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hartmut-beck
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Die gesamtwirtschaftliche Geldnachfrage sei beschrieben durch folgende Geldnachfragefunktion:
Das nominale Einkommen der Volkswirtschaft beträgt PY = 400, das Preisniveau sei P = 1. Nehmen Sie an, dass die Zentralbank das nominale Geldangebot perfekt steuern kann.
a. Berechnen Sie den Zinssatz, der sich im Geldmarktgleichgewicht ergibt, wenn die Zentralbank das nominale Geldangebot auf 100 festsetzt!
b. Angenommen, die betrachtete Volkswirtschaft befinde sich in einer Rezession. Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, beschließt die Zentralbank, die Zinsen auf 2% zu senken. Wie stark muss die Zentralbank die Geldmenge verändern, um ihr Ziel zu erreichen?
c. Die geldpolitische Aktion der Zentralbank war ein voller Erfolg und die reale Produktionstätigkeit steigt im nächsten Jahr um 10%, das Preisniveau bleibt konstant. Wie stark muss die Zentralbank ihr Geldangebot verändern, wenn der Zinssatz konstant bleiben soll? Zeigen Sie die Situationen der Teilaufgaben b) und c) in einer gemeinsamen Grafik!
Geldmarktgleichgewicht
Aufgabe 31
Die Gleichgewichtsbedingung auf dem Geldmarkt lautet:
𝑀 𝐴=𝑀𝑁
𝑃𝑌=400𝑀 𝑁=𝑃𝑌 (0,3− 𝑖)𝑀 𝐴=100100=400(0,3− 𝑖)
0,05 = 5%100=120−400 𝑖
a)
Geldmarktgleichgewicht
= 400(0,3-i )
= 400(0,3-0,02)
= 112
𝑴 𝟎𝑨
100 M
i𝑴𝟏
𝑨
2%
5%
112
B
A
𝑀 0𝑁
• Die Zentralbank muss die Geldmenge um 12 ( ∆M = - = 112-100 ) erhöhen, um den Zinssatz auf 2% zu senken.
• Da die Zentralbank die Geldmenge, erhöht führt dies zur Rechtsverschiebung der Geldangebotskurve. Das neue Gleichgewicht wird im Punkt B erreicht.
Geldmarktgleichgewicht
Da das nominale Einkommen um 10% gestiegen ist, gilt:
= 1,1PY = 1,1*400 = 440
Einsetzen von und i = 0,02 in die Gleichgewichtsbedingung für den Geldmarkt ergibt dies ein Geldangebot:
= 400 (0,3-0,02)= 123,2
Geldmarktgleichgewicht
• Die Zentralbank muss das nominale Geldangebot um 11,2 ( ∆M = - = 123,2-112 ) erhöhen, damit der Geldmarkt bei einem Zinssatz von 2% und einem nominalen Einkommen von 440 im Gleichgewicht ist.
• Aus der Abbildung ergibt sich, dass sich zunächst durch das gesteigerte Transaktionsvolumen die Geldnachfragekurve nach rechts verschiebt (. Würde das Geldangebot unverändert bleiben, würde der Zinssatz ansteigen. Um dies zu verhindern, erhöht die Zentralbank das Geldangebot. Dabei verschiebt sich die Geldangebotskurve so weit nach rechts (), bis der Geldmarkt bei unverändertem Zinssatz wieder im Gleichgewicht ist. Das neue Geldmarktgleichgewicht bewegt sich von Punkt B nach C.
M
i
2%
112 123,2
𝑀 1𝑁
𝑀 0𝑁
CB
𝑴 𝟎𝑨𝑴𝟏
𝑨
d) Die Wertpapierkurse fallen.
Was geschieht ausgehend von einem Geldmarktgleichgewicht, wenn das Einkommen der Wirtschaftssubjekte sinkt und die Zentralbank die Geldmenge erhöht?
a) Es kommt zu einem Rückgang des Zinssatzes.
b) Es kommt zu einem Anstieg des Zinssatzes.
c) Die Wertpapierkurse steigen.
Geldmarktgleichgewicht
Nehmen Sie an, die Zentralbank kauft Wertpapiere. Was geschieht?
a) Das Geldangebot erhöht sich.
b) Das Geldangebot verringert sich.
c) Die Wertpapierpreise steigen.
d) Die Zinsen sinken.
d) Die Kurse der Wertpapiere steigen.
Welche Konsequenzen hat eine restriktive geldpolitische Operation der Zentralbank?
a) Das Geldangebot verringert sich.
b) Der gleichgewichtige Zinssatz verringert sich.
c) Die Kurse der Wertpapiere fallen.
