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UKMMFM
Prof. Dr. Michael J. Raschke, Michael Rentmeister, Prof. Dr. Norbert Roeder, Dr. Christoph Hoppenheit und Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wilhelm Schmitz (v. l.).
03 || Vorwort02 |
technische Innovationen zur Verfügung stehen, die Zahlen
stimmen, der Betrieb in Zeiten großer Umbauten reibungs-
los läuft. Dieses Hand-in-Hand-Arbeiten tausender Menschen
zahlt sich aus: im großen Vertrauen unserer Patienten, in
Auszeichnungen und Förderungen für unsere Wissenschaftler
der Medizinischen Fakultät, in Zertifikaten und Rankings
für unsere Kliniken und Ärzte, in unserem positiven
Abschluss als die Uniklinik in NRW mit dem besten Jahres-
ergebnis. Ganz realistisch betrachtet können wir dazu sagen:
Wir haben Grund, stolz und dankbar zu sein, dass so viele
Menschen an UKM und Medizinischer Fakultät so erfolg-
reich für das Wohl der Patienten zusammenarbeiten. Was
wir mit dieser Geisteshaltung als Realisten im vergangenen
Jahr bewegt haben, stellen wir Ihnen gerne in unserem
Jahrbuch vor.
Prof. Dr. Norbert Roeder,
Vorstandsvorsitzender, Ärztlicher Direktor
Dr. Christoph Hoppenheit,
stellv. Vorstandsvorsitzender, Kaufmännischer Direktor
Michael Rentmeister,
Pflegedirektor
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wilhelm Schmitz,
Dekan der Medizinischen Fakultät
Prof. Dr. Michael J. Raschke,
stellv. Ärztlicher Direktor
uns allen tut es gut, einmal die Perspektive zu wechseln.
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
Wer den Blickwinkel ändert, kann den eigenen
Standort klarer bestimmen und sich stärker
aufs Wesentliche konzentrieren. Viel zu
selten lässt uns der Alltag Zeit für diesen wohltuenden
Perspektivwechsel. Ganz bewusst haben wir uns deshalb
zum Jahresauftakt bei unserem Neujahrsempfang Zeit dafür
genommen: Scharfsinnig und gewohnt pointiert warnte
unser Gastredner, der Dortmunder Statistik-Professor
und Erfolgsautor Walter Krämer, vor der allgegenwärtigen
Panikmache in der Gesellschaft. Skandale würden auf-
gebauscht, Risiken übertrieben, falsche Ängste geschürt.
Das Gedankenmachen zu den falschen Dingen, wie er es
nannte, vernichte wertvolle Ressourcen. Was davon trifft
auf uns zu? Gehören auch wir zum Club der Schwarzmaler,
Pessimisten, Übertreiber? Wir sind in uns gegangen.
Und zu dem Schluss gekommen, dass wir Realisten sind.
Und gar nichts anderes sein können: Ob in der Forschung,
der praktischen Medizin oder in der Verwaltung – für uns
alle ist das Wohl der Patienten Maßstab unseres Handelns.
Das verbietet leichtfertigen Optimismus genauso wie läh-
menden Pessimismus oder gar Panikmache. Wir halten uns
an Fakten und messbare Erfolge. Unsere Forscher arbeiten
mit Hochdruck daran, die Krebstherapie zu individualisieren,
mit neuen Untersuchungsmethoden Heilungschancen zu
verbessern, kinderlosen Ehepaaren zum eigenen Kind zu
verhelfen. Unsere Ärzte tragen die Wissenschaft nicht nur
schnellstmöglich ans Krankenbett, sie vernetzen sich auch
mit Kollegen vor Ort und in der Region, um die Behandlungs-
standards stetig zu erhöhen. Unsere Finanz- und Orga-
nisationsexperten sorgen dafür, dass unseren Patienten
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ht 05 || Inhaltsverzeichnis04 |
August Azubis starten am UKM ins Berufsleben 76
Dem falschen Rhythmus auf die Spur kommen 77
Damit der Traum vom eigenen Kind wahr wird 78
Prof. Dr Bettina Pfleiderer führt Weltärztinnenbund 80
Standards made by Schober 81
Mächtige Skulptur zum Dank 82
Die Früchte der gemeinsamen Anstrengungen 84
September
Hygienepionier Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Helge Karch 88
ausgezeichnet
2,5 Millionen Euro für herausragende Arbeit 89
Wiederbelebungs-Weltmeister 90
Hilfe für Kinder mit Greisenkrankheit 92
Prof. Dr Tilman Fürniss übergibt Nachfolger Schlüssel 93
Gutes Management spart kostbares Blut 94
Oktober Kinderkrankenpfleger mit besonderem Konzept 98
Herztod durch Grippevirus 100
Erst kommissarisch, jetzt dauerhaft 102
Prof. Dr. Eva Wardelmann leitet Pathologie 103
Wir sind die Gesichter der Pflege 104
November Fünf Mädchen, die Geschichte schreiben 108
Krankenhausschule feiert 50-Jähriges 110
Roland Kaiser wirbt für „Hör mal!“ 111
Das Trikot gegen Leukämie 112
Assistenzarzt versorgt Taifun-Opfer 114
Forscher machen Medikamente sicherer 115
Deutschlands Top-Ärzte am UKM 116
Dezember Frühgeborene sind in besten Händen 120
Beruf und Familie: wieder ein Schritt vorwärts 122
Preis für Nagel mit Antibiotikum 123
15x summa cum laude für Mediziner 124
UKM bekommt weitere Tochter 126
Prothesenexperte hilft Erdbebenopfern 127
Daten und Fakten
Daten und Fakten auf einen Blick 131
Bilanz des Universitätsklinikums Münster 132
Gewinn-und-Verlust-Rechnung 134
Ergebnisrechnung 135
Investitionen, Zuschüsse und Zuführungen 136
Ausbildung 137
Personal 138
Das Dekanat im Jahr 2013 143
Die Medizinische Fakultät in Zahlen 145
Berufungen 147
Zahl der Studierenden: Fachbereich 05 – Medizin 148
Ausgezeichnete Medizin und Forschung 150
Impressum 156
Januar Früherkennung liegt Privatdozent Dr. Emile Rijcken 08
am Herzen
Die Intelligenz des Schwarms 09
Ein Gewinn für herzkranke Kinder 10
Der helle Stern von UKM und Medizinischer Fakultät 12
Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Dr. Otmar Schober 14
Lehre 2.0: Vorlesung live nach Japan 15
Februar Dem seltenen Knochenkrebs auf der Spur 18
Gezielter gegen Tumore vorgehen 19
Premiere bei Diagnose von Lungenkrankheit 20
Zertifikat für mehr Sicherheit 22
Damit das Herz im Takt bleibt 23
März Hand in Hand zum Erfolg 26
Forscher haben Lungenkrebs-Gene im Visier 27
Begehrtes Qualitätssiegel für UKM 28
DFG fördert brillante Arthrose-Forscherin 29
Starke Partner für Patienten mit UKM an der Spitze 30
Prof. Dr. Christian Jux leitet die Kinderkardiologie 32
Schlaganfall-Pionier geht in den Ruhestand 33
April Mit neuer Klinik Vorreiter in der Schlafmedizin 36
Hepatitis-Viren gab es schon zu Dino-Zeiten 37
Tief ins Herz geblickt 38
Der Fingerabdruck der Leukämie 40
Den richtigen Schritt als Vorreiter getan 41
Türen auf für Jungen und Mädchen 42
Mai Wo Eleganz und Energie sich treffen 46
Krankenhäuser fordern Finanzspritze 48
Über neun Millionen Euro für Sonderforschung 49
Wer Hygiene will, braucht Kitteluhren 50
Focus-Ranking 51
WWU-Forscher aktiv im Anti-Drogenkampf 52
Netzwerken für die Zukunft 53
Juni Brückenteam in eigenen Räumen 56
Training für die Palliativmedizin 57
Nahtlos gut versorgt an zwei Standorten 58
Dieser Moskito geht aufs Haus! 60
Neue Klinik verstärkt Exzellenzcluster 61
Machen und Lachen 62
Juli Medizin-Informatik kommt aus Münster 66
Kurze Wege für die Patienten 67
Wir alle wünschen uns gute Pflege 68
Mariele Millowitsch ist Schirmherrin 70
Münsteraner reisen für Wach-OP in den Iran 71
Ministerin mit Zeit und offenem Ohr 72
Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Heribert Jürgens 73
Inhaltsverzeichnis
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Chirurgische Klinik, Darmzentrum+51° 57' 35,44" | +7° 36' 4,00"
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ht 09 || Januar08 |
D armkrebs ist eine der häufigsten Krebserkran-
kungen und gleichzeitig eine, die früh erkannt
beste Heilungschancen hat. Genau deshalb setzt
Privatdozent Dr. Emile Rijcken als neuer Leiter des Darm-
zentrums am UKM bei der Früherkennung an: „Wenn die
Diagnose frühzeitig gestellt wird, ist Darmkrebs heute zu
90 Prozent heilbar“, sagte der Spezialist für Dick- und
Enddarmchirurgie. Frauen und Männer sollen deshalb
spätestens ab einem Alter von 50 Jahren zur Vorsorge gehen.
Ganz in diesem Sinne begrüßte Rijcken das gleichzeitig
mit seinem Dienstantritt in Kraft getretene neue Krebs-
früherkennungsgesetz: Es sieht vor, dass Versicherte unter
anderem zur Darmkrebsvorsorge eingeladen werden.
Die Sprechstunde im Darmzentrum übernimmt Priv.-Doz. Dr. Emile Rijcken stets persönlich. Muss der Patient über die Vorsorge hinaus behandelt werden, steht das interdisziplinäre Team bereit.
Früherkennung liegt Privatdozent Dr. Emile Rijcken am HerzenNeuer Leiter des Darmzentrums ist Spezialist für Schlüsselloch-Eingriffe
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Helge Karch und Dr. Paola Koenen mit Forschungspreisen ausgezeichnet
Die Intelligenz des Schwarms
G leich zwei Preise gehen an die Medizinische
Fakultät: Für seine großen Verdienste bei der Er-
forschung und Eindämmung des EHEC-Ausbruchs
erhielt Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Helge Karch den
Forschungspreis 2012 der WWU. Die Auszeichnung für
den Direktor des Instituts für Hygiene ist mit 30.000 Euro
dotiert. Einer von fünf Dissertationspreisen ging an die
Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Paola Koenen.
WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles würdigte bei der
Verleihung der Auszeichnung den Fleiß und das Engage-
ment jedes Einzelnen, was den Erfolg der Hochschule
nach dem Prinzip der Schwarmintelligenz ausmache.Preise für herausragende Leistungen: Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (vorn, 2. v. r.) zeichnete unter anderem Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Helge Karch (vorne, links) und Dr. Paola Koenen (2. Reihe, 2. v. r.) aus. Koenen hatte zuvor bereits den Dissertationspreis der Medizinischen Fakultät erhalten.
10 | 11 || Januar
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International bekanntes Herzchirurgen-Duo verstärkt münstersches Team
Ein Gewinn für herzkranke Kinder
D en Namen Malec und Januszewska eilt inter-
national der beste Ruf voraus: „Wir sind
glücklich und stolz, dass wir diese beiden
Kinderherzchirurgen für das UKM gewinnen konnten.“
Mit diesen Worten begrüßte der Vorstandsvorsitzende und
Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Dr. Norbert Roeder,
Prof. Dr. Edward Malec und seine Kollegin Privatdozentin
Dr. Katarzyna Januszewska in ihrem neuen Wirkungskreis.
Malec übernahm die Leitung der neu gegründeten selbst-
ständigen Abteilung für Kinderherzchirurgie im Department
für Herz- und Thoraxchirurgie. Als Spezialist für Neo-
natal-Versorgung und Säuglingsherzchirurgie steht
er seit Jahren auf der FOCUS-Liste von Deutschlands
Top-Medizinern. Für seine Arbeiten im In- und Ausland
wurde er vielfach ausgezeichnet.
Bewährtes Team: Prof. Dr. Edward Malec und Priv.-Doz. Dr. Katarzyna Januszewska arbeiten seit Jahren erfolgreich zusammen. Die zertifizierte Kinderherzchirurgin sammelte ihre Erfahrungen in Polen, den USA und in München.
„Wir sind glücklich und stolz, dass wir diese beiden Kinderherzchirurgen für das UKM gewinnen konnten.“
Über die Arbeit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
– Pädiatrische Kardiologie unter der Leitung von Direktor
Prof. Dr. Christian Jux und die neu gegründete Abteilung
für Kinderherzchirurgie unter Leitung von Chefarzt
Prof. Dr. Edward Malec machte sich auch Gesundheits-
minister Daniel Bahr ein Bild. Bei dem Besuch stand
neben Gesprächen mit Klinikvertretern auch eine Visite
auf der Station an.
12 | 13 || Januar
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Bitte weniger Panikmache: Buchautor und Gastredner Prof. Dr. Walter Krämer rief dazu auf, sich weniger von schlechten Nachrichten leiten zu lassen, und kritisierte damit die gängige Praxis in der Medienlandschaft.
Der Hörgeräteakustikermeister Rainer Trunt setzt sich ehrenamtlich für hörgeschädigte Kinder ein und erhielt dafür von der Rektorin der Westfälischen Wilhelms-Universität, Prof. Dr. Ursula Nelles, die Universitätsmedaille.
„Hysterie als Standortnachteil – Deutschland, eine Republik der Panikmacher?“ – so lautete der Titel des Gastvortrags von Prof. Dr. Walter Krämer (vorne, 2. v. l.). Zumindest im Hinblick auf die Führungsriege an UKM und Medizinischer Fakultät ist diese Sorge unberechtigt.
Transplantationen gerettete Leben, über 20 Millionen Euro
Sonderforschungsförderung, Exzellenzcluster, enorme
Erfolgsquote bei den Studierenden.
Dahinter stehen viele tausend Menschen, die dem Medi-
zinstandort Münster ihr Gesicht geben, betonte Roeder.
„Medizin wird von Menschen für Menschen gemacht.
Über 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind es, die
den Stern UKM und die Medizinische Fakultät durch ihre
besonderen Leistungen auch weiterhin zum Glänzen
bringen.“ Um wie viel besser ein realistischer Blick in die
Zukunft ist als ein negativer, machte auch Gastredner
Prof. Dr. Walter Krämer deutlich. „Wir machen uns zu
den falschen Dingen Gedanken. Skandale werden auf-
gebauscht, Risiken übertrieben, falsche Ängste geschürt“,
sagte der Wirtschaftsökonom. Die Panik sei oftmals
unbegründet und vernichte Millionen an Ressourcen.
Erfolge und gute Grundlage machen sicherer für die Zukunft
Der helle Stern von UKM und Medizinischer Fakultät
M it Erfolg im Rücken lässt es sich besser in
die Zukunft blicken. Das gilt gerade dann,
wenn die Zukunft mit großen Herausforde-
rungen aufwartet. Steigende Patientenzahlen, große
Bestätigung für medizinische und pflegerische Leistungen,
zukunftsweisende wissenschaftliche Erfolge genauso wie
Investitionen in Technik und Modernisierung – auf dieser
soliden Grundlage stehen die münstersche Universitäts-
medizin und die Medizinische Fakultät: „Das Jahr 2012
war in unserer Geschichte eines der erfolgreichsten“,
bilanzierten Prof. Dr. Norbert Roeder, Vorstandsvorsitzender
und Ärztlicher Direktor des UKM, und Univ.-Prof. Dr. med.
Dr. h.c. Wilhelm Schmitz, Dekan der Medizinischen Fakultät,
beim Neujahrsempfang vor 200 Gästen. In den wichtigs-
ten Stichworten heißt das: fünf Prozent mehr stationäre
Patienten, eine Rekordzahl an Geburten, hunderte durch
„Das Jahr 2012 war in unserer Geschichte eines der erfolgreichsten.“
EHEC-Vorlesung für Medizinstudenten übers Internet übertragen
Lehre 2.0: Vorlesung live nach Japan
9.00 Uhr in Münster, 17.00 Uhr im japanischen
Mibu: Von Deutschland aus hält Privatdozent
Dr. Alexander Mellmann per Internet und Digicam
live eine Vorlesung für 120 japanische Medizinstudenten,
die sich in ihrem Hörsaal der Medizinischen Hochschule
Dokkyo im japanischen Mibu versammelt haben. Thema ist
der EHEC-Schnelltest, den die Münsterschen Forscher im Zuge
der Epidemie 2011 entwickelt hatten. „Das war ein besonderes
Erlebnis“, sagte Mellmann vom Institut für Hygiene des UKM.
Was anfangs als befristete Zusammenarbeit gestartet war,
wuchs zu einer festen Kooperation zwischen der Uni Münster
und der Hochschule bei Tokio. „In unserer globalisierten
Welt ist ein solcher Austausch unverzichtbar“, sagte
Koordinator und Privatdozent Dr. Jan Becker.
Im Zeitalter von Internet und Digicam sind 9.000 Kilometer leicht zu überwinden: Priv.-Doz. Dr. Alexander Mellmann bei seiner Fernvorlesung.
„In unserer globalisierten Welt ist ein solcher Austausch unverzichtbar.“
14 | 15 || Januar
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Ehrenamt und Profession: Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (rechts) verlieh Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, der seit 1988 Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin an der Universität Münster ist, das Bundesverdienstkreuz. Seine Frau Dr. Anna Schober ist gemeinsam mit ihm für Sterbende und Kranke aktiv.
Für Nuklearmediziner gehören beruflicher und persönlicher Einsatz zusammen
Bundesverdienstkreuzfür Prof. Dr. Dr. Otmar Schober
F ür sein außerordentlich großes berufliches und
persönliches Engagement ist der Nuklearmediziner
Prof. Dr. Dr. Otmar Schober mit dem Bundes-
verdienstkreuz ausgezeichnet worden. „Ihr Wirken war
geprägt durch fachliche Kompetenz und das Mitfühlen
anderen gegenüber“, sagte die nordrhein-westfälische
Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung,
Svenja Schulze, bei der Verleihung. Die Liste von Schobers
Verdiensten ist lang: So gründete er an der Universität
Münster das interdisziplinäre European Institute of
Molecular Imaging (EIMI) und legte den Grundstein für
die heutigen Behandlungsstandards des Schilddrüsen-
karzinoms. Zusammen mit seiner Frau gründete er die
Schober-Stiftung, die sich um Sterbende und Kranke kümmert.
„Ihr Wirken war geprägt durch fachliche Kompetenz und das Mitfühlen anderen gegenüber.“
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UKM Zentralklinikum, Gebäude A1 +51° 57' 40,05" | +7° 35' 50,98"
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Münstersche Professorin leitet europäisches Forscherteam: 1,6 Millionen Euro Förderung
Dem seltenen Knochen-krebs auf der Spur
An der Spitze eines Expertenteams mit Mitgliedern
aus fünf europäischen Ländern ergründen
münstersche Forscher eine schwere Form des
Knochenkrebses, die vor allem Kinder und Jugendliche
trifft. Ziel ist es, die jeweilige Risikogruppe der Betroffenen
klarer abzugrenzen, um die Therapie des seltenen Ewing-
Sarkoms zu verbessern. Das geschieht auf der Ebene von
Molekülen und Proteinen am Tumor und im Blut. Je nach
Risiko ist eine Chemotherapie, eine Operation, die Bestrahlung
oder eine Kombination der verschiedenen Behandlungen
nötig. „Deshalb ist eine korrekte Einstufung wichtig“,
sagte Prof. Dr. Uta Dirksen, Oberärztin an der Klinik für
Pädiatrische Hämatologie und Onkologie sowie Teamleiterin.
Das PROVABES-Projekt läuft drei Jahre, der Verbund ERANET
aus europäischen Forschungsministerien fördert es mit
etwa 1,6 Millionen Euro.
Nur zehn von 117 eingereichten Projekten erhielten bei der Ausschreibung einen Zuschlag. „Wir haben also offensichtlich mit besonderer Qualität überzeugt“, sagte Prof. Dr. Uta Dirksen, hier im Labor mit Dr. Konstantin Agelopoulus aus der Medizini-schen Klinik A.
„Gerade bei Kindern und adipösen Erwachsenen ist es nicht immer einfach, den Tumor genau aufzuspüren. Hier bietet das Gerät deutlich verbesserte Möglichkeiten.“
Hikmet aus Wuppertal gehört zu den Patienten, die von dem neuen hochauflösenden Gerät profitieren. Während bei Erwachsenen auch noch die Nachsorge mit dieser Technik kontrolliert wird, sind die Experten bei Kindern damit wegen der Strahlenbelastung zurückhaltender. Zum Glück ist bei Hikmet die Therapie gut ver-laufen, wie sein Arzt Prof. Dr. Heribert Jürgens, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Hikmets Mutter mitteilen konnte.
Neues Gerät verbessert Diagnose, Therapie und Nachsorge
Gezielter gegen Tumore vorgehen
J e früher und genauer Tumore erkannt werden, desto
besser stehen die Chancen für eine optimale Behandlung.
