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Gesundheit und Arbeitsfähigkeit pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen
Bestandsaufnahme, Einflussfaktoren und Handlungsbedarfe
Susanne Viernickel, Alice Salomon Hochschule Berlin
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Studie: Strukturqualität und Erzieher_innengesundheit
2
Auftraggeberinnen: Unfallkasse Nordrhein-Westfalen
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Projektlaufzeit: Oktober 2010 bis Dezember 2012
Projektleitung: Prof. Dr. Susanne Viernickel & Prof. Dr. Anja Voss
Alice Salomon Hochschule Berlin
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Dipl. Psych. Elvira Mauz, MPH (Quantitativer Studienstrang)
B.A. Gesundheitskommunikation Maria Schumann, MPH (Qualitativer Studienstrang)
M.A. Frauke Gerstenberg (Qualitativer Studienstrang)
Studentische Mitarbeiterinnen:
Katrin Zbiranski, Sophie Schwab
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Inhalt
3
1. Ziele und Studiendesign
2. Gesundheit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in NRW
3. Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
4. Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und strukturelle Rahmenbedingungen: Ein Wechselverhältnis?
5. Handlungsbedarfe und Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
6. Fazit und Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Inhalt
4
1. Ziele und Studiendesign
2. Gesundheit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in NRW
3. Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
4. Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und strukturelle Rahmenbedingungen: Ein Wechselverhältnis?
5. Handlungsbedarfe und Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
6. Fazit und Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Ziele...
a) Erhebung der Zusammenhänge von Strukturqualität, gesundheitlichen
Belastungen sowie Ressourcen von Erzieherinnen und Erziehern und
positiven wie negativen Beanspruchungsfolgen unter Berücksichtigung
intervenierender Variablen auf individueller, organisationaler und
gesellschaftlicher Ebene (Analyse)
b) Benennung von Eckpunkten für die Konzeption eines betrieblichen
Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagements (Intervention)
c) Erhebung von repräsentativen Daten für Nordrhein-Westfalen
1. Ziele und Studiendesign
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
AusblickAnsätze der Organisationsentwicklung
Risiko- und Schutzfaktorenkonzepte
Theoretische Überlegungen
Settingansatz
Theoretische Grundlagen
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Studiendesign
Grundgesamtheit: alle Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen
Quantitative Befragung = für diese Grundgesamtheit repräsentative schriftliche Erhebung•Mixed-Mode-Design
paralleler Einsatz von schriftlicher Befragung und Online-Erhebung•Einsatz von zwei Fragebögen
1. Fragebogen für die Einrichtung, 2. Fragebogen für die pädagogischen Fach- und Leitungskräfte•Kriterien für die vollständige Teilnahme einer Einrichtung
mindestens zwei ausgefüllte Fachkraftbögen sowie der Einrichtungsbogen
Qualitative Erhebung = vertiefende Interviews mit 14 Teilnehmenden der schriftlichen Befragung•Leitfadengestütztes problemzentriertes Interview
als Validierungs - bzw. Vertiefungsinstrument des Fragebogens•Bildung der Teilstichprobe anhand zentraler Merkmalskategorien
strukturelle Rahmenbedingungen, Gesundheitszustand, Alter•Inhaltsanalytische Auswertung
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Zielsetzung der Repräsentativität für die Kita-Landschaft NRW (öffentliche und freie Träger) wurde erreicht.
Rücklauf und Repräsentativität der quantitativen Daten
• vollständige Fragebögen von 2.744 pädagogischen Fach- und Leitungskräften (ca. 36% Leitungskräfte; n=759)
• vollständige Befragungsunterlagen aus 809 Einrichtungen = 8,88%
• vollständige Einrichtungsinformationen aus 944 Einrichtungen = 10,36%
Angaben in %
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Inhalt
9
1. Ziele und Studiendesign
2. Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in NRW
3. Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
4. Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und strukturelle Rahmenbedingungen: Ein Wechselverhältnis?
5. Handlungsbedarfe und Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
6. Fazit und Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Gesundheit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in NRW
Subjektive Gesundheit: „Wie ist Ihre Gesundheit im Allgemeinen?“ (Minimum European Health Module)
Pädagogische Fach- und Leitungskräfte haben eine schlechtere subjektive Gesundheit als ihre Vergleichsgruppe in der deutschen Bevölkerung.
