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XVIII. Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. Von Michael Stark. (Mit 22 Toxtfiguren.) Einleitung und Arbeitsplan. Aus der weiten oberitalienischen Tiefebene, die im Osten saehte unter dem Spiegel der Adria schwindet, im Norden den in der Runde gehenden Blick aufwiirts zwingt zu dem in sehroffem Gegen- satz zu dem Gartenplan sich auftiirmenden, bizzaren Gipfelgewirr der Alpen, im Westen aber in wesenlosen Horizont gleitet und im Siiden das Auge ruhen l~t an dem zarten Diimmerband des Apennin, bricht in wechselvoll sanften und sehroff gerissenen Linien das Berg- land der Euganeen, eigenttimlich durch seine orographisehen Ver~ hiiltnisse, sonderbar dureh die Mannigfaltigkeit der Genese seiner Bergformen, merkwtirdig und bunten Weehsels roll in seiner Gesteinswelt. Diese letzteren zwei Merkmale zu verfolgen ist unsere Aufgabe. Der eigenartige Charakter dieser inselartig aui~auchenden Berggmppen war naturgem~ll sehon iifters Gegenstand der Unter- suehungen. l~achdem die Euganeischen Berge den Streit der Plutonisten und 7Neptunisten um ihre Gipfel hatten verziehen lassen, liisten ihre Natur A. de Zigno 1) und G.v. Rath 2) im Prinzip in riehtiger Weise. 1) Sulla costit, geol. d. mont. Eugau. Accad. d. Padova, 1861. !) Geognostische Mitt. fiber die Eugan. Berge bei Padua. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch. XVI, ferner Sitzungsb. d. Niederrhein. Gesellsch. XXI, 1864.

Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

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Page 1: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

XVIII. Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. Von Michael Stark.

(Mit 22 Toxtfiguren.)

Einleitung und Arbeitsplan. Aus der weiten oberitalienischen Tiefebene, die im Osten saehte

unter dem Spiegel der Adria schwindet, im Norden den in der Runde gehenden Blick aufwiirts zwingt zu dem in sehroffem Gegen- satz zu dem Gartenplan sich auftiirmenden, bizzaren Gipfelgewirr der Alpen, im Westen aber in wesenlosen Horizont gleitet und im Siiden das Auge ruhen l~ t an dem zarten Diimmerband des Apennin, bricht in wechselvoll sanften und sehroff gerissenen Linien das Berg- land der Euganeen, eigenttimlich durch seine orographisehen Ver~ hiiltnisse, sonderbar dureh die Mannigfaltigkeit der Genese seiner Bergformen, merkwtirdig und bunten Weehsels roll in seiner Gesteinswelt. Diese letzteren zwei Merkmale zu verfolgen ist unsere Aufgabe.

Der eigenartige Charakter dieser inselartig aui~auchenden Berggmppen war naturgem~ll sehon iifters Gegenstand der Unter- suehungen.

l~achdem die Euganeischen Berge den Streit der Plutonisten und 7Neptunisten um ihre Gipfel hatten verziehen lassen, liisten ihre Natur A. de Zigno 1) und G.v. Rath 2) im Prinzip in riehtiger Weise.

1) Sulla costit, geol. d. mont. Eugau. Accad. d. Padova, 1861. !) Geognostische Mitt. fiber die Eugan. Berge bei Padua. Zeitschr. d. Deutsch.

geol. Gesellsch. XVI, ferner Sitzungsb. d. Niederrhein. Gesellsch. XXI, 1864.

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Doch lagen diesen Forschern nur wenige Einzelbeobachtungeu vor, ebenso auch Szabo 1) und E. Suess~-), so dal3 R e y e r ftir alle Bergformen tier Euganeen in einer iiberaus gedankenreichen aus- fiihrliehen Studie 3) (lie Hypothese aufstellen konnte, sie seien Strhme der Jura-, Kreide- und Terti~i,rformation.

Zum Studium der Gauverwandtschaft der Euganeengesteine - - yon einigen derselben wurden auf modernen Prinzipien be- ruhende mikroskopische Charakteristiken geg'eben yon den unten angef'tihrten Forschern 0 - - wurden im Jahre 1905 bei einer Exkursion mit Professor V. U hlig" m5glichst frische Gesteinsvorkommnisse fiir Analysen gesammelt. Die Resultate (lieser nach einwandfreieren Methoden als jene yon G. v. Ra th ausgefiihrten Analysen finden sieh in der Arbeit: ,,Gauverwandtschaft der Euganeengesteine" (d.M. XXV, 319). Gefesselt yon der Anmut des Berglandes ward der Plan gefaf3t, seine vulkangeologische Natur m~fflichst zu ergriinden.

1) Ungarische Akademie 1865. (Diese Arbeit enth/ilt anger einer Exkursions- schilderung und Angaben fiber gesammelte Gesteine nichts Bemerkenswertes. B. M a u r i t z hatte die Freundlichkeit, mir die ungarische, infolgedesseu dem wissenschaftlichen Verkehr entlegene Arbeit zu verdeutschen.)

~) E. S u e s s , Der Vulcan Venda. Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss. Wien 1875. (In dieser Arbeit sind tektonische Probleme gelhst.)

~) E. R e y e r , Die Euganeen. Wien 1872. (Diescs Werk enth~ilt auch eine geologische Karte der Euganeen, auf tier R e y er ein recht klares Ubersichtsbild der wichtigsten Gesteinsvorkommnisse geschaffen hat , eine f'tir die kurze Zeit der Auf- nahmsarbeiten bewundernswerte Leistnng. - - Diesr Karte ist auch der theoretischen Geologic von R e y e r beigegeben.)

4) G. N e g r i , Sugli strati di tufo basaltico dei diutorni di Teolo negli Eu- ganei. Riv. d. Miner. e Cristall. italian., Vol. VI. - - Studio mierografico di alcnni ba~alti dei colli Euganei. Riv. d. Miner. e Cristall. ital., Vol. VIII.

S. B e r t o l i o , Note sur quelques roches des Collines Eugan6ennes. Bull. de la Soe. G~ol. de France, 3. s~rie, XXI, 1893.

G. D a l P i a z , Studi geologici petrografici intorno ai eolli Euganei. Riv. d. Miner. e Cristall. ital., XVI e XVII. Daselbst auch eine sehr verdienstvolle Zusammen- fassung der Gesamtliteratur.

G r a e f f und B r a u n s , Neues Jahrb. f. Min., G. u. P. 1893, Bd. I. ( R e u s e h , Neues Jahrb. f. Min., G. u. P. 1884, Bd. II.)

E. B i l l o w s , Su di una roecia di fllone di Torreglia con geodi di calcite e quarzo ametista e rutilifero. - - Riv. d. Mineral. e Cristall. italian., Vol. XXX. - - Su alcune trachiti anortoclasico-biotitiehe degli Euganei. Riv. d. Miner. e Cristall. italian., Vol. XXXII.

A. G i a n i , Studio petrografico intorno ad alcune rocce eruttive dei colli Eu- ganei nelrAttestino. Riv. d. Miner. e Cristall. italian., Voh •xxI I .

V. Z a n o 11 i, Contrib. petrogr, sui colli Euganei Rovigo Tipografia populare, 1905.

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In Unkenntnis des Inhaltes der Arbeiten vor Reyer , die sich iibrigens mehr in der Hypothese bewegen, doch vertraut mit dem recht eingehenden Werke des letztgenannten Forschers begannen im Friihling 1906, unterstiitzt durch eine Subvention des k. k. Unterriehts- ministeriums, die Aufnahmsarbeiten. Aufgabe war, durch mSglichst weitgehende Detailforschung die VerhRltnisse einwandfrei zu kliiren. Dies geht in einem Gebiete nicht leicht, fiber das jetzt die fippige Vege- tation des S[idens ihre, dichten Mantel gebreitet, tiber das jahrtausende- lang die Viilkerwogen geflutet und dessen Name, euganei ~ den goldenen Bodenschatz der Fruchtbarkeit verbiirgt. Zahllose Funde yon Pfahl- bauten sprechen in dem in seiner Art einzigen Museum yon Este eine beredte Sprache yon der uralten Kultur in unserem Bergland. Livius lii~t schon Trojas Fltiehtlinge am Abhang tier Berge in Este festen Fu~ fassen und durch des Berglands Burgen und T~iler wehen und weben noeh jetzt Zeiehen und Sagen rSmischen Glanzes und mittelalter- licheL~ Wandels.

Aber gerade diese fiir den Arch~iologen uad Historiker erfreu- lichen Momente hahen es mit sich gebraeht, da~ der Einblick in die Struktur des Gebirges st~irker verhifllt wurde, als es sonst in andern Gebieten der Fall ist. Sorgf'~ltiges Abgehen aller Eruptiv- kSrpergrenzen, ?2berspannen des Gesamtterritoriums mit einem fiberaus engen Routennetz und die ZusammengehSrigkeit erweisenden Enthfiliungen des Mikroskops miissen in diesem Fall das ersetzen, was in anderen~ aufsehlu~reieheren Gebieten mfihelos und in kurzer Zeit das Auge sofort zu erfassen weir. So wurde schon in diesem ersten Aufnahmsjahr ein hinl~inglich klares Bild fiber das Gebiet gewonnen, es war fibereinstimmend mit jenem, das sich Dal Piaz 0 durch Exkursionen geschaffen, harmonierend mit der Studie L. de Marchis~), der yon ganz andern Gesichtspunkten als den geologisch- petrographisehen die Struktur des Gebietes erforsehte, und in der Skizze ,Die Euganeen" s) ist ein soleher kurzgerissener ?3berbliek fiber das Gesamtterritorium gegeben. Das Jahr 1907 ~) lehrte die Mannigfaltigkeit der EruptivkSrper des Berglandes erfassen, es ftibrte

i) Siehe bei Note 3.

~) L' Idrographia dei colli Eugan. nei suoi rap. col. Geol. e I. ~orf. d. regione.

Istit. Venet. d. Scienz. 1905.

3) Mitteil. d. naturw. Ver. d. Univ. Wien 1905.

4) Festschrift d. naturw. Ver, d. Univ. Wien 1907.

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zur niiheren Erkenntnis der Intrusionsvorg~inge; dartiber handeln die Darlegungen in ,Formen und Genese l akko l i th i sche r Intru- sion en". Nun soll das Hauptziel der Euganeenaufnahme in Angriffge- nommen werden, die Darstellung des gesamten Eruptivgesteinsmaterials in fibersichtlicher Weise auf Grund der erfolgten mikroskopischen Diagnostik tier Einzelvorkommnisse, deren geologische Natur und Zu- sammengehiirigkeit, ihre Beziehung zu den sic umgebenden Gesteinen und ihre Bedeutung fiir die Gesamttektonik des Eruptivgebietes.

Die geologische Karte soll erst am Schlusse der Gesamtauf- nahme publiziert werden, wean ein v011iger i)berblick fiber die gesamten Gesteine der Euganeen gewonnen ist; dadurch wird die Einheitlichkeit der Gesteinsausscheidung in der Karte verbtirfft und die Mtiglichkeit gegeben, eventuelle Revisionstouren vorzunehmen. Auch ein Rtickblick auf die Literatur wird dana am Platze sein.

Die Angaben fiir die Gesteinsvorkommnisse im folgenden sind bezogen auf die militiirgeographische Aufnahme 1:25.000, die im Buchhandel leicht zu erwerben ist. Infolge des sehr engmaschigcn Routennetzes dtirfte kaum ein grSl~eres Gesteinsvorkommen fiber- sehen worden sein, dagegen wird es trotz genauer Angabe des Fund- punktes bei manchem sehmalen Gang~ den zuf'tillig die Harke oder Schaufel des Landmanns bei der Aufnahme entbliiflt hat, schwer sein, ihn wiederzufiuden und ebenso werden manche kleine Ge- steinsvorkommnisse dureh gelegentliche Aufschliisse auch fiirderhin noch gefunden werden. Trotzdem abet ist die Menge der aufge- sammelten Gesteinstypen eine so enorm groge, daii wohl alle Gesteins- arten, die in den Euganeen iiberhaupt vorkommen, vertreten sein dtirften. Sic sind ein pr~iehtiges Beispiel einer einheitliehen Gesteins- reihe: der pacif iseheu Sippe 1) der Eruptivgesteine~ jedoch ein wenig hinsehwenkend zur atlantischen Sippe.

Obwohl das Euganeengebiet nur etwa 4 Wegstunden Luftlinie der L~inge and fast ebensoviel der Breite hat, ist doch die Manniff- faltigkeit der Gesteine eine so auffallende, wie man sie in anderen weitaus gr(ifleren Gebieten vergeblieh sacht, eine Eigenttimlichkeit, die sich (ifters bei kleineren Eruptivgebieten zu wiederholen scheint und darauf hindeutet, daii sic bedingt sei durch eine in sehr weitern Bereiche schwankende Differentiation eines ehemals einheitlichen

1) F. B e c k e , d. M., XXII, .909.

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Magmas, wobei so ziemlich der ganze Inhalt des Bassins an die Erdoberfi~tehe gedrangen ist.

Begonnen wird mit dem stidwestlichen und westlichen Tell der Euganeen, dessen Darstellung als der erste Abschnitt der Unter- saehungen in den Euganeen gedacht ist. Dieser zerfiillt wieder nach petrographischen Prinzipien und dem Umfang der Gesteinsvorkomm- nisse in zwei Haupteile :

A. Die bas isehen Gesteine. B. Die neu t r a l en und sauren Gesteine. Die folgenden Ausftihrungen werden eine abgeschlossene Dar-

legung der basisehen Gesteine des Stidwest- und Westteiles der Eu- ganeen bringen.

Mit Ausnahme unbedeutender Vorarbeiten wurde die petro- graphisehe Untersuehung dieses Materials im Anfang dieses Jahres begonnen und im Verlaufe der ersten 2 Drittel so ziemlich zu Ende geftihrt. Ich fiihle reich an dieser Stelle gedriingt, nieht nut dem k. k. U n t e r r i c h t s m i n i s t e r i u m fur die materielle Unterstiitzung zu danken, sondern aueh insbesonders tiefgefiihlten Dank auszuspreehen meinem Lehrer F. Becke, der in steter FSrderung meiner Arbeiten in entgegenkommendster Weise mieh yon meinen berufiichen Ver- pflichtungen viele Wochen hindurch ftir die Aufnahmsarbeiten entband.

Bei der Gesteinsuntersuchung wurde ein Hanptgewieht auf priizise qualitative und wenn m(iglich auch quantitative Ermittlung der optisehen Konstanten der Komponenten ge|egt. Alle geeigneten Mineralschnitte der Diinnschliffe wurden gepriift, die giinstigen aueh messend verfolgt. Immer mehr zeigt sich ja, dal~ die genaue optisehe Untersuchung eine Menge yon Resultaten liefert, die auf ehemischem Wege nieht erbracht werden kSnnen. Besonders in letzter Zeit ist das chemische Moment wieder etwas iiber Gebiihr in den Vorder- grund geschoben worden; wenn auch eine Analyse an einwandfreiem frischen Material einen dureh nichts anderes zu ersetzenden Wert hat ftir die Erkenntnis des Gesamtchemismus des Gesteins und seiner Stellung im petrographischen System, so wiirde eine chemische Systematik, angewendet auf unfrisehe Gesteine, auf den Holzweg fiihren, der trotz aller Oberlegungen yon fortgefiihrten Substanzen und ungefiihrer Erg~inzung derselben unvermeidlieh wiire, da auch die Art der Umwandlung desselben Gesteins eine sehr versehiedene sein kann. Da ist einzig und allein die genaue optische Priifung am Platz.

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404 hiichael Stark.

Dies gilt nun auch fiir weitaus die meisten Gesteine der Euganeen. Einwandfrei fi'ische Gesteine sind da iiufierst selten. Der Grund flit das starke Angegriffensein diirfte ziemlich sicher gelegen sein in der langandauernden Meeresbedeekung der Euganeen. Am Schlusse der Gesamtaufnahme des Gebietes sind noch einige Analysen geplant an jenen Gesteinen, die als die frischesten erkannt worden sind.

In der vorliegenden Arbeit wurden angewendet die seit altersher iiblichen Methoden, besonders aber die zahh'eichen neuen Methodeu, die speziell t~r die mikroskopische Untersuehung yon F. Beeke l ) ersonnen wurden und die zum Teil friiher, grSgtenteils aber erst in der Arbeit .,Optische Untersuchungsmethoden" publiziert wurden. Andere neue Methoden, die zur Anwendung fiir die winzigen Schnitte, wie es die meisten Komponenten der Euganeengesteine sind, ver- wendbar witren, sind in letzter Zeit nicht publiziert worden auger S o m m er fel dt s ~) Vorsehlag des Ersatzes des Zeichentisches durch cinch graduierten Kondensor; diese Methodik hat zwar manehe Vorteile, aber ebensoviele Nachteile, abgesehen davon, da[3 ein Zeichenbfiittchen mit seinen darauf eingetragenen Messungen ein Dokument ftir immer ist. Aueh yon E. W r i g h t 3) wurde eine Modi- fikation der Messung mit dem gewShnlichen Schraubenmikrometer- okular publiziert~ indem er das Fadenkreuz desselben nieht nut in einer Riehtung, sondern auch senkrecht dazu beweglich maehte, eine Messungsmethodik, die sieh ersetzen liigt durch ein um seine optische Aehse drehbares Schraubenmikrometer mit nur einem Faden.

Die Anwendung des Mikrometerokulars iiberhaupt, also auch des Doppelsehraubenmikrometerokulars W r i g h t s , bei den meist kleinen, dann noch sehr oft yon Zonarstruktur und Anwaehspyra- miden beherrschten Komponenten der Euganeengesteine ist fiir die weitaus meisten F~ille untauglich und wiirde ganz unbrauchbare Resultate liefern. In vielen Fiillen ist es iiberhaupt nicht anwendbar. Nut f'tir die Bestimmung der Griige der Aehsendispersionen wurde an einigen grSgeren Schnitten ein Schraubenmikrometerokular samt Objektiv 9 Fueil verwendet. Eine jedoch nut den Weft einer Schiitzung des Achsenwinkels erreichende Methode ward auch yon H. T e r t s e h 4)

1) LXXV. Bd. d. Denkschriften d. math.-naturw. Kl. d. k. Akad. d.Wiss., 1904. - - D. M., XXIV, 35.

') D. hi., XXIV, 329. 2) Amer. Journ. of Science, Vol. XXV, 1907. 4) D. )I., Bd. XXVII, H. 5, 6.

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angegeben fiir Schnitte, welche nur die Mittellinie ohne die optischen hchsen im Gesichtsfeld erkennen lassen, die etwas genauere Resultate zul~$t als die ftir diesen Fall yon Miche l Levy~) verSffentlichte Tabelle. Allerdings wtirde in diesem Falle natiirlich genauere und raschere Resultate liefern die Methode des Fede rowschen Uni- versaltisches. Dieser wurde in der vorliegenden Arbeit nur selten, in der Reget zur Verbesserung der Schnittlagen verwendet, da die yon F. Becke ausgearbeitete konoskopische Megmethode rascher und ebenso pr~tzis zum Ziele ftihrt, au$erdem aber die Feinheiten des Wechsels der optischen Orientierung bei Zonar- und Sanduhr- struktur an einem und demselben Schnitt mit ungleieh griifierer Ge- nauigkeit ermitteln l~$t. Eine Methode, den Achsenwinke! abzuleiten aus den beiden Differenzen dcr Doppelbreehang in Schnitten zu den beiden Bisectrizen, ward yon G. Ceshro angegeben (Bull. aead. R. Bel~que. Cl. d. sciences, 1906, pug. 143) : doch gilt aueh bier wie ftir Schnitte yon zweiachsigen Mineralen _l_ zu ~ behufs Bestimmung" der H(ihc der Doppelbrechun~, da~ die Wahrseheinlichkeit lehrt, dag viele Tausende yon Schnitten niitig sind, urn zuf~illig" einen zu liefern~ der auf 1 ~ genau ist.

Geschichte des Gebietes.

Lassen wit nun die Geschichte jener Gesteiusmassen, welche die Erosion unserem ttbersbhauenden Blick klargelegt hat, vor uns voriiberziehen, so erscheint als i~lteste se(timeutiire Ablagerung im Gebiet die br~tunlieh-rStlichgraue, massige Kalk- und Marmorb~nke bildende, sehr fossih'eiche J u r a f o r m a t i o n ~) bei Fontanafredda. U n t e r e K r e i d e (Biancone) folgt in feinkrystallinen wei~len bis zart- grauen Marmorschiehten und atff diese lagerte das Meet der obe ren K r e i d e sehr stark entwiekelte, einige 100m miichtige, wei~e bis r(itliche fossilarme Kalkstraten (Scagl ia) , die in Bfinken yon wech- selnder M~chtigkeit entwickelt sind~ bald millimeter-, bald viele Dezimeter diek~ manchmal fast reinen Kalk darstellend, ein anderes- mal tonerdereiche, lettige Zwischentagen, ein drittesmal selten mehr

~) Les Min~raux d. roches. Paris 1888. 2) Siehe hierzu die Literatur in R e y e r und G. v. R u t h , besonders aber die

ZusammensteUung der gesamten Literatur fiber die Euganeen fiberhaupt in der Arbeit yon Dal P iaz .

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406 Michael Stark.

als handbreite, rote, sehwarze und graue Feuersteinschiehten fiihrend yon ehemaligen Spongienrasen, ein Material, sehr willkommen den ersten menschlichen Euganeenbewohnern. Allmiihlich entsehwanden die Zeiten der Kreideformation, Unruhen in Landen yon zweifelhafter Entfernung" liel~en ihr Vorhandensein auch dem Meere der Enganeen melden; dem Kalke mischen sich viel feinsttonige Substanzen bei, die Seetiefe iindert sich, unmerklich wehen die Zeiten der Terti~tr- formation ins Gebiet. Nummul i t enka lkb i inkehen in den jetzt merg'eligen, schmierigen Straten melden uns ihre Ankunft (Terti~ir- m ergel). 1)

Diese Periode briugt Ftir unser Gel)iet, das so langandauernde ruhige Entwicklung genossen hat, Zeiten heftigster Erschtitterung and weitgehender Bodenzerriittungen. Vorerst beginnen im benaeh- barten vicentinisehen Gebiet heftige Eruptionen, deren Tuffmaterial sieh den Terti~irsedimenten der Euganeen beimischt; dann abet durchschlagen die vulkanisehen Kriifte auch den Boden unseres Gebietes. Die gewaltigen Veriinderungen der benaehbarten Alpen und des Apennin l~isen sie aus.

Tuffr~ihren reil3en durch and Spalten, letztere zum grogen Teil folgend den tektonischen Hauptlinien der Alpen und des Apennin, zum Teil gegen das Gebiet zwischen Rua und Venda zielend~ zum Teil auch unregelmiii~ig verlaufend. Basisehe Brockentuffe, enthaltend die Triimmer der im Untergrunde anstehenden Gesteine (Gabbro, Syenit, Granit ~ Schiefer, Kalke) mit Bomben, ellengrofi, iiber- schUtten weithin den Euganeengrund; gleiehzeitig und alternierend mit ihnen breehen auch augitische, limburgitische und basaltische Massen hervor und bauen so den Sockel ftir die Eruption anderer Gesteine. Nicht lange lassen diese auf sich warren. Als miichtige, weitreichende Flut tiberstrSmen obgenannte Gesteine die fast ein- sprenglingsfreien Quarztraehytmassen des Mr. Venda und andere Tra- ehyte. Auch diese Gesteinsbildungen werden noch durchbrochen yon

1) Pal~ontologische Studien im Gebiete liegen auger dem Rahmen der Arbeit ; diese beschr~nkt sich auf die genaue kartographische Festlegung der stratigraphischen Horizonte, da diese fiir die Altersfrage und die Natur der EruptivkSrper yon hSehster Bedeutung sind. Einige Worte fiber die Sedimente ~ie auch tiber die Tuffe sind noch am Abschlu~ der gesamten Euganeenaufnahme geplant. Das Vorliegende referiert diesbeziiglich nat das bereits Yorhandene auf Grund eigener Beobachtungen.

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anderen Magmen sehr heterogener Natur. Plagioklastrachyte und Lipa- lite, Basalte und Andesite durchqueren die obgenannten Gesteinsmassen. Doeh wabrend so die ehedem schlummernden, dann entfesselten Kriifte oberfiiichlich einen Teil des Geb~iudes des Eruptivkomplexes aufbauen, durchwtihlen sie auch das ?2bertagsgebiiude und dessen Grundfesten, durchsetzen sie mit zahlreichen Intrusivmassen wecbsel- vollster Art, die nieht selten dutch Apophysen (manche yon den jetzt als G~inge erseheinenden Gesteinsvorkommnissen) in Verbindung stehen mit oberfiiichlichen Ergfissen.

Ausgetobt hat die wildwiiste Kraftentwicklung des Innern, nut heil~e Quellen kiinden die erlahmte Energ'ie; was mit unwider- stehlichem Ungesttim durehreiiiend, aufseh~ilend und ablagernd die vulkanisehen Kr~ifte aufgeriehtet haben, daran versuehen sich nun geduldig Sturm and Wellen. Den grSfiten Teil der obertiigigen Masseu haben sie bezwungen, doch bieten sie dem Geologen noch geniigende Reste ffir deren Struktur und Stofferkenntnis; und was sich einst dem Oberfliichenbewohner verborgen hielt, das Treiben der Kriifte im Kiirper und Grundplan des Eruptivgebirges, das haben die beiden geduldigen Gesellen dem Erkenntnishunger klargelegt.

Nun ist das ehemals stolze, an der Oberfliiche aufgebaute vulkanisehe Geb~iude gro$enteils ~'ersehwunden, und was jetzt die charakteristisehen Kegel, Kuppen und Riieken der Euganeen bildet, ist bedingt dureh das Vorhandensein der intrusiven Kerne.

Diese gro~ien, ehedem unterirdischen IntrusivgesteinskSrper saint ihren Gangsystemen (--Apophysen) beschiiftigen den vor- liegenden ersten Teil tier Arbeit nicht; diese erstreekt sich fast aus- sehlielilich auf die Reste des ehemaligen Oberfi~ichenvulkanmaterials und die G~inge, welche dasselbe ffeF6rdert haben. Diese nun zeigen nach ihrem Vorkommen, da~l manche Gesteine nur in begrenzten Teilen des Vulkangebietes zur Eruption gelangt sind; so feblen aus dem stidwestliehen Euganeenteil die Ophit- und Hypersthenbasalte vSlliff, die Limburgite und Augitite beherrschen vornehmlieh das Gebiet des Mr. Gemola, der am Schlusse behandelten Basaltgruppe gehSren Giinge an ausschliel~lich im nSrdliehsten Bezirk der be- sprochenen Gegenden, und auch bei der fibers ganze Gebiet ver- breiteten Gruppe der Basalte mit zweierlei Augit zeigt sich ein Untersehied in der Mineralausbildung in manchen Gebietsanteilen.

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4 0 8 Michael Stark.

I. Der siidwestliche und westliche Teil der Euganeen. Die Grenzc des Gebietes bestimmt auf der Militarkarte 1 : 25.000

die Linie: Strafie Baone--Valle S. Georgio, Fortsetzung derselben als Weg nach Nord bis zu Kote 74, dann zum C yon C. Gambarana, hierauf der gestrichelte Weg bis zur Straliengabel im Tal; yon da der scharf eingeschnittene Graben direkt zum Gipfel des Mt. Venda, yon diesem der Graben zum R yon C. Ranco, dann die Stral~e iiber Castelnovo bis nahe vor Teolo (an yon C. Valeriani), endlich der Weg wcstlich yon diesem Punkt und die daran schliel~ende Strafic bis Z,,von.

Das westlich der obgenannten Linie gelegene Gebiet umfaI3t tiber ein Drittel des Fl~ichenareals der Euganeen, ist aber vor den anderen Gebietsanteilen ausgezeichnet dutch das Vorhandensein sehr bedeutender Reste des ehemaligen subaeren Vulkananteils, durch die Menge sehr verschiedenartiger, seIbstiindiger Intrusivformen und infolgedesseu dutch einen hervorragenden Reichtum an den ver- schiedenartig'steu Gesteinel,, besonders abet den basischen. Von Sedimenten trifft man an Jura, untere und obere Kreide, Tertiiir (Mergel und basische Tuffe).

Die vorliegende Arbeit befagt sich mit den basischen Gesteinen des Gebietsautei|s. Diese bedingcn sehr wenig die Konfiguration des Berglandes, weswegen in dieser Arbeit auf dieselbe nicht eingegangen wird; ein Eingehen auf dieselbe wird am Platze sein bei den die Linien des Gebietes beherrschenden Trachyten.

A. Die basischen Gesteine des s i i d w e s t l i c h e n u n d west- lichen Teiles tier Euganeen. 1)

1. Pacifische Limburgite.

l a. Echte pacifische Limburgite. lb. Pacifische Limburgitbasalte. Anhang. t~bergangstypen.

2. Paciflsche Augitite. 2a. Echte pacifische A_ugitite. 2b. Pacifische Augititbasalte.

1) B e r t u l i o 1. e. teilt die basischen Gesteine ein: 1. Labradorite a) ophitische, b) solche mit Hornblende, Hypersthen und Augit. 2. Basalte. Aus unserem behan- delten Gebiet besehreibt B e r t o I i o kein Vorkommen ; aueh N e gr i 1. e. nicht.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 409

3. Paciflsche Feldspatbasalte. 3a. Analeimite. 3b. Basalte mit Einsprenglingen von Augit und mit reichliehem

Olivin, mit Plagioklas nur selten als vereinzelten Einsprengling.1) Untergruppe 3b ~. Augit und 01ivin als Einsprengling. Untergruppe 3b ~. Augit als Einsprengling, reiehlicher

Olivin in der Grundmasse. 3c. Basalte mit Einsprenglingen yon viel Plagioklas, Olivin und

Augit.

3d. Basalte mit Einsprenglingen yon farblosem und grtinem Augit bei verh/tltnism~il]ig reichliehem Plagioklasgehalt der Grund- masse.

3e. Basalte den frtiheren Typen nahestehend und entweder selb- stSndige Typen yon geringer Verbreitung bildend oder infolge weit vorgeschrittener Zersetzung ihre spezielle ZugehSrigkeit zu den vorangeg'angenen Gruppen verhiillend.

3f. Hypersthenbasalte. (Basalte mit zahlreiehen Einsprenglingen yon Plagioklas, Augit und mit Hypersthen.)

3g. Ophitbasalte und deren AngehSrige. (Basalte mit gut aus- gebfldeter oder beginnender Ophitstruktur.)

Untergruppe 3g ~. Normale. Untergruppe 3g ~. Ophitbasalte mit Augitwachstums-

erscheinuugen. 3h. Den Hypersthen- und Ophitbasalten verwandte Gesteine, ohne

deren Merkmale jemals vSllig zu zeigen.

1. Paci f l sche L imburg i te .

1 a. Echte paciflsche Lim burgite. I)

Gruppeneharak te r i s t ik .

Gesteine mit zahlreichen 0 ! i vin- und A u gi t-Einsprenglingen. Feldspat fehlt meist ganz. Das Titaneisen ist im Gegensatz zu den mehr s auren Basaltgmppen gar nicht oder nur sp~irlieh entwiekelt.

~) Erzeinsprenglinge sind nicht eigens angefiihrt. ~) Dem Vorgang W. S c h o t t l e r s , die typisch entwickelten Limburgite zu den

Basalteo zu ziehen, kann ich reich nicht ansehlie~en. Abhandl. d. grol~herz. Hess. Geol. Landesanstalt. Darmstadt. Bd. IV, H. 3.

Mineralog. und potrogr. Mitt. XXVII. 1908. (Michael Stark.) 28

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410 Michael Stark.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

1. An einem Weg, der auf der Spezialkarte 1 :25 .000 nicht verzeiehnet ist, findet sieh bei Punkt Mt. G e m o l a Kote (2)71 . . . .

[0, 5] 1) ein Strom oder Deekenrest tiber basisehem Brockentuff. Das Gestein, schwarzgrau, dicht, enthalt bei hypokrystallin-

porphyrischer-vitrophyrischer Struktur zahlreiche Einsprenglinge yon O l i v i n , A u g i t , M a g n e t i t . z)

O li v in: Bis 1 mm groile Formen sind yon (011), (110) bei kleineren Krystallen, oft auch yon (010) besonders bei grtigeren, krystallo- graphiseh seharf begrenzt, in der Riehtung der c-Aehse racist 2--11/2mal so lang als breit, manehmal aueh in Skelettformen, im vorliegenden Gestein vSllig pseudomorphosiert in Carbonat und folgende racist sehr kleinsehuppige, optiseh im konvergenten Liehte sehwierig zu untersuehende Produkte:

a) Serpentiniihnliehe, sehr sehwaeh doppelbreehende, grtinlieh-farb- lose spreusehuppige Aggregate.

b) Strohgelbes (9, gelb bis gelbgrtin v, Sehd. 22 t,.) 3) bliittriges Mineral, "l in der Liingsriehtung, einaehsig ( - - ) , Doppelbreehung unge-

i~ihr gleieh der des Augit, n fiir :c und y < Canadabalsam, Ab-

sorption sehr sehwaeh 3' ~> ~. c) Strohgelbes, Farbe gleieh b, bl~ttriges Mineral, z in der L~ngs-

richtung, ein- bis sehwaeh zweiaehsig ( + ) , Doppelbreehung etwa zweimal tier des Augit, n flit : r far 2 '~ Canadabalsam,

Absorption sebr schwach . l > ~ .

1) Zur genaneren Ortsbezeichnmag and Wortersparnis werden die Lokalisationen der Gesteine in der Regel auf ein rechtwinkliges Koordinatensystem (Aste II NS., OW.) bezogen, dessen M.ittelpankt in der Mitre jenes Buchstabens oder jener Ziffer liegt, die in randen Klammern stehen. Die Zahlen in eckiger Klammer bezeiehnen Millimeter; die erst6 Zahl bezieht sieh auf die Abszisse, die zweite auf die Ordinate. Wenn kein Minus- zeichen vor der Einzelzitfer steht, ist -4- zu erg~nzen. -- und "4- werden im lib- lichen Sinne fiir die Quadranten gebraucht. Die Anordnung der einzelnen Gesteins- vorkommnisse innerhalb einer Gruppe oder Untergruppe gesehah nach einem geo- graphischen Prinzip, indem an erster Stelle stets der siidlichst gelegene Ort ange- fiihrt, dann sukzessive nach Norden welter gegangen wurde, wobei die auf gleichem Breitegrad liegenden Punkte der Reihe nach yon West nach Ost folgen; nur aus- nahmsweise ward die Regel iiberschritten.

2) Zur geniigend klaren Angabe der Reichlichkeit der Einsprenglinge sind im Vorliegenden die Ausdriicke im Gebrauch : ~ zahlreiche " , , ziemlich viele ~ , , wenige ", ,tier eine oder andere" (urn 30, um 20, um 10, unter 5 Krystalle auf einer Fl~che, die tier normalen GrSfie der Diinnschliffe yon Voigt und Hochgesang entspricht).

3) Siehe peg. 411.

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6eologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 411

Letztere zwei Minerale werden im Folgenden der Kiirze halber bezeiehnet mit O-l, 0 ~.

Sie bilden manehmal zwar auf grSgere Streeken hin zusammen- h~ingende oder optiseh gleieh orientierte Komplexe im Olivinkrystall, sind aber viel h~ufiger wirrbl~ittrig (siehe hierzu Fig. 4) und stellen somit keine homoaehsen Pseudomorphosen dar. Sie sind nieht identiseh mit dem Min6ral rouge, nieht mit dem in Rosenbusehs Gesteinslehre als Iddingsit angegebenen Mineral des Basalts yon Langenseheid , Nassau (siehe hierzu auch bei Gruppe 3b 9), der Voigt- und Hoeh- g e s a n g sehen I~innschliffsammlung, fraglieh inwieweit mit dem Original- Iddingsit, jedoeh wohl sieher gleieh den wegen ihrer Kleinheit sehr miihsam optiseh festgestellten Olivinumwandlungsprodukten aus einem Amphibol-Monehiquitgang yon Iguap6 dureh K. Schuster1), der die Umwandlungsprodukte des Olivin als mehrere zwar nahe verwandte, abet wohl zu unterscheidende Minerale bezeiehnete.

Augit ist gem allein oder mit Olivin in glomeroporphyriseher Vereinigung, hgufig abel" aueh in losen Krystallen bis 1 m m grog, scharf begrenzt dutch (100)(110) (010) (i11). Die ersten drei Fl~iehen im Gleichgewieht, seltener 100 mit etwas grSgerer Zentral- distanz oder 010 fehlend, selten trifft man 111; in derRiehtung tier e-Aehse etwa--bis zweimal so lang als breit, bei den Mikrolithen viel l~inger als breit. Im Kern fast farblos, mit zahlreiehen Glas- und Gas-[Fliissigkeitseinsehliisse seheinen hingegeu in allen Euganeen- augiten sehr selten zu sein (siehe hieriiber sehon bei Zirkel, Basalt- gesteine, Bonn 1870, pag. 141)], Olivin- und ~Iagnetit-Einsehliissen, in der Hiille ohne Einsehltisse. Die tiiille yon der Farbe 32 Zinnober- grau t der Raddeschen*) Farbenskala (Sehliffdieke 22~.). Pleo- chroismus kaum merklich. Randpyroxen--dem der Grundmassen- mikrolithe. Sanduhrstruktur selten bei den grSgeren farblosen Kern- augiten, oft bei den kleineren br~unlichen Pyroxenkrystallen.

Ein Krystall nahe _J_ ~ des HUllpyroxens zeigte in der Anwaehs- pyramide i l l rot 1. Ordnung, in 100 rotbraun I. Ordnung, dabei

1) Sitzungsberichte d. k. Akad. d. Wiss., Wien, math.-naturw. KI., Bd. CXVI, kbt. I, Juli 1907, pag. 1151. (Siehe daselbst auch Literatur.)

~) In der Raddeschen Farbenskala bezeichnen die Buchstaben a, b, c etc. die Farbenintensitgt; bei a ist die Farbe am gesgttigtsten. Die Diinnschliffdicke ist fiir die Farbenintensit~t yon starkem Einflu~; sie wurde in der Regel indirekt aus der Doppelbrechung bekannter Komponenten hergeleitet.

28*

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412 Michael Stark.

die Breehungsexponenten yon 100 etwas gr(iger als fiir i l l : e 7 (4> ,~), ftir i 1 1 . . . 47 ~ fiir 100... 55 ~ ein farbloser Kernpyroxen ohne Sand- uhrstruktur 461/.2 o. Dispersion der Doppelbrechung S>~.1) Disper- sion der Achse A ' J>~) , der Achse B S>~. Fiir den Kernpyroxen V ( 1 4 . 5 , 12..2) ~ 331/2%

Die Messungen des Achsenwinkels warden in der Regel an $chnitten aasge- fiihrt, die Mittellinie und Achse im Interferenzbild erkennen liellen (siehe spiiter bei den Ophitbasalten), und zwar mit Hilfe der B eckeschen Zeichenmethode. Jedoch wurde nur ein kleiner Tell der in dieser Arbeit enthaltenen Messungen mit dem drehbaren Zeichentisch ermittelt, ein noch kleinerer Teil nach einem in letzter Zeit yon F. B e c k e angewendeten Verfahren: Eliminierung des Zaichentisches durch Drehung eines auf die Camera lucida aufgesetzten Nicols und des unteren l~icols um ann~ihernd gleiche Betr~ge.

Weitaus der grS[~te Teil der Messungen wurde gewonnen aus einer Modi- fikation der eben genanntea Methode mit Hilfe eines Mikroskopes yon Fae[l mit gleichzeitig drehbaren Nicols and darfiber aufgesetzter Camera. Diese Vorrichtung wurde nach einem eingesendeten Entwurf v o n d e r Firma Fuel] hergestellt.

MSglichste ~.un~herung der Camera an das obere Tubusende, eventuell Ver- senken des oberen Nicols in das Tubusende ist vorteilhaft. Die Anordnung der Camera in der geschilderten Weise b r in~ viele Vorteile. Vor allem F~illt der Zen- trierungsfehler weg, das Auge pflegt gleichm~i~iger ins Mikroskop zu sehen, da es sich aul]er bei der 180~ vom Tubas nicht zu entfernen braucht, wodurch der Parallaxenfehler verringert wird, aufierdem geht die Messung viel rascher von- statten, derail, daft man ein Resultat erlangen kann, das yon nicht viel geringerer, in vielen F~llen, wo vereinzelte Einschlfisse, abgeschr~igte R~nder und Inhomogenit~t (Zonar- and Sanduhrstruktur) der Schnitte in Betracht kommen, yon grSlierer Ge- nauigkeit ist als jene, die mit Hilfe des Schraubenmikrometerokulars, also auch des Doppelschraubenmikrometerokulars W r i g h t s gewonnen werden kann; autterdem ist aber fiir die Ausfiiln'ung kaum ein Drittel jener Zeit nStig, die das Schrauben- mikrometerokular etc. erfordert.

Beim Gebrauch einer derartigen Anordnung der Camera muff aber folgendes beaehtet werden :

1. Genaue Normalstellung der planparallelen Fl~chen des oberen Nicols (Aufsatz- nicols) vermittelst ~utokollimation zur Mikroskopachse mit Hilfe yon Schrauben oder Klebemittel.

2. Nach dem Festklemmen der ganzen Zeichenvorrichtung Zentrierung des Abbeschen Wiirfelchens.

Man kann bei 2 folgendermat]en verfahren: Zentrierung eines Punktes am 0bjekttisch vermittelst Fadenkreuzokulars. Nach

Entfernung des Okalars und Aufsetzen des Nicols zur Ermittlung der Mikroskopaehse Aufsuchen der Koinzidenz einer ]tlarke irgendeiner fiber "dem oberen Nicol aus- und

1) Siehe hierzu die Bemerkung auf Seite 417. 2) Die Dispersion der Doppelbrechung (D. d. D.) wurde in der Regel qualitativ

bestimmt mit Hilfe des B a b in e t schen Kompensators.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 413

in genau gleicber SteUung wieder einschaltbaren Markierungsvorrichtung (eventuell Fadenkreuz) mit dem Punkte d~s Objekttisches vermittelst aplanatischer Lupe. Auf- suchen der Koinzidenz des Diaphragmas des A bbeschen Wi~ffe|chens mit der Marke oder dem Tisehpunkt unter Anwendung einer aplanatischen Lupe nach erfolgtem Festklemmen des Zeichcnapparates. Zum - - nach dem Entfernen - - neaerlich rasehen uud richtigen Aufsetzen der Camera bei Messungen ist nStig (bei unserem Zeichenapparat l~l]t sich die Camera yon der Klemmvorrichtung abheben) zuerst Eiuste|len des Objektes vermittelst eines aufgesetzten Okulars, dann nach der Ent" fernung des letzteren Einsehaltung der Marke, Aufsetzen der Camera in der richtigen Lage. Die richtige Lage des Interferenzbiides am Zeiehenblatt bestimmt man sich ein fi~r allemal dutch eine Marke auf einem Papierblatt, auf welches das ~likroskop stets in gleicher Stellung zu setzen ist. Zur Untersuchung verschiedener Stellen eines Sehni~es (Anwaehspyramiden, Zonen) empflehlt sich, vorerst den Schnitt gut zu besehen und nach Aufsetzen der Camera dieselbe nicht mehr zu entfernen, son- dern die verschiedenen Stelien mit Hilfe der aplanatisehen Lupe oder durch geringes Heben und Senken des Tubus einzustellen. Alles ~brige geschieht analog der An- leitung in B e e k e s ,Optischen Methoden".

Das verwendete Objektiv (racist Obj. 7 Fuel]) wurde, wie es in B e c k e s Institut schon mehrere Jahre iiblich ist, auch darauf geprfift, inwieweit die Giiltigkeit der ~i a I 1 a r d schen Konstante Ftir verschiedene Achsenwinkelwerte zutreffend ist. Der sich ergebende kleine Fehler konnte ohneweiters vernachl~ssigt werden. ~.hnliche geringe Abweichungen yon den durch die Theorie geforderten Werten bei FueB- Obj ektiven hat B e e k e ~) naehgewiesen, in jiingster Zeit aueh F. W r i g h t z), w~hrend A. W ~ 1 f i n g ~) einen sehr gro~en Fehler land. Bei allen diesbezfiglieh geprSften FuelL Objek~iven Nr. 7 des Mineralogischen und Mineralog.-petrograph. Univ.:Institutes ist dieser Fehler weuiger oder nicht viel mehr als 1 ~ fdr die zentralen und iuBeren Interferenzbildpartien. l~immt man dann ffir die Konstantenbestimmung ein mineral yon mittlerem Aehsenwinkel, so kompensieren sich bei den meisten Messungen diese Fehler.

Bei der Angabe der GrS]]e yen V ward stets aueh der e r r der 3~ittellinie im Interferenzbild angegeben, und zwar bedentet die erste Zahl in der Klammer die Anzahl Grade, um welche die Mittellinie nacb rechts yon der SagRtalebene des Interferenzbildes gelegen ist, die zweite Zahl die Anzahl Grade, um die die Mittel- linie (die Achsenebene) abweicht v o n d e r Frontalebene; die optische Achse ist links der Sagittalebene des Gesichtsfeldes zu denken. Die angegebenen Werte Ffir V sind scheinbare; die yon F. Becke 4) angegebene Korrektur~abelle ward also nicht be- niitzt. (Siehe hierzu tibrigens die 3~essungen an den sparer folgenden Ophitbasalten.)

In zonaren Schnitten Wanderung der Achse A 8"70 yon y des Kerns weg in der Hiille, Wanderung der Aehse B in der Hiille 6" 70 gegen -f des Kerns. Unterschied der Lage der Achsen in den An-

') D. 3~., XXVI, 509. ~) Amer. Jourm of Science, Vol. XXV, 1907. 3) R o s e n b u s e h - W i i l f i n g , Mikr. Physiogr., I. Allgem. Tell. 330. 4) Opt. Untersuchungsmeth.

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414 Michael Stark.

wachspyramiden nieht mei~bar. Die Achsenwanderungen ergeben eine Wanderang der Mittellinie um 70 vom Kern zur Htille, und zwar yon e weg in ungef~ihrer (~bereinstimmung mit den gemessenen Aus- 15sehungsschiefen, wiihrend die GrS~e des Achsenwinkels sieh sehr wenig iindert.

Magne t i t in bis 1/10 mm grofien Gruppen und Krystallen. G r u n d m a s s e aufgebaut aus zabllosen langen Augitmikrolithen,

Magnetit und wenig Titaneisen in Krystallchen und Skeletten. Mit Objektiv 7 (Faefi) beobachtet man weiters stellenweise winzige Hornblendefaserchen als Fortwachsung des Augit, c 7 0 bis wenige Grade, Absorption 7 ~ ~ ~ ~- in hellbraunen TSnen, doch sei bemerkt, da~ die Dieke der Hornblendekrystallchen selten mehr als 2,~ betr~gt. Apatit and Plagioklas fehlt viillig.

Glas ist noch in ziemlicher Menge vorhanden, isotrop, kaffee- braun (33 braun 1). Die Krystiillehen der Grandmasse ragen oft in ehe- malige Hohlriiume des Gesteins, die selten erffillt sind mit Carbonat, meist mit einem farblosen, schwaeh grtinliehgelben (10 grtingelb v.) Produkt, das radialfaserige Massen bildet, mit der Faserriehtung (:r _l_ steht auf den Wandungen. n ~, Canadabalsam, y--:r etwa 1/3 des Augit. (Augit bis rot I. Ordnung, Mineral grau bis grauweil~ I. Ordnang.) Das Mineral ist als erstes Neubildangsprodukt ftir die Euganeenlim- burgite sehr typiseh. Zur kurzen Bezeiehnung sei es Us genannt.

A a s s c h e i d a n g s f o l g e : Olivin, Magnetit, Pyroxen gleichzeitig, sehr spat Hornblende.

2. Bei Punkt Mt. Gemol ( a ) . . . [12, 3] tritt fiber den Tertfiir- mergeln neben anderen Gesteinen ein sehwarzes dichtes Gesteiu auf, ob anstehend?, nach der Struktur ein Stromgestein.

Von dem vorbeschriebenen Gestein ehemisch wohl nieht ver- sehieden, zeigt es etwas abweichende Struktur. Die Komponenten sind gleieh Gestein 1; jedoch fehlen grSliere Einsprenglinge fast ganzlich.

Olivin zahlreich, hSchst selten die GrSlte yon 1/2 mm erreichend, krystallographiseh gut begrenzt ---- G. 1) 1, manchmal Pyroxen, Magnetit and Glaseinschliisse ffihrend, zum groiien Teil umgewandelt in die be- sprochenen Minerale, selten noch kleine Reste yon frisehem Olivin enthaltend. Optischer Charakter an einem Schnitt fast genau _1_ der

~) G. ~ Gestein.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 415

Achse (4-), daher der Achsenwinkel bei 90 ~ der Gehalt an Fe~SiO, also zirka 120/o .1)

Augit in zahlreiehen, einige 0"01 m m breiten, jedoeh mehr- reals l~ngeren Kryst~illchen fast immer yon (100)(110) begrenzt, seltener yon (010), daher in der Regel etwas tafelig', sehr selten mit etwas farbloser Kernsubstanz wie in G. 1, hin und wieder glomeroporphyriseh vereinigt, mit spiirlichen Einschliissen, deutlicher Sanduhrstruktur, deutlich br~unlich, ohne erkennbaren Pleochroismus. Schnitt nahe_l.~ c,l(~>p) fiir i 1 1 . . . 520 , fiir 1 0 0 . . . 57 o . D .d .D. ,o>u . - - A . A . ~ . - A.B.r

Magnet i t in Kryst~illchen bis 1/1 o mm, meist kleiner bis zu den winzigsten Skeletten und Globuliten, in letzterer Ausbildung auch etwas Titaneisen. Augerst zarte, stark pleochroitische Horn- blendef~serchen sind selten. Ziemlieh viel schmutzigbraunes Glas bildet einen grol3en Tell der Grundmasse. Als ehemalige Hohlraum- ausfiillungen tritt das Mineral U~., selten auch dessen sp~ter zu be- sprechende Umwandlungsprodukte auf nebst Carbonat.

Wenn letzteres vorhanden~ so umgibt dieses ebenso wie die in die ehemaligen Hohlraume ragenden Komponenten eine Haut des Minerals U% mit seinen Fasern stets normal stehend zum UmhUllten. Das Gestein, stellenweise yon limonitischem Saft durchzogen, zeigt dort die sonst < als Canadabalsam lichtbrechenden Neubildungs- minerale stets > als Canadabalsam.

Ausseheidungsfolge: Magnetit, Olivin, Pyroxen ziemlich gleichzeitig, sp~t Hornblende.

3. Nordwestlieh Mr. Gemola Kote 12(7) . . . [31/~, 3] steht gut an ein Deeken- oder Ganggestein im Graben in basisehem Tuff, fraglich ob mit G. 1 zusammengeh6rig. S. b. G. 3 u. 4 die Be- merkung bei G. 5.

Schwarzes, mit wenigen hanfkorngrogen Carbonatmandeln dureh- zogenes Gestein yon hypokrystallinporphyriseher bis vitrophyrischer Struktur mit zahlreichen Einsprenglingen yon Augit aud Olivin. Im mikroskopischen Bild dem G. 1 ziemlieh gleicb.

Olivin vSllig pseudomorphosiert, bis l m m grog, gern in glomeroporphyrischer Ausbildung, auch zusammen mit Augit wie in G. 1. Hiiufiger als sonst erscheinen bier die Umwandlungsprodukte des Olivin als homoaxe Pseudomorphosen. Ob neben Mineral Oy,

~) D. M., XXIII, 452.

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416 Michael Stark.

O~ nieht noch sin drittes vorkommt (sin- oder fast einachsig, (--), "l L~ingsrichtung der Bl~itter, Doppelbrechung -- zirka zweimal der des Pyroxens, Pleoehroismus intensiv: "r deutlieh braungelb (8 gelb- griin m), ~ sehr sehwach gelblieh (8 gelbgriin v.) [Sehliffdieke zirka 30 F-]~ "(~ Canadabalsam, ~ Canadabalsam) und in welcher Weise dieses Mineral mit dem Oliviu verwiiehst, konnte wegen Mangels geeigneter Schnitte mit Sicherheit nieht festgestellt werden. Aueh Carbonat findet sich ~fters im Olivin.

Aug i t in zahlreichen bis 1 mm grol~en, gewShnlich glomero- porphyrischen Krystallen -- G. 1 . - D. d. A. u ~ ,~ -- D. d. D. ,~ ~ ~. A. A. ~ ~ ,o. - - A. B. ? ~ 4. - - V ~17-5, 0-6) "- 29"4 ~

Grundmasse wie bei G.I, jedoch etwas weniger Magnetit. Bisweilen erseheinen die Pyroxenmikrolithe gespickt mit ErzknSpfchen und Staeheln. Apatit findet sich in sparlichen Mikrolithen. Die Horn- blende erscheint erst mit Obj. 7 als zarte HRrchen. Auch hier sind die ebemaligen Hohlr~iume erfiillt yon U~, jedoch zeigen manehe dieser SphRrokrystaIIe Banderung und ~nderung der optischen Eigen- schaften in den einzelnen Zouen. Manehmal lassen sich 5 B/inder untexseheiden, die ohne besonders erkennbaren Unterschied der Licht- brechung (stets ~ Canadabalsam) abweehselnd ,( und ~ in der Faser- riehtung haben; die Doppelbrechung ist zwar such bisweite~ etwas versehieden, doch nur in sehr engen Grenzen. Dieses Stadium der Um/inderung des Minerals Uz ist sin Mittelstadium zwischen ursprtinglich homogenem Uz und einem Endstadium, in dem aus Uz optisch ziemlich differente Produkte entstanden sind.

4. Nordwestlich Mt. Gemola Kote 12(7)... [3, 2] beiderseits des Grabens als Decks gut anstehend und veto Punkt Mt. Gemola Kote 27(I)... [0~ 12] ~) (A. a. d. R. K. s) in Lesestiicken (naeh der

1) Von hier dtirfte auch das yon V. Z a n o l l i 1. c. beschriebene Gestein stammen (Basis des ~It. Gemola, zur Rechten der Torrente zwischen Rusta und Gemola): Hypo- krystallin, porphyrisch-hyalopilitisch, mit zahlreichem serpentinisierten Olivin, wenig Augit c "~ 47 ~ Magnetit als Einsprengling, ferner vereinzelt nicht idiomorpher Anor- thoklas und Labrador, ferner kataklastischer lachsiger Biotit. Viel Seladonit, zum Tell aus Augit hervorgegangen, in Blasenr~umen neben Calcit. Opal? oder entglaster ~esostasis. Grundmasseglas ~ Caaadab., kein Feldspat. Nach dem Miaeralbestand sei das Gestsin sine Grenzform des Andesit, nach dem Fehlen des Grundmassefeld- spats limburgitischer Basalt.

2) Auch auf der Reyer-Karte.

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Geologiseh.petrographisehe Aufnahme der Euganeen. 417

Struktur ein Stromgestcin), fraglich ob anstehend, liegen schwarze Gesteine vor~ makro- and mikroskopiseh ziemlich gleich dem unter 1 be- sehriebenen Gestein. Struktur hypokrystallinporphyrisch bis vitro-- phyriseh. Zahlreiehe Einsprenglinge yon Ol iv in , P y r o x e n und Magne t i t .

Ol iv in in bis 1]/2 ,~m grol~en Formen mit Erz, Pyroxen, selten Glaseinschliissen, in der Begrenzung --- G. 1, fast vSllig bis auf sehr sp~irliehe Spuren umgewandelt in 0:r Oy und spreubliitterigen Ser- pentin, selten ouch Carbonat. Unter den Umwandlungsprodukten findet sieh bisweilen ein Oy sehr ~ihnliches Mineral, aber mit gl'o~em (--) Achsenwinkel. Ein Rest yon Olivin, der sehr gut _L zu einer optischen Achse getro~en war, zeigte sich ( + ) also gleich dem Olivin in G. 2.

Aug i t glomeroporphyriseb in bis 11/2 m m groi~en Krystallen - denen in G. 1 mit zahllosen Glas-, wenig Erzeinschliissen, die Ein- schliisse meist zonar angeordnet. An einem br~iunlichen Pyroxen- schnitt fast _[_~ mit Sanduhrstruktur c , [ ( ~ ) fiir i 1 1 . . . 4 7 o, ftir 100. . . 53 o, ein zweiter Schnitt ~ihnlichen Pyroxens fiir 111. . . 48 o, fiir 100. . . 57 ~ - - D.d.D. ? ~ fiir alle Anwachspyramiden, jedoch zeigte sich (,f--z.) verschieden; ein Schnitt fast J_ ~ zeigte in i l l griingelb II. Ordnung, in 100 blaugriin II. Ordnung, die Brechungs- exponenten sind abet ffir 100 etwas hSher als f'fir i 1 1 . - A. A. ?----~. - - A .B .?~v . An fast farblosem Kernpyroxen f i i r ~ 0 o 3 9 ' - - N a 0 ~ t , 3 o 37'. Achsenabstand yon der GesiehtsfeIdmitte 1 ~ 38'. Mittellinie und Achse auf der gleichen Seite. 1) - - V(]s.~, ~.5) -" 26~/2 ~ an schwaeh

~) Zur Messung der GrS~ der Dispersion der optisehen Achsen wurden stets Schnitte mit mSglichst zentralera Achsenaustritt gewiihlt, um der sogenannten ge- fitlsehten Dispersion zu entgehen, oaf die F. B e c k e schon vor mohreron Jahren hingewiesen hat. (Siehe hierzu ouch H. T e r t s c h , d.M., XXIV, 339.) Die vor- liegenden Messungen wurden mit Hilfe eines Natriumbrenners und einer Bogenlampe durchgef'fihrt. Als rotes Lichtfilter diente Rabinglas, als blaues eine allseits ge- schlossene Kiivette mit Kupferoxydammoniak. Mit Hilfe des B ab ine t sehon Kom- pensators wurde die Wellenl~nge f'fir rotes Licht ), ~ 0"00064, fiir blaaes Lieht ),----0'000435 bestimmt. Die yon E. S o m m e r f e l d vorgeschlagenen KSnigschen Lichtfllter ergaben bei einer Priifung in der hiosigen Graphischen Lehr- and Ver- suchsanstalt lange nicht so homogones Lieht wie obige Anordnung. Die GrSl]e der Dispersion wurde gemessen mit dem Schraubenmikromoterokular and Objektiv 9 Fuel], da in den Euganeengesteinen nor solten grSBore Durchschnitte zur Messung geeignet sind. ttiiufig wurde auch nieht einmal bei diesem Objektiv das 6esichtsfeld veto Mineralkorn eingenommen: um die stSrenden Fehler miiglichst zu beseitigon, wurden

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418 Michael Stark.

br~iunliehem Pyroxen, an einem ~ihnliehen Schnitt Vt4, r T ) : 24 ~ an sehwach br~iunliehem bis farblosem Kernpyroxea - - V(9-4, 2.4) -- 30 ~ In einem gUnstigen Sehnitt yon br~iunliehem Augit It 100 liel3 sieh eine sehr betri~ehtliehe Lagendifferenz der Achse A naehweisen: fiir i l l 3"80 niiher an e "l als ftir 010 in Harmonie mit der stets kleineren Ausliisehung e 7 fUr i l l im Verhiiltnis zu den Flitchen der Verti- kalzone.

M a g n e t i t in zahlreiehen Gruppen und Krystiillehen bis ~/, m,~. G r u n d m a s s e aufgebaut aus zahUosen, meist unter 1Ao mm breiten briiunlichen Pyroxenniidelchen -- dem briiunlichen Rand der Ein- sprenglingspyroxene; sehr selten sind Individuen einer spiiten Gene- ration yon g'leieh grol~en Olivinpseudomorphosen. Mag'netit und wenig Titaneisen fast ausschlieglieh in zierliehsten Skelettformen sind erst mit Objektiv 5 halbwegs sichtbar.

Manchmal treten eigenartige feder- bis baumf6rmige, his x/.~ mm groSe Waehstumsbildungen yon Erzstaeheln und KSrnern auf, die als Schaft in vereinzelten Fallen einea farblosen, gewiihnlieh ge- bogenen Faden aufweisen, der einmal infolge you Verzwilligung sicher als Plagioklas erkannt wurde (sonst fehlt Plagioklas giinz- lieh), einigemal bilden den Sehaft braune Hornblendehaare~ die aueh sonst gerne im Gestein auftreten, racist schopfF6rmig an die Augit- kryst~illehen [I der e-Aehse ansehieliend. Ausli~sehung yon 0 wenige Grade versehieden. Apatit ist nieht naehweisbar und steekt offenbar noeh im Glas, das in ziemlicher Menge vorhanden ist: kaffeebraun bei einer Diinnsehliffdieke yon 25~.; n~Canadaba lsam, also ein Glas, das noch recht kieselsiiurearm, nieht einmal noch reeht andesi- tiseh ist. (Siehe hiezu d. M., XXIII, 549.)

Bienden fiber die B e r t r a n d s c h e Linse gelegt, wie sie beispielsweise R. R e i c h o r t schon lange seinen Ber t randsehen Linsen heigibt. (Eine ~hnliehe Anordnung be- schrieb F. W r i g h t kiirzlich als neue Methodik. Ref. N. J., 1907, 1. Heft, Bd. II.) Im Vorliegenden ist bei Angabe der Gr~fie der Dispersion stets Na als 0-Punkt gew~hlt, die Zahlen fiir p mad u liegen dann auf entgegengesetzten Seiten yon Na 0, wenn nichts anderes angegeben ist. Auflerdem ist verzeichnet der Abstand der Achse yore Mittelpunkte des Gesiehtsfe]des im Na-Licht, ferner oh die erste Mittel- linie, um wetche die Dispersion um die Achsen stets angegeben ist, auf der gleichen Seite wie die vonder Mitts abgelenkte Na-Achse liegt oder auf der entgegengesetzten flit eventuells Korrekturea. Von solehen wurde im Vorliegenden abgesehen, da ge- niigende Angaben iiber Xnderung der Brechungsexponenten fiir versehiedene Licht- sorten bei den so mannigfach zusammengesetzten Pyroxenen nicht vorliegen.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 419

Ausseheidungsfolge: Erze, Olivin, Augit gleiehzeitig, dann die Grundmasse. - - Ein gutes Beispiel f'dr gleichzeitiges Wachstum liefert Fig. 1 yon farblosem Pyroxen, also jenem, der friiher als tier br~iunliche auskrystallisierte, mitten in bereits umgewandeltem Olivin, wobei weder Pyroxen noch Olivin an der Begrenzungsflitche Idio- morphismus zeigen, also gleichzeitig gewachsen sind. 1) Selbst mitten im Olivin tritt solch farbloser Pyroxen ohne irgend eine krystallo- graphische Begrenzung auf. Der jtingere, briiunliche Augit (in der Figur punktiert) erscheint erst, naehdem der Olivin bereits zu waehsen aufgeh~Jrt hat, und nach dessen Krystallisationsbeendigung hat er diesen noch ilberlappt. Ehemalige Hohlr~iume im Oestein verhalten sich gleieh dem bei G. 2 Gesagten.

Fig. 1.

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5. Gestein anstehend im basischen Tuff~ nordwestlich Mt. Ge- mola 12(7)...[41/~, 31/s], fraglich, inwieweit mit Gestein 3, 4, 13, 10 zusammengeh~rig. Da die basisehen Tuffe saint basischen und ehemals auchtrachytischen Ergussen auf schmierigen, lettigen Tel~i~irmergeln aufruhen, also auf einem zu Verrutschungen neigenden Material, tat- s~ichlich auch iiberall in dem gerade in Rede stehenden Gebiet Zeichen yon Verrutschungen vorhanden sind, ferner die Terti~irmergel daselbst

l) Die Beobachtung stimmt mit Vog t s Experimenten gut iiberein, wonach die Ausscheidung: 01ivin, Augit oder Augit, Olivin abh~ingt yon dem Mengenver- h~tltnis der beiden Komponenten; hingegen behaupten mit Unrecht manche Petrographen das .iederzeitige Vorangehen des 0iivin in tier Ausscheidungsfolge und auch F r e i s (N. Jahrb. f. Min., BI.-Bd. XXIII, 43) schliel~t sich dem auf Grund yon Experimenten an. - - Unsere obige Beobachtung best~tigt in den Euganeen aber noch die Gruppe der Basalte mit zweierlei Augit, wo 01ivin fast regelmtilfig in der Grundmasse erscheint und vielleicht auch eine vor kurzem publizierte Beobaehtung H i b s c h s (Einschlult yon Augit in 01ivin), d.M., XXIV, 279.

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420 Michael Stark.

naeh West~ also talw~irts einfallen, so ist ein grof3er Teil des frag- lichen Terrains sieher zerriittet und es also wahrseheinlieh, daft tier Zusammenbang eines ehemaligen einheitlichen GesteinskSrpers viel- faeh aufgehoben ist.

Das vorliegende Gestein ist mattschwarz, durehzogen yon Hauten und hanfkorngrot3en Mandeln yon Carbonat, yon hypokrystallinischer bis vitrophyrischer Struktur mit zahlreiehen Einsprenglingen yon Olivin, Aug i t und Magne t i t .

Ol iv ia manchmal bis 3 mm grofie Pseudomorphosen -- dem G. 1, auch die Umwandlungsprodukte, nur ist sehon viel mehr Carbonat vorhanden.

Aug i t meist 1ram grofie, ausnahmsweise grSgere, in der Regel glomeroporphyriseh vereinigte Krystalle, sonst = G. 1. Auffallend ist ein rahmenartiges Augitindividuum yon fast 3ram Grs~e (das Inter- ferenzbild des Schnittes l~il3t bei der abgebildeten Stellung naeh ent- spreehender Wahl der Riehtung die Mittellinie "l 30 o yon der Mitte reehts unten austreten, daher die scharfen Spaltrisse far 1i0), das im Innenraume erftillt ist mit Glasmasse, Erzkrysfiillehen, Augit- mikrolithen anderer Orientierung als das Individuum, etwas yore Mineral Us and Carbonat. An der Aul3enseite des Rahmens wie auch auf dessen Innenseite finder sieh der gewSbnliche briiunliehe Augit (yon der Farbe 42 karmingrau s, Scbliffdieke 35,~), dazwisehen farb- lose Pyroxensubstanz (in der Figur punktiert). Einzelne Augit-Geriist- balken im Hohlraum des Individuums, die gleich orientiert mit ibm, also augerhalb des Sehliffs im Zusammenhang waren, zeigen ebenfalls im Kern farblosen, augen br~unliehen Augit. Die Anlagerung gleieher Substanz am Augenrand eines Krystalles and aus Glaslagunen im Innern wurde an Plagioklas beobachtet zuerst yon F. G r a e f f und B r a u n s 1), aaeh in Plagioklasen yon Ustiea. ~-) Die oben besproehene Bildung deutet in unserem Falle mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit an, dag ehe- mals Hornblende vorhanden war, um die Augit gewachsen war, welehe abet dann sparer v~llig aufgesehmolzen wurde. Dieser Vorgang wird noeh an sp~iterer Stelle erSrtert werden. - - An geeigneten Pyroxen- seh nitten wurde besti mint: e'~ (~ > ~) 491/, o . . . i 11, 55 o . . . 100 an ein em briiunlichen K~7stallehen. - - D. d. D. ~ > ~. --Untersehied der Breehungs- exponenten der Anwaehspyramiden kaum merkbar. - - A. A. ~ ~ ?.