Das UKM hat knapp drei Millionen Euro in ein so-
genanntes PET/CT-Gerät investiert, das dafür zwei
verschiedene bildgebende Verfahren zur Diagnose und
Therapie miteinander kombiniert: Die Computertomographie
kann gut Körperstrukturen abbilden, während die Stärke
der Positronen-Emissions-Tomographie darin liegt,
den Stoffwechsel von Tumoren gut erkennbar zu machen.
Im Zusammenspiel beider Techniken lassen sich veränderte
Gewebestrukturen aufspüren. „Insbesondere für Kinder, aber
auch für adipöse Erwachsene, bei denen die Lokalisation
von Tumoren nicht immer ganz einfach ist, bietet das neue
Gerät deutlich verbesserte Möglichkeiten“, sagte Prof. Dr.
Dr. Otmar Schober, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin.
Gleich drei Disziplinen arbeiten am UKM eng zusammen,
um die Patienten bestmöglich zu versorgen: Neben Schobers
Nuklearmedizin setzen das PET/CT auch das Institut für
Klinische Radiologe von Prof. Dr. Walter Heindel sowie die
Klinik für Strahlentherapie von Prof. Dr. Hans Theodor
Eich ein. Die Fachleute stellen Diagnosen, diskutieren
gemeinsam ihre Befunde und verwenden das Gerät zur
Kontrolle der Therapie. „So ein umfangreiches Zusammen-
spiel diverser Fachdisziplinen hat auf diesem Niveau nur die
universitäre Medizin zu bieten“, waren sie sich einig.
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ht 21 || Februar20 |
Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Grünalgen und Menschen haben Prof. Dr. med. Heymut Omran, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie, auf die Spur eines Gendefekts gebracht.
Prof. Dr. med. Heymut Omran entschlüsselt Gendefekt – Algen liefern Hinweis
H ätten Sie gedacht, dass Grünalgen und Menschen
an derselben Erkrankung leiden können? Genau
das ist der Fall. Und diese ungewöhnliche Tatsache
hat den Leiter der Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Prof. Dr.
med. Heymut Omran, auf die Spur eines Gendefekts ge-
bracht, der hinter chronischen Entzündungen von Lungen
und Nasennebenhöhlen stecken kann.
Schon seit Jahren beschäftigt sich das Forschungsteam rund
um Omran mit schwer verlaufenden Lungenerkrankungen,
vor allem bei Kindern. Die Betroffenen leiden unter einer
angeborenen Fehlfunktion der Flimmerhärchen in der
Nase. Weil diese die Luft nicht reinigen, entzünden sich
die Atemwege, chronische Infektionen von Lunge und
Nasennebenhöhlen sind die Folge. Omran gelang es, den
dahinter steckenden Gendefekt zu beschreiben. Den aus-
schlaggebenden Hinweis erhielt er bei einer Begegnung
mit der Zellbiologin Mary Porter, die sich in den USA mit
Grünalgen beschäftigt. Auf der Grundlage der Erkenntnis,
dass Grünalgen und Menschen an denselben Erkrankungen
leiden können, entwickelten die Forscher eine völlig neue
Möglichkeit der Diagnose. „Wir färben dazu die defekten
Eiweiße in den Nasenzellen mit Antikörpern“, sagte Omran.
Diese Möglichkeiten der Diagnose bietet bislang weltweit
nur sein Labor und eröffnet damit eine bessere und vor
allem viel frühere Therapie der Erkrankung, die bislang
oft lange unerkannt blieb. „Die frühe Diagnose ist sehr
wichtig, damit die Lungenfunktion dauerhaft erhalten
bleiben kann“, sagte Omran.
Premiere bei Diagnose von Lungenkrankheit
„Die frühe Diagnose ist so wichtig, damit wir die Lungen- funktion der Patienten dauerhaft erhalten können.“
22 | 23 || Februar
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EndoCert bescheinigt Orthopäden höchste Qualitätsstandards
Zertifikat für mehr Sicherheit
S icherheit und Transparenz für die Patienten stehen
am UKM an erster Stelle. Deshalb hat die Klinik für
Orthopädie ihre Qualitätsstandards überprüfen
lassen und als erste Klinik im Münsterland das Zertifikat
„Endo-ProthetikZentrum der Maximalversorgung“ erhalten.
Diese Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie ist erst seit Oktober 2012 überhaupt möglich,
gleich zu Beginn stellte sich die Klinik für Orthopädie und
Tumororthopädie der externen Prüfung.
„Für den Patienten bedeutet das Einhalten der Vorgaben
noch mehr Transparenz – auch mit Blick auf die zuletzt in
Deutschland laut gewordene Kritik an zu vielen operativen
Eingriffen“, sagte der Leiter der Zertifizierungskommission
EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie (DGOOC),
Dr. Holger Haas. Der Leiter des Endoprothetik-Zentrums,
Dr. Steffen Höll, betrachtet das Zertifikat als weiteren
wichtigen Schritt in Sachen Qualität: „Wir waren schon im
Vorfeld sehr gut aufgestellt, aber im Zuge der Vorbereitung
zur Zertifizierung haben wir noch einmal Bereiche wie die
EDV-gestützte Arbeit und die interdisziplinäre Zusammen-
arbeit mit anderen medizinischen Fachbereichen weiter
standardisiert und damit auch optimiert.“ Das Qualitäts-
team Endoprothetik versorgt Patienten mit Standard-
operationen wie Knie- und Hüftgelenkersatz genauso wie
solche mit besonders schwerwiegenden Erkrankungen
oder Infektionen.
Hier stimmt die Versorgung: Mit der Zertifizierung hat das UKM viele Qualitäts- kriterien von Diagnostik und Therapie über Behand-lungspfade bis zu Ausbildung und wissenschaftlicher Aktivität nachgewiesen. Der Leiter der Kommission, Dr. Holger Haas (links), überreichte dem Vorstands-vorsitzenden und ärztlichen Direktor, Prof. Dr. Norbert Roeder, und dem Team um Klinikdirektor Prof. Dr. med. Georg Gosheger das Zertifikat.
Defi-Liga begleitet seit zwei Jahrzehnten Patienten mit Defibrillatoren
Damit das Herz im Takt bleibt
S eit drei Jahrzehnten setzt man Herzpatienten
Defibrillatoren ein, seit zwei Jahrzehnten über-
nimmt die Defi-Liga Münster eine wichtige Aufgabe
als Bindeglied zwischen Patienten und behandelnden
Ärzten am UKM – ein Anlass für alle Partner, bei mehreren
Veranstaltungen zu bilanzieren, wie sich der Kampf gegen
den plötzlichen Herztod seither verändert hat. Implantierten
die Ärzte beispielsweise früher nur dann Defibrillatoren,
wenn ein Patient bereits einen plötzlichen Herzstillstand
überlebt hatte, wird ein Defibrillatoren heute auch vor
beugend eingesetzt. Im UKM setzen die Mediziner jedes
Jahr etwa 300 der kleinen Geräte mit großer Wirkung ein.
Die Patienten werden in den freundlich gestalteten neuen
Räumen der Ambulanz der Abteilung für Rhythmologie
empfangen.
Defibrillatoren halten das Herz vieler UKM-Patienten im richtigen Takt, so auch das von Helmut Kühlert (2. v.r.). Gemeinsam mit Angelika Däne von der Defi-Liga, Prof. Dr. Lars Eckardt, Leiter der Abteilung für Rhythmologie, und Dr. Klaus Hampel, Akademie Franz Hitze Haus, macht er Betroffenen Mut.
„Für den Patienten bedeutet das Zertifikat noch mehr Transparenz – auch mit Blick auf zu viele Operationen in Deutschland.“
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UKM Zentralklinikum, Gebäude A1+51° 57' 40,05" | +7° 35' 50,98"
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Uniklinikum als Neurovaskuläres Netzwerk ausgewählt
Hand in Hand zum Erfolg
D arauf sind alle Beteiligten stolz – und das zu Recht:
Am UKM versorgen die Fachleute Hand in Hand
Menschen mit schwersten Hirngefäßerkrankungen
so gut, dass das Uniklinikum mit seiner Bewerbung als
Neurovaskuläres Netzwerk erfolgreich war. Die Kriterien
der Deutschland Schlaganfall-Gesellschaft dafür erfüllten
von 36 Bewerbern in ganz Deutschland nur 16.
„Wir sind sehr stolz, dass wir zu einem der ausgewählten
Zentren gehören. Der Aufbau eines solchen Bereichs setzt
jahrelange Vorarbeiten voraus“, erklärten der Direktor der
Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Walter Stummer, und der
Direktor der Klinik für Radiologie, Prof. Dr. Walter Heindel.
Der Anspruch an ein Neurovaskuläres Netzwerk ist sehr
hoch: Das UKM bietet dafür rund um die Uhr an sieben
Tagen die Woche eine lückenlose Versorgung bei Erkran-
kungen wie komplexen Schlaganfällen. Dazu müssen
nicht nur Geräte wie ein vollmobiles CT und MRT stets
einsatzbereit sein, sondern vor allem auch die fachlichen
Voraussetzungen müssen stimmen: Intensive Zusammen-
arbeit verschiedenster Disziplinen, geschultes Personal
in 24-Stunden-Bereitschaft, Einsatz neuester Therapien.
Eine solche lückenlose Versorgung auch in den Nacht- und
Wochenendzeiten ist keine Selbstverständlichkeit und
bedeutet hohe Vorhaltekosten“, erklärten die Direktoren.
Zudem reicht das Netzwerk weit über das UKM hinaus: „Es
setzt eine enge Zusammenarbeit mit Krankenhäusern in der
Region – bis hin zum Rettungsdienst – voraus. Die Patienten-
versorgung muss über den gesamten Behandlungsverlauf
Hand in Hand gehen“, sagte Prof. Dr. med. Dr. h. c. E.
Bernd Ringelstein, Direktor der Klinik für Neurologie.
Sie arbeiten eng zusammen und freuen sich auch gemeinsam: Prof. Dr. Walter Stummer, Prof. Dr. Walter Heindel und Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Bernd Ringelstein sind stolz auf die Anerkennung des Uniklinikums als Neurovaskuläres Netzwerk (v.l.).
„Das Netzwerk setzt eine enge Zusammenarbeit mit Krankenhäusern in der Region – bis hin zum Rettungsdienst – voraus. Die Versorgung muss Hand in Hand gehen.“
Sander-Stiftung fördert Forschung mit Antikörpern weiter
Forscher haben Lungenkrebs-Gene im Visier
Bei Patienten mit Lungenkrebs sind Metastasen be-
sonders gefürchtet. Mit finanzieller Unterstützung
der Wilhelm-Sander-Stiftung arbeiten Forscher der
Medizinischen Klinik A des UKM deshalb intensiv daran,
die dafür verantwortlichen Gene in den Zellen auszuschalten.
Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow und Dr. Sebastian Bäumer
schleusen dafür mit ihrem Team in Versuchen mit Hilfe
von Antikörpern so genannte inhibitorische RNA-Moleküle
in die betroffenen Zellen. Diese sorgen vor Ort dafür, dass
die Zelle ihre gefährlichen Eigenschaften verliert und die
Chemotherapie sie angreifen kann. Versuche mit Zell-
kulturen und mit krebskranken Mäusen waren bereits
erfolgreich; die Forschergruppe will nun weitere Gene unter
die Lupe nehmen. „Vielleicht können wir die gefährlichen
Tumorzellen, die sich zum Teil jahrelang in Ruhestadien
befinden, ihrer Deckung berauben und angreifbar machen“,
sagte Müller-Tidow. Die Sander-Stiftung förderte diese
Arbeit bereits in der Vergangenheit mit 210.000 Euro
und stellte nun weitere 280.000 Euro bereit. Lungenkrebs
gehört zu den häufigsten Krebsarten und ist noch immer
schwer zu behandeln. Bislang kann die Chemotherapie das
Ausbreiten des Krebses nur zum Teil verhindern.
Trojanisches Pferd im Einsatz: Die Antikörper tragen die inhibi-torische RNA mit in die Zelle. Bei ihrem Projekt übertragen Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow und Dr. Sebastian Bäumer die Erkennt-nisse der Genomforschung in die Entwicklung neuer Therapien.
„Vielleicht können wir die gefährlichen Tumorzellen ihrer Deckung berauben und angreifbar machen.“
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ht 28 | 29 || März
Dr. Jessica Bertrand im Emmy-Noether-Programm: 1,3 Millionen Euro Förderung
DFG fördert brillante Arthrose-Forscherin
M it ihren herausragenden Leistungen in der
Arthrose-Forschung hat es die münstersche
Biologin Dr. Jessica Bertrand in das begehrte
Emmy-Noether-Programm geschafft. Mit 1,3 Millionen
Euro der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rücken
leitet Bertrand fünf Jahre lang eine Arbeitsgruppe, die den
Weg für Therapien zur Behandlung der Volkskrankheit
frei machen will. Ziel des Emmy-Noether-Programms ist
es, Jungwissenschaftler fit für die Berufung zum Hoch-
schullehrer zu machen. Voraussetzungen dafür sind unter
anderem eine hervorragende Promotion und Veröffentli-
chungen in renommierten Publikationen.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Experimen-
telle Muskuloskelettale Medizin von Prof. Dr. Thomas Pap
machte Bertrand bereits gemeinsam mit internationalen
Forschern eine wichtige Erkenntnis möglich: „Wir haben
herausgefunden, dass ein spezielles Eiweiß-Molekül auf
der Oberfläche von Knorpelzellen für das Entstehen von
Arthrose verantwortlich ist“, sagte Bertrand. Bei gentech-
nisch veränderten Mäusen ohne dieses Syndecan verschleißen
demnach auch die Gelenke nicht – ein möglicher Therapie-
ansatz, der in einigen Jahren zu Medikamenten gegen
die Volkskrankheit führen könnte. Bis dahin gilt es für
Bertrand und ihre Arbeitsgruppe, die Rolle dieses Eiweißes
weiter zu erforschen.
Dr. Jessica Bertrand setzt mit ihrer Arbeitsgruppe alles daran, die Ursachen der Volkskrankheit Arthrose zu ergründen.
„Wir wissen bereits, dass ein Eiweiß-Molekül für das Entstehen von Arthrose verantwortlich ist. Bei Mäusen können wir es bereits wirkungslos machen – und Arthrose dadurch verhindern.“
Rezertifizierung: Klinikum acht Tage lang auf Herz und Nieren geprüft
Begehrtes Qualitätssiegel für UKM
A cht Tage lang stand das UKM auf dem Prüfstand,
dann stand fest: Das Universitätsklinikum Münster
erhält erneut das angesehene Qualitätssiegel der Ko-
operation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen
(KTQ). Als erstes Universitätsklinikum in Nordrhein-Westfalen
war das UKM vor drei Jahren ausgezeichnet worden, nun stand
die nächste Prüfung an. Das Visitationsteam prüfte dabei die
Qualität in verschiedensten Kategorien: Patienten- und Mit-
arbeiterorientierung, Sicherheit, Informations- und Kommuni-
kationswesen, Krankenhauswesen und Qualitätsmanagement.
Für den Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden
des UKM, Prof. Dr. Norbert Roeder, ist die Rezertifizierung
mehr als ein Beleg für das Standardisieren von Qualität: „Sie
zeigt, dass wir uns kontinuierlich weiterentwickelt haben.“
Glückwünsche per Brief und Siegel: Die Visitoren loben das Qualitätsmanagement am UKM.
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S tarkes Team für die bessere Versorgung von schweren
Schädel-Hirn-Verletzungen: Sechs Partner mit dem
UKM an der Spitze arbeiten zweieinhalb Jahre gemein-
sam daran, ein klinisches Register für Schädel-Hirn-Trauma-
Patienten einzurichten. Prof. Dr. med. Heymut Omran von
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin koordiniert die
Arbeiten der Gruppe. Die EU und das Land NRW fördern das
Projekt mit gut einer Million Euro. Mehr als 100 Projekt-
skizzen waren bei dem Wettbewerb IuK & Gender Med.NRW
eingereicht worden, den das Ministerium für Gesundheit,
Emanzipation, Pflege und Alter ausgeschrieben hatte. Neben
dem UKM als Akutversorger stammen die Projektpartner
aus der Frührehabilitation, der weiterführenden sowie der
ambulanten Rehabilitation sowie der Koordination der Nach-
sorge. Die Technologieförderung Münster GmbH, bei der
das Cluster Gesundheitswirtschaft Münsterland angesiedelt
ist, brachte die Partner zusammen und unterstützte sie.
Das klinische Register erfasst Informationen zu Erkran-
kung, Verletzung, Ursache, Behandlungs- und Rehabilita-
tionsverlauf. Die Daten sollen es unter anderem möglich
machen, einen standardisierten Behandlungspfad zu
entwickeln und Qualitätssicherung zu betreiben, wie
Prof. Omran erklärte. In einem Modellversuch zur Be-
handlung von Kindern sollen zunächst Qualitätskriterien
definiert und Standards entwickelt werden. Anschließend
soll das Projekt auf Erwachsene erweitert werden. Mehr
als jeder vierte der jährlich 280.000 betroffenen Patienten
in Deutschland ist 15 Jahre oder jünger.
NRW und EU fördern Schädel-Hirn-Trauma-Register mit einer Million Euro
Das Team auf einen Blick
Starke Partner für Patienten mit UKM an der Spitze
„Die Daten machen es möglich, einen qualitativ standardisierten Behandlungspfad zu entwickeln und durch Benchmarking die Qualität zu sichern.“ Prof. Dr. med. Heymut Omran | UKM
Dr. med. Tobias Linden | UKM
Prof. Dr. med. Martin Dugas | Direktor des Instituts für Medizinische Informatik
PD Dr. med. Otfried Debus | Clemenshospital Münster
Dr. med. Axel Petershofer | HELIOS Klinik Holthausen
Dr. rer. medic. Dipl.-Psych. Volker Völzke | HELIOS Klinik Holthausen
Dr. med. Kirsten Teetz | Zentrum für ambulante Rehabilitation GmbH (ZaR)
Gertrud Wietholt | Kinderneurologiehilfe Münster e.V. (KNH)
Ziehen an einem Strang: Die Projektpartner wollen dafür sorgen, dass Schädel-Hirn-Trauma-Patienten künftig besser versorgt werden.
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Lübecker ist spezialisiert auf Interventionskardiologie
Prof. Dr. Christian Jux leitet die Kinderkardiologie
D as Warten hat sich gelohnt: Nach zweieinhalb
Jahren konnte die Leitung der Kinderkardiologie
am UKM mit einem ausgewiesenen Experten
wieder besetzt werden. Prof. Dr. Christian Jux übernahm
symbolisch den Schlüssel von seinem Vorgänger Prof. Dr.
Johannes Vogt, der bereits 2010 in den Ruhestand gegangen
war. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Professor Jux einen
exzellenten Kinderkardiologen für das UKM gewinnen
konnten. Er wird die Kinderherzmedizin in Münster zu-
sammen mit seinen Mitstreitern erweitern“, sagte Prof. Dr.
Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des UKM. Die lange Suche
nach einem geeigneten Nachfolger mache deutlich, wie rar
gesät hochqualifizierte Ärzte und Wissenschaftler in einigen
Disziplinen seien, sagte Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wilhelm
Schmitz, Dekan der Medizinischen Fakultät Münster. „Die
Herzmedizin ist einer unserer wichtigsten Forschungsbe-
reiche, die wir mit ihm noch weiter ausbauen wollen.“
Jux, dessen Schwerpunkte vor allem in der Interventions-
kardiologie und der Intensivmedizin liegen, kündigte eine
enge Zusammenarbeit mit dem Kinderherzchirurgen Prof.
Dr. Edward Malec an. Der gebürtige Lübecker Jux war zuvor
Oberarzt am Kinderherzzentrum des Universitätsklinikums
Gießen sowie in Göttingen und Bad Oeynhausen gewesen.
Mit dem Antritt von Prof. Dr. Christian Jux ist ein Generationen-wechsel in der Herz-medizin am UKM abgeschlossen: Sämtliche Leitungsstellen sind nun wieder besetzt. Jux’ Vorgänger Prof. Dr. Johannes Vogt übergab symbolisch den Schlüssel in Anwesenheit von Prof. Dr. Norbert Roeder (l.) und Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wilhelm Schmitz (r.).
Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Bernd Ringelstein baute Spezialstationfür Schlaganfallpatienten auf
Schlaganfall-Pionier geht in den Ruhestand
W enn es um neurologische Expertise in Deutsch-
land geht, fällt immer auch sofort sein Name:
Prof. Dr. med. Dr. h. c. E. Bernd Ringelstein
prägte die Neurologie in den vergangenen Jahrzehnten. Er
gilt als Pionier beim Etablieren neuer Ultraschalltechniken
und baute die neurologische Klinik am UKM als Direktor zu
einer der größten des Landes aus. Nach zwei Jahrzehnten
als Klinikleiter verabschiedete er sich in den Ruhestand.