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Erkrankungen der letzten 12 Monate in % -eigene Diagnose und ärztliche Diagnose
12-Monats-Prävalenzrate:Dunkle Farben: eigene DiagnoseHelle Farben: ärztliche Diagnose
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Psychische Beeinträchtigungen: 30% der Fach- und Leitungskräfte, insgesamt 17% mit ärztlicher Diagnose
Psychovegetatives Erschöpfungssyndrom/ Burnout: 26% der Leitungskräfte (14% mit ärztlicher
Diagnose) und 16% der pädagogischen Fachkräfte ohne Diagnose und 9% mit ärztlicher Diagnose
Depressionen: 8% Leitungskräfte und 6% Fachkräfte (undiagnostiziert), ärztlich diagnostizierte Depressionen: 7% Leitungskräfte und 5% Fachkräfte
Psychische Beeinträchtigungen der Fach- und Leitungskräfte
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Häufigste Beschwerden
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Arbeitsfähigkeit der pädagogischen Fach- und Leitungskräfte
„Die Arbeitsfähigkeit beschreibt das Potenzial eines Menschen, eine gegebene Aufgabe zu einem gegebenen Zeitpunkt zu bewältigen. Dabei muss die Entwicklung der individuellen funktionalen Kapazität ins Verhältnis zur
Arbeitsanforderung gesetzt werden“ (BAUA 2008)
Work Ability Index (Arbeitsfähigkeitsindex/Arbeitsbewältigungsindex): umfasst sieben verschiedene Dimensionen, die zusammen als Gesamtscore die Arbeitsfähigkeit einer Person ergeben.
Arbeitsfähigkeit erhaltenHoch44 - 49
Arbeitsfähigkeit unterstützenGut37 – 43
Arbeitsfähigkeit verbessernMittelmäßig28 – 36
Arbeitsfähigkeit wiederherstellenNiedrig7 – 27
Ziel von MaßnahmenArbeitsfähigkeitPunkte
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Arbeitsfähigkeit der pädagogischen Fach- und Leitungskräfte
Work Ability Index(Arbeitsfähigkeitsindex/Arbeitsbewältigungsindex)
WAI 1: Derzeitige Arbeitsfähigkeit im Vergleich zur besten jemals erreichten Arbeitsfähigkeit
WAI 2: Arbeitsfähigkeit in Relation zu den Arbeitsanforderungen
WAI 3: Anzahl der aktuellen, ärztlich diagnostizierten Erkrankungen
WAI 4: Geschätzte Beeinträchtigung der Arbeitsleistung durch die Erkrankungen
WAI 5: Anzahl der Krankentage im vergangenen Jahr
WAI 6: Einschätzung der eigenen Arbeitsfähigkeit in zwei Jahren
WAI 7: Psychische Leistungsgrenzen
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Arbeitsfähigkeit der pädagogischen Fach- und Leitungskräfte
WAI-Einstufung gemäß finnischer Vergleichskategorien (nach Tuomi et. al 1998)
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
18
1. Ziele und Studiendesign
2. Gesundheit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in NRW
3. Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
4. Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Rahmen-/Arbeitsbedingungen: Ein Wechselverhältnis?
5. Handlungsbedarfe und Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
6. Fazit und Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
3. Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Belastungen: Lärm und Maßnahmen zum Lärmschutz
Lärm ist eine häufige und starke Belastung in der pädagogischen Arbeit: •94% der pädagogischen Fachkräfte und 88% der Leitungskräfte berichten von einem lauten Arbeitsplatz. •Ein Großteil von insgesamt 84% der pädagogischen Fachkräfte und 80% der Leitungskräfte ist durch die hohe Lautstärke am Arbeitsplatz belastet.
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Belastungen: Lärm und Maßnahmen zum Lärmschutz
Lärm ist eine häufige und starke Belastung in der pädagogischen Arbeit: •94% der pädagogischen Fachkräfte und 88% der Leitungskräfte berichten von einem lauten Arbeitsplatz. •Ein Großteil von insgesamt 84% der pädagogischen Fachkräfte und 80% der Leitungskräfte ist durch die hohe Lautstärke am Arbeitsplatz belastet.
Maßnahmen zum Lärmschutz
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Räumliche und finanzielle Ausstattung der Einrichtungen
Subjektive Beurteilung der räumlichen und
finanziellen Ausstattung
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Räumliche und finanzielle Ausstattung der Einrichtungen
• 75% der Fach- und Leitungskräfte beurteilen den Raumzustand als gut.
• Ein guter Raumzustand, ausreichende Räume, ein Pausen- und Rückzugsraum sowie eine gute finanzielle Ausstattung zeigen sich als starke Ressource für die Fach- und Leitungskräfte.
• In kleinen Einrichtungen fehlt häufig ein Pausen- und Rückzugsraum.
• Mehr als 40% der Fach- und Leitungskräfte bewerten die Anzahl der Räume für die pädagogische Arbeit als nicht ausreichend und sind dadurch belastet.
• Ca. 30% der pädagogisch Beschäftigten der freien Jugendhilfe und mehr als 40% der öffentlichen Jugendhilfe sehen ihre finanzielle Ausstattung als nicht ausreichend und sind dadurch belastet.
