowohl die zellu-

läre als auch die erworbene humorale Immunant-

wort. Unerwünschte Wirkungen bzw. Nebenwirkun-

gen sind bei allen o. g. Impfungen bei Frauen stärker

ausgeprägt als bei Männern.

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Impfungen und Gender

Abgesehen von den immunlogischen und biologischenFaktoren gibt es bei Impfungen auch geschlechtsspezi-fische Unterschiede aufgrund der unterschiedlichenSozialisation von Frauen und Männern.

Die WHO hat im Jahr 2010 im Rahmen ihres Pro-gramms zur Frauengesundheit eine Literaturübersichtzu Gender-Unterschieden und ihren Gründen bei Imp-fungen herausgegeben. Diese Übersichtsstudie wurdevom Schweizer Zentrum für Internationale Gesundheitund dem Schweizer Tropen- und Public Health-Institutdurchgeführt und berücksichtigt v.a. Entwicklungs-länder, die im Fokus derWHO stehen [28]. Mit wenigenlokalen Ausnahmen, in denen sowohl männliche alsauch weibliche Kinder im Geschlechtsvergleich deut-lich weniger geimpft wurden als das gegengleicheGeschlecht, zeigte sich eine Impfrate von 1. Generellgesehen werden also männliche und weibliche Kindergleich oft oder gleich „zu wenig“ geimpft. Das giltsowohl für Teilimpfungen als auch für Vollimpfpro-gramme.Wennman die Indikatoren der verschiedenenStaaten gesamt betrachtet, wie z.B. wirtschaftlicheStärke, Armutsrate, Gesundheit und Gesundheits-versorgung, Bildungsstand, Gleichberechtigung vonFrauen und den humanen Entwicklungsindexbeschreibt, so zeigt sich keine Assoziation mit der Rateder Impfungen im Land. Allerdings korrelieren Armut,mangelnde Bildung und hohe Kindersterblichkeitnegativ mit der Impfrate (s. Abb.4).

Gute Bildung und Ausbildung der Eltern sowie eine

geringe Kindersterblichkeit sind mit einer erhöhten

Bereitschaft zur Impfung assoziiert.

Bildung der Mütter. Neben Ausbildung und Bildungallgemein sind die Erfahrungen der Frauen mit demGesundheitssystem sowie der Zugang zu Informationund die Kommunikation entscheidende Faktoren. Esgibt immer noch viele Kinder, die nicht einmal eineImpfdosis erhalten haben. Genderbedingte Barrieren inBezug auf Zugang zu Gesundheitseinrichtungen findensich v.a. dort, wo Frauen wenig Anerkennung erfahren.Generell werden Frauen für das Kind und dessen Ver-sorgung verantwortlich gemacht. Wenn Frauen dannweniger Zugang zu Bildungssystemen und zu Kommu-nikationsmedien, aber auch zu Gesundheitseinrich-tungen haben, bleiben die Kinder, Impfungen betref-fend, entsprechend unterversorgt. Die verantwort-lichen Mütter wissen meist zu wenig Bescheid. Oft istauch die Information, die von den Gesundheitsversor-gern ausgegeben wird, für die wenig gebildeten Frauennicht verständlich. Man gibt den Müttern die Schuldund sie akzeptieren diese Schuld.

Bildung der Väter. Andererseits ist auch die Erziehungdes Vaters von Bedeutung. Wenn nun Gesundheits-information nur Frauen zugänglich ist, erhalten Män-ner nicht die notwendige Information. Oft sind es aberMänner, die als Haushaltsvorstand bzw. als Versorgerder Familie auch die Entscheidungsmacht über Aus-gaben und über Gesundheitsentscheidungen ihrerKinder haben. Wenn Männer also keine ausreichendeInformation über Impfungen und Impfprogrammehaben, so können sie auch keine mündigen Entschei-dungen treffen. Speziell in Flüchtlingsgruppen sindes Armut, mangelnde Information sowie fehlenderZugang zu Gesundheitssystemen, die eine Barrieredarstellen und die Impfrate weiter herabsetzen [28].

Informationspolitik. Die Analyse von Sterbedaten inden USA zwischen 1968 und 2006 ergab eine signifi-kante Reduktion der Erwachsenensterblichkeit, beson-ders bei Frauen über 65 Jahren nach Einführung des23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoffs(PPV-23) im Jahr 1983 [29].

Generell ist die Sterblichkeit an Infektionskrankheitennatürlich auch durch die Einführung von Antibiotikaund entsprechend verbesserter Gesundheitsversor-gung gesunken.