„Zu seinen größten Verdiensten zählt der Aufbau der zerti-
fizierten Spezialstation für Schlaganfalltherapie, die zu
jeder Tages- und Nachtzeit schnellstmögliche Diagnostik
und Therapie ermöglicht“, sagte Prof. Dr. Norbert Roeder,
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM,
und dankte Ringelstein für sein Engagement in Kranken-
versorgung, Forschung und Lehre.
Das Ausscheiden von Ringelstein nahm das UKM zum
Anlass, die Neurologie neu zu strukturieren: Die bisherige
Klinik für Neurologie und die Klinik für Entzündliche Erkran-
kungen des Nervensystems und Neuroonkologie wurden
zu einer Klinik für Allgemeine Neurologie zusammen-
gelegt. Ihr Leiter ist Prof. Dr. Heinz Wiendl. Hier behandeln
die Teams alle neurologischen Krankheitsbilder, außerdem
steht die große Schlaganfallstation bereit. Zusätzlich wurde
als Spezialklinik die Klinik für Schlafmedizin und Neuro-
muskuläre Erkrankungen gebildet, die Prof. Dr. Peter Young
leitet. Beide Kliniken sind im neuen Department für Neuro-
logie organisiert, das Wiendl leitet.
Stabwechsel und Neuorganisation: Der Vorstand des UKM verabschiedete Prof. Dr. med. Dr. h. c. E. Bernd Ringelstein (2. v. l.) in den Ruhestand. Prof. Dr. Heinz Wiendl übernahm die Leitung der neuen Klinik für Allgemeine Neurologie.
„Zu seinen größten Verdiensten zählt der Aufbau der Spezialstation für Schlaganfalltherapie, die zu jeder Tages- und Nachtzeit Diagnostik und Therapie ermöglicht.“
„Das lange Warten auf einen Nachfolger hat sich gelohnt. Prof. Jux wird die Kinderherzmedizin zusammen mit seinen Mitstreitern erweitern.“
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UKM Zentralklinikum, Gebäude A1 +51° 57' 40,05" | +7° 35' 50,98"
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Hepatitis-B-Viren und menschliche Lymphozyten in 3D: Mit der Technik der Moderne spüren Dr. Alexander Suh und seine Kolle-gen den viele Millionen Jahre alten Ahnen heutiger Hepatitis-B-Viren auf.
B ei Hepatitis B denken die meisten von uns wohl
an eine Lebererkrankung der Neuzeit. Doch die
Vorläufer dieses Virus gab es schon zu Zeiten
der Dinosaurier. Eine Forschergruppe am Institut für
Experimentelle Pathologie der Universität Münster um
Dr. Alexander Suh entdeckte bei ihrer Arbeit ein nahezu
vollständiges Virusgenom, das seit über 82 Millionen Jahren
erhalten geblieben ist. Der Nachweis über das Genom des
Wirtes sei nötig, weil Viren keine Fossilien hinterlassen,
sagte Suh über das von der Deutschen Forschungsgemein-
schaft (DFG) finanzierte Projekt „Phylogenie der Vögel“.
Es erlaubt somit tiefe Einblicke in die frühe Evolution
von Hepatitis-B-Viren bei Vögeln und Säugetieren. „Die
prähistorische virale Erbsubstanz wird quasi zum Zeit-
punkt ihrer Integration ins Wirtsgenom im Urzustand
eingefroren und bleibt daher bis heute als solche sichtbar –
wir nennen diese Sequenzen deshalb auch molekulare
Fossilien“, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Dr. Jürgen
Schmitz. Die Forscher gehen davon aus, dass die Hepatitis-B-
Viren einen Wirtswechsel vom Vogel zum Säugetier
unternommen haben. Hepatitis B ist mit 350 Millionen
chronischen Erkrankungen eine der häufigsten Virus-
infektionen weltweit.
A ls erste Universitätsklinik in Deutschland hat das
UKM eine Spezialklinik für Schlafmedizin und
Neuromuskuläre Erkrankungen eröffnet. In der
Klinik werden zwei Fachbereiche miteinander verknüpft –
und das aus gutem Grund: Störungen der Atmung als
Symptom von Nerven-Muskel-Krankheiten sind Atmungs-
störungen als schlafmedizinischer Krankheit sehr ähnlich,
zum Teil überschneiden sie sich sogar. „Genetisch bedingte
Nerven-Muskel-Krankheiten schreiten sehr langsam fort
und zeigen sich oft zuerst durch Schlafstörungen und
Atemaussetzer. Sie müssen genau untersucht werden. Nur
so kann die richtige Behandlung eingeleitet werden“, sagte
Klinikdirektor Prof. Dr. Peter Young.
In der neuen Klinik ist die bisherige Sektion für Schlafmedizin
aufgegangen. Gemeinsam mit der Klinik für Allgemeine
Neurologie bildet sie das Department für Neurologie, das
Prof. Dr. Heinz Wiendl organisatorisch leitet. In der Vor-
reiterrolle unter den Universitätskliniken behandeln die
Experten in der Spezialklinik das gesamte Spektrum der
schlafbezogenen Atmungsstörungen – vom klassischen
Schnarchen bis zur Heimbeatmung. Eine Lücke in der
Versorgung von Erwachsenen schließt die Klinik im Bereich
Epilepsie. Ganz neu auch: die spezialisierte Sprechstunde
für Schlafwandler. Um möglichst gut und effektiv zu
behandeln, müssen die Gründe für das Schlafwandeln
aufgedeckt werden. Dahinter kann sich Banales genauso
verbergen wie Parkinson oder Epilepsie. Mindestens zwei
Prozent der Erwachsenen sind Schlafwandler. Allein
im Jahr 2012 behandelte das UKM 1.200 Patienten mit
Schlafstörungen.
Zwei Bereiche unter einem Dach – Schlafwandelsprechstunde
Mit neuer Klinik Vorreiter in der Schlafmedizin
82 Millionen Jahre altes molekulares Fossil aufgespürt
Hepatitis-Viren gab es schon zu Dino-Zeiten
„Die virale Erbsubstanz wird im Urzustand einge-froren und bleibt bis heute sichtbar – wir sprechen deshalb von molekularen Fossilien.“
In jeder Hinsicht gut ausgestattet: Prof. Dr. Peter Young (Mitte), Ober- arzt Dr. Gabriel Möddel und die leitende medizinisch-technische Angestellte Angelika Okegwo haben nicht nur viele hochqualifizierte Kollegen an ihrer Seite, sondern auch eine gut ausgestattete Ambulanz inklusive Schlaflabor und Videomonitoring.
„Nur wenn wir Schlafstörungen und Atemaussetzer genau untersuchen, können wir sie richtig behandeln.“
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Wie entstehen eigentlich Herzerkrankungen? Warum braucht man Kontrastmittel? Neben spektakulären Bildern präsentierten die Ausstellungsmacher Grundlagen und neueste Erkenntnisse.
Ausstellung präsentiert neuesten Stand der Forschung
Tief ins Herz geblickt
W ie kann man das Herz von innen sehen?
Und wie lassen sich dadurch Herzinfarkte
vermeiden? In einer Ausstellung in den
Münster Arkaden gab es nicht nur Antworten auf diese
Fragen, sondern auch eindrucksvolle Bilder und Vor-
führungen. Mediziner, Naturwissenschaftler und Mathe-
matiker des Sonderforschungsbereichs 656 der Universität
Münster und des UKM hatten dafür Wissenswertes rund
um die neuesten Verfahren der Bildgebung sowie zum
Forschungsstand zusammengetragen.
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ht 40 | 41 || April
Fünf Jahre EMAH-Zentrum – Gesundheitsminister ist Schirmherr
Den richtigen Schritt als Vorreiter getan
A ngefangen hat es mit der Entschlossenheit einer
Mutter mit einem kranken Kind, daraus geworden
ist eine Vorzeigeklinik am UKM: Mit einer erwach-
senen Tochter, die einen angeborenen Herzfehler hat, war
Karla Völlm mit ihrem Einsatz und ihrer Suche nach Förderern
die treibende Kraft für den Aufbau des EMAH-Zentrums.
Im Mai 2008 konnte schließlich die bundesweit erste selbst-
ständige Klinik für angeborene und erworbene Herzfehler
gegründet werden, die neben erwachsenen Patienten mit
angeborenen Herzfehlern auch solche mit Herzklappenfehlern
und anderen strukturellen Herzerkrankungen behandelt.
Damals ein Meilenstein in dem jungen und wenig erforschten
Feld. „Wir haben eine Vorreiterrolle eingenommen und damit
den richtigen Schritt getan“, sagte Prof. Dr. Norbert Roeder,
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM,
anlässlich des fünfjährigen Bestehens. 2011 erhielt das
Zentrum das Zertifikat „Überregionales EMAH-Zentrum“,
das nur zwei weitere Kliniken in Deutschland tragen. Seit der
Eröffnung stieg die Zahl der ambulanten Fälle von 1.000 auf
das Vierfache pro Jahr. Stationär verdreifachte sich die Zahl
fast auf über 800. „Das ist ein Beweis, wie sich das Zentrum
über die Grenzen der Region hinaus etabliert hat“, freute
sich Klinikdirektor Prof. Dr. Helmut Baumgartner.
Eine besondere Ehre erwies Bundesgesundheitsminister
Daniel Bahr dem Zentrum: Bei seinem Besuch kurz nach
dem Jubiläumstag übernahm er die Schirmherrschaft für das
Zentrum. Als Vorsitzende der nach ihr benannten Stiftung
war Völlm glücklich: „So eröffnet sich eine weitere Chance,
mehr Aufmerksamkeit für diese so besondere Patienten-
gruppe zu bekommen.“
„Wir haben eine Vorreiterrolle eingenommen und damit den richtigen Schritt getan.“
Schirmherr für eine wichtige Sache: Gesundheitsminister Daniel Bahr informierte sich bei seinem Besuch über die Arbeit des EMAH-Zentrums. Prof. Dr. Helmut Baumgartner (r.), Oberarzt Dr. Gerrit Kaleschke (2.v. l.) und Karla Völlm erläuterten, wie Patienten im EMAH-Zentrum behandelt werden.
Forscher arbeiten an individualisierter Krebstherapie
Der Fingerabdruck der Leukämie
J eder Krebspatient wünscht sich eine speziell auf ihn
zugeschnittene Therapie, um möglichst ganz zu genesen.
Grundlage dieser personalisierten Therapie ist es, die
Mutation der betroffenen Gene möglichst genau zu
identifizieren. Bislang ist die dafür nötige so genannte
Sequenzierung aller wichtigen Gene zu teuer und langwierig,
um eingesetzt zu werden. Ein Mediziner und ein medi-
zinischer Informatiker haben sich an der Universität Münster
zusammengetan, um diese Lücke im internationalen Kampf
gegen den Krebs schnellstmöglich zu schließen. Drei Jahre
lang arbeiten Forscherteams rund um Prof. Dr. Martin Dugas,
Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, und
Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow, leitender Oberarzt in der
Medizinischen Klinik A, daran, Genveränderungen von
Leukämiezellen besser und schneller erkennen zu können.
Die Deutsche Krebshilfe fördert die Arbeit mit mehr als
400.000 Euro.
Dugas und Müller-Tidow haben das Ziel vor Augen, alle
Mutationen für Leukämien und später auch für andere
Krebserkrankungen innerhalb weniger Tage bestimmen
und auf dieser Grundlage individuell behandeln zu können.
„Die große Herausforderung auf Seiten der Informatik ist
die riesige Datenmenge“, sagte Dugas. Auf medizinischer
Seite wird es darum gehen, die richtigen Schlüsse aus den
Informationen zu ziehen. „Jede Leukämie hat ihr eigenes
Muster an Mutationen und damit einen spezifischen gene-
tischen Fingerabdruck.“ Zunächst sollen die Ergebnisse
den Patienten am UKM zugutekommen. Im weiteren
Verlauf wird die Software nichtkommerziell veröffentlicht,
um auch andere Krebspatienten besser und schneller
behandeln zu können.
„Jede Leukämie hat ihren eigenen genetischen Fingerabdruck. Die große Herausforderung ist die riesige Datenmenge.“
Zwei für Millionen von DNA-Sequenzen: Prof. Dr. Martin Dugas, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, und Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow, leitender Oberarzt in der Medizinischen Klinik A, fahnden nach Genmutationen für eine bessere Krebs-behandlung.
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ht 42 | 43 || April
Johannes Jokiel zählte unter Anleitung von Helena Albus weiße Blutkörperchen unter dem Mikroskop. Zwölf Jungen lernten in den Schulen für Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenten (MTLA) und Medizinisch-Technische Radiologieassistenten den Einsatz im Labor kennen.
Klara, Katharina und Sara spielten eine Reanimation durch. Prof. Dr. Klaus Hahnenkamp von der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie sowie Rettungsassistenten unterstützten sie dabei.
85 Mädchen und Jungen erschnuppern beim Girls’ and Boys’ Day Berufe
Türen auf für Jungen und Mädchen
S teter Tropfen höhlt den Stein: Auch zum diesjährigen
Girls’ and Boys’ Day hat das UKM wieder seine Türen
weit aufgemacht, um Mädchen in vermeintliche
Männerberufe und Jungen in ebensolche Frauenberufe
hineinschnuppern zu lassen. Grundsätzliches Interesse
ist jedenfalls da. 40 Mädchen und 45 Jungen schnupperten
einen Tag lang. Hoffentlich hat es ihnen so gut gefallen,
dass viele von ihnen sich ihren Beruf nach ihrer persön-
lichen Neigung aussuchen und sich nicht von alten Klischees
beeinflussen lassen. Schön wäre es auch, die eine und den
anderen demnächst in einem unserer 29 Ausbildungs-
berufe bzw. einer unserer Schulen begrüßen zu können!
Derzeit lernen hier 750 junge Frauen und Männer.
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UKM Zentralklinikum +51° 57' 38,38" | +7° 35' 43,03"
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ht 46 | 47 || Mai
M it viel Glas, poliertem Aluminium und weißer
Glasfaser werden die Türme des UKM künftig
der Skyline von Münster neuen Glanz verleihen.
Unter den 16 eingereichten Vorschlägen aus ganz Europa
entschied sich das Preisgericht für den Entwurf des Büros
Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH.
Die Architekten mit Sitz in Dülmen-Rorup und Berlin
haben vor, die ursprüngliche Entwurfsidee der 63 Meter
hohen Türme nicht zu zerstören, sondern „energetisch
und gestalterisch an unsere Zeit anzupassen“. Diese Ver-
bindung hält Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer
Direktor des UKM, für enorm wichtig: „Der Siegerentwurf
ermöglicht uns eine dringend notwendige energetische
Sanierung und eine natürliche Belüftung der Türme.
So werden wir nachhaltig Energiekosten einsparen.“
Nicht nur äußerlich werden sich die Türme verändern,
sondern auch innen werden sie komfortabler: Die Fenster
werden nicht nur größer, man kann sie auch öffnen, die
Zimmer werden geräumiger. Auch Mathias Richter vom
Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung
des Landes NRW war zufrieden mit der Entscheidung: Der
Entwurf führe die „einzigartige Architektur des UKM im
besten Sinne weiter“ und biete ein optimales energetisches
Konzept. Sein Ministerium finanziert das Vorhaben, dessen
Kosten auf 27 Millionen Euro geschätzt werden.
Die Türme bleiben unverwechselbar. Die neue Fassade können die Fachleute auf den alten Betonbrüstungen befestigen.
Bild S.46: Respektvoll gehen Norbert Hensel (3. v. r.) und seine Kollegen vom Büro Kleihues + Kleihues mit den Türmen um, mit denen Peter Brand (2. v. r.) vor 30 Jahren die Skyline von Münster unver-wechselbar machte. Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor des UKM, Stephan Triphaus, Geschäftsführer der UKM Infrastruktur Management GmbH, Mathias Richter vom Wissen-schaftsministerium sowie Matthias Fritzen, Architekt und Mitglied des Preisgerichts, überzeugte neben der Optik das energetische Konzept (v. l.).
Kleihues + Kleihues entscheidet Wettbewerb um Türme für sich
Wo Eleganz und Energie sich treffen
„Ich freue mich, dass wir die einzigartige optische Identität der Türme erhalten, dabei aber bisherige Schwachpunkte modernisieren können.“
48 | 49 || Mai
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Wissenschaftlerverbund arbeitet an bildgebenden Verfahren
Über neun Millionen Euro für Sonderforschung
D iese Nachricht löste großen Jubel aus: Die Deut-
sche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den
Sonderforschungsbereich (SFB) 656 für weitere
vier Jahre mit insgesamt mehr als neun Millionen Euro.
Hinter dem Kürzel SFB 656 der Westfälischen Wilhelms-
Universität verbirgt sich die Arbeit an der molekularen
kardiovaskulären Bildgebung. Spezialisten aus den Fächern
Medizin, Biologie, Chemie, Mathematik, Informatik und
Physik arbeiten hier seit 2005 zusammen, um Herz-Kreis-
lauf-Erkrankungen mit bildgebenden Verfahren sichtbar
zu machen und ihre Ursachen zu erforschen.
Gemeinsam gegen Unterfinanzierung
Krankenhäuser fordern Finanzspritze
I m Kampf für gute Qualität und gerechte Finanzen
ziehen die münsterschen Akutkrankenhäuser ent-
schlossen an einem Strang: In einer gemeinsamen
Aktion wehrten sich die fünf Kliniken am Ort gegen die
die bestehende Finanzierungsstruktur. Vor allem Tarifer-
höhungen, steigende Energiepreise und höhere Versiche-
rungsprämien treiben die Ausgaben weiter in die Höhe. Den
wachsenden Ausgaben steht gegenüber, dass die Vergütung
gesetzlich gedeckelt ist. Die so entstehende Finanzierungs-
lücke bereitet den Geschäftsführern und Kaufmännischen
Direktoren der Häuser Sorgen. Zwar kündigte die Bundes-
regierung für 2013/2014 eine Finanzspritze von 1,1 Milliarden
Euro für die Finanzierungslücke aller Einrichtungen in
Deutschland an. Doch kritisierten die Finanzexperten
diese als ungerecht verteilt und unzureichend.
Allein für das UKM rechnete der Kaufmännische Direktor
Dr. Christoph Hoppenheit mit Mehrkosten von über zwölf
Millionen Euro, von denen lediglich fünf gegenfinanziert
seien. „Unser Problem ist, dass wir als Universitätsklinikum
genauso wie andere Häuser der höchsten Versorgungsstufe
viele schwere Krankheitsfälle behandeln und deshalb in
dem Gesetzentwurf massiv benachteiligt werden.“ Da das
Geld pauschal pro Krankenhausfall verteilt werden solle,
bedeute das für das UKM: „Es ist egal, ob es sich um ein
Frühchen handelt, das mit maximalem Aufwand versorgt
wird, oder um eine Blinddarmoperation.“
„Wann immer das Leben uns braucht. Ihre Krankenhäuser in Münster“ – um Patienten bestmöglich zu versorgen, kämpfen sie auch in Sachen Finanzen gemeinsam: Der Kaufmännische Direktor des UKM, Dr. Christoph Hoppenheit, der Geschäftsführer der Raphaelsklinik sowie des Clemenshospitals, Stefan Kentrup, der Kaufmännische Direktor des St. Franziskus-Hospitals, Dr. Ansgar Klemann, der Kaufmännische Direktor des EVK Münster, Michael von Helden, und der Geschäftsführer des Herz-Jesu-Krankenhauses Hiltrup, Berthold Mathias.
„Als Krankenhaus mit vielen schweren Krank- heitsfällen wird das UKM in dem Gesetzentwurf massiv benachteiligt.“
50 | 51 || Mai
D ie Qualität des UKM strahlt weit über die eigene
Region hinaus: In Deutschlands größtem Kranken-
hausvergleich hat das Universitätsklinikum wieder
mit Bestnoten abgeschnitten. Bei Angsterkrankungen ist
das UKM bundesweit an der Spitze, bei multipler Sklerose,
Prostatakrebs und Depressionen mit führend unter den
besten zehn des Landes. In den Bereichen Strahlentherapie,
Herzchirurgie und Risikogeburten gehört das UKM zu den
50 besten Versorgern Deutschlands.
Insgesamt steht das UKM auf der Liste der 100 besten
Kliniken des Landes auf Platz 19, in Nordrhein-Westfalen
sogar auf Platz vier. Noch besser schneiden lediglich Bonn,
Aachen und Köln ab. In der gesamten Region Münster
ist das UKM zudem die einzige Klinik, die überhaupt
erwähnt wird. „Sowohl in Deutschland als auch in NRW
belegen wir damit sehr gute vordere Positionen“, sagte
Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vor-
standsvorsitzender des UKM. Das Focus-Ranking beruht
auf einer Vielzahl von Kriterien, dazu gehören: Qualität
der Behandlung, niedrige Komplikationsrate, kurze
Liegezeiten, Hygienestandards und kompetente Pflege.