Subjektive Beurteilung der räumlichen und finanziellen Ausstattung
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Beschreibungen der Mängel in Raumangebot, -gestaltung und -ausstattung:
– schlechte Bausubstanz
– provisorische und erneuerungsbedürftige Räume
– zu kleine und zu wenig Räume
– ungünstige Raumaufteilung
– mangelnde Rückzugsmöglichkeiten für die Erzieher/-innen
– schlechte mobiliare Ausstattung (fehlende erwachsenenegerechte Tische und Stühle)
Räumliche und finanzielle Ausstattung der Einrichtungen
„ uns fällt die Decke allmählich auf den Kopf, weil das Wasser oben durch kommt“
„ uns fällt die Decke allmählich auf den Kopf, weil das Wasser oben durch kommt“
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
AusblickEinrichtungen in öffentlicher Trägerschaft sind besser mit Lärmschutzmaßnahmen und
rückenfreundlichem Mobiliar ausgestattet als Einrichtungen in freier Trägerschaft
Schlechte ergonomische Arbeitsbedingungen: Ausstattung mit rückenfreundlichem Mobiliar
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Chronischer Zeitdruck
Primär positive Einschätzung der allgemeinen Arbeitszeit aber
– Bewertung der Ausgestaltung der Arbeitszeit als problematisch, da zu wenig Zeit zur Erledigung der mittelbaren Arbeitsaufgaben zur Verfügung steht
– unzureichende Vorbereitungszeit führt a) zu Überstunden in der Einrichtungb) zur Erledigung von Aufgaben Zuhause und nach Feierabend (z.B. Vorbereitung
von Projekten, Schreiben von Elternbriefen, Bildungsdokumentationen o.ä. )
– mangelnde Zeit für die „Arbeit am Kind“, die „das Wichtigste überhaupt (ist)“
„(…) Zeit ist natürlich absolute Mangelware“„(…) Zeit ist natürlich absolute Mangelware“
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Fach- und Leitungskräfte in Kindertageseinrichtungen haben zu wenig Zeit für die Anforderungen ihrer Arbeitsaufgaben, wenig Zeit für Pausen und arbeiten häufig unter Zeitdruck
Chronischer Zeitdruck: zeitliche Ressourcen im Arbeitsalltag
Bewertung zeitlicher Ressourcen im Arbeitsalltag
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Personalschlüssel für die verschiedenen Gruppentypen entspricht wiss. Empfehlungen (vgl. Bertelsmann-Stiftung, 2012), er differiert aber stark von der realen Fachkraft- Kind-Relation.
Chronischer Zeitdruck: Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation
Als häufige Gründe für fehlende Kolleg/innen werden vor allem häufige Erkrankungen und Schwangerschaft genannt, für die keine Vertretungskräfte zur Verfügung stehen.
„(...) es fehlen immer welche und dadurch ist
man auch viel alleine und dadurch ist man
überlastet…“
„(...) es fehlen immer welche und dadurch ist
man auch viel alleine und dadurch ist man
überlastet…“
Fachkraft-Kind-Relation08.00 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr
Eine Fachkraft und bis zu 7,5 Kinder 71,8% 31,3% 54,6%
Eine Fachkraft und mehr als 7,5 bis zu 10 Kinder 20,1% 28,3% 21,4%
Eine Fachkraft und mehr als 10 bis zu 12,5 Kinder 4,1% 27,4% 9,2%
Eine Fachkraft und mehr als 12,5 bis zu 15 Kinder 2,5% 4,3% 8,3%
Eine Fachkraft und mehr als 15 Kinder 1,6% 8,7% 6,5%
Die empfohlene Fachkraft-Kind-Relation wird zu den Randzeiten überwiegend erreicht, weicht jedoch v.a. in der Kernzeit um 11:00 in immerhin über 40% der Fälle negativ ab.
Der wissenschaftlich empfohlene Personalschlüssel für diese Gruppenform liegt bei 7,5 Kindern auf eine pädagogische Fachkraft (Bertelsmann-Stiftung, 2012); daraus ergibt sich rechnerisch eine empfohlene Fachkraft-Kind-Relation von 1:10.
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Chronischer Zeitdruck: Vertraglich festgelegte Zeit für mittelbare pädagogische Arbeit
45% aller pädagogischen Fachkräfte und 63% aller Leitungskräfte haben keine vertraglich festgelegte Zeit für die mittelbare pädagogische Arbeit (Vor- und Nachbereitungen, Beobachten und Dokumentieren, Teamsitzungen etc.).
Bei den pädagogisch tätigen Fachkräften ohne Leitungsaufgaben, die ein Zeitbudget für mittelbare pädagogische Arbeit haben, sind durchschnittlich 7,7% bis 11% vertraglich dafür vorgesehen.
Mit der Höhe des Anteils vertraglich festgelegter Arbeitszeit für mittelbare Arbeit steigt der Anteil an Fach- und Leitungskräften, die ausreichend Zeit für die mittelbare Arbeit angeben.
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Pausen sind sowohl in der öffentlichen als auch freien Jugendhilfe häufiger in kleinen Einrichtungen nicht immer möglich oder sogar auch gar nicht vorhanden
Über ein Viertel der Fachkräfte in kleinen Einrichtungen können ihre Pausen nur unregelmäßig oder gar nicht in Anspruch nehmen.
