Gesammelte Erzählungen

der Klasse G5a

Schuljahr 2009/2010

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Inhaltsverzeichnis

Die drei Aufgaben 3

Lilly und der magische Ring 7

Die Schlangenhöhle 10

Die geheimnisvolle Katze 12

Der tapfere Prinz 15

Angriff auf die Räuberhöhle 18

Der verfluchte Ring 23

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Die drei Aufgaben

Es war einmal ein mutiges Mädchen namens Clara. Ihre Mutter starb früh und ihr Vater hatte ihre Mut-

ter und Clara kurz nach der Geburt verlassen. Sie hatte nur noch einen Ring als Andenken, der mit einem pech-schwarzen Edelstein versehen war.

Als ihre Nachba-rin sie wieder einmal schluchzen hörte, schickte sie Clara zu ihrer Tante, die in einem Wald wohnte. Bald darauf, als es windstill war, merkte Clara, dass mit den Bäumen etwas nicht stimmte, denn sie bewegten sich mehr, als wenn der Wind wie ein Tornado durch die Bäume gefegt wäre. Als Clara durch den Wald lief, fand sie einen hohlen Baum, in dem eine alte Schriftrolle lag, auf der stand: „Wenn du drei Aufgaben erfüllst, kannst du all die Bäume in Menschen verwandeln.“ Darüber dachte sie lange nach.

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Als ihre Tante schlief und Clara sich sicher war, dass sie nicht vor dem ersten Hahnenschrei aufwachen würde, ging sie zu dem hohlen Baum zurück. Diesmal lag darin die Wegbeschreibung zu einem weiteren hohlen Baum. Sie machte sich gleich auf den Weg und stand ein paar

Minuten später davor. Darin lag noch eine Schriftrolle, auf der stand: „Die erste Aufgabe ist es, ein Rätsel zu lö-sen. Es lautet: Welches Instrument kann man hören, aber nicht sehen oder anfassen?“ Sie überlegte eine Weile und hörte einen Vogel singen. „Die Stimme!“, rief Clara.

Daraufhin erschien eine Beschreibung, die den wei-teren Weg zeigte. Sie folgte der Karte bis zum roten X.

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Es war ebenfalls ein hohler Baum mit einer Schriftrolle. Auf dieser stand: „Finde den goldenen Vogel im Magen des Drachens.“ Sie wusste sofort, was der Magen eines Drachens war. Es war ein großer Stein in der Gestalt des Drachens. Dort war sie früher mit ihrer Mutter häufig ge-wesen. Sie rannte zu dem Stein und tatsächlich, es lag ein goldener Vogel im Bauch des Drachens.

Sie ging weiter zum nächsten hohlen Baum. Erst jetzt merkte sie, dass ihr Ring deutlich heller geworden war. In dem Baum lag abermals eine Schriftrolle mit einer Karte. Auf der Schriftrolle stand: „Diesmal ist es ein Bilderrät-sel.“ Clara sah sich das Bild an und erkannte eine Schlan-ge. „Die Schlange sieht aber komisch aus“, dachte sie laut. Da erblickte sie eine Schlange, die in Richtung einer alten steinernen Treppe kroch. Jetzt glitt sie die Stufen hinunter. „Das ist es!“, schrie Clara. „Eine Schlange, die die Treppen runterkriecht!“

Sie rannte so schnell es ging zum letzten hohlen Baum. Da erkannte sie, dass der Ring blau geworden war, ein ganz helles Blau. „Dieses Blau steht für die Hoffnung“, sagte plötzlich ein Stim-mer hinter ihr. Clara drehte sich um und sah einen groß-en Mann. Der zeigte in den

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Wald. Sie sah, dass alle Bäume und Pflanzen in Menschen zurückverwandelt worden waren. Nur ein Baum stand noch, ein ziemlich kleiner. Der schrie: „Clara, warum hast du mir das angetan?“