Geldmarktgleichgewicht
Aufgabe 32
Definieren Sie die LM – Kurve!
Geldmarktgleichgewicht
Die LM – Kurve stellt den Zusammenhang, zwischen Zins- und Realeinkommenswerten, bei den ein Gleichgewicht auf den Geldmarkt herrscht dar.
Definition:
• Die LM – Kurve ist der geometrische Ort aller Kombination von Zins- und Realeinkommenswerten, bei denen durch gegebene Verhaltensweisen der Marktteilnehmer ein GGW auf dem Geldmarkt erreicht wird.
• Wie auch die IS - Kurve ist die LM – Kurve keine Funktion, sondern sie stellt die Bedingungen dar, die erfüllt sein müssen, damit ein Geldmarktgleichgewicht existiert.
Geldmarktgleichgewicht
Aufgabe 33
Konstruieren Sie die LM – Kurve und bezeichnen Sie die Achsen!
Herleitung LM - Kurve
1. Darstellung der Geldnachfrage nach TransaktionszweckenMit einen positiven Anstieg, da
2. Darstellung der Geldmarktgleichgewichtsbedingung (Angebot = Nachfrage)
3. Darstellung der Geldnachfrage zu Spekulationszwecken
𝑎 ¿ 𝑖𝑚𝑖𝑛 Alle Wirtschaftssubjekte haben Zinssteigungserwartungen und damit WPK – Senkungserwartung. Nachfrage zu Spekulationskasse ist unendlich groß. (keiner wird WP kaufen)
b Alle Wirtschaftssubjekte haben Zinssenkungserwartungen und damit WPK – Steigerungserwartung. Nachfrage zu Spekulationskasse ist 0. (alle kaufen WP)
Herleitung LM - Kurve
Herleitung erfolgt über ein 4 Quadrantenschema
𝐿𝑇
𝐿𝑠𝐿𝑆 0
𝐿𝑇 0
𝐿𝑇 1
𝐿𝑠1
45°
𝐿𝑇
Y𝑌 0 𝑌 1
𝐿𝑇=𝑘∗𝑌𝑀𝑒𝑥
𝑃 =𝐿𝑇 (𝑌 )+𝐿𝑆(𝑖)
i
𝐿𝑠
𝑖𝑚𝑎𝑥
𝑖0𝐿𝑠0𝐿𝑠1
𝑖𝑚𝑖𝑛⇒ 𝐿𝑄−𝐹𝑎𝑙𝑙𝑒
i
Y𝑌 0𝑌 1
𝑖0𝑖1𝑖1
12
3
𝐿𝑇 0
𝐿𝑇 1
LM
Herleitung LM - Kurve
i
Y𝑌 0 𝑌 1
𝑖0
𝑖1A B
C
A B
𝑀𝑃 >𝐿
𝑀𝑃 <𝐿
für die Geldnachfrage zu niedrig
zu niedrig und dementsprechend ist die Gesamtgeldnachfrage zu niedrig
A C
Der Zins zu hoch
LM𝑀𝑃 >𝐿 Für alle Punkte links der LM - Kurve
𝑀𝑃 <𝐿 Für alle Punkte rechts der LM - Kurve
ist für Zinsniveau zu niedrig und dementsprechend die ist die Gesamtgeldnachfrage zu niedrig
Herleitung LM - Kurve
Anpassungsprozess wenn ist
𝑀𝑃 >𝐿 𝑊𝑃𝐾 ↑ Inverse Beziehung zwischen Zins und WPK
𝑖↓𝐿𝑠↑𝐿↑
Ökonomische Interpretation der LM Kurve
Die LM – Kurve hat eine positive Steigung, weil bei steigenden Volkseinkommen die Geldnachfrage zunimmt. Mit der erhöhten Geldnachfrage kann der Geldmarkt jedoch nur bei einem höheren Zinssatz im Gleichgewicht sein
Herleitung LM - Kurve
Aufgabe 34
Wie verändert sich die Lage der LM – Kurve wenn, a) die angebotene Geldmenge steigt undb) die Wirtschaftssubjekte die Kassenhaltung reduzieren?