~) N. 3. f. M. etc., 1893 I, 129. ~) D. M., XXlII, 481.

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6eologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 421

- - A. B. ,o> u . - An einem zonaren Schnitt mit fast farblosem Kern and briiunlicher Htille ergab sich fiir den Kern V(1~.6, 7.4>=30~/2 ~ fiir die Htille V(7..% 7.~) = 31 ~/o. Die Achse A wandert in diesem Falle in der Htille um 7~/~ ~ yon $ des Kerns weg, die Mittellinie um ungefahr gleieh viel, was auch mit der geringeren Ausl~ischangs- schiefe des Kerns gegeniiber der Htille tibereinstimmt. Ein anderer zonarer Scbnitt mit der Achse A zeigte noch st~irkere Wanderung der Achse: 100 im gleichen Sinne wie oben. Ein anderer farbloser Kernpyroxen lieferte V(3, o) = 25"7 o

M a g n e t i t in Krystiillchen, wenige 0"01 mm groik G r n n d In ass e aufgebaut aus Augitniidelchen = der Einspreng-

lingshiille, Magnetit in winzigsten Kryst~llchen and Skeletten, ebenso:

Fig. 2.

aber viel sp~irlicher, Titaneisen, sebr spiirlich feinste Apatitn~idelehen: selten aueh Hornblendeffi.serchen als Augitfortwachsung. An verein- zelten Stellen des Schliffs treten winzigste~ h~iufig gebogene Feldspat- trichite oder Leistchen auf, wodureh der ?2bergang des Limburgits zu den limburgitischen Basalten dokumentiert wird.

A u s s c b e i d u n g s f o l g e . Hornblende? Erze, 01ivin and Augit gleiehzeitig, sehr sp~it Plagioklas, Apatit and Hornblende. In Hohl- riiumen tritt wieder grofienteils Mineral U ~. auf. doch ist das Mineral in vielen Mandeln umgewandelt. Mancbmal zeigen sich 4 Zonen, wobei alle ihre Faserrichtung .1_ zur Hohlwandung haben:

a) Schmale Zone, unmittelbar an der Hohlraumwand das Mineral U:r Doppelbrechung etwa 1/3 des Augit.

b) Etwas breitere Zone, :c die Faserricbtung, Doppelbrechung jedoch 1/2 des Augit.

c) Noch breitere Zone, -( Faserrichtunff, Doppelbrechung 1/3 des Augit. d) Zone gleieh breit wie c, x Faserrichtung, Doppelbrechung 1 des

Augit; also wahrscheinlich wiederum Uu.

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4 ~ Michael Stark.

Allen diesen Neubil4ungsprodakten kommt schwach grLinlichgelbe Farbe zu, ohne sonderliche Farbenunterschiede der einzelnen Zonen. n f'fir alle ~ Canadabalsam.

6. Sfidlich Mr. Rus t a C. R a z z ( a ) . . . [ 4 , - - 4 ] tritt ein Gang- gestein auf; unwahrscheinlieher ist die Deutung als Stromrest. Das Vorkommen liegt am Weg 5stlieh eines Traehytganges.

Gestein briiunliehschwarz mit wenigen hanfkorngro[$en Blasen und hypokrystallin-porphyrischer bis vitrophyrischer Struktur mit zahl- reichen Ol iv in- , Augi t - und Magnetiteinsprenglingen.

Ol iv in in 1ram grolien, bisweilen skelettf'(irmigen Formen, einzeln und glomeroporphyriseh gehiiuft wie in G. 1, vSllig pseudo- morphosiert in die unter G. 1 genannten Minerale~ jedoeh diese sehon groilenteils durch Carbonat verdriingt.

Aug i t in 1 ~,m grolSen, meist glomeroporphyriseh vereinigten Krystallen, oft auch zusammen mit Olivin ---- dem G. 1. Im Schliff finder sieh ein 1/~ m m grolles rahmenf'Srmiges Augitgebilde ~ihnlieher Natur wie das im vorangegangenen Gestein besehriebene. Der Schnitt ist nahe .1_ der e-Achse gefiihrt, ist ein Zwilling und enthiilt im einheitlichen Innenraum globulitische braune Glasmasse, in der sieh auger feinsten, wirr liegenden Hornblendefiiserehen keine Mineral- bildungen finden. An geeigneten Schnitten wurde bestimmt: Sehnitt nahe _l_ ~ yon briiunliehem Pyroxen mit Sanduhrstruktur e?(u)p) 51 ~ . . i 1 1 , 55o . . . 100 . 100 etwas intensiver br~iunlich als i11, Untersehied der Breehungsexponeuten kaum merklich. D.d.D. ~ u . - - A. h. ~ . - - A. B. t: ~ ~- - - Fiir einen schwach briiunlieh ge~rbten Sehnitt V(lo.s,~o.s)- 311/2 ~ flit einen iihnlichen anderen Sehnitt V(~8.,. 3.~) -- 32"8 o. An einem zonaren Sehnitt (Kern fast farblos, Htille briiunlich) Wanderung der Achse B in der Htille 4"10 gegen ~" des Kerns zu. Untersehied der Lage der Achse in den versehiedenen Anwachspyramiden kaum metibar.

M a g n e t i t in zahlreiehen, bis ~/'~o m m grol~en Kryst~llehen und Gruppen.

G r u n d m a s s e bestehend aus Augitmikrolithen, Krysfiillchen und Skeletten yon Magnetit und Titaneisen, letzteres in weit gefingerer Menge, feinsten Homblendef'~iserehen. Wiewohl diese Fiiserehen sehr zart und meist nur 2 ~. dick sind, fallen sie doch stets durch ihre verhiiltnism~igig deutliehe Aufhellung des Gesichtsfeldes auf. Deswegen

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Geolo~sch-petrographische Auinahme der Euganeen. 423

wurde der Zweifel, ob nicht quergetroffene Biotittafelehen vorl~igen, die in den limburgitischen, besonders abet den augititischen Euganeen- gesteinen manchmal auftreten~ durch 5fteres Antreffen der Hornblende- querschnitte vermittels des Immersionssystems beseitigt, die dann stets zu zahlreiehen beisammen liegen, entspreehend dem Querschnitt durch den auf die i l l Augitfl~iche aufgewaehsenen Haarsehopf. Die Doppel- brechung dieser Hornblende mug eine ziemlieh hohe sein; dies ist ja aueh Ftir basaltisehe Hornblende dureh Descloizeaux bewiesen. Die Grundmasse enthKlt noch auger sehr sp~rliehen, iiberaus dtinnen Apatitnadelchen und h~ehst seltenen Plagioklastrichiten viel Glas= dem G. 1. Die Mandelraume des Gesteins beherbergen das Mineral U~ und Carbonat.

Ausscheidungsfolge: Hornblende? Erze, Olivin. Augit ziem- lieh gleichzeitig, sehr spat Apatit and Plagioklas, zum Sehlug Horn- blende. - - Dazu ist zu bemerken, dag sich sehr h~iufig die lehrreiehe Beobachtung machen litt3t nicht nur an dem vorliegenden, sondern auch den friiher besprochenen Gesteinen, dag yon den als Einscbliisse auftretenden MagnetitkSrnchen jene, welche im Zentrum der Augite - - d e r Olivin enth~ilt wegen seiner grSgeren Krystallisationskraft stets viel weniger Einschliisse- vorkommen, zumeist klein und oft nur punktf'drmig siud, meist umgeben yon einer vSllig klaren oder schon Zersetzungsprodukte zeigenden Glaslagune, dagegen die zn augerst gelagerten MagnetitkSrneheu viel gr58er sind. Dies zeigt~ dag Magnetit fast zu g'leicher Zeit mit Pyroxen und dieser wieder dutch den unz~ihlige Male gefiihrten Nachweis des Eingeschlossenseins im Olivin, wobei er infolge der geringeren Krystallisationskraft fast nie eine Begrenzung gegenfiber dem Olivin zu behaupten vermag~ dab er also gleichzeitig mit Olivin gewachsen ist. Diese merkwiirdige gleichzeitige Auskrystallisation, die gegen die gewShnliche Regel: zuerst Olivin, dann Pyroxen spricht~ beweist, dag wir es in den Euganeenlimburgiten mit Magmen zu tun haben, die zum Grogteil die Struktur eutektischer Gemische besitzen, also eutektisehen Mischungen yon Magnetit, Olivin nnd Pyroxen entsprechen. Diesen Magmen mug ein verhiiltnism~il3ig niedriger Erstarrungspunkt zu eigen sein. Wiihrend einige der besprochenen Limburgite iiberhaupt keinen Plagioklas, manehmal auch keinen Apatit aufweisen, also fast das reine ternare Eutektikum darstellen, stellt sich bei anderen Vorkommnissen spurenweise Plagioklas ein, so den l~bergang vermittelnd zu den bald

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424 Michael Stark.

zu besprechenden limburgitisehen Basalten. Die Dauer der Krystalli- sation tier Komponenten ist eine etwas versehiedene. Olivin ist zwar sehr lange tbrtkrystallisiert, hat aber sehon aufgehr sieh auszu- seheiden, als noeb Augit fortwuehs. Dieser und Erze krystallisierten fast bis zum Schlul3 der Gesteinsverfestigung. Apatit und Plagioklas gehSren der letzten Phase der Gesteinsverfestigung an. Dort, wo Hornblende vorhanden ist, ist sie ebenfalls als in der letzten Phase gebildet zu betrachten. - - Fast allen bis jetzt besprochenen Vor- kommnissen fehlen mit wenig Ausnahmen (aueh Hornblende?) Ein- sprenglinge, yon denen anzunehmen wiire, dal~ sie in besonders grol3er Rindentiefe gebildet seien, die Krystallisation scheint vielmehr erst knapp vor der Eruption, vielfaeh f'tir manche kleinere Einspreng- linge aueh erst naeh ihr eingetreten zu sein. Dies maehen die zabl- reiehen Glas- und Erzeinsehliisse im Pyroxen, das bisweilen skelett- f6rmige Waehstum der Olivine, das hiiufige glomeroporphyrisehe Auftreten dieser Komponenten - - eine beliebte Waehstumsform in Ruhe stehender Silikatsehmelzen - - hier also auf Deckenergtisse zurtiekzuftihren, wahrseheinlieh. Diese Laven miissen demnaeh aueh mit ziemlieh hoher Temperatur an die Erdoberfl~iche gequollen und einen seth' geringen Grad yon Viskositat, z. T. infolge ihres niedrigen Erstarrungspunktes, besessen haben; dies zeigt sich aueh an der glatten Auflagerung der Deeken, wo das geologisehe Verbandver- haltnis Uberhaupt ersehlossen ist. - - Ob alle die besproehenen Lim- burgite, die iirtlieh nicht welt auseinander liegen, einer oder mehreren Eruptionen angeh(iren, ist wegen der bei G. 5 gemaehten Bemerkungen nieht zu entscheiden, jedesfalls aber ist das eine sicher, dag sie nahe am Beginn der eruptiven Tiitigkeit der Euganeen, die dutch basisehe Tufferuptionen eingeleitet wurde, zu setzen sind.

7. Den eben besproehenen Gesteinen seblieflt sich eng an ein Limburgitvorkommen aus einem ganz anderen Tell tier Euganeen: yon Cas te lnovo . Das Gestein tritt auf in dem auf der Karte nieht eingezeiehneten Graben westlieh tier Stral~engabel yon Castelnovo (siidwestlieh Kote 320).

Braunliehschwarzes, sehr feinkSrnig erscheinendes Gestein, hypokrystallinporphyrisch bis vitrophyrisch mit zahlreichen O livin-, sebr wenig Augiteinsprenglingen yon bedeutenderer GrSiie.

O l i v i n in bis 2 m m grogen Formen ist seharf begrenzt wie in G. 1, mit sehr wenigen Spuren yon frischer Olivinsubstanz, ira Ubrigen

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 425

vSllig pseudomorphosiel~ in 0~., 0 y, Serpentin, welche drei Minerale eventuell schon wieder verdrangt sind durch Carbonat.

A ugi t nur in dem einen oder anderen Krystall 1 mm grog werdend, meist viel kleiner, yon (100), (110), (010)--(100) mit etwas kleinerer Zentraldistanz~ 010 5fters vSllig fehlend, - - i l l begrenzt, in der Richtung der c-Achse viel langer als b r e i t . - Erz- und Glas- einschliisse haufig. - Kern br~iunlich, Halle intensiv braunlichviolett. Sanduhrstruktur h~iufig. - - An kleineren braunlichen Krystallen wurde bestimmt: ey(~ >p) -- 52 o, bei einem anderen 55 o. - - D.d. D. ? > t~. - - A. A. u > ~. - - A. B. ~ ~ ~. - - An dem briiunliehen Hiill- pyroxen V ~16.5, 3.s) -- 251/3 ~ Wanderung der Aehse A in einem zonaren Schnitt yon sehwaeh briiunlichem Kern und intensiv briiun- lich-violetter Hiille 2x/~ ~ in der Hiille yon y des Kerns weg.

M a g n e t i t in zahllosen Gruppen und Krystallen bis 1/lO ram. G r u n d m a s s e bestehend aus Augitmikrolithen, Magnetit-Krystiillchen und pritchtigen Skeletten, in solehen auch das sparlieher vorhandene Titaneisen. Hornblende finder sieh in sehr intensiver Ausbildung als lange FaserschSpfe an den Endflaehen der Augite. Die Hornblende = der in den frtiher besproehenen Limburgiten. Spurenweise findet sich Apatit. Kaffeebraunes Glas ist in grol3er Menge vorhanden, n >Canadab. Ehemalige Hohlriiume sind erftillt mit Mineral U :r seltener dessen weiteren htiher doppelbreehenden Umwandlungspro- dukten, ~ifters aueh Carbonat.

A u s s e h e i d u n g s f o l g e : Olivin und Erze, sp~iter Pyroxen. Pyroxen fast, Erze bis zum Sehlutl der Gesteinsverfestigung, bei dieser erst Apatit und Hornblende.

Als fremdartiger Einschlull erscheint ein ~/2 c m grol3es Quarz- korn, welches yore Magma angefressen wurde, wobei die benachbarten Basen mit Si O~ Pyroxen bildeten, der als Kranz yon sehwach braun- lichen Augitniidelchen rings um den in sonderbaren Formen korro- dierten Quarz zieht. Zwisehen Pyroxen und Quarz, der sehr viel Gas- und Fliissigkeitseinsehliisse enth~ilt, schaltet sieh eine Glaszone. Un- mittelbar an den Quarz reichen nur selten die Pyroxenkrystalle heran. Offenbar konnte sich das Si Os-reiche Glas infolge des schiitzenden Kranzes nicht geni~gend mit dem benachbarten Magma durchmengen. Da$ das Glas sehr Si O~-reich ist, zeig't der Brechungsexponent, der viel niedriger ist als Canadabalsam~ entsprechend dem reichlicheren Vor- handensein yon Si O~ im Gegensatz zum eigentlichen Gesteinsglas,

Mineralog. und petrogr. Mitt. XXVII. 1908. (Michael Stark.) ~9

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426 Michael Stark.

wo n ~ Canadab. 1) An wenigen Stellen findet sich noch unmittelbar am Quarz ein ~iugerst zartes Krystallgen~idel. Manches davon ist sicher monokliner Pyroxen, ob alles? (Siehe hiezu die Figur, die ein Stiick des korrodierten Quarzes zeigt, umgeben yon Glas [punk- tiert] und dieses wiederum yon dem Porricinsaum; au$erhalb des- selben ist die Gesteinsgrundmasse zu denken.) Stellenweise zeigten sich in diesem Glas Umwandlungsprodukte des Minerals U ~. und der iibrigen aus ihm hervorgehenden sfiirker doppelbrechenden Sph~iro- krystalle. Bei Anwendnng des Immersionssystems beobachtet man im

Fig. 3.

Quarz aufier Gas- und FlUssigkeitseinschliissen sehr lange diinne haarf0r- mige Gebilde, deren manche starker lichtbreehend als Quarz, manche schw~cher sind, von der AuslSschung des Quarzes etwas verschiedene AuslSschung zeigen; genauere optische Ermittlungen waren infolge t?berlagerung durch Quarz unmSglich. Die schwaeher lichtbrechenden Haare, meist etwas gelblich gefarbt~ zeigen im Inneren des 5fteren federkielseelen~ihnliche Faden und diirften zuriickzuFtihren sein auf geradlinig angeordnete Fliissigkeits- und Gaseinschliisse, denen das Magma entlang einffedrungen ist; einmal nKmlich liefi sich in der Fortsetzung eines der schwacher lichtbrechenden F~iden eine Fliissig- keitsschnur bemerken; die st~irker lichtbrechenden, farblosen~ iiber- aus diinnen Haare diirften ein Mineral sein. 2)

1) Abhiingigkeit des Breehungsexponenten der Gesteinsgl~er yon ihrem Che- mismus. D.M., XXIII, 549. Den reichlichen Si 0~-Oehalt in solchem Glas wies Bauer auf anderem Wege nach. N. J. f. Min. etc., 1891, II, 231.

2) ~hnliche Bildungen diirften auch B a u e r vorgelegen sein. N. J. f. Kin. etc., 1891, II, 231.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 427

lb. Paciflsche Limburgit-Basalte.

G r u p p e n c h a r a k t e r i s t i k .

Von der vorhergehenden Gruppe sich dutch regelm~i~ige, wenn auch geringe Entwicklung von P l a g i o k l a s in der Grundmasse unterscheidend.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

8. Stidwestl. Mt. Gemola (der siidlichen der beiden KoteD (1) 17 . . . [--1"5, --7"5]) nSrdlieh yon dem Hause finden sich ohne klare geologische Verhaltnisse Stticke des folgenden Gesteins:

Gestein yon schwarzer Farbe mit bis 1 cm gro~en Mandeln roll Carbonat, auch mit Hohlraumen, mit hypokrystallinporphyrischer Struktur and zahlreichen Einsprenglingen yon Ol iv in und Augit .

Ol iv in in bis 1~2'ram grol~en, wohl begrenzten Krystallen yon den Formen wie in G. 1, vSllig pseudomorphosiert in Serpentin, Mineral O'f und 0 ~, welch letzteres 5frets grol~e Achsenwinkel zeigt, ferner Delessit.

Aug i t in zwei Arten: a) Zieml]ch viele griine bis l mm grol~e ~ o �9

Lmsprenghnge, meist korrodiert~ mit wenig Glas und Erzeinschliissen, in der c-Achse etwa ll /2--2mal so lang als breit, ~fters mit br~iun- lichem Randpyroxen~ dieser gleich dem der Grundmasse. Kern: ~13 grasgrUn qu~ ~ 13 grasgriin s~ ~' 10 gelbgrtin r, Schl. d. 30 ,~..

b) Zahlreiehe im Kern fast farblose, in der Hiille br~iunlich- violette Einsprenglinge bis 1 m ~ groin, yon der Ausbildung wie die Augite der Limburgite in G. 1. Einschliisse yon Glas und Magnetit sind nicht selten, Sanduhrstruktur ist oft vorhanden.

An geeigneten Pyroxenschnitten wurde bestimmt: Der grtine Pyroxen ist stets st~irker lichtbrechend als der farblose oder br~un- liehe Augit. Ein Schnitt nicht sehr gut _l_~ c "f(~ ~ ~)fiir den griinen Kern 51~/~~ eine folgende fast farblose HUlle 41 ~ die braunliche Randpartie 47 ~ ein zweiter Schnitt ziemlich gut • in schwach griinlichem Kern 50 ~ der br~unlichen Hiille 45 o. - - D. d. D. fiir alle drei Pyroxene ? ~ ~. - - A. A. ~ ~ ? f'tir alle drei Pyroxeue, am deut- lichsten fiir den griinen. - - A. B. ? ~ , am deutlichsten f'tir den br~iunlichen Augit. - - F t i r einen schwach braunlichen Pyroxenschnitt Ve-7, 5.5) "- 26~/~~ bei einem a n d e r e n - wegen gro~er Exzentrizit~t der Mittellinie bei Objektiv 9 Fue~ - - nicht sehr gtinstigen griinen Pyroxen- sehnitt V~7-5, s)--360. An zonaren Schnitten: bei einem Schnitt mit

29*

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428 Michael Stark.

grtinem Kern und briiunlicher Hiille wandert Achse A in der Htille in i l l . . . 9 ' 8 0 , in der Anwachspyramide 010 (diese im Schnitt sehlecht ausgebildet) 3"80 zu ~' des Kerns. Bei einem zweiten iihnlichen Schnitt ftir i l l . . . 11~ ~ fiir 010 . . . 71/30 im gleichen Sinne. Ein Schnitt mit farblosem Kern und brfiunlicher HUlle l~gt Achse B in der Hiille 45/60 gegen "~, des Kerns wandern: Unterschied in den ein- zelnen Anwaehspyramiden kaum megbar. Bei diesem letzten Schnitt siebt man, dag der briiunliche and farblose Pyroxen sich auch hier so wie die Augite in den Limburgiten verhalten. Aus alldem ersieht man, dag br~iunlicher und farbloser Augit zwar ziemlich gleich grol3e Achsenwinkel besitzen, wie des 5fteren in den Limburgiten gezeigt wurde~ dati abet Achse A and Achse B gleichsinnig, und zwar um un- gefiihr gleich viel wandern, was sich auch in der geringeren GrSge c,[ des farblosen gegenfiber dem br~iunlichen Pyroxen verriit. Da- gegen wandern die Achsen voti griinem und briiunlichem Pyroxen unffleichsinnig, der Achsenwinkel des gr~nen ist viel grSger, da- gegen die Ausliisehungsschiefe wenig verschieden.

In manchen Pyroxenschnitten zeigt sich im Zentrum ein Hauf- werk yon ErzkSrnern, das durchsetzt ist yon einem zarten, g'leich orientierten Augitgeriist, augen eiue klare Hiille : offenbar Hornblende- resorptionen.

Fremdartige Einschliisse finden sich mehrere im Sehliff. So ein 1 mm groges Quarzkorn mit schmaler Augitumrandung; die Glas- zone ist hier ebenfalls sehr schmal, die Mikrolithen des Pyroxen- kranzes reichen meist bis zum Quarz heran; das Magma hat hier offenbar nicht so lange eingewirkt als bei Gestein 7 . - Ferner ein 1Is m m groges Korn yon vermutlichem C o r d i e r i t [farblos, Licht- brechung relativ bestimmt durcb Beziehang auf eine zwischen dem Mineral und einen augerhalb liegenden Plagioklas befindliehe Glas- zone, nicht viel verschieden yon dem iiugeren Plagioklas (Labrador), zweiachsig, (--), Achsenwinkel grog, Doppelbrechung yon Feldspat nicht sehr verschieden]. Das Gebilde ist durchzogen yon Magma- schl~tuchen, in denen Spinell-KSrnchen und-Kryst~tllchen in groger Zahl entwickelt sind, ferner ganz im Innern ein Mineral, btischelig gehiiuft, in wenigen S~ulehen, das als S i l l i m a n i t 1) gedeutet wurde

1) Siehe hiezu: ~Iorozewics, d. ~[., XVIH, 26. Sillimanit entsteht leicht beim Erhitzen des Disthen, Andalusit etc. (Wernadski) .

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 429

(~paltrisse in der Liingserstreckung, mit allem Anschein nach rhom- bischem Querschnitt, gerader AuslSsehung, "~" in der LRngsrichtung~ alle Sehnittc zeigen im Interferenzbild eine fast symmetrisch das Ge- sichtsfeld teilende Barre, einmal lag die 1. (-{-) Mittellinie im Ge- siehtsfeld nahe am Rand, wobei sich ein geringes 0ffaen des schwarzen Kreuzes bemcrken liel~, immer lag die Richtung der 1. Mittellinie in der Liingserstreckung, Lichtbrechung etwa pyroxengleich ~ Doppel- brechung wegen der zu kleinen Dimensionen und t?berlagerung un- sicher, jedoeh wohl auch ziemlich sicher augitgleich). Am Au~en- rande des Fremdlings erscheint ein Plagioklasmikrolithenkranz -- dem Plagioklas des Gesteins. Aus dem allen erkennt man weitgehende Dissoziation bei der Aufschmelzung des Fremdlings. Lehrreich ist, da~ entsprechend den Gesetzen der Sillimanit- und Spinellbildung (s. h. Morozewics 1. c.) aus der tonerdereiehen Sehmelze ganz im Innern nur Sillimanit erscheint, ferner auch, dal~ die Spinellk(irnchen im inneren Teil des Fremdminerals schwach grtinlichgelb his fast farblos, also Tonerde-Magnesiaspinelle sind~ w~thrend weiter aufien, wo eine Einwanderung der chemischen Bestandteile des Magmas leichter war~ die KrystRllchen dunkelgriin his fast undurchsiehtig werdenl), was Eintritt yon Fc andeutet.

Ftir das vorliegende Gebilde war demnach aueh eine Dissozia- tion in die Komponenten des Spinells vorhanden, eine Ansehauung, die DSl t e r und seine Schiller vertreten, so z. B. Vudnik~), anderer- seits abet gilt wohl sicher der Standpunkt B rSgge r s and Vogts ~) in nicht unerheblichem Mage, datl gro~enteils die MolekUle der Kom- ponenten in der Schmelze als gel~ist zu denken sind, woFtir bei unseren Euganeengesteinen die meist verhiiltnismitgig geringe Varia- bilit~tt der chemischen Konstitution (erschlossen ans den optisehen Eigenschaften) beispielsweise der Olivine und der Augite in den ver- schiedensten Gesteinen spricht.

Ein anderes Aggregat~ das auf Resorption deutet, enthRlt eben- falls Spinelle, ferner Augitmikrolithe und viel Carbonat, das wohl an Stelle yon leieht zerstOrbarem Glas getreten sein moehte. - - Ein drittes I mm gro$es Gebilde enthiilt neben zahlreichen Spinellkryst~tll-

I) Siehe hiezu Morozewics, d. M. I. c. 67.

~) Zentralblt. f. fin. etc., 1904.

8) D. M., XXIV, 476.

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430 Michael Stark.

ehen Plagioklasleistchen --- denen der Gesteinsgrundmasse in aggregat- polarisierendem Glas.

G r u n d m a s s e aufgebant aus AugitnRdeIehen, Plagioklasleist- ehen, seltener breiter als 20y.,

_L MP Kern An Rand An

Jl 300 / 54~ } 31% a [1' 29~ b 300 55% - - - -

- - Zonarstruktur allmiihlich verlaufend -- , ferner Magnetit in Krystallen oder KiTstallgruppen bis l/10 ram, eine zweite Generation in Skeletten, ebenso wenig Titaneisen, sp~irliehe Apatitniidelehen, viel Hornblende- fiiserchen = denen der Limburgite und Biotitfiimmercben (gerade Ausi~isehung~ :~ fast farblos, y in tier Liingsriehtung tiefbraun, starke Doppelbrechung), gerne in der Niihe yon Hohlriiumen. Glas ist in ziemlicher Menge vorhanden, kaffeebraun, n fast gleieh Canadab., oft schon entglast. In ehemaligen Hohlr~iumen tritt gem das Mineral U :r auf, jedoeh auch seine Umwandlungsprodukte.

Wabrseheinliehe A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Hornblende? und griiner Pyroxen, dann Olivin und farbloser Pyroxen, ferner Magnetit, gleichzeitig Resorption der Hornblende, spat und nach AufhSren der Olivinausscheidung Plagioklas und Apatit, zum Schlu~ Horn- blende und Glimmer.

9. Unter der Kirehe an der Strafe yon Valle S. Giorgio di s o t t ( o ) . . . [0"5, - -3] steht anseheinend als Gang in Kreide an ein brtiunliehes Gestein mit erbsengrol~en Mandeln, manche mit Carbonat erflillt, manehe mit briiunlichen Umwandlungsprodukten.

Das Gestein ist hypokrystallinporpbyrisch struiert, die Ein- sprenglinge yon Olivin und A u g i t zwar zahlreieb, abet unscheinbar.

Ol ivin selten bis 1/2 mm gro~, krystallographisch wie in den Limburgiten gut begrenzt, ist vSllig pseudomorphosiert in die Pro- dukte des G. 1, zum Tell auch in limonitische Massen.

Augi t mit Ausnahme des einen oder anderen griinlichen Kern- kiTstalls ist in zahlreichen bis 1/2 m m grotlen Krystallen iihnlich aus- gebildet wie im vorher besproehenen Gestein mit fast farblosem Kern und violettbriiunlicher Hiille~ bei den kleinen Krystallen mit Sand- uhrstruktur. An einem Schnitt nahe _l_ ~ you briiunliehem Pyroxen mit Sanduhrstruktur wurde bestimmt c 7 (.4 > ,~) 51 o .. �9 i l l , 56 o . . .

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 431

100; 100 intensiver briiunlich gef'~trbt; Unterschied der Brechungsex- ponenten kaum merklich. An anderen Schnitten bri~unlichen Pyroxens ohne deutliche Sanduhrstruktur c 'f 50 ~ 52 ~ - - D. d. D. ? > ~. - - Fiir briiunliehen Augit A. A. u > •. - - A. B. ? > ,J. - - Fiir farblosen Kernpyroxen erg'ab sich Vr 7-6) -- 27 ~

In einem zonaren Schnitt mit grtinem Kern und briiunlieher Hiille wandert die Achse A um 145/6 o in der Hiille gegen "[ des Kerns zu.

G r u n d m a s s e bestehend aus Augitmikrolithen, Plagioklasleist- chen, wenige 0"01ram breit.

1 MP 1 30 I ' 32. Optischer Charakter (+), also Labrador yon zirka

55~ An. Zonarstruktur in der Regel vorhanden, allmiihlich ver- laufend, and die Hiille saurer werdend. Magnetitkrysfiillehen and spiirliehes Titaneisen, aueh Apatitniidelehen in wenig lieht gef~trbtem Glas bilden ferner die Grundmasse. Aueh in diesem Gestein finder sieh ein QuarzkSrnchen mit Augitkranz.

Ehemalige HohlrKume sind erftillt mit dem Mineral U :r und dessen Umwandlungsprodukten. Hiiufig ist alles zersetzt and eine limonitische Masse iibriggeblieben. Manehmal scheint abet aueh U:r nieht vorhanden gewesen zu sein, sondern eine homogene, ag- gregatpolarisierende braane Masse, die bin and wieder am Hohlraum- rande mehrere Zonen zeigt: unmittelbar am Gestein ansitzend eine briiun]iche limonitische Masse, meist als Halbkagel entwiekelt, rings- bernm eine stellenweise homogene sehma]e Zone, yon der bestimmt werden konnte: einaehsig (--), Doppelbrechang etwa zweimal der des Plagioklases, n < Canadabalsam, also ein Mineral nahe ver- wandt U:r Dieser Zone sehlie~t sieh eine Faserzone mit ,/ in der Faserriehtung an, weleher noch eine andere Zone mit :r in der Liings- riehtung folgt. Doppelbrecbung bei letzteren beiden Mineralen ---- U x. Alle diese Produkte sind < als Canadabalsam; doeh wird die Er- scheinnng der Lichtlinie iihnlich wie in G. 2 gestSrt dutch stellen- weise eingedrungenen limonitischen Salt, der infolge seiner ziemlich starken Lichtbrechung dann seine Liehtlinie zur Geltung bringt, wo- durch regelmiiilig zwei Liehtlinien entstehen gleich jener Erseheinnng, die tifters bei der Bestimmung yon Plagioklasen wind angrenzendem Quarz - - ohne dal~ man irgendeine Mineralneubildung gewahrt - - sieh in unliebsamer Weise geltend maeht and bisweilen eine Be-

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432 Michael Stark.

stimmung vSllig vereitelt. Dort wie hier sind es die verschiedenen Brechungsexponenten der infiltrierten LSsungen und der beiden Ver- suchsobjekte, die die Lichtlinienphiinomene stSren. - - Alle oben be- sprochenen Umbildungsprodukte sind stellenweise vSllig verdr~ingt dureh Carbonat.

10. Nordwestlieh yon Mt. Gemola Kote 12(7) . . . [4,3] im Graben finder sich ein Gestein, dessen geologischer Verband mit den dort vorkommenden Limburgiten nicht geniigend klar ist. Es unter- seheidet sich yon all den dort vorkommenden Proben durcb eine reichliche Plagioklasmikrolithenentwieklung in der Grundmasse, die dort gar nicht oder hiichst spurenhaft entwickelt ist. Dagegen ist das Mengenverh~tltnis yon Olivin und Augit und ihre Ausbildung vSllig gleich der in den Limburgiten. Daher h~itte sieh die Besprechun~ dieses Gesteins unmittelbar dcr der Limburgite ansehliel~en sollen; der Einheitlichkeit des geographischen Moments wurde jedoeh der Vorzug gegeben.

Gestein schw~irzlieh, yon hypokrystallinporphyrischer Struktur mit zahlreichen Einsprenglingen yon Olivin, Augi t und Magnet i t .

Ol ivin zahlreich in bis 1/2 mm grol~en krystallographiseh gut be- grenzten Individuen--G. 1, h~iufig aueh Skelettformen, jedoch schon vtillig pseudomorphosiert -- G. 1. Am Olivin zeigt sieh besonders sehSn bei diesem Gestein (aueh sonst bei vielen anderen Euganeen- gesteinen) die zuerst yon S t re n g 1) beschriebene ParalleL-erwaehsung mit Titaneisen, die Titfelehen dabei weit ins Gestein hineinreichend und als Ansatz dienend fur wieder andere Ilmenittiifelchen, so Gitter bildend, indem alle des 5fteren _L zueinander stchen.

Augi t gern in glomeroporphyriseher Ausbildung, die Krystatle selten mehr als ~/2 mm groll, im iibrigen vSllig gleich dem in G. 1 besehriebenen Augit. Bestimmungen an geeigneten Schnitten: Ein Schnitt mit fast farblosem Kern c "[ (~ > ,~) 400 , air die br~iun- fiche Halle 49 o. FUr einen br~iunliehen sanduhrstruierten Schnitt c y 46 o . . . i l l , 540 . . . 100. Dabei etwas st~irkere Doppel- brechung ftir i11: orange II. Ordnung, ftir 100 gelb II. O r d n u n g . - D . d . D . ~ > ~ . - - A . A . ~ = ? . - - A.B.?~ 'J . - - In einem zonaren Schnitt mit fast farblosem Kern und briiunlicher Halle: fiir den Kern V(lr~, 4.5)- 285/6 ~ air die Hiille V(3, , . 5 ) : 28~/~ ~ Wanderung der

t) N. J. f. Min. etc., 1880, II, 198, ferner d. M., XXIII, 490.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 433

AehseA hierbei in der Fiiille 75/60 yon T des Kerns weg, in anderen zonaren Sehnitten wandert AehseA 5"40 gleicbsinnig wie oben ( i l l Anwaehspyramide war nur vorhanden). Achse B in einem ~ihnliehen Sehnitt wandert 60 in der Htille zu ,f des Kerns.

M a g n e t i t in selten 1/16 mm erreiehenden Gruppen.

G r u n d m a s s e bestehend aus Augitmikrolithen, Plagioklas- leistchen, wenige 0"01 ,,J~ breit,

I M P Kern An Rand An

a I 32 o 586/o - - _ .

b - / 1 306 550/0 schmal

1' 30 IIM - - 200 58% +30 25%

- - Zonarstruktur allmiihlieh verlaufend - - , ferner Magnetit und viel weniger Titaneisen in Krystiillehen und Skeletten, langen zarten Niidelehen yon Apatit und in nieht unbetriichtlieher Menge diinnen Mikrolithen yon Hornblende als Fortwaehsung tier Augite = d e r der Limburgite. Spiirlieh treten aueh Biotitkryst~tllehen auf. Briiunliehes Glas~Canadabalsam ist nieht gerade wenig" vorhanden.

In ehemaligen Hohlriiumen tritt wieder Mineral U:~ auf. Hier liigt sieh die H(ihe der Doppelbreehung dutch Beziehung auf Plagio- klas mit griiilerer Genauigkeit a n g e b e n : - - d e r des Plagioklases. Zum einwandfreien Vergleieh ist wegen der g'riinliehgelben Eigenfarbe (9 gelb-griin u-v Seh. d. 30 ~) yon U~. das Gypsbliittehen yore Rot I. Ord- hung ratsam. Um zu erkunden, dal~ es sieh bei dem stets inselartigen Auftreten der Sphiirokrystallgruppen yon U:~ bier sowohl wie aueh bei den anderen limburgitisehen Gesteinen nieht etwa um Glaslagunen, sondern Ausfiillungen yon Hohlriiumen handle, wurden besonders die Linien der Hohlraumsgrenzen genauer untersueht. Haufig zeigten sieh da in das Mineral U:~ rag'ende grSgere Kryst~tllehen yon Augit, Plagio- klas, selten Fiornblendespielle, Magnetit, diese letzteren gern auf den anderen Kryst~llehen reitend. Des ~ifteren lieg sieh beobaehten, (tag solehe N~idelehen im U:~-Raume sehmiiler seien als im Gesteinsgewebe, entspreehend noeh liinger andauerndem Waehstum der Kryst~llehen innerhalb des Magmas naeh bereits erfblgter Fierausdrii.ngung des einen Krystallendes in den Fiohlraum, ferner lieg die Zonarstruktur yon Plagio- klasleistehen wiedel'holt infolge derselben Umsfiinde im Gesteinsgewebe eine etwas saurere Auilenhiille erkennen als die ~ul~erste Fiiillpartie des

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434 .~fichael Stark.

Kryst~llehens innerhatb des Minerals Uzr Sehleppungserseheinungen anderer kleiner Mikrolithe rings um solche grSllere in Uzr hinausge- sparrte Kryst~llchen lieiten sich aueh verfolgeu. Den Uz-Partien fehlen giinzlich jene winzigsten Skelett- und Globulitenbildungen, die iiberall in reichliehster Menge im Grundmasseglase auftreten. Ferner zeigen manche Mandeln statt einer vSlligen Ausfiillung durch UT. dieses nur am Rand des ehemaligen Hohlraumes, wiihrend in der Mitre Carbonat auftritt. Aus alldem ist also U~ als :Neubildungsprodukt aufzufassen, vornehmlich enthaltend die aus dem Olivin, zum Teil auch Glas gelSsten und wieder abgesetzten Substanzen; die Licht- brechung ist jedenfalls deswegen so niedrig, well U~ viel Wasser enthalten diirfte, das das spezifische BrechungsvermSgen stark herab- setzt. - - Die in U~. ragenden Krystli, llchen stellea demnach nichts anderes dar als die bei der noch anhaltenden fliegenden Bewegung der Lava in die Hohlritume gespiel~ten Gebilde. Solche frei in Hohl- r~tume ragende Krysfiillchen hat beispielsweise in sehr schSner Ent- wicklung Streng beobachtet am Dolerit yon Londorf.1) Auiter dem Mineral U:r finden sich noch spiirlich seine Umwandlungsprodukte in Hohlrliumen, ferner Carbonat.

Ausscheidungsfolge: Olivin, Erze, Augit ziemlich gleichzeitig, erst spiit Apatit und Plagioklas. Zum Sehlul~ Hornblende und Biotit.

11. Siidlich Mr. Rusta C. R a z z ( a ) . . . [5,--41/,] in un- mittelbarem Kontakt mit einem hangenden Traehytvorkommen tritt ohne klare sonstige geolo@sche Verhiiltnisse ein Gestein auf, nach seinem Strukturverhalten ein Gang- oder Stromgestein. Dasselbe steht den friiher besprochenen Limburgiten zwar sehr nahe, unterscheidet sich aber yon diesen dutch grtlnen Kernpyroxen und Eintritt yon Plagioklasmikrolithen.

Gestein yon schwarzer Farbe mit der einen oder anderen Blase roll Carbonat, seltener Zeolithspuren (Natrolith, Analcim) yon hypo- krystallinporphyrischer bis vitrophyriseher Struktur and zahlreichen Einsprenglingen yon Olivia, Augit and Magnetit .

Olivia in 1 m m grolien seharf begrenzten Individuen -- G. 1, grogenteils pseudomorphosiert in die drei Minerale yon G. 1, jedoeh ist, wenn es tiberhaupt Mineral O~ ist, dieses des (ifteren ausgestattet mit grol~em (--) Aehsenwinkel. Ob die gewShnliche Einachsigkeit yon

1) N. J. f. Min. etc., 1880, II.

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Geologisch-petrographisehe Aufnahme der Euganeen. 435

0~. nieht etwa durch Zwillingsbildung iihnlich den Chloriten zustande kommt, konnte nicht entschieden werden. Des 5fteren finden sich aber auch Rests yon frischem Olivia. Gar nicht selten beobachtet man an diesem Gestein wie auch bei andern, dal~ die Umwandluagsprodukte 0:~ und 07, vornehmlich aber O~ l zur Li~ngserstreckung in Bliitt- chen (Delessit) zerfallen, wie es auch in der nebensteheuden Figur ersichflich ist (Vergr. 120), in der sine Olivinpseudomorphose darge- stellt ist, zum Teil mit frischer Olivinsubstanz, zum Teil mit O~ und 0"(, welche beide Minerals stellenweise durch die Schwingungs- richtungen gekennzeichnet sind. Aus der Figur ersieht man auch, daft die Umwandlungsprodukte keine homoaxe Pseudomorphose liefern.

Fig. 4.

Vergl. G . - - l. Zonarstraktur am Oliviu konnte nach der yon S i g m u n d und B e c k st) aufgestellten Regel nirgends beobachtetwerden. Obwohl sine ziemliche Zahl yon sehr gut getroffenen Schnitten _J_ einer

1) Die fast vollst~ndige Literatur tiber diesen Gegenstand siehe d. M., XXIII, 484; ferner H. Wiegs l , Zentralbl. f. Min. etc., 1907, p. 372, woselbst aus der Farbe der Umwandlungsprodukte sine der Regel entgegengesetzte Zonarstruktur des Olivia hergeleitet wird. Dies ist nieht ratsam, da man oft genug beobachtet, dalt solche Umwandlungsprodukte infolge ganz geringer Liisungsinfiltrationen einen vSllig anderen Farbenton annehmen. In der zitierten Arbeit ist iibrigens sine Interferenzfarben- ~nderung sines Schnittes angegeben, die das Gegenteil beweisen wtirde, p. 378. Zur einwandfreieu Bestimmung der Zonarstruktur am Olivin bleibt sicherlich immer das Bests die ~[essung der Verschiebung der optisehen Aehsen oder die ~nderung der Interferenzfarben an gut orientierten Schnitten. Beziiglieh der Farbe des Umwandlungs- produktes und der verschiedenen Natur desselben infolge der wechselnden Agentien im Verlaufe der Gesteinszersetzung siehe tibrigens noeh bei G. 27, ferner bei G. 37 und bei G. 39. Siehe endlich W. S c h o t t l e r , Abh. d. geol. Landesanst. Darmstadt, Bd. IV, H. 3.

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436 Michael Stark.

Achse, also die fiir die Bestimmung des optischen Charakters empfindlich- sten Schnitte, nach der yon B ec k e 1) schon seit einer Reihe yon Jahren angegebenen Regel untersueht wurden, konnte eine sichere Krtim- mung, die einwandfi'ei f'tir ( § oder (--) Charakter entschieden b~itte, nicht konstatiert werden. Diese Beobachtung entsprieht aueh einer gelegent]ieh der Untersuchung des Zusammenhangs des Winkels der optisehen Achsen [nit der Menge des Forsterit - - und Fayalithsilikats "-) an sehr verschiedenartigen Gesteinen gemachten Erfahrung, datl eisen- reiche Olivine sehr selten, fast immer abet solche auftreten, die (=l=) sind, d. h. zirka 10% des Fayalithsilikats enthalten. Wit hiitten es also bei Olivin mit einer isomorphen Mischungsreihe zu tun, die keine vollsttindige ist. V. PSsch l3 )kam im D~ilterschen Institut durch Schmelzversnehe, bei denen leider priizise optische Sicherstellungen nicht vorbanden sind, zu einem ganz gleichen Resultat.

Aug it in bis 1 m m grol~en gut begrenzten Krystallen, einige wenige mit griinlichem Kern (:{ 13 grasgriin s, ~ 12 gelbgriin s, "[ 12 gelbgriin t; Schl. d. 30 CJ.), dieser nicht so scharfabgesetzt yon der Hiille wie bei G. 8 nnd 9, meist jedoch ist nut ein farbloser Kern vorhanden mit briiunlicher Htllle gleich den Augiten der Limburgite (Farbe der Hiille 42 karmingrau s), ebenso krystaliographische Be- grenzung -- dem Augit yon G. 1, ferner Einschliisse, Sanduhrstruktur und Pleoehroismus. Bestimmnngen: Schnitt nahe .1_ ~ c y (~ ~ p) 530 fUr den griinlichen Kern, 501/2 o ftir die briiunliehe Hiille; der briiun- liehe Augit etwas schwiicher doppelbrechend (blau I[. Ordnung) als der Kern (blaugriin II. Ordnung). Zwisehen beiden Augiten ist keine scharfe Grenze und mag die - - fiir die meisten iihnliehen F~tlle in den Euganeengesteinen zwar nieht - - hier abet wohl, yon G r a b e r ' ) ver- tretene Meinung, dal~ der farblose Pyroxen dutch Kompensation des griinen nnd briiunliehen zustande kommt, berechtigt sein. Dies wurde bei dem vorliegenden Gestein in der Weise bewiesen, dail zwei Schnitte gepriift wurden, einer mit der Achse B im Interferenzbild, der andere mit der Achse A. Jener Schnitt, der B zeigte (die Achse allerdings am Rande), was ftir diese Frage ohne Belang ist, liell unter selbstverstiind- licher Anwendnng des Csapskiokulars beim Verschieben des Parallel-

I) Dasselbe Verfahren publizierte vor nicht langer Zeit auch F. W r i g h t als ueue Methode. Amer. Journ. Sc., 1905, 20, 285.

2) D. ~I., XV, 302. 3) D. M., XXIII, 452. 4) D. 1~I., XXVI, 441.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 437

sehlittentisches eine sukzessive gleiehsinnige Aehsenversehiebung im Interferenzbild erkennen; diese mtiiite abet in der Weise aueh eintreten, wenn grtiner Pyroxen nebst dem farblosen und briiunliehen Augit der Limbnrgite vorliig'e, da ja dort B des farblosen Pyroxens aneh yon der Mittellinie ~' fortwanderte yon y des Htillpyroxens gereehnet; da- gegen mlllilte die Aehse A ein Hin- und Herhtipfen zeigen. An einem sehr gtinstigen Schnitt fast _L Aehse A mit farbloser Htille um griinen Pyroxen und ganz augen folg'endem briiunliehen Randaugit trat dies nun nieht ein, sondern A verschob sieh g'anz sukzessive yore Kern zum Rand gegen die Mittellinie y zu. - - D. d. D. ? > ~ fiir alle Augite, ebenso A. A. '~> ? . - A. B. ~),~. - - FUr farblosen Kern- pyroxen V'(7.7 ' 1.7) -- 27"4 o, fiir briiunliehen Htillpyroxen V/s.7 ' rT) -- 27"2 ~ An zonaren Sehnitten: Aehse A wandert in der br~iunliehen I:Iiille 22/3 o fiir 010, 6 o fiir i l l n~ther an ~' des griinliehen Kernpyroxens. Aehse B wandert im briiunliehen HUllpyroxen 55/60 flit 001 und 110, 6~/6 o for 010 gegen -( des grtinliehen Kernpyroxens. Dem griinen Kern- augit kommt also ein mindestens 100 grSiierer Aehsenwinkel zu als den beiden anderen Pyroxenen.

Magne t i t in his 1/10 n/,l~'~ grogen Krystallen und Gruppen. H o r n b l e n d e dtirfte aueh vorhanden gewesen sein; dies be-

zengen bis 1 mm grol~e Magnetitaggregate~ die einen klaren Rand yon bri~unlichviolettem Augit zeigen, im Innern ein stark verKsteltes Geriist yon gleich orientiertem Augit. Der Augit hat also schon um die Hornblende zu wachsen begonnen, bevor sie resorbiert wurde. Ein Teil der Resorptionsprodukte mug aber auch auf griinen Pyroxen zurtiekgeFfihrt werden. Siehe hierzu Abbildung bei G. 58.

Als Fremdlinge erseheinen im Gestein das eine oder andere Q a a r z k o rn, stark korrodiert mit Glasrand and A ugitkriinzen; in einem Falle zeigt die Grenze des Quarzes gegen das Glas einen fSrmliehen Wimperkranz (ob Mineralbildung?).

Die G r u n d m a s s e enthalt vorwiegend Augitmikrolithen, sehr wenig Olivin~ m~l~ig viel Maffnetit, Titaneisen kaum ~/5 so viel als Mag'netit, beide in Krystiillchen, Skeletten und Globuliten, ferner bis 0"01 m m breite Plagioklasleistchen.

[ MP Kern An Rand An

a 27 50~ 10 270/0 b 34 60% 17 31%

- - Zonarstruktur allmi~hlich verlaufend - - .

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438 Michael Stark.

Hornblende ist ziemlich viel in feinsten N~idelchen vorhanden~ als HaarschSpfe an Pyroxen angewachsen, an Titaneisen oder aber freiliegend. Hiiufig sind die als Gitter erscheinenden Haarsch(ipfe mit- einander aufs innigste verschriinkt, ohne Biegungs- oder Brechungs- erscheinungen zu zeigen, so dag man die ?2berzeugung gewinnen mufl, dail das Magma bei ihrem Wachstum keiner Bewegung mehr f'fihig war. Im konvergenten Licht waren Beobachtungen wegen der sehr zarten Stengel aueh hier nieht m~iglich. Pleoehroismus 7 > ,~ > :r in braunen TSnen yon fast farblos bis dunkelbraun; c 7 0--90 nach der gleichen Seite wie "l des Augit. In der Grundmasse erscheint hin und wieder aueh etwas Biotit. Glas von lichtbfiiunlicber Farbe, manchmal fast ganz farblos~ ist ziemlich viel vorhanden, n ---- Canadab. An mit Carbonat~ stellenweise Zeolithspuren, auch etwas ehloritiseher Substanz erfiillte ehemalige Blasenriiume legen sich sehr gern parallel den Wandungen Biotitschiippehen an.

12. NSrdlich you C in to Kote (71) . . . [2, 2] finder sieh in Terti~ir- mergeln ein wenig miiehtiger Gang, yon dem im Weg Lesestiicke herumliegen.

Das schwarze Gestein ist hypokrystallinporphyrisch bis vitro- phyfiseb, zeigt zahlreiche Einsprenglinge yon Olivin, Augi t und Magne t i t , schliegt sich den Limburgiten ziemlich enge an und ist aulierordentlich i~hnlieh dem vorher besprocbenen Gestein, nur hat es etwas mehr Biotitschiippchen und weniger Hornblende in der Grundmasse.

Olivin in l l / 2n~m grogen Krystallen, oft etwas korrodiert, oft aber auch sehr gut begrenzt, yore Aussehen des Olivin in G. 1, zeigt in den noch vorhandenen unveriinderten Partien (-4-) Charakter. Zonar- struktur fehlend, jedoch konnte einmal die yon S i g m u n d ~) zuerst beschriebene Erscheinung des Frischbleibens des iiuliersten Randes beobachtet werden. Gas- und FlUssigkeitseinschliisse konnten des iifteren bemerkt werden. Der grSlite Teil des Olivin ist jedoch pseudomorphosiert in das Mineral O'l, fraglich ob auch O ~: etwas Serpentin und Carbonat.

Aug i t in ziemlich vielen bis 1 m m groiien grtinen Kernkrystallen, die meist unregelmiiiiige Formen zeigen~ hin und wieder korrodiert und yon einem Saum yon Magnetitkrystiillchen umgeben sind,

') D. M., XVI, 853 and XXlII, 486.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen, 439

wobei man den zaekigen Korrosionssaum sehr gut des 5fteren be- obachten kann, ganz ~ihnlich der Hornblende. In der Richtung" der c-Aehse ist er in tier Regel doppelt his l l/~.mal so lang als breit. Pleoehroismus ~ 13 grasgriin r, ~ 12 gelbgriin t~ 7 11 gelbgriin t. Sch. d. 28 S. Vomehmlich ist abet im Gestein entwickelt fast farbloser oder schwach br~unlicher Augit im Kern der Krystalle and etwas intensiver braunlich-violetter Pyroxen als H i i l l e - - G . 1. Im Augit finden sich des 5fteren Einsebliisse yon Erzen, selten auch Apatit. Bestimmungen: FUr einen Schnitt nahe _1_ ~ yon schwaeh griinliehem Kernpyroxen c 7 air ? 471/2 ~ ftir Na lieferte das Pr~parat einen Gang- unterschied yon einer halben Wellenl~nge, daher?, fiir ~ 48 o. Fiir sehwach br~iunlichen Kernpyroxen cy(~ ~ p) 47 o ftir die starker br~iunlicbe Hillle 52 o. - - D. d. D. far aUe Augite ~ ~ ~; far griinen Kernpyroxen fiir (7--~) --- 0"026, fiir die br~iunliche Hiille :r--~ air ? und Na--- 0"025, fiir ~ -- 0"024. - - A. A. ~ > ?. - - A. B. ? ~:~. - - An einem griinen Kernpyroxen air die Achse B (Na 0 ~ 49' v. d. M. ; Mittell. auf der entgeg. S.) ? 0 - - Na 0 ~ ~ 20 41. - - An einem Schnitt mit farblosem Kern and braunlicher Htille V(~l.S, ,) -" 27~/6 ~ fur den Kern, V(:o.~, 4) -- 300 fiir die Hiille. Die Achse B wandert hierbei in der Hiille 6~/8 o gegen T des Kerns. Ein anderer ~ihnlicher Schnitt V(~7.~,4.~)--" 28~/3 ~ Kern, in der Hiille wandert die Aehse B in diesem Falle um 3~/~ o gleichsinnig wie oben (Unterschied der Aehsenlage in den einzelnen Anwachspyramiden gering). - - An einem Sehnitt yon schwach griin- liehem Kern und brV, unlieher Hiille wandert die Aebse B in der Hiille um 5~/3 o gegen y des Kerns zu ohne sieberzustellenden Untersehied in den Anwachspyramiden, an einem anderen Schnitt mit dunkler griinem Kern 5"20 air 010, 80 f'tir 100 and 110. Ein Schnitt mit der Achse A yon griinlicbem Kern and br~unlieher Hiille lieg A wandern um 4"50 in der Htille gegen y des Kerns zu in i l l ; 010 ist nicht geniigend ausgebildet.

Magne t i t in KrystAllchen und Grnppen bis 1Ao ram. Von den im Innern mancher Augitkrystalle befindlichen Magnetit-

haufen diirften manche auch yon Hornblende stammen. - - Das eine oder andere Aggregat yon Spinell- und Pyroxenkrystallehen deutet auf Resorption noch anderer Minerale, sicher war auch Plagioklas daranter.

G r u n d m a s s e bestehend aus Augitmikrolithen, Plagioklas- leistchen, wenige 0"01 mm breit.

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440 Michael Stark.

_1_ MP 300 . . . 55% An. Zu demselben Resultat fiibrt auch das Maximum der AuslSschungssehief'e in symmetrisch getroffenen Albit- lamellen ; Zonarstruktur allm~thlich verlaufend, in der Hiille Oligoklas. Die Grundmasse besteht ferner aus Magnetitkrystiillchen in Skeletten, in der gleichen Weise, aber viel sp~irlicher tritt das Titaneisen auf - - endlich aus zarten Apatitn~idelchen, Hornblendefaserchen--der der vorigen Gesteine und winzigsten Biotitschiippchen ---- G. 11, gern IK 100 des Pyroxen gewachsen und in der Richtung der c-Achse des Pyroxen stark verl~tngert. Glas ist in nicht unbetr~ichtlicher Menge vorbanden, oft fast farblos > Canadabalsam. Ausscheidungsfolge gleich dem vorangegangenen Gestein.

t)ber die

Bi ldung uud B e s t a n d f ~ h i g k e i t der Hornblende

in Magmen handeln eine Menge yon Arbeiten. Vor liingerer Zeit hat F. Beck e ~) dariiber eine eingehende Untersuchung angestellt, seitdem ist nichts wesentlich Neues tiber den Gegenstand gesagt worden. Fast allgemein ist die Meinung angenommen, dal~ Gegenwart yon Wasser und hoher Druck zur Hornblendebildung nStig ist. Dies be- weisen unz~hlige petrographische und experimentelle ~) Beobachtungen. Schwierigkeiten macht nur das Auftreten der Hornblende in der Grundmasse, um so mehr, da h~ufig Hornblende resorbiert wurde, in der Grundmasse sieh aber yon neuem ausschied. (Beispiele siehe bei F. Becke.) Becke hat ftir diesen Fall die Meinuug ausgesprochen, da~ mSglicherweise nachtr~tgliche Durchgasung des Magmas oder der bis zum Schlul~ in einer grSl~eren Magmamasse auf hSberem Niveau erhaltene Druck die Ursache sein kSnnte. Eine solche naehtragliche Durehgasung einer Lavamasse in zum Tell noch magmatisehem Zustand ist nun einigermal~en schwierig, weniger eine Ver~tnderung des Druekes durch blol~e Niveauverschiebung, etwa durch Anschwellen einer Lava- masse. Eine nacbtriigliche Durchgasung wtirde wohl auch kaum anders als lokal zur Geltung kommen. Nun sehen wir aber allgemein

t) D. M., XV[, 327; daselbst auch die iibrige Literatur. Ferner C. DSl te r , d. M., XXV, 88.

s) Dafiir spricht auch die ktinstliche Darstellung der Hornblende auf w~sserigem Wege (Chrus t schof f , N. J. f. Min. etc., 1891, II, 86). D51ter glaubt auf Grand zahlreieher Experimente, dab die Temperatur von hohem Einflu~ auf die Horublende- bildung sei. Synthetische Studien (N. J. f. Miu. etc., 1897, II).

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 441

in den Euganeenlimburgiten und limburgitischen Basalten, die Str~ime, Decken oder Giinge bilden, Hornblende in der Grundmasse auf- treten, in maneben Fiillen war solcbe mit ziemlicher Wahrschein- ]ichkeit, ganz sicher in den etwas spiiter zu bespreehenden Augititen als urspriinglicher Eiasprengling vorhanden, der der Korrosion zum 0pfer fiel. Die Ursachen der Hornblendebildung mtissen also im all- gemeinen fdr unsere Fiille im Magma und dessert physikalischen Bedinguugen der Erstarrung gelegen sein. Da das Magma im Anfang Hornblende gebildet hat, dana abet resorbierte, so kann der Gleichgewiehtszustand zwischen dem ausgebildeten Hornblende- krystall und dem Magma, iudem die Hornblende einerseits die Augit- substanz, anderseits Maguetitsubstanz enthielt, keia sehr stabiler ge- wesen sein, es kann also auiler den entweiehenden Diimpfen am chemischen Bestand sich nicht viel ge~tndert haben, ja selbst bis zum Schlul~ der Krystaltisatioa siud die hornblendebildenden Atom- gruppen yon Fe (Magnetit finder sich bis zum Krystallisationsende im Glase), Mg (wird durch die sp~itere Hornblendebildung selbst be- wiesen), Ca and eventuell Al (werden durch die sehr sprite Entwicklung des Plagioklases angedeutet) in verfdgbarer Menge vorhanden. Das Schwergewicht liegt demnach am H, das zur Hornblendebildung n(itig ist, was sorgf'~Utige Analysen denn auch stets bestiitigen. Um nun der Liisung der Frage etwas n~iher zu kommen, wurde der prlizise Zeitpunkt des Eintrittes der Hornblendebildung festgelegt. In den friiher besprochenen Limburgiten erfolgte die Hornblendebildung ganz zum Schluiii. Ganz besonders f'fir diese Frage waren das eben be- sprochene und das voraugegaugene Gestein wegen ihrer guten Aus- krystallisation geeignet. Die Olivinbildung h~irte viel frtiher auf als die Auskrystallisation des Augit, die Erze scheiden sich bis zum Schlusse aus, der Eintritt der Plagioklasausscheidung konnte in beiden Gesteinen ebenfalls genau fixiert werden: er beginnt in der Krystallisationsperiode des britunliehen Hiillaugit. In diesen hinein ragea des 5fferen die Plagioklasmikrolithe, nie in den farblosen, den griinen Augit oder den Olivia. Die Ausbildung der Hornblende nun beginnt sehr spat. Stets sitzt sie, wenn nicht nur in der Grandmasse, als Haarschopf auf der Endfl~iche des Augit oder den Fliiehen seiner Vertikatzone I t gelagert; hie konnte mit Sicherheit ein Eindringen der Hornblendefasern in den Augit festgestellt werden, sehien solehes, so zeigte sich bei Anwendung sfiirkster Vergrii~erung~ da~l ?2berlageruag

Mineralog. und petrogr. Mitt. XX'VII. 1908. (Michael Stark.) 30

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442 Michael Stark.

vorhanden war. Sehr schSn zeigt dies beispielsweise die vorliegende Figur (VergrSl~er. 170mal)~ an der man nicht nur beobachten kann~ wie die Plagioklasmikrolithe (zwei Zwillinge) die ~tul~erste Randzone des Augit spicken, sondern vomehmlich wie die Hornblendefiiserchen auf den i l l Fllichen aufsitzen und nie in den AugitkSrper hinein- ragen. Der abgebildete Krystall hat noch auf seiner Unterseite eine sehmale vorspringende Leiste. Mit st~h'kster VergrS~erung sind dann solche anseheinende Widerspriiche leieht zu 15sen.

Die Hornblende krystallisierte demnach erst, nachdem aller Olivin und Augit, der grSl~te Tell des Magnetit, Plagioklases und Apatites auskrystallisiert war. - - Bekanntlich verschlucken nicht nur

Fig. 5.

Metalle beim Erhitzen Gase und D~impfel), die sic beim Abkiihlen wieder abgeben, sonderu auch die Magmen, die geschw~tngert mit Gasen zur Oberfl~iche treten. ~) Diese geben den l~berschul~ yon Dttmp- fen (auch Wasserdiimpfen) etc. bei der Eruption ab ftir jene Tem- peratur, die die Lava in jenem Momente besitzt, viel davon ist aber auch noch in der Lava vorhanden, was sich beim weiteren Abkiihlen dutch bestiindige Dampfabgabe dokumentiert. Ob solche Wasserd~mpfe etwa an einzelne Atomgruppen gebunden sindS),

1) Reyer , Physik der Eruptionen. (Wien 1877). Vogt, d. ~[., XXV, 411. Da- selbst auch Angabe iiber Literatur.

2) Nach B r u n sind unter den Gasexhalationen vornehmlich Chloride und nat wenig It20 vertretcn. Arch. d. selene, phys. et nat., Gen6ve 1905, 19, 439, 589. - - 1906, Nov.

~) A r r h e n i u s selzt sich fiir die chemische Bindung des Wassers ein (siehe hierzu Vogt, d. M., XXV, 411).

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 443

ist sehwer zu sagen, oder ob sie nicht wahrscheinlicher im ein- facheren Verbande der LSsung stehen. Jedenfalls aber ist es zum Entweichen nieht frei, noch aueh so viel vorhanden, dag sieh ungestSrt Hornblende bilden kann, vorhandener Ampbibol wird daher infolge des Mangels an Gleichgewichtszustaud resor- biert; die Hornblende braucbt demnach einen betr~ichtlicben Wasser- oder H-Gehalt, der ehemiseh und physikaliseh frei ist, oder, anders gesagt~ der entweichen wiirde, wenn er nicht zwangsweise zuriickgehalten wtirde. Dieser Zwangszustand ist naturgem~i[~ unter dem hohen Drueke im Erdinnern vorhanden. - - Verfolgen wit nun die eruptierte Lava bei ihrer Erstarrung, so wird sie fort und fort Wasser abgeben., sei es infolge des geringeren LSsungsvermiigens beim Temperaturgef'~ille, sei es infolge Freiwerdens yon H dutch Zerfall der es enthaltenden Atomgruppen zu anderen, die auskrystalli- sieren, Blasen werden entsteheu, die zar Oberfl~iehe wandern bei geringem Viskositiitsgrad, endlich wird die zunehmende Viskosifiit der Lava die Wanderung yon Dampfblasen nicht mehr gestatten. H wird nun zwar noch immer frei, das bei geringerer Viskosifiit entweichen wiirde, dieses kann aber nieht mehr aulier durch zu- f~tllige Risse fortwandern. Einen guten Nachweis ftir die Tendenz des Entweiehens der Gase beim allmiihliehen Erkalten liefern die ObsidianstrSme mit oberfliicblieher Bimssteinfacies, wie es yon vielen Often beschrieben wird; in tieferen Lagen vermag der Druek der dariiber lastenden Magmamasse die Gase zuriiekzuhalten, so dafl es zu keiner oder nur geringer Blasenbildung kommt, ferner liefern solche Nachweise die Brotkrustenbomben, die an ihrer Oberfl~iehe raseh erstarrt dem noch plastischen Magma, das seine Gase ent- bindet, nieht standhalten kann, sondern unter Rigbildung birst.

Da nun bei nnsereu Limburgiten etc. die Hornblendebildung erst in einem Zeitpunkt eintritt, in dem Olivin, Augit vSllig, weitaus der grSgte Teil der tibrigen Komponenteu auskrystallisiert ist, so befindet sich das Gestein in einem Zustand~ der vom starren kaum mehr viel verschieden sein kann, zum mindesten etwa dem eines festen Asbestgewebes. Diesen fast starren Zustand beweisen ja aueh das fast vollst~ndige Fehlen yon Verbiegungserseheinungen an den Hornblendefiiserchen, die bei ihrer wenige 0"001 mm haltenden Dicke und ibrer gegenseitigen Verschr~inkung gewig vSllig demoliert worden w:,iren.

30*

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444 ]liichael Stark.

Wenn aueh die aus dem Magma auskrystallisierenden Kom- ponenten ihr Volumen etwas verringern, so halt diese Volumver- kleinerung doch nicht Sehritt mit der VoluinvergrSl3erung oder dem Streben darnach infolge der urspriinglich im Magma gelSsten~ durch die Auskrystaliisation und Abktihlung aber frei werdenden Gase und D~mpfe.