Sie erkannte die Stimme. Es war die Stimme ihrer Tan-te. Und den Mann erkannte sie jetzt auch: Es war ihr Va-ter. Clara sprang ihm in die Arme und erzählte ihm, dass ihre Mutter tot sei, und wie sie die drei Aufgaben erfüllt habe. Da kam wie aus dem Nichts eine junge hübsche Frau. Es war Claras Mutter. Claras Vater erzählte ihr, dass er zur Tante gegangen sei, um seine Familie zu schützen. Da hatte sie alle in Bäume verwandelt. „Und mich auch“, sagte er schließlich. Dann erzählte ihre Mutter, dass die Tante sie vergiften wollte. „Ich konnte gerade noch flie-hen aber jetzt ist ja alles wieder gut und wir sind wieder eine ganze Familie“, sagte Clara. „Und das haben wir nur dir zu verdanken“, meinten ihre Eltern.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Geschrieben und bearbeitet von:

FRANZISKA KOLB, THERESA LUTZ, JANA LUTZ, MARINA NEHER

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Lilly und der magische Ring

Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein armes Mäd-chen allein in einem dunklen Wald. Ihre böse Cou-

sine Jana, wollte den magischen Ring, den Lilly besaß. Deshalb wurden ihre Eltern und Geschwister gefangen genommen und in einen aus Holz gebauten magischen Kerker gesperrt.

Wenn man diesen Ring besaß, bekam man große Macht. Lillys Ring stand ihr immer mit Rat und Tat zur Seite. Eines Tages wollte sich Lilly ein leckeres Pilzgericht kochen, aber leider fehlten ihr noch ein paar Pilze. Deshalb ging sie in den Wald, um noch ein paar davon zu sammeln. Nachdem sie schon einige Pilze in ihrem Korb hatte, wollte sie sich unter einer knorrigen, al-ten Eiche ausruhen. Da knallte es plötzlich und Jana stand vor ihr. Lilly schrie um Hilfe, doch gegen ihre drei Jah-re ältere Cousine hatte sie keine Chance. Lilly wurde in Janas massive Burg verschleppt. Sie stiegen eine dunkle Kellertreppe hinunter und standen vor einem Raum, der

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Gitter aus Holz hatte. Jana schloss die Tür zu dem Raum auf und stieß Lilly grob hinein.

Sie sah sich um, erblickte ihre Familie und rief: „Mama! Papa! Endlich habe ich euch gefunden!“ Währenddes-sen knallte Jana die Tür zu. Leider bemerkte Lilly erst jetzt die drei Drachen, die hinter ihrer Familie schliefen.

Doch sie hatte so laut gerufen, dass einer der fürchter-lich aussehenden Drachen aufwachte und auf Lilly zulief. Der mindestens drei Meter große Drache spuckte Feuer auf sie, traf aber nur die Holzwand des Kerkers. Wie auf Kommando riefen alle gleichzeitig: „Hilfe! Hilfe! Der Kerker brennt!“ Lilly dachte nach, wie sie ihre Familie retten konnte. Da fiel ihr ein, dass Jana vergessen hatte,

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ihr den Ring abzunehmen. Sie drehte ihren Ring und mur-melte: „Ring, Ring, bring uns fort; Ring, Ring, bring uns an einen sicheren Ort.“ Plötzlich standen sie vor einem wunderschönen dreistöckigen Haus mit einem Garten, in dem sich ein Teich voller Geld befand.

Als Jana in den Kerker gehen wollte, um Lilly und ihrer Familie etwas zu Essen zu bringen, wurde sie von ihrem eigenen Drachen vernichtet. Lilly und ihre Familie lebten nun glücklich in dem schönen Haus. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Geschrieben und bearbeitet von:

KATJA EPPLE, ANNA HÜHNER, SARAH NOWAK

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Die Schlangenhöhle

Es war einmal ein Mädchen, das sich eines Tages im Wald verirrte. Als sie sich erschöpft am Wegesrand

niederließ, entdeckte sie einen Ring, dessen Stein im In-neren zu glühen schien und dessen Goldbeschlag in der Sonne glitzerte. Als sie den Ring in die Hand nahm, sah das Mädchen eine in den Stein geritzte Schrift.

