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Gefahr Erziehungsburnout?Es geht auch anders!
MMag. Damaris SchwarzfurtnerDiplompädagogin
Klinische- und Gesundheitspsychologin Specialist in Gifted Education
Inhalt:
1. Erziehungsburnout? Oder: Was Eltern stresst2. Meilensteine der psychische Entwicklung 3. Was gute Eltern ausmacht4. Was Kinder (nicht) brauchen
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
Was ist Burnout?
• Verlust des Bezugs zu sich selbst / zum eigenen Rhythmus
• Daher Verlust des Bezugs zur Umwelt• Verringerte Fähigkeit, eigene und fremde
Bedürfnisse wahrzunehmen und darauf adäquat zu reagieren
Was ist Burnout?
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
Was ist Burnout?
Def. Nach Dr. J. Galuska (Heiligenfeldkliniken):• Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung• meist durch Stress ausgelöst, der nicht bewältigt
werden kann• Prozess der Überaktivität und des
Kontaktverlustes zu sich selbst
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
Physiologische Stressreaktionen
Was läuft im Körper ab?- Produktion von Alarmstoffen
(z.B. ACTH) und Stresshormonen- Vorbereitung von Reaktionen
(Blutdruck, Puls, Atem steigen)- Reaktion?- Bewältigungsphase (Beruhigung) fehlt
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
Ursachen für Erziehungsstress
Externe Stressoren• Veränderte gesellschaftliche Bedingungen• Dauernder Katastrophenalarm• Vielfältige Aufgaben und Anforderungen an
Eltern• Unerwartetes kommt oft
Ursachen für Erziehungsstress
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
Ursachen für Erziehungsstress
Interne Stressoren• Verunsicherung bezüglich Wertvorstellungen
und Erziehungszielen• Vergleich mit anderen• Eigene biographische „Problempunkte“
Ursachen für Erziehungsstress
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
Externe Stressoren
• Veränderte Gesellschaftliche Bedingungen
„Wir verstehen unser Leben immer weniger. Kurz, wir leben in der postmodernen Welt, wo alles möglich ist und fast
nichts sicher.“
(Vaclav Havel)
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
Externe Stressoren
• Vielfältige Aufgaben und Anforderungen an Eltern Berufstätigkeit mit flexiblen ArbeitszeitenStändige ErreichbarkeitErwartungen von Kindergärten bzw. Schulen Umgang mit Patchworksystemen
• Dauernder „Katastrophenalarm“ • Reizüberflutung• Unerwartetes kommt oft (z.B. Krankheit,
Verletzungen, Besuch von Freunden, …)
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Interne Stressoren
• Unklare Wertvorstellungen und Erziehungsziele
• Vergleich mit anderen• Biographischer Aspekt
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• Folgen für die Erwachsenen:Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Muskelverspannungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
• Folgen für die Kinder:Gereizte Erwachsene, die wenig Gelassenheit haben
Folgen von Erziehungsstress
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Konkrete Problemstellungen
• Stress am Morgen
• Nachmittagsaktivitäten
• Hausübungen• …
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Was gute Eltern ausmacht
• Innere Ruhe und Ausgeglichenheit• Klare Wertvorstellungen und Erziehungsziele• Trennung der Eltern-Kind-Ebenen• Klare Regeln und Grenzen• Klare Kommunikation• Notausgang bei Wut haben• Stärkung des Selbstwertgefühls• Struktur und Orientierung (Rituale)• Feedback• Hilfe bei Problemen
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Was gute Eltern ausmacht
• Innere Ruhe und Ausgeglichenheit Selbstreflexion (bewusst machen, wie es mir
geht) In Hektik innehalten „Fallen“ kennen, die mich aus der Ruhe bringen Energiequellen kennen und anwenden
• Klare Wertvorstellungen und Erziehungsziele
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Was gute Eltern ausmacht
Pyramide der Wertvorstellungen:(P. Honkanen-Schoberth)
© MMag. Damaris Schwarzfurtner
3. Ratschläge(Was wir durch
Worte vermitteln)
2. Art der Beziehung (Wie sehr wir bereit sind, Kind zu verstehen und uns um es zu
kümmern)
1. Beispiel/Vorbild(Wer und was man als Eltern
für das Kind ist)
Psychosoziale Entwicklung
Entwicklungsbereiche bei Kindern: • Motorik• Sprache• Kognitive Entwicklung• Sozial-emotionale EntwicklungPsychosoziale Entwicklung:
Entwicklung der psychischen Funktionen (z.B. Frustrationstoleranz, Gewissensinstanz, Arbeitshaltung, Leistungsbereitschaft, …)
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Psychosoziale Entwicklung Phasenmodell (Erik H. Erikson)
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Integritätod. Verzweiflung
Schaffenskraftoder Stagnation
Intimität oder IsolationAdoleszenz (12-18):
Identität oder IrritationGrundschulalter (6-11):
Werksinn od.Minderwertigkeit Kindergartenalter (4-5):
Initiative oder SchuldgefühlKleinkindalter (2-3):
Selbständigkeit od. Scham/SchuldSäuglingsalter (0-1):
Urvertrauen od. Urmisstrauen
Was gute Eltern ausmacht
Klare Erziehungsziele:Langfristig: • Eigenständig leben können (Selbstständigkeit)• Abgeschlossene Ausbildung (Bildungsfähigkeit)• In sozialem Gefüge leben (Beziehungsfähigkeit)• Sinnerfüllt Leben
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Was gute Eltern ausmacht
Mittelfristig:• Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein• Kommunikationsfähigkeit (verstehen und sich
verständigen)• Selbstverantwortlichkeit• Kooperationsbereitschaft• Selbstmotivation• Empathie• LernkompetenzKurzfristige Ziele leiten sich daraus ab!