UKM schneidet wieder mit Bestnoten ab
Focus-Ranking
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt
Leiter der Spezialambulanz für Angsterkrankungen:
Prof. Dr. med. Peter Zwanzger
Klinik für Neurologie
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Heinz Wiendl
Klinik für Urologie – Prostatazentrum
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Lothar Hertle
Leiter des Prostatazentrums: Prof. Dr. med. Axel Semjonow
Klinik für Strahlentherapie
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Theodor Eich
Klinik für Herzchirurgie – Sektion Thoraxchirurgie
und Lungentransplantation
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Sven Martens
Leiter Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation:
Priv.-Doz. Dr. med. Karsten Wiebe
Medizinische Klinik A
(Hämatologie, Onkologie, Pneumologie)
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Berdel
Leiter Schwerpunkt Pneumologie:
Univ.-Prof. Dr. med. Rainer Wiewrodt
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel
Leiter Geburtshilfe: Prof. Dr. Walter Klockenbusch
Klinik für Kardiologie
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Waltenberger
Und das sind die Spezialisten, die mit ihrem Know-how und Engage-ment den guten Ruf des UKM so maßgeblich prägen:
Vorstand schafft Uhren für Mitarbeiter mit Patientenkontakt an
Wer Hygiene will, braucht Kitteluhren
W as Uhren mit Hygiene zu tun haben?
Armbanduhren sind genauso wie Schmuck
Überträger von Keimen und haben deshalb
bei der Arbeit im Krankenhaus nichts zu suchen. Trotzdem
müssen Mitarbeiter die Zeit im Blick haben – Kitteluhren
sind die Lösung und helfen, Infektionen zu vermeiden. Das
UKM schaffte deshalb für alle Mitarbeiter mit direktem Patien-
tenkontakt solche Uhren an. „Mit dem Tragen der Kitteluhr
kann jeder Mitarbeiter einfach einen wesentlichen Beitrag zur
Einhaltung der umfassenden Infektionsprävention am UKM
leisten“, sagte Priv.-Doz. Dr. Dr. Frank Kipp, Leitender Kranken-
haushygieniker am UKM. Prof. Dr. Norber Roeder, Ärztlicher
Direktor und Vorstandsvorsitzender, dankte allen Mitar-
beitern, die „unser Hygienekonzept Tag für Tag umsetzen“.
Hygiene geht alle an – beim Austeilen der ersten Kitteluhren dankte Prof. Dr. Norbert Roeder allen Mitarbeitern, die Tag für Tag dazu beitragen, dass das UKM deutschlandweit führend in der Krankenhaushygiene ist.
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ht 52 | 53 || Mai
M it einer großen Ausbildungsmesse hat das UKM
als größter Arbeitgeber der Region für die Berufe
der Zukunft geworben: „Gesundheit und Pflege
sind die Wachstumsmärkte der Zukunft“, sagte Peter Plester,
Leiter des Geschäftsbereichs Personal. Bei der zweiten
Messe dieser Art stellte das UKM insgesamt 30 verschiedene
Berufe vor. Schulklassen, Jugendliche und Eltern waren
eingeladen, mit Ausbildern, Betreuern und Auszubildenden
ins Gespräch zu kommen. Neben Vorträgen und Führungen
gab es auch viele Mitmachaktionen. So konnten Schülerinnen
und Schüler leicht erste Kontakte knüpfen.
Einzigartiges Verfahren weist Cannabis nach: Unterstützung für Polizei
Medizinische/-r Wissenschaftler/-in
Tiermedizinische/-r Fachangestellte/-r
Operationstechnische/-r Assistent/-in
Pflegemanager/-in
Altenpfleger/-in Klinische/-r Linguist/-in
Biologielaborant/-in
Rettungshelfer/-in
Sozialwissenschaftler/-in
Justizfachangestellte/-r
Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen
Mechatroniker/-in
IT-Systemelektroniker/-in
Augenoptiker/-in
Friseur/-in
Konditor/-in
WWU-Forscher aktiv im Anti-Drogenkampf
M it einem weltweit einmaligen Verfahren helfen
münstersche Forscher der Polizei, den Handel
mit Cannabis zu bekämpfen. Das Team um
den Biochemiker Dr. Stephan Köhnemann vom Institut
für Rechtsmedizin kann mit Hilfe molekulargenetischer
Analysen beispielsweise nachweisen, von welcher Plantage
das jeweilige Cannabis stammt.
Die genetischen Informationen über die Pflanzen lassen
auch Rückschlüsse auf die Handelswege zu. Die Polizei
setzt das Verfahren bereits in der Praxis ein. Anbau und
Besitz von Hanfpflanzen sind in Deutschland ebenso
verboten wie der Handel damit. Laut Bundesregierung
konsumierte jedoch etwa ein Drittel aller 18- bis 25-Jährigen
schon einmal Hasch.
Das Interesse am Projekt von Dr. Stephan Köhnemann ist groß – und das nicht nur bei der Polizei. Auch viele Studierende und internationale Forscher, unter anderem von der Universität von Bilbao, arbeiten mit dem stellvertretenden Bereichsleiter für Molekulargenetik zusammen.
Wachstumsmarkt: 30 Berufe bei Ausbildungsmesse vorgestellt
Netzwerken für die Zukunft
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ht 55 || Juni54 |
Familienhaus am Universitätsklinikum Münster e.V. +51° 57' 41,48" | +7° 35' 29,74"
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57 || Juni56 |
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Schlüsselübergabe für das Brückenteam: Prof. Dr. Norbert Roeder und Monika Schlattmann sehen einen wichtigen Schritt getan auf dem Weg, eine Brücke zu schlagen zwischen dem Leben in vertrauter Umgebung und der klinischen Versorgung am UKM. Auch der jüngste Bauabschnitt ist rein durch Spenden finanziert.
Familienhaus eröffnet weiteren Neu- bau – Anbau durch Spenden finanziert
Brückenteam in eigenen Räumen
K ranke Kinder brauchen ihre Eltern in der Nähe.
Deshalb ist das Familienhaus aus dem UKM gar
nicht mehr wegzudenken. Nun wurde es erwei-
tert um einen Anbau für das „Brückenteam“, das Kinder
in ihrer letzten Lebensphase begleitet und die Familien
unterstützt. Für das Team des Vereins ging damit ein lang
gehegter Wunsch in Erfüllung. „Wir sind glücklich, dass
wir mit den neuen Räumen unser Wirken um den wichtigen
Aspekt der palliativen Versorgung schwerstkranker Kinder
erweitern konnten“, sagte Vereinsvorsitzende Monika
Schlattmann vor 150 Gästen. Der Ärztliche Direktor des
UKM und Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Norbert Roeder
bezeichnete das Konzept als einen „wichtigen Baustein der
Krankenversorgung, für den wir sehr dankbar sind“.
Nach dem Training mit Schauspielern findet die gemeinsame Auswertungsrunde mit Prof. Dr. Dirk Domagk (links) statt. Die realistische Übung lässt viele Studierende sehr betroffen zurück.
Zwischen Profession und Mitgefühl: Studierende üben Balance im Gespräch
Training für die Palliativmedizin
I m Studienhospital bereitet die Universität Münster
angehende Mediziner möglichst realistisch auf ihren
beruflichen Alltag vor: Im Rahmen einer neuen Übungs-
reihe geschieht das auch für die Palliativmedizin, bei der
Ärzte todkranke Patienten und ihre Angehörigen begleiten.
Gespräche, Situationen, Notfälle – wie spricht man darüber?
Wie tröstet man? Wie berät und begleitet man angemessen?
Mit Hilfe von Schauspielern üben die angehenden Mediziner
in ihrem neunten Fachsemester in Kleingruppen, im Ge-
spräch die Balance zwischen Mitgefühl und professionellem
Verhalten zu finden. Prof. Dr. Dirk Domagk und sein Team
konzipierten die Übung in Orientierung am echten Alltag:
„Solche Inhalte lassen sich nicht mit Lehrbüchern vermit-
teln. Aber man kann sie in der Praxis gut zeigen.“
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ht 58 | 59 || Juni
„Von diesen Synergien profitieren alle Seiten“, sagte der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM, Prof. Dr. Norbert Roeder, (hinten, 4. v.r. ), bei der Unterzeichnung des Kooperations-vertrages mit dem Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Arnsberg, Werner Kemper (hinten, 3. v. r. ).
UKM und Klinikum Arnsberg besiegeln Zusammenarbeit mit Kooperationsvertrag
Nahtlos gut versorgt an zwei Standorten
Münster
Arnsberg
U m die Patienten in der Region noch besser zu
versorgen, bauen das UKM und das Klinikum
Arnsberg ihre Zusammenarbeit weiter aus:
Austausch, Netzwerk, Unterstützung – alles das besiegelten
die Häuser in einem Kooperationsvertrag. Für die Patienten
bedeutet das nahtlos gute Versorgung. Brauchen sie spezia-
lisierte Behandlungen, sind sie in Münster gut aufgehoben.
Vorher und nachher sind sie bestens in der Nähe ihres
Wohnortes im Klinikum Arnsberg versorgt. Damit das
auf fachlich höchstem Niveau geschieht, haben die Häuser
die Leitlinien der Behandlung sogar vertraglich gesichert.
Zu den Schwerpunkten ihrer Zusammenarbeit zählen
Onkologie und Neurochirurgie genauso wie Gynäkologie,
Kardiologie, Herzchirurgie und Pädiatrie.
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ht 60 | 61 || Juni
Prof. Dr. Dirk Föll: Wissen schnellstmöglich in die Versorgung der Patienten einbringen
Neue Klinik verstärkt Exzellenzcluster
D amit Forschungsergebnisse schnellstmöglich in
die Versorgung von Patienten münden, müssen
beide Bereiche eng verzahnt sein: Ganz in diesem
Sinne haben UKM und Medizinische Fakultät die neue
Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie
gegründet, die Prof. Dr. Dirk Föll leitet. Das deutschland-
weit einmalige Konzept spielt auch eine wichtige Rolle
im Exzellenzcluster Cells in Motion: Verknüpft mit der
Klinikleitung ist darin eine so genannte Clinical Translation
Professorship. „Mit Prof. Föll können wir unsere Stärke in
der Kinder- und Jugendmedizin ausbauen und absolute
Spitzenmedizin auf Basis neuester wissenschaftlicher
Erkenntnisse bieten“, sagte Prof. Dr. Norbert Roeder,
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM.
Freut sich auf die neue Arbeit: Prof. Dr. Dirk Föll hat das „zukunfts- weisende attraktive Konzept“ überzeugt, Patientenversorgung und Forschung zu verknüpfen. Nach seiner Facharztausbildung am UKM hatte Föll bislang die Professur für Angeborene Immun-antwort an der Universität Münster inne.
Darauf einen Moskito: Dr. Hartmut Hillmann, Oberarzt, (rechts) und Frank Kersten von der UKM-Blutspende freuen sich mit Enchilada-Chef Sebastian Bron (links) über den Moskito-Einfall von Kim-Carolin Wippermann.
E inen Moskito bitte“ – über diese Bestellung wundert
sich im „Enchilada“ niemand. Dabei handelt es
sich nämlich um einen alkoholfreien Cocktail,
mit dem das Universitätsklinikum für mehr Blutspenden
wirbt. Jeder zugelassene Neuspender sowie jeder treue
Spender, der spendete und gleichzeitig einen Neuspender
warb, erhielt von Mitte Juli bis Ende August einen 5-Euro-
Gutschein für das „Enchilada“. Der Gutschein konnte,
musste aber nicht für einen Moskito verwendet werden.
Zu dem Namen für den erfrischenden Himbeer-Cocktail
kam es während der Weltblutspendetage: Die mehr als
400 Spender durften ihre Vorschläge abgeben. Im Sommer
wird traditionell weniger Blut gespendet. Die Aktion
„Moskito“ soll Abhilfe schaffen.
Blutspende-Sommerloch: UKM spendiert Neuspendern Himbeer-Cocktail
Dieser Moskito geht aufs Haus!
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ht 62 | 63 || Juni
M itlachen, mitmachen und mitsingen: Das
Familiensommerfest von UKM und Medizinischer
Fakultät hat hunderte kleine und große Besucher
in den Lindenpark gelockt. Der aus Münster stammende
Clown Hacki Ginda legte während seiner Welttournee eigens
einen Zwischenstopp in seiner Heimat ein und bewies mit
dicker Brille und roten Kniestrümpfen, dass er zu Recht
die in der Zirkuswelt so begehrte „Goldene Nase von Barce-
lona“ trägt. Während die Kölner „PiaNino-Band“ mit ihren
Ohrwürmern zum Mitsingen anregte, brachte das Zirkus-
theater „StandArt“ mit seinem Programm das Publikum
zum Staunen. Ob Hüpfburg, Dosenwerfen oder Schminken –
auch beim sechsten Sommerfest war für jeden etwas dabei.
Theater, Musik, Aktionen: Sommer-fest bietet Spaß für Groß und Klein
Machen und Lachen
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ht 64 | 65 || Juli
Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik +51° 57' 39,01" | +7° 35' 56,39"
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66 | 67 || Juli
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Institutsgründer stellte vor 40 Jahren entscheidende Weichen
Medizin-Informatik kommt aus Münster
H eute gehört die Informatik ganz selbstverständlich
zum Alltag in der Medizin, in den 70er Jahren war
diese Kombination dagegen noch vollkommenes
Neuland. Mit Symposien und einem Festakt erinnerten
über 140 Wissenschaftler an die Gründung des Instituts
für Medizinische Informatik und Biomathematik 1973 an
der Universität Münster, von wo aus bis heute prägende
Entwicklungen ihren Weg in die Welt antreten.
Den Beginn der Fachgeschichte markierte 1973 die Grün-
dung des Instituts für Medizinische Informatik und Bio-
mathematik, aus dem später das Institut für Medizinische
Informatik sowie das Institut für Biometrie und Klinische
Forschung hervorgingen. Der Leiter des Gründungsinstituts,
Prof. Friedrich Wingert, war bei seiner Berufung mit
33 Jahren der damals jüngste Lehrstuhlinhaber Deutschlands.
Der Diplom-Mathematiker und Medizinprofessor entwickelte
unter anderem SNOMED, die als erste systematische
Nomenklatur der Medizin heute über 800.000 Einträge ent-
hält. Auch das ICD-System zur Klassifizierung von Diagnosen
sowie das Krebsregister tragen seine Handschrift.
„In jüngster Vergangenheit war das Universitätsklinikum
Münster außerdem eine der ersten Kliniken in Deutschland,
die ein elektronisches Informationssystem einführte“, sagte
Prof. Dr. Martin Dugas, der heute das Institut für Medizinische
Informatik leitet. Anders als oft gedacht, ist auch die Biometrie
ein Gebiet, das nicht allein für das Planen und Auswerten
klinischer Studien wichtig ist. „Auch für praktizierende Ärzte
ist die Fähigkeit zur Interpretation neuer medizinischer
Erkenntnisse bedeutsam“, sagte Prof. Dr. Andreas Faldum,
Leiter des Instituts für Biometrie und Klinische Forschung.
Die Informatik ist zum wichtigen Teil der Medizin geworden, auch Ärzte verbringen viel Zeit vor dem Computer. Entsprechend selbst- verständlich ist die Zusammenarbeit zwischen dem Institut fürMedizinische Informatik von Prof. Dr. Martin Dugas (r.)und dem Institut für Biometrie und Klinische Forschung von und Prof. Dr. Andreas Faldum.
„Ein Arzt verbringt heute viel Zeit mit der Verar-beitung medizinischer Daten. Das Rüstzeug liefern angehenden Medizinern die Medizinische Informatik und die Biometrie.“
Gemeinsames Strahlentherapiezentrum von UKM und St. Franziskus-Hospital eröffnet
Kurze Wege für die Patienten
P atienten ist es nicht nur wichtig, möglichst gut ver-
sorgt zu sein, sie wollen medizinische Angebote
auch leicht erreichen. Das UKM und das St. Fran-
ziskus-Hospital haben deshalb gemeinsam im Osten des
münsterschen Zentrums ein hochmodernes Strahlentherapie-
zentrum eingerichtet, um die Versorgung näher zu den
Patienten zu bringen. Die 4,5 Millionen Euro Kosten teilten
sich die Häuser, das St. Franziskus-Hospital stellt die Räume,
das UKM betreibt die Geräte. Im Zentrum steht der
Hochleistungslinearbeschleuniger, mit dem sämtliche
Krebserkrankungen behandelt werden. „Wir bieten ein
breites strahlentherapeutisches Spektrum auf universitärem
Niveau“, sagte Prof. Dr. Hans Theodor Eich, Direktor der
Klinik für Strahlentherapie am UKM.
Nach fast einjähriger Bauzeit konnten sie die Strahlentherapie-Dependance eröffnen: Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor des UKM, Prof. Dr. Hans Theodor Eich, Direktor der Klinik für Strahlentherapie des UKM, Priv.-Doz. Dr. rer. medic. Uwe Haverkamp, Leitender Physiker der Klinik für Strahlentherapie des UKM, Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des UKM, sowie Dipl.-Kfm. Burkhard Nolte, Geschäftsführer des St. Franziskus-Hospitals Münster, und Dr. Daisy Hünefeld, Vorstand St. Franziskus-Stiftung.
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ht 68 | 69 || Juli
Pflegende sensibilisieren Bevölkerung für Situation des Berufsstands
Wir alle wünschen uns gute Pflege
F ür mich! Für dich! Für alle!“ – mit diesem T-Shirt-
Aufdruck haben die Pflegenden des UKM in der
münsterschen Fußgängerzone nicht nur auf die Be-
deutung, sondern auch auf die Situation ihres Berufsstan-
des aufmerksam gemacht. „Wir als Pflegende leisten einen
unverzichtbaren Beitrag zur Versorgung. Gerade in einem
Universitätsklinikum sind die Ansprüche an das pflege-
rische Können besonders hoch“, sagte Pflegedirektor
Michael Rentmeister. Im Zuge der Kampagne des Deutschen
Pflegerats (DPR) „Ich will Pflege“ warb er mit seinen Kollegen
aus allen Bereichen des UKM für Unterschriften, um die
Ausbildung zu reformieren, Arbeitsbedingungen und
Vergütung zu verbessern.
Pflegedirektor Michael Rentmeister (links) und seine Mitstreiter machten deutlich, wie wichtig die Förderung des Nachwuchses sowie Ausbildung und Bindung qualifizierter Kräfte sind.
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ht 70 | 71 || Juli
Iranisches Mädchen sagt bei geöffnetem Schädel Gedichte auf
Münsteraner reisen für Wach-OP in den Iran
N icht nur für Nilofaar und ihre iranischen Lands-
leute, sondern auch für die aus Münster ange-
reisten Männer wird dieser Tag im Juli immer ein
besonderer bleiben: Drei münstersche Spezialisten reisten
ehrenamtlich in den Iran, um in einer Wach-OP ein 16-jähriges
Mädchen von ihrer Epilepsie bedingt durch einen gutartigen
Hirntumor zu befreien. Prof. Dr. Walter Stummer, Direktor
der Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Klaus Hahnenkamp,
Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative
Intensivmedizin und Schmerztherapie, sowie der Experte
für Epilepsieforschung am Institut für Neurophysiologie
der Westfälischen Wilhelms-Universität, Prof. Dr. Ali Gorji,
bereiteten ihren Einsatz vor Ort akribisch vor. Mediziner
des befreundeten Khatam-Hospitals hatten um ihre
Unterstützung vor Ort gebeten, da das Mädchen nicht
nach Münster kommen konnte.
Der Vorteil der Wach-OP ist, dass die Spezialisten während
des Eingriffs genau prüfen können, ob sie beispielsweise
das Sprachzentrum beschädigen. „So können wir sehr
genau vom Tumor betroffenes Gewebe entfernen, ohne
Folgeschäden zu riskieren“, sagte Stummer. So kam es,
dass Nilofaar während der OP bei geöffneter Schädeldecke
rechnete, Gedichte aufsagte und den Geräuschen lauschte.
Auch für Prof. Hahnenkamp war diese OP keine Routine.
Trotz guter Vorbereitung „war doch sehr viel Improvisa-
tion gefragt. Ich konnte meine 14 Jahre Berufserfahrung
sehr gut gebrauchen.“ Im Iran wurde dieser Eingriff
zum ersten Mal durchgeführt, weshalb das Fernsehen die
Spezialisten begleitete. Nilofaar überstand die OP gut
und konnte nach fünf Tagen ohne neue Krampfanfälle
das Krankenhaus verlassen.
Zum Glück hat Nilofaar den Eingriff am Gehirn gut überstanden. Während die münsterschen Experten Prof. Dr. Ali Gorji, Prof. Dr. Klaus Hahnenkamp und Prof. Dr. Walter Stummer wieder gen Deutschland reisten, konnte sie sich endlich wieder ihren Hobbys widmen: Gedichte schreiben und Gitarre spielen.