Chronischer Zeitdruck: Pausenzeiten
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Verändertes Anforderungsprofil an Kindertageseinrichtungen (Bildungsprogramme, U3-Betreuung etc.) und damit einhergehende Umgestaltung des Arbeitsalltags
• zunehmende mittelbare Arbeit versus Wunsch nach Arbeit am Kind
„nicht mehr nur die reine Spieltante (…) (sondern) auch ernst genommen
(werden)“
• straff organisierte Tagesstruktur versus Wunsch nach Gestaltungsspielraum
„Eltern gucken, welche Plaketten (…) vorne an (…) der Eingangstür (hängen)“
• offizieller Personalschlüssel versus reale Personalsituation
„…nicht systematisch und kontinuierlich mit den Kindern arbeiten können weil
wieder Kräfte abgezogen werden (...) und irgendwas muss vertretungsweise
erledigt werden…“
Steigende Arbeitsanforderungen
„Kindergärten (sind) nicht mehr (…)
familienergänzend (…) sondern
teilweise auch familienersetzend“
„Kindergärten (sind) nicht mehr (…)
familienergänzend (…) sondern
teilweise auch familienersetzend“
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Bei 64,2% der pädagogischen Fachkräfte und 82,9% der Leitungskräfte liegt ein Ungleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen und der entsprechenden
Gratifikation vor.
Sie arbeiten unter Bedingungen der so genannten beruflichen Gratifikationskrise, einem bekannten Risikofaktor verschiedener Erkrankungen (Herz-Kreislauf, Depressionen etc.)
Der Efford-Reward-Quotient (Siegrist 1996) misst das Ungleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen (Zeitdruck, Überstunden, Arbeitsanforderungen) und Gratifikation wie Bezahlung, gesellschaftliche Reputation, Anerkennung durch Vorgesetzte,
Arbeitsplatzsicherheit.
Wert unter 1 = Gleichgewicht
Werte über 1 = Ungleichgewicht
Geringe Bezahlung, wenig Aufstiegsmöglichkeiten und gesellschaftliche Reputation = geringe berufliche Gratifikation
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
„fünfzehn Frauen auf einem Haufen da gibt=s
mal irgendwie Reibungspunkte“
„fünfzehn Frauen auf einem Haufen da gibt=s
mal irgendwie Reibungspunkte“
Teamklima und Führungsstil
Überwiegend positive Bewertung der Leitungen
– die Mitarbeiter/-innen erfahren Unterstützung von der Leitung bei der Erledigung der Arbeitsaufgaben
– die Arbeit der Leitung wird als „transparent“ und „auf Augenhöhe“ beschrieben
– häufige Außer-Haus-Termine und die Aufgabenvielfalt der Leitung können (besonders, wenn die Leitungskraft nicht freigestellt ist) Kolleg/-innen im Gruppendienst belasten und Kommunikation mit den Erzieher/-innen erschweren
Teamklima
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
„fünfzehn Frauen auf einem Haufen da gibt=s
mal irgendwie Reibungspunkte“
„fünfzehn Frauen auf einem Haufen da gibt=s
mal irgendwie Reibungspunkte“
Teamklima und Führungsstil
Teamklima
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Bestätigung durch die Kinder und emotionale Nähe zu den Kindern als starke Ressource – diese nimmt für
freigestellte Leitungskräfte ab
Abwechslungsreiches und herausforderndes Tätigkeitsprofil als starke Ressource der Arbeit
Wichtige Ressourcen: die Kinder und das Tätigkeitsprofil des Berufs
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Supervision, Leitungscoaching, kollegiale Intervision, Organisationsentwicklung, Evaluation als Ressourcen: optimierbar
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Betriebliche Gesundheitsförderung als Ressource: zu wenig genutzt
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Identifizierte Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kindertageseinrichtung
BelastungenBelastungen
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
40
1. Ziele und Studiendesign
2. Gesundheit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in NRW
3. Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
4. Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und strukturelle Rahmenbedingungen: Ein Wechselverhältnis?
5. Handlungsbedarfe und Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
6. Fazit und Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
4. Gesundheit und strukturelle Rahmenbedingungen: ein Wechselverhältnis?
Abgefragtes Merkmal der Strukturqualität Mit eins gezählte Antwort
Ausreichende Anzahl von Räumen für die pädagogische Arbeit Ja
Pausen- und Rückzugsraum vorhanden Ja
Räume sind in einem guten Zustand Ja
Finanzielle Ressourcen und Ausstattung mit Arbeitsmitteln sind gut Ja
Personalschlüssel ist gut Ja
Ausreichend Zeit für die Kinder Ja
Ausreichend Zeit für Vor- und Nachbereitung Ja
Erholungspausen sind immer wieder möglich Ja
Häufig hoher Zeitdruck Nein
Befristeter Arbeitsvertrag Nein
Regelmäßige Teamsitzungen sind vorhanden Ja
Supervision ist vorhanden Ja
Überstundenausgleich ist vorhanden Ja
Maximal möglicher Score = sehr gute Strukturqualität ist vorhanden 13 Punkte
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Index zu strukturellen Rahmenbedingungen
Schlechte RahmenbedingungenIndex 0 bis 5
Mittlere RahmenbedingungenIndex 6 bis 9
Gute RahmenbedingungenIndex 10 bis 13
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Strukturelle Rahmenbedingungen und subjektive Gesundheit
Je schlechter die Rahmenbedingungen, desto schlechter ist die subjektive Gesundheit (p<.001, Chi-Quadrat-Test)
Wie gut ist Ihre Gesundheit im Allgemeinen?
