Upload
margarete-lanterman
View
108
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
Gedichte,Gedichte,die uns gefallendie uns gefallen
Eine Auswahl des 6. Eine Auswahl des 6. SchuljahresSchuljahres
GS BüllingenGS Büllingen
Der Komiker
Ein Komiker von erstem RangGing eine Straße links entlang.Die Leute sagten rings umher
Hindeutend: Das ist der und der!Der Komiker fuhr aus der Haut
Nach Haus und würgte seine Braut.Nicht etwa wie von ungefähr,
Nein ernst, als ob das komisch wär.
Joachim Ringelnatz
YannickWarum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Es ist schön und leicht zu lernen.
Er findet Sachen lustig, die andere grausam finden.
Unter den Sternen
Wer in der Sonne kämpft, ein Sohn der Erde,Und feurig geißelt das Gespann der Pferde,Wer brünstig ringt nach eines Zieles Ferne,
Von Staub umwölkt - wie glaubte der die Sterne?Doch das Gespann erlahmt, die Pfade dunkeln,
Die ew'gen Lichter fangen an zu funkeln,Die heiligen Gesetze werden sichtbar.
Das Kampfgeschrei verstummt. Der Tag ist richtbar.
Conrad Ferdinand Meyer
Elisa:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil es dort um Sterne geht.
- Alles verändert sich im Laufe der Zeit.- Der Mann ist im Krieg.
Stille der Nacht
Willkommen, klare Sommernacht,Die auf betauten Fluren liegt!
Gegrüßt mir, goldne Sternenpracht,Die spielend sich im Weltraum wiegt!
Das Urgebirge um mich herIst schweigend, wie mein Nachtgebet;
Weit hinter ihm hör ich das Meer,Im Geist, und wie die Brandung geht.
Ich höre einen Flötenton,Den mir die Luft von Westen bringt,
Indes herauf im Osten schonDes Tages leise Ahnung dringt.
Ich sinne, wo in weiter WeltJetzt sterben mag ein Menschenkind –
Und ob vielleicht den Einzug hältDas viel ersehnte Heldenkind.
Doch wie im dunklen ErdentalEin unergründlich Schweigen ruht,
Ich fühle mich so leicht zumalUnd wie die Welt so still und gut.
Der letzte leise Schmerz und SpottVerschwindet aus des Herzens Grund;
Es ist, als tät der alte GottMir endlich seinen Namen kund.
Gottfried Keller
Laurena:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Ich mag die Nacht, sie ist ruhig.
- Schön, aber schwierig- Warten auf das Richtige- Es ist nicht alles lustig.
Kuttel Daddeldu und die KinderWie Daddeldu so durch die Welten schifft,
Geschieht es wohl, daß er hie und daEins oder das andre von seinen Kindern trifft,
Die begrüßen dann ihren Europapa:»Gud morning! – Sdrastwuide! – Bong Jur, Daddeldü!
Bon tscherno! Ok phosphor! Tsching–tschung! Bablabü!«Und Daddeldu dankt erstaunt und gerührt
Und senkt die Hand in die HosentascheUnd schenkt ihnen, was er so bei sich führt,
- – Whiskyflasche,Zündhölzer, Opium, türkischen Knaster,
Revolverpatronen und Schweinsbeulenpflaster,Gibt jedem zwei Dollar und lächelt: »Ei, ei!«
Und nochmals: »Ei, Ei!« – Und verschwindet dabei.(--)
Joachim Ringelnatz
Yentl:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil es mich an das Comenius-Projekt erinnert.
- Er hat überall Kinder.- Der Name ist witzig.- Es ist ganz egal, wo man Frau und Kinder hat.
Heutige Weltkunst
Anders sein und anders scheinen;Anders reden, anders meinen;
Alles loben, alles tragen,Allen heucheln, stets behagen,
Allem Winde Segel geben,Bös` und Guten dienstbar leben;
Alles Tun und alles DichtenBloß auf eignen Nutzen richten:Wer sich dessen will befleißen,Kann politisch heuer heißen.
