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Benjamin Lektüre Author(s): Samuel Weber Source: MLN, Vol. 94, No. 3, German Issue (Apr., 1979), pp. 441-454 Published by: The Johns Hopkins University Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/2906525 . Accessed: 18/09/2013 07:05 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . The Johns Hopkins University Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to MLN. http://www.jstor.org This content downloaded from 130.209.6.50 on Wed, 18 Sep 2013 07:05:12 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

German Issue || Benjamin Lektüre

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Benjamin LektüreAuthor(s): Samuel WeberSource: MLN, Vol. 94, No. 3, German Issue (Apr., 1979), pp. 441-454Published by: The Johns Hopkins University PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/2906525 .

Accessed: 18/09/2013 07:05

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Benjamin Lektuire

Samuel Weber

Die Zeit schwingt sich wie eine Brezel durch die Natur. Die Feder malt die Landschaft, und entsteht eine Pause, so wird sie mit Regen ausgefuillt. Man hort keine Klage, denn es gibt keinen Firlefanz.

Ein achtjahriger Knabe. von Benjamin zitiert.'

1.

Die Aufgabe, uber Walter Benjamin zu schreiben, wird fur den Betroffenen so zwingend wie erschreckend. Verstunde man warum, so ware ein Anfang gemacht. Zwingend ist sie, weil mit ruhiger Uberlegenheit Benjamin seinem Leser alle Ruhe nimmt, ihn mit in einen Schwindel nuchterner Begeisterung reift, die allen Halt lost und dann stockt, jah abbrechend, um Rechenschaft zu verlangen. Das Versprechen vom nie gegonnten Gluck schillert in seinen Schriften, wirft seinen Glanz bis auf seinen Namen hin, um dann den ausgestreckten Handen des Lesers zu entweichen; uibrig bleibt dessen Spur als trauernde Schrift. So leer wie nur die Allegorie geht der Leser aus, der sie nach bewahrtem Muster begrifflich festzuhalten versucht oder auch nur 'a la lettre nimmt; die Wider- spruiche und Unstimmigkeiten, die er dabei erntet, schlichtet auch die Dialektik nur mit Muihe und unfruchtbar. Doch weiB der Leser, wie Becketts Hamm: "A moi de jouer." Darum erschreckend: "Gaben", schrieb Benjamin, "muissen den Beschenkten so tief be- treffen, daB er erschrict."2 Nach der Lekture seiner Schriften durfte es kein unbefangenes Sprechen mehr geben. Weder als Aus- sprache noch als Nachsprechen. Abstand wird Abgrund wo er nicht mehr 'zwischen' gahnt, sondern selbst wesentlich wird; unauf-

MLN 94 (1979) 441-454 0026-7910/79/0943-441 $01.00 ? 1979 by The Johns Hopkins University Press

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hebbar die Differenz nicht nur zwischen Benjamin und seinem Leser, sondern zwischenjedem und seinem Selbst. Rustet man sich zum Erwidern, so lauft die Sprache noch im Munde zusammen, konkret wie nur bie Schizophrenen und Steinberg Figuren. Das Sprechen verwirft den Tod; versagt die Stimme, so vergegenwartigt sich die Verstummung zunachst als Schreck. Vernommen wird die Stummheit als Sprache des Todes. Stumm, seelenlos, selbstlos, wird das Ureigene fremd, das Nachste fern. Dem folgt die Trauer.

Und dennoch:

Und nicht gar ein Ubel ist's, wenn einiges Verloren gehet und von der Rede Verhallet der lebendige Laut.3

Damit dammert vielleicht die Moglichkeit, der fatalen Tautologie des sprechenden Selbsts sich zu entwinden, Anderes erfahren zu konnen. Diese Moglichkeit heiBt bei Benjamin: Schrift. Dfr Name ist metaphorisch zu lesen, wie man einen Text liest, dessen Bedeu- tung nicht so sehr in den Wortern, sondern eher in den LuIcken, zwischen den Zeilen zu suchen ist. Nur so werden Texte heilig, nie in dem, was sie sagen.

Einmal zitierte Benjamin, "Was nie geschrieben wurde, lesen."4 Er sagt es nicht selbst, sondern zitierte. Folgendes mag als ein Ver- such gelten, Benjamin herbeizuzitieren.