LM - Kurve
Anpassungsprozess
𝑀 ↑ 𝑀𝑃 ↑ 𝑀
𝑃 >𝐿 𝑖↓ 𝐿𝑠↑𝐼 ↑ 𝑌 ↑ 𝐿𝑇 ↑
Herleitung LM - Kurve
a) Die Geldmenge steigt
𝐿𝑇
𝐿𝑠𝐿𝑆0
𝐿𝑇 0
𝐿𝑇 1
𝐿𝑠1
𝐿𝑇
Y
𝐿𝑇=𝑘∗𝑌
i
𝐿𝑠
𝑖0
𝐿𝑠0𝐿𝑠1
i
Y𝑌 0𝑌 1
𝑖0
𝑖1𝑖1
𝑀𝑃 ↑
𝐿𝑀0 (𝑀 0
𝑃𝑂)
𝐿𝑀1
𝑀 1
𝑃0
𝐿𝑠11 𝐿𝑠0
1 𝑌 0𝑌 1
𝐿𝑇 0
𝐿𝑇 1
𝐿𝑠11 𝐿𝑠0
1
𝑖11𝑖01
LM - Kurve
b) Die Wirtschaftssubjekte reduzieren die Kassenhaltung
𝐿𝑇
𝐿𝑠𝐿𝑆 0
𝐿𝑇 0
𝐿𝑇 1
𝐿𝑠1
45°
𝐿𝑇
Y𝑌 0 𝑌 1
𝐿𝑇=𝑘0∗𝑌𝑀𝑒𝑥
𝑃 =𝐿𝑇 (𝑌 )+𝐿 (𝑠 )𝑖
i
𝐿𝑠
𝑖0𝐿𝑠0𝐿𝑠1
i
Y𝑌 0 𝑌 1
𝑖0𝑖1𝑖1
𝐿𝑇=𝑘1∗𝑌
𝐿𝑀0 𝐿𝑀1
LM - Kurve
𝐿𝑇 01
𝐿𝑇 11
𝐿𝑇 01
𝐿𝑇 11
𝐿𝑆11 𝐿𝑆0
1
𝐿𝑆11 𝐿𝑆0
1
𝑖01𝑖01
Aufgabe 35
Was versteht man unter dem keynesianischen und dem klassischen Bereich der LM – Kurve?
LM - Kurve
Bereiche der LM - Kurve
i
Y
LM
Klassischen Bereich
Normaler Bereich
LQ - Falle
𝑖𝑚𝑎𝑥
i
𝐿𝑆
𝑖𝑚𝑖𝑛 𝑖𝑚𝑖𝑛
a) Normaler Bereich
𝑀 ↑𝑀𝑃 ↑ 𝑀
𝑃 >𝐿 𝑊𝑃𝑁 ↑ 𝑊𝑃𝐾 ↑ 𝑖↓ 𝐿𝑠↑
LM - Kurve
b) Liquiditätsfalle (waagerechter Teil der LM – Kurve)
• Zinsen sind so niedrig, dass kein WISO weitere Zinssenkungen bzw. einen weiteren Kursanstieg erwartet (auch als LQ – Falle bezeichnet)
• Wenn werden WISO auf Grund ihrer Erwartungen keine WP nachfragen, sondern es versickert in der LQ – Falle (in der Spekulationskassenhaltung)
• Da keine zusätzliche WP – Nachfrage keine Zinssenkungen
• Zusätzliches Geldangebot fließt sofort in die Spekulationskasse
𝑀 ↑ 𝑀𝑃 ↑ 𝑀
𝑃 >𝐿 𝐿↑ 𝐿𝑆↑
• LQ – Falle ist einer der keynesianischen Spezialfälle
LM - Kurve
c) Klassischer Bereich (senkrechter Teil der LM Kurve)
• Zinsen sind so hoch, dass kein Wirtschaftssubjekt weitere Zinserhöhungen bzw. weitere WPK – Senkungen erwartet.
Daher ist die Nachfrage nach Spekulationskasse = 0
𝑀 ↓→ zusätzliches WP – Angebot 𝑖↑𝑑𝑎𝐿𝑆=0kann diese nicht noch weiter sinken
• Ein Geldmarktausgleich erfolgt über geringere Nachfrage nach Transaktionskasse solange bis der Geldmarkt wieder im Gleichgewicht ist
𝑀 ↓ 𝑀𝑃 ↓ 𝑀
𝑃 <𝐿 𝑊𝑃𝐴 ↑ 𝑊𝑃𝐾 ↓ 𝑖↑ 𝐼 ↓ 𝑌 ↓ 𝐿𝑇 ↓
• Klassischer Verlauf, da der klassische Geldmarkt keine zinsabhängige Geldnachfrage kennt
Daher ist der Verlauf senkrecht!
LM - Kurve