Friedrich von Logau, 1604 - 1655
Christina B.
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Es erklärt Gut und Böse.
Die Politiker machen nicht immer was sie eigentlich machen müssen.
Der Ritter und die treue Maid
Es stand eine Lind im tiefen Tal,War oben breit und unten schmal.
Worunter zwei Feinsliebchen saßen,Und die vor Freud ihr Leid vergaßen.
Mein Liebchen, wir müssen voneinander,Ich muss noch sieben Jahre wandern.Musst du noch sieben Jahre wandern:
Ich nehme keinen andern.
(-)
Volkslied
Sushila
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Das erste was ich gelesen habe war interessant.
- Ein schönes Liebesgedicht.- 7 Jahre soll ewig heißen.- 7 Jahre warten ist richtig die Liebe
Firnelicht
Wie pocht’ das Herz mir in der Brust Trotz meiner jungen Wanderlust,
Wann, heimgewendet, ich erschaut Die Schneegebirge, süß umblaut,
Das große stille Leuchten! Ich atmet eilig, wie auf Raub,
Der Märkte Dunst, der Städte Staub. Ich sah den Kampf. Was sagest du,
Mein reines Firnelicht, dazu, Du großes stilles Leuchten?
Nie prahlt ich mit der Heimat noch Und liebe sie von Herzen doch! In meinem Wesen und Gedicht
Allüberall ist Firnelicht, Das große stille Leuchten.
Was kann ich für die Heimat tun, Bevor ich geh im Grabe ruhn?
Was geb ich, das dem Tod entflieht? Vielleicht ein Wort, vielleicht ein Lied,
Ein kleines stilles Leuchten!
Conrad Ferdinand Meyer
Selina:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil es schöne Reime sind.
Wenn man etwas vortragen muss hat man Herzklopfen.
Das Wasser
Ohne Wort, ohne Wortrinnt das Wasser immer fort
andernfalls, andernfallsspräch es doch nichts andres als:
Bier und Brot, lieb und Treu, -und das wäre auch nicht neu.
Dieses zeigt, dieses zeigt,dass das Wasser besser schweigt.
Christian Morgenstern
Christina M.:Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil das Gedicht über Liebe ist.
Dass der Dichter mit den wiederholten Wörtern die Wellen nachmacht, die kommen auch immer wieder.
Sie war ein Blümlein, hübsch und fein,hell aufgeblüht im Sonnenschein.Er war ein junger Schmetterling,
der selig an der Blume hing.Oft kam ein Bienlein mit Gebrummund nascht und säuselt da herum;
oft kroch ein Käfer kribbelkrabam hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterlingso schmerzlich durch die Seele ging.Doch was am meisten ihn entsetzt,das allerschlimmste kam zuletzt:
Ein alter Esel fraß die ganzevon ihm so heiß geliebt Pflanze.
Wilhelm Busch
Marcia:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Es erinnert einen an den Frühling. Der Frühling ist die schönste Jahreszeit, weil alles anfängt zu blühen.
Am Ende ist es schade für den Schmetterling.
Der letzte Elefant
Ich bin der letzte Elefant.Vor hundert Jahren fand
Mich ein schwarzer Prinz und bandAn seinen Traum mich fest.
Der Prinz ist tot. Und meine hautIst schwarz, vom Wetter angeraut.
Auf meinem Rücken war ein Haus gebaut-Dort saß mein Prinz und hielt mich fest.
Ich konnte tanzen. Ich war leicht.Man hat mcih einst von Hof zu Hof gereicht:
Seht diesen Elefanten, dem kein andrer gleicht!Und zog mir bunte Decken über für das Fest.
Dann kam der brand, der Elefantentod.Die Wälder sanken ein, und auch die Märchen starben.
Die Häuser wurden schwarz, die Erde rot-Das letzte Fest war wild in seinen Farben.
JilWarum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Man muss immer weiter gehen wenn etwas Schlimmes passiert.
Das Leben geht weiter.- Es ist traurig.- Jeder ist auf seine Art einzigartig.