2. Nous ne savons plus lire.

Marcel Proust

Wie zu lesen sei? Nach dem Modell der Wahrnehmung am all- erwenigsten. Die Wahrheit des Textes laBt sich nicht nehmen. Darin unterscheidet sie sich von jeder Art der Erkenntnis. "Erkenntnis ist ein Haben. Ihr Gegenstand selbst bestimmt sich dadurch, daB er im BewuBtsein innegehabt werden muB. Ihm bleibt der Besitzcharakter."5 Die Besitzbarkeit der Gegenstande der Erkenntnis bestimmt sich transzendent als deren Sinn, imma- nent als Identitat. Die Gegenstande der Erkenntnis sind jederzeit gegenwartig. Dem Erkennenden gilt es, dorthin zu gelangen, wo er immer schon gewesen ist. Anders dem Lesenden. Auch ihm sind Erkenntnisse unabdingbar, doch Halt gewahren sie nicht. Sie zusammenflicken, um "die Wahrheit in einem zwischen Erkenntnis- sen gezogenen Spinnennetz einzufangen ... als kamen sie von

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drauBen herzugeflogen,"6 kann er nicht. Wartet er aber geduldig, bis die Erkenntnisse aus eigenem Antrieb eine Totalitat bilden, so geht es ihm wie einem, der auf Dinge so lange hinstarrt, bis sie zu tanzen anfangen. Allein statt tanzend ihr Wesen freizugeben, sprengen sie sich nach innen, 'implodieren' gleichsam, sturzen in einen endlosen Innenraum zusammen, werden "Geheimzeichen." "Nicht der Fortgang von Erkenntnis zu Erkenntnis ist ent- scheidend, sondern der Sprung in jeder einzelnen Erkenntnis selbst."7 Diesen Sprung nehmen heiBt: lesen. Dafur bietet der Sinn den Boden, doch keinen sicheren: "Der Gebildete liegt lesend auf der Lauer nach Wendungen und Worten, und der Sinn ist nur der Hintergrund, auf dem der Schatten ruht, den sie wie Relieffiguren werfen."8

Zu lesen also ist nicht flieBend, wie man spricht-oder zu sprechen meint-sondern tastend, stolpernd, sich unterbrechend; so wie altere Menschen, deren Augen schwach geworden sind, sich uber einen Text bucken, ihn auch mit ihren Fingern lesen, immer wieder von neuem einhaltend, doch nur um dann fortzufahren. Zu lesen ist gegen den Sinn, damit die Schrift darin nicht auf- gehe, sondern als Figur bleibt: als Schriftbild. Kommentar, Kritik, Ubersetzung waren demnach weniger voneinander bundig zu un- terscheiden als in ihrer gespannten Beziehung zu denken, als drei Formen des Lesens. Lesen als Ubersetzen hieBe, Treue dem Worte, Freiheit dem Sinn gegenuiber. Lesen als Kommentar, den Wortern Gewalt antun, sie aus dem Text herausgreifen, "als waren sie ... zur Bewaltigung aufgegeben worden."9 Lesen als Kritik meinte, nach der Wahrheit fragen, die aber weniger sich befragen als sich darstellen laBt. Daher nahert sich eine kritische Lekture der Entzifferung eines Palimpsestes, "dessen verblichener Text uberdeckt wird von den Zugen einer kraftigeren Schrift, die auf ihn sich bezieht."'10

So verhalten sich Sach- und Wahrheitsgehalt zueinander: so wenig gehalten wie die Schrift jenes Palimpsestes, so gespannt wie Sinn und Bedeutung, Rede und Schrift, Sprechen und Lesen-d.h. wie die Pole, um die Benjamins Denken und Schreiben sich ellip- tisch bewegen. Jene Ellipse nachzuzeichnen, die eigene Gewaltsamkeit dabei nicht verleugnen zu wollen, dem Schwindel sich stellen ohne aber ihm zu verfallen: solches hieBe vermutlich, Benjamin lesen.

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Ecrire est peut-etre un peu le con- traire de penser.

Jorge Luis Borges

Am Anfang, auch bei Benjamin, war das Wort. Eine friihe Ar- beit lautet: "Uber die Sprache uiberhaupt und uber die Sprache des Menschen." Der Titel, der die Sprache uberhaupt visiert, spiegelt die bewegende Absicht, die "tiefe, unbegreifliche Paradoxie" des Logos, als Einheit von sprachlichem und geistigem Wesen, als An- wesendes, zu behaupten und zu "ldsen.""11 Im Logos, dem schaf- fenden Wort Gottes, grundet die Schopfung als in ihrem Ursprung. Das Wort, actus purus, "schaffende Allmacht der Sprache,'2 richtet die Schopfung streng hierarchisch auf: oben das Wort Gottes: unten die erschaffene, stumme Natur: in der Mitte der Mensch, Bevollmachtigter Gottes, der die Dinge erkennt, be- nennt, und ihre stumme Sprache damit in die hohere des Namens uibersetzt. Uberall schafft die Einheit des Logos "Kontinua der Verwandlung."13