Dort stand geschrieben: „Wenn du mich befreien willst, musst du zu der Höhle am Ende des Weges gehen und den Stein der mich er-lösen kann holen.“ Sofort ging das Kind zu der be-schriebenen Höh-le und fand ein im Boden steckendes Schwert, das mit Gold verziert war. Daraufhin zog sie das Schwert aus dem Boden. Plötz-lich griff sie eine Schlange an. Das Mädchen rannte mit dem erhobenem Schwert auf die Schlange zu, sprang hoch und wurde vom Schwanz der Schlange an eine

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Felswand geschleudert. Doch sie sprang wieder auf und schlug der Schlange den Kopf ab. Als sie weiter in das In-nere der Höhle vordrang, kamen zwei weitere Schlangen aus einem versteckten Gang und stellten sich ihr in den Weg. Das Mädchen besiegte die Schlangen nach langem Kampf.

Als sie sich in der Höhle genauer umsah, fand sie den Stein sofort. Daraufhin ging sie wieder zu dem Ring. Dort legte sie den Stein zu dem Ring. Aus dem Ring stieg ein Geist auf, der sie aus dem Wald führte und von nun an ihr treuer Begleiter wurde, der sie beschützte. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Geschrieben und bearbeitet von:

PHILIPP BITZER, ROBIN HOFBAUER, STEFAN JARMOC, MARCO MÜLLER

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Die geheimnisvolle Katze

Es war einmal ein armes Mädchen, dessen Schwester von einer bösen Hexe entführt wurde. Das Mädchen

machte sich auf den Weg, ihre Schwester zu suchen. Auf ihrer langen Reise begegnete sie einer sprechenden Katze, die einen Ring um den Hals trug. Das Mädchen erzählte ihr die ganze Geschichte über ihre Schwester, da sie die Katze nett fand. Aus Mitleid gab ihr diese den goldenen Ring, den sie mit einer silbernen Kette um ihren Hals trug. Die Katze sagte dazu: „Dieser magische Ring erfüllt bei guten Menschen drei Wünsche. Aber nur, wenn du ihn

siebenmal um deinen Finger drehst.“ So be-dankte sich das Mädchen bei der Katze und ging ihres Weges.

Nach einer Weile kam sie an einem Fluss vorbei, über den eine wackelige Brücke führte.

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Sie trat auf die Brücke, verlor das Gleichgewicht und der Ring fiel in die Strömung des Flusses. Sogleich stürzte sich das Mädchen in die strömenden Wassermassen.

Sie verlor das Bewusstsein und wachte in einer frem-den Hütte wieder mit ihrem Ring auf. Sie wusste nicht, wo sie sich befand und dennoch hatte sie den Ring bei sich. Plötzlich öffnete sich die Türe der Hütte und sie sah einen alten Mann. Sie fragte ihn: „Wo bin ich? Haben sie mich vielleicht aus dem Fluss gerettet?“ „Ja, das habe ich und deinen Ring habe ich auch gefunden“, beantwortete der Mann. Das Mädchen sprach ihren Dank aus und ver-ließ mit ihrem Ring die alte Hütte. Diese stand genau dort, wo sie und die Katze zu-vor geredet hatten.

Sie dachte sich, dass mit dem Mann irgendetwas nicht stimmen konnte, denn woher sollte er denn wissen, dass der Ring ihr gehörte. Dann dachte sie sich, dass die nette Katze

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von vorhin wohl der Mann sei. Doch sie machte sich dar-über keine weiteren Gedanken.

Nun nahm sie den Ring zur Hand und wünschte sich, zu ihrer Schwester zu gelangen, indem sie den Ring sie-benmal um ihren Finger drehte. Sie sah die Hexe, die ge-rade einen Sud kochte. Ihre Schwester saß auf einen Stuhl gefesselt in einer Ecke des Raums.