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
AusblickJe schlechter die Rahmenbedingungen, desto häufiger sind verschiedene Erkrankungen (p<.05, Chi-Quadrat-Test)
Strukturelle Rahmenbedingungen und körperliche Beeinträchtigungen
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Strukturelle Rahmenbedingungen und körperliche Beeinträchtigungen
Strukturelle Rahmenbedingungen
AlterGut Mittel Schlecht
Muskel-Skelett-Erkrankungen Referenz 1,423** 2,458** 1,034**
Neurologische und sensorische Erkrankungen Referenz 1,710** 2,679** 1.000
Erkrankungen des Verdauungssystems Referenz 1,371* 1,804** 0.991*
Hormon- und Stoffwechselerkrankungen Referenz 1,179 1,812** 1,024**
Hauterkrankungen Referenz 1,366* 2,161** 0,998
Herz-Kreislauf-Erkrankungen Referenz 1,206 1,458* 1,070**
Atemwegserkrankungen Referenz 1,324* 1,772** 0,999
Erkrankungen der Urogenitalien Referenz 1,099 1,462* 1,013
Erkrankungen des Blutes Referenz 1,342 2,664** 0,968**
Krebserkrankungen Referenz 0,700 1,090 1,061**
Odds-Ratios für schlechte und mittlere strukturelle Rahmenbedingungen bei verschiedenen
Erkrankungen (12-Monats-Prävalenzen, eigene Diagnose) unter Kontrolle für Alter
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
AusblickJe schlechter die Rahmenbedingungen, desto häufiger sind psychische Beeinträchtigungen, vor allem Burnout.
Strukturelle Rahmenbedingungen und psychische Beeinträchtigungen
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Strukturelle Rahmenbedingungen und psychische Beeinträchtigungen
Strukturelle Rahmenbedingungen
Alter
Gut Mittel Schlecht
Psychische Beeinträchtigungen – eigene Diagnose Referenz 1,699** 3,082** 1,028**
Psychische Beeinträchtigungen – ärztliche Diagnose Referenz 1,354 1,958** 1,028**
Depressionen – eigene Diagnose Referenz 1,952** 2,891** 1,011
Depressionen – ärztliche Diagnose Referenz 1,718 2,690** 1,015
Psychovegetatives Erschöpfungssyndrom/Burnout – eigene Diagnose
Referenz 1,778** 3,481** 1,037**
Psychovegetatives Erschöpfungssyndrom/Burnout – ärztliche Diagnose
Referenz 1,516 2,749** 1,025**
Odds-Ratios für schlechte und mittlere strukturelle Rahmenbedingungen bei verschiedenen psychischen
Störungen/Beeinträchtigungen (12-Monats-Prävalenzen, eigene und ärztliche Diagnose) unter Kontrolle
für Alter
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Strukturelle Rahmenbedingungen und Arbeitsfähigkeit
Je schlechter die strukturellen Rahmenbedingungen, desto schlechter ist die Arbeitsfähigkeit der Fach- und LeitungskräfteDer Zusammenhang bleibt multivariat unter Kontrolle von Alter, Geschlecht, Gesundheitsverhalten, Persönlichkeitsfaktoren sowie psycho-sozialen Faktoren, Gesundheitsverhalten und anderen arbeitsbezogenen Beanspruchungen stabil.
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Risikoerhöhende und –mindernde Bedingungen für eingeschränkte Arbeitsfähigkeit
Risikoerhöhend wirken u.a.:
Alter (besonders FK, die 55 Jahre und älter sind); offene Gruppenarbeit; aktuelle Zusatzausbildung; schlechte Rahmenbedingungen (Index); körperlich anstrengende Arbeit; Übergewicht; Riskomuster A und B
Risikomindernd wirken u.a.:
Teamklima; viel Sport in der Freizeit (>2h/Woche); soziale Unterstützung; wahrgenommene Anerkennung/Belohnung:
Wenn ich an all die erbrachten Leistungen denke, halte ich mein Gehalt/ Lohn für angemessen.
ERI10
Wenn ich an all die erbrachten Leistungen und Anstrengungen denke, halte ich meine persönlichen Chancen des beruflichen Fortkommens für angemessen.
ERI9
Wenn ich an all die erbrachten Leistungen und Anstrengungen denke, halte ich die erfahrene Anerkennung für angemessen.