Der Suindenfall ereignet sich demnach als, ein Fall aus dem seli- gen Sprachgeist heraus: "Das Wort soll etwas mitteilen (auBer sich selbst). Das ist wirklich der Suindenfall des Sprachgeistes."'14 Damit wird die Sprache auf einmal abstrakt, sich selbst diuBerlich, fremd, uber anderes urteilend, und schlieBlich verworren: "Zeichen miussen sich verwirren, wo sich die Dinge verwickeln."15

Doch die Dinge verwickeln sich nicht erst mit dem Fall aus dem seligen Sprachgeist. Denn nachdem sie diesen Fall beschrieben hat, verwickelt sich Benjamins Darstellung: "Das Leben des Menschen im reinen Sprachgeist war selig. Die Natur aber ist stumm. Es ist zwar im zweiten Kapitel der Genesis deutlich zu fiuhlen, wie diese vom Menschen benannte Stummheit selbst Seligkeit nur niederen Grades geworden ist."'16 Damit truibt sich die ursprungliche Selig- keit des reinen Sprachgeistes, auch wenn Benjamin noch auf den Unterschied der Sprache vor und nach ihrem Fall in die Mitteilung insistiert. Doch sein Beharren auf jene "andere Stummheit" der Natur nach dem sprachlichen Sundenfall schwankt und kehrt schlieBlich gegen sich, weniger auf dialektischer als auf anti- thetischer Weise: "Weil sie stumm ist, trauert die Natur. Doch noch tiefer fiuhrt in das Wesen der Natur die Umkehrung dieses Satzes ein: die Traurigkeit der Natur, macht sie verstummen."'17 Nicht die Stummheit also, wie es der Logos will, sondern die Traurigkeit ist urspruinglich. Die Selbstherrlichkeit des Namens wird im Namen des Benannten bezweifelt; "Es ist in aller Trauer

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der tiefste Hang zur Sprachlosigkeit, und das ist unendlich viel mehr als Unfahigkeit oder Unlust zur Mitteilung. Das Traurige fiuhlt sich so durch und durch erkannt vom Unerkennbaren. Be- nannt zu sein-selbst wenn der Nennende ein Gottergleicher und Seliger ist-bleibt vielleicht immer eine Ahnung von Trauer." 18

Erst im Trauerspielbuch, wo diese Stelle wortlich wiederkehrt, doch unter dem sakularisierten Zeichen der Allegorie, wird die Trauer gedeutet; aber schon in diesem fruhen Text wird "Uber- benennung"19 als das "sprachliche Wesen" der Trauer dargestellt. Damit aber unterminiert Benjamin seine erste Entgegensetzung von reiner und mitteilender Sprache: denn schon die "Seligkeit" des reinen Sprachgeistes ging auf Kosten der durch die Benen- nung geschaffenen Natur. Der Fall, der einer aus der Seligkeit des Logos in die Abstraktion des Urteils gewesen sein sollte, erscheint damit als immer schon in jenem Logos selbst vorgezeichnet: als Be- nennung war er von allem Anfang an zugleich Urteil. Trauer ware dann aber nicht sowohl ursprunglich als selbst Ausdruck des Ursprungs.

Mit einer derartigen Verkehrung seiner ursprunglichen Ar- gumentation, konnte man meinen, hatte Benjamin sich der Inkon- sequenz schuldig gemacht. Ebenso denkbar ware es aber, daB er sich damit gegen eine Versuchung wehrte, der er als Sprach- theoretiker zu verfallen drohte: jener "Versuchung, die Hypothe- sis an den Anfang zu setzen," die "den Abgrund alles Philosophierens macht."20

4.

I1 y'a une violence originaire de l'ecri- ture parce que le langage est d'abord ecriture. L'usurpation a toujours dej'a commence.

Jacques Derrida

In der frihen Arbeit uber die Sprache versucht Benjamin diese rein beim Wort zu nehmen, als Sprache "uiberhaupt," befreit von aller Instrumentalisierung. Um aber die Sprache als Logos zu den- ken, bedarf es des anderen, der Physis. Um die Sprache in ihrer Reinheit zu konzipieren, muB sie zugleich vorsprachlich gedacht werden, als actus purus, schaffende Allmacht, transzendentales Subjekt, das die Natur als sein Ebenbild hervorbringt. Um das Aussprechen der reinen Sprache am Anfang zu setzen, bedarf es