Der zweite Wunsch des Mädchens war, sich und ihre Schwester nach Hause zu wünschen und die Hexe zu ver-nichten, was sofort in Erfüllung ging. Nun waren sie wie-der zu Hause und wünschten sich dort, dass sie mehr Geld besäßen.

So lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Le-bensende!

Geschrieben und bearbeitet von:

MARIA HAGGENMÜLLER,CLAUDIA MÜLLER-MARTIN,

LAURA NEGELE, SANDRA WEBER, FRANZISKA WÖLFLE

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Der tapfere Prinz

Es war einmal ein alter König, der lebte mit seiner Frau und ihrem einzigen Sohn in einem Schloss.

Eines Tages wurde die Königin sterbenskrank und alle im Schloss verzagten. Der Prinz streichelte seinen Kater, der ihn fragte: „Warum bist du so traurig?“ Daraufhin ant-wortete der Prinz: „Meine Mutter ist sterbenskrank, und ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann.“ „Im Wald gibt es einen Ring, der einer bösen Hexe gehört, er heilt alle Krankheiten“, entgegnete der Kater. So machte sich der Prinz am nächsten Morgen, als die Sonne über dem Berg blinzelte, auf den beschwerlichen Weg.

Als er drei Stunden geritten war, machte er unter einem Baum Rast. Da erschien eine alte Frau, buckelig, gebeugt

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und mit einer langen Nase. Sie sprach: „Du siehst er-schöpft aus, Königssohn? Folge mir in meine Stube, ich will dir etwas zu Essen machen.“

Der Prinz folgte der Hexe. Als er hereinkam, sagte die Alte: „Ich bin in der Küche und bereite eine Suppe zu.“ Der Prinz sah sich um und hörte Schreie aus dem Keller. Er ging hinunter und sah eine wunderschöne Prinzessin. Diese nahm er an die Hand und ging in das Wohnzimmer der alten Frau. Die Alte hörte sie und trat aus ihrer Küche hervor. Sie schwang ihren Zau-berstab, aber der Prinz warf sein Schwert auf sie, das ihr das Herz durchbohrte. Doch die Hexe erhob sich wieder. Sie nahm wieder ihren Zauberstab in die Hand, und kurz bevor der Strahl die Prinzessin traf, warf sich der tapfere Prinz mit seinem Schwert in den Strahl. Das Schwert re-flektierte die Strahlen in das Gesicht der Hexe. Das letzte Stündlein der Alten hatte nun geschlagen und sie lag reg-los am Boden.

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Der Prinz sah den Ring an der Hand der Hexe. Er nahm ihr den Ring ab und sie verließen die Stube. Sie ritten zu-sammen über Berg und Tal zum Königreich. Der Prinz nahm die Prinzessin an der Hand und sie gingen zur Kö-nigin. Dort steckte er der Königin den Ring an den Finger und sie wurde sofort gesund. Der Prinz heiratete die Prin-zessin und so lebten sie glücklich bis an das Ende ihrer Tage.

Geschrieben und bearbeitet von:

MORITZ HÖRCHNER, FABIAN MAAS, BASTIAN NEBEL, FRITZ RUDLOFF

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Angriff auf die Räuberhöhle

Es war einmal ein Weib, das hatte eine Tochter. Zu-sammen lebten sie in einem Haus am Rande eines

Waldes. An einem schönen Nachmittag ging das Mäd-chen im Wald spazieren. Deshalb merkte sie nicht, dass ihr Haus von einer Räuberbande überfallen wurde.

Als sie nach Hause kam, fand sie ihre Mutter halb tot im Bett. Die Mutter sprach noch mit Mühe zu dem Mäd-chen: „Nimm diesen Ring als deinen Glücksbringer.“ Das Mädchen fing an zu weinen, weil sie sehr traurig war. Plötzlich tauchte ein Räuber hinter dem Schrank auf, er-griff den Ring, rannte aus dem Haus und lief in den tiefen Wald. Das Mädchen konnte es kaum fassen, rannte aber dem Räuber hinterher, denn sie wollte den geerbten Ring nicht kampflos aufgeben. Der Räuber verschwand hinter den Bäumen. Das Mädchen sah sich nach allen Seiten um, doch sie übersah leider eine große Eiche und lief dage-gen.