Daher steht das freigewordene tt dann bei obigem Zustand unter ~hnliehen Verh~ltnissen, wie die priiniiren iin Erdinnern es waren, und die Mg-, Fe-, Ca-, Si-Gruppen vereinigen sich mit H (fraglich in welcher Form) zu dem ftlr solche Verhiiltnisse stabilsten Mineral. der Hornblende, in der dann H ein geringeres Voluin einnimmt. - - Vielleieht sind ~hnliehe t]berlegungen auch fiir die Tiefengest.eine berechtigt, in denen Hornblende als jiingerer Gemengteil auftritt oder eine Uin- wandlung yon Augit 1) in sie eintritt, entsprechend einer Zunahme yon freiem H bei der fortschreitenden Erstarrung. Dabei kSnnten aueh noch H~O aufnehinende Minerale (Glimmer) eine Rolle spielen und Ausnahmen yon der Regel bilden (Elaolithsyenite'). ~-)

Anhang.

Obergangstypen. Die folgenden vier Gesteine sehliel~en sieh zwar zieinlich enge

an die Liinburgitbasalte an, enthalten aber entweder etwas zu vial Plagioklas~ oder abet sie sind in ihrem Gesamthabitus ahnlich anderen Typen, die sp~iter zur Bespreehung gelangen, ohne da$ sie aber ungezwungen mit ibnen vereinigt werden kSnnten. Die Gesteine sind angeordnet nach dein geographischen Moment.

13. Nordwestlich Mr. G e m o l a 12(7) . . . [3, 3] tritt im Graben das folgende Gestein auf ohne klare geologische Verh~iltnisse, nach der Struktur ein Strom - - oder Gangg'estein.

Gestein brKunlieh, ziemlieh stark zersetzt und mit Kalkspat- Inandeln und Carbonathiiuten durchzogen, yon hypokrystallinporphyri- scher Struktur mit ziemlich vielen (jedoch bedeutend weniger als in den Limburgiten) Einsprenglingen w~n Ol iv in und Augit .

1) B e c k e , 1. c. 328. ~) B e c k e , 1. c. 3"29.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 445

01 i vi n in nahe 1 ~n,n~ grol3en, schlecht begrenzten Pseudomorphosen mit wenig chloritischer, vorwiegend erdiger Substanz und Carbonat. Einsehliisse yon Pyroxeu and Magnetit finden sieh darin.

Augi t meist in glomeroporphyriseh, daher nut einseitig gut begrenzten~ vereinig'ten, bis 1 mm grofien~ Magnetit und Glas als Ein- schliisse ftihrenden Krystallen, krystallographisehe Begrenzung =G. 1. Der Kern enthiilt schwach br~unlich gef~rbten, die Hiille br~unlich- violetten Augit. - - Bestimmungen: Ein Schnitt nahe _L ~ mit hellbr~iun- lichem Kern und deutlich gef'arbter Hiille ergab: c't' (~ >,~) 44~ fiir den Kern, 500 fiir die Hiille, wobei allerdings nur 100 gut ent- wickelt war. - - D.d.D. ~ > ~. - - A. A. u -- o. - - A. B. ~ > ~. An einem zonaren Schnitt V~3.1, 9.s~- 27~/8 ~ f'tir den br~iunlichen Kern, V~6.~, 9.8~-- 25~/3 ~ f'tir die violettbraunliche Hiille.

Das Interferenzbild liefi bei der 1. Einstellnng nut dis eine Achse im Gesichtsfeld erkennen (A), wiihrend bei der 2. Einstellung (Hiille) diese zur Messung nicht brauchbar war, daFdr abet die andere (B)hereingewandert kam. Ob A oder B vorliege, konnte wegen der Exzentrizit~t der Achsen infolge der gef~ilschten Disper- sion an diesen selbst nicht entschieden werden, es war aber leicht, sie zu erkennen an der deutlich geneigten Dispersion der ziemlich in der Sagittalebene gelegenen Mittellinie~ aus deren Charakter wegen der starken Dispersion yon B sich die bei den friiher besprochenen Augiten erkaunte Regel bestiitigte: in der Hiille Wanderung der Achse A yon ,(, der Achse B zu y des Kerns.

Da dis Mittellinie -( einmal rechts, einmal links der Sagittal- ebene lag, so verschob sie sich nach den obigen Werten um zirka 70 (scheiubarer Wert zirka 9 o) in tier Hiille weiter yon der c-Achse weg als im Kern. Sowohl bei dem Augit des vorliegenden Gesteins als aueh bei den bis jetzt besprochenen Limburgiten und Limburgit- basalten lieg sich eine scharfe Grenze bei den farblosen und br~iun- lichen Angiten, wenn sie zonar in einem Schnitte vereint auftraten, fast hie ziehen; dis sukzessive Farbcniinderung im 1I Licht und die etwas variableu GrSfien der Winkel beim Wandern der Achsen in zouaren Schnitten entsprechend verschiedenen Mischung'sverhaltnissen der beiden Augite deuten an, dal3 briiunlicher uud farbloser Pyroxen eine ununterbrochene Mischungsreihe liefern.

G r u n d m a s s e bestehend aus Augitkryst~illchen und K~rnern~ Plagioklas in bis x/~.o ran, breiten Leistchen,

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446 Michael Stark.

.J_ ~IP Kern An Rand An

I1 32 5s% 31 34~176 a [ 1' 31 - - 21 - - b 31 58 ~ 22 36o/o

- - Zonarstraktur allm~ihlich ver]aufend - - Magnetitkryst~llehen, sehr wenig Titaneisenflitterchen, ziemlich viel Apatitn~idelchen, selten and nur sehr zart Hornblende als Fortwaehsung des Augit in ehemals sp~ir- lich vorhandener, jetzt aggreg'atpolarisierender, grol]enteils in das Mineral U~r umgewandelter Glasbasis. Das aueh sonst sehr h~iufig auftretende Mineral U ~ ist sehr hiiufig in mehrere Zonen gegliedert mit wechselndem ~ and 7 der Faserrichtung ohne nennenswerte _~nderung der Doppelbreehung, seltener treten auf ehloritiseh-erdige Produkte.

Das eben besproehene Gestein bildet ein gutes Zwisehenglied zwischen den limburgit~hnlichsten limburgitisehen Basalten and den sp~iter zu besprecbenden Analcimiten.

14 a. NSrdlieh Mt. G e m o 1 a Kote (2)71 ~)... [0,10] liegt eine ziemlieh umfangreiche Gesteinsdecke auf basischem Brockentuff; das Gestein ward friiher eruptiert als der Limburgit G. 1, dessen FSrderung noch eine Broekentufferuption voranging.

Das Gesteiu ist vor allen Euganeengesteinen, die hier zur Bespreehung kommen, ausgezeichnet dutch seine intensive Mandel- struktur und Mineralfiihrung darin. Die Mandeln, die verschiedenste GrS~e - - bis zu einigen Zentimetern - - haben, sind gro~enteils mit Carbonat erfiillt. Auch gut krystallisierte K alkspatindividuen bis 1/s c m Gr~e finden sieh mit Vertikalprisma und Rhomboeder yon halber L~inge der Hauptachse. Die Rhomboederfl~ichen zeigen oft schSne natiirliche ~tzfiguren. Ein ferneres h~ufiges Mandelmineral ist N a t r o l i t h : dieser meist schon etwas zersetzt und triibe (bei Beginn der Zersetzung wird aas T der Liingsrichtung z und die Breehungsexponenten steigen um wenige Stellen tier dritten Dezimale,

1) Aus diesem Gebiet: Sattel Ht. Gemola, Mt. Rasta, lag auch V. Zano l l i 1. c. ein Ganggestein vor, d a s e r charakterisierto dutch die Komponeaten: Zonarer Labrador-Bytownit, briiuuIichgrauen, meist karz prismatischen, h~ufig in seladonito artige Produkte und Calcit zemetzten Augit c T 43~/~ ~ viel Seladonit, Magnetit, Ilmenit, Calcit, Apatit und Gl~basis.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 447

die Doppelbrechung sinkt). A n a l c i m findet sieh des 5ftern in farb- losen, mehrere Millimeter grogen Leueitoedern. i)

Eine AbhKngigkeit der Zeolithmandeln yon EinschlUssen konnte in diesem Gestein, noeh auch in G. 14b. nieht konstatiert werden, wie es naeh R o s e n b u s c h s Physiographie der Gesteine far manehe Falle siehergestellt oder wahrseheinlich gemacht wird, ferner yon E. Becker?-)

Das Gestein selbst zeigt schwarze bis schwarzbraune Farbe, hypokrystallinporphyrisehe Struktur und Augi t , wenig Ol iv in als Einsprenglinff.

Aug i t in zahlreichen bis I mm gro$en, im Kern fast farblosen, manehmal sehwaeh braunliehen, auch sehwach griinlichen (Schliff- dieke 347) Krystallen, die die ffewShnliehe Begrenzung yon (100), (110)~ (010), ( i l l ) ze igen , selten (100) mit kleinerer Zentraldistanz~ in der Riehtung der c-Achse meist gleich bis doppelt so lang als breit, einzeln oder ~lomeroporphyriseh geh~tuft mit zahh'eiehen Glas- und ErzeinschlUssen, erstere groSenteils dutch Carbonat verdr~ingt. Be- stimmungen: An einem Schnitt nahe 2_~ yon schwachgr[inem Kern und sehwaeh braunlicher Hiille c "l(~ > p) 48~/2 f~ir den Kern~ 441/2 fur die Hiille. D. d. D. ? > u. - - A. A. u ~ ?. ~ A. B. ? > 'J. - - An schwaeh briiunlichem Pyroxen V(9, 7.7) = 275/, o

Ol iv in in I mm grogen, wenigen~ ziemlich scharf begrenzten Formen mit TitaneisentSfelchen orientiert verwachsen, ist fast vSllig in Carbonat umgewandelt.

Ein fremdartiger Plagioklaseinsprengling, 2 m~n gro~ ~ ~ -- 1260 . . . 25% An ist stark korrodiert.

G r u n d m a s s e besteht aus Pyroxen in KSrnern und kurzen Krystallen, Plagioklas, zum grofien Teil schon zersetzt und restierend die sauren H[illea yon ;35% An abwKrts, daher meist gerade Aus- 15sehung. Orthoklas ist jedoch nicht vorhanden, da die Liehtbrechung ~Canadabalsam. Weiters enthalt die Grundmasse viel Magnetit- krystalle und -skelette und etwa halb so viel Titaneisen in gleicher Ausbildung, endlich wenig Apatit. Ehemaliges Glas ist zu schwach

~) Siehe hierzu auch: V. Zanolli (Di un nuovo giacimento die zeoliti nel gruppo montuoso degli Euganei. Riv. d. rain. e crist, ital. Vol. XXVIII).

~) Der RoBbergbasalt bei Darmstadt und seine Zersetzungsprodakte. Frank-

furt 1904, pag. 65.

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448 Michael Stark.

griinlichem, wenig pleoehroitischem (,f > 7.) Detessit umgewandelt, dessen bl~ittrige Rosetten nicht nut in der Grundmasse, den Olivinen, manchen Hohlraumwiinden, sondern oft noeh mitten im Carbonat als Inseln sehwimmeu. Die Oberfiiiche vieler solcher Delessitkugeln, manchmal auch Querzonen, nimmt eine st~irker liehtbrechende, sonst dem Delessit iihnliehe diinne Schiehte ein. Dieses Gestein mit dem dreierlei Pyroxen und der schon ziemlieh stark auftretenden Plagioklas- entwicklung, daftir dem beginnenden Zuriicktreten des Olivin~ ver- mittelt den ~bergang yon den limburgitischen Basalten G. 8. u. G. 9. zu der Gruppe jener Basalte, die durch das Auftreten yon farblosem und dunkelgriinem Pyroxen fiir die Euganeen so charakteristisch sind.

14 b. Dem voraugegangenen Gestein in jeder Beziehung gleieh und nur dureh die etwas andere Verwitterung uud den fast fehlenden Zeolithgehalt versehieden findet sieh an mehreren Stellen am Orte der Ziffern der Kote 153 (nordwestlieh Mt. Gemola) uud aueh ~istlieh und westlieh davon ein br~tunliehgraues, sehr feinki~rnig er- seheinendes Gestein mit bis 1/2 c m grogen Mandeln erfiillt yon Car- bonat, Delessit und limonitiseh-erdigen Produkten.

Grtiner Augit , gem etwas gerundet, den Kern der Einspreng- linge bildend [~. 13 grasgrtin qu, ~ 12 gelbgriin r, "t' 11 gelbgriin r (Sehliffd. 30 7-)] ist etwas sfftrker liehtbreeheud als der farblose und br~iunliehe Augit, der die Htille bildet.

Ol iv in ist hier pseudomorphosiert worden in ein limonitisehes Produkt.

Plagioklas zeigt im Kern manehmal noeh 1 MP 30 o . . . 55% An. Olivin, aueh der in der Grundmasse vorkommende, und ehemalige Glaszwiekel wie aueh stellenweise der Plagioklas enthalten viel Delessit ~ihnliehes Material, das oft intensiv zinnobergriin gefiirbt ist, also wohl Seladonit. Aueh Ua kommt im Gestein vor.

A u s s e h e i d u n g s f o l g e : Zuerst krystallisierte griiuer Augit, dann gleiehzeitig Erze, Olivin und farbloser Pyroxen aus, sehlieglieh Apatit und Pla~oklas.

15. Stidlich Mt. Rus t a C. Razz(a) . . . [4, --2] tritt in geringer Entwieklung, nahe (~istlieh) dem Traehytgang ein Gestein - - woh! Gang - - auf, stark verwittert, graubraun, mit Millimeter bis 1/~ c m

grogen Mandeln roll Carbonat.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 449

lm Gestein finden sieh zahllose kaum 1/lOmm groge Gruppen yon glomeroporphylisch vereinigten, oft scharf begrenzten O livin- krystallformen yon der gewShnlichen Ausbildung.

Der O l iv in ist viillig pseudomorphosiert in Delessit, wobei die Bliittchen stets _L stehen auf den ehemaligen Fliichen. Aul~erdem begegnet man Plagioklasle is tchen, wenige 0'01 mm breit,

_~_ MP An

1 31 55o/o a 1' 29 b 30 550/0

1 34 c 1' 34 60~

ferner winzigsten Magnetit- und Titaneisenskeletten, Pyroxen erst im Beginn der Bildung, zum Tell wohl aueh durch Carbonat verdriingt. Ehemaliges Glas ist v(illig verschwunden und in Delessit, Carbonat umgewandelt, welche beide die Mandelriiume einnehmen. Die Delessit- blattehen stehen normal zu den Wandungen. Ehemals mu~ noch ein anderes Sphiirokrystallmineral in den Hohlriiumen vorhanden gewesen sein, denn mitten im Kalk umzieht manehen Punkt des Mantelrandes im Halbkreis ein schmales Band viel starker lichtbrechender Carbonat- krystitllchen (Eisenspat, Dolomit oder Magnesit). Dieser hat bei der Zersetznng eines magnesia- oder eisenhaltigen Sph~trokrystalls seine Bildnng am Aul~enrande der Kugel begonnen, spiiter wurde der restliehe Teil des Sphiirokrys*~alls durch Kalk verdriingt, so dall jetzt mitten in ihm diese Halbkreisb(igen schwimmen. Einigermal~en iihnliehe Bildungen siehe auch bei G. 28 und in der Figur dortselbst.

Das Gestein diirffe verwandtschaftlich am niichsten stehen der spiiter zu besprechenden Basaltgmppe mit Plagioklas-, Olivin- and Augiteinsprenglingen; sowohl strukturell ist es aber yon ihm ver- sehieden wie auch durch den grSl~eren Olivinreichtum.

16. N(irdlich Mt .Vendevo le , C. P i a z z o l ( a ) . . . [10, 1], knapp (nSrdlich) an der Stral~e tritt unter dem Vendatrachyt ein nach der Struktur einem Strom angehSrendes Gestein in sehr geringer Aus- dehnung (also auch ein Gang nicht ausgesehlossen) zutage.

Dasselbe ist schwarz, yon hypokrystallinporphyrischer bis vitro- phyrischer Stmktur, mit zahlreichen Einsprenglingen yon A u g i t und Olivin.

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450 Michael Stark.

Augi t mindestens in zwei Arten ausgebildet:

a) Griiner Augit in ziemlieh vielen bis 1 ,ram grol~en, in der c-Achse stets etwa ll/~--21/2mal liingeren als breiten Krystallen, sonst yon der Form der frtther besprochenen Augite, meist etwas korrodiert und nicht viel Einschltisse enthaltend, ohne Sanduhr- struktur; Pleochroismus :r 13 grasgriin p, ~ 12 gelbgriin.r, 7 11 gelb- grUn r. Sch. d. 28 y.. Auger diesem ziemlich intensiv griinen Pyroxen finden sich noch Schnitte yon weniger sattgriiner Farbe.

b) Farbloser bis schwach br~tunlicher Augit, den vorigen um- randend und selbstiindig als Einsprengling auftretend; Krystall- form yon dem frtiheren versehieden dutch die geringere Verliinge- rung in der c-Achse, gut krystallographisch begrenzt, im Kern h~tufiger Glas und Magnetitkrystalle als Einschltisse f'tihrend. Der griine Pyroxen ist stets scharf vom farblosen abgesetzt und > licht- brechend.

Bestimmungen: Schnitt ziemlieh nahe _L ~ mit dunkelgriinem Kern und farbloser Htille e 7 (~>e) 55~ fiir den Kern, 460 Far die Htille. - - D . d . D . ? > ~ ftir Kern und Htille. - - A.B.~-b,~. - - An briiunlichem bis fast farblosem Augit V(12.5, 86) - - 301/2~ an einem anderen iihnlichen Schnitt V(lo.3,,.e)= 28V6 ~ An einem zonaren Schnitt mit dunkelgriinem Kern und farbloser Hiille wandert die Achse A in der Htille 13a/2 o zu 7 des Kerns. Aus der AuslSschungs- differenz 90 erkennt man, dal3 die Achse B weniger welt wandern mul~. 2 V ftir den griinen Pyroxen ist daher etwa 10 o grSlier als fiir den farblosen.

Ol ivin tritt in zahlreiehen bis ~/~mm gro~ien; gut begrenzten Formen der gewiihnliehen Ausbildung, jedoch fast nur in Pseudo- morphosen, bestehend aus Mineral 0:< und 07 auf~ sehr selten zeigen sieh noch Spuren unveritnderten Olivins.

Manche Pyroxene sind rahmenartig ansgebildet und mit einem verKstelten Gertist im Innern, das erftillt ist mit Glas und Magnetit; sie deuten auf Resorption yon H o r n b l e n d e oder gr i inem Augit .

Ein Aggregat yon griinem Spinell, Plagioklas, etwas Magnetit und wenig Carbonat deutet auf Absorption yon noah anderen Kom- ponenten.

G r u n d m a s s e bestehend aus wenigen 0"01 mm breiten Pyroxen- mikrolithen, wenig breiteren Plagioklasleistchen - -

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 451

~ M P An

a l 1 34 . . . . . . . 620/0 II' 35

b 34 . . . . . . . 6l~ e j l 32 . . . . . . . - - o ' O~ /o

' 32

- - Zonarstruktur vorhanden~ aber gering - - , wenige 0'01 mm erreiehen- den Magnetitkrystiillchen in zwei Generationen, die zweite vornehm- lich auch in Skeletten; in gleieher Weise auch das bedeutend weniger vorhandene Titaneisen. Apatitniidelehen werden erst mit Obj. 9 siehtbar. Biotit ist in feinsten SehUppchen, ebenso Hornblende in zartesten F~iserchen in grol~er Zahl in der Grundmasse vertreten. Glas ist ziemlich viel vorhanden als dunkelbraune, stellenweise aggregatpolarisierende, auch durch Carbonat verdriingte Masse.

A u s s e h e i d u n g s fo 1 g e: Der Auskrystallisation yon Hornblende ? und grtinem Augit, Olivia und Erzen folgte bald die Krystallisation yon farblosem Pyroxen, der sich spat Plagioklas, Apatit und Biotit nebst Hornblende anschlol3.

Das eben besproehene Gestein stellt ebenfalls einen guten i3bergang dar yon den limburgitisehen Basalten zu jenen mit dunkel- grtinem und hellem Pyroxen, yon denen es die ziemlich kfiiftige Ent- wieklung yon Olivin unterscheidet.

Fiir fast alle vorangegangenen limbargitischen Gesteine wurde in der Grundmasse HornbleD de naehgewiesen. Ihrer Natur naeh diiffte sie~ soweit es die optischen Bestimmungen erlaubten, yon den basaltisch-andesitisehen nicht stark abweichen; nie konnte in der Grundmasse etwas dem Aenigmatit oder dem yon F. SSl lner kiirz- lich Rh/~nit ' ) benannten Mineral entdeckt werden. Dies sowohl wie aucb der Umstand, dal~ bei Ausbildung eines liehten Gemengteils stets Plagioklas, nie Leueit oder Nephelin erscheint - - Gelatinierungs- ~r des Glasrestes wtirden wegen der immer schon etwas be- gonnenen Umwandlung des Glases keine unzweideutigen Resultate liefern '~) - - , l~ii3t den Unterschied der Euganeenlimburgite - - die

~) N. Jahrb. f. Min. etc., BI.-Bd. XXIV, 475. 3) Siehe hierzu H. B i i c k i a g , Jahrb . d. preul], geol. Landesanst., 1880, pag. 157.

- - Ferner G. L i n c k, Mitt. d. Komm. f. d. geol. Landes-Untersuch. v. Elsa~-Lothringen, Bd. I. Strafiburg 1887 und W. S c h o t t l e r . Abhandl. d. grol~herz, hess. Geol. Lan~les- anstal t Darmstadt. Bd. IV, Heft 3, pag. 359- -381 .

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452 iMichael Stark.

Euganeengesteine stehen sehr nahe der p a c i f i s e h e n Sippe der Eruptivgesteine 1) _ yon jenen erkennen, die der atlantisehen Sippe angehSren. So zei~ sieh im mikroskopischen Bild der Untersehied jener zwei Gesteinsreihen in der Regel selbst noch am F-Pol des Osannsehen Dreieekes, wo die chemisehen Unterschiede der zwei Gesteinsreihen fast schwinden.

Die Limburgite und Augitite, welche dureh Differentiation aus der pacifischen Gesteinsreihe sich entwickeln, miigen daher zum Unterschiede yon den a t l a n t i s c h e n Limburgiten und Augititen paci- f i s che L i m b u r g i t e und A u g i t i t e genannt werden.

2. l~acifische Augit i te .

2a. Echte paciflsche Augitite.

G r u p p e n c h a r a k t e r i s t i k . Gesteine mit Augi t - - wenig oder fehlenden 01ivineinspreng-

lingen in einer Grundmasse ,con vorwiegendem Pyroxen, fehlenden oder spiirlich vorhandenen Plag'ioklasleistehen. Titaneisen wenig. Ihr geologisches Auftreten ist das der Ergul~form, und mit gr(iilter Wahr- scheinlichkeit gehiiren alle Einzelvorkommnisse einem einzigen wenig m~ehtigen Strom oder einer Decke an.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e . 17. Nordiistlich 5It. Gemola Kote 27(1) . . [6, --3] liegen Lese-

steine, vermutlieh yon einem Strom stammend herum, nahe und an einem Steige, der zu der Hiitte ftihrt, die westlieh yon obigem Punkt liegt.

Gestein grausehwarz, bisweilen getupft aussehend, die Tupfen durchschnittlich steeknadelkopfgroI~, yon A n a l c i m herrtihrend, hypokrystallinporphyrisch mit Einsprenglingen yon A u gi t, ferner yon fremdartigen Einschliissen yon O l i g o k l a s a n d e s i n and San id in .

A u g i t bis 1/, ~J~m grol~ yon zweierlei Art: a) sehr hell griin, meist etwas korrodiert; b) schwaeh br~iunlieh bis fast farblos, (100, 110, 010) im

Gleichgewicht, [] der e-Aehse etwa doppelt so lang als breit, im Gegensatz zu den GrundmassemikroIithen, (lie in der c-Aehse viel- mal verltingert sind. Ein Schnitt nahe _L ~ yon fast farblosem Pyroxen c'f (~>,~) -- 43 ~ D. d. D. p>~. - - Ein Augitschnitt enthiilt braune Hornblende. 0b 01ivin vorhanden war, ist fraglieh.

1) D. M., XXV, 319 und F. Becke , d. ~f., XXII, 209.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 453

Die Grundmasse besteht fast nur aus Pyroxenniidelehen~ Magnetitkrysfiillchen und wenig Apatit. Feldspat und Titaneisen ist nieht naehweisbar. Glas seheint durch Analcim ersetzt worden zu sein e weleher in groger Menge im Gestein auftritt (n -- 1"48, Priifung mit der Immersionsmethode), und zwar vornehmlieh in grSfieren Partien~ in denen es weniger Mikrolithe gibt. AuSerdem tritt in Hohlr~iumen neben Analeim noch auf sehr spiirlieh Na t ro l i t h (y in der Faser- richtung, II derselben die Aehsenebene, (+) , Doppelbreehung zwischen der des Feldspat und Pyroxen, n < Canadabalsam). Analcim sowohl wie Natrolith wurden durch Carbonat verdriingt, welches II den Spaltrissen beider vordringt. Carbonat ist auch sonst in der Grundmasse zu finden.

18a. 0stlieh Mr. G e m o l ( a ) . . . [8, 2] tritt nahe am Weg fiber Trachyt eine Decke zutage, die folgendes Gestein bildet:

Von grauschwarzer Farbe enth~ilt das Gestein die gleichen zweierlei P y r o x e n e wie das vorangegangene. Ein griinlicher Augit- krystall ohne deutliche Umrisse lie~ ein Biotitkrystallchen als Ein- schlu~ erkennen, auch zwei Schnitte brauner stark pleochroitischer gerundeter H o r n b l e n d e fanden sieh im Schliff und zwei solcho yon Biot i t [einachsig ( - - ) ] . Die aus winzigen Individuen bestehende Grundmasse ist gleich dem G. 17, doch finden sich sp~irlich Plagio- klasleistchen und Glas, flit beides n>Canadabalsam. Im Glas und in ehemaligen Hohlraumen treten winzigste br~iunliche Zersetzungs- produkte auf, darunter vielleich~ auch Delessit. Im Probesttick wurde auch ein 1 cm grofier gerundeter O l i g o k l a s a l b i t gefunden.

18b. 0stlieh Mt. Gemol(a) . . . [12,4] (wohl auch a. d. R. K.) tritt knapp tiber Tertiarmergeln ein Gestein auf, gut anstebend; often- bar der Ausbil~ einer Decke.

Das Gestein ist grauschwarz und enthalt in hypokrystalliner Grundmasse ziemlich viele A ugitkrystalle. Den Charakter des Gesteins pr~igen aber vornehmlich fremdartige Einsprenglinge, yon denen im Handsttick nachgewiesen wurden: zentimetergrol~e Einsprenglinge yon Or thok la s und A n o r t h o k l a s (Liehtbreehung-- und < als eine Flfissigkeit yon 1"528 Brechungsexponenten, 3 ~ AuslSsehung aufP ftir diesen, n kleiner ftir jede Sehwingnngsrichtung bei jenem), ferner Biot i t [einaebsig ( - - ) ] , eingewachsen in den vorigen Mineralen und frei im Gestein bis mehrere Millimeter grofi.

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454 Michael Stark.

Der Augi t ist wieder yon zweierlei Farbe: Grfinlicbe bis 1/~ mm gro~e, nicht scharf begrenzte Krystalle bildend, Pleochroismus ~. 13 grasgriin s, ~ 10 gelbgrtin s, 7 13 grasgrtin u (Sch. d. zirka 20~.), ferner fast farbloser Pyroxen als Htille des grtinen und in selbst~n- digen Individuen auflretend. Beide Pyroxene haben eine glas- und magnetitreiehe Einschlul~zon e. - - Bestimmungen: Scbnitt nahe 2_ ~, etwas sanduhrstruiert yon br~iunliehem Pyroxen c'~ (~>p)= 491/~~ i11, 570 . . . 100. - - D. d. D. ?>~ .

H o r n b l e n d e ersaheint ziemlieh oft in l m m groSen Krystallen (Pleochroismus 7 > ~ > z , ~ 33 braun s, ,$ 33 braun In, -( 33 braun b, opt.Charakter (--), c 7 zirka 8--10~ die rueist roll sind yon winzigsten Erzpiinktcben, die man nach dem Begrifle der ehemaligen festen LSsung nach F. Becke als naehher gebiidet anzusehen hat; diese Hornblenden zeigen gerne einen klaren Rand, der des 5ffel'n yon Augit umrandet ist, oder aber sie sind fast vSllig resorbiert oder es el'seheint ein Saum klaren Augits um einen fast resorbiarten Horn- blendekern. Gerade letztere Bildungen sind yon Interesse fiir viele frtiher bei den Limburgiten etc. erw~hnte rahmenartige Augite mit gleich orientiertem Gertiste im Innern, da sie diese gut verstehen lassen.

WKhrend niimlich be; der Resorption der Hornblende h~ufig (s. be; Hornblende, Ustiea: d. M. XXIII) die neu entstehenden Augit- krysfiillehen wirr dureheinanderliegen, oflanbar deswegen, well die [] richtenden krystallographischen Kriifte der Hornblende nieht tiber die gleichzeitig entstehenden Erzpartikelchen hinausreichen, ;st dies in den besprochenen F~illen anders. Vorliegendes Gestein zeigt ja deut- lich, da$ 'das Magma saint den gebildeten Hornblenden in einem Zustand sicb befand, der an der Grenze des Stabilifiitsfeldes der Hornblende stand; dieselbe wurde daher noch nicht resorbiert, als schon Augit sich auszuseheiden begann, der [I an sie auskrystal- lisierte. Ja es scheint, dail zur selben Zeit noch Hornblende an der einen Stelle des Gesteins wuchs (der klare Hornblenderand), ats an anderen schon Pyroxen sich ausschied. Erst spiiter setzte die Korro- sion ein. Infolgedessen findet man Schnitte, die zum Tell yon Augit umwachsen, daselbst nicht, dort abel', wo sie frei yon ibm sind, korrodiert sind. Manche Hornblenden wurden noah nachtfiiglieh, nach- dem Augit bereits eine schiitzende Htille iiber sie geworfen, dureh Ltieken desselben yon Magmaschliiuchen angefressen. Ein solehes

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 455

Beispiel zeigt nebenstehende Fignr 6, in der man erkennt, da~ noch ein letzter Rest yon Hornblende (mit AA Zeieheu versehen) erhalten ist, wahrend ihn ein Haufwerk yon Erzk5rnchen umgibt, das wieder durchsetzt ist yon einem PyroxengerUst, dessen Balken nicht alle im Bilde zur Darstellung gelangt sind; aui]en l~i~t sich ein vSllig klarer Augitrand erkennen~ welcher stellenweise yon Korrosionsschl~uchen durchsetzt wird.

Auch Biotit wird resorbiert, wobei gem die Neubildungen naturgem~l~ in den Spaltrissen beginnen. Eine Anb~iufung yon Horn- blende (Hornblendeknollen, s. hierzu bei G. 60b)im Probestiiek deutet auf basische Ausscheidung. Aul~er diesen wurden noeh andere Minerale

Fig. 6.

resorbiert. So erscheint ein Aggregat yon Augitmikrolithen um einen Glashof, der ein Quarzkernrestchen umzieht, ein anderes, das neben Plagioklas _~girinaugitmikrolitben f'tihrt, wieder ein anderes mit Spin ell und Carbonat, das jedenfalls die Glasmasse verdrangt hat.

Die Grundmasse gleicht der der vorigen beiden Gesteine, doch fiihrt sie etwas Plagioklas in winzigen Leistchen (Maximum der sym- metriscben AuslSschung in Albitlamellen bei 20 ~ also 40% An) und sebr viel winzigsten Biotittiifelchen, zum Teil ][ mit Pyroxen verwaebsen. Farbloses Glas ist noeh in ziemlicher Menge vorhanden, n "-Canada- balsam, daher noch ziemlich basisches Glas wie bei den Limburgiten. H~iufig zeigen sich jedoch aggregatpolarisierende Entglasungsprodukte, die dem Delessit zuzuweisen sein dUrften; auch Analcim in geringer Menge findet sich und v~el Carbonat, besonders in Hohlr~nmen. Ob nieht auch Olivin vorhanden war, ist zweifelhaft. In einem der Hohl-

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456 Michael Stark.

riiume findet sieh ein QuarzgekSrne und ein scharfes seehsseitiges Quarztiifelchen~ wahrscheinlich pseudomorphosierter T r idy mi t.

18 c. Vom Wege westlich obgenannten Punktes liegt noch ein Ge- stein vor, das im wesentlichen gleich dem oben besprochenen ist in Einsprenglingen und Grundmasse; nur scheint es Olivinkrystiillchen yon wenigen 0"01 mm GrS~3e besessen zu haben, die in limonitisch- erdige Substanz pseudomorphosiert sind.

An diesem Gestein lieilen sich besonders gut die Vorgiinge beobachten, die sich bei der Aufsehmelzung fremdartiger Komponenten zeigen. Diese sind auch hier wieder dieselben wie im vorange- gangenen Gestein. Die Aufsehmelzuag und ungeniigende Dureh- mischung der so entstandenen Schmelze fiihrt zu deutlich schlieriger Struktur an manehen Stellen des Gesteins. Einige Sehlieren, die sich yon ihrem Muttermineral fortzogen, konnten aueh im Scbliff beobachtet werden. Vielfach zeigte sich nun da am Orthoklas oder Anor thoklas besonders in Bucbten derselben, da/3 das eigentliehe Gesteinsmagma in sehr geringem Mal3e sich mit dem entstandenen Glase gemischt habe; dies verriet sieh dureh Orthoklasmikroli thenbildung in einem etwas br~unlichen, sehr wenige Erzptinktehen enthaltenden Glase. Die Orthoklasmikrolithe sind sehr zart, meist verbogen und stehen haarfih'mig 1) entweder am Orthoklaseinsprengling, wie es beispielsweise bei Hyland abgebildet ist, oder liegen wirr im Glase. Die Auskrystal- lisation ist ntlr eine geringfiigige in dem neu entstandenen Glase im Verhiiltnis zu jener des eigentlichen Gesteinsglases entsprechend der wohl bekannten Tatsache, dal3 unter gleiehen Verhiiltnissen die Tonerde und Na, O. K~O reiehen Gliiser geringe Krystallisationstendenz haben ~), Partien des Gesteinsmagmas hingegen, welche den Fremdling in der Richtung der Fluidalstruktur flankieren, weisen aul~er wenigen sehr zarten Alkalifeldspatmikrolithen keine merkliehe :4~nderung der Natur ihrer Komponenten auf. Jene Sehlieren endlieh, die in der Riehtung der Fluidalstruktur vom Fremdling fortgenommen wurden, lie~ien fast stets neben winzigen Alkalifeldspatmikrolithen solche yon einem Pyroxen erkennen, der nach seiner etwas grtinlichen Farbe und der grol~en AuslOschung c 7 60--80~ dem _~girinaugit angehSrt. So dokumentiert sich in der Ausbildung eines Natronaugits nicht

') D. M., X, 203. 2) Lagorio, Morozewics, Vogt, DSlter, Greiner und andere.

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nur deutlieh die eingetretene geringFtigige Durehmischung der Feld- spatscbmelze, sondern auch ihre erfolgte Dissoziation. Solche Disso- ziationen Khnlicber Natur finden sich in grol3er Zahl in den Arbeiten der Sehtiler DSlters beispielsweise; aueh ein ~thnlicber Fall wie der oben beschriebene bei Rei ter (N. J. f. Min. etc., B1.-Bd. XXII, 183): Eine Albit-, Augit- und Magnetitschmelze lieferte unter anderem Natronaugit. So fiihren blatur und Experiment zu ~ihnlichen Er- gebnissen. -- In manchen Aggregaten ~ihnlicher Natur wie die der Feldspatschlieren kamen ferner Spinelle, auch Biotitsehiippchen vor, welche auf die Einschmelzung anderer Komponenten hindeuten. Manche Biotitreste zeigten sehr schSn das Vordringen der Korrosion l~ngs Spaltfliichen des Minerals dutch Ausbildung" yon Magnetit- krystifllchenschniiren~ manche andere Biotite wieder diirften zu einer glasigen Masse geschmolzen sein~ was dunkelbraune, fast undurch- sichtige~ rissige, zerlappte Kiirner andeuten. - - W~ihrend so knapp nach der Eruption der Biotit yore Magma angegriffen wurde, zeigen sich in der Grundmasse aufs neue winzigste Biotitflitterchen als letztes Erstarrungsprodukt yon iihnliehen optischen Eigenschaften wie die corrodierten. ~ber ihre Bildung g'elten naturgemiili ganz iihnliche Gesiehtspunkte wie die bei G. 12 entwickelten. Die Horn- blende finder sich unter ziemlich gleichen Verhiiltnissen wie im G. a~ b. Ein Aggregat yon poikilitisch verwachsener brauner Horn- blende und fast farblosem Augit erweckt ganz den Eindruek einer Aufzehrung des Augit durch die etwas jUngere Hornblende (siehe Becke 1). Diese Verwachsung deutet schon an, dail die Bedingungen der Hornblende- and Augitbildung im Anfange sieh ziemlich die Wage hielten, daii sie dann etwas zugunsten der Hornblende umschlugen, am sich dann nach der Eruption zum Gegenteil zu wenden, jedoch allem Anschein nach nicht plStzlich~ was plausibel wird dareh die sehmalen einschlul~freien iiuilersten Randzonen mancher Krystalle im Gegensatz zu dem durchstiiubten Innern. Diese Hornblende mochte auch mehr mit dem Gesteinsmagma im Gleichgewicht stehen, da sie weniger gem vom Magma angefressen erscheint; allerdings kSnnte dieser Umstand gerade so gut erkliirt werden dureh das ungestiirtere KrystallgefUge dieser klaren Hornblende, das der Resorption ener- giseheren Widerstand leisten konnte. Recht instruktiv zeig't diese

1) D. ~., XVI, 328.

Mineralog. und petrogr. M~itt. X.XVII. 1908. (~ichael Stark.) 31

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4 5 8 Michael Stark.

Verhiiltnisse nebenstehende Figu L in der man in der linken I-Iiilfte die Ausbildung des klaren Rahmenpyroxens erkennt, dureh den sich die Korrosionsschl~iuehe ins Innere ziehen und daselbst das ZerstSrungs- werk der an dieser Seite bestaubten Hornblende (mit 6^ Zeichen) sehon reeht welt gebracht haben. Der grSBte Tell der rechten Seite des abgebildeten Individuums is.t begrenzt yon dem klaren Hornblende- rand~ der nur an zwei Stellen yon den Korrosionssehl~tuchen durch- broehen wurde. Der klare Hornblenderand la~lt tiberbaupt keine Korro- sionserscheinung erkennen, obwohl keine glasige Grundmasse angrenzte wie in iihnlichen anderen Fallen (siehe Literatur in d.M., XXII], 520)~ so andeutend, dab er mit der Sehmelze nicht welt yore Gleich-

Fig. 7.

gewiehtszustand entfernt war DaB ervor der Rahmenaugitbildung bereits vorhanden war~ beweisen der rechte obere Zipfel, die reehte mittlere Leiste und der reehte untere tibergreifende Lappen des Aug'it.

2 b. Paciflsche Augititbasalte.

Gruppencha rak te r i s t i k .

Alle Gesteine der Gruppe stehen den Augititen durch zahl- reiche Einsprenglinge yon Aug it und durch dessen starke Entwieklung in der Grundmasse sehr nahe. Jedoch ist Plagioklas , der den Augititen entweder giinzlieh fehlt oder im Verh~iltnis zu den anderen Komponenten fast verschwindet, in etwas grSBerer Menge vorhanden, ohne jedoch jemals jene Quantitat zu erlangen, die ihm in den spateren Gruppen zukommt. Die ersten drei Gesteinsproben im fol- genden stehen den frtiher besprochenen Augititen recht nahe, yon

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dem vierten, das im Aussehen eher den Limburgiten gleicht, ist es nicht sicher, ob es nicht etwa eine Grenzform des Limburgit ist, ver~indert im chemischen Bestand durch eingeschmolzene fremd- artige Komponenten.

E i n z e l v o r k o m m n i sse.

19 a. Aus dem Schutt 1) nSrdlich Val le S. Giorgio, 5stlich Kote 121, stammt ein graubriiunliches Gestein mit wenigen kleinen Hohl- r~iumen, in denen erdige Produkte sitzen, yon hypokrystallinpor- phyrischer bis hyalopilitischer Struktur mit zahlreichen Einspreng- lingen yon bis 1 m,,~ grogem Aug i t and yon wenig gleich groger H o r n b l e n d e .

Die Au g i t individuen sind teilweise zu Kniiueln (Augitknollen) vereinigt, zum Teil unregelmal3ig begrenzt, wohl infolge Zerfalles der- artiger Kn~iuel, seltener gut krystallographisch ausgebildet, dann (100), (110) und (010) im Gleiehgewieht, in der c-Achse wenig verl}ingert. Sie sind einschlugarm, entweder farblos, einige aber schwach griinlich bei einer Schliffdicke yon 30 ~. Die farblosen Augite enthalten nicht selten Spindeln ehemalig rhombisehen Pyroxens [I der c-Achse, der jedoch schon umgewandelt ist in H.l.2 )

Bestimmungen f'tir farblosen Augit cu (.J > ,o) 44 ~ 45 ~ D. d. D. o > u . - - A . A . s - - u . - - A . B . s ~ u . - - V~.3, T ~ = 251/3 ~ Far schwach grUnen Augit Vr 295/o ~

H o r n b l e n d e ist im Sehliff vorhanden nut in einem stark korrodierten Rest, ebenso ein Quarz- und A lka l i fe ldspa tk~rnchen .

Die G r u n d m a s s e besteht vorwiegend aus winzigsten Augit- mikrolithen, MagnetitkSrnchen in zwei Generationen, viel weniger Titaneisen, sehr spiirlich Apatitn}idelchen, auch Olivinpseudomorphosen bis ~/lomm grog in geringer Zahl und Plagioklasleistchen meist wenige 0"01 m~n breit (3_ MP 34, 35, 37 . . . 6 1 ~ 6 9 % An). Olivin und ein Teil des ehemaligen Glases ist in erdige limonitisehe Pro- dukte zersetzt; auch U~ tritt auf und bisweilen etwas Opal in den ehemaligen Hohlriiumen. Olivin enthiilt auch 0 ~ und 0 t'. Im Schliffe findet sich auch ein BrSckelchen eines anderen Gesteins eingeschlossen. das viel besser auskrystallisier~ ist, viel mehr Plagioklas enthalt und

t) Siehe hierzu die sp~tere Bemerkung bei G. 38. ~) Siehe hierzu die Bemerkungen bei G. 45 b und G. 75.

31 *

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460 Michael Stark.

allem Ansehein naeh der Basaltgruppe mit den zweierlei Augiten an- gehiirt.

19b. Eine zweite, dem eben besprochenen Gestein sehr iihnliehe Probe stammt aus dem Schutte niirdlich Va l l e S. Giorgio, 5stlieh der Kote 12 1, yon der 50m-Hiihenlinie. Der Augi t ---- dem im vorigen Gestein. Griiner Augit in Tiinen yon t - -v yon 13 und 14 grasgriin bei 20 7- Dicke. - - A . A . u ~ p , Na lo 38' v .d .M.M.u. A. a. d.lg.:S, p 0 o 5 9 ' . . . 0 N a . . . ,4 10 38'. - - Farbioser Aug'it, schwach briiunlieh : an einem Sehnitt nahe _1_ ~ cy (~ > p) 46 ~ D. d. D. p~u . - - A. h. ~ > p. - - A. B. p ~ ~. - - V (5.1, 7'5) = 251/2 o, V (8-2, 36) = 291/6 o, V(1~.7, o.~) ---- 29% ~ - - 3 - - 1 " 6 8 2 . - In einem zonaren Schnitt mit lichtgrtinem Kern und sehwaehbriiunlicher Htille wandert die Aehse A 101/30 in der Hii]le gegen y des Kerns zu. Ein in braunen Tiinen pleochroi- tischer Hornblendekrysta l l nahe _L ~ etwa 1 mm groin, vereinigt mit Augitindividuen zu einem Kn*,tuel (Hornblendeaugitknollen), zeigt c y 10~ wo die Hornblende an die Grundmasse anstSl~t, ist sie korrodiert und hat einen Opacitsaum, auch sonst findet sieh das eine oder das andere Mal noch Hornblende im Gestein, jedoch fast vSllig resorbiert, ferner manch grSiieres ErzkSrnchen.

Als Fremdling erseheint ein lmm grol3es Q u a r z k o r n mit sehr schmalem Glasrand und Porricinsaum, ferner ein 3 mm grofier stark korrodierter O l i g o k l a s , der eingeschlossen entbiilt Apa t i t mit Stiibchen.

Die G r u n d m a s s e gleicht der des vorangegangenen Gesteins. Plagioklas _L MP 37 ~ 35 ~ 32 ~ also Labrador yon zirka 60% im Kern, am Rand his etwa 50% An herabgehend.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Hornblende, Augit und Erze ziemlich gleichzeitig, viel spiiter und erst bach der Korrosion der Hornblende Olivin, Plagioklas und Apatit.

20. Siidiistlieh V a l n o g a r e d o ( R i ) o . . . [0, - -9] trifft man in Scagliaein dunkles Gestein an ohne klare geologische Verhiiltnisse. Das schwarze, diehte Gestein mit wenigen winzigen Hohlriiumen, deren Wandung ausgekleidet ist mit erdigen rostfarbenen Produkten, hat hypokrystallinporphyrisehe bis hyalopilitische Struktur mit wenigen Einsprenglingen yon Aagi t bis zu 2ram Gr(ifte.

Der Augit ist tells schwaeh grUn, tells deutlieh br~iunlieh gef~irbt, tells farblos. Fast alle grUnen Individuen sind zu einem

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Geologisch.petrographische Aufnahme der Euganeen. 461

Kn~uel vereinigt und einsehlugarm; die tibrigen enthalten meist zahl- reiehe Einsehltisse. An fast farblosem Augit wurde bestimmt e u 460.

V (15.s, ~ ) : 331/2 ~ - - An briiunlichem Augit V(1~.5, r y e ) : 28 ~ Im Gestein findet sich ein I mm groger stark korrodierter

A n d e s i n [ ( + opt. Char.) ungefithr _[_ MP25o], daran ein 1/~mm groges Quarzkorn mit Porrieinsaum. Ein solches, 1 mm grog, findet sieh vereint mit dem gTiinen Augitkn~iuel, eine Beobaebtung, die sieh aueh bei einem der Basalte mit zweierlei Augit machen lie$, so dag es fiir einen Teil tier grtinen Augite fraglich erscheint, ob sie aus demselben Magma stammen wie die iibrigen Einsprenglinge.

Die G r u n d m a s s e gleicht so ziemlich der der zwei vorange- gangenen Gesteine: farblose bis schwaeh briiunliche, zirka 0"02ram breite Augitmikrolithen, ebenso g'roge Plagioklasmikrolithe: dieser ist Labrador yon etwa 50% An, auch etwas Olivin war vorhanden, der grogen- teils zu Delessit umgewandelt ist, und nieht gar zu stark entwiekeltes Glas (n -- Canad.). Delessit kleidet auch ehemalige Hohlriiume aus, wobei er als Faserband am Grunde der Mandel sitzt und gekrSnt ist yon grtinlicher 0palsubstanz, die den Rest der Mandel fiillt.

21. Das folgende Gestein unterseheidet sich im Aussehen etwas yon den bis jetzt besproehenen 3 Typen und ~ihnelt in maneher Beziehung, besonders in der Augitausbildung, manehen limburgitisehen Gesteinen.

Die Probe stammt yon der 125 m-HShenlinie 5stlieh M. G emola. Das braunlieh-sehwarze Gestein enth~ilt zahlreiehe Einspreng-

linge yon A u g i t in einer Grundmasse yon vorwiegendem Augit mit wenig P l a g i o k l a s . Die Struktur ist hypokrystallinporphyriseh.

Das mikroskopisehe Bild ist ~hnlieh den limburgitisehen Basalten G. 11 und G. 12, jedoeh yon diesen dureh das fast vSllige Fehlen des Olivin sofort zu unterseheiden.

A u g i t tritt in viererlei Arten auf, die Krystalle sind meist unter 1/.~ mm GrSge:

a) Griin er Augit, meist etwas korrodiert, mit wenig Einschliissen, z 15 grasgriin n, ,~ 13 grasgrtin u, so intensiv jedoch selten gefiirbt und meist in Nuancen (t--v) yon 14 fiir :r 13 fiir "5 Sch. d. 20 ?..

b) Fast f a r b l o s e r Pyroxen gleich dem der Kernaugite in den Limburgiten mit ziemlich viel Magnetit und Glaseinschltissen. selten aueh den grtinen Augit umrandend.

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462 Michael Stark.

c) Br~iunlicher Augit (42 karmingrau t) ohne merklichen Pleochroismus, die beiden vorigen umhiillend, gegen den griinen fast stets scharf abgesetzt und ~ lichtbrechend, in den hellen nach und nach iibergehend. Krystallographische Begrenzung dieser 3 Pyroxene gleich dem bei G. 11 u. 12 Gesagten.

d) Als iiuiierste Zipfelfortwachsung (s. d. Fig.), scharf abgesetzt und ohne t)bergang, tritt nun sonderbarer Weise ~g i r in auf, zc---- 2--30 etwa, auf der Seite wie 7 des gewShnliehen Pyroxen. P]eochroismus sehr intensiv z 15 grasgriin i, ~ 14 grasgriin p, y 13 grasgriin o. Die Zipfel sind selten 0"03 n,,m grofJ und haben eine andere terminale Begrenzung als der gewShnliche Pyroxen, es erscheint nicht 111,

Fig. 8.

Die Figur stellt einen Schnitt eines Grundmasseaugits nahe _[_ [~ dar. Der Krystall ist sanduhrstruiert, zeigt in l l l c ' , " 46 ~ in 100 cy 56~ im "~girinzacken ~c3 ~

(Vergr. 380.)

sondern meist eine nach der anderen Seite geneigte steile Pyramide. Dieser Pyroxen, der der Restkrystallisation des Gesteins angehOrt, scheint kaum eine Komponente zu sein, dic das urspriingliche Magma produziert h~itte, wenn nicht eine chemische "~nderuug in der Zusammen- setzung des Magmas dutch die zahlreichen eingeschmolzenen Fremd- linge im alkalireicheu Sinne verursacht worden w~ire. Als sekundiire Bildung den ~g i r in aufzufassen, widerspricht der Mangel irgend- welcher sonstigen Neubildungsprodukte in erheblicher Menge in der N/the der ~girinzaeken.

Ein Kn/tuel yon farblosem Pyroxen entb~ilt in einem Individtmm noeh einen Rest yon rhombisehem Pyroxen (Augithypersthenknollen):

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Geologisch-petrographischo Aufnahme der Euganoen. 463

H y p e r s t h e n, der grSiltenteils aber schon umgewandelt ist in das sp~tter zu besprechende glimmeriihnliche Mineral H Y. Dieses erseheint auch in Streifen !] der c-Achse oder in wurm~rtigen Formen (in Schnitten _k zu c) in den anderen monoklinen Augitindividuen des Agglomerats, das an der Auiienseite eine Hiille yon farblos bis schwaeh briiun- lichen, zu iiul~erst einen Rand yon briiunlichviolettem Augit hat. (Siehe hierzu die Figur bei G. 45b).

Bestimmungen: Ein ausnahmsweise 11/2 mm gro~er Pyroxenein- sprengling' _J_ ,~ enth~lt cinch stark korrodierten, sehr schwach grtin- lichen Kern cT(~>, 0 50 o, daran schliel~t sieh, diesen ausheilend, fast farbloser Pyroxen 45 o, ganz aul~en briiunlicher Augit 52 o. Die Doppelbrechang ftir farblosen Pyroxen erscheint etwas h~iher als ftir den griinen. Grtin I[. Ordnung bei diesem, gelbgrtin II. Ordnung hei jenem. Ein anderer Sehnitt yon br~tunlichem Pyroxen, sehr gut _1_ ~ liefert cy ? 491/~ ~ Na 492/3 o, ,J 50". - - D. d. D. ? ~ ~. y--:r = 0"026. - - A. A. bei farblosem Augit ,J -- ~. - - A. B. ? ~ ,J. - - 7.) Fiir ganz schwach griinlichen his farblosen Kern V(1,.5, s.l) = 31~/.. ~ Hiille schwach br~unlich V(n.5, s.~)--311/6 ~ Wandernng" der Aehse A 3~/6 ~ yon T des Kerns weg in der Htille. ~) Ein anderer ithnlicher Schnitt V (1~.5, .2.5)--30 o fiir den Kern, V~13.4, 0..5) ==- 29'9 ~ ftir die Htille. Die Achse A verschiebt sich hierbei 2"1 o yon T des Kerns weg in der Htille. An zonaren Schnitten: T) An einem Schnitt mit deutlieh griinlichem Kern und briiunlicher Hiille wandert die Achse A 51/a ~ zu T des Kerns in der Htille, welche scharf abgesetzt and schwiicher lichtbrechend als der Kern ist. ~) An einem tthnliehen anderen Sehnitt jedoch mit noeh dunkler griinem Kern 91/~ ~ ~) Ein Schnitt im Schliff mit intensiv grtinem Kern, farbloser Hiille und ~iul~erstem briiunlich violetten Rand zeigt starkes Hin- und Herspringen der Achse A. Diese liegt fiir die innere farblose Hiille 17~-/~ o, fiir die iiutierste Hiille 13~/6 ~ nliher gegen 7 des Kerns zu. Die einzelnen Pyroxen- zonen, besonders Kern und innere Hiille, sind seharf yon einander getrennt. ~) Ein Pyroxenschnitt endlieh, dessen Kern den intensivst griinen Farbenton aufwies, lieferte als Resaltat: Wanderung der Aehse A um 191/.~ ~ in der briiunlichen Hiilie gegen T des Kerns fiir die 100 Anwaehspyramide, 170 fitr die 010. - - Diese ziemlich wandel- baren Absfiinde der A-Achse sowohl wie auch die verschiedenc Intensitiit der Farbe beim grlinen Pyroxen liefert ftir dieses Gestein den deutlichen Nachweis, dafl scharfe Grenzen zwischen dem griinen

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464 Michael Stark.

Kernaugit and den beiden anderen Augiten zwar manchmal auf- treten~ ganz analog dem viel einfaeheren Mischungsverhiiltnis der Plagioklase, wo solche Zonenwechsel in den verschiedenartigsten Modifikationen auftreten, dal~ jedoch diese Grenzen des Augit nicht immer aaftreten, so dail man sie mit Reeht aufzufassen hat als Glieder yon kontinuierlichen isomorphen Misehungsreihen, die ihr Mengenverh'~tltnis offenbar sowohl dutch Intensifiit des Farbentons als auch die GrS~e des Achsenwinkels, am deutlichsten in der Wanderung der Aehse A erkennen lassen.

Wiihrend in den beiden Schnitten :r and ~ der sehr schwach griin gefitrbte Kern verri~t, dal~ nut eine kleine Menge der griinen Pyroxensubstanz der farblosen beigemischt ist, was sich aueh noch in der fur den farblosen Pyroxen eharakteristischen Versehiebung der Acllse A yon 7 des Kerns weg in der briiunlichen Hiille vetriit. and zwar in einem viel geringeren Betrag, als es sonst bei farblosem und briiunliehem Augit tiblich ist, wiegt in den iibrigen Schnitten die griine Augitsubstanz vo)', was sich in einer der vorgenannten Riehtung widersinnigen Wanderung der Achse A erkennen l~i~t. Diese wandert um so sti~rker, je intensiver griin die Farbe des Pyroxens ist, so bei ~. Interessant ist der Fall z~ wo die Misehung der 3 Pyroxene nur in geringem Mai~e eingetreten ist, so da[~ jeder seine optische Eigentiimlichkeit zur Geltung bringen kann. - -Diese r so ungleiche Aufbau der Pyroxene innerhalb eines Schliffes hat seinen Grund vornehmlich in der etwas abweiehenden Zusammensetznng des Ge- steins an versehiedenen Stellen infolge seiner Schlierigkeit. - - Sonst warde noch gemesseu an einem zonaren Sehnitt mit farblosem bis sehwachgrtinlichem Kern und briiunlicher Hiille: Achse B wandert 51/30 gegen y des Kerns zu in der Hiille. - - Am ~ g i r i n warde be- stimmt vermittelst Kombination yon Interferenzbildern des farblosen. schwach griinlichen and briiunlichen Pyroxens und des --~girins: Ein Schnitt lie~ erkennen ganz schwach griinlichen Pyroxen mit br~iun- lieher Hiille, an der an einem Ende des Krystalls ein Zaeken .~girin sa~. Das Interferenzbfld gab f'dr den Kern bei Einstellung der Achsen- ebene II der Frontalebene Mittellinie y fast in der Sagittalebene (Achsenebene wich 80 ab vom Zentrum)~ die Mittellinie zeigte auf der linken Seite des Mittelbalkens rStlichen, auf der reehten bliiulichen Farbensaum, folglich lag reehts die Aehse B. (Ira briiunliehen Hiill- pyroxen wieh die Mittellinie 7 am etwas weniger als 20 nach links~

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 465

also yon B des Kerns ab.) Im Interferenzbild des Xgirin lag nun eine Achse am 140 rechts yon der Mittellinie des Kerns, die Mittellinie y dagegen links yon .{ des Kerns, es liegt daher die Achse des ~girin gegen ( + e) verschoben (bei Eintragung auf einer Projektion 010 im linken oberen Quadranten). Naeh der gemessenen AuslSsehung zirka 20 nach der gleichen Seite wie ,{ des gewShnlichen Augits im Schnitt I ~ ergibt sich bei 490 cy fiir den brKunlichen Hiillpyroxen~ fiir den Xgirin ein Winkel yon V-- 33 ~ der negative Achsenwinkel also 66 ~ - - Ein anderer Sehnitt liell in schwaeh br~tunliehem Kern ein Interferenz- bild beobachten bei [I Stellung der Achsenebene mit der Frontalebene, das links nahe am Rand zeigte die Aehse A, rechts aufierhalb des Randes die Mittellinie ~.: folglieh lag der Sehnitt nahe 100, da auch die Spaltlisse I1 verliefen der Aehsenebene; ein ~girinzaeken gab die Mittellinie y im Interferenzbild links der Mitte; der Abstand Achse des Kerns und "~, des Xgirin war 180. Fiir briiunliehen Htillpyroxen liegt die Aehse A in der Regel zirka 50 niiher an (-t-c), die Mittel- linie 7 des ~girin liegt 11"50 links der Sagittalebeoe, daher ist der Abstand 180 auf zirka 190 zu korrigieren. Es folgt ~bereinstimmung mit der ersten Beobachtung. - - Eine dritte Messung, vorgenommen an einem sehr schwach grtinliehen Kern mit fiir Messung zu schmaler br~iunlicher Htille und einem ~girinzaeken, lieferte im Kern ein Interferenzbild mit - - bei Stellung der Aehsenebene II der Frontal- ebene - - der Mittellinie :r (8'7 ~ 6o), also reehts oben im Gesichts- feld liegend, der ~girin lie~ 71/30 rechts yon dieser Mittellinie eine Achse erkenneo. Naehdem im Kernpyroxen Mittellinie ~. vorliegt, reehts davon die Aehse des ~girio, naeh derselben Seite (rechts) abet auch Mittellinie :,. des ~girin (schoo aul~erhalb des Gesichts- feldes), so liegt diese Aehse des ~girin niiher gegen ( - - e ) als ~. des Kerns. Bei Korrektur des Abstandes 71/3 anf 90 wegen der exzen- trisehen Mittellinie, ferner mit Riicksicht auf die Lage der Mittel- liuie 7. bei schwachgriinlichem Pyroxen iihnlieh der des britunlichen, ergibt sich eine vSllig befriedigende ~bereinstimmung mit der 1. und 2. Messung. - - Diese Messungsbeispiele zeigen auch, welch auffallender Geoauigkeit die Messungen naeh der Bee kesehen Methode fithig sind selbst bei Pr~iparaten die zwischen 20--30 Tausendstel Millimeter gro~ sind ohne dail die bekannten StSrungen der Bilder durch prismatische Riinder etc. sieh sehr fiihlbar gemacht hatten. Aus den drei Beobaeh- tungen folgt, da~ der dunkelgriine Pyroxen fast reiner ~girin ist.

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Olivin erseheint nur an einer kleinen Stelle des Schliffs in wenigen kaum 1/10 mm g'ro{3en Formen, welche schon pseudomorphosiert sind in delessittthnliche Produkte und Carbonat.

Mehrere Fremdlinge sind im Gestein erkennbar, so das eine oder andere Korn yon Quarz, 1/2--1 mm gro~, mit Glas- und Augitmikrolithenkranz, ferner saurer P1 a gi o k I a s, (--)~ starker lieht- breehend als Canadabalsam. Die Pyroxene, die aus Quarz und Plagioklas sieh gebildet haben, unterscheiden sieh nicht yon jenen des Gesteinsg:ewebes. Endlich tritt noch das eine oder andere zaekige sehwarze Gebilde auf, das auf gesehmolzenen Glimmer deutet. Rahmenpyroxene, erfiillt mit Magnetit, deuten auch Hornblende-, eventuell griine Pyroxenresorption an. Aul3erdem ziehen Schlieren, offenbar auch herstammend yon aufgeschmolzenen Komponenten~ durch den Schliff, die nur aus PIagioklasmikrolithea, Biotitschtippchen und viel gelbliehem aggregatpolarisierenden Glas aufgebaut sind.

Die Grundmass ebestehtv~ ausA ugitmik r~ en-- dem briiunliehen Htillpyroxeu, ungefithr gleieh gro~en, aber viel sp~irlicheren, wenige 0"01 #~m breiten Plagioklasleistchen (_L MP 280 . . . 53% An, dahin fiihrt aueh die Bestimmung in symmetrisch ausliischenden Albitlamellen), zahlreicheu Magnetitkrysfiillchen, wenig Titaneisen and winzigsten, erst mit stiirkeren Objektiven sichtbaren Apatitnttdelehen. Sehr verbreitet als Fortwachsung des Pyroxens --- dann in der Pyroxen-c-Achse stark verliingert~ auch gabelig - - und auch frei in der Grundmasse liegend sind Biotitschtippchen [gerade AuslSsehung, stark pleoehroitisch, einaehsig (--)].

Ein geringer Tell der Grundmasse erstarrte zu fast farblosem Glas (n > Canadabalsam). Manehmal hat sich in ihr schon Delessit, auch in Hohlriillmen, angesiedelt, ferner Carbonat.

3. Paeifisehe Feldspatbasalte.

Allen in den Eug'aneen bekannt g'ewordenen Gesteinen fehlt sowohl Nephelin als auch Leueit; dies bekundet die Zugehtiri~,keit zu der kieselsiiurereicheren Gruppe der Eruptivgesteine, welche B e eke als die pacif ische Sippe der Erup t ivges t e ine bezeichuet hat.

Die Feldspatbasalte der Euganeen m0gen demnach paei f isehe Fe ldspa tbasa l t e genannt sein.

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3 a. Aualcimite.

G r u p p e n e h a r a k t e r i s t ik .

Gesteine mit sehr viel Aug i t - und Olivineinsprenglingen; die plagioklasreiche Basis enth~lt neben anderen Zeolithen viel Analc im. Diese Gesteinsgruppe hat sehr geringe Verbreitung.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

22. NordSstlich der S t a d t E s t e M . ( C ) a s t e l l o . . . [0,4] 1 ) (A. a. d. R. K.) liegt allem Anschein nach unmittelbar am Trachyt ver- mutlich als Stromrest ein Gestein yon geringer Fl~tchenverbreitung, das sich aueh in Lesestiicken am Ostausgang des Ortes Calaone an einem Weg vorfindet. Sehwarzgraues Gestein mit zahlreichen, 1 mm grol~en Augi t - und Olivinkrystallen bei hypokrystallin- bis holokrystallin- porphyrischer Struktur ohne deutlichen Hiatus der Einsprenglinge.

A u g i t yon zweierlei Art: a) Grtiner Pyroxen (~. 13 grasgrfin r, I~ 12 gelbgriin r, y 11 gelbgrtin s, die Intensit~t der Farbe aber etwas wechselnd, Sch. d. 28ij.) in wenigen, gern korrodierten Krystallen, in der c-Achse 2--3real fiinger als breit, umrandet yon einer br~tun- lichen Hfille. Einschlfisse yon Erzen und Glas sind in geringer Zah! vorhanden.

b) Farbloser bis schwach briiunlieher Pyroxen, im Kern stets eiu klein wenig heller als am Rande, mit sehr vielen Einsehliissen yon Glas, Erz, auch Apatit, in zahlreichen meist mangelhaft aus- gebildeten Krystallen, die Flachen der Vertikalprismenzone im Gleich- gewicht, in der c-Achse wenig verl~ingert. Augit a zeigt keine Sand- uhrstruktur, b nut in kleinen Kryst~llehen. In einem Schnitt des grUnen Pyroxen traten sehr feine Spindeln vermutlich rhombischen Pyroxens auf. Dessen ehemaliges Vorhandensein deuten auch dem Mineral H ,{ ~ihnliche Produkte in manehen Schnitten an.

B e s t i m m u n g e n : Ein Schnitt yon schwach bfiiunlichem Pyroxen ziemlich gut _1_ ~ cv (~>p) - -46 ~ Ein Zwilling mit grtinem (ziemlich

2) Das gleiche Gestein lag offenbar auch Dal P i a z 1. e. vor: Nicht idiomorpher Augit in grSl~eren und kleineren farblosen, gelblichgriinen Krystallen, serpentinisierter Olivin, selten in gr61]eren Individuen, meist in KSrnern und kleineren Krystallen, Serpentin ~ oliv- mad flaschengriin. Schlecht begrenzter Plagioklas mit Zwischen- klemmasse, frischer Magnetit. Dieselben Komponenten in der Grundmasse. Aragonit und Natrolithknoten. SiO 2 40--42~ P.,O~ wenig. TiO_,? Siehe hierzu G. 35.

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468 Michael Stark.

intensiv) Kern und briiunlieher Hiille in einem Schliff vom Ostausgang yon Calaone recht gut .s ~ eT(~>o ) 52 ~ Kern, 46Oin der Hiille. - - D. d. D. ftir beide Augite ~ > ~. - - A. A. Ftir fast farblosen Pyroxen ,J--:. (Ein Versuch der Bestimmung der GrSfie der Dispersion liefel'te das- selbe Resultat.) - - A. B. ~ ~ ~. - - An einem Schnitt mit griinlichem Kern trod schwach bri~unlieher Hiille V(lo.~, o ) - 311 ~ fiir den Kern~ V(14 ;, o) - - 28"2 o fiir die HUlle; die Achse A wandert hierbei gegen 7 des Kerns in der Hiille 7 ~ Ein anderer iihnlieher Schnitt lieferte V(6, 3) -- 32"80 im Kern, V(~o.5, s) ----29"40 in der Hiille. ~,chsenverschiebung

S" yon A i m gleichen ~mn wie friiher 7"90 . An schwach br~iun- lichem Pyroxen V(7.6, 4 )= 271/~ ~ an einem ~ihnlichen anderen Schnitt V(~,.e, ~.s) - - 29 ~ Diese Messungen ergeben f'fir die vorliegenden Pyroxene iihnliche Verh~iltnisse wie ftir jene in manch anderen Gesteinen der Euganeen - - Limburgite und Augitite. Rahmenpyroxene traten einige auf'. Resorbiert wurde wahrscheinlich dunkelgrtiner Pyroxen.