ERI8
Mein eigener Arbeitsplatz ist gefährdet. ERI7
Ich erfahre - oder erwarte - eine Verschlechterung meiner Arbeitssituation.ERI6
Die Aufstiegschancen in meinem Bereich sind schlecht. ERI5
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Strukturelle Rahmenbedingungen stehen in hohem Ausmaß im Zusammenhang mit der Arbeitsfähigkeit der pädagogischen Fach- und Leitungskräfte:
Das Risiko für eine eingeschränkte Arbeitsfähigkeit ist für Fachkräfte mit schlechten Rahmenbedingungen um das 2-fache und für Leitungskräfte mit schlechten Rahmenbedingungen um das 2,5-fache im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen mit guten Rahmenbedingungen erhöht.
Mittlere Rahmenbedingungen erhöhen die Chance für eine schlechtere Arbeitsfähigkeit bei den pädagogischen Fachkräften um das 1,9-fache im Vergleich zu guten Rahmenbedingungen. Bei den Leitungskräften gehen mittlere Rahmenbedingungen nicht mit einer schlechteren Arbeitsfähigkeit einher als gute Rahmenbedingungen.
Ergebnisse aus multivariaten Analysen unter Kontrolle von Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss; berufsbegleitende Zusatzausbildung; Unterstützung der Weiterbildung durch die Einrichtung; Brutto-Stundenlohn; Index für strukturelle Rahmenbedingungen; Index für berufliche Anerkennung/ Gratifikation; Überstunden; Bewertung der Arbeitszeit; Teamklima; Handlungsspielraum; Sport in der Freizeit; Alkoholkonsum; Bewegung am Arbeitsplatz; körperlich anstrengende Arbeit; aktuelles Rauchen; arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster; soziale Unterstützung; private Belastung; Übergewicht/ Adipositas
Strukturelle Rahmenbedingungen und Arbeitsfähigkeit
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Vielfältige Zusammenhänge zwischen strukturellen Rahmenbedingungen, der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Fach- und Leitungskräfte
• Fach- und Leitungskräfte mit schlechten strukturellen Rahmenbedingungen
– bewerten ihre Gesundheit als schlechter,
– haben mehr körperliche Krankheiten und psychische Störungen (unabhängig von ihrem Alter),
– weisen ein eingeschränkteres psychisches Befinden und häufiger dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen auf,
– beurteilen ihre Arbeit häufiger als gesundheitsgefährdend,
– erleben häufiger und stärker ausgeprägt berufliche Gratifikationskrisen und
– weisen eine schlechtere Arbeitsfähigkeit auf.
• Weitere Analysen zeigen, dass sie zusätzlich auch
– stärkeren privaten Belastungsfaktoren ausgesetzt sind (sie betreuen häufiger eigene Kinder im Haushalt oder pflegen pflegebedürftige Personen und berichten zudem von einer geringeren sozialen Unterstützung),
– Häufiger bestimmte Risikomuster im arbeitsbezogenen Verhalten und Erleben aufweisen (A=zu hohe Anstrengung, B=Burnout)
• Im gesundheitsförderlichen Lebensstil zeigen sich keine Unterschiede in Abhängigkeit von den Rahmen- und Arbeitsbedingungen.
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
52
1. Ziele und Studiendesign
2. Gesundheit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in NRW
3. Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Kita
4. Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und strukturelle Rahmenbedingungen: Ein Wechselverhältnis?
5. Handlungsbedarfe und Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
6. Fazit und Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
1. Arbeiten unter schlechten strukturellen Rahmenbedingungen
– z.B. Fach- und Leitungskräfte, die auf ihrem Arbeitsplatz einer hohen zeitlichen Belastung ausgesetzt sind
2. Arbeiten in besonderen Funktionen am Arbeitsplatz
– Leitungskräfte
– pädagogische Fachkräfte in der offenen Gruppenarbeit
– Erst- und Zweitkräfte im Vergleich zu gruppenübergreifend tätigen Fachkräften
– hochqualifizierte pädagogische Fachkräfte mit Hochschulabschluss
3. Arbeiten unter besonderen arbeitsbezogenen Belastungsfaktoren
– die Arbeit mit Kindern mit Förderbedarf
– Fachkräfte, die sich per Zusatzausbildung weiterbilden
4. Arbeiten mit besonderen persönlichen Faktoren
– ältere pädagogische Fach- und Leitungskräfte
– privat stark belastete Fachkräfte
– bestimmte arbeitsbezogene Erlebens- und Verhaltensmuster
5. Handlungsbedarfe: Besonders belastete Gruppen als Zielgruppen für ein BGM in der Kita
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Handlungsbedarfe: Eckpunkte eines betrieblichen Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagements in Kitas
1. Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation
2. Gruppengröße und Gruppenorganisation
3. Qualifikation und Gratifikation
4. Räumliche und finanzielle Ausstattung
5. Zeit am Arbeitsplatz