Als sie erwachte, merkte sie, dass sie nicht wie sonst im Bett lag, sondern in einer dunklen Höhle. Sie richte-te sich auf und sah sich um. Plötzlich knarrte und klirrte es und Schatten fielen in den Höhlenraum. Das Mädchen versuchte, mutig zu bleiben. Ein bis an die Zähne bewaff-neter Mann trat in die Höhle. Hochnäsig sprach er: „Ha,

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ha, ha. Das wird meinem Boss gefallen, dass du mir in die Hände gefallen bist! Los, steh auf, ich werde dich zu meinem Boss bringen!“

Als er das sagte, zog er sie aus der Kammer hinaus, in einen von Kerzen erleuchteten Raum. An den Wänden hingen mit wertvollen Edelsteinen besetzte Kostbarkei-ten: Schwerter, Ringe, Ketten, Schilde und Gemälde. Die Decke war mit Gold und Silber verziert. Am Ende des Saales sah das Mädchen einen prunkvollen Thron. Auf diesem saß ein sehr kräftiger Mann. Neben ihm ein Tiger mit goldenem Fell. In seiner Hand hielt er einen Säbel aus Elefantenstoßzähnen und ein goldenes Zepter. Der Säbel war aus purem Gold.

Der Wächter zog das Mädchen bis zum Thron. „Seid ihr die Räuberbande, und bist du der Räuberkönig?“, fragte das Mädchen. „Genau der bin ich. Willst du uns nicht helfen, den Ring zu aktivieren, oder du musst für im-mer unsere Sklavin sein“, sagte der König. „So weit wird es gar nicht kommen,“ schrie das Mädchen, riss sich los und rannte aus dem Saal. Sie kam am Ausgang der Höh-le an, als plötzlich ein Fallgitter heruntergelassen wurde. Hinter ihr ertönten Schreie und schon kam eine Wache angerannt. Der Mann stürzte mit gezücktem Schwert auf das Mädchen zu. Sie hob einen schweren Stein vom Bo-den auf und warf ihn dem Wächter an den Kopf. Dann

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versteckte sie sich in einer Felsspalte, bis das Fallgitter geöffnet wurde. Sofort flüchtete sie. Als sie sich sicher fühlte, verschnaufte sie auf einem Hügel und erblickte in der Ferne ein Dorf. Das Mädchen atmete erleichtert auf und rannte darauf zu.

Im Dorf angekommen erzählten ihr einige Leute von Überfällen der Räuberbande. Sie hörte auch, dass einmal ein edler Ritter versucht hatte, die Räuber zu besiegen. Er schaffte es nicht, konnte aber mit vielen Verletzungen fliehen. Als der Ritter in das Dorf kam, konnte er sich je-doch an keine Einzelheiten mehr erinnern. Das Mädchen lief zu den Leuten und erzählte ihnen, dass sie in der Räu-berhöhle war. Zuerst lachten die Leute sie aus, aber als das Mädchen erzählte, dass ihr Haus von drei Räubern überfallen wurde, verstummte das Gelächter. Sie sagte: „Ich habe gehört, dass ihr auch so viel Ärger mit den Bösewichtern habt. Wollt ihr euch das gefallen lassen? Kommt, wir stürmen zusammen die Räuberhöhle! Wer ist dabei?“ Da klang es vielstimmig: „Wir sind alle dabei!“ „Ich habe auch schon einen Plan“, sagte das Mädchen. „Ich kenne einen versteckten Eingang auf der Rückseite. So überraschen wir die Räuberbande.“