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des Stummen als sein Nachher. Denn Aussprechen, wie Hegel genau wuBte, verlangt Entsprechen: das "Dasein des Geistes als unmittelbare Selbst" in der Sprache, wie er schrieb, "erwartet. .. , daB das Andre das seinige zu diesem Dasein beitrage"..21 In dieser Er- wartung entspringt bei Benjamin die Trauer jenes "Anderen." Dem logischen Denken erscheint diese Bedingtheit als dem Logos auBerlich, als zeitliches Nacheinander, als Fall aus dem Konkreten in die Abstraktion, aus dem Namen in das Urteil, aus dem Wesen in die Mitteilung. Der Fall soll also nicht nur aiuBerlich sein, son- dern das AuBen selbst. Damit aber wird unterschlagen, daB "le dehors entretient avec le dedans un rapport qui comme toujours n'est rien moins que de simple exteriorite. Le sens du dehors a toujours ete dans le dedans, prisonnier hors du dehors et reciproquement."22 Bliebe disese Einsicht im friuhen Sprachaufsatz nur eine angedeutete Vermutung, als "Ahnung der Trauer,"23 so wird sie explizites Thema im Ursprung des deutschen Trauerspiels.

War Benjamins Vorgehen in der fruhen Abhandlung theoretisch-konstruktiv, versuchte er die Sprache uberhaupt in in- tentio recta anfanglich zu denken, so wendet er sich im Trauerspielbuch einem Gegenstand zu, den er als schon vorgege- ben versteht: dem Trauerspiel als einer Idee, die zu deuten oder genauer: zu lesen ist (wie das Trauerspiel selbst das als "Lese- drama" gekennzeichnet wird.)24 So wenig diese "Idee" ihrer platonischen Herkunft leugnen kann, so wenig ist sie allein aus dieser philosophischen Tradition zu verstehen. Denn obgleich sie die Kritik jegliches Empirismus beinhaltet, vertragt sie sich fast so schlecht mit dem Platonismus. Als "objektive Interpretation"25 ent- faltet die Benjaminische Idee eine Bedeutung, die in eine ganz andere Richtung fuhrt. Eine derartige Bewegung allerdings wird sich nur jenen Lesern erschlieBen, die Benjamins Begriffe nicht unbefragt, in ihrem herkommlichen Sinne hinnehmen. Benjamins Versuch, unablassig anderes zu denken, lassen seine Termini nicht bei sich bleiben. Sie schlieBen sich vielmehr zu Ketten von Ver- schiebungen zusammen. Seine "Ideen" z. B. werden als "Monade" bestimmt, aber dann auch als "Darstellung". Diese wiederum im- pliziert, als Reprasentation, etwas, was reprasentiert wird; doch dieses zeigt sich nie an sich, nie anwesend. So geraten seine Begriffe in Widerspruch zu ihren uiberlieferten Bedeutungen, sie geraten auBer sich. Als "Monaden" sind die "Ideen" allem AuBeren unmittelbar verschlossen; doch zugleich als Konstellationen von Elementen sind sie auf Anderes angewiesen und hinweisend. Sie

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werden zwar als Namen beschrieben, doch auch als Kon- figurationen, weniger Ausdruck also als Unterschrift, Signatur. Bedienen sie sich begrifflicher Erkenntnis, so bilden sie in der Wahrheit, und als Wahrheit, einen von aller Erkenntnis heteroge- nen Bereich. Wie in der Sprachabhandlung also, besteht auch hier eine durchgehende Spannung zwischen Benjamins theoretischen Aussagen und deren Gebrauch im Verlauf seiner kontemplativen Praxis,jener Darstellung, die im Trauerspielbuch gerade das Prob- lematischwerden der Begriffe (Laut, Namen, Symbol) beschreibt und deutet. Geht Benjamin in seiner Vorrede auf die platonische Anamnesis als Urvernehmen des Logos zuruck, um durch diesen Rekurs die Objektivitat philosophischer Wahrheit zu fundieren, so bedeutet der Rekurs zugleich eine Absage an die Re- flexionsphilosophie des deutschen Idealismus, und zugleich die Annaherung an einer Tradition, deren Krise die Darstellung der Allegorie als Schrift zu beschreiben versucht. War die Zasur in der Arbeit uber die Sprache unbeabsichtigt, so wird sie hier, im Trauerspielbuch, zur Methode erhoben, als jene "intermittierende Rhythmik",26 die Darstellung, Schrift und Allegorie gemeinsam kennzeichnet. Die Idee als Monade also bedeutet nicht so sehr abgeschlossene Immanenz als Diskontinuitat, auch "Diskretion'. Kein Schriftsteller schrieb je diskreter als Walter Benjamin. Sein Schreiben ist nicht weniger allegorisch, als die Allegorie, die es beschreibt. Daher ist auch die Autoritat der einzelnen Aussagen nie buindig, nie gesichert; und daher sind diejenige, die sich darauf verlassen haben, einer List verfallen, die zuletzt nur theologisch sein kann. Theologie bei Benjamin ist die List der Vernunft, die zu sich selber gekommen ist, doch nicht als Freiheit, SelbstbewuBt- sein oder Geist, sondern als Aporie. Diese besteht darin, daB philosophische Wahrheit immanent sich nicht denken laBt, aber ebensowenig transzendent. Daher neigt Benjamins Sprache und Denken zur Antithetik, Metapher, Paradox-auch darin der Rhythmik der Allegorie ahnlich. Wie diese, oder genauer: in dieser denkt er den Logos mit zu Ende. Dessen Aporien hebt er nicht sowohl im Namen auf, als daB er sie in der Deutung nachzeichnet.