6. Profilbildung und Entwicklung eines pädagogischen Wertekerns
7. Kommunikation, Teamklima, Handlungsspielraum am Arbeitsplatz
8. Lärmreduktion am Arbeitsplatz
9. Bewegungsfreundlicher und -förderlicher Arbeitsplatz
10. Ergonomische Kindertageseinrichtung
11. Infektionsschutzmaßnahmen und Kindertageseinrichtungen
12. Alternsgerechtes Arbeiten am Arbeitsplatz
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Grundlage für Maßnahmen: Public-Health-Action-Cycle
Vierte Ebene:Pädagogische
Fachkraft
Vierte Ebene:Pädagogische
Fachkraft
Dritte Ebene: KitaleitungDritte Ebene: Kitaleitung
Erste Ebene: Politik und GesellschaftErste Ebene: Politik und Gesellschaft
Zweite Ebene: Träger von KindertageseinrichtungenZweite Ebene: Träger von Kindertageseinrichtungen
verhältnisorientiert
verhaltensorientiert
Kitaal
s Ges
unde Org
anisa
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Kontinuie
rlich
e W
eitere
ntwick
lung
der O
rgan
isatio
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5. Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Grundlage für Maßnahmen: Public-Health-Action-Cycle
Erste Ebene: Politik und GesellschaftErste Ebene: Politik und Gesellschaft
6. Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
� Anpassung der Rahmenbedingungen an aktuelle
Änderungen der Kita-Struktur in NRW
� Qualifikation der Fachkräfte
� Gratifikation
� Finanzielle Ausstattung der frühpädagogischen
Kinderbetreuung
� Bereitstellung von Forschungsmitteln, Förderung von
Modellprojekten
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Grundlage für Maßnahmen: Public-Health-Action-Cycle
Zweite Ebene: Kita-Träger Zweite Ebene: Kita-Träger
6. Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
� Gruppengröße und Gruppenorganisation� Räumliche und finanzielle Ausstattung� Ausbau von Arbeitsschutzmaßnahmen: Lärmreduktion, Ergonomische
KiTa, Infektionsschutz� Gesundheitszirkel und primärpräventive Maßnahmen am Arbeitsplatz
KiTa� Unternehmenskultur der gegenseitigen Wertschätzung und
Anerkennung� Personalplanung: vertragliche Zeit für mittelbare Arbeit, Einsatz von
Springern, flexible Arbeitszeitmodelle� Stärkung beruflicher Unterstützungsmöglichkeiten (Supervision etc.)
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Grundlage für Maßnahmen: Public-Health-Action-Cycle
Dritte Ebene: Kita-LeitungDritte Ebene: Kita-Leitung
6. Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
� Alternsgerechtes Arbeiten
� Zeit am Arbeitsplatz
� Bewegung am Arbeitsplatz Kita
� Kommunikation, Teamklima, Handlungs-spielraum
� Klarheit und Transparenz in der Arbeitsorganisation
� Pädagogische Profilierung der Einrichtung
� Gezielte Personalentwicklung und Planung von Weiterbildung
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Grundlage für Maßnahmen: Public-Health-Action-Cycle
Vierte Ebene: Pädagogische
Fachkraft
Vierte Ebene: Pädagogische
Fachkraft
6. Ansatzpunkte für ein betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement im Setting "Kita“
� Nicht mehr nur Vorbild für Kinder, sondern
„Expertin“ für die eigene Gesundheit
� Zeitmanagement, Bewegung, Erhalt und
Ausbau der sozialen Ressourcen in der Kita
� Politisch wirksame Vernetzung und
Interessensvertretung
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Gesundheitspolitischer Aktionszyklus (Rosenbrock 1995, S. 140)
Public-Health-Action-Cycle
Analyse
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Beispiel: Zeit am Arbeitsplatz
Ziel: Auf- und Ausbau von Zeitpuffern im Arbeitsalltag der Fach- und Leitungskräfte, damit einher gehende Reduktion von Zeitdruck und Überstunden
Zielgruppen: LeitungspersonenPädagogische Fachkräfte in allen Gruppenfunktionen
Interventionsebene Träger
Formulierung von Eckpunkten eines trägerspezifischen pädagogischen Profils, aus dem sich Schwerpunktbereiche der Alltagsgestaltung und des Aufgabenzuschnitts der Fachkräfte ableiten lassenPersonaleinsatz so gestalten, dass die erwarteten Aufgaben gut geleistet und die angestrebte pädagogische Qualität erreicht werden können Einstellung von SpringerkräftenArbeitsvertrag: mit ausreichender Freistellung für die LeitungArbeitsvertrag: mit ausreichendem Kontingent für mittelbare ArbeitVertraglich festgelegte ÜberstundenregelungenVerpflichtende Installierung von Pausen- und Rückzugsraum, dieser sollte die Möglichkeit zum ungestörten Rückzug beinhaltenRegelmäßige Abstimmung mit dem Personal über ihre Wochenarbeitszeit, diese sollte soweit möglich in Übereinstimmung mit den Wünschen und Erfordernissen der Beschäftigten geplant werden (z.B. zeitliche Reduzierung bei hoher privater Belastung oder in zunehmendem Alter – der hohe Regenerationsbedarf des Berufs sollte einbezogen werden)