Gesagt, getan. Mit Schwertern, Lanzen, Pfeilen und Bogen, Äxten, Säbeln und Schilden bewaffnet, schlichen sie sich an. Das Mädchen sah den König schlafend auf

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seinem Thron und entdeckte auf einem Samtkissen den Ring von ihrer Mutter. Sie rannte zum Ring und nahm ihn an sich. Dabei erwachte der König aus seinem Schlaf. Sofort schrie er: „Alarm, Alarm, ich werde in meinem Gemach angegriffen. Es stürmten nun von allen Seiten mit Schwertern bewaffnete Soldaten herein. Die Frei-heitskämpfer des Dorfs stellten sich ihnen jedoch mutig entgegen.

Die Schlacht begann. Es tobte in der ganzen Höhle. Die Gegner kämpften mit Keulen und Schwertern gegenein-ander. Es klirrte und schepperte. Tische und Stühle gingen zu Bruch. Der Thron des Königs wurde zerstört. Der gan-ze Thronsaal war ein Scherbenhaufen. Auf dem Boden lagen mehrere Tote. Verletzte jammerten. Der Wille der Freiheitskämpfer war sehr stark, und so gewannen sie den Kampf. Einige Soldaten wollten zusammen mit dem Kö-nig fliehen, doch das Mädchen bemerkte sie und schloss rechtzeitig das Fallgitter. Der Räuberkönig lief deshalb in eine nicht von Kampf betroffene Kammer. Das Mädchen verfolgte ihn. Doch als sie dort ankam, war der König verschwunden, und sie sah nur ein Loch in der Wand. War es ein Geheimgang? Das Mädchen kletterte hindurch und sah gerade noch den König mit einem jungen Mann flie-hen. Sie rief: „Haltet an!“ Als der junge Mann diese zarte Stimme vernahm, drehte er sich um und blieb stehen. Die

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beiden verliebten sich sofort. Der böse König aber rannte in einen Wald. Der junge Mann und das Mädchen kamen sich näher und näher und küssten sich, der Ring fing an zu leuchten und es regnete goldene Taler. Doch das küm-merte das glückliche Paar nicht mehr.

Im gleichen Moment besiegten die wahrlich mutigen Freiheitskämpfer die verbliebenen Räuber. Sie kamen erschöpft aber glücklich aus der Höhle, die kurz danach einstürzte. Hatte dies die Zauberkraft des Ringes bewirkt? Der geschlagene Räuberkönig wurde nie wieder gesehen. Die Leute erzählten sich, dass er in einen Sumpf gefallen sei und darin versank, bis in alle Ewigkeit. Das Paar und die Dorfbewohner feierten ein großes Sieges- und Hoch-zeitsfest. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Geschrieben und bearbeitet von:

SIMON BOTOR, DOMINIK KLUCKER, NIKLAS SCHÄDLE

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Der verfluchte Ring

Es war einmal ein Mädchen, dessen Eltern verstor-ben waren. Eine Hütte im Wald, ein paar Kleider,

ein Spiegel und ein wertvoller Ring waren alles, was ihr geblieben war. Den Ring hatten ihre Eltern ihr hinter-lassen. Ihre Mutter warnte sie vor dem Ring: „Er besitzt böse Kräfte, wenn man ihn nur für sich alleine nutzt.“ Das Mädchen wollte wissen, was für Kräfte der Ring be-sitze. Sie zog ihn an und sagte: ,,Ring, Ring, du mir essen bring“. Plötzlich stand ein voller Tisch mit Essen vor ihr. Sie dachte, wenn sie sich Sachen wünschte und sie dann verkaufte, würde sie bestimmt viel Geld verdienen. Ge-sagt, getan.

Am nächsten Tag schaute sie in den Spiegel, bevor sie auf den Markt ging. Sie sah, dass sich langsam ihre Hand auflöste. Sie zog einen Handschuh an, um die unsichtbare Hand zu verstecken. Als sie am Markt ankam, war ihre andere Hand auch weg. „Hallo, folge mir“, sprach eine hohe Stimme zu ihr.