5.

et in arcadia ego

MuBte man den Barock durch eine Eigenschaft charakterisieren, so ware es diese: der Fall ist fur ihn urspriinglich geworden, ver-

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gegenwartigt als permanenter Verfall. Ein Jenseits gibt es nicht mehr. Daher ist dem Barock alle Eschatologie fremd, daher ist seine Urform, "das Trauerspiel der Immanenz".27 Denn die Trauer ist nicht mehr hinzugekommen, gleichsam vom AuBen, sondern der Schopfung immanent, so urspruinglich wie nur der Tod. In der schrankenlosen Immanenz der barocken Welt kom- men sowohl Griechentum wie Christentum zu sich selber, doch als Allegorie: der Logos wird jene Schrift, die er immer schon war. "Mit aller Macht holt... der Wille zur Allegorie das verklingende Wort in den Raum zuruck. "28 Zuriick, denn die barocke Sakularisierung, das "Vergegenwartigen der Zeit im Raume,"29 trifft eine Zeit, die immer schon raumlich war, die dem Raum ent- springt und darin verflieBt sowie die Rede verliuft. Dennjene Zeit entstammt dem Logos, der immer schon bei sich gewesen ist, gegenwartig vor aller Gegenwart (pra-sens). Als Transzendenz ist er sich selbst immanent, sein Werden eins vom Sein zu Sein, von Vergangenheit als Gewesensein zu Zukunft als Seinwerden, von Fall zu Fall. Jene Zeit sich zu vergegenwartigen, sie "in die strikte Gegenwart"30 zu verwandeln, durch Simultanisierung zu verraum- lichen wie es im Barock geschieht, heiBt nichts anderes als sie wortlich zu nehmen. War sie immer schon uneigentlich als verflus- sigter Raum, war Geschichte immer schon Natur, so kommt Zeit als Raum, und Geschichte als Naturgeschichte in der barocken Al- legorie erst 'zu sich'. Das Verdrangen der Natur durch den Logos wird ursprunglich, weil Verdrangung immer schon im Logos an- wesend war. Die ewige Gegenwart des Logos in der Zeit, dessen Parusie, kennt den Tod allein als ein Anderes, als das Andere schlechthin, als Echo, Abwesenheit, Stummheit. Hellenisch ent- windet der Logos sich dem Mythos in der Tragodie und kommt dann zu sich selbst im Tod des Sokrates, im platonischen Dialog, dem "unwiderruflichen Epilog der Tragddie."'31 Denn das Schweigen des tragischen Helden-der Gegenpol zur Stummheit der traurigen Kreatur-wird "zum Hort einer Erfahrung vom Erhabenen des sprachlichen Ausdrucks,"32 weil, als "agonale Prophetie,"33 solches Schweigen eine neue Sprache ankuindet, die nicht mehr auf der Undurchsichtigkeit und Ambiguitat des Mythos beruhen will sondern auf der Immanenz des Selbsts und des Lebens. Im Tod des Sokrates kommt diese Sprache zu sich selbst als das BewuBtsein, das seine Unsterblichkeit in der Unendlichkeit des Logos wiedererkennt und sie ironisch ausspricht, in Form des Dialogs.

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Wird also in Tragodie und platonischem Dialog "das Ordal ... durch den Logos in Freiheit durchbrochen", so wird im Trauerspiel jener Durchbruch, jene Freiheit selbst als Mythos dargestellt, indem die beanspruchte Unsterblichkeit des Logos sich als immer schon verfallen, als unaufhaltsamer Verfall vergegen- wartigt.