Fazit für die Praxis█ Bei Impfkampagnen müssen

beide Geschlechter differenziert

angesprochen werden.█ Bezüglich der immunologischen

Unterschiede bei Impfungen

werden noch viele Studien not-

wendig sein, um einen maßge-

schneiderten Ansatz zu finden.█ In Entwicklungsländern ist

Gesundheitsinformation für bei-

de Geschlechter und die Gleich-

berechtigung von Frauen und

Müttern im Hinblick auf eine

Steigerung der Impfraten wichtig.

█ Letztlich darf natürlich die wich-

tige Rolle der Politik sowie der

Medien bei allen volksgesund-

heitlichen Fragestellungen nicht

außer Acht gelassen werden.

Medienpräsenz, Präventionsbot-

schaften sowie das Verwalten

bzw. Verteilen von Ressourcen

und die Vereinnahmungen von

Impfkampagnen sind maßgeb-

lich für Erfolge oder Misserfolge

von Impfkampagnen/-aktionen

verantwortlich (GARI).

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In einer ungarischen Studie wurden Jugendliche, Män-ner wie Frauen, hinsichtlich Motivations- oder Hemm-faktoren einer HPV-Impfung befragt [30]. Obwohl es inUngarn 1200 neue Fälle an Zervixkarzinomen pro Jahrgibt, lassen sich nur 10% der weiblichen Bevölkerungimpfen. Hier muss erwähnt werden, das der Wissens-stand über die Verfügbarkeit eines HPV-Impfstoffes mit35% gering war. 70% haben noch nie von diesem Impf-stoff gehört, manche (25%) glauben nicht an die Wirk-samkeit der Impfung und 80% gaben an, sie würdenmehr impfen, allerdings seien die Kosten zu hoch.Frauen waren zwar wesentlich besser informiert alsMänner, allerdings waren es Männer, die sich die Imp-fung wesentlich häufiger leisten konnten.

Frauen und Männer sind unterschiedlich gut bzw.

schlecht über die Möglichkeiten zur Impfung auf-

geklärt.

In einer amerikanischen Studie von Allen und Kollegenwurden 64 Elternpaare unterschiedlicher ethnischerAbstammung (weiße, schwarze und hispanischeBevölkerungsschicht) befragt bezüglich ihrer Bereit-schaft, ihre Töchter HPV impfen zu lassen. Es zeigte sichdas folgende interessante Ergebnis: Männer hattennoch nie vom humanen Papilloma-Virus gehört undverwechselten es häufig mit Hepatitis. Bei der Verant-wortlichkeit und der Entscheidung, ob geimpft werdensoll, übertrugen die Männer die Entscheidung häufigan ihre Ehefrauen, wobei nur hispanische Frauen einegemeinsame Entscheidung einforderten. Generellherrschte Besorgnis über die Sicherheit und dieNebenwirkungen der Impfstoffe und ein Misstrauengegenüber den Gesundheitsversorgern und den phar-mazeutischen Firmen [31].

Der unterschiedliche soziale Zugang beider

Geschlechter zu Impfungen macht scheinbar

auch nicht vor dem reiferen Alter halt.

Eine Studie, bei der eine Telefonumfrage bei Norwe-gern über 65 Jahre (N=354) durchgeführt wurde, ergabfolgende Ergebnisse: Zusammenlebende Paare, dieschon zu einem früheren Zeitpunkt gegen Grippegeimpft wurden, zeigten eine Akzeptanz der Influen-zaimpfung von 86%. Bei Menschen, die früher niegegen Influenza geimpft wurden, lassen sich Fraueneher impfen als Männer, wenn der Ehemann ebenfallsgeimpft wird. Und Männer, die sich bereits frühergegen Grippe impfen lassen hatten, waren eher gewilltsich weiter impfen zu lassen, wenn die Ehefrau auchgeimpft wird. Am schlechtesten war die Resonanz beiAlleinlebenden ohne vorausgegangene Grippeimpfungsowie gemeinsam lebenden Paaren, die noch nie gegenGrippe geimpft wurden (10–20%) [32].

Interessenkonflikt: Die Autorinnen geben an, dass keinInteressenkonflikt besteht.

Akzeptanz von Präventionskampagnen█ Politik–Meinungsträger– Präventionsbotschaften█ Medienpräsenz█ individueller Informationsstand█ Zugang zu Information█ individuelles Bedrohungspotenzial

Kernaussagen

Nicht nur die anatomischen Unterschiede von Frauen

und Männern tragen zu den unterschiedlichen Mani-

festationen und Häufigkeiten von Infektionskrank-

heiten bei beiden Geschlechtern bei, sondern auch

weitere wichtige Faktoren wie Hormone, Immun-

system und ihre Gender-Rolle in der Gesellschaft.