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Was gute Eltern ausmacht
• Trennung Eltern-Kind-Ebene3 Ebenen der Beziehungsstörungen (Dr. Michael Winterhoff):1. Partnerschaftlichkeit2. Projektion
Eltern begeben sich unter das Kind
3. SymbioseWahrnehmung des Kindes als Kind fällt ganz weg
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Was gute Eltern ausmacht
• Klare Regeln und Grenzen Für das Alter angemessen Vereinbarung oder Regel gemeinsam
erstellen Konsequenzen bei Nichtbeachtung der Regel
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Was gute Eltern ausmacht
• Klare KommunikationBlickkontaktÜbereinstimmung von Inhalt, Tonfall, Mimik,
GestikZuhören und aussprechen lassenKonkretes Lob äußernIch-Botschaften (eigenes Gefühl
benennen/Verhalten beschreiben/Wunsch äußern)
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Was gute Eltern ausmacht
• Notausgang bei Wut haben, z.B. Bis Hundert zählenSich in ein separates Zimmer zurückziehenAndere Möglichkeiten …
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Was gute Eltern ausmacht
• Stärkung des Selbstwertgefühls durch- Liebe/Annahme- Stabile Beziehungen- Vertrauen
• Struktur und Orientierung (Rituale)• Feedback :
- Mimik/Gestik- Körperkontakt (Berührung, Streicheln)- Verbal
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Was gute Eltern ausmacht
• Gelassenheit (Zeit und Ruhe)• Hilfe bei Problemen
Kind ernst nehmenBereitschaft zuzuhören und verstehen zu wollenGemeinsam Lösungsmöglichkeiten suchen
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Was Kinder brauchen…
Was Kinderohren brauchen:1. Ich hab dich lieb2. Ich glaub an dich3. Gut gemacht4. Du bist was Besonderes5. Ich bin stolz auf dich
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Was Kinder auch noch brauchen…
• Gespräche• Zeiten ungeteilter Aufmerksamkeit• (unbeaufsichtigtes) freies Spielen• Genügend Schlaf• Gesundes Essen• Langeweile
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Was Kinder nicht brauchen…
• Überversorgung mit materiellen Dingen• Ständige Aufmerksamkeit • Zu viele Zusatzangebote am Nachmittag• Ständiges Jammern und Nörgeln• Elterliche Schuldgefühle
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"Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an.“
(Laotse, 6. Jh. v. Chr.)
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Hilfe bei Problemen
Anlaufstellen bei Problemen mit Kindern• KIZ Klagenfurt (Heizhausgasse 39)
KIZ Spittal/Drau (Villacher Straße 51)• AVS Sozial- und Gesundheitszentrum Villach
Schlossgasse 69500 VillachPPD - Der Psychologisch-Psychotherapeutische Dienst für Kinder, Jugendliche und Familien
• Mini-Ambulatorium pro mente kinder jugend familie (Grabenstraße 10, 9300 St. Veit)
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Hilfe bei Problemen
• Integrationszentrum Seebach - Ambulatorium für Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und JugendaltersSeebacher Straße 49871 Seeboden
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Literaturempfehlung:
• Schlageter, Holger : Das Geheimnis gelassener Erziehung. Krüger Verlag.
• Honkanen-Schoberth, Paula: Starke Kinder brauchen starke Eltern. Urania Verlag
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www.begabungsdiagnostik.at
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