Ol iv in bildet zahlreiche 1 mm gro$e gut krystallographisch begrenzte Pseudomorphosen, bestehend aus dunkelgrtinem (14 grau- ~ t in o Sch. d. 35 ~.)Chlorit, Serpentin a m R a n d n n d i a den Spriing'en, w~ihrend im Innern die Minerale 0 7., O'C, selten Delessit erscheinen, diese 5fters jedoch auch sehon ver~indert oder in dunkle erdige Ballen zersetzt. Carbonat ist daran, all dies zu verdr~ingen. Nicht selten findet man zwischen den Umwandhmgsprodukten die auch sonst 5fters beobachtete Ausscheidung yon Erz in bis ~/4 mm grofien Bliittchen- oder Mikrolithenformeu.

Ein ~/~ m m grofier Einsprengling yon B y t o w n i t (Lichtbrechuns", optischer Charakter) wird umrandet yore sauren Plagioklas der Grm~dmasse. Ferner finder sich ein zackiges Magnetitkltimpchen, allem Anschein nach geschmolzener Biotit, am Rande abet wieder ein neu gebildeter Biotitsaum.

Die G r u n d m a s s e besteht vornehmlich aus Augit in Kih'nern und kurzen Siiulchen, Plagioklasleistchen bis ~/~o mm breit

.~ MP Kern An Rand An

I1 36 630/0

~l I1' 34 - - - -

b I1 31 55~ - - [1' 29 21 34%

Die ~iu~erste Hiille ist immer ~ Canadabalsam, also bis zum Oligoklasalbit. Der Pla~ioklas ist im Innern aber fast immer zernagt

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Geologisch-petrographisr A.ufnahme der Euganeen. 469

und umgewandelt. Neben delessitischen Produkten erscheint sehr viel farblose Substanz, fast isotrop _<__ Canadabalsam. Falls dies ein Zeo- lith wiire, kSnnte man nach dem viilligen Verschwinden der Struktur- details infolge der Gleichheit der Brechungsexponenten an Apophyllit denken, was allerdings chemiseh etwas unwahrscheinlich ist. Auch an Chabasit 1) liege sich denken, doch hat dieser ein welt kleineres n. Auger- dem tritt noch oft Analcim auf, besonders gern in Zwickeln, wohl umgewandelte Glasbasis. Pe l ikan beschreibt Analcim auch als pri- miiren Gemengteil.'-) Auger Analcim erscheint in der Grundmasse 0fters noch ein anderer Zeolith, der an einer 2ram grogen Mandel im Schliff gut studiert werden konnte. 1Neben Analcim sitzt ein dem Desmin iihnlich facherig gruppiertes Zeolithmineral: farblos, gerade ausl0schend~ 7 immer in der Liingsrichtung, darin auch die optische Achse, einacbsig oder hSehstens ein ganz kleiner Achsenwinkel, (+ ) Doppelbrechung mindestens doppelt so grog wie die des Plagioklases. n~ Canadabalsam. Mit einem Zeolith yon iihnlichen optiscben Eigen- schaften (an Hydronephelit ist kaum zu denken) kann der Befund nieht in (~bereinstimmung gebracht werden. Freilich kSnnte dutch die Erhitzung bei der Diinnschliffberstellung und die UnmSgliehkeit des v011igen Wiedergewinnens des dutch die Erhitzuug verlorenen Wassers infolge Einbettung im Canadabalsam die optisehe Orien- tierung geiindert und festgehalten worden sein. Auch noch ein anderer Zeolith erscheint im Gestein, vermutlich H eulandit . In der Grund- masse tritt noch in gut ausgebildeten Krystallen Maffnetit auf in ziem- lieher Menge, sehr wenig Titaneisen, Apatit in langen Nadeln und sehr dunkelbrauner Biotit [einachsig (--)] in wiuzigsten Flitterchen. Ehemalige Glasreste sind augerdem auch noch dutch Delessit und Carbonat ersetzt.

Aussehe idungsfo lge : Erze, Olivin, grtiner Pyroxen begannen ziemlich gleiehzeitig die Krystallisation, der sich bald der farblose Pyroxen und Apatit anschlog. Olivin krystallisierte sehr lange, sehr spiit Plagioklas und Biotit.

23a. Siid6stlich Casa Morosini [siidl. Kote (1)40] (Zovon)nahe an der dort infolge Verrutschung undeutlicben Grenze yon Tertiiirmergeln und Traehyt tritt ein Gang yon geringer r~iumlicher Entwieklung auf.

1) Siohe hierzu W. S c h o t t l e r , Abh. d. geol. Landesanst. Darmstadt. Bd. IV, 3. H., pag. 401.

*) D. M., XXV, 113.

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470 Michael Stark.

Gestein sehwiirzlich, sehr feinkSrnig erseheinend, mit zahl- reichen Einsprenglingen yon A u ~ i t und O l i v i n bei hypokrystallin- his holokrystallin-porphyriseher Struktur.

A u g i t in 2 mm grolien Einsprenglingen, im Kern meist farblos, schwach br~iunlich, in der Hiille etwas intensiver br~iunlieh mit zahl- reichen GIas- und Magnetiteinschliissen. In manchen dieser Glas- einschltisse treten I I dem Pyroxen orientierte braune H o r n b I e n d e- f~serchen auf. Ftir die Hornblendebildung in solchen abgeschlossenen Glasritumen muliten ~thnliche Verh~iltnisse wirken wie bei der Rest- Erstarrung der Limburg'ite.

Die tibrigen krystallographischen Eigenschaften des Augits sind gleich dem Augit b bei G. 22. Griiner Kernpyroxen mangelt diesem Gestein, dagegen kommt, freilieh recht seiten und nur in spurenhafter Zackenentwieklung, ein Alkalipyroxen vor: :~ e circa 20 o. :c = dunkel- griin, 7 - - gelbliehgrtin.

B e s t i m m u n g e n : Ein sehwach brKunlieher Schnitt sehr gut _1. i~ e T~ 43~ Na 440 , ~ 45 ~ - - D . d . D . ? > , J : 7 - -~ far ~z etwas tiber 0"027, fiir Na 0"027, ~ etwas unter 0'027. Der deutliehe braune Rand- pyroxen mit etwas hCiherer Doppelbrechung. Der vorangegangene Schnitt zeigte blau II. Ordnung mit Stieh ins Grtinlicbe~ die Rander ein dentliehes Blaugrtin II. Ordnung. - A.A. ,~ ~ u, eine Bestimmung mit etwas exzentrischer Achse liefel~c Na 100 5' yon der Mitte. M. u. A. a. d. gl. S. ?0 ~ 16' - - Na O - - u 0 ~ 4'. - - A B. p ,~ u. - - V(r~.5, ~ - - 27~/s ~ V(~o, 3.~) ---- 28~/~ ~ V(9.7, ~.6) - - 27"7 ~ V(~9.~, s-2) ~ 30a/~ ~ Bei diesem letzten Schnitte wandert die Aehse B in der deutlieh braun- lichen Hiille 2~/~ ~ gegen y des Kerns zu. - - ~ - - 1 " 6 9 0 . ~)

Oli v i n erscheint in manehmal mehrere Millimeter gro~len, gem zersprungenen, bisweilen noch vSllig frischen Krystallen~ opt. Char. (-I-), eher ( - - ) ; der griiliere Tell ist jedoch schon umgewandelt in Serpentin, das Mineral T, selten Delessit.

G r u n d m a s s e bestehend aus Augitmikrolithen, diese schwach sanduhrstruiert, Plagioklasleistchen,

1) Der Brechungsexponent f~r ~ wurde stets im Na-Licht nach der Immersions- methode bestimmt. Es wurden fast nur Schnitte mit im Gesichtsfeld austretender Achse verwendet, jedoch nur jene, welche die Achsenebene genau in der Symmet~i'eebene des Interferenzbildes erkennen ]leBen. Auf diese Weise wird ein gr~erer Fehler in der Bestimmung des Breehungsexponenten unm6glich gemacht, da obige Sclmitte die am besten kontrollierbaren sin& Die geeigneten Schnitte wurden aus dem Sehliff isoliert.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 471

J ~IP An 1 34 . . . . . . 600/0

a 1 ' 3 3 1 34 . . . . . . 58O/o

b 1' 31 e 33 . . . . . . 590/0

in geringem Malie die gleichen Umwandlungserscheinungen zeigend wie der Plagioklas des G. 22, selten Olivin, dagegen sehr viel Magnetit in gut ausgebildeten Kryst~illehen und Gruppen, etwa ~/3 der Menge Magnetit Titaneisen in zackigen, dtinnen Tiifelehen, die eine intensiv violettbraune Farbe zeigen, endlieh Apatit in KSrnern und N/tdel- chert und winzigen Biotitflitterchen. Zwischen den genannten Kompo- nenten tritt Analcim auf, ferner wohl aueh ehemaliges Glas schwaeh > Canadabalsam, mit winzigsten Sehiippehen eines neugebildeten Zer- setzungsproduktes yon etwa doppelt so hoher Doppelbrechung wie Plagioklas, endlich der gleiehe fragliche Zeolith wie im vorigen Ge- stein, wenig Chlorit und Delessit.

23 b. Ostlieh C. M o r o s i n ( i ) . . . [9, 8], wohl als Fortsetzung des vorigen Ganges, erhebt sieh eine ganz kleine Kuppe eines infolge Wegtransportes des weiehen Tertiiirmergels isolierten Ganges.

Das sehwarzliehe Gestein ist dem vorangegangenen strukturell ziemlieh gleieh. Aueh die Komponenten.

Augi t yon der Farbe 40 violettgrau t. Seh. d. 30 ~,.. - - ey (~>~) an einem braunlichen Zwilling ziemlieh gut • ~ 45 ~ ein ~thnlieher sanduhrstruierter Krystall 421/,. 0 fiir 111, 471/20 fiir 100. Diese etwas br~iunliche Anwachspyramide > liehtbrechend als die farblose vorige. Ein dritter Sehnitt lieferte c y (.~>p) p 443/4 ~ Na45 ~ ,J 451/2 ~ - - D.d.D. p > o . - - A. A. p = o . - - A.B. p ) ~ .

Ol iv in ist hier vSllig umgewandelt in Chlorit, 0 :~ und jenes 0~., das zweiachsig ist. Es hat einen Achsenwinkel wenig unter 900 (+) , die Achsenebene ..L zur Bliitterrichtung, ~. = Canada- balsam < 7-

Zum Unterschiede vom vorangegangenen Gestein finder sieh der eine oder andere his 1~2ram ~'o]3e r h o m b i s c h e P y r o x e n (Hypersthen) umgeben allseits yon einem Rand monoklinen Pyroxens in II Verwaehsung. Dieser Rand ist aulierordentlich stark mit Glas durchsetzt, das umgewandelt ist in Prodakte, die denen gleichen,

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472 Michael Stark.

welehe sp~iter bei den Ophitbasalten zur Sprache kommen. Auch Olivin dtirfte vertreten gewesen sein. 1) Um den Augitring folgt in der Regel eine schmale Plagioklasmikrolithenzone. Der rhombische Pyroxen zeigt im Gegensatz zum Olivin kaum Spuren yon Zersetzung. - - Ein Augitmikrolithenkranz deutet auf Resorption anderer Minerale.

Die G r u n d m a s s e gleicht der des vorigen G. Plagioklasleistchen kaum mehr als 1/5 n ~ m breit: .L MP 31--34 ~ also 57~ An. Die violettbraunen Titaneisentafelchen erreichen bisweilen eine GrSge yon 1/2 m m und sind an Menge = Magnetit. Beide Komponenten er- seheinen bier auch in zieflichen Skeletten. Manche Analcimpartien sind bis 1/2 mm grof3 uud zeigen dann Felderteiluug. Die Plagioklas- kerne sind oft f~irmlich zerfressen dutch Zeolithneubildung und delessitisehe und limonitische Produkte.

A u s s eh e i dun gs fo lge : Rhombischer Pyroxen, ziemlich gleieh- zeitig Erze und Olivin, etwas sp~iter, aber noch bei lang andauernder Olivinbildung Augit und Apatit, dem ziemlich sp~t Plagioklas folgte. Olivin erscheint auch bier wie bei den vorigen Gesteinen in der Gruadmasse.

Dug die drei vorgenannten Gesteine so reichlich Zeolithbildung zeigen und somit einigermagen :~hnlichkeit aufweiseu mit den Ge- steinen der atlantischen Sippe, die durch Zeolithreichtum gekenn- zeiehnet ist, kann einerseits den Grund haben in seinem durch die reichliche Olivinbildung bewiesenen basischen Charakter - - die Euga- neengesteine weichen ja iibrigens etwas vonder Linie der pacifischen Gesteine gegen jene der atlantisehen ab - - , es w~ire aber andrerseits auch nicht ausgeschlossen, dag Quell- und Fumarolenbildung hierbei eine Rolle gespielt haben, veranlal3t durch die sp~iteren Trachyt- eruptionen and Intrusionem die in unmittelbarster N~ihe in sp~iterer Zeit erfolgten.

3 b. Basal te mt t reichlichem Augit und OHvin.

Grupp ench ar ak t er is t ik.

Es erscheint nut eine Art yon A u g i t als Einsprengling. Olivin tritt entweder als Einsprengling (Untergruppe 3 b ~) oder nur - - abet

1) A.uch yon E s p e d a r o im Vicentinischen sind solche Enstatite? in O1/vin- knollen bekannt geworden, die eine AuflSsung in Augit und Olivin am Rand und

an den Spriingen zeig~en.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 473

reichlieh - - in der Grundmasse auf (Untergruppe 3 b ~). Die P lag io- k l a se bleiben in der Regel auf die Grundmasse besehrKnkt.

Die Gesteine zeigen geringe Verbreitung, sind aber ehemiseh nahe verwandt mit den folgenden zwei Basaltgruppen.

Untergruppe 8 b ~. Basalte mit Einsprenglingen yon Aug i t und Olivin.

E i n z e l v o r k o m m n i s .

24. NSrdlich V a l n o g a r e d o C. P ie (Ve)ndevo le . . . [0~--5] trifft man ein Gesteinsvorkommen, offenbar einem Gang zugeh~rig, an. Das sehr feinkSrnig erscheinendo weifigraue Gestein mit zahlreichen stecknadelkopfgrol3en Carbonatmandeln enth~lt bei hypokrystallin-por- phyriseher Struktur zahlreiehe Einsprenglinge yon Ol iv in und Augi t .

Augi t in bis 1 mm groi~en, etwas korrodierten, sehwaeh brKun- lichen~ fast einschlugfreien Krystallen ist etwas zonar struiert und yore Aussehen der Augite der Gesteine der folgenden Gruppe.

Ol iv in war in bis 1 mm grogen, gut begrenzten, selten auch etwas korrodierten Formen vorhanden, ist jetzt aber ersetzt dutch Reste yon Delessitb~indehen~ vornehmlieh aber Carbonat. Auch das eine oder das andere ErzkSrnehen tritt als Einsprengling auf.

Die G r u n d m a s s e besteht aus wenige 0"01 mm breiten Pla- giok]asleistehen _1_ MP 32~ 34, 35 . . . 58 - -63% An im Kern, An- desin in der HElle (Zonarstruktur allmKhlich verlaufend), ebensogro~en Auffitn~idelehen, Otivin, zersetzt in ~hnIicher Weise wie die Ein- sprenglinge, Magnetit und gleiehviel Titaneisenkrysfiillehen, bisweilen Gruppen bis ~/, mm grog, beides auch in sehr zierlichen moos~hnlichen Skeletten, endlich Apatit in K~mmen und N~idelchen. Ferner sind braune stark pleochroitische Homblenden~tdelchen in geringer Zahl vorhanden, e ~f nahe 10 ~

Ehemaliges spKrliches Glas ist ersetzt dureh Carbonat oder spKrliehen Delessit, auch durch limonitisehe Substanzen. Zu letzterer sind aueh manche MagnetitkSrnehen umgewandelt, so daft einige Male der Verdaeht anwesendcn Perowskits erregt wurde. Die iibliche mikroehemische Priifung darauf ergab ein negatives Resultat.

Das Gestein stellt einen gut eharakterisierten Typus dar (01ivin, Augit, Erze als Einsprenglinge, viel Plagioklas in der Grundmasse), ist chemisch wohl gleich den Gesteinen der Untergruppe 3 b ~, strukturell hingegen davon verschieden.

Mineralog. und petrogr. Mitt. XXVII. 1909. (Michael Stark.) ~

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474 Michael Stark.

U n t e r g r u p p e 3 b ~.

Gesteine mit Einsprenglingen yon A u g i t and reichlichem O l i v i a (letzterer jedoch nur in der Grundmasse).

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

25. Stidlich Val le S. G i o r g i o di s o t t o Kote (2)5 . . . [ - -11, - -7] ~) an (westlich) der Strafe setzt in Kreide ein etwa 1/2 m m~ichtiger Gang auf.

Schwarzes, wenn verwittert graubriiunliches Gestein mit zahl- reichen kleinen Einsprenglingen yon Augit und Olivin bei hypo- krystallinporphyrischer Struktur.

Augi t . Wohl ausgebildete Krystalle, gem glomeroporphyrisch gehiiuft, bis I/2 mm groLI, yon der gewShnlichen Ffiichenausbildung, (100) mit etwas kleinerer Zentraldistanz als (110), (010); in der Richtung der c-Achse 3- -4mal so lang als breit, mit Einschliissen yon Magnetit und Glas~ yon der Farbe 41 purpurgrau s. Scb. d. 33 7-. - - Bestimmungen: Ein s~nduhrstruiertes Individuum lieferte 2_ flir i l l c 7 ( ~ p ) ? 46~/+, Na 46~/2~ ,J 46-+/3 ~ fiir 100~ 529/lO ~ b~a 53~/~ ~ ~ 55 ~ i l l schwach bfiiunlich ( lichtbrechend als 100, das intensiver get~rbt ist. - - D. d. D. fiir beide ? ~ ,~. Ein Mikrolith ohnc deutliche Sanduhrstruktur c 7 48~ - - A. A. ? - - ~. - - A. B. ? ) ,J. - - V(e.9, 6.s)--235/~ ~ V(1+.5, 7.s)--26 ~ An sanduhrstruierten Schnitten liegt A. A. ftir 111 . . . 2~/~ ~ naher an y als fiir 010.

O l iv in in bis ~/.+ mm grolien, yon den gewShnlichen Fliichen scharf begrenzten, einschluLireichen, jedoch ganz pseudomorphosierten Formen, die ehemals nach Streifung und Spaltung wohl Iddingsit waren, jetzt limonitische Masse sind, zum Tell schon verdritngt durch Carbonat. Ein Augitmikrolithenhaufen deutet auf Quarzresorption.

aus bis ~/~o mm breiten Plagioklas- G r u n d m a s s e bestehend leistchen,

MP Kern An Rand An

t l ;;6 60% - - - - a l l ' 33 - - -- - - b J l 33 58% 21 35%

(1 ' 3 2 - - 2 0 - -

- - Zonarstruktur allm~hlich verlaufend, - -

t) Bei V. Zanolli 1. c. ist ein Gestein aus dieser Gegend beschrieben, mit diesem (nahe dem Kalkofen siidlich obigen Punktes) kaum identisch ist.

das

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Geologisch.petrographische Aufnahme der Euganeen. 475

gleich groiien Augitmikrolithen, einige 0"01ram breiten Magnetitkrystiill- cben, weir wenigel" Titaneisen, ziemlich viel Apatitniideleben, ganz selten winzigen Biotitflimmern. In den Gemeng'teilzwiekeln sitzen limo- nitiscbe Produkte, hervorgegangen aus ehemaligem Glas, welehe auch einig'e wenig'e Carbonatmandeln umziehen.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Erze, Olivin, Apatit ziemlich gleieh- zeitig, wenig sp~iter Augit, dem sich ziemlich spiit Plagioklas an- schloii, nachdem Olivin zu krystallisieren bereits aufgehSrt hatte, zuletzt Biotit.

26. NordCistlich Cinto C. V i ( g n ) a l o n . . . [0, --6] liegt tiber basisehem Broekentuff ein sehr kleiner Deekenrest.

Graues Gestein mit zahlreichen yon Calcit erfUllten Poren, die jedoch selten Hanfkorngr~13e erreichen, yon hypokrystallin porphyri- scher Struktur ohne eigentliche grSl~erc Einsprenglinge. Das Gestein steht nahe dell Augititen.

A u g i t in zahh'eichen bis 1/2 mm langen, aber sehr schmalen Leist- ehen, gern rosettig" angeordnet, yon br~iunlicher Farbe, sanduhrstruiert, ey(~>p) 430 ftir i11. 520 f'tir 100. - - V(103. 0)--26"3 ~

Olivi n in zahlreiehen scharf begrenzten, gew(ihnlichen Formen bis a/~ mm grol3, jedoeh vSllig zersetzt in delessitisehe, limonitische und Carbonatmassen.

P l a g i o k l a s l e i s t c h e n wenige 0"01ram breit: I M P 3 5 ~ 63% An-Gehalt, 3 6 ~ 65% An. Dahin fiihrt aueh das Maximum der symmetrisch ausliischenden Albitlamellen. Magne t i t erscbeint in winzigsten, zahllosen Krysfiillchen. Titaneisen fehlt fast v~illig, auch Apatit ist nur sparlieh. Wenig farbloses Glas ist noch erhalten oder aggregatpolarisierend und mit Carbonat durchzogen. Ein kSrneliges Qualzaggregat ist mit einem Augitmikrolithenfilz umzogen.

27 a) NSrdlich Boceon Kote ( 4 0 ) . . . [0, - - 8] (A. a. d. R. K.) liegt auf basischem Broekentuff ein ziemlieh ansehnlicher Deckenrest.

Das schwarzgraue Gestein enth~ilt zahlreiehe erbsengrolie Hohl- riiume, bedeckt mit griinen, erdigen Produkten, den einen oder anderen griif3eren Augi t- oder Plagioklaseinsprengling, sehr viel Olivin, jedoeh nm" in der Grundmasse.

Augi t in bin 11/: mm grol~en, stark korrodierten, innen einschlug- freien Krystallen, au~en mit einer yon Magnetit und Glaseinschliissen stark durchsetzten Zone, ohne krystallographische Begrenzung, yon der

32*

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476 Michael Stark.

Farbe 34 orangegrau r, Seh. d. 32[~., bei sehr geringem Pleochroismus (:r etwas mehr rStlieh) yon denselben Eigensehaften wie die Grund- massepyroxene. V(ls.~, 14.7)-- 271/3 ~ .~lterer P l a g i o k l a s yon gleicher Zusammensetzuug wie der der Grundmasse ist zu einem 1 mm grofien Aggregat versammelt, durehsetzt yon viel Glas und Erzeinschliissen.

G r u n d m a s s e bestehend aus zahlreichen, selten mehr als 1/10 m m haltenden, seharf yon den gewshnlicheh Fl~iehen begrenzten Olivia- pseudomorphosen, die vSUig oder am Rande bestehen aus dem Min6ral rouge, das aber auch schon vielfach in limonifische Masse zersetzt ist, im Kern erseheint oft Delessit, mauehmal auch eine ein- fach bis schwach doppelbrechende farblose Substanz mit n wenig Canadabalsam, ferner aus his ~Ao mm breiten zahllosen Plagioklas- leistehen,

1 MP An I1 ~I Kern An Rand An

i I 301/.., 580/0 a - - 25 67% + 4 22% a | �9 1' 34 q b - - 22 620/0 - - 5 360/0 [ 1 34 590/0 . . . . .

b / 1 ' 32 . . . . . . - - Zonarstruktur allm~hlieh v e r l a u f e n d -

welters aus Pyroxen in kurzen Krystallen oder KSrnern, zahlreiehen Magnetitkryst'~llehen wenige 0"0l mm .grog und ungef'~hr gleieh viel Titaneisen in borkenk~fergang~hnliehen Bildungen bis zu kleinsten Sehtippehen, endlieh Apatit in Nadeln und K~mmen. Ehemaliges Glas in den Komponentenzwickeln, die RKnder der grS~eren Poren, die kleinen Poren zur G~nze, sind erfiillt mit einem apfelgrtinen, seltener infolge limonitischen Saftes braunen Produkte: n > Canada- balsam, szhwaehe plagioklasgleiche Doppelbreehung, meist jedoeh tiber- aus feinsehuppig bis faserig, dann aggregatpolarisierend, in der Faser- riehtung y (Glauconit?). Augerdem erscheinen noeh in der Grund- masse limonitisehe H~iute, sehr selten an den W~inden der Hohl- r~iume Hyalithhitutchen.

27b) N~irdlich Boccon C. Ba( l ) le r ina (die stidliche) am Weg linkes Bachufer liegt sin grog- und kleinblasiges graues Gestein, offenbar eines Ganges vor, das mit dem eben besprochenen iden- tisch ist.

Aug i t bis 3 mm grolie wenige Individuen in jeder Beziehung -- G. a. Ein Zwilling nut angeniihert 3_ ~ lies beide Individuen gleich- zeitig auslSschen, auch die Behandlung mit dem Federowschen Tisch

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 477

ergab c ~" (~ D ~) 45 o. D. d. D. r ~ ,~. - - A. A. ~ ~ t~. -- An einem etwas 29~z.~ ~ - - ~ = 1"693. grauen Schnitt V(lo.s, 14.3)= �9 ,. �9

Der eine oder andere bis 3 mm groge P l a g i o k l a s lieferte _t_ MP An K.D.Z. Kern

1 31 55% 1 121/2 1' 14 1' 29 2 20 - -

Hiille yon 2 innen 28, ganz augen 16.

Der homogene Kern zeigt am Rande winzigste Korrosions- schliiuche, auf ihn folgt eine kaum 1/20 des Gesamtindividuums breite Htille, die basische Rekurrenz zeigt, sonst normale Zonenfolge. ?2bet diese Art Zonenfolge siehe noch spiiter bei den Hypersthenbasalten.

G r u n d m a s s e = der des G. a, nur die Komponenten etwas grii•er. Plagioklasleistchen bis 1/4 m m breit gaben

.J_ MP Kern An Rand An

a 35 620/0 21 350/0 [ 1 34 620/0 - - 37')/0

b ( 1' 351/2 - - 23 - -

1 32 570/0 - - - - c 1' 31 - - - - - -

- - Zonarstruktur vornehmlich am Rande e n t w i c k e l t - Olivin bisweilen in bis ~/. mm grogen Formen = denen des G. a,

im Kern anger Delessit sehon manchmal Carbonat. Das rote Mineral~), das hier wie in G. a in iihnlieher Farbe und Form auftrat wie in manchen Ust icagesteinen, war zum Studium durch die beginnende Umwandlung in Limonit erschwert: In beiden Fallen liegt ein tier rotbraun gefiirbtes Mineral, stellenweise noch deutlieh doppelbrechend~ vor; es ist homoax zum Olivin und scheint die Mittellinie "5 welehe einen sehr spitzen Winkel der optischen Aehsen halbiert, auf 001 austreten zu lassen. Da aber Olivinreste zur sieheren Deutung nicht mehr vorhanden waren, blieb eine einwandfreie optische Orientierung aus den Umrigformen allein etwas ungewig. Deswegen wurde an dem in R o s e n b u s c h s Gesteinslehre als Iddingsitbeispiel angegebenen roten Mineral des Basaltes yon L a n g e n s c h e i d in Nassau, das dort sehr breit und sehSn entwickelt ist and sich augerordentlich leicht im II und konvergenten Licht untersuchen liiiit, versucht, die Eigen- schaften zu ermitteln. (Der noeh frische Olivin dieses Basaltes ist fast

~) Siehe hieriiber bei H. W i eg e I, Zentralbl. f. Min. etc., 1907, pag. 372. Daselbst auch die iibrige Literatur.

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478 Michael Stark.

Forsterit, da Sehnitte 3_ zu einerAehse ( + ) eher ( + ) sind.) Allerdings folgte aus der Untersuchung, dal~ die optisehen Verh~tltnisse dieses Minerals andere seien als bei dem Euganeenbasalt. Die Beobaehtungen ergaben: Ein Sehnitt .1_ ,~ des Olivin zeigte zwisehen rotem 3[ineral

Fig. 9.

und Olivinsubstanz infolge gekreuzter Lage der Schwing'ungsrich- tungen 1) einen Kompensationsstreif~ ebenso ein Schnitt 3- "l des Olivin;

1) Gelegentlich der Bestimmang der SchwinguDgsrichtungen a and "f soil einer den geiibten Petrographea wohl als selbstverstttndlieh, wie aber aus mancheu Arbeiten der neueren Literatur ersichtlich ist, doch nicht allgemein bekanntea Erscheiaang Erw~hnung getan sein, mit Hilfe derer beispielsweise die Schwiagungsrichtun~en am sehr dunklen Mineral rouge der Usticabasalte bestimmt wurden, ferner an Prtt- paraten yon grol]er Dieke oder starker Doppelbrechung, dana. an intensiv absor- bierenden, eventuell stark anomale Interferenzfarben aufweisendeu Miaeralea , bei denen mit dem Gypskeil iiberbaupt eine sichere Kompensationsstellung aicht zu erreiehen ist. - - Beim roten Mineral des Langensch~ider Basalts geuiigt auch das Gypsblattcben rot I. Ordnung. - - Ganz analog d~r Best[mmung des Charakters der Mittel[inie im konvergenten Licht mit Hilfe des Gypskeiles beobaehtet man aach ein Wandern der Farbeustreifen im [[ Licht. Sind die gleiehartigen Schwisgungsrieh- tungen ira Keil und Priiparat gekreuzt, so wandern die Farbenstreifen der niedrig, ren Interferenzfarbea yon den diinneren RAndern des Pr~iparats gegen die Mitre (siehe Figur, die Pfeile deuten das Wandem der Farbenstreifen an bei der Verschiebung des Keils in tier gro~en Pfeilrichtung), sind sie li, umgekehrt. Natiir[ich lassen sich aueh in monochromatischem Licht die Bestimmungen vornehmen und oft sogar noch

besser als in wei~em Licht.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 479

dagegen fehlt er in einem Sehnitt _l_ :r Das rote (3 Zinnober 2. Ober- gang nach Orange Sch. d. 25 e.) Mineral dieses Basaltes ist nun aber nieht einheitlich, sondern vereinigt zwei Glieder (vielleicht ver- sehiedene Minerale) 0 ~ und 0 ~ e, die aber miteinander mischbar sein mtissed. Aueh verschiedener Wassergehalt oder eine verschiedene Oxydationsstufe des Fe kiinnte die Ursaehe der Versehiedenhei~ der optischen Orientierung sein. Die Verschiedenheit yon 0 ~ und O~ ergibt sich aus folgendem: An einem Sehnitt gut 1 ~ des Olivin ersehien die zu iiufierst gelegene Partie O ~ ~ dunkler rotbraun als die innere 0 ~. O~ e zeigte einen kleinen (zirka 30 ~ Aehsenwinkel um die Mittellinie :r die Achsenebene lag in der Ebene 010 des Olivin, das Mineral O~ hingegen zeigte um die Mittellinie :r einen grol~en Achsenwinkel~ zirka 70--80 o, die Achsenebene lag bei ibm aber .1_ zur Aehsenebene yon 0 ~ e, also in 100. Ein Schnitt 2_ :r des Olivin zeigte in O ~ e das Bild der optisehen Normale, in 0 ~ die sehr verwasehene Mittellinie ~'. Sehnitte zwisehen 010 und 001 ergeben in 0 ~ ~ ein Interferenzbild fast gleieh dem eines einaehsigen Krystalls mit symmetriseh das Gesichtsfeld teilender Barre, dagegen erseheint in O~ das Bild eider nieht sehr stark gekrUmmten Hyperbel. Ein Schnitt nahe _1_ y des Olivin lieferte fiir 0~-: das Bild einer sehr verschwommenen Mittellinie, far O ~ das Bild der optischen Normale. Mit diesen Befunden des konvergenten Liehtes harmonieren demnaeh jene, welche aus den Beobaehtungen im parallelen Liehte gewonnen wurden. Aus allem ergibt sich i~dr alas rote Mineral des Basalts L a n g e n s c h e i d

Olivin 0 ~ ~ 0

Y "c

Die flir das Mineral O~z angegebene Orientierang ist gleich der yon Miche l -L6vy fiir das Min6ral rouge angegebenen, doch fand M i c h e l - L 6 v y einen Achsenwinkel 2 V -- 700.1) Der Winkel der opti- schen Achsen um z ist dort also noch weiter gewachsen. Fiir dieses Mineral M i c h e l - L d v y s m~ge der Name O ~ gebraucht werden, jenem aber mit Achsenwinkeln zwischen 0 z und 0 ~ gebtihrt der Ausdruck 0 ~ ~.

~) Ob H. Wi egel (Zentralbl. f. Min. etc., 1907, Nr. 12, 372) das Mineral ~ i c h el- L~vys mit groflem Achsenwinkel vorgelegen, ist zweifelhaft.

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480 Michael Stark.

Noch weiter gewandert mtissen die Aehsen sein in dem grtin- gelben Mineral Beekes 1) und dem roten aus den Usticabasalten, da dort die Aehsenebene in 001 liegt, nur haben dolt auch die Ela- stizit~tsachsen ~ und "~ im Vergleich zu Olivin gewechselt. Wir h~tten also bei dem roten Mineral den se!tenen Fall der Wanderung jeder einzelnen optisehen Achse l~ngs dreier Seiten eines Kngeloktanten, eine Erseheinung, die in geringerem Mage bei isomorphen Misehungen des ~fferen beobaehtet wurde. Dag tier 1Dbergang yon 0 ~ und O~z ganz sukzessive erfolge, lieg sieh leicht naehweisen in der Dia~onal- stellung eines Sehnittes yon Olivin .1_ ~. Bei der Versehiebung des Praparates mit dem Parallelsehlittentisch yon 0 ~ zu O,~z sieht man ganz allm~hlieh die beiden Hyperbeln sieh niihern, sehliegen und darauf in der Riehtung normal zur friiheren auseinanderwandern. Vielleieht ergibt sieh noeh bei der weiteren Bearbeitung der ~ibrigen Euganeenbasalte die Gelegenheit, all die versehiedenen Umwandlungs- produkte des Olivin im Zusammenhange darzustellen. ~)

Auffi~llig sind in der Grundmasse unseres friiher besprochenen Eug'aneenbasaltes ehemalige Glaspartien in den Zwiekeln, welehe entweder noeh wenig ver~ndert, farblos bis sebwaeh grUnlieh sind, oder aber aggregatpolarisierend, oder endlieh nut am Rande die eben besproehene Besehaffenheit zeigen, in der i~Iitte des Gebildes abet sehwaeh griinlieh bis intensiv griin gef~.rbte (15 grasgriin m Seh. d. 35 ,~) Bl~ttehen yon delessit~hnlieher Besehaffenheit aufweisen, wobei die F:,irbung zonenweise in den Fasern auftritt, ohne dag dabei eine inderung der Doppelbreehung zu merken w:ire; ganz im Zentrum finder sieh dann wieder eine aggregatpolarisierende, stark zinnobergrUn gefiirbte Masse. Alle diese Produkte sind > lichtbreehend als Canada- balsam. Manche dieser ehemaligen Produkte sind durch Limonitsaft honiggelb gef~rbt. Manehe dunklere, sehlierige, aueh rundliehe Partien enthalten nur Plagioklas und Erze, ersteren in sehr diinnen langen Mikrolithen, letztere in grogen Skeletten. Die Erseheinung wird noch bei den Hypersthenbasalten zur Spraehe kommen.

Ausseheidungsfolge: Bei den letzten beiden Gesteinen hat offenbar die Krystallisation des Augit und Plagioklas fr~iher begonnen als jenr des Olivin.

1) D.M., XVI, 311, und XXlII, 487. I) Die sehr mannigfaltigen Umwandlungsprodukte des Olivin s. schon bei

Z i rko l , Basaltgesteine, Bonn 1870, pag. 63.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 481

28. SiidSstlich Zovon Kote 21(0 ) . . . [10,--5] trifft man in einem Graben schlecht aufgeschlossen ein Ganggestein in Terti~tr- mergeln an. Graues Gestein mit dem einen oder anderen Augitein- sprengling, selten auch Plagioklas, viel Olivin in der Grundmasse bei hypok~Tstallinporphyrischer Struktur.

P l ag iok l a s yon heterogener Art: Ein 1/._ cm grol~er Schnitt nahe II M--15 im klaren Kern . . . 49% An, +6 o in der g'lasreiehen

Hii l le . . . 29% An; der Krystall ist stark zersprungen, in den Spriingen sitzt jetzt Glas. Zu Labrador fiihrte auch eine Bestimmung vermittelst der Immersionsmethode an Exemplaren an dem Probesttick. Ein 2 mm grotier Krystall yon 01igoklas (nach der Lichtbrechung).

Fig. 10.

Augit in weni~en bis lmm grol3en farblosen Exemplaren~ stark korrodiert, im Kern arm, in der Htille reich an Einschltissen. V(5, 9-s) = 241/a ~ V(l~, s.s) - - 251/~. ~ - - ~ = 1"696.

Ferner erscheint im Gestein das eine oder andere Gebilde bis I mm grofi mit ehemaligem Fasermineral, das grollenteils limonitiseh geworden ist, auch delessitiseh; dam Faser-Bliittermineral diirfte H 7 sein und auf rhombischen Pyroxen hindeuten. Als fremdartiger Einsehlug erscheint ein aus I/1 o mm grofien pfiasterartigen QuarzkSrn- then gebildetes mehrere Mi1Iimeter grofies Affg'regat. Ein Porriein- kriinzehen am ehemaligen Quarz, der zu Glas aufgesehmolzen wurde, umringt daraus hervorgegangene Delessitsphiirolithe.

Die Grundmasse besteht aus zahlreiehen bis 1/lomm breiten Plagioklasleistehen / M P 33 im Kern 60% An, 10 in der Hiille

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482 Michael Stark.

27% An. Ein K.D.Z. 1 . . . 151/2, 1' . . . 15, 2 . . . 34 . . . 60~ An~), Augit in winzigen, wenige 0"01 m m breiten~ doch viel l~ingeren N~del- chen, ebenso gro~en Mag'netitkrystallen und Gruppen, viel weniger Titaneisenflitterchcn, ferner winzigen Apatitn:,idelchen. Olivin ist in dcr Grundmasse iu ziemlich viel KrystKllchen vorhanden gewesen~ wofi~r sprechen ebenm~il~ig begrenzte Delessitpseudomorphosen, gern erfiillt im Innern yon Carbonat. Glas war sehr wenig vorhanden und ist jetzt Delessit. Letzterer erfiillt manche grSgere ehemalige Hohl- r~iume und schwimmt in manchen F~illen als Sph~irokrystalle (s. d. Fig. 10, Vergr. 250real) mitten in Kalkmandeln, wie es aueh bei G. 15 beschrieben wurde. Am Rande dieser SphKrokrystalle oder B~nder bemerkt man nun Kr~inzchen eines Carbonats mit viel gr~l]eren Brechungsexponenten als Kalk (dieser in der Figur punktiert), n < Methylenjodid, nicht 15slich in kalter, unter Gasentwicklung in warmer Salzs~ure: Mag'nesit.

3c. Basalte mit Einsprenglingen yon viel Plagioklas~ Olivin und Augit .

G r u p p e n c h a r a k t e r i s t i k .

Chemisch dutch das entschiedene Vorwalten des P 1 a g io k 1 a s e s vor den anderen Gemengteilen yon der vorigen Gruppe verschieden, was sich dutch das Auftreten zahlreicher grofier Einsprengling'e yon Plagioklas, ziemlich vielen ebensolchen yon recht einheitlichem Aug i t und Ol iv in verr~it.

Am besten repriisentiert diese Gruppe das Gesteinsvorkomn~en 5stlich Cinto, welches in jeder Beziehung g'leiehartig- ist mit dem unverhiiltnismiil3ig frischeren aualysierten Gestein nSrdlich M. Veuda. ~

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

29. NordSstlich Este, Ca l aone Kote 1 2 ( ~ ) . . . [2, 1] tritt ein wenig auff~lliger G-aug yon geringer M~chtigkeit in basisehem Broekentutt auf.

Br~iunlich-graues Gestein mit zahlreichen Einsprengling'en yon P l a g i o k l a s (vereinzelte his 1 c m lang), viel weniger Aug i t und

1) Die An-Prozentbestimmung erfolgt nach einer yon B ec k e ~hnlich der yon M i c h e l - L e v y dargestellten Tabelle.

~) D. M., XXV, 328.

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Geologisch-petrographisehe Aufnahme der Euganeen. 483

noeh weniger Olivin bei hypokrystallinporphyrischer Struktur ohne deutlichen Hiatus zwischen diesen and der Grundmasse.

P l a g i o k l a s meist tafelig I M P Kern An Rand An

1 34 600/0 22 360/'0 a 1' 33a/2 - - 23 - -

1 3o,h 56% - - 32% b [ l ' 31 - - 17 - -

1 32 61~ - - - - e 1' 35 - - ~ - -

K.D.Z. Kern 1 . . . 1 7 , 1 ' . . . 1 6 , 2 . . . 3 3 , 59% AnHtille 1 ' . . . 9

28% An - - Zonarstruktur meist nur aufden ~tu]ersten Randbeschriinkt, der tibrige Plagioklas homogen. - -

Augi t in ziemlich vielen bis 1ram gro[~en briiunliehen~ manchmal aueh etwas grauen~ meist zersprungenen~ seltener ebenm~i~iig be- grenzten Krystallen, (100), (010), (110) im Gleichgewieht, in der c-Achse -- lang als breit, mit wenig Glas und Erz, aueh Plagioklas- und Apatiteinsehltissen. Bestimmungen: nur angeniihert _L~ e 7 (~>p)43 ~ - - D . d . D . ~ > ~ . - A.A. ~ ? . - - A . B . , : ~ . -- V(7.s, 4.5) --262/3 o. V(o, 7.1) -- 251/6 ~

Olivin nur in wenigen bis 3/4 mm grol~en limonitischen Pseudo- morphosen. In einer trat auch C h a l c e d o n auf (sehr kleiner Aehsen- winkel, (+ ) , :r in tier Faserrichtung, Doppelbr. 2real der des Plagioklases, n etwas > Canadabalsam). Am Rande des Chaleedons gegen das Gestein zu erseheinen winzigste pelzartige NKdelchen (?). Ein KSrnchen yon sehr schwacher Lichtbrechung (isotrop) ist wohl Opal.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Plagioklas und Apatit scheinen die Krystallisation begonnen zu haben, erst dann folgten die tibrigen Komponenten, wobei alles gleiehzeitig krystallisierte, Olivin sogar bis in die Grundmasse hinein.

3On) Ostlich Cinto Eug(a )neo . . [0, --6] an der Stral~e durch- setzt ein etwa ~/'~m breiter Gang die Tertiiirmergel.

Das graue Gestein ist stark verwittert mit wenig kleinen Hohl- V, iumen, yon hypokrystallinporphyrischer Struktur~ ohne deutlichen Hiatus zwisehen Grundmasse und Einsprenglingen. Als solehe treten auf sehr zahlreich P lag iok las , ziemlich viel Augi t and Olivin, ferner Magnet i t .

Page 86: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

484 Michael Stark.

P l a g i o k l a s bis 3ram messende Tafeln oder Leisten. K.D.Z. 1 1' 2 2' An

23 2"3 371/~. - - 73% Kern a 13 13 26 - - 46~ Rand b 17 13 39 32 63% Kern c 5 1 22 18 56% Kern

Zonarstruktur sich auf den ganzen Krystall erstreckend, jedoch vor- nehmlieh entwickelt am ~iutleren Rand.

A u g i t in violettbr~tunlichen bis l u~m gro~ien, seltener etwas lichteren, schwach grtinlichen, aueh fieekigen Krystallen yon der Be- grenzung wie im vorigen Gestein, ziemlich einschlulifrei, au~en jedoeh wie die Plagioklase solche enthaltend. Pleochroismus schwach, :r grtin- liehbrann, ,~ braun. - - A. A. ~ ? . - - A. B. ? ~ . - - V(19,,.~) = 281/2 ~

O l i v i n in bis 2 mm grogen Formen, gern yon unregelm~iiiiger, manchmal abet auch sicher deutbarer Umgrenznng, pseudomorphosiert in Delessit (bl~ittrige, radialstrahlige Aggregate, Absorption ":~:,. , :r gelblichgriin, ~'hechtgriin, 1- bis schwaeh L2aehsig, (--), ": in der Litngsriehtung, ~. and y ~ Canadabalsam).

M ag n e t i t in Krystallen oder Gruppen his zu 1 ~ m grog. Die Gr u n d m a s s e enthalt viele Plagioklasleistchen,

_]_ MP Kern An Rand An

I1 28 52% 12 2 8 0 a 1' 28 - - - - - - b ! 1 25 470/0 - - - -

t 1 ~ 28 - - - - - - 1 25 42o/o - - - -

e 1' 25 - - ~ - -

- - Zonarstruktur, wenn vorhanden, iiber den ganzen Kusta l l hinlaufend - -

Augit in kurzen KrystaUen und KSrnern = dem der Einspreng- linge, Magnetitkrystiillchen, etwa x/a hiervon zarte Tafeln yon Titan- eisen, endlich ziemlich viel Apatitniidelchen.

Sonst ist sehr viel Delessit vorhanden (an Stelle ehemaligen Glases)----dem in den Olivineinsprenglingen.

A u s s e h e i d u n g s f o l g e . Die Komponenten begannen ziemlich gleichzeitig ihre Krystallisation. Olivin scheint in der Grundmasse nieht mehr vertreten zu sein.

Page 87: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 4 8 5

30 b) 0stlieh C i n t o E u g ( a n ) e o . . . [ 0 , - -3 ] findet sieh an- stehend die offenbare Gangfortsetzung des vorigen Gesteins.

Das Gestein und seine Komponenten unterseheiden sich in nichts Wesentliehem yore vorigen.

P l a g i o k l a s K . D . Z . 1 1' 2 2' An 32 28"5 211/~ 18 570/0 Kern

- - - - bis 0 gehend 22% Rand _l_ M P 32 33 - - - - 58~ Kern

- - 18 - - - - 320/0 Rand Zonarstruktur wie bei G.a .

A u g i t - - dem des Gesteins a. Die O l iv in pseudomorphosen bestehen hier fast nur aus Carbonat ;

dieses ist bisweilen gestreift, was ehemaliges Fasermineral andeutet. Einzelne Carbonatfelder sind durch limonitische H~ute und Delessit, dessen Bliittehen I auf den Feldern (Spriingen) stehen, noch getrennt.

M a g n e t i t -- G. a. G r u n d m a s s e plagioklase

A_MP 29 54% An im Kern 21 35% , am Rand.

Der aus ehemaligem Glas hervorgegangene oder auch in Blasen- riiumen gebildete Delessit ist grof.lenteils verdriingt dutch Carbonat.

30 c) Nordiistlieh C i n t o C. V i g n a 1 o ( n ) . . . [0, --2] am Weg neben (n(irdlieh) dem Grahen ist auf kurze Strecke ein schmaler Gang entblSitt.

Sein Gestein ist den vorigen beiden gleich, derart, dail man die 3 Gesteinsvorkommnisse als einer einzigen Gangspalte angehSrig erkliiren muir.

P l a g i o k l a s i M P

1 a 1' 1

b 1'

e

Kern An Rand An

30 580/0 - - - - 34 - - - - - - 36 650/0 - - - - 36 - - - - - - 31 560/0 19 330/o 81 580/0 98 440/0

2 ' . . . 18 600/0 An. K . D . Z . 1 . . . 3 5 , 1 ' . . . 3 4 , 2 . . . 1 6 , - - Zonarstruktur allmiihlieh sich entwiekelnd, manchmal fehlend, in

der HUlle bisweilen basische Rekurrenz

Page 88: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

486 Michael Stark.

A u g i t - - dem in G. a und b (c 7 46 ~ bei einem anderen Schnitt 47 ~ A. B. 0 ) u ) , zeigt aber stellenweise Umwandlung in ein deles- sitisches Produkt, nebst winzigsten, stark lichtbrechenden, meist l~inglichen, scheinbar farblosen KSrnchen, ob Pistaeit oder ein Titan- mineral, (?) infolge der augerordentliehen Kleinheit; diese Produkte sind aber groilenteils schon verdriingt durch Carbonat. Im Gegen- satz zum Augit ist der Plagioklas frisch; tiber dieses eigenttimliche VerhNtnis, das ebensooft auch umgekehrt ist~ wird noch sp~iter ge- sprochen werden.

O l i v i n und M a g n e t i t - - G . b . G r u n d m a s s e - - G . b , doch hat hier noeh mehr das Carbonat

die delessitisehen Produkte verdriingt. P l a g i o k l a s l e i s t e h e n

_l._ MP Kern An Rand An

1 25 450/0 - - - - a 1' 26 - - - - - - b] 1 32 580/0 - - - -

/ l ' 31 - - - - - - e 28 52~ 13 290/0

- -Zonars t ruk tu r , wenn vorhanden, allmiihlich sich entwickelnd - - . Wenige Mandeln lassen in dem sie erfiillenden Carbonat noch

radialstrahlige limonitische Reste erkennen, ehemalige Delessit- hiiufchen.

31. Siid0stlich C o r t e l a F ( o ) n t a n a M u r a . . . [ 0 , - - 4 ] steht an der Stral~e ein - - allem Anschein nach ziemlich m~ichtiger - - Gang an, dessen Gestein aber schon fast vSllig zersetzt ist~ so dag es mit den Fingern zerbrSckelt werden kann.

Das graue Gestein enthiflt ziemlich viele, mehrere Millimeter gro~e Einsprenglinge yon P l a g i o k l a s , meist zersetzt. An frischem wurde bestimmt: Lichtbrechung stark ~ Canadabalsam, opt. Charakter ( + ) , daher Labrador. In derselben Zahl and GrS~e erscheint auch ein deutlich braun gefarbter A u g i t V (a, 1.7) : 27 ~ Wenige limonitiseh- delessitische Haufen deuten auf O 1 i v i n. M a g n e t i t in Gruppen and Krystallen bis 1A ,,m. G r u n d m a s s e vorwiegend bestehend aus wenige 0"01 ,m,m breiten Plagioklasleistchen (Rand - - Oligoklas), weit weniger Augit-KSrnern und -Krystallen, ziemlieh viel Magnetit, viel weniger Titaneisen, beides auch in Skeletten~ endlich oft ziem- lich dicken Apatitsiiulchen. Ehemaliges spiirliches Glas and der

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 487

grSl~te Teil der Plagioklaskerne ist umgewandelt in delessitiseh- erdig-limonitische Massen.

An.hang. 32. Den vorigen Gesteinsvorkommen sicher gleich ist eines aus

dem nSrdliehen Gebietsanteil der Euganeen, das sich nur dadurch unterseheidet yon den eben besproehenen Vorkommen, da[~ infolge starker Korrosion der Grol~teil der Plagioklt~seinsprenglinge aufge- sehmolzen wurde, so dal~ nur einige wenige stark korrodierte Pla- gioklase tibrig geblieben sind. Das Gestein findet sich als schmaler Gang stidSstlieh Zovon Cots 21(0) . . . [10, - - 3] und ist interessant wegen des Gehaltes einer Meage ~[odifikationen yon Si 0._,; es ist grauschwarz: durchsetzt yon mehreren Millimeter grol~en Mandeln, enthi~lt ziemlich viel Einsprenglinge yon Augi t , zahlreiche yon Ol iv ia und wenige yon Plagioklas.

Der fast farblose Augi t mit schlechter krystallographischer Be- grenzung - - ist er gut ausgebildet, dann (100), ( t l 0 )und (010)im Gleichgewicht, die e-Achse wenig verliing'ert - - ist meist korrodiert und erscheint in bis mehrere Millimeter grol3en Individaen, im Kern klar, in der Hiille mit zahlreichen Einschlfissen, sehwach zonar struiert. Die einzelnen Zonen unterscheiden sieh abel" ein wenig in ihrer Substanz, da man an einem Schnitt mit der Achse B ira Inter- ferenzbild nachweisen kann, daft diese nut eine sehr geringe pen- delnde Versebiebung' in den einzelnen Zonen erleidet, c T ( ~ p) 45 ~ - - D. d. D. ,~ ,~ . - - A. A. , ~ ? . - - h. B. ?~u. - - V(~.~, s.7) -- 26~/~ ~

P l a g i o k l a s in wenigen, mehrere Millimeter" grol~en gerundeten Individuen 3- MP 1 . . . 32~/:, 1' . . . 331/~ ira Kern . . . 59% An, ein anderer Schnitt gut 3_ M, aber nicht sehr gut _[_ P . . . 1 . . . 27, 1 ' . . . 29 im Kern, 1 . . . 32 in der Hiille, 1 . . . 14 am Rand: Zonar- stl'uktur im Kern fehlend, in der sehr schmalen Hiille im Innenrand basiseher als der Kern, dann normal verlaufend gegen den ~iul~eren Rand zu.

Ol iv ia war in bis 1ram grol~en gut begrenzten Krystallen vorhanden, doch restieren jetzt blol~ noch Pseudomorphosen, bestehend aus Delessit, Carbonat und SiO,-Mineralen. Auch r h o m b i s e h e r P y r o x e n his 1ram grol~ war vorhanden, gewShnlieh in der N~the der alten Plagioklase; iibrig davon ist nur restweise H 7. Aueh Erz- kt i rner his 1ram groil treten auf and das eine oder andere sehon makroskopisch sichtbare A p a t i t k o r n .

Page 90: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

488 Michael Stark.

Die sehr feldspatreiche Grundmasse besteht aus bis 1/,ram breiten Plagioklasleistchen: K. D.Z. 1 1' 2 2' An

17 18 321/3 341/~ Kern 59% a _ '24 - - - - FIiille 73%

12 ~ - - Rand 45% b 1.9 151/. 36 33 Kern 600/o

.j_ MP Kern An Rand An

J 1 35~/2 62% 15 30% a} 1' 34

gut auskrystallisierten Augitn~idelchen, Magnetitkrystiillchen und viel weniger Titaneisenbl~ittchen, wenige 001 mm groil, beides aueh in

Fig. 11.

winzigsten Skeletten, ferner sehr zarten Apatitniidelchen. Glas war ehedem nicht viel vorhanden und ist jetzt zum Teil yon Carbonat verdr~ingt, zum Teil in Delessit umgewandelt oder Si 02-Minerale. Von diesen kommen vor im Glas und besonders gem am Rand der Mandeln sehon mit Obj. 3 gut siehtbare T r i d y m i t b l i i t t e h e n , ferner ziemlich viel griinlich-gelblicher Opal , aber auch Fiyali th in zapfenf'drmigen, gewundenen Gebilden fast am Grunde aller Man- deln, bisweilen diese ganz erftillend, manchmal yon Carbonat ver- driingt werdend und dann nur in Sehntiren restierend (s. hierzu die Figur - - Vergr. 200, - - welche zwei Sttieke yon Riindern yon Carbonatmandeln darstellt), endlieh in Mandeln noch folgende

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Etlganeen. 489

farblose - - nach der Priifung in Salzsiture - - Si O.,-Minerale: In einer Mandel sitzt auf delessitischem Grand ein Opalband, auf diesem radiatfaserige Aggregate n C Canadabalsam, 7Liingsriehtung, Doppelbrechung etwa feldspatgleich, daher: L u s s a t i t ; fiber der Lussatitzone folgt eine fast isotrope Faserzone~ mit ,f in der Liings- richtung der Fasern, viel sfiirker liehtbreehend als der Lussatit, doch noeh etwas schw}icher als Canadabalsam . . . ? . . . . . ~ auf die Zone . . . ? . . . folgt ein bliittrig-faseriges Aggregat, den ganzen tibrigen Teil der Mandel erftillend: Doppelbrechung etwa halb so gro[~ wie die des Plagioklas, daher P s e u d o e h a l e e d o n . Eine andere Mandel liitit iiber einer Opal- und Hyalithzone ein Cha leedonband , dariiber Quarz erkennen. Wieder eine andere Mandel ist ganz erftillt yon Chalcedon oder Opal. Carbonat tritt manehmal in den Si O,-Mandeln anf, manehe Mandeln erfiillt es ganz.

3 d. Basalte mit Einsprenglingen yon farblosem mad griinem Augit.

G r u p p e n c h a r a k t e r i s t i k .

Die folgende Grnppe yon Gesteinen enth}ilt stets einen mehr weniger intensiv grtin gefiirbten Augit~ manchmal spiirlieh, manch- real recht zahlreich neben einem f a r b l o s e n bis sehwach grau oder briiunlich gef'~irbten zweiten Augi t . Die Gruppe geht in manehe limburgitisehe und augititisehe Basalte iiber (siehe bes. G. 8, 9); eine sehal~'e Grenze liitit sieh nattirlich nicht ziehen; als trennendes Mo- ment wurde die reichlichere Ausbildung yon Feldspat angenommen. Doch tritt dieser als Einsprengling entweder gar nicht oder nur in vereinzelten Exemplaren: 5fters nut als Fremdling anti Dutch Olivin- entwicklung in der Grundmasse, seltener als sp}irlieher Einsprengling wird der ~bergang zu den 3 vorangegangenen Gruppen vermittelt: die Analeimite unterseheiden sich durch die h~ichst intensive Ausbildung yon grol~en Olivineinsprenglingen, der Gruppe b fehlt der zweierlei Augit~ starke Olivinbildung in der Grundmasse ist dort die Regel, die Gruppe c endlich unterscheidet sich durch den enormen Feld- spatgehalt. Sowohl die Gruppe c als die eben behandelte leitet direkt zu gewissen Andesittypen fiber. Reeht hiiufig treten in den Gesteinen dieser Gruppe Reste yon resorbierten H o r n b l e n d e n auf, diese sind dann des 5fteren der Ausgangspunkt fiir die Olivinbildung in der Grundmasse. Dureh gelegentlichen, spiirlichen Eintritt yon r h o m- b i s c h e m P y r o x e n leitet diese Gruppe auch zu den Hypersthen-

Mineralog. und petrogr. Mitt. XXVII. 1908. (Michael Stark). 33

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490 Michael Stark.

basalten fiber. Unter allen basischen Gesteinen der Eug'aneen hat diese Grnppe weitaus die grSflte Fllichenverbreitung. Sehr viele der Einzelvorkommnisse gehSren sicher einem einzigen Eruptionsakt, etwa einer Deeke an.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

33. NSrdlieh Este C. S e r r a ( g ) l i o . . [0,--4] am Weg steh: im Terti~ir nur auf kurze Streeke aufgeschlossen ein Gang an.

Das graubraune Gestein, durehzogen yon grogen Blasen, deren Wiinde Delessith~iufehenbekleidung zeigen, enth~ilt zahlreiehe Ein- sprenglinge yon Augi t und den einen oder anderen yon P l a g i o - k l a s bei hyl)okrystallinporphyriseher Struktur.

Augi t . a) D u n k e l g r i i n e r P y r o x e n (:,. 13 grasgriin m, ,$12 gelbgriin n, 7 11 gelbgrtin p, Sch. d. 60 I~.) his I J~tm grog, racist ohne regelm/~liiige Begrenzung, in der c-Achse etwas verliingert, gern kor- rodiert, wobei Magnetit als Neubildungsprodukt erscheint, oft mit einer Umrandung des b) Augi t , weleher f a rb los bis s c h w a c h g r a u ist, meist unter i mm groge Krystalle bildet, stets mehr Einschltisse ent- h~ilt als der griine, zersprungen oder ebenm~igig begrenzt ist, dann die Fliiehen der Vertikalprismenzone im Gleichgewichte, in der c-Achse die L~inge -- tier Breite. Manchmal beobachtet man in der Richtung der e-Achse feinste Linien, wohl yon rhombischem Pyroxen. Dag dies wahrscheinlich ist, deuten noch manehe limonitische, bliittrige Pro- dukte an, die den Kern mancher farblosen monokl. Pyroxene ein- nehmen. - - Bestimmungen: Ftir den grtinen Pyroxen c T (~>~) = 52 ~ - - D. d. D. ,~>~. - - V(~s, ~..o) ----- 39t/6 ~ Ftir den hellen Pyroxen ey(~>~) = 45 o an einigen Schnitten nahe .1_ ~, an einem solehen mit (rhombiseher Pyroxen ?) Linien 420 - - A. B. ? ~u. - - V(~, s.r) -- 26x/3 ~ - - ,~ flit a - - 1 "695.

P lag iok las~ der eine oder andere bis ~/~ mm grofie, stark korro- dierte, mit zahlreiehen stitbchenf~jrmigen~ auch kugeligen, opaken und glasigen Einschltissen durchsetzte Krystall nach opt. Charakter ( + ) and der Liehtbrechung Labrador. Am Rande finder sieh, den Zeit- punkt der Eruption angebend, eine reeht glasreiehe Einsehlugzone, der die sehmale, den Grundmasseplagioklasen entspreehende Halle folgt.

Braune H o r n b l e n d e ist nur als kleines, kaum ~Aommbreites Restchen iibrig geblieben, umrandet yon den gewShnlichen Umwand- lungsprodukten, darunter aueh winzigste, wenig gefiirbte, stark liehtbreehende KSrnchen.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeem 491

01ivin ist ziemlich sicher in der Grundmasse vorhanden ge- wesen als mikroskopisehe Krystiillchen, jetzt jedoch vSllig ersetzt durch Delessit.

Quarz erscheint mehrere Male als bis 1/2 mm groger Fremdiing, umrandet yon einem Kranz monokliner farbloser Augitmikrolithen, einmal auch daran grenzend ein dunkelgriiner Augit. Siehe hierzu auch bei G. - -20 .

Grundmasse vorwiegend aufgebaut aus bis 1/1 o mm breiten Plagioklasleistehen~ deren Kern meist durch Delessit ersetzt ist, weshalb nur die Randpartie gut erhalten ist (Andesin--Oligoklas), farblosem Augit in KSrnern oder kurzen Krystallen, meist 0"1 mm grog, ebensogrog auch Magnetitkryst~ilichen und etwa an Menge halb soviel Titaneisenbl~ittchen. Mikroskopische Apatitn~idelchen sind h~iufig. Quarz oder Orthoklas konnte in der Grundmasse nicht ge- funden werden. Ehemaliges Glas, auch manche Hohlraume sind erfiillt yon Delessit, dessen Bl~ittchen manchmal bis 1/1 o mm grog werden. Er findet sich zum Tell in B~indern liings der Komponenten, da an der Grenze zwischen den beiden Medien: Glas und Krystall, der Krystallisationsbeginn (W~irme-, Ausdehnungs-, LSsungs- etc. Differenzen) am begiinstigten ist, manchmal auch in radialstrahligen Kiigelchen, deren mehrere wieder zusammen sich wie zu einer Sammel- frucht gruppieren, so besonders in Hohlr~iumen. - - Bestimmungen: 1-, hSchstens sehr sehwaeh 2achsig, (--), -( in der L~ingsrichtung, "l > ~, "~ gelbbraunlich (9 gelb-gelbgriin p--t , Sch d. 32y.), ~r licht- gelb, f'tir "( und ~ : n > Canadabalsam, Doppelbrechung ungefahr= der des Augit.

34. NSrdlich Este C. Ser rag l i (o ) . . . [0,--3] am Weg be- gegnet man einen wenig und schlecht aufgeschlossenen Gang.

Das schwarzbriiunliehe Gestein mit zcntimetergrogen Mandeln, die manehmal mit Carbonat erfllllt sind, ist im wesentlichen gleich G. 33.

Augi t a u. b~) -- G. 33. An farblosem Pyroxen c ( 44 o. - - A. A. < o _-. =?.-) - - A. B. ? ~ ,~. - - V(1.,.7, 3.s) 29~/~. Ein Schnitt mit griinem Kern

t) a = griiner, b = farbloser Pyroxen wie beim vorangegangenen Gestein. J) Reeht h~ufig ist es bei dem vorliegenden farblosen Pyroxen an der Achse A

zweifelhaft, ob die Dispersion ,0 > t~ oder ? < ~ is t , die Farbens~iume sind manchmal trotz sorgf~iltigen zentralen Blicks ins Konoskop and Kontrolle dureh andere Beobachter sehr zweideutig. Nicht selten erscheint an der einen tIyperbelseite ein scheinbar rStlicher Saum, an der anderen ein unscheinbar grauer, manchmal gar etwas griin-

33*

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4 9 2 Michael Stark.

und farbloser Hiille lieferte Wanderung der Aehse A 141/2 ~ gegen ", des Kerns in der Hiille.

Olivin in ziemlich vielen bis I/2 m m grogen~ krystallographisch yon den gewShnlichen Fliichen begrenzten Formen, pseudomorphosiert in Delessit; die Bl~ittchen zu den Riindern oder Spriingen des ehe- maligen Minerals 2_ stehend oder in sphiirolithischen Aggregaten, also keine homoaxe Pseudomorphose bildend (s. d. Figur, Schnitt nahe _1_ "0. Im Innern der Olivinformen erscheint oft auch Carbonat. Einige opake bis braune, vielfach zerlappte und gefranste, bis 1/2 m m groiie Gebilde deuten auf geschmolzenen Biotit, Rabmenpyroxene mit Innengertist und ErzkSrnchen nebst den schon im G. 33 erw;,thnten stark lieht-

Fig. 12.

breehenden K(irperchen deuten auf resorbierte Hornblende, eventuetl zum Tell aucb griinen Pyroxen. Manche dieser Formen, mit viel Delessit erfttllt, zeigen infolge allgemeiner Parallelstellung der Bllittchen noch Pleochroismus, diese vielleicht aus ehemalig rhombischem Py- roxen hervorgegangen oder aus dessen Spindeln.

Grundmasse-- dem G. 33, ebenso seine Komponenten. Ein frischer Plagioklasmikrolith 2_ MP 26~ 30 o . . . 52% An. Hiille gleich der der meisten anderen yon der Umwandhng Ubrig gebliebenen Plagio- klashtillen ~ Canadabalsam, also Oligoklas. Titaneisentiifelchen an Menge -- Magnetit.

Ausscheidungsfolge: Erze, Hornblende (Biotit, rhombischer Pyroxen ?), dann grtiner Pyroxen, bald darauf Aufschmelzung oder

licher Santo. Bei dex Messung zeigte sich daun aber, dab die scheinbar rStliche Nuance dem Violett angehSrt, die andere dem Ro~. Die Messung liefe~te auch bisweilen das Ergebnis, d ~ rot ~ blau, rot abet ~- oder gar ~ gelb war. Dadurch erkliiren sich die etwas abnormen Farbensiiume.