Diese Unterschiede sind im Hinblick auf Präventiv-

maßnahmen zunehmend zu berücksichtigen.

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Über die Autorinnen

Magda Diab-Elschahawi

Dr. MSc. Nach wissenschaftlichen Auslandsaufenthalten

in den USA und England tätig an der Medizinischen Uni-

versität Wien als Fachärztin für Hygiene und Mikrobiolo-

gie. Das Thema Gender-Medizin ist ein Schwerpunkt der

Medizinischen Universität Wien.

Elisabeth Presterl

Prof. Dr. Fachärztin für Innere Medizin, Infektiologie und

Tropenmedizin und Fachärztin für Hygiene und Mikro-

biologie. Seit 2010 Leiterin des Klinischen Institutes für

Krankenhaushygiene der Medizinischen Universität Wien.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Elisabeth Presterl MBA

Klinisches Institut für Krankenhaushygiene

Medizinische Universität Wien

Spitalgasse 23

A-1090 Wien

Österreich

E-Mail: [email protected]

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CME-Fragen

█1Welche Chromosomen kodierenfür das Immunsystem?

A Chromosom 8 und 15

B X und Y-Chromosomen

C X-Chromosom und somatische Chromosomen

D die Chromosomen 1, 4, 21

E X-Chromosom und extrachromosomale DNA

█2Welche Aussage ist richtig?Unkomplizierte Harnwegs-infektionen sind häufig…

A bei Männern und Frauen im geschlechtsreifen Alter.

B bei Männern über 60 Jahren.

C bei Frauen mit Diabetes und Niereninsuffizienz.

D bei jungen Frauen ohne morphologische Veränderungen.

E bei Kindern.

█3Welche Aussage ist richtig?Gender beschreibt…

A den Unterschied zwischen Mann und Frau.

B das soziale und wirtschaftliche Rollenbild von Mann und Frau.

C die Benachteiligung von Frauen in Entwicklungsländern.

D die auffälligen Unterschiede zwischen Mann und Frau.

E die richtige Schreibweise für Geschlechtergleichheit.

█4Welche Aussage ist richtig?Bei Geschlechtskrankheitensind Männer meistens…

A häufiger symptomatisch.

B weniger oft behandelt.

C die aktiven Überträger.

D übertherapiert.

E die Leidtragenden von Langzeitfolgen.

█5Welche Aussage ist richtig?In Studien reagieren Frauenauf Impfungen…

A ablehnend.

B mit vielen Rückfragen.

C mit mehr Nebenwirkungen.

D mit einer deutlich höheren Produktion von Antikörpern.

E mit längerer Immunität.

█6Welche der folgenden Antwortenist falsch?

A Frauen leiden häufiger an Autoimmunerkrankungen als Männer.

B Männer haben stärker ausgeprägte Nebenwirkungen nach Impfungen als Frauen.

C Frauen haben bessere Überlebensraten als Männer bei schweren Infektionskrankheiten.

D Bei Impfkampagnen müssen beide Geschlechter differenziert angesprochen werden.

E Ausbildungsgrad der Eltern und Bereitschaft zur Impfung korrelieren positiv.

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CME-Fragen Gibt es Geschlechterunterschiede bei Infektionen?

█7Welcher Faktor spielt bei derGeschlechtsverteilung von Infek-tionskrankheiten keine Rolle?

A berufliche Exposition

B Zoonosen

C soziale Rollenverteilung

D Alter

E parasitäre Erkrankungen

█8Welche der folgenden Antwortenist im Hinblick auf Geschlechts-krankheiten richtig?

A Frauen werden früh symptomatisch.

B Geschlechtskrankheiten sind eine Ursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen.

C Geschlechtskrankheiten stellen in der Schwangerschaft kein Problem für das ungeborene Kind dar.

D Die Wahrscheinlichkeit der Übertragung ist höher von der Frau auf den Mann.

E Soziale Determinanten spielen bei der Übertragung keine Rolle.

█9Welche Geschlechtskrankheit istlaut WHO-Schätzung aus 1999 diehäufigste weltweit?

A Syphilis

B Gonorrhö

C Chlamydien

D Herpes simplex Typ II

E Trichomonaden

█10Welcher Faktor begünstigt fungaleAugeninfektionen?

A Kurzsichtigkeit

B Weitsichtigkeit

C Normalsichtigkeit

D Verletzungen

E Arbeitsplatz im Spital

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