Demnach spricht in der Schopfung "nicht nur die Natur des Menschendasein schlechthin" sich aus, wie in Tragodie und platonischem Dialog, "sondern die biographische Geschichtlichkeit eines Einzelnen in dieser seiner naturverfallensten Figur be- deutungsvoll als Ratselfrage".35 In der Schopfung wurde alles Leben "ein jedes nach seiner Art"36 geschaffen und nur so er- kennbar und benennbar gemacht; ist aber nur das Gattungswesen unsterblich, so racht sich darin die zu sich selbst gekommene Einheit des Logos: als todverfallenes Einzelne. Damit verwandelt sich der Logos wieder in Mythos. Die "Antinomie der Allegorese"37 befallt Subjekt wie Objekt, Menschen und Dinge, Geist sowohl als Materie: alles wird restlos mit sich identisch, reine Gegenwart, zugleich aber leer, nichtidentisch, abwesend: jedes stellt zugleich "das Nichtsein dessen, was es vorstellt"38 dar. Diese Negation aber ist auch eine der Dialektik, denn sie betrifft ebenfalls die Bestimmtheit; anstatt wie bei Hegel, sich in Gestalt der bestimmten Negation zu kon- kretisieren, bleibt sie abstrakt. Denn "jede Person, jedwedes Ding, jedes Verhaltnis kann ein beliebiges Anderes bedeuten".39 In dieser Parusie der beliebigen Bedeutung kehrt die damonische Vieldeutig- keit des Mythos wieder. Die Hegelsche Dialektik vom Sein und Nichts tragt sich standig in der barocken Allegorie aus, ohne jedoch ins Werden je uberzugehen. "Die Wahrheit . . ., daB das Sein in Nichts und das Nichts in Sein nicht ubergeht, sondern ubergegangen ist ... diese Bewegung des unmittelbaren Ver- schwindens"40 die in Hegels Logik uber sich hinausfuihrt, tritt in der barocken Allegorie nicht ein. Denn fur das Einzelne, das dabei untergeht, bleibt diese "Wahrheit" Vergangnis; uiberleben kann es nur als Ruine.

In diesem Sinne ist Benjamins Denken weniger der Dialektik verpflichtet, als der Antithetik, naher den Kantischen Antinomien als der Hegelschen Aufhebung (oder Versohnung). Wenn Dialek- tik, denn nur im Stillstand. Nicht das Fortschreiten des Begriffs, sondern eher das Stocken des Einzelnen, setzt den Takt. Nicht das Sprechen, sondern das Schreiben bleibt das Muster Benjaminis- chen Denkens.

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Die stockende Simultaneitat von Sein und Nichts aber ist die Schrift. Und als Schrift pragt sich die Allegorie aus, setzt sich von der Fulle des Symbols ebenso ab, als von der "unbeteiligten Siuf- fisanz" des Zeichens.41 Denn auch das Zeichen, nicht nur das Sym- bol, lebt im Banne des Logos. "Als bezeichnend" schreibt Hegel, "beweist ... die Intelligenz eine freiere Willkuir und Herrschaft im Gebrauch der Anschauung, denn als symbolisierend".42 Das Zeichen setzt das Bezeichnete als Bedingung seiner Moglichkeit unbefragt voraus, und ist nur als bestimmtes willkuirlich. Die Allegorie dage- gen reiBt einen Abgrund auf, gerade weil ihr Sinn "in der Zeichenschrift der Vergangnis"43 geschrieben wird.

Der Schwindel setzt dort ein, wo aller Sinn sich in Bedeutung auflost, oder vielmehr: in Bedeutendes; wo man versucht "le sig- nifie . . . toujours deja en position de signifiant"44 zu denken; wo das "mystische Nu" des Symbols zum "aktuellen Jetzt" der Al- legorie "verzerrt" wird;45 wo die Sprache als lebendige Rede zer- brockelt, wie im Trauerspiel, und wo Dialog in Metaphern gerinnt: "Nicht selten ist die Rede in den Dialogen nur die an allegorischen Konstellationen, in welchen die Figuren zueinander sich befinden, hervorgezauberte Unterschrift. Kurz: die Sentenz erklart das Szenenbild als seine Unterschrift fur allegorisch"46

Der Barock, dem alle Revolution fernstand, gestattet diese einzig in der Sprache, die "allezeit erschuttert [wird] von Rebellionen ihrer Elemente"47 wahrend "das Wort, die Silbe und der Laut, emanzipiert von jeder hergebrachten Sinnverbindung, als Ding [stolziert], das allegorisch ausgebeutet werden darf."48 Beim Wort genommen stuirzt die Syntax der Sprache zusammen, befreit ihre Elemente von der Herrschaft der Semantik. Bedeutet die al- legorische Schrift immer ihr Anderes, "das Nichtsein dessen, was sie vorstellt" so meinen fur Jakobson die Phoneme ebenfalls nichts anderes als "mere otherness."49 Daher vielleicht spielt sowohl in der modernen Linguistik wie auch im Barock die Metapher eine so entscheidende Rolle: nicht als die Zusammensetzung oder Sub- stitution von fixierten Bedeutungen, sondern als sprach- konstituierende Gegensatzlichkeit, die als Beziehung alles Substan- tielle erst er-mdglicht.50 Kein Name, der nicht schon Metapher ware. Wahrend aber fur die strukturelle Linguistik Metapher wie Sprache uberhaupt allein in der Rede zuhause ist, die Schrift dage- gen bloBe Konvention, Zeichen, Abbild, ist Sprache fur den Barock verm6ge ihre Todverfallenheit immer schon Schrift gewesen.