Brustkrebs: Schauspielerin ruft Frauen zur Früherkennung auf
Mariele Millowitsch ist Schirmherrin
M it Mariele Millowitsch hat das UKM-Referenz-
zentrum eine prominente Schirmherrin für
das Mammographie-Screening in Nordrhein-
Westfalen gewonnen. Die Schauspielerin erlebte im eigenen
Umfeld bereits mehrfach, dass Frauen an Brustkrebs
erkrankten, und rät deshalb, die Chancen der Früherken-
nung zu nutzen. Mit seinen hohen Qualitätsstandards gilt
das Screening als Vorbild für andere Früherkennungs-
programme. Und so profitieren Frauen von der Teilnahme:
Fast ein Drittel der im Screening entdeckten Tumore sind
kleiner als ein Zentimeter, so dass die Brust erhalten
werden kann. Bei über drei Vierteln der entdeckten Tumore
gibt es noch keinen Befall der Lymphknoten, das macht
die Prognose sehr günstig.
Prominente können viel dazu beitragen, dass Frauen eher zur Früherkennung gehen: Das UKM freut sich deshalb, dass die bekannte
und beliebte Schauspielerin Mariele Millowitsch die Schirmherrschaft des Mammographie-Screenings übernommen hat.
„Der Vorteil der Wach-OP ist, dass wir während des Eingriffs überprüfen können, ob Funktionen wie beispielsweise das Sprachzentrum beein- trächtigt werden.“
72 | 73 || Juli
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Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Herbibert Jürgens
F ür sein langjähriges Wirken im Rahmen der
Bekämpfung von Krebs bei Kindern ist Prof. Dr.
Heribert Jürgens mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet worden. Sein Engagement sei „herausragend
und geprägt von Fortschrittsorientierung, Professionalität
und Verlässlichkeit“, sagte die stellvertretende NRW-
Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann bei der Verleihung
der Auszeichnung an den Direktor der Klinik für Kinder-
und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und
Onkologie. Jürgens trug mit seiner Arbeit maßgeblich dazu
bei, dass aggressive Krebsformen bei Kindern heute besser
behandelt werden können. Unter anderem ist er zudem
in der Kinderkrebshilfe Münster und im Familienhaus am
UKM aktiv.
Spezialist für großes Engagement im Kampf gegen Krebs bei Kindern geehrt
„Ihr Engagement ist geprägt von einem großen Verantwor-tungsgefühl für die jungen Patienten und ihren Familien, deren Sprache Sie sprechen“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann bei der Zeremonie in Düsseldorf zu Prof. Dr. HeribertJürgens.
I hr voller Terminkalender zwingt Politiker normaler-
weise zu Stippvisiten – für die Medizinische Fakultät
und das Universitätsklinikum nahmen sich NRW-
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und der Bundes-
tagsabgeordnete Christoph Strasser trotzdem drei Stunden
Zeit. Ausführlich konnten sie sich so vor Ort mit den Spitzen
von Fakultät und UKM über die aktuelle Lage und Zu-
kunftspläne austauschen. Dekan Univ.-Prof. Dr. med.
Dr. h. c. Wilhelm Schmitz machte deutlich, dass „die
Raumnot unser größter limitierender Faktor ist“: Das
Erweitern der Kapazitäten bleibe deshalb dringend weiter
nötig. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Norbert Roeder und
Kaufmännischer Direktor Dr. Christoph Hoppenheit wiesen
auf den großen Wettbewerbsnachteil dadurch hin, dass es
seit Einweihung der Bettentürme keine größeren fremd-
finanzierten Neubauprojekte gab: „Modernisierungen müssen
im laufenden Betrieb erfolgen und aus diesem heraus
erwirtschaftet werden.“ Das sei aber bei der bestehenden
Unterfinanzierung der Krankenhäuser kaum noch möglich.
Dekan Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wilhelm Schmitz (r.) und Studiendekan Dr. Bernhard Marschall (2.v. l.) führten die Besucher auch durch das Studienhospital.
„Die Raumnot ist unser größter limitierender Faktor.“
Svenja Schulze und Abgeordneter Strasser informieren sich vor Ort
Ministerin mit Zeit und offenem Ohr
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UKM Zentralklinikum +51° 57' 38,38" | +7° 35' 43,03"
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76 | 77 || August
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Fundierte Ausbildung genießt hohes Ansehen in der gesamten Region
Azubis starten am UKM ins Berufsleben
O b Bäcker, Koch oder Zahntechniker: Wer am
Universitätsklinikum als einem der größten Aus-
bilder in der Region lernt, tut das gründlich und
mit besten Karrierechancen. Entsprechend erwartungsfroh
traten 30 junge Frauen und Männer ihre Ausbildung an.
Die 16 Männer und 14 Frauen hatten sich für 15 unter-
schiedliche gewerbliche, technische und kaufmännische
Berufe entschieden. Mit seinen insgesamt 21 Ausbildungs-
berufen gilt das UKM als Vorreiter in diesen Bereichen.
Peter Plester, Leiter des Geschäftsbereichs Personal, kün-
digte den Neuankömmlingen an, was sie erwarten dürfen:
„Wir legen großen Wert auf eine fundierte und qualitativ
hochwertige Berufsausbildung und unterstützen unsere
Mitarbeiter durch vielfältige Fort- und Weiterbildungsmög-
lichkeiten.“
Land fördert Verbund zur Erforschung von Schlaganfällen mit 300.000 Euro
Dem falschen Rhythmus auf die Spur kommen
N icht selten stecken hinter Schlaganfällen un-
erkannte Herzrhythmusstörungen. Ein Forschungs-
verbund an der Medizinischen Fakultät geht
diesen nun auf den Grund, das Land Nordrhein-Westfalen
fördert die Arbeit mit rund 300.000 Euro. Forscher der
Klinik für Allgemeine Neurologie und der Abteilung für
Rhythmologie des UKM testen dafür an 150 Schlaganfall-
patienten zwei verschiedene Methoden zur besseren
Erkennung von Herzrhythmusstörungen. 150 Patienten,
die einen Schlaganfall ungeklärter Ursache erlitten
haben, bekommen einen so genannten Ereignisrecorder
implantiert, über den ihr Herzrhythmus dauerhaft
überwacht wird. „Zusätzlich erfolgen spezielle, software-
basierte Rhythmusanalysen von Überwachungsmonito-
ren“, sagte Projektkoordinator Priv.-Doz. Dr. med. Ralf
Dittrich aus der Klinik für Neurologie. An dem Verbund-
projekt arbeiten neben vielen weiteren Forschern auch
Firmen mit, die die Technologie zur Verfügung stellen.
Die Track-AF-Projektgruppe erhofft sich, künftig Herzrhythmusstörungen besser zu erkennen und damit auch Schlaganfälle besser diagnostizieren und behandeln zu können.
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ht 78 | 79 || August
Andrologen und Gynäkologen arbeiten am UKM unter einem Dach
Damit der Traum vom eigenen Kind wahr wird
B ei etwa jedem sechsten Paar in Deutschland bleibt
der Wunsch nach einem Kind zumindest zeitweise
unerfüllt. Die Fachleute am Universitätsklinikum
Münster können vielen von ihnen helfen – anders als
anderswo arbeiten dazu am UKM Kinderwunschzentrum
Experten aus den Bereichen Frauen- und Männerheilkunde
unter einem Dach zusammen. In etwa gleich oft liegen
die Ursachen für eine ausbleibende Schwangerschaft
bei Männern und Frauen, oft auch bei beiden. „Die enge
Zusammenarbeit von Andrologen und Gynäkologen ist des-
halb wichtig. Für die Paare bedeutet das: kurze Wege und
direkte Ansprechpartner“, sagte Prof. Dr. Sabine Kliesch,
Chefärztin der Klinischen Andrologie.
Für Birgit und Uwe Kutsch ist mit Niclas und Anika der Traum von eigenen Kindern in Erfüllung gegangen. Prof. Dr. Sabine Kliesch und der Leiter des Kinderwunschzentrums Priv.-Doz. Dr. Andreas Schüring arbeiten mit einem hochspezialisierten interdisziplinären Team zusammen, um möglichst vielen Familien diesen Traum erfüllen zu können.
Von Partner zu Partner: Prof. Dr. Dr. Otmar Schober übergibt den Stab an seinen langjährigen Kollegen Prof. Dr. Michael Schäfers in Anwesenheit des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Norbert Roeder und von Dr. Elke Williamson.
80 | 81 || August
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Münstersche Medizinerin will Bedingungen für Ärztinnen verbessern
Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer führt Weltärztinnenbund
D ie münstersche Medizinerin Prof. Dr. Dr. Bettina
Pfleiderer steht künftig an der Spitze des Welt-
ärztinnenbundes. Der Internationale Kongress
des Bundes wählte die vielfach ausgezeichnete Wissen-
schaftlerin am Institut für Klinische Radiologie der West-
fälischen Wilhelms-Universität Münster mit großer
Mehrheit bei der Zusammenkunft in Südkoreas Hauptstadt
Seoul. Sie tritt ihr Amt 2016 an. Bereits in den vergangenen
Jahren gestaltete sie als Vorsitzende des Wissenschaftlichen
Beirates und als Mitglied des Organisationskomitees die
Arbeit mit. Pfleiderer will sich nach eigenen Angaben
nicht nur für die Gesundheit von Frauen und Kindern
weltweit einsetzen, sondern auch die Arbeitsbedingungen
von Ärztinnen verbessern.
Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer möchte die Rolle des Welt- ärztinnenbundes als wichtiges Bindeglied im globalen Gesundheitsnetzwerk stärken.
Schilddrüsenexperte übergibt Erfolgsklinik an Prof. Schäfers
Standards made by Schober
M it seinem Namen sind viele Projekte in der
Nuklearmedizin verbunden, die Münster weit
über die Landesgrenzen hinaus Beachtung
verschaffen: Nach einem Vierteljahrhundert Engagement
am UKM ist der Direktor der Klinik für Nuklearmedizin,
Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, in den Ruhestand gegangen.
Schober prägte nicht nur die Behandlungsstandards beim
Schilddrüsenkarzinom, sondern gründete unter anderem das
European Institute of Molecular Imaging (EIMI) und spielte
eine zentrale Rolle im Exzellenzcluster Cells in Motion
(CiM). Die Interdisziplinarität lag Schober stets genauso
am Herzen wie sein persönliches Engagement für ethische
Fragen und die christliche Hospizarbeit (s. auch Januar).
Bei der Stabübergabe an seinen Nachfolger konnte Schober
gewiss sein, dass die interdisziplinäre Arbeit an der Klinik
in seinem Sinne weiter geführt wird: Mit seinem Nachfolger
Prof. Dr. Michael Schäfers verbindet Schober bereits eine
lange Zusammenarbeit und erfolgreicher wissenschaftlicher
Einsatz. Prof. Dr. Norbert Roeder als Ärztlicher Direktor
und Vorstandsvorsitzender war sich deshalb sicher, „dass
die münstersche Nuklearmedizin auch künftig eine große
nationale und internationale Sichtbarkeit haben wird“.
Schäfers ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs 656
MoBil (Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung) und seit
2012 Co-Koordinator des Exzellenzclusters CiM.
„Die münstersche Nuklearmedizin wird auch künftig national und international sichtbar sein.“
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ht 83 || August82 |
Künstler widmet Werk UKM und Medizinischer Fakultät für gute Behandlung
Mächtige Skulptur zum Dank
V iele Patienten fassen ihren Dank in Worte, ein
russischer Künstler hat ihn nach der Behandlung
in Münster in 200 Kilo Harz gegossen: Mit einer
drei mal drei Meter hohen Skulptur bedankte sich Prof.
Alexander Burganov bei UKM und Medizinischer Fakultät
für die gute Versorgung in den vergangenen Jahren.
Für die Installation der Skulptur „Krieg und Frieden“ am
Haupteingang des UKM reiste er aus Moskau eigens an.
„Meine Gesundheit hat sich maßgeblich gebessert. Ich
freue mich, dass ich mich mit dieser Geste revanchieren
kann“, sagte er.
„Diese Spende steht für die sehr gute Arbeit unseres medizinischen und pflegerischen Personals“, sagte der Kaufmännische Direktor des UKM, Dr. Christoph Hoppenheit, als er gemeinsam mit anderen Vorstandsmitgliedern und behandelnden Ärzten Prof. AlexanderBurganovs (4. v. l.) Spende in Empfang nahm.
84 | 85 || August
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Investitionen in die Zukunft der Universitätsmedizin
• PAN-Zentrum: Realisierung erster Bauabschnitt des Zentrums
für Pathologie, Anatomie und Neuropathologie
• MedForCe: Erwerb des Baugrundstücks am Coesfelder Kreuz
• Bettentürme: Architekturwettbewerb zur Sanierung der Türme
des Zentralklinikums
• Kinder- und Jugendpsychiatrie: Erweiterung abgeschlossen
• Ambulantes OP-Zentrum: Aufnahme des Betriebs geplant
• Anschaffung hochspezieller Geräte, z. B. voll mobiles CT,
Bestrahlungsroboter
Jahresergebnis: UKM schneidet als beste Uniklinik in NRW ab
Die Früchte der gemeinsamen Anstrengungen
D ie strategische Ausrichtung des UKM ist richtig,
die Arbeit der vergangenen Jahre trägt weitere
Früchte: Das Universitätsklinikum bleibt auf
Erfolgskurs und schreibt weiter schwarze Zahlen:
• 3,5 Millionen Euro Jahresüberschuss und damit das beste
Jahresergebnis der Unikliniken in Nordrhein-Westfalen
• Steigerung der Erlöse des Krankenhausbetriebes um knapp
sechs Prozent, die Gesamtleistung liegt bei 630 Millionen Euro
• Steigerung der ambulanten Behandlungszahlen um 50.000 auf
464.000, hohe Auslastung der Bettenkapazität
• Aufstockung des Personals vor allem im ärztlichen und
pflegerischen Bereich auf insgesamt über 8.400 Mitarbeiter
„Durch das tägliche Engagement der Mitarbeiter, Partner
und Unterstützer im Einsatz für unsere Patienten haben
wir es geschafft, trotz finanziell sehr angespannter Zeiten
im Gesundheitswesen den wirtschaftlich erfolgreichen Kurs
im Jahr 2013 fortzusetzen“, sagte Dr. Christoph Hoppen-
heit, Kaufmännischer Direktor des UKM. Gleichzeitig verwies
er darauf, dass der Jahresüberschuss dennoch 40 Prozent
unter Vorjahresniveau lag und große wirtschaftliche Her-
ausforderungen auf das UKM warten, etwa Tarifsteigerun-
gen sowie gestiegene Energie- und Versicherungskosten.
Laut Krankenhaus-Rating-Report ist jede vierte Klinik in
Deutschland von der Insolvenz bedroht. „Der Vorstand
des UKM ist sich dieser Herausforderung bewusst und auf
einem guten Weg“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende
Prof. Dr. Martin Schulze Schwienhorst.
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ht 87 || September 87 || September86 |
Institut für Hygiene +51° 57' 32,65" | +7° 36' 20,76"
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ht 88 | 89 || September
Prof. Dr. Ralf Heinrich Adams von der WWU erforscht das Wachstum der Knochen
2,5 Millionen Euro für herausragende Arbeit
Z unehmendes Alter oder Erkrankungen wie
Osteoporose machen uns bewusst, dass Kno-
chen nicht immer einfach nachwachsen.
Prof. Dr. Ralf Heinrich Adams von der Medizinischen
Fakultät erforscht mit seiner Abteilung, wie Blutgefäße
im Knochen das Wachstum beeinflussen und wie diese
Kenntnisse für neue Therapien genutzt werden können.
Für seine herausragende Arbeit hat der Europäische For-
schungsrat (ERC) Adams mit dem ERC Advanced Grant
ausgezeichnet, der mit fast 2,5 Millionen Euro dotiert ist.
Der Biochemiker Adams folgte 2007 dem Ruf an die Medi-
zinische Fakultät und leitet auch das Max-Planck-Institut
für molekulare Biomedizin (MPI). Prof. Dr. Stephan Ludwig
als Prorektor für Forschung an der Universität Münster
wertete die Förderung als „ein Symbol für die fruchtbare
Zusammenarbeit von WWU und MPI“.
F ür seine Pionierarbeit auf dem Gebiet des Infek-
tionsschutzes hat die Berliner Robert-Koch-Stiftung
Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Helge Karch ausgezeichnet.
Der Direktor des Instituts für Hygiene erhielt den mit
50.000 Euro dotierten „Preis für Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention“. Die Stiftung würdigte den „vorbild-
lichen Beitrag zur Verbesserung der Krankenhaushygiene“,
den Karch und sein Team durch „die Verbindung exzellen-
ter Wissenschaft mit konsequenten Maßnahmen in der
klinischen Praxis“ leiste. Das UKM vernetzte sich dazu mit
regionalen Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen so-
wie niedergelassenen Ärzten und Patientenvertretern, um
das Ausbreiten gefährlicher Keime zu verhindern.
Robert-Koch-Stiftung vergibt erstmals Preis für Krankenhaushygiene
Hygienepionier Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c.Helge Karch ausgezeichnet
Auszeichnungen sind für Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Helge Karch kein Grund, sich auszuruhen. Das Infektionsschutzmodell à la Münster ist seiner Ansicht nach auf ganz Deutschland übertrag-bar. Als Nächstes will Karch den Krankenhauskeimen das Geheimnis entlocken, warum sie so wandelbar und anpassungsfähig sind.
„Wir wollen herausfinden, welche Signale das Gefäßwachstum im Knochen steuern und wie die verschiedenen Zelltypen dazu beitragen“, sagte Prof. Dr. Ralf Heinrich Adams.
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ht 90 | 91 || September
Fast 12.000 Schüler haben gemeinsam dazu beigetragen,
dass Münster sich Weltrekordhalter im Wiederbe-
lebungstraining nennen darf. 11.840 münstersche
Schüler stellten den bisherigen Rekord mit 7.909 Schülern
ein. Die Aktion der Guinness World Records fand im Rahmen
der bundesweiten Kampagne „Ein Leben retten. 100 Pro
Reanimation“ statt, das UKM hatte in Münster dazu auf-
gerufen. „Ich bin sehr stolz, dass wir es gemeinsam ge-
schafft haben und auf einen Schlag einer Vielzahl junger
Menschen das Thema Reanimation nähergebracht haben“,
sagte Prof. Dr. Hugo Van Aken, Direktor der Klinik für
Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerz-
therapie. Unter seiner Anleitung lernten die Schüler auf
dem Schlossplatz, eine Herzdruckmassage zu machen.
Der Weltrekordversuch in Münster ist der Höhepunkt
einer ganzen Reihe von bundesweiten Veranstaltungen,
die ausschließlich durch Spenden finanziert wurden. „Wir
führen hier in Münster über 50 kostenlose Schulungen
zur Herzdruckmassage in Altenheimen, Sportvereinen
und Unternehmen durch“, sagte Dr. Peter Brinkrolf als
Projektkoordinator stellvertretend für eine Vielzahl an
UKM-Mitarbeitern und Sponsoren, die die Aktion unter-
stützt haben.
Tausende münstersche Schüler knacken Weltrekord
Wiederbelebungs-Weltmeister
Prof. Dr. Hugo Van Aken vom UKM macht vor, wie es richtig geht. Unterstützt wird er von Dr. Peter Brinkrolf, Minister Daniel Bahr,Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles, OB Markus Lewe und Moderator Werner Schulze-Erdel (v.l.n.r.).
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ht 92 | 93 || September
U m kleinen Patienten mit der sehr seltenen
Greisenkrankheit besser helfen zu können,
haben Münsteraner Ärzte sämtliche Hürden
überwunden: Der Leiter des Bereichs für angeborene
Stoffwechselerkrankungen der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin, Prof. Dr. Thorsten Marquardt, schaffte
es, eine Ausnahmegenehmigung für ein in Deutschland
noch nicht zugelassenes Medikament für die Erbkrankheit
Progerie zu bekommen. Damit kann die zweijährige Alina
am Klinikum nun behandelt werden. Das eigentlich zur
Behandlung von Krebs entwickelte Medikament wirkt sich
positiv auf das Gewicht der Kinder aus und macht die Gefäße
der kleinen Patienten elastischer. Die Erkrankten haben
schon mit dem Halten ihres Körpergewichts Schwierigkeiten
und leiden häufig an verengten sowie verkalkten Gefäßen
wie alte Menschen, so dass sie auch Herzinfarkte und
Schlaganfälle erleiden. Weltweit gibt es etwa 50 Kinder
mit dieser Krankheit, deren Ursache erst seit wenigen
Jahren bekannt ist. Seither läuft die Suche nach dem
passenden Medikament.
Das Medikament für Alina kam bislang lediglich in Studien
zur Behandlung von Krebs zum Einsatz. Normalerweise
werden Medikamente intensiv in Deutschland geprüft,
bevor sie eingesetzt werden dürfen. „Bei Patienten mit
seltenen Erkrankungen haben wir aber nicht die Zeit“,
sagte Prof. Dr. Heymut Omran, Direktor der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin des UKM. „Wir versuchen, die
Grenzen dieser Krankheit zu verschieben. Und davon
sollten auch weitere erkrankte Kinder profitieren.“
Hilfe für Kinder mit Greisenkrankheit
„Wir versuchen, die Grenzen dieser Krankheit zu verschieben. Und davon sollten auch weitere erkrankte Kinder profitieren.“
„Prof. Fürniss hat erheblich dazu beigetragen, dass sich die Versorgungsqualität von Kindern und Jugend- lichen in der Region entscheidend verbessert hat.“
Münsteraner erwirken Ausnahmegenehmigung für Medikament
Prof. Dr. Thorsten Marquardt (rechts) und Prof. Dr. Heymut Omran (2. von links) haben es geschafft, dass Alina (2. von rechts) ein wirksamesMedikament nehmen kann. Nun hoffen auch Yasin und seine Mutter (links), dass sie von der Ausnahmegenehmigung profitieren.