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6eologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 493

Zerfall yon Hornblende, Biotit, auch griinem Pyroxen, und Aus- scheidung yon Olivia und farblosem Pyroxen. Olivia krystallisierte ziem- lich lange in die Grundmasse binein. Endlich Apatit und Plagioklas.

35. NordSstlich Este C a l ( a ) o n e . . . [0, 4]') stebt of[enbar als Decke an ein graues, stark zersetztes Gestein mit zentimetergrol~en Blasen, dem vorigen Gestein fast gleieh, mit bis z/~ m,t~ gro~len Ein- sprenglingen yon Augi t a u. b in Form yon KSrnern. Resorbierte Komponenten werden angedeutet dureh ein Agg'regat yon Augit und Spinell. Die Grundmasse ist vSllig gleieh dem vorigen Gestein, nut ist die Zersetzung sehr weir fortgeschritten und hat nut die ~ut~ersten Plagioklashtillen (01ig'oklas>Canadabalsam) unversehrt gelassen. Als Neubildungsprodukte erseheinen neben sehr viel Delessit noch triibe erdig-limonitisehe Massen.

36. Nordtistlieh Este M. ( C ) a s t e l l o . . . [0, 6], wohl yon einem Deckem'est herriihrend, finden sieh Lesesteine .jedesfalls nieht zuge- hSrig zum G. 22.

Das braune Gestein, stark verwittert und durch und dureh yon limonitischem Safte durehzogen, enth~ilt den Augi t a u. b in gleieher Zahl, GrSl~e und Ausbildung wie G. 33. Der Augi t b enth~tlt im Gegensatz zum klaren a so viele Glas-, Erz- etc. Einsebliisse, daft die optisehen Erseheinungen im konvergenten Lieht sehr beeintr~iehtigt werden. Am griinen Pyroxen : A. A. ~ > p, - - am Augit b: e -~" 45 o. A. A. u -- ?. - - A. B. o } u. Ein ganz vereinzelter, bis 2 mm grol~er, yon Glas- und Erzeinsehltissen ganz durebsetzter P lagioklaskrys ta l l zeigt bei > Liehtbreehung als Canadabalsam ( + ) Charakter im Kern: also Labrador, -4-in tier klaren Randzone, also Andesin. Ganz vereinzelte seharf umrissene limonitisehe Massen deuten auf O l i r in, eventuell r h o m b i s c h e n Pyroxen . Da l30 l iv in sicher vorhanden war, deuten die mit maneher derartigen limonitisehen Masse ehemals gesetzm~il~ig verwaehsenen Titaneisentafeln an, siehe hierzu bei Ge- stein 10. Ein I-Iornblenderesorptionsprodukthaufen. G r u n d m a s s e

t) Ein ~hnliches Gestein lag wohl von hier auch Dal P i a z 1. c. vor: Ziem- lich viel serpentinisierter 01ivin, dessen Umwandlungsprodukt selbst auch schon wieder ver~.ndert ist, gelblicher, bisweilen etwas ver~nderter Augit, ferner sehr sp~irliche korrodierte Sanidinkrystalle als Einspreuglinge in ziemlich schwer aufzu- 15sender Grundmasso yon Plagioklas, Augit, Serpentin uud Magnetit. SiO~ ca 50%. Deutliche TiO, und P.Os-Reaktion. S. a. b. G. 22.

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494 Michael Stark.

wie bei G. 34 nur yon etwas diisterem Aussehen infolge der Limonit- massenentwieklung. An den selten unzersetzten Plagioklasmikrolithen

I MP Kern An Rand An

28 5~~ 20 331/'.2~ ao 55% 22

K. D.Z. I . . �9 29~ 1' . . . 30, 2 . . . 15 . . . 540/0 An. Titaneisen an Menge etwa 73 des Magnetit.

37. Ein den besproehenen Typen ziemlieh gleiehes Gestein, jedoeh gro~ienteils zersetzt, stammt vom Mr. Mur(a)le nordiistlich E s t e . . . [0 , - -7] , w o e s nahe einem Traehytsteinbruch aafgeschlossen er- scheint. Vorhanden sind noch bis 1 mm grol~e korrodierte Einspreng- linge von Augi t a und b. Letzterer enthielt oft r h o m b i s c h e n P y r o x e n ; davon ist nur iibrig H 7 und auch dieses ist stel|enweise schon in Delessit umgewandelt. Von ursprtinglieh ausgeschiedener Horn b I e n d e sprechen noch Resorptionsprodukth~iufchen, yon korro- diertem Quarz ein Opacitkranz, yon aufgesehmolzenem Biot i t bis 1 m m groiie opake Gebilde. Aueh Olivin war vorhanden in gu~ entwickelten Krystiillchen. An seine, des grSllten Tells der Plagio- klase, des ehemaligen Zwickelglases Stelle ist jetzt Delessit getreten, welcher auch kleine ehemalige Hohlriiume erfiillt. Seltener erscheinen auch limonitisehe, erdige Pro lukte.

Nicht blo~ beim vorliegenden Gestein, sondern auch bei allen anderen Euganeenbasalten, wo die U m w a n d l u n g des Gesteins erhebliche Fortschritte gemacht hat, l~tilt sich die Beobachtung machen, datl das Umwandhmgsprodukt des restierenden Glases das g l e i ehe ist wie jenes, das sich in den Plagioklaskernen, eventuell im Pyroxen, in der Regel im Olivin und in den ehemaligen Hohl- riiumen finder. Diese Eigentiimlichkeit lii~t Mar erkennen, da~ die leichter 15slichen Substanzen durch das ganze Gesteiu hin, vornehmlich wohl infolge der zirkulierenden Wiisser, gleichmitiiig verteilt wurden zur Anbahnung eines Zustandes, in dem das gleiche Mineral - - in unserem Falle also Delessit - - den grS~ten Teil des Gesteins auf- baut. Da die Neabildungsprodukte offenbar infolge Wassergehaltes eiues griii~eren Volums bedtirfen als die urspriinglichen Minerale und das Glas, so wurden auch naeh und nach die Gesteinshohlrgume infolge des Herbeitransportes dutch LSsungen mit den Neubildungs- produkten erfiillt. Sehr oft beobachtet man im knfangsstadium der Gesteinsumwandlung, da~ die Krystallisationskeime wirr im Gesteins-

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glase oder in den Komponenten herumliegen auLier an den Grenzen gegen Komponenten oder an Sprtingen, wo die ,Neubildungs- produkte mit Vorliebe sich entwickeln~ und zwar mit ihrer Faser- achse oder Bliitterrichtung senkrecht zu diesen Grenzen. Vornehmlich diese letzteren also wachsen in der Regel heran und zehren nach einem physikalischen Gesetz die kleineren Krystallbliittehen and Fasern auf. Das ziemlieh intensive Wandern vieler Stoffe and das ~'elegentliche Ansammeln mancher Substanzen zu grS~leren Kiirpern im Boden auf Kosten der kleineren iiberhaupt ist eine ziemlich oft wiederkehrende Erseheinung. Ein Beispiel daf'tir bieten die LSlikon- k r e t i o n e n und ein noch besseres die riesigen, seheinbar erratischen B r a u n k o h l e n q u a r z i t b l S c k e bTordbShmens, auf die Hibseh ge- legentlieh aufmerksam gemacht hat. Iniblge dieser Wanderung der Stoffe in unserem Gestein and der dadurch bedingten Ausfiillung ehe- reals heterogener R~iume mit gleiehem Mineral ist es naturgem~i~ oft sehwer oder iiberhaupt nicht zu entscheiden, was urspriinglich an einem bestimmten Platze vorhanden war. 1) Eine derartige Verweehslung yon ehemaligem Glas oder Hohlritumen mit ehemaligem Olivin diirfte auch Z i r k e l +-) unterlaufen sein.

Das Gebiet nordwestlich, niirdlich und nordSstlich des Ortes Valle S. Giorg io di so t to enthlilt im Untergrunde Scaglia. Die- selbe ist aber iiberrutscht und verschtittet mit den versehiedenartig- sten Gesteinen, die offenbar yon Nordwesten ins Tal gewandert sind; die eine oder andere Probe ward mikroskopisch untersucht. Wenn auch das Stadium solchen Materials weniger Bedeutung hat als die anstehenden oder gut Iokalisierten Gesteine, so finden sich doch darin manchmal bemerkenswerte petrographische Details, g_anz ab- gesehen yon der LSsung der Frage der ZusammengehSrigkeit soleh verrutsehten Materials.

38. Vou Val le S. G io rg io (d)i s o t t o . . . [0,3] liegt ein gelb- braunes, kleinblasiges, verwittertes Gestein vor~ ziemlich gleieh den vorangegangenen vier Gesteinen.

Augi t bis 1 ~nm growl. Einsprenglinge hSchst spitrlich, yon tier Farbe: 14 grasgriin i~ Sch. d. 30 y., etwas zahlreicher yon b),

1) Auch T S r n e b o h m maeht auf diese Schwierigkeit zu wiederholten )l'alen aufmerksam, besonders bei Diabasen.

2) Basaltgesteine, Bonn 1870, pag. 87.

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dieser mit sehr zahlreichen Einsehltissen und nur kleinem, klaren Kern, im Gegensatze zu a, manchmal auch etwas grau gefiirht. Fiir b: e 7(~ >,~) 4 5 ~ D. d .D . i~>~ . - - A. A. ~=~. - - A . B . ~/% ~. - - Auf- fallend ist ein i/~c~n gro~er Kniiuel yon Plagioklaseinsprenglingen mit fast klarem Kern au[~er wenigen gro~en (1/,ram) Erzkiirnern als Einschliisse~ ani~en mit einer 1/lomm breiten, ganz yon jetzt in Delessit umgewandelten Korrosionsschl~iuchen durehzogenen Zone yon gleicher Zusammensetzung wie der Kern, zuiiui~erst abet einer Hiille, welehe den Grundmassemikrolithen des Gesteins entsprieht, also [nit viel basiseherem Innenrande, als es der Kern ist.

Der sehr fein lamellierte Kernplagioklas I M P 17 ~ optischer Charakter (--), Liehtbrechung ~ Canadabalsam, also 35% An.

In der Niihe des Kn~iuels findet sieh das eine oder andere im Gegensatz zu den langen klaren Apatitnadelehen der Grnndmasse kurze bestiiubte Apatitsiiulchen als intratellurisehe Bildung, endlich i m Schliff ein einzelner H o r n b 1 e n d e resorptionsprodukthaufen und die eine oder andere 1/2 mm groge zaekige Erzpartikel. An halbwegs frischen Grundmasseplagioklasen naeh dem Maximum der Ausl. in symm. getr. Albitl. 24 im Kern, 0 in der Hiille folgt 45% A n . . . 20% An. Delessitpseudomorphosen nach Olivin in der Orundmasse recht zahlreicb. Diese sehr regelmlii~ig eintTetende Olivinausbildung in der Grundmasse nach eingetretener Resorption der Hornblende tier in Rede stehenden Basaltgruppe (auch bei den Euganeenaugit- titen) ist ein neuer Beweis for das h~iufige Eintreten der Hornblende- krystallisation statt Olivin in tier intratellurisehen Phase, eine Tat- sache, die in recht exakter Weise schon vor ziemlich langer Zeit H a z a r d ~) an Decken- und Stielbasalten der Lausitz naehgewiesen hat.

39. Von Val le S. Giorg io di sort(o) . . . [0, 8] stammt ein ~aues Gestein mit bis 1/~ cm grogen Mandeln, meist erfiillt mit Carbonat. Die Struktur ist hypokrystallin his holokrystalliuporphyrisch.

Aug i t in sehr zahlreichen bis 1 n~,~ groflen Individuen wie in den fi'liheren G. d. Gruppe. a) ~. 13 grasgrfin m, y 10 gelbgriin o. Sch. d. 25 IJ.. b ist des 5ftern schwach br~iunlich, aueh griinlich ge- fiirbt oder etwas fieckig. Oft ist er in der Riehtung der e-Achse

a) D.M., XIV, 297. Siehe iibrigens noch bei t t i b s c h, d. ~I. XV, forner Sehmelz- vorsucho mit Itornblendo. A. B o o k e r , Z.d .d . geol.Ges., 1885, XXXVII, 10--20; O. Miigge (Resorptionsprodukte), N. J. f. M.in. etc., 1883, II, 224 a. 1886, I, 51 (Schmelzversuehe).

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ktirzer als .1_ dazu. Sehr gern finder er sich glomeroporphyriseh, dana das eine oder andereMal vereint mit r h o m b i s c h e m P y r o x e n und brauner H o r n b l e n d e mit schmalem Opacitsaum. Sonst wie bei dem frUberen Gestein. Bestimmungen: Ftir b Schnitt nahe 2. ~ c y (~ > p) 4 3 ~ - - A. A. ,: = ~. - - - A . B. p ~ v. - - V(4.8 6 . ~ ) - 252/3 ~ V(s.3, 11.7) - 2 7 ~

V~.o,, 5.3) -- 29x/6 ~ Fiir schwach bfiiunliehen Augit V(le.s, o-9)--28"7 ~ R h o m b i s e h e r P y r o x e n (Hypersthen) erscheint nur in wenigen

Exemplaren, einmal als Kern umrandet yon monoklinem Pyroxen b. Hierbei zeigt sich eine Seite korrodiert mit Olivinausbildung', wie die guten Bilder in der Arbeit yon H. Wiegel , pag. 3791), in an- sehaulieher Weise darstellen. Nur ist in unserem Fall der Olivia

Fig. 13.

schon in limonitische Masse umgewandelt. Auch der rhombiscbe Pyroxen zeigt im Schliff schon stellenweise in kleiner Ausdehnung Umwandlung in ein infolge limonitischen Saftes rostrotes Mineral yon den gleichen Eigenschaften wie das sp~iter zu besprechende H 7. Wiihrend der rhombische Pyroxen hier noeh grogenteils friscb ist, ist Ol iv in , der sich ziemlich oft in bis 1/. mm grol3en, sehr gut ausgebildeten Formen der gewShnliehen Entwicklung vorfindet, vsllig umgewandelt. Die Rinde und urspriinglichen Sprtinge des Olivin ent- halten noch die limonitischen Bliitterreste ehemaligen Umwandlungs- produktes (Delessit). In den Maschen jedoch steckt Carbonat. Dieses Verhalten, das in den meisten Euganeenbasaltolivinen sich beob- achten liiilt, ist darauf zuriickzuftihren, da[3 das allererste Eindringen der Tagwiisser offenbar sehr langsam erfolgte infolge der Festigkeit des Gesteins, dag daher eine Mineralbildung entstand, die den sub- aeren Verh~iltnissen einigermal~eu angepal3t und daher widerstands-

1) Zentralbl. f. MJn. etc., t907, Nr. 12.

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fahiger war (Delessit). (Siehe hierzu die Figur 13; ein Schnitt nahe _L 7 des ehemaligeu Olivin [start 011 liefi 0 l l ] , ein Schnitt nahe A_ a des ehemaligen Otivin; letzterer Schnitt tr/igt noch Titaneisen- bl~ittchen, welehe mit ihrer Fl~iehe [I 100 des Olivin gelagert, daher in der Figur quer getroffen sind.~ Nachdem dann sehon durch diese Umwandlungen das Gesteinsgefiige ein lockeres geworden war, konnten die kohlensauren Kalk etc. fUhrenden Wiisser rascher ins Gestein eindringen, das intensivere Eindringen wirkte auch viel energiseher 15send und umwandelnd, so daft die Olivinsubstanz unter Carbonat- bildung verdr~ingt oder vSllig ohne Neubildung fortgefiihrt wurde. Hierbei k~nnen auch bereits gebildete Umwandlungsprodukte neue Ver~inderungen erf~hren wie im eben besprochenen Gestein. Man erkennt daraus, wie unzutassig es ist, etwa aus der Natur oder Farbe der entstehenden Umwandlungsprodukte, die naturgemiiI3 im Verlaufe verschiedenartiger Einwirkungen variable Produkte seiu miissen, einwandfreie Riiekschltisse auf die Zusammeusetzung des Ursprungsmaterials schliel~en zu wollen, also etwa aufZonarstruktur etc., wie es schon bei G. 11 bemerkt wnrde. - - Auger dem einen oder anderen frischen, stark pleochroitischen Hornb leudekorn finden sich noch Resorptionsprodukthaufen.

Von fremdartigen Einschliissen erscheint ein Q u a r z k o r n mit farbh)sem Augitmikrolithenkranz und einige mehrere Millimeter grofle A n d e s i n e yon gleicher Ausbildung wie im vorigen Gestein.

In der G r u n d m a s s e ist viel Plagioklas enthalten, 1 1' An

_1_ MP a 35 31 590/0 b 33 30 57% c 33 - - 590/0

- - in der Hiille bei gleichmSl~ig abnehmender Basizit~tt Oligoklas- Andesin - - ferner viel limonitisehe Olivinpseudomorphosen, yon denen manche hohl sin(| (viellcieht aueh infolge AusreilSens beim Sehleifen). Titaneisen an Menge--1/3 des Magnetit, sonst die Gruudmasse viel krystalliner als bei den vorangegangenen G. der Gruppe. In eiuigen mit Carbonat erftillten Hohlr/iumen waren vor dem Delessit nocl~ andere Faserneubildungsprodukte vorhanden, was limonitische Halb- kreisb~inder andeuten. In diesen BSgen sowohl wie aueh mitten im Carbonat schwimmen frische Delessitsph~irokrystalle ~ihnlich vielen anderen Delessitvorkommen, beispielsweise jenen yon Ratzes in Tirol.

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A u s sch eidun gs folg'e: Rhombischer Pyroxen, Hornblende, Erze, Augit gleichzeitig, viel sp~iter erst (hath beginnender Hornblende- resorption) Olivin und die tibriffen Grundmassegemengteile.

40. Westlich Val le S. G io rg io C . (T)o r i ce l l e . . . [0, 4] findea sieh Lesesteine eines graubraunen, ziemlieh stark zersetzten Gesteins als Reste einer ehemaligen Decke. G.- Charakter -- dem vorigen. Augi t in bis 3/, mm g. E., yon a der eine oder andere (~ 14 gras- griin o, 7 10 gelbgriin s, Sch. d. 25 ~.). - - V(17.e, 1.,) = 35"2 ~ yon b der eine oder andere; V(1,, 13-5)- 281/3 ~ Einmal in dem farblosen A.ugit b ein best~iubtes Apatits~iulchen. Ira Sehliff zeigt noch ein L a b r a d o r - einsprengling am Rande zahlreiche Korrosionssehl~iuche. Grund- m a s s e plagioklas ist Labrador im Kern, Andesin in der Htille. Titan- eisen an Menge :Magnet i t . Zahllose delessitische Olivinpseudomor- phosen.

41. Aus den Lesesteinen wm Val le S. (G)iorgio . . . [0, 6] stammt ein graues, kleinblasiges Gestein, die Blasenw~nde mit Delessit bekleidet. Struktur und Komponenten gleich den erst besprochenen G. dieser Gruppe. Augit bis s/4 mm g. E.: yon a der eine oder andere, yon b ziemlich viele. Fiir a: ~., ~, "( in Farbentiinen yon 13 und 14 grasgriin s--u. Sch. d. 25 ~,.. - - A.A. ~ > ~ (Na 30 35' v. d. M.) A. u. M. a. g. S. ? 1 ~ 18' - - 0 N a - - ~ 0028 ̀ . Fiir Augit b. A. B. ? / ~ . - -

V~6.:, vl)--26~/3 ~ V(.~o._% 9.s)--31~/60. Erze in wenigen, oft lappigen bis 1 mm gro[3en K~rnern.

Grundmasseptagioklasleistehen: _I_MP30, 3 l . . . 55% An im Kern, Oligoklasandesin in der Htille. Viel limonitiscbe Olivin- pseudomorphosen. Magnetit an Menge--Titaneisen.

Alle folgenden mehr weniger nahe dem Fui3e des Mt. Gemola- trachytes gelegenen Basaltvorkommnisse gehsren ziemlich sieher einer und derselben Decke an, die an mancben Stellen sehr gut aufge- schlossen ist. Freilich hat auch bier die Cberrollung dutch Traehyt- schutt, dureh Verrutschung der darunter liegenden TertiKrmergel den einheitlichen Charakter dieser Decke stark verwiseht.

42. Bei Punkt Mt. Gemola Kote 27(1) . . . [5, -- 3] fanden sich graue bis br/~unliche ziemlich verwitterte Lesesteine. manchmal groin-, manchmal kleinblasig, die Blasen zum Teil oder zur Ganze erf'titlt mit Delessit. Die Gesteine gleich den ersten Typen der Gruppe.

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Aug'it 1)is 1/2 mm g. E.. yon a der eine oder andere. A.A. ,J ~ ~, yon b der eine oder andere. An einem Zwilling" nahe _[_ ~ 43J/~o. Augit b ist infolge yon Glas- and Erzeinschliissen und Sprtingen zu Bestimmungen im konvergenten Lieht nicht geeignet. Ein oder das andere Hornblenderesorptionsprodukt and bis ~/,. m,~J~ grofie Erz- k(irner. Grundmasseplagioklase I] M im K e r n - 1 7 o . . 50% An, in der Htille ~ - 7 . . . 19% An. _LMPa 3 2 . . . 5 8 " / o A n . b 1 . . 2 8 ; 1 ' . . . ; ~0 . . . 52~ All. In den Hiillen Andesin-Oligokla.q. Titan- eisen in zierlichen, horkenkiifergangiihnlichen Waehstumstbrmen an Menge-----1/4 der des Magnetit. Ob manche der massenhaften Delessitaggregate der Grundmasse Olivia waren: ist zweifelhaft.

4~ a. Am sch~instea aufgeschlossen ist die in Behandlung stehende Gesteinsdeeke im Punkt M. Gemola Kote 2 7 ( ] ) . . . [5, 0] an mehreren Punkten am Weg und ostwiirts yore Weg in einem ver- ]assenen Steinbruch.

Das granschwarze mit kleinen Poren durchsetzte Gestein ent- hiilt bei hypokrystallinporphyrischer Straktnr zahh'eiche bis 1 ~J~JJ, grotie Einsprengling'e yon Aug i t in meist krystalh)graphisch gut begrenzten Individuen wie bei G. 39.

Augi t a in wenigen Krystallen: :c 13 grasgrtin qu, I~ 13 gras- grfin r, 7 12 gelbgriin t Sch. d. 35 ~,.. - - e 7 ( ~ p ) 52 ~ diefast farb- lose Hiille 45 o an einem Schnitt nahe _L[~. Kern ~liehtbrechend als die Hiille. b in zahlreichen Individuen, sehr oft im Kern mit limonitisehem Umwandlungsprodukt ehemaligen rhombi schen P y r o x e n s . Diesel" erscheint aueh gem in Form zarter Streifen II der c-Achse - - also P y r o x e n p e r t h i t naeh Wahl - - , diese abet auch schon groitenteils umgewandelt in HT, Delessit und limonitische Massen. (Siehe hierzu Fig. 15.) Selten zeigt auch der fast farblose Pyroxen Korrosion unter Magnetitk(irnchenentwieklung. Um zu priifen, ob nicht etwa in gleicher Weise, wie Br i igger an Natronorthoklas nachwies und kiirzlich an iihnliehem vorziiglichen Material aus dem Waldviertel Re inho ld erkannte, dais liings der ausgeschiedenen Albitspindeln eine Entmischungszone dutch versehiedene Ausl;isehung sich kenntlich maehe, auch am Angit dureh den nachtr~iglichen Ausfall des rhom- bischen Pyroxens aus dem ehemals homogenen Pyroxenkl-ystall') eine

1) W. Wahl, Analogien zwischen Gliedern der Pyrozen- und Feldspatgruppe und iiber die Perthitstrukmren.- 0fnersigt a. Flask. Vetensk.- Soc. Fiirh. 1906--1907, Nr. 2.

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Xnderung der optischen Eigenschaften hervorgerufen wiirde, wurde an einem Sehnitte .L ~ mit zahlreichen H,{-Spindeln untersucht, ob die AuslSschung variiere. Es konnte abet kein merkbarer Unterschied zwiseben den H-~ benaehbarten and den davon entfernteren Augit- partien konstatiert werden. ?~brigens haben auch die Enstatitaugite eine iihnliche AuslSschung nach Wahl wie die meisten farblosen Augite unserer vorliegenden Basaltgruppe.

Ein Schnitt homogenen farblosen Augits nahe _L ~ mit schwach briiunlicher Hiille gab cy ( ~ ) 41 o i m Kern, 48 o in der Hiille. - - A. A. u--- ~. An schwach briiunlichem Aug'it V(~7.5, o) -- 31"2 ~ an farblosem V(14.6, ~.5)=28~/a ~ Sehr selten erscheint braune, stark pleochroitisehe H o r n b I e n d e bis 1 mm grog, mit Korrosionssaum, darin sehr viel dunkelbraunes Titaneisen (kein RhSnit), augerdem noeh das

Fig. 14.

eine oder andere mit Stiibchen II der e-Achse und Ptinktchen durch- setzte Apatits~iulchen und manehes bis l ~ m groge lappige Erz- partikelchen, endlich sehr selten ein Augitmikrolithenkr~tnzchen, im Innern nur mehr Glas <Canadabalsam, also Quarzglas, oder dieses schon umgewandelt in Delessit, enthaltend.

Der P la f f iok las finder sich auger einem lm~J~ grogen stark korrodierten Andesineinsprengling nur in tier G r u n d m a s s e , doch ist der Kern fast immer mit Delessit durchsetzt. Die Oligoklashiille ist sehr stark aueh als Zwischenklemmasse entwickelt, daher restierte nur mehr wenig Glas, das jetzt durch Delessit and Carbonat ersetzt ist. Olivindelessitpseudomorphosen sind in ziemlieher Zahl vorbanden, das Titaneisen an Menge--1/3 des Magnetit. sehr selten winzigste Hornblendeflitterehen. Die Blasenriiume des Gesteins sind erfiillt mit DeIessit oder Carbonat oder yon einem sehr schwach lichtbrechen- den Mineral (farblos, isotrop): Opal, endlich erseheint der eine oder andere Sehnitt yon einem biotitithnlichen .)Iineral (Absorption "{~:r

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7 goldgelb (7 gelb o, Seh. d. 33 y.), ~ fast farblos, einaehsig, (--), gerade ausl~sehend, in der Spalt-(L~ings-)riehtung "i, Y und :,. > als Canada- balsam. Doppelbreehung mindestens 3/2 des Pyroxen. Vielfaeh wird das Glimmermineral aufgezehrt dureh Delessit, wobei es zu gar keiner krystallographisehen 11 Stellung der Bl~ttehen kommt, sondern diese stehen stets 2_ zu den versehiedenen Begrenzungselementen des Ur- sprungminerals. (Siehe d. Fig. Verg'rSg. 200.) Manchmal schwimmen mitten im Carbonat noch solche Reste des Glimmerminerals, dann sind sie ausgebleieht und 7 griinlieh, ~ fast farblos. Die iibrigen optisehen Eigenschaften bleiben ziemlieh gleieb. Das Glimmermineral in den eigentliehen Carbonatmandelu wird nach und nach vom Carbonat aufgezehrt ohne Delessitbildung.

Ausseheidungsfolge = G. 39.

43b. Vom Weg" Mt. G e m o l a Kote 2 7 ( 1 ) . . . [3, 4] liegen zwei stark verwitterte Proben vor. Die eine enth~ilt ziemlieh viele unregelmiiflig begrenzte bis l m m g'rolie A u g i t e a u. b (b . . . V(17-4. r s ) = 26"7~ doch sind sie grofienteils in eine braungelbe Masse umgewandelt, die aus wirrschuppigem Delessit besteht. In den ehemaligen Spriingen, liings deren die Umwandlung" vorschritt, fanden sieh wieder die bei G. 30 u. 33. erw~ihnten stark liehtbrechenden KSrner. ~ Iagne t i t in l m m groiien Krystallen und Gruppen. Grundmasseplagioklase liefer- t e n _ l _ M P 1 . . 3 3 , 1 ' . . 3 1 : 5 7 % An. 1 . .361/~ , 1 ' . . 3 7 : 6 6 % An. - - Zonarstruktur gering - - an einem zweiten Schnitt A_MP 1 . . 33, 1 ' . . . 3 4 . . . 6 0 % An; 1 . . . 3 3 , 1 ' . . . 3 5 . . . 6 1 % An. Titaneisen viel weniger als Magnetit. Neben den delessitischen walten noch erdige und Carbonatmassen als Zersetzungsprodukte vor.

Die andere Probe enthiilt aufierordentlich wenige bis ~/.mm grotie korrodierte Einsprenglinge yon Augi t , deren manche in Delessit umgewandelt sind wie auch die zahlreichen Olivinkrysfiillchen der Grundmasse. Grundmasseplagioklase _I_MP 3 3 . . 59% An, 1 . . 3 1 , 1 ' . . 3 3 : 5 8 % An. IIM. ~ 22 ~ An im Kern, + 7 . . 19% An am Rand. Magnetit an Menge ---- Titaneisen. Das Gestein sonst - - dem vorangegangenen.

43 c. Vom Weft Mr. Gemola Kote 27(1) . . [2, 6] stammt ein ~aubraunes Gestein mit in die Liinge g'ezogenen bis ~/~ cm grogen Blasen, das sich yon dem eben besproehenen G. kaum unterseheidet. Aug i t a u. b in stark korrodierten, 2 ~ 3 m m grogen Formen. Fiir b

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A.A. 4 - - ? . - A. B. ? ~ > ~ . - Ein Sehnitt mit sehwaeh griinem Kern and farbloser Htille lieferte V(n.~, o.a) - - 30"30 im Kern, Vr o.5) -- 29"20 in der Hiille. Die Aehse A wandert 40 gegen 7 des Kerns in der Httlle. Ein anderer Schnitt lieferte V(~.o,o.5)= 30"3 ~ Mehrere Hornblenderesorptionsprodukthaufen, einer enthielt noch einen mehrere Millimeter groiien Hornblenderest, und bis 1ram gro~e rot- braune Erzmassen (Chromit?) sind weiters im Sehliff enthalten.

Da die H o r n b l e n d e in allen Proben der vorliegenden Basalt- gruppe sehr viel Magnetit, aueh Titaneisen 1) bei der Resorption neben Augit liefert, so ist klar, da~ sie auger den Augitmolektilen noeh andere (Orthosilikatmolekiile) hat enthalten miissen, wie es besonders yon Seha r i ze r (1N. Jahrb. f. Min. etc., 1884, II, 142) an Hornblenden yon Jan Mayen und Frank R. v. Horn an Horn- blende yon Iv r ea wahrscheinlieh gemacht wurde. (D. M.) 17, 409.) Grundmasseplagioklase gaben _1_ MP 22--250 . . . 35--40% An; 24 im Kern 40% An, 0 am Rand 20% An; [ ]M- - 7 imKern . . . 40% An, + 3 . . . 25% am Rand. Olivinpseudomorphosen, aus limoni- tischem Rand und delessitischem Kern bestehend, sind zahlreich. Titan- eisen an Menge -- dem )[agnetit.

44. Bei Mr. Gemola Kote 27(1) . . . [1, 9] wurde eine Probe gesammelt, die nach dem Mineralbestand zwar nicht bier angef'fihrt werden sollte: es fehlen Augiteinsprenglinge, doch ist der Gesteins- eharakter derart, da~ es sieh hier wohl nut um eine einsprenglings- freie Partie handelt, welche die iilteren Ausseheidungen v~illig resorbiert hat, wie dies ja fast der Fall schon war bei G. 43b.

Ziemlich gut auskrystallisiertes Gestein mit uur einem x/..,,mm grofien, stark korrodierten Plagioklaseinsprengling. Nach dem Winkel der Aehsenebenen in Albitlamellen 60 ~ (siehe hierzu F. Becke,

~'~ " T Denkschr. d. k. Akad. d. V~ lss., Wlen, Math.-nat. Kl., Bd. LXX~, pag. 115) und dem optischen Charakter ( + ) folgt ein Plagioklas yon 65% An. Aug'it in zahlreichen, doch selten mehr als ~/~mm langen Siiulchen. e-( 47 ~ - - V(,.o, 12-6) -- 311/2 ~ P l a g i o k l a s 1 MP 32 im Kern 58~ An, 20 am Rand 24% An; 30 im Kern 55% An, 16 am Rand 31% An; Zonarstruktur allmiihlich verlaufend.

Ziemlich viele Olivinpseudomorphosen, aul~en und an den the- maligen Spriingen bestehend aus Delessit, in den Maschen aus Car-

~) Fiir basaltische Hornblenden wies C. S c h n e i d e r den Gehalt yon bisweilen mehrere Prozent betragender TiO~ nach. Zeitschr. f. Kryst. 18, 1891, 579.

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bonat; Apatit wie sonst ziemlieh viel in kamm- and pinself'6rmigen Gebilden, Titaneisen an Menge--Magnet i t , manehe Krystallehen bis 1~4ram grog, und ehemaliges Glas setzen die Grundmasse ferner zusammen. Das Glas aber und ehemalige Hohlr~iume sind vSllig" durehsetzt yon Delessit.

Die folgenden Gesteinsproben knapp an der Basis des Gemola- traehytes dtirften ebenfalls noeh demselben Gesteinski~rper angehSren wie die eben behandelten Vorkommnisse, sie diirften mit grSgerer Wahrseheinliehkeit als jene an der ursprtingliehen Stelle anstehend und nieht verrutseht sein.

45a. Mr. Gemola Kote 27(1) . . [2, 0], am Weg anstehend innerhalb zweier eiserner Tore.

Das graubraunliehe Gestein mit 1/2 cm grogen Hohlraumen, in denen braune steeknadelkopfgToge Sph~rokrystalle yon Delessit sitzen, enthiilt bis 1/2mm groge Einsprenglinge von Aug i t a sehr vereinzelt. korrodiert (14 grasgrtin q u - - t , Sch.d.27 y.), b zahlreich, auch etwas korrodiert, e y (~> ~) 451/2 ~ - - D. d. D. ? > u. - - A. A. t:=> ~. - - Va4.6, 14.2) = 30% o.

Auf den einen oder anderen ehemaligen r hom bise hen P y r o x e n deuten noeh Reste des Minerals Hy und ein 1/2 mm groger farbloser Augitrahmen ringsum. AM sehr selten bis 1 mm grogen, in der Grund- masse jedoeh sehr hitufigen 01 iv in lassen Psendomorphosen yon Delessit und Carbonat in den Masehen schliegen. Sp~irlich tritt auf manehes 1/~mm ~oge Erzkorn oder ein grSgeres Apati tsaulehen.

Grundmasseplagioklase I M P 1 . . . 30, 1 ' . . . 27; 32; also 50--55% An; 11 M - - 1 8 im Kern 55% An, + 7 am Rand 20% An; - - 1 9 im Kern 56% An, + 3 . . . 25% An am Rand. Titaneisen- skelette an Menge : dem Magnetit.

Eine Probe, etwas weiter ntirdlieh yon dem eben behandelten Punkte genommen, ist stark zersetzt, sonst ohne nennenswerte Unter- scbiede.

45 b. Von Mt. Gemola Kote 2 7 ( 1 ) . . . [1, 4] liegt vor ein grau- br:,iunliehes, sehr feinkSrnig erseheinendes Gestein mit bis zu 1/2 cm grogen Delessit- and Carbonaterf'tillten Hohlr~iumen yon hypokrystallin- porphyriseher Struktur und bis 3 mm grogen Einsprenglingen von Aug i t a, der eine oder andere, korrodiert, 13 grasgriin s, Seh. d. 30 ~., yon b zahlreiehe, meist gut krystallographiseh begrenzt. Sehnitt nahe _1_ ,~

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mit schwach grUnliehem Kern c-((~>p) 47 ~ fast farbloser Hfille c T (~ > P) 44~ - - D. d. D. p > u. - - A. A. fiir b ~ -- p. (Ein Versueh, die GrSfie der Dispersion messend zu ermitteln~ ergab keinen Unter- schied aul~erhalb der Fehlergrenzen.) w A.B. flit a schwach griinlich ~ > ~ , flir b p~u. - - V fiir a schwach grLinlich c~5'3, s .7 )= 325/6~ t'fir graugrtinen Augit V~lo.~, 5.7~ -- 311/e ~ Fiir b Vc2r5 , 6) --- 27:/6 ~ Der monokline Pyroxen wird des 5fteren yon Carbonat aufgezehrt. LRngs

Fig. 15.

1. Ein Schuitt von Augit nahe J_ ~. In seinem Kern findet sich noch ein Rest frischen Hypersthens, diesen Rest umgebend das Mineral Hy; nach aul]en folgt eine Zone yon Augitspindeln und HT-Streifen, entsprechend einem Pyroxenperthit; [siehe hierzu bei G. 43a] noch weiter aufien folgt dann farbloser Augit mit cy 45 o = den Augitspindeln, zu~ul]erst br~iun- licher Augit mite y 55 ~ z bedeutet Zwillingslamellen nach 100. Vergr. 110. 2. Selmitt nahe .L der c-Achse des Augit. Links ist die Lage der Aehsen- ebene des Augit bezeichnet. HT erscheint bier in B~indern, welche zwar oft, aber nicht immer I] I(D verlaufen. Vergr. 160real. Die beiden Figuren sind

entlehnt einem Augitknollen des C~. 21.

ehemaliger Spr[inge des Augit war eine Umwandlung in Delessit und stark lichtbrechende KSrner eingetreten ~ihnlich dem Gestein 43 b; die Delessitbliittchen sitzen hierbei stets I zu der Sprungriehtung ohne irgend eine krystallographische Orientierung in bezug auf den Augit. Der ganze Umwandlungsprozel~ des Augit verlief offenbar in derselben Weise, wie er beim Olivin (G. 39) besehrieben wurde, die sp~iter eindringenden Carbonatl~sungen liegen eine Neubildung yon Delessit nicht zu, ohne aber den sehon vorhandenen; der jetzt mitten im Carbonat als Doppelbiinder erscheint, entsprechend den ehe-

.Mineralog. und petrogr. Mitt. XXWII. 1908. (,~Iichael Stark.) 3 4

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maligen Sprtingen, zu zerstCiren, wohl aber zehren sie den Augit direkt auf. Rhombi sche r Py roxen war ziemlieh viol im Gestein vor- handen, was aus den fiir ihn in den Euganeen typischen homoaxen Pseudomorphosen des Minerals H y hervorgeht. Dieses Neubildungs- produkt des rhombischen Pyroxens ist in vieler Beziehung biotit- iihnlieh [einaehsig, (--), gerade Ausl~schung in der Bliitterrichtung', y in dieser, Absorption )" > :~, 7" hell- bis goldgelb, :~ fast farblos, �9 ~ und ~ > Canadabalsam, Doppelbreehung biotitii, hnlich]. Da der rhombische Pyroxen fast stets mit monoklinem I[ verwachsen auftritt, das Mineral hinwiederum eine homoaxe Pseudomorpbose bildet, so liifit sieh aus seinem Auftreten mit Sieherheit auf das Vorhanden- sein ehemaligen rhombisehen Pyroxens zuriicksehlieiien, t.)'ber die Orientierung zum rhombischen Pyroxen selbst wird noch bei den Hypersthenbasalten gehandelt werden.

In unserem Basalte bildet der rhombisehe Pyroxen sowohl Kernkrystalle wie aueh Streifen I I der e-Aehse (siehe h. d. Fig. 15). Sonstige Gemengteile des Gesteins sind sehr spiirliche, bis 1/~. mm groge Olivinpseudomorphosen (Delessit und Carbonat), ferner das eine odor andere bis 1/2 m m grotle Erzkorn, wenig best~ubte Apati t- siiulehen und braunes Erz (Chromit?) als Einsehlufl in grtinem Pyroxen. Grundmasseplagioklase ergaben 1. M P 30, 27 . . . 5 5 49% An, IIM --15 im Kern 49% An, + 9 a m Rand 17% An. Titaneisen in T~felehen und Skeletten an Menge -- 1/3 des Magnetit. Delessit stark entwiekelt, manehe Bliittehea bis 0"03 mm lang.

46. Bei C. G(e)mola . . . [0, 3] liegt unmittelbar unter dem Traehyt ziemlieh gut aufgesehlossen ein graubraunes, sehr stark zer- setztes Gestein mit bis 3 m m grofien Einsprenglingen yon Augi t a tier eine odor andere, korrodiert, b wenige krystallographiseh gut begrenzt, wie sonst = dem der Grundmasse. Der Augit ist vielfaeh sehon umgewandelt wie bei G. 30. Ein stark korrodiertes 1 m m grofies Lab rado rko rn und Spuren yon Resorptionen treten im Sebliff anf. Die G r u n d m a s s e , in der Oligoklaszwisehenklemmasse stark ent- wiekelt (die Kerne sind zersetzt), ist in allen ibren Komponenten sehr stark in Delessit umgewandelt, im iibrigen ohne Untersehied yon den vorangegangenen Gesteinen.

47 a. Ein den yore Mr. Gemola besproehenen Vorkommnissen ziemlieh gleiches Gestein, jedoch grol3enteils zersetzt, stammt yon der

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Siidseite des Mr. Lozzo Kote (6) 1 . . . [0, --1], w o e s als Gang in Scaglia in einem Graben aufgeschlossen ist nahe dem Weg.

Im Gestein waren vorhanden bis zu 1/2 m m groi3e korrodierte Einsprenglinge yon Angi t a und b: die grotlenteils zersetzt sind, und bis zu 1/,. mm grol3e krystallographisch gut begrenzte Ol iv ine . In der G r u n d m a s s e waren Plagioklasleistehen and Augit stark ent- wickelt, sind jetzt aber groI3enteils zersetzt, dagegen ist Magnetit und gleich viel Titaneisen, ferner Apatit noch ziemlich erhalten. In der Grundmasse finden sich endlich braune Hornblendeniidelchen und sehr selten ein ~girinzaeken. Ehemaliges Glas und ein grofier Teil der Komponenten ist zu Delessit oder zu limonitiseher erdiger Masse umgewandelt.

47 b) Siidlich Monte Lozzo F o ( n ) t a n e l l a . . . [0, 15] steht in der Scaglia ein etwa i/2 m m~chtiger Gang an eines seidengl~tnzenden, sehr feinkSrnig erscheinenden Gesteins yon fast holokrystallinporphy- rischer Struktur mit dem einen oder anderen schleeht individuali- sierten, h(ichstens bis 1 mm grofien Einsprengling yon Augi t a und b, letzterer den ersten umrandend~ ferner mit mehreren Aggregaten yon Resorp t ionsproduk ten , die reeht mannigfaltig sind; das eine enthiilt ErzkSrnehen in einer farblosen isotropen Masse, scheinbar Glas; das andere Magnetitkrystiillchen samt einem Pyroxengeriist, wieder ein anderes stammt offenbar yon rhombischem Pyroxen, da noeh Reste yon Hy vorhanden sind, ein letztes endlich zeigt in einem Plagioklasgrund zahlreiche ErzkSrnchen ringsum, im Innern griine S p i n ell-Oktaeder und -KSrnehen, ferner ebenso gro~ie Krystalltbrmen mit gelblichen Resten limonitiseher und delessitischer Natur yon zer- setzten ErzkSrnchen~ ferner Reste yore Mineral H';.

G r u n d m a s s e gro$enteils aus bis 1/3 m m breiten Plagioklasleist- chert bestehend, deren iiufiere Hiille starke Entwicklung als Zwischen- klemmasse zeigt > liehtbreehend als eine Fltissigkeit yon n = 1"528~

_J_ M.P An I J hi Kern An Rand An

1 27 45% - - 1 5 49% + 9 18% a 1' 25 -- - - 14 480/0 +12 15~ b! 1 25 42~ . . . . .

t 1 '25 . . . . . - - Zonarstruktur erst am Rande einsetzend - -

ferner aus wohlausgebildeten bis 1/1 omm gro[~en Oktaederehen yon Magnetit, etwa 1/a soviel Titaneisen in durehscheinenden braunen Bl~itt-

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then, Apatitnadelchea schon mit Obj. 0 siehtbar, wenig Pyroxen- kiirnehen und etwas limonitisch-delessitische Substanzen, die zum Teil auf Olivinpseudomorphosen, zum Teil auf umgewandelte Glasreste deuten. Daft das Gestein fast ganz auskrystallisierte und die Fremd- linge vSllig resorbiert wurden, ist durch die langsame Erkaltung in der Gangspalte zu erkliiren.

48 a)Westlieh V a l n o g a r e d o Kote 1 4 ( 6 ) . . . [0, - - 13] steht als sehmaler Gang in Scaglia an ein ganz verwittertes grauwei~es Gestein mit wenigen erbsen- bis hanfkorngrofien Mandeln, meist mit Carbonat erf'tillt yon hypokrystalliner bis fast holokrystallin-porphyrischer Struktur und wenigen bis 3 m m grofien korrodierten, aufien mit einer einschlugreichen Zone umrandeten Augiteinsprenglingen yon a sehr selten, yon b dem einen oder anderen; b manehmal aueh yon grauer oder briiunlieher Farbe. Fiir b: A. A. ? ~,~. - - V(ls, o)= 26"5 ~ Horn- b l ende ist unter ihren Resorptionsprodukten noch in einem winzigen Splitterehen vorhanden.

Die G r u n d m a s s e und ihre Gemengteile sehr iihnlich dem vorangegangenen Ganggestein; die Verwitterung ist aber welter vor- gesehritten and hat auch stark den Augit ergriffen, der durch Car- bonat verdriingt wird. Ob auch Olivia vorhanden war, ist zweifel- haft, da anch Magnetit (dessen Menge -- Titaneisen) gro[~enteils schon in limonitische Massen umgewandelt ist. Um manche Blasenriiume des Gesteins, die jetzt mit Carbonat erf'ti|lt sind, finden sich nicht selten seheinbar basischere Partien, die als Randzonen oder Sehlieren vornehmlich bestehen aus ErLmikrolithen und Skeletten, ferner langen Plagioklasleistchen, wenig oder keinem Augit, wohl abet aus winzigsten zerfransten, erst mit starker Vergriigerung sichtbaren Biotitflimmerchen. (Siehe tiber diese Straktureigentiimlichkeit bei den Hypersthenbasalten.)

48b) Westnordwestlich V a l n o g a r e d o bei Kote 1 4 ( 6 ) . . . [0~0] streicht die offenbare Fortsetzung des vorigen Ganges Siid-Nord; das Gestein ist in jeder Beziehung gleich dem vorangegangenen, doch ist es nicht so stark zersetzt. Ein briiunlicher Aug i t b yon der Farbe ~" 31 neutralgrau s, :r mit Stich ins Briiunliche, Sch. d. 33 ~.. Sonst ist b) farblos. A. A. ? = ~. - - V(o, ~.5) -- 23~,'~ ~ V(3.s. ~.7) = 251/3 ~

P l a g i o k l a s auger einem ~/o re,m, grofien korrodierten Ein- sprengling, der aufien eine einsehlufireiche, zu~uf3erst klare Zone hat, nur in der Grtmdmasse.

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.J.. SIP Kern An Rand An

[ 1 37 630/0 26 50% a l 1 ' 3 3 - - - - - -

J 1 38 680/0 - - 32o/o b / 1' 36 - - 17 - - e 34 61~ - - - -

Zonarstruktur nur am ~.u~eren Rand entwickelt. An Stelle ehemaliger Mesostasis erseheint neben Delessit eine

griinliche opalige Masse.

49. Nordwestlieh V a l n o g a r e d o C. Pie ( V ) e n d e v o l e . . . [0, - -9] steht in Terti~irmergeln ein sehmaler Gan G an.

Das br~iunliehe, brSckelige, stark zersetzte hypokrystallinpor- phyrische bis hyalopilitische Gestein weicht yon dem normalen Aussehen der Gruppe etwas ab; es ist basiseher und erinne|'t etwas an G. 16, doeh fahrt es viel weniger Olivin.

Augi t tritt auf in -- ein vereinzelter - - bis 1/2 cm grogen einsehlugarmen Krystallen yon a ziemlich viel, korrodiert mit klarem, schw~icher lichtbreehendem Rand, b ziemlich viel, krystallographisch gut begrenzt. Fiir b: A. A. ? > ~ (Na 3 o 45' v. d. M.), M.u.A.a. entgeg. S. ~0 - - Na 0 - - ~ 10 19'. - - A. B. 77 ~' - - An schwach briiunlichem Augit V(9.2,7.5) = 275/e ~ An einem zonaren Schnitt mit schwach grtinlichem Kern und fast farbloser Hiille wandert die Aehse A 3"7 ~ gegen "[ des Kerns in der Halle. Olivin war in bis 1/, mm grol]en, wenigen, gut ausgebildeten Krystallen vorhanden, ist jetzt um- gewandelt in 0 "5

G r u n d m a s s e bestehend aus feinem Gefilz yon spih'lichen Plagio- klaskrystitllchen, wenige 0"01 mm breit, 2_ MP in zwei F~illen 35 ~ 63% An, i n e i n e m a n d e r e n l . . . 3 0 , 1 ' . . . 3 1 . . . . 56~ An, zahlreichen kurzen Augitkrystiillehen, Olivin, sehr viel Magnetit (eine Krystiillehen- und Skelettgeneration), viel weniger Titaneisenskeletten, Apatit und etwas gebleichtem Biotit in winzigsten Flitterehen. Ehe- maliges ziemlich reichliches Glas ist aggregat-polarisierend und zeigt beginnende Delessitbildung und erdige Produkte.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Erst griiner, etwas spiiter farbloser Pyroxen, noch sp~iter Olivin, dann erst die Grundmassegemengteile. Die Komponenten krystallisierten auger dem griinen Augit bis in die Grundmasse hinein.

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O10 Michael Stark.

50. Unmittelbar yon der Grenze des Vendatrachytes gegen den basisehen Brockentuff im Westea C. Silvest(r)o . . . [0, 3] liegt ein rStlieh braun-schwarzes, schlackig aussehendes Gestein vor, yon dem es nicht sieher ist, ob es nicht etwa ein umgesehmolzener Tuff ist. Die Struktur ist hypokrystallinporphyriscb-hyalopilitiseh mit bis 1 mm grofien Ein- sprenglingen yon Augi t a korrodiert, sehr selten; b wenige, zersprun- gene, ohne krystallographische Begrenzung. An ziemlieh farblosen Schnitten wurde bestimmt: c'((~>p) 4 2 1 A ~ - - D. d. D . ~ > '~. - -

- - - " ~ 4 V o A . B . ~ ~ ~ . - - V(~o.4, 5.o) - - 2 3 2 / 3 ~ V(~o.2, ~,) - - 2 7 ' / ~ ~ V(o-s , 7.3) - - - ~0 �9

Beide Pyroxene haben sehmale einsehlutireiche Zonen. lm Schliff treten weiter noeb auf 2 Sehnitte bis t m,m grog

yon basaltiseher H o r n b l e n d e mit Opacitrand and ein korrodierter And e sin einpsrengling, ferner das eine oder andere lappige Erzgebilde.

Die Grundmasse ist schwer aufliisbar. Wenige 0"01 mm breite Plagioklasleistchen,

.L MP Kern An Rand An

f l 29,/~ 55~ 17 32% a [ l ' 301/~ - - - - - -

1 28 540/0 - - b 1' 30 - - - -

e 3 4 6 1 ~ - - - -

- - Zonarstruktur allm~ihlieh verlaufend - - ebenso grofie Augitmikrolithe, zwei Generationen Magnetit, viel weniger Titaneisen, winzigste Apatitmikrolithe, ferner limonitisehe, erdige und ~ugerst feinschuppige (delessitische) Aggregate.

51. Nordwestlieh V a l n o g a r e d o C. Pie V e n ( d ) e v o l e . . . [0, "3] steht an in basischem Tuff ein schmaler Gang, enthaltend ein hell- graues, stark zersetztes Gestein mit kleinen Blasen, diese erfiillt yon limonitischer Masse. Die Gesteinsstruktur ist eine bypokrystallin- porphyrische, deutlich fluidal. Das Gestein ist sehr nahe verwandt und ~hnlieh den G. 47, 48.

Augi t in his 1/2 mm grofien, stark korrodierten, yon einer ein- schlufireichen Zone umhiillten Einsprenglingen yon a recht selten und dann nur yon schwach ~iiner Farbe, you b zahlreich, manehmal etwas grau (31 neutralgrau s, Sch. d. 24y.). Fiir farblosen Augit A. A. '~ >_ ?. Wenige ehemalige, best~ubte, wenig pleochroitische, bis 1 mm grol~e Hornblendekrysta l le sind aul~er wenigen Resten vSllig resorbiert unter Neubildung yon MagnetitkSrnehen, Titaneisen, wohl auch Spinell

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und braunem Olas nebst wenig Augit das eine Mal, das andere Mal unter Bildung eines Pyroxengeriistes, wenig Magnetit uad einem farb- losen (n ---- Canadabalsam) isotropen Glas, das selten in Delessit um- gewandelt wurde.

Die Hornblende resorptionsprodukte zeigen in fast allen Bei- spielen der behandelten Basaltgruppe ganz unregelm~.l~ige Formen gleich denen vieler Euganeenandesite, we sieh in der Regel an den gerundeten Formen am Rand keinerlei Resorptionsprodukte finden. Die Resorption erfolgte also in diesen F~illen nieht uaeh der ge- wShnliehen paramorphen Umlagerung, wie sie bei den Euganeen- augititen sehr verbreitet ist 1), sondern die Hornblende wurde direkt veto Magma aufgeschmolzen; alas Stadium der Umlagerung trat erst relativ spat ein. Durch diese Aufschmelzung nun mugte infoige eintretender Dissoziation der Hornblendesehmelze das Magma, wie ja die Resorptionsprodukte des letzten Stadiums lehren, viel reieher an Eisen geworden sein. Da nun in einem solehen Falle die Ortho- silikatmolekiile der Hornb]ende (also vornehmlieh Eisen fiihrend) sieh im Magma anreiehern mugten, so h~tte an den bereits vorhandenen oder in Bildung begriffenen Olivinkrystallen (siehe aueh G. 38) eine Zonarstruktur naeh der Beekesehen Regel (Kern, Mg- Olivin, Hiille, Fe-Olivin) erfolgen miissen. Leider sind gerade in der vorliegenden Basaltgruppe alle Olivine - - Einsprenglinge und Grund- massekrystalle - - pseudomorphosiert, so da$ eine Entseheidung dieser Frage nicht m~glieh ward; es mag jedoch ein anderes Beispiel hier angeftibrt sein. In jenem Schliffe der Usticabasalte~), der die schSnste Olivinzonarstruktur erkennen lieg, findet sieh ein Pyroxen- geriist, das aller Wahrseheinliehkeit naeh za deuten ist als der Rest resorbierter Hornblende.

Von Resorptionsprodukten finden sieh weiter in unserem Gestein Biotit [ein Rest ist grtin, ehloritiseh, einaehsig, (--)].

Die Umwandlung'sprodukte sind auger Plagioklas und wenigen frisehen Magnetitkrysfiillehen jetzt in limonitisehe Massen veriindert. Auch das eine oder andere bis 1/~ m m grol~e Erzkorn oder besfiiubter Apatit finder sich nahe der Hornblende.

Die Grundmasse ist -- dem G. 47b, 48. Plagioklas _s 1 . . . 30 , 1 ' . . . 3 2 . . . 5 6 % An. I IM- -19 imKern56% An, + 3 . . .

1) Siehe hierzu F. B ecke~ XVI, 328, daselbst auch Literatur. ') D. hi., Bd. XXIII.

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25~ am Rand; die Zonarstrltktur vornehmlich am Rand entwickelt. Titaneisen viel weniger als der in zwei Generationen entwickelte Magnetit. Zahlreiche 01ivindelessitpseudomorphosen. Der Delessit auch manche I-Iohlriiume erfiillend, in denen sich bisweilen aucb etwas opalige Masse findet.

52. Stidsiid~stlieh B o c c o n C. S i ( l ) v e s t r e . . . [0, - -10] steht in basischem Tuff am Bachbett ein etwa 1/2 m breiter Gang an.

Das graue Gestein, mit ziemlich viel hanfkorngrogen erdig- limonitisehen Produkten erf'fillt, gleieht dem eben besprochenen ziemlich v011ig. Zahlreiche A u g i t e his 2ram grotl [b: ey 45 o. - - A . A . ? ~ , nicht f'tir Na: Na 2~ ' von der Mitte, - - Mit. u .A .a . entgeg. S. t~ 005 ̀ auf derselben Seite liegend wie ~ lo23 ` . - - A . B . ? ) ~ . - - V(ls.S, s)=272/a~ H o r n b l e n d e und E r z e wie oben. Der eine oder andere Einsprengling yon A n d e s i n and L a b r a d o r ist stark korrodiert and enthiilt einschlufireiche Augenzonen. Grund- masseplagioklas

.j_ MP Kern An Rand An

1 30 550/0 10 270/0 a [ 1' 31 - - - - - -

! 1 33 571/~O/o 15 30% b [ 1' 31 - - - - - -

1 331/2 580/0 - - - - C 1' 31 - - - - - -

1 34 620/0 - - - - d / 1' 35 - - - - - -

01ivinpseudomorphosen sind yon limonitiseher Masse e r f i i l l t . - Titaneisen an Menge = 1/~ MagtJetit.

Dieses und das vorbenannte Gestein sind viel frischer als etwa das G. 48 a und 48 b, weil sic im basischen Tuff anstehen. Dieser gew~ihrt infolge seiner lockeren Besehaffenheit den Tageswiissern raschen Abzug" naeh unten. Dies trifft nattirlich bei den G. 48 a and 48 b nicht zu, da sic in der Scaglia anstehen, die mit ihren dicken, wasserundurchliissigen Kalkbitnken nur l~ings der Vertikal- kltifte, also aaeh vornehmlich liings der Gesteinsgiinge, die Wiisser zirkulieren la[3t. (Siehe hierzu auch die Bemerkungen tiber Augitverwit- terung bei G. 30 u. 70.)

53a) Siidlieh C o r t e l a (C.) F o n t a n a M u r a . . . [ - - 6 ~ - - 6 ! tritt Uber basisehem Tuff allem Anschein nach ein Deckenrest auf.

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Das graubr~ianliehe, ziemlieh zersetzte Gestein mit erbsen- bis hanfkorngrol~en Blasenriiumen (diese erf'tillt yon erdig-limonitischen Produkten) enth~ilt bei hypokrystallinporphyriseher Struktur nut sehr wenige, bis 1/2 mm gro[~e Einsprenglinge yon sehr stark korrodiertem Augi t yon geringem Farbenunterschied yon a und b. Ein 1ram gro~er Einsprengling yon P l a g i o k l a s nur anniihernd 3_:< 210 ist Labrador. Stark pleochroitische H o r n b l e n d e war ziemlich viel vorhanden, ist abet aulier sehr kleinen Restehen [optischer Charakter (--)] resorbiert. G rundmasse iihnlich dem G. 52. Plagioklas 2_ MP 1 . . . 2 9 , 1 ' . . . 3 0 . . . 5 4 % An, ]l M - - 1 9 im Kern 56% An, + 4 a m R a n d 23% An. Titaneisen an Meuge '- 1/a des Magnetit. Erze, Plagioklase, Olivinkrystiillchen und ebemaliges Glas sind entweder vSllig oder zum Teil zersetzt in delessitisehe, limonitisehe und erdige Produkte. Im Gegensatze hierzu ist der Augit frisch, da die Zersetzung nur unter dem Einfiu~ der Atmosphiirilien vor sieh ging.

53 b) Bei Cor te la Kote 5 ( 5 ) . . . [1, --10] finder sieh ebenfalls anstehend ein Gestein yon gleicher Besehaffenheit wie das eben besproehene. Augi t bis 11/2 m m grolie Einsprenglinge a graugrtin, b briiunlich bis farblos, jedoeh a und b in grS~terer Zahl als im G.a. Ein fremdartiger bis 5ram gro$er Plagioklaseinsprengling nahe_LMP lieferte im homogenen Kern 1 . . . 1 9 0 , 1 ' . . . 1 7 o , Winkel der Achsenebenen 22 o [optischer Charakter (--)] , daher zirka 30% An. Die seharf abgesetzte Hiille ergab 260 . . . 45% An. Aul~erdem finden sich noch Oligoklas und Hornblenderesorptions- produkte. Grun dm ass eplagioklase

1 MP Kexn An Rand An

f 1 27 500/0 12 280r/0 a t t' 27 . . . .

I 1 33 580/"0 - - - - b / 1' 32 . . . .

Das Gestein a und b zeigt so viele Verwandtsehaft mit G. 48 a und 48 b. daii man sie mit ziemlich gutem Reeht als einer Eruption angehiirig aufzufassen hat, also als Zuftihrtmgsg~ng'e zu Decken. yon denen ein Rest in G. 53 vorliegt.

54 a) Nordwestlich Mt. Venda C. T(e)zza (die nSrdlichere). . . [0, - -5) liegt tiber basisehem Brockentuff ein Deekenrest. Das briiunlich- schwarze, ziemlich zersetzte Gestein sieht manchen Vorkommnissen

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des Mr. Gemola sehr ~ihnlich; es enth~ilt wie diese bis 1/2 ~Jr grol~e, selten gut begrenzte Augiteinsprenglinge yon a, der eine oder andere (intensiv griin), von b ziemlich viele. Fiir einen Sehnitt nahe _k~ mit griinem Kern e y(u>p) 550 und farbloser Htille e 7(~>p) 47 o, fiir beides D. d. D . t ~ > ~ . - Hornblenderesorptions- produkte und das eine oder andere grSi3ere E r z kSrnehen. G r u n d m a s s e mit Ausnahme der Augite sehr stark zersetzt. Olivin-, Delessit- und Carbonatpseudomorphosen, Oligoklasriinder yon Plagioklasleistchen, Biotit in ziemlicher Menge in Flittern und Krystiillchen, Delessit etwa 1/3 des gesamten Gesteins ausmachend. Die Grundmasse im iibrigen yon der gleichen Besehaffenheit wie die Mt. Gemolabasalte.

54 b) Von einer anderen Stelle des Gebietes C. Tez(z)a . . . [0, 0] stammt eine Probe, die dutch die geringere Auskrystallisation in- folge raseherer AbkUhlung etwas vel'sehieden ist; daher sind die korrodierten Augite a und b bis zu 2 mm grol3 [fiir b Sehnitt nahe • ey(~ >p)471/ :~ d. D. ? > u . - - A . A.,~ =>_?.--A.B. ? ) , ~ . - fill" aV(18.7, s ) - - 361/s ~ fiir b V(lo. o.s)= 28~ mehrere Hornb lende- reste bis 1 mm grol] mit schmalem Opacitrand noch vorhanden, end- lich ein 1 n,m grol~es stark korrodievtes Anorthoklasaggregat .

Grundmasseplagioklase • . . . 55% An. Der in der Grundmasse und den Gesteinsporen entwiekelte Delessit ist auch schon wieder zum Teil veritndert. An den W~inden der HShlungen finden sich gerne zwei Zonen: die Bliittchen zeigen auf der dem Gestein anliegenden Seite griinliehe Farbe "~, bliiulichgriin, z fast farblos, auf der dem Hohlraum zugewendeten Seite -[ braun, :r hell- braun; gleichzeitig beobaehtet man in dieser zweiten Zone. deren Doppelbreehung zweimal so grol3 ist wie die der ersten, winzigste Limonitpiinktchen. 7 und ~. ist fiir beide Zonen ~ Canadabalsam.

55. NSrdlieh ( B o ) c e o n . . . [0, 11] trifft man am Wege ein kleines Gesteinsvorkommen aufgeschlossen im basischen Brockentuff. Das graue Gestein, ziemlich verwittert, mit wenigen kleinen ttohlriiumen roll erdiger und limonitischer Massen, ftihrt bei hypokrystallin-por- phyrischer Struktur bis ~/~. mm groi~e korrodierte A u ffi t einsprenglinge yon a vereinzelt, z 12 gelbgriin qu, ,~ 11 gelbgriin s, 7 1l gelbgrtin r~ Sch. d. 26 ?, yon b ziemlich viel.

Beide Augite mit einschlufireichem f'arblosen Au$enrand. Fiir a c 7 (~ > ~) 51 ~ - - D. d. D. o > u . - - A . A . u > 5 Fiir sehr schwach griinlichen

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Geologisoh-petrographische Aufnahme der Euganeen. 515

Pyroxen V(ls.s, s.;) = 311/2 ~ Fiir sehwaeh graugrtinen: V,14.s, 4.5) = 3V/6 ~ fiir sehwaeh griinliehen Vr xo.s)-- 29 ~ An einem zonaren Sehnitt mit intensiv griinem Kern und fast farbloser Hiille wandert die Aehse A um 125/6 o gegen y des Kerns in der Halls. Ein sehwaeh griinlieher Pyroxen enthiilt aueh umgewandelte r h o m b i s e h e Py roxenlamellen. Ferner treten im Gestein noeh his I mm grol3e Magneti tkt i rner auf, eines mit einem 1/lomm grogen Z i r k o n k o r n verwachsen.

G r u n d m a s s e vorwiegend aufgebaut aus Plagioklasleistehen unter ~/~o mm breit,

! M P 1 1' AD

a 30 35 581/~O/o b 341/2 311/2 59% e 37 33 62~

(_1_ y - - 2 9 im Kern 55% An, + 5 in der Halle . . . saurer Oligo- klas, Zonarstrnktur vornehmlieh am Aul~enrande entwiekelt), Augit- mikrolithen, Olivindelessitpseudomorphosen, gut ausgebildeten Magnetit- krystKllehen, viel weniger Titaneisenskeletten, zarten Apatitniidelehen und ehemaligem, jetzt in Delessit umgewandelten Glas ; Delessit erfifllt aueh die Gesteinsporen, wobei am Gesteinsrande der Poren unter den Delessitbl~ittehen nieht selten eine sehwaeh gelbgrane, viel sehw~ieher doppelbreehende Substanz (n < Canadabalsam) sitzt mit z in der Faserriehtung (Mineral U~?). Die eine oder audere triibe Partie des Sehliffs l~il~t in delessitisehem Untergrtmde reiehliehe, winzigste, stark liehtbreehende Ki~rnehen erkennen, ob Spinell?

56. NordSstlieh g o e e o n Kote 5(3) . . . [6, 2] trifft man iiber basisehem Broekentuff sin sehw~trzliehes Gestein yon iihnliehem Aus- sehen and Mineralbestand wie G. 49 mit bis 1 mm grol~en A u g i t e n yon a dem eiuen oder auderen, korrodiert, mit farbloser Halle, yon b ziemlieh viel, gut krystallographiseh begrenzt, b ist nieht selten in ehloritiseh-delessitisehe Produkte umgewandelt, wobei sieh wenig Carbonat bildet. Gut krystallographiseh begrenzter O l iv in ist ziemlieh viel in bis 1/2 mm grogen Formen vorhanden, pseudo- morphosiert in griinen Delessit und Carbonat. Von anderen Kompo- nenten ist zu erw~hnen eine resorbierte H o r n b l e n d e , das eine oder andere bis 1ram grol~e Quarzkorn mit Flassigkeits-, Kohleus~iure- und Glaseinsehliissen, umgeben yon einem Augitmikrolithenkranz, ErzkSrner.