Benjamin zitiert Ritter: "Das Sprachorgan selbst schreibt, um zu sprechen"951 und fahrt dann fort: "Mitten ins Zentrum allegorischer

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Anschauung trifft er mit seiner Lehre, alles Bild sei nur Schriftbild. Das Bild ist im Zusammenhange der Allegorie nur Signatur, nur Monogramm des Wesens, nicht das Wesen in seiner Hille. Den- noch hat Schrift nichts Dienendes an sich, fallt beim Lesen nicht ab wie Schlacke. Ins Gelesene geht sie ein als dessen 'Figur"'.52 Schrift ist hier nicht 'metaphorisch' zu verstehen: sie ist die Metaphorik selbst, ohne welche Buchstablichkeit nicht zu denken ist. Doch geschrieben wird sie nicht nur sondern auch gelesen: ins Gelesene "geht sie ein", doch nicht auf. Und auf dieses Nicht-auf- gehen kommt es bei Benjamin gerade an, denn darin allein sind jene Spannungen zu suchen, die "unsinnliche Ahnlichkeit" stiften. Lesen "aus den Eingeweiden, Sternen oder Tanzen", bedenkt ein Lesen, das "vor aller Sprache" war, ja vielleicht vor aller Schrift: "Was nie geschrieben wurde, lesen".53

Die elliptische Bahn, die Benjamins Denken beschreibt, kann nie als Verlauf, sei es auch von Theologie zum Materialismus, adaquat beschrieben werden, denn die wahren Spannungen, die sein Den- ken durchziehen und bewegen, spielen sich gleichzeitig ab. Im Widerspruch von Absicht und Durchfuhrung zeigt sich seine tiefe Verwandtschaft mit Proust, wie dieser von Gerard Genette gelesen worden ist:

L'ecriture proustienne se fait ainsi, entre ses intentions conscientes et son accomplissement reel, la proie d'un singulier renversement: partie pour degager des essences, elle en vient a constituer, ou restituer, des mirages; destinee a rejoindre, par la profondeur substantielle du texte, la substance profonde des choses, elle aboutit a un effet de surimpres- sion fantasmagorique ou les profondeurs s'annulent l'une par l'autre, ou les substances s'entre devourent. Elle depasse bien le niveau "super- ficiel" de la description des apparences, mais non pas pour atteindre celui d'un realisme superieur (le realisme des essences), puisqu'elle de- couvre au contraire un plan du reel ou celui-ci, a force de plenitude, s'aneantit de lui-meme.54

In einer geschichtlichen Epoche, wo die Ubermacht der Gegenwart alles Andere, damit aber auch Zeit, Erinnerung und Geschichte, aus der Welt der Erscheinungen zu verdrangen tendiert, verbindet Proust und Benjamin jene Sehnsucht, die nicht sowohl nach Ver- gangenheit strebt, als nach der Zeit selbst, die verloren gegangen ist und nur als verlorene gilt. Fur beide also wuirde, wie Benjamin schrieb, "die reale Welt in dem Sinne Aufgabe sein, daB es gelte, derart tief in alles Wirkliche zu dringen, daB eine objektive In- terpretation der Welt sich drin erschlosse".55 Ist Praxis nicht bloB Tatigkeit, sondern Verainderung des Bestehenden, so ist sie ohne

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eine derartige Interpretation, die erst auf Anderes hinzeigt, kaum denkbar. Die eigentiumliche Einheit von Kontemplation und Praxis faBte Benjamin in jenem Schriftbild als Gelesenes zusammen. Daher gilt es jetzt am SchluB, Benjamin selbst als jenes Schriftbild zu lesen. Diskret lesen aber heiBt zitieren. Aus den Stddtebilder, "Mowen":