M ehr als 20 Jahre lang hat Prof. Dr. Tilman Fürniss
die psychiatrische und psychotherapeutische
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am UKM
ausgebaut. Unter seiner Leitung wuchs die Klinik für Kinder-
und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie
von einer einzigen Station für elf Kinder auf acht Stationen.
Der fünffache Familienvater ging nun in den Ruhestand und
übergab die Leitung an seinen Kollegen Prof. Dr. Georg Romer.
Fürniss setzte sich von Beginn seiner Arbeit am UKM stark
für die frühzeitige Behandlung psychischer Erkrankungen
und die Einbindung der Familie ein. Die von ihm gegründete
Familientagesklinik war die erste ihrer Art in Deutschland.
„Prof. Fürniss hat die Klinik zu einer der größten akade-
mischen Kliniken des Landes ausgebaut“, dankte Prof. Dr.
Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsit-
zender des UKM, dem scheidenden Direktor. Auch über den
Klinikalltag hinaus engagierte sich Fürniss für psychisch
kranke Kinder und Jugendliche. So rief er die Ärztliche
Kinderschutzambulanz ins Leben und berät unter anderem
die Kinderrechtskommission der Vereinten Nationen.
Fürniss’ Nachfolger arbeitete vor seinem Wechsel nach
Münster als Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie und
-psychotherapie an der Asklepios-Klinik in Hamburg-Harburg.
Zu seinen Schwerpunkten zählten unter anderem die The-
rapie komplex traumatisierter Kinder und die Behandlung
von Essstörungen. Romer kündigte an, an die Arbeiten von
Fürniss anzuknüpfen und „gemeinsam mit dem Team das
Angebot weiter auszubauen“.
Prof. Dr. Georg Romer setzt Arbeit in Kinder- und Jugendpsychiatrie fort
Abschied und Begrüßung hieß es für den Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Norber Roeder (links) und Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Schmitz, Dekan der Medizinischen Fakultät (rechts): Prof. Dr. Tilman Fürniss übergab seinem Nachfolger Prof. Dr. Georg Romer den Schlüssel zu einer der größten akademischen Kliniken des Landes für psychisch kranke Kinder und Jugendliche.
Prof. Dr. Tilman Fürniss übergibt Nachfolger Schlüssel
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B lut ist kostbar. Das gilt umso mehr, als dass es
immer weniger junge Menschen und damit Blut-
spender gibt. Umso wichtiger ist es, bei Patienten
den Verlust von Blut möglichst effektiv zu vermeiden
und gespendetes Blut möglichst sparsam einzusetzen.
Die Transfusionsmediziner am UKM haben deshalb ein
so genanntes Patient Blood Management eingeführt.
„Es hilft nicht nur, das kostbare Medikament Blut sparsam
einzusetzen“, sagte Prof. Dr. Walter Sibrowski, Direktor
des Instituts für Transfusionsmedizin. Beispielsweise
können die Spezialisten auch bei Operationen rote Blut-
körperchen aus dem OP-Bereich maschinell wiedergewinnen.
Seit Einführung des Managements 2011 wurden Daten von
mehr als 200.000 Patienten gesammelt und ausgewertet.
Werden Sie Spender!
Hotline der UKM-Blutspende
t 0251 8358000
Albert-Schweitzer-Campus 1
Gebäude D11
48149 Münster
Beim Blut stößt der Fortschritt noch an seine Grenzen. Bis heute kann das kostbare Gut nicht im Labor produziert werden.
UKM sammelt Daten zum Blut von mehr als 200.000 Patienten
Gutes Management spart kostbares Blut
95 || September94 |
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UKM Zentralklinikum, kinderkardiologische Station, 18 B West +51° 57' 37,2" | +7° 35' 42,5"
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ht 98 | 99 || Oktober
Tobias Reiske erklärt dem Ehepaar Boll, wie ihr Sohn Jonathan bei der Herz-OP mit dem Beatmungsschlauch versorgt wird. Die Eltern sind froh über das „sichere Gefühl“, das ihnen der Kinderkrankenpfleger mit den Informationen gibt.
K indern mit schweren Herzerkrankungen stehen
oft schwierige Operationen und die Intensivstation
bevor. Um ihre Eltern bestmöglich darauf vor-
zubereiten, hat der Kinderkrankenpfleger Tobias Reiske mit
einer Kollegin ein Aufklärungskonzept entwickelt. „Die Eltern
müssen vor der Operation wissen, was auf sie zukommt.
Wir müssen sie so vorbereiten, dass sie voll und ganz für
ihre Kinder da sein können und nicht erst damit beschäftigt
sind, die Situation zu verarbeiten“, sagte Reiske, der seit
Anfang der 90er Jahre auf der kinderkardiologischen Sta-
tion des UKM arbeitet. Reiske informiert über die Fakten,
führt die Eltern durch die Intensivstation und zeigt Bilder
von Kindern, die an Schläuchen und Monitoren hängen.
Auslöser für das Projekt Card AG waren seine Erfahrungen,
dass Eltern häufig zwar gut von den Ärzten aufgeklärt,
dann aber doch völlig schockiert beim Anblick ihres Kindes
am Krankenbett waren. Mittlerweile informiert Reiske mit
einer Handvoll weiterer Mitarbeiter nicht nur Eltern, sondern
auch Kinder mit Hilfe eigens entwickelten Materials wie
DVDs und eines Buchs. Selbst wenn Reiske gerade nicht
arbeitet, ist er für Eltern ansprechbar. Für sein Engagement
wurde er mittlerweile für das Bundesverdienstkreuz vor-
geschlagen.
„Wir müssen die Eltern so vorbereiten, dass sie voll und ganz für ihre Kinder da sein können.“
Tobias Reiske klärt Eltern herzkranker Kinder intensiv auf
Kinderkrankenpfleger mit besonderem Konzept
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ht 101 || Oktober100 |
D ie Vorstellung, dass ein ansteckendes Grippevirus
den plötzlichen Herztod verursacht, ist ein
Albtraum: Tatsächlich wies ein internationales
Forscherteam unter der Leitung von Fachleuten der Universi-
täten Münster und Tübingen nach, dass das Coxsackie-Virus
die Herzmuskeln befallen und damit den plötzlichen Herz-
tod auslösen kann. Diese Entdeckung wurde selbst in der
Fachwelt so skeptisch betrachtet, dass sie erst nach Jahren
im renommierten „FASEB Journal“ veröffentlicht wurde.
Prof. Dr. Guiscard Seebohm, Abteilungsleiter am Institut
für Genetik der Herzerkrankungen am UKM, und Prof. Dr.
Karin Klingel von der Uniklinik Tübingen konzentrierten
sich bei ihrer Arbeit „auf die Eiweißstoffe, die die elektrischen
Eigenschaften von Herzmuskelzellen bestimmen“. Die Viren
des Subtyps B3 sorgen dafür, dass die wichtigen Stoffe Kalium
und Kalzium nicht mehr an den richtigen Ort gelangen –
„diese Funktionsveränderungen führen zu potenziell tödlichen
Herzrhythmusstörungen“, sagte Seebohm. Grippe, die
durch die Coxsackie-Viren ausgelöst wird, gibt es überall.
Besonders häufig tritt sie aber im Spätsommer und Herbst
in Südostasien auf. Dort entdeckten Seebohm und seine
Kollegen jedoch, dass beispielsweise knapp jeder vierte
Japaner eine Genvariante in sich trägt, die den Herztod
unwahrscheinlicher macht. Der münstersche Forscher und
seine Kollegen wollen die Erkenntnisse nun dafür nutzen,
Wirkstoffe gegen virale Infektionen zu entwickeln.
Ungewöhnlicher Nachweis des Forscherteams erstaunt Fachwelt
Herztod durch Grippevirus
Prof. Dr. Guiscard Seebohm, Abteilungsleiter am Institut für Genetik der Herzerkrankungen, baut auf die überraschenden Erkenntnisse seiner Studien auf. Nun geht es darum, Wirkstoffe gegen virale Infektionen zu entwickeln.
„Es scheint möglich, effektive Medikamente gegen die Infektion und damit den plötzlichen Herztod zu entwickeln.“
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ht 102 | 103 || Oktober
Neben ihrem beruflichen Engagement setzt sich Prof Dr. Eva Wardelmann (Mitte) für die Selbsthilfegruppe „Das Lebenshaus“ ein. Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vorstands-vorsitzender des UKM, dankte Prof. Dr. Gabriele Köhler (links), die das Institut vier Jahre lang kommissarisch geleitet hatte.
P rof. Dr. Eva Wardelmann hat die Leitung des
Gerhard-Domagk-Instituts für Pathologie (GDI) am
UKM übernommen. „Ich freue mich, dass wir nach
über vier Jahren kommissarischer Leitung nun eine neue
Direktorin gefunden haben“, sagte Prof. Dr. Norbert Roeder,
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. Er
dankte gleichzeitig Prof. Dr. Gabriele Köhler, die die Klinik
in dieser Zeit leitete und weiterentwickelte. Wardelmann,
die zuvor leitende Oberärztin am Uniklinikum Köln war,
beschäftigt sich schwerpunktmäßig unter anderem mit
Weichgewebstumoren. Den bevorstehenden Umzug ins
neue Gebäude der Pathologie im PAN-Zentrum blickt sie
mit Spannung entgegen: „Danach profitieren wir von einer
idealen Arbeitsumgebung.“
Direktorin freut sich auf „ideale Arbeitsumgebung“ im neuen PAN-Zentrum
Prof. Dr. Eva Wardelmann leitet Pathologie
Kinder- und Neugeborenenchirurg Dr. Volker Müller setzt auf Vernetzung mit Kollegen
Erst kommissarisch, jetzt dauerhaft
K leinste Frühgeborene, Kinder mit schweren
Fehlbildungen oder Verletzungen sind in der
Kinder- und Neugeborenenchirurgie am UKM gut
versorgt. Mit Dr. Volker Müller hat ein erfahrener Kinder-
chirurg die Leitung dieser Abteilung übernommen, die
eng mit den anderen pädiatrischen Kliniken verbunden ist.
„Durch seine bisherige Tätigkeit am UKM ist er bereits eng
vernetzt, so dass die gute Kooperation der Bereiche weiter
ausgebaut werden kann“, sagte Prof. Dr. Norbert Roeder,
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM.
Müller ist bereits seit 1999 am UKM im Einsatz, zuletzt
leitete er die Kinder- und Neugeborenenchirurgie schon
kommissarisch. Die Abteilung ist Teil des Zentrums für Eltern,
Kinder- und Jugendmedizin, das als Perinatalzentrum Level 1
ausgezeichnet ist.
„Mit unserer engen, interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Kinderkliniken lässt sich die bestmögliche Versorgung unserer kleinen Patienten sicherstellen“, sagte der Leiter der Abteilung Kinder- und Neugeborenenchirurgie, Dr. Volker Müller.
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ht 104 | 105 || Oktober
Pflegende am UKM sprechen bei der Aktion „Gesichter der Pflege“ über Arbeit und Motivation
Wir sind die Gesichter der Pflege
E twa 2.000 Menschen arbeiten am Universitäts-
klinikum Münster in der Pflege. Kompetent und
engagiert setzen sie sich täglich für die Patienten
ein – an einem Klinikum der Maximalversorgung mit
Schwerstkranken und vielen Notfällen stellt diese Arbeit
höchste Anforderungen an ihr pflegerisches Können. Wer
die Menschen in diesen blauen, weißen und grünen Kitteln
eigentlich sind, was sie bewegt und was sie über ihre
Arbeit denken, haben einige von ihnen bei der Aktion
„Gesichter der Pflege“ erzählt. „Pflegende leisten jeden
Tag einen wichtigen Beitrag in der Krankenversorgung.
Wir sind hochspezialisiert und haben in den vergangenen
Jahren viele neue Projekte entwickelt, um den pflegerischen
Alltag am UKM zu verbessern“, sagte Pflegedirektor
Michael Rentmeister.
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ht 107 || November106 |
UKM Zentralklinikum, Station 19 A West +51° 57' 37,2" | +7° 35' 42,5"
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ht 108 | 109 || November
Nicht nur der Kaufmännische Direktor, Dr. Christoph Hoppenheit (Mitte) – selbst Vater – freute sich mit den Eltern, dass es den Fünflingen so gut geht. Die Teams von Dr. Esther Rieger-Fackeldey und Prof. Dr. Walter Klockenbusch hatten die Gesundheit der Mädchen über Monate immer im Blick.
Fünf Schwestern auf einen Schlag darf der kleine Michael mit seinen Eltern Fedah und Makarios Touma mit nach Hause nehmen. Für den guten Start ins Leben waren am UKM viele helfende Hände über zwei Monate lang im Einsatz.
Erste Geburt von Fünflingen am UKM – Kinder intensiv betreut
Fünf Mädchen, die Geschichte schreiben
S ie sind so winzig und haben trotzdem schon Geschich-
te am UKM geschrieben: Mit Maria, Melissia, Josefina,
Justina und Evelyn sind erstmals am Universitäts-
klinikum Fünflinge zur Welt gekommen. Ein 25-köpfiges
Team unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Klockenbusch
holte die Mädchen am 12. November binnen vier Minuten
per Kaiserschnitt. Zu diesem Zeitpunkt wogen die Kinder erst
knapp über 1.000 Gramm, jeweils ein Spezialteam versorgte die
Kinder anschließend zunächst auf der Intensivstation, bevor
sie auf die Frühgeborenen- und Säuglingsstation verlegt werden
konnten. „Den Kindern ging es von Anfang an den Umständen
entsprechend gut und sie waren altersgerecht entwickelt“,
sagte Dr. Esther Rieger-Fackeldey, Oberärztin der Neonatologie
in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. „Jeder Tag im
Mutterleib war für ihre Entwicklung sehr wertvoll“, sagte
Klockenbusch, der als Experte für Risikoschwangerschaften
gerade erst zu einem von Deutschlands Top-Ärzten gekürt
wurde. Über zwei Monate vergingen, bis die Mädchen so viel
an Gewicht zugelegt hatten, dass sie mit ihren Eltern Fedah
und Makarios Touma nach Hause konnten. Der Dank der
Eltern galt den Pflegekräften, die rund um die Uhr für ihren
Nachwuchs da waren. Doch fühlen sie sich nach eigenen An-
gaben auch den Menschen aus Münster und Umgebung sehr
verbunden: Neben Glückwünschen bekamen sie Angebote für
Patenschaften und Spenden. „Die Zukunft wird noch viele
Herausforderungen bringen, aber die erste Ausstattung ist
dank der Unterstützung da“, sagte das Ehepaar. Dazu gehörte
auch das Startpaket des UKM in Form von Windeln für ein Jahr.
„Als Vater von mehreren Kindern hat es mich sehr ge- freut, dass es den fünf Mädchen von Anfang an gut ging.“
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ht 111 || November110 |
Ließen 50 Jahre „Schule im Krankenhaus“ Revue passieren: der stellvertretende Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Dr. Michael Raschke, Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung NRW, und die heutige Schulleiterin Rosalia Abbenhaus.
Idee zum Schulalltag in der Klinik ging vom UKM aus – heute deutschlandweit gängige Praxis
Krankenhausschule feiert 50-Jähriges
D ass Kinder bei einem längeren Krankenhausauf-
enthalt Schulunterricht haben, erscheint uns
heute selbstverständlich. Doch gab es das früher
nicht und die nötige Pionierarbeit dafür wurde in Münster
geleistet: Auf Initiative zweier Ärzte unterrichteten am UKM
1961 erstmals für wenige Stunden zwei Lehrerinnen einige
Kinder. Zwei Jahre später wurde die Städtische Kranken-
hausschule Münster, die heutige Helen-Keller-Schule, ge-
gründet. Über die Jahre entstanden weitere Dependancen.
Heute betreuen knapp 40 Lehrerinnen und Lehrer täglich
etwa 150 Schüler aller Lernformen. Neben der Regelschule
gibt es viele Zusatzangebote – vom kreativen Schreiben bis
zum Schlagzeugunterricht –, um den Krankenhausalltag für
die kleinen Patienten möglichst angenehm zu gestalten.
Sänger unterstützt Hilfe für hör- und sprachgestörte Kinder
Roland Kaiser wirbt für „Hör mal!“
D er Verein „Hör mal!“ hat in den vergangenen zwei
Jahrzehnten viel für Kinder mit Hör- und Sprach-
störungen auf die Beine gestellt. Das Jubiläumsjahr
war der Auftakt für die Aktiven, um sich gemeinsam mit
ihrem neuen Schirmherrn Roland Kaiser in der Öffentlichkeit
noch mehr Gehör für ihr Anliegen zu verschaffen, um die
Diagnostik und Therapie zu verbessern. „Je früher ein
gesundheitliches Handicap erkannt wird, desto schneller
kann Abhilfe durch Therapien geschaffen werden, die speziell
Kinder in ihrer weiteren Entwicklung unterstützen und
fördern“, begründete Kaiser sein Engagement. Die Vereins-
vorsitzende und Direktorin der Klinik für Phoniatrie und
Pädaudiologie Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff-Dinnessen
machte deutlich, wo der Verein auch künftig seine Schwer-
punkte sieht: „Wir kümmern uns um Themen, deren
Personal- und Sachmittelbedarf von Kostenträgern im Gesund-
heitswesen nicht abgedeckt wird.“ In diesem Sinne trieben
Verein und UKM in den vergangenen Jahren gemeinsam bei-
spielsweise den Aufbau der Hörscreening-Zentrale Westfalen-
Lippe sowie ein Baby-Hörmobil voran. Für die Zukunft ist
unter anderem eine Therapieform mit Tieren geplant. In
Deutschland werden jedes Jahr 800 gehörlose Kinder geboren,
rund 40.000 leiden unter einer mittelgradigen Hörstörung.
„Je früher ein Handicap erkannt wird, desto schneller kann Abhilfe durch Therapien geschaffen werden.“
Sänger Roland Kaiser und Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen wollen dafür sorgen, dass die Anliegen von hör- und sprachgestörten Kindern mehr Gehör finden.
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ht 112 | 113 || November
Zur Nachahmung empfohlen: Als SC Preußen-Fan und Blutspender ließ sich Sven Kröger (hinten) das signierte SC Preußen-Trikot nicht entgehen. Über den Erlös für die Stammzellenspenderdatei freuen sich SC Preußen-Spieler Jens Truckenbrod und Dennis Grote (2. und 3. v. l.) genauso wie die UKM-Mitarbeiter, Patienten und SC Preußen-Verantwortliche.
M it dem Erlös aus einer Trikot-Versteigerung hat
der SC Preußen Münster die Stammzellenspen-
derdatei am UKM unterstützt. Sven Kröger als
SC Preußen-Fan und treuer Blutspender ersteigerte das hand-
signierte Trikot für 310 Euro. Das Geld kommt der Spender-
datei zugute. „Wir sind stolz, so tolle Fans zu haben. Vielleicht
konnten wir mit der Aktion noch mehr Aufmerksamkeit
auf die Datei lenken und weitere SC Preußen-Fans lassen
sich typisieren“, sagte SC Preußen-Geschäftsführer Carsten
Gockel. Um zu prüfen, wer als Stammzellenspender für
Leukämiepatienten in Frage kommt, ist eine Typisierung
nötig. Die Kassen zahlen das jedoch nur für einen konkreten
Patienten. Damit möglichst viele Patienten profitieren können,
sind deshalb Spenden für Typisierungen nötig.
Erlös aus SC Preußen-Auktion kommt Stammzellendatei zugute
Das Trikot gegen Leukämie
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ht 115 || November114 |
Bei den Hilfseinsätzen vor Ort müssen die Ärzte improvisieren. Oeckenpöhlers Einsatz war auf zwei Wochen befristet: „Dann ist der Akku leer, man ist nicht mehr hundertprozentig einsatzfähig.“
UKM macht zweiwöchigen Hilfseinsatz spontan möglich
Assistenzarzt versorgt Taifun-Opfer
S imon Oeckenpöhler ist noch nicht einmal 30, hat
aber schon viel Erfahrung mit Hilfseinsätzen in
Katastrophengebieten. Nach zwei Einsätzen im
Erdbebengebiet von Haiti und einem in Brasilien bestieg er
das Flugzeug nach Manila, um den Menschen im philippi-
nischen Taifun-Gebiet zu helfen. Was ihn und die humedica-
Kollegen vor Ort erwartete, war unklar. Doch spielte das
keine Rolle: „Bei meinen bisherigen Einsätzen habe ich
gesehen, wie viel man mit geringsten Mitteln erreichen
kann.“ Das UKM unterstützt ehrenamtliches Engagement.