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516 Michael Stark.

G r u n d m a s s e plagioklase MP Kern An Rand An

I1 34 60% 20 34% a t l ' 34 - - - -

I1 3: J, 60% - - _ _

b 3 4 - - - -

c 37 690/o - - - - Magnetit an Menge--dem Titaneisen; Grundmasse sonst gleich dem G. 55~ nur viel Carbonat in den Olivinpseudomorphosen und im Glas infolge st~trkerer Zersetzung.

57. Mit der Bezeichntmg ,NSrdlich C. B a l l e r i n a (der stidliehen) n S r d l i c h B o c c o n " liegt ein grauweities Gestein vor yon fast holo- krystallinporphyrischer Struktur, enthaltend bis 1 mm grol~e Augi t - einsprenglinge yon a ziemlich viel~ kol'rodiert, mit meist seharf ab- gesetzter~ einsehlul~reicher, farbloser schw~tcher lichtbrechender Htille: :r 13 grasgriin r, ,~ 10 gelbgriin s, y 11 gelbgrtin r, Seh. d. 32 7-- Von b zahlreiche, wie a im Kern klar, in der Hiille einsehlulP reich; die Farbe etwas variabel, manchmal briiunlieh~ manch- real grau, ein andermal farblos. Bestimmungen: An einem Schnitt fast farblosen Pyroxens _L ~ e y (~ ~ p) 42% - - D. d. D. ? ~ 4. - - A. A. o ~ ~ bei brRunliehem Augit. - - A. B. t~ ~ ~ bei grtinem Pyroxen. - - Fiir bdiunlichen Augit V(lo.4, a.~) - - 28~ fiir einen anderen Schnitt V(~o.3, 5) - - 25~/3 ~ An einem zonaren Schnitt yon sehwach griinem Kern und grauer Hiille wandert die Achse B wenig.

Weiter beobachtet man im Gestein bis 2 ~,m grol~e P l a g i o - k l a s e zweierlei Art. :,.) Der eine oder andere basisehe Plagioklas. Nach dem Winkel der Achsenebenen mit den Spaltrissen nach P zirka 40 o, der viel st~rkeren Liehtbrechung als Canadabalsam, dem op- tisehen Charakter (-i-)~folgt B y t o w n i t . ,~) Saurer Plagioklas. An der Lichtbrechnng 7. - - Canadabalsam, 7 ~ Canadabalsam, Ausltischung auf M 5 ~ folgt O l i g o k l a s yon 21% An. Aul~er diesen grSl~eren korrodierten Einsprenglingen finden sich noch kleinere bis ~/~ mm grolL II M Kern An l=liille An Rand An

- - 6 380/'0 - - 19 560/0 + 9 16~ "-- 9 41~ - - 15 490/0 + 8 18~

2_ MP 1 . . . 27, 1' . . . 3.9 . . . 55% An. Vorhanden sind noeh ein 1 mm grolSes Qua rzko rn mit Angit-

mikrolithenrand~ das eine oder andere gedrungene besfiiubte, bis I m~J~

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Geolo~sch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 517

lange Apati ts i iulchen und wenige Resorp t ionsproduktaggrega te , endlieh bis 1 mm groiie Erzk~irnehen und sp~h'liche limonitisehe O li v i n- pseudomorphosen.

Das H a n d s t i i c k enth~ilt einen 1 c m langen H o r n b l e n d e - krystall.

G r u n d m a s s e plagioklase ergaben _J_ M P Kern An Rand An

I1 29 52~ - - 28% a 1' 27 - - 13 - -

1 30 54~ ;5 16~ b 1 ' 29 - - 6 - -

- - Zonarstruktur allmiihlieh verlaufend - - Augit in KSrnern und kurzen Leistehen gleich b, farblos;

Magnetit in 2 Generationen, ungef'~hr gleichviel wie die Titaneisen- skelette. Ziemlich viel Apatitniidelchen. Spurenweise vorhandenes farbloses Glas (n > Canadabalsam) ist grS$tenteils in Delessit um- gewandelt.

58. In einem Seitengraben des S e h i v a n oj a baehes, siidlieh yon dem Gut S c h i v a n oj a, steht ein grauschwarzes, sehr feinkSrnig er- scheinendes Gestein an mit spiirlichen Carbonatmandeln, das dem voriffen G. nicht uniihnlich ist.

Es enthiilt bis 1 mm gro~le A u g i t einsprenglinge yon a wenig, korrodiert, mit eingesehlossenen, nicht besti~ubten Apatitsiiulchen, :,. 13 grasgriin r, ~ 12 grasgrtin s, 7 11 gelbgrtin r, Sch. d. 30p., yon b zahlreich, selten gut krystallographisch begrenzt. Bestimmungen: fiir einen Schnitt nahe 2_ ~ mit griinem Kern e 7 (, > ~) 510 und farblosem Rand e 7 (~ > p~ 46 ~ Fiir einen grtinen Zwilling c y (~ > e) 50 o. Ein Sehnitt nahe _1_ ,~ yon b mit feiner Streifung yon rhombisehem Pyroxen l i der c-Achse cT( . J>?) 44~ Fiir alle Augite D . d . D . s > u . - - A.A. ftir a , ~ > ? , fiir b ? > ~ . - - A.B. ffir a ? > u , f'fir b ? ~ . - - FUr a V~8.6, ~ r x ) - 36 ~ - - F(ir b schwach briiunlieh V(g.~, 3.+)-" 30"9 o. - - Ftir b fast farblos V(~5, ~s) ---- 2 5 ~ / ~ ~ - - Ftir einen zonaren Schnitt mit sehwach grauem Kern V(9.5, o) -- 31"70 und farbloser Hiille V(trs, o) - - 26"70. Die Aehse A wandert hierbei 70 gegen 7 des Kerns in der Hiille. - - An einem zonaren Schnitt mit ziemlich intensiv griinem Kern und farbloser Hiille wandert die Aehse A 9 o gegen y des Kerns in der Hiille, der Untersehied zwisehen den Anwaehs- pyramiden ist sehr gering und wegen der das Interferenzbild etwas

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st(irenden Einschltisse schwer zu verfolgen. FUr 010 scheint die Wanderung um zirka 1"90 kleiner zu sein als i11. - - Ein anderer zonarer Sehnitt mit sehr sehwaeh griinem Kern und farbloser HLille lieferte: Aehse A wandert 32/30 gegen 7 des Kerns in der Hiille. - - Im farblosen Pyroxen (ira griinen nieht) finder sieh oft im Kern yon ehemaligem rhombisehen Pyroxen herrtihrendes HI'f; doeh ist dies sehon stark limonitiseh.

Daft tier Kern der zonaren Augite die grtine Farbe aufweist, die Hiille abet braun oder fhrblos ist, ist (mit Ausnahme yon ii.girin) eine fur alle Euganeenbasalte geltende Regel, deren allgemeine Anwendbarkeit schon yon Z i r k e 11) betont wurde.

Yon dem einen oder anderen his 11/2 mm grofien, stark korro- dierten P 1 a g i o k 1 a s einsprengling mit sehmaler, auf der Innenseite einsehlugreieher Auiienzone enthiilt maneher im Kern Titaneisen- tiifelehen, sehwarze Punktreihen und Fltissigkeitseinsehliisse mit tanzender Libelle. II M - -14 im Kern 48% An, in der Htille am I n n e n r a n d - - 2 1 . . . 6 1 % An, aui3en + 9 . . . 1 8 % An; ein anderer ist im Kern Oligoklas, in der schmalen Hiille am Innenrand Labrador, augen Oligoklas. lm Schliff finder sieh noeh eine 1 mm groge kor- rodierte H o r n b I e n d e, resorbierter G 1 i m m e r ?, ein 1/2 mm grol3es Quarzkorn mit Augitmikrolithenkranz, einige bis l hmm grolie A p a t i t siiulchen und bis 1 mm grolSe lappige E r z kSrner. G r u n d- m a s s e - - tier des vorangeg'angenen Gesteins. Plagioklas _1_ MP 1 . . 3 2 , 1 ' . . 3 1 . . . 5 7 % An, 1 . . 2 9 , 1 ' . . . 3 3 . . . 5 7 % An, an den Ritndern Oligoklas, Titaneisen an Menge = 1/3 des Magnetit.

A u s s e h e i d u n g s fo I g e : Voran gingen rhombiseher P3n'oxen, Hornblende, Apatit, Erze, dann folgte griiner und f~irbiger, zum Sehlusse farbloser Pyroxen und Plagioklas, sehlielllieh die Gemeng- teile der Grundmasse, darunter wohl aueh Olivin.

59. Nordwestlich unter tier Strailengabel westlich Cas te lnuovo tritt ein kleiner Terrainbuekel auf, der ein graubraunes Gestein fiihrt sehr ~hnlieh dem vorangegangenen, mit zablreiehen bis 2 mm grogen korrodierten (a etwas mehr als b) Augiteinsprenglingen. a: :c 14 grasgrtin s~ ,~ 13 grasgrtin r, -~ 12 gelbgriin t. Seh. d. 24 ~J..

Bei den Korrosionserseheinungen tritt bei fast allen griinen Pyroxenen der Euganeenbasalte, Limburgite und Augitite reichlich

1) Basaltgestoine, Bonn 1870, pag. 23.

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Magnetit auf (siehe h. d. Fig. 16). Dies sowohl wie auch der grol~e Aehsenwinkel des griinen Augit, dessert groi3e AuslSschung, sein nieht zu hoher Breehungsexponent (ira Verh~ltnis zu ~girin) deutet an, dag er ein sehr eisenreicher Pyroxen ist und dag er in ahnlicher Weise wie die Hornblende in der intratellurischen Phase mehr Fe aufzu- nehmen imstande war als der Aug'it der effusiven Phase.

Augit b ist im vorliegenden Gestein gem glomeroporphyrisch entwickelt, einmal ist er poikilitiseh mit brauner H o r n b l e n d e ver- wachsen~ die auch sonst korrodiert das eine oder andere Mal als

Fig. 16.

Im Kern des KrystaUs findet sich griiner Augit, der deutlich Korrosions- spuren zeigt; ihn umgibt ein Huufwerk yon Magnetit (noch mehr als in der Figur gezeichnet) und farbloser Augit, [J verwachsen mit dem grfinen. Der Sclmitt ist nicht gut 1 , sondern ziemlich schief zu ~ gefiihrt. Ver- grSl]erung 100real. Die Figur ist entlehnt dem G. 12, woselbst die Korrosion

energischer ist als in den meisten der jetzt behandelten Basalte.

Einsprengling auftritt, meist aber unter Pyroxengertistbildung, Titan- eisen und Magnetit grSl~tenteils resorbiert ist; r h o m b i s e h e r Py- roxen scheint wenig vorhanden gewesen und durch Carbonat ver- dr~,ngt worden zu sein. Bestimmungen: Ein Schnitt nahe _l_ ~ zeigt schwach grUnlichen Kern e~' (u > ,~) 470 und farblose Hfille c T (~ ~ •) 44 ~ - - D. d. D. ~ >,J . - - Ein Zwilling yon fast farblosem Pyroxen nahe 2_ ~ liefert 430 . - - Ftir b: A.A. r > ~. - - A.B. ~ . - - An einem Schnitt mit schwach griinem Kern V(ls.5,1o.2)-" 331/20 und braunlicher Hiille V(ls.s, lo-2) : 305/60 wandert die Achse A 80 gegen 7 des Kerns in der Hiille. An einem grauen Schnitt V(1,.2, e.6)=28"4 ~

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520 )iichael Stark.

Ein fast farbloser Schnitt: V(~s.5, 3.~) -" 27~ ein anderer V(13.2, o.8)-- 26'4 ~ ein drifter V(5.3, 9.6) -- 23s/6 ~ In einem Schnitt mit grangriinem Kern und fast farbloser Halle wandert die Achse A air 0 1 0 . . . 3~/~ ~ far i 1 1 . . . 62/a o gegen 7 des Kerns in der Hiille. - - I n einem anderen Schnitt mit fast farblosem Kern und sehwach br~iunlicher Hfille wandert die Achse A kanm merklich. Ein vereinzeltes P l ag io - k I a saggregat bis 2 mm grog - - im innern - - dem Plagioklas des G. 58 _L MP 1 . . . 30, 1' . . . 2 8 . . . 54% An. Apatit, Erze und Grundmasse

- - Zonarstruktur vornehmlich am Rand entwickelt, der Randpla- gioklas aueh als Mesostasis der Grundmasse - -

In der Grundmasse tritt manchmal ein Biotitflimmerchen auf, viel Carbonat, Titaneisen an Menge viel weniger als Magnetit.

60a) Siidwestlich yore Gute S e h i v a n o j a (A. a. d. R. K.) findet sich fiber basisehem Brockentuff ein hellgraues Gestein mit ziemlich viel hanf- bis erbsengrol3en limonitischen Carbonatmandeln, fast gleieh dem vorangegangenen Gestein.

A u gi t a wenige, b manchmal sehr viel Einsehlttsse fiihrend. Bestim- mungen : Sehnitt nahe _1_ ~ yon grUnem Augit im Kern c,t" (~ ~ P) 52~ in der farblosen Hiille e 7 (~ ~ ~) 45~ - - D. d. D. ~ ~ ~. Von b: A. A. ~ ~ - - N a 2 o 5 6 ' v . d . M . Mit. u. A . a . d . g . S . p 005 ̀ - - NaO - - 41019 ̀ . - - A. B. ~ . - - Fiir scbwach grauen Pyroxen V(2o.o, 4.2) -- 29~/3 ~ Ein Augitmikrolithenkranz mit briiunlichem Glas im Zentrum deutet auf ehemaligen Qua rz , Resorptionsprodukte und Rahmenpyroxene auf H o r n b l e n d e . A p a t i t und Erzk(irner wie bei G. 58.

Ebenso die G r u n d m a s s e , Plagioklas _1_ MP 1 . . . 30, 1 ' . . . 34 �9 . . 5 8 % An, 1 . . . 3 3 0 , 1 ' . . . 3 4 ~ / ~ ~ An, JIM - - 25 im Kern 67% ~ -4- 12 am Rand 14% An. Das eine oder andere Mal tritt

spurenweise T r i d y m i t auf.

-- G. 58. Plagioklas

_t_ ~IP Kern An Rand An

1 30 550/0 - - - - a 1' 31 - - - - - -

b / 1 28 530/0 - - - - ( 1' 29 - - - - - -

Ir ~[ - -17 52% + 10 z6% - - 15 490/0 zc 10 16~

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Geologisch-petrographische Aufnahme tier Euganeen. 5.91

6Oh) Siidlich vom Gut S e h i v a n o j a finder sich fiber basisehem Brockentuff ein dem vorangegangenen vSllig gleiches Gestein. Be- stimmungen am Augit: Schnitt nut ann~thernd 2_~ mit grtinem Kern e y (~ > p) 490 und farbloser schwi~cher lichtbrechender Hiille c y (~ > ~) 43 ~ D. d. D. ,~>~. - - Ein anderer fast farbloser Schnitt c.( 45 ~ - - FUr b: A. A. ,: - - 'J. - - A. B. ,: ~ ~. - - An einem ziemlich intensiv griinen Schnitt Vw~.5 ' 12.,.) - - 361/.. ~ an einem ~thnlichen Schnitt V(ls.S, 1.7) = 3 ~'6 . Fiir einen schwach griinen Schnitt V(17-6, lo.,) - - 315/6 ~ Fiir b : V(s.5, 2.7) ---- 25"3 ~ V(7.5, 7.6) - - 251/~ ~ V(5, r7)"-26"8 ~ - - In einem Schnitt mit schwach graugrtinem Kern und farbloser Htille wandert die Achse A 2~/3 ~ gegen ~" des Kerns in der Hiille. In einem Schnitt mit sehr schwach grtinem Kern und farbloser Hiille wandert die Achse B fUr 0 1 0 . . . 4"8 ~ ftir 1 1 0 . . . 5"8 ~ f'tir 0 0 1 . . . 8"9 ~ gegen ' /des Kernsin der Hiille. Die im Verlauf der Besprechunz der vorangegangenen Gesteine angef'tihrten zahlreichen Aehsendistanzmessungen an griinem and hellerem Kernaugit zeigen auch fiir diese beiden Augite der behandelten Basaltg'ruppe, da$ sie nicht etwa getrennte un- mischbare Glieder der Augitleihe darstellen, son'dern gelegentlich, wenn auch durchaus nicht immer, die verschiedenartigsten Mischtmgs- verh~iltnisse yon farblosem und grfinem Augit verraten, wie es schon bei friiheren Gelegenheiten bewiesen wurde bei G. 21.

Ein 1 mm grofier, yon Augit umrandeter r h o m b i s c h e r P y r o x e n ist grogenteils noch frisch, stellenweise zeigt er Umwandlung in H'(. Farblosen Augit eingeschlossen enthiilt ein korrodierter ~/, cm grofier basischer L a b r a d o r k r y s t a l l , der im Kern etwas zonar gebaut ist (augen saurer als innen), zuiiuiierst eine saurere glasreiche Hiille ent- halt. Ein 1 mm grol~es Quarzkorn , der eine oder andere H o r n b l e n d e - r e s t [opt. ( - - ) ] , A p a t i t , E rze wie bei dem vorangegangenen G., ebenso die Grundmasse. Plagioklase daraus:

_l_ MP Kern An Rand An

1 29 550/0 - - - - a 1' 30 . . . .

{ 1 32 571/o_% 9 27% b . 1' 33 - - 11 - -

Die Halle bisweilen noetl saurer werdend: < C a n a d a b . also Oligoklas.

Titaneisen ist an Menge viel weniger als Magnetit. Wenig ehemaliges Glas ist spurenweise frisch (n bei 1"52, also ein ziemlich

Mineralog. und petrogr. Mitt, XXVII. 1908. (Michael Stark.) 35

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522 Michael Stark.

kieselsiiurereiehes Glas), meist yon limonitischen Hiiuten durchtriinkt und aggregatpolarisierend.

Naeh der Bespreehung dieser Basaltgruppe miissen wir uns endlieh die Frage vorlegen, inwieweit denn alle jene versehieden- artigen, als Fremdlinge erseheinenden Feldspate, ferner der Quarz, Cordierit, Sillimanit, Spinell, endlieh die Olivin-~ Augit- und Hornblende- aggregate in Knollenform in den behandelten Gesteinen als dem Magma angehSrige Bildungen oder als F remdl inge aufzufassen sind. Dabei muff kurz das Kapitel der Einschlfisse gestreift werden. Solche zum Teil unzweifelhaft fremdartige Einschliisse~ also aus dem Neben- gestein mitgenommene Partien~ haben aus den Euganeentrachyten besehrieben A. Lacroixl), der Paduaner Geologe Dal Piaz~), der auch nach den geologischen Beziehungen des Untergrundes der Euganeen mit den Alpen forschte, und in letzter Zeit F. Cornu. 3) Diese meist sieher fremden Einschlfisse haben hier weniger Bedeutung. Dagegen haben wit uns Rechenschaft zu geben bei den obgenannten Mineralen, ob Ausscheidungen aus dem Magma vorliegen oder nicht. ~) ~berblicken wir die hSchst entwiekelte Literatur - - sie zu zitieren wiirde zu weir ftihren, siehe tibrigens die ziemlich reichhaltige Zu- sammenstellung in Zirkel : ,(~ber Urausscheidungen in rheinischen Basalten", Abh. d. Math.-phys. Kl. d. kSnigl. Siichs. Gesellsch. d. Wiss., N. III~ XXVllI -- , so sind die Meinungen fiber die einzelnen Vor- kommnisse heterogenster Art. Die Frage aber dfirfte doch in den meisten Fallen 15sbar sein~ wenn man sit in zwei Hauptfi'agen gliedert, wobei dann noeh abnorme, ausnahmsweise eintretende, spiiter zu besprechende Momente hinzukommen kSnnen. Die zwei Spezialfi'agen w~tren:

1. Ist es mSglich, dug aus einer bestimmt zusammengesetzten Sehmelze 5) nach den uns dmch Experimente bekannten physikalisch-

1) ~k. L a c r o i x , Les enclaves des roches volcaniques. Macon 1893, p. 218--221. 2) G. Dal P iaz , Di un incluso granitico nelia Trachyte degli Euganei.

Riv. d. Min. e Crist. Ital. Vo1. XXVIII. 3) F. Cornu, Petrogr. Untersuch. e. enallog. Einschl. a.d. Trach. d. Eugan.

Beitr. z. Paliiont. u. Geol. 0sterr. u. d. Orients, Bd. XIX, 35--47. 4) M. S t a r k , Die Euganeen. Sehr gro$e B15cke yon Gabbro and Syenit im

Basalt des Lovertin. 5) Die Gesetze der Bildung der Minerale aus dem Schmelzflul] haben, nach-

dem schon B u n s e n u n d andere, beispielsweise G i b b s , G u t h r i e , v a n ' t Hoff , A r r h e n i u s , Y e y e r h o f f e r , T a m m a n n , Rozeboom, T e a l l , B e e k e r , dieVer-

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Geologiseh-petrographische Aufnahme der Euganeen. 523

ehemisehen Gesetzen das fi'agliche Mineral auskrystallisiere? Von diesem Gesichtspunkt ging beispielsweise R o s e n b u s c h bei der Be- urteilung der Frage vor; oder

2. werden durch die geiinderten intratellurischen Verhiittnisse Miiglichkeiten geschaffen flir die Auskrystallisation gewisser Minerale, die in der Eifusivperiode wegfallen und so die Urteilsbercchtigung des 1. Punktes iiberhaupt in Frage stellen. - - Experimentell kSnnen wir der zweiten Frage zwar nicht nachgehen, wohl aber lehren uns die Beobachtungen an den fertigen Tiefengesteinen, mit welchem Recht oder Unrecht wir an solch gei~nderte Zustiinde zu glauben haben. Den besten Beweis hierftir liefert die friiher gestreifte Frage der Bildung der Hornblende und des Biotit bei G. 12.

Wenn wir yon obigen Gesichtspunkten aus die in den Euganeen- limburgiten bisweilen auftretenden iilteren O l i v i n a u g i t m a g n e t i t - kn~tuel ins Aug'e fassen, so besteht wohl kein Zweifel, datl w i r e s dabei mit Ausscheidungen aus dem Magma zu tun haben, da die Gleiehheit der Komponenten jener Kniiuel in optischer Beziehung bis ins Detail tibereinstimmt mit den Gesteinseinsprenglingen. In ganz gleicher Weise sind auch, wie es schon liingst yon R o s e n b u s c h und anderen geschehen ist, die Olivinknollen als Ausscheidungen des Mag- alas angesehen worden - - nattirlieh wenn sie sich in entsprechenden Gesteinen finden - - und Z i r k e l fragt mit Reeht, warum im Sieben- gebirge beispielsweise diese Olivinknollen gerade in den Basalten auftreten, aber fehlen in den benaehbarten sauren Gesteinen. Das- selbe Argument t~il~t sich aueh fiir die Euganeen vorbringen, f'dr die Olivinknollen im B~hmisehen Mittelgebirge g dort kommen in den Phonolithen dafiir (31arienberg), wie F. Cornu gezeigt hat, start Olivinknollen Einsehltisse yon foyaitisehem Charakter vor, also dem Chemismus der Phonolithe nahestehender Gesteine w jene yon Kapfenstein in Steiermark, f'tir die in letzter Zeit wieder H. He-

wandtschaft desselben mit wRsserigen LSsungen erkannt, f'fir die natiirlichen und auch kiinstlichen Gesteinsschmelzen L a g o r i o (d. ~I., u pag. 430) und ~ [ o r o z e w i c z (d. M., Xu pag. 1, 105) in sehr exakter Form weiter erforscht, und vornehmllch in den letzten Jahren haben D S l t e r und V o g t neben anderen so viel Licht in diese Fragen gebracht, dab wir die yon ihnen erkannten Normen mit ziemlicher Sicherheit auf die natfirlichen Gesteinssehmelzen anwenden dfirfen.

Uber den Einflufi des Druekes auf die Mineralbildang siehe Vog t in d. M., D 51 t e r, d. M., XXV, 81, ferner 0 t l i n g, d. M., XVII. Bei diesen Autoren auch Literatur.

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524 Michael Stark.

r i tschl) versucht hat, sie als exogene Einsehltisse zu deuten. - - Diese Ausscheidungen der Olivinknollen stehen tibrigens aueh in gar keinem Widerspruch mit der Krystallisation in der Effusivperiode.

Nur seheint, da$ die Knollen eine Vorliebe fiir Ausbildung yon rhombischem Pyroxcn haben, die aueh in den entspreehenden Tiefen- gesteinen vertreten ist, so dai3 also bei diesem Mineral etwas "~hn- liehes in Betracht k:,ime wie ftir die gr0fiere Bestandf~ihigkeit der Hornblende im Tiefengestein. Merkwiirdig ist jedenfalls die oftmalige starke Korrosion solcher rhombischer Pyroxene in der Effusivperiode und die Bildung yon Olivin und Augit an seiner Stelle~ wie es bei einigen Euganeengesteinen betont und wie es yon vielen Forschern beschrieben wurde.

Die H o r n b l e n d e a u g i t k n o l l e n in den Euganeenaugititen tragen so sehr den Stempel der Ausscheidung aus demselben Magma an sich durch die auch sp~iter noch herumlaborierende Korrosion der Hornblende, ferner dureh die optische Gleichheit des Knollenaugits und jenes der Einsprenglinge, daii das Gesagte fdr ihre endogene Natur geniigend erscbeint.

Etwas komplizierter gcstalten sich schon die Verhaltnisse bei den Augitkniiueln stellenweise mit Hornblende~ noeh seltener mit rhombischem Pyroxen oder Labrador verwachsen aus der vorher behandelten Basaltgruppe mit zweierlei Augit. Dort sind offenbar die Gesetze flit die Mineralbildung im intratellurischen Zustande etwas andere gewesen als im effusiven. Schon bei G. 38, 51 wurde auf die bekannte Tatsache hingewiesen, daii nach der Resorption der Hornblende Olivine entstehen; das Olivinsilikat steckte also in der Hornblende. In der iutratellurischen Epoche verteilt sich also auf Hornblende und rhombischen Pyroxen eine Stoffmenge, die in der Effusionsperiode neben Olivin nur Augit und Erze, abet kaum rhom- bischen Pyroxen liefern wiirde. Die GrUnde fiir diese Bildung sind nieht klar; dai3 sie ziemlich regelm~$ig eintritt~ beobachtet man an zahlreiehen Tiefengesteinsvorkommen, sie liegen aber mS$1icherweise darin, dal3 die Hornblende H, eventuell F im Krystallgeb~iude zu binden vermag, wodurch ihre Existenz bei dem mit diesen neben anderen Stoffen geschwiingerten intratellurischen Zustand als die stabilste erscheint. Da die eben behandelten Augit- etc. Aggregate nur aaf diese eine Basaltgruppe in den Euganeen beschriinkt, sonst

1) Zentralbl. f. Min. etc.. 1908, Nr. 10.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 525

aber in den anderen Gesteinen nicht bekannt sind, ferner auch ein Ma~ma wie das der behandelten Basalte sicher diesen Einschltissen ~hnliche Tiefengesteine liefern wtirde, sind sie mit vollem Recht als endogene Ausscbeidungen anzusehen.

FUr die sp~,tter zu besprechenden Hypersthenbasalte wieder sind die Regel Aggregate yon Labrador , Augit und Hypers then , auch Erze, also Bildungen, die das Magma auch in (ler Effusions- periode zu liefern vermag.

Ganz so ist es bei dem spitter zu bebandelnden Kapitel der basischen Ausscheidungea der Andesite. Nie kehren bei all den sauren Gruppen Knollen wieder, die ffir die anderen basischeren Gesteinsgruppen typiseh sind, dagegen finden sieh in letzteren saure Gebilde 5frets.

Nieht schwer zu entscheiden ist auch die Frage nach der Herkunft der QuarzkSrner . Da sie in allen basischen Gesteinen der Euganeen einen stark entwickelten Porricinsaum tragen, sagen sie sehon, daft sie sich nicht mit dem Magma vertragen. 5ie mii~ten nach ihrem Auftretcn Einsprenglinge dieser Gesteine sein. Nun treten abet Quarz- einsprenglinge erst bei sehr reichlichem Si O,-Gehalt des Magmas auf. So bereclmet Vogtl), da$ das Quarzfeldspateutektikum erst liegt bei 27"5% Q:30"5% 0r:42% Ab + An in Gewichtsprozenten. Freilieh enthalten die hier behandelten Euganeengesteine viel mehr andere Kompooenten; nichtsdestoweniger aber m01~te doch wohl zum min- desten tier Quarz oder Tridymit als letztes Resterstarrungsprodukt in grS~erer Menge auftreten, da in manchen Diabasen und Basalten solehe Restkrystallisationen bekannt sind; es gelang aber mit hSebst seltenen Ausnahmen des Nachweises yon dem einen oder anderen Tridymitbl~ittehen in der Grundmasse der Si02-reichen Hypersthen- basalte und ihrer Verwandten, nie Kieselsaure als Restausscheidung nachzuweisen. Er stellt sich in der Grundmasse der Euganeengesteine erst bei sehr Si O,.-reichen Gesteinen ein, als Einsprengling bei den allersauersten Gesteinen. Von einem so hohen Quarzgehalt also, der die Bildung yon Quarzeinsprenglingen begtinstigen wUrde, kann bei unseren basaltischen Gesteinen keine Rede sein. Aul~erdem spricht gegen die endogene Natur der QuarzkSrner das oftmalige gleichzeitige Auf- treten mit Olivin in unseren basischen Gesteinen, endlich allgemein die zahlreichen petrographischen Beohachtungen an den korrespondierenden Tiefengesteinen, bei denen, wie Vogt gezeigt hat - - ftir das Quarz-

~) J'. It. Vogt , :Phys.-chem. 6es. d. Kryst. in Eruptivgest. D. M., XXV, 387.

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526 Michael Stark.

feldspateutektikum fast dieselben Resultate wie ffir die Erg'uSgesteine - - der Druck auf die Krystallisationsvorgiinge yon keinem zu groi3en Einfiuil ist. 1) Aus all dem kann man Z i r k e l beispielsweise nicht beistimmen, den Quarz als Urausscheidung schlechtweg im Basalt- magma anzusehen. So weir die Sache uns fiir die basischen Euga- neengesteine angeht, so ist er zweifellos in allen F~llen exogener Nattlr.

Inwieweit die bei den Detailbeschrcibungeu als Fremdlinge be- zeichneten groi3en F e l d s p a t e i n s p r e n g l i n g ' e dem sie ftihrenden Gestein angehSren oder nicht, ist in manchen F~illen nicht zu ent- scheiden. Da alle diese Krystalle als Einspreng'ling'e z~t behaudelu sind, so miissen wir die Bedingungen Revue passieren lassen, unter denen Orthoklas und Plagioklas als Einspreng'linff erscheint. Schon L a g o r i o ~ hat gezei~, daf3, wenn Orthoklas vor Plag'ioklas als Ein- spreag'ling" aus dem Ma~ma krystallisiert, das Verh~tltnis tier Analyse 2 Ks0:1 N~O niiti~ ist. Vog't a) berechuet das Eutektikum yon Orthoklas zu Plagioklas auf 40--44% Or :60--56% Ab oder A1) + An und findet, dal3 bei dcn Tiefe,lgesteineu ungef:,ihr dasselbe Verhliltnis bestehe. An ein derartiges Vorherrschen der Orthoklassubstanz in allen basischen Euganeengesteincn ist aber nicht zu dcnken, d a e s nicht einmal in der Grundmasse gelungen ist, den Orthoklas aui2u- finden (abgesehen yon abgeschmolzenen Schliereu der Fremdling'e und des spurenhaften fraglichen Auftretens yon Anorthoklas in der Zwischenklemmasse); in den Plaffioklas aber geht nut eine gering'e Menge yon Orthoklas hinein, wie viele Analysen beweisen. Mit diesen obigen Gesetzm:,iliiffkeiten harmonieren auch die Ergebnisse der Studien an den entsprechenden Tiefeugesteinen. Daher ist in den Eug'aneen- basalten der Orthoklas wie auch der Anorthoklas exogener Natur.

Ebenso exogener Natur sind auch alle Einsprenffling'e yon O l i g o k l a s a l b i t und Olig'oklas. Eine Handhabe zur Beurteihmg dieser Verh~iltnisse bietet vor allem die Beckesche Regel der Zonar- struktur der Plagioklase. Die zahlreichen Beobachtungen an den Einsprengling'en und Gruudmasseplagioklasen in den Gesteinen der vorliegenden Arbeit, yon denen beiden es sicher war, dab sic dem Gesteinsmagma entstammeu (Fremdlinge sind auch dutch ihre GrS~le

~) D.M., XXVH, 105. 2) Natur der Glasbasis and die KrystaIlisationsvorgange im eruptiveu Magma.

D. M., VIII, 457. a) D. M., XXIV, 519, XXV, 376, XXVII, 131.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Eugaaeen. 527

und Formen in der Regel aaffallend), zeigen klar, dal~ die ersten Plagioklasausscheidungen entweder iiberhaupt basischer oder nur wenig saurer als die folgenden waren. Diese Beobachtungen im Verein mit jenen~ wonach es wahrscheinlicher ist, dail in einem Tiefengestein, das den Basalten, Limburgiten und Aag-ititen entspricht, eher basischere Plagioklase als in den Ergu~formen aaftreten, wie manche Beobaehtangen an Usticabasalten 1) dartun, reehtfertigen die Annahme der exogenen Natur der behandelten sauren Plagioklase.

Ob nun endlich und inwieweit basische Andesin- und Labrador- einsprenglinge exogen oder endogen sind~ ist iiberhaupt nicht mehr zu entscheiden, da uns die sicheren Leitsterne, wie wir sie oben hatten, verlassen. Dal~ das bisweilen massenhafte Vorkommen yon fremd- artigen Einschliissen (beispielsweise in den Augititen) den Gesteins- charakter bei liingerer Einwirkung v611ig verschieben kann, liegt aaf der Hand.

Endlich sind yon fremdartigen .~[ineralea in den Euganeen- basalten noch zu erwiihnen: C o r d i e r i t , S i l l i m a n i t , Spinel l . Ersterer hat ftir seine Existenz in dem betreffenden Basalt durchaus keine Bereehtigung2), da an einen ~berschuii yon Tonerde zu denken, der dutch die Alkalien und Ca nicht vSllig gebrmden wiire, nicht plausibel ist, was sich ja aueh dureh die sehleunige Korrosion kund- gibt. S i l l i m a n i t ferner wiire iiberhaupt night zar Bildung gelangt, wenn das Magma noch etwas Zeit gehabt hatte, sich mit der aus Cordierit sich bildenden Schmelze zu mischen; daher findet er sich aueh nur im Zentrum des Fremdlings. Sehr h~iufig ist er naeh den oben zitierten Arbeiten in den trachytischen Euganeeneinschl[issen. Dort mu~te die Viskosit~tt der Schmelze eine bedeutend hShere gewcsen sein and die Einsehltisse erfahren nur eine weitgehende Umkrystallisation, ohne dal3 ihre Bestandteile so weit zertragen and resorbiert wurden, wie es in den Basalten infolge der geringeren Viskosit~t der Fall war. Auch waren Sehmelze und Einschlu~l chemiseh night so stark different im ersteren .Fall. Ebenso ist es mit den S pin ell aggregatena), tier schon dadurch, dal3 er immer nut als Bildung am resorbierte Einschliisse erscheint, dokumentiert, dal3 er sich nicht

1) D.M., Bd. XXIIt, 4:73. 2) Siehe hierzu Sillimanitbildung aus nut sehr torterdereichen Schmelzea bei

~ o r o z e w i c z , d. M., XVIII. 3) Siehe hierzu die Bildungsbedingangen des SpiaeU bei 5 I o r o z e w i c z 1. c.

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528 Michael Stark.

gebildet h~itte, wenn ihm nicht die lokale t2bersiittigung des Magmas mit Tonerde zustatten gekommen w~ire. Dal~ bei liingerer magmatischer Einwirkung viil]ige Dissoziation der aufgeschmolzenen Partien and es also iiberhaupt zu keiner Spinellbildung gekommen wiire, beweist die Beobachtung, dali nach auiien gegen das Magma zu die Spinelle immer dunkler werden, bis man sie yon Magnetit nicht mehr unter- scheiden kann. Dort also hiitte die Tonerde vermutlich tiberhaupt nicht Spinell, sondern Plagioklas gebildet, wie die Umwachsung des Cordierits mit Labradorleistchen kund tat. DaB die drei genannten Minerale nieht als endogene Bildungen des Magmas aufzufassen seien, wie Zirkel tat, sondern als exogene~ best~tigen iiberdies auch noch Beobachtungen der verwandten Tiefengesteine.

Es eriibrigt noch, eine Frage anzuschneiden. Sind die fremd- artigen Einschliisse der Euganeen als mitgenommene Teile des festen Untergrundes des Vulkangebiets anzusehen, oder sind es mitgezerrte Schlieren einer differenten Magmamasse? Fiir die yon den friiher genannten Autoren beschriebenen Schiefereinschliisse. ebenso fiir Cordierit trifft das erste Moment zu. Inwieweit es aber zutreffend ist fiir die tibrigen Einschltisse, mul~ zweifelhaft bleiben. Eine Beob- aehtung muff jedenfalls auffallen; die sauren Einsehliisse (Quarz, Orthoklas etc.) kehren oft bei den Basalten, Limburgiten and Augi- titen wieder; es fehlen jedoeh stark basische Einschliisse in den sauren Euganeengesteinen. Demnach w~re eine Durchmischung yon heterogenen Magmen, die aber derselben Gauverwandtschaft ange h~iren, also dureh Differentiation entstanden sind und verschiedene Raumhorizonte im Erdinnern innegehabt haben, ganz gut ftir unsere Gesteine denkbar.

Rosenbusch (Gesteinslehre) und Hibseh (d.M., XVII, 1897, 285) haben auf den Ideen Bunsens ful~end auf diese Weise die Quarz- basalte erklart, ebenso andere Autoren ~ihnliche andere FS,11e. Fiir Reyer ist die Schlierenhypothese einer der leitenden Hauptgedanken flit seine Euganeenarbeit and andere folgende Abhandlungen gewesen.

Aueh Zirkel hat in seiner Arbeit die heterogenen Einschltisse des Finkenberges, allerdings in viel zu weir gehendem Ma~e, auf Sehlierenbildung zuriickgefiihrt. Die Anwendung der Schlierungs- hypothese aaf die Einsehliisse (mit Ausnahme der Cordierit-, Silli- manit- und Spinellaggregate) der Euganeenbasalte fiihrt mm zu keinerlei Ungereimtheit.

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Von einem ganz anderen Gesichtspunkt ausgehend, niimlieh yon dem der Frage nach der Ursache der im gro~ien ganzen sehr wechselnden Eruptionsfolge in verschiedenen Eruptivgebieten, schien es mi rvor einigen Jahren naeh gelegentlichen einschl~tg'igen Studien, besonders an dem Gebiete der liparischen Inseln, recht plausibel, dal~ die Eruptionsfolge vornehmlich abh~inge yon dem Viskosit~tsgrad der im Magmabassiu befindlichen Masse. Tritt dort Differentiation in fitissiger Phase ein und daffir sind besonders in letzter Zeit ziemlieh viele experimentelle Beweise erbracht wordenl), wodurch die immer wieder vorgebrachte Behauptung, solche Trennungen seien in LSsungen nicht miiglich, widerlegt wurde~ tritt also solche Diffe- rentiation ein - - dig Ursachen sind uns noch ziemlich riitsethaft - - , so liegt kein Grund vor, dail diese differenzierten Massen entsprechend ihren spezifischen Gewichten Wanderungen vollfiihren, so dab die basiscben Schlieren zu unterst zu ]iegen kommeu, die sauren zu oberst. Die Temperaturdifferenz der oberen und unteren Schichten eines solehen Magmabassins yon nicht zu gro~er Tiefenausdehnung wird f'fir die Viskositttt wenig bedeuten, da sie nicht gar zu viele Grade ausmachen wird. Demnach wird - - gleichen Druck voraus- gesetzt, unter sehr hohem Druck sind auch Granitmagmen wenig viskos [Aplite), was freilieh night sagt, da~ dann basisehere Magmen nicht noeh leichter fiiissig sind - - den sauren Massen gro~e, den basischen geringe Viskosit~t zukommen, wie viele Experimente 2) erweisen und wie cs fiir die Euganeengesteine dureh Schliisse dar- getan wurde. 3) - - Die Eruptionsfolge hiingt dann ab yon dem mehr minder hohen magmatischen Druck bei der Eruption; plStzlieher enormer Druck oder AufreiSen yon Spalten wird zuerst, wenn (lie Spannungen im Magmaherd grofie sind, vorerst die leichtest fitissigen

1) Vornehmlich die Schiller D S l t e r s : S c h w e i g , N. Jahrb. f. Min. etc., B1.-Bd. XVII, 516; Re i t e r , ebenda, XXII, 183; F r e i s , ebenda, XXIII, 43; Urbas , ebenda, XXV, 261; Vu~nik , Zentralbl. f. Min. etc., 1904, 295; Vuk i t s , ebenda, 707. Vor ltingerer Zeit die wichtige Beobachtung ~ Io rozewicz ' , d.M., XVIII, 332.

3) L a g o r i o , d.M., VIII. O e t l i n g , d.M., XVII, pag. 338. DSlter , Petro- genesis 29, daselbst auch Literatur wie auch in E. G r e i n e r , Uber die Ab- hRngigkeit der Viskositt~t in Silikatschmelzen yon ihrer chemiscben Zusammensetzung. Inaug.-Diss., Jena 1907. Vogt , d. M., XXIV, 459.

~) Mitt. d. naturw. Ver. an d. Univ. Wien, IV. Jahrg., 1906, pag. 89. Ferner FestschHft d. naturw. Ver. an d. Univ. Wien, November 1907.

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530 Michael Stark.

Massen f6rdern, selbst wenn sie zuunterst liegenl); sind diese Spannungseutlastungen geringfiigiger oder reichen die Spalten nieht zur Oberfi~iehe, so kSnnen aueh z~here Massen zuerst ausfiiegen. eventuell Intrusionen bilden. Augerdem miigten sich noch geltend machen Versehiedenheiten in der Abgrenzung und Vertiachung des Bassindaches, besonders abel" einseitiges Schollenversinken. Irg'end ein geheimnisvolles Dr~ingen yon aus Urmagma differenzierten Partial- magmen zur Eruption - - zur Abkiihlungsfliiche - - wie es manehe Forscher annehmen (B r5 g g e r beispielsweise), sofern es nieht Schlieren sind, die etwa dureh enormen Gasgehalt eine geringere Viskositht als das Gesamtmagma, abet auch eine grSgere ihm innewohnende Erup- tionskraft besitzen, scheint mir implausibel zu sein. Aus all dem kann eine regelmiigige Folge der Gesteine bei den Eruptionen nicht er- wartet werden, auger wenn wiihrend liingeren Verlaufes der Erup- tionsperioden selbst ein urspriingliches einheitliehes Magma im Bassin sich differenziert; dann ist wahrscheinlich und aueh beobachtet: vorerst Durehschnittsmagma, dann saure und basisehe Massen in regelloser Folge.

Bei den Euganeen waren die ersten Eruptionsprodukte wie so oft basisehe Tuffe, dann folgten die bis jetzt besprochenen basischen Gesteine, sofort darauf sehr saure Massen (Venda-Quarztraehyt) und spiiter Plagioklastrachyte nebst Basalten, ferner Liparite. - - DiG

1) Ein zugehSriges Experiment siehe in ,Die Euganeen". ~Iitt. d. naturw. Ver. an d. Univ. Wien, IV. Jahrg., 1906, pug. 94.

Eiue Stiitze ftir die friihere FSrderung leichter fliissiger Masse kann auch abgeleitet werden aus der haufigen Beobachtung, da[~ am Salband vieler schlierigen G~nge weniger Einsprenglinge auftreten als in der Mitre; das Salband entspriiche dem zuerst gefSrderten, die Mitre dem sp~ter eruptierten ~fagma, das infolge der Krystallfiihrung und weiter vorgeschrittenen Abkfihlung ziihfiiissiger geworden ist. R eye r, Euganeen. Z i rke l , Petrographie, I, 740. F o u q u d , Sazitorin et ses druptions, 1879. M i l c h N. Jahrb. f. Min. etc., 1905, II. Deecke, Zeitschr. d. dentsch, geol. Ges., 43, pag. 866.

Eiue ffir diese Fragen wichtige Tatsache ist ferner das Erscheinen tier lichten Asche (also saureres z~i.hfiiissigeres Magma), die der Furcht der Neapolitaner bei Vesuveruptionen ein Ende macht, da sie den Schlul] derselben ktind~t. Die leichter fifissigen und eruptivf~ihigeren basischen Schichten des Magmas (iniblge ihres spe- zifisch hiiheren Gewichtes in den tieferen Partien des Magmaba.~sins gelagert) h~,tten demnaeh im Anfange die bei gleicher Temperatur z~iheren sauren oberen Schichten durchschlagen, his die im Bassin herrschenden Spannungen ausgeliist waren, dann schliisse sich die saure Schicht fiber der basischen, ein geringer TeiI wiirde noch zur Eruption als weii]e isehe mitgenommen - - und bedingte das Ende der jeweiligen Eruption.

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Geologiseh-petrographische Aufaahme der Euganeen. 531

vorausgegangenen ErSrterungen waren f'tir die Schlierenfrage der Einschliisse nStig. Stellen wit uns also auf den Boden der entwickelten Hypothese: die die unregelm~igige Gesteinseruptionsfolge in den Euganeen leicht verstehen liil~t, so lehrt sie uns auch bei Lagerung der Teilmagmen nach dem spezifiscben Gewicht, wobei im Magma selbst schon intratellurische Einsprengtinge schwimmen, die auff~illige Erscheinung erkeunen, da{~ in den sauren Eruptivgesteinen die basischen Einsehliisse fehlen~ wohl aber oft vorkommen in den basi- sehen Gesteinen die Einsprenglinge uud Knollen der sauren Eraptiv- gesteine. Im ersten Falle hat die Magmaschicht nichts anderes passiert als den Kraterschlot oder die Gangspalte, im zweiten aber h~itte das basische Magma saint seinen Einsprenglingen und Knollen die dariiber befindlichen sauren Schlieren mitgerissen, sich mit ihnen auf dem langen Wege zur Erdoberflache vSllig durchmischt und nur die grS~eren Ausscheidungcn desselben hat es nicl~t v S l l i g - weni~stens in manchen F~illen - - aufzuschmelzen vermocht.

Bei der Vorstellung einer derartigen Darchschlierung dtirften dana im einfachsten Fall keine 3[ineraleinschl~isse sich finden, die mit den Gesetzen der Gauverwandtschaft in Widerspruch stehen. Tat- s~ichlich ist ffir die Euganeen dies der Fall.~)

1) Die yon Z i r k el angefiihrten Urausscheidungen w~iren als Ausscheidungen nur dana deakbar, als man sie nicht als husscheidDngea einer wohl ditferenzierten Magma- masse auffal]t, sondern als Bildungen, die infolge randlichea Einschmelzeas - - eiae yon vielea friiheren Forschern vertretene Hypothese, die dana von B r S g g e r in exakter Weise fiir das Christianiaeruptivgebiet widerlegt, iu neuerer Zeit wieder von den Amerikanern auf.zegriffen wurde - - heterogener Gesteinsmassen im Magma nahe der Grenzregiou des Bassins entstanden sind aus einer Schmelze, die nieht das Produkt einer normalen Differentiation, sondern einer Assimilation gevresen ist. Fiir diese Grenz-:chlieren des Magmabassins w:,tren dana mauche dieser Einschliisse des Finkeuberges bei Bonn Ausscheidungen, sie w~tren abet nicht Urausscheidungen far das urspriingliehe, wohl differeazierte, im Innern des Bassins befindliche Magma, das gleichzeitig saint seinen eigenen Urausscheidungen mit diesen Assimilationsschlieren und dereu Ausscheidungen zur Eruption kam.

Zu einer ganz auderen Frage (der Korrosion tier Einsprenglinge) wird yon M i t c h (Uber magmatischeResorption und porphyrische Struktur IN. J'ahrb. f. Min. etc., 1905, Bd. II]) die Schlierenhypothese in weitestem Mal]e herangezogen; in seinen Ausfiihruugen finden sich eine Menge die obigen Fragen beriihrende wichtige Be- obachtungen und Zitate aaderer Forschungsergebnisse, welche die Schliereneinfliisse im hohen Grade wahrscheiulieh maehea. - - Vor allem aber siehe zu diesen Fragen die Arheitea R e y e r s .

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5 3 2 ~[ichael Stark.

3e. Basalle, den besprochenen Typen nahestehend

und entweder selbsfiindige Typen yon geringer Verbreitung bihlend oder infolge welt vorgesehrittener Zersetzung ihre spezielle Zuge- hSrigkeit zu den vorangegangenen Gruppea verhfillead. Die Vor- kommnisse sind angeordnet nach deal geographischen Prinzip.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

6l . NSrdlieh E s t e (C.) M a t t i o l i . . . [0, --:2] findet sieh in Kreide ein vielfaeh geteilter Gang" eines stark zersetzten zerf~llenden grauweil~en Gesteins yon bis 1/2 cm grol]en Maudeln roll Carbonat und erdigen Produkten durehsetzt, mit sehr wenigen P l a g i o k l a s - und Augiteinsprenglingen bei hypokrystallinporphy,'iseher Struktur.

P l a g i o k l a s , der eine oder andere bis ~/. mm grolSe: etwas korrodierte Einsprengling"

..[_ .~IP Kern An Rand A n

[ 1 26 500/0 - - - - a / 1' 27 - - - - - -

1 29 520//0 17 300/0 b l ' 26 - - - - - -

1 31 550/0 23 360/0 e l ' 29 - - 22 - -

--- Zonarstruktur allm~hlich verlaufend - - A u g i t in his l m m gro.6en korrodierten br~unliehgrauen

Krystallen. [Vt~3-7.9.0.~ --- 30~A~ Die G r u n d m a s s e besteht aus viel Plagioklasleistchen~ bis

a/~o mm breit, ebenso grol3en brttunlichen Augitksrnchen und Krysttill- chert, Magnetit und Titaneisen in Krysfiillehen his ~/~mm groin, herabsinkend auch bis zu winzigsten Skelettformen und erst mit Obj. 3 sichtbaren Apatitn~idelchen. Ehemaliges Glas war ziemlich viel vorhanden, ist aber - - wie auch teilweise die Komponenten, darunter wohl aueh Olivia ~ zersetzt in limonitischc bis erdige Substanzen, sehr selten auch etwas Opal. Das Gesteiu dfirfle sich am ehesten ansehliel~en der Gruppe 3b ~.

62. NordSstlich C a l a o n e Kote 12(7) . . . [2, 2] fand sich sin graubraunes stark zersetztes Gestein, das bis 1 m m grol~e Einspreng- linge yon O l iv in , wohl auch A u g i t enthalten hat, die zu limoni- tischer Masse umgewandelt sind. In der G r u n d m a s s e waren viel Plagioklasleistchen vorhanden, yon denen in der Regel nur mehr

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 533

Oligoklasandesinhtillen tibriggeblieben sind. Hingegen ist Magnetit un(l Titaneisen in mikroskopischen Krystiillchen und Skeletten noch erhalten, ebenso Apatitniidelchen, dagegen nur wenig PyroxenkSrner. Ehemaliges Glas und ein Teil der Komponenten ist in Hiiufchen und B~inder yon Delessit umgewandelt. Auch stark lichtbrechende gelbbraune Ktirperchen treten auf, wohl limonitischer Natur. Das Gestein dtirfte am iihnlichsten gewesen sein dem Gestein der Gruppe 3b :t.

63. Aus dem Schutte 1) (istlieh yore Friedhof yon V all e S. G i o r g" i o di so t t o stammen Lesestticke des folgenden Gesteins.

Das graue hypokrystallinporphyrisch struierte Gestein mit erbsengroiien Blasen durehzogen, die zum Tell mit limonitischen Produkten erfiillt siud, enthiilt zahlreiehe Einsprenglinge yon be- sonders am Rande br~tunlichem Aug ' i t , bis zu ~/o. mm g'roli, meist kn~iuelartig vereinigt, sonst gnt krystallographisch begrenzt: (100), (110), (010) im Gleichgewicht, c-Achse wenig verl~ingert. (7--:~) fiir ? und Na = 0"032, fiir ,J = 0'031. cT(~>p ) . . . p 432/3 ~ Na 44 ~ ~ 44~/5 ~ - - D. d. D. ~ > u . - - A. A. ~=>?. - - A. B. t~>~. - - V(16.s, 2-~)= 29"2 ~ In einem zonaren Schnitt wandert die Aehse B 80 in der briiunlichen Htille gegen "~ des Kerns zu, iihnlich also den Limburgitaugiten.

G r u n d m a s s e bestehend auger Augitmikrolithen aus Plag'ioklas- leistehen selten 1/lO mm breit

I M P Kern An 1 1'

a 39 34 66~ b 36 35 640/0 c 35 - - 63~ d 34 36 ] 630./0 Hiille 29 30 [ 55~

- - Zonarstruktur allmiihlich sich entwickelnd - - Magnetitkrystiillchen und etwa 1/3 soviel Titaneisen, beides aueh in zierlichen Wachstumsformen, endlieh sehr wenig Apatit. Manche rotbraun gef'~irbte erdige Partien lassen die MSglichkeit ehemaligen Olivins zu. Als Zwickelausfiillung trifft man aggreg'atpolarisierendes ehemaliges Glas (<Canadabalsam) . Hiiufig erseheint an seiner statt eine opalige grtinliche Masse. Eine Partie des Schliffs zei~ skelett-

1) Siehe hierzn die Bemerkung bei 6-. 38.

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534 Michael Stark.

artige Entwicklung der Grundmasse wie bei den spiiter zu be- sprechenden Hypersthenaugiten.

64. Stidiistlich Cin to M o n t a ( l ) b o n e . . . [0, --17] findet sich in Scag'lia ein sehr schmaler Gesteinsgang.

Sein vSllig zersetztes Gestein enthielt 1/10 mm lange Leisten yon P l a g i o k l a s , jetzt noch mikroskopische Mag'netit- und T i t an - eisenkrysfiillchen und Skelette. Ol iv in diirfte auch vorhanden gewesen sein, ist jetzt abet durch Carbouat verdriingt. Ein Teil der Carbonatpartien diirfte ehemalige Hohlriiume ausfiillen. Der grSiite Teil des Gesteins wird au6er yon Carbonat yon limonitischen und von braunen bis grauen erdigen Massen eingenommen.

65. Westlich Val lc S. Giorg'io Kote (1)07 . . . [--1, --1] finder sich ein Vorkommen eines basaltischen Gesteins yon geringer Ver- breitung. Dieses in mannigfacher Beziehung interessante graaschwarze Gestein enthiilt zahlreiche 1 mm g'ro6e, mit limonitischer Substanz berindete Porch, deren einige wenige mit Ana l c im erfiillt sind. Das Gestein ist wohl das Ti02-reichste der Euganeen, zeigt hypo- krystallinporphyrische Stmktur mit Anklang an 0phitstruktur; doeh ist der jiingste Pyroxen idiomorph.

Das Gestein besteht ans bis 1/lO mm breiten, abet bis 2 m m

langen krystallographisch gut begrenzten Plagioklas le is tchen mit wenig Glas-, Erz- etc. Einschliissen

_LMP Kern An Rand An

a 32 580/0 22 360/0 b 29 54% 15 30% c 30 55% - - - -

- - Zonarstruktur allm~ihlich sich entwickelnd - - (Die Plagioklase zeigen sehr hiiufig im Kern ein vSllig oder fast isotropes klares Umwandlunffsprodukt~ farblos, Liehtbrechung gleich oder etwas schwiicher als Canadabalsam, viel schwiicher als der noch vorhandene Plagioklasrest. Ist dies ein Zeolith, so miifite man wohl an Apophyllit denken; freilich ist eine soiche chemische Umwandlung fraglich. Siehe b. G. ,92.) Ferner besteht das Gestein aus A u g i t yon dreierlei Art.

a) Der ~ilteste ist grau bis gelbgrfin yore Charakter des griinen Augit der zweierlei Pyroxenbasa[te in stark korrodierten, bis I mm gro6en fast einschluilfreien Individuen im Schliff, umrandet yon einer Hiille des Augit c.

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6eologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 535

b) In wenigen Einsprenglingen, meist knSuelig vereint, Erz- und Glaseinschltisse enthaltend, wenn krystMlographiseh begrenzt (100), (110) und (010) im Gleiehgewicht, naeh der c-Aehse kaum zweimal l~tnger als breit; tritt fast farbloser bis schwaeh br~iunlicher Augit auf yore Charakter der Augite der Limburgite. c 7 'J ~ ,~ = 47'~. - - D. d. D. ? ~ v. - - A. A. v ~ p. - - V (lo.~, 13) - - 29".

c) An diesen und Augit a erscheint als Htille und Fortwach- sung, yon a scharf abgesetzt und schwhcher lichtbrechend, yon b nieht scharf abgegrenzt, der 13bergang aber auf eine schmale Zone beschrankt, Augit e (4"2 carmingrau m Sch. d. 27 IJ.), der durch seine Ausbildung sehr sonderbar ist, da er in der Richtung der c-Achse

Fig. 17.

Die linke Gmlppe von Schnitten diirfte einem einzigen Biischel angehSren In der rechten Gruppe ist der schwach br~unliche Kernpyroxen punktiert.

enorm (20-, auch noeh mehrmal)verl~tngert ist. Er zeigt scharfe Be- grenzung dureh (110), selten dm'eh (100). dann etwas tafelig, noeh seltener durch (010), dann alle drei Fl~ichenarten gleich entwickelt. Sehr eigentiimlich sind auch die Wachstumsformen des Augit c. (Siehe h. d. Fig.) An die vorhandenen Pyroxene a, b setzt er sich zwar rings- um ab, vornehml~ch abet an den Fl~ichen der Vertikalzone, w~ihrend die Terminalfl:,ichen nur eine diinne t3berrandung durch c zeigen im Innenteil der Fl~tche, randlich aber, also in der Fortsetzung der HUllen an den Vertikalflachen, ein sehr verstKrktes Wachstum statthat, so dal~ oh viereckige echt sanduhrartige Hohlgebilde entstehen. Besonders auff~llig wird dies an den diinnen Krystallen, die yon (110) allein begrenzt werden, so dal~ im Querschnitt viereekige, im Innern mit

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536 3Iichael Stark.

Glas oder Delessit erfiillte Rahmen zustande kommea, die 5fters nicht ganz geschlossen sind, im Liingsschnitt abet" zwei weithin getrennt laufcnde parallele Stengel, die durch eine Brticke verbunden sind, wo- durch doppelschlotartige Gebilde zustande kommeu. Dieses Wachstum zeigt, daft in vereinzelten Fallen die Sanduhrstruktur als nachtriigliche Ausftillung" dieser Schlote dm'ch naturgemii$ etwas chemisch differente Pyroxensubstanz gedaeht werden kann, wie es ja auch Rosenbusch im Anfange der Beobaehtungen der Sanduhrstrukturen ~) am Augit versucht hat, diese Eigentiimlichkciten zu kliiren, bis Blumr ieh 2) die richtige Deutung gab; jedenfalls die richtige fiir die weitaus meisten Fitlle. Bestimmuugcn: c 7 (~>Lo) 53 ~ - - D.d.D. ,o>~. - - A.A. ~ > ~ . - - A. B. ? ~ sehr stark. - - V(13,3>-- 28".

Magne t i t und T i t a n e i s e n erster Generation in bis 1/1 o , . , groiien Krystiillehen sind spiirlich. Vereinzelte lunge Leistchen yon der GrS~le und Form der Plagioklase~ diese und die Augite durch- spiel3end, jetzt aber in Delessit umgewandelt ('l Liingsrichtung, grtin- lichgclb ~ Canadabalsam, ~. schwach gelblich g Canadabalsam, Doppelbreehung etwa 11/2 des Augit) dtirften ehemals Olivin ge- wesen sein; die Leistenform ~ihnelt den Olivinen maneher Tuffe und ktinstlicher Sehmelzen. 3)

Ein eigentlieher Hiatus zwischen G r u n d m a s s e und den gr~i~leren Krystiillchen der Kompouenten fehlt. In dieser tritt der Pyroxen oft kamm- bis besenf'6rmig auf~ an den langen Leisten sitzen wie auch am Apatit zahllose ErzkSrncr als KnSpfchen. Aulier Plagioklas er- scheint vornehmlich das Titaneisen ausgebildet an Menge mindestens viermal so viel als der Magnetit, in Bl~ttchen und borkenkiiferiihn- lichen Skelettformen~ Apatit'zicmlich viel in Kiimmen und Pinselformen, sehr sp~rlieh feinste, stark pleochroitisehe (7 dunkel-braun, :r schwach brRunlich, e "( yon 0 wenig verschieden) Hornblendef'aserchen.

Griinlichgelbes Glas war ehemals viel vorhanden, ist jetzt aber grotienteils in winzigste Delessitaggregate umgewandelt, welche auch gerne die Gesteinsporen auskleiden.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Griiner Pyroxen, Erze~ blasser Augit fast gleieh darauf Plagioklas; viel spiiter Titanaugit, Apatit, Horn-

1) Zuerst beobachtet durch W e r v e k e im Limburgit yon Palma. N. Jahrb. f.

~[in. etc., 1879, 483. 2) D. M., XIII, 239. 3) Siohe hiersu Vogt, ~iineralbildung in Schmelzmassen. Christiania 1902.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 537

blende. Mit Ausnahme des griinen und farblosen Augit krystalli- sierten alle Komponenten fast bis zum Schlusse der Gesteinsver- festigung. 1)

66. NordSstlich Cinto C. Vigna(1)on . . . [0, - -3] steht in Terti~irmergeln ein schmaler Gang an, iiberrutscht yon basischem Tuff. Das ziemlieh stark zersetzte Gestein weist keine erkennbaren Ein- sprenglinge auf und besteht aus farblosen bis grauen, wenige 0"01 mm breiten Augi t n/idelehen c y 47 ~ ebensogrogen und zahlreichen Plagio- klasleistchen 2_MP 30 ~ 33 ~ 55%, 59% An, sehr viel Magne t i t und mindestens gleich viel Ti taneisenkrystal lchen, beides auch in Ske- letten, Apatit in sehr dtinnen N~delchen. Auch Olivin war in bis 1/4 m m grogen Kryst~illchen vorhanden, an seiner Stelle erscheint Carbonat und Delessit. Diese beiden Minerale erfiillen auch hanf- korngroge Mandeln. Die Delessitsph~irokrystalle werden bis 1/10 m m

grog, oft schwimmen sie mitten im Carbonat. Delessit ist auch ge- treten an Stelle des ehemals ziemlieh stark entwickelten Glases.

Obwohl das Gestein sehr ~ihnlich manchen Basalten mit zweierlei Augit ist, konnte trotzdem - - auch im Gesteinspulver - - griiner Augit nicht nachgewiesen werden. Immerhin ist denkbar, dai3 er vSllig resorbiert wurde.

67. Westlieh L(o)zzo Ates t ino . . . [--13, --2] nahe der Wegteilung durehsetzt die Scaglia ein schmaler Gang.

Das grauweige Gestein ist vSllig zersetzt; doch lat3t es er- kennen, dag ehedem bis 1/2 m,m groge gut ausgebildete Olivine, wohl auch Augi te , und bis 1/1 o m m breite Plagioklasleis tehen vor- handen waren. Den gr~gten Teil des Gesteins nehmen jetzt erdige bfiiunliche Massen, aueh Carbonat und etwas Delessit ein.

68. Am Siidostabhang des Mt. Lozz(o) . . . [2, --6] tritt in mergeligen Schichten (mit groger Wahrscheinliehkeit Tertfiirmergeln) ein Gesteinsvorkommen auf ohne klare geologisehe Verhaltnisse. Das grauschwarze zerbrSckelnde Gestein ist vSllig zersetzt und enthielt ehedem zahlreiche, meist scharf begrenzte, seltener korrodierte bis 1 mm gro~e 0 li v i n einsprenglinge, wohl auch A u gi t ; Feldspar kaum,

~) Hierher diirfte auch das Ganggestein gehSren M. Murale (Este) Kote 11 (7) . . . [3, 0] in TertiSrmergeln am Weg gut anstehend. Leider ist mir Schliff un4 Material verloren gegangen und wird spater nachgetragen werden. Das Gestein diirfte

yon u Z a n o l l i 1. c. beschrieben sein.

Mineralog. und petrogr. Mitt. XXVII. 1908. (Michael Stark.) 3~

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538 Michael Stark.

dafiir aber aueh jetzt noch erhaltene Magne t i t - und T i t ane i sen - kryst~illchen. Glas scheint ziemlich viel vorhanden gewesen zu sein und ist jetzt wie auch ein Tell der Komponenten in erdige griin- liehe Massen umgewandelt. Nut manche der Olivine lassen noch ein serpentin~ihnliches grfines Mineral crkennen, das stellenweise sehon dutch Carbonat verdr~ingt worden ist. Das Gestein dUrfte den Lim- burgiten nahe stehen.

69. Westlieh Mr. F a e do Kote (120). . . [0, 8] (A. a. d. R. K.) steht eine auf viele Meter weit vorzt|glich aufgeschlossene Decke (eventuell Strom) an, die in den unteren Partien kompaktes, in den oberen blasiges Gestein enth~ilt, das in den Blasenriiumen erbsengrol~e~ wasser- helle A n a 1 e im ikositetraeder fiihrt, auch C a 1 e i t. Die Klarheit der Krystalle macht nieht den Eindruek, als ob die Bildung dieses Analcims eine alte~ also bei h~herer Temperatur 1) erfolgte sei, sic scheint vielmehr eine ziemlich rezente zu sein, da auch in manehen Tuffen der Euganeen solch klare Analcimkrystalle vorkommen.

Einsprenglinge enth~ilt das Gestein nicht, es besteht der Menge nach aus bis 1/10 m,~ breiten P 1 ag i o k I a s leistchen,

3 . MP Kern An Rand An

1 35 65% 19 32% a 1' 37 m 17 - - b 33 59~ 10 27o/0

- - Zonarstruktur allm•hlich verlaufend - -

ferner briiunlichen bis 1/2 mm gro~en (6real langer als breit) A ugi t- n~idelchen - - c7(~ > p) an einem gut getroffenen ZwilIing _L ~ 45 ~ D . d . D . ~ v . - - A . A . v ~ ? . - - A.B. r - - Vr r s ) : 2 8 ~ V(ls.6, 6s) : 33"2 ~ m welters ehemaligen bis 1/~ m~n groi~en, gut begrenzten 01 i v in kryst~illchen~ jetzt durch Delessit, in den Maschen Carbonat ersetzt, aus viel M a gn e t i t und mindesteus gleieh viel T i t a n e i s e n in Kryst~illchen und Gruppen (manehe bis 1/~mm gro~), endlich feinsten A p a t i t n~idelchen. Auf diesen und den Plagio- klas- und Augitmikrolithen sitzen gerne ErzknSpfchen und Staeheln. Die Umwandlung des Gesteins ist schon ziemlich welt vorgeschritten, Delessit nebst Carbonat erf~illt nieht nut die ehemals sp~irlichen Zwickelglasmassen, sondern auch die meisten Kerne der Plagioklase. Das Gestein ist sehr ~ihnlich dem G. 66.

l) Siehe hierzu das Stabilit~itsfeld des knalcim bei DSl ter , d. M., XXV, 97.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Eaganeen. 539

70. Westlich Co(r t )e la . . . [ 0 , - - 2 ] trifft man ohne klare geologisehe Verhaltnisse ein Gesteinsvorkommen, vermutlieh einem Deekenrest angehSrig.