Abends, das Herz bleischwer, voller Beklemmung, auf Deck. Lange verfolge ich das Spiel der Mowen. Immer sitzt eine auf dem h6chsten Mast und beschreibt die Pendelbewegungen mit, die er stoBweis in den Himmel zeichnet. Aber es ist nie auf lange Zeit ein und dieselbe. Eine andere kommt, mit zwei Fliugelschlagen hat sie die erste,-ich weiB es nicht: erbeten oder verjagt. Bis mit einem Male die Spitze leer bleibt. Aber die Mowen haben nicht aufgehort, dem Schiffe zu folgen. Un- ubersehbar wie immer, beschreiben sie ihre Kreise. Etwas anderes ist es, was eine Ordnung in sie hineinbringt. Die Sonne ist lIngst un- tergegangen, im Osten ist es sehr dunkel. Das Schiff fahrt suidwarts. Einige Helle ist im Westen geblieben. Was sich nun an den Vogeln vollzog - oder an mir? - das geschah kraft des Platzes, den ich so berherrschend, so einsam in der Mitte des Achterdecks mir aus Schwermuitigkeit gewahlt hatte. Mit einem Male gab es zwei Mowen- volker, eines die ostlichen, eines die westlichen, linke und rechte, so ganz verschieden, daB der Name Mowen von ihnen abfiel. Die linken Vogel behielten gegen den Grund des erstorbenen Himmels etwas von ihrer Helle, blitzten mitjeder Wendung auf und unter, vertrugen oder mieden sich und schienen nicht aufzuhoren, eine ununterbrochene, unabsehbare Folge von Zeichen, ein ganzes, unsaglich veranderliches, fluichtiges Schwingengeflecht - aber ein lesbares - vor mich hinzuweben. Nur daB ich abglitt, um mich stets von neuem bei den andern zuruickzufinden. Hier stand mir nichts mehr bevor, nichts sprach zu mir. Kaum war ich denen im Osten folgt, wie sie, im Fluge gegen einen letzten Schimmer, ein paar tiefschwarzer, scharfer Schwingen, sich in die Ferne verloren und wiederkehrten, so hatte ich ihren Zug schon nicht mehr beschreiben konnen. So ganz ergriff er mich, daB ich mir selber, schwarz vom Erlittenen, eine lautlose Fliugelschar, aus der Ferne zuruckkam. Links hatte noch alles sich zu entratseln, und mein Geschick hing an jedem Wink, rechts war es schon vorzeiten gewesen, und ein einziges stilles Winken. Lange dauerte dieses Widerspiel, bis ich selbst nur noch die Schwelle war, uber der die unnennbaren Boten schwarz und weiB in den Luften tauschten.56

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NOTES

1 Walter Benjamin, Illuminatione (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1961), S. 333.- Im folgenden zitiert als Ill.

2 Walter Benjamin, Einbahnstrafe, (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1965), S. 58. 3 Friedrich Holderlin, Sdmtliche Werke, hrsg. von Fr. BeiBner (Stuttgart: Kohl-

hammer, 1943 ff.), Bd. II, S. 170. 4 Walter Benjamin, Angelus Novus (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1966), S. 99. Zitiert

als AN. 5 Walter Benjamin, Ursprung des deutschen Trauerspiels (Frankfurt a.M.: Suhrkamp,

1963), S. 10.-Zitiert als UdT. 6 UdT, S. 8. 7 Ill, S. 325. 8 Ill, S. 333. 9 Ill, S. 333. 10 Ill, S. 70. 11 AN, S. 10. 12 AN, S. 17. 13 AN, S. 20. 14 AN, S. 22. 15 AN, S. 23. 16 AN, S. 24. 17 AN, S. 24. 18 AN, S. 24. 19 AN, S. 25. 20 AN, S. 10. 21 G. W. F. Hegel, Phadnomenologie des Geistes (Hamburg, 1952), S. 468-69. 22 Jacques Derrida, De la grammatologie (Paris, 1967), S. 52. 23 AN, S. 24. 24 UdT, S. 206. 25 UdT, S. 15. 26 UdT, S. 9. 27 UdT, S.17. 28 UdT, S. 215. 29 UdT, S. 218. 30 UdT, S. 218. 31 UdT, S. 123. 32 UdT, S. 11 2. 33 UdT, S. 110. 34 UdT, S. 121. 35 UdT, S. 183. 36 Genesis I, 11. 37 UdT, S. 193 ff. 38 Udt, S. 265.

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39 UdT, S. 193. 40 G. W. F. Hegel, Wissenschaft der Logik (Leipzig, o.J.), S. 91. 41 UdT, S. 182. 42 G. W. F. Hegel, Enzyklopidie (Hamburg, 1959), S. 369. 43 UdT, S. 197. 44 Derrida, De la grammatologie, S. 108. 45 UdT, S. 203. 46 UdT, S. 220. 47 UdT, S. 233. 48 UdT, S. 233. 49 R. Jakobson und M. Halle, Fundamentals of Language (Den Haag. 1956), S. 16. 50 Jakobson/Halle, S. 76 ff. 51 UdT, S. 241. 52 UdT, S. 242. 53 AN, S. 99. 54 G. Genette, Figures (Paris, 1966), S. 52. 55 UdT, S. 32. 56 Walter Benjamin, Stddtebilder (Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1963), S. 51-52.

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