Oeckenpöhlers Chef in der Klinik für Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie, Prof. Dr. Michael Raschke,
stimmte dem zweiwöchigen Einsatz des Assistenzarztes sofort
zu. Zwei Stunden später hatte Oeckenpöhler das Flugticket.
220.000 Euro Förderung: gefährliche Nebenwirkung verhindern
Forscher machen Medikamente sicherer
B ei schweren Erkrankungen wie Multipler Sklerose
sind sie ein Segen und aus der Behandlung
nicht wegzudenken. Gleichwohl können Immun-
therapeutika auch gefährliche bis tödliche Nebenwirkungen
haben. Ein münstersches Forscherteam arbeitet daran,
diese Medikamente auch für Risikopatienten sicherer zu
machen – ein US-Konsortium fördert die Wissenschaftler der
Klinik für Allgemeine Neurologie dafür mit rund 220.000 Euro.
So tritt zum Beispiel die schwere Hirnentzündung bei etwa
0,1 Prozent derjenigen Patienten auf, die die Medikamente
nehmen, die das Immunsystem beeinflussen. Auch HIV-
Infizierte können sie bekommen. In einem ersten Schritt
will die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Heinz Wiendl heraus-
finden, welche Zellen wichtig und wie sie zu beeinflussen
sind. Falls das gelingt, könnte die Virusinfektion nicht nur
therapiert, sondern auch verhindert werden: Vielleicht
könnte „man Patienten sogar impfen, um den Körper
resistenter“ gegen die Hirnentzündung zu machen, sagte
Wiendl. In der Vergangenheit schaffte es die Gruppe bereits,
einen Test zu entwickeln, mit dem die Wahrscheinlichkeit
einer Gehirnentzündung besser vorhersagbar ist.
„Vielleicht werden wir Patienten impfen können, um den Körper resistenter gegen die Hirnentzündung zu machen.“
Dr. Nicholas Schwab und Dr. Hema Mohan untersuchen die Zellen von Patienten, die mit einem Immuntherapeu- tikum behandelt werden. Ihr Ziel ist es, gefährliche Hirnentzündungen als Nebenwirkung künftig vermeidbar zu machen.
116 | 117 || November
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Von Experten für Angststörungen und Kinderherz-
chirurgie bis zu Spezialisten für Strahlentherapie
und Zähne sind in der FOCUS-Wertung erneut viele
münstersche Spezialisten als Top-Ärzte gelistet. Gleich zwei
Dutzend erhielten in dem jährlichen Ranking von Deutsch-
lands Top-Medizinern Bestnoten. „Diese zahlreichen posi-
tiven Bewertungen zeigen, wie gut das UKM aufgestellt ist,
und bestätigen die sehr gute Arbeit vieler Ärztinnen und
Ärzte“, freute sich Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher
Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. Die Top-
Mediziner versorgen nicht nur die Patienten auf höchstem
Niveau, sondern sorgen auch dafür, dass sie schnellstmöglich
von wissenschaftlichen Erkenntnissen und medizinischem
Fortschritt profitieren. Bewertungskriterien beim Focus-
Ranking sind unter anderem Empfehlungen von Arzt-
kollegen, Patientenverbänden, Publikationen und eigene
Angaben des Arztes.
Focus: Zwei Dutzend Spezialisten schneiden mit Bestnoten ab
Deutschlands Top-Ärzte am UKM
Experte für Adipositas-Chirurgie
Prof. Dr. Mario Colombo-Benkmann
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Experte für Allergien
Prof. Dr. Randolf Brehler | Klinik für Hautkrankheiten
Experten für Angststörungen
Prof. Dr. Volker Arolt
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. Peter Zwanzger
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Experte für Bauchchirurgie
Prof. Dr. Norbert Senninger
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Experten für Bluthochdruck
Prof. Dr. Eva Brand
Medizinische Klinik D (Allg. Innere Medizin, Nieren-
und Hochdruckkrankheiten, Rheumatologie)
Prof. Dr. Hermann-Joseph Pavenstädt
Medizinische Klinik D (Allg. Innere Medizin, Nieren-
und Hochdruckkrankheiten, Rheumatologie)
Experten für Depressionen und bipolare Störungen
Prof. Dr. Volker Arolt
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. Gereon Heuft
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Experten für Endodontologie
Dr. Sebastian Bürklein
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Prof. Dr. Edgar Schäfer
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Experte für Gefäßchirurgie
Prof. Dr. Giovanni Torsello
Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie
Experte für Handchirurgie
Privatdozent Dr. Martin Langer
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Expertin für Kieferorthopädie
Prof. Dr. Ariane Hohoff
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Experte für Kinderherzchirurgie
Prof. Dr. Edward Malec | Department für Herz- und Thoraxchirurgie
Experte für Leukämien, Lymphome und Metastasen
Prof. Dr. Wolfgang Berdel
Medizinische Klinik A (Hämatologie, Onkologie, Pneumologie)
Expertin für Netzhauterkrankungen
Prof. Dr. Nicole Eter | Klinik für Augenheilkunde
Experten für Neurodermitis
Prof. Dr. Randolf Brehler | Klinik für Hautkrankheiten
Prof. Dr. Thomas Luger | Klinik für Hautkrankheiten
Experte für Parodontologie
Prof. Dr. Benjamin Ehmke
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Experte für Risikogeburten
Prof. Dr. Walter Klockenbusch
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Expertin für Schmerzbehandlung
Prof. Dr. Ingrid Gralow
Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin
und Schmerztherapie
Experte für Schulterchirurgie
Dr. Dennis Liem
Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie
Experte für Strahlentherapie
Prof. Dr. Hans Theodor Eich | Klinik für Strahlentherapie
Experten für urologische Tumore
Prof. Dr. Lothar Hertle | Klinik für Urologie
Prof. Dr. Axel Semjonow | Klinik für Urologie (Prostatazentrum)
Und das sind sie, unsere Top-Ärzte
Prof. Dr. Norbert Roeder (r.) gratulierte zur Auszeichnung: (v. l.) Prof. Dr. Mario Colombo-Benkmann, Prof. Dr. Randolf Brehler, Prof. Dr. Ingrid Gralow, Prof. Dr. Nicole Eter, Prof. Dr. Benjamin Ehmke, Prof. Dr. Volker Arolt, Prof. Dr. Hermann-Joseph Pavenstädt, Dr. Sebastian Bürklein, Prof. Dr. Eva Brand, Prof. Dr. Norbert Senninger, Prof. Dr. Ariane Hohoff, Prof. Dr. Edward Malec und Prof. Dr. Hans Theodor Eich.
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ht 119 || Dezember118 |
UKM Zentralklinikum, Station 19 B West +51° 57' 37,2" | +7° 35' 42,5"
STANDORT
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ht 120 | 121 || Dezember
Ärztekammer zertifiziert Perinatalzentrum als erste Einrichtung in Münster
Frühgeborene sind in besten Händen
Wenn Kinder zu früh oder krank geboren
werden, brauchen sie die denkbar beste
Versorgung. Dafür gibt es so genannte Peri-
natalzentren, an die in jeder Hinsicht höchste Maßstäbe
angelegt werden. Geburtshilfe und Kinderklinik am UKM
bilden gemeinsam ein solches Zentrum Level 1 – mit der
Zertifizierung ÄKzert hat die Ärztekammer Westfalen-Lippe
die Qualität der Einrichtung bescheinigt. „Wir freuen uns,
dass unsere Kompetenzen bestätigt wurden“, sagte Prof.
Dr. Heymut Omran, Direktor der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin – Allgemeine Pädiatrie. Über die eigene
interdisziplinäre Zusammenarbeit hinaus arbeitet das
UKM mit Geburtskliniken und weniger gut ausgestatteten
Perinatalzentren zusammen, um auch überregional eine
optimale Versorgung zu gewährleisten.
Als erste Einrichtung in Münster ist das Perinatalzentrum des UKM von der Ärztekammer Westfalen-Lippe ÄKzert zertifiziert. „Unser Ziel ist es, auch überregional eine optimale Versorgung zu erreichen“, sagte Prof. Dr. Walter Klockenbusch, Leiter der Geburtshilfe (hinten, 6. v. l.).
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ht 122 | 123 || Dezember
Prof. Dr. Michael Raschke erhält Auszeichnung für Innovation gegen Infektionen
Preis für Nagel mit Antibiotikum
E s klingt so einfach und bringt den Patienten doch
enormen Nutzen: Der Direktor der Klinik für
Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,
Prof. Dr. Michael Raschke, hat für schwierige Brüche einen
Nagel entwickelt, der direkt mit einem Antibiotikum
beschichtet ist. Die AO Foundation (Arbeitsgemeinschaft
für Osteosynthesefragen) ehrte Raschke dafür bei ihrem
Jahreskongress im schweizerischen Davos mit dem
Innovationspreis. Der ProTect-Nagel setzt das Antibioti-
kum direkt im Inneren des Knochens frei und verringert
damit deutlich das Risiko einer bakteriellen Infektion.
Außerdem eignet er sich auch für Patienten, bei denen
bereits eine Infektion besteht oder die nochmals bei er-
höhtem Infektionsrisiko operiert werden müssen.
Mit der Auszeichnung hatte Prof. Dr. Michael Raschke (2.v. l.) gar nicht gerechnet und freute sich beim Kongress um so mehr über den Innova-tionspreis der AO Foundation.
Erfolgreiche Rezertifizierung ist Startschuss für neue Ideen
Beruf und Familie: wieder ein Schritt vorwärts
A ls eine der ersten Kliniken bundesweit hat das
UKM den nächsten Schritt im Audit berufund-
familie gemacht. Das Universitätsklinikum bestand
die Rezertifizierung und darf das Siegel der berufundfamilie
gGmbH für weitere drei Jahre tragen. Ein Erfolg, auf dem
man sich nicht ausruhen darf, wie Prof. Dr. Norbert Roeder,
Ärztlicher Direktor des UKM, betont. Vielmehr ist der einge-
schlagene Weg konsequent weiterzugehen: „Wir haben in
den vergangenen drei Jahren wichtige Grundlagen geschaffen,
um unseren Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf, Familie
und Privatleben zu ermöglichen. Noch stärker wollen wir
künftig Beschäftigte unterstützen, die neben ihrer Berufstätig-
keit auch pflegebedürftige Angehörige zu versorgen haben.“
Das Thema Beruf und Familie werde sich künftig auch
in Arbeitsorganisation, Kommunikation, Personalentwick-
lung und Services für Familien verstärkt widerspiegeln, sagte
Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor. In den
vergangenen Jahren schuf das UKM mit dem FamilienService-
Büro eine Beratungsstelle für die Beschäftigten und richtete
eine Ferienbetreuung für die Kinder von Mitarbeitern ein.
„Wir haben in den vergangenen drei Jahren wichtige Grundlagen geschaffen, um unseren Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben zu ermöglichen.“
summa cum laude
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ht 124 | 125 || Dezember
Rektorat lädt exzellente Wissenschaftler ins münstersche Schloss
Das muss gefeiert werden: Diese Doktorinnen und Doktoren haben nicht nur ihren Titel in der Tasche, sondern den akademischen Grad auch noch „mit höchstem Lob“ erreicht.
M ehr als ein Dutzend der besten Dissertationen
an der Westfälischen Wilhelms-Universität
sind in der Medizinischen Fakultät entstanden.
Zusammen mit gut 100 weiteren Doktorinnen und Doktoren
erhielten 15 Mediziner das bestmögliche Prädikat „summa
cum laude“. Für ihre hervorragenden Arbeiten lud das
Rektorat sie zur Ehrung ins münstersche Schloss ein.
Mit Johannes Dreischalück, Moritz Kronlage und Victoria
Paul hatten drei der Ausgezeichneten bereits zuvor den
Promotionspreis der Medizinischen Fakultät erhalten.
15x summa cum laude für Mediziner
126 | 127 || Dezember
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Zwei Wochen lang half Orthopädietechnikermeister Vojtech Jakab in Haiti Erdbebenopfern, die Gliedmaßen verloren hatten.
Ehrenamtlicher Einsatz erfordert viel Improvisation – nächste Reise geplant
Prothesenexperte hilft Erdbebenopfern
M enschen zu helfen, ist für Vojtech Jakab Alltag.
Aber sein Einsatz im Erdbebengebiet von Haiti
hat ihm auf eine ganz neue Art gezeigt, wie
sehr die Menschen seine Arbeit schätzen. Der Orthopädie-
technikermeister der UKM ProTec – Orthopädische
Werkstätten nutzte seinen Urlaub für ehrenamtliches
Engagement und reiste für die Initiative „Medi for help“
zwei Wochen nach Haiti. „Es war beeindruckend, dass die
Patienten die Hilfe so geschätzt haben“, sagte er über seinen
Einsatz unweit von Port-au-Prince. „Man muss improvi-
sieren, der Kleber geht aus, man hat nur eine Vorlage für
das linke Bein und muss diese für das rechte Bein umbauen.
Trotzdem steigen die Menschen in die Prothesen und gehen
los.“ Im nächsten Jahr wird Jakab wieder hinreisen. „Die
Arbeit geht dort nicht aus.“
UKM bekommt weitere Tochter
M it dem neuen Jahr hat das UKM eine Tochter
mehr: Die UKM ProTec – Orthopädische Werk-
stätten werden in eine GmbH und hundert-
prozentige Tochter umgewandelt. Der Aufsichtsrat folgte
dem Vorschlag des Vorstands, der somit zum 1. Januar
2014 umgesetzt wird. In der neuen Gesellschaftsform kann
die Tochter über das UKM hinaus Aufträge aus dem freien
Markt übernehmen und Leistungen auch in Form von
Kooperationen anbieten. „Mit diesem Schritt können
wir eine qualitativ hochwertige und wettbewerbsfähige
Patientenversorgung für die Zukunft gewährleisten und
Arbeitsplätze sichern“, sagte der Kaufmännische Direktor
Dr. Christoph Hoppenheit. Die Ausgründung bringt zudem
Steuererleichterungen von mehr als 100.000 Euro im Jahr.
Orthopädische Werkstätten künftig als GmbH – für Mitarbeiter alles beim Alten
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Daten und Fakten auf einen Blick
2012 2013+ / –
Absolut+ /–
In Prozent
Bettenkapazität (Planbetten) 1.457 1.457 0 0,0
Auslastung (in Prozent) Inkl. TK bezogen auf Pflegetage und Planbetten
85,0 85,0 0 0,0
Belegungstage* 453.082 452.149 –933 – 0,2
Davon psychosoziale Medizin bzw. psychosoziale Belegungstage*
65.874 66.497 623 0,9
Stationäre Fälle Somatik** 56.400 58.646 2.246 4,0
Casemix-Index (CMI) 1,75 1,77 0 1,1
Mittlere Verweildauer somatische Fälle (Tage) 7,4 7,2 – 0,2 –2,3
Stationäre Fälle psychosoziale Medizin 1.358 1.407 49 3,6
Durchschnittliche stationäre Verweildauer psychosoziale Medizin (Tage)
41,7 40,4 –1,3 –3,1
Ambulante Patientenkontakte 463.995 496.331 32.336 7,0
Zahl der Beschäftigten (UKM-Gruppe) 8.444 8.749 305 3,6
Erlöse aus Krankenhausbetrieb (Umsatz, TEUR) 408.251 439.306 31.055 7,6
Personalaufwendungen (TEUR) 371.764 391.037 19.273 5,2
Materialaufwendungen (TEUR) 161.786 173.022 11.236 6,9
Bilanzsumme (TEUR) 616.850 608.844 – 8.006 –1,3
Investitionen (TEUR) 50.506 39.062 –11.444 –22,7
Inkl. BG-Fällen und Fällen mit unbewerteten DRGS.* Inkl. Tageskliniken. ** Inkl. teilstationärer Fallzahlen.