Die Prinzen starben und die Löwen auch.Die Tore schlugen zu, das Reich zerfiel.Der Zauberer versuchte es mit Götterrauch,doch jenem Gott war’s nur ein Spiel.
Ich bin der letzte Elefant.Mein Prinz ist tot. An einem Strand,wo ich die Wälder nicht mehr fandhüt ich den letzten Baum.
Da singt kein Vogel. Nur der Wind.Und Sand macht meine Augen blind.Vielleicht nimmt einmal doch ein KindMich mit in seinen Traum.
Peter Härtling
Gutenachtliedchen
Leise, Peterle, leise,Der Mond geht auf die Reise,
Er hat sein weißes Pferd gezäumt,Das geht so still, als ob es träumt,
Leise, Peterle, leise.Stille, Peterle, stille,
Der Mond hat eine Brille,Ein graues Wölkchen schob sich vor,Das sitzt ihm grad auf Nas und Ohr,
Stille, Peterle, stille,Träume, Peterle, träume,
Der Mond guckt durch die Bäume,Ich glaube gar, nun bleibt er stehn,
Um unser Peterle im Schlaf zu sehn -Träume, Peterle, träume.
Paula Dehmel
Natalia:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil es sich reimt.
Sie hat es für ihren Sohn gedichtet.Es ist lustig.Es soll helfen beim Einschlafen.
Dein Geburtstag heute wieder,Und der Frühling kommt zu mir,Und das schönste aller Lieder
Säng´ ich heute gerne Dir.Fühl´ ich mich doch neu geboren
Und des Lebens erst bewusst,Seit mein Herz Dich hat erkoren
Zur Genossin meiner Lust.Lass mich nur den Glückwunsch sagen
In des Glückes Überschwang:Höre meines Herzens Schlagen!Nimm die Freude für Gesang!
D´rum sei Dein Geburtstag wiederHeute Dir, was mir er ist,
Denn das schönste meiner LiederIst, dass Du geboren bist!
Hoffmann von Fallersleben,11. April 1855
Sona:Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil es ein schönes Geburtstagsgedicht ist.
Das wichtigste Geschenk ist, dass etwas von Herzen kommt.
Wettstreit
Der Kuckuck und der Esel,Die hatten großen Streit,
Wer wohl am besten sängeZur schönen Maienzeit.
Der Kuckuck sprach: »das kann ich!«Und hub gleich an zu schrei'n.
»Ich aber kann es besser!«Fiel gleich der Esel ein.
Das klang so schön und lieblich,So schön von fern und nah;
Sie sangen alle beide:Kuku Kuku ia!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben(1798-1874)
Michelle:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Wenn wir Streit haben reden wir auch so: „Ich kann es besser als du!“
Zusammen kann man etwas erreichen.
Mailied
Wie herrlich leuchtetMir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!Wie lacht die Flur!Es dringen BlütenAus jedem Zweig,
Und tausend StimmenAus dem Gesträuch.
Und Freud und WonneAus jeder Brust.O Erd', o Sonne!O Glück, o Lust.O Lieb', o Liebe!So golden schön
Anika: Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil es zur jetzigen Jahreszeit passt.
- sehr schön- Frühlings-gefühle: verlieben, …
O Mädchen, Mädchen,Wie lieb ich dich!Wie blickt dein Auge!Wie liebst du mich!So liebt die LercheGesang und Lust,Und MorgenblumenDen Himmelsduft.Wie ich dich liebeMit warmem Blut,Die du mir JugendUnd Freud' und MutZu neuen LiedernUnd Tänzen gibst.Sei ewig glücklich,Wie du mich liebst!
Johann Wolfgang von Goethe(1749-1832)
Alter Schulweg
Auf dieser Straßewo sie laut drohten
Jahre bevor sie kamenWARTE NUR
habe ich nicht gewartet
Auf dieser Straßedroht das Vergangene lautlos
Jahre nachdem es vergingWARTE NUR
und ich warte
Erich Fried
Ronny:Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil in dem Titel „Schule“ drin vorkommt.