Ein kleines Wesen mit Flügeln stand vor ihr. „Bist du eine Fee?“, fragte sie erschrocken. „Ja, ich bin eine Fee“, antwortete sie. „Also du warst das mit der Unsichtbar-keit?“, wollte das Mädchen entsetzt wissen. „Nein, der Ring hat das bewirkt. Aber ich will dir helfen!“

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„Du brauchst einen ganz bestimmten Stein. Dieser wird dir helfen“, erklärte die Fee. Dann ging sie.

Doch das Mädchen wusste nicht, welchen Stein die Fee meinte. „Komm, komm!“, forderte die Fee sie immer wieder auf. Das ging so lange, bis sie so erschöpft war, dass sie eine Rast machen musste.

Als sie am nächsten Morgen erwachte, war sie voll-kommen unsichtbar. Dies bemerkte sie, als sie sich im Spiegel betrachten wollte. Nach diesem Schrecken suchte sie die Fee auf.

Sie suchte sie im ganzen Wald. Dennoch erschrak sie fürchterlich, als diese plötzlich vor ihr stand.

Sie dachte, dass niemand sie sehen konnte. Doch die Fee fing an, mit ihr zu reden und sagte am Schluss: ,,Komm einfach mit!“ Sie folgte der kleinen Fee und sie wanderten sehr lange.

Als sie an einer Höhle ankamen, sagte die Fee: ,,Ab jetzt kann ich dir nicht mehr helfen, aber ich werde dich trotzdem begleiten und dich unterstützen – in deinen Ge-danken. Die letzte Anweisung, die ich dir geben kann, ist: Folge dem blauen Licht!“ Nach diesen Worten löste sie sich in Luft auf.

Doch was war das? Als sie tiefer in die Höhle vor-drang, leuchtete vor dem Mädchen plötzlich ein blaues Licht auf. Sie hatte furchtbare Angst und wusste nicht,

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was sie tun sollte. Also folgte sie dem blauen Licht immer tiefer in die Höhle.

Die Höhle war sehr dunkel, außer dem schwachen blauen Leuchten war nichts zu sehen. Nach einem lan-gen Fußmarsch kam sie zu einer großen, hölzernen Tür. Sie konnte die Tür wegen des schwachen Lichts zwar nur schwach erkennen, aber die eingeritzte Schrift ließ sich trotzdem entziffern.

Dort stand: Dies ist der Weg zu deiner Rettung! Lang-sam, mit zittrigen Händen öffnete sie die Tür. „Gott sei Dank kann ich wenigstens etwas anfassen“, sagte sie sich erleichtert. Neben sich sah das Mädchen eine lange Wen-deltreppe. Stufe für Stufe ging sie die, wie es ihr vorkam, endlos lange Treppe hinauf. Als sie oben ankam, stand sie vor einer zweiten Türe. Auf dieser stand: Du kommst der Hilfe immer näher! Sie öffnete die Türe und stand in einem großen, leeren Raum.

Das Einzige, was darin zu sehen war, waren drei wei-tere Türen. Sie dachte sich: ,,Die Fee hat mir gesagt, dass sie mir in meinen Gedanken helfen wird.“ Schließlich entschied sie sich dazu, die mittlere Türe zu öffnen. Das Mädchen hatte Angst davor, die falsche Türe geöffnet zu haben. Doch als sie hindurchging, sah sie die Fee in einem großen Sessel vor einem blau flackernden Kaminfeuer sitzen. Die Fee sprach zu ihr: ,,Herzlichen Glückwunsch,

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hier hast du den Ring, der dich erlösen, dich beschützen und dir alle Herzenswünsche erfüllen wird.“

Von nun an lebte die Fee bei dem Mädchen und die beiden erfüllten sich jeden Tag einen anderen Wunsch. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Geschrieben und bearbeitet von:

LARA KOREN, INA SCHNIERINGER, LEA SONNBERGER, JULIA STÖCKNER,

SINA WALTHER