Fortbildungen zum Zeitmanagement anbieten
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Beispiel: Zeit am Arbeitsplatz
Ziel: Auf- und Ausbau von Zeitpuffern im Arbeitsalltag der Fach- und Leitungskräfte, damit einher gehende Reduktion von Zeitdruck und Überstunden
Zielgruppen: LeitungspersonenPädagogische Fachkräfte in allen Gruppenfunktionen
Interventionsebene Einrichtungsleitung als Funktion
Organisation von Dienstplänen und Arbeitsaufgaben kalkuliert zeitliche Puffer ein
Feste Pausenzeiten werden geplant, eine Möglichkeit wäre bspw. das getrennte Essen von den Kindern
Erzieherinnen und Erzieher erhalten hinreichende Schulung und Ausbildung über Möglichkeiten zum Zeitmanagement, über Entspannungstechniken, die sie gemeinsam mit den Kindern anwenden können
Festlegen von Wochenplänen auch für die mittelbare Arbeit, in denen die Fachkräfte von der Gruppenarbeit freigestellt und von Springerkräften/ Praktikantinnen und Praktikanten im Anerkennungsjahr ersetzt werden
Regelmäßige gemeinsame Analyse des Arbeitsalltags in Abgleich mit den Aussagen und Zielsetzungen der Träger- und Einrichtungskonzeption
Bewusste Schwerpunkte setzen (bei der Auswahl und Anzahl an Projekten, besonderen Angeboten, Beobachtung und Dokumentation)
Einsatz von Gefährdungsbeurteilungen im Hinblick auf die Arbeitszeit (Grzech-Sukalo & Hänecke, 2008)
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Beispiel: Zeit am Arbeitsplatz
Ziel: Auf- und Ausbau von Zeitpuffern im Arbeitsalltag der Fach- und Leitungskräfte, damit einher gehende Reduktion von Zeitdruck und Überstunden
Zielgruppen: LeitungspersonenPädagogische Fachkräfte in allen Gruppenfunktionen
Interventionsebene Fachkräfte und Leitungskräfte als Personen
Pausenzeiten einhalten
Alltagspausen nutzen, kleine Entspannungsfrequenzen in die eigene Pausengestaltung sowie in die Arbeit mit den Kindern einbauen
Abgrenzen lernen und üben
Zeitmanagement-Techniken erwerben
Eigene Ansprüche und Perfektionsstreben reduzieren
Pädagogischen Alltag regelmäßig auf Passung mit den eigenen pädagogischen Zielen und Überzeugungen abgleichen und ggf. verändern
Empowerment: für die eigenen Belange eintreten, Abgrenzen gegenüber Anforderungen von Kindern, Eltern oder dem Träger – z.B. für Überstundenabbau gegenüber dem Träger eintreten
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Eckpunkt: Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation
Ziel: Anpassung der Fachkraft -Kind-Relation in der pädagogischen Praxis an wissenschaftlich empfo h-lene Standards
Zielgruppen: Pädagogische Fachkräfte
Interventionsebene Politik und Gesellschaft
Gesetzliche Neuregelung des Personalschlüssels unter Berücksichtigung der Zeiten für mittelbare pädagogische Arbeit und Ausfallzeiten
Interventionsebene Träger Monitoring von Personaleinsatz und Fachkraft -Kind-Relation
Beschäftigung von Springerkräften Verankerung von mittelbaren pädagogische Arbeitszeiten im Arbeitsvertrag
Interventionsebene Ein-richtungsleitung als Funk-tion
Koordination der Springerkräfte
Vernetzung mit anderen Einrichtungen vor Ort Abstimmung von Personaleinsatz und Dienstplänen mit Anwesenheitsmuster der Kinder Gezielte Steuerung von Aufgaben, die mittelbare pädagogische Arbeitszeit erfordern
Interventionsebene Fach-kräfte und Leitungskräfte als Personen
Häufige und gezielte Ansprache von wenigen Kindern
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
� STEGE liefert erstmalig repräsentative empirische Befunde für den Zusammenhang zwischen strukturellen Rahmenbedingungen und der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von pädagogischen Fach- und Leitungskräften.
� Es konnten Belastungen aber auch Schutzfaktoren für päd. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas identifiziert werden.
� Neben Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes müssen vor allem die psychische Gesundheit und die Gratifikation der päd. Fachkräfte in den Mittelpunkt der Gesundheitsförderung im Setting Kita rücken.
� Maßnahmen müssen auf unterschiedlichen Ebenen, von der Politik über Träger und Leitungen bis zu den pädagogischen Fachkräften, ansetzen.
� Ein effektives und nachhaltiges BGM muss zunächst die einrichtungs- und zielgruppenspezifische Analyse der Ausgangslage, Rahmenbedingungen, Merkmale des Arbeitsumfeldes sowie der Belastungs- und Ressourcenmuster in den Blick nehmen.
6. Fazit und Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Weitere Infos unter www.kita-forschung.de
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
Projektverlauf
Bisherige Ergebnisse
Feldarbeit
Einblick in die Daten
Ausblick
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Literatur (eine Auswahl)