- „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“- Alles ist vergänglich.
Eine Flamme wächstMit sanfter Gewalt
Schmelzt den glatten SpiegelDer Träume
Eine brennende HandDrückt sich auf Deine LippenRückwärts gehst du den Weg
Hinauf zur SpitzeDein Wille ist deine Kraft
Die Glut der Hände stillt sichSchon siehst du die andere Seite
Ein letztes Mal erhebst du dich zum StreiteSitzt auf die Spitze auf
Und reitest über die Dächer der HäuserHinaus
Robert Schausgeb. Nieder-Emmels 1939
Chiara:Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil ich es schön finde.
Dass man den Willen durchsetzt.
minz den gaawn
minz den gaawnbill den baud
minz den gaawnbill den baud
kittl kookittl koo
minz den gaawnganz den eschn
ruttl znop
Ernst Jandl
Florence:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
weil es lustig und komisch ist
- hat keinen Sinn- Das Leben ist auch so wie das Gedicht!
Wenn Schnecken abreisen
Bei Köln am Rhein, wo’s nach Düsseldorf geht,saßen zwei Schnecken in einem Beet.Sie saßen im Beet von Frau Habersaatund waren vergnügt und aßen Salat.
Da sprach die eine zur andern:„Schwester, wir wollen wandern!
Wir wollen wandern wir wollen gehen,bis wir die Türme von Bamberg sehn!“
Drauf rief die andere: „Susewitt,herzliebe Schwester, ich komme mit!“Sie zogen hinweg nach diesem Wort -,und jede nahm ihr Haus mit sich fort.
Nach Bamberg zu kriechen von Köln am Rhein,hundert Jahre lang querfeldein,das ist fürwahr eine große Tat!
Was meinen Sie, Frau Habersaat?„Was ich dazu meine? Ich sage bloß:
Dem Himmel sei Dank! Ich bin sie los!“
Josef Guggenmos
Ellen:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil man sich ärgert, wenn Schnecken den Salat essen.
- Jeder hat Träume.- Das ist raffiniert!
Die junge Gefangene
Die Ähre steigt und reift, noch dräut die Sense nicht,Der Weinstock trinkt der Kelter fern das Morgenlicht,
Des langen Sommers holde Gaben;Ich bin dem Rebenzweig an junger Schönheit gleich;
Und sei die Zeit an Not, an Wirrung überreich,Sie sollen mich noch nicht begraben.
(-)
André Chénier, 1762-1794
Jenny:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil mir schon der Titel gefallen hat.
Man versteht es nicht gut.Man soll immer Hoffnung haben.
Nicht verwelkt?
Zu früh -?Ein Strauß hat hier gewartet,
still und allein auf einem Tisch.Die Blumen sind nun so geartet:Sie bleiben einen Tag nur frisch.Verwelkt? Es lösen sich die losen
und weichen Blätter zögernd-schwer …Verblüht. Nimm neue frische Rosen -!
Und welken die, du erste der Mimosen -:Es bleibt ein Duft.
Und es bleibt mehr.
Kurt Tucholsky
Sarah:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil dort Blumen drin vorkommen. Ich finde Blumen toll.
- schwierige Sprache- „Die Blumen sind verwelkt“ heißt „Die Liebe ist aus.“
Im Dunkel
Wenns im Zimmer dunkel ist,Kind, das grämt mich nicht;deines Augs Gefunkel, ist
ja so lieb, so licht.
Überm Fensterbrette schwebtLicht noch bis zu viel,
scharf als Silhouette hebtab sich dein Profil.
Wie bezaubert schau ich danndiese Linien, fein,
flüsternd dir vertrau ich anHerzensträumerein…
„Doch – der Anstand!“ spricht empörtmancher Alltagstropf.
Lieber Freund, das Licht gehörtimmer in den – Kopf!
Rainer Maria Rilke
Johannes:
Warum ich es ausgesucht habe:
Was andere darüber sagen:
Weil ich, als ich klein war, Angst im Dunkeln hatte.
Dass er mit der Dunkelheit Dummheit meint.