132 | 133 || Daten und Fakten
Bilanz des Universitätsklinikums Münster (zum 31.12.2013)
Aktiva31.12.2012
TEUR31.12.2013
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.490 2.753
2. Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände 175 208
3.665 2.961
II. Sachanlagen
1. Grundstücke mit Betriebsbauten 290.622 280.598
2. Grundstücke mit Wohnbauten 2.245 2.067
3. Technische Anlagen 58.982 54.948
4. Einrichtungen und Ausstattungen 115.222 117.185
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 15.065 13.972
482.135 468.770
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 536 586
2. Beteiligungen 217 291
3.Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
165 186
918 1.063
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 11.043 12.653
2. Unfertige Leistungen 6.743 6.190
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 90 123
17.877 18.966
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 72.306 67.779
2. Forderungen gegen das Land NRW 2.264 3.314
3.Forderungen nach dem Krankenhausentgeltgesetz / der Bundespflegesatzverordnung
3.053 6.925
4.Forderungen aus zweckgebundenen Fördermitteln für Einzelvorhaben
5.544 4.061
5. Sonstige Vermögensgegenstände 11.588 13.346
94.755 95.425
Aktiva31.12.2012
TEUR31.12.2013
TEUR
III. Schecks, Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten
5.383 13.110
C. Rechnungsabgrenzungsposten
1.194 942
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
10.924 7.606
616.850 608.844
Passiva31.12.2012
TEUR31.12.2013
TEUR
A. Eigenkapital
I. Festgesetztes Kapital 7.000 7.000
II. Kapitalrücklagen 18.361 18.361
III. Verlustvortrag – 39.804 –36.284
IV. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 3.520 3.317
V. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 10.924 7.606
0 0
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach HBFG 183.774 168.910
2.Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand
253.504 247.951
3. Sonderposten aus sonstigen Zuweisungen und Zuschüssen 11.758 11.109
449.037 427.970
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 10.369 11.392
2. Steuerrückstellungen 501 3.323
3. Sonstige Rückstellungen 51.202 51.240
62.072 65.955
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18.441 17.948
2. Erhaltene Anzahlungen 4.799 4.622
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.339 33.829
4.Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausentgeltgesetz / der Bundespflegesatzverordnung
3.998 1.612
5.Verbindlichkeiten aus noch nicht verwendeten zweckgebundenen Fördermitteln für Einzelvorhaben
29.277 36.129
6. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land 8.593 10.488
7. Sonstige Verbindlichkeiten 10.239 9.302
105.686 113.931
E. Rechnungsabgrenzungsposten
55 988
616.850 608.844
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ht 134 | 135 || Daten und Fakten
2012 TEUR
2013 TEUR
1. Erlöse aus allgemeinen Krankenhausleistungen 325.454 346.576
2. Erlöse aus Wahlleistungen 18.076 21.414
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses 53.255 60.375
4. Nutzungsentgelte der Ärzte 11.467 10.940
5.Verminderung / Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
–150 –518
6. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 135.607 140.144
7. Sonstige betriebliche Erträge 95.659 108.597
8. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 301.350 317.543
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
70.414 73.494
9. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 145.341 156.409
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 16.445 16.613
Zwischenergebnis 105.817 123.470
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen 40.699 27.830
11.Erträge aus der Auflösung von Sonderposten und Verbindlichkeiten zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
48.348 48.896
12.Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten und Verbindlichkeiten zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
40.699 27.830
13.Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
48.852 51.345
14. Sonstige betriebliche Aufwendungen 100.513 116.162
Zwischenergebnis 4.801 4.859
15.Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
225 2
16. Zinsen und ähnliche Erträge 606 321
17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.327 1.081
18. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.304 4.101
19. Außerordentliches Ergebnis
20. Steuern 785 783
21. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 3.520 3.317
Gewinn-und-Verlust-Rechnung Ergebnisrechnung
2012 TEUR
2013 TEUR
+/– In Prozent
Erlöse aus allgemeinen Krankenhausleistungen 325.454 346.577 6,5
Erlöse aus Wahlleistungen 18.076 21.414 18,5
Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses 53.255 60.375 13,4
Nutzungsentgelte der Ärzte 11.467 10.940 –4,6
Umsatz 408.251 439.306 7,6
Bestandsveränderung –150 –518 > +100
Gesamtleistung 408.102 438.788 7,5
Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 135.607 140.144 3,3
Sonstige betriebliche Erträge 84.463 93.465 10,7
Betriebsleistung 628.171 672.397 7,0
Materialaufwand 161.786 173.022 6,9
Personalaufwand 371.764 391.037 5,2
Abschreibungen aus Eigenmitteln 3.001 4.121 37,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen 90.080 105.323 16,9
Sonstige Steuern 38 38 1,1
Betriebsaufwand 626.669 673.541 7,5
Betriebsergebnis 1.502 –1.145 < –100
Finanzergebnis – 496 –758 52,9
Neutrales Ergebnis 3.261 5.965 82,9
Ergebnis vor Ertragsteuern 4.267 4.062 – 4,8
Ertragsteuern 747 745 –0,3
Jahresergebnis 3.520 3.317 –5,8
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ht 136 | 137 || Daten und Fakten
Investitionen, Zuschüsse und Zuführungen
Investitionen
Investitionen (brutto)2012TEUR
2013TEUR
+/– Absolut
+/– In Prozent
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.143 1.638 495 43,3
Technische Anlagen 568 854 286 50,3
Einrichtungen und Ausstattungen 26.878 22.940 –3.938 –14,7
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8.201 6.922 –1.279 –15,6
Grundstücke und Betriebsbauten 13.716 6.709 –7.007 –51,1
Summe 50.506 39.062 –11.444 –22,7
Zuschüsse und Zuführungen
Investitionen / Bauunterhaltung2012TEUR
2013 TEUR
+/– Absolut
+/– In Prozent
Zuschüsse des Landes für Bauunterhaltung und kleinere Investitionen (891 20) ohne Kassenreste 17.848 17.848 0 0
Zuschüsse des Landes für große Baumaßnahmen (891 30) ohne Kassenreste 17.772 37.492 19.720 > +100
Zuschüsse des Landes für Einrichtungen und Aus- stattungen inkl. DV (891 10) ohne Kassenreste 9.311 9.311 0 0
Investitionen nach HBFG – Großgeräte 1.217 1.121 –96 –8
(Davon MIWF ohne Eigenanteil) 1.217 762 –455 –37
(Davon DFG ohne Eigenanteil) 0 359 359
Zwischensumme Zuschüsse für Investitionen / Bauunterhaltung 46.148 65.772 19.624 0
Sonstige Zuschüsse MIWF2012TEUR
2013TEUR
+/– Absolut
+/– In Prozent
Zuführung des Landes für Forschung und Lehre 121.055 123.671 2.616 2
Zuführung lfd. Betrieb (682 10) 118.461 121.275 2.814 2
LOM (682 10) 1.036 838 –198 –19
Erstattung BLB-Mitarbeiter (682 10) 1.558 1.558 0 0
Zuschuss für betriebsnotwendige Kosten (682 20) 3.315 3.836 521 16
Zwischensumme sonstige Zuschüsse MIWF 124.370 127.507 3.137 3
Zuschüsse MIWF gesamt 170.518 193.279 22.761 13
Ausbildung
Auszubildende im UKM (in Köpfen) 2012 2013+/–
Absolut
Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule 190 209 19
MTA-Schule L 108 105 –3
MTA-Schule R 60 62 2
Schule für Physiotherapie 54 58 4
Diätschule 31 34 3
Schule für Logopädie 43 43 0
Orthoptistenschule 7 7 0
Hebammenschule 24 8 –16
OTA 43 37 –6
Bäcker 4 4 0
Biologielaborant 0 0 0
Elektroinstallateur 0 0 0
Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste 9 10 1
Fachkraft für Lagerlogistik 6 7 1
Feinmechaniker 5 6 1
IT-Systemelektroniker 5 3 –2
Kaufmann im Gesundheitswesen 19 18 –1
Koch 7 6 –1
Maler, Lackierer 0 0 0
Medizinische Fachangestellte 11 14 3
Orthopädiemechaniker und Bandagist 3 4 1
Tierpfleger 1 1 0
Zahnmedizinische Fachangestellte 6 5 –1
Zahntechniker 0 0 0
Bachelor of Science 0 16 16
Informatikkaufmann 0 1 1
Pharm.-kaufm. Angestellte 0 1 1
Fachinformatiker Systemintegration 0 1 1
Fachinformatiker Anwendungsentwickler 0 1 1
Summe 636 661 25
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ht 138 | 139 || Daten und Fakten
Personal
Personalkostenentwicklung Veränderung
2012Mio. EUR
2013Mio. EUR
+/ –Absolut
+/ – In Prozent
Ärztlicher Dienst 100,19 105,91 +5,7 +5,7
Pflegedienst 67,81 68,96 +1,2 +1,7
Medizinisch-technischer Dienst 89,98 94,35 +4,4 +4,9
Funktionsdienst 20,11 21,64 +1,5 +7,6
Klinisches Hauspersonal 7,95 8,28 +0,3 +4,2
Medizin und Pflege 286,04 299,15 +13,1 +4,6
Wirtschafts- und Versorgungsdienst 14,06 14,91 +0,9 +6,1
Technischer Dienst 7,11 6,97 –0,1 –1,9
Verwaltungsdienst 28,49 31,38 +2,9 +10,1
Verwaltung und Infrastruktur 49,66 53,26 +3,6 +7,3
Sonderdienst 2,58 2,96 +0,4 +14,8
Sonstiges Personal 7,15 8,45 +1,3 +18,2
Sonstige Dienstarten 9,73 11,41 +1,7 +17,3
Sonstige Personalaufwendungen –1,07 – 0,38 +0,7 64,4
Zweckgebundene geförderte Einzelvorhaben 27,40 27,59 +0,2 +0,7
Summe Personal 371,76 391,04 +19,3 +5,2
Personalkostenentwicklung
Personalkosten im Vgl. zur Betriebsleistung (in Mio. EUR) 2012 2013
Betriebsleistung 628,2 672,4
Ärztlicher Dienst 100,19 15,9% 105,91 15,8%
Pflegedienst 67,81 10,8% 68,96 10,3%
Medizinisch-technischer Dienst 89,98 14,3% 94,35 14,0%
Funktionsdienst 20,11 3,2% 21,64 3,2%
Klinisches Hauspersonal 7,95 1,3% 8,28 1,2%
Medizin und Pflege 286,04 45,5% 299,15 44,5%
Wirtschafts- und Versorgungsdienst 14,06 2,2% 14,91 2,2%
Technischer Dienst 7,11 1,1% 6,97 1,0%
Verwaltungsdienst 28,49 4,5% 31,38 4,7%
Verwaltung und Infrastruktur 49,66 7,9% 53,26 7,9%
Sonderdienst 2,58 0,4% 2,96 0,4%
Sonstiges Personal 7,15 1,1% 8,45 1,3%
Sonstige Dienstarten 9,73 1,5% 11,41 1,7%
Sonstige Personalaufwendungen –1,07 –0,2% –0,38 –0,1%
Zweckgebundene geförderte Einzelvorhaben 27,40 4,4% 27,59 4,1%
Summe Personal 371,76 59,2% 391,04 58,2%
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ht 140 | 141 || Daten und Fakten
Vollkräfteentwicklung
Veränderungen
2012 2013+/ –
Absolut+/ –
In Prozent
Ärztlicher Dienst 960 989 29 3,0
Pflegedienst 1.525 1.553 28 1,8
Medizinisch-technischer Dienst 1.653 1.708 55 3,3
Funktionsdienst 376 413 37 9,9
Klinisches Hauspersonal 207 212 5 2,4
Medizin und Pflege 4.721 4.875 154 3,3
Wirtschafts- und Versorgungsdienst 331 348 17 5,0
Technischer Dienst 124 119 –5 – 4,1
Verwaltungsdienst 483 523 40 8,3
Verwaltung und Infrastruktur 938 990 52 5,5
Sonderdienst 55 60 5 9,1
Sonstiges Personal 237 239 2 1,0
Sonstige Dienstarten 292 299 7 2,3
Zweckgebundene geförderte Einzelvorhaben 483 474 –9 –1,8
Summe Personal 6.433 6.637 204 3,2
Aktuelle Verteilung der Vollkräfte
Medizin und Pflege73,4 %
Verwaltung undInfrastruktur
14,6 %
Zweckgebundenegeförderte
Einzelvorhaben7,5 %
SonstigeDienstarten
4,5 %
2013
Medizin und Pflege73,5 %
Verwaltung undInfrastruktur
14,9 %
Zweckgebundenegeförderte
Einzelvorhaben7,1 %
SonstigeDienstarten
4,5 %
2012
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ht 142 | 143 || Daten und Fakten
Von links nach rechts: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Dr. med. Ludger Figgener (Beauftragter für Zahnmedizin), Prof. Dr. Peter Preusser (Prodekan für Bau und Bauplanung, Stellvertreter des Dekans), Studiendekan Dr. med. Bernhard Marschall, Univ.-Prof. Dr. med. Heidi Pfeiffer (Prodekanin für Struktur, Entwicklung und Gleichstellung), Dekan Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wilhelm Schmitz, Univ.-Prof. Dr. med. Heinz Wiendl (Prodekan für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs) .
Das Dekanat im Jahr 2013
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ht 144 | 145 || Daten und Fakten
Die Medizinische Fakultät in Zahlen
Im Jahr 2013 hat die Medizinische Fakultät rund 44.900 TEUR
an Drittmitteln verausgabt. Die Grafik zeigt die verausgab-
ten Drittmittel nach Förderer-Rubriken. Der überwiegende
Anteil (74 Prozent) der verausgabten Drittmittel wurde
über Ausschreibungen mit Peer-Review-Verfahren (mpr)
eingeworben. Die restlichen Mittel (26 Prozent) stammen
aus Ausschreibungen ohne Peer-Review-Verfahren (opr).
BMBF 16 %
EU7 %
Sonstige öffentl.Förderer opr
5 %
Stiftung opr 1 %
Stiftung mpr6 %
DFG 42 %
Sonstige3 %
Sonstige öffentl.Förderer mpr
3 %
Drittmittelausgaben 2013 nach Förderer-Rubriken in Prozent
2013Industrie 17 %
20° 1
3°G
es
ch
äf
ts
be
ric
ht 146 | 147 || Daten und Fakten
Relative Entwicklung in Prozent
Förderer 2011 2012 2013
DFG 37 38 42
BMBF 20 20 16
Industrie 18 17 17
Stiftung mpr 10 8 6
Sonstige öffentl. Förderer opr 5 6 5
EU 5 6 7
Stiftung opr 2 1 1
Sonstige 2 2 3
Sonstige öffentl. Förderer mpr 1 2 3
Absolute Entwicklung in Euro
Förderer 2011 2012 2013
DFG 15.037.000,00 15.993.000,00 18.940.531,24
BMBF 8.070.000,00 8.348.000,00 7.145.134,50
Industrie 7.144.000,00 8.013.000,00 7.687.623,01
Stiftung mpr 3.915.000,00 3.165.000,00 2.806.731,87
Sonstige öffentl. Förderer opr 2.458.000,00 2.236.000,00 2.028.460,06
EU 2.124.000,00 2.608.000,00 3.022.665,66
Stiftung opr 871.000,00 466.000,00 502.681,84
Sonstige 692.000,00 1.147.000,00 1.536.843,67
Sonstige öffentl. Förderer mpr 355.000,00 631.000,00 1.222.261,27
Professur Berufene / Berufener
W3 mit Leitung für Pädiatrische Kardiologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie
Christian Jux
(Beginn: 01.03.2013)
Peter-Lancier-Stiftungsprofessur (W3) für kardiovaskuläre Bildgebung, Department für Kardiologie und Angiologie
Ali Yilmaz
(Beginn: 11.03.2013)
W3 für Multiscale Imaging in Cell Biology, Institut für Zelldynamik und Bildgebung
Roland Wedlich-Söldner
(Beginn: 01.04.2013)
W3 mit Leitung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie
Georg Romer
(Beginn: 01.09.2013)
W3 mit Leitung für Pathologie, Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie
Eva Wardelmann
(Beginn: 01.10.2013)
Berufungen
20° 1
3°G
es
ch
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ts
be
ric
ht 148 | 149 || Daten und Fakten
303Ausländer insgesamt
155Weiblich
148Männlich
319 Ausländer insgesamt
167Weiblich
152Männlich
261Neuimmatrikulierte
insgesamt
169 Weiblich
92Männlich
225 Neuimmatrikulierte
insgesamt
136 Weiblich
89 Männlich
Bezugszeitraum Wintersemester 2012/2013
Bezugszeitraum Sommersemester 2013
Zahl der Studierenden: Fachbereich 05 – Medizin
Quelle: interne Studiengangstatistik der WWU, endgültiger Stand jeweils 30.11. (Wintersemester) bzw. 31.05. (Sommersemester)
3.014Studierende insgesamt
1.805Weiblich
1.209Männlich
3.054Studierende insgesamt
1.829Weiblich
1.225Männlich
Bezugszeitraum Wintersemester 2012/2013
Bezugszeitraum Sommersemester 2013
20° 1
3°G
es
ch
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ts
be
ric
ht 150 | 151 || Daten und Fakten
Ausgezeichnete Medizin und Forschung (Auszug – verliehene Preise 2013)
Becton-Dickinson-Forschungspreis
Herr Dr. Robin Köck Institut für Hygiene
Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)
Bernhard-Rensch-Preis
Herr Alexander Suh Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Gesellschaft für Biologische Systematik (GfBS)
Best Paper Award 2013
Herr Univ.-Prof. Dr. Dr. Solon Thanos Institut für Experimentelle Ophthalmologie
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Best Paper Award 2013
Herr Dr. Michael Böhm Institut für Experimentelle Ophthalmologie
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Best Paper Award 2013
Frau Dr. Sonja Mertsch Institut für Experimentelle Ophthalmologie
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Best Paper Award 2013
Frau Verena Hofmann Institut für Experimentelle Ophthalmologie
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Best Research Paper Award
Herr Dr. Mirco Herbort Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
Bundesverdienstkreuz erster Klasse
Herr Univ.-Prof. Dr. Dr. Otmar Schober Klinik für Nuklearmedizin
Bundesrepublik Deutschland
Bundesverdienstkreuz erster Klasse
Herr Prof. Dr. Heribert Jürgens Klinik für Kinder- und Jugendmedizin –
Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Bundesrepublik Deutschland
Christian-Lauritzen-Preis der Deutschen
Menopause Gesellschaft
Frau Dr. Marie-Kristin von WahldeKlinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Deutsche Menopause Gesellschaft
Dietrich-Knorr-Preis
Herr Dr. Frank TüttelmannInstitut für Humangenetik
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Dissertationspreis
Frau Dr. Paola Koenen Klinik für Allgemein und Viszeralch irurgie
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Dissertationspreis
Herr Dr. Ramsi Siaj Klinik für Transplantationsmedizin Biotest AG Westfälische Wilhelms-Universität Münster
DIVI-Forschungspreis
Frau cand. med. Caroline Steffler Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin
und Schmerztherapie
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (DIVI)
Early Career Psychiatrists Scholar
Frau Dr. Katja KölkebeckKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie
European Psychiatric Association (EPA)
EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung
(EndoCert) Herr Dr. med. Dieckmann
Herr Univ.-Prof. Dr. med. Georg Gosheger Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
(DGOOC)
ERC Grant (European Research Council)
Herr Prof. Ralf AdamsMax-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin –
Abteilung Gewebebiologie und Morphogenese
Europäischer Forschungsrat
Erster Platz beim Science Slam
Herr PD Dr. Andreas Schüring Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Deutsche reproduktionsmedizinische Arbeitsgruppe
Felix-Wachsmann-Preis
Herr Prof. Dr. Johannes Weßling Institut für Klinische Radiologie
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Förderpreis der Friedrich-Wilhelm-Helweg-Stiftung
Frau Sabrina Höfling Institut für Infektiologie
Friedrich-Wilhelm-Helweg-Stiftung
20° 1
3°G
es
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ric
ht 152 | 153 || Daten und Fakten
Förderpreis der Maria-Möller-Stiftung
Herr Dr. Sebastian Huss Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie
Maria-Möller-Stiftung
Förderpreis der Maria-Möller-Stiftung
Herr Dr. Johannes Dreischalück Medizinische Klinik A
Maria-Möller-Stiftung
Förderpreis der Maria-Möller-Stiftung
Frau Dr. Lisa Lohmeyer Medizinische Klinik A
Maria-Möller-Stiftung
Förderpreis der Maria-Möller-Stiftung
Herr Dipl.-Biol. Sebastian Exner Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie
Maria-Möller-Stiftung
Förderpreis für Philosophie in der Psychiatrie
Frau Dr. Swantje Notzon Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
Forschungsförderpreis für Versorgungsforschung und
Epidemiologie bei psychischen Störungen
Frau Dr. Heike Wersching Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
Forschungspreis
Frau Dr. Verena Prokosch-Willing Institut für Experimentelle Ophthalmologie
Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte
Forschungspreis der WWU
Herr Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Helge Karch Institut für Hygiene
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsstipendium der Deutschen Gesellschaft
für Nephrologie
Herr PD Dr. Stefan ReuterMedizinische Klinik D
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie
Honorarprofessur
Herr Prof. Dr. Peter Maisel Arbeitsbereich Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Karl-Oberdisse-Preis
Herr Dr. Alexis Vrachimis Klinik für Nuklearmedizin
Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Endokrinologie
und Diabetologie
MTZ-MPI-Award
Frau Dr. Susanne Höing Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin –
Zell- u. Entwicklungsbiologie
MTZ-Stiftung
Nachwuchsförderpreis der Universitätsgesellschaft
Frau Dr. Giovana Di Marco Medizinische Klinik D
Sparkasse Münsterland Ost
Novartis-Preis
Herr Dr. Stefan Bittner Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF)
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Offizierskreuz
Herr Prof. Dr. Edward Malec Department für Herz- und Thoraxchirurgie
Orden Polonia Restituta, Oppenheim-Förderpreis
Posterpreis
Frau Carolin HülsewigKlinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Women’s Healthcare Study Group (WSG)
Preis der Rheumastiftung
Frau Dr. Jessica Bertrand Institut für Experimentelle Muskuloskelettale Medizin
Rheumastiftung
Preis für lehrende Studierende
Herr Gunther Joos Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin
und Schmerztherapie
Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)
Promotionsabschlussstipendium
Herr Johannes Birtel Institut für Hygiene
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Promotionspreis Herr Dr. Moritz KronlageInstitut für Physiologie II – Vegetative Physiologie
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Promotionspreis
Herr Dr. Andreas Wilmsmeier Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Stiftung pro ZNS
Promotionspreis der Medizinischen Fakultät
Frau Dr. Victoria Paul Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Pfizer Speciality Care
Retina-Förderpreis Herr Dr. Michael Böhm Institut für Experimentelle Ophthalmologie
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene
und Infektionsprävention
Herr Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Helge Karch Institut für Hygiene
Robert-Koch-Stiftung
20° 1
3°G
es
ch
äf
ts
be
ric
ht 154 | 155 || Daten und Fakten
Science Day Frau Kristin Eikmeier Institut für Neuropathologie
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Science Day Herr Max Masthoff Institut für Klinische Radiologie
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Science Day
Frau Rim Hjeij Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – Allgemeine Pädiatrie
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Science Day Frau Lema Yousif Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Science Day Herr Malte HorstmannInstitut für Physiologie II – Vegetative Physiologie
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Science Day Herr Moritz PaarInstitut für Physiologie II – Vegetative Physiologie
Medizinische Fakultät der Universität Münster
Stiftungspreis der DGAI
Herr Dr. Daniel Pöpping Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin
und Schmerztherapie
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie
und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
Stiftungspreis der DGAI
Herr Dr. Manuel WenkKlinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin
und Schmerztherapie
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie
und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
StipVisite
Herr Philipp Broecker Westfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite
Frau Christiane LichtWestfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite Herr Markus MückeWestfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite Frau Franziska Schimke Westfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite Herr Markus Kentgen Westfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite
Herr Frederic Gunnemann Westfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite
Herr Timo Uphaus Westfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite Herr Jochen von Spiczak Westfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite Frau Inga Schrempf Westfälische Wilhelms-Universität Münster
StipVisite Frau Franziska Wigbers Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Top Poster Prize UEG Week 2013 Herr Dr. Philipp Lenz Medizinische Klinik B
United European Gastroenterology Federation
Top Poster Prize UEG Week 2013
Herr Dr. Dominik Bettenworth Medizinische Klinik B
United European Gastroenterology Federation
Top Poster Prize UEG Week 2013
Frau Dr. Friederike Pott Medizinische Klinik B
United European Gastroenterology Federation
Young Andrologist Award Herr Dr. Frank Tüttelmann Institut für Humangenetik
International Society of Andrology (ISA)
156 || Impressum
Herausgeber:
Universitätsklinikum Münster
Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Albert-Schweitzer-Campus 1
Gebäude D5
48149 Münster
Dagmar Mangels
Leiterin Unternehmenskommunikation
Redaktion:
Dr. Thomas Bauer (Medizinische Fakultät)
Marion Dreischer
Dagmar Mangels
Karola Schulte
Gestaltung und Konzept:
goldmarie design
Druck:
Wentker Druck GmbH
Auflage:
500
Fotografien:
Peter Bastian Architekten BDA
berufundfamilie gGmbH
CIMIC
Ulrike Dammann
Wilfried Gerharz
Markus Hauschild
MPI Münster/Kay
Judith Kraft
UKM-Fotozentrale
Peter Wattendorff
Tobias Wesselmann
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen /Roberto Pfeil
Kleihues + Kleihues
Familienhaus am UKM e. V.
Klinikum Arnsberg
WWU
MIWF
Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in manchen
Texten nur die männliche Form verwendet. Die weibliche
Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.
Wir haben alle Angaben sorgfältig auf ihre Richtigkeit
geprüft. Dennoch entstandene Fehler bitten wir zu
entschuldigen.
Münster, Juni 2014
Impressum