Das Gestein ist stark zersetzt, hatte hypokrystallinporpbyrische Struktur und sieher den einen oder anderen Einsprengling yon schwach braunlichem Augi t , bis 1 m m grog. c "t' 45~ - - A. B. ~ 4. - - V(14.5, 17) = 291/9 ~

Die G r u n d m a s s e war aufgebaut aus bis l / l o m m breiten Plagioklasleistchen, dem Labrador angehSrig~ jetzt noch friseben erbsengrogen braunlichen Augitmikrolithen, wohl ausgebildeten bis 1/~ mm grogen Titaneisent~felchen und gleich viel Magnetitkryst~illchen~ ferner Apatit in K~immen und Pinseln. Auch gut begrenzte, selten bis ~/2 m m grol~e Olivinkrystallehen waren vorhanden~ l[ verwachsen mit Titaneisenbl~itteh en.

Von allen Komponenten ist der Aug i t am besten erhalten, dann folgt T i t a n e i s e n und Mag'net i ( ; ersterer enth~ilt nur selten etwas limonitische Bildungen, letztere beiden sind teils frisch, teils zersetzt in erdige gelbliche Massen. Der P l a g i o k l a s ist fast vSllig zersetzt; nut selten findet sich ein Labradorkern, gewShnlich nur die Oligoklasandesinhiille. An Stelle des Plagioklases~ des ehemaligen Olivins, der Glasreste, auch zum Tell der Erze ist neben erdigen Produkten Delessit getreten. Carbonat ist fast keines vorhanden.

V e r w i t t e r u n g und Z e r s e t z u n g .

l:~berblicken wir sowohl beim vorliegenden Gestein wie aueh bei den Ubrigen Euganeeubasalten den Verlauf der V e r w i t t e r u n g und Z e r s e t z u n g , so finden wir als den am wenigsten widerstands- f'ahigen Gemengteil den Ol iv in , dann folgt r h o m b i s c h e r Pyroxen~ der schon viel sp~iter zur Umwandlung kommt, wie man an allen Beispielen ersehen kann, wo 01ivin und rhombiseher Pyroxen ffemeinsam auftreten.

P l a g i o k l a s und Augi t in der Reihe folgend nehmen eine versehiedene Stellung tin, je naeh dem Vorkommen des Gesteins. Tritt dasselbe auf in den Seaglia- oder Terti~rmergelsehichten, so wird Augit angegriffen und allem Anschein nach friiher dureh CarbonatlSsungen verdr~ngt als der Plagioklas. Unterliegt das Gestein aber nieht der Einwirkung yon CarbonatlSsungen, wie es beispielsweise bei sehr vielen Gesteinsvorkommnissen tiber dem

36*

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540 Michael Stark.

basischen Brockentuff der Fall ist, so bleibt der Augit augerordent- lich lange unversehrt, wiihrend der Plagioklas vorerst im Kern Anorthit ist leiehter 16slich als Albit --, dann erst in der Hiille angeg'riffen wird. Solche Gesteine zeigen bisweilen den Plagioklas vCilli~ zersetzt, wiihrend der Augit noch frisch erhalten ist. In iihn- lieher Weise wie Aunt verh~ilt sich die Hornb lende , sie ist abet viel widerstandsfiihiger als der Augit auch in Gesteinen, die in Kalk aufsetzen. Die Erze und Apat i t halten sieh in vielen F~illen etwas liinger friseh als der Plagioklas, doeh lassen sieh da so sichere Angaben fiber die Umwandlung nicht maehen.

71. 5Tordwestlieh Mr. Pendise Friedhof [] [0, --3] steht in Tertiiirmergeln ein v(illig verwittertes Ganggestein an.

Das hellbraune, viillig zersetzte Gestein mit zahlreiehen hanf- korn- bis erbsengrogen Blasen, erfiillt yon Carbonat, enthalt auger zahllosen wenige 0"01 mm breiten Plagioklasleistchen _k MP 34, 3 4 . . . 61% An, kcine urspriinglichen Komponenten. Vorhanden waren sieher his 1ram groliie, gat begrenzte Olivineinsprenglinge und wohl anch Augit. Diese wie auch grotlenteils Magnetit und Titan- eisen sind zersetzt und verdriingt dutch delessitisehe Produktr und erdige limonitisehe Massen neben Carbonat.

3 f. Hypersthenbasalte.

Gruppeneharak te r i s t ik .

Die folgende Gesteinsgruppe ist charakterisiert durch das hiiufige Auftreten yon Hypersthenkcrnen im Augit, dureh Gehalt an reich- lichen Plagioklas- und Augiteinsprenglingen. Der Hypersthen ist nieht sehr eisenreich und geht manchmal in Bronzit tiber. Daher k(innten diese Basalte gerade so gut Bronzitbasalte genannt werden. Von der vorangegangenen Gruppe unterscheidet sie das durehgehende Fehlen yon zweierlei stark versehiedenen Augiten, yon dieser welter and yon allen iibrigen vorangegangenen der Mangel an Olivin als Einsprengling und in der Grundmasse, das Fehlen yon Hornblende oder deren Resorptionsprodukten, yon den folgenden zwei Gruppen unterscheidet sie die Ansbildung sehr zahlreicher Einsprenglinge yon Augit und Plagloklas.

Die Gesteinsgruppe hat eine geringe Verbreitung und tritt, soweit bis jetzt bekannt ist, gangbildend auf, wtirde demnaeh einer

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Geologiseh-petrographische Aufnahme der Euganeen. 541

ziemlich sp~ten Eruptionsepoehe entsprechen. Der Charakter der Gruppe wird am besten repfiisentiert durch die Vorkommnisse siid- 5stlieh yon Zovon.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

72. Siid~stlich Va lnogaredo , C. (O)l ivar ie . . [0, 4] (A.a.d. R.K.) steht in Terti~rmergeln ein etwa s/4 m m~ehtiger Gang an.

Das grausehwarze verwitterte Gestein mit erbsengrof3en Car- bonatmandeln yon hypokrystallinporphyriseher Struktur enth~ilt zahl- reiehe Einsprenglinge yon Aug i t und P l a g i o k l a s ohne deutlichen Hiatus zwischen diesen und der Grundmasse.

P l a g i o k l a s in bis 3 mm grogen Krystallen 2. MP 1 . . . 35, 1 ' . . . 35, im Kern 63% An. Opt. Charakter (+) , augen eine sehmale Zone yon saurem Plagioklas gern mit basischer Rekurrenz.

A u gi t his 2 m m groSe, sehwach br~unlieh-graue Krystalle, selten gut krystallographisch begrenzt, gem in glomeroporphyriseher Vereinigung, dabei 5frets Carbonatpseudomorphosen, jeden falls naeh r h o m b i s c h e m Pyroxen , da sieh noeh zersetzte Reste yon H ? finden; einzelne solche Pseudomorphosen umzieht ein zaekiger limonitischer Kranz, anseheinend sekund~ire Produkte nach Olivin (siehe hierzu bei G. 39). FUr Augit e'l'(.~>p) 45~ - - D. d. D . p > ~ . ~ A . B . ? > ~ . - - V(6, ~r~) -- 26~/3 ~ V(~o.,, o) -- 26"6 ~ Endlich treten noeh auf his ~/~ m m grol3e Erzk~rner .

Gr u n d m ass e vornehmlich bestehend aus Plagioklasleistehen MP Kern An Rand An

1 30 560/0 22 350/0 a 1' 31 - - - - - -

1 38%. 74% - - 29% / b

i' 38 - - 13 - -

- - Zonarstruktur allm~hlich sich entwickelnd. - -

Augit in kurzen Krysfiillehen und KSrnern gleich denen der Ein- sprenglinge, Magnetitkryst~llehen und ungef~,hr ebensoviel dieke Titan- eisentafeln und Gruppen, Apatit in zahlreiehen, doeh erst mit Obj. 5 gut siehtbaren h'~idelehen und K~immen. Glas war zwar vorhanden, ist aber in limonitische, selten opalige Masse umgewandelt, groSen- tells ist es dureh Carbonat verdr~ingt, das auch Plagioklas und besonders den Augit stark angegriffen hat. Am Grunde tier Carbonat- mandeln sitzen nicht selten mikroskopisehe Tridymitkryst~llehen,

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542 Michael Stark.

groiienteils umgewandelt in Quarz, ebenso aueh in der Gesteins-- grundmasse. Ferner finden sich im Carbonat konzentrische Reihen limonitiseher hlassen, wohl yon ehemaligem Delessit: endlich erst mit Obj. 7 gut siehtbare farblose Gebilde, die mit einem Strahlen- kranze (die Strahlen sehr zart) umgeben sind, an denen Fltissigkeits- piinktchen sitzen. Ihre Natur ist fraglich. Um die Mandeln ist die Gesteinsmasse iihnlich struiert wie bet G. 48.

7'-3. Siidlich ~r F ( a ) e d o . . . [ - i; --13] findet sich ein stark zer- setztes, graues hypokrystallinporphyrisches Gestein, etwas yon dem friiheren abweichend, mit ziemlich vielen bis 2 mm grolien, meist korrodierten Plagioklaskrysta l len _i_ MP der homogene Kern 271/2 . . . 51% An, die Httlle innen 341/: 0 . . . 6'2% An, Rand 18 . . . B2~ An.

In der etwa 1/, des ganzen Krystalls breiten Hiille ist die im Gestein regelmiiBig ausgebildete basische Rekurrenzzonarstraktur all- miihlieh verlaufend. In den Plagioklaskernen zeigen sieh fast immer reihenfSrmig angeordnete Punkte, auch einfache Stiibehen und solche mit zahlreichen Querastchen.

Ang i t ist vorhanden in zahlreiehen bis 1~/2 mm gro~en schwach briiunliehen bis grauen, selten gut krystallographiseh begrenzten Formen, die innen klar, aul~en einschlul~reich sind. Die Deutung yon vereinzelten Carbonatpseudomorph osen naeh r h o m b i s c h e m P y r o x e n berechtigt die Beobachtung mancher Reste yon Hy. G r u n d m a s s e iihntich der des vorangegangenen G. Bis 1/10 mm breite Plagioklas- leistchen daraus

_LMP Kern An Rand An

tl 35 61% - - 27% a t l ' 3 3 - - 10 - -

[1 34 580/0 - - 330,/0 h i 1 ' 31 - 1 9 -

c 36 650/0 - - - - Manche Magnetite and Titaneisentiifelchen stud bis 1/2 mm breit,

vielfach aber existieren sie auch als Skelette. Ehemaliges Glas ist grol]enteils umgewandelt in ein delessit-

iihnliches, briitmliehes, h~iehst rein faserig-sehuppiges Prodnkt; wiihrend aber der Delessit y and 7. deutlich ~ lichtbrechend ist als Canadabalsam, ist dies bet diesem Mineral fiir die verschiedenen Gesteinsvorkomm- nisse etwas versebieden; manchmal ist 2" and x, manehmal nut :%

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 543

manehmal keines < als Canadabalsam. Die Doppelbreehung ist etwa Pyroxen gleieh. Absorption schwach "r > ~, 8 gelb, 1. t3bergang nach gelbgriin r. Sch. d. 35 ,u.. "1' in der Faserrichtung. GrSl~ere Aggregate des Minerals schliel~en fast immer eine Partie yon Opal ein; dieser ist in mehreren Zonen entwiekelt, die sich etwas dutch ihre Brechungs- exponenten unterseheiden, vielleicht infolge verschiedenen Wasserge- haltes. Eine dieser Zonen~ die etwas griinlieh ist, ist manchmal schwach doppelbreehend und hat y in der Riehtung _L auf die Rindenriehtung. - - Das vorgenannte Faser-Bl~tttermineral, das fiir alle den rhombischen Pyroxen ftihrenden Euganeenbasalte sehr charakteristisch ist, mag mit R y bezeiehnet werden.

74. Von der Sehivanojabaehgabelung (C. Sch i (va)no ia ) stid- iistlich finder sich ein Gesteinsvorkommen, welches den folgenden Ganggesteinsproben vSllig gleieht.

Das briiunlieh-schwarze, sehr feink~Jrnig erseheinende Gestein yon hypokrystallin-porphyrischer Struktur enthitlt zahlreiche Ein- sprenglinge yon P l a g i o k l a s und Augit , weniger r h o m b i s e h e n Py roxen .

P l a g i o k l a s in bis 2ram, selten 3ram grol~en, meist gut krystallographisch begrenzten, diektafeligen Formen. Ein Kniiuel yon Individuen hat ein sehwammartiges Aussehen durch zahllose Ein- schliisse yon Erz und Glas, unterscheidet sich aber in der Zusammen- setzung nicht yon den anderen Plagioklasen. K. D Z. Kern An Halle An Rand An

1 la% 59~176 67~176 - -3 32o/o ) 1' 141/2 - - 191/2 - - - -5 - - 2 33l/2 - - 37 - - - - - -

_I_MP 1 28'/, 54% 331/,, 64% 19 31% 1' 31 371/2 15

Ein zweiter Karlsbader Doppelzwilling lieferte im Kern 1 . . . 34, 1' . . . 34, 2 . . . 14, 2' . . . 15, also 6 0 0 An. Ein Sehnitt .L :r 32 ~ also mindestens 65% An. Die zonar struierten Htillen haben etwa 1/r yon der Gesamtbreite des ganzen Krystalls, sind scharf abgesetzt, die Grenze ist jedoeh nur selten dutch etwas zahlreiehere Einsehliisse markiert. Der Kern ist fast homogen, seltener etwas

') Die ituflersten Zaeken der Individuen 1, 2 der Karlsbader Doppelzwillinge entsprechen nieht immer gleiehen Waehstumszonen, sonderrt die AuslSsehung ist immer uur bezogen auf die letzte noeh mei~bare Aui~engrenze. S. h. d. ~,I., XXIII, 496.

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544 Michael Stark.

saurer gegen aul3en hin. In der Hiille herrseht dann die yon Beeke aufgcstellte Regel der Zonarstruktur der Erstarrungsgesteine, seltener tritt aueh noeh in tier Htille eine zweite oder dritte basisehe Re- kurrenz auf.

Der Augi t ist vorhanden in zahlreichen bis 2 r a m grogen In- dividuen, gern in glomeroporphyrischer Vereinigung'. Im Kern ist er farblos, seltener etwas graugriinlich, dann meist korrodiert, in der schmalen Hiille br~iunlich, ohne scharfe Grenze. Die Flachen (100), (110), (010) im Gleichgewieht, auger wenn Zwillingsbildung vor- liegt, dann sind die Krystalle etwas tafelig nach (100), entspreehend rascherem Wachstum parallel tier Zwillingsebene, eine yon F. Becke wiederholt hervorgehobene Erscheinung. In der c-Achse sind die Krystalle meist zweimal l~nger als breit, haben aber selten eine scharfe terminale Begrenzung dureh i l l ; in der Regel ist die Be- grenzung zackig oder unregelmiil3ig. Bestimmungen : e ": (~ > p) 420. - D. d. D . ? > ~. - - A . A . ~ : ?. - - A . B. ~ ~ ~. - - V( lrs , ~.~) : 2 3 ~ V(9.2, 11) = 261fi. ~ V~17.1, o',) = 27"4. - - ~ = 1"688.

Augit nieht selten Streifen nach 100 yon ehemaligem rhom- bischen Pyroxen enthaltend. Ein Augiteinsprengling ist unter einem Bogen yon etwa 300 gekriimint. R h o m b i s e h e r P y r o x e n als Kern des monoklinen war einigemal vorhanden, ist aber jetzt zu Hy ver- ~indert. Ein deutlicher Hiatus zwischen Einsprenglingen und Grund- m a s s e existiert nicht. Diese zusammengesetzt aus Plagioklasleistehen gleieh der Htille der Einsprenglinge I M P im Kern 3a ft., 31~/~ . . . 58% An, Augit in kurzen Krystallen und N~tdelehen yon br~tunlicher Farbe gleich dem der Hiille der Einsprenglinge, Mag'netit in bis ~/xo mm grol3en Krysfiillchen und groben Skeletten, ebenso das an Menge mindestens gleich stark entwickelte Titaneisen, Apatit spttrlich in K~tmmen und feinsten N~idelchen, erst mit Obj. 5 gut sichtbar. Ehe- maliges Glas der Grundmasse (n ~ Canadabalsam), braunlieh aussehend durch sehr zahlreiche winzige 3[ikrolithen der Gesteinskomponenten und dm'eh limonitische Zersetzungspiinktchen, ist umg'ewandelt in R y, selten etwas Carbonat.

Dieses ftillt Mandeln aus yon ~ihnlicher Beschaffenheit wie bei G. 72 mit limonitischen Strahlenresten und ebensolcher Grundmasse- umrandung. Einmal war aueh ein kleines Chalcedongebilde zu kon- statieren.

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6eologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 545

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Wenig (oder keine)Erze~ rhombischer Pyroxen, spiiter Plagioklas und Augit (Erze) ziemlich gleichzeitig; hierauf krystallisierten alle Komponenten mit Ausschluii des rhom- bisehen Pyroxens in der Grundmasse, wobei sich auch Apatit anschloB.

75a) SiidSstlieh Zovon Kote ( 2 ) 1 0 . . . [--1, --6] steht in Ter- tiiirmergeln ein etwa 1/2 m miichtiger Gang an.

Das schwarze Gestein ist gleich dem eben besprochenen~ jedoch viel frischer.

P lag iok las~ K. D.Z. Kern An Hiille An Rand An

1 311/2 61% 361 /~ 66% - - 1' 30i/~ - - 35l/3 - - 7 2 10 --- 12'/: - - 1 2' 8~/2 - - 1 . 1 ' / 2 - - - -

_1_ MP 37'/2 71% 42 89% 25 41% ~ 71 67% 57 85% 125 27%

Hiille '/s des ganzen Krystalls. Der Kern der Plagioklase, der manehmal Fliissigkeitseinschliisse

mit tanzender Libelle (Kohlens~iure) enthiilt, ist wie im vorigen Gestein oft unregelm~i~ig umrissen~ bisweilen ist er fast oder vSllig durchzogen yon Einsehltissen und Erzen.

Diese Z o n a r s t r u k t u r :

Kern etwas saurer als der Plagioklas unmittelbar am Innenrande der Htille, ist in fast allen H y p e r s t h e n b a s a l t e n sehr stark verbreitet, ferner in der B a s a l t g r u p p e mit reichliehem Plagioklas, Augit und Olivin. Jedoch mull bemerkt werden, dail durchaus nicht alle Ein- sprenglinge desselben Schliffs diese Art Zonarstruktur z e i g e n . - Unregelmii~ige Folgen der Zonarstruktur wurden schon oft beobachtet (s. u. a. die Zusammenstellungen bei F. Becke u. a.~).

Dieselbe Zonarstruktur~ Kern saurer als die Hiille. jedoch zum Unterschied yon der obigen der Krystall yon innen nach aul~en immer basischer werdend, hat Becke als sehr regelmiil~ig fiir die krystallinen Schiefer erkannt. Bei der Betrachtung der fiir diese geltenden Gesetze dtirfte die Erkliirung" im folgenden liegen 3):

1) D. M., XIII, 414. S t a r k , XXIII, 475--480. L. Vog t , XXIV, 515 n. f. E. Lehmann , XXVII, 235.

2) D. M., XXIII, 480.

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546 Michael Stark.

Da der krystalline Schiefer unter Verh~iltnissen stand, in denen nach Becke und anderen die Molekiile der Komponenten im labilen Gleiehgewichte waren, so mu~ten sich beim Schwinden dieses Zu- standes zuerst zur Ruhe setzen die fiir w~isserige L~sungea schwerer 15slichen AlbitmoIektile - - w~isserige LSsungen kommen ja bei den krystallincn Schiefern vornehmlich in Be t rach t - - , dann erst bei welter vorgeschrittenem Schwinden des labilen Zustandes folgten die leichter 15slichen Anorthitanteile.

Ftir Magmen sind nun die LSslichkeitsverh~iltnisse fiir Albit und Anorthit gerade umgekehrt; doch kSnnte immer noch der Fall eintreten, dal] etwa entweichende Gase (z. B. Wasserdampf, der nach A r r h e n i u s bei hoher Temperatur als starke Siiure wirkt) zur Folge haben, dab die bis dahin mehr gelSste Komponente (Anorthit) zum Ausfall kommt. - - Gase~ D~impfe und Druck macht auch Becke (1. c.) flit die unregelm~il]igen Zonenfolgen verantwortlich.

FUr unsere Gangvorkommnisse aber kommt dieser Erkliirungs- versuch kaum zur Geltung, da die Gase kaum oder nur im ge- ringen Mage (in die Sedimentschiehten) entweichen kSnnen, sondern znrtiekgehalten werden. E. L e h m an n versueht, die regelm~il~ig wech- selnde Zonenfolge als eine Eigentiimliehkeit solcher Magmen darzu- stellen, die der eutektischen Zusammensetzung nahestehen; nun aber zeigen die Augite unserer Limburgite oder die Plagioklase unserer 0phitbasalte, die gleichm~il3ig vom Anfang bis zum Ende erstarrt sind, welche sicher eutektischen Mischungen ziemlich nahe stehen, keinerlei derartige wechselnde Zonenfolgen. Wenn wit yon einer etwaigen Einsehmelzung yon Kalk -- was immerhin mSglich ist, da er nach DSl te r (Petrogenesis) leicht yore Magma aufgel~st w i r d - - , ferner yon Cbersattigung, Dissoziation und Krystallisationsgeschwin- digkeit, die flit diese Frage ja auch in Betracht kommen, wenn wit also yon den obgenannten Fallen absehen, bleiben zwei Erkl~irungsversuche, die f'tir unsere Frage ziemlich gleichviel Berechtigung haben diirften.1)

Herz ~-) erklart die Folgen yon basischen auf saute Zonen dutch StrSmungen im Magma. Die ausgeschiedenen Krystalle kiimen

1) Auch Vog t behandelt ziemlich eingehend die verschiedenea Ausnahmen der normalen Zonarstruktur, f'tigt abet den schon friiher yon anderen gegebenen Er- kl~rungen keine neuen hinza. D. M., XXIV, 515--517.

s) Die 6est. d. Ecuador. Westcordill. v. Pululag. bis Guag. Pith. Inaug.-Diss., Berlin 1892, pag. 3. 9.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 547

demnach mit basischeren Schlieren in Kontakt. Diese Erklih'ungsweise liittt sich sicher nicht yon der Hand weisen fttr Ergul~- und Gang- gesteine, da, wie in einem Flusse, auf dem Holzstiicke sehwimmen, die sich stellenweise gegenseitig hindern, das Wasser rascher zwischen ihnen forteilt, sieh so auch die Einsprenglinge im Magma verhalten werden, wenn die Viskosit~it nicht gar zu hoch ist. Eine iihnliche Erkliirung gab auch Milch fiir die Resorption (N. J. f. Min. etc., 1905, Bd. II: ?2ber magmat. Resorpt. etc.).

Ein zweiter Erkliirungsversuch ward auch schon vor liingerer Zeit gegeben. 1) Innerster Tell der Hiille und ~tu~erster geben zu- sammen sieher einen saureren Plagioklas als der Kern ist. Wir kSnnen uns beim Plagioklas stiitzen auf seine ZugehSrigkeit zu Typus I R o o z e b o o m s f'fir hohen und niederen Druck nach Vogt?-)

Geht demnach in einer Schmelze yon bestimmtem Ab- und An-Gehalt die Abkiiblung unter gewShnlichen Verh~tltnissen sehr langsam vonstatten, so wiirden sich, wenn die Schmelze jene Tem- peratur erreieht~ wo ihr Erstar:'ungspunkt liegt, Krystalle yon etwas hiiherem An-Gehalt ausseheiden~ als der Zusammensetzung der Scbmelze entspricht. Dadureh wird aber die Zusammensetzung der Schmelze geiindert, Verschiebung des Gleiehgewichts zwisehen Misch- krystall und Schmelze bewirkt und eine Ausgleiehung zwisehen beiden angestrebt, der zum Schlusse homogene Mischkrystalle yon der ur- sprtinglichen Zusammensetzung der Liisung entsprechen miissen. Folgt mm auf eine Periods langsamer Erstarrung und besonders im Falle starker Korrosion, wie es fiir die meisten diesbeziiglicben Euganeen- gesteine der Fall ist, eine solehe raseherer Krystallisation, so wird eine derartige Ausgleichung nicht m~iglich sein, deswegen eine An- reieberung an An im inneren Tell der ldtille im Verh:,iltnis zum Kern.

Vielleicht gehSrt auch hierher dis Beobachtung S t rengs , dal~ ira Dolerit yon Londorf in der glasigen Erstarrungsfazies Labrador, im Hauptgestein Andesin ausgebildet werde; ferner kSnnte auf dieselbe Ursaehe der Nachweis Vdla ins 3) zurUekgefiihrt werden, dal~ an Basaltlaven yon Aden als Einsprenglinge Labrador auftrat, in der Grundmasse abet Anortbitmikrolithe.

') D. M., XXIII, 480. 2) D. M., XXIV, 508 und XXVII, 131. 3) Descript. gdologique de la presqu'ile d'Aden etc. Paris 1878.

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548 Michael Stark.

Tritt Obersiittigung ,con Augit ein, die durch den Hiatus auf- gehoben wird, so mag intblg'e der Augitauskrystallisation aueh das Umgekehrte eintreten: etwas basischerer Kern als die unmittelbar ansetzende I:Iiille. Aueh der Druck kSnnte hierfiir die Ursache sein. ~)

Aag i t : Bei einem sanduhrstruierten Schnitt nahe .L ~ eT/~>~) 410 ftir i11, 48 ~ f'dr 100. - - D. d. D. ? > ~ . - - An einem anderen Schnitt c T 370 fiir i l l , 450 fiir 100. 100 etwas deutlicher briiunlich and weniger stark doppelbrechend als i l l . D. d. D. ,~>u f'tir den Kern und 100 T--~.=0"028 , fiir i 11 T--~.--0"027.--A. A. ~ > ,J. Na3~ ' v. d. M., A. u. M. a. entg. S., p 00 19' . . . NaO . . . ~ 0 ~ 53'. - - A. B. ~>~. - - Far farblosen Kern Vr 3-2> -- 25~/3 ~ Vr 1~ = 27"8 ~ Fiir einen Schnitt mit farblosem Kern Vr o.s>--27"2 ~ and br~unlieher Hiille VCs.3, o.s~--27"5 ~ Die Achse A wandert hierbei 2"40 yon T des Kerns weg in der Hiille. Dagegen wandert die Achse A in einem ganz sehwaeh grauen Augit mit farbloser Halle um 3"40 n~her zu T in der Hiille. - - w

Der r h o m b i s e h e P y r o x e n ist in diesem Gestein vSllig frisch in wenigen 1 m-~ grol3en, klaren Individuen, umwaehsen yon mono- klinem Pyroxen, wobei in tier Riehtung der c-Aehse selten Um- waehsung zu sehen ist. [Opt. Char. (~ ) , Dispers. ~>,~ um ~. (siehe hierzu L u e z i z k y , ~ber die Dispersion der opt. Aehs. bei den rhomb. Pyroxenen, d. M., XXIV, 140)] V~26,~ = 41 f'tir den Kern entspreehend 33% FeSiO~. In dem zonaren Sehnitt wandert die Aehse 50 vom Kern zur Hiille, was einer Vergr5fierung yon 2 V ~ um 100 entsprieht, also einer Anreicherung an ~[gSiO3 um 10~ (S. h. ~Irha, d. ~I., XLX, 140.)

Grundmasseplagioklase I M P 1 . . . 36, 1 ' . . . 36 im Kern 65% An. 19 am Rand 33 ~ /o An. Zonarstruktur allm~hlieh verlaufend. Um Carbonatmandeln finden sieh fast regelm~il~ig die sehon einige- male friiher erwahnten, abet ni t , ends so schSn wie bei den Hyper- sthenbasalten entwickelten Struktureig'entiimliehkeiten mikrolithisch- triehitiseh-skelettartiger Ausbildung der Grundmassekomponenten. Die Erze, die sonst gut auskrystallisiert in tier Grundmasse auftreten, nehmen tiberaus diinn ~-erastelte Skelettformen an, der Plagioklas wird haarf~Jrmig, ebenso der Apatit und der sonst in kurzen Kry- stallen oder KSrnern aus~:ebildete Aug'it, weleher aul3erdem noch dieht bewaehsen ist mit winzigsten Erzp~inktchen and Staeheln, der-

1) D. M., XXIII, 477.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 549

art, da[~ es einiger Zeit bedurfte, um ihn als Augit zu erkennen. Eine Illustration dieses Aussehens liefern die beiden Abbildungen (oben Plagioklas [Zwilling], unten Augit, der links angeschossen ist an ein gewShnliches Augitkrysti~llchen der Grundmasse. Siehe hierzu die Bemerkungen bei G. 79).

Gar nicht selten finden sich am Rande der Mandeln oder auch in der Grundmasse mikroskopisch kleine Tiifelchen yon T r i d y m i t , ebenso tritt des 5fteren auf B io t i t in zackigen Flimmern oder skelett- artigen Bildungen, gewShnlich schon ausgebleicht, in den skelettigen Grundmasseausbildungen (7 Liingsrichtung, einaehsig, (--) , Pleochrois- mus y > 7. in sehwaeh braunen T~inen).

Fig. 18.

Alle Mandeln des Gesteins enthalten im Innern eine olivbraun, 33 braun f m i t Stich ins Griine, Seh. d. 32 [z, homogen im parallelen Licht erscheinende Masse, die viel schwiieher lichtbrechend ist als Canadabalsam. Die kleinen Mandeln sowie aueh kleine Partien der Grundmasse sind damit ganz erfiillt; die grSlieren enthalten davon eine Randzone, im Innern der Mandel ist dann Carbonat. Dieses Produkt nun zeigt zwischen + 5$icols iihnliche Sphitrokrystalle und Faserbiinder wie U :r bei den Limburgiten, doch unterscheidet es yon U ~ die viel starkere Doppelbrechung --- zweimal der des Plagioklases und die Farbe. In der Liingsrichtung der zu den Mandelwiinden _L stehenden Fasern ist :r Das Mineral mug kurz R z genannt sein. Bisweilen zeigen manche dieser Bander yon R ~. an der dem Carbonat zugewendeten Seite eine Umkehrung der Schwingungsriehtungen, so daii also "l" in der Faserrichtung liegt. Ein Unterschied der Ubrigen optisehen Eigenschaften ist irides nicht bemerkbar.

75 b) Offenbar demselben Gang angehilrend findet sich etwas nordwestlich yore oben genannten Fundpunkt ein ganz gleiches Gestein.

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550

P l a g i o k l a s : K.D.Z.

1 a 1'

2

1 1'

b 2 2'

Michael Stark.

Kern An Hiille Rand

15 20 - - 4 18x/2 --. __ 321/., 37'/~ 15

34 ~/~ 60~ 28 - - :-~4l/.0 30 - - 17'/2 8'/,. - -

16 7 - -

Htille etwa 1/10 des ganzen Krystalls; Kern homogen. Basische Re- kurrenz in der HUlle hiiufiger als normale Zonenfolge.

Aug'it : Schnitt nahe i ~ c y (~ > ~) 421/2 o. - - D. d. D. ? ~ . - - A. A. ? = ~. - - A. B. ? ~ ~. - - An fast farblosem Augit V(o.vs, 0.5) =27"8 ~ an briiunliehem Augit V(,6.s, 3-s)=270-/~t

An einem Schmot mit farblosem Kern und briiunlicher Hiille wandert die Achse A u m 5"40 yon y des Kerns weg in der Hiille, dagegen wandert die Aehse B gegen 7 des Kerns in der Hiille.

Der r h o m b i s e h e P y r o x e n (Opt. Char. [ - - ]) zeigt bereits Um- wandlungserscheinungen in H y. W~ihrend Plagioklas und Augit in den Hypersthenbasalten gem. besonders am Rand Einschliisse yon Glas und Erz fUhren, erweist sieh der rhombisehe Pyroxen hiervon frei.

G r u n d m as seplagioklase _LMP Kern An Rand An

a 35 63% 20 34%

1 37 680/0 17 3l~ b

[ 1' 36 16 75c) SUd6stlieh Z o v o n C. R o v a r o l ( a ) . . . [9,-- '3] quert den

Weg ein Gang; offenbar die Fortsetzung der beiden frtiheren Gang- vorkommnisse, da das Gestein v011ig gleich ist mit a) und b).

P l a g i o k l a s : j]_MP Kern An Hiille An Rand An

1 271/~ 500,/0 30 540/0 17 320/0 a 1' 261/'~ --- 28 - - 18 - -

Htille 1/,16 der ganzen Breite, Kern homogen. [ 1 29 540/'0 12 280/'0 - - - -

b I 1' 30 . . . . .

HUlle [/~o der ganzen Breite, Kern homogen.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 551

Augi t : Sehnitt nahe _1_~ c ' l ( ~ > , o ) 4 4 ~ ~: ein anderer Schnitt mit rhombischen Pyroxenspindeln c'i42~ - - A.A.

> ~. - - A. B. ~ > ~. - - Ftir farblosen Kernpyroxen an einem Schnitt mit beiden optischen Achsen im Gesichtsfeld V--231/~ ~ ein anderer Vr 3.7) = 25 ~ Ftir briiunlichen Htillpyroxen V~.~.=. rT)-- 28"9 ~ In zonaren Schnitten wandert die Achse 55/60 yon "[ des Kerns weg in der Hiille, hingegen die Achse B 4 o zu "l des Kerns ohne merkbaren Unterschied der einzelnen Anwachspyramiden. Demnach ist die Aus- 15schung c y ftir den farblosen Kern um zirka 20 kleiner als Ftir die braunliche Hiille.

Fig. 19.

Der rhombi sche P y r o x e n zeigt sich hier etwa zur H~ilfte der Krystalle in H "i umgewandelt, weswegen die optischen Verhiilt- nisse yon H "fund seine Beziehung" zu den krystallographisehen Ele- menten des rhombisehen Pyroxen leicht festg'estellt werden konnten. Das ) I i ne ra l Hy ist blitttrig, bildet eine homoaxe Pseudomorphose zum Hypersthen; seine Bildung beginnt wie sonst yon den Grenzen und Sprtingen des Ursprungsminerals aus, wobei seheinbar faseriges Waehstum parallel der 100 Flaehe des Hypersthen statthat. Die Blattfl~iehen yon H y sind parallel 100 des Hypersthen. An einem Sehnitt nahe _1_ ~ des rhombischen Pyroxen erkennt man in H 7 den Austritt der optischen Aehse. Die Einaehsigkeit ist jedenfalls ent- spreehend den Glimmermineralen nur eine scheinbare. 0ptischer Charakter (--). An einem Sehnitt .1_ 7. des Hypersthen (siehe d. Fig., welehe im Kern Reste yon Hypersthen [punktiert] und das Mineral

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5 5 2 Michael Stark.

H 7 [rein gestriehelt] enthiilt, umrandet yon Augit; der Schnitt nahe 3_ ~ des Augit. Vergr. 30) beobachtet man in H 7 das Bild der optischen Normale; ": liegt jetzt in der Bl~ttterrichtung; Pleoehrois- mus ist sehr intensiv. 7 8 gelb 1. ~bergang nach gelb~'iin k, :r 8 gelb 1. t2bergang naeh gelbgriin u Sch. d. 32 ,% :r ~ Canadabalsam ~ Y; Doppelbreehung nieht ganz doppelt so hoch als die des Augit, daher biotitithnlich.

G run d masseplagioklase : _[_MP Kern An Rand An

l1 361,/~ 630/0 20 330//0 a I1' 34 - - 18 - -

I1 33 590/0 - - - - b / 1 ' 33 - - - - - -

~i 28 54% - - - - c I1' 30 - - - - - -

A u s s e h e i d u n g s f o l g e bei den Gesteinen a, b, e gleich dem Gestein 74.

76. StidSstlich Z o v o n C. R o v a r o l ( a ) . . . [31 - -2] quert den Weg schriig ein im landschaftlichen Relief deutlieh hervortretender, ziem- lich m~tchtiger Gang, wahrseheinlieh demselben System yon Giingen angeh5rig wie die bis jetzt besproehenen Gesteine siidi~sfiieh yon

Zovon. P l a g i o k l a s :

K.D.Z. Kern An Hiil le An Rand An

1 28 590/0 33 800/0 10 30"/o 1' 31 - - 37 - - 7 - - 2 2l . . . . . 2' 25 . . . . . . !MP

{11 3 1 5 6 % ? ' 5 6 3 % 1 2 2 8 ~ a , 3t . . . . .

11 .;4 62% - - - - 8 32% b I1' 351/. . . . . 8

[1 33 600/0 - - - - 11 28'1/o e [1'. 34 . . . . .

- - Kern ziemlieh homogen, die Hiille wie bei den friiheren G. der

Gruppe - -

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Eaganeen. 553

Aul~er diesen Plagioklasen finder sieh der eine oder andere vereinzelte Oligoklasandesin, tier schwammig his auf wenige Reste aufgezehrt wurde (Liehtbreehung~ Canadabalsam, optischer Charakter (--), AuslSschung gleich der des i~ufiersten Randes der HUlle).

Augi t : Sehnitt nahe _L ,~ mit farblosem Kern e-f (u~p) 420 und schwach briiunlicher Hii]le 45 o. D.d.D. ~ ~ ~. Die HtiUe auch ein wenig starker doppelbrechend.- A. B. p ~ ~. - - Fiir farblosen Augit V(3.2, r2)=22'2o. V(~.9,o)=26"3 o. Ftir einen Sehnitt mit farb- losem Kern V(17.6,5) = 261/,. ~ and briiunlieher Hiille V(l.~.s, s )= 281/~ ~ wandert die Achse A 6"50 yon y des Kerns weg in der Hiille. In einem Sehnitt mit fast farblosem Kern, der einen Stich ins Griine zeigt V(18-6, 5-4) = 312/3 o and briiunlieher Hiille V(21, 5.4) -- 291/., 0 (Unter- schied in den einzelnen Anwachspyramiden nicht konstatierbar) wandert die Aehse B 4"80 gegen "f des Kerns in der Hiille. - - An einem zonaren Schnitt mit farblosem Kern und sehmaler bri~unlicher Hiillo wandert die Achse A 41A ~ yon 7 des Kerns weg in der Hiille. - - In einem Schnitt mit farblosem Kern und ziemlich intensiv briiun- licher Htille wandert die Aehse B 50 gegen y des Kerns in der Hiille, ohne daii in (110), (010), (100) ein merklieher Unterschied der Lage der Aehsen konstatierbar ware. An einem Schnitt endlich mit einem graubriiunlichen korrodierten Kern, der zahlreiehe Interposi- tionen enth~ilt, wandert die Achse B 25/60 in der fast farblosen Hiille yon ~, des Kerns weg, dann aber wieder in der noeh folgenden sehwaeh briiunlichen Htille um ebensoviel zm'iick.

Der rhombi sche Pyroxen , manchmal bis 2ram grol~ ist das eine oder andere Mal korrodiert und umgeben yon einem Gewirr yon veranderter Glasmasse und einem Augitgertist, wodurch dem beim Gestein 73 erwiihnten Zackenkranz ganz i~hnliehe Bildungen zustande kommen. Am Hypersthen beobachtet man schon stellenweise die Bildung yon H 7. Am rhombisehen Pyroxen wurde beobaehtet V:~(20.5,14.5)-- 440 entspreehend 27% FeSiOs. In einem zonaren Sehnitt wandert die Achse um 21/~ ~ yore Kern zur tttille (yon :~) entspreehend der Zunahme yon MgSiO3-Gehalt in der Htille 5%. Manche Augite und Plagioklase zeigen Biegungserscheinungen. Von fremdartigen Gebilden tritt ein Quarzkorn auf mit Augitmikrolithenkranz, ein anderer soleher enth~ilt im Innern nur mehr Glas ~ Canadabalsam

Mineralog. und petrogr. Mitt. XXVII. 19o8. (Michael Stark.) 37

Page 156: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

554 Michael Stark.

infolge des hohen Si02-Gehalts. Grun dmasseplagioklase 2. MP 30--34 ~ also meist 57% An, Htille Oligoklas. Magnetit wie sonst an Menge-- Titaneisen.

77. SUdSstlichZovon C. Rov(a ) ro la . . . [0, - -4] quert den Weg ein sehmaler Gang, der ebenfalls zu dem bis jetzt besprochenen Gangsystem gehSrt.

Unter den P l a g i o k l a s e n fiel ein Kn~iuel schwammig korro- dierter bis 1/2 c m grol~er Krystalle mit sehmalem klaren Rande auf. Ein solcher K .D.Z . ergab 1 . . . 3 0 , 1 ' . . . 3 2 , 2 . . . 9 , 2 ' . . . 1 1 �9 . . 60% An. Die schwammigen Gebilde sind sonst ziemlieh homogen und ohne Zonarstraktur; nur am ~iuiiersten Rand werden sie schnell saarer. Andere gewiihnliehe, klare und nur in den ~iul~eren Zonen mit etwas mehr Einschltissen versehene Einsprenglinge gaben

K.D.Z.

IMP

Kern An Hiille An Rand An

1 30 58~ 34 72~ 17 32~ 1' 31 - - 34 - - - - - - 2 20 - - 26 - - - - - - 2' 211/2 . . . . . 1 33 57'/0 37 65% 11 27% 1' 30 . . . . .

ein anderer Schnitt _1_ MP gab 35 im Kern 63% An, 18 am Rand 32% An bei einfach verlaufender Zonarstruktar.

A u git wie gew~ihnlich, gern glomeroporphyrisch entwickelt, hSchst selten mit einem ganz schwaeh griinliehen Stich im Kern. cy (~> p) 431/2~ D. d.D. ?>~ . - - A. A. ? = u. - - A. B. ~) u . - - V(~.~., ~.~) -- 241/6 ~ - - Der r h o m b i s c h e P y r o x e n ist vlillig umgewandelt in H~/, das zum Teil sehon triib und limonitiseh geworden ist.

G ru n d m a s s e plagioklase meist 30--400 im Kern, also Bytownit, am Autlenrande Oligoklas.

Ehemaliges Glas der Grundmasse ist in R y umgewandelt, ehe- maliges R:c am Rande der Carbonatmandeln, zum Teil in ihnen, ist trtibe und limonitisch geworden.

78. Bei Z o v o ( n ) . . . [ 8 , - - 9 ] (A. a. d. R. K.) liegen tiber dem Trachyt B15cke eines Gesteins, das wohl aueh dem frtiher behandelten Ganggebiet zugehSrt.

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Geologiseh-petrographische Aufnahme der Euganeen. ,90O

P l a g i o k l a s : K. D. Z. Kern An Hiille An Rand An

1 23 58% - - 76% - - 35% i ' 231/~ . . . . .

2 28 - - 34 - - 18 - - I M P a - - 34 61% 38 74% 24 38%

1 34 62% 39 78% 20 34%

Kern homogen, Hiille sehmal.

Hiille '/s des ganzen

Krystalls. b

1' 35 . . . . . .Urn den Kern 1 34 60% . . . . ] eine klare

I

e 1' 321/o . . . . . . . [I Hiille, auf I diese folgt

II M 15 49% 19 56% 2 4 , 3 66,33O/o / eine auf der

1/4 der Breite des ganzen Krystallslinnenseit e ein I

II M 22,/.,. 63% 1 8 5 3 % 29,0 72,29% ~ sehluiireiehe

l/a e des ganzen Krvstalls '( zweite HiiIle.

A u g i t : An Sehnitten nahe _L~ eT(~>,~) = 4 1 0 , 420 . - - D . d . D . p ~ o . ~ A .A.?:>,J(Na2O50 ' v.d .M. , M . u . A . a . d . g . S . ? O O 2 6 , _ 0 Na - - u 1~ Ein anderer Sehnitt p~ ,~ (Na 8 ~ v. d. M., M.u.A. a. d . g . S . ~0~ ' . . . - - 0 Na - - u l 0 10'). - - A.B. ? ~ u (Na 80 59' v. d. M., M. u . A . a . d , entg. S. ? 10 - - 0 N a - - ,J 0 ~ 49'). - - In einem Schliff V(zr6, 4.s)---- 26 ~ In einem auderen Sehliff V(9, 5) - - 27a/3 ~ V(8.r, 6.~)----272/s ~ Fiir einen Sebnitt mit farblosem Kern V(7,~.5)-- 26~/3 ~ und braunlieher Htille Voo.2 ' 4.5) -" 270 wandert die Achse B gegen y des Kerns in der Hiille 2"40 ohne merkbaren Unterschied in den einzelnen Anwaehspyramiden. An einem iihnlichen zonaren Sehnitte wandert die Achse A 5~/o ~ yon y des Kerns weg in der Htille. - - ,~ = 1"687. Der r h o m b i s e h e P y r o x e n ist noeh durehwegs fi'iseh. Die Umwaehsnng desselben dureh monoklinen Augit ist auch hier am st~irksten [I der (100) Flaehe, viel schwiieher II (010) und am ge- ringsten oder iiberhaupt nicht vorhanden in der terminalen Endigung. Man versteht die Bevorzngung der einen Riehtnng vor der andern leieht dureh die dtzreh die Symmetrie bedingten II gerichteten Waehs- tumskraftlinien der beiden Minerale in der Vertikalprismenzone im Gegensatz zur terminalen Endigung. Opt. Charakt. sehr guLL der Aehse dentlieh (--) , ~ > ~ um z, V.A(,t.~, 7) - -52"8 ~ 22~/~% NgSi03. V(~I.~, 3) = 47 ~ 2 3 % Mg Si 0~. Ehemaliges olivbraunes (33 braan g mit Stich ins Griine. Seh. d. 327.) Glas der Grundmasse ~ als Canadabalsam ist zum Teil zu Sph[irokrystallen und Faserbandern umgewandelt,

37 *

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556 Michael Stark.

yon denen einige sehon das Mineral R:r repriisentieren, andere erst in der Bildung desselben begriffen sind. Mehrfacher Wechsel der Schwingungsrichtungen ist auch hier zu bemerken i~hnlich U:r bei manehen Limburgiten.

79. Siidlieh yon Z o v o n, stld(istlieh der H~iusergruppe C. M a r i a n i liegen Lesesteine des schon a. d. R. K. eingezeichneten Gesteins. Dasselbe unterscheidet sich in keiner Weise yon den bisher be- handelten Zovoner Hypersthenbasalten.

P l a g i o k l a s : K. D.Z. An --iMP Kern An Rand An [I M .-kn

1 35 61% 1 361/2 63% 17 31% - -22 Kern 62% a

1'34 - - 1' 33 - - 14 - - 29 / Hiille 72% 2 20 - - b 1 33 59% - - - - O] 30% 2' 18 - - 1' 34 . . . . .

Augi t : cy(~>?) 421/20 . - - D . d . D . ~ u . - - A . A . ? = ' o . - - A.B. ? ~ . - - V(v6, 4.3)--271/2 ~ An einem Sehnitte mit farblosem Kern, der beide Achsen im Gesichtsfelde erkennen liift, V(3.~, r~)= 25"30 und briiunlicher Hiille, wandert die Achse A um 5"5 o yon It des Kerns weg in der Htille.

Der r h o m b i s c h e P y r o x e n ist racist zersetzt; in einem frisehen Schnitt wurde gemessen V(18.6, ,-s) = 381/8 ~ ~, was einem ziemlich eisenreichen Hypersthen entsprieht. Der Sehnitt ist aueh zonar. Die Aehse wandert in der Hiille 2 o yon x weg. Dies entsprieht einem Ge- halt yon 3 5 % FeSiO:~ im Kern, 30"5~ in der Htille. Sowohl dieses Beispiel als auch die friiher in unseren Hypersthenbasalten beob- achteten F~ille der Zonarstruktur am rhombisehen Pyroxen: Kern eisenreicher als die Hiille, lehren, dag in diesen Fiil[en die yon F. Becke 1) aufgesteUte Regel flir die Zonarstruktur des rhombischen Pyroxen nieht zutrifft, da6 dieser also in uuserem Falle nieht Typus I Roozebooms "2) folgt. Wenn wir absehen wollen yon einer nachtriig- lichen Veriindernng des rhombisehen Pyroxen, wie sic S e e m a n n 3) besehrieben hat, wogegen iibrigens das ganz verschiedene Aussehen der ttypersthene Seemanns spricht, wiihrend unsere in dec Regel dareh einen Augitmantel vor solehen iiuiieren Angriffen gesehiitzt sind, falls abet eine Umiinderung erfolgt, sofort die Entstehung yon

1) D.M., XVIII, 539. ~) Vogt, d.M., XXIV, 437. '~) Annal. d. k. k. naturh. Hofmuseums, 1907.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 557

H,[ ohne eine Verf~trbung oder/knderung der Achsenlagen des Hyper- sthens eintritt, wenn wit also hiervon absehen, so k(innen in unserem Fall ganz iihnliche Momente ftir die Erkliirung der Ausnahme yon der Regel Beckes gedacht werden, wie sie bei G. 51, ferner d.M., XXIII, 475 angegeben worden sind: Dissoziation in der Schmelze, derzufolge nach begonnener Magnetitausscheidung- der Fe-Gehalt der Schmelze und also auch der Fe Si 03 verringert wird bei gleichzeitigem Weiterwachsen des Hypersthens. Ein direkter Beweis jedoch ftir diese Annahme (etwa Vorhandensein yon Magnetit- kr~inzen im rhombischen Pyroxen) konnte deswegen nicht erbracht werden, da gerade der rhombische Pyroxen iihnlich wie der Olivin infolge seiner grogen Krystallisationskrah aul~erordentlich einschluli- arm ist.

Pleoehroismus f'tir ~ schwach briiunlich, ftir ,/' schwaeh grau- g'rtin. Von fremdartigen Bildungen erscheint ein 1 m m g'rol3er I-Iaufe yon dunke]griinem Spinel l und Niidelchen ~ih~)lich wie bei G. 8, nur viel kleiner, also wohl S i l l imani t , ferner Plagioklas, was auf Cord ie r i t r e so rp t ion deutet.

Grundmasseplagioklase _LMP gaben 30 ~ 320 Ausl0schung, also 55, 58% An im Kern.

Bei allen Hypersthenbasalten, auch bei den meisten Ophit- basalten, nirgends aber so schSn und oft als bei den bis jetzt be- sprochenen Hypersthenbasalten yore nordwestlichen Teil der Euganeen kehren die

s k e l e t t a r t i g e n S t r u k t u r e i g e n t U m l i c h k e i t e n

der Grundmasse um Mandeln etc. und in Schlieren wieder, wie sie bei G. 75 geschildert wurden.

Diese auff'alligen Struktureigenttimlichkeiten liegen anfangs vermuten, dall sie herriihren yon eingeschmolzenen Fremdk~irpern, etwa TuffbrSckelchen, doch lehrte bald die Beobaehtung, dal3 dies nicht der Fall sein k(inne, da dieselben Bfldungen auch in G~ingen auftreten, die im Tertiiir und in der Kreide anstehen. An einge- schmolzene KalkeinschlUsse zu denken, verbietet die Beobachtung, dag sie zwar oft um Kalkmandeln, bei denen offenbar der Kalk erst sekundiir zugefiihrt wurde, auftreten, dal3 sie dies aber ebenso oft um leere Poren oder um solehe mit Umwandlungsprodukten erfiillte tun ; weiters h~itt~ sich auch im Mineralbestand eine 7fnderung ergeben

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558 Michael Stark.

mtissen, indem infolge der eintretenden Dissoziation des Ca-Carbonates zumindest ein anorthitreicherer Plagioklas oder Ca-Augit sieh h~tte bilden miissen. Nichts von alldem ist der Fall. Die Komponenten verhalten sieh gleich denen der Grundmasse. Ein weiteres bedeutsames Moment dieser Struktureigentiimliehkeiten liegt aber noch in der nieht selten auftretenden Entwicklung yon Glimmer, eventuell Horn- blende in diesen Partien. Dies deutet an, da/~ es sieh da um H:O- reiehere Partien der Grundmasse handelt. Diese Ansicht wird auch bekr~tftigt dutch das fast regelmiifiige Auftreten um Mandeln oder Gesteinsporen. Vergegenw~trtigen wit uns die Auskrystallisation des Magmas, so wissen wir, daI~ bei der Abkiihlung groiie Mengen yon Gasen and D~mpfen frei werden; k(innen sic nicht nach der Ober- fiiiche entweiehen, so werden sie bei noch gentigender Viskositiit sich vereinigen mit schon vorhandenen Gasporen; auch Sehlieren werden entstehen mit mehr oder weniger gelSsten Fliissigkeits- und Gasmengen. Solche Magmapartien nun, die mehr Di~mpfe and Gase gel(ist haben als die anderen, kiinnen, wie ziei~lich allgemein angenommen wird ~), viel tiefer unter die Erstarrungstemperatm" der Komponenten gebracht werden~ ohne daii Auskrystallisation eintritt, als jene Sehmelzen, die fi'ei davon sind. So erkliirt ja auch D ii I t e r'Z) mit anderen Forsehern die Bildung des Quarzes dadurch, daii das mit den agents mind- ralisateurs geschwiingerte Magma in der fitissigen Phase bis zujener Temperatur herabzusinken vermag, in der das Stabilit~itsfeld des Quarzes beginnt. - - Allerdings ware fiir diese Saehe vielleieht aueh das Volumgesetz B e c k e s in Betracht zu ziehen, da~l die Bilduag des Quarzes f'tir Granite und gr(itlere Gesteinsmassen in einer Tem- peratur gedeiht, die hiiher ist als die yon Dii l ter und D a y etc. angenommenen Werte. - - Derartige mit agents mindralisateurs ge- sehw,,tngerte Magmapartien dUrften nun aueh aus dem oben Gesagten in unseren Fallen vorliegen. Wahrend die Auskrystallisation der Komponenten an vielen Stellen des Gesteins vor sieh ging und daselbst die Gase abgestofien wurden, reieherten sie sieh in den noeh fitissigen Partien und vornehmlieh am die sehon vorhandenen Blasen- riiume an. Alle diese mit agents mindralisateurs gesehwiingerten Magmapartien konnten nun in der Temperatur sehr viel tiefer herab- sinken als die iibrigen Gesteinspartien, die bereits lest sein moehten,

1) Siehe hierzu Di i l t e r , Petrogenesis, pag. 23. 2) Petrogenesis, pag. 23.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 559

als in den anderen noch gar keine Krystallisation eingetreten war. Langsam schritt die Krystallausscheidung auch gegen diese vor, sie mochte manchmal so langsam vorw~irts schreiten, dal~ starke Unter- kUhlung eintrat, dann erstarrte das Magma tiberhaupt glasig, wie solche F~tlle ziemlieh viel in den Sehliffen vorhanden sind, oder abet noeh vor diesem Zeitpunkt begann eine sehr plStzliche Aus- krystallisation, die sich auf einen grogen oder den ganzen Teil der Mag'malagune oder Blasenumgebung erstreekte, und lieferte so jene Formen, die fiir raseh auskrystallisierte - - viele kUnstliche, abet auch natiirliehe--Schmelzen charakteristisch sind. Dal~ diese Partien etwa gas- oder fliissigkeitsarmer waren als die tibrigen Grundmassepartien, scheint weniger wahrscheinlich zu sein. (Siehe beispielsweise die Glaszonen in Mandelr~tumen: Dt i l ter , Petrogenesis, pag. 48.)

Dal~ diese Bildungen nicht etwa iiberhaupt friiher auskrystallisiert sind als die anderen Partien der Grundmasse, lehrt auger dem Ge- samteindrnck auch noch das Anschiefien in haarfSrmigen Gestalten an die grt~geren vorhandenen Krystalle der tibrigen Grundmasse.

80. Am Weg yon dem kleinen Anwesen siidwestlieh dem Gute S c h i v a n o j a zum Bach liegt noeh im Bereiehe tier basischen Brockentuffe ein Gestein, das mit ziemlicher Sicherheit zur Gruppe der Hypersthenbasalte zu z~ihlen ist, da gewisse Eigentiimlichk.eiten derselben wiederkehren. Das Gestein kSnnte mtiglicherweise auch einem Ergul3 angeht~ren.

Es enth~tlt bei hypokrystallinporphyrischer Struktur ziemlich viele (bedeutend weniger als bei den Zovonhypersthenbasalten) bis 11/2 m m grofie schwach br~iunliehe, stark korrodierte Augi te , manch- mal mit Erzinterpositionen e, t" (~>p) 45 o. - - D. d. D. ,~>~. - - A.A. ~ . - - A.B.p~ 'u (5Ta. 4O53 ' v.d.M., M.u .A .a . entg. S . ,~ lo48 ' - - 0 ~Na -- ~ 2017') . - - V(x2.s, ,.~) -" 25~//a ~ V(1~..2, 11'5) - '-- 2 8 5 / / 6 0 , ferner P l a g i o k l a s , yon dem nur wenige bis 3 r a m g'roge stark korrodierte Einsprenglinge (nach dem nicht sehr deutlich ausgesprochenen (--) optischen Charakter und der viel st~trkeren Lichtbrechung als Canadabalsam Bytownit) restieren und bis l/~. m m grot3e ErzkSrner.

Einige bis lx/a m m grol~e, zum Teil gut begrenzte, erdige braune Massen deuten eher aaf r h o m b i s c h e n P y r o x e n hin als aaf Olivin, da die sonst so gern [Imit Olivin verwachsenen Titaneisent~felchen nie zu konstatieren sind und auch die Grundmasse saint ihren skelett- artigen Struktureigentiimlichkeiten gleich ist den Hypersthenbasalten.

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560 Michael Stark.

G r u n d m a s s e vorwiegend bestehend aus zahlreichen Plagioklas- leistchen bis ]/4m breit,

I M P Kern An Rand An

f 1 331/2 59% 11 27% a / 1' ,~01/~

1 34 600/0 - - - - b 1' 33

c 321/2 58% 13 29% - - Zonarstruktur allmiihlich sieh entwickelnd - -

ferner aus zahlreichen schwach bfiiunlich violetten Augiten in ziem- lich langen bTadeln, Magnetit in bis 1/4mm gro~en Aggregaten and KSrnern -- viel Titaneisentiifelehen und viel mikroskopischen Kiimmen und Niidelehen yon Apatit. Ehemalig spiir]ich vorhandenes Glas ist zu limonitisehen Massen und zu R'~ umgewandelt; mitten und am Rande der Carbonatmandeln sitzen erdige dunkelbraune Zersetznngs- massen yon R:r herriihrend. Um die Mandeln und aueh sonst in der Grundmasse treten die bei G. 75 geschilderten Struktureigentiimlich- keiten auf.

Letzteres Moment, R :c und RT weisen dem Gestein seinen Platz unter den Hypersthenbasalten an~ was aus den Komponenten infolge ihrer starken Korrosion oder ihrer Zersetzung allein kaum mehr erkannt wiirde. Diese hat yon den Komponenten dem Plagioklas schon stark zngesetzt, den Augit abet viillig unveriindert gelassen.

3g. Ophitbasalte und deren Angeh~rige.

G r u p p e n c h a r a k t e r i s t i k .

Die Gesteine dieser Gruppe haben bei gentigender Auskrystalli- sation o p h i t i s c h e Struktur, welche allen anderen Gruppen der Euganeenbasalte iehlt. Eine infolge vSlliger AuskrystaUisation ideal entwickelte Ophitstruktur hat keiner dieser Basalte, sondern jeder enthiilt noeh zwischen den Komponenten eine nieht unbetriichtliehe Menge yon Glas. Es sind jedoeh in dieser Gruppe aueh solche Gesteine angeftihrt, die zweifellos mit den ophitische Struktur zeigenden Basalten identiseh sind und nur dutch zu friihzeitige Er- starrung der schmalen Gesteinsg~tnge nicht zur gentigenden Aus- krystallisation gelan~ sind; in solchen Fallen fehlt der Augit dem zahlreiehe Pla~oklasmikrolithen fiihrenden Gestein entweder beinahe

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 561

ganz oder ist in vereinzelten KSrnern, seltener Krystallchen entwickelt. In diesen Fallen leistet die Natur der Umwandlungsprodukte vor- ziigliche Dienste und fiihrt zu sicherer Deutung der verwandtschaft- lichen Gcsteinsbeziehungen. Die Gesteinc dieser Gruppe gehSren Gangen an, nur bei einem Vorkommen ist etwas zweifelhaft, ob es einer Decke odor nicht etwa wahrscheinlichcr cinem Lagergang anffehSrt. Die meisten Beziehungen haben diese Gesteine zu den Hypersthen- basalten, in deren Hauptverbreitungsterritorium sie auch auftreten, und zu der folgenden Gesteinsgruppe.

3g=. Normale Ophitbasalte.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

81 a) Westlich C a s t e l n o v o Kote (3)20 . . . [--22.0] finder sich nahe der Grenze des Broekentuffcs tin Gesteinsvorkommen, wohl ein Gang.

Graubraunes, ziemlich angegriffenes Gestcin mit hanfkorn- bis erbsengroi3en wenigen Blasenraumen, die mit erdigen oder Carbonat- massen erf'tillt sind. Ophitische Struktur ist vorhanden, doch erst im Beg'rifle der Entwicklung, daher restiert viel ehemaliges Glas.

Die unzahligen bis 1/1 o m m breit werdenden P l a g i o k l a s - leistchen geben

t MP Kern An Rand An

j 1 36 61% 17 31% a l 1 ' 3 2 - - - - - -

1 33~/~ 60% 23 37% b

t 1' 321/o. - - - - - -

- - Zonarstruktur allmahlich verlaufend. - -

Aug i t in sehr schwach graubraunlichen yon Pla~oklas durch- spickten K0rnchen, wird selten 3/, m m gro~. c'((~>p) 45o. - - D. d. D . ~ > u . - - A . h . u ~ ? . - - A . B . ? > ~ . - Vcs.5,7.o~--252/s o. - - V(n.5, s's) = 261/3 ~

A pa t i t ist sparlich vorhandcn in mikroskopisch zarten Nadel- chen, Kammen und Pinseln. M a g n e t i t tritt in Krystallchcn und Gruppen bis 1/2 m m grol~ auf, ebenso gleichviel und dicke grol~e Ti taneisentafc lchen und Skelette; beide Komponenten auch in punktf~irmiger bis globulitischer Ausbildung in den ehcmaligen, gelb- braunen Glasresten, das jetzt umgewandelt ist in Ry. Bei dieser

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562 Michael Stark.

Umwandlung entsteht zuerst liings der Grenze der Glasr~iume ein schmales Band mit ,{ in der L~tngsrichtung der normal zur Grenze stehenden Fasern, die feldspatgleiche Doppelbreehung zeigen: nach innen gegen den Glasraum zu entwickelt sich dann eine Zone mit dem Mineral R 7, darauf folgt eine isotrope triibe Zone und zuinnerst sehr gerne Opal. All diese Produkte sind gelbbraun and haben n ~ Canadabalsam. Selten treten auch Siiume yon R :r auf. Manche ehe- mals wohl ziemlich sichere Hohlriiume enthalten iihnliehe Bildungen der obgenannten Produkte, manchmal aber Carbonat. Um solche Mandeln ist auch hier wie bei den Hypersthenbasalten oft eine Skelettent- wicklung der Grundmasse za beobachten. Die Plagioklasleistchen in dieser unterseheiden sieh nieht yon jenen in der gewShnlichen Grundmasse.

A u s s e h e i d u n g s f o l g e : Plagioklas and Erz, wenig sp~tter Augit~ dann Apatit. Alle Gemengteile krystallisieren bis zum SchluS.

81 b) Westlieh Caste lno 'vo Kote (3)20 .. . [--12, --6] im Graben steht nahe einer Quelle ein br~,unliches ziemlich zersetztes Gestein an, wohl die Fortsetzung des obgenannten Ganges, da sich das Gestein yon dem vorigen kaum unterseheidet. Nur die Ophitstruktur ist noch weniger deutlieh ausgepriigt.

P l a g i o k l a s in bis 1/10 m m breiten Leistchen _J_MP

1 a 1' 1

b 1' 1 1'

Kern An

31 590/0 34 34 59~ 32 - - 31 570/0 32

In der Htille bei gleichmiiiiiger Entwieklung der Zonarstrukmr Oligoklas.

A u g i t k S r n e r bis 1/6 m m grog. cy(~>o) 450 an einem Schnitt nahe _L ~. Das (:'brige ist -- dem G, a, ebenso das zum Teil limoni- tisch bis erdig gewordene Glas.

82. StidClstlich Zovon Kote 2 1 ( 0 ) . . . [5, 2] findet sich in einem Graben in Tertiiirmergeln ein br~iunliches Gestein, das sich nieht wesentlieh yon den vorangegangenen Gesteinen unterscheidet. Die Ophitstruktur ist sehr schlecht entwickelt.

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Geologisch-petrographische Aufaahme der Enganeen. 563

Plagioklas le is tchen: .J_ M-P Kern An Rand All

1 35 620/0 16 300/0 a 1' 34 - - 14 - -

1 32 57% is :~:~% b

[ 1' 31 - - 19 - - I 1 30 57~ - - - -

c I 1' 32 - - - - - -

Die Zonarstruktur verl'~tuft wie auch sonst bei den Ophitbasalten etc. ganz allmiihlich yore Kern zur Htille ohne irgend eine basische Rekurrenz oder sonstige StSrung; dies Verhalten entsprieht auch den Grundmasseplagioklasen der tibrigen Euganeengesteine, ein Zeichen dafiir, daft bei ruhig stehender Magmamasse die yon Beeke aufgestellte Normalregel der Zonenstruktur bei den Plagioklasen der Erstarrungsgesteine vollgtiltig ist. Bei den Ophitbasalten und den Grundmassen der anderen Euganeenbasalte haben diese Plagioklase ihren Platz im Magma sieher nicht mehr viel gettndert. Bei der Beobaehtung dieser normalen Zonenstrukturentwicklung in ruhiger Schmelze muil nun allerdings die Frage aufgeworfen werden, ob der Sehmelzpunkt Ftir diese Zonenregel allein mal~gebend ist, oder ob nicht etwa ein Hauptanteil dieser Norm der Dissoziation zukommt, derzufolge wegen Auskrystallisation der Ca-Komponenten in den Angit weniger An-reicher Rest fiir die Plagioklasbildung tibrig bleibt. 1) Sehr auffallend ist diesbeziiglich die oft gemachte Beobachtung, da[~ die Kerne sehr plagioklasreicher Basalte, wie es manche yon Ustiea sind, in denen Aunt als Einsprengling tiberhaupt nieht auftritt, durehaus homogen sind, daI~ dort die Zonenstruktur erst be~nnt am ~iui~eren Rand, also zu einer Zeit, in der aueh der Grundmasse- pyroxen ausfiel. Weiters wurde in einem Dtinnschliff einer Labrador- sehmelze (dem mineralogisehen Institute der Universitttt geh~rig) kaum eine Spur yon Zonarstruktur entdeckt; dieselbe Beobaehtung machten Day and Al len (Americ. Journ. of Science, XIX: Feber 1905) bei ihren ktinstlichen Plagioklasschmelzen. Vogt gibt fiir diesen Mangel der Zonarstruktur in diesen Fallen die ~bersiittigung als Ursache infolge der zu raschen Abktihlung an (d. M., XXIV, 51), eine Ursaehe, die tun so unwahrseheinlicher ist, als gerade die

1) D 51 t e r gibt allerdings bei Labrador und Diopsid geringe Dissoziation an : Petrogenesis 61.

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564 Michael Stark.

meisten Grundmasseplagioklase'), wenn sie nicht gar zu "klein sind, und die ~iugersten Htillen der Einsprenglinge zahlloser Gesteinsvor- kommnisse das gerade Gegenteil lehren. Auch ist in den Anortho- siten und Labradorfelsen die Zonarstruktur gewShnlich minimal. - - Mit der Beeinfiussung der Menge des Gehaltes an Anorthitkom- ponenten im Ma~o~a dutch die husscheidung des Augit (Hornblende) stimmt weiter die sehr intensive Zonarstruktur der Andesite und iihnlicher Gesteine, die viel Augit oder Hornblende gleichzeitig mit Plagiok]as auskustallisieren lassen, tiberein. Die yon Vogt (d. M.,

XXIV, 479) gemachte Bemerkung der Zonarstruktur der Tiefen- und Erguggesteine stimmt mit den tats~ichlichen Verh~ltnissen wenig iiberein. Auch sind daselbst chemisch nicht vergleichbare Gesteine als Beispiele in der Anmerkung angeflihrt. Aus all dem diirfte mit ziemlichem Rechte der Schlug erlaubt sein, dag die Veriinderung der Ca-Komponente neben anderen Faktoren (Schmelzpunkt, geliiste und freiwerdende Gase etc.) eine wichtige Rolle spielt. Nichtsdesto- weniger aber mug betont werden, dag in manchen Gesteinen, wo yon einer solchen Verring'erung der Ca-Komponente wenig die Rede sein kann, die Beckesche Regel in ausgedehntem Mage eintrifft. So zeigt ein ti'anziisiseher Granitit mit wenigHornblende des mineralogisch- petrographischen Institutes (Nr. 2645) eine enorm entwiekelte Zonar- struktur. In diesem Fall wiirde wohl vor allem der Unterschied der Schmelzpunkte yon Anorthit und Albit das Verursachende sein. - - Am lehrreichsten w~iren diesbezUglich kiinstliche entsprechend ge- wiihlte Schmelzen; doch liegen, obwohl schon genug derartige Ver- suche ausgefiihrt wurden, keine Studien der Zonarstrukturen daran vor; deswegen gedenke ieh in n~tehster Zeit einige Untersuchungen darfiber anzustellen.

Br~tunlicher Augi t his 1/4 mm ~ofie K~irner c.' 46 (~, 47 ~ - - A.A.,a--,J. - - A.B.?>~. - - V(12...,s.~)=311/3 ~ Sonst = dem G. 81. Auger R-{ erscheint auch etwas Delessit in B~indehen und Sph~irokrystallen. Vielleicht sprieht dies wie auch der etwas inten- slyer briiunliche Augit ftir eine ein wenig verschiedene Znsammen- setzung des Gesteins yon dem friiheren.

83. StidSstlich Zovon Kote 2 1 ( 0 ) . . . [2, 0] trifft man am Felde ein beschriinktes Gesteinsvorkommen an.

1) D. M., XXIII, ferner hehmann , d.M.,XXIII, 238.

Page 167: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 565

Das brliunliche, stark verwitterte Gestein unterscheidet sieh yon dem vorangegangenen nur durch die deutlieher ausgepr~tgte Ophit- struktur infolge st~irkerer Auskrystallisation des Augit. Die GrS~e der Komponenten entspricht ungefiihr der des G. 81 a.

P l a g i o k l a s : MP Kern An Rand An

1 33 590/0 15 300/0 a 1' 32 - - - - - - b 34 61~ 10 270/0

- - Zonarstruktur wie frtiher. - - A u g i t : e T ( ~ , o ) 44, 44, 45. - - D . d . D . ? ~ u . - - V(7.2,7~)--

261/6 ~ - - Vo6.2 ' ~.~) - - 255/0. Im tibrigen gleicht das Gestein dem vorangegangenen.

84a) Kote ( 2 ) 1 0 . . . [ ~ 1 0 , - - 4 ] steht ein Gestein an, sehr iihnlieh dem vorangegangenen.

P l a g i o k l a s : ~_MP Kern An Rand An

a 341/~. 61% 181/2 33% " 0

I 1 ' 30 - - - - - - e 31 56~ - - - -

- - Zonarstruktur wie friiher - - Augi t . An einem Zwilling nahe .1. ,~c 7 ( ~ ) P) 411/2, an einem

anderen Schnitt 41 o. - - D. d. D. ? ~ u. - - A. A. ? ~ u. - - A. B. ? ~ u . - - V(5.4, rT) - - 23"5 ~ V(s.~. 2.,) - - 25"4 ~ Glas war ehedem ziemlich viel vor- handen, manchmal blieb noch ein frischer isotroper Rest, dunkelbraun mit zahllosen Globuliten, n - -Canadaba lsam, bisweilen finden sich darin briiunliche, stark lichtbrechende Punkte, wohl limonitiseher Natur; meist ist es aber aggregatpolarisierend mit Sehiippchen yon R 7, wohl auch Delessit. Hiiufig erseheint mitten in diesem Aggregat ein zarter, durch seine sehr schwache Lichtbrechung und bisweilen geringe Doppelbreehung sich deutlich abhebender Kranz blamenkohl- artigen H y a l i t h s . Aufierdem finden sieh vereinzelte (einige bis 1/2 mm gro l~e)Cha leedonmassen und am Rande davon Hyalith- triiubchen. - - Carbonat tritt auch bisweilen in Mandeln a u f . - Ob einige gr5~lere regelmitl~ig begrenzte Partien bestehend aus R l', De- lessit, Carbonat und Hyalith yon rhombischem Pyroxen herstammen, ist zweifelhaft.

Page 168: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

566 Michael Stark.

84 b) Am Wege westlich dem Gehiift bei Kote 210 siidSstlich Zovon finden sich Lesesteine eines bisweilen zentimetergrol~e Car- bonatmandeln f'fihrenden graubraunen Gesteins, in dessen Hohlriiumen Calci t , aneh in Rhomboederehen, vorkommt. Ophitstruktur ist nur spurenweise entwickelt, da der Augit nur in sehr kleinen braunen KSrnchen erscheint: V(t0.:, o) ~-- 32"4 ~

P l a g i o k l a s in wenig 0"01 m m breiten, zahllosen Leistchen: ~ M P Kern An Rand An

1 28 540/0 - - - - a 1' 30 - - - - - - b 32 58% 15 200/0

- - Zonarstruktur wie friiher - - Um die Carbonatmandeln erscheint die Grundmasse, die viel

Glas enthielt, das jetzt stark mit Limonit durchzogen und agg're-

c

H

F i g . 20.

gatpolarisierend ist, skelettartig ausgebildet, wobei besonders das Titaneisen besen-, federn- oder moosartige Formen bildet. Vielfach liei~en sich daselbst auch die bekannten gabeligen Formen des Pla- gioklases 1) beobachten~ allerdings ist das Wort gabelig in unserem Falle wenig zutreffend; dies lehrt die Beobachtuug yon Schnitten, die bilderrahmenartiges Aussehen haben, innen also hohl sind. Um zu entscheiden, nach welcher Richtung die Plagioklasleistchen hohl gebildet sind, wurden die Schnitte konoskopisch gepriift. Die bilder- rahmenartigen Schnitte lieferten ein Interferenzbild mit der Mittel- linie :cim Gesichtsfeld, einer der Rahmen war zu jeder H~ilfte ein Albitindividuum~ diese lieferten ebenfalls :r symmetrisch im Gesichtsfeld; diese Schnitte waren demnach anniihernd _L zur krystallographischen a-Achse gefiihrt; ein anderer Schnitt mit deutlicher Gabelung gab im Interferenzbild die Mittellinie ~', war also ungefiihr parallel der

1) Siehe auch R in n e, ~ber Olivin- and Plagioklasskelette. N. J. f. ~iin. etc., 1891, II, 272.

Page 169: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 567

Fliiche 010 gefiihrt; aus all dem folgt, da~ diese Plagioklasleistchen in der Riehtung der krystallographischen a-Aehse sehlottF6rmig ge- waehsen sind mit Ausnahme eines geschlossenen Mittelteils. (Siehe h. d. Fig.)

Selten beobachtet man in der Gesteinsgrundmasse auch Tri- dymitkryst~llchen yon mikroskopischer GrSl3e.

84 c) SiidSstlieh Zovon C. R o v a r o l ( a ) . . . [7 , - -3] findet sich ein Gestein, das dem G. 83 im Korn und in den Komponenten recht iihnlich ist.

P l a g i o k l a s in Leistehen selten breiter als ~/~o mm. ~MP Kern An Rand An

l 32 570/0 12. 280/0 a 1' 31 . . . . b 33 690/0 17 3l' o,/,) c 30 550/'0 18 32'~/',,

- - Zouarstruktur wie frUher

Augi t manehmal in bis 1 mm gro~en Iudividueu ohne gute krystallographische Begrenzung und schwach zonar, e y (4 >,~) 43 ~ - - D . d . D . ~ > ~ . - - Ein anderer Schnitt c y 4 5 0 . - - A . A . ~ : o . - - A. B . ~ ~. - - V(11.2, s.1) : 255/60. V(s~,4..5~ : 271/., ~ Magne t i t and gleichviel T i t a n e i s e n in his I/2mm groilen Krystallen, Gruppen~ auch in einer Skelettgeneration. Im tibrigen gleich dem vorangegangenen Gestein. Einzelne mehr weniger regelmiiiiig begrenzte Gebilde gleichen denen des Gesteins 83 und wtirden eher auf Olivin als auf rhombi- schen Pyroxen deuten, da sich mehrere Male die Parallelverwach- sung mit Titaneisen ergab.

84d) Stidiistlieh Zovon C. Rovarol (a) . . . [6, --3] quert den Weg ein wenig m~tchtiger Gang~ ein graues Gestein enthaltend, das sehr iihnlich ist in der kuskrystallisation und GrS~e der Komponenten G. 84 b. Ophitische Struktur ist recht schwaeh ausgepfiigt.

P l a g i o k l a s : I M P Kern An Rand An

l1 36 65% 12 28% a/1 ' 36 - - - - - -

b / l 35 61O/o 13 290/0 /1 ' 3 3 - - - - - -

- - Zonarstruktur wie friiher. - -

Page 170: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

565 Michael Stark.

Schwach br~iunlicher Augi t ergab c "f 43 ~ ~ Vo-..s, 2.7)=27~/~ ~ Im iibrigen gleicht das Gestein G. 84 b.

85 a. Am sehSnsten ausgeprRgt trRgt die ophitische Struktur das Gestein der Kuppe zur Schau ostnordSstlich C. Rova ro l a sUdOstlich Zovon (A. a. d. R. K.). Die Menge des restierenden Glases ist auch hier sehr betr~ichtlich wie bei allen Ophi t - , auch den nahestehenden Hypers thenbasal ten , ferner den Limburgiten, lauter Gesteiusgruppen, die eutektischen Mischtmgen nahestehen, fiir welche die Regel zu gelten scheint, da{] sie, abgesehen nattirlich yore Si O~-Gehalt, eher zu glasiger Erstarrung neigen als Gesteine anderer Zusammensetzung. 0

In dieser Kuppe ist in dem behandelten Gebietsanteil das Ophit- basaltgestein an Vo~umen weitaus am mRchtigsten entwickelt. Es konnte aber nicht mit roller Sicherheit entschieden werden, ob ein Ergu~ oder ein Lagergang vorliegt, da geniigend kIare Aufschliisse am Kontakt des Liegenden und Hangenden fehlen. Nichtsdesto- weniger diirfle es im Zusammenhange mit den Vorkommnissen yon Teolo (also schon auferhalb des jetzt behandelten Gebiets) gelingen: sp~iter ein abschliefendes Urteil in der Sache zu gewinnen.

Das br~iunliche Gestein hat sehr feinkSrniges Aussehen und enth~ilt zahllose gut entwiekelte P l a g i o k l asleistchen bis ~/3 mm breit, enthaltend Glas, Erz und FlUssigkeitseinschliisse.

~_MP Kern An Rand An

1 32 600/o l0 270/0 a I ' 3 5 - - ~ - -

J 1 :~ 1 580/0 14 30~ b

! 1 31 560/o I0 270/0 C

i ' 31 -- - - - - Zonarstruktur wie frither. - -

Der schwaeh graubraune A u g i t des Gesteins erscheint in feldspat- dm'chspickten KSrnchen bis 3~tram grog, 5fters mit wiuzigsten Glas- einschliissen. An einem Schnitt sehr gut .L ~ wurde bestimmt e 7 (~ > ~)

43 ~ Na 431/~ ~ v 451/3~ y - - ~ ? > v 0'028. An einem anderen Schnitt e'( 45 ~ flit weifes Lieht. m A.A. ? ~ u. - - A. B. ? ~ v. ~ ~ = 1"688. - - Der Achsenwinkel wurde in diesem Falle an zahlreichen Schnitten gemessen. Veranlassung hierzu gab die ~berlegtmg, daft nicht blog

1) Vogt, d.~I., XIV, 458.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 569

jene Schnitte zur Messung des Achsenwinkels aus Mittellinie und Achse geeignet seien, welehe die Achsenebene in der Symmetrieebene des Gesichtsfeldes liegen haben, sondern auch jene, deren Achsen- ebene zwar aul~erhalb der Symmetrieebene des Gesichtsfeldes gelegen ist, die aber doch noch Aehse und Mittellinie innerhalb des Gesichts- feldes erkennen lassen. Da sich bei diesen letzteren Schnitten ellip- tische Polarisation geltend macht, tritt zu der ohnehiu otwas heiklen Messung yon Vaus Achse und Mittellinie ein neues stSrendes Moment. Fiir die ersteren Schnitte hat F. Becke 1) eine Korrekturtabelle an- gelegt, welche naturgem~i~i nicht gilt ftir dis zweite Art yon Schnitten.

Nun wird es aber in den seltensten Fiillen gliieken, solche Schnitte erster Art unter den nicht gar zu zahlreichen Schnitten eines Diinnsehliffes zu finden; daher schien es wiinsehenswert, die Frage zu Risen, inwieweit denn aueh solche Sehnitte, bei denen die ellip- tische Polarisation in betriichtlichem MaSe Einfiuit nimmt, fiir Mes- sungszweeke brauchbar sind. Zur LSsung dieser Frage schien der vorliegende Ophitbasatt sehr geeignet, da kaum merkliche Zonar- struktur vorhanden ist. Ganz fehlt sie nieht, auch treten bisweilen kleine WachstumsstSrungen (Verbiegnng) auf~ welehe beide Momente in nicht kontrollierbarer Weiss die Ergebnisse der folgenden Tabelle beein- triichtigen, weswegen ihr der Wert einer direkten Kon'ekturtabelle nicht zukommen kann. In der Tabelle, welehe die Fliiche des rechten oberen Quadranten des Interferenzbildes darstellt, ist die Achsen- ebene gelegen zu denken parallel der Frontalebene~ die Mittellinie in der Tabelle, die Achse auf der linken Seite der Ordinatenaehse. Der Ort der Mittellinie eines jeden untersuchten Schnittes ist gegebeu dureh �9 fiir welchen Punkt man den Abstand der Mittellinie voa der Sagittalebene auf der Abszissenaehse, den Abstaud der Achsen- ebene yon der Frontalebene auf der Ordinatenachse in Graden ab- lesen kann. Neben �9 steht die gefundene GrS~e des halbert Achsen- winkels. Im Nullpunkt des Koordinatensystems finder sich die GrStie des halben Achsenwinkels, wie sie sich aus der Messung eines Schnittes ergab, der beide Achsen im Gesichtsfeld erkennen lieil.

Bei der Messung wurde naeh der yon Becke angegebeneu Methode verfahren. Der Achsenort lfilit sich stets sehr scharf fixieren, weniger pritzis erfolgt dies ftir die Mittellinie, deswegen wurde die Ausmessung yon V zweimal vorgenommen, der Oft der Mittellinir

1) Optische Untersuchungsmethoden.

~Iineralog. und petrogr. 5Iitt. XX'qII. 1908. (SIichael Stark.) 3S

Page 172: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

570 Michael Stark.

aber dreimal gezeiehnet, so daI3 fiir jeden Sehnitt mit Einbeziehung" der 180~ dieser Ort zwSlfmal markiert wurde. Bei ent- spreehender ~bung und bei seharfer Beleuchtung des Ortes tier Mittellinie weichen die einzelnen Markierungen reeht wenig vonein- ander ab, so daft der Durehsehnittswert tier Fixierung" tier Mittellinie kaum jemal~ den Fehler eines Grades erreichen d[irfte. Dies best~.tigte sieh bei der Wiederholung" einiger jener Messungen, die aus der Tabelle als etwas unwahrseheinlieh heraustraten; in diesen FRllen machten sich eben die oben besproehenen Einfliisse yon Wachstum und Zonar-

F i g . 21.

17

r

/ J

/2.

t /

3

8

7

a

5

3

2

r

struktur geltend. - - Aus der Tabelle ist nun ohneweiters ersiehtlich, daft man f'tir V einen umso grSgeren Weft erh~lt, je weiter die :Mittellinie yon tier Mitre des Gesichtsfeldes abweicht, wie es ja B e c k e flit die Sehnitte mit Achsenebene in der Symmetrieebene des Gesichtsfeldes abgeleitet hat. Man sieht aber nun welter, dal3 aueh bei jenen Sehnitten, welche die Achsenebene ziemlich weir yon der Frontal- ebene des Gesiehtsfeldes gelegen haben, die Messung ganz gute Re- sultate liefert, die nicht gar zu viel yon jenen der Frontalebene ab- weichen. In der Diagonalriehtung des Interferenzbildes mtigte sieh die elliptisehe Polarisation am meisten stSrend ftir die Grt~ge des Achsen- winkels geltend maehen; dies geht aueh hervor aus einem Verg'leieh tier reehts oben gelegenen Werte mit jenen, die vertikal darunter

Page 173: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

Geologisch-petrographische Aufnahme der~ 571

liegen, dagegen zeigt andrerseits ein Vergleich mit jenen Werten, die gleich welt vom Zentrum aus gelegen sind, also der reehts oben und der ganz rechts in der Frontalebene befindlichen Werte, dag ein Untersehied kaum wahrzunehmen ist. - - Ieh gedenke, demniichst an optisch konstantem und daher einwandfreiem Material genauere Untersuchun~,en fiber diese Frage anzustellen.

Der M a g a e t i t tritt in unserem Gestein in bis 1 mm grol~en Kryst~illchen und Gruppen, ebenso auch gleich viel T i t a n e i s e n auf, beides auch in winzigsten Skeletten und Globuliten, in kr~iftigea, immerhin abel" nur mikroskopischen Niidelchen der Apatit. In den Komponentenzwickeln sitzen Reste ehedem ziemlich viel vorhandenen gelbbraunen Glases, das selten noch homogen erscheint, meist Agg're- gatpolarisation zeigt (n < Canadabalsam). In einem grogen Tell dieser manehmal bis 2 ~J-~ gro[3en Partien ist Neubildung eines bliittrigen Minerals eingetreten, ebenfalls getbbraun, Doppelbrechung ungefiihr biotitgleich, Y in der Liingsriehtung der Bliitter, Pl. 7 > :r Y gelbbraun (7 gelb g), a hellgelb (7 gelb u. Seh. d. 35 ~,.), Y > Canadabalsam, :r ~ Canadabalsam, Achsenwinkel schwankend um 90 o, meist opt. (+ ) . (Manehe Bliittehen zeigen 2 V fast 0 ~ (+ ) , allerdings mug dahin- gestellt bleiben, ob diese Bl~itter mit dem eben besproehenen Mineral identiseh sind.) Diese optischen Eigenschaften erinnern einigermagen an das Mineral 0 ~. bei den Limburgiten, das aueh weehselnde Winkel um ~, hatte, auch einachsig war, aber ~. in der Liingsrichtung hatte und nicht oder wenig" pleochroitisch war. Am wahrscheinlichsten ist die Deutnng, dag das Mineral mit R ,( identisch ist und nur eine griigere Ausdehuung der Bliittchen, die sonst sehr zartfaserig sind, gewonnen hat.

Die Bildung dieses Bl~itterminerals erfolgt aueh ganz so wie bei Ry yon den Grenzen der benachbarten Komponenten aus, auch yon SprUngen, die quer zum gelbbraunen Ursprungsmaterial verlaufen, und zwar meist normal mit den Blattern zu diesen Linien~ sehr oft aber auch baum-~ gitter- und spreuF6rmig. Der etwas verschiedene Brechungsexponent der einzelnen R-i'-Vorkommnisse wKre demnach darauf zuriickzufiihren, dal3 infolge noch nicht vollkommener Aufzehrung des Ursprungs- materials dieses seinen Brechungsexponenten neben dem Mineral R. l geltend macht. Nichtsdestoweniger aber ist R Y niedriger tichtbrechend als der Delessit und yon diesem leicht zu unterscheiden. Die sichere Dberzeugung, dal3 unter manchen dieser sehuppigen Aggregate nicht

38*

Page 174: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

5 7 2 Michae l S t a r k .

etwa umgewandelte Komponenten verborgen seien~ konnte nicht erlangt werden. Dagegen sprechen im allgemeinen die meist unregel- m/il]igen Formen, das gelegentliche Vorkommen yon Skeletten darin, die Beobaehtung, dal~ die Zonarstruktur der Plagioklase an den Grenzen gegen das Aggregat zu ungestSrt zum Oligoklas verliiuft, die Frische der anderen Komponenten; gegen rhombisehen Pyroxen im speziellen spricht, dal3 seine Pseudomorphose allgemein homoachs erscheint, ferner dal3 in einzelnen Ophitbasalten bei gleichweit vor- geschrittener Gesteinsumwandlung der rhombisehe Pyroxen noch v~illig frisch erscheint; gegen Olivia endlich das Fehlen yon orientierten Titaneisenbliittchen und der allgemeine Habitus. Aueh ein wenig Delessit tritt im Gestein auf.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Plagioklas, Erze ziemlich gleichzeitig, Apatit etwas spiiter, ebenso der Augit. Alle Gemengteile krystalli- sierten bis zur Gesteinserstarrung.

85b) Siidiistlieh Zovon Kote 21(0) . . . [7, 0] tritt in Terti~ir- mergeln ein Ganggestein auf (A. a. d. R. K.).

Das Gestein ist als ziemlieh miiehtiger Gang entwickelt and ist offenbar nichts anderes als der Zuf'tihrungsgang zu dem eben besproehenen GesteinskSrper. Struktur und GrSlle der Komponenten gleichen sich denn auch viillig, ebenso der Grad der Umwandlung.

P l a g i o k l a s : / M.P K e r n A n R a n d A n

1 30 550/0 13 290/o a 1 ' 3 0 - - - -

1 29 54~ 8 250/0 b

/ 1' 3 0 - - - -

/ 1 321/.., 58~ - - - - r

/ 1' 3 1 1 / 2 - - ~ - -

- - Zonarstruktur wie friiher - -

Augi t : e 7 430 . - - A. A. , J > ? (Na 2027 ̀ v. d. M- -M. u. A. a. d. g.S. - - ? 0 ~ 10' - - 0 Na - - ~ 00 8'). - - A. B. ?>~. - - V(5.s, ._.7) -- 242/3 ~ V(lo.7, 3-~) -- 262/3 ~ V(l~-l, 3.7) -- 272/3 ~

86. SiidSstlich Zovon C. (Ro)varola . . . [0, --6] liegen Lese- steine herum, yon denen es fraglich ist, ob sie yore Anstehenden an Oft und Stelle stammen oder nieht etwa nut hergeschleppte Stticke seien. Zwei Proben yon dort unte~scheiden sieh nicht wesent-

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 573

lieh voneinander. Beide sind reeht tthnlieh den letzten zwei be- sproehenen Ophitbasalten, schw~irzlieh bis briiunlichgrau und ziemlieh stark zersetzt. Die eine Probe erseheint etwas feinkSrniger. Plag ' io- klasleis tchen bis ~/lo mm breit gaben:

~MP Kern An Rand An

1' 33 570/0 15 30~ a [ 1 ' 3 1 - - 1 3 - -

b 33 590/0 19 330/0 e 32 570/0 - - - -

- - Zonarstruktur wie fi'iiher - - A u g i t bis l m m groge Kiirner deutlich briiunlich (34 orange-

grau, sehr schwach pleochroitisch) wegen der Schliffdicke 45,~. e-/(~ > p) 45 ~ - - A.A. ,~> ? . - A.B. o ~ ' u . - V(1~.6, 1.4)--25 ~ V(x,.4, 7 " 9 ) - - - -

261/~ ~ - - ,~ - - 1"698. Ehemaliges Glas ist stark zersetzt in limonitische und Carbonatmassen.

Die zweite Gesteinsprobe enth~lt bis "-/amm breite P l a g i o k l a s - leistchen :

I MP

1 a I '

1 b 1'

Kern An Rand An

38 750/0 20 350/, 39 - - 22 - - 37 680/0 12 290/0 37 - - 14 - -

- - Zonarstruktur wie friiher - - Der A u g i t ist wegen noeh grStierer Schliffdicke (70y.) 34

orangegrau o und erscheint in bis 2 mm grofien, feldspatdurchspickten K(irnern c 7(u>p ) 46 ~ - - D.d.D.,o > u . - - A . A . u > ? . - A . B . e > u (Na 80 20' v . d . M . - - A .u .M.a . entgeg. S. ~ 0 ~ 10' - - Na 0 - - ~ 20 18'). V(lo.,, , .1)= 271/6 ~ - - Die T i tane i senbl i i t t chen werden bis 11/,. mm, gleich v ide Magnetitkrystallgruppen bis 1/~mm groB, der Apatit erscheint in kriiftigen, jedoch nur mikroskopischen N~tdelehen, die die Kerne der Plagioklase nicht, wohl aber die R~tnder durchspiegen; auch hier hat er also erst ziemlich spKt mit seiner Krystallisation begonnen. .~hnliches wurde in manehen Tuffen und Basalten yon Ustica l) beobaehtet, woraus folgt, dag Apatit durchaus nicht immer als erstes Ausscheidungsprodukt, ebensowenig wie die Erze fungiert, sondern daii es offenbar grogenteils auf die Mengenverh~tltnisse der gelSsten Stoffe ankommt, wie es vornehmlich yon Vogt in seinen Arbeiten betont wird.

') D. M., XXIIL

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5 7 4 Michael Stark.

Ehemaliges Glas dtirfte infolge der sehr starken Auskrystallisation recht wenig als Zwischenklemmassen vorhanden gewesen sein, welche .jetzt als globulitische briiunliehgelbe Partien erscheinen. Viele Globulite, br~iunlieh und stark liehtbreehend, diirften dem Limonit zugehSren. Die globulitisehe Entwicklung in dem Restmagma ist iibrigens in keinem der Euganeengesteine so typisch ausgepriigt und entwickelt wie bei den Ophitbasalten und ihren Angeh{irigen.

87. Nordwestlieh Mt. Pendic 'e , Friedhof ([B). . [--1"5, 2] steht in Tertiiirmergeln ein sehmaler Gang eines graubraunen stark zersetzten Gesteins an, das zwar ophitische Struktur verr~it, sic aber sehr unvollkommen entwickelt zeigt, ~ihnlich dem Gestein 84 b).

Plagioklas le is tchen bis 1/~o m m breit gaben: I__MP

1 a 1' 1 b

C

Kern An Rand An

34 630/0 17 320/0 35'/, - - - - -- 38 720/0 25 390/0

1 ' 371/. . - - 24 - -

1 38 760/o 29 54~ 1' 39 - - - -

- - Zonarstruktur wie friiher. - - Bis 1/4 mm groiie feldspatdurchspickte graubfiiunliche Augi te .

c y 43, 44, 45~ 9.4)= 281/.., ~ T i t a n e i s e n und Magne t i t in bis i/~ m m groilen Krystitllchen oder Gruppen, dagegen Apatit nur spurenweise infolge geringer Auskrystallisation des Gesteins. Glas war sehr viel vorhanden und ist jetzt zum Teil eine aggregatpolari- sierende Masse mit sehr viel R 7 (7 und :,. < als Canadabalsam), tells limonitisch oder yon Carbonat verdr~tngt.

"l~berblickt man die A u s s c h e i d u n g s f o l g e bei den Ophi t - b a s a l t e n iiberhaupt, so zeigt sich, dag bei ihnen im grof~en und ganzen knapp nach dem Beginn der Auskrystallisation yon P l a g io- kl a s und M a g n e t i t oder fast gleichzeitig der A u gi t auszufallen be- gann, ganz iihnlich den H y p e r s t h e n b a s a l t e n , wo nur vorher etwas Hypersthen auskrystallisierte. Diesen beiden Gesteinsgruppen (Hypersthen- und Ophitbasalte) und besonders der letzteren kommt also auch jene Eigentiimlichkeit gleichzeitiger Auskrystallisation der Komponenten zu, wie sie fiir eutektische Misehungen charakteristisch ist. Haben wir einen Tell der Euganeenlimburgite als terniires Eu- tektikum aufgefaf3t yon 3Iagnetit, Olivin und Augit, so k,innen wir

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6eologisch-petrographisclJe Aufnahme der Euganeen. 575

in gleicher Weise die Gruppe der Ophit- und H y p e r s t h e n b a s a l t e auffassen als eine dem (e r n it r e n E u t e k t i k u m Plagioklas, Erze, Pyroxen zugehSrende Gesteinsfamilie.

3 g ~. O p h i t b a s a l t e m i t sonderbaren Struktureigentiimlichkeiteu i h r e r Augite.

G r u p p e n c h a r a k t e r i s t i k .

Zu den Ophitbasalten gehSrig, aber durch eigentiimliche Wachs- tumsformen der Augite ausgezeichnet sind 3 Gesteinsvorkommnisse des nordwestlichen Euganeengebietes.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e .

88. Zwisehen den beiden Trachytkuppen westlieh der Stragen- teilung westlich yon Cas t e lnovo findet sich ein Gang eines brKun- lichen sehr feinkiirnig erscheinenden Gesteins mit wenigen bis erbsen- grogen Blasen, erfiillt mit g'elb-erdig limonitischen Produkten bei ausge- pr~tgt ophitiseher Struktur.

Zahllose Plagioklasleis tchen bis X/~o mm breit _I .. ~ P Kern An Rand An

f 1 36 61~ - - - - a[ 1' 33 b 34 600/0 - - c 31 560/0 15 300/0

- - Zonarstruktur allm~hlich sich entwickelnd. - -

R h o m b i s c h e r Pyro x en tritt in wenigen bis 1/2 mmgrogen klaren Krystallen auf, selten Spuren yon Magnetit eingeschlossen enthaltend. Va(~.:, 4-~) - - 44 ~ 26"5 Fe Si 03. Der A u g i t i s t schwach braunliehviolett in KSrnern bis 1/, m m groI3, durehspickt yon zahlreichen Plagioklasleistehen.

O. 0 0 0 e 7 (~> ,~), im Kern 45 . in der Htille 30 , an cinem anderen Schnitt 44 ... 31 . D. d. D. ? > u. - - Vr 12.7) -- 261/3 o. K. V(16.4, 7.,_,) = 211/3~ H. Hinsiehtlich der Aehsenwinkel l~igt sich oft die Beobaehtung" machen, dag besonders am Aul3enrand der Krystalle der Achsenwinkel reeht klein wird; man ersieht sehon daraus, dag ein stark zonar struierter Pyroxen vorliegt. Auger dieser Zonarstruktur sind aber noch welter auffallend ganz bedeutende Biegungs- and Wachstumserscheinungen, so dug yon einem einheitliehen AuslSsehen der Ophitstruktur zeigenden PyroxenkSrner, wie es sonst gesehieht, fast nie die Rede ist. Es zeigen sich im Gegen- tell in der Regel ganz absurd wandernde AuslZischungen in den Pyro-

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5 7 6 Michael Stark.

xenk6rnern, so dag Ph~inomene zustande kommen, wie man sie an manchen strahligen Aggregaten wahrnimmt oder an manchen fliissigen Krystallen, iihnlich auch (ifters den Erscheinungen des Wanderns yon Isogyren bei zweiachsigen Krystallen bei der Beobachtung im konvergenten Licht. Beides also, Z o n a r s t r u k t u r , B i e g u n g s - und W a c h s t u m s e r s c h e i n u n g e n , bewirken diese htichst eigentiimlichen Phiinomene. (Siehe hierzu die Fig'. 22.)

Fig. o o

Die Pfeile deuten die bei der Tischch'ehung fiir die Schnitte geanderte

Nicollage an.

An den rhombischen Pyroxenen tritt mit Vorliebe ein schmaler Rand yon Aunt auf, der an den Fl~ichen i] der c-Achse gut orientiert ansitzt, wiihrend in der Terminalbegrenzung ansitzende Zacken die energischesten AuslSschungs~inderungen zeigen. Im Gestein trifft man ferner noch an T i t a n e i s e n in T~ifelchen bis 1/2 m m groii und etwas weniger M a s n e t i t kryst~llchen, beides auch in zarten Skeletten, weiters iiu~erst wenig Apat i t . Glas war ehedem ziemlich viel vorhanden;

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 577

nur wenig ist unzersetzt (briiunlichgelb ~ Canadabalsam), meist ist es umgewandelt und aggregatpolarisierend, oft zeigt es das Mineral R ~., nicht selten auch das mit ~' in der L~ngsriehtung. Globulite er- seheinen oft im Glas. Auch in diesem Gestein kommen skelettartige Aus- bildungen der Grundmasse ~hnlich den Hypersthenbasalten vor, die Augite erscheinen auch hier als lange erzkorngespickte Niidelchen oder Haare, nicht selten mit den Biegungserscheinungen zeigenden Krystallen der iibrigen Grundmasse zusammenh~ingend and selbst auch wandernde AuslSschungen bisweilen zeigend.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Rhombischer Pyroxen und Erze, Pla- gieklas, wenig sp~iter Augit, zuletzt Apatit. Die Gemengteile krystalli- sierten mit Ausnahme des rhombischen Pyroxens bis zum Schlu~l.

89. Ein dem vorangegangenen recht ~ihnliches Gestein liegt vor yon Zovon Kote 21(0) . . . [8, --4"5], wo es in Tertiiirmergeln einen Gang bildet.

Die Struktur, die GrS~ie der Komponenten, die wandernden AugitauslSsehungen sind gleich, nur ist rhombischer Pyroxen fi'aglich.

- - Zonarstruktur wie vorher - - Augi t an einem Sehnitt nahe _k~c 744 im Kern, 38 in der

Htille ; an einem anderen c 7 45~ D. d. D. ~ ~ ,4. - - ~ 0"030 = Na 0"030~ - - - - - - ~ 5 O. u 0"029fiiry--7..--V~,54) = 24~/3 ~ 8-s) 251/3o. V(15.4, ~s)-- 26/6

Die Bestimmungen yon V wurden an den Kernen ausgefiihrt. Ob rhombischer Pyroxen vorhanden war, ist zweifelhaft. Es finden sich einige limonitische bis 1 mm groi~e Gebilde zum Tell mit Carbonat erf'tillt, deren Umrisse wohl fttr rhombischen Pyroxen deutbar sind, doch fehlt die sonst so regelm~il~ige Umwachsung durch monoklinen Augit. Auch sind das eine oder andere Mal Titaneisenbliittchen an die Gebilde parallel angewachsen, so daft die Deutnng auf Olivin nicht ganz yon der Hand zu weisen ist. Freilich kSnnte rhombischer Pyroxen sich auch wie bei anderer Gelegenheit stellenweise zu Olivin umgebildet haben unter partieller Aufschmelzung durch das Magma. Im ehemaligen Glas des Gesteins ist viel R y entwickelt.

P l a g i o k l a s : I_MP Kern An Rand An

I 1 32 51~ - - -- a[ 1' 3l . . . . . b 33 590/0 12 28~ c 30 55~ 13 290/0

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5 7 8 Michael Stark.

90. Bei Z o v o n C. R o ( v ) a r o l a , . . [0, - - 6 ] finder sich ein schmaler Gang eines br~tunlichschwarzen mit bisweilen zentimetergrol]en Calcit- mandeln durchsetzten Gesteins yon demselben Charakter wie die beiden vorangegangenen. Auffallend ist eine Differenzierung im Ge- stein. Im Schliff zeigt sich eine H:,tlfte besser, die andere sehlechter auskrystallisiert. Der ~bergang ist nicht scharf, die schlechter aus- krystallisierte H~ilfte diirfte etwas eisenreicher sein. Sonst l ~ t sich ein Unterschied wader bei den Augitph~dnomenen noch in den op- tischen Eigensehaften der Plagioklase und Augite konstatieren.

P l a g i o k l a s l e i s t c h e n in der einen Scllliffh~t|fte bis 1/1 o mm~ in der anderen wenige 0"01 mm breit, gaben

M P Kern An Rand :kn

1 34 59% 15 29%. a 1' .'-~2 - - 11 - - b / 1 31 570/0 18 320/'0

! 1' 32 - - - - - - I 1 31 560/0 15 30~

c i 1' 31 - - - - - - - - Zonarstruktur wie vorher. - -

A u g i t bis 1/2 mm breit in der einen Sehliffh~ilfte, bis ]/4 m m in der anderen, zeigt sehr schSn die fi'iiher besprochenen Erseheinungen. c "{ 450 ira Kern, 35 o in der Hiille, 46 o in einem anderen Schnitt nahe _L ~. - - A. A. ~ - - ~. - - A. B. S ) u. - - Meist flit die Kerne: V(Mittellinie in dor Sagittalebene) = 201/$ O. V(1.8, 105) --- 23 ~ V(7, 7-3)-- 25 ~ V(s-:, 4.s) - - 251/60.

Vi~_o .4, 7.4)- 25]/'~~ ~'2~----27~,/3 ~ Y(:r~, 7.1) - - 27~/s~ H) --275/6 niehtsdestoweniger erkennt man etwas Unruhe in den Werten der Aehsenwinkel bei Beriicksiehtigung der Mittellinienorte. In den End- zwiekeln der Sehnitte ist V racist kleiner. Manche vereinzelte bis ~/~_ mm groiie rhombisehe Pyroxenkrystalle treten ebenfalls auf. Im tibrigen ist das Gestein gleieh den beiden vorangegangenen. Honig- gelbes (9 gelb 2. ~bergang naeh gelbgrtin r Sch. d. ,'25 I~) Glas ist spurenweise noeh friseh vorhanden (n ,~ Canadabalsam) and ent- halt zahllose Globuliten; meist ist es aggregatpolarisierend mit viel R z (vielfaeh aueh mit 7 in der L~ngsriehtung). Im Zentrum solcher Glaspartien zeigt sich wieder wie bei manchen anderen 0phitbasalten eine isotrope, sehr schwach lichtbrechende etwas heller gelb gefiirbte Opalmasse, manehmal aueh wohl ehemaligen Hohlriiumen entsprechend Carbonat.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der EQganeen. 579

Aussche idungsfo lge wie beim vorletzten Gestein. Wenn wir uns nach Beendigung der Detailbesehrei~)ung'en (let

drei Vorkommnisse der vorliegenden Basaltgruppen fragen um die Ursaehe der eigentiimlichen optischen Phiinomene am Augit, die dureh Zonarstruktur-, Biegungs- und Wachstumserscheinungen zustande kommen, so ist das erste Moment der Zonarstraierung aliein nieht ge- niigend zur Aufkl~irung; denn selbst in anderen F~llen, wo in sin Augitkrystallgebiiude ganz sicher verschiedene Substanzen in den ein- zel~en Anwachspyramiden zusammengepfercht werden, bleibt die Symmetrie oder, besser gesagt, bleiben die Hauptliuien der Raumgitter parallel. Nicht geschieht dies aber in unserem Fall. Es zeigt abel" schon die Beobachtung an den Sanduhraugiten, da~} optiseh ver- schiedene: also jedenfalls auch chemisch difl'erente Substanz zu gleicher Zeit am Augitkrystall abgelagert wird in verschiedener Richtung; demnaeh mtissen die in den einzelnen Richtungen wirkenden, uns ihrem Wesen nach ziemlich obskuren Kr:,tftewirkuagen im Krystall etwas in physikalisch-ehemischer Hinsicht voneiuauder abweichen, die Kraftlinien also beispielsweise, die fiir die 111Anwachspyramide in Wirkung treten, wiirden ihre Gleichgewiehtsherstellungstendenz zwiseheu Schmelze und Krystall befriedigen kSnnen durch etwas weniger Eisenaufnahme als jene, die f'fir 100 wirksam sind. Trotz dieser hi~chst eigentiimlichen Zwangszust~inde im Krystall werden aber alle Kraftlinien beherrscht dureh den gleichartigen Krystall- Molekiilbau des monoklinen Pyroxens, demnach liegt auch kein Grund vor, dal~ yon den vorgezeichneten Linien des Raumg'itters abgewichen werde; nile Kraftlinien der einzelnen Molekiile wirken parallel, sie verst~rken sich gegenseitig, das Wachstum schreitet parallel vor- warts.~) Bei unserea Augiten abet miissen jene uns unbekannten

1) DaJi wir iibrigens imstande sind, die in den verschiedenen Richtungen wirkenden Kriifte im Krystall auf rein chemiseh-physikalisehem Weg zu verstiirken oder zu sehw~ichen, beweisen viele Beobachtungen des Krystallwachstums hinsicht- lich seiner Gesehwindigkeit oder der Fliicbenausbildung, vor allem aber die in letzter Zeit auf Veranlassang F. B e c k e s durchgeFdhrten Arbeiten fiber die Krystalltracht- beeinfiussung dutch LSsun~.~sgenossen seitens H. G e r h a r d and F. S t r a n e t z k y . - Ferner gehiiren in weiterem Sinne zu dieser Frage auch die merkwiirdigen Waehs- tumsvorgiinge bei ZwilIingen, die an mehrerea Mineralen unter der :~gide F. B e c k e studiert wurden. DaB aueh dem Druek eine Beeinflussung der einzelnen Kraftlinien des Krystails zukommt, d(irfte Apatit (langstenglig in Ergt~iigesteinen, kurzs~ulen- fSrmig in Tiefengesteinen) erweisen, aueh Plagioklas, Orthokhts u.a.

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5 8 0 Michael Stark.

KrystallisationskrSfte, die die Krystallmolekiile zur geordneten An- lagerung an den bereits vorhandenen Krystall zwingen, sehw~eher gewesen sein als sonst bet den Ophitbasalten, wenn wit absehen wollen yon eine;" naehtr~igliehen Verbiegung, hervorgebraeht etwa dureh sp~iteres Weiterddingen des Magmas oder dadureh, dag das Gestein dutch Hitzewirkung eines benaehbarten Eruptionsvorgangs erweicht und so in die Temperatur nahe dem Schmelzpunkt des Augit gebraeht wurde, daselbst langere Zeit verweilte, wobei die Plastizifiit des Augit eine grSfiere werden wttrde, als sie sonst ist, und er dann Zerrungen nnd Versehiebungen im Gestein nachgegeben hat.

Als einfaehe Biegungserseheinungen, wie sie 5fter an Plagio- klasen, aneh manehen Augiten der Euganeengesteine beobachtet wurden, hervorgebracht durch meehanisehe Zerrungenl), lassen sich die behandelten Erseheinungen nieht erkliiren, da hierbei stets andere optisehe Ph~nomene auftreten.

Gegen solehe naehtr~igliehe Verbiegung infolge eines Lokalereig'- hisses spricht sehon die Beobachtung, dat3 solehe Gesteinsvorkommnisse an mehreren Stellen auftreten, die ganz heterogener geologiseher Natur sind, also einmal in basisehem Tuff zwischen zwei nahe gelegenen Traehythtigeln, das andere Mal in den Tertiiirmergeln, ferner abet aueb nieht blol3 in den ophitisch struierten Basalten, wo solche Zer- rungen im Gestein infolge seines versehrankten, geriistartigen Geftiges leiehter denkbar wiiren, sondern aueh in manehen der ehemiseh den drei Ophitbasalten mit sieberem oder mSgliehem rhombisehen Pyroxen zunaehst stehenden Hypersthenbasalten. Daft es nicht Bildungen in- folge zu raseher oder zu langsamer AbkUhlung sind, ersieht man sehr klar an dem a[Igemeinen Auftreten, selbst in den zum Sehlu$ er- starrten skelettartigen Partien der Grundmasse, und andrerseits sieht man sie in gleieher Vollend'.mg der Ausbfldung bet grSberem und feinerem Korn der Schlige wie beim dritten Beispiel. Aus all dem letter sieh mit viel gr6l~erer Wahrseheinlichkeit ab, dal3 die Ursaehe dieser Verbiegungen in der Krystallsubstanz selbst zu suehen ist. Die kleinen AuslSsehungssehiefen auf 010 und der oft sicherlieh viel kleinere Winkel V als 200 in den aul~eren Zacken lehrt, dal~ diese Augite hinneigen zur Gruppe der Enstatitau~te, die kiirzlich in sehr

1) Siehe hierzu: lJber Biegungserscheinungen am Feldspat und Pyroxen. Van W e r v e k e , N.J.f . Yin. etc., 1883, II', 97. G. L i n k , Mitt. d. Komm. f.d. geol. Landes-Untem v. ElsaS-Lothringea. Bd. I, StraSburg 1887.

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 581

ausffihrlicher Weise W. Wahl ~) behandelt hat. - - Sehon bei den Hypersthenbasalten wurde auf die aueh sonst ~fter gemaehte Beob- aehtung der Tatsaehe hingewiesen, dab in der Terminalendigung dem rhombisehen Pyroxen die Umwaehsung dureh Augit entweder fehle oder mangelhaft entwiekelt sei, wohl aber vorhanden sei und gut ausgebildet in der Vertikalprismenzone; die Richtungen der im monoklinen und rhombischen Pyroxen wirkenden Krystallisationskr~fte sind im letzteren Falle eben parallel, nieht parallel aber im ersten Falle, wenn wir etwa als einfachste Resultierende zusammengehSriger Kraftlinien die Fliichennormale annehmen. Aber auch in den Fiillen des Vertikalprismas-wiirden die parallelen Kraftlinien des rhom- bisehen und monoklinen Pyroxens zusammengenommen nicht jenen starken Effekt in ihrer Wirkungssphiire haben wie bei einem Krystall yon monoklinem oder rhombischem Pyroxen allein bei gleicher Krystalldieke.

Wiirde nun in die monokline Augitsubstanz auch rhombische Pyroxensubstanz gezw~ingt etwa in Form fester LSsung, so wiirden der letzteren Krystallisationskraftlinien jene des Augit beeintr~tchtigen und schw~tehen. Darauf diirften auch die friiher bei den Hypersthen- basalten besprochenen schlechten Entwieklungen maneher Augite, die bisweilen durch zarte Streifung solehen Gehalt an rhombischem Pyroxen kund tun, ferner durch die kleinere AuslSschung cT und den kleineren Achsenwinkel, in der Terminalendigung zurtickzufiihren sein und darauf kann man auch in unserem Falle die geringe Tendenz der Einhaltung der krystallographisehen Richtungen beim Wachsen des Krystalls zuriickfiihl'en. Daft eine ziemliche Menge yon rhombisehem Pyroxen in die Augite hineingehen kann, zeigen die Analysen yon Wahl und die Behandlung derselben Frage bei Vogt, der dartat, daB diese hineingehende Menge beschriinkt sei. Da~ letzteres zutrifft, beweisen auch Beobachtungen an den in Rede stehenden Gesteins- vorkommnissen, da die Hypersthene von einem Augitsaum umwachsen sind, der scharf abgesetzt ist; besonders klar sieht man dies auch an den Zacken in den Terminalen, welehe Zacken dann das Phiinomen der wandelnden AuslSschung besonders schSn zeigen, und zwar nicht alle im selben Sinne, sondern in sehr wechselndem. Ftir die Ausseheidungsfolge und das Mengenverh~tltnis des in den Augit hinein- gehenden rhombischen Pyroxens gilt wohl die Regel, dab rhombiseher

1) D. M., XXVI.

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582 ]~Iichael Stark.

Pyroxen vor Augit, und zwar dem grol~en Teil naeh aust~illt, der Rest geht in den monoklinen Pyroxen hinein. Man beobachtet dies- beziiglich bei den flit diese Frage in Betraeht kommenden Euganeen- basalten, dais die rhombischen Pyroxenspindeln vornehmlich auf den Kern beschriinkt sind. Doch dUrfte dies nicht immer der Fall sein, wie beispielsweise auch bei den in Retie stehenden Augiten, wo zuerst zwar auch rhombischer Pyroxen, dann abet - - wohl infolge von Ober- siittigung - - ein an rhombischem Pyroxen iirmerer Augit auskrystalli- sierte, worauf der Rest des rhombischen Pyroxens in den Augit hinein- gehend folgte. Diese Annahme wird auch besttttigt durch die Aus- liischungsschiefen unserer Augite in Kern und Hiille and durch die Experimente Piischls (d.~l., XXV], 427), der bei Experimenten mit Ens tn t i t -Diops id nicht Typus IV Roozebooms, wie ihn Vogt (d. M., XXIV, 489) als normal nachwies f'tir jeden Druck, sondern Typus V land. - - t2brigens finder sieh auch selten Umwachsung, des Augit dutch rhombischen Pyroxen (Rosenbusch, Wtilfing, I, 2, pag. 150). - - Eine solehe Anreicherung an rhombischem Pyroxen im Htillaugit mag also aueh fiir unsere Augite gelten. - - ?Jberhaupt diirfte ein grol~er Tell der Diabasaugite sein geringes Wachstumsverm(igen verdanken der Beimisehung yon rhombischem Pyroxensilikat, was manche Be obachtungen best~itigen. Hierbei wUrde den in der Tiefe erstarrten Augiten bei gleichem rhombischen Pyroxengehalt ein ungestSrteres Wachstum zukommen, da viele Beobachtungen lehren dal~ unter hohem Druck aueh ganz fremdartige Substanzen in Form fester Ltisung ins Krystallgebiiude hineingehen, die dann sp~tter ausfallen.

Auch bei der Verwaehsung yon P lag iok las and Orthoklas, ferner bei Mikrokl inen and Anor thok lasen scheinen iihnliche Verhiiltnisse zu herrschen, f'tir die Frage der Bevorzugung jener Riehtungen, die in beiden Mineralen II sind, bei I[ Verwaehsung sicher, fiir die zweite Frage der grSl~eren oder geringeren Krystalli- sationskraft der reinen Glieder und derer, die beide vereint krystalli- sieren lassen, mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit.

3h. Den Hypersthen- und Ophitbasalten verwandte Gesteine.

Gruppencharak te r i s t ik .

Diese Gesteinsgruppe hat manche Eigenttimliehkeiten der oben genannten zwei Basalttypen (3 g :r 3 g ~) in grSlierem oder geringerem Ma~e ausgebildet, ohne jemals das typische Aussehea derselben zu

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 5 8 3

erlangen; auch mit den fl'iiher genannteu Basaltgruppen hat sie keine Xhnlichkeit. Die Gruppe enth~lt mehrere voneinander etwas verschiedene Gesteine. Das an 91. Stelle g'enannte Gestein vermittelt in mancher Beziehung den ?2bergang zwischen den Basalten mit zweierlei Augit und den Ophitbasalten. Die folgenden Gesteine sind im chemischen Bestand wohl ziemlich gleich den Ophir- und Hyper- sthenbasalten, doch dtirften sie eine geringere Menge Augit enthalten.

E i n z e l v o r k o m m n i s s e . 91. Von Cas te lnovo zieht zum S c h i v a n o j a b a c h ein aufder

Militiirkarte nieht verzeichneter Graben, an dem (zirka 100 m tiefer als Castelnovo) ein Gehiift steht, bei dem folgendes Gestein auftritt.

Das Gestein schlieilt sich enge an die Ophitbasalte an in struktureller Beziehung, in der Komponentenausbilduug und den Umwandlungsprodukten, ist aber doch dadurch etwas verschieden, dal~ Augitindividuen als Einsprenglinge auftreten; sehr selten erscheint hierbei ganz sehwach g r i i n l i che r Augit, wodureh der oben genannte ?3berg'ang zu den Basalten mit zweierlei Augit angedeutet wird im Verein mit dem Fehlen der Plagioklaseinspreng- linge. Die Struktur ist hypokrystallinporphyrisch-ophitisch.

Augi t in ziemlieh vielen fast farblosen, selten sehwach grtin- lichen, bis 1/2 mm grogen, krystallographisch sehlecht begrenzten Einsprenglingen, die erfiillt sind yon Erz- und Glaseinsehltissen, also nicht viel friiher als vor der Effusionsperiode entstanden sind. Einmal land sich ein ganzer Kn~uel solcher Individuen. In der iiugeren Randpartie dieser Einsprenglinge sitzen auch schon einge- schlossene Plagioklasmikrolithe. Bestimmungen: c T ('~ > ~) 42~ 43~ - - D. d. D. ~ > ,. - - A. A. ~ > ?. - - A. B. ~ ~ o. - - V(beide Achsen im G e s i c h t s f e l d )

23"3 ~ V(~.8, ~o-~) = 27~/3 ~ Sehr spSrlich war auch r h o m b i s c h e r P y r o x e n vorhanden, da ein zarter Augitl'ahmen eine Pseudomorphose umgibt, die besteht aus Carbonat und Resten eines homoachsen Bliitterminerals = H T.

G r u n d m a s s e bestehend aus Plagioklas in bis ~/~o mm breiten Leistchen,

2[_ MP Kern A n Rand A n

1 34 580/0 10 280/0 R

1' 31 - - - - - - 1 33 57% 13 29%

b I' 31 - - ~ - -

Zonarstruktur allmiihlich verlaufend, - -

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584 Michael Stark.

schwach br~tunlichen feldspatdurehspickten AugitkSrnchen, Titaneisen in bis 1/9 mm grol~en zackigen Tiifelchen, ebensoviel Magnetit; beide auch in winzigsten Piinktehen, spurenweise Apatitniidelchen. Glas war zwischen den Komponenten ziemlich stark entwickelt und ist jetzt umgewandelt zu R~, (n~Canadabalsam), ferner Hyalith, der in mikroskopischen Triiubchen und Kiigelchen erscheint, auch Car- bonat ist vorhanden, vornehmlich aber in ehemaligen Gesteinshohl- riiumen, um die die Grundmasse skelettig entwickelt ist; manche Mandeln enthalten auch Ry.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Rhombischer Pyroxen, Erze; wenig spitter Augit, dann Plagioklas und Apatit. Die Gemengteile krystal- lisieren mit Ausnahme des rhombischen Pyroxens bis zum Schluii der Gesteinsverfestigung.

92 a) Stidsiidwestlich Teolo C. B a ( g n ) a g o . . . [0, --28J steht nahe (Sstlich) einem Trachytgang ein stellenweise l / ,m miichtiger Basaltgang an.

Das graubritunliche Gestein mit vielen hanfkorn-bis erbsengrogen, meist flachen carbonaterfiillten Mandeln enthiflt keine Einsprenglinge auger einem etwa 2 mm grofien briiunlichen pleochroitischen bliittrigen Gebilde, das am wahrscheinlichsten H'{ ist, also -con rhombischem Pyroxen abstammt.

Das Gestein besteht aus zahllosen Plagioklasleistchen bis ~/~ mm breit,

_k MP Keru An Rand An a 321/~ 58~ 15 30~ b 34 60~ 15 30~

' ) 1 t 1 ,7olo _ -

e [ 1' 32 - - - - - - - - Zonarstruktur auf den Rand beschr~nkt, - -

etwas weniger, erst mit Obj. 3 gut sichtbaren farblosen Augit- niidelchen, bis I/4 mm grol~en braunvioletten durchscheinenden regel- miil~ig entwickelten Titaneisentiifelchen, viel weniger Magnet i t - kryst~llchen and verhiilmism~tiiig wenig sehr zarten Apatitniidelchen. Ehemaliges Glas ist in den Zwickelu der Komponenten noch erhalten (11 gelbgriin. (~bergang nach grasgriin s Sch. d. 277. , wenig ~> Ca- nadabalsam), bisweilen finder sich darin Opal; selten, und zwar vor- nehmlich an den Wandungen der zahlreichen Mandeln, sind bis 1/lo mm grol~e Tridymittiifelchen entwickelt; manche sind bereits psendo-

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Geologisch-petrographische Aufnahme der Eug'aneen. 585

morphosiert in Quarz. Alle Mandeln sind erfiillt yon Ka lk , selten yon Opal , welch ersterer in geringem Ma[~e auch das Glas ver- dr~ingt hat.

92 b)Jedenfalls als Fortsetzung des eben besproehenen Ge- steinsganges findet sich C. Ba (gn)ago . . . [0, - -20 ] ein Gang, etwa 1/0 m m~tchtig.

Das briiunliche, sehr feink6rnig erscheinende Gestein enthitlt bis 1/2 cm breite, flaehe, langgezogene Mandeln, erfiillt yon C h a l e e d o n (nach Hiirte, Breehungsexponent; radialfaserig mit :r in der Liings- richtang bei mii~ig hoher Doppelbreehung) and C a r b o n a t , ferner Einsprenglinge bis 1 cm lang" yon L a b r a d o r (nach der AuslSschung auf P an Spaltbliittchen und naeh der Immersionsmethode), jedoch hSchst vereinzelt bei hypokrystaltinporphyrischer Struktur. Im Schliff findet sich nur ein i cm langer, stark korrodierter Plagioklas nahe II M mit einem Kern: der fast fi'ei ist ,con Einschliissen, dagegen einer schmalen Hiille, die sehr reich ist an solchen. Die Korrosions- schliiuche am Au~enrand des Kerns sind hiiufig sehr schmal and stark verzweigt. K e r n - - 1 0 . . . 43% An, ttiille - - 2 1 . . . 60% An, Rand -t- 7 . . . 19% An. Weiters finder sieh im Schliff ein vereinzelter~ 1 mm groi~er, sehr sehwach griingrauer, stark korrodierter, im Kern fast einsehluilfreier Augi t mit einschluI~reicher Hiille. Sonst gleieht das Gestein dem vorigen.

P l a g i o k l a s : _1 ) IP Kern An Rand An

1 30 55% 12 28% a 1' 30 b 29 540/0 - - - - II M - - 2 2 620/0 + 8 18~

- - Zonarstruktur allm~hlieh verlaufend

Augi t : eT(u>~ ) 44, 46. - - A. A. ~ . - - A . B. ~ . - - V(2a.6, o.7)-- 24"5% Ehemaliges Glas iihnlieh dem vorangegangenen Gestein ist grol~enteils umgewandelt in R T (n < Canadabalsam, kaum pleochroi- tisch), welches auch gem sitzt am Rande der Carbonatmandeln; 6fters ist, es aber sehon yon Carbonat verdr~ingt. Manchmal finder sieh aueh andeutungsweise eine iihnliehe skelettartige Grundmassen- ausbildung um die Mandeln wie bei den vorangegangenen zwei Basaltgruppen. Auch hier finden sich mikroskopisehe T r i d y m i t - tafelehen (Bestimmung naeh der Immersionsmethode).

Mineralog. mad petrogr. Mitt. XXVII. 1908. (Stark. Noti~em Literatur. Register.) 39

Page 188: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

586 Michael Stark.

93. Siidwestlich T e o l o C. B(a)gnago . . . [0, - - 16] ist nur eine kleine Strecke weir in Tertiiirmergeln aufgesehlossen in einem Graben ein schmaler Gang. Chemiseh wohl ziemlich identisch den voran- gegangenen zwei Gesteinen ist die Ausbildung des A u g i t s des Gesteins nieht eine nadelige, sondern mehr kSrnige. Das graubraune Gestein enthiilt wenige hanfkorngrofie Carbonatmandeln mit skelettiger Grundmasseausbildung herum; die Gesteinsstruktur ist sonst versteckt porphyrisch, hypokrystaUin, mit Hinneigen zur Ophitstrnktur.

Im Schliff ist nur ein unter 1 mm groiter P l a g i o k l a s vorhanden, nur anniihernd 2_ MP 30~ das Gestein ist sonst auf~ebant aus bis 1/,mm breiten Plagioklas le is tchen.

I MP

1 t~

1' 1 b 1'

Kern An Rand An

35 620/0 12 280/~ 35 -- - - -- 30 550/0 - - - - 30 - - - - - - 30 550/0 14 29o,/0

- - Zonarstruktur allmithlich verlaufend, selten mit basischer Rekurrenz - -

Aug i t m~,tfiig stark entwickelt in KSrnern und kurzen Prismen, wenige 0"01 mm breit, M a g n e t i t in bis 1/lomm groiien, gut ausge- bildeten Krystallchen, ebenso das viel weniger hiiufige T i t a n e i s e n , ferner zarte Apatitniidelcben in mii$iger Menge. Mikroskopische Tridymitkryst i i l lchen trifft man an in dem Grundmasseglas und an den Mandelriindern. Das ehedem ziemlich reichlich entwickelte honiggelbe bis braune Glas ist umgewandelt in R7 (n > Canada- balsam).

94. Siidwestlich Teo lo E. Bagnag(o ) . . . [5, --3] steht in Tertfiir- mergeln schleeht aufgeschlossen ein Gang an yon unbedeutender Miichtigkeit.

Das graubraune Gestein enthi~lt wenige banfkorn~'ro~le Carbonat- mandeln mit dem einen oder anderen Einsprengling yon P l a g i o k l a s . Diese bis einigeMillimeter groifwerdend, einschlafiarm, sind Labrador, etwas korrodiert, mit sehmaler einschluiireieher Hiille, auf welche eine Zone folgt, die an der Innenseite bald mehr, bald weniger An-Substanz enth~ilt als der Kern. Ehemals dtiffte auch etwas r h o m b i s c h e r P y r o x e n vorhanden gewesen sein.

Page 189: Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen

6eologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen. 587

Die G r u n d m a s s e besteht aus wenigen 0"01 mm breiten Plagio- klasleistchen ~ der Htille der grogen Einsprenglinge,

I ,MP

1 a

1' 1

b 1'

Kern An Rand An

34 620/0 - - 31~ 36 - - 16

33 590/0 - - 360/0 321/2 - - 22 - - 33 590/0 - - - -

- - Zonarstruktur im Kern der grogen Einsprenglinge nicht vorhanden, beginnt in den Grundmassemikrolithen auch erst am Rand

briiunlichem Augit in bis 1/'t o m m breiten KSrnern und kurzen Krystallen (c 7 46, 45), Magnetit und gleich viel Titaneisen in bis 1/1 o mm groiien Krystiillchen und Gruppen, auch in winzigsten Skelettformen, Apatit in erst mit Obj. 7 gut sichtbaren Ni~delchen. Glas in den Zwickeln der Gemengteile war ziemlich viel vorhanden (braungelb, <Canadabalsam), grol3enteils aber ist es limonitisch geworden, enthiilt auch dunkelgrtine, schwach doppelbrechende, chloritische Masse und etwas Opal; zum Teil wurde es yon Carbonat verdriingt, das sich ja auch in den Mandeln findet, die sich in iihn- licher Weise verhalten wie bei G. 93.

Das vorliegende Gestein zeigt auch Differenzierungserschei- nungen, indem ein 3 m m breiter viel weniger, g u t auskrystallisierter, sonst aber nicht verschiedener Streif dureh den ganzen Schliff zieht.

95. Siidwestlich Teolo , yon dem ttaus C. B a g ( n ) a g o . . . [0,5] (A. a. d. R.K.) 40 Schritte nordwestlich, steht in Tertiiirmergeln ein wenig m~ichtiger Gang an.

Das graue, mit winzigen, selten banfkorngrol3en Carbonatman- deln durchzogene Gestein enthiilt wenige bis 2 ram groile Einspreng- linge yon B y t o w n i t (deutlicher optischer ( - - ) Charakter, Licht- brechung "~ Canadabalsam), ferner wenige grSl3ere ErzkSrner bei /

hypokrystallin-porphyrischer Struktur. Die G r u n d m a s s e gleicht der des vorangegangenen Gesteins. P l a g i o k l a s :

I M P Kern An Rand An

a / 1 33 58% 19 32% [ 1 ' 3 1 - - - - - -

b t 1 34V2 620/0 - - 270/0 / 1' 35 - - 11 - -

Zonarstruktur wie fiqiher. 39*

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588 ~Iiehael Stark. Geologisch-petrographische Aufnahme der Euganeen.

Briiunlichvioletter Augit gleieh dem des vorigen Gesteins c 7 45~ Statt ehemaligen Glases in den Komponentenwinkeln erseheinen grogenteils R,(~ ferner limonitisehe Produkte~ sehr viel 0pal und Carbonat. Mandeln roll yon letzteren zeigen wie auch manche Schliffstellen die skelettige Grundmassenausbildung, wobei aber-fast gar kein Pyroxen entwickelt ist.

A u s s c h e i d u n g s f o l g e : Erze und Plagioklas ziemlich gleich- zeitig, dann Augit und Apatit. Alle Gemengteile krystallisierten bis zum Schlusse der Gesteinsverfestigung.

96. SUdwestlieh Teolo~ 80 Schritte n6rdlieh dem Haus C.Bag- (n)ago . . . [0, 5] (Wohl auch a. d. R. K.) am Weg steht ein schmaler Gang in den Tertiiirschichten an.

Das Gestein unterscheidet sich kaum yon den zwei vorange- gangenen, wenn ihm auch gr~igere Plagioklaseinsprenglinge fehlen.

Die meisten P lag iok las le i s tchen sind nur etwa 1/lomm breit.

- - Zonarstruktur wie frUher Aug'it wie friiher c 7 45 o. Mikroskopisehe Tridymitkryst i i l lchen finden sich sp~irlich;

mehrere MiUimeter gro~e vereinzelte Mandeln enthalten Carbonat, an der Wandung gerne 0 p a l , der manche Mandeln giinzlich erftillt; manche Mandel enthalt fiber 0pal C h a l c e d o n : dariiber Quarz .

j MP Kern An Rand An

/ 1 35 63~ 20 320/0 3.

1' 35 - - 17 - - ] 1 35 620/0 - - 36~

b / 1' 34 - - 23 - -